Ein Kraut Gegen Alzheimer. Johanniskrautextrakt Verhindert Plaques

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5/28/2018 EinKrautGegenAlzheimer.JohanniskrautextraktVerhindertPlaques-slidepdf.com http://slidepdf.com/reader/full/ein-kraut-gegen-alzheimer-johanniskrautextrakt-verhindert-p Ein Kraut gegen Alzheimer Johanniskrautextrakt verhindert Plaques  Auf der Suche nach neuen Wirkstoffen gegen die gefürchtete Alzheimer-Demenz sind Wissenschaftler fündig geworden. Ein spezifischer Extrakt aus dem Johanniskraut ew!hrt sich" nicht nur ei #!usen. Wie es dazu kam und o es das $r!parat zu kaufen git" erkl!rt der %irnforscher $rofessor Jens $ahnke" &eiter des 'orschungslaores für (eurodegenerati)e Erkrankungen *(+&, an der ni)ersit!t #agdeurg und dem Deutschen entrum für (eurodegenerati)e Erkrankungen * D(E , in einem /espr!ch mit n-t).de. n-tv.de: Herr Professor Pahnke, ie sind !ie auf das Johanniskraut gekommen" Es ist do#h eher ein Kraut, um die !timmung zu he$en.  Johanniskraut wird im 0olksmund auch als %errgottslut ezeichnet.*'oto1 picture-alliance 2 dpa, Pahnke: Das war ein seltener Zufallsfund. In den letzten Jahren hat das Laborteam verschiedene Pflanzenextrakte getestet denen nachgesagt wird bei kognitiven !t"rungen zu helfen. #uf der !uche nach wirksamen $itteln gegen die #lzheimer%Demenz sind wir unter anderem schon &'(' auf den )riechischen *ergtee +)riechisches ,isenkraut Sideritis scarica- gestoen. Da aber viele #lzheimer%Patienten auch /berh0ufig de1ressive 2erstimmungen haben wollten wir wissen ob das Johanniskraut hier auch helfen k"nnte und wenn 3a wie.

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Charakterisierung und Symptome beim MenschenCharakteristisch ist eine zunehmende Verschlechterung der kognitiven Leistungsfähigkeit, die in der Regel mit einer Abnahme der täglichen Aktivitäten, mit Verhaltensauffälligkeiten und neuropsychologischen Symptomen einhergeht. Bereits viele Jahre bevor erste klinische Symptome sichtbar werden, bilden sich im Gehirn des Betroffenen Plaques, die aus fehlerhaft gefalteten Beta-Amyloid-(Aβ-)Peptiden bestehen. Zusammen mit den Plaques sind Neurofibrillen, die sich in Form von Knäueln in den Neuronen ablagern, kennzeichnend (pathognomonisch) für die Erkrankung. Morbus Alzheimer gehört zu den Tauopathien, da sich bei dieser neurodegenerativen Erkrankung fehlerhafte Tau-Proteine aus dem Zellkörper heraus an die Axone anlagern und nicht mehr zurück in den Zellkörper können und die Zellen bis zur Unfähigkeit hin einschränken.Die zugrunde liegenden Veränderungen sind noch nicht behandelbar.GeschichteAuguste DeterIm Jahr 1901 beschrieb der deutsche Psychiater und Neuropathologe Alois Alzheimer den ersten Fall der Krankheit, welche später als Alzheimer-Krankheit bekannt wurde. Die Patientin war eine 50 Jahre alte Frau namens Auguste Deter. Alois Alzheimer begleitete die Frau nach der Aufnahme in die Frankfurter Nervenklinik. Auguste D. blieb in der Klinik bis zu ihrem Tode im Jahr 1906. Alois Alzheimer war zu dieser Zeit schon Laborleiter bei Emil Kraepelin in München. Er war an dem Fall interessiert, ließ sich das Gehirn der verstorbenen Patientin von Emil Sioli schicken und veröffentlichte erst danach seine Ergebnisse.[2][3][4]In den folgenden fünf Jahren wurden elf ähnliche Fälle in der medizinischen Literatur beschrieben; einige bereits unter Verwendung der Bezeichnung »Alzheimer-Krankheit«.[5]Die offizielle Benennung geht auf den Psychiater Emil Kraepelin zurück. Er benannte die Erkrankung in der achten Ausgabe seines Lehrbuch der Psychiatrie aus dem Jahre 1910 nach Alois Alzheimer.[6]Da die von Alois Alzheimer betreute Patientin mit 50 Jahren relativ jung war, beschrieb er die Erkrankung als präsenile Demenz. Erst später erkannte man, dass dieselben histologischen Veränderungen auch bei älteren Demenz-Patienten auftreten. Zur Abgrenzung gegenüber dem 'echten' (präsenilen) Morbus Alzheimer bezeichnet man die Erkrankungsform des älteren Menschen als Senile Demenz vom Alzheimer-Typ (SDAT oder DVAT). Im Jahr 1997 wurden originale Mikroskop-Präparate von Alois Alzheimers Arbeit in München wiederentdeckt und neu evaluiert.[7] 2012 wurde in dem Material eine Präsenilin-Mutation nachgewiesen.[8]HäufigkeitVon Alzheimer sind fast ausschließlich Menschen höheren Alters betroffen. Durch die Bevölkerungsentwicklung in den westlichen Industrienationen mit immer älter werdenden Bürgern steigt daher auch die Alzheimer-Prävalenz. Unter den 65-Jährigen sind etwa zwei Prozent betroffen, bei den 70-Jährigen sind es bereits drei Prozent, unter den 75-Jährigen sechs Prozent und bei den 85-Jährigen zeigen etwa 20 % Symptome der Krankheit. Über dem 85. Lebensjahr nimmt der Anteil der Betroffenen wieder ab, da die zuvor Erkrankten nur selten dieses Lebensalter erreichen. Der jüngste bisher bekannte Alzheimer-Patient erkrankte mit 27 Jahren und starb mit 33.[9]In Deutschland leiden aktuell mehr als 1,3 Millionen Menschen unter einer Demenzerkrankung, bis 2050 wird ein Anstieg auf 2,6 Millionen prognostiziert.[10] 700.000 der aktuell Betroffenen leiden unter Morbus Alzheimer. Jedes Jahr werden etwa 250.000 neue Demenzerkrankungen diagnostiziert, von denen etwa 120.000 vom Alzheimertyp sind.[11]Im Jahr 2007 waren weltweit etwa 29 Millionen Menschen von der Alzheimer-Krankheit betroffen. Nach Auswertung von Computermodellen soll sich diese Zahl, die auf Bevölkerungsprognosen der Vereinten Nationen basiert, bis zum Jahr 2050 auf rund 106 Millionen Patienten erhöhen; im Durchschnitt kommt dann auf 85 Menschen ein Alzheimer-Patient.[12][13]Alzheimersymptome bei TierenAufgru

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  • Ein Kraut gegen Alzheimer Johanniskrautextrakt verhindert Plaques

    Auf der Suche nach neuen Wirkstoffen gegen die gefrchtete Alzheimer-Demenz sind Wissenschaftler fndig geworden. Ein spezifischer Extrakt aus dem Johanniskraut bewhrt sich, nicht nur bei Musen. Wie es dazu kam und ob es das Prparat zu kaufen gibt, erklrt der Hirnforscher Professor Jens Pahnke, Leiter des Forschungslabores fr Neurodegenerative Erkrankungen (NRL) an der Universitt Magdeburg und dem Deutschen Zentrum fr Neurodegenerative Erkrankungen (DZNE) in einem Gesprch mit n-tv.de.

    n-tv.de: Herr Professor Pahnke, wie sind Sie auf das Johanniskraut gekommen? Es ist doch eher ein Kraut, um die Stimmung zu heben.

    Johanniskraut wird im Volksmund auch als Herrgottsblut bezeichnet.(Foto: picture-alliance / dpa)

    Pahnke: Das war ein seltener Zufallsfund. In den letzten Jahren hat das Laborteam verschiedene Pflanzenextrakte getestet, denen nachgesagt wird, bei kognitiven Strungen zu helfen. Auf der Suche nach wirksamen Mitteln gegen die Alzheimer-Demenz sind wir unter anderem schon 2010 auf den Griechischen Bergtee (Griechisches Eisenkraut, Sideritis scarica) gestoen. Da aber viele Alzheimer-Patienten auch berhufig depressive Verstimmungen haben, wollten wir wissen, ob das Johanniskraut hier auch helfen knnte, und wenn ja, wie.

  • Sie haben die besten Ergebnisse mit 80-prozentigen ethanolischen Extrakten aus Johanniskraut erzielt. Was bedeutet das?

    Fr unsere Untersuchungen haben wir mit einer Firma zusammengearbeitet, die uns verschiedene Extrakte aus Johanniskraut hergestellt hat. Hierbei werden verschiedene Auszugsmittel genutzt, zum Beispiel 60-prozentiger und 80-prozentiger Ethanol. Tatschlich hat sich ein 80-prozentiges Extrakt als das wirksamste in den Untersuchungen herausgestellt. Die Prozentangabe bezieht sich auf das Auszugs- oder Lsungsmittel Ethanol, das bei der Extraktion verwendet wird. Vereinfacht kann man sich diesen Prozess so vorstellen: Zuerst werden die Pflanzen getrocknet und zermahlen, dann wird das Pflanzenmaterial mit Ethanol aufgegossen und die festen Bestandteile wieder ausgefiltert. Danach wird der Ethanol abgedampft und das, was brig bleibt, ist der Pflanzenextrakt.

    Ihre wirksamen Extrakte waren auerdem besonders in ihrer Zusammensetzung.

    Das stimmt. Die Extrakte, die im Labor besonders gut funktioniert haben, hatten besonders niedrige Konzentrationen an Hyperforin und Hypericin. Eigentlich verwunderlich, denn das sind Inhaltsstoffe im Johanniskraut, die lange Zeit fr die beruhigenden Wirkungen verantwortlich gemacht worden sind. Wir konnten jedoch zeigen, dass das so gar nicht stimmt. Beide Stoffe stehen vielmehr in Verbindung mit den ungeliebten Nebenwirkungen und Medikamenteninteraktionen. Die bei uns wirksamen Extrakte hatten viel weniger dieser Stoffe enthalten.

    Was hat der Johanniskrautextrakt in Ihren Versuchen mit Musen konkret bewirkt?

    Alzheimer-Plaques (rot) mit Fresszellen (braun) im Gehirn von Musen.(Foto: Prof. Jens Pahnke, Magdeburg)

    Wir haben bereits vor zwei Jahren verffentlicht, dass bei der Entstehung von Alzheimer zwei Transportmolekle eine tragende Rolle spielen. Diese sind dafr verantwortlich, die lslichen Vorstufen der toxischen Amyloid-Ablagerungen aus dem Gehirn heraus zu transportieren. Wir nennen diese Mllabfuhr an der Blut-Hirn-Schranke auch ABC-Transporter. Mit der Aktivierung dieser Transportmolekle konnten wir die Alzheimer-Muse sehr gut behandeln. Nun stellte sich die Frage, wie man weitere Aktivatoren finden kann. Mit dem Extrakt aus dem Johanniskraut sind wir fndig geworden. Was genau in dem Johanniskraut diese enorme Wirkung entfaltet und diese wichtigen Transporter direkt aktiviert, knnen wir noch nicht sagen. Um das herauszubekommen arbeiten wir eng mit den Leibniz-Instituten fr Pflanzenbiochemie (IPB) in Halle und fr Pflanzengenetik und Kulturpflanzenforschung (IPK) in Gatersleben zusammen. Neben

  • der Wirkung an der Blut-Hirn-Schranke hinaus hat der Johanniskrautextrakt auch die Fresszellen im Gehirn, die auch Mikroglia genannt werden, in Gang gesetzt. Diese fressen die Plaques und deren Vorstufen auf und verdauen diese. Beide Mechanismen gehen somit Hand in Hand und machen die Wirkung so enorm effektiv. Wir waren selbst sehr verwundert, da wir das nicht erwartet hatten.

    Wenn Sie wissen, welches Prparat Alzheimer aufhalten oder sogar zurckdrngen kann - wird an einem Mittel geforscht?

    Alzheimer-Demenz

    Die Alzheimer-Demenz (AD) ist eine seit mehr als 100 Jahren beschriebene Erkrankung deren eigentliche Ursache trotz groer Anstrengungen noch immer nicht bekannt ist. Sie macht zwei Drittel aller Demenzerkrankungen aus. Aktuell wird von mehr als 30 Millionen Erkrankten weltweit ausgegangen. Neueste Hochrechnungen zeichnen ein dramatisches Szenario mit 106 bis 360 Millionen Erkrankten im Jahr 2050.

    Diese neurodegenerative Erkrankung beginnt schleichend bereits im Alter von 45 bis 50 Jahren. Erst 20 bis 30 Jahre spter finden sich die klinischen Symptome im Alltag. Es kann damit beginnen, dass man im Kaufhaus steht und pltzlich nicht mehr aus den Ausgang findet oder den Einkauf an der Kasse stehen lsst. Bereits geringe Strungen des Gedchtnisses, die erstmalig auftreten, knnen Vorboten dieser Erkrankung sein.

    Das am besten wirksame Extrakt von den im Mausmodell getesteten ist als pflanzliches Antidepressivum bereits auf dem Markt und wird derzeit von Patienten genutzt, die bereits darum wissen. Das Prparat nennt sich LAIF900. Es stellte sich in den aktuellen Rckmeldungen der Patienten beziehungsweise Hausrzten als sehr wirksam heraus. Es gibt Betroffene, die nach dem Einsatz wieder lesen und schreiben konnten. Das zeigt uns, dass die Aktivierung funktioniert. Nach den derzeitigen Erfahrungen knnen wir sagen, dass nach zwei Monaten das Prparat anschlagen sollte.

    Ist LAIF900 in der Apotheke frei verkuflich?

    Es ist gegenwrtig in zwei verschiedenen Varianten zu bekommen. LAIF900 ist zunchst als Antidepressivum fr mittelstarke oder starke Depressionen zugelassen worden. Als die Verschreibungspflicht 2009 fr solche Produkt eingefhrt wurde, hat die Firma das Mittel in abgewandelter Form noch einmal auf den Markt gebracht. Das frei verkufliche Prparat heit LAIF900 balance und ist fr leichte Depressionen zugelassen und sogar von den gesetzlichen Kassen bernommen. Das Pckchen mit 100 Tabletten kostet rund 40 Euro.

  • Professor Jens Pahnke ist Leiter des Forschungslabores fr Neurodegenerative Erkrankungen (NRL.ovgu.de) an der Universitt Magdeburg und dem Deutschen Zentrum fr

    Neurodegenerative Erkrankungen (DZNE).(Foto: Jens Pahnke)

    Und jeder, der einen Angehrigen mit Alzheimer hat, sollte das ausprobieren?

    Nicht, ohne vorher mit dem behandelndem Arzt darber gesprochen zu haben! Denn das Prparat kann dazu fhren, dass andere Medikamente schneller abgebaut werden. Hier muss unbedingt die Dosierung der anderen Prparate angepasst und rztlich berwacht werden. Ansonsten wird schnell klar, ob es wirkt oder nicht. Mit den behandelnden rzten stehen wir in engem telefonischem Kontakt, wo erwnscht.

    Kann man denn LAIF900 balance auch vorbeugend gegen Alzheimer einnehmen?

    Darber haben wir keine fundierten Erkenntnisse. Ich kann mir aber auch gut vorstellen, dass wir darber bald Rckmeldungen von Patienten und Angehrigen bekommen werden, aus denen wir so etwas ableiten knnten. Fakt ist aber, dass Alzheimer-Demenz und Depressionen im Alter oft kombiniert auftreten. Fr uns als Wissenschaftler stellt sich aber hier die Frage, wenn Alzheimer und Depressionen so berdurchschnittlich hufig vorkommen, welche Verbindungen die Erkrankungen untereinander haben. Bedingen und frdern die Vernderungen im Alzheimer-Gehirn auch depressive Verstimmungen? Dann ist es natrlich gut, wenn man ein Prparat hat, das beide Symptomatiken lindern kann. Am wichtigsten fr Patienten ist jedoch, mit kognitiven Problemen frhzeitig zum Arzt zu gehen, um eine mglich Demenz-Erkrankung auszuschlieen oder zeitnah zu erkennen. Nur so lsst sich der Verlauf von Alzheimer gezielt aufhalten, wenn derzeit auch nur experimentell.

  • Es gibt ja die Meinung, dass es Alzheimer als Erkrankung gar nicht gibt. Was sagen Sie dazu?

    Das ist eine Frage der Definition. Das, was Alois Alzheimer 1906 beschrieben hat, ist eine Alterung des Gehirns mit Ablagerungen und Verfall der Nervenzellen. Manche Menschen altern schneller und manche langsamer. Egal, ob man diesen Vorgang als physiologischen Alterungsprozess des Gehirns bezeichnet oder mit einem spezifischen Erkrankungsbegriff, wie der Alzheimer-Demenz, belegt. Die Betroffenen verlieren nach und nach ihr Gedchtnis. Das ist real und die rzte sehen es tglich bei ihrer Arbeit in der Klinik oder in der Praxis. Weder rzte noch die Pharmaindustrie verdienen aktuell daran, Patienten mit der Diagnose "Alzheimer" zu versehen, wie es oft behauptet wird. Es gibt bisher keine Lsung, diese Probleme aus der Welt zu schaffen. Fr den Verlust des Gedchtnisses sind Proteinablagerungen im Gehirn verantwortlich und die Prozesse, die dazu fhren, muss man bekmpfen. Die Pharmaindustrie hat sich in den letzten Jahren auf Grund der Misserfolge immer mehr zurckgezogen. Wir forschen weiterhin intensiv daran.

    Mit Professor Jens Pahnke sprach Jana Zeh

    Ein Kraut gegen Alzheimer Johanniskrautextrakt verhindert Plaques