Echt oder nicht echt? - WU Executive Academy...„Gesichtsleser“ Eric Standop in seinem neuen...

1
IMPULSTAG 2015 Next Generation Leadership – 21. April 2015, 14.00–18.00 Uhr Preis: EUR 299,- (keine MwSt) Die Presse-Club-Mitglieder: 15 % Rabatt www.diepresse.com/derclub Anmeldung und Informationen: Tel + 43 (01) 476 77-5232 wmf@wifiwien.at www.wifiwien.at/393204 Impuls 1: Dipl. BW. Anja Förster, MBA, MIM Führungskultur für eine neue Zeit Impuls 2: Mag. Dieter Rappold Nach oben übers Wir Impuls 3: Haya und Nuriel Molcho NENI - ein Familienunternehmen BUCHTIPPS Sei nicht authentisch, sondern lieber klug Stefan Wachtel räumt mit der Idee auf, dass es reicht, einfach nur man selbst zu sein, um Erfolg zu haben. Denn da- für werden wir nicht bezahlt. Es kann auch ganz schön nach hinten losgehen: Zu viel Au- thentizität und „so bin ich nun einmal“ kann nicht nur für Top- manager auf Analystenmeetings oder Pressekonferenzen ziem- lich tödlich sein. Stefan Wachtel: „Sei nicht authentisch! Warum klug manchmal besser ist als echt“, Plassen-Verlag, 19,99 Euro. Lügen erkennen und entlarven Merkwürdig in- tensiver Augen- kontakt, flap- sige Mimik und Gestik oder stu- re Detailverses- senheit? Woran man diejenigen erkennen kann, die nicht ehrlich sind, verrät der „Gesichtsleser“ Eric Standop in seinem neuen Buch. Mit zahl- reichen Fotos macht er sich auf die Spur der verräterischen An- zeichen. Eric Standop: „Lügen erkennen, entdecken, entlarven“, Schir- ner-Verlag, 17,95 Euro. Argumentieren unter Stress Haltlose Behaup- tungen, schmut- zige Tricks und stete Einschüch- terungsversuche – unter solchen Be- dingungen ruhig zu bleiben und den Dialog nicht aufzugeben erfordert eigenes Wissen um professionelle Rhe- torik, Schlagfertigkeit und Stressresistenz. Das Lästige da- ran: Meist fällt einem die rich- tige Strategie erst hinterher ein. Das Gute daran: Man kann ver- schiedene Methoden lernen, üben und perfektionieren. Albert Thiele: „Argumentie- ren unter Stress – Wie man un- faire Angriffe erfolgreich ab- wehrt“, DTV-Verlag, 19,99 Euro. Flipcharts: Die geheimen Künste Die geheime Zei- chenkunst er- folgreicher Trai- ner, deren Flip- charts am Ende nicht jeden Überblick genau- so vermissen lassen wie jedes zeichnerische Talent, haben zwei von ihnen in einem neuen Buch zusammengetragen: von der Wahl und dem Einsatz des richtigen Equipments über Ge- staltungselemente und Gesamt- komposition bis hin zu ver- blüffenden Präsentationsknif- fen. Für die Umsetzung wird Schritt für Schritt mit Fo- tos, Praxisbeispielen, Motivvor- lagen und Detailhinweisen ge- arbeitet. Axel Rachow, Johannes Sau- er: „Der Flipchart-Coach – Pro- fi-Tipps zum Visualisieren und Präsentieren“, Manager-Semi- nare, 29,90 Euro. (sma/dm) Echt oder nicht echt? Fälschungen. Produktpiraterie macht heute einen erheblichen Teil der Weltwirtschaft aus, Kunst und Geld wurden seit jeher gefälscht. Weiterbildung soll helfen, dagegen anzukämpfen. VON ERIKA PICHLER D as Image von Fälschungen hat sich gewandelt. Früher assoziierte man damit etwa Dal´ ı-Bilder, Hitler-Tagebücher oder die ungedeckten Schecks des Trickbetrügers Abagnale – Coups oft legendärer Einzeltäter, die die- sen Millionenbeträge einbrachten und manchmal den Plot für einen Film in sich bargen. Im 21. Jahr- hundert geht es nicht mehr um Millionen, sondern um Milliarden. Fakes und Counterfeits sind ein Massengeschäft, das nicht nur mit Luxushandtaschen, Markenjeans oder Schweizer Chronometern be- trieben wird, sondern auch mit Wunderpillen, Flugzeug-Ersatztei- len, alten Spitzenweinen, sogar mit Fernsehshows. Laut groben Schätzungen der Produktpiraterie-Bekämpfungsor- ganisation Bascap („Business Ac- tion to Stop Counterfeiting and Pi- racy“, gegründet von der Interna- tionalen Handelskammer ICC) sollte sich der weltweite Handel mit Fälschungen bis zum Jahr 2015 nahezu verdreifacht haben und bis zu 1770 Milliarden US-Dollar aus- machen. Aus derlei Zahlen ergeben sich neue Herausforderungen, nicht nur für die betroffenen Fir- men, sondern auch für die Wirt- schaftswissenschaften. „Man kann sich heute mit dem Thema Markenführung nicht mehr beschäftigen, ohne gleichzeitig dessen sozusagen missratenen Bruder zu erwähnen“, sagt Barbara Stöttinger von der WU Wien. „Kri- minelle Organisationen wie al- Qaida machen damit inzwischen mehr Geschäft als mit dem Dro- genhandel.“ Produktfälschungen sind ein Forschungsschwerpunkt der Professorin am Institut für In- ternational Marketing Manage- ment der WU. Dabei geht es zum einen um moderne Strategien, mit denen Produktionsbetriebe ihren Kunden gegenüber auf Fälschun- gen reagieren können, zum ande- ren um neue Strategien der Fäl- scher selbst. iPhone-Klon mit zwei SIM-Slots „Heute gibt es zum Beispiel Fäl- scher, die als reine Kopierer ange- fangen haben, aber dann auch neue Produkte entwickeln, zum Beispiel eine chinesische iPhone- Kopie mit zwei Sim-Card-Slots.“ Fälschungen würden zudem zu- nehmend zu hohen Preisen ange- boten, sodass die Käufer im Glau- ben seien, ein Originalprodukt als Schnäppchen erstanden zu haben. Von all dem kann auch der Infor- matiker Jürgen Mathwich ein Lied singen. Zusammen mit einem Kol- legen hat der Absolvent des Salz- burger FH-Studiums „Informa- tionstechnik & System-Manage- ment“ ein Unternehmen gegrün- det, das es Endkunden ermögli- chen soll, mithilfe eines Smart- phones oder Tablets herauszufin- den, ob ein angebotenes Marken- produkt echt ist. Man braucht nur das Etikett zu scannen und erhält sofort eine „Ja“- oder „Nein“-Mel- dung auf dem Display. In IT-Ausbil- dungen sei Produktfälschung hin- gegen noch kaum ein Thema, sagt Mathwich, obwohl sie viele Zweige der Wirtschaft erfasst habe. „Es ist – ausgehend von vielen Chefetagen – immer noch ein No-Go, öffentlich über diese Probleme zu sprechen.“ Kunst: Recht und Fälschung Stöttinger gibt ihr Wissen auch in- nerhalb des MBA-Programms der WU für „Marketing & Sales“ weiter, ansonsten in Form wissenschaftli- cher Arbeiten. Eigene Programme, die sich ausschließlich mit der Ma- terie Marken- und Produktpiraterie befassen, gibt es jedoch weder an der WU noch an anderen österrei- chischen Hochschulen. Explizit mit Fälschungen be- schäftigt man sich in einem der sechs Module des neuen Zertifi- katskurses „Forum Kunstrecht“, der im April erstmals an der Universität Wien startet. Der zweisemestrige Kurs betrachtet verschiedene Fra- gen des Kunst- und Kulturbereichs unter juristischem Aspekt. Im Modul „Die Kunstfäl- schung“ geht es laut Lehrgangslei- terin Gerte Reichelt darum, Fäl- schungen juristisch, kunsthistorisch und aus Sicht des Sammlers darzu- stellen und dies anhand von Fällen aus der Praxis zu erläutern. „Ich be- fasse mich seit Jahrzehnten mit dem Kunstrecht auf nationaler und internationaler Basis“, sagt Reichelt, die auch die Forschungsgesellschaft Kunst & Recht leitet und das Lud- wig-Boltzmann-Institut für Europa- recht mitbegründete. Der neue Zer- tifikatskurs auf postgradualer Ebene sei nun für sie „eine Möglichkeit, auf die Wichtigkeit des Kunstrechts für die Praxis aufmerksam zu ma- chen und Expertenwissen weiterzu- geben“. Als Referenten konnten in- ternational anerkannte Kunst- rechtsexperten, Kunsthändler und -sammler aus ganz Mitteleuropa gewonnen werden. Auch was Geld betrifft, ist das Erkennen von Fälschungen ein gro- ßes Thema, zum Beispiel im Mas- terstudium „Numismatik und Geld- geschichte“ am gleichnamigen In- stitut der Universität Wien. Ziel ist eine wissenschaftlich fundierte, breite Materialkenntnis von Objek- ten der Münz- und Geldgeschichte, von der Antike bis in die Neuzeit. Die Absolventen sollen zum einen befähigt sein, in der Forschung zu arbeiten und wissenschaftliche Un- tersuchungen an Münzen, Medail- len, Papiergeld und anderen Geld- formen durchzuführen. Zum ande- ren sollen sie auch im Münzhandel oder in Museen tätig sein können, wofür unter anderem ein Praxismo- dul vorgesehen ist. In diversen Fortbildungsinsti- tuten werden Fälschungen eben- falls behandelt. Auch wenn ihnen keine eigenen Kurse gewidmet sind, gibt es eine Reihe von Semi- naren, die das Thema teilweise ab- decken. So bietet die Akademie für Recht, Steuern und Wirtschaft (ARS) demnächst ein Seminar für Markenrecht an, in dem es auch um Markenstreitigkeiten und Li- zenzverträge gehen wird. Bildung SAMSTAG/SONNTAG, 21./22. FEBRUAR 2015 K10 Suchbild: Ein Kleiderständer ist echt (Koziol, grün), der andere gefälscht. Wer erkennt die Unterschiede? [ Clemens Fabry/Die Presse] INFORMATION Ausgewählte Ausbildungen mit Bezug zum Thema Fälschung: I Zertifikatskurs „Forum Kunstrecht“, Universität Wien: www.postgraduatecenter.at/kunstrecht I Masterstudium „Numismatik und Geldgeschichte“, Universität Wien http://studentpoint.univie.ac.at www.postgraduatecenter.at I Seminar „Markenrecht in der Praxis“, Akademie für Recht, Steuern und Wirtschaft (ARS), 24. 3. 2015 www.ars.at/nc/kategorien/seminar

Transcript of Echt oder nicht echt? - WU Executive Academy...„Gesichtsleser“ Eric Standop in seinem neuen...

Page 1: Echt oder nicht echt? - WU Executive Academy...„Gesichtsleser“ Eric Standop in seinem neuen Buch. Mit zahl-reichen Fotos macht er sichauf die Spur der verräterischen An-zeichen.

IMPULSTAG 2015Next Generation Leadership – 21. April 2015, 14.00–18.00 Uhr

Preis: EUR 299,- (keine MwSt)Die Presse-Club-Mitglieder: 15 % Rabattwww.diepresse.com/derclub

Anmeldung und Informationen:Tel + 43 (01) 476 [email protected]/393204

21. April 2015, 14.00–18.00 Uhr

Impuls 1:Dipl. BW. Anja Förster, MBA, MIMFührungskultur für eine neue Zeit

Impuls 2:Mag. Dieter RappoldNach oben übers Wir

Impuls 3:Haya und Nuriel MolchoNENI - ein Familienunternehmen

BUCHTIPPS

Sei nicht authentisch,sondern lieber klug

Stefan Wachtelräumt mit derIdee auf, dass esreicht, einfachnur man selbst zusein, um Erfolg zuhaben. Denn da-

für werden wir nicht bezahlt. Eskann auch ganz schön nachhinten losgehen: Zu viel Au-thentizität und „so bin ich nuneinmal“ kann nicht nur für Top-manager auf Analystenmeetingsoder Pressekonferenzen ziem-lich tödlich sein.

Stefan Wachtel: „Sei nichtauthentisch! Warum klugmanchmal besser ist als echt“,Plassen-Verlag, 19,99 Euro.

Lügen erkennenund entlarven

Merkwürdig in-tensiver Augen-kontakt, flap-sige Mimik undGestik oder stu-re Detailverses-senheit? Woran

man diejenigen erkennen kann,die nicht ehrlich sind, verrät der„Gesichtsleser“ Eric Standop inseinem neuen Buch. Mit zahl-reichen Fotos macht er sich aufdie Spur der verräterischen An-zeichen.Eric Standop: „Lügen erkennen,entdecken, entlarven“, Schir-ner-Verlag, 17,95 Euro.

Argumentierenunter Stress

Haltlose Behaup-tungen, schmut-zige Tricks undstete Einschüch-terungsversuche –unter solchen Be-dingungen ruhig

zu bleiben und den Dialog nichtaufzugeben erfordert eigenesWissen um professionelle Rhe-torik, Schlagfertigkeit undStressresistenz. Das Lästige da-ran: Meist fällt einem die rich-tige Strategie erst hinterher ein.Das Gute daran: Man kann ver-schiedene Methoden lernen,üben und perfektionieren.

Albert Thiele: „Argumentie-ren unter Stress – Wie man un-faire Angriffe erfolgreich ab-wehrt“, DTV-Verlag, 19,99 Euro.

Flipcharts: Diegeheimen Künste

Die geheime Zei-chenkunst er-folgreicher Trai-ner, deren Flip-charts am Endenicht jedenÜberblick genau-

so vermissen lassen wie jedeszeichnerische Talent, habenzwei von ihnen in einem neuenBuch zusammengetragen: vonder Wahl und dem Einsatz desrichtigen Equipments über Ge-staltungselemente und Gesamt-komposition bis hin zu ver-blüffenden Präsentationsknif-fen. Für die Umsetzung wirdSchritt für Schritt mit Fo-tos, Praxisbeispielen, Motivvor-lagen und Detailhinweisen ge-arbeitet.

Axel Rachow, Johannes Sau-er: „Der Flipchart-Coach – Pro-fi-Tipps zum Visualisieren undPräsentieren“, Manager-Semi-nare, 29,90 Euro. (sma/dm)

Echt oder nicht echt?Fälschungen. Produktpiraterie macht heute einen erheblichen Teil der Weltwirtschaft aus, Kunstund Geld wurden seit jeher gefälscht. Weiterbildung soll helfen, dagegen anzukämpfen.

VON ERIKA PICHLER

D as Image von Fälschungenhat sich gewandelt. Früherassoziierte man damit

etwa Dalı-Bilder, Hitler-Tagebücheroder die ungedeckten Schecks desTrickbetrügers Abagnale – Coupsoft legendärer Einzeltäter, die die-sen Millionenbeträge einbrachtenund manchmal den Plot für einenFilm in sich bargen. Im 21. Jahr-hundert geht es nicht mehr umMillionen, sondern um Milliarden.Fakes und Counterfeits sind einMassengeschäft, das nicht nur mitLuxushandtaschen, Markenjeansoder Schweizer Chronometern be-trieben wird, sondern auch mitWunderpillen, Flugzeug-Ersatztei-len, alten Spitzenweinen, sogar mitFernsehshows.

Laut groben Schätzungen derProduktpiraterie-Bekämpfungsor-ganisation Bascap („Business Ac-tion to Stop Counterfeiting and Pi-racy“, gegründet von der Interna-tionalen Handelskammer ICC)sollte sich der weltweite Handelmit Fälschungen bis zum Jahr 2015nahezu verdreifacht haben und biszu 1770 Milliarden US-Dollar aus-machen. Aus derlei Zahlen ergebensich neue Herausforderungen,nicht nur für die betroffenen Fir-men, sondern auch für die Wirt-schaftswissenschaften.

„Man kann sich heute mit demThema Markenführung nicht mehrbeschäftigen, ohne gleichzeitigdessen sozusagen missratenenBruder zu erwähnen“, sagt BarbaraStöttinger von der WU Wien. „Kri-minelle Organisationen wie al-Qaida machen damit inzwischenmehr Geschäft als mit dem Dro-genhandel.“ Produktfälschungensind ein Forschungsschwerpunktder Professorin am Institut für In-ternational Marketing Manage-ment der WU. Dabei geht es zumeinen um moderne Strategien, mitdenen Produktionsbetriebe ihrenKunden gegenüber auf Fälschun-gen reagieren können, zum ande-ren um neue Strategien der Fäl-scher selbst.

iPhone-Klon mit zwei SIM-Slots„Heute gibt es zum Beispiel Fäl-scher, die als reine Kopierer ange-fangen haben, aber dann auchneue Produkte entwickeln, zumBeispiel eine chinesische iPhone-Kopie mit zwei Sim-Card-Slots.“Fälschungen würden zudem zu-nehmend zu hohen Preisen ange-boten, sodass die Käufer im Glau-ben seien, ein Originalprodukt alsSchnäppchen erstanden zu haben.Von all dem kann auch der Infor-matiker Jürgen Mathwich ein Liedsingen. Zusammen mit einem Kol-legen hat der Absolvent des Salz-burger FH-Studiums „Informa-

tionstechnik & System-Manage-ment“ ein Unternehmen gegrün-det, das es Endkunden ermögli-chen soll, mithilfe eines Smart-phones oder Tablets herauszufin-den, ob ein angebotenes Marken-produkt echt ist. Man braucht nurdas Etikett zu scannen und erhältsofort eine „Ja“- oder „Nein“-Mel-dung auf dem Display. In IT-Ausbil-dungen sei Produktfälschung hin-gegen noch kaum ein Thema, sagtMathwich, obwohl sie viele Zweigeder Wirtschaft erfasst habe. „Es ist –ausgehend von vielen Chefetagen –immer noch ein No-Go, öffentlichüber diese Probleme zu sprechen.“

Kunst: Recht und FälschungStöttinger gibt ihr Wissen auch in-nerhalb des MBA-Programms derWU für „Marketing & Sales“ weiter,ansonsten in Form wissenschaftli-cher Arbeiten. Eigene Programme,die sich ausschließlich mit der Ma-terie Marken- und Produktpirateriebefassen, gibt es jedoch weder ander WU noch an anderen österrei-chischen Hochschulen.

Explizit mit Fälschungen be-schäftigt man sich in einem dersechs Module des neuen Zertifi-katskurses „Forum Kunstrecht“, derim April erstmals an der UniversitätWien startet. Der zweisemestrigeKurs betrachtet verschiedene Fra-gen des Kunst- und Kulturbereichsunter juristischem Aspekt.

Im Modul „Die Kunstfäl-schung“ geht es laut Lehrgangslei-terin Gerte Reichelt darum, Fäl-schungen juristisch, kunsthistorischund aus Sicht des Sammlers darzu-stellen und dies anhand von Fällenaus der Praxis zu erläutern. „Ich be-fasse mich seit Jahrzehnten mitdem Kunstrecht auf nationaler undinternationaler Basis“, sagt Reichelt,die auch die ForschungsgesellschaftKunst & Recht leitet und das Lud-wig-Boltzmann-Institut für Europa-recht mitbegründete. Der neue Zer-tifikatskurs auf postgradualer Ebenesei nun für sie „eine Möglichkeit,auf die Wichtigkeit des Kunstrechtsfür die Praxis aufmerksam zu ma-chen und Expertenwissen weiterzu-geben“. Als Referenten konnten in-

ternational anerkannte Kunst-rechtsexperten, Kunsthändler und-sammler aus ganz Mitteleuropagewonnen werden.

Auch was Geld betrifft, ist dasErkennen von Fälschungen ein gro-ßes Thema, zum Beispiel im Mas-terstudium „Numismatik und Geld-geschichte“ am gleichnamigen In-stitut der Universität Wien. Ziel isteine wissenschaftlich fundierte,breite Materialkenntnis von Objek-ten der Münz- und Geldgeschichte,von der Antike bis in die Neuzeit.Die Absolventen sollen zum einenbefähigt sein, in der Forschung zuarbeiten und wissenschaftliche Un-tersuchungen an Münzen, Medail-

len, Papiergeld und anderen Geld-formen durchzuführen. Zum ande-ren sollen sie auch im Münzhandeloder in Museen tätig sein können,wofür unter anderem ein Praxismo-dul vorgesehen ist.

In diversen Fortbildungsinsti-tuten werden Fälschungen eben-falls behandelt. Auch wenn ihnenkeine eigenen Kurse gewidmetsind, gibt es eine Reihe von Semi-naren, die das Thema teilweise ab-decken. So bietet die Akademie fürRecht, Steuern und Wirtschaft(ARS) demnächst ein Seminar fürMarkenrecht an, in dem es auchum Markenstreitigkeiten und Li-zenzverträge gehen wird.

BildungSAMSTAG/SONNTAG, 21./22. FEBRUAR 2015 K10

Suchbild: Ein Kleiderständer ist echt (Koziol, grün), der andere gefälscht. Wer erkennt die Unterschiede? [ Clemens Fabry/Die Presse]

INFORMATION

Ausgewählte Ausbildungen mit Bezugzum Thema Fälschung:I Zertifikatskurs „Forum Kunstrecht“,Universität Wien:www.postgraduatecenter.at/kunstrechtI Masterstudium „Numismatik undGeldgeschichte“, Universität Wienhttp://studentpoint.univie.ac.atwww.postgraduatecenter.atI Seminar „Markenrecht in der Praxis“,Akademie für Recht, Steuern undWirtschaft (ARS), 24. 3. 2015www.ars.at/nc/kategorien/seminar