El Celler de Can Roca in Girona zählt zu den berühmtesten Restaurants Spaniens.

‹Eccomi› Tinto, Elsa Peretti, Girona (rot, Spanien) 2011 Fr. 18.90 35% Merlot, 35% Petit Verdot, 30% Marselan (statt 21.––)

Ein veritabler Geheimtip ist dieses kleine, sich in der Nähe des sehr bekannten Restaurants Celler de Can Roca befindende katalanische Weingut, das von den grossen finanziellen Möglichkeiten der Eigentümerin profitiert. Es gehört nämlich der berühmten Tiffany- Designerin Elsa Peretti, deren Vater Besitzer der Öl-gesellschaft API war. In dieser unweit von Girona ge-legenen Boutique-Winery wird alles darangesetzt, den bestmöglichen Wein zu erzeugen. Vor zwei Jah-ren boten wir den ‹Eccomi› 2009 an und waren – ob-wohl es sich um ein völlig unbekanntes Gewächs han-delt – in Rekordzeit ausverkauft. Der Grund dafür ist einfach: Elsa Peretti scheute keine Kosten, diesen ausgezeichneten Wein hervorzubringen, blieb aber in bezug auf die Kalkulation des Verkaufspreises ausser-ordentlich bescheiden. Als wir seinerzeit ihren 2009er mit einem der renommiertesten Rotweine Kataloni-ens verglichen, der rund viermal mehr kostete, stellte sich heraus, dass dieser keineswegs besser abschnitt.

Vor kurzem haben wir glücklicherweise eine kleine Menge ihres Spitzenweines ‹Eccomi› des ausgezeich-neten Jahrgangs 2011 erhalten. Er ist auf demselben Niveau wie der exzellente 2009er und zeigt sich mit herrlichem, schmeichelndem Körper, Aromen von dunklen, reifen Früchten und einem vollmundigen, harmonischen Geschmack mit feinen Nuancen. Der Wein enthält übrigens 30 % Marselan, eine der erfolg-reichsten französischen Neuzüchtungen, die qualita-tiv erstaunlich hochstehende Trauben erbringt. Sie entstand durch eine Kreuzung von Cabernet-Sauvi- gnon und Grenache, ist sehr fäulnisresistent und wird vor allem in der Rhône und dem Languedoc kultiviert. Die Anbaufläche in Frankreich beträgt bereits 2500 Hektar. Der 2011er ist ab sofort genussbereit, haltbar ist er bis mindestens Ende 2019. Lieferbar in 6er-Holz-kisten.

Im Wohnhaus von Elsa Peretti in Sant Martí Vell.

Poggio al Sole ‹Selection Schwander›, Toscana IGT 2013 (rot) Fr. 13.90 70% Sangiovese, 20% Merlot, 10% Cabernet-Sauvignon (statt 15.40)

Endlich kann ich Ihnen wieder eine Spezialfüllung des Chianti von Poggio al Sole präsentieren. Unsere Cuvée enthält etwas mehr Merlot als der Chianti Classico (der aus mindestens 80% Sangiovese beste-hen muss). Zusätzlich wurde der 2013er auch ein wenig mit Cabernet-Sauvignon ergänzt. Deshalb darf der ‹Selection Schwander› nicht als Chianti Classico bezeichnet werden, obwohl sämtliche Trauben von Davaz’ eigenen Rebbergen aus dem Classico-Anbau-gebiet stammen, die er im übrigen seit dem Jahrgang 2013 biologisch bewirtschaftet (die Zertifizierung zum Bio-Betrieb erfolgte 2016). Die Bordelaiser Sor-ten verleihen dem Wein deutlich mehr Kraft und Tiefgang, ohne den Charakter des Sangiovese zu ver- ändern.

2013 war ein gutes Jahr in der Toskana, mit einem zwar feuchten Frühjahr, aber einem prächtigen Som-mer und sonnigen Herbst. Wir haben den 2013er schon vor einigen Monaten importiert. Wie mir der Poggio al Sole-Eigentümer Johannes Davaz bei sei-nem kürzlichen Besuch in Zürich bestätigte, ist er überaus glücklich darüber, dass wir den Wein erst jetzt anbieten. Er benötigte ein wenig länger zur Reife, prä-sentiert sich nun aber umso charmanter: Mitteltiefes Purpur; noch verhaltenes, jugendliches Bouquet; am Gaumen mit einer gelungenen Verbindung aus klassi-schem Sangiovese und einer herrlichen, verführeri-schen Fruchtigkeit, finessenreich, äusserst harmonisch – bereits köstlich zu trinken. Ein exzellenter Toskaner für den Preis! Ab jetzt bis Ende 2018.

‹Borosso›, Heumann, Villány 2012 (rot, Ungarn) Fr. 18.9060% Cabernet-Franc, 20% Merlot, 15% Cabernet-Sauvignon, 5% Blaufränkisch (statt 21.––)

Es sind äusserst beeindruckende Gewächse, die das Schweizer Paar Evelyne und Erhard Heumann in Ungarns bester Rotwein-Anbauregion Villány im südlichsten Zipfel des Landes erzeugt. Grossartig ist ihr Spitzenwein, der ‹Terra Tartaro›, ein wuchtiger Roter, der nach Bordelaiser Tradition gekeltert wird. Glücklicherweise konnten wir die beiden bereits vor geraumer Zeit überzeugen, einen etwas leichteren Wein im selben Stil zu kreieren, der allerdings nur etwa die Hälfte des ‹grand vin› kostet. So freue ich mich, Ihnen den fünften Jahrgang dieser Sonderfül-lung anbieten zu können. 2012 war in Villány ein

heisses Jahr und aufgrund der optimalen Wachs-tumsbedingungen konnte bereits im September mit der Lese begonnen werden. Die vollreifen Trauben erbrachten einen kraftvollen, vom noblen Caber-net-Franc geprägten Rotwein mit viel Wärme und einer feinen Würze. Der Wein ist genussbereit, eine Lagerung von weiteren zwölf Monaten dürfte ihm allerdings gut tun und ihn noch differenzierter wer-den lassen. Ab jetzt, haltbar bis mindestens Ende 2020.

Poggio al Sole thront auf einem Hügel im Chianti Classico in der Nähe der Abtei Badia a Passignano.

‹Le Grand Blanc›, Domaine de Montmarin 2015 (weiss, Frankreich) Fr. 13.90Côtes de Thongue IGP, 70% Roussanne, 20% Chardonnay, 10% Viognier (statt 15.40)

Wer dem Montmarin-Eigentümer Philippe de Ber-tier begegnet, wird kaum glauben, dass dieser rüstige, energiegeladene Mann bereits 76jährig ist. Voller Stolz erzählte er mir beim letzten Besuch, wie er sei-nerzeit die damals überschuldete Familiendomäne vom Vater übernommen hatte, und – mittlerweile saniert – jedes Jahr sogar einen kleinen Gewinn er-wirtschaftet. Das ist recht erstaunlich, denn die Montmarin-Verkaufspreise sind extrem bescheiden. Mit Bertrand Waris aus der Champagne konnte er zudem einen brillanten Kellermeister verpflichten. Gewissermassen das Aushängeschild von Montmarin ist der ‹Grand Blanc›, der ähnlich wie ein weisser Burgunder im Barrique vergoren und gereift wurde, allerdings zu 70% aus der Rhône-Sorte Roussanne

besteht, die in Kombination mit der Marsanne den berühmten weissen Hermitage ergibt. Die spät rei-fende Roussanne gedeiht im sonnenverwöhnten Languedoc unter besten Bedingungen, ist etwas aromatischer als Marsanne und hält sich sehr gut. Der 2015er ‹Grand Blanc› erinnert mit seiner leich-ten Barriquenote an einen hochwertigen, weissen Burgunder, besitzt eine gute Konzentration, aber auch eine schöne Frische und einen angenehmen, herb- trockenen Abgang. Er ist genussbereit, mindestens bis Ende 2018 haltbar und begleitet ideal Fischge-richte. ‹Grand Blanc› ist die perfekte Wahl für all jene, welche nicht mehr gewillt sind, die exzessiven Preise der weissen Burgunder zu entrichten.

Mit Philippe de Bertier im Montmarin-Rebberg. Auf Montmarin mit Eigentümer Philippe de Bertier (rechts).

Typische, sanft hügelige Landschaft in der Nähe von Gensac. Blick vom Restaurant ‹Au Vieux Pressoir› in Caussens.

‹SOLO›, Domaine de Gensac 2010 (rot, Gascogne) Fr. 29.80 100% Tannat, Vin de Pays du Gers (statt 34.50)

Hans-Dieter Vontobels Rotweine aus Frankreichs Sud-Ouest (rund 150 km südlich von Bordeaux) sind grossartige Gewächse, die sich auf bemerkenswerte Weise ihren ursprünglichen Charakter bewahrt haben. Typisch für die Region ist die bei uns wenig bekannte Traubensorte Tannat. Sie erbringt tiefdunkle Weine von beeindruckender Konzentration und Langlebig-keit. Hans-Dieters Herz schlägt für diese Trauben- sorte, die gemäss einem in der Zeitschrift ‹Nature› erschienenen Artikel aufgrund ihres rekordhohen Anteils an Anthocyanen als die gesündeste gilt, da diese pflanzlichen Verbindungen antioxidativ wirken und freie Radikale binden. Sie erfreut sich deshalb in jüngster Zeit immer grösserer Beliebtheit. In Kleinstmengen erzeugt Hans-Dieter Vontobel in den gelungensten Jahren von seinen besten, ältesten

Tannat-Parzellen einen wuchtigen, männlichen Rot-wein von absolut einmaligem Charakter. Er wird zur Abrundung in neuen französischen Barriques wäh-rend zweier Jahre gelagert. Ohne zu übertreiben kann man den ‹Solo› als den ‹Latour der Gascogne› bezeichnen – er übertrifft meines Erachtens prob-lemlos sämtliche berühmten Top Cuvées aus dem Madiran. Der 2010er ist ein Wein von monumentaler Kraft und grossem Tiefgang, mit sehr markanten, reifen Tanninen – ein veritables Naturereignis! Er hat jetzt seine erste Trinkreife erreicht und passt per-fekt zu kräftigem, rotem Fleisch oder gereiftem Käse. Kein Wein für Warmduscher! Ab jetzt, ideal ab 2018, haltbar bis mindestens 2022. Begrenzte Verfüg-barkeit!

Ebenfalls hervorragend, jedoch femininer und zugänglicher und ein wenig einem Cru Classé aus dem Médoc ähnelnd, präsentiert sich unsere im aktuellen Angebot befindliche Gensac-Spezialfüllung

Domaine de Gensac ‹Selection Schwander› 2014 (rot, Gascogne) Fr. 16.90 Gers IGP, 25% Merlot, 27% Fer Servadou, 48% Tannat (statt 20.––)