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| 1 eGovernment Review | www.egovernment-review.org | Nr. 17 | 1/2016 Digitalisierung der wirkungsorientierten Verwaltungssteuerung Effizientes Facility Management | MOSS-Einführung auf EU-Ebene Ausgabe Nr. 1/2016 ISSN 1997-4051 17

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| 1eGovernment Review | www.egovernment-review.org | Nr. 17 | 1/2016

Digitalisierung der wirkungsorientierten Verwaltungssteuerung

Effizientes Facility Management | MOSS-Einführung auf EU-Ebene

Ausgabe Nr. 1/2016

ISSN 1997-4051 17

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Titelbild: Wiener Hofburg COPYRIGHT: Emi Cristea/shutterstock.com

Aufruf zur Einreichung von ArtikelnArbeiten Sie an einem interessanten Projekt, haben Sie einen neuen Aspekt von

E-Government umgesetzt, möchten Sie ein Thema zur Diskussion stellen oder

haben Sie sonst einen Beitrag zum Thema E-Government geleistet?

Wir sind an Ihren Gedanken, Erfahrungen und Resultaten interessiert. Neben wissenschaft-lich aufbereiteten Themen gilt das Interesse auch besonders konkreten Umsetzungsprojekten und Projekterfahrungen. Senden Sie uns bitte eine Kurzbeschreibung (Umfang zwischen 150 und 300 Worten) an untenstehende e-Mail Adresse. Einreichungen sind in deutscher oder englischer Sprache möglich. Der eGovernment Review Beirat wird die eingereichten Artikel bewerten und die interessantesten zur Veröffentlichung freigeben.

Spätester Einreichungstermin: 10. Oktober 2016 Bekanntgabe über Annahme/Ablehnung: 24. Oktober 2016 Einreichung des fertigen Artikels: 21. November 2016

Kontakt:FH-Prof. Dr. Wolfgang EixelsbergerTel.: +43 (0)5 90500-2437 E-Mail: [email protected]

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Liebe E-Government Interessierte,

Die Digitalisierung schreitet voran und in den Medien wird immer wieder ausführlich darüber berichtet. E-Government kommt dabei nur in den seltensten Fällen vor. Vielleicht auch, weil das Thema nicht sehr breitenwirksam erscheint und auch nicht besonders spannend vermittelt werden kann/wird. Bei der Digitalisierung der Automobil-industrie bzw. der gebauten Fahrzeuge, sieht es durchaus anders aus. Erstaunlich ist es allerdings auch, dass in digi-talen Strategien, wie zum Beispiel in der vom deutschen Bundesministerium für Wirtschaft und Energie veröffent-lichten Digitalen Strategie 2015, E-Government praktisch nicht vorkommt. Dabei gibt es hier eine große Anzahl an Themen, die entsprechend gut darstellbar wären.

Naturgemäß steht beim EU-eGovernment-Aktionsplan 2016 – 2020, E-Government im Mittelpunkt. Der Fokus liegt dabei auf dem Anbieten von grenzüberschreitend nutzerfreundlichen digitalen öffentlichen Diensten (inklu-sive einer entsprechenden Infrastruktur). Eine vollständige elektronische Auftragsvergabe und Nutzung von Auftrags-registern soll bis 2019 umgesetzt werden. Zusätzlich soll bis 2017 ein Prototyp eines Europäischen Katalogs der IKT Normen für öffentliche Auftragsvergabe vorliegen. Bis Ende 2016 soll der überarbeitete Europäische Interopera-bilitätsrahmen vorliegen und eine Verknüpfung von Regis-tern (z.B. Insolvenzregister) umgesetzt werden.

In Österreich wurde 2015 die Digital Roadmap durch die beiden Staatssekretäre Sonja Steßl und Harald Mahrer gestartet. Es wurden mehrere Arbeitsgruppen mit den Schwerpunkten Wirtschaft, Bildung, Arbeit und Gesell-schaft gebildet. In einem Online-Partizipationsprozess konnten interessierte Bürger ihre Meinung einbringen. Vorgesehen sind Förderprogramme, Unterstützung durch Venture Capital, die Förderung von Start-ups, genauso wie neue rechtliche Rahmenbedingungen in Bezug auf Daten-schutz und Arbeitsbedingungen. Bis Jahresende 2016 soll der Beschluss der Bundesregierung erfolgen.

Reinhard Riedl stellt das neue interdisziplinäre Zentrum Digitale Gesellschaft der Berner Fachhochschule vor. Da-bei werden sich verschiedene Teil der Hochschule mit den Chancen und Risiken der Digitalisierung von Wirtschaft, Staat und sozialem Zusammenleben auseinandersetzen.Wolfgang Schneider, Claudia Rosenbleck, Christian Wilke, Muryel Calmet und Sebastian van Deel setzen sich in ihrem

Beitrag mit Effizientem Facility Management für Liegen-schaftsgesellschaften auseinander. Im Mittelpunkt steht dabei ein Vorgehen zur Vereinfachung des Datenaustausches für in terne Verwaltungsprozesse und die Zusammenarbeit mit Dritten.

Ursula Rosenbichler und Sandra Schreilechner stellen in ihrem Beitrag Ansätze zur Digitalisierung der wirkungs-orientierten Verwaltungssteuerung vor. Das Thema ist eines der größten Verwaltungsreformprojekte der letzten Jahre. Die Bundesministerien legen in den mittelfristigen Ressortprioritäten auch die zu erreichenden Wirkungen, ausgedrückt durch Ziele fest. Der Erreichungsgrad der ge-planten Wirkungen wird jährlich einem Monitoring unter-zogen.

Karim Siginy stellt das Konzept von MOSS (Mini-One-Stop-Shop) vor. MOSS unterstützt Betriebe bei der Umset-zung einer neuen Regelung betreffend der Besteuerung von Umsätze aus elektronischen Dienstleistungen, sowie Tele-kom und Rundfunkdiensten.

Bernd Zwattendorfer, Thomas Lenz, Peter Reichstädter und Peter Pichler stellen die föderierte Autorisierung in der Europäischen Verwaltung vor. Im Zentrum steht die grenz-überschreitende Umsetzung von Autorisierungssystemen in der Europäischen Verwaltung.

Reinhard Haider beschreibt in seinem Beitrag das Kommu-nalnetz Oberösterreich. Damit soll mehr Bürgerservice, bei gleichzeitiger Reduktion der Kosten sichergestellt werden.

Alois Paulin befasst sich mit der Generationenaufgabe e-Goverment. Er setzt sich kritisch mit der herrschenden e-Goverment Kultur auseinander und definiert Möglichkei-ten für ein neues zukünftiges Ökosystem.

Viele Lesevergnügen wünscht

FH-Prof. Dr. Wolfgang EixelsbergerFachhochschule KärntenStudienbereich Wirtschaft & Management

Editorial

FH-Prof. Dr. Wolfgang EIXELSBERGERFachhochschule Kärnten Studienbereich Wirtschaft & Management

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eGovernment-Review-Beirat

FH-Prof. Dr. Dietmar BrodelStudienbereichsleitung Wirtschaft & Management Fachhochschule Kärnten

FH-Prof. Dr. Wolfgang EixelsbergerProfessur aus WirtschaftsinformatikFachhochschule Kärnten

Dr. Peter Parycek, MScZentrumsleiter Zentrum für E-GovernmentDonau-Universität KremsLektor FH Kärnten

Prof. Dr. Reinhard PoschLeiter des IAIK (Institute for Applied Information Processing and Communications)TU Graz CIO des Bundes

Prof. DI Dr. Reinhard RiedlLeiter Kompetenzzentrum Public Management & E-GovernmentBerner Fachhochschule

Prof. Dr. Jürgen StemberDekan Fachbereich VerwaltungswissenschaftenHochschule Harz

DI Manfred WundaraCIO der Stadt VillachMitglied des Präsidiums des Fachausschusses für Informationstechnologie des Österreichischen StädtebundesLeiter der Arbeitsgruppe Q-SKF der Plattform Digitales Österreich

Der Beirat wählt die zu erscheinenden Artikel aus, schlägt

Interviewpartner vor und gibt Input zur generellen Ausrichtung

von eGovernment Review.

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Inhalt Ausgabe Nr. 17 | 1/2016

Eröffnung des BFH-Zentrums „Digitale Gesellschaft“ 6 Reinhard Riedl (Berner Fachhochschule)

Effizientes Facility Management für Liegenschaftsgesellschaften 8 Wolfgang Schneider (Bundesanstalt für Immobilienaufgaben) I Claudia Rosenbleck (BearingPoint) I Christian Wilke (BearingPoint) I Muryel Calmet (Bundesanstalt für Immobilienaufgaben) I Sebastian van Deel (BearingPoint)

Digitalisierung der wirkungsorientierten Verwaltungssteuerung 10 Ursula Rosenbichler (Bundeskanzleramt Wien) I Sandra Schreilechner (Bundeskanzleramt Wien)

MOSS-Einführung auf EU-Ebene bringt Vereinfachungen für Betriebe 12 Karim Siginy (Accenture GmbH)

Föderierte Autorisierung in der Europäischen Verwaltung 14 Bernd Zwattendorfer (EGIZ) I Thomas Lenz (EGIZ) I Peter Reichstädter (Österreichisches Parlament) I Peter Pichler (LFRZ)

Kommunalnetz OÖ: Mehr Bürgerservice und weniger Kosten durch Behördennetzwerke 16 Reinhard Haider (Marktgemeinde Kremsmünster)

Generationenaufgabe e-Gov / Ziel: das Ökosystem 18 Alois Paulin (Technische Universität Wien)

E-Government Tagungen, Konferenzen und Messen 20

E-Government Publikationen 22

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Eröffnung des BFH-Zentrums „Digitale Gesellschaft“Reinhard Riedl

Digitalisierung ist in aller Munde. Es gibt zahlreiche Ver-anstaltungen und zahlreiche Beiträge in den Medien. Beratungsunternehmen haben in Studien ein mögliches Milliarden- oder sogar Billionenwachstum der Wirt-schaft identifiziert. Viele Top-Hochschulen haben ein oder mehrere Zentren gegründet. Und es gibt konkrete, praktische Beispiele, wie die Digitalisierung neue Ge-schäftsmodelle schafft – von Vermittlungsplattformen bis zu Big Data Anwendungen.

Contrapunkt. Doch es gibt auch Stimmen, die mit guten Argu-menten vor den Risiken der Digitalisierung von Wirtschaft und Gesellschaft warnen. Der Schutz der Privatsphäre könnte beispielsweise gänzlich unter die Räder kommen, wenn durch Datenintegration selbst anonymisierte und nicht personenbezogene Daten dazu beitragen, dass über jeden von uns ein sehr präzises Charakterportrait erstellt werden kann. Solch ein Porträt könnte auch noch weit-gehend richtige Prognosen über unsere Zukunft enthal-ten, sodass Firmen und der Staat wesentlich mehr über uns wüssten, als wir selbst.

Andere wiederum stellen die tatsächliche Größe der Aus-wirkungen in Frage. Der Nachweis, dass die Digitalisie-rung effektiv zu Wirtschaftswachstum führt, ist schwer zu erbringen. Und der Einzug des vielgelobten Big Data in die Unternehmenspraxis geht sehr langsam vor sich. Die Diskrepanz zwischen den Versprechungen der Big Data Evangelisten und der Praxis ist oft krass. In mancherlei

Hinsicht erscheint darum das Thema digitale Wirtschaft wie ein Hype, der bald wieder vorübergehen wird.

Rolle der Forschung. Die Folgen der Digitalisierung sind also ambivalent und unklar. Auch wenn wir in betriebs-wirtschaftlicher Sicht schon viel darüber wissen, wie man erfolgreich digitalisiert, so sind die volkswirtschaft-

lichen Effekte und Folge-Ef-fekte schwer abzuschätzen. So könnten sich manche Chan-cen als Boomerang erweisen, beispielsweise wenn Big Data das Entstehen von ungesun-den Monopolen fördert, die in der Folge die Innovations-

tätigkeit behindern. Aber es könnten sich auch manche Risiken als irrelevant erweisen, beispielsweise wenn wir lernen mit der neuen Totaltransparenz umzugehen.

Forschung kann hier helfen die Zusammenhänge bes-ser zu verstehen, tatsächliche Entwicklungen früher zu antizipieren und in der Folge die eigenen Handlungs-optionen – sei es als Unternehmen, sei es als Staat – erfolgreicher zu nutzen. Sie muss dafür mehr als nur Technologieverständnis, Wirtschaftsverständnis und Rechtsverständnis mitbringen. Zwei zentrale Fragen sind nämlich, wie Menschen mit neuen Technologien und den sich daraus ergebenden neuen Handlungsmöglichkeiten umgehen – und wie man die Komplexität der neuen IT-Lösungen so gestaltet, dass sie eine nachhaltig positive Wirkung entfalten. Zum einen haben Psychologie, So-ziologie und Ethnologie viel zu sagen, zum anderen die

Die Berner Fachhochschule (BFH) eröffnete am 26.Mai das interdisziplinäre Zentrum <<Digitale Gesellschaft>>.

Darin werden Institute von vier Departementen (Teilhochschulen) der BFH zusammenarbeiten und sich mit den

Chancen und Risiken der Digitalisierung von Wirtschaft, Staat und sozialem Zusammenleben auseinandersetzen.

Eine zentrale Rolle spielt dabei das E-Government Institut, das sich in Zukunft noch mehr der Zusammenarbeit

von Staat, Wirtschaft und Zivilgesellschaft widmen wird.

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„Was wir also benötigen, um die Chancen der Digitalisierung besser zu nutzen und die Risiken zu minimieren, ist eine transdisziplinäre Forschung, die

Expertisen aus zahlreichen Disziplinen vereint.“

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Design- und Architekturwissenschaften. Was wir also benötigen, um die Chancen der Digitalisierung besser zu nutzen und die Risiken zu minimieren, ist eine trans-disziplinäre Forschung, die Expertisen aus zahlreichen Disziplinen vereint. Motivation, Beteiligte und inhaltliche Ausrichtung. Der Be-schluss der BFH, ein Zentrum für digitale Gesellschaft zu schaffen, gründet einerseits im Bedarf nach Forschung zum Thema. Anderseits basiert er auf Erfolgen in der Vergangenheit. Das E-Government Institut des Fachbe-reichs Wirtschaft hat schon bisher in vielen Projekten mit den drei Informatikinstituten des Departements Technik und Informatik zusammengearbeitet. Darüber hinaus haben auch weitere Institute und Fachbereiche schon Projekte im Kontext Digitalisierung durchgeführt, sodass in den letzten Jahren beträchtliche Drittmittel im Themenfeld „Digitale Gesellschaft“ eingeworben werden konnten. Diese Erfolge und die etablierte interdiszipli-näre Zusammenarbeitspraxis haben Schulleitung und Schulrat überzeugt, der Zentrumsgründung zuzustim-men.

Am Zentrum beteiligt sind 60 Forschende aus vier De-partementen (Teilhochschulen). Diese bringen ganz un-terschiedliche Fach- und Forschungsexpertisen mit ein. Beispielsweise bringt die Hochschule der Künste Bern (HKB) Designexpertise, Fachwissen für das multisen-sorische Design und Erfahrung in der künstlerischen Forschung mit ein – drei Fähigkeiten, die für Forschung und praktische Lösungsentwicklung im Kontext Digitale Gesellschaft eine Schlüsselrolle spielen.

Die Forschung am Zentrum wird sich in sechs Schwer-punkten konzentrieren:

(1) Nachhaltiges Lösungsdesign(2) Big und Open Data(3) Identität und Privatsphäre(4) Cyber-Security und IT-Forensik(5) Gebäude und Städte(6) Gesundheitsversorgung und E-Health

Das E-Government Institut hat dabei den Lead bei den Schwerpunkten (1), (2) und (4). Außerdem ist es auch an den drei anderen Schwerpunkten aktiv beteiligt.

Philosophie des Zentrums. Wenn man zu einem so kom-plexen Thema forscht, so geht dies kaum ohne Vision, Mission und philosophische Perspektive. Die Vision des BFH-Zentrums ist, IT erfolgreich für die Weiterentwick-lung des beruflichen Handwerks, der privaten Selbst-bestimmung und der kollektiven Politikgestaltung zu nutzen. Mit Forschung, Beratung, praktischer Lösungs-

entwicklung, Austauschplattformen und Ausbildungs-programmen will es einen nachhaltigen Beitrag leisten, dass diese Vision in der Schweiz Wirklichkeit wird. Da-für wird es sich selbstverständlich auch in den interna-tionalen Fachdiskurs einbringen und mit ausländischen Partnern zusammenarbeiten. Dass diese Partner oft aus Österreich kommen liegt in der Natur der sprachlichen und kulturellen Nähe.

Die philosophische Perspektive des Zentrums gründet darin, dass IT zuallererst als Werkzeug gesehen wird. Wie viele Werkzeuge vor ihr – Steinkeil, Rad, optische Gläser, elektrisches Licht… – verbessert auch die IT die menschlichen Bewältigungs- und Anpassungsmöglich-keiten und schafft im Gegenzug neue Gefahren. Beides ist Gegenstand der Forschung am Zentrum – ausgehend von der Frage, wie der Mensch das Werkzeug nutzt und welche Folgen das für die sozialen Beziehungen und das gemeinschaftliche Handeln hat. Dabei ist es wichtig, die IT als Enabler für erlaubte und für verbotene Hand-lungsoptionen zu untersuchen. Und auch als Enabler für Gruppen und Organisationen. Denn, indem sie effizien-tere Organisationsformen und komplexere Geschäfts-modelle ermöglicht, stößt sie weitreichende wirtschaftli-che, soziale und politische Veränderungen an.

Für die Forschung und Entwicklung am Zentrum stehen zwei kritische Aspekte im Fokus: die Zusammenarbeit von Mensch und IT und die spezifischen Eigenheiten des jeweiligen Anwendungskontexts. Um sich mit diesen As-pekten adäquat auseinanderzusetzen, benötigt man mul-tidisziplinäre Teams, deren Mitglieder transdisziplinär forschen und Lösungen entwickeln. In Teams, die sich erst für ein Projekt kennenlernen, führt das zu großen Reibungsverlusten und hoher Ineffizienz. Deshalb setzt das Zentrum auf themenfokussierte, multidisziplinäre Teams, die langfristig zusammenarbeiten.

Diese Teams werden, wie auch schon in der Vergangen-heit, sehr unterschiedliche Projekte bearbeiten – von der angewandten Grundlagenforschung über Analysen des strategischen Handlungsspielraums für die Politik und Beiträgen zur Entwicklung nationaler und kantonaler Strategien bis hin zur Entwicklung von Software-Proto-typen und der Pilotierung neuer Digitalisierungslösun-gen zusammen mit Partnern aus der Wirtschaft. Getreu dem Prinzip „Eine Theorie, die in der Praxis keine Rele-vanz hat, die ist Unfug!“ werden die am Zentrum entwi-ckelten neuen Theorien und Modelle in Praxisprojekten eingesetzt und dabei validiert und weiterentwickelt. Der Forschungserfolg misst sich dabei nicht nur an konven-tionellen Maßstäben (wie Publikationen, Drittmittel, Medienberichte), sondern auch an der Wirkung der For-schung in der Praxis.

Prof. Dr. Reinhard RIEDLWissenschaftlicher Leiter, Fachbereich Wirtschaft,Berner Fachhochschule; [email protected]

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Effizientes Facility Management für LiegenschaftsgesellschaftenWolfgang Schneider I Claudia Rosenbleck I Christian Wilke I Muryel Calmet I Sebastian van Deel

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ract Die wesentliche Zielsetzung des E-Governments ist die effiziente Kommunikation zwischen der öffentlichen Verwaltung,

der Wirtschaft und der Bevölkerung unter Verwendung moderner IT. Dies betrifft auch im starken Maße Liegenschafts-

gesellschaften der öffentlichen Verwaltung. Als Grundla-ge für effiziente Immobilienprozesse benötigen diese konsistente

und vollständige Daten, welche sowohl selbst erhoben als auch zugeliefert werden. Im vorliegenden Artikel wird ein Vorgehen

zur Vereinfachung des Datenaustausches für interne Verwaltungsprozesse und die Zusammenarbeit mit Dritten vorgestellt.

Ausgangssituation. Im Tagesgeschäft eines Liegenschafts-betriebs wird bereits jetzt eine große Menge digitaler Fach-informationen zu Bau und Betrieb der Immobilien verar-beitet und mit Kunden sowie Dienstleistern ausgetauscht, wobei der Umfang zukünftig noch ansteigen wird.

Diese FM-Daten sind gemäß Abbildung 1 für unter-schiedlichste Zielgruppen interessant:1. Primäre Stakeholder, zu denen Führungskräfte und

Personenkreise aus dem FM zählen.2. Sekundäre Stakeholder, zu denen interne Abteilun-

gen, wie Finanzen oder Einkauf und Vergabestelle gehören.

3. Tertiäre Stakeholder, zu denen man die Gruppe der Dienstleistungsunternehmen, Mieter oder Landes-bauverwaltungen hinzurechnen kann.

Der Austausch dieser Daten wird dadurch erschwert, dass derzeit in Deutschland neben der Baufachliche Richtlinien Gebäudebestand (BFR GBestand) keine allge-meingültige Verordnung oder Norm als Grundlage für eine einheitliche und umfassende Dokumentation für alphanumerische FM-Daten und Prozesse existiert. Dies betrifft sowohl das Flächenmanagement und Raumbuch sowie die Dokumentation technischer Anlagen.

Lösungsansatz. Grundlage für die Verbesserung des Da-tenaustauschs sind standardisierte FM-Daten und Aus-tauschverfahren für grafische und alphanumerische Da-ten, die in proprietären IT-Systemen verwendet werden können. Folgendes Vorgehen hat sich in diesem Zusam-menhang bewährt:1. Schaffung einer strukturierten, aktuellen und kon-

sistenten Datenbasis unter Berücksichtigung des Kosten-Nutzen-Verhältnisses in Bezug auf notwen-dige Qualität und Quantität sowie des Aufwandes für die spätere Datenpflege.

2. Betrachtung und Optimierung der Datenaustausch-prozesse mit allen Beteiligten in Hinblick auf eine Bereitstellung maschinenlesbarer Daten und

3. Entwicklung von Standards für Aufbau, Struktur und

Umfang alphanumerischer Daten sowie Vorgaben zur Umsetzung grafischer Daten im FM-Bereich. Eine herstellerunabhängige Definition erleichtert die spä-tere Verwendung in proprietären IT-Anwendungen.

4. Für den Fall einer angestrebten IT-Implementierung sind zusätzlich alle in einer IT-Anwendung notwen-digen, abzubildenden Funktionalitäten zu ermitteln.

Zur Klärung konzeptioneller Fragen sollten zunächst Pilotliegenschaften ausgewählt werden, welche einen Querschnitt über alle Liegenschaftstypen bilden. Dabei sind sowohl große und kleine Liegenschaften, hoch- und niedrigtechnisierte, aber auch Neu- und Bestandsbauten zu berücksichtigen. Die Beteiligung von dort operativ tä-tigen Objektteams und Führungskräften im Rahmen der Analysephase, z.B. in Form von Workshops oder Inter-views, stellt dabei sicher, dass die erhobenen Anforde-rungen den tatsächlichen Bedarf widerspiegeln und mit angemessenem Aufwand umsetzbar sind. Erfahrungsgemäß liegt bei öffentlichen Bau- und Liegen-schaftsbetrieben ein Hauptaugenmerk auf der Betreiber-verantwortung und einer lückenlosen Dokumentation z.B. von Wartungsarbeiten. Im Falle einer IT-Implemen-tierung werden beispielsweise bei Polizeigebäuden oder Ministerien häufig weitere spezifische IT-Anforderungen im Bereich Netzwerk oder Verschlüsselung erhoben, die gemeinsam mit dem IT-Fachbereich zu betrachten sind. Die anschließende Abstimmung mit Bauverwaltungen, Mietern und Dienstleistern zu Daten, Strukturen und technischen Schnittstellen unterstützt die frühzeitige Identifikation von Synergieeffekten durch gemeinsame Nutzung eines einheitlichen Datenbestandes, aber auch von bestehenden Limitierungen.Das in Folge abgeleitete Datenmodell beschreibt neben der Struktur auch die Ausgestaltung der Daten bis in die Ebene der spezifischen Datenfelder und sollte eine Klassifizierung der einzelnen Datenfelder in „MUSS“, „SOLL“ und „OPTIONAL“ enthalten. Attribute bzw. Da-tenfelder mit der Kennzeichnung „MUSS“ sind fachlich oder technisch bedingt. Die Kennzeichnung „SOLL“ ist für wünschenswerte Angaben im Datenbestand zu ver-

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| 9eGovernment Review | www.egovernment-review.org | Nr. 17 | 1/2016fachartikel

geben, die einen messbaren Mehrwert im Tagesgeschäft haben. Diese beiden Attributarten werden in der ersten Ausbaustufe des Datenmodells berücksichtigt. Alle wei-teren Attribute sind mit „OPTIONAL“ zu kennzeichnen, diese Datenfelder sind wünschenswert, aber nicht not-wendig für die Erledigung des operativen Tagesgeschäf-tes. Ihre tatsächliche Notwendigkeit kann z.B. im Rah-men einer späteren Evaluationsphase überprüft werden. In einer zweiten Ausbaustufe folgt die Festlegung ein-heitlicher Kataloge und Bibliotheken in enger Abstim-mung mit Bauverwaltungen, Dienstleistern und weiteren betroffenen Behörden. Darüber hin-aus sind Vorgaben für die Behandlung grafischer Daten zu entwickeln, auf das Datenmodell abzustimmen und Vorgehensweisen zur Datenerhebung sowie zum Datenmanagement im IT-gestütztem FM festzulegen.Die identifizierten, technischen und organisatorischen Schnittstellen mit Architekten, Dienstleistungsunter-nehmen, den Bauverwaltungen der Länder, anderen in-ternen Abteilungen oder Mietern werden unter Berück-sichtigung der rechtlichen Rahmenbedingungen, von Schutzbedarfsanalysen und Aspekten der Geheimhal-tung definiert. Weiterhin sind die Rollen und die Verant-wortlichkeiten aller Beteiligten eindeutig zu bestimmen.Die abschließende Zusammenfassung der Ergebnisse in einer allseits zugänglichen Dokumentationsvorgabe und deren Anwendung hilft dabei, die a) die damit verbundenen Arbeitsabläufe von der Be-

auftragung über den Gebäudebetrieb bis zur Ver-wertung einheitlich, transparent und effizient zu gestalten und somit

b) den Aufbau einheitlicher, digitaler Datenbestände zu Bestandsliegenschaften, Sanierungsvorhaben und Neubauvorhaben nachhaltig zu fördern.

Fazit. Die Transformation der fachlichen FM-Anforde-rungen in ein Standarddatenmodell gewährleistet so-wohl die Übertragbarkeit der Fachdaten wie auch de-ren Nutzung in beliebigen IT-Lösungen. Im Sinne des E-Governments ist darauf zu achten, dass neben der Definition von Standards für die Daten und der damit verbundenen zentralen Datenhaltung auch eine ein-heitliche Gestaltung der FM-Prozesse innerhalb der Liegenschaftsgesellschaft vorgenommen wird, um einen effizienten Datenaustausch zu ermöglichen. Die so erhal-tenen, einheitlichen Daten können für abteilungs- und standortübergreifende Vergleiche genutzt werden und bilden die Basis für strategische Entscheidungen. Kos-ten und Risiken der Datenbeschaffung werden durch die Wiederverwendbarkeit der standardisierten Daten und die Übertragbarkeit des FM-Datenmodells erheblich re-duziert. Hinzu kommen die Steigerung der Interopera-bilität sowie die medienbruchfreie Gestaltung interner und externer Verwaltungsprozesse.

(1) May, M. CAFM-Handbuch. IT im Facility Management erfolg-reich einsetzen. Heidelberg: Springer Verlag Berlin, 2013.

(2) www.bmub.bund.de [Online] [Zitat vom 18. März 2016.] http://www.bmub.bund.de/themen/bauen/bauwesen/gesetzgebung-und-leitfaeden/richtlinien/baufachliche-richtlinien-gebaeudebestandsdokumentation/

(3) www.bfrvermessung.de [Online] [Zitat vom 18. März 2016.] http://www.bfrvermessung.de/index.php?id=8

(4) Schneider, W. Rosenbleck, C. Wilke, C. Calmet, M. van Deel, S. Einheitliche FM-Datenstruktur als wesentliche Grundlage für eine effiziente E-Kooperation im Facility Management der öffentlichen Verwaltung. In: Schweighofer, E. Kummer, F. & Hötzendorfer, W. (Hrsg.). Kooperation - Tagungsband des 18. Internationalen Rechtsinformatik Symposions. IRIS 2015. S. 243-250. Österr. Computer Gesellschaft, Wien 2015.

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Christian WILKEBusiness Consultant, Kompetenzteam Digitales Immobilienmgt. Bearing-Point; [email protected]

Dr. Claudia ROSENBLECK Business Advisor, Kompe-tenzteam Digitales Immo-bilienmgt. BearingPoint; [email protected]

Wolfgang SCHNEIDERGesamtleitung CAFM-Pilot projekt, BImA Bonn;[email protected]

Muryel CALMET Leitung CAFM-Dokumen- tationsbüro, BImA Berlin;muryel.calmet@ bundesimmobilien.de

Abbildung 1: Stakeholderanalyse – Darstellung der potentiellen Nutzer von Facility Management-Daten.

Sebastian van DEELManager, Kompetenzteam Digitales Immobilienmgt. BearingPoint;[email protected]

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Digitalisierung der wirkungsorientierten VerwaltungssteuerungUrsula Rosenbichler | Sandra Schreilechner

abst

ract Die Einführung der wirkungsorientierten Verwaltungssteuerung stellt eines der größten Verwaltungsreformprojekte der

letzten Jahre dar. In der strategischen Planung legen die Bundesministerien hierbei ihre mittelfristigen Ressortprioritäten

fest, welche im jährlichen Budgeterstellungsprozess in Form von zu erreichenden Wirkungen, ausgedrückt durch Ziele,

konkretisiert werden. Der Erreichungsgrad geplanter, intendierter Wirkungen wird jährlich einem Monitoring unterzogen, bei

welchem, neben den definierten Zielen, auch dazugehörige Maßnahmen, Kennzahlen und Meilensteine in die Betrachtung

einfließen. Die Herausforderung dieses jährlich wiederkehrenden Prozesses liegt dabei im umfangreichen Datenbestand,

den es für unterschiedliche NutzerInnengruppen – in Form von Monitoringberichten – aufzubereiten gilt. Zuständig für

dieses Reporting an der Schnittstelle zwischen interner Ressortsteuerung und externer Berichterstattung ist das Bundes-

kanzleramt (BKA) Sektion III – Öffentlicher Dienst und Verwaltungsinnovation, Wirkungscontrollingstelle des Bundes.

Digitalisierung der wirkungsorientierten Verwaltungssteu-

erung. Den Herausforderungen, welche sich aus dem vorgesehenen Monitoring und Reporting ergaben, be-gegnete die Wirkungscontrollingstelle des Bundes mit der Digitalisierung der wirkungsorientierten Verwal-tungssteuerung. Die hierbei geschaffene IT-Anwendung „eWO“ unterstützt, begleitet und konsolidiert den statt-gefundenen Paradigmenwechsel der Governanceprin-zipien (wirkungsorientierte Verwaltungssteuerung). Im drei Jahre alten System der wirkungsorientierten Ver-waltungssteuerung sind die Ressorts gesetzlich nicht nur verpflichtet, Wirkungsziele und Maßnahmen (Wirkan-gaben) zu planen, sie haben auch jährlich deren Errei-chung bzw. Umsetzung zu überprüfen. Die Ergebnisse dieser internen Analysen werden von der ressortüber-greifenden Wirkungscontrollingstelle des Bundes im Anschluss zusammengefasst, kommentiert und in einer standardisierten Form an den Nationalrat berichtet bzw. gegenüber der Öffentlichkeit transparent gemacht.

Das ist eine komplexe Anforderung: Im ersten Schritt war eine Lösung zu suchen, welche die für Datenliefe-rung, -auswertung und -analyse verantwortlichen Mit-arbeiterInnen und NutzerInnen in den Ressorts und im BKA leicht miteinander kommunizieren lässt. Dement-sprechend wurden 2015 mehrere Projekte durchgeführt, um die Angaben zur Wirkungsorientierung zu digitali-sieren, zu visualisieren sowie dadurch die dazugehörigen Monitoring-Prozesse zu standardisieren und zu verein-fachen.

Die angesprochene Digitalisierung erfolgte durch den Aufbau der webbasierten Datenbank „eWO“. Diese Kurz-

form steht für elektronische Wirkungsorientierung. Es verbindet die geplanten Wirkangaben mit den jeweiligen Analyseergebnissen und bildet damit die Grundlage für das online und in Papierform veröffentlichte Reporting. Es ist daher das unmittelbare Schnittstellenmedium für die Kommunikation innerhalb der Verwaltung und den am Verwaltungshandeln Interessierten (z.B. BürgerIn-nen, Abgeordnete zum Nationalrat, Medien). Als zwei-tes Projekt wurde die automatisierte Visualisierung des aus dem eWO stammenden Datenbestandes umgesetzt. Drittens wurden auch neue Wege in der Veröffentlichung der Daten eingeschlagen. Das Online-Reporting auf www.wirkungsmonitoring.gv.at ermöglicht die Darstel-lung der aufbereiteten Wirkangaben aus der Datenbank auf attraktive, leicht verständliche und für alle BürgerIn-nen zugängliche Weise.

Webbasierte Datenbank. eWO baut auf einer webbasier-ten Technologie auf und repräsentiert ein technisch hochentwickeltes Monitoring- und Berichtslegungs-system. Eine wesentliche Funktionalität des IT-Tools ist die Verwirklichung des Prinzips „Ein Datum – eine Eingabe“. Das bedeutet, dass die durch die Ressorts ge-planten Wirkangaben, im Zuge des wiederkehrenden Monitorings zentral zur Verfügung gestellt werden, für das Reporting aufbereitet werden und die Grundlage für zukünftige Planungen im System darstellen. Darüber hinaus können durch den umfangreichen Datenpool, welcher laufend um Plan- und Monitoringdaten erwei-tert wird, Zeitreihen von Kennzahlen zentral abgespei-chert und Veränderungen, wie etwa Wachstumskurven, über größere Zeiträume hinweg graphisch dargestellt werden. Die Analysemöglichkeiten werden durch die-

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ses Vorgehen massiv unterstützt – zielgerichtete, zu-kunftsorientiere Planungen erleichtert. eWO stellt somit einerseits die Basis für das Monitoring dar, anderer-seits bildet es die Grundlage für das damit verbunde-ne Reporting des Bundeskanzleramtes. Die jährlichen Berichte – sowohl die Papier- als auch Onlineversion – lassen sich mit der webbasierten Datenbank ressour-censchonend halbautomatisiert generieren. Insbeson-dere die Online-Version erlaubt seit Herbst 2015 den permanenten Zugriff auf die Monitoring-Daten unter www.wirkungsmonitoring.gv.at.

Visualisierung der Daten. Die Daten der Ministerien sind – wie auch die von ihnen zu betreuenden Politikfelder (Sicherheit, Gesundheit, Bildung, etc.) – durch große Heterogenität gekennzeichnet. Zur leichteren Lesbarkeit der Wirkangaben – insbesondere von Kennzahlen – und zur Herstellung von Vergleichbarkeit wurde nach einer Lösung gesucht, welche, möglichst auf einen Blick, den Status der Erreichung der jeweiligen intendierten Wir-kung sichtbar macht. Ein solcher Versuch bedeutet prin-zipiell Reduktion von Komplexität. Es galt einen Weg zu finden, um mit den größtenteils unterschiedlichen Kennzahlentypen (absolute Zahlen, Anteile, Zahlen-Bereiche, rein textlich vorliegende Kennzahlen, etc.) professionell umzugehen und ihren Zielerreichungsgrad einheitlich zu visualisieren. Als bestmöglich geeignete Darstellungsform wurde schließlich das Netzdiagramm gewählt, welches erlaubt, mehrere Kennzahlen unter-schiedlichen Typs darzustellen. Der Fokus liegt hierbei auf dem standardisierten Auslesen können von Vorha-benserreichungen. Die beschriebenen Visualisierungen werden daher sowohl für das Monitoring, als auch für das anschließende Reporting direkt im eWO automati-siert aus dem Datenbestand erzeugt.

Digitalisierung des Berichtswesens. Ziel bei der Konzi-pierung der Website – dem dritten Projekt im Rahmen der Digitalisierung der Wirkungsorientierung – war es, über eine Schnittstelle zu eWO, die dort zentral ge-speicherten Daten automatisiert auszulesen, um sie

dann im Anschluss auf attraktive und leicht bedien-bare Weise – als auch den Standards moderner Tech-nik entsprechend – online zu publizieren. Die Website www.wirkungsmonitoring.gv.at wurde schließlich zeit-nah umgesetzt und ging am 30. Oktober 2015 online.

Mit dieser Vorgehensweise bietet die ressortübergreifen-de Wirkungscontrollingstelle allen BürgerInnen einen direkten Einblick in prioritäre Umsetzungsprojekte der österreichischen Bundesverwaltung – ausgedrückt durch die Wirkangaben. Sie stellt dadurch eine wesentliche Er-gänzung und Weiterentwicklung des bis dato gängigen klassischen Papier-Reportings dar. Die barrierefreie und responsive (Handy, Tablet, PC) Website kombiniert Ana-lyseergebnisse mit interaktiven Grafiken, um detailliert über die Erreichung intendierter Wirkungen zu infor-mieren. Neben den zentralen Monitoring-Ergebnissen aus dem Papierbericht werden auch tiefergehende De-tailinformationen übersichtlich abgebildet. Sie erhöht damit die Transparenz und Zugänglichkeit komplexer Informationen und unterstützt einen evidenzbasierten Diskurs in Politik, Verwaltung und Öffentlichkeit.

Mit der Einführung des eWO für das Monitoring der Wirkangaben konnte im Jahr 2015 ein entscheidender Schritt in der Weiterentwicklung des Berichtswesens in der Bundesverwaltung gesetzt werden, die eine umfas-sende und dennoch ressourcenschonende Berichtsle-gung nach einheitlichen Qualitätsstandards gewährleis-tet. Mit dieser Datentransparenz und -zugänglichkeit im Bereich Performance Management kann sich Österreich auch im internationalen Kontext zu den Vorreitern zäh-len.

Rahmenbedingungen für die Entwicklung digitaler Infrastruk-

turen. Aus der Analyse der Projektumsetzungsphasen dieser IT-basierten Entwicklungsprozesse in der Bundes-verwaltung können Anforderungen an handelnde Ak-teurInnen formuliert werden. Zum einen gilt es für die Verwaltung, frühzeitig Anforderungen von BürgerInnen bzw. (potentiellen) NutzerInnen zu erkennen und gleich-zeitig neue Technologien und Standards zu antizipieren, um zeitnah Leistungen und essentielle Infrastrukturen für die täglichen Arbeitsprozesse – unter Beachtung strikter Vergabekriterien – erbringen bzw. bereitstellen zu können. Des Weiteren ist ein `Zukunft antizipieren-der´ Führungsstil gefragt. Es ist Aufgabe der Führungs-kraft, auf Basis der Herausforderungen in den jeweiligen Politikfeldern, Richtung und die dazugehörigen Ziele zu definieren. Dafür ist es auch erforderlich, die richtigen Co-Creations-Partner zu finden, geeignetes Personal ein-zusetzen bzw. laufend für Personalentwicklung in jegli-cher Hinsicht zu sorgen (Training, Rotation, Workshops, etc.). Führung bedeutet darüber hinaus, das Spannungs-feld zwischen Kontinuität und Flexibilität in der täglichen Aufgabenerfüllung erfolgreich aufzulösen.

Ministerialrätin Mag.a Ursula ROSENBICHLERLeiterin der Abteilung III/9, Ressortübergreifende Wirkungscontrollingstelle des Bundes Verwaltungs-innovation, Bundeskanz-leramt Wien; [email protected]

www.wirkungsmonitoring.gv.at:

Der Erreichungsgrad geplanter,

intendierter Wirkungen wird

jährlich einem Monitoring

unterzogen, bei welchem, neben

den definierten Zielen, auch

dazugehörige Maßnahmen,

Kennzahlen und Meilensteine

in die Betrachtung einfließen.

Dieser visualisierte Bericht ist nun

online abrufbar.

Sandra SCHREILECHNER, MAReferentin in der Abtei-lung III/9, Ressortüber-greifende Wirkungscon-trollingstelle des Bundes Verwaltungsinnovation, Bundeskanzleramt Wien; [email protected]

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12 | eGovernment Review | www.egovernment-review.org | Nr. 17 | 1/2016 fachartikel

MOSS-Einführung auf EU-Ebene bringt Vereinfachungen für BetriebeKarim Siginy

Anpassung der Verwaltungsprozesse an das digitale Zeitalter.

Der zunehmende flexible Konsum elektronischer Dienstleistungen sowie von Telekom- und Rundfunk-diensten über EU-Grenzen hinweg hat die Anpassung von Verwaltungsprozessen auf EU-Ebene notwendig gemacht. Mit der Einführung von MOSS in allen EU-Ländern fallen technische Barrieren zwischen den ein-zelnen Finanzverwaltungen weg. Den Unternehmern wird ein einfacher Zugang zu der EU-weiten E-Govern-ment-Anwendung geboten. Mithilfe des damit etablier-ten kontinuierlichen Informationsaustauschs zwischen den EU-Mitgliedsstaaten bietet MOSS weitere Unter-stützung bei der Umsatzsteuerbetrugsbekämpfung in der europäischen Union.

MOSS als Treiber der Entbürokratisierung. Im Zeitalter der Digitalisierung laufen Geschäftsprozesse oft über zahl-reiche eigenständige IT-Systeme. Durch die Integration von kleinen IT-Systemen in ein großes Ganzes – wie dies etwa bei MOSS, das in FinanzOnline eingebunden wurde, der Fall ist – ist man dem Ziel der Entbürokrati-sierung und Entlastung von Unternehmen, Bürgerinnen und Bürger sowie der Finanzverwaltung einen Schritt näher gekommen. Um den Unternehmen keinen Mehr-aufwand aufzubürden, stellt jeder EU-Mitgliedstaat ein E-Government-Portal, den Mini-One-Stop-Shop, be-reit. Dieser bietet Unternehmen die Möglichkeit, sich in einem der Mitgliedstaaten zu registrieren und sämt-liche, unter die Sonderregelung fallende Umsätze über diesen zu erklären und über diesen auch die anfallende

Umsatzsteuer zu bezahlen. Unternehmen, die MOSS nicht nützen, müssen in jedem Mitgliedstaat, in dem sie derartige Umsätze ausführen, auf herkömmliche Art Umsatzsteuererklärungen einreichen und auch ihre Zahlungen in jenem Land tätigen, in dem der Umsatz ausgeführt wurde.

Enge Zusammenarbeit von BMF, BRZ und Accenture. In Ös-terreich wurde MOSS vom Bundesministerium für Fi-nanzen gemeinsam mit dem Bundesrechenzentrum und Accenture im Zuge eines zweijährigen Projektes imple-mentiert. Das BMF übernahm dabei die Rolle des Auf-traggebers, der für Anforderungen an das System und das fachliche Qualitätsmanagement verantwortlich war, während das Bundesrechenzentrum gemeinsam mit Accenture die Projektleitung, die Entwicklung und den technischen Test übernahm.

Integration in bestehende EDV-Systeme. Nach intensi-ven Voranalysen entschloss man sich für eine Neuent-wicklung auf Basis der aktuell im BMF verwendeten Technologien. Das MOSS-System wurde somit in die bestehende moderne Applikationslandschaft der Fi-nanzverwaltung integriert, um eine reibungslose Erwei-terung der Verwaltungsprozesse in den Finanzämtern zu ermöglichen. Damit besteht eine enge Vernetzung der bestehenden EDV-Systeme mit dem MOSS-System. Zur effizienten Aktenabarbeitung innerhalb der Applikation können damit auch die bestehenden EDV-Hilfssysteme verwendet werden. Eine wesentliche Herausforderung

Seit 1. Jänner 2015 sind Unternehmen dazu verpflichtet, Umsätze aus elektronischen Dienstleistungen sowie

Telekom- und Rundfunkdiensten in jenem EU-Land zu versteuern, in dem die Leistungsempfängerin bzw. der

Leistungsempfänger ansässig ist. Grund ist eine Gesetzesänderung, die sowohl für EU-Unternehmerinnen und

Unternehmen als auch für Nicht-EU-Betriebe gilt. MOSS (Mini-One-Stop-Shop) unterstützt Betriebe, die von dieser

neuen Regelung betroffen sind und ermöglicht gleichzeitig eine EU-weite Abwicklung.

MOSS ermöglicht es Unternehmen, sich in einem EU-Mitgliedsstaat zu registrieren und alle unter die Sonderreglung

fallenden Umsätze über diesen Staat zu erklären und auch die Umsatzsteuer dort zu bezahlen. In Österreich wurde

MOSS vom Bundesministerium für Finanzen gemeinsam mit dem Bundesrechenzentrum und Accenture im Zuge

eines zweijährigen Projektes implementiert.[1]

abst

ract

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war das Umsetzen der reibungslosen technischen Kom-munikation zwischen allen EU-Mitgliedstaaten. Jeder Mitgliedstaat entwickelte und integrierte sein MOSS-System eigenständig in seine nationalen IT-Systeme. Ziel war eine automatisierte Gleichsetzung der Systeme ohne Einschränkungen, was mit der MOSS-Einführung nun auch erreicht wurde.

Reduzierung der Arbeitslast. Bei der Entwicklung von MOSS ging es neben der Entlastung von Unternehmen auch darum, Arbeitslasten in den Finanzämtern durch hochgradig automatisierte Geschäftsprozesse zu redu-zieren. Bereits zum Zeitpunkt der Unternehmensregis-trierung wird daher mit MOSS eine hohe Datenqualität mit automatisierten Abläufen und Verwendung von Va-lidierungsregeln sichergestellt. Nur in Ausnahmefällen werden Finanzämter über manuelle und notwendige Interventionen benachrichtigt.

Digitaler und automatisierter Ablauf für Unternehmen. Auch für die Unternehmerin bzw. den Unternehmer wurde der Einstieg in das System komplett elektronisch, ohne die Notwendigkeit eines Papierantrags und so einfach wie möglich gestaltet. Der Anmeldeprozess erfolgt mit der den Unternehmen bereits vertrauten Anwendung Finanz- Online und ist damit für diese besonders einfach. Be-reits während der Anmeldung werden die Voraus-setzungen eines Unternehmens für die Zulassung zu MOSS geprüft. Nach Einstieg über FinanzOnline haben Unternehmen die Möglichkeit, MOSS über einen Link

aufzurufen und anschließend ihre Erklärungen quar-talsweise abzugeben. Nach erfolgter Abgabe werden die festgelegten automatisierten Prozesse und die Kommu-nikation zwischen den MOSS-Systemen der Mitglied-staaten angestoßen.

Mit der Einführung von MOSS und dessen Verwendung als Mittel der Kommunikation zwischen Österreich und anderen EU-Mitgliedsstaaten, können Geschäfts-prozesse in der öffentlichen Verwaltung erstmalig auf EU-Ebene bewerkstelligt werden. MOSS ist damit nicht nur ein Vorzeigeprojekt in der österreichischen Finanz-verwaltung, sondern auch ein digitaler Meilenstein auf sowohl fachlicher und organisatorischer wie auch auf technischer Ebene in der EU.

Karim SIGINYManager, Accenture Wien GmbH; karim.siginy@ accenture.com

[1] Wesentliche Beteiligte des MOSS Projekts: Christian Bauer (BMF-Produktverantwortlicher & Co-Autor, [email protected]), Horst Grünauer (BRZ-Projektmanager), Karim Siginy (Accenture-Projekt-manager).

„Durch die Digitalisierung werden Verwaltungsprozesse auf Basis neuer Technologien über EU-Grenzen hinweg vereinfacht. MOSS ist dabei ein wesentlicher Baustein, der die organisatorische Zusammenarbeit in den Finanzverwaltungen verbessert

und den Unternehmen, die Leistungen aus elektronischen Dienstleistungen, Telekom- und Rundfunkdiensten erbringen, die Abgabe der

Umsatzsteuererklärung enorm erleichtert.“

Michael Zettel, Managing Direktor, Accenture Österreich

Horst GRÜNAUERBRZ-Projektmanager; horst.gruenauer@ brz.gv.at

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14 | eGovernment Review | www.egovernment-review.org | Nr. 17 | 1/2016 fachartikel

Föderierte Autorisierung in der Europäischen VerwaltungBernd Zwattendorfer | Thomas Lenz | Peter Reichstädter | Peter Pichler

abst

ract Die steigende Mobilität von Bürgerinnen und Bürgern innerhalb der EU benötigt auch eine steigende Mobilität der Euro-

päischen Verwaltung. Während es über die letzten Jahre sehr viele Initiativen zur grenzüberschreitenden Akzeptanz von

sicheren Identifizierungs- und Authentifizierungssystemen für EU Bürgerinnen und Bürger gab, fehlte eine Initiative zur

grenzüberschreitenden Umsetzung von Autorisierungssystemen in der Europäischen Verwaltung. Diesem Umstand wirkte

die ISA 1.18 Action entgegen, die genau dieses Ziel verfolgte.

Datensicherheit. Die sichere Identifizierung, Authenti-fizierung und Autorisierung sind essentielle Prozesse speziell im behördlichen Bereich, wo sensible Daten aus-getauscht und dementsprechend gut geschützt werden müssen. In Österreich existieren bereits entsprechende sichere Systeme. Auf der Citizen-to-Government (C2G) Ebene ist dies die österreichische Bürgerkarte bzw. Han-dy-Signatur, behördenintern auf der Government-to-Government (G2G) Ebene der Portalverbund, welcher sich speziell auch mit der Autorisierung von behördli-chen Bediensteten beschäftigt. Aufgrund der steigen-den Mobilität von Bürgerinnen und Bürgern innerhalb der EU, gewinnt die grenzüberschreitende Akzeptanz von sicheren Identifizierungs-, Authentifizierungs- und Autorisierungssystemen immer mehr an Bedeutung. Während über die letzten Jahre viele Initiativen für die grenzüberschreitende Akzeptanz von C2G-Systemen durchgeführt wurden, fehlte eine Initiative zur grenz-überschreitenden Umsetzung von Autorisierungssyste-men in der Europäischen Verwaltung.Aus diesem Grund wurde die ISA 1.18 Action (ISA – Interoperability Solutions for European Public Ad-ministrations)(1) im Jahr 2012 ins Leben gerufen. Das Ziel der ISA 1.18 Action ist die Erweiterung des Au-thentifizierungssystems der Europäischen Kommission (ECAS)(2) unter Verwendung des STORK-Frameworks um föderierte Autorisierung. Behördliche Mitarbeiter sollen so die Möglichkeit bekommen, sich bei Applikati-onen der Europäischen Kommission anzumelden, basie-rend auf den Rollen und Rechten, die ihnen in nationalen Systemen zugewiesen wurden. Der große Vorteil dieser Erweiterung ist, dass Rechte nicht doppelt verwaltet wer-den müssen. Bisher erfolgte das Rechtemanagement na-tional für den internen Gebrauch sowie auf ECAS-Ebene für Informationssysteme der Europäischen Kommission. Mit Hilfe einer föderierten Autorisierung unter Verwen-dung der nationalen Systeme müssen Rechte für den Zugriff auf Kommissions-Applikationen für behördliche Mitarbeiter nur mehr national verwaltet werden.

Portalverbund. Der Portalverbund(3) ist ein behördeninter-nes System, das den Zugang zu behördlichen Applikati-onen für Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der österrei-chischen Verwaltung regelt. Die Grundidee ist eine auf Vertrauensstellungen basierende Regelung des Zugriffs auf übergreifend genutzte Anwendungen innerhalb der öffentlichen Verwaltung. Hauptziele des Portalverbunds sind ein vereinfachtes Anmelden mittels Single Sign-On für alle Behördenanwendungen, ein vereinfachtes Benut-zer- und Applikationsmanagement, einheitliche Kontakt-personen in der eigenen Organisation für Benutzerinnen und Benutzer, sowie die Möglichkeit einer gleichzeitigen Abmeldung bei allen Anwendungen (Single Logout). Im Portalverbund werden die von den Teilnehmern betrie-benen Administrationsportale zu einer Föderation mit einem einheitlichen Regelwerk zusammengeschlossen. Aufgrund des Zusammenschlusses können Behörden-mitarbeiterinnen und -mitarbeiter unterschiedlicher Organisationen auf Applikationen zugreifen, welche von einer anderen Organisation verwaltet werden. Die Hoheit über die Benutzerverwaltung bleibt hierbei sowohl orga-nisatorisch als auch technisch bei der personalführenden Organisation. Die Rechte und Pflichten der Teilnehmer am Portalverbund werden in der sogenannten Portal-verbundvereinbarung geregelt. Die Portalverbundver-einbarung sichert dabei die Vertrauensstellung der teil-nehmenden Stammportale und Anwendungsportale. Ein Stammportal verwaltet die Benutzerdaten einer behördli-chen Organisation und regelt die Zugriffsberechtigungen seiner Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter zu behördlichen Anwendungen. Ein Anwendungsportal schützt hingegen seine Anwendungen vor unberechtigtem Zugriff. Nur über ein Stammportal authentifizierte und autorisierte Benutzerinnen und Benutzer dürfen auf eine von einem Anwendungsportal geschützte Anwendung zugreifen.Technisch erfolgt der Kommunikationsaustausch zwi-schen Stamm- und Anwendungsportalen und somit der sichere Austausch von Authentifizierungs- und Autori-sierungsdaten über das Portalverbundprotokoll (PVP).

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STORK. Das von der EU ko-finanzierte Großpilotprojekt STORK (Secure Identities Across Borders Linked)(4) und das Nachfolgeprojekt STORK 2.0(5) hatten zur Aufgabe, unterschiedliche nationale Identitätsmanagement-Syste-me für natürliche und nicht-natürliche Personen sicher miteinander zu koppeln und interoperabel zu gestalten. Grund hierfür war und ist die heterogene Landschaft an nationalen Systemen für elektronische Identitäten (eIDs) in Europa, welche sich auf technischer, organisatorischer und rechtlicher Ebene unterscheiden. STORK pilotierte die grenzüberschreitende Föderation von eID-Systemen erfolgreich im Jahr 2011, während STORK 2.0 erfolgreich im Jahr 2015 zu Ende ging. Mit der Hilfe von STORK ist es Bürgerinnen und Bür-gern möglich, sich bei Online Services eines anderen EU-Landes sicher zu authentifizieren und dabei die nationale eID, welche von ihrem Heimatland ausgestellt wurde, zu verwenden. So ist es beispielsweise österreichischen Bürgerinnen und Bürgern möglich, sich sicher mit der österreichischen Bürgerkarte oder Handy-Signatur bei spanischen behördlichen Online Services anzumelden. Unter anderem wurde in STORK der sichere Zugang zum Authentifizierungssystem der Europäischen Kom-mission (ECAS) und die damit geschützten Applikatio-nen der Europäischen Kommission für unterschiedliche nationale eIDs pilotiert.

ISA 1.18 Umsetzung und Pilotierung. Im Rahmen der ISA 1.18 Umsetzung wurde in Österreich eine Brücke zwi-schen STORK und dem Portalverbund geschaffen. Teil-nehmern des Portalverbunds ist es somit möglich – sofern sie die entsprechenden Rechte besitzen – sich aus dem Portalverbund via STORK bei Applikationen der Euro-päischen Kommission anzumelden. Die entsprechenden und notwendigen Rechte werden dabei vollständig im Portalverbund (beim zugehörigen Stammportal) verwal-tet. Im Authentifizierungssystem der Europäischen Kom-mission (ECAS) erfolgt nur mehr eine Überprüfung der Rechte. Die Grafik in Abbildung 1 zeigt die Architektur der er-folgreichen ISA 1.18 Umsetzung und Pilotierung. Um die ISA 1.18 Aktivität mit föderierter Autorisierung in

Österreich erfolgreich pilotieren zu können, wurde das STORK-Protokoll um Autorisierungsattribute (Rollen und Organisationsparameter) erweitertet. Die Erweite-rung wurde erfolgreich in den STORK-PVP Gateway, welcher auf dem Open Source Modul MOA-ID(6) auf-setzt, inkludiert. Im österreichischen Behördenumfeld werden Rollen und Rechte im Portalverbund verwaltet. Um eine Brücke zwischen dem europäischen Authenti-fizierungs- und Autorisierungssystem der Europäischen Kommission (ECAS) und dem nationalen Portalverbund zu schaffen, wurde MOA-ID so erweitert, dass es als Gateway zwischen ECAS und dem Portalverbund fun-gieren kann. MOA-ID mapped hierbei die empfangenen STORK-Attribute von ECAS auf nationale PVP Attribu-te und vice versa. Die eigentliche Authentifizierung und Autorisierung erfolgt dezentral am PVP Stammportal, MOA-ID leitet anschließend die entsprechenden Attri-bute an ECAS weiter. Um eine eindeutige Identifizierung von behördlichen Mitarbeitern sowohl im PVP als auch in ECAS zu ge-währleisten, war ein Mapping des bereichsspezifischen Personenkennzeichens für den Portalverbund (bPK-PV) auf einen STORK-Identifikator notwendig. Dieses Map-ping wurde in MOA-ID mittels Stammzahlenregisteran-kopplung umgesetzt.Als finales Resultat wurde die ISA 1.18 Umsetzung und die Erweiterungen bei MOA-ID mit Testanmeldungen bei der Applikation CIRCABC(7) der Europäischen Kom-mission erfolgreich pilotiert.

DI Thomas LENZWissenschaftlicher Mitarbeiter, E-Government Innovationszentrum (EGIZ); [email protected]

(1) ISA 1.18 Action [Online] http://ec.europa.eu/isa/actions/01-trusted-information-exchange/1-18action_en.html

(2) ECAS [Online] https://webgate.ec.europa.eu/cas/

(3) Portalverbund [Online] http://reference.e-government.gv.at/Portalverbund.577.0.html

(4) STORK [Online] http://eid-stork.eu/

(5) STORK 2.0 [Online] https://www.eid-stork2.eu/

(6) MOA-ID [Online] https://joinup.ec.europa.eu/software/moa-idspss_de/description

(7) CIRCABC [Online] http://circabc.europa.eu/

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Abbildung 1: Architektur für föderierte Autorisierung in Österreich.

Peter PICHLERSoftware Architekt/ Projektleiter (LFRZ); [email protected]

Mag. DI Dr. Bernd ZWATTENDORFERWissenschaftlicher Mitarbeiter, E-Government Innovationszentrum (EGIZ); bernd. [email protected]

DI Peter REICHSTÄDTERCIO/Leiter der EDV-Abtei-lung des österreichischen Parlaments; [email protected]

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Kommunalnetz Oberösterreich: Mehr Bürgerservice und weniger Kosten durch BehördennetzwerkReinhard Haider

abst

ract Die Digitalisierung hat nahezu alle gesellschaftlichen Ebenen erreicht. Ob es nun „Internet of Things“,

„Industrie 4.0“ oder „Cloud Computing“ ist, jeder ist zwischenzeitlich damit konfrontiert und hat diese

Welt bereits in das eigene Leben integriert. Laut Statistik sollten 70 % der Österreicher mobil vernetzt sein

und davon wiederum 50 % einen Social Media Account haben. Damit haben sie permanenten Zugang zu

den digitalen Services – wie Amazon, Booking.com und Netflix, uvm. Service „on the Click“ wird erwartet.

Insbesondere bei der jüngeren Generation ist das Standard.

Von jener Personengruppe wird auch ein kommunales Service in genau dieser Art erwartet. In Oberösterreich wurde diesem Anspruch durch den Aufbau eines Be-hördennetzwerkes von der BBi Breitbandinfrastruktur GmbH (BBi) und den dazugehörigen Cloud Services von der Gemdat OÖ (Gemdat) Rechnung getragen. Das Gesamtsystem ist weitgehend fertiggestellt. Über Chan-cen und Möglichkeiten berichten wir im Folgenden. Modern & zukunfssicher. Das Internet bietet viele techni-sche Facetten. In Oberösterreich können sich die Ge-meinden dank der beteiligten Partner A1 Telekom, BBI, Gemdat und OÖ Gemeindebund auf das Behördennetz verlassen. Durch das Update in den vergangenen Mona-ten, steht den oberösterreichischen Gemeinden nun mit neuen Bandbreiten ab 10 Mbit/s (kleinste Einheit) und bis 40 Mbit/s eine moderne und zukunftssichere Infra-struktur zur Verfügung. Andere Bundesländer und auch unsere Nachbarländer schauen manchmal neidvoll auf das schnelle und sichere Glasfasernetzwerk in Oberös-terreich. Oft gefordert, aber schwer realisierbar, ist hin-gegen ein Vergleich der Anbieter untereinander.

Kosten-Nutzen. Für einen Vergleich reicht es leider nicht aus, die monatlichen Kosten durch die in Mbit/s gemes-sene Geschwindigkeit zu dividieren. Viele Technologie-Faktoren spielen eine große Rolle. Nachstehend eine Auswahl der Vorteile einer A1 Service Netz Gemeinde: • Generell: Der gesicherte und ständig verfügbare In-

ternet Zugang mit symmetrischen Up- und Down-loadbandbreiten ist nur eine Eigenschaft dieses Netzwerkes.

• Exklusive Bandbreite: Die künftigen Up- und Down-load Datenraten ab 10 Mbit/s stehen dem Gemein-deamt 24 Stunden am Tag zur Verfügung. Im Un-terschied zu anderen Internet Diensten versorgt A1 Service Netz Gemeinde das Gemeindeamt ständig mit gleichbleibendem Durchsatz. Es gibt keine „bis zu“ Bandbreite und sie steht den Mitarbeitern am Gemeindeamt exklusiv zur Verfügung.

• Redundanz: A1 Service Netz Gemeinde ist in sämt-lichen Bereichen redundant ausgelegt. Alle zent-ralen Router, technische Komponenten und Ver-bindungseinheiten bis zum Gemeindeamt stehen mindestens zweifach zur Verfügung. Fällt eine Ein-heit aus, so übernimmt automatisch die redundante Einrichtung die Arbeitsleistung. Die LWL-Stränge bis zu den lokalen Knotenpunkten sind ebenfalls redundant auf zwei verschiedenen Wegen ange-schlossen. Damit wird ein Ausfall von Leitungs-wegen bestmöglich verhindert. Das Glasfasernetz steht mittlerweile seit Jahren zur Verfügung. Die Verfügbarkeitsrate beträgt mehr als 99,99 % über einen Zeitrahmen von mehreren Jahren.

• Sicherheit: Das gesamte Netz ist durch eine zent-rale Firewall gesichert. Diese wird stets auf dem jeweils technisch höchst aktuellen Stand gehalten. Aufgrund dieses Umstandes ist das gesamte Netz-werk vor Angriffen aus dem Internet geschützt. Die Kommunikation zwischen Standorten und zu An-wendungen der Gemdat oder des Landes werden davon nicht beeinflusst. Lediglich der Übergang in das Internet kann durch die mittlerweile tausenden

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| 17eGovernment Review | www.egovernment-review.org | Nr. 17 | 1/2016fachartikel

registrierten Angriffe monatlich verlangsamt wer-den – oder im schlimmsten Fall gesperrt sein.

• Mobile Zugänge: A1 Service Netz Gemeinde Mobile Access – die mobilen Zugängen über SIM Karten – werden in nächster Zukunft auch die schnelle Übertragungstechnologie LTE unterstützen. Die mobilen Zugänge sind ebenfalls besonders abgesi-chert und stellen den Zugang sowohl zum Internet als auch zum Datencenter der Gemdat oder den eigenen Servern im Gemeindeamt her. Dafür sind weder eine weitere Firewall, noch eine zusätzliche Software notwendig.

• IP Telefonie: Die moderne Form der IP Telefonie kann im A1 Service Netz Gemeinde sowohl als Cloud Lösung als auch mit eigenen Servern und von verschiedenen Anbietern genutzt werden.

• Priorisierung: Die Datenübertragung zu zentralen Diensten – wie Gemcloud (Datencenter), Kommu-nalnet, diverse Register usw. – wird automatisch priorisiert. Das bedeutet, dass diese Datenströme gegenüber dem Internet im Netz bevorzugt trans-portiert werden.

Lessons Learned. Voraussetzung für die Anbindung aller Gemeindeämter an ein Glasfasernetz ist der vorherge-hende Aufbau eines Backbones. Dies wurde in Ober-

österreich mit Unterstützung des Landes OÖ erreicht. Die Einzelanbindungen – sogenannte Last-Mile-Con-nections – stellen noch einmal eine gewaltige finanzielle Herausforderung dar. Dieses Problem konnte nur durch Sozialisierung der Errichtungskosten gelöst werden. Nur so konnten auch Gemeindeämter angebunden wer-den, die Kosten von mehr als TEUR 100 verursachten.

Verschlüsselung. Als unbedingt erforderlich hat sich die redundante Verschaltung im Backbone gezeigt. Die LAN-typische Strukturierung hat den Vorteil eines iso-lierten Netzes gebracht. Firewall und Content-Filter gibt es nur an einer zentralen Stelle. Weiters werden sehr vie-le personenbezogene Daten in Gemeinden verarbeitet. Dies hat bereits bei den ersten Überlegungen zu ver-schlüsselten Kommunikationswegen geführt; diese wur-den umgesetzt und auf jeden Fall beibehalten.

Resümee. Die obigen Punkte sind nur eine Auswahl der Eigenschaften von A1 Service Netz Gemeinde. In Ober-österreich vertraut die überwiegende Zahl der Gemein-den auf das Glasfasernetzwerk.

Im Nachbarland Deutschland musste aufgrund eines Hackerangriffes das IT-Netzwerk des Bundestages mit hohen Kosten vollkommen neu aufgebaut werden. In Oberösterreich sollte ein solcher Angriff in unser Be-hördennetzwerk nach menschlichem Ermessen nicht möglich sein.

Mag. (FH) Reinhard HAIDERAmtsleiter, Marktgemeinde Kremsmünster OÖ; reinhard.haider@ kremsmuenster.ooe.gv.at

Service Netz Gemeinde OÖ: Sie bietet viele Vorteile und spart Kosten. Setzt aber den Aufbau eines Backbones voraus.

Gehostete

IP-Telefonanlage

Eine

Ruf

num

mer

Gemdata OÖ

Land OÖ

Internet

Außendienst

Gemeindeamt

Außenstelle(n)

A1 Service Netz

Gemeinde

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Generationenaufgabe e-GovZiel: das ÖkosystemAlois Paulin

Der falsche Weg? Man kann es nicht leugnen, es hat sich einiges getan bezüglich der Technisierung des Staates – wir haben Finanzonline, die Bürgerkarte, ein mächtiges Arsenal an diversen Verwaltungsregistern und Online-diensten. Der Bürger kann in feinster Manier durch Ge-setztestexte wühlen, Gemeindebudgets nach Ungereimt-heiten durchforsten, sich seine Steuererklärung erklicken, im Grundbuch stöbern. Der Staat zeigt sich dabei von seiner besten Seite – man ist modern und macht fleißig alles nach, was man meint haben zu müssen, weil eben auch die Glaubensgenossen im Wes-ten rausposaunen, es wäre recht und billig es zu haben.

Die Transformation des Staates. Das Ergebnis dieser Be-strebungen des Staates sich selbst durch Informations-technologien zu transformieren ist einerseits ein buntes Sammelsurium verschiedenster Projekte, Technologien und Systeme, die versprechen das Leben des Bürgers „besser“ zu machen und andererseits ein fröhlich wach-sender Staat, der vor kreativen Ideen im Sinne des sich-selbst-neu-erfindens nur so strotzt. Vorgeblich, im In-teresse des Gemeinwohls, wird so ein Image von einem modernen Staat kultiviert, der technologie-unterstützt im Rahmen der sozialen Gerechtigkeit darauf achtet, dass jeder brav seine Steuern zahlt und sich auch erkun-digen kann, wie diese eingesetzt werden. Der gläsernere Bürger darf als Kompensation für immer weniger Frei-heit partizipieren und im Glauben leben, es sei alles gut. Die Transformation des Staates geschieht tatsächlich jedoch nicht zum Wohl, sondern zur Last des Bürgers.

Die Transformation ist nicht die Öffnung des Staates, sondern die Machtverschiebung weg von einer demo-kratisch-kontrollierbaren Rechtsordnung hin zu tech-nischen Monopolen ausgewählter Technologieprovider. Staatsnahe Organisationen (oder Abteilungen staatlicher Organe selbst) entwickeln und beherrschen proprietäre

technologische Systeme und Lösungen, die Teile einer In-frastruktur bilden, auf die die Existenz des Staates angewie-sen ist. Das Wissen über die

Technologie unserer Verwaltungssysteme ist proprietär; und die Systeme sind verschlossen.

Der Staat „modernisiert“ sich Schritt für Schritt, App für App weg von Demokratie hin zur GesmbH, in der jene die Rechnung ausstellen, die in die konkrete technologi-sche Lösung eingeweiht sind. Es entsteht somit ein neues Rechtssystem, nämlich das de-facto Recht der techno-logischen Einschränkung der Handlung. Ein „das geht nicht, das erlaubt mir der Computer nicht“ mag an der Supermarktkassa ja noch toleriert werden, im Verwal-tungsverfahren bedeutet dies jedoch die Kapitulation des traditionellen Rechts vor dem Recht der Technologie 1.

Die technologische Verschlossenheit zementiert die Macht der Produzenten für die Ewigkeit. Technologie aber kann geöffnet werden – Stichwort: Open Source, um dem zu-mindest hypothetisch vorzubeugen. Weit gefährlicher ist jedoch die funktionale Verschlossenheit dieser Systeme, die die Macht des herrschenden Systems für die Ewigkeit ze-mentiert – ob das ein sinnvoller Weg ist?

Was bisher war, ist erst der Anfang. Die technische und funktionale Verschlossenheit und politische Unkontrollierbarkeit

der herrschenden e-Gov Kultur wird zunehmend bemängelt und problematisiert; dies erteilt der zukunftsorientierten

Forschung die Aufgabe, nach ewigkeitstauglichen Systemen zu forschen, welche so beschaffen wären, dass zukünftige

Generationen sie sowohl politisch, wie auch rechtlich kontrollieren könnten.

Dieser Beitrag fasst zusammen, was bisher falsch lief und wo die Möglichkeiten für die Zukunft liegen.

abst

ract

„Der gläsernere Bürger darf als Kompensation für immer weniger Freiheit partizipieren und

im Glauben leben, es sei alles gut.“

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Technisierter Staat? Ziel: Das Ökosystem! Neue e-Gov Mo-dewörter wie Big Data und Open Data stehen für das Schürfen in Daten in Staatsbesitz nach Verwertbarem. Hinter diesen Buzzwords steht zwar keine klare Techno-logie, aber dennoch zeugen sie von einer Trendumkehr in der Technisierung des Staates, nämlich weg von der Opti-mierung für den Bürger, hin zur Stärkung der Volkswirt-schaft. Man spürt, dass in der Technisierung des Staates etwas ganz Großes schlummert.

Großes in der Technik benötigt aber ein klares Funda-ment. Solche Fundamente sind Technologien wie HTTP, HTML, SQL, Java, C, usw. Diesen ist gemein, dass sie als Modelle existieren, sowie, dass es generische Technologien sind, die das implementie-rende System nicht determi-nieren. Beide Faktoren – die Modellform und die Generizität, ermöglichen die Ent-stehung von Ökosystemen, die um solche Basistechno-logien herum entstehen. Jeder kann so einen eigenen Webserver, Webbrowser, oder eine Web-Suchmaschine bauen und kommerzialisieren. Das schafft ökonomi-sche Anreize, die ein primäres Ökosystem erschaffen, in dem um Technologie herum erstellt, verkauft, doku-mentiert, standardisiert, unterrichtet, beraten, geforscht, verbessert, vernetzt, innoviert... wird, mit Potenzial für die Ewigkeit.

Durch die Verbreitung des Wissens, um und über die Ba-sistechnologie, entsteht Potential für die Erstehung eines sekundären Ökosystems, in dem Verbraucherprodukte (z.B. Websites) generiert werden. Auch die Systeme des sekundären Ökosystems schaffen Möglichkeiten für Ko-produktion, wie z.B. die APIs von Facebook oder Goog-le. So entstehen tertiäre Ökosysteme, die abhängig von den proprietären Schnittstellen (die Modelle des prim. Ökosystems dagegen sind offen!) der Technologieanbie-ter sind.

Staat ist nicht gleich Wirtschaft. Nun ist der Staat nicht wie Google &Co. eine marktbasierte Firma, sondern ein rechtsbasiertes, auf kollaborative Willensbildung ange-wiesenes System, das ständigen Wandlungen unterzo-gen ist. Diese Andersartigkeit ist einerseits der Grund, weshalb gewohnte Paradigmen aus der Wirtschaft hier nicht greifen, birgt aber auch enormes Potential für die Entstehung neuer Ökosysteme, die sich der Generatio-nenaufgabe der Informatisierung des Staates annehmen. Die bisherige Suche nach einer Transformation des Staates durch IKT hat sich auf das sekundäre (teilwei-se auch das tertiäre) Ökosystem fokussiert, ohne dabei die Potentiale eines dedizierten primären Ökosystems in Betracht zu ziehen. Somit steht sich aber der Staat bezüglich seiner Modernisierung selbst im Weg, und verhindert die Schöpfung der großen Potentiale, die in

technischen Ökosystemen schlummern. Die wachsende Selbstverständlichkeit solch koproduktiver Ökosysteme erhöht auch die Erwartung dem Staat gegenüber, sol-che zu ermöglichen, um so die koproduktive Bewälti-gung der öffentlichen Aufgaben durch neue Stakeholder zu ermöglichen.

Der Fokus der Zukunft soll somit auf der Kultivierung ei-nes primären Ökosystems liegen, welches nicht nur Jah-re oder Jahrzehnte, sondern Jahrhunderte überdauern kann. Das Internet, das WWW, SQL und die Program-miersprachen als Kerntechnologien des primären tech-

nischen Ökosystems, werden noch dann der Menschheit dienen, wenn die Zweite Re-publik nolens volens einmal Teil der Geschichtsschreibung sein wird. Und während die staatstragende Frage zwischen

Französischer Revolution und dem Sozialstaat auf die für industrielle Gesellschaften prioritäre Gerechtigkeit des Sozialsystems gerichtet war, so rücken mit der hy-permobilen Informationsgesellschaft Fragen wie aktive Partizipation, rapide Migration, und die Möglichkeit auf den Einzelnen und dessen Familie betreffende Fragen aktiv und effektiv Einfluss zu nehmen, ohne dabei auf veraltete Mechanismen angewiesen zu sein.

Richtungswechsel: das ökonomische Potential der Wende. Das Vorantreiben der Erforschung und Entwicklung ewigkeitstauglicher Basistechnologie zur Steuerung und Erfüllung gesellschaftlicher Aufgaben birgt somit nicht nur Potential für positive Transformationen des Staates in Richtung stärkerer gesellschaftlicher Partizipation, In-klusion von neuen Stakeholdern und der generellen Stär-kung demokratischer Prinzipien, es birgt auch wesentli-ches ökonomisches Potential (maßgeblich durch Faktor Silicon Valley ist Kalifornien mittlerweile die achtstärks-te Wirtschaft der Welt, größer als etwa Russland oder Italien). Die Zukunft kann somit die Transformation weg vom Staat als monopolisiertem Verwaltungsdienst-leister, hin zum Hüter ewigkeitstauglicher Infrastruktur, auf der gesellschaftliche Aufgaben durch evolutionäre Strukturen bewältigt werden, bringen. Diese Transfor-mation verspricht einen ähnlichen zivilisationshistori-schen Sprung, wie ihn die systematische Einführung der Schrift oder der Mathematik in die öffentliche Verwal-tung vollbracht haben.

Dr. Alois PAULINUniversiätsassistent am Institut für Rechner-gestützte Automation, Technische Universität Wien; [email protected]

„Der Fokus der Zukunft soll auf der Kultivierung eines primären Ökosystems liegen, welches nicht nur Jahre oder Jahrzehnte, sondern Jahrhunderte

überdauern kann.“

(1) Lessig, Lawrence. Code 2.0. New York : Basic Books, 2006.

(2) apaulin.com [Online] http://apaulin.com/research/2015/adv15-oecosystem.pdf.

Paulin, Alois. Generationenaufgabe E-Government – Ziel: das Ökosystem. Tagung Verwaltungsinformatik 2015.

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Effizienter Staat 2016

10.–11. Mai 2016 Berlin, Deutschland

Next stop: Smart Government.

http://www.effizienterstaat.eu/Kongress/

5. eGovernment Symposium Romand

12. Mai 2016 Martigny, Schweiz

5ème eGovernment Symposium Romand.

http://www.egovernment-symposium.ch/de-CH/Symposium-Romand-de.aspx

Central and Eastern European e|Dem and e|Gov Days 2016

12.–13. Mai 2016 Budapest, Ungarn

Multi-Level (e)Governance: Is ICT a means to enhance transparency and democracy?

http://eeegov.ocg.at/

CeDEM 2016: Intern. Conference for eDemocracy & Open Government

18.– 20. Mai 2016 Krems, Österreich

Celebrating 10 Years of Conference for e-Democracy and Open Government.

http://www.donau-uni.ac.at/cedem16

e-Health Konferenz 2016

19. Mai 2016 Wien, Österreich

Auf dem Weg zum „e-Patient“.

https://www.adv.at/Events/Event-Items/ E-Health-Konferenz-2016-(1)

11. MEMO 2016

6.–7. Juni 2016 Münster, Deutschland

MEMO (Methoden und Werkzeuge zur Verwal-tungsmodernisierung).

http://www.memo-tagung.de

7-egov-day

2. Juni 2016 Koblenz, Deutschland

Schwerpunkte: IT-Unterstützung im Ehren-amt, Bürger und Vertrauen, Interoperabilität undVernetzung sowie Bürokratieabbau durch das Once-Only Prinzip.

https://www.uni-koblenz-landau.de/de/koblenz/fb4/iwvi/agvinf/egov-network/egov-day/programm

ADV e-Government Konferenz 2016

8.–9. Juni 2016 Innsbruck, Österreich

#idee_vision_goingLive.

https://www.adv.at/Events/Event-Items/20160608-09_KONF_eGovernment

dg.o 2016 - 17th Annual International Conference on Digital Government Research

8.–10. Juni Shanghei, China

Internet Plus Government: New Opportunities to Solve Public Problems.

http://dgsociety.org/

16. European Conference on eGovernment (ECEG 2016)

16.–17. Juni 2016 Ljubljana, Slowenien

Schwerpunkte: Applications of E-Government, Challenges to E-Government, Interoperability and e-Government 2.0.

http://academic-conferences.org/eceg/eceg2016

4. Zukunftskongress Staat & Verwaltung

21.– 22. Juni 2016 Berlin, Deutschland

Krise als Chance – Gemeinsam handeln im föderalen Staat: Effizient und digital!

http://www.zukunftskongress.info/

15th IFIP Electronic Government (EGOV) and 8th Electronic Participation (ePart) Conference 2016

05.–08. September 2016 Guimarães, Portugal

Zentrale Konferenz mit Tracks zu E-Govern-ment, E-Participation, Open Government & Open and Big Data, Policy Modeling & Policy Information, Smart Government.

http://www.egov-conference.org/ egov-2016

EGOVIS 2016

05.– 08. September 2016 Porto, Portugal

Technology-Enabled Innovation for Demo-cracy, Government and Governance (Teil des DEXA Konferenz Clusters).

http://www.dexa.org/egovis2016

E-Government Tagungen, Konferenzen und Messen

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E-Government Tagungen, Konferenzen und Messen

FTVI & FTRI 2016

21.– 23. September 2016 Dresden, Deutschland

Fachtagung Verwaltungsinformatik und Fachtagung Rechtsinformatik 2016.

http://www.ftvi.de/ftvi-ftri-2016

E-VOTE-ID 2016

18.– 21. Oktober 2016 Bregenz, Österreich

International Joint Conference on Electronic Voting.

http://www.e-vote-id.org/2016

Tagung – Verwaltungsinformatik 2016

17. November 2016 Wien, Österreich

Der digitale Wandel in der Verwaltung.

http://www.adv.at/Events/Event-Items/Verwaltungsinformatik-2016

10. Nationales eGovernment- Symposium

30. November 2016 Bern, Schweiz

http://www.egovernment-symposium.ch

CeDEM Asia 2016: In-ternational Conference for eDemocracy & Open Government

07.–09. Dezember 2016 Daegu, Südkorea

Social media and citizen participation, E-government and e-democracy, Smart cities and emerging topics.

http://www.donau-uni.ac.at/ cedemasia2016

2016HICSS-50

04.–07. Januar 2017 Honolulu, Hawaii, USA

Hawaii International Conference on System Sciences.

http://www.hicss.org

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E-Government PublikationenDennis Anderson, Robert Wu, June-Suh Cho, Katja SchroederE-Government Strategy, ICT and Innovation for Citizen Engagement Springer, ISBN-13: 978-1493933488, Dezember 2015

Georg Aichholzer, Herbert Kubicek, Lourdes Torres (Hrsg.) Evaluating e-Participation: Frameworks, Practice, EvidenceSpringer, ISBN-13: 978-3319254012, Januar 2016

Surya Nepal, Cécile Paris, Dimitrios Georgakopoulos (Hrsg.)Social Media for Government Services Springer, ISBN-13: 978-3319272351, Januar 2016

Sokratis K. Katsikas, Alexander B. Sideridis (Hrsg.)E-Democracy - Citizen Rights in the World of the New Computing Paradigms: 6th International Conference, E-Democracy 2015Springer, ISBN-13: 978-3319271637, Januar 2016

Tony E Wohlers, Lynne Louise BernierSetting Sail into the Age of Digital Local Government: Trends and Best Practices Springer, ISBN-13: 978-1489976635, Januar 2016

Erich Schweighofer, Franz Kummer, Walter Hötzdendorfer), Georg Borges (Hrsg.)IRIS 2016: Netzwerke, Tagungsband des 19. Internationalen Rechtsinformatik SymposiumsOesterreichische Computer Gesellschaft, ISBN-13: 978-3903035096, Februar 2016

Holly Jarman, Luis F. Luna-Reyes (Hrsg.)Private Data and Public Value: Governance, Green Consumption, and Sustainable Supply ChainsSpringer, ISBN-13: 978-3319278216, März 2016

Luis Teran, Andreas Meier (Hrsg.)Proceedings of the 2016 Third International Conference on eDemocracy & eGovernment (ICEDEG)IEEE, ISBN 978-3-907589-12-0, April 2016

Jing Zhang, Luis Felipe Luna-Reyes, Theresa A. Pardo, Djoko S. Sayogo (Hrsg.)Information, Models, and Sustainability: Policy Informatics in the Age of Big Data and Open Government Springer, ISBN-13: 978-3319254371, April 2016

Mike Friedrichsen, Peter -J. Bisa (Hrsg.)Digitale Souveränität: Vertrauen in der Netzwerkgesellschaft Springer VS, ISBN-13: 978-3658073480, April 2016

Alexander Balthasar, Blaž Golob, Hendrik Hansen, Robert Müller-Török, András Nemeslaki, Johannes Pichler, Alexander Prosser (Hrsg.)Proceedings of the CEE e | Dem and e | Gov Days 2016 Is ICT a means to enhance transparency and democracy?Oesterreichische Computer Gesellschaft , ISBN 978-3- 903035-11-9, Mai 2016

Manuela Glaab (Hrsg.)Politik mit Bürgern - Politik für Bürger: Praxis und Perspektiven einer neuen BeteiligungskulturSpringer VS, ISBN-13: 978-3658129835, Mai 2016

Peter Parycek, Noella Edelmann, N. (Hrsg.) Proceedings of the Sixth International Conference for e-Democracy and Open Government CeDEM16IEEE Computer Society, ISBN 978-1-5090-1042-4, Mai 2016

Anna Soßdorf Zwischen Like-Button und Parteibuch: Die Rolle des Internets in der politischen Partizipation Jugendlicher Springer VS, ISBN-13: 978-3658139315, Juni 2016

William D. EggersDelivering on Digital: The Innovators and Technologies That Are Transforming Government Rosettabooks, ISBN-13: 978-0795347511, Juni 2016

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Österreichische Post AG Info.Mail Entgelt bezahlt Retouren an FH Kärnten, Europastraße 4, A-9524 Villach

9. Jahrgang

erscheint halbjährlich

in einer Auflage von 1000 Exemplaren

ISSN 1997-4051 (gedruckte Ausgabe)

Fachhochschule Kärnten

Studienbereich Wirtschaft & Management

Europastraße 4

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Tel.: +43 (0)5 90500-2401

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eGovernment ReviewFachzeitschrift des Studienbereichs Wirtschaft & Management der Fachhochschule Kärnten

Herausgeber: FH-Prof. Dr. Wolfgang Eixelsberger

Redaktion: Mag.a Sabine Dlugaszewicz

Design: designation - Strategie | Kommunikation | Design,

www.designation.at

Druck: Dareb, Medientechnik und Produktions-

management GmbH, Klagenfurt am Wörthersee

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