EINDRUCKSBILDUNG Carolin Eisenlauer, Katrin Holtz & Michaela Wanke.

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EINDRUCKSBILDUNG Carolin Eisenlauer, Katrin Holtz & Michaela Wanke

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EINDRUCKSBILDUNG

Carolin Eisenlauer, Katrin Holtz & Michaela Wanke

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Unser Experiment

Ihr seht jetzt 8 Adjektive, die eine Person beschreiben.

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• schlau• intelligent• weise• klug • begabt• gescheit • scharfsinnig• fähig

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Aufgabe 1

• Jetzt bekommt ihr eine Liste von 14 Sätzen, die Verhaltensweisen der eben dargestellten Person beschreiben.

• Versucht euch so viele Sätze wie möglich zu behalten.

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Gewann das Schachturnier.

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Hört gerne klassische Musik.

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Hat Interesse an anderen Kulturen.

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Fiel dreimal durch die Prüfung.

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Spielt Geige im Orchester.

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Liest täglich die Bildzeitung.

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Hat einen Universitätsabschluss.

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Spricht fünf Sprachen fließend.

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Versteht die Monopoly-Spielregeln nicht.

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Schreibt Artikel für eine Tageszeitung.

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Kann sehr gut kopfrechnen.

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Löst Kreuzworträtsel in Rekordzeit.

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Hat einen geringen Wortschatz.

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Kennt alle lateinischen Pflanzennamen.

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Aufgabe 2

• Schreibt nun das Alphabet so schnell wie möglich rückwärts auf. Der Schnellste bekommt ein Ü-Ei.

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Aufgabe 3

• Schreibt nun bitte so viele der eben gelesenen Sätze sinngemäß auf, wie ihr erinnern könnt.

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Vielen Dank für eure Teilnahme

Die Auswertung erfolgt später!

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Person Memory: Personality Traits as Organizing Principles in

Memory for Behaviors

Reid Hastie and Purohit Anand Kumar

Harvard University

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Gliederung

• Ursprüngliche Theorien• Theorie nach Hastie & Kumar• Experiment 1- Methode- Material- Versuchspersonen- Versuchsdurchführung- Auswertung unseres Experimentes- Ergebnis von Hastie & Kumar

• Folgeexperimente• Generelle Diskussion und Erklärungsmodelle

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Ursprüngliche Theorien

• Kongruente Verhaltensweisen werden besser erinnert als inkongruente

• Der Eindruck bestimmt das Erinnern und Entschlüsseln von sozialen Informationen

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Theorie nach Hastie & Kumar

Persönlichkeitseigenschaften als Organisationsprinzip für die Erinnerung von Verhaltensweisen

Werden kongruente und inkongruente Verhaltensweisen unterschiedlich erinnert?

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Experiment 1

1. Methode• 6 Listen, jeweils eine Charaktereigenschaft• Pro Liste 20 verhaltensbeschreibende Sätze

12 kongruente/ 4 inkongruente/ 4

neutrale

variierte Reihenfolge

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Experiment 12. Material• Aus „Persönlichkeitseigenschaften“ nach

Rosenberg & Sedlak 6 Paare ( z.B. intelligent- unintelligent; ehrlich-unehrlich...)

• Vortest: 12 Personen bilden verhaltensbeschreibende Sätze

( 3-5 Wörter; „easy to picture“)

• 48 neutrale Sätze von Autoren• 8 synonyme Adjektive aus „list of trait terms“ nach

Anderson (1968)

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Experiment 1

3. Versuchspersonen• 24 Studenten• Lohn: 1,50 $• 50% m , 50% w

Keine Geschlechtsunterschiede gefunden

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Experiment 1

4. Versuchsdurchführung• 30 min

1. Vp liest 8 Adjektive

2. 20 Sätze laut lesen

3. Erinnern

4. Rating der Persönlichkeit auf einer 9 Punkte Skala

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Auswertung unseres Experimentes

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Experiment 1

5. Ergebnis

• Inkongruente Verhaltensweisen werden besser erinnert als kongruente

• Informationen von Anfang und Ende werden besser erinnert als die in der Mitte

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Experiment 1

Welche Erklärung könnte es noch für die bessere Erinnerungsleistung von

inkongruenten Verhaltensweisen geben?

Kritik: Es gibt weniger inkongruente

Verhaltensbeschreibungen als

kongruente

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Folgeexperimente

Hängt die Erinnerungsleistung der inkongruenten Sätze von ihrer Anzahl ab?

• Ablauf gleich • Design verändert

- je 16 Sätze, je 4 davon neutral- 12 k/ 0 ik/ 4n 11 k/ 1 ik/ 4n 9 k/ 3 ik/ 4n 6 k/ 6 ik/ 4n

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Folgeexperimente

• Ergebnis

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Generelle Diskussion

• 4 Ergebnisse der Studie1. Ereignisse, die unerwartet sind, werden besser erinnert

neutral = uninformativ = unwichtig wird nicht gespeichert

2. Erinnerungsleistung inkongruenter Sätze sinkt mit steigender Anzahl

3. Die Sätze in der Mitte werden generell schlechter erinnert( primacy & recency effect)

4. Kongruente und inkongruente Sätze werden nicht in einem geordneten Muster wiedergegeben

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Einschränkungen der Befunde

• Subjektive Empfindung von kongruenten / inkongruenten Verhaltensbeschreibungen

• Lange Darbietungsintervalle der Sätze (5 s)• Nur sehr kurze Zeit zw. Darbietung und

Wiedergabe der Sätze• Versuchspersonen wussten, dass sie Sätze

erinnern müssen• „Free-recall“

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Erklärungsmodelle

• Verarbeitungs-Tiefe-Modell

• Assoziatives-Netzwerk-Modell

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Verarbeitungs-Tiefe-Modell(Craik & Lockhart 1972; Lockhart, Craik & Jacoby 1976)

• Unerwartete, nicht überflüssige Info

• Je informativer, desto tiefere Verarbeitung

besseres Abrufen

• Vp versucht, kausale Erklärung für unerwartete Handlung zu finden

tiefere Verarbeitung

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Assoziatives-Netzwerk-Modell(John Anderson`s Associated Memory (HAM) Theory)

• Mentale Strukturen im Gedächtnis

Netzwerk assoziativer Verknüpfungen

& begrifflicher Knotenpunkte• Hypothese: Verhalten wird nach Charakterzügen

kategorisiert• Kritik: Modell sagt voraus, wenn Anz. von k und ik

gleich gleiche Erinnerungsleistung empirisch nicht bestätigt

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Quellenangabe

• Hastie, R., & Kumar, P.A. (1979). Person Memory: Personality Traits as Organizing Principles in Memory for Behaviors. Journal of Personality and Social Psychology, 37, 25-38.

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Vielen Dank für eure Aufmerksamkeit!