E ZUR L E S E RR E IS E 2019: Russland, Alaska und der ... · ^VSSLU^PY\UZH\Ma^LP>LNLUUpOLYU...

18
EXPLORATION ZUR LESERREISE 2019: Russland, Alaska und der Westen der USA GO WEST AND EAST! Der Flugplatz von Girdwood/AQY ist ein typischer Backcountry-Airstrip in Alaska und verschafft Zugang zum Alyeska-Resort im Churach State Park. REPORTAGE Exploration zur Leserreise 2019: Russland, Alaska und der Westen der USA – Go West and East! 8 Pilot und Flugzeug 2018/10

Transcript of E ZUR L E S E RR E IS E 2019: Russland, Alaska und der ... · ^VSSLU^PY\UZH\Ma^LP>LNLUUpOLYU...

EXPLORATION ZUR LESERREISE 2019:

Russland, Alaska

und der

Westen der USAGO WEST AND EAST!

Der Flugplatz von Girdwood/AQY ist ein typischer Backcountry-Airstrip in Alaska und verschafft Zugang zum Alyeska-Resort im Churach State Park.

REPORTAGEExploration zur Leserreise 2019: Russland, Alaska und der Westen der USA – Go West and East!

8 Pilot und Flugzeug 2018/10

D ie Leserreise 2019 führt nach Alaska und in den landschaftlich und fliegerisch wunderschönen

Westen der USA. Für die Anreise in den pazifischen Nordwesten des Kontinents wird es zwei – sehr unterschiedliche – Varianten geben.Wir waren im September einige Tage in Alaska unterwegs, um die Reise vorzube-reiten und die schönsten Destinationen auszuwählen.

REPORTAGEExploration zur Leserreise 2019: Russland, Alaska und der Westen der USA – Go West and East!

9Pilot und Flugzeug 2018/10

Zwei sehr unterschiedliche Ideen kommen für die Leserreise 2019 buchstäblich zusam-men. Und zwar in Alaska. Dem pazifischen Nordwesten des amerikanischen Kontinents wollen wir uns auf zwei Wegen nähern, dort beide Gruppen zusammenführen und dann gemeinsam Alaska und den Westen der USA erleben.

Go East!Anreise durch Russland

Die Idee, Russland einmal intensiver zu erle-ben, entstand im Nachgang des Neuseeland-Flugs 2017. Wider Erwarten hatte der Weg durch das gigantische Land vom Baltikum bis nach Khabarovsk am Pazifik sowohl fliege-risch wie auch logistisch ausgezeichnet ge-klappt. Keine für uns sichtbare Korruption, und Preise, die doch merklich unter unseren Worst-Case-Erwartungen lagen. Auch das Fliegen in Metern und QFE ging dank recht gutem Englisch der Controller problemlos.Nun hatten wir auf dem Weg nach Neuseeland natürlich keine Zeit, die Stationen in Russland näher zu erleben. Das war schade, und das wollen wir ändern.

Eine Rundreise durch das Land mit einem Rückweg praktisch um den halben Erdball und gegen den stetigen Westwind wäre dann aber doch vielleicht etwas zu viel des Guten. So entstand die Idee, Russland mit dem Wind – dafür aber gegen die Uhr – einmal kom-plett zu durchqueren und praktisch durch den Hinterausgang nach Alaska wieder zu verlassen.

Alaska selber ist eine äußerst lohnende Destination, und der Rückweg über die USA

bringt uns durch eines der schönsten und vor allem angenehmsten Fluggebiete der Erde.

Der Flug zählt zwar nicht als Weltumrundung, aufgrund der nördlichen Breiten ist die Gesamtstrecke mit „nur“ 12.000 NM rund 10.000 NM kürzer als die Orthodrome um die Erde, aber das Gefühl, nicht umdrehen zu müssen und sozusagen wiederholungs-frei die nördliche Halbkugel zu bereisen, ist trotzdem sehr verlockend.

Für die Ostgruppe beginnt die Reise am Samstag, den 1. Juni 2019, in Poznan/EPSY in Polen. Von dort werden wir am 2. Juni 600 NM nach Moskau/UUDD fliegen. Das Tempo der Reise bleibt gleichmäßig. In den von uns auf dem Weg nach Osten angesteu-erten Städten wollen wir jeweils zwei Nächte bleiben und dann weiter. Das macht es ein-fach: An geraden Tagen wird geflogen, an ungeraden ist Aufenthalt. Und wir werden uns vor Ort jeweils kundiger deutsch- oder englischsprachiger Touristenführer bedie-nen, denn – auch das haben wir auf dem Weg durch Russland im letzten Jahr gelernt – Englisch ist im Riesenreich kaum vorhan-den und wenn wir etwas erfahren wollen über die Städte und Menschen in Russland, dann geht das ohne Hilfe nicht. Also wer-den wir, wie 2017 in Ulaanbaatar, ein mo-derates freiwilliges Touristenprogramm vor Ort organisieren.

Nach zwei Nächten Aufenthalt in Moskau fliegen wir in gemütlichem Tempo 390 NM nach Osten in die Wissenschaftsstadt Kasan/UWKD, die Hauptstadt der Republik Tatarstan. Hier verfügen wir in der Leserschaft über ausgezeichnete Kontakte vor allem in die Luftfahrtindustrie der Region. Mit der

REPORTAGE

10 Pilot und Flugzeug 2018/10

Exploration zur Leserreise 2019: Russland, Alaska und der Westen der USA – Go West and East!

Kazan Aircraft Production Association1 und Kasan Helicopters2 ist die Stadt ein Zentrum der Luftfahrtindustrie.

Es geht gemütlich weiter, nur 390 NM sind es dann am 6. Juni bis nach Yekaterinburg/USSS, die letzte Station in Europa. Die Stadt am Ural ist die viertgrößte Metro pole Russlands und hat eine bewegte Geschichte: Hier fand 1918 die letzte Zarenfamilie ihr blu-

1) Pe-8, IL-62, Tu-104, Tu-1602) Mi-8, Mi-17

tiges Ende, seit den 1930er-Jahren wurde die Industrialisierung massiv vorangetrieben.

Am 8. Juni fliegen wir dann entlang der Route der transsibirischen Eisenbahn weiter nach Omsk/UNOO. Die zu Sowjetzeiten geschlos-sene Stadt hat eine sehenswerte Altstadt. In einigen Dörfern in der Umgebung leben heute noch Russlandmennoniten, eine Plattdeutsch sprechende Minderheit.

Mit der dünner werdenden Besiedelung Sibiriens werden unsere Flüge länger. 653 NM

Die zwei Varianten der Reise werden auf der stereographischen Projektion übersichtlicher. Jetfuel-Flugzeuge, die schnell und hoch fliegen können, fliegen über Russland nach Alaska. Avgas-Flugzeuge und kleinere Maschinen nehmen den Weg über den Nordatlantik und sparen neun Tage Reisezeit. Ab Homer fliegen dann alle gemeinsam.

REPORTAGE

11Pilot und Flugzeug 2018/10

Exploration zur Leserreise 2019: Russland, Alaska und der Westen der USA – Go West and East!

sind es am 10. Juni nach Krasnoyarsk/UNKL. Die auf das Jahr 1628 zurückgehende Stadt ist heute Heimat für knapp eine Million Menschen. Die Stadt liegt am Fluss Jenissei und wird von einem riesigen Wasserkraftwerk samt Schwerindustrie geprägt.Noch immer folgen wir der berühmten trans-sibirischen Eisenbahn. 480 NM sind es von dort nach Irkutsk/UIII. Die Stadt liegt am ein-zigen Abfluss des Baikalsees am Fuß des Baikalgebirges.Historisch ist Irkutsk das wirtschaftliche und politische Zentrum Sibiriens, das spiegelt sich heute noch in dem natürlich gewach-senen Stadtzentrum wider. Hier werden wir drei Nächte bleiben. Die Region ist einen et-was längeren Aufenthalt wert. Wer möchte und es noch nicht kennt, kann von Irkutsk aus einen Ausflug in das 290 NM entfernte Ulaanbaatar/ZMUB unternehmen. Nun werden unsere Sprünge länger und füh-ren wieder nach Nordosten: Am 15. Juni flie-gen wir zwei Legs: 720 NM von Irkutsk nach Olekminsk/UEMO zum Tanken und dann nochmals 290 NM nach Jakutsk/UEEE. Wer die erforderliche Reichweite hat, kann sich den Stopp in UEMO natürlich sparen.Jakutsk gilt als die kälteste Großstadt der Erde, aber zum Glück nicht im Juni, da wird es bis 21°C warm. Trotzdem steht die Stadt auf einem Permafrostboden.Am 17. Juni fliegen wir dann 620 NM nach Magadan/UHMM. Wir befinden uns nun schon östlich von Japan. Einigen Teilnehmern der Weltumrundung 2013 ist Magadan noch in Erinnerung. Am Folgetag fliegen wir dann nochmals 800 NM nach Osten in die Stadt Anadyr/UHMA. Die Hafenstadt befindet sich an der Küste des Beringmeers an der Mündung des Anadyr. Hier werden wir ein

Die Kathedrale auf dem Blut und das Sewastjanow-Haus in Jekaterinburg. Hier verlassen wir Europa und begeben uns auf den langen Weg durch Sibirien bis zur Beringstrasse. Bilder: Vladimir Udilov/wikimedia

REPORTAGE

12 Pilot und Flugzeug 2018/10

Exploration zur Leserreise 2019: Russland, Alaska und der Westen der USA – Go West and East!

letztes Mal in Russland übernachten, bevor wir am 19. Juni in Anadyr losfliegen und am 18. Juni nach 430 NM Flugstrecke über die Beringstraße in Nome/PAOM, Alaska, an-kommen. Dort werden wir in die USA einrei-sen und dann noch 430 NM nach Homer in Alaska fliegen, wo wir nach rund 6.300 NM Gesamtflugstrecke in der wunderschönen und idyllischen Stillpoint Lodge an der Halibut Cove hoffentlich auf die Westgruppe treffen!

So spannend die Ostroute ist – für Flugzeuge mit Avgas-Motor ist sie nicht zu machen. Auch kleinere Jetfuel-Diesel-Flugzeuge kom-men mit den vorgeschriebenen MEAs von bis zu 25.000 ft nicht klar. Zum Glück gibt es aber noch einen Weg nach Alaska, der sich auch für Avgas und kleinere Flugzeuge bes-tens eignet. Und zwar nach Westen!

Go West!Anreise über den Nordatlantik

Für die Westgruppe ist die Anreise mit 4.330 NM ab Wick/EGPC in Schottland et-wa 2.000 NM kürzer. Die Westgruppe fliegt mit der Uhr in einem sehr GA-freundlichen Gebiet.Die Teilnehmer treffen sich am 9. Juni in Wick/EGPC. Far North Aviation ist die Standard-Absprungstation für die Nordatlantikreise. Dort sorgt Drew – eine resolute Schottin – ebenso schnell und freundlich für ihre Kunden wie ihr Vorgänger Andrew. Die Ostgruppe befindet sich an diesem Tag übrigens ge-rade in Omsk.Von Wick aus fliegen wir 637 NM nach Reykjavik/BIRK, wo wir zwei Nächte blei-ben. Das erlaubt einen Eindruck von der Insel,

Die Westgruppe reist derweil über Grönland und Kanada an und erlebt in Ilulissat an der Disco-Bucht eines der schönsten Naturschauspiele der Erde. Bild: J. Schrader

REPORTAGEExploration zur Leserreise 2019: Russland, Alaska und der Westen der USA – Go West and East!

13Pilot und Flugzeug 2018/10

24 Flugtage Flugzeiten bei 240 KTAS 12.605 5318 Ruhetage42 Tage gesamt

Day Date From ToTimezone incl. DST NM ETE Remark

1 01.06.19 (Sat) EPSY Poznan POL +02:00

2 02.06.19 (Sun) EPSY Poznan POL UUDD Moskau RUS +03:00 602 2,5Overflight Belorus UMMV

3 03.06.19 (Mon) UUDD Moskau RUS UUDD Moskau RUS +03:00 0 0,0

4 04.06.19 (Tue) UUDD Moskau RUS UWKD Kasan RUS +03:00 386 1,6

5 05.06.19 (Wed) UWKD Kasan RUS UWKD Kasan RUS +03:00 0 0,0

6 06.06.19 (Thu) UWKD Kasan RUS USSS Yekaterinburg RUS +05:00 390 1,6

7 07.06.19 (Fri) USSS Yekaterinburg RUS USSS Yekaterinburg RUS +05:00 0 0,0

8 08.06.19 (Sat) USSS Yekaterinburg RUS UNOO Omsk RUS +06:00 434 1,8

9 09.06.19 (Sun) UNOO Omsk RUS UNOO Omsk RUS +06:00 0 0,0

10 10.06.19 (Mon) UNOO Omsk RUS UNKL Krasnoyarsk RUS +07:00 653 2,7

11 11.06.19 (Tue) UNKL Krasnoyarsk RUS UNKL Krasnoyarsk RUS +07:00 0 0,0

12 12.06.19 (Wed) UNKL Krasnoyarsk RUS UIII Irkutsk RUS +08:00 478 2,0

13 13.06.19 (Thu) UIII Irkutsk RUS UIII Irkutsk RUS +08:00 0 0,0

14 14.06.19 (Fri) UIII Irkutsk RUS UIII Irkutsk RUS +08:00 0 0,0

15 15.06.19 (Sat) UIII Irkutsk RUS UEMO Olekminsk RUS +10:00 720 3,0

15 15.06.19 (Sat) UEMO Olekminsk RUS UEEE Jakutsk RUS +09:00 286 1,2

16 16.06.19 (Sun) UEEE Jakutsk RUS UEEE Jakutsk RUS +09:00 0 0,0

17 17.06.19 (Mon) UEEE Jakutsk RUS UHMM Magadan RUS +11:00 620 2,6

18 18.06.19 (Tue) UHMM Magadan RUS UHMA Anadyr RUS +12:00 799 3,3

19 19.06.19 (Wed) UHMA Anadyr RUS

20 18.06.19 (Tue) PAOM Nome USA -08:00 431 1,8 Datumsgrenze!

20 18.06.19 (Tue) PAOM Nome USA PAHO Homer USA -08:00 487 2,0Sillpoint Lodge / Treffen NAT-Gruppe

21 19.06.19 (Wed) PAHO Homer USA PAHO Homer USA -08:00 0 0,0

22 20.06.19 (Thu) PAHO Homer USA PAHO Homer USA -08:00 0 0,0

23 21.06.19 (Fri) PAHO Homer USA PAHO Homer USA -08:00 0 0,0

24 22.06.19 (Sat) PAHO Homer USA PANC Anchorage/Alyeska USA -08:00 102 0,4Alternativ: Girdwood Airstrip AQY 650 m Gravel

25 23.06.19 (Sun) PANC Anchorage/Alyeska USA PANC Anchorage/Alyeska USA -08:00 0 0,0

26 24.06.19 (Mon) PANC Anchorage/Alyeska USA PANC Anchorage/Alyeska USA -08:00 0 0,0

27 25.06.19 (Tue) PANC Anchorage/Alyeska USA PAJN Juneau USA -08:00 305 1,3

28 26.06.19 (Wed) PAJN Juneau USA PAJN Juneau USA -08:00 0 0,0

29 27.06.19 (Thu) PAJN Juneau USA KBFI Seattle Boeing Field USA -07:00 784 3,3

30 28.06.19 (Fri) KBFI Seattle Boeing Field USA KBFI Seattle Boeing Field USA -07:00 0 0,0

31 29.06.19 (Sat) KBFI Seattle Boeing Field USA KPGA Page USA -06:00 797 3,3

32 30.06.19 (Sun) KPGA Page USA KPGA Page USA -06:00 0 0,0

33 01.07.19 (Mon) KPGA Page USA KPGA Page USA -06:00 0 0,0

34 02.07.19 (Tue) KPGA Page USA KCNY Moab/Canyonlands USA -06:00 136 0,6

35 03.07.19 (Wed) KCNY Moab/Canyonlands USA KWYS West Yellowstone USA -06:00 361 1,5

36 04.07.19 (Thu) KWYS West Yellowstone USA KWYS West Yellowstone USA -06:00 0 0,0

37 05.07.19 (Fri) KWYS West Yellowstone USA KDLH Duluth USA -05:00 801 3,3

38 06.07.19 (Sat) KDLH Duluth USA CYQB Quebec City CAN -04:00 852 3,5

39 07.07.19 (Sun) CYQB Quebec City CAN CYQB Quebec City CAN -04:00 0 0,0

40 08.07.19 (Mon) CYQB Quebec City CAN CDY3 Fogo Island CAN -02:30 705 2,9

41 09.07.19 (Tue) CDY3 Fogo Island CAN CDY3 Fogo Island CAN -02:30 0 0,0

42 10.07.19 (Wed) CDY3 Fogo Island CAN CYAY St. Anthony CAN -02:30 126 0,5

42 10.07.19 (Wed) CYAY St. Anthony CAN BGBW Narsarsuaq GRL -02:00 683 2,8

43 11.07.19 (Thu) BGBW Narsarsuaq GRL BIRK Reykjavik ISL +00:00 667 2,8

G

REPORTAGE

14 Pilot und Flugzeug 2018/10

Exploration zur Leserreise 2019: Russland, Alaska und der Westen der USA – Go West and East!

und eventuell auftretende Probleme können gleich zu Anfang gelöst werden.775 NM sind es am Dienstag, den 12. Juni, dann bis nach Ilulissat/BGJN im Norden Grönlands. Ein Tankstopp auf halbem Weg in Kulusuk/BGKK ist möglich. Ilulissat an der Disko-Bucht ist m.E. die schönste Destination in Grönland – und der riesige Gletscher mit den zahllosen Eisbergen ist ein einmaliges Naturschauspiel. Der Weg soweit in den Norden ist kein großer Umweg, wir wollen ja nördlich auf dem kürzesten Weg fliegen.

Auch in Ilulissat bleiben wir zwei Nächte, es gibt übrigens wirklich ausgezeichnete Hotels dort! Am Freitag, den 14. Juni, geht es dann 444 NM weiter nach Iqaluit/CYFB. Die Stadt in der kanadischen Einsamkeit von Baffin Island ist eine Durchgangsstation auf dem Weg nach Westen. Eine weitere Übernachtung ist nach 640 NM Flugstrecke in Rankin Inlet/CYRT an der Hudson Bay geplant, dann geht es am 16. Juni weite-re 620 NM nach Yellowknife/CYZF in den Northwest Territories.

Wir empfehlen, der inneren Uhr zu folgen und am 16. Juni früh zu starten, denn in Yellow knife sind die aus der berühmten Do ku mentar serie Ice Pilots NWT3 bekann-ten Flieger von Buffalo Airways zuhause. Und dort haben wir für die Teilnehmer der Westgruppe eine Führung organisiert. Wer „Ice Pilots NWT“ nicht kennt: Die in sechs Staffeln produzierte Serie dürfte die bes-te und unterhaltsamste Fernsehproduktion zum Thema Fliegerei sein, die in den letz-ten Jahren erschienen ist, und sie ist auch für Piloten bestens geeignet! Ich empfeh-le, vor der Reise einige Folgen dieser Doku anzusehen, hier wird vieles über das Leben und die Mentalität der Menschen in dieser Region erklärt.Am 17. Juni sind wir dann schon in Alaska. Nach einem optionalen Tankstopp im 370 NM nordwestlich gelegenen Norman Wells/CYVQ am Ufer des McKenzie River (Fans der Ice Pilots haben hier die Gelegenheit, selber den „Valley Run“ nachzufliegen!) geht es

3) http://www.icepilots.com

8 Flugtage Flugzeiten bei 170 KTAS 4.327 251 Ruhetage9 Tage gesamt

Day Date From ToTimezone incl. DST NM ETE Remark

1 09.06.18 (Sat) EGPC Wick GBR +01:00

2 10.06.18 (Sun) EGPC Wick GBR BIRK Reykjavik ISL +00:00 637 3,7

3 11.06.18 (Mon) BIRK Reykjavik ISL BIRK Reykjavik ISL +00:00 0 0,0

4 12.06.18 (Tue) BIRK Reykjavik ISL BGKK Kulusuk GRL -02:00 396 2,3

4 12.06.18 (Tue) BGKK Kulusuk GRL BGJN Ilulissat GRL -02:00 379 2,2

5 13.06.18 (Wed) BGJN Ilulissat GRL BGJN Ilulissat GRL -02:00 0 0,0

6 14.06.18 (Thu) BGJN Ilulissat GRL CYFB Iqaluit CAN -04:00 444 2,6

7 15.06.18 (Fri) CYFB Iqaluit CAN CYRT Rankin Inlet CAN -05:00 634 3,7

8 16.06.18 (Sat) CYRT Rankin Inlet CAN CYZF Yellowknife CAN -06:00 613 3,6

9 17.06.18 (Sun) CYZF Yellowknife CAN CYVQ Norman Wells CAN -06:00 367 2,2

9 17.06.18 (Sun) CYVQ Norman Wells CAN PAFA Fairbanks USA -07:00 531 3,1

10 18.06.18 (Mon) PAFA Fairbanks USA PAHO Homer USA -07:00 326 1,9

G

Die beiden Anreise-Varianten nach Alaska. Ostgruppe und Westgruppe treffen sich in der Stillpoint Lodge in Homer, Alaska!

REPORTAGE

15Pilot und Flugzeug 2018/10

Exploration zur Leserreise 2019: Russland, Alaska und der Westen der USA – Go West and East!

nochmal 531 NM nach Fairbanks/PAFA, der Hauptstadt der Region Zentralalaska.

Die Route weiter im Norden vermeidet den Flug über das Hochgebirge der Rockies und hält uns hoffentlich aus dem Westwindgürtel heraus. Nach einer Nacht in Fairbanks fliegen wir dann am 18. Juni 330 NM nach Homer/PAHO. Der Flug entlang des Denali-National-parks ist bei gutem Wetter ein absoluter Hochgenuss, und am Abend treffen wir in der Stillpoint Lodge auf die Ostgruppe. Die Flotte der Leserreise 2019 ist nun komplett!

Wir haben das Tempo der Anreise für die Westgruppe merklich gedrosselt und ver-meiden mit dem Weg über Fairbanks und Norman Wells Flughöhen von über 10.000 ft. Auch verläuft der Weg so weit im Norden, dass wir von barbarischen Gegenwinden hof-fentlich verschont bleiben. Der gemächliche Reiseplan erlaubt viel Luft, um wetterbedingt später oder anders über den Atlantik zu flie-gen, und stellt sicher, dass man auch bei einem technischen Defekt nicht gleich den Anschluss an die Gruppe verliert.

Kurzum: Die Route ist optimal, um auch zum ersten Mal selber den Nordatlantik zu queren. Alles, was schneller als 150 Knoten bis ca. FL150 und weiter als 700 NM fliegen kann,

sollte für diese Reise in diesem Tempo gut ge-eignet sein. Wer also selber den Nordatlantik queren möchte und dies in einer Gruppe und un-ter Anleitung erfahre-ner Piloten tun möchte, hat hier eine optimale Gelegenheit, die zudem

noch auf eine wunderschöne Urlaubsreise durch Nordamerika führt, denn jetzt geht der Spaß erst richtig los!

Gemeinsam erleben

Vier Nächte bleiben die Teilnehmer in der Stillpoint Lodge: Luxuriöse Cabins mit unver-stelltem Blick auf die Berge des Kachemak Nationalparks und die Kachemak Bay und ein Zentralbereich, der bestens geeignet ist, Fliegergeschichten oder die in Alaska erleb-ten Abenteuer auszutauschen.Die Lodge bietet persönliche Führungen und viele Aktivitäten an. Wanderungen zum Glet-scher, Kajak-Fahren im Gletschersee, Bären und Wale in Aktion beobachten, Fischen, Rudern und vieles mehr. Und natürlich gibt es auch einen umfangreichen Spa-Bereich, in dem man sich von der Anreise bestens erholen kann.

Am 22. Juni fliegen wir dann ca. 100 NM kurz nach Anchorage/PANC. Tagesziel ist das Alyeska Resort am Fuß der Churach-Berge. Wer möchte, kann statt des Flughafens auch den unmittelbar an der Lodge gelegenen Girdwood-Airstrip nutzen. 650 Meter lang ist hier die malerische Piste aus guten Schotter. Landegebühren, Flugleiter und Stress muss man jedoch selber mitbringen!

Wer selber den Nordatlantik queren und dies in einer Gruppe und unter Anleitung erfahrener Piloten tun möchte, hat in der Westgruppe eine optimale Gelegenheit, die zudem noch auf eine wunderschöne Urlaubsreise durch Nordamerika führt.

REPORTAGE

16 Pilot und Flugzeug 2018/10

Exploration zur Leserreise 2019: Russland, Alaska und der Westen der USA – Go West and East!

Wer hingegen in Anchorage landet, braucht einen Mietwagen und darf sich auf eine wun-derschöne etwa einstündige Autofahrt auf dem Seward Highway entlang des Turnagain Arm freuen!

Drei Nächte bleiben wir in dem großen und kom fortablen Resort. Nicht ganz so per-sönlich wie die Stillpoint Lodge bietet das Alyeska doch alle Annehmlichkeiten einer großen Hotelanlage.Auch hier stehen die Aktivitäten im Vorder-grund. Hundeschlittenfahren auf dem Glet-scher, Kayaking und Tagesausflüge mit dem Boot sind ebenso möglich wie ATV-Touren in die Wildnis.

Am 25. Juni fliegen wir dann ca. 300 NM nach Juneau/PAJN, der Hauptstadt des Staates Alaska. Hier wollen wir für eine oder zwei Nächte auf ein Schiff, um die Natur der welt-berühmten Inside Passage hautnah zu er-leben. Juneau selber ist ebenfalls einen Besuch wert, als einzige Hauptstadt eines Bundesstaats ist sie nur per Flugzeug oder Schiff zu erreichen. Es führt keine Straße in die 30.000-Einwohner-Stadt. Die spek-takuläre Lage der Stadt, eingebettet in die Boundary Range am Rande des Glacier-Bay-Nationalparks, macht dies deutlich.

Am 27. Juni verlassen wir dann Alaska und fliegen 784 NM nach Süden über die kana-dische Provinz Britisch Columbia hinweg

Die Stillpoint Lodge ist vom Homer/PAHO aus mit einer kurzen Bootsfahrt zu erreichen. Bild oben: Stillpoint

REPORTAGE

17Pilot und Flugzeug 2018/10

Exploration zur Leserreise 2019: Russland, Alaska und der Westen der USA – Go West and East!

nach Seattle Boeing Field/KBFI. Wer möchte, kann in Ketchikan/PAKT nochmal in den USA tanken und so das Leg über Kanada auf gu-te 565 NM verkürzen. Wer in Kanada tankt, braucht dann jedoch jeweils eine Einreise in beide Länder.

Seattle war uns beim Flug zum Reno Air Race 2016 als interessante Destination in Er inner-ung geblieben. Eine Führung bei Boeing wird von uns organisiert werden. Das ebenfalls in KBFI gelegene Museum of Flight4 gehört zu den vorzüglichsten Sammlungen der Welt und kann den großen Aerospace-Museen an der Ostküste mehr als das Wasser rei-chen. Und nach dem Weg durch Russland, Kanada und Alaska ist etwas Großstadtluft sicher auch willkommen.

Nach zwei Nächten in Seattle fliegen wir am 29. Juni 797 NM nach Page/KPGA an der Grenze zwischen Utah und Arizona. Dort

4) www.museumofflight.org

haben wir mit dem Amangiri ein wirklich einmaliges Hotel ausfindig gemacht, das uns einen unvergesslichen Eindruck dieser Naturlandschaft vermitteln sollte.Wer unterwegs einen Tankstopp einlegen möchte, kann z.B. in Spokane/KSFF Station machen und dort auch die Firma Jetprop besuchen.

Nach drei Nächten im Amangiri fliegen wir am 2. Juli wieder nach Norden, genauer nach Moab/KCNY in den berühmten Canyon-lands von Nord-Utah. Der beste Weg, den

Das Alyeska bietet allen Komfort eines großen Hotels mitten in der Wildnis. Zu den Aktivitäten gehören auch Hundeschlitten-Fahren, und das so-gar im Sommer – dann nämlich auf dem Gletscher. Und natürlich gibt es Bären zu sehen – jede Menge Bären! Bilder: Alyeska

REPORTAGEExploration zur Leserreise 2019: Russland, Alaska und der Westen der USA – Go West and East!

18 Pilot und Flugzeug 2018/10

Arches National Park zu erleben, ist mit dem Flugzeug und daher bleiben wir hier auch nur eine Nacht, bevor wir am 3. Juli nach Yellowstone weiterfliegen. Für den Nationalpark und seine vielseitige Tierwelt sowie die geologischen Attraktionen bleibt uns ein ganzer Tag, das ist für einen Eindruck in der Regel ausreichend. Wir verbringen den US-Nationalfeiertag also in Yellowstone zwi-schen Geysiren, Bären und Bisons.

Jetzt ruft die Heimat, und das Tempo zieht etwas an. Am 5. Juli fliegen wir 800 NM quer durch die USA nach Duluth, Minnesota.

Tankstopps kann hier jeder selbst auswäh-len, der stetige Rückenwind wird hoffent-lich für etwas Beschleunigung sorgen. Am Freitagabend nach dem Flug wollen wir Cirrus besuchen. Das Stammwerk des Herstellers ist in Duluth beheimatet.Am 6. Juli sind dann nochmals 850 NM nach Quebec/CYQB in Kanada zu fliegen. In der interessanten französischsprachigen Stadt am St. Lorenz machen wir nochmals zwei Nächte Station, um dann am 9. Juli nach Fogo Island/CDY3 in Neufundland zu fliegen. Mitten in der Einsamkeit an der Atlantikküste befindet sich eines der bemerkenswertes-ten Hotels, das den kleinen Umweg von der Standard-Rennstrecke mehr als lohnt.

Das Amangiri nahe Page/KPGA ist ein ungewöhn-lich schönes Hotel, das sich natürlich in die Wüstenlandschaft Utahs einfügt. Es dient nach dem Aufenthalt in Alaska zum Aufwärmen. Bilder: Amangiri

REPORTAGE

19Pilot und Flugzeug 2018/10

Exploration zur Leserreise 2019: Russland, Alaska und der Westen der USA – Go West and East!

Am 10. und 11. Juli ist dann endgültig der Rück weg angesagt. Von Fogo aus geht es am 10. Juli mit Tank stopp in St. Anthony/CYAY 683 NM nach Nar sar suaq in Grönland. Wem die Strecke über die südliche Davis Straight zu lang ist oder wer kein HF hat und nicht in FL250 planen kann, der hat die Möglichkeit über Kuujjuaq/CYVP und Nuuk/BGGH zu fliegen. Das machen wir ganz von Wind und Wetter abhängig. Am 11. Juli flie-gen wir jedenfalls dann von Grön land nach Reykjavik/BIRK, wo wir am Donnerstag abend den Abschluss der Reise gemeinsam fei-ern werden.

Blitz-Exploration Alaska

Natürlich muss auch diese Reise vorberei-tet werden. Zumindest soweit wie möglich. Den Westen der USA haben wir dank zahl-reicher Flüge in der Region sozusagen in der Schublade. Die fliegerischen Verfahren und Spezialitäten in Russland haben wir von 2017 noch frisch, aber Alaska ist – bis auf die Aleuten – ein großer weißer Fleck auf unse-rer Karte. Das musste sich ändern.

Erfreulicherweise brauchte die TBM-900 ei-nes guten Freundes und langjährigen Leser-reisen-Piloten im September 2018 dringend etwas Auslauf, und da kam ein Kurztrip nach Alaska für das Flugzeug und den Eigner Herbert Baumgartner gerade recht. Eine Woche hatten wir uns dafür Zeit genommen.

In großen Schritten ging es am 21. September über den Atlantik. Ich hatte schon oft genug Gelegenheit, mich auf Leserreisen von der TBM überholen zu lassen. Das Flugzeug nun aus dem Cockpit heraus in Aktion zu erleben

kann man getrost als spektakulär bezeichnen. 2,4 Stunden von Mainz nach Wick, 2,3 nach Reykjavik und dann ohne Zwischenlandung in Grönland am selben Tag in 4,5 Stunden 1.229 NM nach Iqaluit in Kanada. Die sonst so vertraute Nordatlantikstrecke läuft in die-sem Ofen wie im Zeitraffer.Besonders eindrucksvoll: Wir fliegen prak-tisch immer über FL300, ohne dass der PT6-A66D irgendwie die Puste ausgeht. Das von 1.825 SHP auf 850 SHP flat-geratete Triebwerk zieht und zieht und zieht!

Nach zwei Legs am nächsten Tag erreichen wir Fairbanks/PAFA. Dort müssen wir aller-dings feststellen, dass nicht alle ursprünglich ins Auge gefassten Ziele machbar sind. Eine uns angepriesene Lodge an den Chena Hot Springs erweist sich trotz schönem Privat-Airstrip leider als untauglich, und die Logistik rund um die Lodges im Denali National Park stellt sich als zu komplex für die zu erwar-tende Gruppengröße heraus. Nach zwei Tagen in der Region Fairbanks geht‘s also mit der TBM weiter nach Homer. Hier haben wir mit dem Wetter zu kämp-fen, dichte Schauer stehen über dem Platz, wir müssen Holdings fliegen, da die Radar-Coverage nicht weit genug bis an den Boden reicht. Herbert und seine TBM erledigen das routiniert und ich sehe, wie gut das Flugzeug mit Eis und Seitenwind klarkommt.

Nach der Landung erwartet uns eine ultra-re-laxte FBO. „Euer Crew-Car steht draußen, Schlüssel steckt“, sagt ein Mitarbeiter, ohne sich auch nur einen Deut um Führerschein, ID oder Kreditkarte zu scheren. Es ist der „kleine Suburban“. Der „kleine Suburban“ stellt sich als gigantischer Mietpanzer her-aus, und die Fahrt in dem Kult-Gefährt wird

REPORTAGE

20 Pilot und Flugzeug 2018/10

Exploration zur Leserreise 2019: Russland, Alaska und der Westen der USA – Go West and East!

zum Erlebnis. Weit ist es allerdings nicht bis zum Hafen. Unsere Lodge kann man näm-lich nur mit dem Boot erreichen.

Schon bei der Überfahrt vom Homer Airport in die Halibut Cove wird klar: Wir haben ei-nen Treffer. Seeotter räkeln sich genüsslich im Wasser. Bei der Einfahrt in die Bucht mit den schneebedeckten Bergen und Gletschern im Hintergrund wird die ganze Schönheit und Vielseitigkeit der Region offenbar.

Die Stillpoint Lodge enttäuscht dann auch nicht: Hübsche Cabins sind in dem weitläufi-gen Gelände verstreut und vermitteln bei allem

Luxus ein wirkliches Naturerlebnis. Ein großer und schön gestalteter Gemeinschaftsbereich macht die Lodge als Treffpunkt für beide Gruppen optimal. Es gibt One- und Two-Bedroom Cabins. Die Two-Bedroom-Cabins sind mehr wie ein Apartment, bei dem sich beide Zimmer das Bad teilen. Groß sind die Zimmer nicht, aber Lage und Aussicht sind unschlagbar!

Ein herzlicher Empfang durch die Belegschaft rundet das gute Bild ab. Heute ist der letzte Tag, dann schließt die Lodge für den Winter.

Am Nachmittag fliegen wir noch nach Anchor-age. Herbert kommt bei der Landung auf dem Verkehrsflughafen von Anchorage in den

Auf der Blitz-Exploration: Überblick über Anchor-age. Nicht weniger als fünf Flughäfen sind hier im Stadtgebiet zusammengefasst. Links: Unser Crew-Car in Homer. Fliegen in Alaska macht ein-fach Spaß, auch am Boden!

REPORTAGE

21Pilot und Flugzeug 2018/10

Exploration zur Leserreise 2019: Russland, Alaska und der Westen der USA – Go West and East!

Genuss original pazifischer Windscherungen, doch auch das meistern TBM und Pilot pro-blemlos.

Von der FBO bekommen wir wieder einen gigantischen Mietpanzer als Crew-Car, für heute sind wir aber mit der Arbeit fertig. Am nächsten Tag fahren wir zur Site-Inspection ins Alyeska Resort. Die große Hotelanlage liegt in einem traumhaft schönen Tal, ein-zig der Airstrip ist mit 650 Metern etwas zu kurz für uns und wohl auch die meisten Teilnehmer. Wir überzeugen uns dennoch vom guten Zustand der Piste. Wer da nicht landen kann, lässt sein Flugzeug am bes-ten eine Autostunde entfernt in Anchorage stehen.

Noch am Abend fliegen wir weiter nach Juneau/PAJN. Hier gibt‘s bei abscheulich schlechtem Wetter mitten zwischen den Bergen einen echten Missed Approach. Der zweite Anflug gelingt dann mit Mühe bei der schlechten Sicht. Zum Glück führen nach dem MAP des RNAV-Anflugs Lead-in-Lights die letzten 2,5 NM zur Piste – ohne diese Blitzlampen am Boden wäre die Landung nicht möglich gewesen.

Wir sind gerade bei der Nachbesprechung des Anflugs, da sehen wir eine lokale Navajo statt über das veröffentlichte Verfahren ein-fach über die kleine Meerenge anfliegen. Das merken wir uns für die Zukunft!

Außer Regen und tiefen Wolken sehen wir von Juneau so gut wie nichts, hier müssen wir auf die Postkarten vertrauen …

Nach einer Nacht in der Schlechtwetter-Hauptstadt Alaskas geht‘s am Mittwoch

noch 732 NM zurück nach Yellowknife. Ein kräftiger Wind schiebt die TBM, und so stel-len sich Groundspeeds von über 400 Knoten ein! Ein Controller fragt nach unserer Mach-Number – die TBM (und Herbert!) freuen sich!

In Yellowknife reicht die Zeit dann gerade noch, um kurz bei Buffalo Airways reinzu-schauen. Einem Besuch der Westgruppe samt Führung dort steht nichts im Wege.

Am nächsten Tag darf die TBM wieder zei-gen, was sie kann. 1.253 NM nach Iqaluit in 4,1 Stunden und nochmal 1.239 NM nach Reykjavik in 3,8 Stunden. Oder: Trotz sechs Stunden Zeitverlust gegen die Uhr erreichen wir bei Abflug in Yellowknife um 6.00 Uhr lo-kal Island immer noch um 20.45 Uhr, also rechtzeitig zum Abendessen.Am letzten Tag können wir dank kräftigem Rückenwind von Reykjavik 1.490 NM direkt nach Straubing fliegen, wo der Autor ausstei-gen muss, und landen noch mit 80 Gallonen im Tank der Turbinen-Single.

Das Ergebnis der Blitz-Exploration:

1) Zentralalaska ist für eine Gruppe un-serer Größe nicht zu machen, je-denfalls nicht auf dem Leserreisen-Standard, den wir anlegen.

2) Mit Stillpoint Lodge und Alyeska Resort konnten wir zwei wunderschö-ne Destinationen im Süden sichern.

3) In Juneau soll‘s schön sein, davon sa-hen wir aber nix, aber um aufs Boot zu kommen, geht die Stadt auf jeden Fall.

REPORTAGE

22 Pilot und Flugzeug 2018/10

Exploration zur Leserreise 2019: Russland, Alaska und der Westen der USA – Go West and East!

4) Die TBM-900 ist eine sensationell gu-te Reisemaschine, nicht nur wegen ihrer großzügigen Reichweite und Geschwindigkeit, sondern auch we-gen der Einfachheit in der Bedienung und der ausgereiften Systeme von der Heizung über die Enteisung bis zu den vielen kleinen durchdachten Lösungen in der Kabine.

Fazit

Für die Teilnehmer der Westgruppe bedeutet die Reise rund 10.500 NM Flugstrecke von Schottland bis zurück nach Island, und das in vier Wochen Reisedauer. Die Ostgruppe ist neun Tage länger unterwegs und fliegt über Russland rund 2.000 NM weiter.

Für alle Crews steht zumindest eine Nord-atlantik überquerung an, auf die wir Sie im Rahmen des Briefings natürlich vorberei-ten werden. Die Ostgruppe muss in FL250 oder höher durch Russland fliegen, auch die Einzelheiten dazu (Meter, QFE) werden wir beim Briefing behandeln.Für alle Teilnehmer folgt auf die Anreise nach Alaska ein wunderschöner Flug durch die

Oben: Die berühmte Buffalo C-46 gibt kurz nach un-serer Landung in Yellowknife eine Flugvorführung. Für die Westgruppe haben wir eine Führung bei der Airline vereinbart. Links: Am Boden in Juneau. Nach einem Missed Approach können wir landen, viel zu sehen gibt es bei diesem Wetter aber nicht: Unten: TBM-Performance in FL310!

REPORTAGE

23Pilot und Flugzeug 2018/10

Exploration zur Leserreise 2019: Russland, Alaska und der Westen der USA – Go West and East!

38. JahrgangHerausgeber Airwork Press GmbH HRB 47517 Amtsgericht Mainz Geschäftsführer Jan Brill

Chefredakteur Jan Brill [email protected] +49 6131 9303 791

Redaktion Klaus Schulte [email protected] Nils Kramer [email protected] Ralph Eckhardt [email protected] Philipp Tiemann [email protected] Prof. Dr.-Ing. Bernd Hamacher [email protected]

Verlagsleitung Christine Schröder-Dernbach [email protected]& Abonnentenverwaltung +49 6131 9303 790

Unsere Abonnentenverwaltung ist montags bis freitags von 9:00 bis 13:00 Uhr für Sie da

Anzeigenservice Christine Schröder-Dernbach [email protected] +49 6131 9303 790

Buchhaltung Isabella Brill [email protected]

Redaktionsflugzeug:

Besuchen Sie uns auch persönlich in unserem Verlagsbüro am Flugplatz Mainz:Airwork Press GmbH

Flugplatz Mainz Finthen 5884D-55126 Mainz

Telefon: +49 6131 9303 790Telefax: +49 6131 9303 792

E-Mail: [email protected] bis freitags von 9:00 bis 13:00 Uhr

Pilot und Flugzeug ist ein Fachmagazin für engagierte Flugzeughalter und Piloten von Singles, Twins, Turboprops und Businessjets. Es erscheint monat-lich. Nicht gekündigte Abonnements verlängern sich um ein Jahr. Das Abonnement ist kündbar sechs Wochen vor Ablauf. Es gelten unsere Allgemeinen Geschäftsbedingungen. Anzeigenverträge kommen vorbehaltlich unserer Allgemeinen Geschäftsbedingungen zustande. Einsehbar im Internet unter www.pilotundflugzeug.de/agb oder auf Wunsch per Fax. Der Verlag behält sich das Recht vor, Leserbriefe gekürzt oder korrigiert zu veröffentlichen.

Nachdruck, Weiterverbreitung oder Veröffentlichung nur mit schriftlicher Genehmigung des Verlags. Copyrights by Jeppesen Airway Manual Services & Flight Information, Frankfurter Straße 233, 63263 Neu-Isenburg. Copyrights non-navigational maps by Central Intelligence Agency, Office of Public Affairs, Washington, DC 20505.

Bankverbindung: Wiesbadener Volksbank IBAN: DE48 5109 0000 0021 2696 03 BIC: WIBADE5W • Ust.-Id. Nr.: DE 260807541Abonnement und Archiv: www.pilotundflugzeug.de/shop

PA-31T2 Cheyenne II XLD-INFO

Foto: Crew D-FSBG

IMPRESSUM

24 Pilot und Flugzeug 2018/10

Who is who?

nordamerikanischen Naturlandschaften. Wir sind dort in einer Weltgegend unterwegs, in der die GA nicht nur geduldet, sondern ge-braucht wird. Entsprechend gut und güns-tig sind Infrastruktur und Umfeld. Genießen Sie die fliegerische Freiheit auch abseits der geplanten Route, es ist genügend Zeit, in Nordamerika auch Ihren fliegerischen Traum zu verwirklichen!

Anforderungen und Termine

Ostgruppe: 1. Juni bis 11. Juli 2019• IFR-Flugzeug und mindestens ein

IFR-Pilot an Bord• FL250, Reisegeschwindigkeit

200 KTAS und Reichweite mit Reserve 700 NM

• Jetfuel-taugliche Triebwerke

Westgruppe: 9. Juni bis 11. Juli 2019• IFR-Flugzeug und mindestens ein

IFR-Pilot an Bord• FL150, Reisegeschwindigkeit

150 KTAS und Reichweite mit Reserve 700 NM

Das für alle Teilnehmer verpflichtende Briefing findet am:

Samstag, den 2. Februar 2019,

in Mainz (Hotel Atrium) statt. Da wir uns in Alaska und den USA in touristisch belieb-ten Regionen bewegen, müssen wir den Anmeldeschluss auf den 10. Februar fest-legen.

Sie haben Interesse an einer der beiden Varianten? Dann melden Sie sich bitte früh-

zeitig zum Briefing an, das erlaubt uns ei-nen ersten Rückschluss auf die vermutliche Gruppengröße:

www.pilotundflugzeug.de/lr2019

Bitte haben Sie Verständnis, dass wir die Kosten erst kurz vor dem Briefing verlässlich beziffern können. Für eine grobe Kalkulation rechnen Sie bitte mit den Betriebskosten Ihres Flugzeugs sowie mit:

• 700 Euro Gebühren pro Stopp in Russland pro Flugzeug,

• 100 Euro Gebühren pro Stopp in Nordamerika,

• 300 Euro Gebühren pro Stopp in Grönland und Island,

• mindestens 250 Euro pro Person und Nacht im Doppelzimmer als Hotelkosten.

Unser eigenes Flugzeug, die Cheyenne II XL, wird vermutlich die Ostroute fliegen. Wenn Sie also keine eigene geeignete Maschine haben und trotzdem Russland und Alaska gern aus dem Cockpit erleben möchten, dann kontaktieren Sie uns. Sicher ist das aber noch nicht, wenn sich eine nette Crew für die Westroute findet, kann Max auch in diese Richtung fliegen – lassen Sie uns also wissen, woran Sie Interesse haben.

In jedem Fall werden beide Routen aber von einem erfahrenen Pilot und Flugzeug-Guide begleitet.

Fragen zur Teilnahme mit dem eigenen Flugzeug oder als Pilot in unserer Cheyenne beantworte ich gerne:

^ [email protected]: Herbert Baumgartner

REPORTAGE

25Pilot und Flugzeug 2018/10

Exploration zur Leserreise 2019: Russland, Alaska und der Westen der USA – Go West and East!