Vereinsnachrichten 2017...Julie Johnson (Pinkerton) erinnert sich Eutin, Roses, and Brats by Julie...

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Ehrung Verstorbener Bericht des Vorsitzenden über das Jahr 2017 50 Jahre Summer-Language-Institute Erinnerungen von Julie Johnson Berufsbezogener Austausch Bericht von Swantje Eichstedt Schüleraustausch 2017 Berichte von Emily Seubert Helena Georgiadis Laura Gradert Urs Theus in Lawrence “Don Giovanni” Classical Beat Bob Walzel und Musiker aus Lawrence unterstützen neues Musik-Format 20 Jahre Partnerschaftsverein Rückblick auf eine spannende Zeit Bay Areas Schleswig-Holsteins neue Städtepartner Kiel & San Francisco Was macht eigentlich ….. Joe Cunningham Professor Emeritus Dr. Helmut Huelsbergen 5. Januar 2017 Themen dieser Ausgabe Freunde von Lawrence in Kansas e.V. www.freundevonlawrence-kansas.de Vereinsnachrichten 2017 Eutin, im März 2018

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Ehrung Verstorbener

Bericht des Vorsitzenden über das Jahr 2017

50 Jahre Summer-Language-Institute Erinnerungen von Julie Johnson

Berufsbezogener Austausch Bericht von Swantje Eichstedt

Schüleraustausch 2017 Berichte von Emily Seubert Helena Georgiadis Laura Gradert

Urs Theus in Lawrence “Don Giovanni”

Classical Beat Bob Walzel und Musiker aus Lawrence unterstützen neues Musik-Format

20 Jahre Partnerschaftsverein Rückblick auf eine spannende Zeit

Bay Areas Schleswig-Holsteins neue Städtepartner Kiel & San Francisco

Was macht eigentlich ….. Joe Cunningham

Professor Emeritus Dr. Helmut Huelsbergen

5. Januar 2017

Themen dieser Ausgabe

Freunde von Lawrence in Kansas e.V. www.freundevonlawrence-kansas.de

Vereinsnachrichten 2017 Eutin, im März 2018

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Ehrung Verstorbener

Liebe Vereinsmitglieder, verehrte Gäste!

Zu unserer Mitgliederversammlung möchte ich Sie alle sehr herzlich begrüßen.

Bevor ich über die Sachthemen informiere, ist es meine traurige Pflicht, an die seit der letz-ten JHV verstorbenen Mitglieder und Freunde der Städtepartnerschaft zu erinnern.

Wie bereits vorab mitgeteilt, verstarb im Januar 2017 Dr. Helmut Huelsbergen, Initiator der Beziehungen zwischen Eutin und Lawrence in Kansas, Partnerstädte seit Oktober 1989.

Eine steinerne Tafel auf dem Pioneer Cemetery neben der University of Kansas erinnert an Helmut und seine bereits im Jahre 2006 verstorbene Ehefrau Ursula.

Ursula und Helmut Huelsbergen ( Bild links Mitte) im Jahre 2004 während einer Veranstaltung im Max-Kade-Center / German Department der KU

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Jon verstarb am 23. Mai 2017 im Alter von nur 62 Jahren in seinem Haus in Lawrence.

Jon (im Bild links) war ein besonders aktiver Unterstützer der Städtepartnerschaft und ge-hörte in Lawrence ganz sicher zu den am besten vernetzten Partnern.

So arrangierte er beim Delegationsbesuch in 2009 einen Gesprächstermin beim damaligen Chef der Lawrence Journal World, Dolph Simons Jr., Mitglied im Pulitzer Komitee der USA. Es entspann sich ein fast einstündiges und für mich unerwartet dynamisches Gespräch über politische, soziale und ökonomische Themen, das schon damals auch die Frage nach der Zu-kunft der Printmedien vor dem Hintergrund zunehmender Digitalisierung einschloss.

Danke Jon, für Deine stete Begleitung während des Auf-enthalts der Eutiner Freunde in Lawrence - im Max-Kade-Center - in der Tall Grass Prairie Preserve - bei Cottonwood Inc. - bei Van Go Mobile Arts und vielen Anlässen mehr!

Die Freunde von Lawrence in Kansas e.V. wer-den Dir ein ehrendes Andenken bewahren!

Jon Josserand Ein persönlicher Nachruf von Martin Vollertsen

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Bericht des Vorsitzenden über das Jahr 2017

Ich freue mich mitteilen zu können, dass auch im zwanzigsten Jahr des Bestehens des Part-nerschaftsvereins alle mit Lawrence entwickelten Austauschprogramme aktiv waren:

Schüleraustausch I: Arne Scholz, Deutsch-Lehrer an der Lawrence High School brachte 8 Schülerinnen/ Schüler nach Eutin. Herr Scholz hofft, im nächsten Jahr erstmals wieder die vereinbarte Zahl von 12 Teilnehmern zu erreichen.

Summer-Language-Institute: 13 Studierende von der University of Kansas konnten wir willkommen heißen, erneut beglei-tet von Frau Dr. Andrea Meyertholen und Stephanie Wille.

Neben der vom Vorsitzenden organisierten Lübeck-Tour, verbunden mit dem Besuch des Hanse-Museums, brachte Stephan Klein die Gruppe zum Kieler-Woche-Tag an die Förde. Bevor es auf die Festmeile ging, gab es im renommierten GEOMAR Helmholtz-Zentrum spannende Einblicke in die Ozeanforschung.

Für ein neues Highlight sorgte die gute Koordinierung des „Hamburg-Tages“ beider Gruppen. Es gelang mir trotz riesiger Besuchernachfrage für beide Gruppen geführte Touren durch die Elbphilharmonie zu arrangieren.

Berufsbezogener Austausch: Von der KU Lawrence hatte sich Kathleen Meeds beworben. Sie stammt aus Anchorage, Alaska, und ist die bisher geografisch nördlichste Teilnehmerin aller Programme. Kathleen möchte später bei den US Marines in der Presse-Abteilung arbeiten.

Wir danken Vereinsmitglied Achim Krauskopf vom OHA, der Kathleen in Eutin unter seine Fittiche nahm und unserem Vorstandsmitglied Torben Mothes, der in Zusammenarbeit mit unserem Partner an der KU, Jim Morrison, die organisatorischen Voraussetzungen schuf. Aus Eutin nahm Swantje Eichstedt von der Beruflichen Schule Eutin an diesem Programm teil. Sie hospitierte in Lawrence im Gesundheitswesen mit einem Schwerpunkt in der Physio-therapie. Bitte lesen Sie ihren Bericht auf Seite 6.

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Wir danken der Familie Eichstedt ganz besonders auch für ihr Engagement als Gasteltern!

Empfang der Stadt Eutin: Ein besonderer Dank gebührt dem Team um Annette Rudolph und Nicole Ausborn für die Organisation der „Begrüßung im Rathaus mit anschließender Bootsfahrt“.

Deutsch-Amerikanischer Abend: Wir danken der Bundeswehr in Eutin, dass wir erneut das Casino für die Ausrichtung des traditionellen Deutsch-Amerikanischen Abends nutzen durften. Mit einer Dank-Urkunde ehrten wir Frau Elke Struve-Dencher für ihre Bücher-Spende an die University of Kansas. Blumen für langjährige Mitgliedschaft und Unterstützung erhielten Rosi und Jürgen Gehm.

Dekan Bob Walzel in Eutin: Kurzfristig und in Begleitung einer kleinen Delegation meldete sich der Dekan mit der Bitte, nach einer „Shopping-Tour“ bei Steinway in Hamburg einen Besuch in Eutin und Lübeck zu organisieren und die Gruppe zu begleiten. Beides wurde gern und mit spontaner Unterstüt-zung von Vereinsmitgliedern erfüllt. Danke Sonja, dass wir Deine Terrasse nutzen durften!

Schüleraustausch II: Katharina Billker vom Voß-Gymnasium begleitete erneut je 6 Schüler/-innen der Voß- und Weber-Schule nach Lawrence. Ein besonderes Highlight war in diesem Jahr der Besuch beim „Homecoming“- Football der Jay Hawks, dem ein zünftiges „Tailgating“ voraus ging. Die Nähe zum bevorstehenden Thanksgiving-Feiertag veranlasste die Gasteltern in Lawren-ce, den „kulinarischen Teil“ des Feiertags einige Tage vorzuverlegen.

Arbeits-Besuch in Lawrence: In Anschluss an einen privaten Urlaub in den USA reisten Marion und ich nach Lawrence, um mit unseren Kooperationspartnern in Einzelgesprächen den Stand der Austauschprogramme zu erörtern, ggf. Entwicklungsmöglichkeiten anzuregen.

Die von Frau Struve-Dencher gespendeten Bücher wurden in einer kleinen Feierstunde der KU-Spencer Research Library übergeben. Eine weitere Ausgabe der Bücher spendeten Marion und ich der Bibliothek im Max-Kade-Center; Jim Morrison nahm sie dankbar entgegen.

Alle Gespräche verliefen in angenehm entspannter Atmoshäre und mit großem Optimismus für die Zukunft der Städtepartnerschaft.

Überraschung geglückt: Völlig überraschend wurden Marion und ich auf einer als „Sitzung des Sister Cities Advisory Boards“ getarnten Veranstaltung mit einer Urkunde geehrt und wir erhielten vom City Commissioner und stellvertretenden Bürgermeister Stuart Boley den „Goldenen Schlüssel“ zur Stadt Lawrence. Dass auch einige frühere Bürgermeister, Commissioners und Kooperationspartner anwesend waren, hätte mich eingentlich stutzig machen müssen …. In meiner Erwiderung nutzte ich die Gelegenheit, ein Grußwort der Stadt Eutin zu verlesen, das von Arne Scholz simultan übersetzt wurde. Für die Eutiner Schülerin Merle Petersen hatten wir unsererseits eine Überraschung parat. Merle erhielt eine Urkunde als fünfhundertste Teilnehmerin am Schüleraustausch.

Martin Vollertsen, im März 2018

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Erstes Summer Language Institute 1966 in Eutin Julie Johnson (Pinkerton) erinnert sich

Eutin, Roses, and Brats

by Julie Johnson

It was 1966; there was civil unrest in the U.S.; I had flown on my first airplane; I was in Eu-

tin, a small town in northern Germany, known as “Die Rosenstadt” for a summer language

institute sponsored by the University of Kansas.

True to its designation as the city of roses, there were rose bushes in parks, outside restaurants

and shops, at homes, almost everywhere one looked. It was lovely. There was a large park by

the lake that hosted an outdoor opera festival every summer. Well-known opera stars would

spend the summer in Eutin performing. I heard my first live opera.

As part of the language program we traveled–to Amsterdam, Copenhagen, Berlin, Kiel, Mu-

nich. Living with a German family, group excursions, individual explorations, and classes

enabled amazing improvement in my German language skills. It was a memorable summer.

It was 1969; I was married, teaching German, and we had just bought our starter home, an

early 20th century craftsman bungalow. While browsing through a nursery-seed catalog, I saw

Eutin rose bushes for sale. They would be perfect planted by the picket fence in the back, I

thought to myself. So I ordered six. Ken planted them. They have never disappointed, bloom-

ing profusely every year.

It is 2014. Our starter home has become our retirement home. The radio station mentions that

the Strong City Grocery Store will be delivering their home-made bratwurst to Emporia. We

decide to order some and have a beer and brats party when the roses are blooming and the

weather is right.

Checking the status of the roses and the weather forecast, we decide Sunday is the day.

There is a light breeze; the air is redolent with the scent of the roses combined with the aroma

of grilling brats. Friends enjoy beer or wine, conversation, and a hearty meal.

A delightful evening melding the past with the present.

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6 Lawrence 2017 – Bericht von Swantje Eichstedt

Bisons in der Tall Grass Prairie Preserve bei Cottonwood Falls, Kansas

Meine Englischlehrerin erzählte uns von der Möglichkeit für einige Wochen nach Lawrence, Eutins Partnerstadt in Amerika, für ein Praktikum zu fliegen. Ich schrieb Martin Vollertsen, Vorsitzender des Partnerschaftsvereins, dass ich Interesse habe. Nach einigen Wochen stand dann fest, dass es für mich in meinen Sommerferien nach Lawrence geht. Meinen Aufenthalt in den USA haben Jim Morrison vom German Department an der University of Kansas und Michelle Fales geplant. Ich musste lediglich meinen Flug buchen. Meinen Hinflug konnte ich zum Glück mit einer Schülergruppe von den High Schools in Lawrence machen, die nach einigen Wochen Schüleraustausch in Eutin wieder nach Hause flogen. Arne Scholz, ein ehemaliger Lehrer der Voss-Schule in Eutin, hatte mir dabei geholfen von einem Flughafen zum anderen zu kommen und sichergestellt, dass ich gut bei meiner Gastfamilie ankam.

Meine ersten drei Wochen habe ich mit Judy und Mark De-setti und ihren 3 Hunden Beezus, Olive und Guinness ver-bracht. Wir haben uns ab dem ersten Tag super verstanden und es war als würden wir uns schon ewig kennen. Jeden Tag haben Sie mir etwas Anderes gezeigt. In meiner ersten Woche sind wir nach Kansas City in ein Kunstmuseum gefahren, wir waren im Tallgrass Prairie Na-tional Preserve, wo wir Bisons gesehen haben und in einem Pub, in den Judy und Mark seit Jahren jeden Sonntag zu einer Jamsession gehen. Mark spielt nämlich Banjo. Als Judy mich vorstellte, stellte Tony, der nur ein paar Häuser neben den Desettis wohnt, seine Gastschülerin Paolina vor. Auch Sie kommt aus Deutschland.

Ich war an einem Tag mit Verwandten von Paolina`s Gastfamilie Boot fahren. Außerdem haben Judy und Mark mir das Capitol in Topeka gezeigt.

Dann ging es für mich einen Tag zu Blue Cross Blue Shield, ein Unternehmen, welches Krankenversi-cherungen anbietet. Sie haben mir Einblicke in verschiedene Bereiche der Branche gegeben und auch ich durfte etwas über unser Krankenversicherungssystem erzählen. Dieser Tag hat mir gezeigt, dass Krankenversicherung nicht langweilig ist.

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In meiner zweiten Woche ging es für mein Praktikum zu dem Lawrence Memorial Hospital. Dort erhielt ich Einblicke in verschiedene Therapiebereiche. Ich war zu Gast in der Physiotherapie und ich habe auch Sprachtherapeuten bei der Arbeit zugese-hen. Mir wurden die unterschiedlichen Stationen gezeigt und ich durfte bei Behandlungen von Patienten, deren Krankheiten ganz verschieden waren, zusehen. Mehr Einblicke hätte ich gar nicht erhalten können.

An einem Abend waren wir zum Baseballspiel der T-Bones und an einem anderen haben wir das Musical Les Miserables in Lawrence gesehen. Auch ein Rodeo konnte ich besuchen.

Dann stand mein Gastfamilienwechsel an. Meine neue Gastfamilie waren Patsy und Bob Moody. Auch mit ihnen habe ich mich sehr gut ver-standen. Einen Tag bin ich mit Melissa, ich habe sie bei Blue Cross Blue Shield kennengelernt, nach Manhattan/ Kansas gefahren und sie hat mir die dortige Universität KState gezeigt. Dann ging es für mich für ein Wochenende nach Chicago mit Natasha, meiner damaligen

Austauschschülerin.

Wieder zurück in Lawrence war ich für eine Woche bei Ortho Kansas. Dort haben mir Physiothera-peuten viele Einblicke gegeben und mich bei Behandlungen von Patienten zusehen lassen. Ich habe meine Vormittage mit Ärzten bei Kontrollen von operierten Knien und Schultern verbracht und vieles gelernt, wenn Sie bei neuen Patienten eine Diagnose gestellt haben. Ich durfte sogar eine Operation einer Schulter hautnah mit ansehen. In meiner letzten Woche hat mir Jim Morrisson die University of Kansas in Lawrence gezeigt und ich war einen Tag lang mit Patsy im Labor, wo Sie arbeitet.

Bob und Patsy haben sehr viel Wert darauf gelegt mir so viele Menschen wie möglich vorzustellen, weil sie denken, die Be-wohner sind es, die Lawrence zu dem machen, was es ist. Meine Zeit in Lawrence ist leider viel zu schnell umgegangen. Chicago war ein Highlight meines Aufenthalts in Amerika, aber mein absolutes Highlight waren meine Gastfamilien, die mir das Leben in Amerika näher gebracht haben und sich so liebe-voll um mich gekümmert haben. Ich kann jedem nur empfehlen Chancen, wie diese zu nutzen. Ich habe so viel Neues dazu gelernt, mein Englisch für mein letztes Schuljahr verbessert, neue Erfahrungen gesammelt und Beziehungen geschlossen.

Das Praktikum in verschiedenen Bereichen hat mir bei meiner Entscheidung, was ich nach der Schule machen möchte, sehr geholfen.Ich danke Martin Vollertsen und Michelle Fales für die super Organisation meiner 5 Wochen. Ich war sehr traurig Amerika verlassen zu müssen und plane schon meine Gastfamilien wieder zu besuchen.

Chicago, Millennium Park

Swantje mit Bob und Patsy Moody

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8 Bericht Schüleraustausch 2017 Die ersten 2 Wochen

Emily Luca Seubert Am 24. September morgens um 3.45 Uhr begann das große Aben-teuer: Amerika, die Eutiner kom-men!

Der alljährliche Eutin-Lawrence Austausch war wieder ein voller Erfolg!

Wir trafen uns in Hamburg am Flughafen und konnten vor Aufre-gung kaum still stehen, in nur we-nigen Stunden sollte unser Flug gehen, erst nach Amsterdam, dann über den Ozean nach Minneapolis, bis wir dann in Kansas City landen sollten. Während in den Köpfen unserer Eltern hauptsächlich die Angst, ihren Kindern könnte auf dieser Reise etwas passieren, prä-sent war, waren unsere Gedanken voller Fragen: Wie wird der lange Flug sein? Wird meine Gastfamilie mich nett empfangen? Werde ich mit der Familie klarkommen? Wie wird die Schule wohl sein? Hab ich auch sicher meinen Pass einge-packt? und noch so viel mehr schwirrte uns im Kopf herum. Hätten wir zu diesem Zeitpunkt doch nur gewusst, dass all diese Fragen sich so positiv beantworten werden…

Zu unserer und vor allem wohl Frau Billkers Erleichterung, haben wir den Flug ohne Schwie-rigkeiten überstanden und kamen müde aber freudig in Kansas City an, wo wir von den Gast-familien voller Herzlichkeit empfangen wurden. Die Wiedersehensfreude mit den so lieb gewonnenen Austauschpartnern war groß.

Nachdem wir dann mit den Gasfamilien einzeln nach Lawrence fuhren, fiel die erste Aufre-gung von uns ab. Sofort hatte ich das Gefühl Teil dieser Familie zu sein und dieses Gefühl wird auf Ewig bestehen bleiben.

Die kommenden Tage waren beeindruckend für uns. Wir lernten die wundervolle Stadt Law-rence kennen und wurden für die High School angemeldet. Der Unterricht dort war zwar für uns völlig neu, doch schnell lebten wir uns an der Schule ein, wählten unsere eigenen Kurse, fanden neue Freunde und wurden zu echten High School Schülern.

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9 Wir hatten diverse Aktivitäten mit der Gruppe in den ersten Wochen, so wurden wir von der Stadt im Rathaus begrüßt, trafen uns gemeinsam am Nachmittag und lernten mehr und mehr das amerikanische Leben kennen und lieben.

Besondere Highlights waren unser Ausflug in das Tallgrass Prairie Reservat, das uns die be-eindruckende Natur Kansas‘ zeigte mit ewigen Weiten, sanften Hügeln und riesigen Bisons, die vor uns grasten.

Wir besuchten ein richtiges NFL Football Game von der hiesigen Mannschaft, den Kansas Chiefs.

Hautnah erlebten wir den Flair und den Sportsgeist auf einem solchen Event und waren so-fort als begeisterte Fans mitten im Geschehen dabei. Auch das BBQ Dinner zu Ehren Herrn Vollertsen, der jahrelang den Austausch ermöglicht hat, war ein weiterer Punkt auf unserer Liste der wunderbaren Erlebnisse. Und schließlich durften wir am Wochenende noch den Homecoming Ball der Lawrence High School miterleben.

Doch es waren nicht nur die besonderen Aktivitäten mit der Gruppe, die Frau Billker für uns mit dem amerikanischen Lehrer Herr Scholz organisiert hatte, die unsere Zeit so einzigartig gemacht haben, es waren auch die einzelnen Momente mit unseren Gastfamilien, der ge-samten Gruppe den Mitschülern, die uns gezeigt haben wie das Leben in Amerika wirklich ist und uns ein ganz spezielles Lebensgefühl nahe gebracht haben.

Vor dem Besuch des Homecoming-Spiels gab es zur Stärkung ein zünftiges „Tailgating“ am Max-Kade-Center, dem „Herz“ des German Department auf dem Campus der Universität. Text /Fotos: M. Vollertsen

Die letzte Woche in Lawrence Helena Georgiadis

Der Amerika Austausch war für mich eine unglaubliche Erfahrung und immer in Erinnerung bleibende Zeit, die mir persönlich sehr gut getan hat und die mich über mich selbst eine Menge hat lernen lassen. Angefangen beim Zurechtfinden in einer viel größeren Schule und anderen Aufgaben denen man zuteil wurde, was mir zeigte Vertrauen in mich selbst zu ha-ben diese auch bewältigen zu können, über das Kennenlernen und Kontakt Knüpfen mit Ju-gendlichen einer anderen Kultur sowie auf einer anderen Sprache, was mich lehrte offener und aufgeschlossener auf andere zuzugehen, bis zum Planen von außergewöhnlichen Erleb-nissen mit der Gruppe, um eine gelungene und immer im Gedächtnis bleibende Reise zu erleben.

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Beeindruckend waren die Sportmöglichkeiten in Amerika und wie diese für uns merklich an der High School für ein unglaubliches Zusammengehörigkeitsgefühl sorgten. Damit verbun-den war die Herzlichkeit eines jeden Amerikaners, den wir getroffen haben, uns ihre Le-bensweise, Gebräuche und Traditionen zu vermitteln.

Beispielsweise zelebrierten wir ein verfrühtes Thanksgiving Fest, bei dem wir sogar in den Genuss des typischen Truthahn Essens kamen, schauten Football Games der High Schools, die alle Erwartungen, vom gemeinsamen Einstimmen durch das Singen der eigenen Schul-hymne bis zum Cheerleading, übertrafen oder hatten die Möglichkeit an etwaigen extracur-riculären Sportmöglichkeiten teilzunehmen, wie zum Beispiel dem Cross Country.

Nicht nur Tage an denen wir Paintball spielen waren oder einen Ausflug nach Kansas City gemacht haben, wo wir ein Steamboatmuseum besuchten und uns danach einen kleinen Teil Kansas Cities, was zur Hälfte in Missouri liegt, erkundigten, sondern auch Kleinigkeiten wie das Cruisen mit meiner Host Sister und dabei Musik zu hören, Sleepover innerhalb der Grup-pe, bei denen mir jeder einzelne sehr ans Herz gewachsen ist, oder auch einfache Einkäufe im Walmart oder Target, die mich lehrten auch die scheinbar kleinen Dinge im Leben wert-zuschätzen. Die Tage in Chicago Laura Gradert

Irgendwann war es dann jedoch soweit: Wir mussten uns von unseren liebgewonnenen Gastfamilien verabschieden. Es ging allerdings nicht zurück nach Deutschland.

Zum Abschluss unserer Reise in die USA ging es hoch in den Norden: Wir verbrachten unsere letzten Tage in der drittgrößten Stadt der USA, wir flogen nach Chicago. Das Ausmaß der Stadt ist gigantisch. Wolkenkratzer neben Wolkenkratzer, alle ordentlich angereiht in den typisch amerikanischen Blocks, und doch war jedes Gebäude von individuellem Erkennungswert. Die vielfältige Architektur war für uns aus der Kleinstadt atemberaubend. Mittlerweile waren wir als Truppe richtig gut zusammengewachsen und hatten sehr viel Spaß miteinander.

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11 Gleich am ersten Abend machten wir einen Spaziergang durch den Park, entlang des Ufers vom Lake Michigan, dessen Größe uns alle an die heimische Ostsee erinnerte und nicht an einen See.

In den darauffolgenden Tagen haben wir sehr viel von Chicago gesehen, besuchten viele At-traktionen und haben viele Erfahrungen gesammelt. Dazu gehören ein Besuch im Field Museum, in welchem der berühmten T-Rex Sue aus-gestellt ist; außerdem durften wir die vielen verschiedenen Tiere im Shedd Aquarium be-wundern und haben einem Kino einen Besuch abgestattet, wobei diese das Klischee von Amerika eindeutig bestätigen: Alles war unglaublich riesig und die Sitze konnte man sogar in die Liegeposition fahren.

Zudem haben wir uns unter anderem Van Goghs Selbstporträt in der Gallery of Art ange-guckt und waren im Science Museum, wo wir alle in einem Flugsimulator geflogen sind. Na-türlich durften wir in unserer Freizeit auch in Kleingruppen die Stadt erkunden und haben tolle Plätze gesehen. Bei einem abendlichen Theaterbesuch sahen wir ein modern inszenier-tes Stück des amerikanischen playwright Arthur Miller „A View from the Bridge“.

Foto: M. Vollertsen

Mein Highlight war am letzten Abend unser Ausflug auf den Willis Tower hinauf. Wir waren genau zum Sonnenuntergang da, sodass wir die Stadt bei Tageslicht, in der Dämmerung und bei Nacht mit den ganzen Lichtern gesehen haben. Die Stadt sieht von oben wunderschön aus.

Während unseres Aufenthaltes haben wir aber auch kulinarische Erfahrungen sammeln kön-nen: Von der echten Chicago Pizza bis zum Steak House haben wir alles gerne probiert und konnten so manch eine Inspiration mit nach Hause nehmen. Alles in einem war es ein wunderschöner Abschluss von einer wunderbaren Zeit unseres Lebens, an den ich mich immer erinnern werde.

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12 „Don Giovanni” Urs Theus in Lawrence

Die Entscheidung der Eutiner Festspielverantwortli-chen des Jahres 2016, die Kooperation mit der Uni-versity of Kansas/ School of Music nicht fortzuset-zen, haben wir mit großem Bedauern zur Kenntnis nehmen müssen!

Vor dem Hintergrund bereits erfolgter und noch zu erwartender organisatorischer und personeller Ver-änderungen scheint jedoch ein Wiederaufleben von „KUGAMI“ nicht unmöglich.

Der Partnerschaftsverein wird auch zukünftig alle Bemühungen unterstützen, talentierte Vocalisten und Instrumentalisten von der KU School of Music auf der Bühne oder im Orches-tergraben der Eutiner Festspiele oder bei anderen Musikveranstaltungen zu erleben.

Selbst der „Metropolitan“- erfahrene Tenor Hugo Vera wünscht sich, wieder einmal in Eutin auf der Bühne stehen zu können.

Urs Theus und Hugo Vera

April 2017:

Urs Theus an der Kansas University während der Probenarbeit zu Mozarts berühmter Oper „Don Giovanni“.

Im Januar 2018 wird der Maestro erneut in Lawrence erwartet.

Produziert wird dann Leonard Bernsteins Oper „Candide“

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„Classical Beat“

Hans Wilhelm Hagen engagiert sich für ein neues Musik-Format unter internationaler Beteiligung junger Musiker. Von der University of Kansas waren Bob Walzel, Aaron Chang, Kelly Bohling und Veronique Ma-thieu angereist. Auch Doug Perry war auf der Bühne zu erleben.

Bob Walzel führte fachkundig und charmant durch das Programm. Das Publikum in den Schlossterrassen dankte mit langanhaltendem Applaus.

Violinist Aaron Chang (Mitte) war bereits 2016 im Rahmen der Festspiel-Kooperation in Eutin

Lübeck:

Zum „Beiprogramm“ gehörte natürlich eine Stadtführung in Lübeck. Marion und ich haben dem Wunsch gern ent-sprochen.

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20-jähriges Bestehen der „Freunde von Lawrence in Kansas e.V.“

Helmut Scheewes Idee, der Stadt Eutin einen Verein an die Seite zu stellen, der sie in Ange-legenheiten der Städtepartnerschaft mit Lawrence nach Kräften unterstützen würde, fiel auf fruchtbaren Boden. Waren es anfänglich 60 Mitglieder, so hat sich die Mitgliederzahl der„Freunde von Lawrence in Kansas e.V.“ mittlerweile bei über 90 Personen stabilisiert.

Der erste Vorstand nach seiner konstituierenden Sitzung im Oktober 1997 v.l.: Heino Kreutzfeldt, Jürgen Gehm, Bernd Ditscher, Helmut Scheewe, Ande Deifuß,

Maria Thomsen und Jennifer Ruske.

Ehrung für Professor Frank Baron Im Jahre 2002 danken Bürgermeister Gernot Grimm und Bürgervorsteherin Gisela Poersch

dem Mann, der insgesamt 17 mal die amerikanischen Deutsch-Studenten zum Summer-Language-Institute nach Eutin begleitete.

Die Fülle von Anlässen und Begegnungen würde den Rahmen dieses Newsletters sprengen.

Bitte informieren Sie sich im Detail auf unserer Website www.freundevonlawrence-kansas.de in den Abschnitten „Chronik“ und „Foto-Chronik“.

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The Bay Areas

Neben Pinneberg/ Rockville (Maryland) und Eutin/ Lawrence (Kansas) gibt es seit kurzem eine dritte Städtepartnerschaft

mit einer Stadt in den USA:

Unsere Landeshauptstadt Kiel und die kalifornische Metropole San Francisco!

Bitte informieren Sie sich auf www.the-bay-areas.de

Was macht eigentlich ….. Dr. Joseph D. Cunningham ?

Joe ist Professor an der Georgetown University / Washington D.C.

Gemeinsam mit Ehefrau Shannon und den beiden Töchtern Annabel (6) und Madelaine (3) freut er sich auf ein ganz besonderes Weihnachtsfest! Denn unter dem Weihnachtsbaum liegt dieses Mal auch Töchterchen Josephine, geboren am 27. November dieses Jahres.

Wir danken der Fa. Klausberger für die langjährige fördernde Unterstützung !

Foto: Martin Vollertsen