Einführung in die BWL und die Forstökonomie...Esa-Jussi Viitala hat in 2016 seine Dissertation zu...

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Prof. Dr. Martin Moog 1 Lehrstuhl für Forstliche Wirtschaftslehre Einführung in die BWL und die Forstökonomie Geschichte der BWL Überblick über die BWL Methoden der Ökonomie Geschichte Forstökonomie / Forstlichen BWL Einige Daten zur Forstwirtschaft in Deutschland

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Lehrstuhl für Forstliche Wirtschaftslehre

Einführung in die BWL und die Forstökonomie

• Geschichte der BWL

• Überblick über die BWL

• Methoden der Ökonomie

• Geschichte Forstökonomie / Forstlichen BWL

• Einige Daten zur Forstwirtschaft in Deutschland

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Lehrstuhl für Forstliche Wirtschaftslehre

Beginn nachhaltiger Forstwirtschaft im 18. Jh.

Hanß-Carl von Carlowitz

Hanss-Carl von Carlowitz, sächsischer Berghauptmann,

ist der Verfasser eines Buches über die Ökonomie

der Waldkultur, die "Silvicultura oeconomica",

1713 erschienen.

Darin finden sich unter anderem folgende Worte:

"Wenn nicht ... alle ersinnliche Mittel angewendet

werden, dass eine Gleichheit zwischen An- und

Zuwachs und zwischen dem Abtrieb derer

Hölzer erfolget, so ... muss ... Mangel

entstehen ... Wird derhalben die größte Kunst,

Wissenschaft, Fleiss und Einrichtung hiesiger

Lande darinnen beruhen, wie eine sothane

Conservation und Anbau des Holzes anzustellen,

dass es eine continuierliche, beständige und

nachhaltende Nutzung gebe; weilen es eine

unentbehrlich Sache ist, ohne welche das Land

in seinem Esse nicht bleiben mag."

http://commons.wikimedia.org/w

iki/Image:Hans_Carl_von_Carlo

witz.jpg

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Wichtige Kameralisten als frühe Vertreter der

Forstökonomie

• Zincke, Georg Heinrich (1755)

• Langen, Johann Georg von beeinflußte Moser und von Zanthier

• Wilhelm Gottfried von Moser

schrieb 1757 das erste Kompendium des Faches:

Grundsätze der Forst-Oeconomie

• Oppel, Friedrich von (1760)

• Zanthier, Hans Dietrich von (1764)

• Johann Gottfried Beckmann

wurde 1770 Professor für Ökonomie und Kameralistik in Göttingen

• Johann Jakob Trunk (1745-1816)

richtete 1787 an der Universität Freiburg eine forstliche

Ausbildung ein, Forstlehrbuch (1788)

• Stahl

war ein praktischer Kameralist; Onomatologia forestalis (1772)

• Suckow, Professor an der Kameralhochschule zu Lautern,

Ökonomische Botanik (1777)

Esa-Jussi Viitala hat in 2016 seine Dissertation zu der

Ideengeschichte der Forstökonomie publiziert.

Oppel und Zanthier stellten jeweils Vergleiche zur

Vorteilhaftigkeit verschiedener Bewirtschaftungs-

arten des Waldes an (Brennholz, Bauholz).

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Frühe britische Vertreter der Forstökonomie

• Houghton, John (1683, 1701) hat die Bedeutung der

Opportunitätskosten von stehendem Holz erkannt

• Richards, John (1730)

• Marshall, William (1808) hat die sogenannte Faustmann condition

schon erkannt

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Lehrstuhl für Forstliche Wirtschaftslehre

Entwicklungsphasen der Forstökonomie in Deutschland

Phasen Bezeichnung des

Faches

wichtige Vertreter der

Richtung

Kameralistisch geprägte

Phase, ab ca. 1750

Forstökonomie Moser

Beckmann

Trunk

Bodenreinertragslehre,

ca. 1830 bis 1930

Waldwertrechung und

forstliche Statik

König, Faustmann,

Pressler, Oetzel, Gustav

Heyer

Waldreinertragslehre,

ca. 1930 bis 1980

Forstliche

Betriebswirtschaftslehre

Dieterich, Lemmel, Abetz,

Speidel

Moderne Forstökonomie,

ab ca. 1980

Forstökonomie,

neuerdings auch

Sozioökonomie der

Forstwirtschaft

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Gründung von Forstakademien in Deutschland

• Tharandt, 1860 ?, seit 1811 Forstschule Cottas (heute TU-

Dresden)

• Eberswalde, 1830 (später Humboldt-Universität Berlin,

heute Fachhochschule und Versuchsanstalt)

• Hannoversch Münden, 1868 (heute Universität Göttingen)

1500

erster

Jahresabschluß

1500 1600 1700 1800 1900 2000

1765 Watts Dampf-

maschicne

1670

Jaques Savary

Handlungswissenschaft

ab 1900

Gründung der

Handelshochschulen

erste Baumwoll-

spinnmaschine

1785

1752

Ludovici

„Vollständiges

Kaufmannslexikon“

1775

Adam Smith

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Professoren und Lehrstuhlinhaber für Forstökonomie

Göttingen Tharandt Freiburg München Wien

Abetz, Karl

1934

Köstler, Josef

1934-1946

Lemmel, Hans

1946-1957

Speidel, Gerhard

1957-1965

Mülder, Dietrich

1966-1975

Brabänder, Horst D.

1975-1995

Kató, Ferenc

1966-1994

Bergen, Volker

1987-2004

Möhring, Bernhard

seit 1997

Krieger, Heinrich

1925-28

Raab, Friedrich

1930-1934

Mantel, Kurt

1934-1944

Kienitz, Erwin

1948-1967

Werner, Hans

1956-62

Walter, Fritz

1969-1981

Paul, Frithjof

1967-1990

Villa, Wolfgang

1982-2000

Köpf, Ernst Ulrich

seit 1992

Bitter, Andreas

seit 1994

Müller, Udo

1920-1923

Wagner, Christof

1924-1935

Abetz, Karl

1935-1964

Speidel, Gerhardt

1965-1985

Oesten, Gerd

seit 1989

Brandl, Helmut

Becker, Michel

1983-2005

Schanz, Heiner

seit 2005

Roth, Karl Friedrich

1859-1882

Lehr, Julius

1885-1894

Endres, Max

1895-1930

Dieterich, Victor

1930-1946

Speer, Julius

1952-1974

Kroth, Werner

1972- 1989

Bartelheimer, Peter

1985-2004

Moog, Martin

seit 1992

Kuhn, Hubert

1954-1967

Frauendorfer, Rudolf

1967-1992

Sagl, Wolfgang

1992-2001

Jöbstl, Hans

seit 1979

Sekot, Walter

seit 2001

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Forstökonomische Forschung

Deutschland Österreich

Schweiz

Niederlande

Universitäten andere

Hamburg

Göttingen

Freiburg

München

Dresden/Tharandt

vTI Hamburg, früher BFH

FVA Freiburg

LWF Freising

Universität für Bodenkultur Wien

Wageningen

(früher ETH Zürich, heute

Umweltwissenschaften)

WSL in Birmensdorf

Vereinzelt werden forstökonomische Themen auch von Kollegen an wirtschaftswissenschaftlichen

Fakultäten verfolgt, z.B. Prof. Burkhardt (Koblenz) Prof. Lethmathe (Siegen), Prof. Leibfried (St. Gallen).

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Lehrstuhl für Forstliche Wirtschaftslehre

Lehrstuhlinhaber und Professoren für Forstökonomie

1850 2000

DD

M

FR

W

Becker

1983-2005

Müller

1920-23

Wagner

1924-35

Speidel

1965-85

Abetz

1935-64

Oesten seit 1989

Schanz

seit 2005

Walter

1969-81

Paul 1967-

90

Köpf 1992-2002

Villa 1982-2000

Bitter seit 1994

Raab

1930-34

Krieger

1925-28

Mantel

1934-44

Kienitz

1948-67

Werner

1956-62

Speidel

1957-65

Abetz

1934

Köstler

1934-46

Lemmel

1946-57

Brabänder

1975-95

Kato 1966-94

Mülder

1966-75

Möhring

seit 1997

Bergen 1987-04

Roth

1859-82

Lehr

1885-94

Dieterich

1930-52

Endres

1895-1930Kroth 1972-89

Speer

1952-72

Bartelheimer 1968-2004

Moog seit 1992

Kuhn

1954-67

Frauendorfer

1967-92

Jöbstl seit 1979

Sagl 1992-2001

Sekot seit 1991

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Lehrstuhl für Forstliche Wirtschaftslehre

Lehrstuhlinhaber und Professoren Göttingen

1920 1940 1950 1960 1980 2000

Speidel

1957-65

Abetz

1934

Köstler

1934-46

Lemmel

1946-57

Brabänder

1975-95

Kato 1966-94

Mülder

1966-75

Möhring

seit 1997

Bergen 1987-04

Abetz, Karl: geb. 1896 in Bauschlott (Baden), gest. 1964 in Freiburg

Köstler, Josef Nikolaus: geb. 1902 in Rosenheim, gest. 1982 in Ramsau

Lemmel, Hans: geb. 1889 in Klanzig (Pommern), gest. 1975 in Hann. Münden

Speidel, Gerhardt: geb. 1923 in Züllichau bei Frankfurt/Oder, gest. 1992 in Freiburg

Mülder, Dietrich:

Kató, Ferenc: geb. 1931 in Debrecen/Ungarn

Brabänder, Horst Dieter: geb. 1929 in Osnabrück

Bergen, Volker: geb. 1939 in Berlin

Möhring, Bernhard: geb. 1955 in Goslar

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Lehrstuhl für Forstliche Wirtschaftslehre

Lehrstuhlinhaber und Professoren Tharandt

1920 1930 1940 1950 1960 1980 2000

Walter

1969-81

Paul 1967-

90

Köpf 1992-2002

Villa 1982-2000

Bitter seit 1994

Raab

1930-34

Krieger

1925-28

Mantel

1934-44

Kienitz

1948-67

Werner

1956-62

Krieger, Heinrich: geb. 1887, gest. 1966

Raab, Friedrich: geb. 1890, gest. 1936

Mantel, Kurt: geb. 1905 in Hohenberg/Eger, gest. 1982 in Freiburg

Kienitz, Erwin: geb. 1902, gest. 1979

Werner, Hans: geb. 1900, gest. 1977

Walter, Fritz: geb. 1916

Paul, Frithjof: geb. 1929

Villa, Wolfgang: geb. 1935

Köpf, Ernst Ulrich:

Bitter, Andreas:

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Lehrstuhl für Forstliche Wirtschaftslehre

Lehrstuhlinhaber und Professoren München

1850 1900 1950 1970 2000

Roth, Karl Friedrich: geb. 1810 in Dennenlohe/Mittelfr., gest. 1891 in Meinheim/Mittelfr.

Lehr, Julius: geb. 1845 in Schotten/Hessen, gest. 1894 in München

Endres, Max: geb. 1860 in Großhabersdorf/MFr., gest. 1940 in München

Dieterich, Victor: geb. 1879 in Neuenstadt a.d.Linde, gest. 1971 in Stuttgart

Speer, Julius: geb. 1905 in Talheim/Württ., gest. 1984 in Schliersee

Kroth, Werner: geb. 1928 in Heimbuchenthal im Spessart, gest. 1989 in München

Bartelheimer, Peter: geb. 1939 in Greifswald

Moog, Martin: geb. 1957 in Marburg

Roth

1859-82

Lehr

1885-94

Dieterich

1930-52

Endres

1895-1930Kroth 1972-89

Speer

1952-72

Bartelheimer 1968-2004

Moog seit 1992

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Lehrstuhl für Forstliche Wirtschaftslehre

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Lehrstuhl für Forstliche Wirtschaftslehre

Lehrstuhlinhaber und Professoren in Freiburg

Becker 1983-

2005

Müller

1920-23

Wagner

1924-35

Speidel

1965-85

Abetz

1935-64

Oesten 1989-2012

Schanz

seit 2005

1900 1920 1940 1960 1980 2000

Müller, Udo: geb. 1864 in Danndorf/Bayern, gest. 1923 in Freiburg

Wagner, Christof: geb. 1869 in Michelbach am Wald, gest. 1936 in Stuttgart

Abetz, Karl: geb. 1896 in Bauschlott (Baden), gest. 1964 in Freiburg

Speidel, Gerhardt: geb. 1923 in Züllichau bei Frankfurt/Oder, gest. 1992 in Freiburg

Oesten, Gerhard: geb. 1947 in Lübeck

Becker, Michel

Schanz, Heiner

Hanewinkel

seit 2015

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Lehrstuhl für Forstliche Wirtschaftslehre

Lehrstuhlinhaber und Professoren Wien

1950 1960 1970 1980 1990 2000

Sagl 1992-01Kuhn

1954-67

Frauendorfer

1967-92

Jöbstl 1979 bis 2009

Sekot seit 1991

seit 2013 Walter Sekot

Sekot

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Lehrstuhl für Forstliche Wirtschaftslehre

Wichtige Lehrbücher der Forstökonomie /

Forstlichen BWL

• Moser (1757): Grundsätze der Forst-Oeconomie

• Gustav Heyer (1865): Anleitung zur Waldwerthrechnung.

• Max Endres (1895): Lehrbuch der Waldwertrechnung und Forststatik (viele

Auflagen)

• Victor Dieterich (1939): Forstliche Betriebswirtschaftslehre (3 Bände)

• Gerhard Speidel (1967): Forstliche Betriebswirtschaftslehre

• Wolfgang Sagl (1995): Bewertung in Forstbetrieben

• Volker Bergen, Wilhelm Löwenstein, Roland Olschewski (2002):

Forstökonomie – volkswirtschaftliche Grundlagen. (2. Auflage jünger)

• Gerd Oesten, Axel Roeder (2002, 2013): Management von Forstbetrieben.

Band 1: Grundlagen, Betriebspolitik.

Band 2: Management- und Informationssystem.

Band 3: Leistungssystem, Zusammenfassung und Ausblick

• Franz Schmithüsen u.a.: Unternehmerisches Handeln in der Wald- und

Holzwirtschaft.Deutscher Betriebswirte Verlag, Gernsbach, 2003, 2009

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Lehrstuhl für Forstliche Wirtschaftslehre

Wichtige Lehrbücher der Forstökonomie /

Forstlichen BWL (englischsprachig)

vor 1950 • Hiley, W.E. (1930) The Economics of Forestry. Oxford, 1930

• Buttrick, P.L. (1947): Forest Economics and Finance. John Wiley

1950-2000 • Worrell, A.C. (1959) Economics of American Forestry. John Wiley• William A. Duerr (1960): Fundamentals of Forestry Economics. McGraw-Hill,

London• W.E. Hiley (1967): Woodland Management, Faber and Faber Ltd., London• G. Robinson Gregory (1987): Resource Economics for Foresters. John Wiley &

Sons, New York• Colin Price (1989): The Theory and Application of Forest Economics. Basil

Blackwell• Peter H. Pearse (1990): Introduction to Forestry Economics. University of

British Columbia Press, Vancouver• William A. Duerr (1993): Introduction to Forest Resource Economics. McGraw

Hill• D.W. Klemperer (1996): Forest Resource Economics and Finance. McGraw-Hill

Series in Forest Resources, New York, London

nach 2000 • Rideout, D.B.; Hesseln, H. (2001): Principles of Forest & Environmental

Economics. Fort Collins

• Nautiyal, J.C. (2011): Forest Economics – Principles and Applications. New

Delhi

• Wagner, John E. (2012): Forestry Economics. Routledge

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Grobgliederung der Lehrbücher von John E.

Wagner und D.B. Rideout & H. Hesseln

• Introduction

• Production systems

• Costs

• Revenue

• Profit

• Supply and demand

• Market equilibrium and structure

• Capital theory: investment analysis

• The forest rotation problem

• Capital theory: risk

• Forest taxes

• Estimating nonmarket values

Lehrstuhl für Forstliche Wirtschaftslehre

• Introduction to forest economics

• Property rights

• Supply and demand

• Market equilibrium

• Timber economy

• Production economics

• Environmental Management

• Non-market forest benefits

• Evaluating the forest over time

• Evaluation of the forest rotation

• Benefit-cost-analysis

• Linear programming and forest planning

• Forest fire management

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Wichtige Lehrbücher der Forstökonomie / Forstlichen

BWL englischsprachig – für Fortgeschrittene

• Per-Olov Johannsson, Karl-Gustaf Löfgren: The Economics of Forestry

and Natural Resources, Basil Blackwell, 1985

• Gregory S. Amacher, Markku Ollikainen, Erkki Koskela: Economics of

Forest Resources. MIT Press, 2009.

Lehrstuhl für Forstliche Wirtschaftslehre

für Fortgeschrittene

empfehlenswert ist auch

die Lektüre eines Büchleins

von Peter Deegen aus Tharandt.

(dort Vorlesungsskript)

Viele Lehrbücher, vor allem die aus dem angelsächsischen Raum,

enthalten nicht nur Aspekte zur Führung von Forstbetrieben, sondern

eine weiter verstandene Wirtschaftslehre für einen die Holzwirtschaft

umfassenden Forstsektor. Es sind oft auch grundlegende Modelle

der Mikroökonomie enthalten, die auf die Holzwirtschaft und auch

auf „Ökosystem-Dienstleistungen“ angewandt werden.

Etwa entsprechend dem Forstökonomie Lehrbuch von Bergen,

Löwenstein und Olschewski.

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Reader zur Forstökonomie

• Institutions, Sustainability, and Natural Resources –

Institutions for Sustainable Forest Management. Ed.:

Shashi Kant and R. Albert Berry, Springer, 2005

• Handbook of Forest Resource Economics. Ed.: Shashi

Kant and Janaki R.R. Alavapati, Routledge, 2014

hierzu gehört auch:

• Franz Schmithüsen u.a.: Unternehmerisches Handeln in

der Wald- und Holzwirtschaft.Deutscher Betriebswirte

Verlag, Gernsbach, 2003, 2. Auflage 2009

Lehrstuhl für Forstliche Wirtschaftslehre

Wie im Bereich von BWL und VWL gibt es auch Forstökonomie-Bücher, in

denen die einzelnen Kapitel von verschiedenen Autoren geschrieben sind.

Beispielsweise • Theoretical Perspectives on Institutions for SFM

• Markets and SFM

• Deforestation, Specialization and SFM

• Country-Specific Institutional Experiences

• Fundamental Topics

• Economics of Forest Ecosystems

• Economics of Forests, Climate Change

and Bioenegy

• Economics of Risk, Uncertainty and

Natural Disturbances

• Economics of Forest Property Rights and

Certification

• Emerging Issus and Developments

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Lehrstuhl für Forstliche Wirtschaftslehre

Jan van Goyen, 1627

Winter landscape

Caspar David Friedrich

http://de.wikipedia.org/wiki/Bild:Casp

ar_David_Friedrich_self_portrait.jpeg

http://commons.wikimedia.org/wiki/Image:Goyen_1627_Winter_on_the_River.jpg

http://commons.wikimedia.org/wiki/Image:Cas

par_David_Friedrich_047.jpg

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Lehrstuhl für Forstliche Wirtschaftslehre

Caspar David Friedrich (* 5. September 1774 in Greifswald, Vorpommern; † 7. Mai 1840 in Dresden) war einer der bedeutendsten Maler der deutschen Romantik, die er zusammen mit Philipp Otto Runge wie kaum ein anderer Künstler beeinflusste. Seine Werke sind vor allem durch mittelalterliche Motive, Natur- und Landschaftsdarstellungen und Heimatbezug geprägt. Er erhielt seine Ausbildung durch ein Studium an der Königlichen Kunstakademie in Kopenhagen und arbeitete seit 1798 in Dresden, reiste aber oft in seine Geburtsstadt Greifswald und besuchte die nahegelegene Insel Rügen.

Quelle: wikipedia

Einsamer Baum, 1822

Allegorie

Deutschland, durch Frankreich beschädigt,

aber die Situation hellt sich auf.

http://commons.wikimedia.org/wiki/Im

age:Caspardavidfriedrich_self1.jpg

http://commons.wikimedia.org/wiki/Image:Caspar_David_Friedrich_014.jpg

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Bodenreinertragslehre - Waldreinertragslehre

Bodenreinertragslehre Waldreinertragslehre

Modellgebäude, in dem die

Zahlungsströme betrachtet werden, die

mit der Bewirtschaftung des Waldes

verbunden sind. Ein Vorläufer der

modernen Investitionstheorie. Die

Vorteilhaftigkeit der Waldbewirtschaftung

wird am Gewinn gemessen, es wird mit

Zinseszinsen für gebundenes Kapital

gerechnet.

Genaugenommen der Spezialfall der

Bodenreinertragslehre für den Zins von

Null. Bei der Beurteilung der

Vorteilhaftigkeit von Maßnahmen der

Waldbewirtschaftung werden daher

Kapitalkosten nicht berücksichtigt.

wichtige Vertreter: Gustav Heyer, Oetzel,

Pressler

wichtige Vertreter: Borggreve,

Danckelmann, von Hagen

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Lehrstuhl für Forstliche Wirtschaftslehre

Bodenreinertragslehre, Waldreinertragslehre und Umtriebszeit

Bodenreinertragslehre Waldreinertragslehre

Es wird die Umtriebszeit des höchsten

Bodenertragswertes (Bodenerwartungs-

wertes, Bodenrente) gesucht bzw.

empfohlen. Formal geschieht dies mit

der Faustmann-Formel.

Es wird die Umtriebszeit gesucht bzw.

empfohlen, die den höchsten

durchschnittlichen Überschuß der

Einnahmen über die Ausgaben erwarten

läßt.

Im Ergebnis führt das zu umso kürzeren

Umtriebszeiten, je höher der Zins

gewählt wird.

Da kein Zins (Zins = 0) angesetzt wird,

führt dies zu sehr langen Umtriebszeiten

und sehr hohen Holzvorräten.

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Prof. Dr. Martin Moog26

Lehrstuhl für Forstliche Wirtschaftslehre

Bodenreinertragslehre – ein Sündenbock?

Schon in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts wurden die Folgen der

Anlage von Nadelholzbeständen beklagt (z.B. sächsische

Fichtenwirtschaft).

Die Bodenreinertragslehre bzw. ihre Vertreter an den Universitäten/Forst-

lehranstalten wurden dafür verantwortlich gemacht.

Es muß aber die Frage gestellt werden, ob wirklich die „Lehre“ das Handeln

der Waldbewirtschafter so stark prägte, oder ob für die Entscheidung für die

Nadelholzkulturen nicht technische Gesichtspunkte (Verfügbarkeit von

Saatgut und Pflanzen, Anwuchserfolg der Kulturen auf Freiflächen) sowie

die niedrigeren Kulturkosten viel entscheidender waren als

Vorteilhaftigkeitsberechnungen von Forstschul-Lehrern.

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Prof. Dr. Martin Moog27

Lehrstuhl für Forstliche Wirtschaftslehre

Stellung der Forstökonomie in der

Forstwissenschaft

Prodan, AFJZ 1971

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Prof. Dr. Martin Moog28

Lehrstuhl für Forstliche Wirtschaftslehre

Stellung der Forstökonomie in der

Forstwissenschaft

Lemmel: Über das System

der Forstwissenschaft,

AFJZ 123 Jg. 1951/52, S. 33 ff.

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Prof. Dr. Martin Moog29

Lehrstuhl für Forstliche Wirtschaftslehre

Forstbetriebe

Faktormärkte

Arbeit

Kapital

Staat und

Allgemeinheit

Bevölkerung

Verwaltung

Rechtspflege

Beschaffungsmärkte

Material

Dienstleitungen

Investitionsgüter

Absatzmärkte

Stammholz

Industrieholz

Nebenprodukte

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Prof. Dr. Martin Moog30

Lehrstuhl für Forstliche Wirtschaftslehre

Einführung in die BWL und die Forstökonomie

• Geschichte der BWL

• Überblick über die BWL

• Methoden der Ökonomie

• Geschichte Forstökonomie / Forstlichen BWL

• Einige Daten zur Forstwirtschaft in Deutschland

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Prof. Dr. Martin Moog31

Aus welchen Quellen kann man sich über

Forstwirtschaft und Forstbetriebe informieren?

Lehrstuhl für Forstliche Wirtschaftslehre

amtliche Statistik, Bund

Bundeswaldinventur

Testbetriebsnetz des Bundes

amtliche und quasiamtliche Informationen der Länder

Berichte der Forstverwaltungen der Länder

Jahresberichte der Staatsforsten, tlw. mit Statistikbänden

Testbetriebsnetz des Bundes, Landesauswertungen

spezielle Erhebungen der Forstverwaltungen (FVA Freiburg)

Andere, nichtamtliche

Ergebnisse des Betriebsvergleichs Westfalen-Lippe (Uni Gö)http://www.waldbauernverband.de/2016/data//pdf/bvg/170628_Moehring_BVG_Ringsitzungen_Ergebnisse_2016_freigegeben.pdf

Betriebsvergleich der österreichischen Forstbetriebe (BOKU)

andere Betriebsvergleiche, tlw. für kleine Betriebe

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Prof. Dr. Martin Moog32

Lehrstuhl für Forstliche Wirtschaftslehre

Strukturinformationen zur Forstwirtschaft in Deutschland

• ca. 10 Mio. Hektar Wald

• ca. 4 bis 5 Fm/ha Holzeinschlag, also insgesamt 40 bis 50 Mio. Fm

• ca. 200 bis 350 Fm Holzvorrat durchschnittlich.

• bei ca. 3 Beschäftigten pro 1000 ha ca. 30.000 Beschäftigte, ca. 0,4

Prozent der Bevölkerung

• Der weit überwiegende Teil des Waldes ist im Eigentum der

Gebietskörperschaften oder stark von den staatlichen

Forstverwaltungen beeinflußt. Die größte staatliche Verwaltung verfügt

über rund 750.000 ha Wald.

• Die Zahl großer privater Forstbetriebe ist gering, der größte private

Betrieb verfügt über ca. 28.000 ha Wald (Thurn & Taxis).

• Die Holzindustrie verfügt nicht über nennenswerten Waldbesitz

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Prof. Dr. Martin Moog33

Lehrstuhl für Forstliche Wirtschaftslehre

Tree

Species

Rotation

Period

[a]

Yield

Class

MAImax

[m3/ha/a]

Stumpage

Value

Final Cut[€/ha]

Σ Value

of

Thinnings[€/ha]

Market

Value

of Soil[€/ha]

Etablishment

Costs[€/ha]

Management

Costs[€/ha/a]

Internal

Rate of

Return[%]

Oak 180 4,5 25856 17000 4000 8000 143 0,22

Beech 140 6,7 16623 11798 4000 2000 129 0,40

Spruce 100 10,9 23871 10433 4000 1500 150 1,02

Douglas Fir 100 13,4 29023 16523 4000 3000 160 1,34

Pine 120 7,2 11481 7079 4000 4000 133 0,09

Table 1: Calculation data and internal rate of return on capital for the main tree species in the State forest of Hesse

Quelle: Exkursionsführer zum Faustmann-Symposium 2009 in Darmstadt, erstellt von HessenForst

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Prof. Dr. Martin Moog34

Lehrstuhl für Forstliche Wirtschaftslehre

Einführung in die BWL und die Forstökonomie

• Geschichte der BWL

• Überblick über die BWL

• Methoden der Ökonomie

• Geschichte Forstökonomie / Forstlichen BWL

• Einige Daten zur Forstwirtschaft in Deutschland

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Lehrstuhl für Forstliche Wirtschaftslehre

Strukturinformationen zur Forstwirtschaft in Deutschland

• ca. 10 Mio. Hektar Wald

• ca. 4 bis 5 Fm/ha Holzeinschlag, also insgesamt 40 bis 50 Mio. Fm

• ca. 200 bis 350 Fm Holzvorrat durchschnittlich.

• bei ca. 3 Beschäftigten pro 1000 ha ca. 30.000 Beschäftigte, ca. 0,4

Prozent der Bevölkerung

• Der weit überwiegende Teil des Waldes ist im Eigentum der

Gebietskörperschaften oder stark von den staatlichen

Forstverwaltungen beeinflußt. Die größte staatliche Verwaltung verfügt

über rund 750.000 ha Wald.

• Die Zahl großer privater Forstbetriebe ist gering, der größte private

Betrieb verfügt über ca. 28.000 ha Wald (Thurn & Taxis).

• Die Holzindustrie verfügt nicht über nennenswerten Waldbesitz

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Lehrstuhl für Forstliche Wirtschaftslehre

Tree

Species

Rotation

Period

[a]

Yield

Class

MAImax

[m3/ha/a]

Stumpage

Value

Final Cut[€/ha]

Σ Value

of

Thinnings[€/ha]

Market

Value

of Soil[€/ha]

Etablishment

Costs[€/ha]

Management

Costs[€/ha/a]

Internal

Rate of

Return[%]

Oak 180 4,5 25856 17000 4000 8000 143 0,22

Beech 140 6,7 16623 11798 4000 2000 129 0,40

Spruce 100 10,9 23871 10433 4000 1500 150 1,02

Douglas Fir 100 13,4 29023 16523 4000 3000 160 1,34

Pine 120 7,2 11481 7079 4000 4000 133 0,09

Table 1: Calculation data and internal rate of return on capital for the main tree species in the State forest of Hesse

Quelle: Exkursionsführer zum Faustmann-Symposium 2009 in Darmstadt, erstellt von HessenForst

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Lehrstuhl für Forstliche Wirtschaftslehre

Besitzartenverteilung (Bundesgebiet, Holzbodenfläche, 1000 ha)

0

1000

2000

3000

4000

5000

6000

Bund Land Privat Körperschaft

1000 ha

Quelle: Bundeswaldinventur 2012

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Prof. Dr. Martin Moog38

Lehrstuhl für Forstliche Wirtschaftslehre

Vorräte nach Baumartengruppen (Bundesgebiet, alle Besitzarten)

0

200

400

600

800

1.000

1.200

1.400

Ei Bu a.Lb.,h.L. a.Lb.,n.L. Fi Ta Dgl. Ki Lä

Mio. VFm m.R.

Quelle: Bundeswaldinventur 2012

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Prof. Dr. Martin Moog39

Lehrstuhl für Forstliche Wirtschaftslehre

Holzeinschlag im Jahr 2016 in 1000Fm

Quelle: statista, Daten aus 2016

0

5000

10000

15000

20000

25000

30000

Fichte/ Tanne/Douglasie

Kiefer/ Lärche Buche Eiche

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Prof. Dr. Martin Moog40

Lehrstuhl für Forstliche Wirtschaftslehre

Holzeinschlag nach Holzsorten in 1000Fm ohne Rinde (2016)

Quelle: statista, Daten aus 2016

0

2000

4000

6000

8000

10000

12000

14000

16000

18000

20000

Fichte/ Tanne/Douglasie

Kiefer/ Lärche Buche Eiche

Stammholz Industrie-, Energie-, Restholz

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Prof. Dr. Martin Moog41

Lehrstuhl für Forstliche Wirtschaftslehre

Erlöse (€/Fm) nach Hauptsortimenten (Staatswald Bayern, 2002)

0

20

40

60

80

100

120

140

Fichte B Kiefer

B/C

Buche B Eiche A-C

Stammholz

Industrieh. IL

Triffst im Wald Du einen Säger,

spendier ihm einen Schinkenhäger.

Mit Promille, ganz famos,

akzeptiert er jedes Los.

Pflanzt der Gustl einen Heister,

stärkt ihn danach ein Jägermeister.

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Prof. Dr. Martin Moog42

Lehrstuhl für Forstliche Wirtschaftslehre

Erträge, Aufwendungen und Erntekosten der

Produktionsbereiche 1-3 nach Besitzarten (2016, €/ha HB)

Staat Körp. Privat

Ertrag 485 409 397

Aufwand insg. 442 327 266

Erntekosten 160 125 77

Reinertrag II* 42 101 134

0

100

200

300

400

500

600

Quelle: Stat.Jahrbuch BMELV, 2016

*mit Subventionen

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Prof. Dr. Martin Moog43

Lehrstuhl für Forstliche Wirtschaftslehre

Erträge, Aufwendungen und Erntekosten der

Produktionsbereiche 1-3 nach Baumarten (2016, €/ha HB)*

Fichte Kiefer Buche/Eiche

Ertrag 543 253 369

Aufwand insg. 344 190 272

Erntekosten 125 42 89

Reinertrag II** 204 72 104

0

100

200

300

400

500

600

Quelle: Stat.Jahrbuch BMELV, 2016

* Zahlen basieren auf Daten aus Privat- und Körperschaftswald

**mit Subventionen

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Prof. Dr. Martin Moog44

Lehrstuhl für Forstliche Wirtschaftslehre

Reinerträge I

identische Betriebe, €/ha HB

-200

-100

0

100

200

300

400

500

1993 1994 1995 1996 1997 1998 1999 2000 2001 2002Rein

ert

rag

I [

€/h

a H

B]

untere 25% obere 25% alle Betriebe

Quelle der Daten: Betriebsvergleich des Bundeslandwirtschaftsministeriums

Abbildung: Bormann, Küppers, Thoroe: Zur ökonomischen Situation von Forstbetrieben in Deutschland.

Bundesforschungsanstalt für Forst- und Holzwirtschaft Hamburg, Arbeitsbericht des Instituts für Ökonomie 2005/4

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Prof. Dr. Martin Moog45

Lehrstuhl für Forstliche Wirtschaftslehre

Reinerträge I €/ha HB

Privatwaldbetriebe

Quelle der Daten: Betriebsvergleich des Bundeslandwirtschaftsministeriums

Abbildung: Bormann, Küppers, Thoroe: Zur ökonomischen Situation von Forstbetrieben in Deutschland.

Bundesforschungsanstalt für Forst- und Holzwirtschaft Hamburg, Arbeitsbericht des Instituts für Ökonomie 2005/4

-300

-200

-100

0

100

200

300

400

1991 1992 1993 1994 1995 1996 1997 1998 1999 2000 2001 2002

Rein

ert

rag

I [

€/h

a H

B]

untere 25% obere 25% alle Betriebe

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Prof. Dr. Martin Moog46

Lehrstuhl für Forstliche Wirtschaftslehre

Reinerträge I €/ha HB

nach Eigentumsarten

Quelle der Daten: Betriebsvergleich des Bundeslandwirtschaftsministeriums

Abbildung: Bormann, Küppers, Thoroe: Zur ökonomischen Situation von Forstbetrieben in Deutschland.

Bundesforschungsanstalt für Forst- und Holzwirtschaft Hamburg, Arbeitsbericht des Instituts für Ökonomie 2005/4

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Prof. Dr. Martin Moog47

Reinerträge I €/ha HB

nach Eigentumsarten

Lehrstuhl für Forstliche Wirtschaftslehre

Quelle: Stat.Jahrbuch BMELV, 2013, 2016

-150

-100

-50

0

50

100

150

200

250

300

2005 2006 2007 2008 2009 2010 2011 2012 2013 2014 2015 2016

Reinertrag I nach Eigentumsarten

Staatswald Körperschaftswald Privatwald

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Prof. Dr. Martin Moog48

Lehrstuhl für Forstliche Wirtschaftslehre

Reinerträge II €/ha HB

Privatwaldbetriebe

Quelle der Daten: Betriebsvergleich des Bundeslandwirtschaftsministeriums

Abbildung: Bormann, Küppers, Thoroe: Zur ökonomischen Situation von Forstbetrieben in Deutschland.

Bundesforschungsanstalt für Forst- und Holzwirtschaft Hamburg, Arbeitsbericht des Instituts für Ökonomie 2005/4

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Prof. Dr. Martin Moog49

Reinerträge II €/ha HB

nach Eigentumsarten

Lehrstuhl für Forstliche Wirtschaftslehre

-200

-100

0

100

200

300

400

500

2005 2006 2007 2008 2009 2010 2011 2012 2013 2014 2015 2016

Reinertrag II nach Eigentumsarten

Staatswald Körperschaftswald Privatwald

Quelle: Stat.Jahrbuch BMELV, 2013, 2016

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Lehrstuhl für Forstliche Wirtschaftslehre

Kosten nach Baumarten

Modellannahmen einer Berechnung der BFH

Eiche Buche Fichte Kiefer Dougl.

Bestandesbegründung 6.650 5.370 2.560 2.660 2.750

Läuterung 510 410 410 410 500

Forstschutz und Wege (jährl.) 26 26 36 36 36

Verwaltung (jährl.) 102 102 102 102 102

Quelle: Bormann, Küppers, Thoroe: Zur ökonomischen Situation von Forstbetrieben in Deutschland.

Bundesforschungsanstalt für Forst- und Holzwirtschaft Hamburg, Arbeitsbericht des Instituts für Ökonomie 2005/4

Tabelle 1, S. 6

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Lehrstuhl für Forstliche Wirtschaftslehre

Kalamitätsrisiken

Jahr Ursache Kalamitätsholzanfall

in Millionen m3

1868 Sturm 16

1870 Sturm 11,5

1871 bis 1876 Borkenkäfer nicht genau bekannt

1894 Sturm 9,9

1902 Sturm 7,7

1903 Sturm 4,8

1946 u. folgende Jahre Borkenkäfer nicht genau bekannt

1967 Sturm 25

1972 Sturm 25,5

1984 Sturm 13

1990 Sturm Vivian u. Wiebke 72,5

1991 u. folgende Jahre Borkenkäfer nicht genau bekannt

Übersicht ......: Die größten Kalamitätsanfälle in Deutschland (nach SCHELHAAS u.a. (2002), leicht verändert.

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Kalamitätsrisiken

Lehrstuhl für Forstliche Wirtschaftslehre

Jahr Ursache Kalamitätsholzanfall

in Millionen m3

1999 Sturm Lothar 30 Bad.-Württemberg

4,3 Bayern

2007 Sturm Kyrill 58,8 Europa

=> davon:

10 NRW

4 Hessen

4 Bayern

2,2 Thüringen

1,3 Rh.-Pfalz

1 Sachsen

1 Sachen-Anhalt

1 Sonstige Länder

2008 Sturm Emma 1 NRW

2010 Sturm Xynthia 2,1 Rh.-Pfalz

1,2 Hessen

eigene Darstellung

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Prof. Dr. Martin Moog53

Kalamitätsrisiken

Lehrstuhl für Forstliche Wirtschaftslehre

Jahr Ursache Kalamitätsholzanfall

in Millionen m3

08/2017 bis 01/2018 Gewitterstürme

2017/ 2018

(u.a. Kolle, „Xavier“,

Herwart , Yves, Burglind,

Friederike)

32,7 Europa

=> davon:

12,2 Polen

2,75 Tschechien

1,3 Schweiz

13,8 Deutschland

=> davon:

2,3 Bayern

2 Sachsen-Anhalt

1,65 Sachsen

1,6 Brandenburg

2 Niedersachen

1,36 Hessen

1,4 NRW

01/2018 => davon: Orkan Friederike 8,2 Deutschland

=> davon:

2 Niedersachsen

1,4 NRW

1,3 Hessen

>1 Sachsen

1,5 Sachsen-Anhalt

0,5 Thüringen

Quelle: www.euwid-holz.de eigene Darstellung

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Lehrstuhl für Forstliche Wirtschaftslehre

Rentabilität der Forstwirtschaft

Eine Aussage über die Rentabilität der Forstwirtschaft ist natürlich sehr

von der Bezugsgröße abhängig.

Es kommen in Frage

Abtriebswert (in größeren Betrieben ca. 10.000-12.500 €/ha)

potentieller Verkaufserlös (in gr. Betrieben in Westdeutschland ca.

5.000-8.000 €/ha, bei Verkäufen der BVVG ca. 1.000 €/ha)

Bei 50 €/ha durchschnittlichem Überschuß (vor Steuern) berechnen sich

danach 0,4 Prozent (50/12.500) bis 5 Prozent (50/1000). Letzteres ist

jedoch eher sehr unrealistisch, da die von der BVVG privatisierten

Betriebe nur in Ausnahmefällen überhaupt mit Überschuß

bewirtschaftet werden können.