Ebert DresdenJul07 Druckversion · 2018. 11. 8. · 1 Nationale und internationale Erfahrungen in...
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1
Nationale und internationale Erfahrungenin der Reaktionswandtechnologie
Markus Ebert
Anwendung von durchströmten Reinigungswänden zur Sanierung von
AltlastenLeitfaden / Handbuch
Dresden, 03.07.207
Gliederung
• Einleitung– Grundlagen zu Reaktionswände
• Langzeiterfahrungen mit Reaktionswänden• Bausteine einer Reaktionswandanwendung
– Standorterkundung– Laborversuche– Bau– Monitoring
• Erkenntnisse aus dem Langzeitmonitoring• Mineral- und Gasclogging• Mikroorganismen
• Zusammenfassung
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2
Einleitung
Grundwasser-fluss
Schadstofffahne
durchgehendeReaktionswand
Grundwasser-fluss
Schadstofffahne
Funnel-and-GateReaktionswand
Gate mitreaktivem Material
• Reaktionswände oder Reinigungswände:– (weitgehend) passiv durchströmt– reaktives Material sorg für Abbau oder Rückhalt der Schadstoffe
• Grundtypen sind– vollflächig durchströmte Reaktionswände – Funnel & Gate-Systeme
Nach Powell et al. (1998)
Einleitung
• Unterteilung von Reaktionswänden nach• Konstruktionsform
– vollflächig durchströmt– Funnel & Gate– Drain & Gate– EC-PRB– reaction vessel– …
• nach reaktivem Material– Redox-Reaktiv (z.B. elem. Metalle)– Sorptionsreaktiv (z.B. Aktivkohle, elem. Metalle)– Fällungsreaktiv (z.B. Apatit, elem. Metalle)– Emissions- oder Bioaktiv (z.B. Org. Material, Gips)– Kombinations-Wände
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3
Einleitung
Quelle Abstrom
• Reaktionswandanwednungen im Abstrom der Quelle(n)
• Abstand zur Quelle dabei nicht von Bedeutung
Einleitung
Quelle Abstrom
• Reaktionswandanwednungen im Abstrom der Quelle(n)
• Abstand zur Quelle dabei nicht von Bedeutung
Elementares Eisen•unterschiedliche Typen• in Mischung mit Sand Kies
AktivkohleKatalysatoren (Gemische) + H2ZeolitheKalksteinorganische MaterialORCKupferwolle…Kombinationen
Zusätzlicher Reaktionsraum"natürliche" Reaktionen
gewollt forcierte Reaktionen
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Einleitung
• "Die" Reaktionswand gibt es nicht• die Mehrzahl sind "einfache Abstrom-
Anwendungen", die Mehrzahl in Nordamerika• Hauptanwendungen:
– nullwertiges Eisen und Aktivkohle– chlorierte Kohlenwasserstoffe, PAK, BTEX– Schwermetalle wie Chrom, Uran (Arsen)
• Fe0 in Reaktionswänden von der EPA als "Stand der Technik" angesehen
• in Nordamerika überwiegend durchgehende Reaktionswände
• in Europa eine Tendenz zu mehr kontrollierten Systemen erkennbar
Warum Eisen und Aktivkohle?
• für beides gilt– als Massengut erhältlich– keine Umweltrelevanz an sich
• Aktivkohle:– Aktivkohle bekanntes Material in der
Wasseraufbereitung• Fe0
– breites Anwendungsspektrum (bei unterschiedlichen Prozessen)
– kostengünstiges Metall
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Mit Fe0 behandelbare Kontaminationen (Auswahl)
• Halogenierte Methane– Tetrachlor-, Trichlor-, Tribrom-, Dibromchlor-, Bromdichlor-,
Dibrom-, Brommethan• Halogenierte Ethane
– Hexchlor-, 1,1,2,2-Tetrachlor-, 1,1,1,2-Tetrachlor-, 1,1,1-Trichlor-1,1-Dichlor-, 1,2-Dibrom-, 1,1,2-Trichlor-1,2,2-trifluorethan (Freon113)
• Halogenierte Ethene– Perchlor-, Trichlor-, cis-1,2-Dichlor-, trans-1,2-Dichlor-,
1,1-Dichlor-, Monochlorethen• Halogenierte Propane• Andere wie TNT, RDX, Azo-Farbstoffe• Anorganik
– Cr, Ni, Pb, U, Te, Fe, Mn, Se, As, Cu, Co, Cd, Zn, V, Nitrat, Phosphat, Sulfat
• kein oder nur sehr langsamer Abbau an Fe0:– Dichloromethan, 1,2-Dichloroethan, Chloroethan, Chloromethan,
Perchlorat
Langzeiterfahrungen
• Reaktionswände in Deutschland– erste Überlegungen Mitte der 90er– erste Anwendungen 1998 (Edenkoben,
Tübingen, Rheine)– weitere Standorte: Karlsruhe, Denkendorf,
Reichenbach– Bitterfeld (SAFIRA)
• Kombireaktoren (Eisen-Aktivkohle, Eisen-ORC)• Einfluss auf den abstromigen Aquifer (Reaktive
Zonen)– RUBIN-Standorte– weitere
-
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RUBIN ProjekteOrange: aktuelle/geplante PRBGrün: übergreifende
Andere PRB Standorte
www.rubinwww.rubin--online.deonline.de
Langzeiterfahrungen
Bau Lokation Kontaminanten Status Typ Medium Jan. 98 - Feb. 01
Edenkoben LCKW (cDCE, 111TCA, TCE, PCE) PM – VM
F&G 6 Gates Fe
0
Jun. 98 Rheine LCKW (PCE, TCE, cDCE) PM CW
Fe0 und Fe0 mit Kies vermischt
Okt. 98 Tübingen LCKW (TCE, cDCE, VC) VM
F&G 3 Gates Fe
0
Okt. 99 Bitterfeld
MCB, CKW (TCE), Phenole PM
geschl. RS
AK, Fe0, ORC, Nährstoffe etc
Jan. 00
Reichenbach an der Fils LCKW (PCE, TCE cDCE) VM CW AK
Jan. 01 Karlsruhe PAK, VC VM
F&G 8 Gates AK
Aug. 01 Denkendorf
LCKW (PCE, TCE, cDCE, TCA) VM
D&G 1 Gate AK
Sep. 01 Bernau LCKW (TCE) PM
F&G mit RS Fe
0
Jan. 02 Oberursel LCKW VM
F&G 1 Gate Fe
0
Sep. 02 Denkendorf LCKW, v. a. VC PM SV Pd-Katalysator
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Langzeiterfahrungen
• ältesten Reaktionswände rund 12 Jahre• Sunnyvale, Kalifornien, 02/95
– wird von allen Beteiligten als Erfolg angesehen– seit rund zwei Jahren wirtschaflichter Erfolg
• Borden, Kanada– Fe0-Kies-Mischung, TCE (>100 mg/l)– seit 11 Jahren effektive Reinigung, keine
abnehmende Leistung zu erkennen• Elizabeth City
– Fe0, TCE und Chromat– seit ~7 Jahren effektive Reinigung– geschätzte Standzeit > 15 Jahre– limitiert durch eine Permeabilitätsabnahme
Langzeiterfahrungen
• ältesten Reaktionswände rund 12 Jahre• Sunnyvale, Kalifornien, 02/95
– wird von allen Beteiligten als Erfolg angesehen– seit rund zwei Jahren wirtschaflichter Erfolg
• Borden, Kanada– Fe0-Kies-Mischung, TCE (>100 mg/l)– seit 11 Jahren effektive Reinigung, keine
abnehmende Leistung zu erkennen• Elizabeth City
– Fe0, TCE und Chromat– seit ~7 Jahren effektive Reinigung– geschätzte Standzeit > 15 Jahre– limitiert durch eine Permeabilitätsabnahme
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Langzeiterfahrungen
• Vergleichende Auswertung von 60 Fe0-Reaktionswänden (Vogan 2003)– 8 ohne Daten, von 52 arbeiten 43
entsprechend den Anforderungen– Hydraulische Ursachen führten bei 9
Anwendungen zu kleineren Effektivitäten• In Deutschland• Edenkoben
– Fe0, CKW, F&G in spezieller Bauweise– Clogging, vermutlich Gasclogging
Langzeiterfahrungen
• Rheine– Fe0 (ReSponge) und Fe0 vermischt mit Kies– LCKW, hauptsächlich PCE– seit 9 Jahren Abbauleistung >99% bzw. >75-
90%– Abstromgehalte
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9
0
10000
20000
30000
40000
03.09
.98
30.09
.98
01.10
.98
11.11
.98
07.12
.98
07.01
.99
20.01
.99
04.02
.99
04.03
.99
19.05
.99
17.06
.99
27.09
.99
17.12
.99
22.02
.00
14.08
.00
31.01
.01
23.05
.01
01.11
.01
24.07
.02
04.03
.03
08.05
.03
28.10
.03
07.05
.04
PCE-
Kon
zent
ratio
n im
Ans
trom
[µg/
l]
50
60
70
80
90
100
PCE-A
bbau (%)
Anstrom, Graugusseisengranulat Anstrom, ReSponge®PCE- Abbau (%) PCE- Abbau (%)
PRN Rheine, Abbauleistung
PRB Rheine, Monitoring Nov 06
0
2000
4000
6000
-10 -5 0 5 10
Abstand zur PRB [m]
PCE
[µg/
L]
0
25
50
75
100
-10 -5 0 5 10
Abstand zur PRB [m]
TCE
[µg/
L]
0
40
80
120
160
-10 -5 0 5 10
Abstand zur PRB [m]
cDC
E [µ
g/L]
0
2
4
6
8
10
-10 -5 0 5 10
Abstand zur PRB [m]
tDC
E [µ
g/L]
ES-Transekte GG/Kies-Transekte
-
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Langzeiterfahrungen
• Karlsruhe– F&G, 8 Gates– Aktivkohle, PAK und untergeordnet VC– seit 2004 Abreinigung > 99%
• Tübingen– F&G, 3 Gates– Fe0, LCKW– nach rund 1 Jahr Clogging, vermutlich
Mischung aus Gas- und Mineralclogging
Langzeiterfahrungen mit Aktivkohle
• Systeme mit Aktivkohle funktionieren!– z.B. Karlsruhe, München, Brunn am Gebirge,
(SAFIRA)– gute Planbarkeit mit konventionellen
Strömungs- und Transportmodellen– Sorptionskapazität und –kinetik bekannt bzw.
gut ermittelbar– Bautechnik i. R. mit konventionellen
Methoden zu bewältigen• Weiterer Vortragsschwerpunkt auf Fe0
-
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Langzeiterfahrungen Eisen-PRBs
• 80% bis 90% aller Anwendungen werden als erfolgreich betrachtet
• Ursachen bei weniger erfolgreichen Anwendungen:– höhere Permeabilitäten im Aquifer als angenommen– kleinere Permeabilität der Fe0-Schüttung (auch durch
Clogging)– Nicht optimale Ausrichtung von F&G-Systemen in
Verbindung mit Gas-Clogging– Heterogenes Fließfeld in der PRB
• F&G-Systeme mit Eisen scheinen anfälliger für Clogging
Bausteine eine PRB-Anwendung
• Standorterkundung– hydraulisch– geochemisch
• Laborversuche– Batch-Versuche– Säulenversuche
• bauliche Umsetzung• Monitoring
– Methoden– Parameterumfang– Spezielle Methoden (z.B. Tracerversuche)
-
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Standorterkundung
• Erkundung der hydraulischen Randbedingungen– kf-Werte bzw. kf-Wertverteilung– Mächtigkeiten– Grundwasserfluss in zeitlicher und räumlicher
Variabilität– unterstützt durch Direct-Push, Modellierung,
etc.• Je genauer der Aquifer bekannt ist, desto
angepasster kann die Auslegung erfolgen
3. λL3 = 2.5 m
180 d
lnkf [m/s]
-16.00
-15.50
-15.00
-14.50
-14.00
-13.50
-13.00
-12.50
-12.00
-11.50
-11.00
-10.50
-10.00
-9.50
-9.00
-8.50
-8.00
0 25 50 75 1000
25
50
Standorterkundung
aus Dahmke & Ebert 2007
-
13
0 25 50 75 1000
25
505. λL3 = 2.5 m (andere kf-Realisation)
180 d
lnkf [m/s]
-16.00-15.50-15.00-14.50-14.00-13.50-13.00-12.50-12.00-11.50-11.00-10.50-10.00-9.50-9.00-8.50-8.00-7.50-7.00
Standorterkundung
aus Dahmke & Ebert 2007
Standorterkundung
• Erkundung geochemischer Randbedingungen– Schadstoffe in zeitlicher und räumlicher
Variabilität– anorganische Wasserinhaltstoffe
• häufig nicht genügend berücksichtigt• entscheidend für die Langzeitperformance von
Fe0-PRBs• qualitativer Einfluss bekannt (z.B. Nitrat, Chlorid)• quantitativer Einfluss der Einzelkomponenten z.T.
bekannt• kombinierter Einfluss auf die Reaktivität nicht zu
quantifizieren
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Laborversuche
• noch heute erforderlich (Kosten-Nutzen)• Einfluss von Eisenlegierung und
Wasserzusammensetzung auf den Abbau nicht auf theoretischer Basis vorhersagbar
• Batchversuche– erste Material(vor)auswahl– vergleichsweise schnell und Kostengünstig
• Säulenversuche– mit Standortwasser– möglichste nah an den realen Bedingungen– Laufzeit 4 bis 6 Monate
Laborversuche
-
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Laborversuche
• Abbau pseudo erster Ordnung• Berücksichtigung der Metabolitenbildung• Vorhersage der Langzeitreaktivität und der zu
erwartenden Abbauraten
0
20
40
60
80
100
120
0 200 400 600 800 1000 1200 1400t [min]
TCE
[µM
/l]
0
5
10
15
20
25
30
0 200 400 600 800 1000 1200 1400t [min]
CIS
[µM
/l]
25 Säulenversuche zeigen…
0
0
1
13
2
0
1E-3 1E-2 1E-1 1E+0 1E+1kObs [h-1 ]
VC
11DCE
tDCE
cDCE
TCE
PCEES
0
0
0
0
0
0
1E-3 1E-2 1E-1 1E+0 1E+1kObs [h-1 ]
VC
11DCE
tDCE
cDCE
TCE
PCEES alt
3
7
0
22
3
2
1E-3 1E-2 1E-1 1E+0 1E+1kObs [h-1]
VC
11DCE
tDCE
cDCE
TCE
PCEGG alt
1
3
0
21
1
0
1E-3 1E-2 1E-1 1E+0 1E+1kObs [h-1 ]
VC
11DCE
tDCE
cDCE
TCE
PCEGG
139115.46.85.5
42
tDC
E
6.813113215
VC11DC
E
cDC
E
TCE
PCE
Mittel (geom) kobs [x10-2 h-1](ES und GG)
hohe Varianz (101 bis 102)
cDCE, VC und 11DCE am häufigsten mit HWZ >100 h
Abbau am Eisenschwamm tendenziell langsamer, aber: ansteigende Abbauraten mit abnehmenden Chlorierungsgrad
-
16
25 Säulenversuche zeigen…
0
0
1
13
2
0
1E-3 1E-2 1E-1 1E+0 1E+1kObs [h-1 ]
VC
11DCE
tDCE
cDCE
TCE
PCEES
0
0
0
0
0
0
1E-3 1E-2 1E-1 1E+0 1E+1kObs [h-1 ]
VC
11DCE
tDCE
cDCE
TCE
PCEES alt
3
7
0
22
3
2
1E-3 1E-2 1E-1 1E+0 1E+1kObs [h-1]
VC
11DCE
tDCE
cDCE
TCE
PCEGG alt
1
3
0
21
1
0
1E-3 1E-2 1E-1 1E+0 1E+1kObs [h-1 ]
VC
11DCE
tDCE
cDCE
TCE
PCEGG
139115.46.85.5
42
tDC
E
6.813113215
VC11DC
E
cDC
E
TCE
PCE
Mittel (geom) kobs [x10-2 h-1](ES und GG)
hohe Varianz (101 bis 102)
cDCE, VC und 11DCE am häufigsten mit HWZ >100 h
Abbau am Eisenschwamm tendenziell langsamer, aber: ansteigende Abbauraten mit abnehmenden Chlorierungsgrad
hohe Streuung bei Vergleich der Ergebnisse verschiedener
Versuche
innerhalb einzelner Versuche +/-stabile Zustände => Vorhersage wird möglich, kann aber nicht auf
andere Feldfälle übertragen werden
Bauliche Umsetzung
• Sorgfältige und vorsichtige Ausführung erforderlich
• Leistungseinschränkungen z.B. durch:– smearing-Effekte– Verdichtungseffekte– Grabeneinbrüche
• (weiteres zum Bau von PRBs später)
-
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Monitoring
• Aus Erfahrungen an bestehenden Wänden konnten generelle Strategien abgeleitet werden:
• 1 Rheine• 2 Tübingen• 3 Borden• 4 Fry Canyon• 5 Freight Yard• 6 Kansas City
• 7 Dover AFB• 8 Moffett Air Field• 9 Elizabeth City• 10 Sunnyvale• 11 Y-12, Pathway 2• 12 Monticello• 13 Lowry AFB• 14 Denver FC• 15 Vapokon
×
/
/
/
―
×
t
×
t
×
×
/
+
13
±
―
±
±
±
×
t
×
t
×
×
/
+
14
―
/
―
―
―
×
t
×
t
×
×
/
+
12
±
±
―
―
―
×
t
±
t
×
×
g
+
10
―
―
―
×
×
―
t
×
t
×
×
/
+
11
×
×
―
×
×
×
t
×
t
×
×
/
+
9
/
/
/
/
/
×
t
×
t
×
×
/
+
15
××/×―/±±Methan
×―/――/±±Wasserstoff
――/×―/±±Ammonium
×―/×―/――Sulfid
××/―――±±TIC/TC
××/×××±±Alkalität
tt/tttttNebenkomponenten
××/×××±×Hauptkationen/Anionen
ttttttttMetabolite/Endprodukte
××××××××Schadstoffe
××××××××Vorortparameter
/ / / / / / ggPassivprobennehmer
++++++++Low-flow-sampling
Grundwasserproben
87654321Methoden
Legende: + ja, × regelmäßig, ± nicht regelmäßig, t teilweise, g getestet, ― nein,
/ keine Angaben
-
18
+++++++++++++++Grundwasserstandsmessungen
±
n
±
―
n
n
±
+
n
13
±
n
n
/
/
n
/
/
/
14
―
+
±
+
n
/
/
+
+
12
±
+
n
n
n
n
n
/
/
10
±
+
±
/
±
/
/
/
+
11
±
n
±
+
n
+
±
+
+
9
±
+
n
/
/
/
/
/
/
15
±±±±±±―±Grundwasserstandsmessungen
+nnn+/++Tracerversuche
±―/n±/n―In-situ Flussmessungen
―±±+//nnSlug Tests
n//n//±±Pumpversuche
Strömung in der PRB
±nnn+/+nTracerversuche
±±±n±/nnIn-situ Flussmessungen
++++//nnSlug Tests
+/+n//++Pumpversuche
Strömung im PRB Umfeld
87654321Methodeneignung
Legende: + geeignet, ― nicht geeignet, ± eingeschränkt, / keine Angaben,
n nicht bestimmt/angewendet
/////////////+tAcetatbildung
/
+
n
n
+
13
+
+
n
n
+
14
/
+
n
n
+
12
+
+
n
n
+
10
n
+
t
t
+
11
+
+
n
n
+
9
/
+
n
n
+
15
++/+n/++Methanbildung
++++++++Sulfatreduktion
nnnnnnttbiotisch
nnnnnnttabiotisch
++++++++Nitratreduktion
87654321Befunde
Legende: + ja, t teilweise, ― nein, / keine Angaben, n nicht bestimmt/angewendet
-
19
―――――――――――――――Bioclogging
――――――――――+――+―Gasclogging
―
―
―
13
+
+
+
13
t
t
t
5
+
+
+
14
t
―
t
3,4
+
+
+
12
―
―
/
/
n
n
n
10
―
t
t
20
+
+
+
11
t
―
―
0,4
+
+
+
9
―
t
t
1,9
n
n
n
15
――tt――t―Aufstau/Umströmung
――――――――MineralpräzipitateClogging
――/―ttttReaktivitätsabnahme
2,3//0,7170,62,52Porositätsverlust. p. J. [%], Anstrombereich
++/n++++Eisen(hydr)oxide
++/n++++Sulfide
++/n++++CarbonatePräzipitate (Bohrungen)
87654321Befunde
Legende: + ja, t teilweise, ― nein, / keine Angaben, n nicht bestimmt/angewendet
Änderung der Wasserzusammensetzung
y = 0.79xR2 = 0.85
0
100
200
300
400
0 50 100 150 200 250 300 350 400Ca-Anstrom [mg/l]
Abn
ahm
e C
a PR
B [m
g/l]
RH (a) RH (b) TU (1) BE BO FC FY MFEZ Y12 MO LA DF (1) DF (2) DF (3) VASA NY MT
y = 0.74xR2 = 0.76
0
2
4
6
8
10
12
14
16
0 2 4 6 8 10 12 14 16TIC-Anstrom [mmol/l]
delta
TIC
PR
B [m
mol
/l]
RH (a) RH (b) TU (1) BO FC FY MF EZ Y12MO LA DF (1) DF (2) DF (3) VA SA NY MT
Festlegung in PRBs:∆ Ca 79 %, ∆ TIC 74 %,∆ Mg 60 %, ∆ Sulfat 85 % (bei Zustrom-Gehalten bis 600 mg/l), ∆ Nitrat 100%
y = 0.85xR2 = 0.93
0
200
400
600
800
1000
1200
1400
0 200 400 600 800 1000 1200 1400Sulfat-Anstrom [mg/l]
Sulfa
t-Ver
lust
PR
B [m
g/l]
RH (a) RH (b) TU (1) BE BO FC FY DO (1) DO (2) MF
EZ SU Y12 MO LA DF (1) DF (2) VA NY MT
-
20
Präzipitatbildung
Fe0
Korrosion durch
Wasser
Sauerstoff
Nitrat
Schadstoff
OH- pH-Wert Anstieg
Fe2+/Fe3+
Fe0 + 2H2O Fe2+ + H2 + 2OH-
Sekundärminerale
Ca2+
Fe2+
Mg2+
HCO3-, CO32-, OH-, S2-
FeCO3CaCO3Mg(OH)2FeSFe(OH)3Fe3O4Fe2O3
Bildung von Sekundärmineralen
z.B.
Einfluss der Mineralpräzipitation auf die Funktionsfähigkeit von Fe0-Reaktionswänden
=> Mit höheren Mineralisierungsgraden bzw. –frachten eine schlechtere Leistung
Rot: Versagen der Funktion nach kurzer Zeit
Blau: Funktion schlechter als erwartet
Grün: Funktion wie erwartet
0.0
0.1
0.2
0.3
0.4
1 10 100 1000TDS [kg a-1 m-2]
delta
n [a
-1]
RH (a) RH (b) BE TU (1) BO FY MF EZMO LA DF (1) DF (2) VA NY FC Y12
F&G-Systeme
Funktionsfähigkeit von Fe(0)-PRBs
-
21
Einfluss der Mineralpräzipitation auf die Funktionsfähigkeit von Fe0-PRBs
- Ergebnisse
Funktionsfähigkeit von Fe(0)-PRBs
• Höhe der Fracht anorganischer Grundwasserinhaltstoffe bestimmt Ausmaß der Mineralpräzipitation in PRBs
Frachten < 65 kg·a-1·m-2 => Gute Effizienz, mit Standzeitprognosen von bis zu 30 Jahren
Frachten > 65 kg·a-1·m-2 => Innerhalb der ersten Betriebsjahre nicht erwartete Funktionseinschränkungen
Frachten ≥ 200 kg·a-1·m-2 => Signifikante Verminderung der hydraulischen Funktion => Limitierung der Standzeit auf 1-5 Jahre (F&G-Systeme)
0.0
0.1
0.2
0.3
0.4
1 10 100 1000TDS [kg a-1 m-2]
delta
n [a
-1]
RH (a) RH (b) BE TU (1) BO FY MF EZMO LA DF (1) DF (2) VA NY FC Y12
Prognosemodell Mineralclogging
• Befund aus Bohrungen oder GW-Untersuchungen:Mineralakkumulationen beschränken sich auf die ersten 10 bis 30 cm Fließstrecke
• Porositätsabnahme aus:– mittlere Festlegung in Fe0-PRBs– stöchiometrische Transfergleichungen– molare Volumen
• kf-Wert-Relation zur Porosität: Kozeny-Carmen-Gleichung
-
22
Grundwasserzusammensetzung:
Calcium = 4 mM,
TIC = 8 mM,
Magnesium = 1 mM,
Sulfat = 2 mM0
0.2
0.4
0.6
0.8
1
0 4 8 12 16 20 24 28
Zeit [Jahre]
rela
tive
kf-W
ert A
bnah
me
0
0.1
0.2
0.3
0.4
0.5
delta
n
10 cm Fließstrecke
15 cm Fließstrecke
20 cm Fließstrecke
5 cm Fließstrecke
0
0.2
0.4
0.6
0.8
1
0 5 10 15 20Zeit [Jahre]
rela
tive
kf-W
ert A
bnah
me
0
0.1
0.2
0.3
0.4
0.5
delta
n
Q = 5 m3/Jahr
Q = 10 m3/Jahr
Q = 20 m3/Jahr
Prognosemodell Mineralclogging
Parbs et al., in press
Einfluss der Mineralpräzipitation auf die Funktionsfähigkeit von Fe0-PRBs
- Ergebnisse
Funktionsfähigkeit von Fe(0)
• F&G-System Tübingen, Gate 1
Fracht von 200 kg·a-1·m-2 => Porositätsabnahme von anfänglich 0.5 auf 0.1 im ersten Betriebsjahr => signifikante Verringerung der hydraulischen Durchlässigkeit
• Entnahme von Feststoffproben nach 4 Jahren => Keine ausgeprägte Mineralakkumulation => Geringere Durchflussrate von Beginn an
• Mineralpräzipitation nicht die (einzige) Ursache für die verminderte Durchströmung des Gates
0.0
0.1
0.2
0.3
0.4
1 10 100 1000TDS [kg a-1 m-2]
delta
n [a
-1]
RH (a) RH (b) BE TU (1) BO FY MF EZMO LA DF (1) DF (2) VA NY FC Y12
-
23
Einfluss gelöster Carbonat-Spezies• Unterschiedliche Wirkung auf die Korrosion von Fe0
• Korrosionssteigerung durch direkte Reduktion von H2CO3 und HCO3- an der Fe0-Oberfläche (Wieckowski et al.; 1983):
• Langfristig Inhibierung durch Ausbildung von Carbonatpräzipitaten
• Säulenversuche mit unterschiedlichen Carbonatkonzentrationen (TIC: Gesamt gelöste anorganische Kohlenstoff) und unterschiedlichen Strömungsgeschwindigkeiten
Einfluss verschiedener TIC-Frachten auf den TCE-Abbau
)(22 2)(32
)(320 gHHCOFeCOHFe adsads ++⇔+
−+
)(22 2)(2
32
)(30 gHCOFeHCOFe adsads ++⇔+ −+−
Funktionsfähigkeit von Fe(0)
• TIC-Massenfluss hat signifikanten Einfluss auf die Langzeiteffektivität von Fe0-PRBs
Erhöhte TIC-Frachten => Steigerung der Abbauraten
Erhöhte TIC-Frachten => Schnellerer Reaktivitätsverlust
Erhöhte TIC-Frachten => Erhöhtes Potential für Gasclogging
TIC-Konzentrationen variieren nur in einem engen Bereich, aber Fracht abhängig von der Konfiguration eines F&G-Systems und geologisch-hydraulischen Gegebenheiten
Diese Faktoren steuert Fracht, Lebensdauer, Gasclogging
Einfluss gelöster Carbonat-Spezies- Ergebnisse
y = 4.18x + 1.00R2 = 0.94
0
4
8
12
16
20
0 1 2 3 4CacFracht [meq d-1]
Kob
s_m
ax /
Kre
f_m
itt
Funktionsfähigkeit von Fe(0)
-
24
0
0.5
1
1.5
PRB 1 (70 cm) PRB 2 (140 cm)
Part
iald
ruck
(12°
C) [
atm
]
Jun. 02 Nov. 02 Apr. 04
0
0.5
1
1.5
PRB 1 (70 cm) PRB 2 (140 cm )
Part
iald
ruck
(12°
C) [
atm
]
Jun. 02 Nov. 02 Apr. 04
Tübingen Gate 1
kleine H2-Partiladrückedeutliche Methananteile (Hauptkomponente)Hinweis auf Gasclogging
H2
CH4
0 0.5 1 1.5
PRB
2, 3
.5 m
PRB
2, 5
.5 m
PRB
2, 7
.5 m
Entn
ahm
etie
fe [m
. u. G
rund
was
sero
berf
läch
e]
Partialdruck (12 °C) [atm]
Wasserstoff Methan
Tübingen Gate 1, Multilevelproben
0 0.5 1 1.5
PRB
1, 3
.5 m
PRB
1, 5
.5 m
PRB
1, 7
.5 m
Entn
ahm
etie
fe [m
u. G
rund
was
sero
berf
läch
e]
Partialdruck (12 °C) [atm]
Wasserstoff Methan
Methan kann Haupt-komponente seinAnsteigender Gasdruck mit zunehmender Teufe
höhere Konz. bei höherem DruckHinweis auf Gasclogging
PRB 1, 70 cm Fe0 PRB 2, 140 cm Fe0
-
25
0
0 .5
1
1 .5
E is e n s c h w a m m G r.-G u s s g r ./K ie s
Part
iald
ruck
(12°
C) [
atm
]
N o v . 0 1 J u l. 0 2 M a i. 0 3 M a i. 0 4
Methan
0
0 .5
1
1 .5
E is e n s c h w a m m G r.-G u s s g r ./K ie s
Part
iald
ruck
(12°
C) [
atm
]
N o v . 0 1 J u l. 0 2 M a i. 0 3 M a i. 0 4
H2
Rheine: Gasdrücke
Berechnung der Partialdrücke aus der Lösungskonzentration
Σp(Gas) > hydrostatische Druck Potential zur Bildung von GasblasenKeine Clogging an diesem Standort
y = 1.793x + 45.029R2 = 0.998
0.1
1
10
100
1000
0 200 400 600 800 1000
Zeit in Minuten
Dur
chflu
ss [g
/min
]
0
200
400
600
800
1000
1200
1400
1600
Gas
men
ge [c
m3]
Durchfluss Gasmenge Linear (Gasmenge)
Durchfluss und Gasfreisetzung im Säulenversuch mit konstanten Gradienten (0.00045) und Eisenschwamm (~16 kg) bei Verwendung von Kieler Leitungswasser als Grundwassersurrogat
Gasbildung im Eisenschwamm
-
26
Mikrobiologie und Gasdynamik
Anaerobe KorrosionFe2+ + H2 + 2 OH-→Fe0 + 2 H2O
-1,21 bar mmol(Formiat)-1HCOO- + H2O→HCO3- + H2
-0,92 bar mmol(CH4)-12 CH4 + 2 H2O→H+ + 4 H2 + CH3COO--4,85 bar mmol(Acetat)-1CH3COO- + 4 H2O→H+ + 4 H2 + 2 HCO3--4,27 bar mmol(CH4)-1CH4 + 3 H2O→H+ + 4 H2 + HCO3--4,85 bar mmol(SO4)-1S2- + 4 H2O→SO42- + 4 H2
-0,61 bar mmol(Fe2+)-12 Fe2+ + 6 H2O→2 Fe(OH)3 + H2 + 4 H+-4,82 bar mmol(N2O)-1N2O + 3 H2O + 2 OH-→2 NO3- + 4 H2
-4,74 bar mmol(N2)-1N2 + 4 H2O + 2 OH-→2 NO3- + 5 H2
Stoffwechselaktivität führt zur GasdruckverminderungVerminderung der Carbonatfällung durch CO2-Zehrung
Bildung flüchtiger Verbindungen: N2 und CH4
Mikrobiologie und Fe(0)-PRBs
• Hydrogenotrophe Eisenreduzierer, Denitrifizierer und Sulfatreduzierer = Standard in Fe0-Reaktionswänden
• methanogene Organismen bisher selten und mit kleiner Aktivität erkannt
• Acetogene bisher nur in Rheine identifiziert• Dehalogenierer ebenfalls in Rheine
nachgewiesen• NA-Prozesse im Abstrom im Laborversuch
schon bewiesen (Plagentz et al. 2006)• =>mit zunehmender Standzeit Unterstützung
des Abbaus durch Mikroorganismen, v.a. auch im Abstrom der Reinigungswand
-
27
Zusammenfassung
• Reaktionswände haben sich weiterentwickelt bis hin zu "unterirdischen Anlagen"
• nullwertiges Eisen und Aktivkohle stellen den Hauptanteil
• Aktivkohle:– bei Gewährleistung einer gleichmäßigen
Durchströmung => erwartungsgemäße Funktion hochwahrscheinlich
• nullwertiges Eisen– international anerkannt– international 80-90% erfolgreich– international mehr vollflächig durchströmte
Reinigungswände
Zusammenfassung
• Nationale Fe0-PRBs– sehr erfolgreiche Anwendungen und weniger
erfolgreiche– F&G-Systeme anfälliger
• Erfahrungen mit Reinigungswänden– Standorterkundung essentiell
• Hydraulik und Geochemie– Laborversuche zur Dimensionierung bleiben
empfehlenswert– angepasstes Monitoring (PRB-Typ, Hydraulik,
Geochemie)
-
28
Zusammenfassung
• Erfahrungen mit Fe0-Reinigungswänden– vergleichbare mikrobiologische und geochemischen
Entwicklungen an allen Standorten– bislang kaum Reaktivitätseinbussen für
Minderleistungen identifiziert– Funktionseinschränkungen aufgrund "Hydraulischer
Ursachen"• Bau• Mineralclogging• Gasclogging
– Prognosemodelle zum Mineralclogging– Gasclogging noch nicht prognostizierbar, aber:
• Gegenstand aktueller Rubin-Arbeiten (GAFER)• hohe TIC-Frachten erhöhen das Risiko• Grobkörniges Material vermindert das Risikon
Zusammenfassung
• Erfahrungen mit Fe0-Reinigungswänden– Einfluss von Mikroorgansimen überwiegend
positiv:• für Verminderung des Gasdruckes• für Erhöhung des NA-Potentials
• Die Planung, der Bau und die Überwachung von Reaktionswänden streift in jedem Fall verschiedenste Fachbereiche
• Eine Zusammenstellung entsprechende Teams ist daher erfolgversprechend
-
29
Danksagung
A. Dahmke, F. Dethlefsen, R. Köber, A. Parbs, V. Plagentz
BMBF, DBUR.U.B.I.N.
Mull & Partner GmbHDr. H. Schad, I.M.E.S GmbH
Dr. Weßling GmbHInnovative Messtechnik Weis
Administration of the City RheineAdministration of the District Steinfurth