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Europa in Bewegung

Europäische Union

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Ein Blick in die ZukunftWissenschaftliche Forschung in der Europäischen Union

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Sie finden diese Broschüre sowie andere kurze und allgemeinverständliche Erläuterungen zurEU online auf der Website europa.eu.int/comm/publications

Europäische KommissionGeneraldirektion Presse und KommunikationReferat VeröffentlichungenB-1049 Brüssel

Manuskript abgeschlossen im August 2004.

Illustration Titelseite: Bilderbox.com

Bibliografische Daten befinden sich am Ende der Veröffentlichung.

Luxemburg: Amt für amtliche Veröffentlichungen der Europäischen Gemeinschaften, 2005

ISBN 92-894-8071-8

© Europäische Gemeinschaften, 2005Nachdruck gestattet

Printed in Belgium

GEDRUCKT AUF CHLORFREI GEBLEICHTEM PAPIER

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Ein Blick in die ZukunftWissenschaftliche Forschung in der Europäischen Union

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In die Zukunft investieren 3

Die wachsende Rolle der EU im Bereich der Forschung 4

Das Sechste Rahmenprogramm 6

Informationsgesellschaft und Nanotechnologie 7

Gesundheit, Ernährung, Umwelt und Staat 9

Hochfliegende Pläne 12

Einen Europäischen Forschungsraum schaffen 14

Die Gemeinsame Forschungsstelle 19

Ein Ausblick auf übermorgen 21

Mehr zum Thema 22

Inhalt

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Wissenschaftliche Forschung bringt unsneue Erkenntnisse über die Welt undführt zu Erfindungen, die unser Lebenverändern. Europa kann auf eine stolzeTradition von Entdeckungen und Erfin-dungen zurückblicken. Vor 200 Jahrenbegann hier die industrielle Revolution.Heute stehen unter anderem das Mobil-telefon und der Airbus für eine Vielzahlvon tagtäglich benutzten Objekten, dieeuropäischem Forschungseifer undErfindergeist entspringen.

Wenigen Menschen ist bewusst, dassauch das World Wide Web in Europa –nämlich in der Europäischen Organisa-tion für Kernforschung (CERN) in Genf– entwickelt wurde. Das Web war mit-entscheidend für den Erfolg des Inter-net; da jedoch seine kommerzielle Nut-zung in den Vereinigten Staaten ihrenAnfang nahm, wird es für eine reinamerikanische Erfindung gehalten.

Europäische Unternehmen und For-schungsinstitute machen ständig neueEntdeckungen auf den Gebieten derPhysik und der Biowissenschaften. Sieentwickeln Energie- und Informations-technologien, die richtungweisend seinwerden für die Welt von morgen – undübermorgen.

Allerdings fehlen privaten Firmen undden nationalen Forschungszentren inEuropa häufig die nötigen Mittel, umin der globalen Wirtschaft von heute –und besonders im harten Wettbewerbmit Konkurrenten aus den VereinigtenStaaten und Asien – bestehen zu kön-nen. Hinzu kommt, dass sowohl die Ver-einigten Staaten als auch Japan mehrGeld für Forschung ausgeben als dieEuropäische Union.

Gemeinsam müssen die EU und ihreMitgliedstaaten ihre Bemühungen ver-stärken, um die europäische Forschung

In die Zukunft investieren

voranzubringen. Auf dem Gipfel vonLissabon im März 2000 haben sich dieStaats- und Regierungschefs der EUauf das Ziel verständigt, die Europäi-sche Union bis zum Jahr 2010 zumwettbewerbsfähigsten Wirtschaftsraumder Welt zu machen. Bei der Erreichungdieses Ziels spielen die Forschung unddie Entwicklung neuer Technologieneine entscheidende Rolle. Sie sindgleichzeitig eine Garantie für den künf-tigen Wohlstand aller Europäer, dennschließlich werden viele der Jobs vonmorgen von Investitionen abhängen,die heute getätigt werden.

Daher fördert die EU Forschungspro-gramme, finanziert gemeinsame Pro-jekte und ist bestrebt, eine möglichsteffiziente Verteilung der Mittel inner-halb Europas zu gewährleisten. Außer-dem beseitigt sie Hindernisse, die bis-her die Zusammenarbeit zwischenWissenschaftlern aus verschiedenenLändern erschwert haben. In der EUherrscht die Überzeugung, dass Euro-pas Forscher es mit den besten der Weltaufnehmen können, wenn sie ihreKräfte bündeln.

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Das World Wide Web ist eineeuropäische Erfindung.

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Das Engagement der EuropäischenUnion im Bereich der Forschung reichtinzwischen fast ein halbes Jahrhundertzurück. Die Gemeinsame Forschungs-stelle (GFS) wurde bei der Gründungder Europäischen Gemeinschaft imJahr 1958 als Teil der EuropäischenKommission eingerichtet. Aufgabe derGFS war es, der Kommission und ande-ren EU-Organen bei der Ausarbeitungund Umsetzung ihrer Politik mit unab-hängiger wissenschaftlicher Beratungund technischer Unterstützung zurSeite zu stehen.

Mit der Vorbereitung des EuropäischenBinnenmarkts in den 80er Jahren über-nahm die EU mehr Verantwortung beider Förderung und Koordination derwissenschaftlichen Forschung in denMitgliedstaaten. Zur Bewältigung die-ser Aufgabe hat die EU eine Reihe vonRahmenprogrammen mit einer Dauervon jeweils etwa vier Jahren aufgestellt.Die Programme werden regelmäßigüberarbeitet, um den ständigen Verän-derungen auf den Gebieten der wis-senschaftlichen und technologischenForschung sowie der Weiterentwick-lung der Prioritäten der EU Rechnungzu tragen. Das erste Rahmenprogrammumfasste die Jahre 1984-1987, dasaktuelle – sechste – begann 2002 undendet im Jahr 2006.

Weitere Meilensteine:

1986: In einem neuen Vertrag (der Ein-heitlichen Europäischen Akte) wirdfestgeschrieben, dass Wissenschaftkünftig in den Verantwortungsbereichder EU fällt.

1992: Im Vertrag über die EuropäischeUnion (Vertrag von Maastricht) wirdder EU eine bedeutendere Rolle bei derFörderung von Forschung und techno-logischer Entwicklung zugestanden.

2000: Die Staats- und Regierungschefsder EU entscheiden, die EuropäischeUnion zum wettbewerbsfähigsten unddynamischsten wissensbasierten Wirt-schaftsraum der Welt zu machen. AlsBeitrag zur Erreichung dieses Ziels for-dern sie die Schaffung eines „Europäi-schen Forschungsraums“ (EFR).

2003: Die Staats- und Regierungschefsder EU einigen sich auf eine Erhöhungder FuE-Ausgaben auf 3 % des BIP biszum Jahr 2010.

Die EU wollte mit der Einbeziehung derneuen Mitgliedstaaten in Mittel- undOsteuropa in ihre Forschungsförderungnicht bis zum Jahr 2004 warten. Bereits1992 wurden über 3 200 Projekte mitMitteln in Höhe von 93 Mio. EURfinanziert, um zu gewährleisten, dassdas in diesen Ländern vorhandene,wertvolle wissenschaftliche Potenzialund Fachwissen nicht unter den drasti-schen finanziellen Einschnitten nachdem Zusammenbruch des Kommunis-mus leiden würde. Ab 1998 konntensich die mittel- und osteuropäischenInstitute, Universitäten und Unterneh-men zu den gleichen Bedingungen anForschungsprojekten beteiligen wieEinrichtungen der EU-Mitgliedstaaten.

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Die wachsende Rolle der EU im Bereich der Forschung

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Dem Geheimnis der Riesenwellen auf der Spur

In den vergangenen 20 Jahren sind mehr als 200 große Frachtschiffe spurlos in den Weltmeeren ver-schwunden – viele davon Opfer so genannter „Freak Waves“. Wurden diese tödlichen Wasserwände früherals Seemannsgarn abgetan, so steht ihre Existenz heute außer Frage. Ein Konsortium von Wissenschaftlernunter deutscher Leitung hat inzwischen eine neue Technologie für die Vorhersage der Riesenwellen ent-wickelt.

In diesem so genannten MaxWave-Projekt arbeiten 11 Organisationen aus sechs EU-Ländern zusammen,die auf die Bereiche Meteorologie, Ozeanografie und Schiffsbautechnik spezialisiert sind. Sie haben Vor-hersagemodelle entworfen, die mit statistischen Werten arbeiten, um das Risiko von Freak Waves beibestimmten Wetterbedingungen zu bestimmen.

Die Arbeit des Teams hat bereits zu mehr Sicherheit im Bereich des Seeverkehrs geführt, beispielsweise durchverstärkte Lukenabdeckungen bei Hochsee-Massengutfrachtern. Das Bordradar, das im Rahmen des Projektsbenutzt wurde, um extreme Wellen zu erfassen, wird mittlerweile kommerziell vertrieben und könnte Schif-fen als Blackbox dienen.

Das Radarsystem überprüft die Bedingungen auf See in Echtzeit, erstellt unmittelbar Risikoanalysen unddokumentiert die Ereignisse im Falle eines Unfalls. In Kombination mit Satellitentechnologie, mit derenHilfe die Eigenschaften einzelner Wellen erkannt werden können, wird das Bordradarsystem es ermögli-chen, große Flächen des Ozeans zu überwachen und genauere Daten zu erhalten als mit der derzeit benutz-ten Technologie.

Europäische Forschungermöglicht es den Schiffen,Riesenwellen auszuweichen©

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Das Sechste Rahmenprogramm ist dasAushängeschild der EuropäischenUnion auf dem Gebiet der Forschung.Das von der Europäischen Kommissionerstellte Programm wurde im Juni2002 vom Europäischen Parlamentund den Regierungen der Mitglied-staaten angenommen. Insgesamt ste-hen für das Programm im Zeitraum2002-2006 17,5 Mrd. EUR zur Verfü-gung – das sind 17 % mehr als für dasvorangegangene Rahmenprogramm.

Kennzeichnend ist auch der neueAnsatz. Statt wie bisher den Schwer-punkt auf die Finanzierung diverserProjekte zu legen, konzentriert sich dasneue Programm auf die künftige For-schungspolitik, darunter die Schaffungeines Europäischen Forschungsraums(EFR). In diesem „grenzenlosen“ Raumsollen die wissenschaftlichen Ressour-cen effizienter dazu genutzt werden,neue Arbeitsplätze zu schaffen undEuropa wettbewerbsfähiger zu machen.

Zweck des EFR ist es,

• das Rahmenprogramm mit anderenregionalen, nationalen und interna-

tionalen Forschungsinitiativen zukoordinieren;

• Forschungszentren zur Zusammen-arbeit mit Forschern aus anderenLändern zu ermutigen;

• Forscher darin zu bestärken, dieErgebnisse ihrer Arbeit zu teilen.

Das Rahmenprogramm zielt darauf ab,Doppelarbeit zu vermeiden und so dasPotenzial der Europäischen Union zumaximieren. Genauer gesagt werdenim Rahmen des Programms Ressourcenauf sieben vorrangige Tätigkeitsberei-che konzentriert, die ausgewählt wur-den, weil sie allesamt Einfluss auf unsertägliches Leben haben:

• Biowissenschaften (2,25 Mrd. EUR),• Technologien für die Informations-

gesellschaft (3,63 Mrd. EUR),• Nanotechnologien (1,3 Mrd. EUR),• Luft- und Raumfahrt (1,1 Mrd. EUR),• Lebensmittelsicherheit (685 Mio.

EUR),• nachhaltige Entwicklung (2,12 Mrd.

EUR) sowie• Bürger und Staat (225 Mio. EUR).

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Das Sechste Rahmenprogramm

Der Mehrwert aus der Dusche

Wie kann all das heiße Wasser, das beim Duschen verschwendet wird, besser genutzt werden? Diese Fragestellte sich eine Gruppe kleiner und mittlerer Unternehmen aus Dänemark, Deutschland, Spanien und demVereinigten Königreich. Im Rahmen eines CRAFT-Kooperationsforschungsprojekts entwickelten sie neuar-tige Wärmetauscher, mit denen aus dem abfließenden heißen Wasser ansonsten ungenutzte Energie gewon-nen werden kann, um damit das zufließende Kaltwasser zu erwärmen.

Die Gruppe entwarf und testete verschiedene Modelle, um zu einem möglichst kleinen, praktischen Gerätzu kommen. Ergebnis ist die Warmit-Wärmerückgewinnungsanlage, die für Duschen über Badewannen ver-wendet werden kann. Derzeit forscht das Team an noch kleineren Systemen für Duschwannen, die bereitsbei der Herstellung integriert werden können. Die Technik ist auch auf andere Haushaltsgeräte wie Wasch-maschinen, Spülmaschinen oder Badewannen übertragbar. Da bis zu 50 % der Abwärme zurückgewonnenwerden kann, könnten Hausbesitzer, Hotels und Sportanlagen in ganz Europa damit eine Menge Heizkostensparen und ihre Treibhausgas-Emissionen senken.

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Mit dem Einzug von Computern undanderen elektronischen Geräten in unse-ren Alltag werden immer mehr Bereichedes täglichen Lebens zu „eBereichen“:eWork, eBusiness, eVerwaltung, eGe-sundheit, eKultur und eLearning.

Die europäische Industrie hat bemer-kenswerte Erfolge auf dem Gebiet derMobiltelefonie verzeichnen können. Sowurde der GSM-Standard („globalsystem for mobile communication“ –globales Mobilkommunikationssystem)in Europa entwickelt, und auch an derso genannten digitalen Revolutionhaben die Europäer entscheidend mit-gewirkt. Hierbei werden Daten, Töne,Bilder und Text in eine einheitlicheBinärsprache konvertiert, die Daten-transfer ohne Qualitätsverluste und die„Kommunikation“ unter bisher nichtkompatiblen Medien wie Telefon,Radio, Fernsehen und Computerermöglicht.

Die Anwendungsmöglichkeiten sind sopraktisch wie vielfältig: Schutz der Pri-vatsphäre, Aus- und Weiterbildung, Ein-

beziehung von Senioren und Behinder-ten, Telearbeit, elektronischer Geschäfts-verkehr und elektronische Verwaltung,Gesundheitsberatung im Netz oderintelligente Verkehrssysteme. Beson-dere Aufmerksamkeit kommt dabei derSicherheit zu, damit es Hackern nichtgelingen kann, auf vertrauliche Infor-mationen zuzugreifen, die über diesedigitalen Kanäle übermittelt werden.Neue Hard- und Software wird dazubeitragen, die europäische Industriewettbewerbsfähiger zu machen und dieBürger der EU an der wissensbasiertenGesellschaft teilhaben zu lassen.

Die Wissenschaft des unendlich KleinenDer Begriff „Nanowissenschaften“tauchte erstmals vor etwa 20 Jahrenauf. Er umfasst Technologien auf derNano-Ebene, d. h. Technologien, die mitKomponenten von lediglich einem mil-liardstel Meter – einem Nanometer –Länge arbeiten. Ein Nanometer ist80 000-mal kleiner als ein menschli-ches Haar breit ist. Diese Wissenschaft

Informationsgesellschaft und Nanotechnologie

Die Braille-Tastaturermöglicht es Blinden,an der Informations-gesellschaft teilzuhaben.©

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nen, Hautcremes und medizinische Pro-dukte wie etwa Herzklappen. WeitereAnwendungen werden folgen. DieNanotechnologieforschung wird in denkommenden Jahren in praktisch allenWirtschaftsbereichen zu Neuentwick-lungen führen, insbesondere jedoch in der Medizin, der Informationstech-nologie, der Energieerzeugung und -speicherung, bei neuen Werkstoffenund Herstellungstechniken sowie imUmweltbereich.

Um den größtmöglichen Nutzen ausdiesen Fortschritten zu ziehen, ist eineenge Zusammenarbeit zwischen Spe-zialisten verschiedenster Fachgebietevonnöten, darunter Ingenieurwesen,Elektrotechnik, Chemie, Biologie, Phy-sik, Werkstoffkunde und Messwesen.Dies ist eine Herausforderung, der keinLand alleine gewachsen ist.

des unendlich Kleinen nimmt Atomeals Ausgangspunkt. Sie verändert aufradikalste Weise die Forschungsmög-lichkeiten im atomaren und molekula-ren Bereich.

Mögliche Anwendungsgebiete fürNanotechnologien sind „Nano-Robo-ter“ in der Größe eines Atoms, die zumedizinischen Zwecken in den mensch-lichen Körper injiziert werden können;elektronische „Nano-Chips“, die weitmehr Information speichern und verar-beiten können als die heutigen Mikro-chips; „Nano-Fasern“ für bessere undsauberere Bekleidung; schließlich„Nano-Materialien“ für Hochleistungs-beschichtungen, beispielsweise fürLuft- und Raumfahrzeuge.

Bereits auf dem Markt sind neuartigeComputerdisplays, kratzfeste Lacke,Oberflächen mit besonderen Funktio-

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Airbus, ein Musterbei-spiel für erfolgreicheeuropäische Zusammen-arbeit im High-Tech-Bereich, bringt geradeeine neue Generationvon Flugzeugen auf den Markt.

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Die erste vollständige Entschlüsselungdes menschlichen Genoms und die Ent-deckung der Stammzellen – beides sindEreignisse der letzten Jahre, die bezeu-gen, mit welch Riesenschritten die Wis-senschaft das Gesundheitswesen ero-bert. Allerdings werden groß dimensio-nierte und langfristig angelegte For-schungsarbeiten notwendig sein, umdiese Entdeckungen umfassend zu nut-zen.

Die vollständige Entschlüsselung dermenschlichen DNA ist ein neues Instru-ment aus der Biologie, das unseregesamte Sichtweise von der Behand-lung von Krankheiten verändernkönnte. Wir werden damit defekteGene reparieren und neue Medika-mente herstellen können. Die Anwen-dung auf die unterschiedlichstenKrankheiten ist denkbar, von Krebs zualtersbedingten Leiden (Alzheimer oderParkinson) und Armutskrankheiten(Aids, Malaria, Tuberkulose).

Sicherer und gesünderNoch wichtiger als medizinischer Fort-schritt ist für unser tägliches Lebenwohl die Ernährung. Die Sicherheit undQualität unserer Lebensmittel zu garan-tieren ist daher eine der großen Aufga-ben staatlichen Handelns. Im Mai2004 hat die Europäische Kommissiondas weltweit führende Forschungs-netzwerk in Sachen Prionenerkrankun-gen ins Leben gerufen. Diese Krank-heiten werden von einem anstecken-den, virusähnlichen Erreger verursacht,der das Zentralnervensystem angreift.Mit 52 Labors in 20 Ländern umfasstdas Netzwerk 90 % aller europäischenForschungsteams, die an BSE (BovineSpongiforme Enzephalopathie oder„Rinderwahn“) bzw. der beim Men-schen vorkommenden Form dieserErkrankung (Creutzfeldt-Jakob-Krank-heit) und anderen Prionenkrankheitenarbeiten. Die EU stellt dem Netz überfünf Jahre gestaffelt insgesamt 14,4Mio. EUR zur Verfügung.

Gesundheit, Ernährung, Umwelt und Staat

Bakterien, die in derprähistorischen

Altamira-Höhle inNordspanien entdeckt

wurden, wurden von europäischen

Wissenschaftlern fürdie Entwicklung einesneuen Breitbandanti-

biotikums genutzt. © T

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Die Biotechnologie eröffnet Landwir-ten neue Wege, so zum Beispiel denAnbau genetisch veränderter (GV)Pflanzen. An dieser Entwicklung hatsich eine intensive Debatte entzündet.Befürworter von GV-Getreide argu-mentieren, dass damit Versorgungs-probleme überall auf der Welt gelöstwerden könnten; Kritiker fürchten dieAuswirkungen auf die menschlicheGesundheit und die Umwelt. Die EUfördert sorgfältige Forschung auf die-sem Gebiet, um mit objektiven Faktenzu der Debatte beizutragen.

Mit EU-Fördermitteln unterstützte For-schungsarbeiten helfen auch derEuropäischen Behörde für Lebensmit-telsicherheit bei ihrer Aufgabe, Risikenim Zusammenhang mit Lebensmittelnzu bewerten, die Öffentlichkeit zuinformieren und, wenn nötig, gesund-heitsbezogene Warnhinweise heraus-zugeben. Zu den Forschungsbereichengehören:

• Zeitpunkt und Ort des Auftretensvon ernährungsbedingten Erkran-kungen und Allergien,

• Zusammenhang zwischen Ernäh-rung und Gesundheit,

• Rückverfolgbarkeit über die gesamteLebensmittelherstellungskette,

• möglicher Einfluss von Tierfutter-bestandteilen auf die menschlicheGesundheit.

Grüner und nachhaltigerUnser Wohlergehen hängt nicht alleinvon unserer Ernährungsweise oder vonFortschritten bei der medizinischenBehandlung ab, sondern auch vomZustand der Welt, die uns umgibt. Eineffektives Ressourcenmanagement, die

Erhaltung der biologischen Vielfalt, dieMinimierung der Umweltverschmut-zung und der Kampf gegen den Kli-mawandel sind nur einige der Heraus-forderungen, vor denen wir stehen.

Die Forschung auf den Gebieten Bio-und Agrarwissenschaften, die Nutzungder Meeresressourcen, neue Werkstoffe,Industrietechnologien und Energie –alle Aspekte des Fortschritts unsererZeit – müssen nunmehr der Notwen-digkeit einer nachhaltigen EntwicklungRechnung tragen.

Ein Schlüsselfaktor ist hierbei die Bezie-hung zwischen Energieproduktion und-verbrauch. Die Europäische Union för-dert Forschungsprojekte, die daraufabzielen, Treibhausgasemissionen zuverringern und neue Technologien zurNutzung erneuerbarer Energien wieBiomasse, Wind, Sonnenenergie undWellenkraft zu entwickeln. Ziel der For-schungsbemühungen ist es, bis zumJahr 2010 12 % des Energiebedarfs derEU aus den genannten Quellen zudecken.

Auf den Verkehr entfallen ein Dritteldes europäischen Energieverbrauchsund fast 30 % des gesamten CO2-Aus-stoßes. Wissenschaftler prüfen Mög-lichkeiten, Autoabgase – beispielsweisedurch die Verwendung alternativerKraftstoffe – zu reduzieren und neueHerstellungsverfahren zu entwickeln,mit denen die Qualität, die Sicherheit,der Komfort, die Kosteneffizienz unddie Umweltverträglichkeit erhöht wer-den können.

Kennzeichnend für die Forschung derEU im Umweltbereich ist die interna-tionale Zusammenarbeit. Gemeinsam

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mit der NASA arbeitet die EuropäischeUnion am Theseo-Solve-Projekt, beidem die chemischen und physikali-schen Eigenschaften der Atmosphäreuntersucht werden. Seit über zehn Jah-ren werden mit Hilfe von Ballons undFlugzeugen Messungen in der Stratos-phäre durchgeführt, um mehr über denAbbau der Ozonschicht in verschiede-nen Höhen zu erfahren.

Offener und aufgeschlossenerDie rasanten Entwicklungen in Wis-senschaft und Technik verändern auchdas Verhältnis zwischen Behörden,Öffentlichkeit und Wissenschaftlern inunseren Gesellschaften. Nur allzu leichtkönnen der gemeinsame Dialog unddas gegenseitige Verständnis unter-brochen werden. Es ist eines der höchs-ten Anliegen der Europäischen Union,die Kommunikation zwischen den ver-schiedenen Gruppierungen zu verbes-sern. Die Öffentlichkeit muss sich derBedeutung wissenschaftlichen Fort-schritts bewusst sein und einen besse-ren Einblick in die Forschung erhalten.Forscher müssen für die Bedenken derÖffentlichkeit und die ethischenGesichtspunkte ihrer Arbeit sensibili-siert sein. Politiker und Entscheidungs-träger müssen ansprechbar und aufge-schlossen für Ansichten aus allenSchichten und Gruppen der Gesell-schaft sein.

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Ein Ballon wird für eineMission zur Messung desAbbaus der Ozonschicht in der Stratosphäre vorbereitet.

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Seit undenklichen Zeiten haben Him-mel und Weltall den Menschen faszi-niert. Dank der europäischen For-schungsanstrengungen wird inzwi-schen etwa die Hälfte aller Satel-liten dieser Welt von der Ariane-Raketeauf ihre Umlaufbahn gebracht, undetwa die Hälfte aller neuen Passagier-flugzeuge wird von Airbus in Europagebaut.

Europäische Satelliten, von europäi-schen Trägerraketen in den Orbitgebracht, bringen der Wirtschaft, demStaat und Privathaushalten bessereTelekommunikation, nachhaltigerenVerkehr, Umweltüberwachung und dieMöglichkeit, schneller auf Naturkata-strophen zu reagieren.

Beispielsweise fördert die EU Welt-raumprojekte, in deren Rahmenanhand von Satellitendaten Landkar-ten abgelegener Regionen erstellt wer-den. Aufgrund dieser Karten konntenRettungsteams nach dem Erdbeben inAfghanistan im Jahr 2001 von derKommunikation abgeschnittene Dörfererreichen – dank einer genauen Satel-litenortung.

Forschung im All bedeutet Fortschrittauf der Erde. Technologien, dieursprünglich für die Erkundung desWeltraums entwickelt wurden, könnenauch auf der Erde eingesetzt werden.Sie dienen als Motor für die Wettbe-werbsfähigkeit europäischer Unterneh-men, öffnen neue Märkte und leisteneinen Beitrag zur Erreichung der glo-balen strategischen Ziele der EU. Fürjeden Euro, der für die Weltraumfor-schung ausgegeben wird, kommen dreioder vier Euro in Form von wirtschaft-lichen Gewinnen zurück.

Das europäische Engagement in derWeltraumforschung verfolgt zwei Ziele:Zum einen soll ein ambitionierter tech-nologischer und industrieller Standortgeschaffen, zum anderen die Welt-raumwissenschaft gefördert werden,um zu einem besseren Verständnisunseres Planeten, des Sonnensystemsund des Universums zu kommen.

Satelliten zu Ihren DienstenEin eindeutiger Beweis hierfür ist Gali-leo. Bei diesem Projekt arbeiten deröffentliche Sektor und eine ganze Kettevon Herstellern und Nutzern Hand inHand. Bereits in wenigen Jahren wer-den Anwender in Europa und weltweitalle Vorteile dieses neuen, unabhängi-gen und fortschrittlichen Satelliten-navigationssystems nutzen können.©

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Löschflugzeugewerden per

Satellitennavigationzum Brandherd

geleitet.

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Das System wird auf eine Konstellationvon 30 Satelliten gestützt sein. DiePositions- und Zeitinformationen, diediese liefern, können für eine großeBandbreite an zivilen Anwendungengenutzt werden, so z. B. für Flugver-kehrskontrolle oder Straßen-, Schienen-und Seeverkehrsmanagement. DasSystem wird auch für Sicherheitsopera-tionen wie humanitäre Hilfe, Evaku-ierung von Flüchtlingen, friedenerhal-tende Maßnahmen und Krisenbewälti-gung eingesetzt werden.

Als zweite bedeutende Initiative wirdim GMES-Programm (Globale Umwelt-und Sicherheitsüberwachung) eineeigenständige europäische Einrichtungzur Erdbeobachtung entwickelt. Damitsollen verschiedene EU-Politikbereichewie Sicherheit, Umwelt, Landwirtschaft,Fischerei, Entwicklung und Verkehrdirekt unterstützt werden.

Schließlich wird die neue europäischeRaumfahrtpolitik eine entscheidendeRolle bei der Verringerung der „digita-len Kluft“ spielen, denn dank der Satel-liten kann der Zugang zum Internetnicht nur in den neuen Mitgliedstaa-ten, sondern auch in abgelegenenRegionen verbessert werden.

Für das europäische Raumfahrtpro-gramm ist die Europäische Weltraum-organisation (ESA) verantwortlich. Die EU arbeitet eng mit dieser Behördezusammen. Im November 2003 unter-zeichneten beide Organisationen einneues Übereinkommen, das eine aus-gedehntere Zusammenarbeit aufGebieten wie Erdbeobachtung, Satelli-tennavigation und Trägerraketen vor-sieht.

Es liegt was in der Luft

Die Luftfahrt ist ein wachsender Sek-tor: Bis 2020, so die Berechnungen,wird sich das Luftverkehrsaufkommenverdreifachen. Weltweit werden dannetwa 15 500 neue Flugzeuge benötigt– mit einem geschätzten Gesamtwertvon 1,3 Billionen EUR.

Die europäische Luftfahrtindustriegehört mit einem Gewinn von fast 70Mrd. EUR pro Jahr, 400 000 unmittel-baren Arbeitsplätzen und weiteren 1,5Millionen Arbeitsplätzen, die in ihremUmfeld entstanden sind, bereits heutezu den führenden Exporteuren. Aller-dings sieht sich die Branche einem har-ten Wettbewerb aus den USA ausge-setzt, und außerdem steht sie vor derHerausforderung, die steigende Mobi-litätsnachfrage der Öffentlichkeit mitUmweltschutz und nachhaltiger Ent-wicklung in Einklang zu bringen.

Das Leitmotiv der Forschung auf demGebiet der zivilen Luftfahrt, die zu fast30 % aus EU-Mitteln finanziert wird,hat sich geändert. Statt „höher, schnel-ler, weiter“ ist nunmehr „sicherer, sau-berer, ruhiger“ die neue Devise.

Die Flugzeughersteller haben sich biszum Jahr 2020 fünf große Ziele gesetzt:

• Verringerung der Unfälle um 20 %,• Verringerung der Lärmbelästigung

durch Flugzeuge um die Hälfte,• Verringerung der Kohlendioxidemis-

sionen um die Hälfte,• Verringerung der Stickoxidemissio-

nen um 80 %,• Entwicklung eines Flugsicherungs-

systems mit einer Kapazität von 16 Millionen Flügen im Jahr.

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Allzu oft in der Vergangenheit habenWissenschaftler ihre Kollegen, und ins-besondere solche aus anderen Ländern,eher als Konkurrenten denn als poten-zielle Mitstreiter angesehen. Mit denfrüheren EU-Rahmenprogrammenwurde ein Kurs hin zur grenzüber-schreitenden Zusammenarbeit in derForschung eingeschlagen. Das alleinreichte aber nicht. Auf dem Europäi-schen Gipfel im März 2000 in Lissabon

waren sich die Staats- und Regierungs-chefs der EU einig, dass weitaus ehr-geizigere und effektivere Maßnahmenergriffen werden müssten, und forder-ten die Schaffung eines EuropäischenForschungsraums.

Dies bedeutete, die Mauern niederzu-reißen, die bisher Europas wissen-schaftliche Gemeinschaft in viele ein-zelne nationale Gruppen zerteilthatten. Es bedeutete auch, die hellstenKöpfe des Kontinents miteinander inKontakt zu bringen, sie zu überzeugen,ihre Kräfte zu vereinen, Spitzenleistun-gen anzustreben und auf gemeinsameZiele hinzuarbeiten.

Ebenso wie mit der Einführung des Bin-nenmarkts die Grenzen für Waren,Dienstleistungen, Menschen und Kapi-tal abgeschafft wurden, schafft derEuropäische Forschungsraum die not-wendigen Voraussetzungen dafür, dassWissenschaftler aus der ganzen EUgemeinsam an Projekten innerhalb dergesamten EU arbeiten können. Derfreie Austausch von Gedanken undRessourcen wird den europäischen For-schern breitere Möglichkeiten eröffnen,wie ihre Kollegen in den USA sie schonseit langem nutzen können.

Die Zusammenarbeit zwischen denWissenschaftlern ist intensiver gewor-den – neu ist sie nicht. Seit über 30 Jah-ren schafft COST („European coopera-

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Lissabon hat als Ausgangspunkt fürEntdeckungen eine lange Tradition. Im Jahr 2000 fasste die EU hier denBeschluss, mehr Arbeitsplätze und mehrWachstum auf der Grundlage einerwissensbasierten Gesellschaft zu schaffen.

Einen Europäischen Forschungsraumschaffen

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tion in the field of scientific and tech-nical research“ – Europäische Zusam-menarbeit auf dem Gebiet der wissen-schaftlichen und technischen For-schung) einen praktischen Rahmen fürdie Koordinierung von auf nationalerEbene finanzierten Programmen.

So entstand ein riesiges Netz von fast30 000 Wissenschaftlern aus 34europäischen Staaten sowie von Ein-richtungen aus so entfernten Ländernwie China, Indien, Japan, Kanada undder Russischen Föderation, das sich aufProjekte in Bereichen erstreckt, die vonVerkehr und Telekommunikation über

Nahrungsmitteltechnologie bis hin zuStrömungslehre und Informatik rei-chen.

Wissenschaftliche Zusammenarbeitfindet auch in Einrichtungen wie derEuropäischen Organisation für Kern-forschung (CERN), dem EuropäischenLabor für Molekularbiologie (EMBL),der Europäischen Organisation fürastronomische Forschung in der südli-chen Hemisphäre (ESO), der Europäi-schen Organisation für astronomischeEntwicklung in der nördlichen Hemis-phäre (ENO) und der EuropäischenWeltraumorganisation (ESA) statt.

Biodünger für China

Fast drei Viertel der landwirtschaftlichen Nutzflächen in China enthalten zu wenig Phosphat, einen für dasWachstum von Pflanzen überaus wichtigen Nährstoff. Chemische Düngemittel, mit deren Hilfe die Ernte-erträge gesteigert werden könnten, sind für viele Bauern nicht erschwinglich.

An dem dreijährigen Biotechnologie-Projekt Mychintec nehmen drei europäische und drei chinesische Part-ner teil. Im Rahmen des Projekts wurde ein kostengünstiger, natürlicher und umweltfreundlicher Weg gefun-den, die Ernteerträge von Süßkartoffeln, Mais und Maniok um bis zu 11 % zu erhöhen.

Dabei wurden die bodenverbessernden Eigenschaften arbuskulärer Mykorrhizapilze (AMP) ausgenutzt, dienatürlich im Boden vorkommen. In Symbiose mit Pflanzenwurzeln reichern sie Phosphate an und geben diesean den Boden ab.

Die Forscher nahmen Boden- und Wurzelproben aus drei verschiedenen Regionen Chinas, isolierten und kul-tivierten die Pilze. Nach einer sorgfältigen Analyse wurde getestet, inwieweit die Pilze zusätzliches Phosphatfür Pflanzen liefern können. Ein chinesisches Unternehmen kultivierte die Pilze dann in einem Erdsubstrat,das von Landwirten angewendet werden kann.

Zwar ist der Pilz-Biodünger nicht für die automatisierten Pflanzmethoden in Europa geeignet, doch in China,wo noch per Hand gepflanzt wird, können leicht kleine Mengen des Substrats beigegeben werden. Der Bio-dünger könnte schon zwei bis drei Jahre nach dem wissenschaftlichen Durchbruch auf den Markt kommen.

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Die Elite halten

Soll der Europäische Forschungsraumein Erfolg werden, dann muss die EUüber genügend Wissenschaftler undForscher verfügen. Dies ist derzeit nichtder Fall.

Im Verhältnis gesehen bringt dieEuropäische Union mehr Doktoren derNatur- und Ingenieurwissenschaftenhervor als die Vereinigten Staaten.Allerdings kehren viele von ihnen derEU bzw. ihrem Beruf den Rücken, da sieanderswo bessere Arbeitsmöglichkeitenund -bedingungen vorfinden. Zumaktuellen Zeitpunkt arbeiten 85 000 inLändern der EU geborene Wissen-schaftler aus dem Bereich FuE in denUSA.

Ein möglicher Schritt nach vornebestünde in höheren Investitionen.Internationale Vergleiche zeigen, dassdie EU ihren Hauptkonkurrenten in die-ser Hinsicht nach wie vor hinterher-hinkt. 2001 gab sie 1,9 % ihres BIP fürForschung aus, die USA hingegen2,8 % und Japan gar 3,1 %. Aufholenkann Europa nur, wenn sich sowohl deröffentliche als auch der private Sektorstärker engagieren.

Die Europäische Investitionsbank (EIB)und der Europäische Investitionsfonds(EIF) sind ebenso wie privatwirtschaft-liche Finanzinstitute aufgefordert, ihreInvestitionstätigkeit zu verstärken. Seitdem Jahr 2000 haben die EIB und derEIF mehr als 15 Mrd. EUR in Forschung,Entwicklung und Innovation investiert.

In Forschung investieren

Forschungsausgaben 2001, Anteil am BIP.

Quelle: Eurostat.

EU USA Japan

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Bis zum Jahr 2010 soll dieser Betragauf 60 Mrd. EUR ansteigen.

Gleichzeit werden die Mitgliedstaatender EU gedrängt, steuerliche Anreizeund andere Instrumente zu schaffen,um ihre einzelstaatlichen Forschungs-bemühungen für europäische und aus-ländische Investoren attraktiver zumachen.

Dank der verschiedenen Maßnahmenwird die EU ihrem Ziel näher kommen,das Investitionsniveau im Bereich derForschung bis 2010 auf 3 % des BIPanzuheben. Dieser Zuwachs würde biszum Ende des Jahrzehnts in 700 000neuen wissenschaftlichen Arbeitsplät-zen resultieren.

Mobilität fördernZudem verstärkt die Union ihreBemühungen, mehr Menschen für Forschung zu interessieren und Kar-rieremöglichkeiten zu schaffen. Dassechste Forschungsrahmenprogramm

sieht 1,58 Mrd. EUR für den Austauschvon Wissenschaftlern vor. Durch denAustausch sollen diese neue Ansätzekennen lernen und ihre Kenntnisse inausländischen Labors und Forschungs-zentren erweitern.

Etwa 9 000 Forscher können jährlichdank dem Marie-Curie-Programm imAusland arbeiten. In einem speziellenInternetportal (europa.eu.int/eraca-reers) finden Wissenschaftler, die ineinem anderen Land arbeiten möchten,eine Fülle von Informationen zum Startin die Mobilität, darunter mehr als1 500 Links zu Forschungseinrichtun-gen, die Stipendien und Zuschüsseanbieten.

Ergänzt werden diese Angebote durchdas Europäische Netz von Mobilitäts-zentren (ERA-MORE-Netz), das Mitte2004 seine Arbeit aufgenommen hat.Es besteht aus mehr als 200 Zentren in33 verschiedenen europäischen Län-dern und soll Forschern und ihren Fami-lien Hilfestellung bei der Bewältigung

Europäische Universitätenbringen mehr Doktorenhervor als amerikanische.

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grenzen hinweg herausragende Ergeb-nisse auf einem Gebiet der Natur- oderder Geisteswissenschaften erzielenkonnten.

Zu den ersten Preisträgern gehörte einTeam von Forschern aus Frankreich, Ita-lien, den Niederlanden und dem Verei-nigten Königreich. Diese Wissen-schaftler haben bei ihrer gemeinsamenArbeit den genetischen Zusammen-hang zwischen zwei überaus bedeut-samen Zellprozessen entdeckt, nämlichdem der DNA-Reparatur und dem derTranskription von DNA zur Proteinbil-dung.

Der EU-Wettbewerb für Nachwuchsfor-scher zählt zu den erfolgreichsten Maß-nahmen, wenn es darum geht, jungeLeute für die Wissenschaft zu gewin-nen. An dem seit 1989 stattfindenden,einzigartigen Wettbewerb für 15- bis25-Jährige können nunmehr nicht nurBürger der 25 EU-Mitgliedstaaten,sondern auch Interessenten aus ande-ren Ländern teilnehmen.

Eine ermutigende Entwicklung der letz-ten Jahre besteht darin, dass immermehr Frauen sich für eine wissen-schaftliche Laufbahn entscheiden. Inden 90er Jahren ist der Anteil der weib-lichen Studierenden in den natur- undingenieurwissenschaftlichen Fächerninnerhalb der EU von 25 auf 30 %gestiegen. 2001 lag die Frauenquoteunter den Forschern an Hochschulenbei 34 %.

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praktischer Schwierigkeiten im Zusam-menhang mit einem berufsbedingtenUmzug ins Ausland bieten.

Um Wissenschaftlern mehr beruflicheSicherheit zu geben, hat die Europäi-sche Kommission eine Charta derEuropäischen Forscher und einen Ver-haltenskodex vorgeschlagen, die sogrundlegende Themen wie Auswahl-verfahren, Beschäftigungsbedingun-gen und soziale Absicherung abdeckensollen.

Die EU ist entschlossen, der Abwande-rung der wissenschaftlichen Elite durcheine Verbesserung der Bedingungen imeuropäischen Forschungs- und Ent-wicklungsbereich entgegenzuwirkenund Wissenschaftler, die in der Ver-gangenheit – zumeist in die USA –abgewandert sind, nach Europa zurück-zuholen.

Spitzenleistungen belohnenMit verschiedenen, bereits bestehen-den Initiativen sollen wissenschaftlicheLeistungen anerkannt und das Inter-esse der Jugend an der Wissenschaftgesteigert werden.

Der im Jahr 2000 geschaffene Descar-tes-Preis ist die höchste Auszeichnungder EU, mit der nicht individuelle Leis-tungen, sondern Teams von Wissen-schaftlern belohnt werden, die durchihre Zusammenarbeit über Landes-

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Die EU verfügt über eine eigene For-schungseinrichtung, die GemeinsameForschungsstelle (GFS). Neben unab-hängiger Beratung und technischerUnterstützung der EU-Kommissiongehören auch eigene wissenschaftlicheForschungsarbeiten zu ihren Aufgaben.Somit trägt sie zu einem sichereren,saubereren, gesünderen und wettbe-werbsfähigeren Europa bei. Ihre Arbeitkommt direkt den EU-Bürgern zugute.

Als beispielsweise im August 2002 dieEinzugsgebiete von Elbe und Donaudurch die „Jahrhundertflut“ verwüstetwurden, lieferte die GFS täglich Was-serstandsvorhersagen auf der Grund-lage eines selbst entwickelten, compu-tersimulierten Modells. Seither wurdedas Modell weiterentwickelt und ver-feinert, so dass es Wissenschaftler nun-mehr in die Lage versetzt, Über-schwemmungen vier bis zehn Tage imVoraus vorherzusagen.

Als der Öltanker Prestige im November2002 vor der Westküste Galicienshavarierte und die Ladung Schweröl insMeer lief, konnte die GFS den Kata-strophenhelfern mit technischem Ratund der Analyse von Satellitenbildernzur Seite stehen.

Nach der Explosion einer Fabrik im Sep-tember 2001 in Toulouse, bei der 30Menschen ums Leben kamen und einTeil der Stadt zerstört wurde, wurde dieGFS kontaktiert und um die Entwick-lung strengerer Normen für die Lage-rung und Handhabung von Ammoni-umnitrat gebeten.

Zwei der Haupttätigkeitsbereiche derGFS, auf denen sie über 40 Jahre Erfah-rung verfügt, sind die Gewährleistungder Sicherheit von Kernreaktoren, ins-

besondere in Mittel- und Osteuropa,sowie die Entsorgung von Atommüll.

Das 10 Mio. EUR teure Labor zur Hand-habung von Minoren Aktiniden, das imJahr 2002 von der GFS eingeweihtwurde, ist eines der bedeutendstenZentren seiner Art innerhalb desEuropäischen Forschungsraums. Zweckdieser Forschungseinrichtung, in derverschiedene Projekte zur Atommüll-entsorgung durchgeführt werden, istdie Erforschung und Entwicklung inno-

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Wie kann Giftmüll entsorgtwerden? Dieser europäischeWissenschaftler trägt mitHilfe seines Roboters dazubei, die Antwort auf dieseFrage zu finden.

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vativer Wege zur Verringerung der Risi-ken, die sich aus der hohen Radiotoxi-zität bestimmter langlebiger Radio-nuklide ergeben, von denen einigeJahrtausende lang toxisch bleiben. Dieim Labor verwendeten Stoffe werdenvon Robotern bewegt; die Wissen-schaftler arbeiten in abgeschirmtenZellen, die sie vor der Neutronen- undGammastrahlung schützen.

Eine weitere wichtige Aufgabe der GFSist die Koordination der Forschunginnerhalb Europas (und darüber hin-

aus) auf den folgenden drei Hauptge-bieten:

• Ernährung, chemische Erzeugnisseund Gesundheit,

• Umwelt und Nachhaltigkeit,• nukleare Sicherheit und Sicher-

heitsüberwachung.

Die insgesamt 2 100 Mitarbeiter derGFS sind auf sieben Standorte in derganzen EU verteilt. Das jährliche Bud-get beläuft sich auf etwa 300 Mio.EUR.

Der Kampf gegen die Superbugs

Durch Unachtsamkeit sind Krankenhäuser zu Brutstätten für so genannte Superbugs geworden. Darunterversteht man Bakterien, die Multiresistenzen gegen die allermeisten Antibiotika entwickelt haben, wie bei-spielsweise der Methicillin-resistente Staphylokoccus aureus (MRSA), der gefährlichste seiner Art.

Bei einem Krankenhausaufenthalt laufen Patienten einerseits Gefahr, sich eine ernsthafte MRSA-Infektionzuzuziehen, anderseits könnten sich dringend notwendige Behandlungen verzögern, wenn zuerst ein MRSA-Test durchgeführt werden muss. Weltweit verursachen MRSA-Infektionen jedes Jahr Kosten von über 30 Mrd.EUR.

Nun hat ein von Briten geführtes Konsortium mit Partnern aus Deutschland, Frankreich, Italien und derSchweiz ein antibakterielles Medikament entwickelt, das durch Licht aktiviert wird. Die neue Medizin, die denArbeitstitel „XF drug series“ trägt, wirkt völlig anders als Antibiotika; sie umgeht die Schutzmechanismen vonBakterien.

Wenn sich in klinischen Tests herausstellt, dass XF ein sicheres und effektives Mittel zur Bekämpfung von MRSAist, könnte es allen stationären Patienten bereits bei der Aufnahme ins Krankenhaus verabreicht werden.Dadurch könnten kostspielige Untersuchungen auf Superbugs vermieden und eine große Gefahr für dieGesundheit gebannt werden.

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Derzeit wird an vielen aufregenden,neuen Forschungsprojekten gearbeitet.Zwei davon haben das Potenzial, dieEnergiegewinnung zu revolutionieren.

Dabei geht es einmal darum, sich denVorgang zunutze zu machen, der dieSonne und die Sterne zum Leuchtenbringt: Kernfusion. Damit könnte sicherund nachhaltig Energie gewonnen wer-den – und das praktisch ohne Schadenfür die Umwelt. Mit dem gemeinsamenUnternehmen JET (Joint EuropeanTorus), dem größten Fusionsexperimentweltweit, ist die EU bereits einenRiesenschritt vorangekommen.

Nun arbeitet sie gemeinsam mit China,Japan, Kanada, der Republik Korea, derRussischen Föderation und den Ver-einigten Staaten an dem ehrgeizigenITER-Projekt, mit dem nachhaltige

Fusion unter realen Bedingungen –nahezu identisch mit jenen, die zurEnergieproduktion notwendig sind –simuliert werden soll. Doch selbst wenndiese Projekte erfolgreich verlaufen soll-ten, sind wir noch Jahrzehnte von einerkommerziellen Nutzung der Kernfusionals Energiequelle entfernt.

Das andere Vorhaben von großerBedeutung, dessen Früchte schonfrüher zu genießen sein dürften, ist dieNutzung von Wasserstoff als Energie-träger. Dies würde uns wenigerabhängig von fossilen Brennstoffenmachen. Prototypen von wasserstoff-getriebenen Fahrzeugen werdengegenwärtig bereits hergestellt. Wenndie neue Technologie erfolgreich wei-terentwickelt wird, sind weitere Anwen-dungsgebiete denkbar: andere Ver-kehrsmittel wie Flugzeuge und Schiffe,

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Ein Ausblick auf übermorgen

Sterne auf der Erde erschaffen:Die Kernfusion könnte Europaeines Tages mit riesigenMengen an sauberer Energieversorgen.

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Gebäude wie Krankenhäuser, undsogar Handys und Laptops.

Nachdem das Sechste Rahmenpro-gramm angelaufen ist, wird bereits dasNachfolgeprogramm geplant. DieEuropäische Kommission ist überzeugtdavon, dass in Wissenschaft und Tech-nologie der Schlüssel für die ZukunftEuropas liegt. Sie möchte daher errei-chen, dass die Mittel für Forschung

Mehr zum Thema

Mehr Informationen über die Forschungstätigkeit der Europäischen Kommission finden Sie untereuropa.eu.int/comm/research

FTE info, das wichtigste Magazin der EU über europäische Forschung, erscheint auf Deutsch, Englisch,Französisch und Spanisch unter europa.eu.int/comm/research/rtdinfo/index_de.html

Die Internetadresse der Gemeinsamen Forschungsstelle lautet www.jrc.cec.eu.int

Mehr über Arbeitsmöglichkeiten für Forscher im Ausland erfahren Sie auf dem Mobilitätsportal für Forscherunter europa.eu.int/eracareers

zwischen 2007 und 2013 auf 10 Mrd.EUR pro Jahr verdoppelt werden. Dannkönnte die EU sich auf zwei neueHauptthemen – Weltraum und Sicher-heit – konzentrieren und den Mehr-wert nutzen, der sich aus der multina-tionalen Zusammenarbeit ergibt. Allesin allem sieht die europäischeForschung einer leuchtenden Zukunftentgegen.

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Europäische Kommission

Ein Blick in die ZukunftWissenschaftliche Forschung in der Europäischen Union

Reihe Europa in Bewegung

Luxemburg: Amt für Veröffentlichungen der Europäischen Gemeinschaften

2005 – 22 S. – 16,2 x 22,9 cm

ISBN 92-894-8071-8

Forschung ist eine Investition in den Wohlstand von morgen. Die Früchte derAnstrengungen, die heute unternommen werden, können vielleicht erst in einigenJahren geerntet werden. Doch wenn wir heute nicht investieren, müssen künftigeGenerationen dies teuer bezahlen.

Die Europäische Union ist sich bewusst, was auf dem Spiel steht, wenn sie bis zumJahr 2010 zum dynamischsten wissensbasierten Wirtschaftsraum der Welt werdenmöchte. Die Konkurrenz ist groß: Gegenwärtig geben die Vereinigten Staaten undJapan jeweils mehr Geld für Forschung und Entwicklung (FuE) aus als die EU undihre Mitgliedstaaten.

Um in diesem Wettbewerb bestehen zu können, verfolgt die EU eine Strategie. Sosollen einzelstaatliche Forschungsanstrengungen optimal genutzt und gleichzei-tig Ressourcen dort zusammengelegt werden, wo Einzelaktionen unzureichendund bruchstückhaft erscheinen. Dadurch wird ein grenzüberschreitender Europäi-scher Forschungsraum geschaffen, in dem Wissenschaftler aus der ganzen EU ihreKräfte im Streben nach Spitzenleistungen bündeln.

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VERTRETUNGEN DER EUROPÄISCHEN KOMMISSION

Vertretung in DeutschlandUnter den Linden 78D-10117 BerlinTel. (49-30) 22 80-2000Fax (49-30) 22 80-2222Internet: http://www.eu.kommission.deE-Mail: [email protected]

Vertretung in BonnBertha-von-Suttner-Platz 2-4D-53111 BonnTel. (49-228) 530 09-0Fax (49-228) 530 09-50E-Mail: [email protected]

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Erhardtstraße 27D-80331 MünchenTel. (49-89) 202 08 79-0Fax (49-89) 202 08 79-73Internet: http://www.europarl.deE-Mail: [email protected]

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Informationsbüro für ÖsterreichKärntnerring 5-7A-1010 WienTel. (43-1) 51 61 70Fax (43-1) 513 25 15Internet: http://www.europarl.eu.intE-Mail: [email protected]

Weitere Informationen über die Europäische Union

Informationen in allen Sprachen der Europäischen Union sind erhältlich über den Internet-ServerEuropa: http://europa.eu.int

Über ganz Europa verteilt gibt es hunderte von örtlichen Informationszentren. Das für Sie am nächsten gelegene Infozentrum finden Sie hier: europa.eu.int/comm/relays/index_de.htm

EUROPE DIRECT will Ihnen helfen, Antworten auf Ihre Fragen zur Europäischen Union zu finden.Sie können diesen Dienst über die gebührenfreie Telefonnummer 00 800 6 7 8 9 10 11 [oder, falls Sie von außerhalb der EU anrufen, über die gebührenpflichtige Nummer (32-2) 299 96 96]sowie über E-Mail (via europa.eu.int/europedirect) erreichen.

Für Auskünfte und Veröffentlichungen über die Europäische Union in deutscher Sprache wenden Sie sich bitte an:

Vertretungen der Europäischen Kommission und Büros des Europäischen Parlaments bestehen auch in den übrigen Ländern der Europäischen Union. Delegationen der Europäischen Kommission bestehen in anderen Teilen der Welt.

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Die Europäische Union

Mitgliedstaaten der Europäischen Union

Kandidatenländer

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Forschung ist eine Investition in den Wohlstand vonmorgen. Die Früchte der Anstrengungen, die heuteunternommen werden, können vielleicht erst ineinigen Jahren geerntet werden. Doch wenn wirheute nicht investieren, müssen künftigeGenerationen dies teuer bezahlen.

Die Europäische Union ist sich bewusst, was aufdem Spiel steht, wenn sie bis zum Jahr 2010 zum

dynamischsten wissensbasierten Wirtschaftsraum der Welt werdenmöchte. Die Konkurrenz ist groß: Gegenwärtig geben die VereinigtenStaaten und Japan jeweils mehr Geld für Forschung und Entwicklung(FuE) aus als die EU und ihre Mitgliedstaaten.

Um in diesem Wettbewerb bestehen zu können, verfolgt die EU eineStrategie. So sollen einzelstaatliche Forschungsanstrengungen optimalgenutzt und gleichzeitig Ressourcen dort zusammengelegt werden, woEinzelaktionen unzureichend und bruchstückhaft erscheinen. Dadurchwird ein grenzüberschreitender Europäischer Forschungsraumgeschaffen, in dem Wissenschaftler aus der ganzen EU ihre Kräfte imStreben nach Spitzenleistungen bündeln.

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B-04-001-DE-C

ISSN 1022-8241

DE

ISBN 92-894-8071-8

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