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1/2·2016 www.hob-magazin.com E 30279 HOB DIE HOLZBEARBEITUNG Betriebs- und Fertigungsbedarf Kreissägeblätter erhalten Update ab Seite 49 Handhabungstechnik Vakuumtechnik sorgt für sichere Handhabung ab Seite 54 Oberflächentechnik Schleifanlage ermöglicht Produktumstellung ab Seite 58 Vertikal, präzise, langlebig (12)

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HOB D i e H o l zbe a r be i t u n g

Betriebs- und FertigungsbedarfKreissägeblätter erhalten Updateab Seite 49

HandhabungstechnikVakuumtechnik sorgt für sichere Handhabungab Seite 54

OberflächentechnikSchleifanlage ermöglicht Produktumstellungab Seite 58

Vertikal, präzise, langlebig (12)

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Intelligenter, flexibler, vernetzter: Vor allem in Westeuropa forcieren viele

Schreinerei- und Möbelbetriebe die Auto-matisierung aller Fertigungsprozesse. Nur so lässt sich der Trend zur Individualpro-duktion bei gleichzeitig meist hohen Perso-nal-, Rohstoff- und Betriebskosten wirtschaft-lich abbilden. Doch die nötige Effizienz ist mit Hardware allein nicht zu erreichen. Ent-scheidend sind auch intelligente Bedienas-

Von Singapur bis aberdeen – Sägen internationalLangversionen für China, viel Hubraum für die USA, Ethanol-Motor für Brasilien – was in der Autoindustrie üblich ist, wird auch für Hersteller von Plattenaufteilsägen immer wichtiger: ein Produktportfolio mit länder- oder regional spezifischen Modellvarianten. „Denn wer global eine Rolle spielen will, muss sein Angebot auf die Nachfrage in unter schiedlichen Märkten abstimmen“, so Martin Kress, Homag Group Product Manager Plattenaufteiltechnik aus Calw-Holzbronn

als 10 000 Teilen – pro Schicht. Platz- und Personalaufwand spielten dabei noch eine untergeordnete Rolle. So kommt es, dass wir auch mal 20 oder mehr Sägen auf einmal an einen Kunden ausliefern, die dann in Reihe aufgestellt und von jeweils zwei Mitarbeitern bedient werden.“ Letztere würden meist nach Akkord bezahlt – also nach Anzahl der fer-tig gesägten Teile pro Schicht. So liegt es im Interesse des Chefs und der Bediener, dass

Teileidentifikation. In China liefert Holzma daher kaum eine Säge ohne Etikettiersys-tem aus – sei es manuell oder automatisch. Dennoch: Wer die Teilestapel chinesischer Fabriken sieht, mag kaum glauben, dass sie sich jemals wieder zu Kundenkommissio-nen auseinander sortieren lassen.

Verkettete Systeme haben Konjunktur Der Trend zu kleinen Losgrößen oder so-

sistenz- und Softwaresysteme. Deutlich ana-loger geht es dagegen noch in anderen Welt-regionen zu. Beispiel China: Effizienz bedeutet hier ganz oft noch Output pro Zeit – auch in der Losgröße-1-Fertigung.

Losgröße 1 auf Chinesisch China ist der Markt, auf den alle blicken. Weil er so groß ist, so dynamisch und so spannend. Das Reich der Mitte gilt als Fabrik der Welt – mit Massenproduktion in Serie. Die Ferti-gung von Individualmöbeln spielte dagegen lange Zeit kaum eine Rolle. „Doch nun erle-ben wir in China einen radikalen Wandel von der Serienproduktion hin zu einer Massen-Losgröße-1-Produktion mit deutlich steigen-den Qualitätsansprüchen“, berichtet Kress. „Chinesische Kunden fragen beispielsweise nach Maschinenlösungen für einen Losgrö-ße-1-Zuschnitt mit Kapazitäten von mehr

die Sägen eine möglichst hohe Leistung bei maximaler Verfügbarkeit bringen. Speziell für diese Anforderungen hat Holzma die HPP 180 entwickelt – eine äußerst robuste und auf Leistung getrimmte Einzelsäge, die vor Ort in Shanghai gebaut wird. Ab März wird es sie zusätzlich noch mit dem Holzma Power Concept geben, einer zusätzlichen, getrennt zum Programmschieber verfahr-baren Spannzange. Der Grund: „Damit er-reichen wir bis zu 40 Prozent mehr Output, was unseren Kunden in China sicherlich sehr gefällt“, schmunzelt Kress. Und er weist auf eine Stärke der für China typischen Losgrö-ße-1-Fertigung hin: „Trotz Losgröße 1 lassen sich durch die schiere Masse die Schnittplä-ne oft so zusammenfassen, dass quasi wieder eine Serienproduktion entsteht.“

Der Schlüssel zum Erfolg – gerade bei einer solchen Produktion in China – ist die

gar Stückzahl 1 hat inzwischen viele Märkte erreicht. Und er geht einher mit steigender Materialvielfalt, verschiedensten Dekoren, Farben und komplexen Schnittplänen. Das hat einen erhöhten Handlings- und Per-sonalaufwand zu Folge. Die Antwort auf diese Herausforderung heißt meist Auto-matisierung.

„Die Vielfalt zwingt Betriebe zum Um-denken“, weiß Kress. „Sie brauchen mehr Struktur und Effizienz in ihren Abläufen.“ Erreichen lässt sich das mit Säge-Lager-Kombinationen. „Das erkennen immer mehr Hersteller“. Und so steigt weltweit die Nachfrage – selbst in kleinen Märkten: „Noch vor fünf Jahren wäre niemand auf die Idee gekommen, dass Länder wie Thailand, die Philippinen oder Indonesien Märkte für Säge-Lager-Kombinationen sein könnten“, so Kress. „Doch die Kunden wollen auch

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dort von den damit verbundenen Kosten-vorteilen profitieren und installieren sol-che Systeme.“

In den klassischen Nesting-Märkten USA und Australien gelten Säge-Lager-Kombinationen für viele Kunden inzwi-schen als eine optimale Ergänzung zu vor-handenen Nesting-Maschinen. „Da bei uns alles aus einer Hand kommt, können wir re-lativ einfach sowohl die Nesting-Maschine als auch die Säge an das Lager anbinden“, beschreibt Kress den Vorteil der Homag Group. Das Ergebnis sind zunehmend au-tomatisierte Fertigungsprozesse mit ver-besserter Struktur, einer effizienten Res-teverwertung und gleichzeitig sinkenden Personalkosten. Gerade die USA profitiert davon: „Viele Hersteller holen nun die Ka-pazitäten zurück, die sie in den Krisenjahren vor allem nach China ausgelagert hatten. Dazu brauchen Sie professionelle Maschi-nenlösungen.“

garn, die vergleichsweise viel in moderne Technologien und Automatisierungslösun-gen investieren und damit sehr erfolgreich unterwegs sind.

Große Erfolge mit kleinen Sägen Völlig anders strukturiert ist die Möbelproduktion in Brasilien. Hier gibt es wenige Großbe-triebe oder Zulieferer, die sich auf den Zu-schnitt spezialisiert haben. Stattdessen do-minieren viele kleine Generalisten – jeder mit eigener Plattenaufteilsäge. Günstig muss sie sein, kompakt und vielfältig im Einsatz. Holzma hat daher die HPM 120 entwickelt – eine Plattenaufteilsäge ausschließlich für die Kunden in Südamerika. Produziert wird sie direkt vor Ort in Sao Paulo. Das Beson-dere daran: Der hintere Maschinentisch mit Programmschieber und Spannzangen fehlt. Stattdessen übernimmt diese Aufgaben ein-fach ein zweiter Maschinenbediener. Eben-falls für die Anforderungen der kleinen Be-

t (von links) teilestapel in einem chinesi-schen unternehmen (bilder: Holzma)

günstig, kompakt, vielfältig im einsatz: die HPM 120

Martin Kress: „Wer global eine rolle spielen will, muss sein angebot auf die nachfrage in unterschiedlichen Märkten abstimmen und vor ort produzieren“

ursprünglich für eine bestimmte region ent-wickelt, erfreut sich die HPP 130 inzwischen weltweit großer beliebtheit

Es gibt sie noch, die reinen Serienpro-duzenten Trotz des Trends zur Individu-alproduktion dürfen Maschinenbauer die Anforderungen klassischer Serienherstel-ler nicht aus dem Blick verlieren. Denn es gibt sie noch: die Märkte, in denen in ho-hen Stückzahlen gefertigt wird. Neben Chi-na zählt unter anderem die Türkei dazu, ebenso Russland oder auch viele Länder der ehemaligen Sowjetunion. Dabei findet man in jedem Land typische Eigenheiten. „In vielen Ländern im Osten ist es unseren Kunden zum Beispiel sehr wichtig, dass sie die Maschine in Eigenregie warten können. Gefragt sind daher eher gering ausgestatte-te, aber extrem robuste Maschinen“, erzählt Kress. Dennoch ist Holzma sicher: Automa-tisierung wird sich auch bei den internatio-nalen Serienherstellern weiter durchsetzen. Das zeigt etwa ein Blick auf Polen oder Un-

triebe in Südamerika eignet sich die neue HPP 130. „Wir haben diese hochwertige kleine Säge auf der Ligna 2015 präsentiert. Die HPP 130 ist eine echte Holzma-Druck-balkensäge mit allem drin und dran, was man so braucht – und mit einem bemer-kenswerten Preis“, berichtet Kress stolz. Ur-sprünglich wurde die HPP 130 nur für den Einsatz in einer bestimmten Region entwi-ckelt, hat sich dann aber quasi über Nacht zum Welterfolg gemausert. Das zeigt: Wer passgenaue Maschinenlösungen für spezi-elle Märkte und Regionen entwickelt, kann damit auch etwas schaffen, das sich rund um den Globus großer Beliebtheit erfreut.

Lokale Intelligenz Was für die Hardware gilt, trifft auch auf die Software zu. Auch hier muss man auf regionale Besonderheiten ein-gehen. Für die Steuerungssoftware Cadmatic

heißt dies beispielsweise, dass Kunden die Wahl aus inzwischen 20 Sprachversionen haben. „Und auch in der Steuerungslogik gehen wir auf regionale Besonderheiten ein und werden dies in Zukunft verstärkt tun“, kündigt Kress an. Unterschiedliche Anfor-derungen gäbe es zudem bei der Zuschnitt-optimierung. Diese seien allerdings weniger marktabhängig, sondern eher durch das je-weilige Fertigungsportfolio und die Arbeit mit Drittsoftware begründet. Holzma Schnitt Profi(t) ist deshalb modular aufgebaut und lässt sich flexibel anpassen.

Marktgerechte Lösungen liefern Diese Flexibilität und die Bereitschaft, gezielt auf marktspezifische Anforderungen einzuge-hen, sei für den Maschinenbau wichtiger denn je, meint Kress. „Es ist natürlich ein-facher, europaorientiert zu entwickeln und die hier erfolgreichen Maschinenkonzepte in alle Welt zu exportieren“, so Kress. „Das

wird aber den Anforderungen nur teilwei-se gerecht. Im Product Management gehen wir deshalb andere Wege. Wir arbeiten mit Kunden weltweit eng zusammen, sind über den Vertrieb und unsere Area Product Ma-nager direkt vor Ort und holen uns so den Input, den wir für marktgerechte Lösungen brauchen.“ u www.holzma.de