Echtes Essener-Brot selbst gemacht - eine Rohkost- Spezialität...Echtes Essener-Brot selbst gemacht...
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Echtes Essener-Brot selbst gemacht - eine Rohkost-
Spezialität
Von Henning Müller-Burzler
Bei dem echten Essener-Brot handelt es sich um sonnengetrocknete, dünne Getreidefladen, die aus
angekeimtem Getreide hergestellt werden. Die Herstellung dieses Rohkostbrotes erfolgt im Prinzip
genauso, wie sie im Buch "Schriften der Essener - Das Friedensevangelium der Essener, Buch 1",
Neue Erde Verlag empfohlen wird - mit dem einzigen Unterschied, dass das angekeimte Getreide
heute maschinell zerkleinert und zu dünnen Fladen verarbeitet wird, die dann an der Sonne
getrocknet werden.
Ich selbst stelle pro Jahr 15 bis 20 kg sonnengetrocknetes Essener-Brot aus angekeimtem Weizen
für den Eigenbedarf her. Wer sich mit diesem lebendigen und ausgesprochen heilkräftigen
Lebensmittel ernähren möchte, muss wissen, wie man es am besten innerhalb einer Mahlzeit
kombiniert und dass es aus mehreren Gründen immer sehr gut gekaut werden sollte (mehr zur
Anwendung siehe den letzten Absatz des Artikels).
Wer größere Mengen an Getreide ankeimen möchte, für den eignet sich das Ankeimen im
Stoffsack. Der Vorteil gegenüber dem Einweichen und Ankeimen von Getreide in einer Schüssel ist,
dass das Einweich- und Spülwasser auf diese Weise sehr gut abtropfen kann und das Getreide
trotzdem lange feucht bleibt. Kleinere Mengen können natürlich auch in entsprechenden
Keimgeräten angekeimt werden.
Bild 1: In einem möglichst unbedruckten Stoffsack können ungefähr 2 kg Getreide, in diesem Fall
Weizen aus biologischem Anbau, eingeweicht und angekeimt werden. Der Weizen nimmt beim
Quellvorgang noch einmal dieselbe Menge an Wasser auf, wodurch das Gesamtgewicht pro
Stoffsack dann auf über 4 kg ansteigt.
Bild 2: Der Weizen sollte in relativ kühlem Wasser von zirka 12 bis 18°C eingeweicht werden. Zu
warm darf das Wasser nicht sein, da das Getreide sonst bereits im Wasser zu gären beginnen kann.
Dies geschieht vor allem bei Roggen schneller als bei Weizen. Das Wasser kann weich (kalkarm)
oder hart (kalkreich) sein, es darf jedoch kein Chlor enthalten.
Bild 3: Die optimale Einweichzeit beträgt bei Weizen ungefähr 4 Stunden und bei Roggen 3,5
Stunden. Sehr wichtig ist dabei, dass man in dieser Zeit zwei- bis dreimal einen Wasserwechsel
vornimmt. Denn sonst können die Keimanlagen der Körner in den sich lösenden organischen
Säuren regelrecht "ersticken" und keimen nicht mehr.
Bild 4: Der erste Wasserwechsel sollte bei Weizen nach ungefähr 1 Stunde und bei Roggen schon
nach 45 Minuten vorgenommen werden. Ich selbst spüle die Getreidekörner dann auch mit der
Dusche kurz ab, wie man auf dem Bild erkennen kann.
Bild 5: Den zweiten Wasserwechsel kann man dann nach insgesamt 2 Stunden und den dritten
nach 3 Stunden vornehmen.
Bild 6: Nachdem der Weizen aus dem Einweichwasser gehoben wurde, ist er noch einmal abgespült
worden. Auf diesem Bild kann man sehr gut erkennen, wie groß die Weizenmenge von ursprünglich
2 kg nach dem Einweichvorgang geworden ist. Volumen und Gewicht haben sich ungefähr
verdoppelt.
Bild 7: Um das Getreide ankeimen zu lassen, sollte die Raumtemperatur weder zu niedrig noch zu
hoch sein. Ist sie zu niedrig, keimt das Getreide nur langsam an. Ist sie zu hoch, kann das Getreide
zu gären beginnen. Am wenigsten sensibel ist Weizen. Roggen und Dinkel sind schon empfindlicher.
Die beste Keimtemperatur liegt zwischen 18 bis 20°C. Falls die Temperatur im Sommer im
Badezimmer zu hoch ist, kann man das Getreide auch in einem kühlen Keller ankeimen lassen.
Bild 8: Hier wird der letzte Spülvorgang gezeigt, bevor der Weizen am nächsten Morgen fertig
angekeimt ist und verarbeitet werden kann. Alle Getreidesorten sollten das letzte Mal gegen 16 Uhr
gespült werden, damit sie am nächsten Morgen nicht zu feucht sind. Denn sonst lassen sie sich nur
schwer zu Getreidefladen verarbeiten. Weizen, Roggen und Dinkel werden nach der Einweichphase
insgesamt drei- bis viermal gespült, das erste Mal vor der ersten Nacht und dann noch zwei- bis
dreimal am darauf folgenden Tag.
Bild 9: Das Leben erwacht: Nach der ersten Nacht (= 16 Stunden Keimzeit) lassen sich bereits
kleine Ansätze des Keimlings erkennen.
Bild 10: Nach der zweiten Nacht ist der Weizen fertig angekeimt. Die Keimlingslänge ist nun
doppelt so lang wie die ursprüngliche Keimanlage im trockenen Getreidekorn. Wichtig ist, dass der
Keimling nicht länger als die Hälfte des gequollenen Korns ist, damit das angekeimte Getreide seine
optimalen Heilkräfte entfalten kann. Wird das Getreide länger angekeimt, wie es bei einigen im
Handel befindlichen Produkten der Fall ist, sind seine Heilenergien deutlich schlechter.
Insgesamt keimte der Weizen nun genau 40 Stunden lang, von 16 Uhr nachmittags bis 8 Uhr
morgens des übernächsten Tages. Die gesamte Keimzeit von Roggen beträgt nach der Einweichzeit
vier Stunden weniger als bei Weizen, also 36 Stunden. Somit beginnt die Keimzeit beim Roggen
nach dem Einweichen gegen 20 Uhr abends
Bild 11: Die frischen Getreidekeimlinge werden in den Fleischwolf mit einer Lochgröße von 3 mm
gegeben. Kleiner darf die Lochung nicht sein, weil die zerkleinerten Getreidekeimlinge sonst kaum
noch durch die Löcher passen und beim Zerkleinerungs- und Pressvorgang zu heiß werden. Größer
als 3,5 mm sollte die Lochung hingegen aber auch nicht sein, weil die fertige Getreidemasse sonst
zu grob wird. Während des Nachfüllens der Getreidekeimlinge lassen sich andere Samen relativ
leicht aussortieren. Bei uns steht ein zweiter Fleischwolf bereit, weil der erste nach einer gewissen
Zeit zur Abkühlung ausgewechselt werden muss. Bei der Verwendung eines größeren,
leistungsstärkeren Fleischwolfes muss selbstverständlich kein Wechsel vorgenommen werden.
Bild 12: Die Getreidemasse wird mit flachen Händen zu kleinen Bällchen mit einem Durchmesser
von 3 bis 3,5 cm gerollt. Sie dürfen nicht zu groß sein, damit der Teig später beim Pressvorgang
nicht zu stark über die Pressplatten hervorquillt.
Bild 13: Die Getreidebällchen werden erst einmal gesammelt, ...
Bild 14: ... bevor sie zwischen den beiden Holzplatten (geleimte Hartholzplatten von zirka 13 x 13
cm und 1 bis 1,5 cm Dicke) gepresst werden. Um das Ankleben des Getreides am Holz zu
verhindern, befinden sich zwischen den Platten und dem Getreide zwei PE-Folien. Ich verwende
dafür im Handel befindliche PE-Gefrierbeutel.
Bild 15: Damit der Getreidefladen gleichmäßig dünn wird, muss das Getreidebällchen genau in die
Mitte der unteren Pressplatte gelegt werden. Die Stelle in der Mitte der Platte habe ich durch ein
gut sichtbares Kreuz gekennzeichnet.
Bild 16: Richtig positioniert liegt das Getreidebällchen genau in der Mitte der Holzplatte...
Bild 17: ... und wird nun mit der zweiten Folie bedeckt.
Bild 18: Als nächstes wird das zweite Brettchen genau über das erste auf die zweite Folie gelegt
und ein wenig angedrückt, damit die ganze Konstruktion bis zum Pressvorgang stabiler wird.
Bild 19: Die beiden Pressplatten mit dem Getreidebällchen dazwischen werden zentriert unter die
Kniehebelpresse gelegt. Die Kniehebelpresse kann so eingestellt werden, dass der Getreidefladen
beim Pressen genau die richtige Dicke bekommt. Das ist sehr wichtig, da der Fladen weder zu dick,
noch zu dünn sein darf.
Wer nur kleine Mengen vom Essener-Brot herstellen möchte, kann die Teigkugeln auch mit einer
Teigrolle zwischen den Folien ausrollen. Es empfiehlt sich dann jedoch, nur kleine Teigkugeln
beziehungsweise -stücke zu verwenden, weil sich diese zwischen den Folien besser verteilen lassen.
Wer keine Folien beim Ausrollen verwenden möchte, kann das Ankleben des Teiges am Untergrund
und an der Rolle mit etwas zusätzlichem Wasser verringern. Die Trocknungszeit der Brotfladen wird
dadurch allerdings länger. Andererseits kann man dafür auch selbstgemahlenes Mehl verwenden,
das man aus angekeimten, sonnengetrockneten Getreidekörnern selbst herstellt.
Bild 20: Meine Kniehebelpresse, ...
Bild 21: ... ihr Hersteller und ihre Druckleistung, die für die Herstellung der Fladen genau passend
ist.
Bild 22: Da liegt er nun... der frisch gepresste Getreidefladen nach Abnehmen der oberen
Pressplatte und nach Abziehen der ersten Folie. An dieser Stelle zeigt sich nun, ob die
Getreidemasse den richtigen Feuchtigkeitsgehalt hat. Ist die Masse zu feucht, kleben die Folien an
dem Getreidefladen und lassen sich nicht ohne Beschädigung des Fladens abziehen. Ist sie zu
trocken, kann der Fladen beim Pressen an den Rändern einreißen.
Die optimale Dicke der Fladen beträgt im ungetrockneten Zustand 2 bis 2,5 mm. Fertig getrocknet
sind sie dann nur noch 1 bis 1,5 mm dick.
Bild 23: Zum Abziehen der zweiten Folie wird der Getreidefladen gewendet. Damit er dabei nicht
reißt, bedarf es ein wenig Übung. Denn er ist noch weich und klebrig.
Bild 24: Weil der Getreidefladen beim Ablösen der zweiten Folie am Untergrund leicht festklebt,
wurde für den Untergrund die Rückseite eines flachen Glastellers mit einem eingeprägten Muster
gewählt. Wegen dieser Rauheit des Tellers lässt sich der Getreidefladen dann leicht mit einem
breiten Spachtel lösen.
Bild 25: Die Getreidefladen werden vorsichtig auf die Kunststoffgaze der Trocknungsrahmen gelegt.
Die luftdurchlässige Gaze ist sehr wichtig, weil die Getreidefladen dadurch wesentlich besser
trocknen können und ein Säuern des Getreides verhindert wird.
Die Rahmen wurden aus Vierkanthölzern, die es in jedem Baumarkt zu kaufen gibt, selbst
hergestellt. Bei der Gaze handelt es sich um handelsübliches Fliegengitter von der Rolle. Die Gaze
wird entsprechend zugeschnitten und am Holzrahmen festgetackert. Einen Nachteil hat das
Fliegengitter jedoch: Es ist nicht lebensmitteltauglich. Aus diesem Grund sollte man auf ein
möglichst schadstoffarmes Kunststoffmaterial achten oder lebensmitteltaugliche Edelstahlgitter
verwenden, die zum Beispiel in der Käseherstellung verwendet werden.
Bild 26: Am frühen Morgen zwischen 9 und 11 Uhr steht die Sonne noch so tief, dass die
Trocknungsrahmen leicht angewinkelt aufgestellt werden. Wichtig ist, dass unter allen
Getreidefladen Luft zirkulieren kann. Schon nach einer Stunde beginnen sich die jungen Essener-
Brote leicht der Sonne entgegen zu wölben...
Bild 27: ... Dies ist der Zeitpunkt, sie das erste Mal umzudrehen. Für eine gleichmäßige Trocknung
und Sonnenlichtbestrahlung sollten sie alle 45 bis 60 Minuten gewendet werden. Damit die
Brotfladen ihre vollen Aktivierungs- und Heilkräfte in unserem Körper entfalten können, muss jede
Seite mindestens eine Stunde lang von der prallen Mittags- oder frühen Nachmittagssonne
beschienen werden. Falls man nach dieser Zeit den Trocknungsvorgang, zum Beispiel wegen eines
plötzlichen Gewitters, abbrechen muss, könnte man sie ohne Verlust der Heilkräfte im
Trocknungsschrank nachtrocknen. Vollständig durchgetrocknet sind die Fladen je nach Dicke und
Sonnenintensität in der Regel nach insgesamt 5 bis 7 Stunden Sonnentrocknung. Ein Überhitzen
der Brotfladen durch zu viel Sonneneinstrahlung konnte ich bisher noch nicht beobachten
beziehungsweise nachmessen.
Ein wichtiger Vorteil von flachen Fladen gegenüber gerollten oder gepressten Teigstangen ist, dass
sie auch in unseren Breitengraden vollständig in der Sonne durchtrocknen, was bei den 5 bis 10
mm dicken Stangen nicht so leicht möglich ist. Dadurch können die Stangen im Inneren zu säuern
beginnen, was zur Folge hat, dass die Aktivierungs- und Heilkräfte deutlich nachlassen. Außerdem
verlieren sie dadurch den ursprünglichen Geschmack des Essener-Brotes.
Bild 28: Am Ende eines langen Herstellungstages genießen nicht nur die 200 Essener-Brotfladen
die späte Nachmittagssonne.
Für einen ausreichend großen Abstand zum Boden liegen die Trocknungsrahmen auf zirka 10 cm
hohen Holzklötzen.
Bild 29: Richtig durchgetrocknet sind die Essener-Rohkostbrote, wenn sie den Bruchtest bestehen.
Dazu müssen sie beim Durchbrechen das typisch trockene Knackgeräusch wie von einem Kräcker
machen. Falls sie nachgetrocknet werden müssen, eignet sich dafür ein Trockenschrank. Mein
Trockenschrank wurde nach einer Bauanleitung von Hobbythek gebaut (Hobbytip Nr. 72 und
Hobbythek-Buch Nr. 6). Er eignet sich natürlich auch zum Trocknen von Obst und Gemüse, so wie
alle Trockenschränke. Fertige Trockner beziehungsweise Dörrgeräte können Sie unter anderem in
der Bioinsel (www.bioinsel-shop.de) oder von der Firma Keimling (www.keimling.de) beziehen.
Um eine Schimmelpilzbildung zu verhindern, sollten die Brotfladen direkt nach dem Trocknen
luftdicht verpackt und an einem möglichst dunklen, kühlen und trockenen Ort gelagert werden. Ich
selbst lagere die Brotfladen in großen, luftdichten Lebensmitteldosen in einem dunklen und kühlen
Raum.
Richtig gelagert behalten sie nach dem Herstellungstag 15 Monate ihre Aktivierungs- und
Heilkräfte. Nach dieser Zeit werden diese nicht nur zunehmend schwächer, sondern die Brotfladen
schmecken dann auch nicht mehr so gut.
Für den Verzehr des Essener-Rohkostbrotes eignet sich vor allem die Kombination mit einem
milden sortenreinen, kaltgepressten Olivenöl, das möglichst aus reifen Oliven hergestellt wird
(siehe auch "Verschiedenes" unter Produktempfehlungen). Kein anderes Lebensmittel passt so
optimal zu dieser energiereichen Powernahrung wie dieses. Beide Lebensmittel sind regelrecht
füreinander geschaffen und ergänzen sich in mehrerlei Hinsicht. Diese Kombination kann die
meisten unserer Stoffwechselvorgänge im Körper genauso gut aktivieren wie die Kombination von
rohen Nüssen und Ölsamen mit rohem Obst.
Bitte machen Sie aber nicht den Fehler, rohe Nüsse oder Ölsamen und rohes, angekeimtes Getreide
am selben Tag zu essen. Sie vertragen sich nicht im Darm! Darüber hinaus vertragen sich rohe
Nüsse und Ölsamen sowie rohes Getreide auch nicht mit Salz in einer Mahlzeit (siehe hierzu den
Artikel „Die sieben Säulen einer gesunden Ernährung“). Verzehren Sie am selben Tag also entweder
die eine oder die andere Kombination... und immer mit ausreichendem Abstand zur nachfolgenden
Mahlzeit.
Damit die Heilkräfte dieses lebendigen Lebensmittels optimal aktiviert werden und damit sich das
rohe Getreide mit den anderen Lebensmitteln der nachfolgenden Mahlzeiten im Darm verträgt,
sollte es auf leeren Magen gegessen und immer sehr gut gekaut und eingespeichelt werden.
Tatsächlich sollte es regelrecht verflüssigt werden. Nur dann wird dieses Lebensmittel zu einem
unserer stärksten Heilmittel, das die Natur für uns bereit hält. Als Getränk sollte ausschließlich
natriumarmes Wasser dazu getrunken werden.
Wird das Essener-Brot auf diese Weise gegessen, werden dadurch nicht nur die vielfältigen
Heilwirkungen aktiviert, sondern es entgiftet den Körper auch ausgesprochen stark. Aus diesem
Grund sollte man in den ersten Wochen bis Monaten nicht mehr als 10 Gramm des rohen Essener-
Brotes pro Tag zu sich nehmen. Diese Menge kann dann bei guter Verträglichkeit ganz langsam bis
auf 50 Gramm pro Mahlzeit und Tag gesteigert werden (mehr zu diesem Thema im Buch „Auf den
Spuren der Methusalem-Ernährung“).
Fertige Essener-Brote können Sie über die Bioinsel (www.bioinsel-shop.de) beziehen. Diese
Rohkostbrote werden genau nach den in diesem Artikel angegebenen Herstellungsstandards
hergestellt (siehe auch Produktempfehlungen für Getreideerzeugnisse).