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E in IBM-Chart sorgte für kräftiges Gezwitscher in der Twitter-Com- munity. In diesem Chart bekräf- tigte Steve Will, Chefarchitekt für IBM i, das Commitment des Herstellers für das Betriebssystem – durch eine Roadmap, die bis ins Jahr 2026 reicht. IBM hat seit jeher alle Zweifel an der Zukunft ihrer Serverplattform aus dem Wege geräumt, das auf die Systeme /38 (eingeführt 1979) und deren Nachfolger AS/400 (Baujahr 1988) zurückgeht. Mit konkreten Datumsangaben hält man sich aber zurück – und auch Steve Will legt in seinem Blog Wert darauf, in dem Chart keine konkreten Produktankündigungen und Termine zu nennen, sondern nur ein Gefühl für den groben Zeitrahmen der derzeitigen Planungen in Rochester ver- mitteln zu wollen. Ein gutes Gefühl für alle AS/400-Anwender. Bisher stand als fernstes Datum das Jahr 2020 im Raum. Das nannte Colin Parris, General Manager der Power Systems bei IBM, erstmals im White Paper „An Execu- tive Guide to IBM’s Strategy and Roadmap for its Integrated Operating Environment for Power Systems“. Darin ist auf Seite 10 die „IBM i Software Roadmap“ enthal- ten, die bis 2020 reicht und das nächste Betriebssystemrelease – IBM i next genannt – in das Jahr 2014 legt. Diese Roadmap prä- sentierte Parris im Mai auf der Common 2012 in Anaheim. Jetzt legte Will auf einem Treffen des Com- mon Americas Advisory Council (CAAC) in Rochester nach. Dort erläuterte er die IBM-Pläne bezüglich der Weiterentwick- lung des Betriebssystems, die in Form regelmäßiger Updates mit neuen Features, den sogenannten „Technology Refreshes“, und größeren Releases in mehrjährigen Abständen erfolgen soll. In einem seiner Charts taucht am Ende des Zeitstrahls das Jahr 2026 auf, während bei den Betriebs- systemreleases nicht nur i next+, sondern erstmals auch i next++ erwähnt wird. In seinem Blog bestätigte Will, dass die IBM- Entwickler zurzeit nicht nur am nächsten Betriebssystem i next arbeiten, sondern auch schon an i next+. Den Zeitstrahl relativierte Will in seinem Blog „You and i“ als „schiere Mathema- tik“, weil er bei der Länge der „Support- Pfeile“ jeweils die Dauer des Supports für V5R4 zugrunde gelegt habe. „V5R4 ist das langlebigste Release aller Zeiten für diese Plattform“, so Will. „Kunden wünschen, dass wir Releases länger vermarkten. Des- halb gibt es keinen Grund anzunehmen, dass wir 6.1 und 7.1 nicht so lange unter- stützen wie V5R4. Aber wir haben dazu noch nichts angekündigt.“ Von i next und i next+ einmal ganz zu schweigen. Vor diesem Hintergrund sprachen wir mit Power Sales Leader Rick Newman und Ralf Dannemann, Director Power Platform bei IBM Deutschland. Interview Seite 4 I KEOS ilovekeos.de Wir haben sie. Die Spezialisten für Ihre IT-Projekte. Aus dem Inhalt ANZEIGE Im Gespräch mit den IBM-Managern Ralf Dannemann (li.) und Rick Newman Dauerbrenner IBM i Help/Systems ist 30 Firmenjubiläum mit Rekordzahl aktiver Lizenzen gefeiert | Seite 2 Umsatzsprung kostet SAP-Partner Rendite Itelligence erkauft Umsatzrekorde mit Rentabilitätsverlust | Seite 2 Zweifel am Topstar Apple Trotz Umsatzrekorden Kursverluste an der Börse | Seite 2 IBM besser als erwartet Trotz Umsatzrückgang mit Rekord- gewinn | Seite 3 Kampf um Beta Systems Exner als Nachfolger für CEO Herbott bestellt | Seite 3 TCO-Vorteile untermauert Studie: IBM i klar die günstigste Serverplattform | Seite 6 Clouds für AS/400-User Igel und Blue Consult: Systemwel- ten effizient verbinden | Seite 7 Gemeinsame Wurzeln Terna erwirbt den Microsoft-Part- ner Opus in der Schweiz | Seite 8 DVD IM INTERNET Showroom Cebit 2013 Die alljährliche Parade der IT-Innovationen in Hannover | Seite 10 Power7+ für Einsteiger IBM bringt die neuen Prozessoren auch in die 720 und 740 | Seite 16 Dell plant Abschied von der Börse: Investoren Microsoft und Silver Lake dell.de +++ Europas größter Kleiderschrank in Erfurt: Zalando erweitert Logistikzentrum zalando.de +++ Massenentlassungen bei HP: Abschied vom EDS-Erbe Rüsselsheim hp.de +++ SAP kann Rekordumsatz nicht in Rendite ummünzen sap.de +++ Datenklau in Berlin: Externer IT-Mitarbeiter liest E-Mails von Ministern bund.de +++ ITU-Kon- ferenz in Dubai gescheitert – Internet bleibt nichtstaatlich itu.int +++ Geldwäsche der Deutschen Bank? Razzia auch beim IT-Dienstleister IBM ibm.de +++ Patent-Champion 2012: 20. Mal in Folge IBM ibm.de +++ Save Our Systems (SOS): 2013 Jahr der Sonnenstürme? space- weather.com +++ Blaues Auge für Google – Kartellverfahren in USA eingestellt google.de +++ „Nacktscanner“ verschwin- den von US-Flughäfen tsa.gov SCHLAG ZEILEN Tera Stream – Zukunft im Pilotbetrieb Claudia Nemat, Vorstand Europa und Technik, Deutsche Telekom AG 19. Februar 2013 | 28. Jahrgang | G 30793 E 1–2 | 2013  Wenn in der Öffentlichkeit über  Netze diskutiert wird, dann geht es  meistens um die verfügbare Band- breite  für  den  Kunden.  Im  Mobil- funk sind aktuell dank LTE bis zu 100  MBit/s möglich; im Festnetz sind es  mit VDSL bis zu 50 MBit/s – abhän- gig vom Stand- bzw. Wohnort. In der  Zukunft wird auch ein anderer Wert  größere Bedeutung bekommen – die  Latenz.  Man könnte das beschreiben als die  Effizienz von Netzen. Mit Latenz ist  die technisch bedingte Verzögerung  in Netzen gemeint, die durch den  Durchlauf der Datenpakete in Bau- teilen  wie  Netzknoten  (Switches)  entsteht. Gerade Anwendungen in  Echt  zeit – die einen immer größeren  Anteil des Verkehrs im Netz ausma- chen (Video, Collaboration, E-Health)  brauchen ge  ringe Latenz, sonst leidet  die Qualität – egal welche Bandbreite  der Anschluss beim Kunden hat. Die heutige Netzarchitektur ist histo- risch gewachsen – wie ein Haus, das  anfangs für eine dreiköpfige Familie  gedacht war, jetzt aber Anbau um  Anbau um Anbau erweitert wurde  und Platz für 100 Menschen bietet.  Deshalb  kombiniert  die  Deutsche  Telekom mit dem neuen Netz  konzept  „Tera Stream“ die Cloud- und Netz- technologien mit einer modernen  Steuerung – diese Architektur verein- facht die verschiedenen Netz- und  Steuerungsebenen radikal. Eine Idee,  die bisher nur auf Papier existierte  und die als Zukunftsvision für den  Zeithorizont 2020 gilt. In Zagreb wird  die Telekom-Tochter Hrvatski Tele- kom jetzt den ersten Piloten starten.  Damit ist der Konzern führend in der  Branche. Wir wollen eine Architektur  entwickeln, die so kostengünstig und  einfach wie noch nie produziert wer- den kann.  ANZEIGE Besuchen Sie uns auf der Cebit: Halle 5, Stand F36

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DV-Dialog ist seit über 25 Jahren die große Fachzeitung für IBM Business Systems, System i und AS/400

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Ein IBM-Chart sorgte für kräftiges Gezwitscher in der Twitter-Com-munity. In diesem Chart bekräf-tigte Steve Will, Chefarchitekt für

IBM i, das Commitment des Herstellers für das Betriebssystem – durch eine Roadmap, die bis ins Jahr 2026 reicht.IBM hat seit jeher alle Zweifel an der Zukunft ihrer Serverplattform aus dem Wege geräumt, das auf die Systeme /38 (eingeführt 1979) und deren Nachfolger AS/400 (Baujahr 1988) zurückgeht. Mit konkreten Datumsangaben hält man sich aber zurück – und auch Steve Will legt in seinem Blog Wert darauf, in dem Chart keine konkreten Produktankündigungen und Termine zu nennen, sondern nur ein Gefühl für den groben Zeitrahmen der derzeitigen Planungen in Rochester ver-mitteln zu wollen. Ein gutes Gefühl für alle AS/400-Anwender.Bisher stand als fernstes Datum das Jahr 2020 im Raum. Das nannte Colin Parris,

General Manager der Power Systems bei IBM, erstmals im White Paper „An Execu-tive Guide to IBM’s Strategy and Roadmap for its Integrated Operating Environment for Power Systems“. Darin ist auf Seite 10 die „IBM i Software Roadmap“ enthal-ten, die bis 2020 reicht und das nächste Betriebssystemrelease – IBM i next genannt – in das Jahr 2014 legt. Diese Roadmap prä-sentierte Parris im Mai auf der Common 2012 in Anaheim. Jetzt legte Will auf einem Treffen des Com-mon Americas Advisory Council (CAAC) in Rochester nach. Dort erläuterte er die IBM-Pläne bezüglich der Weiterentwick-lung des Betriebssystems, die in Form regelmäßiger Updates mit neuen Features, den sogenannten „Technology Refreshes“, und größeren Releases in mehrjährigen Abständen erfolgen soll. In einem seiner Charts taucht am Ende des Zeitstrahls das Jahr 2026 auf, während bei den Betriebs-systemreleases nicht nur i next+, sondern

erstmals auch i next++ erwähnt wird. In seinem Blog bestätigte Will, dass die IBM-Entwickler zurzeit nicht nur am nächsten Betriebssystem i next arbeiten, sondern auch schon an i next+. Den Zeitstrahl relativierte Will in seinem Blog „You and i“ als „schiere Mathema-tik“, weil er bei der Länge der „Support-Pfeile“ jeweils die Dauer des Supports für V5R4 zugrunde gelegt habe. „V5R4 ist das langlebigste Release aller Zeiten für diese Plattform“, so Will. „Kunden wünschen, dass wir Releases länger vermarkten. Des-halb gibt es keinen Grund anzunehmen, dass wir 6.1 und 7.1 nicht so lange unter-stützen wie V5R4. Aber wir haben dazu noch nichts angekündigt.“ Von i next und i next+ einmal ganz zu schweigen. Vor diesem Hintergrund sprachen wir mit Power Sales Leader Rick Newman und Ralf Dannemann, Director Power Platform bei IBM Deutschland.

Interview Seite 4

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Aus dem Inhalt

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Im Gespräch mit den IBM-Managern

Ralf Dannemann (li.)

und Rick Newman

Dauerbrenner IBM i

Help/Systems ist 30Firmenjubiläum mit Rekordzahl aktiver Lizenzen gefeiert | Seite 2

Umsatzsprung kostet SAP-Partner RenditeItelligence erkauft Umsatzrekorde mit Rentabilitätsverlust | Seite 2

Zweifel am Topstar AppleTrotz Umsatzrekorden Kursverluste an der Börse | Seite 2

IBM besser als erwartetTrotz Umsatzrückgang mit Rekord-gewinn | Seite 3

Kampf um Beta SystemsExner als Nachfolger für CEO Herbott bestellt | Seite 3

TCO-Vorteile untermauertStudie: IBM i klar die günstigste Serverplattform | Seite 6

Clouds für AS/400-UserIgel und Blue Consult: Systemwel-ten effizient verbinden | Seite 7

Gemeinsame WurzelnTerna erwirbt den Microsoft-Part-ner Opus in der Schweiz | Seite 8

DVD IM INTERNET

Showroom Cebit 2013 Die alljährliche Parade der IT-Innovationen in Hannover | Seite 10

Power7+ für EinsteigerIBM bringt die neuen Prozessoren auch in die 720 und 740 | Seite 16

Dell plant Abschied von der Börse: Investoren Microsoft und Silver Lake dell.de +++ Europas größter Kleiderschrank in Erfurt: Zalando erweitert Logistikzentrum zalando.de +++ Massenentlassungen bei HP: Abschied vom EDS-Erbe Rüsselsheim hp.de +++ SAP kann Rekordumsatz nicht in Rendite ummünzen sap.de +++ Datenklau in Berlin: Externer IT-Mitarbeiter liest E-Mails von Ministern bund.de +++ ITU-Kon-ferenz in Dubai gescheitert – Internet bleibt nichtstaatlich itu.int +++ Geldwäsche der Deutschen Bank? Razzia auch beim IT-Dienstleister IBM ibm.de +++ Patent-Champion 2012: 20. Mal in Folge IBM ibm.de +++ Save Our Systems (SOS): 2013 Jahr der Sonnenstürme? space-weather.com +++ Blaues Auge für Google – Kartellverfahren in USA eingestellt google.de +++ „Nacktscanner“ verschwin-den von US-Flughäfen tsa.gov

S C H L A G Z E I L E N

Tera Stream – Zukunft im Pilotbetrieb

Claudia Nemat, Vorstand Europa und Technik, Deutsche Telekom AG

19. Februar 2013 | 28. Jahrgang | G 30793 E

1–2 | 2013

 Wenn  in  der  Öffentlichkeit  über Netze diskutiert wird, dann geht es meistens um die verfügbare Band­breite  für  den  Kunden.  Im  Mobil­funk sind aktuell dank LTE bis zu 100 MBit/s möglich;  im Festnetz sind es mit VDSL bis  zu 50 MBit/s – abhän­gig vom Stand­ bzw. Wohnort. In der Zukunft wird auch ein anderer Wert größere Bedeutung bekommen – die Latenz. 

Man könnte das beschreiben als die Effizienz von Netzen. Mit  Latenz  ist die  technisch bedingte Verzögerung in Netzen gemeint,  die durch den Durchlauf der Datenpakete  in Bau­teilen  wie  Netzknoten  (Switches) entsteht. Gerade Anwendungen  in Echt zeit  – die einen  immer größeren Anteil des Verkehrs  im Netz ausma­chen (Video, Collaboration, E­Health) brauchen ge ringe Latenz, sonst leidet die Qualität – egal welche Bandbreite der Anschluss beim Kunden hat.

Die heutige Netzarchitektur ist histo­risch gewachsen – wie ein Haus, das anfangs  für eine dreiköpfige Familie gedacht war,  jetzt aber Anbau um Anbau um Anbau erweitert wurde und Platz  für 100 Menschen bietet. Deshalb  kombiniert  die  Deutsche Telekom mit dem neuen Netz konzept „Tera Stream“ die Cloud­ und Netz­technologien  mit  einer  modernen Steuerung – diese Architektur verein­facht die verschiedenen Netz­ und Steuerungsebenen radikal. Eine Idee, die bisher nur auf Papier existierte und die als  Zukunftsvision  für den Zeithorizont 2020 gilt. In Zagreb wird die Telekom­Tochter Hrvatski  Tele­kom jetzt den ersten Piloten starten. Damit ist der Konzern führend in der Branche. Wir wollen eine Architektur entwickeln, die so kostengünstig und einfach wie noch nie produziert wer­den kann. 

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Page 2: DV-Dialog 1-2/13

MIDRANGE-MARKT | UNTERNEHMEN DV-Dialog 1–2/2013 | 19. Februar 20132

MIDRANGE-MARKT4 „Zuwachs in der AS/400-Familie“

Im Gespräch mit Power Sales Leader Rick Newman und Ralf Dannemann, Director Power Platform bei IBM Deutschland

6 TCO-Vorteile von IBM i untermauert Aktuelle ITG-Studie: IBM i deutlich die günstigste Serverplattform

6 Sparen mit „Refurbished“ IT Technogroup macht die IT-Abteilungen „grüner”

7 DMS als „Vor-Ort-Lösung“ Datengut und Profi schnüren Komplettpakete für das Dokumentenmanagement

8 ERP-Systeme für den Handel Schweizer Bison Group übernimmt das deutsche Maxess-Systemhaus

8 Gemeinsame AS/400-Wurzeln ERP-Haus Terna erwirbt den Microsoft-Partner Opus in der Schweiz

PRODUKTE9 Schluss mit der Zettelwirtschaft

CSP präsentiert iPad-Tool „Easy Asset“ zur Bestandsaufnahme der Druckerlandschaften

9 Legasuite Mobile vorgestellt Rocket Software erweitert Modernisierungs-Suite

9 Modernisierung im Fokus Compuware vereinfacht mit der neuen Uniface 9.6 die Bedienung

9 BVS bringt Greentools für Google Apps Googles Webanwendungen von der AS/400 aus nutzbar gemacht

ANWENDUNGEN17 Sauberer Schnitt

Kyocera erweitert ERP-Landschaft per Upgrade auf aktuelle M3-Version

17 Auf sicheren Füßen Schuhhersteller Crocs will dank Umstellung auf SAP weiter wachsen

18 ERP-Umstieg beim Farbenhändler Günther Kunz setzt künftig auf Upos von der Vlexgroup

19 Flexible Multisite-Installation Computer Komplett führt Comarch ERP bei J.N. Eberle ein

22 Allzeit lieferbereit Serag-Wiessner: Stets präzise Eingriffe in die Supply Chain

KARRIERE23 Veranstaltungen

24 Personalien und Impressum

10 Rundruf: Warum sollte ein IT-Chef in diesem Jahr die Cebit besuchen? Eine Kurzumfrage unter den Midrange-Experten in Deutschland

10 Optimismus vor der Cebit 2013 Shareconomy lautet das diesjährige Messemotto vom 5. bis 9. März

11 ERP-Anwendungen immer mobiler Cebit thematisiert Standardsoftware mit individueller Ausprägung

12 IBM-Motto „Rethink your Business“ Am Messestand in Halle 2 wird das Thema „Smarter Commerce“ in den Mittelpunkt gerückt

13 ERP-Revolution? SAP spricht von „Unternehmensführung in Echtzeit“ dank In-Memory-Datenbank Hana für die Business Suite

14 Mobile Now Neue Modernisierungsstrategie von Attachmate

14 Marktübersicht: Business Intelligence und Big Data Eine tabellarische Übersicht über das aktuelle Produktangebot

15 Wege zu moderner Software Radikaler Schnitt oder vorsichtig Schritt für Schritt?

16 Mauerblümchen Tape Auch HP führt die Magnetbandtechnologie LTO6 ein

1–2 | 2013

Produkte

Anwendungen

Seite 16

Seite 18

Kampfpreise für Power Im Lowend will IBM endlich den PC-Servern

beim Preis Paroli bieten

Maßgeschneidert Modehändler Oui führt die automatische Aktualisierung von Umsatzsteuer-IDs ein

Help/Systems ist 30Firmenjubiläum mit Rekordzahl aktiver Lizenzen gefeiert

Help/Systems, Anbieter von Tools zur Automation und Absicherung

des AS/400-Betriebs, feierte im Dezem-ber das 30-jährige Firmenjubiläum mit 43.000 aktiven Produktlizen-zen, Kunden in mehr als 80 Ländern weltweit sowie neuen Security- und Scheduling-Produkten.

1982 mit zwei Mitarbeitern und einem Produkt für die Automation des Batch-Betriebs gegründet, beschäftigt das Unternehmen heute über 200 Perso-nen, die 45 Produkte bei 6.300 Kunden betreuen. „Unsere Kunden sind groß-

artige Botschafter für unsere Software“, sagt Firmenchefin Janet Dryer. „Man-che von ihnen begleiten uns schon seit den Tagen des Systems /38. Und über die Hälfte von ihnen nutzt mehr als eines unserer Produkte.“ Zu den Mar-ken des Unternehmens zählen Robot, Sequel, Power Tech, Skybot, Safestone, CCSS und Bytware.

Auch wenn die Plattform IBM i im Fokus der Produktentwicklung in den Bereichen Systemmanagement, Busi-ness Intelligence sowie Security und Compliance steht, bietet Help/Systems zusätzlich auch Multiplattformlösun-gen an. „Unsere Produktentwicklung orientiert sich am Bedarf unserer Kun-

den“, erklärt Dryer. „Ergänzend zu IBM i nutzen sie zunehmend auch Plattfor-men wie Windows oder Unix für den Betrieb wichtiger Anwendungen und Prozesse. Diesem Trend werden wir mit neuen Lösungen Rechnung tragen.“ Andere Entwicklungsarbeiten betref-fen Applikations-Plug-ins sowie web-basierte Interfaces für vorhandene Pro-dukte inklusive Sequel Web Interface als Onlinetool für die Business-Intelli-gence-Lösung auf der Plattform IBM i. Und kurz vor Ende 2012 brachte Help/Systems noch eine weitere Akquisition über die Bühne und kaufte das US-Softwarehaus Dartware, den Hersteller des Netzwerkmonitors Intermapper, der von rund 1.200 Kunden weltweit eingesetzt wird.

www.helpsystems.com

Akquisition von Dartware als jüngster Coup

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Apple, die größte IT-Firma der Welt, hat im Schlussquartal 2012 so viele

iPhones und iPads verkauft wie nie. Das widerlegte zwar eindrucksvoll alle Zweifler, enttäuscht die Börse aber trotzdem und schickte die Aktie auf Talfahrt. Insgesamt 47,8 Mio. Smartphones hat Apple im 4. Quartal verkauft (nach 37,0 Mio. im Vorjahreszeitraum), Tab-lets statt 15,4 sogar 22,9 Mio. Stück. Der Umsatz stieg um 18 Prozent auf das Rekordniveau von 54,5 Mrd. Dollar (41 Mrd. Euro). Dem standen höhere Entwicklungs-, Fertigungs- und Mar-ketingkosten für zahlreiche neue Pro-dukte gegenüber, so dass der Gewinn beim bisherigen Rekordwert von 13,1 Mrd. Dollar stagnierte. Diese Aufwände werden an der Börse nicht mehr als Investitionen in eine noch glänzendere Zukunft bewertet – Fantasie ist nicht mehr gefragt bei der Apple-Aktie. Komisch eigentlich. Manche Analysten sprechen von einer normalen Entwicklung. Bei Apples Börsenwert seien die realen Produkt- und Marktstrategien für die Kursent-wicklung nicht mehr so wichtig wie die Meinung der vielen (potentiellen) Investoren.

www.apple.de

Der Bielefelder SAP-Partner Itelli-gence schließt das Geschäftsjahr

2012 mit Umsatzrekorden ab, die jedoch wie bei SAP mit einem Verlust an Rentabilität erkauft worden sind. Im Jahr 2012 wuchs der Umsatz um 18,9 Prozent auf 407,1 Mio. Euro, während das Ergebnis vor Zinsen und Steuern (Ebit) um 5,5 Prozent auf 19,2 Mio. Euro schrumpfte.Die Zeichen stehen weiter auf Wachs-tum, denn der Auftragsbestand stieg um 21,7 Prozent auf 286,6 Mio. Euro zum Jahresende 2012. Nachdem die Ebit-Marge 2012 von 6,0 Prozent im Vorjahr auf jetzt noch 4,7 Prozent geschrumpft ist, geht der Vorstand für das Geschäftsjahr 2013 von einem weiteren Umsatz- und auch wieder einem Ertragswachstum aus. Itelli-gence erwartet 2013 Umsatzerlöse in einer Bandbreite zwischen 450 und 470 Mio. Euro. „Die Erträge sollen dabei wieder überproportional stei-gen“, heißt es aus Bielefeld.

www.itelligence.de

Umsatzsprung kostet Rendite

In der Bielefelder Itelligence-Zentrale ist man zuversichtlich, dass 2013 auch die Erträge „wieder überproportional steigen“

Zweifel am Topstar Apple

Neuer Partner in Tirana

Nachdem die Liechtensteiner Post zum Jahreswechsel für geschätzte

1,4 Mio. Euro die Softwarefirma New-tron aus Dresden gekauft hat, wurde diese prompt mit ihrer neuen öster-reichischen Schwesterfirma DIG AG fusioniert. Beide Firmen bieten Portallösungen für Einkauf und Logistik und beschäftigen jeweils 40 Mitarbeiter. Newtron erwirt-schaftete 2012 rund 3,3 Mio. Euro Umsatz, während DIG im Geschäfts-jahr 2011 einen Jahresumsatz von 2,6 Mio. Euro erzielte. Gemeinsam betreuen beide Firmen nach eigenen Angaben über 900 Kunden in Europa mit einem Einkaufsvolumen von mehr als 15 Mrd. Euro jährlich.

www.dig.at

DIG verschmilzt mit Newtron

Der Karlsruher ERP-Hersteller Indus-trial Application Software (IAS)

kooperiert nun mit dem Software-Unternehmen Ideal Solution Albania. Ziel ist die Bündelung von Erfahrun-gen, Branchen- und Prozesskenntnis-sen sowie Softwarekompetenz. Nach der Übersetzung der ERP-Software Canias in die albanische Sprache und entsprechender Softwarelokalisierung durch Ideal soll der neue Partner die Vermarktung und Implementierung in Albanien übernehmen.IAS verfügt auch über Standorte in der Türkei und Dubai und beschäf-tigt insgesamt 180 Mitarbeiter. Rund 25.000 gleichzeitig aktive Canias-User in 23 Ländern arbeiten heute mit der Software, die auch auf der AS/400 ein-setzbar ist.

www.canias.de

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DV-Dialog 1–2/2013 | 19. Februar 2013 UNTERNEHMEN | MIDRANGE-MARKT 3

Anzeige_Feb_2013_Druck.indd 1 04.02.2013 15:39:10

Obwohl der Umsatz der IBM im Jahr 2012 um 2,3 Prozent auf 104,5 Mrd. Dollar schrumpfte, stand

unter dem Bilanzstrich ein Rekord-gewinn von 16,6 Mrd. Dollar (12,5 Mrd. Euro, +5 Prozent). Im 4. Quartal lagen Umsatz und Gewinn über den Erwartungen der Wall Street. Offenbar zahlen sich die Initiativen der IBM in Wachstumsmärkten aus, sowohl in den aufstrebenden BRIC-Staaten als auch bei neuen Technologien wie Cloud Computing, öffentliche Infra-struktur („Smarter Planet“) oder Busi-ness Analytics.

Für das 4. Quartal 2012 gab CEO Vir-ginia Rometty eine Steigerung des Nettogewinns von zehn Prozent auf 6,1 Mrd. Dollar gegenüber dem Vor-jahreszeitraum bekannt, während der Umsatz mit 29,3 Mrd. Dollar ein Pro-zent niedriger lag. Für den Umsatz-rückgang machte sie Wechselkurs-schwankungen und den Verkauf der Kassensparte an Toshiba TEC verant-

wortlich; ansonsten hätte IBM auch beim Umsatz leicht zugelegt (um 1 Prozent). Für den Profit sorgen hauptsächlich Software, Services und die Finanzie-rung, während im Hardwaregeschäft mit Servern und Speichern noch an der Rendite gearbeitet wird. Immer-hin konnte die „Systems and Techno-logy Group“ (STG) im 4. Quartal die Bruttomarge um 3,6 Prozentpunkte auf 44,1 Prozent steigern, so dass bei einem Umsatz von 5,8 Mrd. Dollar ein Vorsteuergewinn von 1 Mrd. Dol-lar zu Buche schlägt (+23 Prozent). Das Hardwaregeschäft trug also im letzten Quartal nur noch ein Fünf-tel zum IBM-Umsatz bei; immerhin wuchs es um vier Prozent, lässt man das verkaufte Kassengeschäft und die Wechselkursschwankungen außen vor. Außerdem liefert es nach wie vor die besten Ansatzpunkte für IBM, um Software, Services und Finanzierung zu verkaufen.Für das Wachstum gesorgt haben laut Finanzchef Mark Loughridge die im vergangenen Jahr neu eingeführten Produkte, insbesondere die neuen zEnterprise EC12-Mainframes sowie die Pure Systems. Von diesen im April

2012 vorgestellten „Expert Integra-ted Systems“ habe man bereits über 2.300 Stück verkauft – in mehr als 70 Ländern. Bei den Power Systems schrumpfte der Umsatz im 4. Quartal um 19 Prozent, auch wenn sich die neuen Power7+-Systeme im Highend laut Loughridge gut verkauft haben. Man habe den Gewinnbeitrag dieser Systeme verbessern können und den Marktanteil trotz des Einbruchs gehal-ten. Im gesamten Jahr 2012 sei der Hardware-Umsatz um sieben Prozent auf 17,7 Mrd. Dollar gesunken.

Nachdem Deutschland im 3. Quartal noch gelobt wurde, zählte es diesmal neben Großbritannien zu den Sor-genkindern in Europa, die IBM einen Umsatzrückgang um drei Prozent in der Region EMEA brachten. Das mak-roökonomische Klima in Deutschland sei in diesem Quartal „herausfordern-der“ gewesen, so Loughridge. In Asien habe man um fünf Prozent zulegen können, mit Japan als Zugpferd.

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Nach der Restrukturierung hat die Berliner Beta Systems Software

AG mit Stefan Exner einen neuen CEO gefunden – und eine neue Runde im Kampf um die Aktienmehrheit eingeläutet.

Großaktionär Deutsche Balaton (46 Prozent) will nun die Aktienmehrheit bei Beta Systems, dem auch im AS/400-Markt aktiven Anbieter von System-managementsoftware. Das Angebot in Höhe von 1,75 Euro je Aktie sei aber nicht angemessen, erklärten Vorstand und Aufsichtsrat in einer gemeinsa-men Stellungnahme vom 11. Dezem-ber. Man könne den Aktionären daher nicht empfehlen, das Angebot anzu-nehmen.Parallel zu dem Ringen um die Aktien-mehrheit gab es auch eine Rochade im Topmanagement. Stefan Exner (54) löst zu Jahresbeginn 2013 den Vor-standsvorsitzenden Jürgen Herbott ab, der das Amt zum 19. Juli 2010 angetreten hatte. Sein Vertrag mit zweijähriger Laufzeit sei nicht verlän-gert worden, hieß es zur Begründung. Exner war zuvor Geschäftsführer der Rimage Europe GmbH.

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IBM besser als erwartet

Das Hardwaregeschäft bleibt die Basis

Deutschland zählt bei IBM zu den Sorgenkindern

Kampf um Beta Systems

Exner als Nachfolger für CEO Herbott bestellt

Der Hauptsitz von Beta Systems in Berlin

0113markt-Quanmax-SuT System Inte-gration-510z www.snt.atKURZ NOTIERT

Mit Zuversicht geht der deutsche IT-Mittel-stand ins Jahr 2013, meldet der Branchen-verband Bitkom. Drei Viertel der Unterneh-men erwarten demnach steigende Umsätze, 59 Prozent wollen neues Personal einstellen. Damit sind die Mittelständler noch optimis-tischer als die IT-Branche insgesamt, in der 71 Prozent der Unternehmen mit steigen-den Umsätzen rechnen. Das 4. Quartal 2012 war für den IT-Mittelstand sehr gut; 66 Pro-zent der Unternehmen meldeten steigende Umsätze gegenüber dem Vorjahreszeitraum.

www.bitkom.org

Consolut, ein Spezialist für SAP- und DCW-Projekte sowie für die AS/400-Plattform, hat in München einen neuen Standort eröff-net. Das 1998 gegründete Unternehmen beschäftigt mittlerweile 45 Mitarbeiter, auch in Mannheim, Düsseldorf, Gladbeck und Schaffhausen.

www.consolut.com

Panaya, ein Experte für ERP-Upgrades und Testautomation, hat von seinen Investoren eine weitere Finanzspritze von 16 Mio. Dollar erhalten. Ziel ist ein organisches Wachstum durch die Weiterentwicklung des Produktes und die Unterstützung anderer Anwendungs-pakete. Dank Panayas Software müssen SAP- und Oracle-Nutzer für Upgrades, Test und Wartung der Systeme weniger Zeit aufwen-den; zudem verringern sich die finanziellen Aufwände und die Testrisiken. Panaya hat mehr als 850 Kunden; die meisten haben ein SAP-System im Einsatz.

de.panaya.com

Nachdem Reply Deutschland die Ziele 2012 nicht erreicht hat, soll das Gütersloher Unter-nehmen im Laufe des Jahres 2013 auf seine italienische Mutter Reply SpA verschmolzen werden. Das soll die Konzernstruktur verein-fachen und die Transparenz an den Kapital-märkten erhöhen, wo bislang zwei Reply-Unternehmen an den Börsen Frankfurt und Mailand gelistet sind. Das operative Geschäft in Deutschland werde von der Re organisation nicht beeinflusst, heißt es. Reply erwirtschaf-tete 2011 in Italien, Deutschland und England mehr als 440 Mio. Euro Umsatz.

www.reply.de

Neustart in Österreich: Nach der Verschmel-zung mit dem IT-Dienstleister S&T AG hat der Computerhersteller Quanmax AG (früher Gericom) Ende 2012 dessen Namen über-nommen. Der Investor Erhard Grossnigg, der die marode S&T saniert hat, stockte der-weil seine Beteiligung an der Linzer Tochter des taiwanesischen Herstellers Quanmax von unter fünf auf 16,58 Prozent auf. Schon Anfang 2011, Monate vor der Insolvenz, hatte sich S&T aus dem deutschen Markt zurückgezogen.

www.snt.at

On the move: Der SAP-Partner Realtime AG ist im Dezember innerhalb von Langenfeld in die Elisabeth-Selbert-Straße 4a umgezogen. Die Postfach-, Telefon- und Direktwahlnum-mern bleiben unverändert. Mit ca. 650 m2 ist die neue Hauptniederlassung deutlich größer und bietet Raum für neue Mitarbeiter.

www.realtimegroup.de

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DV-Dialog 1–2/2013 | 19. Februar 20134

Herr Newman, wie lief das Servergeschäft 2012? Was erwarten Sie von 2013, speziell auch mit Blick auf Power System i?Rick Newman: In den ersten drei Quartalen lief das Geschäft mit den Power Systems rund. Die IDC-Zahlen für das 3. Quartal in Deutschland speziell für IBM i waren sogar sehr gut. Wir beobachten eine große Akzeptanz der jüngsten Neuerungen, die wir bringen.Zuletzt geriet das Geschäft etwas ins Stocken, weil wir Anfang Oktober die neue Prozessor-technologie Power7+ im Highend eingeführt haben. Insbesondere die AS/400-Anwender haben danach auf Power7+ in den Modellen 720, 740 und 750 gewartet. Das ist unser Brot- und Buttergeschäft; deshalb hat dieses Zögern im 4. Quartal zu einem Umsatzrückgang um 19 Prozent bei den Power Systems geführt. Mit der Ankündigung vom 5. Februar wollen wir das Geschäft mit Engagement nachholen.Ralf Dannemann: Dennoch haben wir den Marktanteil halten können – und im 4. Quartal über 350 Serverinstallationen der Konkurrenz durch Power Systems im Wert von mehr als 335 Mio. Dollar ersetzt. Im gesamten Jahr 2012 gab es fast 1.200 Competitive Displacements mit einem Umsatzvolumen von über 1 Mrd. Dollar.

Herr Newman, Sie sprechen von AS/400, auch wenn die Maschine heute offiziell Power Systems und die Betriebssystem­umgebung „IBM i“ heißt. Warum?

Newman: Aus alter Gewohnheit, denn ich habe damals die AS/400 und schon davor das Sys-tem /36 verkauft. Die AS/400-Welt ist wie eine Familie. Dazu gehören nicht nur ihre Anwender, sondern auch alle, die den Rechner verkaufen und betreiben. Wir alle reden immer noch von AS/400, auch wenn sie schon mehrfach umge-tauft worden ist.

Was erwarten Sie 2013 vom AS/400­Geschäft?Newman: Sehr viel. Einerseits hat die gesamte Familie auf die neue Technologie gewartet, insbesondere auf das deutlich verbesserte Preis-Leistungs-Verhältnis; das wird sich in den Ver-kaufszahlen niederschlagen. Andererseits kommen Unternehmen auf uns zu, deren Windows-Umgebungen stark gewachsen sind. Sie fragen nach Uptime, Zuverlässigkeit oder Sicherheit von Servern. Das sind IT-Chefs, die vielleicht noch nie von IBM i gehört haben – und sich dann doch für diese Plattform ent-scheiden. Dannemann: Die meisten IT-Chefs fragen gezielt nach Linux. Dann informieren wir sie über die Intel- und Power-Systeme – und bringen natürlich auch AIX und IBM i ins Spiel. Das müssen wir meistens erklären. Wenn wir dabei deutlich machen können, welche Stärken IBM i bei der Integration hat, und dass man damit auch AIX-, Linux- und Windows-Plattformen unterstützen kann, dann kommt diese Plattform auch zum Zuge.

Auch bei Neukunden?Newman: Im vergangenen Jahr konnten wir auch in Deutschland einige Windows-Anwen-der überzeugen, erstmals IBM i einzuführen. Viel mehr solcher Fälle gab es natürlich in den aufstrebenden Schwellenländern, wo die Infra-struktur nicht auf dem hiesigen Niveau ist und die IT-Experten knapper sind. Da weiß man die Zuverlässigkeit eines Servers noch mehr zu schätzen.

Können Sie Beispiele nennen?Newman: Leider kann ich keine Namen nen-nen, denn für Referenzen gibt es bei uns eine klar geregelte Vorgehensweise in enger Abstim-mung mit dem jeweiligen Kunden. Das dauert einfach eine gewisse Zeit. Es ist aber klar, dass wir an diesen Referenzen arbeiten, denn diese Umsteiger sind die besten Missionare für IBM i. Sie wissen um die Zahl der Abstürze ihrer Win-dows-Server und das Einspielen der vielen Secu-rity-Patches von früher. Dannemann: Diese Kunden können der Welt am glaubwürdigsten erklären, wie zuverlässig und sicher IBM i ist – und wie entspannt der RZ-Betrieb heute abläuft. Über Sicherheitspro-bleme und Ausfallzeiten müssen sie sich jeden-falls weniger Sorgen machen.

Unsere Leser müssen Sie nicht überzeugen ...Newman: Aber auch für sie kann es interessant sein, ein neues Mitglied der Familie kennen-

zulernen. Das erinnert sie vielleicht daran, wie wichtig das Integrationskonzept der Plattform und ihre Stabilität sind. Beides ist alles andere als selbstverständlich in der Serverwelt. Und für alle Leser dürfte es interessant sein zu wissen, dass die Familie wieder wächst. Es gibt rund um den Globus mehr als 150.000 Unterneh-men und Behörden, die damit arbeiten – Ten-denz steigend.

Wie wichtig ist IBM i im Vergleich zu AIX? Newman: Manche Kunden haben den Ein-druck, dass IBM mehr in AIX investiert. Dieser Eindruck ist falsch. Wir entwickeln Features zuerst für die Kunden, die den größten Bedarf haben. Das ist dann eine Frage der Prioritäten.

Aber Live Partition Mobility (LPM) z.B. gab es viel früher für AIX. Für AS/400­Anwender ist die Cloud aber genauso interessant...Newman: Stimmt, und die Funktionalität gibt es ja mittlerweile auch für IBM i. Manchmal ist es aber einfach nur schwieriger, neue Funktionen hier zu implementieren, weil es sich um eine hoch integrierte Plattform handelt. Ändere an einer Stelle – und es kann überall Folgen haben.

Deshalb sind die Tests langwieriger. Dannemann: Die Funktion LPM hat für beide Plattformen die gleiche Priorität. Nur dauert die Implementierung bei IBM i einfach länger.

„Zuwachs in der AS/400-Familie“

TexT: BeRTHolD WeSSeleR | FoToS: ANDReA FABRy

Im Gespräch mit Rick Newman (li.), Power Sales Leader, und Ralf Dannemann, Director Power Platform, bei IBM Deutschland

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DV-Dialog 1–2/2013 | 19. Februar 2013 RICK NEWMAN & RALF DANNEMANN | TITELINTERVIEW 5

AS/400-Anwender sind es gewohnt, dass neue Funktionen auf Anhieb funktionieren. Das soll auch so bleiben; deswegen gibt es keine Expe-rimente auf Kosten unserer Kunden. Newman: Und die Akzeptanz von LPM bei den AS/400-Anwendern bestätigt uns in dieser Vorgehensweise. Sie können damit vor allem geplante Ausfallzeiten in der IT vermeiden, die heute vielfach nicht mehr akzeptabel sind. Und zwar indem sie die Partitionen einfach im lau-fenden Betrieb auf einen anderen Server, even-tuell sogar in einem anderen Rechenzentrum, verschieben und so Zeit für die Wartung oder Upgrades ihrer IT gewinnen.

Live Partition Mobility gilt als Vorbedin­gung für Cloud Computing. Warum? Newman: Ein Cloud-Provider kann sich keine Ausfälle leisten. Allerdings reicht LPM an sich nicht aus; es sind zusätzlich Automatismen nötig. Wenn z.B. Lastspitzen auftreten, sollte eine Partition im laufenden Betrieb ohne manu-ellen Eingriff auf einen anderen Server ver-schoben werden, der noch Kapazitäten hat. LPM wird so zum Fundament für den unter-brechungsfreien Serverbetrieb an 365 Tagen im Jahr, wie er in der Cloud erwartet wird.

Ist IBM i denn heute schon fit für die Cloud?Dannemann: Auf jeden Fall. Wir sagen sogar: i 7.1 ist gebaut für die Cloud. Genauso wie für Business Analytics und Big Data. Die integrative Natur der Plattform ermöglicht Funktionen, die woanders gar nicht möglich wären. Beispiels-weise können wir dank der engen Verzahnung von Datenbank und Betriebssystem mit DB2 Webquery für i manche Aufgaben im Bereich Business Analytics schneller und kostengünsti-ger erledigen als mit allen anderen Tools.Newman: Gerade die Zuverlässigkeit macht IBM i zur Plattform der Wahl in der Cloud. Um AS/400-Anwendern den Weg in die Cloud zu ebnen, haben wir ein Starterkit angekündigt, das aktuell auf sehr großes Interesse stößt.

Könnte 2013 das Jahr der Cloud für IBM i werden?Newman: Ja, 2013 wird das Jahr der Private Cloud – auch für andere Plattformen. Flexibilität und Skalierbarkeit machen Cloud Computing immer reizvoller. In den letzten Jahren haben sich viele Unternehmen bereits damit befasst, wegen Sicherheitsbedenken oder Angst vor Kontrollverlust aber nur testweise. Dannemann: Das ändert sich jetzt gerade für die Private Cloud, nicht aber für die Public Clouds. Hier sind für wichtige Anwendungen Ausfälle einfach zu problematisch, weil der IT-Chef sie anders als in der Private Cloud nicht aus eige-ner Kraft beseitigen kann. Die gute Nachricht für Ihre Leser: Bei AS/400-Anwendungen in der Cloud gibt es diese Probleme nicht. Dement-sprechend kurz wird die Testphase ausfallen.Newman: Das macht IBM i für Managed Service Provider (MSP) so interessant, vielleicht gerade weil es nicht das coolste Kid in der Serverfamilie ist. MSPs brauchen nicht das Abenteuer eines Server-Crashs, sondern absolut zuverlässige Systeme. Das klingt zwar langweilig, schont die Nerven aber enorm.

Auf der letzten Cebit wurden erstmals die Pure Systems vorgestellt. Sind sie Mitglie­der der AS/400­Familie?Newman: Keine Frage, sie können dort u.a. Power7-Technologie und IBM i nutzen. Der Integrationsgedanke der AS/400 wird auf dem

technischen Niveau von heute neu implemen-tiert. Unterschiedliche Betriebsplattformen einheitlich zu managen ist eine fantastische Innovation.

Handelt es sich um eine „AS/400 Reloaded“?Newman: Ich sage immer: Das Pure System ist der große Bruder der AS/400. Auch die Zusam-menarbeit mit den Softwarehäusern ist so eng wie bei der AS/400. Wir haben unsere Beratungs-expertise und das Know-how von über 200 ISVs in sogenannte „Patterns of Expertise“ gepackt, mit dem sich die Anwendungen auf dem Pure System schneller installieren und konfigurieren lassen als jemals zuvor. Auch der Betrieb wird weitestgehend automatisiert – und zwar über die Plattformgrenzen hinweg. Dannemann: Das ist hochinteressant für Groß-unternehmen mit heterogener IT-Infrastruktur. Das Interesse an Appliances ist die Renaissance der integrierten Systemkonzepte.

Welche Rolle spielen Pure Systems für AS/400­Anwender? Newman: Das hängt von der Größe des Unter-nehmens ab. Wer die wichtigen Anwendungen

alle auf dem System i fährt, muss sich heute keine Gedanken machen. Wer aber das Beste aus den Welten IBM i, AIX, Windows und Linux nutzen will – und zwar möglichst integriert –, sollte sich die Pure Systems anschauen.

Blicken wir in die AS/400­Vergangenheit, auf OS/400 V5R4, eines der erfolgreichsten Betriebssystemreleases für diese Plattform. Im Herbst soll nach mehrmaliger Verlänge­rung der reguläre Support dafür auslaufen.

Was heißt das für Kunden, die immer noch darauf angewiesen sind? Newman: Ja, wir werden den regulären Support im September einstellen. Das haben wir nach langen Diskussionen beschlossen, Diskussionen sowohl innerhalb der IBM als auch mit Soft-warehäusern und Kunden. Wenn in der Familie etwas so Grundlegendes geändert werden soll, nehmen wir das sehr ernst. Dannemann: Die meisten Kunden und Soft-warehäuser sagten uns: Stellt den Support für V5R4 ein. Es ist seit dem 14. Februar 2006 ver-fügbar – und es ist Zeit für einen Schritt nach vorn.Newman: Wir wissen aber auch, dass manche Kunden auf diese Plattform angewiesen sind, weil für sie ein Upgrade wegen der damit ver-bundenen Programmkonvertierung schwierig ist. Manche verfügen nicht über den dafür nöti-gen Source-Code, weil es den Softwarelieferan-ten nicht mehr gibt oder weil er für ein Upgrade zu viel Geld verlangt. Manche Kunden wollen grundlegend modernisieren und auf eine Stan-dardsoftware umstellen, brauchen dafür aber noch Zeit. Wieder andere sind mit den laufen-den Systemen bestens zufrieden. Wir werden also auch weiterhin Support für V5R4 anbieten, dafür aber Geld verlangen. Das kann auch für manche MSP-Partner interessant sein, die für Kunden weiterhin V5R4-Anwen-dungen hosten können. Kunden scheuen ja bekanntlich vor jeder Umstellung zurück, weil diese sorgfältig vorbereitet und getestet werden muss – und dennoch das Risiko von Störungen in sich birgt. Dannemann: Das war ja letztlich auch der Grund dafür, dass wir viel seltener neue Betriebs-systemreleases herausbringen und stattdessen mit „Technology Refreshes“ arbeiten. Selbst mächtige Funktionen wie Live Partition Mobi-lity, die früher ein eigenes Release gerechtfer-tigt hätten, kommen jetzt per Refresh sozusa-gen „under cover“. Das heißt: Der Kunde kann solche neuen Funktionen sehr schnell nutzen, ohne den Aufwand für Tests und Datensiche-

rung einer klassischen Betriebssystemumstel-lung – und ohne eine Unterbrechung des Sys-tembetriebs.

Gibt es eine Chance, dass V5R4 eines Tages auch auf Power7 läuft?Newman: Dafür sehe ich keine Anzeichen.

Auch nicht die alte Version AIX 5.3, die jetzt Power7 unterstützt?Newman: Es gab diese Diskussionen. Doch weil i anders als AIX so hoch integriert ist, ist es viel aufwendiger, die alte Software mit der neuen Hardware zu verbandeln. Im Endeffekt wäre das sehr teuer. Unser Statement zu V5R4 ist unmiss-verständlich klar; in diese Richtung werden wir auf jeden Fall weitergehen. Ab Oktober ist der Support nicht mehr in der Lizenz enthalten, sondern kostet extra. Wie lange dieser Support angeboten wird und was er im Laufe der Jahre kosten wird, ist heute noch nicht klar. Dannemann: Klar ist nur zweierlei: Wir werden kein Mitglied unserer Familie im Regen stehen lassen. Und: Wir ermutigen jedes Familienmit-glied, sich mit dem aktuellen Stand der Technik zu befassen – und mit den vielfältigen Vorteilen, die sich daraus ergeben können.

Lassen Sie uns in die Zukunft blicken. Herr Dannemann, auf der Common­Jako haben Sie das Release von IBM 7.2 für 2014 ter­miniert ...

Dannemann: Das ist der Plan. Dieser sieht vor, dass das nächste Betriebssystemrelease nicht mehr in diesem Jahr zu erwarten ist. Eine offizi-elle Ankündigung gibt es dazu aber noch nicht.

Kommt 2014 auch Power8?Dannemann: Das kann ich heute nicht sagen; dazu gibt es noch keine Aussagen. Fest steht nur so viel: Die Roadmap für unsere Power-Prozessoren hat sich in der Vergangenheit als sehr zuverlässig erwiesen; in der Regel gab es alle drei bis vier Jahre eine neue Prozessorge-neration für die Power Systems. Und Power7 kam Anfang 2010.

Wenn wir nicht so weit in die Zukunft schauen: Am 5. Februar gab es ein großes Announcement. Was sind die wichtigen Neuerungen für die IBM­i­Anwender?Newman: Power7+ kommt in die Einstiegsmo-delle der Power Systems, also die 710 und 730, insbesondere aber auch in die beiden Towermo-delle 720 und 740. Sie bieten auf dem gleichen Preisniveau in etwa die doppelte Leistung wie bisher, mit bis zu 8 bzw. 16 Cores und maximal 512 bzw. 1.024 Gigabyte Hauptspeicher. Dannemann: Power7+ kommt außerdem in das Modell 750. Völlig neu ist das Modell 760. Für beide gibt es das neue Dual-Chip-Modul (DCM), das zwei Prozessorchips auf einem Substrat unterbringt. Der Vorteil: Es entstehen 12-Core-Module, die nur einen Steckplatz belegen. Das heißt auch: Ein 4-Socket-Server verfügt über 32 bzw. sogar 48 Cores, was in der Unix-Welt deutliche Kostenvorteile bei manchen Lizenzen bringen kann.Newman: Neben etlichen Neuerungen beim Speicher, z.B. Sonderangeboten beim Flash-speicher in Form von SSD-Packs, Support für die neuen LTO6-Bandlaufwerke, USB-Memory-Sticks sowie RDX-Wechselspeicherkassetten mit 1,5 Terabyte Kapazität möchte ich die Highlights des Technology Refresh 6 erwähnen. So wird DB2 for i mit Blick auf die SQL-Funktionen, Performance und die Administration verbessert.

Außerdem kann die IBM Mobile Database nun auch DB2 for i als Datenquelle nutzen. Und in einem Statement of Direction wird zudem die Verfügbarkeit von Lotus Notes Traveler und Connections auf IBM i avisiert. Dazu kommen Verbesserungen beim PowerHA System Mirror for i, der jetzt weitere Speicher-systeme unterstützt, darunter den SAN Volume Controller (SVC) und Storwize. Last not least sind Error Detection und Reporting von IBM Systems Director jetzt für die AS/400 verfügbar.

Auch die Cebit wirft ihre Schatten voraus: Welche Exponate auf dem Stand in Halle 2 sollten sich Anwender von IBM i nicht ent­gehen lassen?Dannemann: Sie können anfassen, was wir im Oktober und Februar neu angekündigt haben, vor allem den neuen Prozessor Power7+. Auch die neuen Funktionen der Systemsoftware, die wir jetzt mit dem Technology Refresh 6 bringen, lassen sich in Demoszenarien begutachten. Und das sogar im Zusammenspiel mit AIX und Linux auf Power, aber auch mit den anderen Mitglie-dern der Serverfamilie von IBM. Und natürlich sollte kein Besucher sich einen Rundgang auf dem gesamten IBM-Stand entgehen lassen, der unter dem Motto „Rethink your Business“ zahlreiche Impulse für die verschiedensten Branchen und IT-Aufgabenstellungen bereithält.Meine Herren, vielen Dank für das Interview!

„Gerade die Zuverlässigkeit macht IBM i zur Plattform der Wahl in der Cloud. Um AS/400-Anwendern den Weg in die Cloud zu ebnen, haben wir ein Starterkit angekündigt, das aktuell auf sehr großes Interesse stößt.“Rick Newman

„Die Roadmap für unsere Power-Prozessoren hat sich in der Vergangenheit als sehr zuverlässig erwiesen; in der Regel gab es alle drei bis vier Jahre eine neue Prozessorgeneration für die Power Systems. Und Power7 kam Anfang 2010.“Ralf Dannemann

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KURZ NOTIERT

MIDRANGE-MARKT | WIRTSCHAFTLICHKEIT DV-Dialog 1–2/2013 | 19. Februar 20136

Steigende Nachfrage nach „Big Data Ana-lytics“ zeigt Wirkung: 2012, im 30. Jahr des Bestehens, erhöhte SAS Deutschland, die Tochter des weltweit aktiven Spezialisten für Business-Intelligence-Software, den Umsatz um 5,2 Prozent auf 134,6 Mio. Euro. Weltweit wuchs der Umsatz um 5,4 Prozent auf insge-samt 2,87 Mrd. Dollar. Damit ist SAS seit den Anfängen im Jahr 1976 ununterbrochen auf Wachstumskurs, konstatiert Jim Goodnight, Gründer und CEO von SAS. Man sei einer der zehn größten Softwarehersteller weltweit und der größte in Privathand. SAS investierte letztes Jahr 25 Prozent seines Umsatzes in For-schung und Entwicklung. Die Mitarbeiterzahl stieg um sieben Prozent auf weltweit 13.442.

www.sas.de

Die GAD, das Münsteraner Rechenzentrum der Volks- und Raiffeisenbanken, will seine Effizienz weiter steigern und so die IT-Kosten seiner Mitgliedsbanken spürbar senken. Bereits 2013 sollen sie durch Preis-senkungen und eine Rückvergütung um rund 25 Mio. Euro entlastet werden. Die geplante Weiterentwicklung des Bankenverfahrens Bank21 erlaubt weitere Einsparungen. Mit ihrem Private-Cloud-Konzept und Bank21 im Web gehört die GAD, die diesen Ansatz in einer Partnerschaft mit IBM umsetzt, zu den Vorreitern in der deutschen Finanzbranche; bis Ende 2013 sollen 60.000 Bankmitarbeiter damit arbeiten.

www.gad.de

Power-Specs für die Jackentasche: IBM ver-spricht mit der App „Quick Reference for IBM Power Systems“ den mobilen Zugriff auf alle technischen Informationen zu den aktuellen Servermodellen – vom iPhone, Blackberry oder Android-Smartphone aus. Entwickelt wurde die App im Auftrag der IBM vom griechischen Softwarehaus Velti SA, einem im Jahr 2000 gegründeten, weltweit aktiven Spezialisten für „Mobiles Marketing“. Die IBM-Seite beschreibt kurz die Funktionalität der App und verweist dann zu den Plattfor-men iTunes, Google Play bzw. Blackberry App World. Dort steht auch ein kostenloser Download bereit.

www-03.ibm.com/systems/power/

resources/mobileapp/

Die Berliner Lucanet AG, Anbieter von Soft-ware für Konsolidierung, Planung, Reporting und Analyse, hat 2012 erneut ein kräftiges Umsatzwachstum (von 40 Prozent) erzielt. Insbesondere die mehr als 150 Neukunden, darunter Hymer, Stiebel Eltron, Teekanne und Total, haben dazu beigetragen. Über den Lucanet.Importer können Daten aus vie-len Vorsystemen (auch der AS/400) mit der Lucanet-Software verarbeitet werden, z.B. aus Ametras, DCW, DKS, MAS90, Oxaion, SoftM, Schilling, Movex oder SAP.

www.lucanet.de

IBM Deutschland will den Aufsichtsrat von bisher 20 auf nur noch 16 Mitglieder ver-kleinern, berichtete das Manager Magazin. Auslöser sei der anhaltende Personalabbau. Da laut Mitbestimmungsgesetz 20 Aufsichts-räte für Firmen mit mehr als 20.000 Beschäf-tigten vorgesehen sind, wird spekuliert, dass die Zahl der IBM-Mitarbeiter unter diese Schwelle gesunken sei.

www.ibm.de

Eine aktuelle Studie der Unter-nehmensberatung ITG bestä-tigt die Kostenvorteile der Serverplattform IBM i für mit-

telständische Unternehmen. Demnach sind gegenüber den Windows- und Linux-Alternativen satte Einsparungen von 40 Prozent und mehr realistisch.Überraschenderweise hat IBM i nach der aktuellen Studie nicht nur bei den Betriebskosten über einen Zeit-raum von drei Jahren die Nase klar vor den vergleichbaren Windows- oder Linux-Lösungen, sondern auch bei den Anschaffungskosten von Hard- und Software. Also nicht nur wie IBM schon seit Jahren propagiert bei den sogenannten Total Cost of Owner-ship (TCO), sondern auch bei den Total Cost of Acquisition (TCA). Hier erweisen sich entgegen landläufiger Meinung gerade die als kostengüns-tig gehandelten Linux-Lösungen als teuerste Variante.Bei der Interpretation der ITG-Studie sollte man im Hinterkopf behalten, dass diese Unternehmensberatung schon seit Jahren von IBM mit sol-chen TCO-Studien beauftragt wird. Die aktuelle Studie vom Oktober 2012, die jetzt auf der IBM-Homepage zum

Download bereitsteht, trägt die Über-schrift „IBM i für mittelständische Unternehmen – Kosten und Risiken minimieren“. Basis der Studie sind sechs typische Konfigurationen für mittelständische Fertigungs-, Logistik- und Handelsunternehmen mit 300 bis 1.200 Anwendern.

Verglichen wurde die Serverplattform Power System (in Form der Modelle 740 und 720) mit Betriebssystem IBM i 7.1 mit zwei Intel-Alternativen, zum einen mit Windows Server 2008 und der Microsoft-Datenbank SQL Server 2008, zum anderen mit Linux und der Datenbank Oracle 11g. Die deutlichen Unterschiede der Ser-verarchitektur wirken sich laut ITG in klaren Kostenvorteilen für IBM i aus: Die Lösung ist (über drei Jahre betrach-tet) im Schnitt 44 Prozent günstiger als die Windows-Alternative und sogar 57 Prozent günstiger als die Linux-Variante. In die Kostenbetrachtung einbezogen wurden wie erwähnt nicht nur die Anschaffung, sondern auch die

Lizenz- und Wartungskosten sowie der Personal- und Infrastrukturaufwand (inklusive Raum- und Energiekosten). Diese Aufwendungen werden oft ver-nachlässigt oder in ihrer Bedeutung heruntergespielt.Die TCO über drei Jahre summieren sich laut ITG bei IBM i auf durchschnitt-lich 480.200 Dollar, für die Windows-Konfiguration auf 862.000 Dollar und für die Linux-Lösung auf knapp 1,12 Mio. Dollar. Der Kostenvorteil von IBM i rührt laut ITG-Studie vor allem daher, dass die beiden Intel-basierten Alter-nativen mehr Geräte (also auch mehr Softwarelizenzen) und einen höheren Administrationsaufwand (2,3- bzw. 2,6-mal mehr) erfordern. So seien – anders als bei IBM i – mit Windows und Linux mehrere Datenbank- und Applikati-onsserver nötig, um die Workloads zu bewältigen. Dazu kommen weitere Maschinen als Webserver sowie für die Test- und Entwicklungsumgebung, die im Fall von IBM i durch logische Parti-tionen (LPARs) auf ein- und derselben Hardware abgebildet werden. Außer-dem sind Ausfall- und Sicherheitsrisi-ken der Intel-Maschinen größer, was zusätzliche Kosten induziert.

www.itgstrategy.com

G reen IT wird von Herstellern gern mit neuen stromsparenden Syste-

men in Verbindung gebracht. Dabei bleibt außer Acht, dass auch der Ein-satz von neuen IT-Systemen Ressour-cen verbraucht und CO2 freisetzt, ruft Claus Fischer in Erinnerung. Der Geschäftsführer der Technogroup IT-Service GmbH bietet als Alternative „Refurbished-Ware“.

Mit Refurbished-Ware meint Fischer entweder generalüberholte, neuwer-tige IT-Systeme oder Rückläufer aus Garantiefällen oder Leasinggeschäf-ten. „Nach dem Vorbild des Kreislauf-prinzips der Natur nimmt die Techno-group gebrauchte IT-Systeme und Komponenten zurück und arbeitet diese mit den gleichen Qualitätsstan-dards der Erstherstellung und nach dem neuesten Stand der Technik auf“, erläutert Fischer das Programm. Refur-bished-Systeme machen es demnach möglich, durchschnittlich rund 70 Prozent der Materialien in wieder auf-bereitete Geräte einfließen zu lassen. Aufwendige, nach ökologischen Gesichtspunkten gestaltete Aufbe-reitungsverfahren sowie eine strikte Qualitätskontrolle, die gemäß der Zer-tifizierung DIN EN ISO 9001:2000 einem ständigen Verbesserungspro-zess unterliegen, sollen für die nötige Qualität sorgen. Auf dieser Basis und mit einem durchdachten Prüfverfah-ren will der herstellerunabhängige IT-Dienstleister aus Hochheim im Taunus einen hohen Standard bei allen Refur-bished-Systemen und -Komponenten gewährleisten, bevor sie wieder ange-boten werden.

Außerdem werden alle Reparaturen und Aufarbeitungen der elektroni-schen Bauteile in einer vor elektro-statischen Entladungen geschützten Umgebung ausgeführt und alle beweg-lichen mechanischen Bauteile ersetzt, die einem Verschleiß unterliegen. In Bezug auf komplette Systeme bedeu-tet diese Strategie laut Fischer, dass Begriffe wie „End-of-Live“ oder „End-of-Service“ ihre Bedeutung verlieren und nicht mehr relevant sind. Als Beispiel dafür nennt Fischer Geräte, die aus den verschiedensten Gründen über den „End of“-Zeitraum hinaus betrieben werden können, sollen oder müssen. Ein Beispiel sind Bandlauf-werke, weil die Revision fordert, dass ältere Datenträger in den nächsten Jah-ren weiterverarbeitet werden können.„Refurbished bedeutet für den Kunden kein Risiko“, betont Fischer, denn man räume auf alle Komponenten sechs Monate und auf jedes System bis zu zwölf Monate Garantie ein. Außerdem könne für Systeme, über die Garantie hinaus, die Verfügbarkeit per War-tungsvertrag sichergestellt werden. „Unternehmen können so bis zu 50 Prozent der Kosten einsparen.“

Esther Fuchs

TCO-Vorteile untermauert

Neue ITG-Studie: IBM i deutlich die günstigste Serverplattform

Sparen mit „Refurbished“ IT

Technogroup macht die IT-Abteilungen „grüner”

Nimmt das Kreislaufprinzip der Natur zum Vorbild: Claus Fischer, Geschäftsführer der Technogroup IT-Service GmbHMit der Einrichtung eines Cloud-

Rechenzentrums in Frankfurt reagierte der IT-Dienstleister CSC im vergangenen Herbst auf die noch weit verbreiteten Vorbehalte bezüglich der Verlässlichkeit und Verfügbarkeit von Public-Cloud-Lösungen. Das Angebot, Cloud-Services aus dem in Deutschland ansässigen RZ zu bezie-hen, soll die Bedenken vieler IT-Chefs in Bezug auf IT- und Datensicherheit, aber auch Rechtssicherheit und IT-Per-formanz ausräumen. „Diese deutsche Cloud gewährleistet, dass sämtliche Daten inklusive der Bereiche ‚Failover’ und ‚Backup’ in Deutschland bleiben, falls dies gewünscht ist“, erklärte jeden-falls Florian Eisner, Business Develop-ment Manager für Cloud-Lösungen bei CSC in der Central Region. Zudem bestehe die Möglichkeit, einen Ser-vicevertrag nach deutschem Recht und mit Gerichtsstand in Deutschland abzuschließen. Als global agierender IT-Dienstleister will CSC aber darüber hinaus seine Kunden auch bei deren internationalen Aktivitäten unterstützen. Sie können in Deutschland mit Cloud-Diensten star-ten und diese dann auch für ihre inter-nationalen Standorte ausrollen. Hierfür hat CSC ein Netz mit 13 global verteil-ten Cloud-Datencentern aufgebaut.

www.csc.com/de

M it der TÜV-Zertifizierung für ein „Geprüftes Rechenzentrum, hoch-

verfügbar Stufe-3-Konzeption“ hat der ERP-Hersteller Wilken jetzt schon vor der geplanten Inbetriebnahme im ers-ten Quartal 2013 die Bestätigung erhal-ten, dass das datentechnische Herz des knapp 8.000 m2 großen Neubaus am Stammsitz Ulm höchsten Anforde-rungen an die Datensicherheit und Hochverfügbarkeit genügt. Dort ist der Betrieb von kritischen Anwendungen für Kunden geplant, wie etwa ERP-Systemen oder Bran-chenlösungen für die Bereiche Energie, Sozialwirtschaft, Handel und Touris-mus sowie von Dokumenten-Manage-ment-Systemen. Dabei können auch individuelle Anforderungsprofile abge-bildet werden, wie etwa Mischformen aus Cloud Services und maßgeschnei-dertem Hosting.

Der Nachweis vor Ort erfolgt in Anleh-nung an den BSI-Grundschutz und die ISO-Norm 27002 sowie diver-ser weiterer Normen und Schriften. Dabei werden neben der Konzeption des Rechenzentrums auch der hoch-verfügbare, nachhaltige Betrieb, die Dokumentation und Betriebsführung sowie organisatorische, bauliche und technische Anforderungen wie etwa eine eigene Stromversorgung berück-sichtigt, die im Wilken-Neubau u.a.

durch ein eigenes Blockheizkraftwerk sichergestellt wird. „Mit dem TÜV-Zertifikat weisen wir anhand objektiver Kriterien und durch eine unabhängige Prüfung nach, dass wir den Anforderungen an eine ange-messene Infrastruktur, einem nach-haltigen Betrieb und strenge Sicher-heitsanforderungen vollumfänglich Rechnung tragen“, sagt Dr. Harald Varel, Geschäftsführer der Wilken Rechenzentrum GmbH. „Damit gewähren wir bei unseren RZ-Dienst-leistungen größtmögliche Sicherheit auf neuestem technischen Stand.“

Uwe Pagel

Sogar bei der Anschaffung günstiger als Windows-Lösungen

„Deutsche“ Cloud von CSC

TÜV-geprüfte RZ-SicherheitWilken eröffnet erstes Stufe-3-Rechenzentrum im Großraum Ulm

Größtmögliche Sicherheit auf neuestem technischen Stand

Dr. Harald Varel, Geschäftsführer der Wilken Rechen zentrum GmbH

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DV-Dialog 1–2/2013 | 19. Februar 2013 WIRTSCHAFTLICHKEIT | MIDRANGE-MARKT 7

M it einer Kooperation wollen Igel Technology und Blue Consult

gemeinsam Unternehmen beim Auf-bau wirtschaftlicher Cloud-Umge-bungen mit solider Technik von IBM, Vmware und Citrix unterstützen. Im Fokus stehen dabei AS/400-Anwender.

Ziel der Zusammenarbeit ist ein Know-how-Transfer im Hinblick auf strin-gente und kosteneffiziente Cloud-Lösungen mit IBM-Infrastruktur, Virtualisierungslösungen von Citrix bzw. Vmware und Igel Thin Clients. Im Rahmen der Kooperation stellt Blue Consult für Igel eine virtuelle Testum-gebung und Beta-Tester bereit und nutzt im Gegenzug die Zusammenar-beit zur Optimierung seiner Service-qualität im Bereich von Thin Clients.Die Testumgebung steht den Bremern über einen VPN-Tunnel zur Verfü-gung. Das Hosting erfolgt in einem der Rechenzentren von Blue Consult, in denen der Dienstleister auch eine IBM City Cloud betreibt. Die Unter-nehmen können dort Cloud-Services im Rahmen eines SaaS-Modells mieten, die tages- oder monatsgenau per User abgerechnet werden. Diese Services macht sich nun auch Igel zunutze – und zwar speziell mit Blick auf die AS/400-Anwender in Deutschland.In vielen Branchen sind die hoch-verfügbaren, skalierbaren und effi-zienten IBM-Systeme im Einsatz. Beim Igel-Partner Blue Consult set-zen etwa 70 Prozent der 350 aktiven Kunden solche AS/400-Systeme ein, bei Igel sind es etwa zehn Prozent. Für diese Anwender hat Igel den IBM Host Access Client (IBM 5250-Client) in seine Linux-basierte Thin-Client-Software integriert, der einen nativen Zugriff auf Power Systems wie AS/400, iSeries und System i sicherstellt.

Blue Consult verbindet beide IT-Welten dann über Cloud-Umgebungen auf der Infrastruktur-, Hardware- und Software-Ebene. Dabei kommt beispielsweise die flexible Infrastruktur-Lösung IBM Pure-flex zum Einsatz, mit der sich Blade-server unterschiedlicher Systemwelten in einem Chassis unterbringen lassen. Blue Consult ist sowohl Citrix Cloud Member als auch Vmware-Partner und wurde 2012 als „IBM Center of Tech-nical Excellence for Business Partners“ für Power i ausgezeichnet.Zu den gemeinsamen Kunden der beiden Partner zählen u.a. Propan Rheingas und der Modefilialist Gör-gens. Beide IBM-Anwender moderni-sierten ihre Rechenzentren mit einer IBM-Infrastruktur, die AS/400 und Servervirtualisierung mit Vmwares ESX-Server kombiniert, und stellten darüber hinaus komplett bzw. weitest-gehend von PCs auf Igel-Clients um.

Marian Weber

Gemeinsam mit dem IBM-Partner Profi Engineering bietet die Daten-

gut Leipzig GmbH ab sofort ein Paket aus Dokumenten-Management-Soft-ware (DMS) und darauf abgestimm-ter Hardware an. Erst im Herbst hatte Datengut, ein Spin-off der Stratos

Business Solutions AG, eine IBM City Cloud in Sachsen gestartet.Im DMS-Bereich kooperiert die Daten-gut Leipzig GmbH mit der Saperion AG. Beide Partner wollen den Schwer-

punkt ihrer langjährigen Zusammen-arbeit künftig stärker auf die Bau-branche legen und stellen deshalb gemeinsam eine „Bau-Akte“ bereit.

In Zusammenarbeit mit der Jedox AG wurde die „Bau-Akte“ jetzt auch um eine praktische Auswertungsfunktion ergänzt. Gemeinsam mit Profi will Daten-gut-Geschäftsführer Michael Woitag zudem ein „günstiges, bedienerfreund-liches und sicheres Komplettsystem“ bereitstellen, das als „Vor-Ort-Lösung“ beim Kunden selbst eingerichtet wird. Die dafür nötigen Hardwarekompo-

nenten stammen von IBM und werden von Profi ausgewählt und geliefert. „Für den Kunden ergeben sich eine vereinfachte Installation, Sicherheit und eine stabile Plattform auf IBM-Hardware“, sagt Matthias Kohlhardt, Leiter Geschäftsbereich Software bei Profi. „Die beste Software garantiert keinen Erfolg, wenn die dazugehörige Hardware nichts taugt“, weiß Woitag. Über die Kooperation mit Profi will er leicht zu bedienende Software mit qua-litativ hochwertiger Hardware kombi-nieren und verspricht den Kunden so „eine bestmögliche Funktionalität und eine maximal mögliche Ausfallsicher-heit ihrer Daten“.

www.datengut.de

Thin Clients im Einsatz – hier im Finanzwesen

Clouds für AS/400-Anwender

Igel und Blue Consult: System-welten effizient verbinden

Propan Rheingas und Görgens als gemeinsame Kunden

DMS als „Vor-Ort-Lösung“ Datengut und Profi schnüren Komplettpakete aus Software und Hardware für modernes Dokumentenmanagement

Matthias Kohlhardt, Leiter des Geschäftsberei-ches Software bei Profi: „Für den Kunden ergibt sich eine vereinfachte Installation, Sicherheit und eine stabile Plattform auf IBM-Hardware.“

Sichere Komplettsysteme als Alternative zur Cloud-Lösung

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KURZ NOTIERT

MIDRANGE-MARKT | AKQUISITIONEN DV-Dialog 1–2/2013 | 19. Februar 20138

Tafelsilber verscherbelt: Ein eigenartiges Konsortium, dem Erzrivalen wie Adobe, Apple, Amazon, Facebook, Google, Micro-soft, Research In Motion oder Samsung angehören, darf für 525 Mio. Dollar rund 1.100 Patente von Kodak kaufen. Das hat ein US-Gericht in Kodaks Insolvenzverfahren entschieden. Das Versilbern des geistigen Eigentums soll das angeschlagene Tradi-tions unternehmen vor der Pleite retten und das Konsortium in den zunehmenden Patent-streitigkeiten wappnen. Kodak hofft, noch in diesem Jahr das Insolvenzverfahren zu beenden und einen Neustart als Drucker-hersteller zu schaffen. Der erzielte Preis gilt als enttäuschend; Kodak hatte auf mehr als 1 Mrd. Dollar gehofft.

www.kodak.de

Im Dezember hat IBM die Übernahme von Kenexa abgeschlossen. Durch den Zukauf des Spezialisten für Personaldienstleistun-gen will IBM ihre Kunden besser dabei unter-stützen, Nutzen aus der Masse der täglich über soziale Netzwerke generierten Infor-mationen zu ziehen und die Möglichkeiten eines Social Business auszuschöpfen. Der Nettokaufpreis beträgt rund 1,3 Mrd. Dollar.

www.ibm.de

Um den Geschäftsbereich „Managed Ser-vices & Outsourcing“ auszubauen, hat der Hamburger IBM-Partner Sysback Koopera-tionen mit Ipsoft und Realtech vereinbart. Mit Hilfe von Iptech will Sysback das auto-matisierte IT-Management zur validen Alter-native des klassischen Offshoring machen, während man Realtech künftig bei Beratung und Implementierung der Suite The Guard Service Management Center unterstützen will. Sysbacks Serviceportfolio reicht von Monitoring und Eskalationsmanagement über Incident- und Operations-Management (auch der AS/400) bis hin zum Betrieb einer kompletten Unternehmens-IT.

www.ipsoft.com/de

Der Schweizer Abas-Partner Bytics Invest AG übernimmt die Mehrheit an dem Abas-Partner AIS aus Uhingen und dessen Töchtern Habel Informationssysteme, Abas Consul-ting und Abas Innovation. Mit der neuen Schwester Bytics AG aus Volketswil, die ebenfalls unter dem Dach von Bytics Invest angesiedelt ist, entsteht der drittgrößte Abas-Partner weltweit. Mit den zusätzlich ca. 50 Mitarbeitern beschäftigt die Bytics nun nahezu 80 Personen. Zu den mehr als 230 Bytics-Kunden im PLM- und ERP-Bereich kommen weitere 160 Abas-Kunden hinzu.

www.abas-software.com

Die indischen Systemhäuser kommen: Nach der Übernahme des Schweizer IT-Beratung Lodestone durch Infosys übernimmt Cog-nizant sechs Unternehmen der Hamburger C1 Group, um die lokale Präsenz in Deutsch-land und der Schweiz zu stärken. Zu einem ungenannten Kaufpreis stoßen etwa 500 Mitarbeiter zu Cognizant, die für ein Umsatz-volumen von knapp 100 Mio.Dollar gut sein sollen. Insgesamt beschäftigt die C1 Group rund 1.200 Mitarbeiter.

www.c1-solutions.com

Der österreichische Lagerautomations-experte Knapp und Salt Solutions, Würz-burg, intensivieren ihre Zusammenarbeit und bieten nun weltweit über das gemein-same Tochterunternehmen Knapp IT Solu-tions Logistiklösungen auf Basis SAP EWM (Extended Warehouse Management) an. Mit etwa 200 SAP-Logistikexperten bündeln beide Hersteller ihre Beratungs kompetenz für SAP EWM mit manuellen sowie teil- und vollautomatisierten Lagern.

www.knapp.com

Mit dem Kauf des Systemhauses Maxess aus Kaiserslautern will die

Schweizer Bison Holding AG ihre Posi-tion im Retail-Markt stärken und die Aktivitäten in Deutschland nach der Übernahme des Hamburger ERP-Her-stellers Marketstream weiter ausbauen.Die Bison Holding AG, Suursee/Luzern, übernimmt rückwirkend per 31. Dezember 100 Prozent der rund 50 Mitarbeiter starken Maxess Sys-temhaus GmbH. Gesellschafter waren bisher die österreichische Franz Salo-mon GmbH (50 Prozent), das Maxess-Management (5 Prozent) sowie die Wasgau Produktions & Handels AG, ein regionaler Spezialist für frische Lebensmittel mit über 4.000 Mitar-beitern, rund 90 Verbrauchermärkten und zwei eigenen Produktionsbetrie-ben aus Pirmasens.

Maxess wurde 1995 von ihrem Mut-terkonzern, der Markant-Südwest Han-dels AG (heute Wasgau) als Markant Südwest Software und Dienstleistungs GmbH gegründet. Mit dem Branchen-Know-how im Einzelhandel und der Warenwirtschaftslösung X-trade soll Maxess Bisons Gesamtlösungsport-folio im Groß- und Einzelhandel ergänzen, von der Warenbeschaffung und Logistik über den stationären Handel, Webshop und Mobile Com-merce – insbesondere die Multicross-Channel-Strategie.

Unter der Führung von Maxess-Geschäftsführer Florian Bernauer soll Maxess als „Retail Competence Cen-ter“ unter dem Namen Bison Maxess agieren. Die Bison Maxess GmbH hat ihren Sitz wie bisher in Kaiserslautern. „Der Einzelhandel ist ein Markt, der in stetiger Bewegung ist“, weiß Bison-CEO Rudolf Fehlmann. „Entsprechend wichtig war uns, mit der Firma Maxess ein Unternehmen zu übernehmen, welches die Agilität dieses Marktes und die sich stets ändernden Kunden-bedürfnisse bestens kennt und darauf reagieren kann.“Bison wurde 1983 gegründet und ist die ERP-Tochter der landwirtschaftli-chen Genossenschaft Fenaco-Landi. Sie beschäftigt über 350 Mitarbei-tende und erzielte im Jahr 2011 einen Umsatz von rund 69 Mio. Schweizer Franken. Gemeinsam mit der rund 200 Mitarbeiter starken Partnerfirma Bison IT Services AG, spezialisiert auf Planung, Engineering und Betrieb von IT-Infrastrukturen, will Bison ein Gesamtangebot an Informatikleistun-gen bieten.

www.bison-group.com

Der ERP-Spezialist Terna verstärkt sich mit dem Erwerb der Opus Solution AG in der Schweiz. Dieser

Microsoft-Partner in Sachen Dynamics AX meldet für 2012 einen Umsatz von 4,3 Mio. Schweizer Franken; derzeit 26 Mitarbeiter betreuen mehr als 150 Kunden. Mit Opus beschäftigt Terna nun etwa 200 Personen an acht Stand-orten in Österreich, Deutschland und in der Schweiz.Terna wurde 2005 von ehemaligen Mitarbeitern des Intentia-Teams der später insolventen KTW in Innsbruck gegründet, nachdem es bei KTW durch die Entwicklung der Movex-Alterna-tive Semiramis zu Spannungen mit dem Partner gekommen war. Auch heute noch, als Teil des Systemhauses Allgeier mit rund 190 Produktions- und Großhandelsunternehmen als Kunden, hat Terna das in Infor M3 umgetaufte Paket im Angebot, neben Microsoft Dynamics AX und Zusatz-lösungen wie Qlikview.Opus und Terna passen nicht nur wegen ihrer Microsoft-Partnerschaft gut zusammen, sondern auch wegen ihrer AS/400-Erfahrung. Terna hatte 2007 von der dann insolventen KTW auch die Betreuung von deren ERP-System AMS4U auf der IBM-Plattform übernommen und zählt nun zu den größten M3-Partnern in Europa.Das heutige Know-how von Opus basiert auf 25 Jahren Erfahrung in

der kommerziellen Informatik, gehen doch die Ursprünge auf die 1987 gegründete Opus Informatic AG zurück. Das war ein AS/400-Partner der

IBM und Vertriebspartner von Synon für die heute als CA 2E und CA Plex bekannten Software-Entwicklungsum-gebungen. Opus Informatic hatte sich im Jahr 2000 mit dem Bereich Applica-tion Development der deutschen CGI Informatik GmbH zur AD Solutions AG zusammengeschlossen, die mitt-lerweile zur indischen NIIT gehört und sich auf Applikationsentwicklung und Outsourcing konzentriert.Opus Solution, eine Abspaltung des Bereiches Standardsoftware, wurde nach der Gründung 1996 Competence Center des Softwareherstellers Dam-gaard für Concorde XAL. Dam gaard wurde von Navision und Navision wie-derum von Microsoft übernommen. Die bisherigen Opus-Aktionäre Isabelle Geissmann und Eligius Emmenegger „bleiben weiterhin in leitenden Positi-onen für die Gesellschaft tätig“, heißt es in einer Pressemitteilung. Opus werde als eigenständige Gesellschaft weitergeführt und das Angebot an Personalsoftware für Microsoft-Partner „konsequent ausgebaut“.

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Heinemann Management Consul-ting (HMC), eine Unternehmens-

beratung für Personalmanagement im Mittelstand, kooperiert künftig mit Tisoware, dem Reutlinger Anbieter von Zeitwirtschaftslösungen.

Moderne Zeitwirtschaftssysteme ermöglichen es den Unternehmen, nicht nur ihr Personal effizient zu steuern, sondern ihren Mitarbeitern auch flexible Arbeitszeiten anzubieten. Das erhöht auch ihre Attraktivität als Arbeitgeber und die Mitarbeiterbin-dung. Robert Heinemann, Geschäfts-

führer von HMC, will deshalb mit den Zeitwirtschaftssystemen von Tisoware, bei über 2.200 Kunden in zwölf Län-dern im Einsatz sind, sein operatives Personalserviceangebot ergänzen. Sabine Dörr, Geschäftsführende Gesellschafterin von Tisoware, will über den neuen Partner künftig auch Personalservices und Lösungen für strategisches Personalmanagement offerieren. Die Münchener Unter-nehmensberatung bietet neben der strategischen Beratung auch Dienst-leistungen in den Bereichen Perso-nalmanagement und Personalservices sowie Personalsuche (Direct Search).

Rainer Füess

Mit der Gründung der neuen Lan-desgesellschaft All for One Steeb

(Schweiz) AG will der SAP-Partner mit Sitz in Filderstadt die von der Tochter Process Partner AG in den letzten vier Jahren geschaffene Basis ausbauen. Damit besinnt sich die vor allem in Deutschland und Österreich tätige All for One Steeb AG auf ihre Wurzeln zurück, die bis ins Jahr 1959 zur Aus-gliederung der IT-Aktivitäten aus dem Amag-Konzern in die AC Automation Center AG (später AC-Service) reichen.

„Mit der bevorstehenden Gründung der All for One Steeb (Schweiz) AG wollen wir im Schweizer Markt unser gesamtes Leistungsspektrum platzie-ren und dazu neben Process Partner eine zweite starke Säule formieren“,

Gemeinsame AS/400-Wurzeln

Terna erwirbt den Microsoft-Partner Opus in der Schweiz

ERP-Systeme für den Handel

Wasgau trennt sich ganz von seiner IT-Tochter Maxess

Bison-CEO Rudolf Fehlmann will der Agilität des Einzelhandels und den sich stets ändernden Kundenbedürfnissen Rechnung tragen

Zeitwirtschaft ergänzt Personal-

services

Die Geschäftsführer besiegeln die Partnerschaft: Sabine Dörr (Tisoware) und Robert Heinemann (HMC)

Rückkehr zu den WurzelnAll for One Steeb AG stärkt Präsenz im Schweizer SAP-Markt

erläutert CEO Lars Landwehrkamp die Stoßrichtung. „Dazu konnten wir mit Rosario De Francisci einen erfahrenen Manager gewinnen.“ Er war zuvor mehrere Jahre Mitglied der Geschäfts-leitung der SAP (Schweiz) AG. Zuletzt

Neue Schweizer AG agiert neben Tochter Process Partner

arbeitete er als Landes-Chef sowie als Marketingmanager für Capgemini in der Schweiz.„Für unsere Kunden ändert sich nichts“, erklärt Michael Rothmund, CEO und Delegierter des Verwaltungs-rats der Process Partner AG. „Zusätzlich jedoch können wir wesentlich konse-quenter als bisher unser gruppenweites Gesamtportfolio anbieten.“ All for One Steeb (Schweiz) solle vor allem mit grenzüberschreitenden Outsourcing- und Application-Management-Services zusätzliches Wachstum schaffen. Obwohl in der Schweiz bis dato noch ohne eigenen Vertrieb, wird das Ange-bot des SAP-Partners auch von Schwei-zer Firmen bereits angefragt. So haben die Franke Washroom Systems AG, Swisslog, Büchi Labortechnik oder Belimed erst unlängst All for One Steeb mit der Einführung umfangreicher SAP-Landschaften beauftragt.

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Rosario De Francisci, der Chef der neuen Landesgesellschaft All for One Steeb (Schweiz), bringt Erfahrung aus dem Schweizer Topmanagement von SAP und Capgemini mit

Partnerschaft von Tisoware mit den Beratern von HMC

ERP-Systeme M3 und AMS4U für die AS/400-Plattform

Bison übernimmt die Maxess Systemhaus GmbH