Eine Herzens- angelegenheit · 2018. 4. 20. · Eine Herzens- angelegenheit Wenn es dem Herz gut...

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Eine Herzens- angelegenheit Wenn es dem Herz gut geht, dann geht es auch Körper & Geist gut. Erfahren Sie mehr ab Seite 08 Kostenlos Winter 2015 Einblick Das radiologische Gesundheitsmagazin Foto: vadiuhaps/fotolia Seiten 20.21 Clean Eating — was steckt hinter dem neuen Ernährungstrend? Seiten 06.07 Yoga für Herz und Seele — wie eine Yogalehrerin ihren Weg zum Yoga gefunden hat

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Eine Herzens- angelegenheitWenn es dem Herz gut geht, dann geht es auch Körper & Geist gut. Erfahren Sie mehr ab Seite 08

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Winter 2015EinblickDas radiologische Gesundheitsmagazin

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Seiten 20.21 Clean Eating — was steckt hinter dem neuen Ernährungstrend?

Seiten 06.07 Yoga für Herz und Seele — wie eine Yogalehrerin ihren Weg zum Yoga gefunden hat

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Die Computertomografie bildet Organe wie das Herz detailgenau ab – ohne den Körper zu verletzen. Sie kommt auch zum Einsatz, um das Risiko für koronare Herzerkrankungen abzuklä-ren.

Das Herz — Mittelpunkt unseres Lebens

Künstler: Günter von Dulong

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b.e.imaging.gmbh, Dr.-Rudolf-Eberle-Straße 8-10, 76534 Baden-Baden, [email protected], www.be-imaging.deHerausgeber (V.i.s.d.P.): Trurnit Media Solutions GmbH, www.trurnit-media-solutions.de

Impressum

Dieses Praxismagazin wird unterstützt von

unser Schwerpunkt in dieser Ausgabe dreht sich um eines unserer wichtigsten Organe – das Herz. Wir beleuchten dabei nicht nur seine Funktion, sondern werfen auch einen Blick auf die Gefäße, die für den Bluttrans-port zuständig sind. Wir gehen auf die häu-figsten Erkrankungen ebenso ein wie auf die entsprechenden Untersuchungsmethoden. Wenn es ums Herz geht, spielt auch die Psy-che eine zentale Rolle – denn nicht selten beeinflussen sich Körper und Seele gegen-seitig. Welche Auswirkungen das haben kann und wie man damit umgeht, lesen Sie auf Seite 14. Und dass Thrombose nicht nur ältere Menschen trifft, zeigt die Geschichte von Thomas Leitner auf Seite 12, der un-

erwartet an Thrombose erkrankt ist. Wir möchten Sie aber nicht nur informieren, sondern Ihnen auch praktische Tipps an die Hand geben, wie Sie sich zum Beispiel in Notfällen wie einem Herzinfarkt richtig verhalten, oder wie Sie sich durch Sport (18/19) und einer gesunden Ernährung (20/21) vor Herz-Kreisauf-Erkrankungen schützen können. Ans Herz legen möchte ich Ihnen dazu auch das Interview mit der Yogaleh-rerin Daniela Dippong, die erzählt, welche Rolle das Herz im Yoga spielt. Viel Freude beim Lesen und bleiben Sie gesund!

Ihr Praxis-Team

Liebe Leserinnen und Leser,

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Editorial/Inhalt

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Leistungsfähiger & gesünder dank Herz-Kreislauf-Training

Kochen wie Großmutter — das Rezept: Clean Eating

Mitmachen, Rätsel lösen und tollen Preis gewinnen

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Vom Designen zum Yoga — die Münchnerin Daniela Dippong zur positiven Wirkung von Yoga

Ratgeber Herz — wie Herz- Kreislauf-Erkrankungen früh- zeitig erkannt werden

Schöne Zähne — Implantationen sind ein wichtiger Bestandteil moderner Zahnheilkunde

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04 Wissenswertes

Es gibt verschiedene Lebensmittel, die als kleine Helferlein unser Herz-Kreislauf-System und unsere Gefäße schützen: Olivenöl ist eines dieser Lebensmittel. Was in den Mittelmeerländern durch die mediterrane Küche schon lange positiv auffällt, hat die Wissenschaft jetzt bestätigt: Eine großzügige Verwendung von Olivenöl hilft, Herzinfarkten und Arte-riosklerose vorzubeugen. Grund dafür ist der hohe Anteil an Ölsäure, einer einfach ungesättigten Fettsäure, die den Cholesterinspiegel im Blut senkt. Apfelsaft schützt ebenfalls vor einem Herzinfarkt. Hier sorgt der hohe Antioxidantien-Gehalt dafür, bestimmte Veränderungen des „schlechten“ LDL-Cholesterins zu verhindern und schützt so vor einer Arterienverkalkung. Bei der Wirkung liegt der Apfelsaft sogar klar vor einem herkömmlichen Apfel. Was für das Herz Olivenöl und Apfelsaft sind, sind für die Gefäße die Inhaltsstoffe dreier roter Beerenarten. Holunder-, Heidel- und Apfel-beeren haben durch ihre Inhaltsstoffe eine positive Wirkung auf unser Gefäßsystem. Besonders die Anthocyane, die für die rote und blaue Färbung der Früchte verantwortlich sind, besitzen entzündungs-hemmende und antivirale Eigenschaften. Die Inhaltsstoffe von Heidel- und Apfelbeeren entspannen die Herzkranzgefäße. Zudem wirken die Beeren blutdrucksenkend.

Kein Problem! Aber bitte achten Sie auf ein paar Grundregeln, damit Sie auch in der kalten Jahreszeit gesund bleiben.Mit der richtigen Kleidung im Zwiebel-schalenprinzip wird Ausdauersport auch im Winter zum Stimmungsaufheller. Ex-perten empfehlen als unterste Kleidungs-schicht eng anliegende Funktionsunter-wäsche. Als zweite Schicht wählen Sie Wärmeisolierendes. So verhindern Sie, dass Sie unbemerkt auskühlen. Sie sollten zudem auf Handschuhe und ein zweites Paar Socken nicht verzichten. Der zweite, wich-tige Punkt ist die Wahl der Sportart. Im Winter sind moderate Ausdauersportarten wie Joggen, Walken oder Langlauf ideal.

Das Entscheidende hierbei ist, dass Sie gleichmäßig, ruhig und nicht zu tief atmen. Solange Sie durch die Nase atmen, nimmt der Körper auch bei Minusgraden keinen Schaden – beim Einatmen wird die kalte Luft erwärmt und angefeuchtet. Ein spezi-elles Aufwärmtraining ist nicht notwendig. Lassen Sie es die ersten zehn Minuten ein-fach etwas ruhiger angehen. Haben Sie die-se Regeln und Tricks im Auge, so steht dem Outdoor-Sport im Winter nichts im Weg. Und natürlich stärken Sie so Ihr Immun-system. Auf geht‘s! Gehen Sie raus, genießen Sie das bunte Herbsttreiben und die weiß-glitzernden Schneelandschaften und tanken ordentlich vom Glückshormon Serotonin.

Sport im Herbst und Winter? SALZ als Kurzurlaub

Gönnen Sie sich eine kleine Atempause und tauchen Sie in einen Kurzurlaub am Meer ab. Wie Sie das anstellen kön-nen? Besuchen Sie doch einfach mal ein Salarium. Ein Salarium ist eine künstlich gestaltete Salzgrotte. Die Räume, die zu beinahe 100 % aus Salzsteinen bestehen, sind mit Liegen und oft einem aufwendigen Licht-konzept ausgestattet. Experten setzen die Wirkung eines halb-stündigen Besuchs einem Tag am Meer gleich. Der Aufenthalt in den Salzräumen und Grotten stärkt die Abwehrkräfte und wirkt vorbeugend bei Erkran-kungen wie Asthma, Bronchitis, Allergien, Heuschnupfen, Haut-erkrankungen sowie Schlaf-störungen und Erschöpfungen.

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Gut eingepackt sind Aus-dauersportarten im Winter ein purer Muntermacher.

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Unsere Tipps zum Stöbern

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Yoga leicht gemacht

YogaEasy ist die erste deutschsprachige Yoga-App, die mit mehr als 350 professionnellen Yoga-videos Anleitungen für

jeden Anlass und Schwierigkeitsgrad bietet. Das Tolle: Die App hat eine Download-Funktion und ist somit auch offline verfügbar. Alles natürlich ge-stochen scharf in HD-Qualität.

Smoothies to go!

Die App Smoothie Recipes hält eine Viel-zahl an leckeren und abwechslungsreichen Smoothie-Rezepten be-

reit. Zu diversen fruchtigen Oberkate-gorien gibt es vielfältige, exotische und klassische Rezeptideen. So machen die leckeren und gesunden Zwischenmahl-zeiten richtig Spaß. Guten Appetit!

Einmal Ruhe, bitte!

Winterzeit ist Erkäl-tungszeit. Wer nicht gleich zu Medikamenten greifen möchte, wenn das erste Kratzen im

Hals zu spüren ist, für den ist diese App genau richtig: In der kostenlosen iOS-App findet man die besten Hausmittel ge-gen Husten, Schnupfen und Co. sowie aktuelle Erkältungs-Tipps.

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www.olionatura.de Sie basteln gerne und möchten Seifen, Cremes und Badezusätze im DIY-Verfahren selber machen? Dann ist Olionatura einen Besuch wert!

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Yoga – der wohl größte Fitness- und Wohlfühl-trend der letzten Jahre. Viele praktizieren es und fast jeder kennt jemanden, der Yoga macht oder schon Berührungspunkte damit hatte. Das Große Yoga-Buch von Anna Trökes bringt die indische Lehre nun in jedes Wohnzimmer. Es bietet sowohl Einblicke in die Geschichte der Philosophie des Yoga, als auch in die Grundlagen des Übens. Gezeigt werden – mit viel Bildmaterial – komplexe Asanas (Körperhaltungen), Bewegungsabfolgen, Pranayamas (Atemübungen) und Meditationen. Durch ihre jahrzehntelange Erfahrung schafft es Anna Trökes mit ihrem Buch Jung und Alt, An-fänger und alte Hasen, mit ihren gezeigten Übungen zu begeistern. Praktische Tipps und Hinweise für ein körpergerechtes Training, das Üben nach Atemtypen und Ernährungstipps sind ebenfalls enthalten. Unser Fazit: Yoga macht Spaß! Die Leser profitieren von den über 30 Jahren Erfahrung und Leidenschaft von Anna Trökes. Ergänzend zum Buch empfehlen wir Ihnen die Große Yoga-Box mit vielen Praxisübungen und Anleitungen für zu Hause.

Das Große Yoga-Buch, Anna Trökes 29,99 € (D), ISBN 3833818654

„Herzgesundheit kann man essen!“ – so die Autorin und Ernährungswissenschaftlerin Dr. Claudia Nichterl. Und ihr Motto ist Programm. Das Kochbuch bietet viele raffinierte Rezepte, die nicht nur köstlich schmecken, sondern auch für ein kräftiges Herz, einen stabilen Kreislauf und gute Stimmung sorgen. Herz und Gefäße profitie-ren von vielfältigen, leichten Gerichten, bestehend aus vielen frischen Zutaten wie Obst, Gemüse, Fisch und etwas Fleisch. Avocados, Nüsse und Olivenöl liefern hochwertige Fette, Getreide und Hülsenfrüchte bringen wertvolles Eiweiß. Neben den vielen abwechslungsreichen Rezepten beinhaltet das Buch wertvolle Expertentipps und Fachbeiträge renommierter Herzexperten. Das Buch ist der perfekte Coach für unseren Lebens-motor Herz.

Kochen für’s Herz (Genussvoll vorbeugen — Natürlich heilen) von Dr. Claudia Nichterl, 19,90 € (D), ISBN 978-3840470011

Das Große Yoga-Buch

Kochen für’s Herz

Unser Buch Tipp

Unser Buch Tipp

Die Autorin und Yogalehrerin Anna Trökes

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06 Blickwinkel

Frau Dippong, Sie haben Ihren Beruf als Grafikerin an den Nagel gehängt und ar-beiten nun seit drei Jahren als Yogalehrerin. Was hat Sie zu diesem Wechsel bewogen? Mein Beruf als Grafikerin hat mir immer Spaß gemacht und ich bin gerne kreativ. Aber ich habe immer gespürt, dass da noch was fehlt. Yoga mache ich jetzt seit über zehn Jahren. Während dieser Zeit war ich immer auf der Suche nach einem authentischen Yogalehrer in Indien. Yoga selbst zum Beruf zu machen, war zu der Zeit noch nicht mein Ziel. 2012 musste ich dann aber einige schwe-re Schicksalsschläge verarbeiten, die mich

Von der Grafikerin zur Yogalehrerin ...

Daniela Dippong hat genau diesen Weg gewählt. In unserem Interview berichtet sie, was sie zu dem beruflichen Wechsel veranlasst und welche Stationen sie während ihrer Ausbildung durchlaufen hat. Außerdem gibt die Münchner Yoga-lehrerin wertvolle Tipps und Anleitungen zum Nachmachen.

Yoga mehr ist als nur Körperübungen, wie wir im Westen immer denken. Er hat uns einen sehr tiefen und intensiven Einblick in die Yoga-Philosophie und seine spirituellen Ansichten gegeben, was ich bis heute mit großer Freude an meine Yogaschüler weiter- gebe. Diese fünf Wochen haben mein Leben grundlegend verändert und der Weg in ein neues Leben konnte ganz natürlich beginnen.

Das klingt nach einer spannenden und intensiven Erfahrung.Oh ja! Wir wurden im Ashram als Yoga-schüler in den alltäglichen Ablauf integriert.

schließlich zum Umdenken bewogen haben. Durch Zufall bin ich in dieser Zeit auf einen jungen Yogalehrer aus Kerala in Südindien gestoßen und ich wusste, dass ich dort mei-ne Yogalehrer-Ausbildung machen werde. Ende 2012 hieß es dann: Indien ich komme.

Ihr erster Eindruck?Während meines Aufenthalts habe ich viel gelernt. Indien ist ein intensives Land mit einer wahnsinnigen Energie. Die Menschen glauben dort noch an etwas und das fühlt man. Genauso hat uns unser Yogalehrer all sein Wissen über Yoga vermittelt und dass

Version „Bewegt“

Auf den Rücken legen, Füße hüftbreit auf-stellen. Arme neben den Körper ablegen, Handflächen nach unten. Einatmen, beide Arme gleichzeitig nach oben hinter den Kopf ablegen, Becken heben und die Füße fest nach unten drücken. Auf die Schulter-spitzen kommen, das Herz öffnen. Ausatmen, Arme gleichzeitig wieder ab- legen, Becken nach unten bringen. Wirbel für Wirbel langsam nach unten kommen. Mit der Atmung beginnen und die Bewe-gung folgen lassen. Achten Sie auf lang-same bewusste Bewegungen.

Version „Statisch“

Einatmen und das Becken heben, auf die Schultern nach oben kommen, Hände unter den Rücken nehmen und Handflächen inein-ander greifen. Arme und Hände Richtung Fersen ziehen. Schulterblätter ganz eng zueinander bringen, auf die Schultern nach oben kommen. Brustkorb und Herzraum öffnen und tief atmen. Alternativ: Die Arme können auch einfach nach unten abgelegt werden. Mit den Handflächen fest in den Boden drücken. Die Handflächen zei-gen nach unten oder greifen die Fersen.

Version „Für Fortgeschrittene“

Einatmen, das Becken heben. Die Hände un-ter den Rücken schieben und das Becken nach unten auf die Handflächen sinken lassen. Falls möglich, ein Bein nach oben strecken, beugen oder ganz durchstrecken.5 bis 10 tiefe Atemzüge halten und dann wechseln. Ausatmen, Hände rausnehmen und Wirbel für Wirbel nach unten kommen.

Alle Übungen im Detail und weitere Herz-öffner-Asanas finden Sie auf der Website von Daniela Dippong: www.yoga-beruehrt.de

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Eine Yogaübung zum Nachmachen — Setu Bandhasana (Schulterbrücke)

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Blickwinkel

Wir haben mit den Swamis (Hinduistischer Mönche), Mitarbeitern und Besuchern gemeinsam gegessen und konnten uns mit ihnen austauschen. Wir waren bei den hinduistischen Tempelfesten anwesend und durften dem geistigen Oberhaupt des Chinmaya Ashrams bei einem Satsang, dem Zusammensein von Menschen mit einem geistigen Führer, Fragen stellen. Am intensivsten war für mich die Erfahrung, jeden Morgen um 5 Uhr aufzustehen, gemeinsam zu meditieren und Pranayama, also Atemübungen, zu machen. Danach den Sonnengruß zur aufgehenden Sonne und in einer kleinen und sehr netten Gruppe unserer Ausbildung Asanas, die Körperhaltungen, zu üben, bevor es dann zum Theorieteil der Ausbildung ging. Die Philosophie des Yoga von einem Inder gelehrt zu bekommen, ist für mich weiter-hin ein ganz besonderes Geschenk, was ich sehr gerne angenommen habe.

Unser Heft dreht sich in dieser Ausgabe ums Herz und die Gefäße. Gibt es spezielle Yoga-Übungen, um Herz-Kreislauf-Er-krankungen vorzubeugen?Laut der Yogatherapie, welche auf Jahrtau-sende altem Wissen basiert und auch wun-derbar auf unser modernes Leben übertrag-bar ist, sind fast alle Krankheiten stressbasiert. So auch die meisten Herz-Kreislauf-Erkran-kungen. Die Yogatherapie kann, natürlich immer in Verbindung mit der Diagnose und der Begleitung des Arztes, dabei helfen. Yoga ist ein ganzheitliches System, was so-wohl den Körper kräftigt, uns wieder flexi-bel und dehnbar macht – auch gedanklich – und beim Sonnengruß den ganzen Kreis-lauf aktiviert. Aber Yoga baut nicht nur auf unserem Körper auf. Durch Meditation und Entspannungsübungen beruhigt es auch unseren Geist und lässt uns unser Leben achtsamer und bewusster leben. Auch ar-beitet die Yogatherapie mit der richtigen Ernährung und gibt Hilfestellung für wich-tige Fragen zu unserem Lebensstil.

Wie schnell schnell stellt sich dieses gute Gefühl ein?Wer Yoga regelmäßig und bewusst prak-tiziert, wird bald merken, dass Yoga ein Weg ist, der zu mehr Achtsamkeit und Freiheit führt. Neueste Studien haben ge-zeigt, dass Yoga nachweislich den Blutdruck senkt und stabilisierend auf unser gesamtes Herz-Kreislauf-System wirkt. Man muss jedoch dazu sagen, dass nicht alle Übungen für beispielsweise Bluthochdruck-Patienten geeignet sind. So sollte man auf Umkehr-haltungen und Vorwärtsbeugen verzichten, bei denen das Blut zu schnell in Richtung Herz f ließt. Auch hier gilt es, auf seinen Körper zu hören. Ein guter Lehrer kann hier die richtigen Anweisungen geben.

Und welche Übung eignet sich besonders?Es gibt sehr viele schöne Yogaübungen fürHerz & Gefäße und auch ganz spezielle Übungen und Atemtechniken zu den ein-zelnen Bereichen und Krankheitsbildern.Generell kann man sagen, dass Rückbeu-gen sehr gut sind, denn sie öffnen unser Herzchakra – unser Energiezentrum, was direkt für das physische Herz zuständig ist und für Attribute wie Liebe, Mitgefühl und Heilung steht. Durch den Sonnengruß aktivieren wir unser ganzes Herz-Kreis-laufsystem und durch gezielte Rückbeugen öffnen wir sprichwörtlich unser Herz für alles, was kommen mag. Hier gibt‘s nicht eine Yogaübung, sondern sehr viele wun-derschöne Möglichkeiten.

Ist Yoga für jeden geeignet?Ja, das ist es, für alle Altersklassen und auch bei körperlichen Einschränkungen, denn es kann sowohl sehr sanft praktiziert werden, als auch körperlich sehr intensiv. Alle Übungen – Asanas, Pranayamas, Medita-tionen, Kriyas, also die Reinigungen – gibt es in Versionen für Einsteiger und Fortge-schrittene. Hören Sie einfach auf Ihren Körper und die eigenen Grenzen. Außerdem sind sowohl der richtige Lehrer und der

Von der Grafikerin zur Yogalehrerin ...

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Kurzvita Daniela Dippong

Seit 2003 — Aktives Praktizieren von Yoga verschiedener Yogastile

Dezember 2012 — Yogalehrer- Ausbildung: International Vasishta Yoga Research Foundation (Chin-maya Ashram Kerala, Südindien)

Februar 2014 — Yogatherapie- Ausbildung: International Vasishta Yoga Research Foundation (Chin-maya Ashram Kerala, Südindien)

2015 — Ausbildung Pranic Healing nach Meister Choa Kok Sui bei Prana Germany, München

2016 — 1. bis 3. Modul: Kinder- Yogalehrer Ausbildung

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individuell richtige Yogastil wichtig. Ich muss dabei immer an folgendes chinesisches Sprichwort aus dem Zen denken: „Wenn der Schüler bereit ist, erscheint der Lehrer“, und umgekehrt. So war es bei mir ...

Internet

www.yoga-beruehrt.de — weitere Infos, Übungen und Kursangebote finden Sie auf Daniela Dippongs-Website.

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08 Schwerpunkt Herz

Rein anatomisch betrachtet ist das Herz ein großer Muskel, der ein Leben lang Unglaubliches leistet: Mit circa 100.000 Schlägen transportiert es täglich ungefähr neun Tonnen Blut durch unsere Adern. So werden sämtliche Zellen des Körpers mit Sauerstoff und Nährstoffen versorgt sowie Stoffwechselendprodukte und Kohlendio-xid wieder abtransportiert. Der Herzmuskel besteht aus vier Kammern, die das Blut „sortieren“ und in die richtige Richtung schicken: Das verbrauchte, sauer-stoffarme und kohlendioxidreiche Blut f ließt in die Lunge, wo es wieder mit Sauerstoff angereichert und Kohlendioxid entsorgt wird. Als Transportwege dienen die Blutgefäße, die man sich wie ein Stra-ßennetz vorstellen kann: Die Arterien sind der Hinweg, die Venen der Rückweg. Da-bei gibt es viele, immer kleiner werdende Abzweigungen bis hin zu den haardünnen Kapillaren, die schließlich beide Straßen auch miteinander verbinden.

Volkskrankheit ArterioskleroseHerz und Gefäße arbeiten eng zusammen. Das Herz pumpt – angeregt durch elek-trische Impulse, die Arterien sorgen für den Weitertransport zu Organen, Muskeln und Gewebe. Sie funktionieren wie Druck-schläuche, die das Blut weiterleiten. Dadurch wird die Verteilung des Blutes auf die einzelnen Körperregionen reguliert und gleichzeitig der Blutdruck beeinflusst. Bei körperlicher Anstrengung werden die Gefäße eng gestellt, infolgedessen der Blutdruck und die Fließgeschwindigkeit erhöht. In Ruhe erweitern sich die Gefäße wieder, der Blutdruck senkt sich, die Fließgeschwindigkeit lässt nach.

Herz und Gefäße — 360 Grad

Die alten Chinesen betrachteten das Herz als Sitz des Intellekt, für Aristoteles war es die Seele. Noch heute gibt es Redewendungen, die das Herz zum Symbol für Gefühle machen. In der Medizin musste die romantische Sichtweise längst einer funktionalistischen weichen.

riosklerose zeigt, hängt von den jeweiligen Gefäßen ab. Das schlimmste Szenario ist eine Verkalkung der Herzkranzgefäße und damit eine verminderte Durchblutung des Herzens – die koronare Herzkrankheit, die häufigste Todesursache in den west-lichen Industrienationen. Zu ihren Krank-heitsbildern gehören Angina pectoris und Herzinfarkt. Beim typischen Angina pectoris-Anfall hat der Betroffene länger anhaltende Schmerzen im Brustbereich mit Engegefühl, oft zusammen mit einer Todesangst. Ausgelöst wird der Anfall durch erhöhten Sauerstoffbedarf: bei psychischer oder körperlicher Anstren-gung oder durch Kälte.

Anzeichen ernst nehmenAngina pectoris kann in der Regel mit Nitrospray stabilisiert werden. Ist das nicht

Arteriosklerose ist eine chronisch fort-schreitende Erkrankung der Arterien, die zur Verengung und Verhärtung der Gefäße führt. Mangelnde Durchblutung ist die Folge, wichtige Organe werden nicht mehr ausreichend mit Sauerstoff versorgt. Arteriosklerose, die sogenannte „Arterien-Verkalkung“, entsteht durch die Ablagerung von Fetten, Blutgerinnseln, Gewebezellen und Kalk an den Gefäßwänden, der soge-nannten Plaque-Bildung. Die Gefäßwände werden starr, ihr Durchmesser enger. Die Ursachen liegen hauptsächlich in unseren Lebensgewohnheiten. Zu den Risikofaktoren gehören Bluthochdruck, Nikotin, Übergewicht, Bewegungsmangel, Diabetes, Gicht und Fettstoffwechselstö-rungen sowie familiäre Belastung, Lebens-alter und Geschlecht (Männer sind häufiger betroffen). Welche Symptome eine Arte-

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n Was sind Arterien und was sind Venen?

Arterien führen vom Herzen weg in den Körper. Sie transportieren sauerstoffreiches, hellrotes Blut in alle Körperregionen (Peripherie). Sie geben Sauerstoff an Zellen und Gewebe ab, nehmen Stoffwechselabfallprodukte auf und sorgen für eine starke, elastische Muskulatur.

Venen hingegen führen vom Körper zum Herzen und trans-portieren sauerstoffarmes, dunkelrotes Blut aus der Peri-pherie zurück. Verschließbare Venenklappen verhindern den Rückstrom des Blutes.

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Symptome der koro-naren Herzkrankheit:

Schmerzen hinter dem Brustbein, Atemnot, verminderte Leistungs-fähigkeit, Schweißausbrüche, Engegefühl in der Brust, Angst

Risikofaktoren für eine Erkrankung an Arteriosklerose:

Bluthochdruck, Diabetes, Rauchen, Übergewicht, Bewe-gungsmangel, Stress, ungesunde, fettreiche Ernährung, Alter, Geschlecht (männlich)

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Schwerpunkt Herz

der Fall, besteht das Risiko auf Herzinfarkt.Beim Herzinfarkt verschließen sich die Herzkranzgefäße komplett, das Herz wird nicht mehr richtig durchblutet. Dabei stirbt Herzgewebe ab, der Herzmuskel wird ir-reversibel in seiner Funktion beeinträch-tigt. Arteriosklerose in der Halsschlagader kann die Gehirnfunktionen beeinträchti-gen, Gedächtnisstörungen oder Schwin-delgefühle sind die ersten Anzeichen. Gefürchtete Komplikation ist der Schlag-anfall mit neurologischen Ausfällen und Funktionsstörungen des Nervensystems wie Lähmungen und Sprachstörungen.Verengungen oder Verschlüsse der Bein-arterien zeigen sich in der peripheren arteriellen Verschlusskrankheit (pAVK). Typisch sind belastungsabhängige starke Schmerzen in den Beinen und Beschwer-den beim Gehen. Bei der sogenannten Schaufensterkrankheit muss der Betroffene nach wenigen Metern Gehstrecke immer wieder Pausen einlegen, um sich zu erho-

len. Weitere Symptome sind Blässe, gestörte Gefühlswahrnehmung und fehlender Puls. Im weiteren Verlauf kann es auch zu Ge-webeschädigungen kommen. Nicht nur ein kosmetisches Problem sind Krampfadern – ein weit verbreitetes Leiden. Dabei handelt es sich um unschöne, dau-erhaft geweitete und geschlängelte Venen an der Oberfläche, meist an den Beinen. Die Ursachen sind weitgehend ungeklärt. Allerdings tragen Übergewicht, Bewe-gungsmangel, Alkohol und überwiegend sitzende oder stehende berufliche Tätigkeit und eine familiäre Veranlagung zu Bin-degewebsschwäche zu ihrer Entstehung bei. Bei Frauen kommen als Risiko noch die hormonelle Veränderung und die me-chanische Belastung während der Schwan-gerschaft hinzu. Schwere, müde Beine sind die Folge, manchmal auch Schmerzen und Schwellungen. Bei fünf Prozent der Krampfadern handelt es sich um eine Begleiterscheinung einer

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Das Herz — ein riesiger Muskel mit großer Verantwortung. Es ist der Motor für unseren Blutkreislauf und leistet enorme Arbeit. Deshalb ist dieses Organ so schützenswert.

Foto: Sergey Nivens/fotolia

tiefen Beinvenenthrombose. Der Abfluss des Blutes wird von einem Blutgerinnsel (Thrombus) verhindert, das Blut sucht sich andere Wege und überfordert die Venen damit. Der Betroffene spürt ein Ziehen und Spannungsgefühl in den Beinen und ist empfindlich auf jede Art von Druck. Risiko von lange unbemerkter Beinvenen-thrombose ist die Lungenembolie, die Thromben werden aber in der Regel ent-deckt und aufgelöst.

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10 Schwerpunkt Herz

Ratgeber HerzHerzkrankheiten sind die häufigste Todesursache in den Industrieländern, entspre-chend wichtig sind regelmäßige Vorsorgeuntersuchungen und Früherkennung. Dank moderner Untersuchungsverfahren ist eine immer bessere Diagnostik möglich.

Herzkatheteruntersuchung und KoronarangiografieÜber die Leiste oder Armbeuge wird ein Katheter bis zum Herzen vorgeschoben, um Durchblutung der Herzkranzgefäße und Herzkammern zu ermitteln. Eine Kontrastmittelgabe über den Katheter ergibt im Röntgenbild eine sehr genaue Darstellung des Herzens. Diese Form der invasiven Herzkatheteruntersuchung ist relativ aufwendig, hat aber den Vorteil, dass bei tatsächlicher Verengung oder Verschluss der Arterien selbige gleich geweitet werden können.

CTDie Kardio-Computertomografie ist ein bildgebendes Verfahren zur Darstellung der Herzkranzgefäße. Sie dient zur Abklärung bei Risiko für koronare Herz-erkrankung. Dazu wird der Patient in eine Röhre ge-schoben, die Querschnittbilder vom Körper anfertigt. Im CT wird im Gegensatz zum herkömmlichen Rönt-genbild auch Körpergewebe sichtbar.

MRTDie Herz-Magnetresonanztomografie (= Kernspin-tomografie und Nuclear Magnetic Resonance, NMR) ist ebenfalls ein bildgebendes Verfahren zur Beurtei-lung der Herzfunktion und Durchblutung in Ruhe und unter Belastung. Auch ein zurückliegender Herz-infarkt kann diagnostiziert oder die Notwendigkeit eines operativen Eingriffs an den Herzkranzgefäßen geklärt werden. Durch die geringe Strahlenbelastung eignet sich das MRT zur Kontrolle bei der Behandlung einer koronaren Herzkrankheit.

EKGDas Elektrokardiogramm (EKG) zeichnet die Akti-vitäten des Herzens in Form von Linien und Wellen auf. Das EKG gibt Auskunft über Herzrhythmus und -frequenz und ob der Herzmuskel infolge eines Infarkts bereits vorgeschädigt ist. Ein Langzeit-EKG misst über 24 Stunden die Herzaktivität, um Herzrhythmusstö-rungen auszuschließen. Das Belastungs-EKG prüft die Herzströme des Patienten unter Belastung – zur Kontrolle der Durchblutung der Koronararterien.

RöntgenAuf dem Röntgenbild kann der Arzt die Größe des Herzens und der Hauptschlagader, Formveränderungen und den Zustand der Lunge sehen. Es dient zur Er-kennung von Herzklappenfehlern und indirekt über die Lunge von Anzeichen einer Herzinsuffizienz.

Echokardiografie Die Ultraschall-Darstellung des Herzens gibt genaue Auskunft über eventuelle Schädigungen oder Funk-tionsstörungen der Herzklappen und Herzkammern anhand der Blutströmung durch das Herz.

Nuklearmedizinische Untersuchung Wenn beim Belastungs-EKG trotz belastungsabhängiger Schmerzen keine Durchblutungsstörung zu erkennen war, wird bei der Myokardszintigrafie mithilfe radio-aktiver Stoffe die Herzvitalität und Durchblutung bildhaft dargestellt. Auch Narbengewebe infolge eines früheren Herzinfarkts wird darauf sichtbar.

Die verschiedenen Untersuchungs-methoden im Überblick

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kt? Bei Herzinfarkt besteht akute Lebensgefahr, deshalb ist

rasches Handeln wichtig. Wenn Sie Symptome eines Herz- infarkts bei einer Person in Ihrer Umgebung bemerken, sollten Sie keine wertvolle Zeit verlieren, sondern schnell reagieren.Typische Symptome sind: Plötzlich auftretende starke Schmerzen in der Brust, eventuell mit Ausstrahlung in den linken Arm, Rücken, Unterkiefer und Oberbauch. Häufig begleitet von kaltem Schweiß, Blässe, Atemnot, Unruhe und Todesangst. Bei Frauen kann sich ein Infarkt auch atypisch mit Übelkeit, Bauchschmerzen und Schwindel äußern.

Die ersten Maßnahmen im Notfall:

1. Sofort den Notarzt verständigen! Zögern Sie nicht, auch wenn Sie sich nicht sicher sind, ob es sich wirklich um einen Herzinfarkt handelt.

2. Ruhe bewahren, besonnen handeln.

3. Kümmern Sie sich um den Patienten. Er sollte sich ruhig auf den Boden setzen, den Oberkörper erhöht lagern, z. B. an eine Wand gelehnt.

4. Kleidung lockern — Kragen, Gürtel etc. — und Fenster öffnen, damit frische Luft in den Raum kommt. Decken Sie den Patienten zu, sollte er frieren.

5. Ruhig und gleichmäßig mit dem Betroffenen atmen.

6. Überlegen oder fragen Sie, ob ein Defibrillator in der Nähe ist, lassen Sie ihn holen.

7. Der Betroffene darf nichts mehr essen und trinken, außer einem Glas Wasser.

8. Beruhigen, beruhigen, beruhigen.

9. Bei Bewusstlosigkeit mit Atmung: Den Patienten in die stabile Seitenlage bringen, wenn die Atmung aus-setzt, sofort mit der Herzdruckmassage beginnen — 30 Mal mit beiden Händen kräftig auf den Brustkorb drücken, zwei Mal beatmen im Wechsel, bis der Not-arzt eintrifft. Notfalls den Defibrillator einsetzen.

Wie verhalte ich mich als Betroffener, wenn ich alleine bin?1. Nicht abwarten, sondern bei Auftreten der Symp-tome sofort, auch mitten in der Nacht, als erstes den Notarzt alarmieren. Es zählt jede Minute: Erst danach Freunde oder Verwandte verständigen.

2. Wählen Sie die 112, damit auch wirklich ein Ret-tungswagen mit der notwendigen Ausrüstung kommt, ärztliche Bereitschaftsdienste sind nicht genügend aus-gestattet für solche Notfälle.

3. Wichtig: Nennen Sie am Telefon Ihren Namen und Adresse! Sonst kann der Notarzt Sie nicht finden. Und sagen Sie Ihren Verdacht auf Herzinfarkt.

4. Fahren Sie niemals selbst ins Krankenhaus, lassen Sie sich auch nicht von anderen Personen fahren. Ein Herz-infarkt kann sich dramatisch zuspitzen.

5. Kleidung lockern, nicht hektisch herumlaufen und versuchen Sie so gut es geht Ruhe zu bewahren, um das Herz nicht zusätzlich zu belasten.

Weitere hilfreiche Tipps über Erste Hilfe und über Hilfsmaßnahmen bei Herzinfarkt finden Sie auf der Seite des Deutschen Roten Kreuzes auf www.drk.de@

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12 Thrombose

Es kann jeden treffenBlutgerinnsel können die „Maschine Mensch“ gewaltig aus

dem Takt bringen. Wie Thrombosen entstehen und was das für Betroffene bedeutet, erzählt die Geschichte eines Hobbyläufers.

Talent beneideten ihn viele Sportfreunde. Jetzt hat er auf einmal Mühe, das Tempo zu schaffen, das sein Trainingsplan für die verschiedenen Runden vorgiebt.

Die Suche nach der UrsacheZum Arzt geht der 45-Jährige bis dahin nur selten. „Ich habe deshalb auch keinen Hausarzt“, erzählt Thomas Leitner. „Wusste gar nicht so genau, wo ich mit meinem Problem hingehen sollte. Natürlich habe ich im Internet gesucht, was sich hinter meinen Beschwerden verbergen könnte. Aber da passte nichts so richtig. Dass die Wadenschmerzen von einer Thrombose ausgelöst werden – bei meinem Bewegungs-umfang hielt ich das für unmöglich.“ Der Venenspezialist, den Leitner dann zuerst aufsucht, ist derselben Meinung. Alter, Sport, gesunde Lebensweise – keine Risikofaktoren für eine Thrombose. Der Arzt vermutet eine Baker-Zyste im Knie, die geplatzt ist. Die ausgelaufene Flüssigkeit könnte sich in der Wade stauen und die Schmerzen auslösen. Eine Untersuchung mit dem Magnetresonanztomografen soll das klären. Aber der Verdacht bestätigt sich nicht. Der Radiologe schaut auf das MRT-Bild in sei-nem Computer, sucht nach einer anderen Ursache. Er fragt Thomas Leitner, ob er noch weitere Beschwerden hat. „Ich habe ihm von meinem Husten und den Stichen in der Brust erzählt. Da hat er mich sofort in eine benachbarte Klinik geschickt, zur Lungen-Computertomografie. Ich durfte nicht mal hingehen, musste mit dem Taxi fahren“, erinnert sich Leitner. Als er im CT-Apparat liegt und das Bild seiner Lunge fertig ist, füllt sich der Nebenraum mit immer mehr Ärzten. „Da habe ich zum

Mit leichten Schmerzen in der Wade fing alles an. Mitten im Training für den Ber-lin-Marathon. Thomas Leitner war glück-lich, dass er einen der begehrten Start-plätze bekommen hatte. Der Hobbyläufer wollte seine Bestzeit noch einmal verbes-sern, endlich die magische Drei-Stunden-Grenze unterbieten. Schmerzen beim Training oder danach – für den ambitio-nierten Läufer eine alltägliche Sache. Das Zwicken in der Wade würde irgendwie schon wieder verschwinden.

Waden- und BrustschmerzenDoch es wird immer schlimmer, die Wade allmählich dicker und die Schmerzen stär-ker. Dazu ein komisches Gefühl in der Brust. Vielleicht eine leichte Erkältung, denkt der Münchner. Nichts Ungewöhn-liches, wenn man sechs Mal pro Woche läuft, die lange 35-Kilometer-Runde am Wochenende hat es schließlich in sich. Ein bisschen Tee und Kräuterbalsam gegen den Husten. Weiter geht’s. Als Leitner während einer Dienstreise abends im Bett starke Stiche in der linken Brust spürt, bekommt er Angst, denkt an einen Herzinfarkt. Aber es wird bes-ser, zumindest bis zur nächsten Nacht. Wieder Stiche, diesmal in der anderen Brustseite. „Irgendwie war ich damals sogar froh. Kein Herzinfarkt, dachte ich. Es ist ja die andere Seite“, erzählt der Ingenieur.

Der LeistungseinbruchEr trainiert weiter, aber die Leistung lässt deutlich nach. Er keucht beim Laufen und die Schritte sind schwer – so kennt sich Thomas Leitner überhaupt nicht. Er lief immer locker und leicht, um sein

ersten Mal gedacht, dass es etwas Schlim-mes sein könnte“, sagt Thomas Leitner.

Die DiagnoseThrombose in der kompletten rechten Beinvene, beidseitige Lungenembolie. Viele Menschen überleben das nicht. Das Herz schafft es dann nicht mehr, das Blut durch die verklebten Gefäße zu pumpen. „Viel-leicht hat mich mein guter Trainingszu-stand gerettet“, sagt der Münchner. Ein paar Tage liegt er auf der Intensivstation,

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Thrombose

Es kann jeden treffen

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das Bein im Zinkverband, hochgelegt. Extra Sauerstoff wird in seine Nase gebla-sen. Absolute Ruhe. Der Klinikarzt erklärt Thomas Leitner, dass man sein Blut un-tersucht und die Faktor-V-Leiden-Muta-tion gefunden hat. Diese Mutation ist der am weitesten verbreitete erbliche Risiko-faktor für die Thromboseneigung, bei der die erhöhte Gefahr besteht, ein Blutgerinn-sel zu bekommen. Da reicht dann schon mal eine ungünstige Sitzhaltung bei einem Langstreckenflug, um eine Thrombose zu entwickeln. Und Leitner f liegt beruflich und im Urlaub oft in entfernte Länder.

Ein neues LebenNach der Rehabilitation startet der Fami-lienvater in ein neues Leben. Tagsüber

muss er nun einen Kompressionsstrumpf tragen, sich dazu bewusst ernähren, die Beine oft hochlegen. Die Ärzte in der Reha-Klinik haben ihm erklärt, dass sich die Thromben im Bein und die Embolie in der Lunge nicht vollständig auflösen. Das Blut sucht sich neue Wege, sein Körper „organisiert sich neu“. Ein Jahr lang nimmt Leitner ein Medikament, dass das Blut verdünnt und damit die Bildung neuer Gerinnsel verhindert. Er läuft wieder. Setzt das Medikament nach einem Jahr ab. Bei regelmäßigen Kontrollen beim Kardiolo-gen wird geprüft, ob das Herz in Ordnung ist. Im Ultraschall wird die Beinvene an-gesehen. „Sie ist jetzt immerhin nur noch im unteren Bereich verklebt“, berichtet der Münchner. „Ein kleiner Erfolg.“

Einer der verbrei-tetsten Risiko-faktoren für eine Thrombose sind Krampfadern. Sie verändern den Blutfluss in den Beinvenen.

Thrombose- Risikofaktoren

BlutflussWenn das Blut zu langsam fließt oder sich ungewöhnliche Turbu-lenzen oder Strömungswirbel bil-den, kann das eine Thrombose begünstigen.

Eine Thrombose kann entstehen:• bei längerer Inaktivität durch

Bettlägerigkeit, Lähmungen, einen Beingips, langes (und be-engtes) Sitzen im Bus, Auto, Flug-zeug oder auch am Schreibtisch,

• bei ausgedehnten Krampfadern, die den Blutfluss in den Bein-venen verändern,

• bei einer Rechtsherzschwäche, wodurch sich das Blut in die Körpervenen zurückstaut, was den Blutfluss bremst,

• durch Druck auf ein Blutgefäß, zum Beispiel durch einen Kno-chenvorsprung oder einen Tumor.

GefäßwandSchäden an der inneren Blutgefäß-wand können zu einem Gerinnsel führen. Sie entstehen z. B. durch Verletzungen, Verbrennungen, Entzündungen oder Infektionen.

BlutzusammensetzungWenn das Blut leichter gerinnt als im Normalfall, liegt eine ver- stärk-te Gerinnungsneigung (Thrombophilie) vor. Ursachen dafür sind:• angeborene Blutgerinnungs-

störungen wie APC-Resistenz oder Faktor-V-Leiden-Mutation,

• Flüssigkeitsmangel,• Medikamente wie die Anti-

Baby-Pille oder Hormone (Wechseljahre)

• Krebserkrankungen,• Operationen,• Schwangerschaft,• Rauchen und Übergewicht.

Das Thrombose-Risiko erhöht sich, wenn man schon einmal eine Thrombose oder Embolie hatte, sowie mit dem Lebensalter.Bei Gerinnungsstörungen in der Verwandtschaft kann eine Blut-untersuchung (Thrombopholie-Diagnostik) ratsam sein.

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Herz & Psyche

Wenn das Herz verrückt spielt

Herzstolpern, Herzrasen, Schwindel, Atemnot, Schmerzen in der Brust, Schweißausbrüche und Zittern. Frank M. rief sofort den Notarzt.

Die Symptome sind für Frank M. eindeutig: Irgendetwas stimmt mit seinem Herz nicht. Er braucht dringend Hilfe. Der 36-Jährige ruft den Notarzt, wird in die Klinik einge-liefert und gründlich untersucht. Allerdings: Ohne Befund. Er ist kerngesund. Eine Tat-sache, die ihn keineswegs beruhigt, im Ge-genteil. Er kauft sich ein Pulsmessgerät und fängt an, jede Veränderung seines Herzens genau zu beobachten. Immer wieder treten die Symptome auf, immer wieder steigt die Angst. Er sucht verschiedene Ärzte auf, lässt sich durchchecken – nichts, es gab keine Diagnose. Frank M. ist verzweifelt.

Eine doppelte BelastungDass ein Zusammenhang zwischen Herz und Psyche besteht, ist unbestritten. Herz-patienten, die zusätzlich unter Depressionen leiden, haben ein erhöhtes Risiko, einen weiteren Herzinfarkt oder Schlaganfall zu bekommen. Doch wo ist die Henne und wo das Ei? War da nicht erst der Infarkt und infolgedessen die Depression? Körperliche Beschwerden können die Psyche belasten, und umgekehrt genauso, wie im oben be-

schriebenen Fall zu sehen. Herzneurosen, auch Herzphobien, Cardiophobien oder Da-Costa-Syndrome genannt, gehören zu den somatoformen, autonomen Funktions-störungen. Auf Deutsch: Die Betroffenen empfinden körperliche Beschwerden, hinter denen sich eine ernsthafte Krankheit ver-muten lässt, ohne medizinischen Befund.

Psychosomatische HerzproblemeDahinter stecken meist unverarbeitete psy-chische Probleme wie beispielsweise trau-matische Situationen, Stress oder ungelöste Probleme und Konflikte. Die seelischen Belastungen bleiben unbewusst und drücken sich stattdessen als körperliche Symptome aus, die die Patienten als sehr real erleben. Dabei steht die panikartige Angst im Vor-dergrund, einen Herzinfarkt zu bekommen oder an einer unerkannten Herzkrankheit zu leiden. Peinlichst genaue Beobachtung aller körperlichen Veränderungen und häu-figer Arztwechsel sind die Folge, um endlich Gewissheit über die Ursache zu bekommen. Sozialer Rückzug aus Vermeidungsverhalten und dem Gefühl, missverstanden zu werden,

kann zusätzlich zu Depressionen führen, die wiederum die genannten Symptome oft erst auslösen. Ein Teufelskreis, aus dem die Patienten alleine nicht herauskommen. Psychosomatische Herzprobleme sind gut behandelbar. Wichtig ist, die Betroffenen ernst zu nehmen. Entspannungsmethoden wie Autogenes Training, progressive Mus-kelentspannung und Biofeedback machen die Herzanfälle erträglicher und verhaltens-therapeutische Maßnahmen zeigen den Patienten, dass ein aktives Leben mit leich-ten körperlichen Aktivitäten nicht schadet, sondern gut tut.

Alternative Behandlung Naturheilkundliche Verfahren wie z. B. Ho-möopathie oder Phytotherapie können ner-vöse Überregbarkeit und die oft labile Stim-mungslage positiv beeinflussen. Dazu gehören auch Maßnahmen, die den Körper kräftigen. Um die zugrunde liegenden psy-chischen Probleme zu bearbeiten, wird eine Psychotherapie empfohlen. Sie kann dem Patienten schließlich auch das wesentliche Symptom nehmen, nämlich die Angst.

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Aus der Praxis

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zeitlich auf der Strecke geblieben ist, weil ich nicht uneingeschränkt verfügbar war, ist der Beruf natürlich leichter zu organi-sieren. Bin ich Arzt oder Mediziner? Der Arztberuf im Sinne der Profession kann das Privatleben sicher erschweren, Tätig-keit und Engagement zur „Unzeit“ – wie es in der Gebührenordnung heißt. Gute Beispiele belegen aber, dass es geht – wenn alle Beteiligten mitspielen und Verständ-nis für die Bedürfnisse haben. Und wenn Kinder da sind, müssen diese natürlich zuverlässig und vertrauensvoll betreut werden – leider immer wieder ein (auch teures) Problem.

Was empfehlen Sie den Frauen, die Führungspositionen anstreben und im Gesundheitsbereich Karriere machen wollen?Dr. Tewaag: Sie müssen es vor allem selbst wollen und ohne die oben erwähnte intrin-sische Motivation geht es nicht. Sie müssen selbstbewusst sein, flexibel und präsent. Und „authentisch“ bleiben, nicht glauben, in einem männlich geprägten Umfeld den starken „Mann“ markieren zu müssen. Die hohe fachliche Kompetenz ist selbstredend Voraussetzung – wie in jeder anderen Bran-che auch. Zudem dürfen Frauen das Netz-werken nicht vernachlässigen und sie müs-sen unanfechtbar „Gesicht zeigen“ – in ihrer lokalen und gegebenenfalls auch überregionalen beruflichen und sozialen Umgebung. Man muss wissen, dass dies Zeit in Anspruch nimmt – auch dazu müs-sen Wille und Bereitschaft bestehen. Man tut nur gut, was man gern macht.

erreichen und um vor allem im Sektor übergreifenden Bereich strategisch für die Aufgaben besser gewappnet zu sein, hatte ich mich für ein berufsbegleitendes Stu-dium Gesundheitsökonomie/Kranken-hausmanagement entschieden, das ich mit einer Masterarbeit abgeschlossen habe. Nach der Fusion bin ich in der Geschäfts-leitung geblieben und als Gesellschafterin mit geschäftsführend. Meine „Mehrarbeit“ hatte aber nichts damit zu tun, mich vor männlichen Kollegen behaupten zu wollen, sondern war durch intrinsische Motivation entstanden.

Gibt es medizinische Bereiche, in denen Frauen in Führungspositionen schon heute gut vertreten sind?Dr. Tewaag: Ich kenne persönlich zwei gynäkologische Ordinaria an Univer- sitätskliniken, einige radiologische

Chefärztinnen – auch eine Klinikchefin. Führung geht aber auch auf der Oberarzt-

oder Abteilungsebene, oder nicht-ärztlich als leitende MRTA. Hier ist tatsächlich festzustellen, dass immer mehr junge Män-ner in den Beruf drängen, um sich dann als Lehr-MTRA oder in der Medizintech-nikindustrie zu profilieren.

Wie lassen sich Karriere und Privatle-ben in Ihrer Branche vereinbaren?Dr. Tewaag: Offenbar nicht einfach. Bei der Frage bin ich nicht der geeignete An-sprechpartner – da bin ich ganz altmodisch. Erst kommt der Beruf und dann schau‘n wir mal – inzwischen lehrt mich die Altersweisheit, mich um mich selbst auch zu kümmern. Ohne Familie, die zwischen-

„Man muss es selbst wollen.“Frauen in medizinischen Führungspositionen — geht das überhaupt? Ein-blick sprach mit Dr. Renate Tewaag darüber. Sie selbst ist Fachärztin für Radiologie und zugleich geschäftsführende Gesellschafterin bei radprax.

Frauen in Führungspositionen – ein Thema, über das immer wieder heiß dis-kutiert wird. Wie sieht es eigentlich im Gesundheitsbereich aus?Dr. Tewaag: Es gibt sie – aber wie in ande-ren Branchen vergleichsweise seltener. Die Medizin wird bekanntermaßen weiblicher – aber in der Regel wird eine Teilzeitbe-schäftigung gesucht. Das kommt bei Füh-rungspositionen eher nicht gut an. Außer-dem wird dadurch die medizinische Versorgung zukünftig auf eine harte Probe gestellt. Nachwuchs wird allenthal-ben gesucht – am liebsten kommen die Interessentinnen aber nur vormittags – wer versorgt kranke Menschen zur übrigen Zeit? Weibliche Ordinaria sind nach mei-ner Einschätzung an zwei Händen abzu-zählen. Chef- und Oberärztinnen sind aber auf dem Vormarsch und im Gesundheits-bereich muss man nicht Arzt/Ärztin sein. In Gesundheits-ökonomie und Me-dizintechnik, Ver-trieb, Verwaltung und anderen Or-ganisationsstruk-turen kommen mehr Frauen an die Macht – oder könnten es, wenn sie es denn wollten.

Sie selbst sind Fachärztin für Radiolo-gie und zugleich geschäftsführende Ge-sellschafterin des Praxisverbunds radprax. Mussten Sie härter als Ihre männlichen Kollegen für diese Position arbeiten?Dr. Tewaag: Nein – oder doch. radprax in der jetzigen Form ist durch Fusion zweier Gemeinschaftspraxen in Wuppertal und Solingen entstanden. Ich stamme ursprüng-lich aus dem Solinger Zweig; dort hatte ich die Geschäftsführung inne, auch weil meine (älteren) Kollegen dafür kein Inte-resse hatten. Um mehr Kompetenz zu

„Meine Mehrarbeit hatte nichts damit zu tun, mich vor männlichen Kollegen behaup-ten zu wollen, sondern war durch intrinsische Motivation entstanden.“ Dr. Renate Tewaag

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16 Aus der Praxis

Der Versuch, verlorengegangene Zähne zu ersetzen, reicht weit in die Geschichte der Menschheit zurück. Mit Menschen- oder Tierzähnen, geschnitzten Knochen oder Elfenbein sowie Perlmuttstücken wurde versucht, einen Zahnersatz zu schaffen. Ende des 19. Jahrhunderts wurden allo-plastische Materialien wie Gold, Porzellan und Elfenbein in Form von Zahnwurzeln in künstlich geschaffene Alveolen, also Vertiefungen, im Kiefer knochen implan-

Die Zahnimplantation hat sich zu einem wichtigen Bestandteil der modernen Zahnheilkunde entwickelt, insbesondere auch unter funktio-nellen und ästhetischen Gesichtspunkten. Ein Hintergrundbericht.

tiert. 1939 wurde das erste Implantat aus einer Chrom-Cobalt-Molybdän-Legierung nach Art einer Holzschraube eingesetzt. Bis in die 70er Jahre des letzten Jahrhun-derts wurden verschiedene Implantatarten entwickelt. Seit nunmehr über 30 Jahren ist es durch den Einsatz von Zahnimplan-taten innerhalb des Knochens möglich, einem (teil-)zahnlosen Patienten einen erhöhten Kaukomfort und mehr Sicher-heitsgefühl zu geben.

Zahnimplantation:Diagnostik und Methode

Auf den Knochen kommt es anVon entscheidender Bedeutung für die er-folgreiche und langfristig haltbare Zahn-implantation ist das lokale Knochenangebot des Kiefers. Entzündungen des Knochens, Minderbelastungen des Kieferabschnitts (z. B. durch schlecht sitzende Prothese) oder der Zustand nach operativem Entfernen eines Zahns führt zum Abbau des Knochens. Dies kann innerhalb von drei bis sechs Monaten danach zu einem erheblichen

Oben: Das Orthopantomo-gramm (OPT) zeigt den bereits implantierten Zahn im rechten Oberkiefer. Mitte: Exakte Posi-tionierung des Zahnimplantats. Unten: Implantatplanung am digitalen OPT.

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Aus der Praxis

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Zahnimplantation:Diagnostik und Methodelokalen Knochenverlust führen. Die Kno-chenresorption ist dabei im Unterkiefer etwa drei- bis viermal höher als im Ober-kiefer, die Altersinvolution führt zu einem Knochenverlust des Kieferknochens von 0,2 mm pro Jahr. Gleichzeitig erfolgt ein Verlust der Schleimhaut, die den Kiefer-knochen umkleidet.

Welche Funktion hat die Radiologie?Vor der Implantation braucht der Zahn-arzt verlässliche Informationen über das Knochenangebot, die Qualität des Kno-chens und die Lagebeziehung des Im-plantats zu benachbarten kritischen anatomischen Strukturen, wie z. B. dem Alveolarkanal des Unterkiefers, in dem ein wichtiger Nerv verläuft. Meist sind diese Informationen durch digitale Or-thopantomogramme in der Zahnarzt-praxis für den Zahnarzt gegeben. Beste-hen röntgenologisch Zweifel am ausreichenden Knochenangebot, um das Implantat sicher aufzunehmen, der Ver-dacht auf lokale entzündliche oder an-

dere knöcherne krankhafte Veränderungen oder die Gefahr, den Alveolarkanal zu verletzen, wird die bildgebende Diagnos-tik durch ein Dental-CT in der radiolo-gischen Praxis ergänzt. Der Gesamtpro-zess der Implantation ist außerordentlich komplex und wird durch die Implantat-planung, Wahl des Implantattyps, die daraus folgende chirurgische Technik, nachfolgende orale Hygiene, Belastung des Implantatbetts, die Situation der um-gebenden Mundschleimhaut und die Suprakonstruktion beeinf lusst.Bezüglich des Patientenalters ist keine altersmäßige Grenze für die Implantation gegeben. Entscheidend ist die biologische Gesamtsituation und nicht das kalenda-rische Alter. Zum Zeitpunkt der Implan-tation sollte jedoch noch von einer Min-destlebenserwartung von weiteren fünf Jahren ausgegangen werden. Als spezifische Ziele der Implantation wurden von der DGZMK eine möglichst hohe Implantatüberlebensrate von drei und mehr Jahren sowie möglichst wenig

Misserfolge und Komplikationen von Implantaten und Suprakonstruktionen festgelegt.

Zusammenfassend bleibt festzuhalten: Die Entscheidung für oder gegen eine implantatprothetische Versorgung muss stets mit dem Patienten gemeinsam ge-troffen werden. Der Patient muss, unter Berücksichtigung der Wünsche hinsicht-lich des Zahnersatzes, über Vor- und Nachteile der verschiedenen Versor-gungsformen sowie die damit verbun-denen möglichen Risiken und Kompli-kationen aufgeklärt werden. Auch die Kostenunterschiede der verschiedenen Versorgungen sollten im Vorfeld geklärt werden. Die Gesetzlichen Krankenkas-sen übernehmen die Kosten für eine Zahnimplantation aktuell nicht. Des Weiteren muss der Patient über Alterna-tivtherapien aufgeklärt werden und eine

gemeinsame Nutzen/Schaden-Abwägung erfolgen. Ein wichtiger Punkt ist außerdem die Anforderung an das Selbstmanagement des Patienten. Das beinhaltet u. a. die Fähigkeiten des Patienten, eine adäquate Mundhygiene zu betreiben sowie regel-mäßige Nachsorgetermine einzuhalten.

Ein offenes Lächeln kann so schön sein. Allerdings haben nicht alle ein einwandfreies Gebiss. Die moderne Implan-tologie hilft dabei, ästhetische Defizite auszugleichen.

Dr. Hans-Joachim Thiel, Facharzt für Radiologie in Göppingen

Julia Thiel-Maier,Zahnärztin in Esslingen

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18 Fit & gesund

Herz-Kreislauf-Training

Die Ausdauer zu trainieren, lohnt sich. Das bewirkt regelmäßiges Training:

• Die Körperchemie verändert sich und die Pfunde schwinden.

• Die Beweglichkeit bleibt erhalten, weil Knochen und Gelenke regelmäßig beansprucht werden.

• Der natürliche Alterungsprozess verlangsamt sich.

• Der Kopf wird frei, die Stimmung steigt und die Seele kommt besser ins Gleichgewicht.

• Stresshormone werden abgebaut, man schläft besser, und auch die Libido steigt.

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Ach ja, Sport treiben, etwas für die Fitness und Gesundheit tun. Müsste man mal wie-der. Eigentlich regelmäßig. Weiß man alles. Wenn nur der innere Schweinehund nicht wäre. Im Fernsehsessel oder beim Compu-terspiel kann man sich ja auch erholen. Oder noch besser: Mal kurz auf Youtube klicken und einem der unzähligen selbsternannten Fitnesstrainer beim Workout zuschauen. Hampelmann, Sprünge, Laufen am Ort. Vorm Schlafzimmerschrank, am Strand, im Wald oder in Abrisshäusern – im Netz findet sich alles. Laienfilme oder Profi-kanäle für jeden Geschmack. Nur mitma-chen, das muss man immer noch selbst. Allein vom Zusehen wird der eigene Körper kein Stück fitter.

Nicht von Null auf HundertDer Unterhachinger Fitnesstrainer Clemens Zenz empfiehlt deshalb, den Start ins Herz-Kreislauf-Training professionell anzugehen.

Mit Ausdauer zum Erfolg

Herz-Kreislauf-Training ist nicht schwierig und bringt dauerhaften Erfolg. Der Körper wird leistungsfähiger und gesünder. Wann starten Sie?

Lunge der Belastung anpassen. „Das ist nur durch regelmäßiges Training zu errei-chen“, erklärt Clemens Zenz. Drei Mal pro Woche durch den Park joggen, ganz locker und entspannt zum Beispiel, Schwimmen oder Radfahren, Zumba oder Tabata.

Länger durchhaltenViele Sportarten eignen sich fürs Herz-Kreislauf-Training. Faustregel: Rund ein Sechstel unserer Muskelmasse sollte be-teiligt sein. „Das ist immer der Fall, wenn beide Beine oder beide Arme bewegt wer-den“, so Clemens Zenz. Weitere wichtige Trainingsfaktoren sind Intensität und Zeit. Für den Anfänger reichen schon fünf Minuten Belastung. Wenn man das ohne Schwierigkeiten durchhält, sollte die Zeit verlängert werden. Sonst stellt sich kein Trainingseffekt mehr ein.

Für Abwechslung sorgenWenig bringt auch eintöniges Training: Die immer gleiche Laufrunde im Wohlfühl-tempo, die gleiche Anzahl geschwommener Bahnen – darauf stellt sich der Körper schnell ein und lässt sich damit nicht mehr heraus-fordern. „Das Zauberwort heißt Abwechs-lung“, sagt Clemens Zenz. „Damit setzt man neue Trainingsreize, der Organismus muss eine Anpassungsleistung erbringen und steigert dadurch seine Leistungsfähig-keit.“ Also ab und an mal ein paar Sprints in die Laufrunde einbauen, der Profi nennt das Intervalltraining. Oder eine kürzere Runde in höherem Tempo. Vielleicht mit einem Laufpartner, der schneller ist. Das bringt dauerhaften Erfolg. Und dann dreht man einfach sein eigenes Trainingsvideo. Den Erfolg mit anderen teilen, das macht schließlich am meisten Spaß!

„Wer von Null auf Hundert loslegt, tut sei-ner Gesundheit keinen Gefallen“, sagt der Profi. „Das kann passieren, wenn man ein Online-Video zur Anleitung nutzt.“ Sein Tipp: Ins Fitness-Studio oder in einen Sport-verein gehen, dort mittels Ausdauer-Stu-fentest den eigenen Leistungsstand bestim-men und dann einen Trainingsplan erstellen lassen. So klappt es mit dem Ein-stieg ins Herz-Kreislauf-, Cardio-, Kondi-tions- oder Ausdauertraining. Vier Begriffe, die alle das Gleiche meinen: Sport treiben mit dem Ziel, eine gute Kondition zu be-kommen und damit gesund zu bleiben.

Die Muskeln bewegenAusdauer ist wissenschaftlich betrachtet die Fähigkeit, über einen längeren Zeitraum eine muskuläre Leistung zu erbringen, ohne zu ermüden. Um das zu erreichen, müssen sich vor allem die Muskulatur sowie das Herz-Kreislauf-System und die

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Training für Herz und Kreislauf lebt von Spaß und Ab-wechslung. Wer im-mer das Gleiche übt, läuft, radelt oder schwimmt, erzielt nicht den gewünsch-ten Trainingseffekt.

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Ernährung

Wie in Großmutters Küche

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Clean Eating heißt übersetzt „Sauberes Essen“. Was steckt hinter dem Konzept und was sind die wichtigsten Regeln des neuen Ernährungstrends?Beim Clean Eating geht es darum, möglichst naturbelassene und unverarbeitete Lebens-mittel zu essen. Fast Food, Fertiggerichte und künstliche Zusatzstoffe fallen dabei weg, genau wie raffinierter Zucker und Weißmehl, da diese stark industriell ver-arbeitet sind. Stattdessen kommen Voll-kornprodukte, viel Obst, Gemüse und Hülsenfrüchte auf den Teller.

Mittags für eine Currywurst mit Pommes zum Schnellimbiss um die Ecke ist also tabu. Ist es einfach, Clean Eating in den Alltag zu integrieren?Mit ein bisschen Planung kann jeder das Clean-Eating-Konzept gut in seinen Alltag integrieren. Natürlich ist eine Ernährung mit vielen frischen Zutaten und selbst zu-bereiteten Gerichten aufwendiger als eine Ernährung mit vielen Fertiggerichten, bei der nur wenig selbst gekocht wird. Eine Herausforderung für Anfänger kann das Lesen der Zutatenlisten von Lebensmitteln sein, damit man entscheiden kann, ob ein Produkt clean ist oder nicht. Mit ein wenig Übung ist dies aber ganz einfach.

Der Trend Clean Eating kommt ur-sprünglich aus den USA , der Heimat des Fast Foods . Warum setzt sich Clean Eating auch bei uns immer mehr durch?Ich glaube, dass Clean Eating gerade auf-grund seiner Einfachheit auch hierzu-lande immer mehr Anhänger gewinnt. Das Bewusstsein für „richtiges“ Essen abseits von Convenience und Fast Food kommt langsam wieder, nachdem uns

i n f olange vermittelt wurde, dass industriell hergestellte Produkte Zeit sparen, günstig sind und zudem noch lecker sein sollen. Viele Menschen haben zudem das Be-dürfnis, sich möglichst natürlich zu er-nähren, um langfristig gesund zu bleiben und ernährungsbedingten Krankheiten vorzubeugen.

Wie sind Sie selber auf Clean Eating gekommen? Merken Sie die Auswirkungen der bewussteren Ernährungsweise an sich selber?Ich habe mich während meines Studiums eher ungesund ernährt und viele Fertig-produkte gegessen. Ich hatte ein schreck-liches Mittagstief und war nicht mehr so leistungsfähig, wie ich es mir wünschte. Irgendwann kam mir dann der Gedanke, dass das mit meiner Ernährung zusam-menhängen könnte. So habe ich nach einem Ernährungskonzept gesucht, das keine Diät ist, sondern langfristig beibehalten werden kann. Seitdem ich mich clean er-nähre, ist mein Mittagstief Geschichte. Zudem sorgt die Ernährungsform für ein besseres Wohlbefinden. Ich habe im Alltag allgemein mehr Energie, bin ausgeglichener und habe zu meinem natürlichen Hunger-gefühl ohne Heißhungerattacken zurück-gefunden.

Außer mehr Energie im Alltag – wie wirkt sich die cleane Art zu essen noch auf die Gesundheit aus? Clean Eating hat viele positive Effekte auf die Gesundheit. Mit Clean Eating kann man ernährungsbedingten Krank-heiten wie beispielsweise Adipositas oder Diabetes Typ 2 vorbeugen. Dadurch, dass Clean Eating viele ungesättigte Fettsäu-

ren beinhaltet, werden Herz und Gefäße gestärkt.

Gesundes Essen ist die eine Sache. Worauf sollte man sonst noch achten, um sich und sein Herz fit zu halten? Sport und Ernährung sollten immer Hand in Hand gehen, um möglichst gesund zu bleiben. Mit Clean Eating wird das ein-facher, denn man fühlt sich leistungsfähiger und allgemein fitter. So bleibt mehr Ener-gie für Sport und eine aktive Lebensweise.

Unterscheidet sich der Essrhythmus beim Clean Eating? Wie sieht ein Tag im Leben eines Clean-Eaters aus? Beim Clean Eating werden neben den drei Hauptmahlzeiten – Frühstück, Mittag-essen und Abendessen – auch zwei bis drei kleine Zwischenmahlzeiten gegessen. Auch die Snacks sollten gesund sein – so wie der Himbeerjoghurt mit Früchten und Sprossen.

Tipps rund ums Clean Eating Rezepte und Tipps rund um das Thema Clean Eating bekommen Sie in den Büchern „Clean Eating – Natürlich kochen“ und „Clean Eating – Kochen mit Superfoods“ (Dort-Hagenhausen-Verlag).

„Essen Sie nichts, was Ihre Großmutter nicht schon als Essen erkannt hätte“, so lautet einer der Grund- sätze der modernen Ernährung. Zusatzstoffe und Fertiggerichte sind out. Auch der neueste Trend „Clean Eating“ setzt ganz bewusst auf naturbelassene Zutaten. Was die Vorteile des „cleanen“ Essens sind, erklärt die Gesundheitswissenschaftlerin und Kochbuchautorin Hannah Frey im Interview.

Foto: K.-U. H

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Mehr Info

Wer mehr über die Autorin und ihre Tipps für ein bewusstes Leben erfahren will, kann sich unter www.projekt-gesund- leben.de schlau machen.

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22 Gesunde Küche

Maca-Falafel mit Petersiliensalat

Rote-Bete-Süppchen mit Açaí

Himbeerjoghurt mit Sprossen

Für 8 FalafelnZutaten:

Für 2 PersonenZutaten:

Für 2 PersonenZutaten:

80 g getrocknete Kichererbsen1 kleine Zwiebel1 Knoblauchzehe1/2 Bund glatte PetersilieSalz und Pfeffer aus der Mühle1 TL Kümmelsamen1 EL Maca-Pulver1 TL Weinstein-BackpulverÖl zum BratenFür den Petersiliensalat200 g Tomaten1 rote Zwiebel1/2 Bund glatte PetersilieSaft von ½ Zitrone1 EL Leinöl4 EL (Soja-)JoghurtSalz und Pfeffer aus der Mühle1 TL Kümmelsamen

300 g Rote Bete1 Schalotte1 EL Olivenöl300 ml Gemüsebrühe, Salzeinige Stängel rotes Basilikum1 EL frisch geriebener Meerrettich1 EL Açaí-Pulver2 EL Crème fraîche2 Msp. Açaí-Pulver zum Garnieren

200 g Himbeeren300 g (Soja-)Joghurt2 EL gepuffte Quinoa 1 EL Blütenpollen2 EL getrocknete Maulbeeren2 EL getrocknete, ungesüßte Cranberries2 EL milde Sprossen (z. B. Weizen, Roggen, Mungobohnen, Quinoa, Leinsamen oder Soja)

Kichererbsen über Nacht in Wasser einwei-chen. Abgießen, mit Wasser abspülen und mit Pürierstab oder Mixer fein pürieren. Zwiebel schälen, fein würfeln, Knoblauch schälen und durchpressen. Die Hälfte der Petersilie waschen, trocken schütteln und fein hacken. Petersilie, Zwiebel, Knoblauch, Salz, Pfeffer, Kümmel, Maca-Pulver, Back-pulver und 50 ml Wasser zur Kichererb-senmasse geben. Mit den Händen gut ver-mengen. Ist der Teig zu fest, etwas mehr Wasser dazugießen. Ist er zu flüssig, etwas Vollkornmehl untermischen. Den Teig 30 Minuten ruhen lassen. Für den Salat Toma-ten waschen und klein würfeln. Zwiebel schälen und fein würfeln, mit den Tomaten in eine Schüssel geben. Die andere Hälfte der Petersilie hinzufügen. Den Zitronensaft mit Leinöl, Joghurt, Salz, Pfeffer und Küm-mel verrühren und mit Tomatensalat ver-mengen. Aus Kichererbsenmasse etwa tischtennisballgroße Bällchen formen. Öl in einer Pfanne erhitzen und die Bällchen einige Minuten rundum goldbraun anbra-ten. Die Falafel auf Küchenkrepp abtropfen lassen und mit Petersiliensalat servieren.

Die Rote Bete schälen und klein würfeln; dabei am besten Einmalhandschuhe be-nutzen, um ein Abfärben zu vermeiden. Die Schalotte schälen und fein hacken.Das Olivenöl in einem Topf erhitzen. Rote Bete und Schalotte einige Minuten darin anbraten, dabei gelegentlich umrühren. Mit der Gemüsebrühe ablöschen, salzen und die Suppe etwa 15 Minuten bei wenig Hitze zugedeckt köcheln lassen. Basilikum waschen, trocken tupfen und fein hacken. Mit dem Meerrettich und dem Açaí-Pulver unterrühren und die Suppe pü-rieren. Das Rote-Bete-Süppchen auf zwei Suppengefäße verteilen, mit Crème fraîche, einigen Basilikumblättchen und dem Açaí-Pulver garnieren.

Die Himbeeren kurz abbrausen und ab-tropfen lassen. Mit dem Joghurt zusammen pürieren oder mixen. Die Quinoa unter-rühren und auf zwei Schälchen verteilen. Mit Blütenpollen, Maulbeeren, Cranber-ries und Sprossen garnieren.

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