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    Impressum eCl@ss e.V.

    Konrad-Adenauer-Ufer 21

    50668 Kln

    [email protected]

    +49(0)-221 4981-811

    eCl@ss-Vorstand

    Friedhelm Hausmann (AUDI AG, Vorstandsvorsitzender), Markus

    Reigl (Siemens AG, stellv. Vorstandsvorsitzender), Patrick Bernard

    (Schneider Electric GmbH), Dr. Gunther Kegel (Pepperl+Fuchs GmbH),

    Claude Pichot (afim), Dr. Matthias Fankhnel (BASF SE)

    Bildquellen

    eCl@ss-Datenbank, Elektromotor-Fotolia_56382693_L (

    pgottschalk) jpg, Triebwerksteil 3-Fotolia_22916858_L( dradius.de)

    jpg, White truck-Fotolia_40501504_L ( tbob j. affelwoolf) jpg,

    Robotik-Fotolia_79777098_L ( Patrick P. Palej) jpg

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    Inhalt

    Vorwort 6

    Vision Industrie 4.0 8

    eCl@ss die Semantik im Industrie 4.0-Referenzmodell 10

    eCl@ss-Roadmap Industrie 4.0 17

    Statements 20

    Der eCl@ss-Standard: Weltweit bewhrt 23

    Der eCl@ss e.V: Eine Erfolgsgeschichte 26

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    Vorwort

    Von Friedhelm Hausmann, Vorstandsvorsitzender des eCl@ss e.V.

    Industrie 4.0 ist die Vision der digitalen Zukunft unserer Wirtschaft.

    Als vierte industrielle Revolution definiert sie den Begriff Industrie

    neu. Produkt-, Fertigungs- und Prozessdaten systematisch zu sam-

    meln und aufzubereiten, wird zur Kernkompetenz von Industrieun-

    ternehmen, um jederzeit optimale Entscheidungen treffen zu kn-

    nen.

    Die Basis dafr sind Informationen, die von einem Objekt oder einem

    Service bereitgestellt oder bergeben werden. Parallel zum Entste-

    hungs- oder Veredelungsprozess lassen sie sich in einer sogenannten

    virtuellen Verwaltungsschale zusammenfhren, in der alle hier re-

    levanten Daten prozessbegleitend abgebildet sind. Der Empfnger

    nimmt die Informationen aus der Verwaltungsschale auf, um das

    Objekt zielgerichtet dem nchsten Schritt in der Prozesskette zufh-

    ren zu knnen ein vollautomatischer Vorgang in der Fabrik der

    Industrie 4.0.

    Unabdingbare Voraussetzung fr die digitalen Fertigungsnetzwerke

    Industrie 4.0 ist eine standardisierte Datenstruktur, die prozessorien-

    tiert nach definierten Regeln gestaltbar, aber IT-systemorientiert

    neutral ist. Diese semantische Referenz muss formal definiert,

    standardisiert, inhaltlich widerspruchsfrei und eineindeutig sein.

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    Ausgehend vom klassischen PIM liefert der eCl@ss-Standard fr die

    Klassifikation und Beschreibung von Produkten und Services eine

    bewhrte Logik, die bereits jetzt ber die Konsolidierung von Daten-

    strukturen im Engineering Data Management hinausgeht. ISO/IEC-

    konforme Merkmalsbeschreibungen ermglichen ber eCl@ss-

    bestimmende IRDIs eine eindeutige Identifikation jeder Entity im

    System und liefern somit die unabdingbare Voraussetzung zur Ver-

    wendung in Industrie 4.0-Szenarien.

    Zwei Beispiele aus der Praxis, die den aktuellen Einsatz von eCl@ss in

    zwei themennahen Referenzlsungen zeigen:

    Im PLT-Bereich werden ingenieurwissenschaftliche

    Anforderungen an Gerte ber eCl@ss-Merkmale definiert

    und elektronisch an einen Konfigurator bertragen, der dann

    mit eigenen Algorithmen geeignete Produkte auswhlt und

    das konkrete Produkt mit seiner eCl@ss-Merkmalsvollauspr-

    gung zurckliefert.

    Im Elektro-Engineering werden Produkte, deren 3D-Detail-

    geometrie ber eCl@ss-Merkmale beschrieben wird, automa-

    tisiert angeordnet und ein vollautomatisiertes Kabelrouting

    inklusive Konfektion von Kabelbumen durchgefhrt.

    Das vorliegende Whitepaper beschreibt die Sicht des eCl@ss e.V. auf

    Industrie 4.0 und stellt Zusammenhnge zwischen objekt- und

    servicedefinierenden Stammdaten und einer Prozesssteuerung dar.

  • eCl@ss-Whitepaper Industrie 4.0

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    Vision Industrie 4.0

    Die Industrie 4.0 bildet physische Produkte und Prozesse in soge-

    nannten Cyber Physical Systems (CPS) virtuell ab. Gleichzeitig ver-

    netzt sie alle Partner im Wertschpfungsverbund miteinander. Ein

    ungehinderter, medienbruchfreier Informationsfluss ist notwendige

    Erfolgsvoraussetzung einer durchgngig datengetriebenen

    und -gesteuerten Produktionswelt. Grundlage fr den reibungslosen

    Austausch von Daten: Eine qualittsgeprfte, informatorische

    Wissensarchitektur.

    Im Zentrum von Industrie 4.0 stehen vernetzte Fabriken mit intelli-

    genten Produkten, die den Produktionsprozess ber komplette

    Lebenszyklen hinweg aktiv steuern. Produkte, Maschinen, Anlagen

    und sogar Werkzeuge sind ber intelligente IT aktiv ansteuerbar. Das

    erlaubt nicht nur die vertikale und horizontale Integration von Wert-

    schpfungsketten in ein Unternehmen, sondern auch ber Firmen-

    grenzen hinweg.

    Treiber dieser Entwicklung ist das Internet. ber das Internet der

    Dinge (IoT) kommunizieren und kooperieren die Cyber-physischen

    Systeme in Echtzeit untereinander und mit den Menschen. Die

    zentrale Steuerung von Unternehmen wird durch dezentrale und

    selbstlernende Organisationsformen abgelst. Im Zentrum der Ent-

    wicklung: Der Mensch als entscheidender, kreativer Faktor. Noch

    strker als heute wird er in die Informationssysteme integriert und

    von ihnen untersttzt. Aus der vierten industriellen Revolution

    erwchst eine Welt, in der den Menschen (und den Maschinen) zu

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    jeder Zeit genau die Informationen zur Verfgung stehen, um eine

    immer optimale Entscheidung treffen zu knnen sei es im Hinblick

    auf Produkte oder den Fertigungsprozess.

    Herausforderung Semantik

    Industrie 4.0 bietet neue Chancen fr Unternehmen und Geschfts-

    modelle. Die Vision ist berzeugend, aber der Weg dahin noch weit.

    Denn: Um alle Welten miteinander verbinden zu knnen, sind

    semantische Standards notwendig. Standards, die Informationen

    strukturieren und bergreifend sicher, zuverlssig, eindeutig und frei

    von Fehlinterpretationen organisieren, austauschen und verknpfen

    knnen.

    In der Praxis gibt es immer noch tiefe informatorische Gletscher-

    spalten wie zum Beispiel zwischen Office Floor (Machine-to-

    Business) und Shop Floor (Machine-to-Machine). Es fehlen

    Standards zur bergreifenden Kommunikation und Steuerung von

    Prozessen. Als Semantik liefert eCl@ss einen wertvollen Beitrag zur

    Umsetzung der Vision der Industrie 4.0. Das bedeutet: Als qualitts-

    geprftes System zur Darstellung virtueller Reprsentanzen bietet

    eCl@ss Merkmale zur eindeutigen Beschreibung von Objekten,

    Services und knftig auch Prozessen. Diese sind die Verbindungsteile,

    die eine Vernetzung von Wertschpfungsketten erst ermglichen.

  • eCl@ss-Whitepaper Industrie 4.0

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    eCl@ss die Semantik im Industrie 4.0-

    Referenzmodell

    Die intelligenten Fertigungsnetzwerke der digitalen Fabrik werden

    nur mit maschinell austauschbaren Informationsformaten Realitt.

    Informationsformate, die nicht nur einen sicheren, zuverlssigen

    und fehlerfreien Datenfluss ber die verschiedenen Systeme hinweg

    ermglichen mssen (ERP, PLM, MES, Logistik, Produktions-

    automation etc.), sondern im Idealfall auch noch firmen- und

    (sogar) branchenbergreifend zum Einsatz kommen sollen.

  • 11

    Industrie 4.0 heit auch: Die Fertigung von Varianten der Losgre 1

    wird in Serie mglich sein und das zu nahezu den Konditionen

    industrieller Groproduktionen. Darber hinaus entstehen neue

    Herstellungsnetzwerke und -beziehungen; auch ber Firmengrenzen

    hinweg. Lieferanten und Kunden werden Teil der Vernetzung,

    Wertschpfungsstrukturen verndern sich, neue Geschftsmodelle

    entstehen.

    Um dieses Ziel zu erreichen, streben Industrie 4.0-konforme Ferti-

    gungsanlagen einen hchstmglichen Automatisierungsgrad an. Ein

    Szenario, in dem das Werkstck selbst zum Datentrger wird und alle

    Fertigungsschritte bestimmt. ber einen RFID-Chip kommuniziert das

    smarte Produkt mit den Maschinen und navigiert sich unter Inan-

    spruchnahme der Fertigungslogistik eigenstndig zur Anlage fr den

    nchsten Produktionsschritt.

    Die Versorgung mit den notwendigen Steuerungsparametern erfolgt

    direkt ber das ERP-System im Office Floor (SOLL-Werte). Der Ab-

    gleich mit den Live-Daten vom Shop-Floor (IST-Werte) ermglicht

    einen SOLL-IST-Vergleich in Echtzeit und den darauf aufbauenden

    Betrieb eines sich selbst steuernden Systems. Ein Beispiel: Wird in

    einer Industrie 4.0-Produktion die Priorisierung der Auftrge ange-

    passt, so kann das zentral ber das ERP-System erfolgen. Von hier aus

    werden direkt alle Aktionen auf dem Shop-Floor ausgelst.

  • eCl@ss-Whitepaper Industrie 4.0

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    Aber: In einer global vernetzten Produktion mssen sich Fertigungs-

    informationen nicht nur innerhalb eines Unternehmens, sondern

    auch zwischen seinen verschiedenen Standorten und (idealerweise)

    auch firmenbergreifend austauschen lassen. Wird ein Produkt zu

    einem anderen Fertigungsort verbracht, so muss auch die dortige

    Infrastruktur in der Lage sein, die Produktion systemgesteuert

    effizient fortzusetzen. Grundlage hierfr bilden die Info