Einführung in die Sportwissenschaft Wissenschaft und Praxis
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Einführung in die Sportwissenschaft
Wissenschaft und Praxis
Prof. Dr. Helmut Altenberger & Prof. Dr. Martin Lames
Theorie Praxis
Alltagstheorien
Theorie Praxis
Merkmale von Alltagstheorien
• Zufall oder Glück/Pech oft als Erklärung
• Keine eindeutigen operationalen Definitionen
• Schlüsse von außen auf innen (psychologisieren)
• Logische Strukturen nicht verbindlich
• Dadurch Voraussagen nicht stringent und ex post korrigierbar
Sind die doof?
Merkmale von Alltagstheorien
Zweck:Handlungssicherheit vermitteln
Inhalt:Erklärung i.S. von plausibel, nachvollziehbar, legitimierbar machen
Kriterien: Sicherheit, Orientierung
Man möchte nicht ...
Mehrere alternative Theorien haben Lehrmeinungen über den Haufen
werfen Seine Autorität aufs Spiel setzen „Ich weiss nicht!“ sagen
Dazu taugen diese Merkmale
sehr gut!!!
Wissenschaftliche Theorien
Theorie Praxis
Kriterien der Wissenschaftlichkeit
(einer empirischen Aussage)
• Empirischer Gehalt :bezieht sich auf meßbare Phänomene
• Falsifizierbarkeit :kann grundsätzlich auch anders sein
• Reproduzierbarkeit :Experiment läßt sich wiederholen
• Verallgemeinerbarkeit :beansprucht über den Einzelfall hinausgehende Geltung
Wissenschaftliches Wissen
GesetzeWenn A, dann BBeispiel: Je höher die Maximalkraft, desto höher die Sprungkraftleistung
Technologische RegelnTue A, um B zu erreichenBeispiel: Training 1 ist effektiver als Training 2
TatsachenwissenSammlung von FaktenBeispiel: Wie hat Athlet A 2001 trainiert?
Theorie – Praxis – Verhältnis
Theorie Praxis
Probleme im Theorie-Praxis-Verhältnis
• Zusammenarbeit eher eine Kette von Misserfolgen
• Angebot der Wissenschaft an die Praxis & Bedürfnisse der Praxis an Wissenschaft werden falsch eingeschätzt
• Wissenschaft und Praxis zwei soziale Systeme
• Beide Seiten kennen sich zu wenig!
Wissenschaftliche und Alltagstheorien
Wissenschaft Zweck: Wissen produzierenInhalte:WissensformenStatus:Zuverlässig, belastbar
Alltagstheorien Zweck: Handlungsorientierung Inhalte:AlltagserklärungenStatus:Subjektiv, weich
Probleme zwischen Wissenschaft und Praxis ...• Gehen nicht auf Böswilligkeit der
Beteiligten zurück (in der Regel)• Sind nicht zufällig, sondern geradezu zu
erwarten• Sind existenziell für die
Sportwissenschaft• Sind kontraproduktiv für die Sportpraxis• Können nur durch komplizierte
Maßnahmen überwunden werden
Was tun?
Verständigung von Theorie und Praxis
• Problem nicht bagatellisieren• Austausch i. S. sozialer
Intervention• Quellen für wiss.
Fragestellungen• Wissen um Aussagekraft /
Kompetente Anwender
Theorie Praxis
Interventionskonzept
Soziale Intervention
Praxis
Wissenschaft
Akt 1
Akt 2
Akt 3
Akt 4
Akt 5
Quellen für sportwissenschaftliche
Fragestellungen• Persönliche Erfahrungen der
Wissenschaftler
• Analysen der Sportpraxis
• Probleme der Sportpraxis
• Antragsforschung / Auftragsforschung
• Lücken in der Theorie
Strategienmix
Grundlagenforschung: Hintergrundwissen, Begründung der Konzeption
Angewandte Forschung:Technologische Regeln, optimale Modelllösungen
Evaluationsforschung:Wiss. Begleitung und Bewertung, Rekonstruktion von Praxiswissen
Bilanz
• Wissenschaftler– Kontakt halten– Forschungsstrategie deutlich machen
• Praktiker– Kontakt halten– Qualität wiss. Resultate beurteilen
können– Relevanz einschätzen können