ein sicherer Schulweg, Ball spielen dürfen, eine Schaukel ...

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Anliegen der Kinder: KINDER WOLLEN SPIELEN ein sicherer Schulweg, Ball spielen dürfen, eine Schaukel … und nette Nachbarn, das wäre schön! Willkommen! Sefa geldiniz! Dobro došli! Welcome! Bienvenido! Marhaba! Shalom! Bienvenue! Welkom! Bienvenuto! Dornbirner Welt der Kinder April – Juni 2008 Kinder haben auch Rechte

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Anliegen der Kinder: KINDER WOLLEN SPIELEN ein sicherer Schulweg, Ball spielen dürfen, eine Schaukel … und nette Nachbarn, das wäre schön!

Willkom

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Sefa geldiniz! Dobro došli!

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Marhaba! Shalom

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Dornbirner Welt der Kinder

April – Juni 2008 Kinder haben auch Rechte

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Liebe Kinder, liebe Erwachsene, die Stadt Dornbirn hat uns eingeladen, herauszufinden, wie es Kindern im Dornbirner Oberdorf geht. Wir haben Fragen auf einem Fragebogen beantwortet. Die 3a Klasse spielte mit Elke Riedmann Theater: Was erleben Kinder? Die 3 b Klasse fotografierte, was uns Kindern gut gefällt, die Fotos gibt es jetzt als Ausstellung. Und SchülerInnen der 3c machen diese Zeitung. Wir haben das Viertel erkundet, auf einer Karte markiert, wo wir wohnen und spielen und wo es gefährliche Straßen gibt. Und wir haben Vorschläge gesammelt, damit sich Kinder im Oberdorf noch wohler fühlen. In zwei Konferenzen haben wir mit Leuten von der Stadt gearbeitet: Das erste Mal mit Familienreferent Michael Walter und Stadtpolizist Ernst Böhler. Das zweite Mal war auch Stadträtin Andrea Kaufmann und Dr. Roland Andergassen dabei. Bei einigen der Vorschläge ist die Stadt schon aktiv geworden, das finden wir ganz toll! Lest mehr dazu in diesem Heft. Manches, was es braucht, können aber nicht die Leute von der Stadt machen, da müssen wir alle zusammen helfen. Deshalb möchten wir Euch mit dieser Zeitung unsere Anliegen vorstellen. Straßen Wir brauchen mehr Schutz auf den Straßen rund um die Schule. Spielplätze Wir brauchen mehr Spielplätze zum Spielen. Gut sein mit Kindern Kinder darf man nicht schlagen! Auch nicht fest schimpfen, schupfen oder beleidigen! Wir fühlen uns sonst ganz schlecht. Freundlich sein mit uns, das ist am wichtigsten! Kinder sind unschlagbar, das ist das Zauberwort. Viel Spaß beim Lesen! Eure 3 c Klasse, VS Dornbirn Oberdorf Anna-Lena, Andreas, Atakan, Berdan, Elias, Ismail, Jana, Kerem, Manuel, Melanie, Michael, Michelle, Mustafa-Kaan, Nadine, Peter, Raffaelo, Selcan, Selin, Selma, Sila, Serafeddin Wenn Ihr ein Anliegen habt: Michael Walter ist unter 05572 306 zu erreichen und Stadtpolizist Ernst Böhler unter 05572 22200.

Jeder Mensch hat das Recht, seine eigene Meinung zu sagen, auch wir Kinder! Die Gedanken der Kinder sind frei, und wir dürfen sie auch äußern. Natürlich gibt es viele Dinge, über die Erwachsene eine ganz andere Meinung haben als Kinder. Auch dann sollen die Erwachsenen zuhören, wenn die Kinder sagen, was sie meinen.

Artikel 12 der Kinderrechtskonvention Kinder und Jugendliche tun sich gerne mit anderen ihres Alters zusammen. Sie wollen untereinander ihre Meinungen austauschen und auch in der Öffentlichkeit zeigen, was sie denken, fühlen oder meinen. Solche Erlebnisse in Gruppen, Vereinen oder bei Kinder- organisationen sind für Kinder wichtig.

Artikel 15 der Kinderrechtskonvention Kinder wollen spielen. Die Städte und Gemeinden müssen dafür sorgen, dass genügend Spielplätze und Kindertreffs gebaut werden. Kinder wollen Musik hören, Musik machen, Filme sehen, Filme machen, ins Theater gehen … Die Städte und Gemeinden müssen dafür sorgen, dass sich Kinder an einem bunten, interessanten Kulturprogramm beteiligen können.

Artikel 31 der Kinderrechtskonvention Wir Kinder müssen schauen, dass kein Kind aus- geschlossen wird. Man darf nicht andere Kinder anmotzen. Man soll die Kinder nicht auslachen, sonst ist es gemein. Behinderte Kinder sollen mitmachen dürfen und nicht blöd angeredet werden.

Editorial & Kinderrechte

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Eure Fragen Wie können wir herausfinden, wie es Kindern geht? Erwachsene denken und fühlen anders als Kinder. Wenn wir möchten, dass es Kindern gut geht, müssen wir sie am besten selbst fragen, was ihnen wichtig ist. Das fängt mit den richtigen Fragen an: Wir haben deshalb zuerst Kinder gebeten, die richtigen Fragen zu stellen. Mehr als 30 Fragen haben die Drittklässler beantwortet.

Wer gehört zu Deiner Familie? Haben diese Menschen genug Zeit für Dich?

Wie viele Freunde hast Du? Wie viel Zeit hast Du fürs Spielen? Ist ein Spielplatz in Deiner Nähe?

Ist der Spielplatz gut? Darfst Du Ball spielen? Wie sind Deine Nachbarn?

Wie viel Zeit brauchst Du für die Schule? Gehst Du zu Fuß in die Schule?

Eure Antworten Auf den nächsten Seiten könnt Ihr einige Antworten sehen. Was mir sofort aufgefallen ist: 4 von 10 Kindern können mehr als eine Sprache!! Was für eine schöne Fähigkeit! Geht es Dornbirner Kindern anders als Kindern anderswo? In Deutschland haben Forscher ähnliche Fragen gestellt (Shell-Jugend-studie, Kinderpanel Dt. Jugendinstitut). Im Vergleich sind Eure Antworten aus dem Oberdorf fett gedruckt. Vier von fünf Kindern leben mit Mama und Papa zusammen, die meistens verheiratet sind. Insgesamt lebt heute eines von fünf Kindern nur mit der Mama, oft auch mit ihrem neuen Partner. Das heißt dann Patchworkfamilie. Im Dornbirner Oberdorf leben 9 von 10 Kindern mit beiden Eltern. Ein bis zwei von 10 Kindern sagen aber, ihre Eltern hätten selten oder sehr selten Zeit. Obwohl heute weniger Frauen als früher Kinder bekommen, sind Einzelkinder eine Ausnahme. Meist

wachsen Kinder mit einem Bruder / einer Schwester auf (zwei Kinder). Das ist auch bei Euch so: 8 bis 9 Kinder von 10 haben einen Bruder/eine Schwester. Bei Euren Eltern waren das aber noch 9 bis 10. Und sie hatten viel mehr Geschwister, deshalb habt Ihr viele Onkel, Tanten und Kusinen. Das wird bei Euren Kindern einmal nicht mehr so ein. Oma und Opa sind immer noch wichtig, aber sie leben nur selten mit den (Enkel-)Kindern im gleichen Haus. Im Oberdorf haben 8 von 10 Kinder Großeltern in der Nähe. Buben zählen sie zu den wichtigsten Menschen in ihrer Familie, vor allem, wenn Oma und Opa aus der Türkei kommen. Großeltern sind für die Hälfte der Mädchen mit deutscher Mutter-sprache und für 75 % mit türkischer Familie sehr wichtig. Noch ein bisschen wichtiger sind Onkel und Tanten. Bei Problemen gehen Kinder meist zur Mama, den Papa sehen sie eher abends und am Wochenende. Das ist bei Euch ähnlich. Buben mit deutscher Muttersprache sagen, der Papa ist auch zu 100 % für Probleme da.

Wenn Du Dein Zim- mer nicht aufräumst,

werf ich alle Deine Spielsachen weg und sag den Ausflug nach

Disneyland ab! Das Kind zeigt:

Gefahrenstufe hoch!

Acht- bis Neunjährige haben im Schnitt drei bis vier gute Freunde ... meist spielen sie zu zweit. Das ist auch bei Euch so. Streit mit den Eltern gibt es vor allem wegen Aufräumen und Schlafenszeit. Das soll aber nicht täuschen: Kinder haben nach wie vor damit Schwierigkeiten, dass sie von Erwachsenen geschlagen werden - im Oberdorf sagen das 60 %! Das ist nicht o.k.! Und Buben mit türkischer Muttersprache erleben, dass sie von Erwachsenen nicht ernst genommen werden. 40 % sagen das für ihre Familie, 70 % für die Nachbarn.

Carmen Feuchtner, Welt der Kinder

Kinder heute – wie geht es Dir?

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KINDER HABEN DAS RECHT, IHRE EIGENE MEINUNG ZU SAGEN.

Artikel 12 Kinderrechtskonvention Ich möchte, dass wir mitreden können. Wenn Mama und Papa laufen gehen, dass wir zu Hause bleiben können. Ich würde dann mit meinem Bruder spielen. Andrea G. Ich möchte von Mama und Papa, dass wir nein sagen dürfen, wenn sie einen Ausflug planen und wir gehen in ein Restaurant und wir wollen das nicht. Corina F. KINDER MÜSSEN GESCHÜTZT WERDEN VOR MISSHANDLUNG, MISSBRAUCH UND VERNACHLÄSSIGUNG.

Artikel 19 Kinderrechtskonvention Ich möchte an der Schule, dass Kinder friedlich sind und nicht miteinander streiten. Corina F. Die Erwachsenen sollen sich mehr darum kümmern, dass es auf der Welt keinen Krieg mehr gibt. In Israel dort gibt es ja immer noch Krieg. Andrea G. Erwachsene sind manchmal so wütend mit Kindern. Ich weiss nicht wieso, wir spielen oft und auf einmal sind ein paar wütende Erwachsene da. Die können ja mitspielen, wenn sie wollen, aber die wollen nicht. Stefan M. Ich möchte, dass Erwachsene mehr Zeit haben für ihre Kinder, dass sie Zeit verbringen mit ihnen. Sie sollen mit ihnen spielen, mit uns einkaufen gehen, und sie sollen ihnen bei den Hausaufgaben helfen. Emine C. Ich möchte, dass mir die Mama hilft, wenn ein anderes Kind mir weh tut. Das tut sie auch. Elif H. Bei uns im Haus, im Eulental, da fahren auch die Auto so schnell, wenn wir da spielen. Manchmal rollt der Ball auf die Strasse, und die Autos kommen so schnell. Elif H. Die Schülerlotsen sollen am Nachmittag auch in die Sebastianstrasse kommen. Meine Mama bringt mich dann mit dem Auto zur Schule. Weil die Leute fahren so schnell. Am Nachmittag ist es so gefährlich. Niemand will, dass die Kinder tot werden, dann müssen sie langsamer fahren. Wenn sie so schnell fahren, sollte die Polizei ganz viel bezahlen lassen. Ich bin mit der Polizei schon zufrieden, sie beschützen uns. Nagihan T.

Unser Schulweg ist so gefährlich! Heut hat man mich fast überfahren, bei der Müllerstrasse. Clara Meine Eltern sind ganz gut. Wenn ich ein Spielzeug will, dann kaufen sie mir das schon. Ich wollte zum Geburtstag etwas und das habe ich auch bekommen. Ich bin ganz zufrieden. Andere Sachen auch, die schimpfen nicht mit mir, sie sagen nur, mache das bitte nicht. Burco K. Mit den Erwachsenen bin ich zufrieden. Ich möchte aber, dass andere Kinder nicht so schnell beleidigt sind. Man sollte fragen, wieso er beleidigt ist. Meine Mama ist die beste Mama auf der Welt, die ist voll nett. Eva S. Unsere Nachbarn sind so là là. Ein Nachbar ist so laut. Sogar am Sonntag. Stefan M. Ich möchte, dass Erwachsene nicht schimpfen. Und auch nicht schlagen. Dass sie bei Hausaufgaben helfen. Ich weiss nicht, wieso sie das nicht machen. Ich glaube, sie haben keine Zeit. Mein Papa geht in der Nacht arbeiten, er ist in der Früh zuhause. G. Ich hätte gerne, dass unsere Eltern nicht schimpfen; dass sie uns helfen bei den Hausaufgaben. Ich hab 4 Freunde, mit denen ich in die Schule laufe. Maria H. Ich hätte gerne, dass die Erwachsenen nett sind und nicht miteinander streiten. Mein Bruder ist sehr nett. Und die Nachbarn sind ganz nett. Martina Ich möchte, dass die Erwachsenen mit uns auch spazieren gehen. Am Wochenende zum Beispiel. Mit meinen Freunden geht es mir gut. Görkem

Kinderrechte unsere Detektive

Haben Deine Eltern genug Zeit für Dich?

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29%

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Immer meistens selten/sehr selten9 Mädch.migr. 17 Mädchen Ö10 Buben migr. 17 Buben Ö

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Man darf Kinder nicht schlagen! Einmal bin ich mit Selcan zum Spar gegangen, sie wollte etwas kaufen und ich bin zu ihr an die Kasse gegangen. Da hat mich eine Frau geschupft, sie hat gesagt: Stell Dich hinten an. Ich hab erklärt: Ich will nur zu Selcan. Sie hat sich nicht entschuldigt. Selin Viele Kinder werden geschlagen, weil Erwachsene nicht wissen, dass es Kinderrechte gibt. Michelle Mir ist es wichtig, dass Erwachsene Kinder nicht schlagen dürfen. Dass sie viel Zeit haben und mit Kindern zum Spielplatz gehen. Kinder sollen auch zu anderen Kindern gehen dürfen, damit sie Freunde haben können. Es ist wichtig, dass Erwachsene Kindern helfen. Ich bin mit Erwachsenen doch zufrieden. Sila B. Mir ist wichtig, dass Eltern andere Kinder nicht schlagen. Wenn es eine Streiterei gibt, sollen die Eltern die Kinder trennen, damit es keine Blägerei gibt. Und wenn ein Kind zum Beispiel etwas will, dass es nicht gleich ein Theater gibt, sondern dass man normal sagt: Nein! Und dass man auf Kinder Obacht gibt. Dass man Kinder einfach wahrnimmt, wie sie sind, auch wenn sie schwächer sind zum Beispiel, und dass man ihnen hilft. Manuel KINDER TUN SICH GERN MIT ANDEREN KINDERN ZUSAMMEN. DAS SOLL AUCH MÖGLICH SEIN.

Art. 15 Kinderrechtskonvention Machst Du bei einem Verein mit?

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26 Mädchen 27 Buben

einsprachig mehrsprachig gesamt

Quelle: Kinder 3. Klassen VS Dornbirn Oberdorf, Welt der Kinder 2008

Bei uns ist ein Mann, da ist eine Wiese. Jedes Mal, wenn wir in die Nähe kommen, schreit uns der Mann an. Wenn wir es lustig haben, schreit er: Seid still! Das mag ich gar nicht. Da fühle ich mich gar nicht gut, dann müssen wir immer einen sehr weiten Umweg gehen, wenn wir mit dem Hund Gassi gehen. Manch-mal ist er auch nett, dann schreit er. Michelle H. KINDER WOLLEN SPIELEN. STÄDTE UND GEMEINDEN MÜSSEN DAFÜR SORGEN, DASS GENÜGEND SPIELPLÄTZE GEBAUT WERDEN.

Artikel 31 Kinderrechtskonvention Ich wohne im Weppach. Meine Nachbarin ist voll nett. Ich bin ganz zufrieden. Nur eine Schaukel, die fehlt. Dilara G. Ich wohn im Weppach. Wenn ich draußen spiel, schimpfen sie mich, ich soll nicht Fußball spielen. Wenn ich Fahrrad fahre, sagen sie: Langsam fahren! Sie schimpfen eigentlich immer. Sie sollen lieber nett sein. Emriye C., auch Kevin

Wir wollen lieber einen Rasen zum Ballspielen!

Sonst tut man sich weh. Es sollte mehr zum Spielen in der Klasse da sein. Zum Beispiel UNO-Kartenspiele, Puzzle, vielleicht Themenkarten, Ligretto, da kann man zu acht spielen. Andrea und Corina Ich möchte auf dem Schulhof wieder Kinderspielzeug. Da war eine Pyramide, zum Sitzen und Jause essen. Andrea G. Ich hätte gerne, dass der Bürgermeister endlich einsieht, dass es mehr Spielplätze geben muss. Er sagt, er könne ja nicht allen immer einen Spielplatz bauen. Aber manche sind so weit weg. Und die in der Nähe, die baut man so Ratze-Fatze. Wir haben immer viel Sand gespielt. Corina, Andrea Bei mir sind keine Kinder da. Ich hätte gerne einen Spielplatz mit einer Schaukel, weil man sonst draußen gar nicht spielen kann. Es wohnen nur ein Drei- und ein Zweijähriger da. Es sind drei kleinere Blöcke. Ich bin sonst eher zufrieden mit Erwachsenen. Anna-Lena

Kinderrechte - und was Kinder erleben …

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ALLE KINDER SIND GLEICH, ES GIBT KEINE GLEICHEREN. KINDER MÜSSEN GESCHÜTZT WERDEN. Artikel 2 Kinderrechtskonvention Behinderte Kinder sollen gleich behandelt werden wie normale Kinder, in der Schule, beim Spielen, zu Hause, bei der Arbeit. Wenn sie einen Rollstuhl brauchen, dann sollen sie einen bekommen. Und wenn sie krank sind, sollen sie so gut versorgt werden, wie die anderen. Und gut lernen können und ins Gymnasium gehen. Kinder sollen lernen, damit sie eine Arbeit kriegen. Peter, Manuel, Mustafa Kaan Wir finden es ziemlich toll, dass wir selbst so viele Sprachen lernen können. Koreanisch, Englisch, Spanisch, Schweizerisch. Ich finde es auch toll, dass man solche Kurse anbietet. Simon und Gregory Ich finde, dass manche Erwachsene auch böse Wörter sagen. Und einmal hat jemand zum Bruder von Elaine gesagt, er wäre blöd. Ein Erwachsener hat das gesagt. Oder sie sagen, wir sollen etwas nicht tun und dann tun sie es selber. Manchmal schlagen Erwachsene sogar. Meine Freundin wird manchmal geschlagen. Das mag ich nicht. Kristina WIE DIE ERWACHSENEN HABEN AUCH KINDER DAS RECHT AUF EIN PRIVATLEBEN. Art. 16 KRK Kinder haben ein Recht auf ein Privatleben: Meine Schwester liest oft mein Tagebuch. Selin Mein Bruder will oft wissen, was ich meinem Papa und meiner Mama sage. Sila KINDER SOLLEN GESUND AUFWACHSEN KÖNNEN. Artikel 24 Kinderrechtskonvention Kinder sollen beschützt werden. Wenn sie kein Geld haben und arm sind, sollen sie Hilfe bekommen. Wenn sie neugeboren sind, sollen Mütter nicht rauchen, sonst wird das Baby krank. Mustafa-Kaan Mir wäre noch wichtig, dass sie nicht beim Autofahren telefonieren sollen. Vielleicht kurz antworten, wenn jemand anruft. Einmal ist voll einer ganz weit in den Zebrastreifen hinein gefahren. Er hat telefoniert und ist brutal schnell gefahren. Gregory

KINDER DENKEN GERNE FÜR ANDERE MENSCHEN MIT. DAS MACHT FREUDE. Artikel 1 der Kinderrechtskonvention der Kinder selbst Bei der Ache, da gibt es kein Geländer. Da war ich mit meiner Oma spazieren. Und da ist ein Bagger. Oma hat gehofft, da macht man ein Geländer. Das wäre für die älteren Leute wichtig. Auch für Kinder. Aber die haben die Straße schöner gemacht. Johanna In der Bergmannstrasse fahren sie viel schneller, als sie fahren dürfen. Da werden viele Tiere überfahren. Da sollten sie langsamer fahren. Vielleicht sollte man etwas hinbauen, dass anzeigt, wie schnell Leute fahren. Simon und Gregory Unser Hausmeister (Müllerstraße) lässt uns nie Fußball spielen. Sobald er einen Ball sieht, macht er ihn entweder kaputt oder versteckt ihn. Berdan Es gibt wenig Platz zum Spielen. Es ist steil, da wo man spielen kann, schicken einen die Nachbarn weg. Wir können uns deshalb nicht so oft treffen. Raffaello Ich finde es wichtig, dass Kinder andere Kinder treffen können zum Spielen. Ich kann das zu Hause. Laura F. Bei uns fahren viele Skateboard, das ist sehr laut und alle schimpfen. Wenn man runterfährt, da sind Blöcke, da ist es ganz laut. Ich möchte, dass sie auch Spaß haben dürfen. Da braucht es einen eigenen Platz. Die kleinen Kinder sollten mehr haben zum Spielen. Eine Rutschbahn, eine Schaukel. Oder eine kleine Hütte. Kevin und Erai, Interview Selin mit Kevin Ohne Kinderrechte wäre es nicht so schön für Kinder. Wenn die Kinder nicht spielen dürften, wenn sie andere nicht treffen dürften, wenn man sie schlagen würden. Ich glaube, dass manchmal die Erwachsenen die Kinderrechte kennen. Kinder dürfen in die Schule gehen, und sie dürfen spielen, bei uns in Dornbirn in anderen Ländern nicht so. Und die Kinder bei uns müssen nicht arbeiten gehen. Raffaelo Die Polizei soll Autofahrer sehr hoch strafen, wenn sie zu schnell fahren. Schüler- und Elternlotsen sollen auch beim Nachmittagsunterricht da sein. Die kleine Weppach-Brücke soll breiter werden, über die Straße braucht es einen Zebrastreifen. Viele Kinder

Was uns so passiert …

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Unsere Anliegen: Gut sein mit Kindern Erwachsene und unsere Eltern dürfen Kinder nicht schlagen, schupfen oder fest schimpfen! Wir fühlen uns dann ganz schlecht. Freundlich sein mit uns Kindern, das ist am wichtigsten! Unser Zauberwort zum Aufhören: Unschlagbar! Kinder sind unschlagbar! Straßen Wir brauchen mehr Schutz auf den Straßen rund um die Schule. Die Autofahrer sollen bitte sehr langsam fahren und nicht gleichzeitig telefonieren. Bitte geht mehr zu Fuß: Sonst parken Autos, wo wir spielen. Bitte: Zebrastreifen über die Wallstraße!

Die Autos fahren viel zu schnell. Spielplätze Wir brauchen mehr Spielplätze zum Spielen. Manche Plätze möchten wir anders gestalten. Im Weppach sagen größere wie kleinere Kinder und Erwachsene: Gebt uns Kindern die Schaukel zurück!

Hier war eine Schaukel. Leider wird der Sitzplatz nicht genutzt. In der Müllerstraße und im Weppach bitten die Kinder: Lasst uns Ball spielen, in Siedlungen, auf Spielplätzen und auf dem Schulhof. Tut bitte etwas, damit wir Ball spielen können! Dafür brauchen wir auch Tore.

Wer ist zuständig? Was ist geplant? In Bezug auf das Thema Gewalt sind ALLE zuständig! Über Straßen entscheiden Stadt, Land und Bund. Und AutofahrerInnen, also fast alle Erwachsenen. Wir haben erreicht, dass am Nachmittag Elternlotsen aufpassen. Vielen Dank! Bei Problemen: Stadtpolizist Ernst Böhler hilft (Tel. 05572/ 22200).

Jetzt wo ich ein Handy hab, fühl ich mich viel sicherer! (Marc Parisi)

Für Spielplätze ist die Stadt zuständig, bei Siedlungen die Hausverwaltung. Nahe der Siedlung Weppach hat die Stadt Dornbirn ein Grundstück angekauft, das zu einem kleinen Park umgewandelt werden soll. Ein Tschutterplatz ist geplant und beim Spielplatz sollen Kinder mitbestimmen. Bravo! Zuständig sind Michael Walter (05572 306) und Stadträtin Andrea Kaufmann. Für gemeinsame Siedlungsaktionen im Weppach oder in der Müllerstraße gibt es derzeit wenig Angebote. Kann die Stadt hier etwas tun? Können Nachbarn gemeinsam aktiv werden?

ohne Worte

Unsere Anliegen: Wer ist zuständig? Was ist geplant?

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Unsere wichtigsten Anliegen: Alle Kinder haben ein Recht zum Spielen. Kein Kind darf ausgeschlossen werden. Man darf nicht andere Kinder anmotzen. Eltern müssen ihre Kinder gut ernähren. Eltern dürfen ihre Kinder nicht schlagen. Man darf Kinder nicht entführen.

Berdan, Ismail, Raffaello, Mustafa-Kaan Wir brauchen mehr Spielplätze zum Spielen (Tore!). Wir müssen mehr Respekt kriegen. Wir brauchen mehr Schutz auf den Straßen. Unsere Eltern dürfen Kinder nicht schlagen. Unsere Eltern brauchen mehr Zeit.

Michael, Kerem, Serafeddin, Elias Kinder dürfen keine Außenseiter sein! Mehr Angebote für Kinder von Vereinen (für Mädchen, für Buben).

Melanie, Anna-Lena, Nadine, Selcan Die Straßenübergänge sind nicht gut, weil die Autos viel zu schnell fahren. Mehr Radarfallen aufstellen!

Peter, Atakan, Manuel, Andreas

Früher haben wir eine Schaukel gehabt, jetzt haben wir einen Picknickplatz, den niemand benützt. Wir wollen wieder eine Schaukel. Und die Nachbarn sollen weniger schimpfen. Manche sind sehr nett.

Sila, Selin, Selcan Manche Leute sind neugierig, weil sie wissen möchten, was wir grade machen. Aber wir dürfen privat sein.Jana Ich möchte einen Skaterplatz. Das ist am wichtigsten.

Selma Wie geht es weiter? „Mir ist es wichtig, Kinder ernst zu nehmen. Es geht vor allem darum, das Klima des Miteinanders zu verbessern. Da möchten wir die Kinder direkt hören“, sagt Stadträtin Andrea Kaufmann. Deshalb sollen besonders die Drittklässler der Dornbirner Volksschulen die Möglichkeit erhalten, sich einzumischen. Vielen Dank für Euer Mitwirken!

Anna-Lena, Berdan, Michelle, Mustafa- Kaan, Raffaello, Selcan, Selin, Sila

Die Welt ist nicht so schlecht, wenn Du nur irgendwie raus kannst.

… Kinder mischen mit in Dornbirn … in Kooperation mit der VS Dornbirn Oberdorf … April - Juni 2008 … Fortsetzung folgt …

WELT DER KINDER

Impressum: Welt der Kinder, Mag. Carmen Feuchtner, Anton Schneider Straße 28, 6900 Bregenz, www.weltderkinder.at