Einführung in die BWL und die Forstökonomie - … · Einführung in die BWL und die...
Transcript of Einführung in die BWL und die Forstökonomie - … · Einführung in die BWL und die...
Prof. Dr. Martin Moog1
Lehrstuhl für Forstliche Wirtschaftslehre
Einführung in die BWL und die Forstökonomie
• Geschichte der BWL
• Überblick über die BWL
• Methoden der Ökonomie
• Geschichte Forstökonomie / Forstlichen BWL
• Einige Daten zur Forstwirtschaft in Deutschland
Ich dacht´an meine Schulden,
Ich dacht´ans Liebchen mein,
Ich dacht´auch ans Studieren –
Das fiel zuletzt mir ein.
Wilhelm Busch
Schläfst Du tief bei BWL,
endet die Karriere schnell.
Zur Motivation;
in doppelter Hinsicht ein BWL-Thema
Prof. Dr. Martin Moog2
Lehrstuhl für Forstliche Wirtschaftslehre
Literatur zur Geschichte der BWL
• Brockhoff, Klaus: Betriebswirtschaftslehre in Wissenschaft und
Geschichte. Gabler Verlag, 2009
• Brockhoff, Klaus: Geschichte der Betriebswirtschaftslehre.
Kommentierte Meilensteine und Originaltexte. Gabler Verlag,2.
Auflage, 2002
• Sundhoff, Edmund: Dreihundert Jahre Handelswissenschaft. 2.
Auflage, 1991, Wirtschaftsverlag Bachem, Köln
• Bellinger, Bernhard: Geschichte der Betriebswirtschaftslehre, Stuttgart,
1967
• Bellinger, Bernhard: Die Betriebswirtschaftslehre der neueren Zeit.
Darmstadt, 1988
• Schneider, Dieter: Betriebswirtschaftslehre, Band 4, 2001
Prof. Dr. Martin Moog3
Lehrstuhl für Forstliche Wirtschaftslehre
Wo liegen die Quellen der Betriebswirtschaftslehre?
• in der antiken Philosophie
• in Oberitalien im 15. Jahrhundert
• in Frankreich im 17. Jahrhundert
• im Kameralismus
• in Deutschland zu Beginn des 20. Jahrhunderts
Prof. Dr. Martin Moog4
Lehrstuhl für Forstliche Wirtschaftslehre
Ist die BWL oder die VWL die ältere Wissenschaft?
oikosdespotes = der Hausvater oft ein wirklicher Despot
Was hatte in der Menschheitsgeschichte zuerst Bedeutung,
die Steuerung von Einzelwirtschaften oder die Steuerung von Volkswirtschaften?
daher Einzelwirtschaftslehre in der Antike
mit moralethischem Schwerpunkt
Steuerung des gesamten Verhaltens
Ethik, Technik und Wirtschaftlichkeitsstreben
Prof. Dr. Martin Moog5
Lehrstuhl für Forstliche Wirtschaftslehre
Erste Ansätze der Betriebswirtschaftslehre
• Sumerer, ca. 3500-3000 v.Chr.(erste Vermögensaufstellung auf Tontafeln, Rechnungen, Quelle Schneider 2001)
• Antike Quellen (XENOPHON, Ökonomische Schriften,
Cato, Varro, Columella)
• Luca Pacioli, Venedig (1445-1509)
Buchhaltungslehre
• Handlungswissenschaft (Merkantilismus)
(Jaques Savary, Paris, 1622-1690)
• Kameralismus
(z.B. Johann Heinrich Jung-Stilling, 1740-1817)
Prof. Dr. Martin Moog6
Lehrstuhl für Forstliche Wirtschaftslehre
Xenophon
ca. 400 v. Chr.
Schüler des Sokrates
nach dem Justizmord an Sokrates auf dem Pelepones lebend.
Sehr intensive Beschäftigung mit der Landwirtschaft und der Viehzucht.
http://commons.wikimedia.org/wiki/Ima
ge:Luca_Giordano_005.jpg
http://commons.wikimedia.org
/wiki/Image:Xenophon.jpg
In der römischen Literatur (Cato, Varro, Columella)
finden sich Ausführungen zur landwirtschaftlichen
Betriebslehre.
Beispielsweise wurde das Fixkostenproblem
erkannt. Auch Organisationsproblem
(Leitungsspanne) wurden behandelt.
Ebenso Wirtschaftlichkeitsrechnungen.Quelle: D. Schneider, 2001
In einem anderen Werk (Poroi „Die Mittel“ hat sich Xenophon
mit den Staatsfinanzen und Investitionen (Bergbau) beschäftigt.
Prof. Dr. Martin Moog7
Lehrstuhl für Forstliche Wirtschaftslehre
Die Einführung des Rechnens mit arabischen Zahlen
Dieser Fortschritt ist Leonardo Fibonacci Pisano zu verdanken.
Er verfaßte 1202 das Liber abaci,
welches als erstes Lehrbuch der kommerziellen Arithmetik verstanden werden
kann.
Damit wurden die Voraussetzungen verbessert, Entscheidungen auf
Berechnungen zu stützen.
Das arabische Zahlensystem stammte wohl ursprünglich aus Indien.
Erwähnt z.B. bei Sundhoff, 1991, S. 20 f.
Auch bei Brockhoff, 2009, S. 35
Prof. Dr. Martin Moog8
Lehrstuhl für Forstliche Wirtschaftslehre
Universitätsgründungen
Bologna 1088
Heidelberg 1386
älteste Universität in Deutschland
nach Wien und Prag
http://commons.wikimedia.org/wiki/Image:Bologna-
Piazza_Maggiore.jpg
http://commons.wikimedia.org/wiki/Imag
e:Bologna_University_seal.jpg
http://commons.wikimedia.org/wiki/Image:Heidelberg.jpg
Prof. Dr. Martin Moog9
Lehrstuhl für Forstliche Wirtschaftslehre
Universitätsgründungen
Tübingen 1477 Marburg 1527
Würzburg 1402,
Wiederbegründung 1582Wittenberg 1502
„Lutherstadt“
http://commons.wikimedia.org/wiki/Image:T%C
3%BCbingen_Neckarfront_3.JPG
http://commons.wikimedia.org/wiki/Image:Marie
nberg_wuerzburg.jpg
http://commons.wikimedia.org/wiki/Image:Mar
burg_Alte_Universit%C3%A4t.jpg
Eigenes Foto, 2009
Prof. Dr. Martin Moog10
Lehrstuhl für Forstliche Wirtschaftslehre
Betriebswirtschaftslehre an den Universitäten
Paul Jacob Marperger hielt 1715 ein Plädoyer für die Einführung der
Betriebswirtschaftslehre an den Universitäten, aber ohne Erfolg.
Er führte zwölf Gründe an und beschäftigte sich mit drei Einwänden.
Dazu Brockhoff, 2009, S. 131 ff.
Prof. Dr. Martin Moog11
Lehrstuhl für Forstliche Wirtschaftslehre
Luca de BurgoPonte Vecchio, Florenz
Die Zentren des Handels mit dem fernen Osten
http://commons.wikimedia.org
/wiki/Image:Pacioli.jpg http://commons.wikimedia.org/wiki/Image:Ponte_Vecchio_visto_dal_ponte_
di_Santa_Trinita.jpg
http://commons.wikimedia.org/wiki/Ima
ge:%E8%8A%B1%E6%A4%92_Zanth
oxylum.jpg
http://commons.wikimedia.org/wiki
/Image:Scale_of_justice_gold.jpghttp://commons.wikimedia.
org/wiki/Image:Chesapeake.jpg
Die arabischen
Zahlen kamen
um ca. 1200
nach Italien.
Eigentlich
stammen sie
aus Indien.
Buchhaltungspflicht für Bankiers
aber schon im antiken Rom, damals
schon Kladde (Zeitbuch) und Hauptbuch.
Prof. Dr. Martin Moog12
Lehrstuhl für Forstliche Wirtschaftslehre
Die Fugger
Jakob Fugger im Kontor Jakob Fugger, Der Reiche
1459-1525
http://commons.wikimedia.org/wiki/Image:
Fuggerkontor.jpghttp://commons.wikimedia.org/wiki/Image:Albrecht
_D%C3%BCrer_080.jpg
Prof. Dr. Martin Moog13
Lehrstuhl für Forstliche Wirtschaftslehre
Quelle: http://www.regio-augsburg.de/wwwfugger/inhalt.swf
Prof. Dr. Martin Moog14
Lehrstuhl für Forstliche Wirtschaftslehre
http://commons.wikimedia.org/wik
i/Image:Hans_Maler_001.jpg
http://www.regio-augsburg.de/wwwfugger/inhalt.swf
http://commons.wikimedia.org/wiki/Imag
e:Karl_V_1531_Barthel_Beham.jpg
Die Fugger kennen
viele.
Wer kennt die Welser?
Prof. Dr. Martin Moog15
Lehrstuhl für Forstliche Wirtschaftslehre
Den Namen „Fugger“ findet man heute weltweit in Geschichts- und
Schulbüchern. Der berühmteste Vertreter der Familie war der Renaissance-
Kaufherr, Montanindustrielle und Bankier Jakob Fugger der Reiche (1459 bis
1525).
Das Netz der Niederlassungen des Fuggerschen Unternehmens-Imperiums
überzog weite Teile Europas. Die Fugger-Firma handelte aber auch mit Indien,
Südamerika und Afrika. Prominenteste Kunden waren die Päpste, die Kaiser
Maximilian I., Karl V. und Ferdinand I. von Habsburg, die Könige von
Deutschland, Spanien und Portugal, England und Ungarn sowie die Medici in
Florenz.
Unter Anton Fugger, dem Neffen und Nachfolger Jakob Fuggers, erreichte das
Firmenvermögen 1546 seinen höchsten Stand.
Jakob Fugger stiftete 1521 die weltberühmte Fuggerei, die älteste bestehende
Sozialsiedlung der Welt, sowie den von Albrecht Dürer geplanten Fuggerchor in
der Augsburger St.-Anna-Kirche. Bauten und Kunstwerke der Fugger findet man
heute in mehreren Ländern Europas. Bedeutendste Sehenswürdigkeiten im
bayerischen Schwaben sind in Augsburg die Fuggerei, die Fuggerkapelle in der
Annakirche, die Fuggerhäuser (mit dem Damenhof) und die Fuggergrabkapellen
in der Ulrichsbasilika sowie im Umland die Fuggerschlösser in Kirchheim und
Babenhausen (beide Unterallgäu) sowie die Theklakirche in Welden (Landkreis
Augsburg). Auch in Orten früherer Fuggerscher Herrschaften findet man
herausragend gestaltete Wallfahrtskirchen wie die in Biberbach (Landkreis
Augsburg) oder in Kirchhaslach (Landkreis Unterallgäu).
Quelle: http://www.fugger.de/de/1_geschichte.htm
Prof. Dr. Martin Moog16
Lehrstuhl für Forstliche Wirtschaftslehre
Buchführung - historisch
aus dem Altertum ist verständlicherweise wenig erhalten
in Rom Buchführungspflicht für Bankiers, zur rechtlichen Sicherung
(Dokumentationszweck)
Die Zünfte kannten Buchführungspflichten, ebenfalls zur Dokumentation,
nicht zur Gewinnermittlung
In der Stadt Genua ab 1340 doppelte Buchhaltung (vor Paciolo!)
Bei den Handelsgesellschaften bestand das Problem der Gewinnaufteilung
unter den Gesellschaftern und damit ein neuer Rechungszweck.
Für Einzelkaufleute hatte die Buchführung bis ins 19. Jh. nur den
Zweck der Dokumentation.
Die doppelte Buchführung war mehr ein technischer Fortschritt (Fehler-
vermeidung!) als ein Fortschritt in einzelwirtschaftlichen Denken.
Die doppelte Buchführung ist keineswegs flächendeckend verbreitet!
(Eisenbahngesellschaften, Kolonialhandelsgesellschaften, bis ins 20. Jh.)
Prof. Dr. Martin Moog17
Lehrstuhl für Forstliche Wirtschaftslehre
Historische Abschnitte der Handelswirtschaftslehre
nach Sundhoff
1200 1700
Kommerzienkunde1650 1800
Merkantilwissenschaft
1750 1900
Handlungswissenschaft
1850 2000
Handelswirtschaftslehre
nach Sundhoff, 1991, S. 15
Prof. Dr. Martin Moog18
Lehrstuhl für Forstliche Wirtschaftslehre
Die von Sundhoff ausführlich behandelten Autoren
Kommerzien-
kunde
Merkantil-
wissenschaft
Kameralismus
Handlungs-
wissenschaft
Handelswirt-
schaftslehre
bis 1700 1650 bis 1800 1750 bis 1900 1850 bis 2000
Pisano
Pacioli
Peri
Savary
Marperger
Ludovici
Leuchs
Ludivici(Zuordnung nicht
eindeutig)
Schär
Seyffert
Prof. Dr. Martin Moog19
Lehrstuhl für Forstliche Wirtschaftslehre
Die von Bellinger vorgenommene Einteilung der Geschichte
der BWL
Alte Geschichte Mittlere Geschichte Neuere Geschichte
bis 1600 1600 bis 1900 ab 1900
Summerer
Xenophon
Aristoteles
Pacioli
Peri
Savary
Ludovici
Leuchs
von Thünen
Cournot
Karl Marx
Nicklisch
Fritz Schmidt
Friedrich Henzel
Eugen Schmalenbach
Erich Schäfer
Joseph Kolbinger
Erich Gutenberg
Er nennt weitere Autoren, geht aber auf die anderen kaum ein.
Prof. Dr. Martin Moog20
Lehrstuhl für Forstliche Wirtschaftslehre
Handlungswissenschaft
• Benedetto Cotrugli (behandelt bei D. Schneider, 2001 S. 123)
• Leon Battista Alberti (1404-1474)
Wollhändler aus Florenz
• Johann Joachim Becher (1625-1685)
Ansätze einer Marktformenlehre
• Jacques Savary (1622-1690)
• Johann Michael Leuchs, Nürnberger Kaufmann (1763-1836)
D. Schneider sieht in der Handlungswissenschaft
nur die Anwendung der Ökonomik auf die
zahlungskräftige Kundschaft der Kaufleute.
Danach leistet sie keinen Beitrag zur Entwicklung
einer Einzelwirtschaftslehre.
Sundhoff sieht das positiver.
Die zeitliche Abgrenzung geht
hier in der Vergangenheit über
die von Sundhoff hinaus.
Prof. Dr. Martin Moog21
Lehrstuhl für Forstliche Wirtschaftslehre
Jacques Savary (1622-1690)
Savary war Mitarbeiter von Colbert und Finanzminister unter Ludwig XIV und
hat die Wirtschaftstheorie und –entwicklung im beginnenden Zeitalter des
Merkantilismus (1650 – 1800) geprägt.
Sein wichtigstes Werk "Der vollkommene Kauf- und Handelsmann“ („Le parfait
négociant“) ist 1676 in einer deutsch-französischen Ausgabe erschienen und
enthält eine straffe Systematik, allgemeine Regeln und Richtlinien für den
Kaufmann. Faksimile mit einem Kommentarband von B. Schefold und D.
Schneider erhältlich:
„... der geglückte Versuch, das gesamte kaufmännische Wissen seiner Zeit zu
sammeln und in eine systematische Ordnung zu bringen. „Savarys
eingehende Schilderung der Welt des Kaufmanns in der Barockzeit ... nimmt
in der Geschichte der Wirtschaftswissenschaften eine Sonderstellung ein“
(Schefold, Klappentext „Le parfait négociant“ Faksimile der Erstausgabe)
Hintergrund: Finanzierungsbedarf des Staates (z.B. für Söldnerheere):
Entwicklung von Steuern, Außenhandel, staatliche Betriebe (Manufakturen)
Prof. Dr. Martin Moog22
Lehrstuhl für Forstliche Wirtschaftslehre
Weg der handelswiss. Kenntnisse in der Literaut von Italien über
Frankreich nach Deutschland
Italien
Peri
Frankreich
Savary (1622-1690)
Deutschland
Marperger (1656-1730)
In den Schriften zur Geschichte der Betriebswirtschaftslehre
ist ein Nachdruck des Buches von Savary verfügbar,
mit einer Inhaltsangabe von Prof. Dr. Klein-Blenkers, Universität zu Köln
Prof. Dr. Martin Moog23
Lehrstuhl für Forstliche Wirtschaftslehre
Paul Jacob Marperger (1656 – 1730)
Er wurde in Nürnberg geboren, begann mit einer juristischen Ausbildung.
Dann erhielt er in Lyon eine kaufmännische Ausbildung.
Dann verbrachte er eine Zeit in Genf und reiste durch ganz Europa,
bis er sich in Sachsen niederließ.
Er war stark von Savarys Werk geprägt.
Er hat – wohl auch um Geld zu verdienen – sehr viel geschrieben, wohl
in einem sehr barocken Stil und oft nicht glücklich gegliedert. Daher ist die
Einschätzung seiner Bedeutung sehr unterschiedlich.
Seine Absicht war wohl, ein dreibändiges Werk zu schreiben zur Ausbildung
des Kaufmanns-Lehrlings, des –Gesellen und des wiss. gebildeten Kaufmanns.
Der dritte Band ist aber nicht erschienen.
Er wurde zum Mitglied der Königl. Preußischen Akademie der Wissenschaften
ernannt. vgl. Sundhoff, 1991, S 47 ff.
Prof. Dr. Martin Moog24
Lehrstuhl für Forstliche Wirtschaftslehre
Kameralismus
Kameralismus (lat. camera 'fürstl. Schatzkammer'),
im Zeitalter des Absolutismus Lehre von der fürstl.,
dann allg. von der staatl. Finanzverwaltung;
dt. Sonderprägung der volkswirtschaftl. Theorie des Merkantilismus.
Kameralistische Lehrstühle z.B. in
Halle
Frankfurt a.d. Oder
Wien
staatswirtschaftliche Institute in
Rinteln
Marburg
Ingolstadt
Kameralhochschulen in
(Kaisers-)Lautern
Kameral-Fakultäten z.B. in
Stutgart
Mainz
Gießen
Prof. Dr. Martin Moog25
Lehrstuhl für Forstliche Wirtschaftslehre
Carl Günther Ludovici
Carl Günther Ludovici (Ludewig) wurde am 7. August 1707 in Leipzig geboren
und starb dort am 5. Juli 1778.
Als Carl Günther das Studium der Philosophie und Theologie
an der Universität Leipzig aufnahm, amtierte sein Vater gerade als Rektor.
Ludovici wurde 1728 Magister der Philosophischen Fakultät und erhielt
1733 eine ordentliche, außerplanmäßige Professur der Weltweisheit in Leipzig,
d. h. einen Lehrstuhl für praktische Philosophie.
1761 wurde er Professor für Aristotelische Logik.
1765/66 war Ludovici Rektor der Universität Leipzig und gleichzeitig
Dekan der Philosophischen Fakultät. Neben seinen philosophischen Arbeiten,
in denen er sich vor allem mit Gottfried Wilhelm Leibniz und Christian Wolff
beschäftigte, publizierte er zahlreiche betriebswirtschaftliche und
allgemeinökonomische Abhandlungen
Quelle: www.zedleriana.de/zredludovici.htm
Prof. Dr. Martin Moog26
Lehrstuhl für Forstliche Wirtschaftslehre
Carl Günther Ludovici
Brockhoff (2009, S. 127 ff.) stellt eine Schrift von Ludovici vor:
Grundriß eines vollständigen Kaufmanns-Systems, nebst den Anfangsgründen
der Handlungswissenschaft, und angehängter kurzer Geschichte der
Handlungen von Europa, auch bis in die anderen Welttheile, 2.Aufl., Leipzig
1768
Besonders betont wird von Brockhoff das Eingehen auf die
Wahrscheinlichkeitsrechnung als Hilfswissenschaft des Kaufmanns.
Quelle: www.zedleriana.de/zredludovici.htm
Prof. Dr. Martin Moog27
Lehrstuhl für Forstliche Wirtschaftslehre
Jung-Stilling (1740-1817)
Der vielseitig begabte Johann Heinrich Jung-Stilling (1740 bis 1817),
der Weltweisheit und Arzneikunde Doktor, entstammt dem Siegerland. Er
wirkte zunächst als Schneider, Knopfmacher, Landwirtschaftsgehilfe,
Schulmeister und Vermessungsassistent in seiner Heimat.
Sieben Jahre lang war Jung-Stilling danach die rechte Hand eines
bedeutenden Fabrikanten und Fernhandelskaufmanns im Bergischen Land.
Weitere sieben Jahre wirkte er als praktischer Arzt in Wuppertal-Elberfeld.
Ein Vierteljahrhundert lehrte Jung-Stilling sodann ökonomische
Wissenschaften in Kaiserslautern, Heidelberg und Marburg. Er ist Verfasser
von 11 darauf bezüglichen Lehrbüchern und Autor zahlreicher Fachaufsätze.
Einen Namen machte er sich auch als volkstümlicher Schriftsteller und als
Theologe. Seine "Lebensgeschichte" wurde in viele Fremdsprachen übersetzt
und ist bis heute ein Bestseller geblieben.
Zeit seines Lebens befreite er gut 3 000 Menschen durch Operation
aus der Blindheit; Jung-Stilling gilt als einer der berühmtesten deutschen
Ophthalmo-Chirurgen.
Quelle: www.uni-siegen.de
http://commons.wikimedia.o
rg/wiki/Image:Johann_Heinr
ich_Jung_Stilling.jpg
Prof. Dr. Martin Moog28
Lehrstuhl für Forstliche Wirtschaftslehre
geboren in Speyer
Leibarzt des Kurfürsten in Mainz, Professor für Medizin, 1666 bis 1676
kaiserlicher Rat Leopolds I. (Österreich), Mitglied des
Kommerzkollegiums zu Wien. Dann in Holland und in England lebend.
Gestorben 1682 in London.
Johann Joachim Becher nimmt als herausragender Vertreter des
Kameralismus eine Sonderstellung in der Geschichte des
ökonomischen Denkens ein. Becher war darum bemüht, die
Kameralwissenschaft in ein geschlossenes System zu fassen.
Hauptwerk: Politischer Discurs. 1668. Darin Ansätze eines analytischen
Gebäudes, im Zentrum die Konsumausgaben.
Johann Joachim Becher (1635 - 1682)
Quelle: Verlag Wirtschaft und Finanzen
www.oekonomie-
klassiker.de/werke/buecher/masterset.html?%bech
er%http://www.schaeffer-poeschel.de/isbn/978-3-
87881-054-4.html
Prof. Dr. Martin Moog29
Lehrstuhl für Forstliche Wirtschaftslehre
Becher, Johann Joachim, * 6. 5. 1635 Speyer (Deutschland),
† Oktober 1682 London (Großbritannien),
Kameralist, Arzt und Chemiker. Nach Studien- und Wanderjahren
in Deutschland, Schweden, Italien und Holland wurde er Leibarzt
in Mainz und in München, kam 1666 an den Wiener Kaiserhof,
wo er die Schaffung eines Kommerzkollegs als Wirtschaftsbehörde
anregte, verließ Österreich wieder, kehrte aber 1670 als alchimistischer
und wirtschaftlicher Berater Kaiser Leopolds I. zurück.
Sein Projekt einer Seidenmanufaktur war unterdessen in Walpersdorf
(Niederösterreich, 1666-78) verwirklicht, die 1. Orientalische
Handelskompagnie war 1667 gegründet worden; nun schuf er
in Wien ein Kunst- und Werkhaus als Musterwerkstätte (1676-83).
Ab 1679 nahm er sein Wanderleben wieder auf, bereiste Holland
und England.
Becher war ein seiner Zeit vorauseilender Theoretiker des Merkantilismus,
der viele Anregungen gab, deren Verwirklichung er aber selten durchstand.
Er gewann erstmals Leuchtgas aus Steinkohle;
in seinen Schriften befasste er sich mit Theologie, Philosophie, Chemie und Wirtschaft.
Johann Joachim Becher (1635 - 1682)
http://commons.wikimedia.org/
wiki/Image:BecherJ.jpg
Quelle: TU Graz
Prof. Dr. Martin Moog30
Lehrstuhl für Forstliche Wirtschaftslehre
Internetseite der Johann Joachim Becher Gesellschaft
http://www.jjbg.de/
Johann Joachim Becher (1635 - 1682)
Prof. Dr. Martin Moog31
Lehrstuhl für Forstliche Wirtschaftslehre
Johann Joachim Becher gilt als einer, wenn nicht als der Begründer des
Merkantilismus in Deutschland.
Zugleich hat man ihn zu den "österreichischen Kameralisten" gezählt,
weil er - selbst kein Österreicher – von seinem Wirken her den
"österreichischen Ländern zugeordnet" wird (Dittrich 1974, S. 58).
Johann Joachim Becher (1635 - 1682)
Prof. Dr. Martin Moog32
Lehrstuhl für Forstliche Wirtschaftslehre
1717 bis 1771
Hauptwerk: Grundsätze der Policey-Wissenschaft. 1756, Göttingen
Justi führte den Reichtum eines Landes auf den Außenhandel, das
Bevölkerungswachstum und den Bergbau zurück.
(Schefold, Klappentext „Grundsätze der Policey-Wissenschaft“,
Faksimile der Erstausgabe)
Johann Heinrich Gottlob von Justi (1717 – 1771)
Prof. Dr. Martin Moog33
Lehrstuhl für Forstliche Wirtschaftslehre
Ausführliche Abhandlung von denen Steuern und Abgaben nach ächten,
aus dem Endzweck der bürgerlichen Gesellschaften abfließenden Grundsätzen,
zur Wohlfarth der Völker dienlichen Maaßregeln,
Königsberg und Leipzig: Woltersdorff, 1762, 202 S.
als Download verfügbar: http://www.digitalis.uni-koeln.de/Justi/justi_index.html
http://www.litlinks.it/j/justi_jhg.htm
geb. 1717 in Brücken (Kr. Sangershausen)
gest. 1771 in Küstrin
Johann Heinrich Gottlob von Justi
Prof. Dr. Martin Moog34
Lehrstuhl für Forstliche Wirtschaftslehre
http://commons.wikimedia.org/wiki/Image:Goethe_hermann_und_dorothea.jpghttp://commons.wikimedia.org/wiki/Image:Goethe_%
28Stieler_1828%29.jpg
Das Epos, das Auktionsgeschichte machte
"Was das Honorar betrifft, so stelle ich Herrn Oberkonsistorialrat Böttiger ein versiegeltes Billet zu,
worin meine Forderung enthalten ist, und erwarte, was Herr Vieweg mir für meine Arbeit anbieten zu
können glaubt. Ist sein Anerbieten geringer als meine Forderung, so nehme ich meinen versiegelten
Zettel uneröffnet zurück und die Negation zerschlägt sich, ist es höher, so verlange ich nicht mehr als in
dem, alsdann von Herrn Oberkonsistorialrat zu eröffnenden Zettel verzeichnet ist.“
Johann Wolfgang von Goethe am 16. Januar 1797 in einem Brief an Hans Friedrich Vieweg
Quelle: FAZ, 22.12.2007, Nr 298, S.21
Prof. Dr. Martin Moog35
Aufgewachsen in Hooksiel und Jever, absolvierte Thünen von 1799 bis 1803 eine landwirtschaftliche
Ausbildung u.a. bei Lucas Andreas Staudinger in Groß Flottbek bei Hamburg und bei
Albrecht Daniel Thaer in Celle.
Im Anschluss studierte er zwei Semester an der Universität Göttingen.
1806 pachtete Thünen das Gut Rubkow bei Anklam, Vorpommern. 1809 erwarb er das 465 ha große
Gut Tellow bei Teterow, Mecklenburg. Neben der Bewirtschaftung seines Betriebes beschäftigte sich
Thünen mit Fragen der Bodenfruchtbarkeit ("Bodenstatik") und der Entstehung der Getreidepreise.
Seine Erkenntnisse veröffentlichte er 1826 in dem Buch "Der isolierte Staat ..." (s. Werke) bei Friedrich
Perthes in Hamburg. 1830 wurde er auf Grund seiner wissenschaftlichen Verdienste zum Ehrendoktor
der Universität Rostock ernannt. 1842 erschien die zweite, vermehrte und verbesserte Auflage des
"Isolierten Staates" bei Leopold in Rostock.
Unter dem Eindruck der Ereignisse des Frühjahrs 1848 trat im April Thünens lange geplantes
Gewinnbeteiligungsmodell für die Tellower Arbeiter in Kraft. Es nahm einige Punkte der späteren
Sozialversicherung vorweg. Im Juni wurde er Ehrenbürger der Stadt Teterow. Ebenfalls 1848 wurde
Thünen als Ersatzmann für den Abgeordneten der Frankfurter Nationalversammlung Johann Pogge
gewählt. Er konnte die Reise jedoch nicht antreten.
1850 veröffentlichte Thünen den zweiten Teil des "Isolierten Staates", in dem er der Frage nach dem
"natürlichen Arbeitslohn" nachgeht. Die von ihm dafür gefundene Formel
(a = Existenzminimum, p = Arbeitsprodukt), die lange kontrovers diskutiert wurde und heute als
überholt gilt, schmückt seinen Grabstein in Belitz bei Teterow, Mecklenburg.
von Thünen
vgl. Brockhoff, 2009, S. 141 ff.
Prof. Dr. Martin Moog36
von Thünens Modell
Prof. Dr. Martin Moog37
Lehrstuhl für Forstliche Wirtschaftslehre
Carl Menger (1840 – 1921)
vgl. Wikipedia
vgl. Brockhoff, 2009, S. 145 f.
Carl Menger war ab 1879 Professor für Politische Ökonomie und Statistik
in Wien.
Sein 1871 erschienenes Werk Grundsätze der Volkswirthschaftslehre läßt
ihn als Begründer der österreichischen Grenznutzenschule erscheinen.
Er führte den Wert eines Gutes auf den Grenznutzen (Nutzen der letzen Einheit)
zurück.
Ab 1876 war er Lehrer und Freund des Kronprinzen Rudolf, der sich 1889
erschoß.
Eine 1878 veröffentlichte radikal-liberale Streitschrift gilt als gemeinsames
Werk der beiden.
1903 zog er sich ins Privatleben zurück.
Prof. Dr. Martin Moog38
Lehrstuhl für Forstliche Wirtschaftslehre
Neugründungen von Handelshochschulen Anfang des 20.
Jahrhunderts
• Leipzig 1898
• Frankfurt, 1901
• Köln, 1901
• Aachen, 1903
• Berlin, 1906
• Mannheim, 1907
• St. Gallen, 1908
• München, 1910
• Königsberg, 1915
• Nürnberg, 1919
erfolgreiche Vorläufer in Frankreich
und Belgien, auch in Wien
Jedenfalls anfangs keine ausgeprägt
betriebswirtschaftliche Ausbildung!
Eher Wiederauferstehung des
Kameralismus.
Der Name HHL wird von einer
Leipziger Neugründung benutzt.
1903 auch erster BWL Lehrstuhl an einer
Universität – Zürich
besetzt mit Friedrich Schär, der später
nach Berlin wechselte.
1903 auch erste Habilitation in BWL
Eugen Schmalenbach
Prof. Dr. Martin Moog39
Lehrstuhl für Forstliche Wirtschaftslehre
Entwicklung von Technik und Wirtschaftswissenschaft
1500
erster
Jahresabschluß
1500 1600 1700 1800 1900 2000
1765
Watts
Dampfmaschicne
1670
Jaques Savary
Handlungswissenschaft
ab 1900
Gründung der
Handelshochschulen
erste Baumwoll-
spinnmaschine
1785
1752
Ludovici
„Vollständiges
Kaufmannslexikon“
Industrialisierung
1775
Adam Smith
Prof. Dr. Martin Moog40
Lehrstuhl für Forstliche Wirtschaftslehre
Klassiker der Betriebswirtschaftslehre
• Babbage, Charles (geb. 1791 bis 1871)
On the Economy of Machinery and Manufactures, 1832
• Lardner, Dionysius (1793-1845) irischer Mathematiker
erste Verkehrsbetriebslehre (Eisenbahnwesen), ziemlich unbekannt
fortschrittliche Kostentheorie, Preispolitik, Innenfinanzierungspolitik
• Fayol, Henri (1841 – 1925)
Verwaltungslehre
• Taylor, Frederick Winslow (1856 – 1915)
Shop Management (1903)
Scientific Management (1911, erste dt. Übersetzung 1912)
• Ford, Henry (1863 – 1947)
Rationalisierung der Produktion, Arbeitsteilung, Fließband
• Gilbreth, Frank Bunker (1868 – 1924)
Arbeitswissenschaft, z.B. Lichtspuraufnahmen von Bewegungen
Prof. Dr. Martin Moog41
Lehrstuhl für Forstliche Wirtschaftslehre
Klassiker bzw. Vorläufer der BWL
Frederick Taylor Henri FayolHenry Ford
Lilian u. Frank Gilbreth Charles Babbage
http://commons.wikimedia.org/wi
ki/Image:Frederick_Winslow_Ta
ylor.JPG
http://commons.wikimedia.org/wi
ki/Image:Fonds_henri_fayol.jpg
http://commons.wikimedia.org/wiki/Image:ModelTFo
rd1913.jpg
http://commons.wikime
dia.org/wiki/Image:Cha
rles_Babbage.jpg
Prof. Dr. Martin Moog42
Lehrstuhl für Forstliche Wirtschaftslehre
Charles Babbage (1791 bis 1871)
Charles Babbage wurde durch seine Rechenmaschinen bekannt, er
wird als einer der Väter des Computers bezeichnet.
Sein Buch von 1832 schildert vor und frühindustrielle
Fertigungsmethoden, enthält Betrachtungen über Produktion und
Kommunikation, über Arbeitsteilung und die Vorzüge
marktwirtschaftlicher Ordnung. Das Werk beeinflußte Karl Marx und
John Stuart Mill. Es wird als ein Werk industrieller Produktions- und
Managementlehre angesehen.
Als Faksimile mit einem Kommentarband erhältlich.
Quelle: Verlag Wirtschaft und Finanzen
www.oekonomie-
klassiker.de/werke/buecher/masterset.html?%babbage%http://
www.schaeffer-poeschel.de/isbn/978-3-87881-071-1.html
Ada Lovelance, (1815 – 1852) die eheliche Tochter
von Lord Byron, war Mitarbeiterin von Charles
Babbage.
Wegen ihrer schriftlichen Kommentare zur
Rechenmaschine von Charles Babbage wurde die
Programmiersprache Ada nach ihr benannt.
Sie schrieb quasi der Welt erstes Computerprogramm.
Schlagen Sie bei Wikipedia nach.
Prof. Dr. Martin Moog43
Lehrstuhl für Forstliche Wirtschaftslehre
Frederick Winslow Taylor (1856 – 1915)
Einige Quellen aus dem Internet
http://de.wikipedia.org/wiki/Taylorismus
http://de.wikipedia.org/wiki/Frederick_Winslow_Taylor
http://en.wikipedia.org/wiki/Frederick_Winslow_Taylor
http://www.stfrancis.edu/ba/ghkickul/stuwebs/bbios/biograph/fwtaylor.htm
http://www.marxists.org/reference/subject/economics/taylor/principles/index.htm
http://www.skymark.com/resources/leaders/taylor.asp
http://www.ibiblio.org/eldritch/fwt/taylor.html
Einen kompakten Beitrag zum Scientific Management von Alfred Kieser
„Managementlehre und Taylorismus“ findet man in dem von Alfred Kieser
und Mark Ebers herausgegebenen Band Organisationstheorien,
6. Auflage, S. 93 ff.
http://commons.wikimedia.org/wi
ki/Image:Frederick_Winslow_Ta
ylor.JPG
Prof. Dr. Martin Moog44
Lehrstuhl für Forstliche Wirtschaftslehre
Frank Bunker Gilbreth (1868 – 1924)
Einige Quellen
http://www.accel-team.com/scientific/scientific_03.html
http://members.cox.net/mhamill1/fgquotes/gilbreth.htm
http://en.wikipedia.org/wiki/Frank_Bunker_Gilbreth
http://www.dmtm.com/infos/geschichte/geschichte.php
Prof. Dr. Martin Moog45
Lehrstuhl für Forstliche Wirtschaftslehre
Als Frank Bunker Gilbreth Maurern bei der Arbeit zusieht, fällt ihm auf, dass jeder unnötig Kraft vergeudet. Die Suche nach der optimalen Arbeitsmethode lässt ihn nicht mehr los. Im Gegensatz zu Taylor ist Gilbreth weniger an einer Steigerung der Arbeitsleistung als vielmehr an der optimalen Arbeitsmethode und Arbeitsplatzgestaltung interessiert. Zudem rückt er ermüdungsfreies Arbeiten, die Anleitung der Arbeiter und ähnliches in den Mittelpunkt seiner Forschungen.
Gilbreth begründet das Bewegungsstudium. Dazu verwendet er den Film und einen mitlaufenden Zeitmesser.
Nach seiner Theorie lassen sich alle menschlichen Bewegungen auf 17 Grundbewegungselemente (Therbligs) zurückführen. Um die optimale Arbeitsmethode zu ermitteln, eliminiert er nun jedes Therblig, das nicht dem Arbeitsfortschritt dient. Das Rohmaterial für die Entwicklung des MTM-Verfahrens ist gefunden.
Frank Bunker Gilbreth (1868 – 1924)
Quelle:
https://www.dmtm.com/infos/geschichte/ges
chichte.php
http://commons.wikimedia.org/
wiki/Image:Taschenuhr_K-
0550.jpg
Prof. Dr. Martin Moog46
Lehrstuhl für Forstliche Wirtschaftslehre
Frank Bunker Gilbreth (1868 – 1924)
Quelle:
https://www.dmtm.com/infos/geschichte/geschichte.php
Prof. Dr. Martin Moog47
Lehrstuhl für Forstliche Wirtschaftslehre
Henry Ford (1863 – 1947)
Henry Ford (* 30. Juli 1863 in Wayne County, Michigan, USA; † 7. April
1947 in Dearborn) war der Gründer des Automobilherstellers Ford Motor
Company. Er perfektionierte konsequent die Fließbandtechnik im
Automobilbau, die allerdings schon Ransom Eli Olds 1902 in vereinfachter
Form in seiner Automobilfirma Oldsmobile vorwegnahm. Sein Konzept der
modernen Fertigung von Fahrzeugen, revolutionierte nicht nur die
industrielle Produktion, sondern hatte auch starken Einfluss auf die
moderne Kultur (Fordismus).
Quellen bzw. Links
http://de.wikipedia.org/wiki/Henry_Ford
http://www.gilthserano.de/bio/sonstige/bio-ford.html
Henry Ford wird folgender Satz zugeschrieben:
Investieren Sie in Grund und Boden
– das Produkt wird nicht mehr hergestellt.
Prof. Dr. Martin Moog48
Lehrstuhl für Forstliche Wirtschaftslehre
Henry Ford (1863 – 1947)
Henry Ford wurde in Wayne County, einer Kleinstadt in der Nähe von Dearborn, westlich von Detroit, auf der florierenden Farm seiner Eltern, William und Mary Ford, geboren, die aus der Grafschaft Cork in Irland eingewandert waren. Henry war das älteste von insgesamt sechs Kindern. Er konnte nur Dorfschulen besuchen, so erhielt Ford nur eine geringe Bildung. Als Kind war er sehr interessiert an mechanischen Einzelheiten und verbrachte im Alter von zwölf Jahren viel Zeit in seinem Werkraum, den er selbst eingerichtet hatte. Mit fünfzehn Jahren hatte er bereits seinen ersten Verbrennungsmotor gebaut.
Im Jahre 1879 verließ er sein Zuhause und zog in das nahe Detroit, um dort seine Lehrzeit als Maschinist zu beginnen. Er arbeitete zuerst bei F. Flower & Bros., später bei der Detroit Dry Dock Co. Nach seiner Ausbildung fand Ford einen Job bei der Westinghouse Electric Corporation, wo er an Benzinmotoren arbeitete. Nach seiner Heirat mit Clara Bryant verbesserte er seine finanzielle Lage mit einem eigenen Sägewerk.
1891 wurde Ford als Ingenieur bei der Edison Illuminating Company eingestellt, benannt nach dem Gründer und Direktor Thomas Alva Edison. Mit diesem weltberühmten Erfinder war er in späteren Jahren noch freundschaftlich verbunden. Nach seiner Beförderung zum Chefingenieur 1893 hatte er nun genügend Zeit und Geld, um sich seinen persönlichen Experimenten mit Verbrennungsmotoren zu widmen. Seine Experimente gipfelten 1896 in der Fertigstellung eines selbst-angetriebenen Fahrzeugs, dem Quadricycle.
Nach diesem Erfolg verließ Ford Edison Illuminating und gründete mit weiteren Investoren 1899 die Detroit Automobile Company. Während dieser Zeit ließ Ford seine Fahrzeuge Rennen gegen die anderer Hersteller fahren, um die Überlegenheit seiner Modelle zu demonstrieren. Er selbst errang einen Sieg gegen Alexander Winton, einen bekannten Rennfahrer, in seinem Quadricycle am 10. Oktober 1901. Dennoch war die Detroit Automobile Company kurze Zeit später bankrott
Quelle: Wikipedia
Prof. Dr. Martin Moog49
Lehrstuhl für Forstliche Wirtschaftslehre
Das erste Fließband bei Ford (assembly line)
http://commons.wikimedia.org/wiki/Image:AssemblyLine.jpg
Prof. Dr. Martin Moog50
Lehrstuhl für Forstliche Wirtschaftslehre
Henri Fayol (1841 – 1925)
Henri Fayol (* 1841 in Konstantinopel; † 1925 in Paris),
französischer Bergbauingenieur, ist der Begründer der
(französischen) Management- bzw. Verwaltungslehre.
Der Absolvent der Bergakademie von St. Etienne (Ecole des
Mines, 1860) begann als neunzehnjähriger Ingenieur bei der
Bergbaugesellschaft Compagnie de Commentry-Fourchambeau-
Decazeville, deren Leitung er von 1888 bis 1918 innehatte.
1916 veröffentlichte er seine Erkenntnisse im Werk Administration
Industrielle et Générale, wenige Jahre nach Frederick Winslow
Taylor, dem Begründer des Scientific Management
Quelle: Wikipedia
Prof. Dr. Martin Moog51
Lehrstuhl für Forstliche Wirtschaftslehre
Henri Fayol (1841 – 1925)
Quellen bzw. Links
http://www.ub.uni-konstanz.de/kops/volltexte/1999/336/html/klim07a.html
http://de.wikipedia.org/wiki/Henri_Fayol
Werke
Administration industrielle et générale - prévoyance organisation -
commandement, coordination – contrôle, Paris : Dunod, 1966
Allgemeine und industrielle Verwaltung (aus d. Franz. übersetzt von Karl
Reineke. Hrsg. vom Internationalen Rationalisierungs-Institut),
München, 1929
Tâches actuelles et futures des dirigents. - Bruxelles : CNBOS, 1967
Prof. Dr. Martin Moog52
Lehrstuhl für Forstliche Wirtschaftslehre
Entwicklung der Betriebswirtschaftslehre
Aufbauperiode Ausbauperiode Vertiefung
Eugen Schmalenbach
Heinrich Nicklisch
Wilhelm Rieger
Erich Gutenberg
Erich Kosiol
Konrad Mellerowicz
Edmund Heinen
Hans Ulrich
Prof. Dr. Martin Moog53
Lehrstuhl für Forstliche Wirtschaftslehre
Richtungen der BWL während der Aufbauperiode
• empirisch-realistische RichtungEugen Schmalenbach, Köln (1873 – 1955)Betriebswirtschaftslehre
• ethisch-normative RichtungHeinrich Nicklisch, Leipzig und Berlin (1876 – 1946)
• theoriebetonte RichtungWilhelm Rieger, Nürnberg und Tübingen (1878 – 1971)Privatwirtschaftslehre
tendenziell ein induktiver
Ansatz der Erkenntnisgewinnung
tendenziell ein deduktiver
Ansatz der Erkenntnisgewinnung
vgl. z.B. Brockhoff, 2009, S. 137 f.
Prof. Dr. Martin Moog54
Lehrstuhl für Forstliche Wirtschaftslehre
Eugen Schmalenbach (1873-1955)
von Nicklisch
herausgegeben
Gilt als der eigentliche Begründer der BWL als akademisches
Lehrfach
Begründer der „Kölner Schule“
1906 Professor an der Handelshochschule Köln, 1919
(durch Angliederung der Handelshochschule)
ordentlicher Professor an der Universität Köln
1951 Emeritierung, Nachfolger wurde Erich Gutenberg
Werk
Schmalenbach faßt die BWL als Kunstlehre i.S.e.
technologisch orientierten Disziplin auf
Schwerpunkte seiner Forschung: (die dynamische)
Bilanztheorie, Kostenrechnung und Kontenrahmen:
Wirtschaftlichkeitslehre als Leitgedanke
Konnte jedoch anders als z.B. Nicklisch oder Rieger kein
in sich geschlossenes Forschungs- und Lehrsystem
begründen
Prof. Dr. Martin Moog55
Lehrstuhl für Forstliche Wirtschaftslehre
Heinrich Nicklisch (1876-1946)
Professor an den Handelshochschulen Leipzig, Mannheim und Berlin
wichtigster Vertreter der ethisch-normativen Richtung der BWL
Entwicklung einer eigenständigen Sozialphilosophie
und darauf aufbauend einer Lehre von der Betriebsgemeinschaft, deren
praktische Umsetzung den Gegensatz zwischen Kapital und Arbeit (u.a.
mittels Ertragsbeteiligung der Mitarbeiter) aufheben sollte
„Berliner Schule“
aus Idealismus geprägter normativer
Anspruch an ein humanitäres Unternehmertum
vgl. Brockhoff, 2009, S. 139
Prof. Dr. Martin Moog56
Lehrstuhl für Forstliche Wirtschaftslehre
Wilhelm Rieger (1878-1971)
wichtigster Vertreter der theoriebetonten Richtung
1925 Ordentlicher Professor an der Handelshochschule Nürnberg,
1928 Ordinarius für Privatwirtschaftslehre an der Universität
Tübingen (galt zeitweilig als Außenseiter innerhalb der Zunft)
einer seiner Schüler war Ludwig Erhard, der spätere
Bundeskanzler und Wirtschaftsminister
Werk
Im Mittelpunkt steht das Gewinn- bzw. Rentabilitätsstreben, d.h.
Systembildende Grundidee ist das Gewinnprinzip
Das Erkenntnisobjekt der Privatwirtschaftslehre ist der
Geldumwandlungsprozess
BWL als theoretische Wissenschaft
Prof. Dr. Martin Moog57
Lehrstuhl für Forstliche Wirtschaftslehre
betriebswirtschaftliche Periodika
begrün-
det
Titel Titel heute Erster
Herausgeber
1906 Zeitschrift für
handelswissenschaftliche
Forschung
Zeitschrift für
betriebswirtschaftliche
Forschung
Eugen
Schmalenbach
1907 Zeitschrift für
Handelswissenschaft und
Handelspraxis
ab 1930
Die Betriebswirtschaft
u.a. Nicklisch
1924 Zeitschrift für
Betriebswirtschaft
Fritz Schmid
Nicklisch gab auch das Handwörterbuch der Betriebswirtschaftslehre
heraus – ab 1926
Prof. Dr. Martin Moog58
Lehrstuhl für Forstliche Wirtschaftslehre
Methodenstreit
Kontrahenten
erster Versuch die BWL als Lehre von der
kapitalistischen Privatunternehmung in die
VWL zu integrieren
Moritz Weyermann, Hans
Schönitz versus Eugen
Schmalenbach
zweiter Schmalenbach stellte die Wirtschaftlichkeit
in den Vordergrund (als Erkenntnisobjekt),
Rieger das Gewinnstreben und den
Geldumwandlungsprozeß
Eugen Schmalenbach
versus Wilhelm Rieger
dritter Bedeutung des Ertragsgesetzes für die
industrielle Produktion bzw. Verlauf von
Kostenkurven und Zweckmäßigkeit der
mathematisch-deduktiven bzw. der
empirisch-induktiven Methode für die BWL
Erich Gutenberg
Prof. Dr. Martin Moog59
Lehrstuhl für Forstliche Wirtschaftslehre
Wichtige Vertreter der BWL während der Ausbauperiode
Erich Gutenberg Erich Kosiol Konrad Mellerowicz
Köln, 1887 – 1984 Berlin, 1899 – 1990 Berlin, 1891 - 1984
Prof. Dr. Martin Moog60
Lehrstuhl für Forstliche Wirtschaftslehre
Erich Gutenberg
Köln, 1887 – 1984
Prof. Dr. Martin Moog61
Lehrstuhl für Forstliche Wirtschaftslehre
Erich Gutenberg (1897-1984)
1948-1951: Lehrstuhl an der Universität Frankfurt a.M.
1851-1966: als Nachfolger von Schmalenbach
Professor an der Universität Köln
Werk
Neu am Ansatz von G.: Betrieb wird als die Gesamtheit
der betrieblichen Teilfunktionen Produktion, Absatz und
Finanzen verstanden
Diese Einheit wird durch die Idee des
Kombinationsprozesses, durch das Ausgleichsgesetz
der Planung, durch das finanzielle Gleichgewicht und
durch das Prinzip der Wirtschaftlichkeit gewahrt
U.a. Begründung der Produktionsfunktion vom Typ B
BWL als Wissenschaft von der Produktivitätsbeziehung
Prof. Dr. Martin Moog62
Lehrstuhl für Forstliche Wirtschaftslehre
Erich Kosiol (1899-1990)
1937 Professor für BWL an der Universität Köln
1938 Universität Breslau
1939 Universität Nürnberg
ab 1948 an der FU Berlin
Werk
Schwerpunkt der Forschung waren die Betriebswirtschaftliche
Organisationslehre und das Rechungswesen (u.a. zur pagatorischen Bilanz)
Prof. Dr. Martin Moog63
Lehrstuhl für Forstliche Wirtschaftslehre
Konrad Mellerowicz (1891-1984)
1934 Ordinarius an der Wirtschaftshochschule Berlin (die 1946 in die
Humboldt Universität eingegliedert wurde)
1950-1963: Lehrstuhl an der (West-)Berliner TU
und damit Vertreter der Schule um Nicklisch und Friedrich Leitner
(dessen Nachfolger er wurde; neben der Kölner und der Berliner
Schule gab es noch die „Frankfurter Schule“ um Fritz Schmidt)
Werk
BWL als anwendungsorientierte Führungslehre
Prof. Dr. Martin Moog64
Lehrstuhl für Forstliche Wirtschaftslehre
Edmund Heinen
wichtiger Vertreter des entscheidungstheoretischen
Ansatzes
Universität München
Prof. Dr. Martin Moog65
Lehrstuhl für Forstliche Wirtschaftslehre
Hans Ulrich
Zürich und St. Gallen
wichtiger Vertreter des systemtheoretischen Ansatzes
Orientierung an der Kybernetik
Managementlehre
Prof. Dr. Martin Moog66
Lehrstuhl für Forstliche Wirtschaftslehre
Auswahl von Entwicklungslinien der BWL während des letzten
Drittels des 20 Jahrhunderts
Entscheidungs-
theoretischer Ansatz
systemtheoretischer
Ansatz
verhaltensorientierter
Ansatz
Edmund Heinen, München Hans Ulrich, Zürich und
St. Gallen
Orientierung an der
Entscheidungstheorie
Orientierung an der
Systemtheorie,
Kybernetik, ausgeprägte
Managementlehre
Orientierung an der
Psychologie, gesetz-
mäßige Abläufe sozialen
Geschehens,
nutzenorientierte
Individuen,
Leistungsanreize
Prof. Dr. Martin Moog67
Lehrstuhl für Forstliche Wirtschaftslehre
wichtige Vertreter der BWL im 20. Jahrhundert
1920 1940 1960 1980 2000
Erich Gutenberg 1897-1984
Erich Kosiol 1899-1990
Konrad Mellerowics 1891-1984
Eugen Schmalenbach 1873-1955
Heinrich Nicklisch 1876-1946
Wilhelm Rieger 1878-1971
Prof. Dr. Martin Moog68
Lehrstuhl für Forstliche Wirtschaftslehre
Entwicklung der Zahl der Professoren für BWL in D, A und CH
0
100
200
300
400
500
600
700
800
900
1920 1970 1992 1995
BWL-Professoren
Quellen: nach Dieter Schneider, zitiert nach Gaugler, ZfB Ergänzungsheft 3/1993, S. 112, WiSt, Heft 11/96
ähnlich auch: Der Betriebswirt 2/96
Prof. Dr. Martin Moog69
Lehrstuhl für Forstliche Wirtschaftslehre
Historische Entwicklung der ManagementwissenschaftQuelle: Staehle 1999, S. 22
ab 1900 ab 1945 ab 1950 ab 1965 ab 1975 ab 1985
Traditionelle Modifizierende Integrative Situative Organis. Organis.
Ansätze Spezialisierung Generali- Relativie- Geschlos- Entgren-
sierung rung senheit zung
Formal-
wissenschaftl.
Ansätze
Verhaltens-
wissenschaftl.
Ansätze
System-
theoretische
Ansätze
Situative
Ansätze
Konsistenz-
Ansätze
Organi-
sations-
ökonomik
Interpre-
tative/
radikal-
konstrukti-
vistische
Ansätze
Scientific
Management
Industrial
Engineering
Administration
Bürokratie-
modell
Psychotechnik
Human
Relations