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__________________________________________________________________________________________ März 2001 24. Ausgabe _________________________________________________________________________________ Ein Schwabbrucker Leben: Die Höpfl Julie ist 90 Samstag, den 11. März 1911 in Schwabbruck: Im Haus Nr 22 am Brugger Sträßle, Hausname beim Maurermartl, wird Juliana Geiger geboren, nach zwei Söhnen die einzige Tochter der Ehe- leute Kreszenz und Martin Geiger. „Arbat und Noat“, das wird ihr Leben sein, ein Leben das in der kleinen Landwirtschaft des elterlichen Hofes beginnt – und in der Landwirt- schaft wird sie bleiben. Ihr arbeitsames Leben lang. In Schwabbruck geboren und aufgewachsen, ist sie nicht weit gekommen. Einmal, da war sie ein Jahr lang in Obermeiselstein, näher am Gebirg, bei Oberstdorf, auch beim Ranz in Schwabsoien war die Julie im Dienst. Und dann, 1942, kommt sie in ihr Schwabbruck zurück. „Mit einem Milchwagerl haben wir sie mit ihrem Holzkoffer in Schwabsoien abgeholt“ - die Holl Emmi weiß es noch wie damals. Beim Schmid war die Frau gestorben und bis zu ihrer Heirat wirtschaftet die Julie im Haus beim „Schiele“. Für die kleine, 10-jährige Emmi ist sie der Mut- terersatz und als die Julie vier Jahre später den Schmid´schen Haushalt verläßt, um den Höpfl Karl zu heiraten, da ist dies für das mutterlose Mädchen ein herber Schlag. „Oft“, sagt sie heute, „bin ich danach zur Julie rübergegangen ...“. Die Julie. Gleich nach dem Krieg, 1946, heiratet sie in einer Doppelhochzeit (Knappich / Höpfl), den Schwab- brucker Bauern und Haarschneider Karl Höpfl, trägt jetzt einen Namen, der seit 1883 eng mit Schwabbruck und der oberen Mühle, dem Säg- werk, verbunden ist. In der kleinen Landwirtschaft, mit 11 Tagwerk Grund, einem Ochsen und 5 bis 6 Küh´, geht sie in ihrer Arbeit auf. Sie ist Bäuerin mit Leib und Seele, macht später den Führerschein und sie ist es, die auf dem Hof den Bulldog fährt. Die Schwiegerleut´ sind sehr zufrieden mit der Julie, sie werden bestens von ihr versorgt und als in der „schlechten Zeit“ die ganze große Ver- wandtschaft immer wieder auf den Hof kommt, gibt sie auch denen stets ihr Essen mit. Karl, ihr Ehemann, er hatte am Samstag jeweils seinen großen Tag. Aus Ingenried, aus Soien, aus der ganzen Umgebung und aus Brugg halt, kamen die Bauern zum Haarschneiden. Das Geschäft lief gut, die Stub´n war stets voll, grad lustig war´s und der „Haferlschnitt“ vom Höpfl, der muß schon ganz was B´sonders gewesen sein ... Denn d e r „Schnitt“, der ist z´ Brugg heut´ noch unvergessen! >

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März 2001 24. Ausgabe_________________________________________________________________________________

Ein Schwabbrucker Leben: Die Höpfl Julie ist 90

Samstag, den 11. März 1911 in Schwabbruck:Im Haus Nr 22 am Brugger Sträßle, Hausnamebeim Maurermartl, wird Juliana Geiger geboren,nach zwei Söhnen die einzige Tochter der Ehe-leute Kreszenz und Martin Geiger.

„Arbat und Noat“, das wird ihr Leben sein, einLeben das in der kleinen Landwirtschaft deselterlichen Hofes beginnt – und in der Landwirt-schaft wird sie bleiben. Ihr arbeitsames Lebenlang.

In Schwabbruck geboren und aufgewachsen, istsie nicht weit gekommen. Einmal, da war sie einJahr lang in Obermeiselstein, näher am Gebirg,bei Oberstdorf, auch beim Ranz in Schwabsoienwar die Julie im Dienst. Und dann, 1942, kommtsie in ihr Schwabbruck zurück.

„Mit einem Milchwagerl haben wir sie mit ihremHolzkoffer in Schwabsoien abgeholt“ - die HollEmmi weiß es noch wie damals. Beim Schmidwar die Frau gestorben und bis zu ihrer Heiratwirtschaftet die Julie im Haus beim „Schiele“.Für die kleine, 10-jährige Emmi ist sie der Mut-terersatz und als die Julie vier Jahre später denSchmid´schen Haushalt verläßt, um den HöpflKarl zu heiraten, da ist dies für das mutterloseMädchen ein herber Schlag. „Oft“, sagt sie heute,„bin ich danach zur Julie rübergegangen ...“.

Die Julie.Gleich nach dem Krieg, 1946, heiratet sie in einerDoppelhochzeit (Knappich / Höpfl), den Schwab-brucker Bauern und Haarschneider Karl Höpfl,trägt jetzt einen Namen, der seit 1883 eng mitSchwabbruck und der oberen Mühle, dem Säg-werk, verbunden ist.In der kleinen Landwirtschaft, mit 11 TagwerkGrund, einem Ochsen und 5 bis 6 Küh´, geht siein ihrer Arbeit auf. Sie ist Bäuerin mit Leib undSeele, macht später den Führerschein und sie istes, die auf dem Hof den Bulldog fährt.

Die Schwiegerleut´ sind sehr zufrieden mit derJulie, sie werden bestens von ihr versorgt und alsin der „schlechten Zeit“ die ganze große Ver-wandtschaft immer wieder auf den Hof kommt,gibt sie auch denen stets ihr Essen mit.

Karl, ihr Ehemann, er hatte am Samstag jeweilsseinen großen Tag. Aus Ingenried, aus Soien,aus der ganzen Umgebung und aus Brugg halt,kamen die Bauern zum Haarschneiden. DasGeschäft lief gut, die Stub´n war stets voll, gradlustig war´s und der „Haferlschnitt“ vom Höpfl,der muß schon ganz was B´sonders gewesensein ... Denn d e r „Schnitt“, der ist z´ Bruggheut´ noch unvergessen! >

März 2001 / 24. Ausgabe / Seite 2

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Fortsetzung von Seite 1Das mit der Landwirtschaft, das ging schon in den 60-er Jahrenzu Ende, das alte Höpflhaus wird verkauft, vom Käufer, ZwickWilli, abgerissen. Was bleibt sind Erinnerungen an ein kleinesHaus ohne Hausgang, wo es über die Tenne direkt in die Stubeging. „Tipptopp sei Heu und Grummet immer auf der Tenneausg´richt gewesen ...“ erinnert sich die Socher Ruth.Und der Zwick baut für die Austragler ein neues Haus, so war´sausgemacht. Gleich über d´ Straß rüber, unterhalb vom Feustle.Das Haus, in dem die Julie heute noch wohnt.

Die Höpfl´s, sie freuen sich auf das neue Haus. Doch 1971stirbt der Karl. Sie haben keine Kinder, in dem Haus an derDorfstraße ist die Julie jetzt allein. Aushilfsweise kocht sie fürden Neffen in Burggen, doch das Alleinsein macht ihr arg zuschaffen. Psychisch ist sie nicht gut drauf – eine Zeit lang.Doch sie fängt sich wieder, beginnt wieder Zither zu spielen,macht kleine Ausflüge mit dem VdK.Und ihre Zither spielt sie noch bis ins hohe Alter, mag es, wenndie andern dazu singen. „Aber ihr Weiber, ihr könnt´s ja nichtsingen“ bekommen die, die sie besuchen, manchesmal zuhören.

Ein Leben lang hat sie gearbeitet, anderen geholfen. Jetzt, dasie allein ist, pflegt sie morgens um ½ 5 Uhr die Friedhofswege,kümmert sich um die Anlage des Kriegerdenkmals. Und jedesJahr bindet sie den Adventskranz für St. Walburga.„A zottlig´s Dos“ (Fichtenzweige), sagt sie, daß sie dafürbraucht. In d´ Kirch´, ja, da geht sie heute noch regelmäßig undwenn die Brugger Senioren ihre Tages-und Halbtagsausflügemachen – die Julie ist mit dabei.

Ein Leben, das Arbeit und Not war, seit einigen Jahren ist esbesser geworden. Aber heut noch macht sie ihren ganzenHaushalt alleine, Zimmer für Zimmer wird saubergemacht undihre Freud am Garten, an ihrem Blumenschmuck ums Haus,das ist geblieben. Und, damit´s auch von Außen nach wasaussieht, läßt sie im vorigen Jahr auch noch das Haus weißeln.Auf daß sie sich freut, wenn sie von ihren kleinen Spazier-gängen nach Hause kommt, in das dritte Haus in ihremSchwabbrucker Leben, das jetzt ihr Zuhause ist.

„Die Julie, die Julie ist ein Original“, so heißt´s heut in Bruggund - am Sonntag wird sie Neunzig.Da werden viele der Jubilarin gratulieren, ihr Gesundheit undGlück wünschen, die Verwandten, die Freunde aus dem Dorf,unser Bürgermeister.

Und an dieser Stelle möchten auch das „Blättle“ und seinHerausgeber sich anschließen.„Herzlichen Glückwunsch Julie, zum Neunzigsten und nochviele gute Jahre im kleinen Häusl an der Schönach und inunser´m schönen Brugg.“

Jochen Trumm

In eigener Sache

Jedes Bild hat bei ihm eine kleineGeschichte. Erzählt von Menschen,vom Geschehen, vom Tag und vonder Stunde. Wie´s halt so war, alsdas Foto entstand.Ein Jahr lang, an dieser Stelle, mitseinen Bildern, doch ohne Worte,der Schuster Karl.

Das Blättle bittet um Ihre Unterstützung.Nächster Termin für Text + Bildbeiträge:

30. Mai 2001_______________________________

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Herausgeber und Gesamtverantwortlicher:Jochen Trumm Zur Pfannenschmiede 286986 Schwabbruck T/F 08868/187051/2eMail : [email protected]: www.schwabbruck.de

Das „Brugger Blättle“ ist unabhängig vonallen Institutionen und Vereinigungen.

Alle Texte werden inhaltlich durch ihre Ver-fasser verantwortet,alle Tipp- Rechtschreib-und Grammatikfehler gehen zu Lasten desHerausgebers.

Die Verteilung erfolgt kostenlos durch dieGemeindeverwaltung Schwabbruck an alleSchwabbrucker Haushalte.

Finanzielle Unterstützung durch Spenden-und/oder Werbebeiträge wird gerne ange-nommen. Bankverbindung:

Jochen Trumm - Brugger BlättleRaiffeisenbank Pfaffenwinkel eGKonto 622 109 BLZ 701 695 09

März 2001 / 24. Ausgabe / Seite 3

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Manchmal wird es terminlich eng – auch für dieMitglieder unserer Dorferneuerung. War für den1. März zur öffentlichen Vorstandssitzung geladen,so sollten auch die Arbeitskreise noch vor diesemTermin zusammenkommen.Der Ausbau der Raiffeisenstraße - das Themastand auf allen Tagesordnungen. Und würde sicherauch an dieser Stelle zur Sprache kommen, wäreda nicht am 22. März die Bürgerversammlung, aufder Bürgermeister Erwin Sporrer hierzu ausführlichStellung nehmen wird.Wir wollen nicht vorgreifen.

Daher heute einmal „grüne“ Themen, die bei derZusammenkunft der Arbeitskreise zur Diskussionkamen. Auch diese ein Beitrag dazu, das Leben inunserem Dorf noch ein klein wenig lebens- undliebenswerter zu machen.

Da ist z.B. die Geschichte mit den Schönachbrük-ken, für die unser 1. Bürgermeister den sonst dochrecht verschlossenen Gemeindesäckel öffnet und,erstmals in diesem Jahr, Blumenschmuck „spen-diert“. Zwei Kästen pro Geländer meint er, drei sindbesser meint die Dorferneuerung – und schnelleinigt man sich auf Letzteres. So werden denn dieobere und die untere Brücke im Frühjahr undSommer zu unserer aller Freude „erblühen“.

Und schon sind wirbeim nächstenPunkt. All diejeni-gen, die mit ihrer„grünen Hand“jeden Sommer einegeradezu überbor-dende Blütenprachtauf Terrassen undBalkone zaubern,sie wissen es. Ohneregelmäßige Pflege,ohne Wässern,Düngen, Hacken,Säubern, kümmertjede Pflanze vorsich hin, verkommtzur Unansehnlichkeit, geht schließlich ein.Da wäre so mancher Baum für eine Wasserspendein der Hitzeperiode dankbar und mancher Strauchkönnte mit seinem Grün und seiner Blüte eine tristeEcke ansehnlicher machen.Erhebt sich die Frage, wer all dies tut?

Wenn der Schnee vergangen ist, wird die Dorfer-neuerung, gemeinsam mit dem Obst- und Garten-bauverein, aufmerksam durch´s Dorf gehen, dieSituationen überdenken, schau´n was möglich ist.

Und dann umUnterstützung beiden notwendigenPflegemaßnah-men bitten.Einige wenigekönnen nichtalles tun.So entstand die Idee von der Patenschaft, d.h. Bür-gerinnen und Bürger übernehmen die Verantwor-tung für eine Pflanzung, einen Baum, die Blumen-kästen an den Brücken. Wir wissen, daß dies Arbeitist – doch auf viele Schultern verteilt, hält sich diesim Rahmen. Unterstützen Sie uns bei unseremVorhaben – Sie tun es für unser Dorf, für uns Alle.

Im Frühjahr werden wir die zu vergebenden„Patenschaften“ zum Aushang bringen.Und wir rechnen mit Ihnen, mit Euch, mit Dir.

Und noch ein Letztes: „Überholspur Wiese“.Ach, das gefällt Ihnen nicht? Uns auch nicht!Mit großem finanziellen Aufwand haben Bauern undGemeinde die Feldwege in der Flur neuasphaltiert, die Seitenränder wurden angeböscht,die Wege sind problemlos befahrbar. So auch der„Alkoholweg“, die mittlerweile von jedermanngenutzte „Verbindungsstraße“ nach SOG-West.

So weit, so gut.Doch daß durchdie Befahrung derangrenzendenWiesen dieser„Schleichweg“ zurAutobahn ge-macht wird – sowar das nichtgedacht. Es gibtneue, zusätzlicheAusweichstellen –doch wen interes-siert das?

Ausweichen,überholen, na klar

– immer über die Wiese.Das ist sichtbare Tatsache, täglich zu erleben.„Wir wollen die Wiesen nicht einzäunen, das wirdnur im Herbst geschehen, wenn wir das Vieh aus-treiben“, so Willi Zwick, Wegewart der DE.

Ein wenig mehr Achtung vor dem Eigentum desanderen, das könnt schon sein. Oder würden wiruns freuen, würden uns jeden Tag auf´s Neue fri-sche Autospuren in unsere Vorgärten gelegt ...?

jt

März 2001 / 24. Ausgabe / Seite 4

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‚The Poor Boys‘Erinnerungen an eine Schwabbrucker „Legende“

Sie waren um die 16, damals, im Herbst 1968. Aufder oberen Brücke, vorm Schäferwirt, beschlossensie die erste Musikprobe: Richard Schwarz, er spielteSaxophon und Posaune, Rudolf Geiger und JosefRader, ihr Instrument war das Akkordeon, HelmutMayrock, Oboe und Lyra, Herbert Leier war Gitarrist.Noch an diesem Abend wurden die künftigen Rollenverteilt, zu ersten Proben kam man im alten Rader-häusl zusammen. Fünf junge Schwabbrucker - jetztwaren sie die ‚Silver Stars‘.

Ein Foto, leicht angegilbt, zeigt die Gruppe 1969 imRadergarten. Richard Schwarz, Saxophon, RudolfGeiger noch mit dem Akkordeon, Helmut Mayrockam Schlagzeug, die große Trommel war von derBlaskapelle geliehen, die Fußmaschine hierzu einEigenbau, Josef Rader und Herbert Leier mit derE-Gitarre.Im Februar 1969 haben sie ihren ersten Auftritt imheimischen Schwabbruck, nachmittags, bei der teen-ager-Party im Gasthaus Kögl. Fünf Mark Gage fürjeden, Essen und Trinken frei.Der Anfang war gemacht.

„Endstation Straßenbaum: Der 19-jährige RichardSchwarz aus Schwabbruck tödlich verunglückt.“ Sodie Schongauer Nachrichten vom 2. November 1970auf ihrer Titelseite. Mit 100 km/h rast der 19-jährigeKfz-Mechaniker am 31. Oktober mit seinem Pkw aufder Straße zwischen Schwabsoien und Altenstadt aneinen Baum. Der Fahrer, der allein im Wagen saß,war auf der Stelle tot.

Herbert Leier verläßt die Gruppe, Johnny Hartmannaus Schwabsoien stößt zur Band, übernimmt denGitarren-Part, Rudolf Geiger wechselt vom Akkor-deon zur Orgel, auch der Band-Name ändert sich.

Nunmehr sind sie ‚The Poor Boys‘, Rudi und Johnnyihre Sänger. In dieser Besetzung geht ihreKarriere jetzt so richtig los – und bis zur Aufllösungder Band werden sie zusammen bleiben. Spielendie Schlager der Zeit, Mary Lou, Mendecino, denhawaiianischen Hilo-Marsch, vom Wiener Walzer biszum Rock´n Roll, begeistern mit Songs von Santanaund Uriah Heep.

Von links : ‚Radi‘ Rader, Rudi Geiger, Helmi Mayrock,sitzend Jonny Hartmann (Autogrammkarte von 1971)

„Tanz mit den Poor Boys“ – drei Ordner Zeitungs-berichte, Anzeigen, Termine, Fotos, Veranstal-tungen, die Autogrammkarten der Bands die mitihnen spielten, dokumentieren ihre Geschichte.Im Gasthaus Filser zu Bernbeuren, beim Happergerin Ludenhausen, in der Turnhalle zu Peiting, in derPost in Raisting, beim Königswirt in Bertoldshofen,auf dem Ammersee und in der Kaserne in Altenstadt– die ‚Poor Boys‘ sind ein Begriff und werden überallgerne engagiert.

„Zu Hause“ aber sind sie im Gasthaus Rose inApfeldorf. Dort erhalten sie ihren ersten Jahresver-trag und alle 14 Tage, bei ihrem Auftritt, ist der Saalgerammelt voll. Sie spielen zum Maitanz, zumSommernachtsball, zu Weinfesten und Wahlparty´s.Doch ihre hohe Zeit ist der Fasching. >

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Sängerball, großer Wüstenball, Gammlerball,Landjugend- und Lehrerball, vom Kaffeekränzchenbis zum Kehraus, die „Poor Boys“ sind immer dabei.Und ihre Betten sehen sie wenig, zu wenig.

Das Publikum liebt diese vier Musikanten. Spielenin der ‚Rose‘ andere zum Tanz, so geht man nachzwei Stunden dorthin, wo die ‚Poor Boys‘ für abso-lute Stimmung sorgen. Ihre Musik ist aktuell, siespielen Titel, an die andere sich nicht ranwagen,ihre Gags kommen an und sie musizieren nicht nurauf der Bühne. Sie gehen in ihr Publkum „rein“.Eines Abends verkündet ein Veranstalter seinementtäuschten Publikum die Absage der ‚Poor Boys‘für diesen Abend und ... auf dem Podium erschei-nen vier allseits bekannte „Neger“. Sie spielen alsSoldaten beim Reservistenball, Helmi überzeugtbeim Striptease auf der Bühne, sie singen in Unter-hosen und spielen nachts um ½ 3 auf dem Mist-haufen – in ihren wilden, ruhmreichen Siebzigern.

Doch auch diese Zeit geht zu Ende. Die ‚Poor Boys‘sind in die Jahre gekommen, sind mit ihrem Publi-kum „alt“ geworden. Bärte sind gewachsen, manchBauch ist unübersehbare Realität, das zeitgeist-lange Haupthaar hat sich gelichtet und präsentiertdie hohe Stirn.September 1978 – Zehn Jahre ‚Poor Boys‘.„Mal schwelgte man in Nostalgie, mal wurde esmodern.“ Zwei Tage lang spielte und feierte dieSchwabbrucker Band ein „kleines Volksfest“.Doch im Februar 1980 wird der Kehraus in Hohen-furch zum letzten Auftritt. Danach ist Schluß.

Rudi und Johnny sind längst verheiratet, der Radimacht seinen Elektromeister, berufliche Zukunft undviel Zeit für die Musik – es geht nicht mehr. Einmalnoch kommen sie zusammen, spielen am 22. De-zember 1980 gemeinsam mit Peter Emter, RobertBreitschädel und Peter Socher von der BlaskapelleSchwabbruck eine Jazzmesse. Zum Gedenken anRichard Schwarz, ihr tödlich verunglücktes Grün-dungsmitglied. Und als 1986 Helmi Mayrock nachSpanien geht - die anderen bleiben hier - vollziehtsich auch die räumliche Trennung der Freunde.

Zwanzig Jahre nach ihrem letzten Auftritt, an einemlangweiligen Sonntagnachmittag, legt der Elektro-meister Josef Rader, Angler aus Passion und erns t-hafter Hobbyimker, die Probenmitschnitte von da-mals in die Bandmaschine, hat die Idee zur techni-schen Aufbereitung - und setzt sie um. So entstehteine erste CD: „The Poor Boys – Anthology 1“.Erinnerung an die siebziger Jahre, an unbeschwerteZeiten, an die verklungene Musik des Gestern.Die „Goldene CD“ der ‚Poor Boys‘ von Schwabruck,gebrannt für die Freunde von damals. jt/JR

Laudatio auf den Skiclub SchwabruckAm 12. Januar war´s für unseren vierjährigen Moritzdas erste Mal soweit. Er darf an dem vom Schwab-brucker Skiclub angebotenen Skikurs am Schwab-soier Lift teilnehmen. Mit gemischten Gefühlen lie-fern wir den Knirps dort ab. Wird er auch dableiben?

Aber mit Engelsgeduld, großem Einfallsreichtum fürIdeen zum Aufwärmen und interessantem Gestaltender Übungen, für die immer wieder notwendigeMotivationsarbeit, schafften es die vereinseigenenSkiilehrer mit der quirligen Schar fertig zu werden.Trotz bitterer Kälte und eisigem Wind hielten fast alleKinder tapfer durch. Die meisten der Kleinen konntenam Sonntag ihren Skikurs bei Sonnenschein undsogar mit erster Lifterfahrung erfolgreich beenden.

Ein ganz dickes Lob und herzlichen Dank den Ver-antwortlichen vom Skiclub, die schon seit vielenJahren einen Großteil ihrer Freizeit opfern, um dievielen Angebote auf die Beine zu stellen. Zum Bei-spiel Skitraining, Skikurse, Wettbewerbe mit Kin-dern und Erwachsenen, Ausflüge.Nicht zu vergessen die fleißige Mannschaft vomHeiland Clan, die sich viel Mühe mit dem Spurender Brugger Loipen macht. Haben sie doch nur eineschmale Raupe ohne komfortables Dach zur Verfü-gung und müssen die Strecken öfter befahren, da-mit auch die sportlichen Skater zu ihrem Vergnügenkommen.Ich möchte den Aktiven vom Skiclub auch weiterhindie nötige Begeisterung und Freude für ihre Aufga-ben wünschen. Marianne Waldhör mit Familie

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März 2001 / 24. Ausgabe / Seite 6

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Frauengruppe im LandvolkLustiges Frauenkränzchen

Am Samstag, den 3. Februar war es wieder soweit. Eine Menge maskierter Frauen fand sichbeim Schäferwirt zum traditionellen Kränzchendes Landvolkes ein. Mit heiteren Einlagen wurdenatürlich auch heuer wieder versucht gute Launeund Heiterkeit zu versprühen.

Zu Beginn wurden uns die verschiedenen BH-Größen von Nr.1 bis Nr.12 von einem stattlichenHerren vorgestellt. Eine „flotte Hausfrau“ verrietuns ihr Truthahnrezept, wobei sie auf gutes Ge-lingen mehrmals anstieß.Die Schwabbrucker Dance Girls unter der Lei-tung von Angelika Sebralla zeigten wieder ihrKönnen. Einfach toll was die Mädels immer wie-der auf die Beine stellen.Über die erotische Wirkung von Männern in Jog-ginghosen sang uns eine „mutige Frau“ offen undehrlich etwas vor. Ja selbst Gäste brachten sichmit ein und unser Musiker Georg Keppelerspielte bis in die Nacht zum Tanze auf.

Ein fröhliches Fest ging zu Ende und wir freuenuns schon wieder auf das nächste Jahr.Allen Frauen ein herzliches Dankeschön für ihrKommen. Maria Meichelböck

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Brugger Veranstaltungen –noch ohne genauen Termin

Sie stehen nicht im Terminplan, sie sind wohleinmalig und vielleicht habt ihr Lust dabei zusein. Für alle Schwabbruckerinnen undSchwabbrucker, für alle Freunde unseresDorfes. Mehr demnächst per Aushang und iminternet unter www.schwabbruck.de

März 2001 : Eröffnung der SchwabbruckerDorfbibliothekVeranstalter: Dorferneuerung

April 2001 : Zwei-Tageswanderung rund umSchwabbruck, entlang unsererFlurgrenzenVeranstalter: Florian Heiland

Mai 2001 : Nachtwanderung zum Schwab-brucker „Ringwall“Veranstalter: Brugger Blättleund die Dorferneuerung

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März 2001 / 24. Ausgabe / Seite 8

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Die „Mär“ vom Ringwall Teil 2Eine Geschichte aus neuer und alter Zeit

Spurensuche (2) – Fundgrube „Untere Mühle“Die Chronik benennt eine weitere Quelle, „Daskleine Allgäuer Burgenbuch. Von Dr. Otto Merkt“.Und es findet sich – in der „Unteren Mühle“, imBücherschrank von Paul und Ruth Socher, berichtetin seinem Inhalt von Burgen, Schanzen und Galgenim Allgäu.

Es ist die faszinierende Geschichte des ehemaligenOberbürgermeisters von Kempten, der sich zu Be-ginn der zwanziger Jahre des vergangenen Jahr-hunderts aufmacht, seinem, wie er schreibt „ange-borenen historischen Drange folgend“, die Burg-ställe in der Umgebung seiner Heimatstadt Kemp-ten zu suchen. Und er findet sie. Zu Fuß, mit demFahrrad, zu Roß, mit der Bahn und mit dem Auto.

Es bleibt nicht bei dieser nahen Umgebung, in dennächsten Jahren führen ihn seine Burgenfahrten indas Gebiet des gesamten Allgäus, in den Grenzendes alten Alpgäu.

Er sucht nach seinen Objekten in Hunderten vonAllgäu-Büchern, den Heimatbeilagen der AllgäuerTageszeitungen, stellt Anfragen bei Kreisheimat-pflegern, Pfarrern, Lehrern oder Bürgermeistern,läßt in alten Flurkarten die Namen suchen, die inirgendeiner Weise auf eine vergangene Burgstellehinweisen ...

In Rahmen der vom „Heimatdienst Allgäu“, Ortsver-ein Kempten e.V. herausgegebenen Blätter für

Heimatforschung und Heimatpflege publizierter dann 1951 das „Kleine Allgäuer Burgen-buch“, benennt 698 Burgen, Fliehburgen,Ringwälle, Befestigungen mancher Art, listetdie Standorte von 80 Schanzen und 57 Galgenauf, dokumentiert diese mit zwei Kartenbeila-gen, 70 Zeichnungen im Text, 78 Abbildungen(Fotografien) auf Kunstdruckpapier.

Im alphabetischen Verzeichnis der Burgenfinden wir auch Schwabbruck:

„Nr. 526. Ringwall südwestlich Schwabbruck,Gemeinde Schwabbruck, Kreis Schongau.Eigentümer: Schäferwirt Kögl, Schwabbruck.Vermerk: Pl.-Nr.502 am Dotteranger,vorgeschichtlich, wie Gründlemoos*3 einst imMoor.

Nr. 527. Burgstall nordwestlich Schwabbruck,Gemeinde Schwabbruck, Kreis Schongau.Eigentümer: Schäferwirt Kögl, Schwabbruck.Vermerk: Pl.-Nr. 346, 412,urkundlich 1130, moorumgeben.“

Und in weiteren Textpassagen erläutert er zudiesen Objekten.

„In der späteren Hallstattzeit *4 nun findet sich erst-mals der Burgenbau in Form von Ringwällen undAbschnittsbefestigungen auf Bergeshöhe. Hierzugehören ..., endlich auch der Ringwallrest beiSchwabbruck (526).“

„Die deutsche mittelalterliche Burg: 2. Lage: Unbedingt dem Gelände angepaßt unddeswegen nach Möglichkeit n a t u r g e- s c h ü t z t...Die völlige Wasserburg mit 360 Grad Wasserumge-bung ist selten, außer den vorgeschichtlichen Ring-wällen im Grindlemoos und Schwabbruck “. >

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Spurensuche (3) – im Stadtarchiv KemptenDer „Allgäuer Heimatdienst“ – gibt es ihn noch,auch noch nach 50 Jahren?

Wieder hilft das internet: Die homepage vonKempten (Allgäu) benennt Anschrift und Telefon.Auf diesem Wege gelangt der Anfragende an denAllgäuer Burgenverein Kempten e.V., wird weiterverwiesen an das Stadtarchiv Kempten und - wirdjetzt fündig.Ja, es gibt Unterlagen über zwei Objekte inSchwabbruck, sie können eingesehen werden, siekönnen kopiert werden.Der Anfang einer „Reise“ in die frühe Vergangenheitder vierziger Jahre, die noch ein wenig mehr denVorhang beiseite schieben soll, der das Geheimnisdes Schwabbrucker Ringwalls verhüllt.

Kempten, diese geschichtsträchtige Stadt, das alterömische Campodunum, sie gewährt uns die Mög-lichkeit in den Räumen ihres Stadtarchivs Einblickzu nehmen in das Früher unseres Dorfes, aberauch in das Wirken des Dr. Merkt.Damals, vor mehr als 50 Jahren.

Ein erster Schriftwechsel, Schwabbruck und seineHistorie betreffend, datiert aus dem Jahre 1941.

Am 3. April 1941 schrieb Dr. Merkt an den HerrnBürgermeister der Gemeinde Schwabbruck beiSchongau, Post Schwabsoien.„Ihr Herr Eduard W i l l e hat in der Füßener Zei-tung interessante Beiträge zur Heimatgeschichteveröffentlicht, die aus den Urkunden des KlostersSt. Mang in Füßen stammen.

Schwabbruck und Füßen gehören zum Allgäu, alsozu unserem Forschungsgebiet. Diese Veröffentli-chung gibt Anlaß zu folgenden Fragen, um derenBeantwortung ich bitte:Ist etwas bekannt, daß früher in Schwabbruck eineBurg gewesen sei ? ...“Weitere Fragen betreffen einen Maierhof inSchwabbruck, ein evtl. Bräuhaus, die Post und dieobere Mühle.

Pfarrer Ostheimer beantwortet alle Fragen zur Orts-geschichte von Schwabbruck am 14. Juni 1941 mitder von ihm gewohnten Ausführlichkeit, zitiert be-züglich der Burgen seine Chronik, (Siehe „Blättle“23. Ausgabe – Die Wiederentdeckung des Ring-walls) unterschreibt diesen Brief jedoch nicht.

Am 9. Juli 1941 hakt Merkt beim Bürgermeister derGemeinde Schwabbruck noch einmal nach – aufdiese Fragen antwortet Ostheimer jedoch nicht.Bis in das Jahr 1943 ruht die Angelegenheit.

In der Zeit um die Jahrhundertwende wirkt in Kauf-beuren Kurat Frank, „ein Heimatforscher von For-mat“, wie Pfarrer Ostheimer ihn in seiner Chronikbenennt. In dessen Aufzeichnungen stößt Merkt aufunseren Ringwall und schreibt am 23. Februar 1943an das katholische Pfarramt Ingenried, LandkreisMarkt Oberdorf.

„Sehr geehrter Herr Pfarrer!Der Ihnen jedenfalls bekannte Dr. Frank – Kaufbeu-ren, schrieb in Sonderheft 35, Seite 44: Ein Kilo-meter nord-östlich von Huttenried ein kleiner Ring-wall. Gegenüber ist der Bach abgeleitet und 100Schritte davon die Reste eines Triebwerks.

Dieser Ringwall ist verdächtig, wir möchten wissen,was er bedeutet. Zu diesem Zweck bitte ich umNachforschung und Mitteilung in folgender Rich-tung...“.Und er fragt an, was die Bevölkerung über dieseStelle weiß, wie hoch der Wall sei und wie breit amFuße, fragt nach seinem Zweck und bittet um einekleine Zeichnung.

Pfarrer Ostheimer antwortet mit Schreiben vom5. März 1943 an den Heimatdienst in Kempten:„Ich habe durch das Pfarramt Ingenried Ihr Schrei-ben vom 23.2.1943 erhalten. Dabei ist mein Gewis-sen wieder einmal wach geworden. Und so beant-worte ich zugleich ein früheres Schreiben (Sieheoben, 9.7.1941), das Sie an den H. Bürgermeistervon Schwabbruck gerichtet haben.

1. Ringwall am Dotteranger Plannummer 502Besitzer Johann Kögl „Schäferwirt“ Schwab-bruck.Aus der kleinen Skizze können Sie die Maßeentnehmen. Er liegt an einem früheren Feldwegder Schwabsoien mit Erbenschwang verband,etwa 200 m südlich des Anwesens Häutle.Hängt er vielleicht mit der Wasserfestung zu-sammen, westlich der Seelache ? Die Bevölke-rung weiß darüber nichts zu sagen.Die Ableitung des Baches erklärt sich einfach.Das kleine Bächlein wurde zu einem früherenFischweiher „Seale“ abgeleitet. Der Weiher istaber schon seit 60 Jahren aufgelassen worden.Das Triebwerk, dessen Reste heute nicht mehrzu sehen sind, stammt wohl von einem Säge-werk, das um 1873 dort für kurze Zeit bestand.“

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An dieser Stelle benennt er seineChronik und berichtet über denSchreiner Joachim Kögl, der mitdem Vorhaben einer Säge schei-terte, die von diesem Triebwerkbetrieben werden sollte.Und fährtfort:„Anderen Berichten zufolge warfrüher am Reigerbach oder Dot-terangerbach in der Nähe desRingwalles – oder an ihm selber –eine Gipsmühle. Um 1870 herumsollte dort auch eine Knochen-stampfmühle errrichtet werden, obes wirklich geschehen ist, konnteich nicht herausbringen. -Wahrscheinlich aber nicht.

2. Burgstall, Plannummer 346,zumeist noch im Besitz desBauern Johann Kögl auf No 1,sehr ausgedehnt; das dazugehörige Vorwerk bereits ziem-lich abgegraben. Wälle undZugang noch deutlich zu er-kennen. Um 1100 gab es „Her-ren von Bruck“. Doch ist weiternichts darüber bekannt. Eskönnte sich auch um eineBauernfliehburg gehandelt ha-ben.“

Rechts: Skizze vom Ringwall,Pfarrer Ostheimer, zu Schreiben vom 5.März 1943

Südostseite von Ringburg Schwabbruck

Die Dokumente des Dr. Merkt„Die Burg nordwestlich des Ortes muß ich mir na-türlich ansehen, sobald man wieder autofahrenkann. ...“. So Merkt in seinem Schreiben vom9. Juli 1941.

Aber es ist Krieg, das „Tausendjährige Reich“ währtnoch ein paar Jahre und der Brief grüßt abschlie-ßend und zeitgemäß mit „Heil Hitler“.Fast acht Jahre muß Merkt warten, bis er sich sei-nen Wunsch erfüllen kann.Doch er kommt nach Schwabbruck, besichtigt denRingwall, den längst eingeebneten Burgstall und dieBrugger Mühlen, sein Mitarbeiter Reill schreibt, wievon jeder Burgenforschungsfahrt, ein Protokoll.

Und zwei Fotos, schwarzweiß, mit gezacktem Randim Format der Nachkriegszeit, dokumentieren ers t-mals Aussehen und Größenordnung unseres Ring-walls. >

März 2001 / 24. Ausgabe / Seite 11

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Westseite Ringburg: Auf dem Wall Dr. Merkt Wird fortgesetzt

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Dass Brugger amol erfahrat,dass uns gibt und was mir so deant

Am 27.11.2000 um halb achte wars mea molsoweit. Jeds Johr amol müssat dia Atemschutz-geräteträger nach Hoachabeissaborg zurÜbungsstreck fahra, um zum schauga, ob ma nofit is und ob ma si in extrema Situationa o richtigverhalt. A andre Vorschrift is no, dass ma si alledrei Johr beim Dr. Wille untersucha lossa muass,damit o ja nix passiert, wenn ma si in am Ernstfallin irgend a gfährliche Situation begibt oder wennma si fünfazwanzg Minuta durch d´Übungsstreck„plogt“.

In Hoachabeissaborg okomma, ziacht dr ersteTrupp mit vier Mann dia 15 Kilo schwera Atem-schutzgeräte mit dr Sauerstofffläscha (ca. mit300 bar gfullt) o. Gsichtsmaska in Helm nei-klemmt, d´ganze Sicherheitsüberprüfung durch-gführt, Blutdruck und´ n Puls nomml kontrollieraund dann gots zum Aufworma nauf aufs Lauf-band.

Peter Fischer beim Blutdruckmessa

Nach drei Minuta gots nei in die Übungsstrecke,dia aufbaut is wia a Bergwork mit ganz verschie-dana Stolla. An d´Knie hat ma Knieschietzer det,weil ma meistens bloß im Liega oder auf d´Kniadurch dia enga Gäng kummt. Do stoat ma nochatvor am Rohr mit ungfähr fünf Mätr Länga unddenkt si, wia soll des bloss funtioniera. Aber got itgibt’s it und ma hilft halt zema.In Ersta schiebt ma durch, dr Zwot wird dann vovorna zocha und vo hinda gschoba. Dann gotsenga, steila Rutscha auf und a. Nochat gotsungfähr zwanzg Metr übar an künstlicha Fels, dohaut ma si Schieboa auf, bleibt oba in am Hasa-getter henka und sigt bei dem ganzen fast nix,weils ja realistisch finschter sei soll.

Jan Anders , Markus Bernd, Peter Fischer undHans Fischer in voller Montur

Dann stot me auf omal a Waga mit Bretter dobaim Weg. Driber schliafa und weitere dreissg Metrauf m´Bauch roba. Sche langsam fangat a paaarFlescha mit dr Luft zum Pfeifa o. Ab Fuffzg barwird ma durch an lauta Pfeiffton erinnert, dassma nimma soviel Luft ibrig hot. Im Ernstfall mistma jetzt in Rückzug antreta. In dr Übungsstreckadut ma Luft aklemma und Maska ra, weil se sonstrecht oloft und ma nochat gar nix mehr sigt.

Beim dribatschliafa über an Waga

Nach fünfazwanzg Minuta is ma nochat am Ziel.Betschnass gschwitzt, s´Gstoll verboga und viel-leicht no Schiboa offa. Jetzt dut ma nomol Blut-druck und Puls messa lossa, dass o gwiss nixpassiert. Für des Johr het mas mea gschaft. >

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Mea sin mir für a Johr o fürn Ernstfall bestensvorbereitet, obwohl ma o saga muass, dass diÜbungsstreck mit am richtiga Ernstfall it so vielzum do hot. Wenns im Ernstfall mol so eng wär,det ma wahrscheinlich gar it neiganga, weil´sLeba vom Feuerwehrler halt immer no vorgoht.Aber es keannt ja mol passiera, dass ma irgendwo eingschlossa wird und dann o di Ruh be-wahra, an Weg finda und in dr Gruppa handlamuass.

In dr Schwabbrucker Feuerwehr hat ma vierAtemschutzgeräte und zwölf Maska dazu. Desganze hot 1993 20.855 DM kostat, wovon13.405 DM d´Gemeinde zahlt hot und DM 7.450über Zuschüss finanziert wora is.Ogschafft hot ma des ganze, weil in dr heutigaZeit immer mehr Material verbaut wird, was imBrandfall glei recht giftiga Dämpf entwickelt. Dokennt ma dann ohne Atemschutz nirgends mehrneiganga. Und natürlich sind mir Schwabbruckero die erst Feuerwehr, di in am Brandfall in Bruggvor Ort is. In dem Fall hot ma früher auf d´Schongauer warte müssa, um irgend wo nei zumkomma, wo´s recht raucht.

Momentan sind folgende Feuerwehrler beimAtemschutz und ham d´fier an 9 Obnd an Kurs inSchoaga belegt.

• Peter Lenk• Michael Magg• Peter Fischer• Hans Fischer• Heribert Mair• Christian Preiss ( verantwortlich für´n guta

Zustand von d´Geräte und d´Maska )• Gottfried Rössle• Markus Waldhör• Markus Bernd• Alexander Kollek• Jan Anders• Günther Schreiber• Wolfgang Weber

So jetzt bin i fortig mit meim Bericht. Noch drÜbungsstreck ham mr no duscht, beim Buchber-ger in Peiting Brotzeit gmacht und mit a halbaBier drauf ogstossa, dass mr´s mea hinter unsham für des Johr.

Waldhör Markus

Foto rechts: Zwoa Briad´r, die froh sind, dass s`gschafft ham

Dr Fischer Hans zieacht sein Bruder s`letzte Stuck durchsRohr

Do rutscht ma krat an Schacht na

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Schützenverein „Heimattreue“Schießjahresbeginn 2000 / 2001

Mit der diesjährigen Generalversammlung im Sport-heim, begann für die Schützen desSV „Heimattreue „ Schwabbruckdie neue Schießsaison. 1. Schüt-zenmeister Franz Dacher konntezahlreiche Besucher zur Ver-sammlung begrüßen, darunterauch den ersten BürgermeisterErwin Sporrer.

Nach dem Gedenken unsererverstorbenen Mitglieder verlas dieSchriftführerin ihr gewohntdetailliertes Protokoll über dasabgelaufene Schießjahr. An-schließend legten die Kassierin,der Schützemeister,Jugendleiter und die Runden-wettkampfleiter ihre Berichte vor.Es folgten die Ehrungen für lang-jährige Mitglieder im Schützen-verein.

Das erste Mal in der Geschichte des Vereins konn-ten heuer Ehrungen für 50-jährige Mitgliedschaftvergeben werden. Fünfzig Jahre Treue erwiesendem Verein Johann Amberg, Johann Kögl sowieXaver Rößle. Dafür an dieser Stelle noch einmal einherzliches „Vergelt´s Gott“.Auf 40-jährige Mitgliedschaft konnten GerhardKöhler und Klaus Köhler zurückblicken.Für 25-jährige Vereinszugehörigkeit wurde ErichPawlitschko geehrt.

Von links, sitzend: Johann Amberg, Johann Kögl, XaverRößle, stehend Gerhard Köhler, Erich Pawlitschko,1. Schützenmeister Franz Dacher

Alle anwesenden Jubilare erhielten von Schützen-meister Franz Dacher und zweitem Schützenmei-ster Robert Breitschädel Urkunden sowie die ver-einseigenen Anstecknadeln in Silber und Gold bzw.einen Zinnteller.

Zielsicher: Die Jubilare am Schießstand

Desweiteren standen in diesem Jahr Neuwahlen aufdem Programm. Bereits im Vorfeld der Versamm-lung stand fest, dass Robert Breitschädel sein Amtals zweiter Schützenmeister aus terminlichen Grün-den niederlegt. Als sein Nachfolger stellte sichSiegfried Linke zur Verfügung, der dieses Amt absofort ausübt. Der Vorstand bedankte sich bei Ro-bert Breitschädel für die gute Zusammenarbeit wäh-rend der letzten drei Jahre und überreichte ihm alsDank dafür ein kleines Geschenk. Sonst ergabendie Wahlen keine Änderungen, so dass die Vor-

standschaft wie folgt aussieht:

1. Schützenmeister Franz Dacher2. Schützenmeister Siegfried LinkeKassier Gisela BreitschädelSchriftführerin Gisela SchleichSportleiter Martin SebrallaJugendleiter Klaus KollekDamenleiterin Cilli SebrallaBeisitzer Hans Gast

Erwin SporrerRobert Kagermeier

Nach der Vorstellung des Schießprogrammes fürdie neue Saison wurde die Generalversammlungbeendet und die Stände für das Schießjahr2000/2001 freigegeben.Der Schützenverein würde sich über einen guten

Besuch an den Vereinsabenden jeweils Freitag,Damen Mittwoch, freuen und wünscht allenGUT SCHUSS!! Martin Sebralla

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AK 8 – SeniorenProgramm 2001

13.03.2001 Seniorennachmittag14.00 Uhr, mit Pius Lotter, SeegMond und Sterne im bäuerlichenBrauchtum

03.04.2001 Kloster Wessobrunn mit Führunganschl. Fahrt durch den Eiben-wald nach Paterzell mit EinkehrAbfahrt um 13.00 Uhr

03./04.05.2001 Zweitagesfahrt: Berchtesgaden –SalzburgAbfahrt um 6.30 Uhr

12.06.2001 Bernried – Museum der Phan-12.06.2002 tasie Einkehr im Gasthaus Steidl,

BauerbachAbfahrt um 13.00 Uhr

10.07.2001 Rund um den TegernseeAbfahrt um 12.00 Uhr

14.08.2001 Auerberg – RundgangEinkehr im Gasthaus StecheleAbfahrt um 13.30 UhrFahrgemeinschaften

Sept. 2001 ? Zweitagesfahrt nach Würzburg,Bamberg, Fränkische SeenplatteÜbernachtung „Zum Benedikti-ner“ Münsterschwarzach

09.10.2001 Fürstenfeldbruck, Kloster Für-stenfeld mit Museumanschl. Jexhof – EtterschlagAbfahrt um 13.00 Uhr

13.11.2001 Seniorennachmittag mitDIA-Vortrag

04.12.2001 Oberschönenfeld, SchwäbischesVolkskunde-Museum mit Son-derausstellung, Krippen, Wachs,Kerzen und ChristkindlEinkehr im KlosterstüberlAbfahrt um 12.30 Uhr

Anmeldung zu allen Fahrten beiFrau Breitschädel: Tel.-Nr. 713

AK 5 – Soziales, Nachbarschaftshilfe

Spendenabrechnung RosenkranzkapelleEinnahmenOpferstock 25.02.00 DM 19,35

16.08.00 DM 29,3305.12.00 DM 13,14

Verkauf Kerzen 10 Stück DM 380,00

DM 441,82AusgabenFa. Morsa, Kerzen DM 322,00

Der verbleibende Überschuß von DM 119,82wurde zum Erhalt der Rosenkranzkapelle auf dasKonto der Gemeinde überwiesen.Bisher sind 138 Kerzen verkauft. Allen Käufernherzlichen Dank dafür. Die Kerzen sind weiterhinbei Bäckerei Feustle, Getränkemarkt Andrä undbei mir erhältlich.

Briefmarken für HerzogsägmühleDer AK 5 bedankt sich bei all denen, die bisherBriefmarken für die sozialen Einrichtungen derHerzogsägmühle gesammelt haben. Wer beidem vom AK Senioren im vergangenen Jahrorganisierten Ausflug dorthin dabei war, der kannsich sicherlich daran erinnern, wie wertvoll es ist,mit unseren Briefmarken zu unterstützen. DerSammelkasten für Briefmarken steht weiterhin inunserer Pfarrkirche. Briefmarken können aberauch, wie bisher, bei Antonie Pfettrisch persön-lich abgegeben werden, die auch gerne nähereInformationen hierzu gibt.

Postbotins DankAn dieser Stelle bedanke ich mich bei allen Per-sonen und Familien in Schwabbruck, Schwab-soien und Sachsenried für all die Aufmerksam-keiten zu Weihnachten oder auch über´s Jahr,mit denen ich von diesen bedacht wurde.

Ihre / Eure Antonie Pfettrisch

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Antennen für MobilfunkIn den Nachbargemeinden und auch bei unsbesteht Besorgnis bezüglich der Installierungvon Antennen für das Mobilfunknetz. VieleBewohner, so auch ich, befürchten eineGesundheitsgefährdung für Mensch und Tier,andere wiederum nicht.

Nach Aussage der Mobilfunkbetreiber soll zurVerbesserung des Empfangs das Antennennetzausgebaut werden. Mir ist im Moment nicht

bekannt, wo in unserer Gemeinde eine Antenneaufgestellt werden soll. Ich bitte aber dieGrundstückbesitzer mir mitzuteilen, wenn ein

Mobilfunkbetreiber zwecks Errichtung einerqenehmigungsfreien Antenne auftritt. Wir, Bgm.Thoma, Bgm. Helmer und ich, haben einemMobilfunkbetreiber verschiedene Standorteaußerhalb bebauter Bereiche angeboten. Dieseseien jedoch, so der Betreiber, technisch nichtoptimal. Weitere Verhandlungen werden deshalbfolgen. Eventl wird doch noch im Außenbereichein Standort gefunden, der zwar nicht optimalaber machbar ist

BürgerversammlungAm 22. März 2001, 20.00 Uhr, findet die jährlichvorgeschriebene Bürgerversammlung imGasthaus „Schäferwirt“ statt. Dazu lade ich alleBürgerinnen und Bürger ein. Herr Landrat Braunhat sein Kommen zugesagt.

Die Landjugend informiert

GeneralversammlungWie jedes Jahr fand auch im vergangenen, am8. November, unsere Generalversammlung mitNeuwahlen statt.Ein besonderer Gruss galt unserem alljährlichenWahlleiter Manfred Lochbihler, der sich wieder fürdieses Amt zur Verfügung stellte. Dafür nochmals einherzliches Dankeschön.Wiederum konnten auch diesmal neue Gesichter inunserer Mitte begrüßt werden. Nach Entlastung deralten Vorstandschaft und Rücktritt fast allerVorstandschaftsmitglieder konnte mit den Neuwahlenbegonnen werden. Schon nach kurzer Zeitkristallisierte sich eine fast komplett neueVorstandschaft heraus. Diese setzt sich nun wie folgtzusammen.

1. Vorstand Thomas Rehm2. Vorstand Thomas Heiland1. Mädchenvertreterin Simone Häußrer2. Mädchenvertreterin Eva-Maria LeichterKassier Markus BerndtSchriftführerin Roswitha SocherBeisitzer Andreas Feustle

Simone MeichelböckMartin Ehrl

Wir, die neue Vorstandschaft, hoffen auf guteZusammenarbeit mit der Gemeinde und den anderenVereinen.Thema „Maibaum“Es ist sicher jedem aufgefallen, dass im letzten Jahrunser schöner alter Maibaum Platz für einen neuenmachen mußte. Der neue Maibaum soll wie immer am1. Mai am Nachmittag aufgestellt werden. Dazumöchten wir Sie jetzt schon mal einladen.

Auch einladen möchten wir Sie, liebeSchwabbruckerinnen und Schwabbrucker, zu unseremheuer geplanten Tanzabend im Gasthaus Schäferwirtmit unserer tollen Blaskapelle. Dieser wirdvoraussichtlich am 30. April stattfinden. Es sind Alt undJung herzlich willkommen und wir würden uns überzahlreiches Kommen sehr freuen.

Alle Schwabbrucker Betriebe und auch alle anderen,die eine Vorlage oder Idee für ein Schild haben odersich damit repräsentieren wollen, möchten wir bitten,sich bei der Vorstandschaft zu melden. Vielen Dank.

Eine traurige Mitteilung ist leider noch, daß derMaibaum heuer mit einem Kran aufgestellt werdenmuss, da auf Grund von finanziellen Nöten undVersäumnissen die nötigen Veränderungen amFundament nicht durchgeführt werden können. Wirhoffen allerdings, dass sich dieses Problem spätestensbis zum nächsten neuen Maibaum löst und der Baumwieder traditionell mit Schwalben aufgestellt werdenkann. Wir bitten um Verständnis.

Ein ganz besonderer Dank gilt dem Stifter unseresneuen Maibaumes. Franz Hummel sen. erklärte sichbereit, uns einen Baum zur Verfügung zu stellen. Einweiteres Dankeschön möchten wir Robert Kagermeieraussprechen, der sich ums Fällen kümmerte und unsauch weiterhin zur Verfügung steht. Nicht vergessenwollen wir auch die vielen Anderen, die leider entwederkeinen Baum zu stiften hatten oder deren Baum nichtverwendet wurde. Es ist eben nicht leicht, einenpassenden Baum zu finden, der von der Form herideal zu bearbeiten ist.

Thomas Rehm