Editorial: Brauchen wir eine neue Weichenstellung in der Umweltchemie?

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GDCh-FG Umweltchemie und Okotoxikologie Corner Corner: GDCh-FG Umwehchemie und 0kotoxikologie ,J Editorial: Brauchen wir eine neue Weichenstellung in der Umweltchemie? Klaus Fischer ~/~~2:'\-- Analytische und Okologische Chemie, FB VI - Geographie / Geowissenschaften, Universit~it Trier, Campus II, "~'x'~ Behringstr. 21, D-54296 Trier (fischerk@uni-trie~de) DOh http://dx.doi.org/10.1065/uwsf2006.07.131 Die diesj~ihrige Jahrestagung der GDCh-Fachgruppe 'Umweltche- mie und Okotoxikologie' finder unter dem Motto 'Quo vadis Umweltforschung?' statt. VieUeicht waren die Sch6pfer dieses Leit- spruchs selbst irritiert yon dem provokanten Unterton ihrer For- mulierung und haben, um den verst6rten Geist wieder in geordnete Bahnen zu lenken, mit dem Untertitel 'Von der End-of-pipe-Stra- tegie zur Nachhaltigkeit' die aufgeworfene Frage sogleich entscMrft, indem sie ihr eine geradlinige Entwicklungslinie an die Seite ge- stellt haben, die Gabelungen und Kreuzungen nicht kennt. Oder soll das 'Quo vadis?' gar nicht als echte Zukunftsfrage, sondern als retrospektive Betrachtung der zurfickgelegten Wegstrecke ver- standen werden, die in die Gegenwart einer aktuellen Standortsbe- stimmung einmfindet? Ich finde, das Motto der Jahrestagung ist gut gew/ihlt. Es kommt zur rechten Zeit und sollte ernst genommen werden. Dies bedeutet, die Situation zu reflektieren, aus der heraus es entstanden ist. Es daft sicherlich festgestellt werden, dass sich seit einigen Jahren die Umweltforschung - und hier wohl die Umweltchemie in beson- derer Weise - auf schwierigem Terrain bewegt. Der Zustrom an forschungsnotwendigen Drittmitteln versiegt zusehends. Umwelt- chemische Proiektantr/ige stoflen nicht nut bei der DFG auf Vermittlungsprobleme. Als symptomatisch daft gelten, dass die Ini- tiative zur Einrichtung eines umweltchemisch orientierten DFG- Schwerpunktprogramms, die vor 2 Jahren yon einigen Mitgliedern des AK 'Forschung und Lehre' ausging, bereits in der Konzeptions- phase als wenig erfolgversprechend beschieden wurde, obwohl zuvor ein konstruktiver Dialog zwischen den zust~indigen DFG-Programm- direktoren und Mitgliedern der Fachgruppe stattgefunden hatte. Frei werdende umweltchemische und umweltanalytische Lehrsttihle laufen Gefahr, umgewidmet zu werden und sich z.B. in der Bio- analytik wiederzufinden, wie erst vor kurzem an der Universit~it Ulm geschehen. Ganze Institute stehen zur Disposition - der Fort- bestand und die zukfinftige inhaltliche Ausrichtung des Instituts fiir 0kologische Chemie des GSF-Forschungszentrums Mfinchen- Neuherberg dfirfen hier als weitere Nagelprobe gelten. Man mag dies als Ausdruck eines dem Wissenschaftsbetrieb eigenen Steuerungsprozesses begreifen, der Ressourcen in die dynamischs- ten, aussichtsreichsten Bereiche hineinverlagert und anderen Be- schr/inkungen auferlegt. Nur - wollen wires tats/ichlich dabei be- wenden lassen, dass unser Fach 'aus der Mode' gekommen ist? Kaum den Kinderschuhen erwachsen, schon ins Stadium der Seneszenz ein- getreten? Und: Kann es sein, dass wir selbst zu der Auflenwahrneh- mung beigetragen haben, die Grundlage der irrtiimlichen Annahme ist, dass unsere Diszipiin ihren Zenith bereits fiberschritten habe? Bei aller rhetorischen 0berspitzung: Die Frage nach dem 'Quo vadis?' beriihrt schon eine existentielle Dimension der Umwelt- chemie. Ich bin der Auffassung, dass es tats/ichlich einige neural- gische Punkte in der Entwicklung und Auspr/igung unseres Fachs gibt, fiber die es sich zu diskutieren lohnt. Fiir problematisch halte ich z.B. die fast ausschlieffliche Fixierung unserer Forschung auf 'Xenobiotica', gepaart mit der Einschr~inkung der Wirkungsanalyse auf 'Schadwirkung'. Es geht mir nicht darum, die Schadstofffor- schung zu diskreditieren, sondern darum, die Einbindung in eine viel breiter angelegte Umweltforschung, die ja auch im Titel dieser Zeitschrift zum Ausdruck kommt, wieder st/irker zu betonen und zum Gegenstand der Theoriebildung werden zu lassen. Wet die Umwelt als einen Reaktor mit einem unersch6pflichen Stoff- bildungs- und umwandlungspotential begreift und das Verhalten yon Xenobiotica in ihrer Wechselbeziehung zur Bio- und Chemodynamik natiirlicher Substanzen erforschen will, sichert sich eine wissenschaft- liche Daseinsberechtigung, die i~ber die kurzlebige Existenz von 'Schadstoffmoden' hinausreicht. Vielleicht sind wir zu einem frfihe- ren Zeitpunkt zu einheitlich einer Weichenstellung gefolgt, die Friedhelm Korte im Vorwort zu seinem richtungsweisenden Lehr- buch 'Okologische Chemie' vorgenommen hat. Darin formulierte er als Kernanliegen der Okologischen Chemie im engeren Sinn die 'fffihzeitige Erkennung der Konsequenzen des Auftretens industriel- ler Chemikalien in der Umwelt' fund nut davon handelt sein Lehr- buch). Gleichzeitig erwtihnt er eine 6kologische Chemie 'ira weite- ren Sinne', deren Anliegen z.B. 'chemische Steuerungsmechanismen in Okosystemen' seien. Damit geriet diese Dimension fund die Ver- bindung zwischen beiden Bereichen) aus dem Blickwinkel vieler, die seiner Schwerpunktsetzung gefoigt sind. Allerdings wird in Reflexi- onen fiber die Aufgaben der Umweltchemie diese Ebene immer wieder beriihrt. So hat z.B. Karlheinz Ballschmiter vor genau t0 Jahren in einem Zeitschrifteneditorial, betitelt mit der beziehungsreichen Uber- schrift: 'Umweltchemie ist mehr als Umweltanalytik?', auf den flie- l~enden Ubergang zwischen natfirlichen und anthropogenen Verbin- dungen am Beispiel der Halogenorganika hingewiesen. Dieser Hin- weis scheint mir geeignet, um meine Vorstellung vom 'Desiderat' in der Umweltchemie zu verdeutlichen. Wenn wir, zumindest bei eini- gen Strukturgruppen, von einem stoffiichen Kontinuum yon natfir- lichen und xenobiotischen Substanzen ausgehen, sollten wir ein soi- ches Kontinuum nicht auch auf der Ebene der Wirkungen und Funk- tionen erwarten? Oder, mit anderen Worten, wenn wit wissen, dass sich unter den natiirlichen Halogenorganika Stoffe mit Signal-, Lock-, Abwehr- und hormonellen Wirkungen befinden, sollten wir dieses Wirkungspotential nicht auch bei Xenohalogenen vermuten? Wenn wir heute eine 'Lowest Observable Effect Concentration' bestim- men, k6nnte es dann nicht auch Aufgabe sein, ein Mindestmat~ an struktureller .&hnlichkeit zu natfirlichen Agentien zu definieren, die ein Xenobioticum aufweisen muss, um unter gegebenen Rand- bedingungen eine bestimmte 6kologische Wirkung zu entfalten? Ich m6chte es bei diesen Andeutungen bewenden lassen. Ich wfin- sche, dass uns die Fachgruppentagung in Halle die 'Atempause' verschafft, die notwendig ist, um sich auf die Frage nach dem 'Quo vadis?' einzulassen. Die Tatsache, dass ich reich heute als Verfasser dieses Editorials an Sie wende, hat auch damit zu tun, dass ich yon Herrn Kollegen Bahadir die Redaktion unseres Fachgruppenblattes, der 'Mittei- lungen', fibernommen habe, welche auch die 'Corner' in der UWSF betreffen. Ich m6chte dieses Sprachrohr unserer Fachgruppe gem in den Dienst der Diskussion tiber Aufgaben, Ziele und Zukunft unserer Fachdisziplin stellen. Ihre Meinungen und Kommentare dazu sind herzlich willkommen! Prof. Dr, Dr. Klaus Fischer, Analytische und 0kologische Chemie, FB Vl - Geographie / Geowissenschaften, Universit&t Trier, Campus II, Behringstr. 21, [ D-54296 Trier; T & F: 0651/201-3617; Sekretariat (Fr. Scheuer): T: 0651/201-2243, F: 0651/201-4725; I fischerk @uni-trier.de; htto://www.uni-trier.de/uni/fb6/umweltchemie 210 UWSF - Z Umweltchem 0kotox 18 (3) 210 (2006) 9 2006 ecomed verlag (Verlagsgruppe HQthig Jehle Rehm GmbH), D-86899 Landsberg und Tokyo ,, Mumbai o Seoul ~, Melbourne * Paris

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GDCh-FG Umweltchemie und Okotoxikologie Corner

Corner: GDCh-FG Umwehchemie und 0kotoxikologie , J

Editorial: Brauchen wir eine neue Weichenstellung in der Umweltchemie? Klaus Fischer ~/~~2:'\-- Analytische und Okologische Chemie, FB VI - Geographie / Geowissenschaften, Universit~it Trier, Campus II, " ~ ' x ' ~ Behringstr. 21, D-54296 Trier (fischerk@uni-trie~de)

DOh http://dx.doi.org/10.1065/uwsf2006.07.131

Die diesj~ihrige Jahrestagung der GDCh-Fachgruppe 'Umweltche- mie und Okotoxikologie' finder unter dem Motto 'Quo vadis Umweltforschung?' statt. VieUeicht waren die Sch6pfer dieses Leit- spruchs selbst irritiert yon dem provokanten Unterton ihrer For- mulierung und haben, um den verst6rten Geist wieder in geordnete Bahnen zu lenken, mit dem Untertitel 'Von der End-of-pipe-Stra- tegie zur Nachhaltigkeit' die aufgeworfene Frage sogleich entscMrft, indem sie ihr eine geradlinige Entwicklungslinie an die Seite ge- stellt haben, die Gabelungen und Kreuzungen nicht kennt. Oder soll das 'Quo vadis?' gar nicht als echte Zukunftsfrage, sondern als retrospektive Betrachtung der zurfickgelegten Wegstrecke ver- standen werden, die in die Gegenwart einer aktuellen Standortsbe- stimmung einmfindet? Ich finde, das Motto der Jahrestagung ist gut gew/ihlt. Es kommt zur rechten Zeit und sollte ernst genommen werden. Dies bedeutet, die Situation zu reflektieren, aus der heraus es entstanden ist. Es daft sicherlich festgestellt werden, dass sich seit einigen Jahren die Umweltforschung - und hier wohl die Umweltchemie in beson- derer Weise - auf schwierigem Terrain bewegt. Der Zustrom an forschungsnotwendigen Drittmitteln versiegt zusehends. Umwelt- chemische Proiektantr/ige stoflen nicht nut bei der DFG auf Vermittlungsprobleme. Als symptomatisch daft gelten, dass die Ini- tiative zur Einrichtung eines umweltchemisch orientierten DFG- Schwerpunktprogramms, die vor 2 Jahren yon einigen Mitgliedern des AK 'Forschung und Lehre' ausging, bereits in der Konzeptions- phase als wenig erfolgversprechend beschieden wurde, obwohl zuvor ein konstruktiver Dialog zwischen den zust~indigen DFG-Programm- direktoren und Mitgliedern der Fachgruppe stattgefunden hatte. Frei werdende umweltchemische und umweltanalytische Lehrsttihle laufen Gefahr, umgewidmet zu werden und sich z.B. in der Bio- analytik wiederzufinden, wie erst vor kurzem an der Universit~it Ulm geschehen. Ganze Institute stehen zur Disposition - der Fort- bestand und die zukfinftige inhaltliche Ausrichtung des Instituts fiir 0kologische Chemie des GSF-Forschungszentrums Mfinchen- Neuherberg dfirfen hier als weitere Nagelprobe gelten. Man mag dies als Ausdruck eines dem Wissenschaftsbetrieb eigenen Steuerungsprozesses begreifen, der Ressourcen in die dynamischs- ten, aussichtsreichsten Bereiche hineinverlagert und anderen Be- schr/inkungen auferlegt. Nur - wollen wires tats/ichlich dabei be- wenden lassen, dass unser Fach 'aus der Mode' gekommen ist? Kaum den Kinderschuhen erwachsen, schon ins Stadium der Seneszenz ein- getreten? Und: Kann es sein, dass wir selbst zu der Auflenwahrneh- mung beigetragen haben, die Grundlage der irrtiimlichen Annahme ist, dass unsere Diszipiin ihren Zenith bereits fiberschritten habe? Bei aller rhetorischen 0berspitzung: Die Frage nach dem 'Quo vadis?' beriihrt schon eine existentielle Dimension der Umwelt- chemie. Ich bin der Auffassung, dass es tats/ichlich einige neural- gische Punkte in der Entwicklung und Auspr/igung unseres Fachs gibt, fiber die es sich zu diskutieren lohnt. Fiir problematisch halte ich z.B. die fast ausschlieffliche Fixierung unserer Forschung auf 'Xenobiotica', gepaart mit der Einschr~inkung der Wirkungsanalyse auf 'Schadwirkung'. Es geht mir nicht darum, die Schadstofffor-

schung zu diskreditieren, sondern darum, die Einbindung in eine viel breiter angelegte Umweltforschung, die ja auch im Titel dieser Zeitschrift zum Ausdruck kommt, wieder st/irker zu betonen und zum Gegenstand der Theoriebildung werden zu lassen. Wet die Umwelt als einen Reaktor mit einem unersch6pflichen Stoff- bildungs- und umwandlungspotential begreift und das Verhalten yon Xenobiotica in ihrer Wechselbeziehung zur Bio- und Chemodynamik natiirlicher Substanzen erforschen will, sichert sich eine wissenschaft- liche Daseinsberechtigung, die i~ber die kurzlebige Existenz von 'Schadstoffmoden' hinausreicht. Vielleicht sind wir zu einem frfihe- ren Zeitpunkt zu einheitlich einer Weichenstellung gefolgt, die Friedhelm Korte im Vorwort zu seinem richtungsweisenden Lehr- buch 'Okologische Chemie' vorgenommen hat. Darin formulierte er als Kernanliegen der Okologischen Chemie im engeren Sinn die 'fffihzeitige Erkennung der Konsequenzen des Auftretens industriel- ler Chemikalien in der Umwelt' fund nut davon handelt sein Lehr- buch). Gleichzeitig erwtihnt er eine 6kologische Chemie 'ira weite- ren Sinne', deren Anliegen z.B. 'chemische Steuerungsmechanismen in Okosystemen' seien. Damit geriet diese Dimension fund die Ver- bindung zwischen beiden Bereichen) aus dem Blickwinkel vieler, die seiner Schwerpunktsetzung gefoigt sind. Allerdings wird in Reflexi- onen fiber die Aufgaben der Umweltchemie diese Ebene immer wieder beriihrt. So hat z.B. Karlheinz Ballschmiter vor genau t0 Jahren in einem Zeitschrifteneditorial, betitelt mit der beziehungsreichen Uber- schrift: 'Umweltchemie ist mehr als Umweltanalytik?', auf den flie- l~enden Ubergang zwischen natfirlichen und anthropogenen Verbin- dungen am Beispiel der Halogenorganika hingewiesen. Dieser Hin- weis scheint mir geeignet, um meine Vorstellung vom 'Desiderat' in der Umweltchemie zu verdeutlichen. Wenn wir, zumindest bei eini- gen Strukturgruppen, von einem stoffiichen Kontinuum yon natfir- lichen und xenobiotischen Substanzen ausgehen, sollten wir ein soi- ches Kontinuum nicht auch auf der Ebene der Wirkungen und Funk- tionen erwarten? Oder, mit anderen Worten, wenn wit wissen, dass sich unter den natiirlichen Halogenorganika Stoffe mit Signal-, Lock-, Abwehr- und hormonellen Wirkungen befinden, sollten wir dieses Wirkungspotential nicht auch bei Xenohalogenen vermuten? Wenn wir heute eine 'Lowest Observable Effect Concentration' bestim- men, k6nnte es dann nicht auch Aufgabe sein, ein Mindestmat~ an struktureller .&hnlichkeit zu natfirlichen Agentien zu definieren, die ein Xenobioticum aufweisen muss, um unter gegebenen Rand- bedingungen eine bestimmte 6kologische Wirkung zu entfalten? Ich m6chte es bei diesen Andeutungen bewenden lassen. Ich wfin- sche, dass uns die Fachgruppentagung in Halle die 'Atempause' verschafft, die notwendig ist, um sich auf die Frage nach dem 'Quo vadis?' einzulassen. Die Tatsache, dass ich reich heute als Verfasser dieses Editorials an Sie wende, hat auch damit zu tun, dass ich yon Herrn Kollegen Bahadir die Redaktion unseres Fachgruppenblattes, der 'Mittei- lungen', fibernommen habe, welche auch die 'Corner' in der UWSF betreffen. Ich m6chte dieses Sprachrohr unserer Fachgruppe gem in den Dienst der Diskussion tiber Aufgaben, Ziele und Zukunft unserer Fachdisziplin stellen. Ihre Meinungen und Kommentare dazu sind herzlich willkommen!

Prof. Dr, Dr. Klaus Fischer, Analytische und 0kologische Chemie, FB Vl - Geographie / Geowissenschaften, Universit&t Trier, Campus II, Behringstr. 21, [ D-54296 Trier; T & F: 0651/201-3617; Sekretariat (Fr. Scheuer): T: 0651/201-2243, F: 0651/201-4725;

I fischerk @ uni-trier.de; htto://www.uni-trier.de/uni/fb6/umweltchemie

210 UWSF - Z Umweltchem 0kotox 18 (3) 210 (2006) �9 2006 ecomed verlag (Verlagsgruppe HQthig Jehle Rehm GmbH), D-86899 Landsberg und Tokyo ,, Mumbai o Seoul ~, Melbourne * Paris