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Einführung in die Geschichte der islamischen Länder
Die arabisch-islamischen Eroberungsbewegungen
1 Übersicht
Muslime leben heute in allen Teilen der Welt, islamische Länder gibt es vor allem in Asien
und Afrika; sehr viele Muslime leben in den Ländern Südostasiens (besonders in Indonesien)
und Südasiens (Pakistan, Bangladesh, Indien). Diese Länder sind überwiegend erst relativ
spät islamisiert worden. Als Kernbereich der islamischen Welt empfindet man eher die
arabischen Länder, Iran, Afghanistan, vielleicht noch Zentralasien, die Türkei. Diese Länder
sind überwiegend schon früher, einige sehr früh, islamisiert worden.
Bei der Islamisierung sind dabei zwei grundlegende Szenarien zu unterscheiden. Beim
ersten, dem älteren, kamen die Muslime als Eroberer. Die Menschen in den eroberten
Gebieten lernten also ein neues Staatswesen kennen, bevor sie Muslime wurden. Muslime
bildeten eine zuerst recht dünne Schicht von Eroberern, Militärs, Verwaltungsleuten. Auch
wenn erste Übertritte aus den Reihen der Eroberten zum Islam schon sehr früh einsetzen,
dauert es doch eine längere Zeit, bis es außerhalb der arabophonen Regionen Gegenden
mit muslimischer Bevölkerungsmehrheit gibt. Dies Szenario könnte man „Islamisierung nach
der Eroberung“ nennen.
Beim zweiten Szenario kamen die Muslime nicht als Eroberer, sondern als Händler,
Missionare oder Reisende. Die Islamisierung beruhte also auf Übertritten zum Islam durch
Menschen, die zunächst nicht unter muslimischer Herrschaft standen. Herrschaften, die man
als „islamisch“ bezeichnen kann, bilden sich in diesen Regionen erst nach und nach heraus.
Beispiele sind vor allem in Südostasien und in Afrika südlich der Sahara zu finden.
Am Ende der arabisch-islamischen Eroberungsbewegung umfasste das arabische Kalifat in
etwa folgende Weltgegenden: Im Westen waren die Pyrenäen erreicht, die Iberische
Halbinsel unter arabisch-berberischer Kontrolle. Auf dem afrikanischen Kontinent war die
Küstenregion südlich des Mittelmeers erobert. In Ägypten war in etwa der erste Nilkatarakt
die Grenze zum christlichen Nubien. Die Arabische Halbinsel war naturgemäß das Gebiet,
das als erstes vollständig unter muslimischer Herrschaft stand. Das Sasanidenreich hatte
aufgehört zu bestehen, das zur Zeit des Propheten dazu gehörige Territorium war insgesamt
dem Kalifat einverleibt worden. Darüber hinaus waren Muslime nach Osten (dem Bergland,
das heute zu Afghanistan gehört, und weiter bis an den Indus) vorgestoßen. Im Nordosten,
in Zentralasien also, hatten die Eroberer ihre Herrschaft bis an die große Steppe hinan
etablieren können. Der Hauptkamm des Kaukasus bildete die Hauptgrenze nach Norden.
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Zum – in erheblich verkleinerter Form – weiter bestehenden Byzantinischen Reich bildeten
die ostanatolischen Hochgebirge gleichzeitig die Grenze der Ausdehnung des arabischen
Kalifats zu dieser Zeit, Byzanz hatte allerdings wichtige Provinzen, darunter Ägypten, Syrien-
Palästina und Zypern, eingebüßt. Nach Westen hin bildete dann das Mittelmeer die Grenze
zwischen der neuen Großmacht und dem westlichen Europa.
In gerade einmal hundert Jahren hatten die muslimischen Araber ein Weltreich erobert, und
der Islam war im Zuge dieser Eroberungen zu einer Weltreligion geworden, auch wenn viele
seiner Grundzüge in diesem ersten Jahrhundert nach der Hiǧra noch nicht endgültig
ausgeprägt waren.
2 Die Eroberungsbewegungen futūḥ Wir werden nun zunächst den Ablauf der Eroberungsbewegung kennen lernen, in weiteren
Teilen folgen die mit der Eroberung verbundenen und in ihrem Vollzug entstehenden
Strukturen sowie abschließend die Frage nach den Ursachen für den Erfolg dieser
Eroberungsbewegungen.
2.1 Die ridda-Kämpfe
Ridda heißt Apostasie, Abfall vom Islam, das bedeutet, dass Menschen, die schon Muslime
geworden waren, sich nunmehr als Nicht-Muslime erklären. Als ridda-Kämpfe bezeichnet
man Auseinandersetzungen, welche die Muslime von Medina aus unter der Führung des
ersten Kalifen Abū Bakr mit Stämmen auf der Arabischen Halbinsel führten. Bekanntlich
waren viele dieser Stämme zu Lebzeiten des Propheten zum Islam gekommen: Das hieß,
dass sie die Autorität des Propheten im Prinzip anerkannten und gewisse Pflichten
akzeptierten. Dazu gehörte besonders auch die Pflicht, zakāt zu zahlen. Zakāt wird oft
übersetzt als „Almosensteuer“, weil sie in ihrer Verwendung nicht zuletzt für Arme und
Bedürftige bestimmt ist. Zur Zahlung verpflichtet sind ursprünglich in der Hauptsache wohl
Viehbesitzer gewesen, zakāt aus Handelsgeschäften ist weniger prominent und kann leichter
umgangen werden. Die zakāt-Pflicht betraf daher nicht zuletzt die zum Islam übergetretenen
nomadischen Gruppen auf der Arabischen Halbinsel.
Nach dem Tode des Propheten hatten einige dieser Gruppen offenbar den Eindruck, der
Übertritt zum Islam sei eine Art Abkommen mit dem Propheten als Person und daher nach
dessen Tode hinfällig. Diese Gruppen wurden dann als die ridda-Leute bekämpft. Überdies
fielen unter diese Bezeichnung dann auch solche Gruppen, die zu Lebzeiten des Propheten
offenbar noch gar nicht Muslime geworden waren. Unter den Gegnern der Muslime, also
unter den ridda-Leuten, gab es auch solche, die sich ihrerseits auf die Autorität von
Propheten beriefen, es gab auch eine Prophetin. Das Prinzip „Prophetie“ hatte sich also
auch unter denjenigen durchgesetzt, die keine Veranlassung hatten, die Medinenser oder die
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Quraiš zu lieben. Prophetie war, das zeigen diese Versuche, inzwischen als ein Instrument
anerkannt, die tribale Enge zu überwinden: Anders als durch Präsentation eines eigenen
Propheten konnte man sich dem Sog der Umma von Medina kaum mehr entziehen.
Die ridda-Kämpfe endeten mit dem Sieg der Medinenser in allen Fällen und damit mit der
Islamisierung der gesamten Arabischen Halbinsel, auch wenn nicht alle Gefechte für die
Muslime einfach waren: Besonders die Banū Ḥanīfa in Zentralarabien leisteten erbitterten
Widerstand und fügten den Muslimen auch große Verluste zu.
2.2 Erste Expansionswelle
Schon während dieser Phase fanden erste Vorstöße gegen sasanidisches und
byzantinisches Gebiet statt. Die ridda-Kämpfe gingen also mehr oder weniger nahtlos in die
Eroberungsbewegung über.
Der arab. Begriff futūḥ kommt vom Verb für „öffnen“, es handelt sich bei den eroberten
Gebieten also um solche, die Gott für die Muslime „geöffnet“ hat.
Zu Beginn der Eroberungsbewegung, gleichzeitig gegen sasanidisches und gegen
byzantinisches Gebiet und wohl kaum zentral geplant, vielmehr am Anfang eher als
Verfolgungs-Aktionen gegen ridda-Leute anzusprechen, stießen die Muslime auf relativ
wenig Gegenwehr. Das scheint sie selbst nicht wenig verwundert zu haben. Die Aktionen der
arabischen Muslime wurden daraufhin kühner, aber noch immer hatten sie den Charakter
von Beutezügen, die regelrechte Eroberung kam erst nach und nach als Möglichkeit in das
Bewusstsein der Kämpfer.
Die Chronologie der Eroberungen, vor allem der ersten, ist unsicher und kann heute
vermutlich nicht mehr endgültig geklärt werden. Das liegt auch an gewissen Merkmalen der
vorliegenden Quellen; diese bestehen aus zahlreichen Einzelberichten (ḫabar, pl. aḫbār), stark verstreut und teilweise widersprüchlich, oft auf einzelne Personen oder Gruppen
konzentriert; die schriftlichen Versionen, die heute noch erhalten sind, sind erst ca. 200 – 250
Jahre nach den Ereignissen entstanden. Die Daten, die nun angegeben werden, haben
daher eine gewisse Wahrscheinlichkeit für sich, sind aber nicht vollkommen sicher.
Der erwähnte Charakter der Quellen spiegelt außer Erzähltraditionen der tribalen arabischen
Welt und Tendenzen in der frühislamischen Geschichte aber möglicherweise auch etwas von
einem der wesentlichen Züge der Eroberungsbewegung: Sie waren nämlich recht
weitgehend unkoordiniert und spontan; von einem Generalkommando, etwa in Medina, kann
nicht die Rede sein. Ebenso wenig gab es eine Hauptarmee oder einen Schlachtplan, auch
kein definiertes Kriegsziel.
Die Kalifen haben die Eroberungsbewegung nicht geleitet: Keiner von ihnen war an irgend
einer Stelle führend politisch-militärisch beteiligt. Es ist nicht einmal sicher, ob einer der
ersten drei Kalifen überhaupt je die eroberten Gebiete aufgesucht hat; der zweite Kalif,
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ʿUmar, soll einmal nach Palästina gekommen sein, aber das ist nicht ganz sicher. Auf keinen
Fall ist einer der drei Kalifen als Feldherr oder Armeekommandeur in Erscheinung getreten.
Den Wendepunkt der futūḥ von größeren Beutezügen zu groß angelegter Eroberung können
zwei Schlachten markieren, die beide mehr oder weniger zuverlässig auf 636 datiert worden
sind. Sie gehören jedenfalls in einen engen zeitlichen Zusammenhang.
Zuerst schlug eine muslimische Abteilung ein byzantinisches Heer am Yarmūk, das ist ein
Nebenfluss des Jordan in Palästina. Im Ergebnis – und nachdem Damaskus bereits vorher
eingenommen worden war – lagen die syrisch-palästinischen Provinzen des byzantinischen
Reiches offen vor den Eroberern. In der zweiten Schlacht, bei Qādisiyya (in der Nähe des
Euphrat) wurde ein sasanidisches Hauptheer vernichtend geschlagen, und im Ergebnis
nahmen die Muslime den Irak und auch die sasanidische Doppelhauptstadt
Seleukia/Ktesiphon ein (am Tigris in der Nähe des heutigen Bagdad).
Die Eroberung Ägyptens (etwa 639) war das fast privat zu nennende Unternehmen eines
einzelnen Mannes, ʿAmr b. al-ʿĀṣ, der, mit einer nur wenige Tausend Kämpfer zählenden
Gruppe ganz offensichtlich ohne Auftrag der Zentrale und wohl auch ohne Absprache mit
den übrigen in Syrien-Palästina tätigen Kommandeuren, aufbrach und in Ägypten die
Byzantiner schlug.
Nach Qādisiyya brachten die sasanidischen Befehlshaber noch einmal ein großes Heer
zusammen, welches vielleicht 641, vielleicht 642 von den Muslimen bei Nihāwand (Westiran,
in der Nähe einer weiteren sasanidischen Königsstadt, nämlich Hamadān) geschlagen
wurde. Der Widerstand der Perser war daraufhin eher örtlicher Natur; die Araber drangen
rasch in den südöstlichen und dann östlichen Iran vor.
Im Westen war Ägypten der Ausgangspunkt für die Eroberung des weiter westlich gelegenen
Nordafrika, das bis dahin ebenfalls unter byzantinischer Herrschaft gestanden hatte. 670
wird die Heerlagerstadt Qairawān (heute in Tunesien) angelegt.
Zur See werden die Araber ebenfalls aktiv; hier ist bereits mit Unterstützung durch nicht auf
der Arabischen Halbinsel lebende Gruppen zu rechnen (Küstenbewohner, Syrer, Griechen?);
ein erster Erfolg ist die Eroberung Zyperns 649; im weiteren Verlauf schlagen die
muslimischen Verbände eine byzantinische Flotte vor der kleinasiatischen Küste (655), es
gibt erste Unternehmungen gegen Sizilien (ebenfalls byzantinisch), und die neue Flotte
unterstützte ebenfalls den ersten Angriff auf Konstantinopel (672), der allerdings nicht mit der
Einnahme der Stadt endete, sondern mit dem Rückzug der Muslime.
Eher mühsam waren die arabisch-muslimischen Aktionen in den teilweise unabhängigen,
teilweise auf Iran orientierten Ländern des Kaukasus. Feldzüge in bergigem Gelände fielen
den Kämpfern eher schwer als in der Ebene. Dennoch wurde Tiflis 645 eingenommen.
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2.3 Zweite Expansionswelle
Interne Auseinandersetzungen (dazu in der nächsten Woche) verzögerten im letzten Drittel
des 7. Jahrhunderts die Eroberungsbewegung. Anfangs des 8. Jahrhunderts kommt sie
sowohl im Westen als auch im Osten aber noch einmal in Gang. Im Westen gelingt 711 der
Sprung auf die Iberische Halbinsel: Nach einem Sieg über den Westgoten-König Roderich
können die Muslime fast ganz Spanien erobern, die Hauptstadt Toledo schon 712. Ausgriffe
weiter nach Norden, über die Pyrenäen hinaus, haben dagegen den Charakter von
Raubzügen; einer davon, in der westlichen Historiographie als entscheidender Sieg über die
Araber herausgestellt, betraf das Gefecht von Tours und Poitiers; es kommt in der
arabischen Historiographie gar nicht vor. Eine dauerhafte Eroberung Frankreichs dürfte
kaum auf der Tagesordnung gestanden haben; lediglich in der Gegend von Narbonne
(einem bedeutenden Mittelmeerhafen) kam es zu einer etwas länger andauernden
muslimischen Herrschaft nördlich der Pyrenäen.
Die zweite Achse der Eroberungsbewegung in dieser Zeit betrifft Zentralasien und das
heutige Afghanistan. Ebenfalls im Jahre 711 erreichen muslimische Kämpfer den Indus, die
Stadt Multan wird bald darauf zu einem Heerlager, auch als Ausgangspunkt für weitere
Unternehmungen in den Subkontinent hinein. Von größerem Interesse allerdings ist die
Eroberung Mittelasiens. Schon während der ersten Eroberungswelle waren Araber in
Buchara erschienen und hatten die Stadt auch eingenommen, das gilt auch für weitere
Städte in der Region, so auch die für die damals wichtigste Stadt, Samarqand. Während der
eben angesprochenen inneren Auseinandersetzungen unter den Muslimen im Zentrum kam
es aber – sowohl im Westen unter den Berbern wie auch im Osten unter den Fürsten
Mittelasiens – zu massiven Aufständen gegen die Araber, die für eine Weile in Mittelasien
auch zu deren fast völligen Rückdrängung geführt haben. Die maßgebliche Eroberung
Mittelasiens beginnt somit erst unter der Führung von Qutaiba b. Muslim (705-15).
Eine neuerliche Belagerung Konstantinopels 717-8 führte dagegen wiederum nicht zum
Erfolg.
Nach dem ersten Viertel des 8. Jahrhunderts war die militärische Expansion des arabischen
Reichs im wesentlichen abgeschlossen. Die bis dahin erreichten Grenzen blieben für die
nächsten Generationen im wesentlichen stabil.
3 Strukturen
3.1 Die Eroberungsarmee
Bevor wir uns einer allgemeinen Analyse der Ursachen für diese erstaunliche
Eroberungsbewegung widmen – eine der erstaunlichsten Eroberungsbewegungen in der
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Geschichte überhaupt – ist es vielleicht nicht falsch, sich zu fragen, was für einer Armee
diese Eroberungen geglückt sind.
Die ersten Siege von Arabern über sasanidische Truppen datieren bereits in vorislamische
Zeit. Kämpfer der Bakr b. Wāʾil besiegten etwa im Jahr 610 eine sasanidische Truppe im
„Tag von Ḏū l-Qār“. Auch die Kämpfer gegen die ridda-Leute, und im Übrigen natürlich auch
die ridda-Leute selbst, waren tribal organisiert. Das heißt nicht, dass es sich ausschließlich
um Beduinen oder um Kamelnomaden gehandelt habe: Die Quraiš z.B. waren ebenso wenig
Nomaden wie die medinensischen anṣār. Der Anteil jemenitischer Stämme ist nicht leicht zu
bestimmen, muss aber hoch gewesen sein, und unter ihnen gab und gibt es viele, die auch
Ackerbau treiben.
Eine tribale Armee findet sich für einen bestimmten Zweck unter dem Kommando eines
Mannes zusammen, der für dieses eine Unternehmen den Befehl führt (und sonst vielleicht
nicht unbedingt viel zu sagen hat). Die gemeinsame Religion, die der tribalen Zersplitterung
zumindest zeitweise entgegen wirken konnte, verfestigte die Autorität der tribalen Führer. Die
ridda-Kämpfe haben einen sehr prominenten Militärführer hervorgebracht, Ḫālid b. Walīd aus
dem Clan Maḫzūm von den Quraiš, unter dessen Führung durchaus auch Kontingente von
Nicht-Quraiš kämpften. Er ist auch einer der Helden der frühen futūḥ. Der teils tribale, teils
bereits über-tribale Charakter der Armee zeigt sich auch in den Heerlagerstädten, die als
Ausgangsbasis für weitere Unternehmungen und als Anlaufstelle für nachrückende Kämpfer
gegründet wurden; in ihnen gruppierten sich die Kämpfer nach tribaler Zugehörigkeit. Diese
Städte sind später wichtige Zentren der arabisch-islamischen Kultur geworden, Kūfa und
Baṣra im Irak gehören dazu, Fusṭāṭ (Alt-Kairo) in Ägypten, Qairawān in Tunesien. Das
arabische Wort für solche Städte, miṣr (pl. amṣār) bedeutete gleichzeitig auch „Hauptstadt“
und ist heute die Bezeichnung für Ägypten, manchmal wird auch Kairo so genannt. Die
Heerlagerstädte wurden gegründet, damit die Armee als solche erhalten blieb und sich nicht
etwa in der Masse der Bevölkerung der eroberten Regionen verlor.
Diese Kämpfer, in teils tribalen, teils bereits auch über-tribalen Verbänden unterwegs,
heißten arabisch muqātila, „die Kämpfer“.
Der Umstand, dass ihnen – nachdem solche Versuche wohl vorgekommen waren – nicht
gestattet wurde, sich aus den eroberten Regionen privat Ländereien anzueignen, bedeutete
gleichzeitig, dass sie neben den Beuteanteilen, die ihnen als Kämpfer zustanden, ein Sold
gewährt werden musste. Dieser Sold wurde nach einem System gewährt, das vor allem
berücksichtigte, seit wann jemand (oder dessen Vorfahren) Muslim war und sich Verdienste
um den Islam erworben hatte. Daher kamen die Kämpfer von Badr in die oberste Kategorie,
die zuletzt Gekommenen in die unterste. Diese Liste – sie heißt dīwān – ist so etwas wie die
Keimzelle der muslimischen Finanzverwaltung geworden.
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Über Strategie und Taktik der arabisch-islamischen Kämpfer weiß man wenig. Sie waren
weder besser ausgerüstet noch zahlreicher als ihre Gegner, und nicht jedes Gefecht endete
mit einem Sieg; im allgemeinen aber muss man davon ausgehen, dass ihre Motivation
besser war. Auch das vorislamisch-arabische Prinzip karr wa-farr, „Angreifen und
Zurückziehen“, war für die schwerer bewaffneten und weniger beweglichen Truppen der
Großmächte wohl ein Problem. Die arabischen Kämpfergruppen konnten sich dabei recht
unabhängig voneinander bewegen und sich somit sehr gut auf die jeweils entstehende
Situation einstellen. Da es keine festen Ziele gab, konnten sie sich diejenigen auswählen, die
beim bestehenden Kräfteverhältnis gut erreichbar waren. Eine starre Kommandostruktur und
Befehlskette hätte da eher gestört.
Die Araber bewegten sich als Reiter, zu Pferd oder mit Kamelen, aber die Gefechte sind in
der Regel Infanterie-Gefechte, das Kämpfen vom Pferd aus kommt erst später. Bewaffnet
waren die Araber mit Pfeil und Bogen, Lanze, Speer und Schwert. Panzerung von Kämpfern
und Reittieren war selten. Zu Anfang haben gewiss, so wie auch in den militärischen
Unternehmungen des Propheten, mehr Kämpfer ein Kamel als ein Pferd gehabt; die Haltung
von Pferden auf der Arabischen Halbinsel ist problematisch, weil es an nur wenigen Orten
ausreichend viel und ausreichend gutes – d.h. nicht salziges – Wasser gibt.
3.2 Herausbildung des frühen arabisch-islamischen Staates
Die Frage der Staatsführung, also den Komplex „Kalifat“, möchte ich in der kommenden
Woche behandeln. An dieser Stelle soll die Frage der administrativen Verarbeitung der
Eroberungen zur Sprache kommen.
Über die Ansiedlung der arabisch-islamischen Kämpfer in Heereslagerstädten hatte ich
schon gesprochen. Im Hintergrund steht das Problem der Beute.
Beute kommt in mehreren Formen vor. Am wenigsten problematisch ist die Beute, die eine
siegreiche Schar auf dem Schlachtfeld macht. Dabei handelt es sich um Gegenstände,
Wertsachen, Geld, Waffen, Kleidung usw., die man den erschlagenen, verwundeten oder
gefangenen Feinden abnehmen kann oder die Flüchtende auf dem Schlachtfeld
zurücklassen. Zur Beute gehören natürlich auch die Gefangenen selbst, die man unter
Umständen als Sklaven verkaufen kann oder die bereit und in der Lage sein könnten,
Lösegeld zu zahlen. Diese Beute wird aufgeteilt, und zwar nach einem bestimmten
Schlüssel: Ein Fünftel soll an den Propheten bzw. dessen Nachfolger, den Kalifen gehen, ein
erstes Zugriffsrecht auf das Übrige steht dem Heerführer zu, alles weitere geht an die
Kämpfer, wobei diejenigen, die ein Reittier mitgebracht haben, auch für dieses einen Anteil
erhalten. Vorislamische tribale Regelungen sind gut erkennbar.
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Zur Beute gehören aber auch die eroberten Länder selbst, das ist eine erheblich komplexere
Form von Beute, weil sie eine Verwaltung erfordert, die von Dauer sein wird. Insbesondere
fallen „herrenlose“ Grundstücke unter diesen Begriff von Beute, also solche Ländereien, oft
umfangreiche Landgüter, deren vorige Besitzer nicht mehr da waren, das heißt: Ländereien
aus dem Besitz von erschlagenen oder geflohenen Männern, Besitzungen der Krone
(Byzanz oder der Sasaniden), Besitzungen der Verwalter der jeweiligen Staatsreligion, also
der orthodoxen Kirche und der zoroastrischen Tempel. Das Hauptstück dieser Beute befand
sich im irakischen Tiefland, dem Sawād, einer der damals wichtigsten landwirtschaftlichen
Regionen überhaupt, im Großen und Ganzen also alles, was den Raum des heutigen
Bagdad und weiter südlich betrifft.
In der Frage, was mit diesen Ländereien, besonders also dem irakischen Tiefland,
geschehen sollte, standen sich zunächst zwei Positionen gegenüber. Die erste Position
lautete: Die eroberten Ländereien werden genau wie die Beute auf dem Schlachtfeld unter
diejenigen aufgeteilt, die an der Eroberung beteiligt waren, und gehen in deren
Privateigentum über, werden also an die Nachkommen vererbt. Dies hätte bedeutet, dass
die Eroberer schon rasch zu einer lokalen Grundbesitzer-Schicht geworden wären, im
Grunde zu einem Teil der eroberten Gesellschaft. Dies wurde in der zweiten Position als
Hauptgrund dafür angegeben, dass so eben nicht verfahren werden sollte. Vielmehr sollten
diese Ländereien in den gemeinschaftlichen Besitz aller Muslime übergehen. So sollte der
militärische, soziale, sprachliche und natürlich auch religiöse Zusammenhang der Eroberer
gewahrt bleiben.
Die Ländereien des Sawād wurden also in gewisser Weise zu Staatsland, sie wurden in die
Verwaltung von örtlichen Leuten gegeben, die dann Abgaben zu entrichten hatten. Dieses
Geld war es, das die Finanzierung der Eroberungsarmee und den Unterhalt der Heereslager-
Städte erst ermöglichte.
Hinzu kommen – und das ist in gewisser Weise ein dritter Typ von Beute – die Abgaben, die
man zunehmend von den verbliebenen Grundbesitzern einzieht. Diejenigen Grundbesitzer
nämlich, die in der eroberten Region verblieben waren, wurden keineswegs enteignet, auch
dann nicht, wenn sie keine Anstalten machten, zum Islam überzutreten. Jedoch wurden in
unterschiedlichem Ausmaß Abgaben von ihnen erhoben.
Die eroberten Städte – dazu gleich – mussten ebenfalls Abgaben (Tribut) leisten. Für beide
Arten von Abgaben ist in den ältesten Quellen fast austauschbar das Begriffspaar ḫarāǧ und
ǧizya gebräuchlich. Schon bald wird sich aber der Sprachgebrauch dahingehend entwickeln,
dass ǧizya die Abgabe von Nicht-Muslimen bezeichnet, eine Kopfsteuer, die aber nie einen
wesentlichen Teil der Staatseinnahmen ausgemacht hat, und ḫarāǧ die Grundsteuer,
genauer die aus dem Beuterecht hervorgegangene Besteuerung von landwirtschaftlichen
Erträgen. Später nämlich, als bereits viele der verbliebenen Grundbesitzer Muslime
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geworden waren, wurde entschieden, dass wohl der Besitzer die Religion wechseln kann,
nicht aber der Boden – dieser schuldet weiter den ḫarāǧ.
Die Zivilverwaltung ist zu Anfang und über lange Strecken auch später ausschließlich oder
fast ausschließlich Finanzverwaltung. Die Berechnung und das Einnehmen der Steuern wird
in der ersten Zeit in der Hauptsache von den verbliebenen Resten der jeweiligen
Staatsbürokratie geleistet, also von den Resten der byzantinischen Verwaltung in den
ehemals byzantinischen, von den Resten der sasanidischen Verwaltung in den ehemals
sasanidischen Provinzen. Somit ist auch die Verwaltungssprache zu Anfang nicht einheitlich
Arabisch. Zu den ältesten Urkunden zählen vielmehr ägyptische Papyri, die in zwei
Sprachen, nämlich Griechisch und Arabisch, verfasst sind; für die übrigen Provinzen ist die
Quellenlage viel schlechter, weil dort entweder kein Papyrus verwendet wurde oder er sich in
den dortigen klimatischen Bedingungen nicht hält.
Neben der Zivilverwaltung gibt es auch eine Militärverwaltung für die in der jeweiligen Region
befindlichen Kämpfer der muqātila und für die innere Sicherheit.
Von einem ausgebildeten arabisch-islamischen Staat kann man aber gewiss erst für die
letzten Jahrzehnte des 7. Jahrhunderts sprechen. Das bedeutet, dass ein großer Teil der
Eroberungen von Truppen getragen wurde, die nicht oder nur sehr bedingt unter staatlicher
Kontrolle standen.
4 Gründe für den Erfolg der arabisch-islamischen Eroberungsbewegung
Zur militärischen Komponente des Erfolges ist bereits einiges gesagt worden. Ich nenne
noch einmal: Erstens die vorherige Schwächung der Hauptgegner, des Byzantinischen
Reiches und des sasanidischen Iran, durch die vorangegangenen Vernichtungsfeldzüge,
ebenso aber auch die Auflösung der Vasallen-Königreiche am Rande der Wüste und somit
die Abkehr von der bisherigen Barbarenpolitik, nach der Barbaren die Barbaren bekämpfen
sollten. Zweitens nenne ich die hohe Beweglichkeit der arabisch-muslimischen Verbände,
die Spontaneität bei gleichzeitiger Erfahrung in solchen Organisationsformen (aus der
vorislamischen tribalen Tradition). Es gab keinen Oberbefehl und keine zentrale Führung. Es
gab auch keine logistischen Probleme, denn jeder Verband hatte für sich selbst zu sorgen.
Gegebenenfalls konnten entsprechende Vereinbarungen mit Städten in den eroberten
Gebieten durch die kämpfenden Verbände selbst getroffen werden, dazu gleich.
Drittens ist Voraussetzung für dezentralisierte Kriegführung allerdings eine hohe und
gleichbleibende Motivation der Kämpfer. Dazu trägt ein eigentümliches Zusammenwirken
von religiöser Motivation und Aussicht auf Beute bei. Die Beute, die auch ein einfacher
Kämpfer in den eroberten Gebieten machen konnte, muss sich aus der Warte der eher
armen Regionen der Arabischen Halbinsel als sehr beträchtlich ausgenommen haben. Der
durchschlagende Erfolg der meisten Unternehmungen (und bald auch der Nimbus der
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arabischen Kämpfer, ohne den etwa die Unterwerfung Ägyptens kaum zu verstehen ist)
wirkte dabei wie ein Verstärker: Nichts ist erfolgreicher als der Erfolg. Aber die religiöse
Motivation ist daneben sicher auch einer der entscheidenden Faktoren. Damit ist einmal
gemeint, dass das Kämpfen im Wege Gottes fī sabīl Allāh schon zu Lebzeiten des Propheten
als nicht nur verdienstvoll, sondern als Pflicht herausgestellt wurde, und dass daher Kämpfen
eben auch Gottesdienst ist; ferner ist damit gemeint, dass jemand, der im Kampfe das Leben
verliert, sicher sein kann, das Paradies zu gewinnen. Diese Position dürfte ebenfalls sehr alt
sein, es gibt eine Art Kriegermartyrium im frühen Islam.
Diese Mischung von religiöser Motivation und Aussicht auf Beute löst zwei Probleme.
Erstens dasjenige der dezentralen Kriegführung: Auf diese Weise motivierte Kämpfer können
auch dezentral und selbstverantwortlich kämpfen. Ferner ist das Rekrutierungsproblem
gelöst: Neue Kämpfer finden sich von alleine ein, ohne dass eine staatliche Instanz werben
müsste. Auch bei Niederlagen, auch bei Verlusten kann man also schnell wieder von vorn
beginnen, und auch für immer weiter reichende Aufgaben fehlt es zunächst nicht an
Personal. Gleichzeitig an weit entfernt voneinander liegenden Schauplätzen kämpfen immer
größere arabisch-islamische Truppen, weil erstens das Potenzial der Arabischen Halbinsel
immer weiter ausgeschöpft wird, und zweitens, weil sich immer mehr Bündnispartner aus
den unterworfenen Völkern finden, die den Islam annehmen und sich an den Feldzügen
beteiligen.
Viertens möchte ich die Politik gegenüber den eroberten Regionen und den dort lebenden
Menschen kurz erläutern. Hierzu präsentiere ich zwei literarisch überlieferte Dokumente, die
beide die Eroberung der Stadt Tiflis in Georgien betreffen.
Dokument 1
Dieses Dokument, eines aus einer recht großen Gruppe von in dieser Weise überlieferten
Schreiben an Städte in den Eroberungsgebieten, weist folgende Merkmale auf:
Nach der Anrede an die Leute von Tiflis wird der Absender genannt, ein Feldkommandant
der Muslime. Als Herr der Stadt wird ein Mann mit einem iranischen Namen genannt.
Zweitens wird Frieden zugesichert.
Drittens bringt das Schreiben einen religiösen Gedankenaustausch als Antwort auf die
mündlichen Einlassungen des Botschafters der Stadt.
Viertens wird angekündigt, man werde die Friedensverhandlungen fortsetzen, und
fünftens wird der abgesandte Botschafter benannt und – das wirkt routiniert – ein schriftliches
Vertragsangebot angekündigt.
Sechstens wird für den Fall der Nichtannahme Krieg angedroht, dafür gibt es eine religiöse
Begründung.
Dokument 2
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Zusätzlich zu einigen wieder aufgenommenen Elementen aus Dokument 1 sind hier die
Regelungen des Vertrages enthalten. Diese sind im einzelnen:
Erstens die Zusicherung einer Bestandsgarantie für Leben, Besitz und Religionsausübung
Zweitens die Gegenleistung: Abgabe, Rat, Gastung und Geleit
Drittens kommen Regeln für den Fall des Übertritts der Tifliser Bevölkerung zum Islam vor,
ihnen wird dann ein Klientenstatus zugesichert.
Die erwähnten Namen beziehen sich auf wichtige Vertreter zentraler Sippen der Quraiš.
Weil diese Elemente immer wieder vorkommen, kann man davon ausgehen, dass die
Verhandlungen im Wesentlichen doch diese oder ähnliche Merkmale als Vereinbarung
erbracht haben.
Damit ist ein wesentlicher Punkt angesprochen. Die eroberten Städte wiesen oft
Bevölkerungen auf, die nicht der Staatsreligion angehörten; der ihnen zugesicherte Status
der freien Religionsausübung war in der Hinsicht für sie in vielen Fällen eine Verbesserung.
Weiter kann man zwar keine allgemeinen Aussagen über die Abgabenlast von Städten wie
Tiflis unter der vorigen Herrschaft machen, man hat aber den Eindruck, dass die von den
Muslimen zunächst geforderten Abgaben eher niedriger waren als das, was die Großmächte
ihren Provinzen abgefordert hatten. Dies änderte sich wohl in vielen Fällen im Laufe der Zeit,
die von den einzelnen Heerführern geschlossenen Verträge hatten nicht Bestand, sie wurden
ersetzt durch zentrale Regelungen, sobald es solche gab: Aber in der ersten Phase sind
diese ad-hoc-Vereinbarungen doch wohl wichtig gewesen.
Auch die weiter oben geschilderten Regelungen für Steuern und Abgaben im allgemeinen
belasteten die örtlichen Bevölkerungen, besonders die örtlichen Eliten, nicht übermäßig,
jedenfalls zu Anfang nicht. Örtliche Eliten konnten, sofern sie überhaupt zur Zusammenarbeit
mit den arabisch-islamischen Eroberern bereit waren, ihre Position nicht nur sichern,
sondern sogar ausbauen, etwa im Rahmen der Provinz-Steuerverwaltung. Dafür gibt es eine
ganze Reihe von Belegen.
Die Eroberer hatten für die Eingliederung der eroberten Bevölkerungen ein erstaunliches
Instrument parat, nämlich den Status des „Schutzbürgers“ ḏimmī. Diesen Status sieht man in
den Regelungen für Tiflis am Werk, teilweise ist er natürlich auch noch im Entstehen
begriffen. Die Schutzgarantie der Eroberer bezieht sich zunächst auf elementare Dinge wie
Leben und Besitz, Bestand der Kultstätten und Zusicherung der freien Religionsausübung.
Später wird das deutlich genauer geregelt. Aber durch diesen Status erhalten die Eroberten
einen definierten Rechtsstatus, der sie zu Bürgern/Untertanen des muslimischen
Gemeinwesens macht – zu Bürgern zweiter Klasse natürlich, aber zu Bürgern. (Eine
vergleichbare Konstruktion für Nicht-Christen gab es im europäischen Mittelalter nicht.)
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Aufgrund dieser Umstände kann man davon ausgehen, dass die Bewohner vieler Städte
einen eher geringen Eifer beim Kampf gegen die Muslime entwickelt haben. Die kampflose
Übergabe war weit verbreitet.
Auch die Muslime legten keinen Wert darauf, die Städte im Sturm zu erobern. Sie hatten ein
abgestuftes Vorgehen, das zunächst den Aufruf, den Islam anzunehmen, vorsah, danach
aber, für den vorhersehbaren und vorhergesehenen Fall der Nichtannahme, Verhandlungen
von dem hier gezeigten Muster.
Der Erfolg der arabisch-islamischen Eroberungsbewegung ist also nicht allein militärisch zu
erklären. Sonst wären wohl die Siege erklärt, aber nicht, warum deren Ergebnisse Bestand
hatten. Wesentlich ist vielmehr die Politik der Eroberer gegenüber den Eroberten, und
vielleicht besonders gegenüber solchen Eliten, deren Entfaltungsmöglichkeiten im Rahmen
der vorher bestehenden konfessionell stark festgelegten Großmächte beschränkt gewesen
waren. Die neue Großmacht war auch konfessionell gebunden, aber sie hatte Instrumente
zur Integration von Angehörigen anderer Konfessionen entwickelt.
Das Ziel der arabisch-islamischen Eroberung war daher wohl die Ausdehnung des
islamischen Herrschaftsbereichs. Die Ausbreitung des Islam als Religion war dem
untergeordnet. Die Eroberten sind nicht mit dem Schwert zur Annahme des Islam
gezwungen worden, und in vielen Fällen gab es so gut wie keine Übertritte – Tiflis blieb eine
christliche Stadt und ist es bis heute, trotz langer Jahrhunderte muslimischer Herrschaft.