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JUNI 2016 DIE SCHULZEITUNG DER FREIEN WALDORFSCHULE WOLFSBURG MUT … zur eigenen Poesie (S. 5) … Neu(see)land zu erkunden (S. 9) … Neues zu lernen (S. 14)

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1 JUNI 2016DIE SCHULZEITUNG DER FREIEN WALDORFSCHULE WOLFSBURG

M U T… zur eigenen Poesie (S. 5)

… Neu(see)land zu erkunden (S. 9)

… Neues zu lernen (S. 14)

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Für die Sommer-Ausgabe von Kristallklar haben wir uns Beiträge gewünscht, die sich mit dem Thema „Mut“ befassen.

Mut bedeutet Dinge zu machen, von denen andere einem abraten, und trotzdem an die eigene Vision zu glauben. Nur so ist Fortschritt möglich. Mut bedeutet auch, sich bei Rückschlägen nicht gleich unterkriegen zu lassen, für seine Ideen einzutreten und zu kämpfen. Mut kann Dinge bewegen und verändern und er ist ansteckend.

Bei unseren Beiträgen ist Mut auf vielfältige Weise zu finden.Begeben Sie/begebt Euch auf diese Reise, den Mut, auch in kleinen Dingen des Alltags, zu entdecken.| Für die Redaktion: Annette Herth

EDITORIAL

Beim bundesweiten Schülerwettbewerb „ECHT KUH-L!“ des Bun-desministeriums für Ernährung und Landwirtschaft wurde die Pla-kataktion  der 10. Klasse der Freien Waldorfschule Wolfsburg mit dem 3. Platz in der Kategorie „9. / 10. Klasse“ prämiert. Unter der Überschrift „Lebensmittel sind ihren Preis wert“ entstand im Kunst-unterricht die Plakataktion unter der Leitung von Claudia Mucha. Die Plakate wurden in Detmerode in der Stadtbibliothek und im Foyer der Schule ausgestellt.Am diesjährigen Wettbewerb unter dem Motto „Tierwohl – Eine Frage der Haltung!“ nahmen mehr als 4.200 Schülerinnen und Schüler der Klassen 3 bis 10 teil und reichten insgesamt 834 kreati-ve Gestaltungs-, Medien- und Projektarbeiten ein.Liebe 10. Klasse, das ist ein echt „KUH-Les“ Ergebnis! Herzlichen Glückwunsch!| Marjatta Kießl

GEWONNENPrämierte Plakataktion „Lebensmittel sind ihren Preis wert“ beim bundesweiten Wettbewerb ECHT KUH-L!

MUT

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Sicherlich spielten auch die warmen Tempera-turen und die schon rötlich gefärbten Sonnen-strahlen, die in die Aula fielen, eine Rolle, dass man den Eindruck gewann, man sei Teil einer nahezu idealen Schulgemeinschaft, in der alle fröhlich und engagiert musizieren. In der Tat ist es so, dass nahezu alle Schüler der Unter- und Mittelstufe auf der Bühne standen und eine musikalische Darbietung vorführten, geleitet von ihren Lehrern. Aber auch ein Elternchor sang unterstützt von Schülern höherer Klassen. Und als Andreas Meyer, der Direktor der Musik-schule und gleichzeitiger Leiter der Brass Band, Blätter mit Textzeilen dem Publikum entgegen-hielt, konnten auch die zahlreichen Zuhörer mitsingen und an diesem musikalischen Fest teilhaben. Man hatte das Gefühl, die Schulno-ten anderen Bildungseinrichtungen werden in der Waldorfschule durch musikalische Noten ersetzt. Mit diesem Sommerkonzert 2016 wur-

de die Schule endgültig in akustische Schwingungen versetzt; Waldorfschule = Swinging School. Einzelne Auftritte und Musikstücke aus dem zweistündigen Programm hervor-zuheben, ist bei der insgesamt hohen Qualität (je nach Altersstufe) gar nicht einfach. Dass wieder so viele Zuhörer zum Sommerkonzert gekommen waren, konnte man auf das Eingangslied „Alle Vögel sind schon da“ der Flötengruppe der 3. Klasse beziehen. Mit der israelischen Weise „Kol Dodi“ gelang es den Strei-cherkindern der gleichen Klasse eine wundervoll melancholische Atmosphäre zu erzeugen, Ganz anders der flotte irische Song „Lord of the Dance“, gespielt von den Flötenkindern der 4. Klasse. Klassisches von Beethoven und Mozart bekam man dagegen vom Kammerorchester der 5. und 6. zu hören. Sofort an die Film-komödie „Blues Brothers“ musste man denken, als die Brass Band der 5. Klasse unter der Leitung von Matthias Klingebiel mit Sonnenbrillen und einstudierter Choreografie überraschte. Einer der Höhepunkte war sicherlich die Schülerband unterstützt von Andreas Mayer an der Gitarre. Die Stimme von Sängerin Emma-Li-na Richter berührte wirklich jeden im Saal. Bis zum Disko-Hit „Ain’t Nobody“ (ur-sprünglich von Chaka Khan und vor einem Jahr Nummer 1 der deutschen Charts in der Fassung von Felix Jaehn) wurde der weite musikalische Bogen gespannt - eine Vielfalt, die dieses fantastische Sommerkonzert genauso auszeichnete wie seine gemeinschaftsbildende Wirkung.| Justin Hoffmann, Fotos: Marjatta Kießl

Schule macht Musik

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Es war schon etwas Besonderes, dieses Konzert am 12. Mai in unserer Schule!Eigentlich sehr kurzfristig bekam unsere Waldorf-schule eine Anfrage, ob wir denn Gäste aus Dänemark aufnehmen möchten, und gleich zwei Konzerte wur-den in Aussicht gestellt. Annelie Zürn-Eyermann war sofort mit Rat und Tat dabei und steckte auch mich mit ihrem Enthusiasmus an. Genau in die Zeit des Besuches fiel unser Sommerkonzert der Unterstufe. So planten wir um, die Schülerinnen und Schüler der Mittel- und Oberstufe durften zuerst musizieren, die jüngeren Jahrgänge waren eine Woche später dran. Und es wurde ein gemeinsames Konzert mit unse-ren dänischen Gästen geplant. Am Vormittag durften schon die Klassen 2 bis 8 dem Programm der Oden-ser Sänger und Musiker lauschen und waren begeis-tert von der Musizierfreude, die sie erleben konnten.Den ersten Konzertteil gestalteten unser Schulor-chester, der Jugendchor und der Schulchor. Und es gab wieder eine bunte Vielfalt aus klassischen Wer-ken (von J. Brahms und Felix Mendelssohn-Barthol-dy), Filmmusik, Deutschpop und anderen Musikrich-tungen zu hören. Es gab wieder so viele Zuhörer, die natürlich die Darbietungen mit begeistertem Applaus honorierten, dass die Plätze im Saal nicht ausreich-ten.

Die Oberstufe der Rudolf-Steiner-Schule Odense zu Besuch in Wolfsburg

Die Rudolf-Steiner-Schule Odense hat ein sehr umfangreiches pädagogi-sches Konzept für ihre Musik-, Chor- und Orchesterarbeit. Alle Schüler ler-nen ab der zweiten Klasse ein Instrument zu spielen. Auch die Orchester-musiker singen im großen Schulchor mit. Und es war schon beeindruckend, mit welcher Selbstverständlichkeit und Freude Musik gemacht wurde. So wurde der zweite Konzertteil sehr abwechslungsreich durch verschiedene Orchester und Chöre gestaltet und regte uns Wolfsburger Musikkollegen sehr zum Nachdenken an. Besonders gefallen hat mir das Harmonieor-chester (ein großes Blasorchester mit einem erstaunlichen Repertoire) und der abschließende Chorgesang, bei dem alle Schülerinnen und Schüler auf der Bühne standen.Ein herzliches Dankeschön geht nochmal an die Gasteltern unserer Schule, die sich sehr kurzfristig bereiterklärt haben, für zwei Nächte eine oder meh-rere Schlafplätze zur Verfügung zu | Antje Parchmann, Foto: Marjatta Kießl

Das Konzert war in den Wolfsburger Nachrichten auf der Kulturseite als »Tipp des Tages« angekündigt worden. Und tatsächlich waren eine ganze Reihe von Menschen da, die ich nicht dem Schulleben zuordnen konnte. Juhu, Pressearbeit bringt etwas und „fremde Menschen“ interessieren sich für unser Konzert!

Sing & Swing: Revue, die rockt und locktDas Konzert der Jugendchöre in der Kirche St. Stephanus am 13.05.2016

Das Programm war als musikalische Zeitreise angelegt, von den Goldenen Zwanzigern bis zu aktuellen Titeln. Und auch wenn ich von der schönen Veranstaltung „aufgespielt & aufgetischt“ im Frühjahr schon einige Arrange-ments kannte, es hat sich wieder gelohnt – die Stimmung war sommerlich, die Kirche hell, acht Sängerinnen der Domsingschule Bad Gandersheim waren angereist, um das Konzert zu bereichern – als Verstärkung für „un-seren Chor“ und mit zwei Stücken, die sie stimmlich allein präsentierten.

Am Ende fragte ich die Herrschaften vor mir, ob es sich „gelohnt“ habe. Be-geistertes Nicken und Beifallsbekundungen. Ein Herr sagte: „Ausgezeich-net. Da sind einige dabei, von denen werden wir in zehn Jahren Großes hören.“ Ich fand es heute schon ganz groß und freue mich auf die nächste Gelegenheit, euch, den Jugendchor wieder zu hören.

Ach ja, Ida Danzberg, unsere Chorleiterin, möchte ein Musical auf die Beine stellen. Dazu braucht sie noch sehr viele Sängerinnen und Sänger, von un-serer Schule und von außerhalb ... | Marjatta Kießl | Foto: Lars Landmann

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Was ich nicht mag.aus der Poetry-Slam Epoche, 11. Klasse

Wie ihr ja alle wisst,bin ich ein Mensch, der gerne isst.Doch ist euch allen wohl bekannt,viel zu essen ist riskant.Man geht dann sehr schnell in die Breiteund wer mag schon dicke Leute (?)Heutzutage überallhaben die Menschen einen Knall (!)Um das Leben zu genießenmüssen manche Blut vergießenand’re müssen Gelder erbenund lassen drum die Eltern sterben.Doch die Deutschen sind noch schlimmer,denn sie sagen sich das immer:Sei gesund und hab viel Geld,hab ’nen Job – das ist die Welt!Und dann gehen sie auf die Waage und schon kommen sie in Rageund sie sagen: Gott, oh Gott,ich ess’ viel zu viel Kompott!Und schon sind sie depressivund alles geht nur noch schief.Und dann gibt es einen Testwie sich’s besser leben lässt.Und dann geht es wie ’ne Schnur,weiter auf die Schlankheitskur.Veganer sein und magersüchtigdas ist anschließend sehr wichtig.Und dann sieht man eine Torte,und man findet keine Worte.Doch jetzt, jetzt muss man sie meidenund schon fängt man an zu leiden.Und nun habe ich mir gedachtWie man das Leben einfacher macht:Man stellt sich nur nicht auf die Waageund dann gibt es keine Klage.Dann kann man essen, was man magund geht fröhlich in den Tag.

| Jakob Lange

"Augenblick verweile doch..." ...hatten auch Sie diesen Gedanken als Sie damals in ihrer Schulzeit die letzte Zeile von Goethes Meisterwerk  "Faust" gelesen ha-ben? Dann können Sie sich freuen, denn die 11. Klasse bringt in diesem Jahr ein moder-nes Faust-Projekt auf die Bühne!In dieser Version des berühmten Stückes ver-eint Klaus Opilik Klassisches mit Modernem, indem er altertümliche Sprache in jugendli-chen Jargon und damalige Versuchungen in zeitgemäße Konflikte übersetzt.In dem Stück mit einigen verstreuten Ori-ginalzitaten von Goethe befasst sich eine Schulklasse mit den großen Fragen des Le-bens, insbesondere mit der Frage nach dem, was die Welt im Innersten zusammenhält.Faust, hier ein Schüler, wird dabei allen Höl-lenfallen ausgeliefert, die der Teufel ihm stellt, um seine Wette mit Gott zu gewinnen. Beispielsweise den sexuellen Ausschweifun-gen einer Clubnacht, dem schnellen Börsen-gewinn und dem Drogenkonsum.Dieses Spektakel ist sowohl humorvoll als auch ernst und Sie sollten es sich nicht ent-gehen lassen, wenn Sie erfahren wollen, ob Faust den Verlockungen des Teufels erliegt oder widerstehen kann!

Am  17. und 18. Juni 2016 um 18.30 Uhr können Sie sich das Stück im Foyer der Freien Waldorfschule ansehen, wel-ches nicht nur für uns, sondern auch in der Geschichte der Schule eine  Premie-re ist! Wir freuen uns auf Sie! | Luise von Müller und Emilia Monne, im Namen der 11. Klasse

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Die 3. Klasse baut: Eigenheime, Laubhütten – und ein Gewächshaus

Das Bauprojekt der 3. Klasse ist in vollem Gange! Im Schulgar-ten entsteht ein Gewächshaus. Am schulfreien Dienstag nach Pfingsten starteten die sichtbaren Bauaktivitäten: Gemeinsam mit einigen Eltern wurde das Fundament ausgehoben.Mittlerweile entsteht das Mauerwerk.Fotos: Sandra Kirchhoff

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Wie würdest Du gerne wohnen, wie sieht Dein Haus aus? Die Antworten auf diese Fragen wa-ren so vielseitig wie die Kinder selbst ...Es entstanden wunderbare Modellbauten: von kreativen Baumhäusern und Blockhütten bis zu bodenständigen Lehmgebäuden, viele mit ver-spielten Arrangements und liebevoll angelegten Außenbereichen.Fotos: Corinna Schmidt-Jenko

Wenn man draußen in der Natur ist und mit eigenen Händen etwas schafft, das schafft ein Stückchen Urvertrauen.  Aus dem gemeinschaftlichen Bauen mit Totholz, Reisig und viel Laub nahmen die Kinder soviel Selbstvertrauen, dass es sich einige sogar vorstellen konnten, mitten im Wald zu übernachten.Tun macht eben Mut!Fotos: Corinna Schmidt-Jenko

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Spannend fand ich diese Aufgabe vom ersten Moment an. Eine Biografie von einer Person, die die Welt verändert hat. Die etwas Besonderes gemacht oder geleistet hat. Zudem sollte die gesamte Präsentation von der Klasse organisiert werden. Ich muss zugeben, mir fiel es oft schwer mich raus-zuhalten – mit Ratschlägen, mit Drängeln „Hast du schon angefangen?“ und auch was den Inhalt der Biografie an-ging. Aber schließlich sollen unser Kids ja selbständig wer-den. Also sollten sie diese Aufgabe auch allein erledigen. Letztendlich war ich überrascht, wie gut alles geklappt hat. Die Bandbreite der Persönlichkeiten, über die berich-tet wurde, war super. Von Leonardi da Vinci, Greyham Bell, Jane Godall, Adolf Hitler, Coco Chanel, Oskar Schindler, Anne Frank, Jaques Cousteau, Nelsen Mandela, Che Gue-vara, David Bowie bis hin zu Helmut Schmidt – um nur einige der Personen zu nennen, die ausgewählt wurden waren. Man erfuhr so einiges, was man noch nicht wußte. Die Vorträge waren interessant, zum Teil lustig oder auch lebendig vorgetragen. Mir jedenfalls wurde der Tag, trotz der vielen Vorträge, nicht langweilig. Liebe 8. Klasse: Das habt ihr richtig toll gemacht! | Text und Fotos: Kirsten Tronnier

Biografiearbeiten der 8. Klasse

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Ich bin jetzt seit fast genau drei Monaten (Gesamt-dauer 8 Monate) in Neuseeland, habe schon viele tol-le Sachen erlebt und nette Menschen kennengelernt. Am Anfang war es schwer sich an die Gastfamilie und die Schule zu gewöhnen, doch nach einer Zeit wurde es besser und die Schuluniform erträglicher. Doch in meine Gastfamilie konnte ich mich nie so richtig ein-finden, da ich mich nicht wie ein Familienmitglied ge-fühlt habe. So werde ich im zweiten Term, der in einer Woche beginnt, die Familie wechseln. Die Schulform ist sehr unterschiedlich zur Waldorfschule und auch zu den anderen Schulen in Deutschland. Nach jedem hier bestandenen Test bekommst du so genannte “Credits”, die du für das Bestehen des Schuljahres be-nötigst. Meine Schule besuchen über 4.000 Schüler, von Klasse 9-13. Jeder, der nicht in der 13. Klasse oder 18 Jahre alt ist, hat eine Schuluniform zu tragen und wenn du sie nicht trägst, bekommst du noch an dem-selben Tag eine ausgeliehen oder wirst nach Hause geschickt und die Eltern werden darüber informiert. Beim wiederholten Regelverstoß wirst du aus der Schule geschmissen. Die vergangenen 10 Tage habe ich eine Südinseltour gemacht, von Christchurch über mehrere Stationen nach Queenstown und wieder zurück, dort bin ich mit Delphinen geschwommen, habe aus 13.000 Feet einen Tandemsprung gemacht und noch viele tolle andere Sachen unternommen. Neuseeland ist genauso wie ich es mir vorgestellt habe. Es gibt natürlich auch hier Großstädte, doch 5-10 Minuten entfernt findet man wieder die Wildnis und die Einzigartigkeiten von Neuseeland.Auch wenn die Nordinsel viele tolle Orte, wie z.B. den 90 Mile Beach hat, finde ich die Südinsel allgemein viel cooler. Für alle, die sich Neuseeland als Reiseziel vorgenommen haben, halte ich die Südinsel für un-verzichtbar.

Mein Zwischenfazit:Neuseeland ist meiner Ansicht nach einer der schöns-ten Orte der Welt und für einen Austausch, Urlaub oder auch Backpacking bestens geeignet.Ganz wichtig: Man sollte aufpassen, im Falle eines Austausches oder High School Years, dass man nicht zu viel Deutsch spricht, denn Neuseeland ist sehr be-liebt auch unter den Deutschen.Bis bald,Euer Luca

Mut loszuziehen: Mein Neuseelandaufenthalt

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Natürlich braucht man erst einmal eine Geschichte. Phantasiegeladene Träume mit großen Zeitsprüngen und Waschmaschinen-Delirien... aus diesem Ideen-Stoff kreierte die 9. Klasse drei Storys.Auch einige grundlegende Comic-Techniken haben die Schüler kennengelernt: Angefangen von den Rändern und Abständen, die man zwischen den Bildern einhalten muss, damit der Lesefluss funktioniert, bis hin zu verschiedenen Darstellungsarten und Perspektiven von Details und ganzen Szenen. Das Aufwändigste, so sagt Claude Pelet, ist übrigens die Entwicklung der Charaktere. Gerade dann, wenn die Geschichte in einer bestimmten Epoche spielen soll, müssen die Gegenstände, die Mode und die Gesten zusammenpassen.

Die ersten Szenen-Bilder wurden individuell erarbeitet, dann zur fertigen Geschichte zusammengefügt und dienten schließlich jedem Schüler als Vorlage, um die gesamte Geschichte mit eigenem Stift und Stil zu zeichnen. Das war viel Arbeit, führte bei dem einen oder anderen auch zu Erschöpfungsmomenten, aber schließlich auch zu einer Premiere: unsere erste Comic-Ausstellung im Foyer. | Text und Fotos: der Comics: Marjatta Kießl

Wie macht man einen Comic?

Auf Initiative von Madame Fischer gestaltete der französische Comic-Zeichner Claude Pelet mit der 9. Klasse einen einein-halbtägigen Comic Workshop. | Foto: Madame Fischer

La DisparitionLola-Sophie hat die Wäsche aus Kevins Zimmer geholt, in dem der Junge gespielt hat.Dann ist sie in den Keller gegan-gen und hat die Wäsche in die Waschmaschine gesteckt, hat in die sich drehende Trommel geschaut und ist eingeschlafen. Als sie wieder aufgewacht war, ging sie in Kevins Zimmer. Kevin war weg.

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L’AccidentJuliette Chevalier wacht in einem

fahrenden Auto am Steuer auf. Sie blickt erschrocken zu

ihrem Sohn Kevin, der sehr alt geworden ist. Vor Schreck baut

sie einen Unfall.

L’AfriqueEin Mädchen, Lola-Sophie, wäscht in einem Waschsalon ihre Wäsche. In ihrer Vorstellung entsteht in der sich drehenden Trommel ein afrikanisches Dorf vor ihren Augen. Auf einmal be-findet sie sich in Afrika, aus einer Hütte fließt sehr viel Wasser, die Leute tanzen. Lola-Sophie tanzt mit einem Medizinmann mit Maske. Sie gehen zusammen unter und Lola-Sophie wacht im Waschsalon neben einer großen Pfütze auf...

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... und Smørrebrød gehört auch dazu!

Seit 10 Jahren pflegt unsere Schule den Austausch mit der Lilleskolen in Odense, Dänemark. Dieses Mal sind 21 Schülerinnen und Schüler nach Wolfsburg gereist. Als Koordinatorin organisiert Annelie Zürn-Eyermann den jährlichen Austausch. Von dänischer Seite ist es Chris Margaard, Lehrer für Deutsch und Sport.

Wie haben sich unsere beiden Schulen eigentlich gefunden?Margaard: Ich suchte damals aktiv nach einer Partnerschule in Deutschland und habe 1.100 Schulen in Deutschland angeschrieben – mit gerade einmal drei positiven Antworten. Mit der Waldorfschule Wolfsburg hat es dann, wie man sieht, richtig gut funktioniert.

Eyermann: Ja, unsere Schulen passen vom pädagogischen Konzept gut zusammen. Selbstverantwortliches Lernen, Kreativität, Projekte, Reisen, Theater und Musik ... um nur einige gemeinsame Schwerpunkte zu nennen.

Warum findet der Austausch in der 9. Klasse statt?Eyermann: In der 9. Klasse kann so ein Austausch eine wichtige Erfahrung sein. Die Jugendlichen stecken in der Pubertät und das Zutrauen in das eigene Können fehlt manchmal. Der Austausch erfordert das Verlassen des gewohnten Umfeldes, der eigenen „Komfort-Zone“. Wenn man ins Unbekannte aufbrechen muss, merkt man dann wieder, dass man sich schon viel erarbeitet hat, dass man auf sich selbst vertrauen kann ...Und dazu kommt: Die Sprache zur Verständigung ist Englisch. Da keiner der Jugendlichen Muttersprachler ist, ist die Verständigung eine Herausforderung, aber es nimmt allen auch die Scheu, sich perfekt ausdrücken zu müssen.

Margaard: Trotzdem steht die Sprache nicht im Mittelpunkt, sondern die Kultur und das Alltagsleben. Wir setzen uns bei dem Austausch auch ganz konkret mit Vorurteilen auseinander, lernen das Umfeld des Gastlandes kennen.

Wie wird der Austausch vorbereitet?Margaard: Bevor wir nach Wolfsburg fahren, bereiten wir die Reise in verschiedenen Fächern vor: Von Geschichts- und Politikwissen über die deutsch-deutsche Grenze und zur aktuellen Situation der Industrie und Infrastruktur und den ökonomischen Bedingungen bis hin zu aktuellen gesellschaftlichen Themen, z.B. „Was bedeutet jung sein in Deutschland?“

Eyermann: Und dann kommt die eigentliche Organisation für die gemeinsame Zeit vor Ort dazu. Die Klassen sind nie gleich und das berücksichtigen wir bei der Planung. Es gibt immer das Bestreben, neben den Kulturerlebnissen auch noch viel Raum für gemeinsame Freizeitunternehmungen zu lassen und damit persönliche Begegnungen zu ermöglichen.

Was steht dieses Mal auf dem Programm?Eyermann: Aktuell entsteht hier ein kleines gemeinsames Kunstprojekt mit dem Titel „Portraits“. Wir fahren einen Tag nach Berlin, ins Zonengrenz-Museum nach Helmstedt, ins Paläon, zum Grenzdenkmal Hötensleben, die Klassiker Badeland und Autostadt stehen ebenfalls auf dem Programm und ein freies Wochenende mit den Gastfamilien ...

Margaard: Wir freuen uns schon darauf!

| Aufzeichnung: Marjatta Kießl| Foto Interview: Claudia Mucha

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Farben, Formen und Fantasie Aus dem Kunstunterricht der 10. Klasse

Lea Sophie Bark

Smilla Wiechel

Finn Busch

Finja Borchers Vincent Ibe und Björn Heine

Laura Rothe

Alexandra Wannagat

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„Tiere stricken“ hieß der Kurs, der am 11.4.2016 von Frau Schulze im Rahmen des Programms des Fördervereins angeboten wurde. Eine kleine Runde fand sich im Handarbeitsraum unserer Schule zusammen, was aber sehr viel Platz für individuelle Fragen und Hilfestellungen ließ. Es waren sogar einige absolute Neulinge auf dem Gebiet des Strickens dabei. Frau Schulze zeigte den Teilnehmern nicht nur praktisch, wie eine Masche aufgenommen wird, sie hatte auch ein Sprüchlein dabei, welches die Kinder beim Maschen aufnehmen begleitet.

„Von unten in das Daumentorholt sich den goldenen Zügel vor.Verneigt sich vor dem Daumendickund kehrt durchs Daumentor zurück.Der Daumen schlüpft aus seinem Nestund zieht die Zügelseide fest.“

So ging es los zum eigenen Tier, ob Huhn, Schaf oder Katze, jeder konnte sich sein Erstlingswerk aussuchen. In rechten Maschen gestrickt übten sich alle in der neu erlernten Fingerfertigkeit. Auch zu den rechten Maschen wurde ein passender Spruch ge-sprochen.

„Der Schäfer geht ins Tor hineinholt mit dem Stab ein Schäfelein,hält’s fest und kommt mit ihm hervorund schließt dann hinter sich das Tor.“

So kamen alle nach und nach zum Ziel und es entstanden lauter Erstlingswerke, die sich sehen lassen konnten. Ein erfolgreicher Abend in gemütlicher Runde fand bei allen Teilnehmern einen zufriedenen Schluss.| Wiebke Gaus

NEUES AUS DEM FÖRDERVEREIN

Wie war das nochmal – wie nehme ich Maschen auf?

Puppenkurs„Oh wie süß! Der sieht ja aus wie ein Junge!“ Oder: „Ach, diese ro-ten Haare sind ja entzückend!“ Und: „Oh Mensch, das ist schwer, so einen Hals richtig anzunähen!“Am 23.4. machten sich unter der fachkundigen Leitung von An-nett Richter (Besitzerin der „Puppenstube“ in Hannover-Döhren) und Isabell (ihre Mitarbeiterin) 8 (werdende) Mütter und Omas an die hohe Kunst des Puppenmachens. Und weil alle so verzaubert waren von ihren fertigen Puppen, die abends in Kinderarme ge-schlossen wurden, folgt im September die Neuauflage des Kur-ses!| Text und Fotos: Esther-Maike Herterich

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Vortrag von Gabriele Pohl am 25.05.2016

Angst und Vertrauen sind ein lebensnotwendiges Gegensatz-paar, zwischen dem wir uns im Leben immer wieder hin und her bewegen. Von dieser Dichotomie, den damit verbundenen Auf-gaben und Herausforderungen im Umgang mit Kindern und mit uns selbst sprach Frau Pohl in ihrem Vortrag.

Vertrauen gewinnen, Angst überwinden, das ist nicht mit einem einmaligen Anlauf getan. Dazu braucht es Leben, das Miteinan-der und eine feine Beobachtungsgabe, immer und immer wie-der. In der Praxis ist dies eine stetige Aufgabe, die immer wieder Mut erfordert – nicht nur Zuhause, auch in der Schule. Zwischen Eltern, Lehrern und Schülern. Mut, den wir übrigens oft nicht aufbringen, weil uns die Auseinandersetzung zu anstrengend scheint, der Gegenüber „sowieso nicht richtig mitmacht“ oder die Sachlage „nicht versteht“. Mut, der es aber durchaus wert wäre. Jedenfalls dann, wenn man mehr sucht als ein „Ventil“, wenn man grundsätzlich ein gemeinsames Ziel verfolgt und an dessen Gelingen glaubt.Veränderungen sind meist fordernde, anstrengende Prozesse, die oft von Ängsten begleitet werden. Aber es sind eben auch die

AUS DEM VERANSTALTUNGSPROGRAMM DES FÖRDERVEREINS:

Angsthasen, Albträumer und Alltagshelden

Herausforderungen und notwenigen Entwicklungsschritte, die wir brauchen, damit das individuelle Selbstvertrauen wachsen kann – das fängt im schulischen Kontext mit dem Schuleintritt an, geht über Klassenfahrten, und setzt sich im guten und auch im ringenden Miteinander fort. Frau Pohl hob auch die Bedeutung des freien Spiels bei Kindern hervor, denn damit wird es ihnen ermöglicht, ihre physischen und seelischen Erlebnisse und Eindrücke in eigens geschaffe-nen Bildern und Szenen zu verarbeiten. Leider sind es heute mehr seelische Belastungen, die wir Kindern zumuten, als phy-sische Herausforderungen, die wir ihnen (aus vermeintlicher Fürsorge) nicht mehr erlauben.

Der Vortrag von Frau Pohl ist bei den Eltern gut angekommen, auch mehrere externe Gäste hat die Veranstaltung angespro-chen. Einige Lehrer vermissten „Tiefgang“. Diese unterschied-lichen Rückmeldungen kann man meines Erachtens in An-betracht der heterogenen Zuhörerschaft gut nebeneinander stehen lassen. | Marjatta Kießl

„Jede Angst ist letztendlich auf das Gefühl der Bedrohung der eigenen Existenz zurückzuführen. Insofern gehört die Angst zum Leben unabdingbar dazu. Ihre Bewältigung ist uns aber nicht von Natur aus gegeben, sondern der Umgang mit ihr muss gelernt werden.“ Gabriele Pohl

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¨Mama, was machen wir morgen? Wer holt mich von der Schule ab? Wann ist wieder Knet-Tag im Kindergarten?"Aber auch: "Heute ist es noch zu kalt für Sandalen, bitte zieh dir die Stiefel an!" und: "Mama und Papa haben beschlossen: Heute fahren wir nicht mehr zum Spielplatz. Das wird zuviel!"Freies Spiel, um Erlebtes zu verstehen und eigene Lösungen zu finden, aber daneben auch eine verlässliche Bezugsperson von Anfang an - all dies hat Einfluss darauf, wie resilient unsere Kinder werden.Was ist eigentlich "Resilienz", von der gerade alle wie von einer Zauberformel sprechen? Resilienz - die Fähigkeit, gut durch das Leben zu kommen, Krisen zu meistern, gestärkt im Leben zu stehen - Darum ging es am Mittwoch, 6.4.2016, in einem Vortrag mit Gesprächs-runde, zu dem der Förderverein eingeladen hatte. Die Förderlehrerin unserer Schule, Christiane Flüger, und die Sozialpädagogik-Studentin Jana Kröger erläuterten, was eigent-lich Resilienz bedeutet und brachten uns auf den aktuellen Stand der Resilienzforschung.Ganz praktisch wurde es dann in kleinen Arbeitsgruppen. In der Selbstreflektion betrach-teten die ca. 35 Zuhörerinnen und Zuhörer, was sie selbst gestärkt hatte in ihrem Leben und woran sie gewachsen sind.Trotzdem die Situationen, die als stärkend erlebt wurden, sehr verschieden waren, so ließen sich doch Muster erkennen, warum gerade jene Erlebnisse positiv in Erinnerung geblieben sind.Im weiteren Verlauf ging es dann auch um die 5 Säulen, welche die Resilienz in Kindern wachsen lässt. Sehr eindrücklich schilderten die zwei Referentinnen anhand von Alltagssi-tuationen in der Schule oder in der Familie, wie einfach wir Eltern und auch die Lehrkräfte die Kinder unterstützen können.

Die rege Beteiligung der sichtlich inspirierten und berührten Eltern, Lehrerinnen und Erzie-herinnen zeigte, welch große Resonanz dieses wichtige Thema wecken konnte. Auch dies wurde von vielen erkannt: »Wir können das Lernen in der Schule und den Alltag mit grö-ßeren und kleineren Veränderungen und Haltungen so gestalten, dass die uns anvertrau-ten Kinder zu resilienten Menschen werden.« Aber auch die schon von Steiner benannte Wahrheit »Erziehung ist zuerst auch Selbsterziehung«, auf uns Eltern bezogen, führte zu guten Reflektionen. | Esther-Maike Herterich

NEUES AUS DEM FÖRDERVEREIN

Resilienz – wie machen wir unsere Kinder stark?

„Reis“ – Körner, Kochen, Kosmos, am 25. April – der Beginn einer Vortragsreihe, welche die Getreideküche im Rhythmus der Wochentage erklärt und die verschiedenen kosmischen Konstellationen einbezieht. Herr Wiehl versuchte zu verdeutlichen, welchen Stellenwert der Rhythmus für uns Menschen als ganzheitliches Wesen hat. Dabei ist bewusst der ei-gene Rhythmus im Wochenverlauf betont – ohne zwanghaft zu erscheinen. Die bildliche Darstellung der Reispflanze, mit seiner Wuchshöhe bis 120 cm, der schlanke Halm mit den überhängenden Rispen und die vielen Reiskörner an einer Rispe, sind in der näheren Betrachtung von Faszination geprägt. Der theoretische Teil des Vortrags wurde lebendig ergänzt. Reis wurde probiert, in süßer und in herzhaften Varianten. Interessant war die kulturelle Bedeutung von Reis in den verschiedenen Ländern. Zentrale Bedeutung in den asiatischen Ländern als Morgen-, Mittag- und Abend-Reis, in unseren Breiten eher als Bei-lage zur Mahlzeit verwendet. Menschen, die an Zöliakie leiden oder sich glutenfrei ernäh-ren möchten, finden im Reiskorn ausreichend Kohlenhydrate. Mit gemahlenem Reis kann gut glutenfreies Brot gebacken werden. In der Zusammenfassung ein gelungener Auftakt im Zyklus von Vorträgen, der am Dienstag, den 07.06.2016 mit dem Thema „Gerste“ seine Fortsetzung hat.| Anja Schubert

Körner, Kochen, Kosmos

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Es ist schon ein paar Tage her, genau genommen sogar weit mehr. Die Osterferien standen an und da unsere Urlaubstage im Jahr leider nicht alle Ferien abdecken, ergab sie wieder einmal die Frage: Was machen unsere Kinder sinnvolles?Da unsere Schule eine Betreuung für die erste Woche anbot, meldeten wir sie genau dafür an. Natürlich waren unsere Kinder neugierig, was wohl in der Woche passieren sollte. Denn einfach so in der Schule im Ganztagsbereich zu sein, erschien ihnen wenig verlockend.Und einfach so war in dieser Woche nichts. Die Kinder hatten sehr viel Spaß beim Basteln von Osterdekoration, dekorierten sehr phantasievoll mit Malkreide den ge-pflasterten Bereich des Schulhofes, sie besuchten den Essehof (bei nicht gerade op-timalem Wetter) und wagten einen Blick in die Sterne. Nein, dafür mussten sie nicht in der Schule übernachten. Sie besuchten unser Planetarium in Wolfsburg und ka-men an diesem Tag mit sternchenfunkelnden Augen nach Hause.In der Ferienbetreuung gibt es immer ein vor Ort selbst gemachtes leckeres Früh-stück und das Mittagessen wird auch von den Erziehern gekocht.| Katharina Ahrends-Jäschke

GANZTAGSSCHULE

Eine kleine Ermutigung zur Nutzung der Ferienbetreuung an unserer Schule gefällig?

Kindermund aus der UnterstufeKind berichtet in der Ganztagsschule:„Mein Fuß ist verstaubt!“ ( statt verstaucht)

In der Ganztagsschule beim Mittagessen:„ Das würde ich nicht essen, da sind Sorinen drin!“ (statt Rosinen)

Wieder beim Mittagessen:„ Heute gibt es Salagne.“ (statt Lasagne)

Im Unterricht wird der Begriff Vegetarier erklärt:„ Ich bin gegen was anderes Vegetarier, so Spinat und so was!“

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Seit November 2015 findet an der Freien Waldorfschule Wolfsburg eine Schach-AG statt. Sieben Schüler von 7 bis 11 Jahren sind mit großer Begeisterung dabei. Den Kin-dern wird nach einer von der Deutschen Schachjugend empfohlenen Methode, das Schachspiel vermittelt. (Bra-ckeler Schachlergang)

Im 1. Schritt erlernen Sie das Bauerndiplom.Das Brett und die Figuren, Schach, Matt, Patt, Rochade, En Passant

Im 2. Schritt erlernen Sie das Springerdiplom.Wert der Figuren, Fesselung, Gabel, Spieß, Abzugschach, Matt mit 2 Türmen, Matt mit der Dame, Mattaufgaben

Im 3. Schritt erlernen Sie das Läuferdiplom.Eröffnungsgrundregeln, Schäfermatt, Königsangriffe, unechte Fesselung, Dauerschach, Bauernquadrat, Matt-aufgaben

Im Anschluß kann auch noch ein Turmdiplom und Da-mendiplom erlernt werden.

Ergänzt wird der Untericht durch spielerische Übungen des Deutschen Schulschachpatents.

Mini- Spiele mit wenigen Figuren:Dame gegen 8 Bauern, 4 Springer gegen 8 Bauern, 2 Türme gegen 8 Bauern und andere Varianten.

Aufbau Spiele:Bauernschach, Springerfressen, Räuberschach, Bauern-kloppe, Rundlauf und vieles mehr.

Die ersten Diplome sind schon erreicht. Herzlichen Glück-wunsch!!!

Die Schach-AG wird von Hans - Martin Hartmann (Schach-freunde Fallersleben e.V.) geleitet.Anmerkung: Im Schachverein Fallersleben spielen im Mo-ment 9 Kinder. Über weitere Mitglieder würde sich der Ver-ein sehr freuen.| Text und Fotos: Hans-Martin Hartmann

GANZTAGSSCHULE

Schach- AG an der Freien Waldorfschule Wolfsburg

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Nachdem die Ganztags-AG Tierforscher und Naturentde-cker in diesem Schuljahr viel im Wald unterwegs war und auch die Streuobstwiese in Detmerode als Lebensraum für Tiere erforscht wurde, haben sich die Kinder im Mai haupt-sächlich zwei Themen gewidmet: Dem Leben im Schulteich und der geheimnisvollen Welt der Insekten.

Im Schulteich ist was los„Ich habe ganz viele!“ ruft Mika und läuft mit seinem Kescher schnell zur Wasserschüssel. Nachdem er behutsam alle Tie-re ins rettende Wasser gebracht hat, wimmelt es nur so in seiner Schüssel. Auch die anderen Kinder entdecken immer mehr. Bald können wir Spitzschlammschnecken dabei zu-sehen, wie sie kopfüber mit ihrem Fuß an der Wasserober-fläche entlang gleiten. Wir verfolgen die Schwimmbewe-gungen der flinken Ruderwanzen und beobachten, wie ein Wasserläufer-Pärchen über die Wasseroberfläche tanzt. Auch Kleinlibellenlarven und sogar Eintagsfliegenlarven le-ben im Schulteich und zeigen uns, dass ein Tier in seinem Leben in ganz unterschiedlichen Lebensräumen zuhause sein kann: Erst im Wasser, dann in der Luft. Tatsächlich sind die ersten Libellen aus dem Schulteich schon geschlüpft, wie man an den zurück gebliebenen Larvenhüllen an den Wasserpflanzen sehen kann.

Von der Raupe Nimmersatt zum FalterUm die geheimnisvolle Welt der Insekten geht es auch beim Schmetterlingsprojekt der Tierforscher und Naturentdecker. „Die sehen schön aus,“ findet Jill, während sie zwei Raupen des Kleinen Nachtpfauenauges auf ihrer Hand krabbeln lässt. Seit Anfang Mai haben die Kinder Schmetterlingsrau-pen in ihrer Obhut und versorgen sie bis zur Verpuppung mit frischen Blättern. Die Distelfalter-Raupen lieben Brennnessel-Blätter, die Raupen des Kleinen Nachtpfauenauges mögen Blätter der Salweide. Durch den direkten Kontakt zu den Tieren lernen die Kinder viel über die Bedürfnisse der verschiedenen Ar-ten und darüber, wie wichtig es ist, die Vielfalt der Natur zu bewahren, damit im Sommer schöne bunte Schmetterlinge fliegen können. Zum Abschluss lassen wir unsere Distelfalter gemeinsam auf der Streuobstwiese in Detmerode fliegen.| Text und Fotos: Inga Lüdecke

GANZTAGSSCHULE

Die Tierforscher und Naturentdecker stellen sich vor

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Im Rahmen des Waldorflehrer-Seminars Wolfsburg be-finden sich aktuell fünf Seminaristen auf dem Weg zum Waldorflehrer. Sie treffen sich i. d. R. einmal wöchentlich. Die Dauer des Seminars beträgt 3 Jahre.Die Seminaristen besprechen, beschließen und organi-sieren alle Angelegenheiten des Seminars selbst. Auch das Curriculum wurde gemeinsam erarbeitet und fest-gelegt, und wird immer wieder an den tatsächlichen Lernbedarf der Gruppe angepasst. Entsprechend den Lernbedarfen der Seminarteilnehmer werden Referen-ten, Künstler oder andere fachkundige Menschen enga-giert, um die Inhalte gemeinsam auf hohem Niveau zu erarbeiten. Das Praxisjahr kann im Anschluss oder schon während der Ausbildung absolviert werden.Momentan steht die Gründung eines Vereins – mit al-lem was dazugehört – auf dem Programm. Neueinstei-ger erwarten spannende Diskussionen, Einblicke in die Waldorfpädagogik und Erfahrungen mit neuen Lernan-sätzen.

Für die Ausbildung ist die Genehmigungsfähigkeit als Lehrer oder eine vergleichbare berufliche Qualifikation Zugangsvoraussetzung.

Waldorflehrer/in werden

Wir suchen Sie. Schließen Sie sich diesem Weg an und werden Sie Teil eines innovativen Teams.

Infos und Kontakt über Peter Danz-berg, Geschäftsführer der Freien Waldorfschule in Wolfsburg; Ro-bert-Schuman-Straße 7; 38444 Wolfs-burg; Tel: 05361/[email protected]

v.l. Jens-Uwe Böhrnsen, Thorsten Knigge (Seminarbegleiter), Maria Störrle, Martina Kracht, Hong Zhou, Carola Sauer und Peter Danzberg (Seminarbegleiter)

Wollen SieWaldorflehrer/inwerden?

Der Vortrag von Ingrid Ruhrmann (10. März 2016) hat bei vielen, mit denen ich gesprochen habe, einen bleibenden Eindruck hinterlassen und neue Denkanstöße gegeben.Neben dem Vortrag hat am nachfolgenden Tag noch ein gut besuchtes Seminar für Eltern stattgefunden, ebenso ein Austausch mit dem Lehrer-kollegium.Frau Ruhrmann hat uns als Schule einen Reader, eine Zusammenstellung von Texten und Hinweisen übergeben, die im Schulbüro gelesen und ausgeliehen werden können.Darin enthalten sind unter anderem Überschriften wie:

- Ein sicherer pädagogischer Raum- Familiensystemischer Exkurs über Rollenklarheit- Was ist ein Trauma?- Opfer von Gewalt- Emotionale Erpressung- Pädosexuelle Täter- Fünf überraschende Ideen, wie Sie ihr Kind tatsächlich von sexuellen Übergriffen schützen können| Marjatta Kießl

Gewalt hat viele Gesichter – zum Weiterlesen

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Vor knapp eineinhalb Jahren hat der Waldorfkindergarten seinen neuen "Wohnort" be-zogen. Seit dem ist viel passiert. Die Kinder haben sich mutig und neugierig ihre neue Behausung erschlossen. Die Gruppenräume wurden von den Erzieherinnen mehrmals umgestaltet, sodass die Kinder größtmöglich selbstständig darin spielen und arbeiten können, sich Rückzugsorte schaffen können u.v.m.Wir haben einen schönen Kaminofen bekommen, der zum Ende des Winters fertig wur-de und für den wir für die nächste Heizperiode tatkräftige, mutige Menschen suchen, die uns etwas Holz hacken, damit wir in den kommenden Wintermonaten gemütliche Stunden am prasselnden Feuer verbringen können, mit Geschichten, Märchen, Musik, Vorträgen und allem was unsere inneren Mut- und Tatkräfte stärken kann. Im Garten haben viele Eltern und Kinder einen langen Weidentunnel gebaut. Der stein-harte Boden verlangte allen Arbeitern viel mutige Tatkraft und Durchhaltevermögen ab. Des Weiteren entstand noch rechtzeitig zu unserem Maifest ein Rutschen- und Klet-terturm im Garten. Mit Spannung haben unsere Kleinen sein Wachsen verfolgt und ge-nau die Arbeitsschritte der Handwerker beobachtet. Jetzt warten sie ungeduldig darauf, ihn mutig besteigen zu dürfen. Nun sagen wir noch ein herzliches Dankeschön an den Werklehrer und die Schüler, die die Tische der Sternengruppe so gut und schnell überarbeitet haben. Durch ihren Mut zur Tatkraft konnten wir unseren Gruppenraum optimal umgestalten und freuen uns über diese Erleichterung. Für uns ist es ein gelungenes Beispiel für gute Zusammenar-beit und funktionierende Nachbarschaftshilfe. | C. Alpers-Voges

Mut zur Tatkraft!

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Der beflügelnd sonnige Frühlingsmorgen machte den Ausflug der Ersten Klasse nach Langeleben nochmal mehr zu einem bezaubernden geheimnisvollen und aufregenden Aufbruch zu den Elfen……schon auf der Hinfahrt sangen die Kinder im „Elfenchor“ voller übersprudeln-der Freude. Blühender Bärlauch aber auch zwickende Brennnesseln säumten den schmalen Pfad an verwunschenen Teichen vorbei zur „Anderswelt“. Nachdem Frau Lapke am Eingang zur Elfenwelt den Kindern etwas zu den Elfen-häusern, dem Elfenschmuck und zu möglichen Edelsteinen erklärte, strömten die neugierigen Entdecker aus.Häuser und Schmuck sollten unberührt bleiben, Edelsteine jedoch durften eingesammelt werden – was für eine Freude! Begeistert begutachteten alle die kleinen Elfenbauten, Höhlen, Schaukeln – die vielen kleinen Kunstwerke, die den Teich und Wassergraben einer altern Burgruine zu Langeleben im Elm säumten.Nach einem ausgiebigen Picknick und Spiel durften die Elfen erneut aufgesucht und beschenkt werden. Gerade angefallene Pistazienschalen wurden zu Elfen-geschirr, die in der Schule angefertigten Wollkunstwerke schmückten die Woh-nungen der unsichtbaren Wesen und plötzlich:…Elfenklänge aus den Burgge-mäuern! Schon bald entdeckten die Kinder die Elfe, die diese wunderschöne Elfenmusik hervorbrachte: Wiebke Gaus.Ein herzliches Dankeschön an Frau Lapke und Frau Gaus für diesen bezaubernd schönen Ausflug in die beflügelnd schöne Natur und zu den geheimnisvollen Wesen, der sowohl den Kindern als auch uns Erwachsenen sehr viel Freude be-reitete! | Text und Fotos: Candy Kretzschmar

Ausflug zu den Elfen

Frau Kindermann übersetzt schwierige Bücher, damit es die Kinder auch ver-stehen können. Wie zum Beispiel »Ein Sommernachtstraum«, »Der Osterspa-ziergang«, »Nis Randers«, »My Fair Lady«, »Anatevka«, »Kleider machen Leute«, »Romeo und Julia« und »Der Zauberlehrling«.Viele andere Bücher übersetzt Frau Kindermann mit Spaß und Fantasie. Unse-rer Klasse hat sie das Buch »Ein Sommernachtstraum« vorgelesen. Sie hat es sehr schön gemacht und die meisten Kinder haben das Buch verstanden.| Clara Butros und Karolin Danckert

Auf unserem Hausaufgabenzettel stand, dass Frau Kindermann in unsere Klas-se kommt. Frau Kindermann ist eine Schriftstellerin, die Bücher von anderen Autoren für Kinder nacherzählt. Sie hat uns »Ein Sommernachtstraum« vorge-lesen. Bei dieser Geschichte ging es um ein Feenvolk und zwei griechische Ehe-pärchen.Wir durften Frau Kindermann unsere eigenen Geschichten vom vorigen Tag vor-lesen, und wir haben eine Postkarte bekommen. Einige waren sogar mit Auto-gramm.| Mattis Kühnen

Frau Kindermann war zu Besuch in der 3. Klasse

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Dieser Sänger  war auf der Suche nach ei-nem Orchester für sein Musikvideo, zu sei-nem neuen Song  "Mam". Er fragte beim Orchester unserer Waldorfschule an, aller-dings wurden nur Streicher gesucht, die je-doch nicht echt spielen, sondern nur so tun sollten. Also reines Show Ding :)  Natürlich kann keiner unser Orchester toppen, wenn es um nur so tun und einfach schick ausse-hen geht... Nein natürlich nicht! Wir können nämlich zweierlei Dinge, und spielen ge-hört mit dazu.Jedenfalls fand unser Videodreh in dem kleinen Park vorm Schloss, in einem tem-pelartigen Gebilde  statt. Da einige unse-rer Orchesterkollegen nicht konnten oder nicht wollten, mussten sogar noch welche einspringen, die eigentlich gar nicht Geige oder etc. spielen.Die Drehmethoden waren vielfältig, da war z.B. ein Minikran, der eine Kamera schwenk-te oder eine Drohne, von der unsere Noten sozusagen vom Winde verweht wurden. Aufgrund dieses Ereignisses mussten die in diesem Gebiet Profi-Waldorfschüler auf Steinsuche zum Beschweren gehen, die ganz harten griffen sogar zum vom- Waldor-flehrer- wegen-täglichem-einsacken-ver-hassten-Handy :)Ein Playback gab es natürlich auch, und zwar bei den Nahaufnahmen direkt unter

Musikvideo mitHayk Kasparov

meinem Hintern, so dass ich die Musik auf Grund hoher Lautstärke gar nicht mehr hörte, sondern viel mehr spürte, wenn auch eher unfreiwillig. Zu meinem persönli-chen Glück wurde dieses bei mir zu diesem Zeitpunkt schon nicht mehr erwünschte Gerät dann unter meinem Stuhl entfernt und woanders verscharrt.Also es gab wie gesagt auch noch Nahaufnahmen, Weitaufnahmen und zwischen-durch auch mal eine Pause, in der man heißen Tee aus schon leicht angeschmol-zenen Plastikbechern zu sich nehmen durfte... oder war ich die einzige die das so wahrgenommen hat?Aber auf jeden Fall war es mega nett von dem Organisationsteam uns diesen Tee zum Aufwärmen (es war an diesem Tag sehr kalt) und außerdem noch belegte Bröt-chen zur Verfügung zu stellen.Ganz zum Schluss hat Hayk dann noch für jeden einen Zwanziger rausgerückt :)Der Tag hat sich echt gelohnt und Spass hat es nebenbei auch noch gemacht, fandet ihr nicht auch ?Eine tolle Erfahrung! Zu finden ist dieses Video mittlerweile übrigens auf Youtube unter " Hayk Kasparov Mam".| Soluna Stensale

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"Hey, wirf mal das Pauspapier rüber!" oder "es kommt jetzt echt auf den Millimeter an, rechne lieber noch mal nach", schallte es durch unser Klas-senzimmer. Q-Tipps wurden zu Bäumen, Pappe lag über den Boden zer-streut und Kabelbinder verursachten das ein oder andere Zwicken. So praktisch war unser Hauptunterricht lange nicht mehr. Im Rahmen einer Architekturepoche bauten wir dreidimensionale Möbel und Grund-stücke.  Frau Phiel und Frau Dietrich, zwei Architektinnen der Stadt Wolfs-burg, leiteten die zweiwöchige Epoche. Wir spielten mit der Wirkung unterschiedlicher Maßstäbe. Von sehr filigra-nen Bauansichten bis hin zum originalgroßen Obstkistentisch war alles dabei. Wir fanden uns in Gruppen zusammen und durften frei wählen, welches Objekt wir konstruieren oder welche Art von Grundstück wir ent-werfen wollten.  Wir konnten unserer Kreativität freien Lauf lassen und erbauten viele individuelle Objekte.| Finja Borchers, Fotos: Marjatta Kießl

Millimetergenau

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Wir feiern den Frühling! Interne Frühlingsfeier am 12.03.16

Fotos: Marjatta Kießl

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JUNI16.06. Verabschiedung der 12. Klasse (RS) und 13. Klasse 17.06 Klassenspiel der 11. Klasse, 18:30 Uhr18.06. Klassenspiel der 11. Klasse, 18:30 Uhr20.06. Mitgliederversammlung, 20:00 Uhr 23.06. – 03.08. Sommerferien

SEPTEMBER03.09. Pädagogischer Samstag, u.a. Vortrag Helmut Eller

Aktuelle Termine

Regelmäßige TermineMo 18:00 Redaktionsteam; nach Absprache, Aula 19:30 Handarbeitskreis; Galerie Aula

DI 19:15 ELAK (jeden 2. Dienstag im Monat)

Mi 18:00 Baukreis (ungerade Wo.) 18:00 Elternwerkeln 20:00 Anthroposophischer Arbeitskreis Waldorfschule

Do 20:00 Finanzkreis (nach Absprache); Verwaltung

VorschauZwischenzeit. Zwischen Zeit.

Das eine Schuljahr nähert sich dem Ende, das an-dere hat natürlich noch nicht angefangen. In der Zwischenzeit kann man ja herrlich trödeln. Oder nacharbeiten. Zwischenzeit? Wofür ist denn so eine Zwischenzeit eigentlich da? Was ist das eigentlich? ZWISCHENZEIT? Ah, verstehe, der Marathonläufer hat nach 20 Ki-lometern eine Zwischenzeit von 1 Stunde 56 …? Nein, diese Zwischenzeit meine ich doch gar nicht.

Weihnachten vorbei, das neue Jahr noch nicht an-gefangen: Zwischenzeit.

Was Zeit ist, das ist einfach. Philosophisch der Weg aus der Vergangenheit über die Gegenwart in die Zukunft. Klar. Gibt es zwischen Gegenwart und Zukunft eigentlich eine Zwischengegenwart? Nach der Relativitätstheorie bildet die Zeit mit dem Raum eine vierdimensionale Raumzeit. Zwischen-raum gibt’s ja auch, also auch Zwischenzeit? Und ökonomisch betrachtet ist Zeit sogar ein Wert-gegenstand! Und Zwischenzeit? Ist Zwischenzeit wertvoller als Zeit, oder nur ein Abfallprodukt? Ist Zwischenzeit schneller als Zeit oder langsamer?

Ich bin zu früh zu einem Termin gekommen, zehn Minuten Zwischenzeit, zum träumen, Musik hö-ren, Gespräche führen. Oder zehn Minuten sich zu ärgern, nervös zu sein und schlechte Laune zu be-kommen. Geschenkte Zeit, oder gestohlene Zeit? VW zwischen Krise und Neuanfang. Die Unsicher-heit in der Zeit dazwischen. Und wie geht man damit um? Das Abi erledigt, das Studium noch nicht in Sicht: Kann man die Zeit dazwischen sinnvoll füllen? Wie geht ihr um mit der Zeit, die zwischen den mar-kanten Eckpfeilern liegt? Dass interessiert uns. Was fällt euch ein zu Zwischenzeit? Unsere nächste Ausgabe steht unter genau diesem Motto. Gern lesen wir von euch.

Ich bin gespannt was da zusammenkommt bis zum nächsten Redaktionsschluss am 23. September 2016. In der Zwischenzeit mach ich mir erst mal einen Kaffee … und dann sehen wir weiter. | Für die Redaktion: Lars Landmann

Kontakt: [email protected]

Impressum Freie Waldorfschule WolfsburgRobert Schuman Straße 738444 WolfsburgTelefon: 05361 775403Fax: 05361 775573email: [email protected]

v.i.S.d.P.G.: die newsgroupKontakt: [email protected]: Elke Bungeroth | www.ansichtssachen.bizFotos: siehe Nennung am jeweiligen BildTitelbild: Lotta Gaus

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