Ein neuer Aufbruch

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Daniel News Direkt aus Australien

Transcript of Ein neuer Aufbruch

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Liebe Freundinnen und Freunde,

liebe Interessenten,

Jobs

Während der Zeit habe ich mich in das Land verliebt und mir war klar, dass ich noch ein weiteres Jahr

hier leben möchte. Ob ich gleich hier bleibe oder zuerst nach Deutschland zurückfliege, wusste ich zu

diesem Zeitpunkt noch nicht. Um mein zweites Visum zu bekommen, musste ich drei Monate

spezifizierte Arbeit, die in bestimmten Regionen Australiens angeboten wurde, nachweisen. Ich

entschied mich für 88 Tage auf einer Farm zu arbeiten

Durch das „WWoofing“-Buch (Arbeiten auf einer Farm mit Verpflegung und Unterkunft) fand ich zwei

Farmen in Katherine und bekam von beiden eine Zusage. Beide waren Organik Farmen, auf denen

Arbeiten wie Unkraut jäten, sähen, reinigen usw. anfielen. Auf einer Farm wurden auch

Dokumentarfilme gedreht. Für mich war klar, zu welcher Farm ich gehen wollte. Jedoch sagte ich

beiden zu, was sich im Nachhinein als sehr weise herausstellte. Die Zeit verging wie im Flug. Zwei

Wochen bevor ich Julara verlassen wollte, fand sich eine Frau für meine Tätigkeit und ich lehrte sie

eine Woche ein. Für die letzte Woche bekam ich unterschiedliche Job. Einmal half ich als Houseman

aus, d.h. alle Lagerräume mussten mit Bettwäsche, Handtüchern, Kaffee und sonstigen Utensilien,

die in ein Gästezimmer gehörten, aufgefüllt werden. Dabei benutzten wir das Elektromobil und

hatten viel Spaß dabei. Oder ich half als Housekeeper einer koreanischen Freundin Gästezimmer

herzurichten oder war als PA Cleaner (Öffentliche Reinigungskraft) im Outback Pioneer im Biergarten

eingesetzt usw.

Abschiedsfeier

Ich genoss die Zeit im Resort sehr. In den letzten Tagen wollten meine

mittlerweile engen Freunde mit mir noch einiges unternehmen. Von

meinen Wohngemeinschaftskollegen wurde ich zum Essen und auf

Filmabende eingeladen und natürlich wurde eine Abschiedsparty

veranstaltet, die erst am nächsten Morgen endete. Ich verließ Yulara am

nächsten Tag und fuhr mit dem Bus nach Kings Canyon. Dort traf ich Julia.

Sie hatte mir vor zwei Wochen angeboten, mich zusammen mit ihren

Freunden nach Katherine mitzunehmen.

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West Mac Donnells Nationalpark bis nach Alice Springs

Ich lernte die Clique kennen. Julia (Besitzerin des Autos), Ramona, Christina und Nick, alle vier kamen

aus Deutschland und waren Anfang 20. Ich durfte in ihrem Stuff (Mitarbeiter-) Zimmer übernachten

und lebte mit ihnen. Drei Tage später bepackten wir den 25 Jahre alten Land Rover mit unserem

Gepäck, kauften das Ticket für den Mereenie Loop Road Pass, tankten noch einmal auf und dann

stürzten wir uns auf die unbefestigte Straße, entlang dem

West Mac Donnells Nationalpark bis nach Alice Springs.

Wir stoppten unzählige Male. Einmal sahen wir eine sechs

Meter lange Raupenkette. Ein anderes Mal fuhren wir

direkt ins Feld, weil Julia Wildpferde entdeckt hat und

einem Land Rover ein paar Büsche und Gräben nichts

ausmachte.

Doch dann zurück auf der unbefestigten Straße

geschah es! Wir fuhren in ein verstecktes Schlagloch

und hoben für einen kurzen Moment ab. Der Wagen

fand schnell wieder Griff auf der Straße, aber ein

unüberhörbares Geräusch auf der linken Reifenseite

war nicht mehr zu überhören. Wir schauten uns die

Ursache an und mussten mit Schrecken

feststellen, dass die Bremsbolzen nur noch an

der Bremsscheibe hingen. Weit und breit war

kein Auto zusehen und Handyempfang gab es

schon seit Kings Canyon nicht mehr. Nach

kurzer Beratung entschieden wir

weiterzufahren, doch das Geräusch wurde

unerträglich. Wir stoppten und entschlossen

uns die Bremsbolzen zu entfernen, dafür

stellten wir den Wagen quer, da die Straße

etwas steil war und blockierten somit beide

Straßenseiten. Kurze Zeit darauf kamen Backpacker. Doch die konnten uns auch nicht helfen, nur

dass einer von ihnen meinte mich zu kennen und tatsächlich hatten wir uns vor sieben Monaten in

Brisbane im Banana Bender Hostel getroffen. Wir entfernten die Bremsbolzen. Jetzt hatten wir nur

noch die Gänge und die Handbremse als Bremsmittel zur Verfügung. Mit diesem Wissen setzten wir

unseren Trip vorsichtig fort, zuvor machten wir mit den Backpacker einen Treffpunkt aus.

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Tonorala Gosses-Bluff-Krater

Wir fuhren zu dem Tonorala Gosses-Bluff-Krater. Der Gosses-Bluff-Krate entstand durch

den Einschlag eines vermutlich tonnenschweren Meteoriten vor rund 142,5 Millionen Jahren

während des Juras. Sein Kraterdurchmesser betrug ursprünglich rund 22 km und hat sich in Folge von

Einebnung durch Erosion bis heute auf 4,83 km verringert bei 152 m Tiefe. Quelle Wikipedia

Für die letzten zehn Kilometer zum Krater ist ein Geländewagen notwendig. Die Fahrt ist

abenteuerlich, es ist wie auf einem Pferd, das

über Gräben springt. Dabei erhält man eine

Traumaussicht auf die Berge, die ihre Farbe wie

ein Farbenrad wechseln, von einem Gelb ins

Orange, von Rot bis hin zum dunklen Braun.

Für die Aborigine ist dies eine heilige Stätte,

deswegen ist nur ein kleiner Teil für die

Besucher freigegeben. Nach der Legende in

der Traumzeit tanzten Frauen bei einer

Zeremonie in der Milchstraße. Eine Mutter

legte ihr Baby auf einer Turna (Babyliege). Die

Turna fiel über die Tanzfläche zur Erde und schuf

diesen Krater. Das Baby aber lag unter der Turna,

die mit Sand überhäuft wurde. Die Mutter, der

Abendstern und der Vater der Morgenstern

suchen heute immer noch nach ihrem Baby.

Nach dem Spaziergang fuhren wir zum Tylers

Pass Lookout, von dort sah der Krater wie ein

rundes Stadion aus. Durch den vielen Regen

hatte sich die Wüstenlandschaft in ein grünes Paradies

verwandelt. Am Glen Helen Resort angekommen, bahnte sich der

Finke River seinen Weg durch die Mac Donnell Ranges, vorbei an

kolossalen Felswänden. Insgeheim betete ich, dass wir jemanden

finden mögen, der unsere Bremse reparieren könne und

seltsamerweise wusste ich, dass mein Gebet erhört werden würde.

Ein Mitarbeiter vom Resort schaute sich das Auto an, doch er

konnte uns nicht helfen. Währenddessen kam ein Mann vorbei, der

uns sagte, dass er gerade Urlaub mache und von Beruf KFZ-

Mechaniker sei. Er schaute sich das Problem an und drehte in den

Schlauch vom Bremsventil eine Schraube hinein. Julia füllte erneut

Bremsflüssigkeit nach, die sie in der Werkzeugkiste gefunden hatte.

Jetzt konnten wir zumindest wieder drei Bremsen benutzen.

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Wir beobachteten den traumhaften Sonnenuntergang am Finke

River mit seiner immer roter werdenden Felswand.

Anschließend fuhren wir zum Campingplatz Ormiston Gorge.

Dort trafen wir die Backpacker, mit denen wir uns verabredet

hatten. Am nächsten Morgen setzten wir unsere Reise fort.

Der nächste Stopp war am Ellery Creek Big Hole, das von

Alice Springs 91 km entfernt war. Dort gab es eine Wasserstelle,

die zum Schwimmen verleitete, wenn einen das kalte Wasser

nicht störte, da das Gewässer die meiste Zeit im Schatten lag.

Wir blieben dort einige Zeit, bis wir uns zum Simpson Gap auf

den Weg machten, 22 km von Alice Springs entfernt. Erneut

sahen wir eine voluminöse Felsformation, die vor 60 Mio. Jahren

durch die Kraft des Flusses, der nur selten Wasser führte,

entstanden war. Heute ist es ein Park, durch den sich ein kleiner

Fluss schlängelt, während Felswallabys (Felskängurus), wie

kleine Kinder auf den Felsen herum hüpfen.

Alice Springs

Nach zwei Tagen kamen wir zur Abenddämmerung in Alice Springs an. Wir suchten unser Hostel

‚Alice Lodge Backpackers‘. Plötzlich mussten wir scharf abbremsen, weil uns ein Road Train Truck die

Vorfahrt nahm. Gottseidank war unsere Bremse vorher repariert worden, sonst könnte ich diese

Lebensgeschichte wahrscheinlich nicht mehr schreiben. Ein großes Dankeschön an Gott! Danach war

die Stimmung sehr angespannt, keiner wollte mehr im Auto sitzen, auch das Hostel konnten wir nicht

finden. Wir checken im nächste Hostel ‚Toddy’s‘ ein, das auf dem Weg lag.

Es war ein heruntergekommenes Hostel. Die Matratzen waren dünn. Frühstück gab es zwischen 5:30

Uhr und 8:00 Uhr, dabei mussten wir an der Rezeption zwei Scheiben Toast in einer Folie abholen.

Marmelade und Kaffeepulver gab es im Aufenthalts-/Computerraum. Ich kam mir vor wie ein

Gefangener.

Am nächsten Tag schaute ich mir die Stadt an. Während ich in Yulara war, hatte ich in den Medien

über die Gewalt in Alice Springs gehört und dass die Regierung mit mehr Polizei dagegen vorgehen

wolle. Doch jetzt lief ich in der gefährlichen Stadt herum und alles was ich sah, waren vergitterte

Schaufenster und Aborigines, die friedlich auf dem Rasen saßen und tranken. Im

Informationszentrum erfuhr ich, dass es um 14:30 Uhr eine freie Didgeridoo - Übungsstunde in

einem Shop gab. Dort sprach ich nach der Stunde den Lehrer, der seit über 16 Jahren in Alice Springs

lebte, auf die Gewalt an und er antwortete mit „Wo?“. Natürlich gibt es auch hier Straßengegenden,

die man meiden sollte.

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Danach ging ich zusammen mit Anna aus Sri Lanka, die ich dort kennen gelernt hatte, zum Todd

River. Dies ist ein riesiges trockenes Flussbecken. Am Botanik Garten angekommen, wahrscheinlich

für Kenner ein besonderer Garten, kam er

uns vor wie eine Wüstenlandschaft mit etwas

grün vermischt. Aber wir sprachen auch über

unsere Unterkünfte. Dabei schwärmte sie von

ihrem Hostel ‚Annie’s Place‘.

In mein Hostel wieder zurückgekommen,

erfuhr ich von Julia, dass sie währenddessen

in einer Werkstatt war und erfahren musste,

dass die Reparatur zu teuer würde und sie

nun ernsthaft überlege das Auto zu

verkaufen. Also luden wir am nächsten

Morgen das Auto aus und stellten alles in unser Zimmer, das jetzt eher einer Rumpelkammer glich

und es war eine Kunst nicht auf einen Gegenstand zu treten während wir zu unseren Betten

kletterten. Während die Gruppe das Auto verkaufte, ging ich zu Annie’s Place und schaute es mir an.

Es war billiger, hatte eine Bar, ein Pool und das wichtigste: freies W-Lane. Auch gab es ein „schwarzes

Brett“, an dem Backpacker einen Lift (Mitfahrgelegenheit) suchen. Mein Gefühl sagte mir, dort eine

Notiz zu hinterlassen. Auf der Seite Gumtree trug ich mich auch bei Mitfahrgelegenheit ein.

Am nächsten Tag zogen wir in das Hostel ‚Annie’s Place‘. Ich wusste, bald wird etwas geschehen. Und

so war es auch. Am Nachmittag rief mich ein Backpacker an, er habe meine Notiz im Annie’s Place

Hostel gesehen. Wir verabredeten uns auf den Abend. Alan kam aus Palmerston USA und reiste mit

seinem Van durch Australien. Zusammen tranken wir ein paar Bier und verstanden uns prächtig.

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Neuseeland-Vortrag

Am kommenden Donnerstag den 29.09.11 halte ich einen Neuseeland-Vortrag bei der VHS in

Konstanz. Wer kommen möchte ist herzlich eingeladen.

Event: Life-Reportage

�euseeland - Einchecken ans

Ende der Welt

Vortrag von Daniel Heidt

Mit seinen atemberaubenden Naturschauplätzen ist Neuseeland zu

einem der Traumreiseziele für junge Leute aus Europa geworden. Die

lebendige Life-Reportage von Daniel Heidt entführt mit einer Vielzahl

von traumhaften Bildern nach Neuseeland. Daniel Heidt erlebte für 11

Monate die faszinierende Natur und Kultur von "Mittelerde". Durch

eine Power-Präsentation, bestückt mit eindrucksvollen Bildern, wird er

ihnen das Land etwas näher bringen und seine Erfahrungen,

Abenteuer und Erlebnisse mit ihnen teilen. Dabei berichtet er vom Leben in einer Gastfamilie, der

Sprachschule, von seiner Arbeit als Trainer im Geräteturnen und von seiner Reise mit Freunden durch

Neuseeland mit seinem Auto, dass er dort gekauft hatte. Hierbei entstanden die

unvergesslichen Landschaftsfotografien, die Sie garantiert zum Träumen anregen

werden. Gerne steht er für Fragen und einen Erfahrungsaustausch zur Verfügung

Habt Ihr Zeit.

Do 29.09.11

19:30 Uhr – 21:00 Uhr

VHS Konstanz-Singen e. V. - Hauptstelle Konstanz

(Konstanz) 5 Euro

http://www.vhs-konstanz-singen.de/index.php?id=54&kathaupt=11&knr=T11700&katid=