Einführung in energie und rohstoffe kapitel 3 Stand
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Grundlagen
Erdgastransport und -verteilung
Prof. Dr.-Ing. Joachim Müller-Kirchenbauer
Lehrstuhl für Gasversorgungssysteme – Institut für Erdöl- und Erdgastechnik
Sommersemester 2013
Prof. Dr. J. Müller-Kirchenbauer
Lehrstuhl für Gasversorgungssysteme 2 Grundlagen Erdgastransport und –verteilung Sommersemester 2013
Übersicht
1. Einführung und Grundlagen
2. Entwicklung der Gasversorgung
3. Aktueller Stand der Erdgasversorgung
4. Entstehung, Produktion und Aufbereitung
5. Erdgastransport
6. Erdgasspeicherung
7. Erdgasverteilung
8. Technische Sicherheit und Regelwerke
9. Wirtschaftliche Rahmenbedingungen und Regelwerke
Prof. Dr. J. Müller-Kirchenbauer
Lehrstuhl für Gasversorgungssysteme 3 Grundlagen Erdgastransport und –verteilung Sommersemester 2013
Aktueller Stand der Erdgasversorgung
Weltweite Ressourcen und Reserven
Verbrauch und Aufkommen in Europa und Deutschland
Marktaspekte und interkontinentaler LNG-Handel
Prof. Dr. J. Müller-Kirchenbauer
Lehrstuhl für Gasversorgungssysteme 4 Grundlagen Erdgastransport und –verteilung Sommersemester 2013
Bedeutung des Energieträgers Erdgas
Erdgas ist der drittwichtigste Energieträger auf der Welt.
Die wirtschaftlich nutzbaren Erdgasvorräte sind in den letzten Jahrzehnten
ständig gestiegen.
Die größten Erdgasvorkommen lagern in den Staaten der ehemaligen
Sowjetunion und im mittleren Osten.
Länder in West- und Mitteleuropa werden gegenwärtig vor allem aus
Quellen in der Nordsee und Russland mit Erdgas versorgt.
Zukünftig muss der Erdgasbedarf aus immer weiter von den Verbrauchs-
schwerpunkten liegenden Fördergebieten gedeckt werden.
Prof. Dr. J. Müller-Kirchenbauer
Lehrstuhl für Gasversorgungssysteme 5 Grundlagen Erdgastransport und –verteilung Sommersemester 2013
Zieleinheit
Ausgangseinheit
PJ Mio. t SKE Mio. t RÖE Mrd. kcal TWh
1 Petajoule (PJ) - 0,034 0,024 238,8 0,278
1 Mio. t Steinkohleeinheit (SKE) 29,308 - 0,7 7.000 8,14
1 Mio. t Rohöleinheit (RÖE) 41,869 1,429 - 10.000 11,63
1 Mrd. Kilokalorien (kcal) 0,0041868 0,000143 0,0001 - 0,001163
1 Terawattstunde (TWh) 3,6 0,123 0,0861 859,8 -
Beispiel:
Um von der Ausgangseinheit (z.B. TWh) in die Zieleinheit (z.B. Mio. t SKE) umzurechnen, muss der Ausgangswert mit
dem Tabellenwert (im Beispiel: 0,123) multipliziert werden.
Umrechnung Rohöl- und Erdgasförderung:
Barrel pro Tag x 50 = Tonnen pro Jahr (1 Barrel = 159 Liter)
Kubikfuß pro Tag x 10,34 = Kubikmeter pro Jahr (1 Kubikfuß = 0,028317 Kubikmeter)
Berechnung Erdgas:
Erdgas ist ein Naturprodukt mit unterschiedlicher Zusammensetzung und Energiedichte. Außerdem sind bei
Angaben zum Energiegehalt unterschiedliche Bezugsgrößen üblich. Folgende Konventionen sind wichtig:
1. In der Erdgaswirtschaft ist der Bezug auf den oberen Heizwert (Ho, Brennwert, gross caloric value) üblich.
2. In Energiebilanzen und Vergleichen zwischen Energieträgern (z.B. Preisvergleichen) bezieht man sich
dagegen auf den unteren Heizwert (Hu, Heizwert im engeren Sinne, net caloric value). Die Differenz zwischen
Hu und Ho ist die zur Verdunstung des bei der Verbrennung freiwerdenden Wassers notwendige Energie.
Ho ist bei Erdgas etwa 10 Prozent höher als hu
3. Deutsche Konvention: 1 m3 Hu entspricht 31,736 MJ; 1 m
3 Ho entspricht 35,169 MJ
4. Internationale Konvention: Wenn nicht zu tatsächlichen, durchschnittlichen Wärmeinhalten umgerechnet wird,
sind die Volumenangaben so normiert, dass 1 m3 Ho 38 MJ entspricht.
*) Die Zahlenangaben beziehen sich grundsätzlich auf den Heizwert (= unterer Heizwert)
Energieeinheiten
US: Mega 106 Million Giga 109 Billion Tera 1012 Trillion Peta 1015 Quadrillion Exa 1018 Quintillion
Prof. Dr. J. Müller-Kirchenbauer
Lehrstuhl für Gasversorgungssysteme 6 Grundlagen Erdgastransport und –verteilung Sommersemester 2013
Ressourcen und Reserven (1)
Kumulierte
Produktion
Ressourcen
Nicht nachgewiesen Nachgewiesen,
Förderung technisch
und/oder wirtschaftlich
nicht möglich
Technisch und
wirtschaftlich
mögliche Förderung
Reserven
Verbleibendes Potenzial
Gesamtpotenzial
Prof. Dr. J. Müller-Kirchenbauer
Lehrstuhl für Gasversorgungssysteme 7 Grundlagen Erdgastransport und –verteilung Sommersemester 2013
Ressourcen und Reserven (2)
Reserven - sind die Mengen eines Energierohstoffes, die mit großer Genauigkeit erfasst
wurden und
- mit den derzeitigen technischen Möglichkeiten wirtschaftlich gewonnen werden
können.
- Synonym gebräuchliche Wendungen sind bauwürdige (Kohle) sowie sicher
gewinnbare Vorräte.
Diese Definition bedeutet, dass die Höhe der Reserven vom
Wissensstand über die Lagerstätte, vom Rohstoffpreis und
vom Stand der Technik (Bereitstellungskosten) abhängt.
Ressourcen - sind die Mengen eines Energierohstoffes, die geologisch nachgewiesen sind,
aber derzeit nicht wirtschaftlich gewonnen werden können und
- die Mengen, die nicht nachgewiesen sind, aber aus geologischen Gründen in
dem betreffenden Gebiet erwartet werden können; dabei werden bei den
Ressourcen von Erdöl, Erdgas und Uran wie bei den Reserven nur die zu
erwartenden potenziell wirtschaftlich gewinnbaren Mengen berücksichtigt,
während bei Kohle dies in der Regel in-situ-Mengen, also die Gesamtmenge
unabhängig von ihrer wirtschaftlichen Gewinnbarkeit sind.
Prof. Dr. J. Müller-Kirchenbauer
Lehrstuhl für Gasversorgungssysteme 8 Grundlagen Erdgastransport und –verteilung Sommersemester 2013
Quelle: Stooq
Ölpreisentwicklung
Prof. Dr. J. Müller-Kirchenbauer
Lehrstuhl für Gasversorgungssysteme 9 Grundlagen Erdgastransport und –verteilung Sommersemester 2013
Quelle: BGR
Nominalpreisentwicklung
Historische Entwicklung der nominalen Preise in Europa für nicht
erneuerbare Brennstoffe
Prof. Dr. J. Müller-Kirchenbauer
Lehrstuhl für Gasversorgungssysteme 10 Grundlagen Erdgastransport und –verteilung Sommersemester 2013
Ressourcen und Reserven (3)
Das Gesamtpotenzial (Estimated Ultimate Recovery, EUR)
- ist bei Kohlenwasserstoffen die gesamte gewinnbare Menge, also die Summe
aus den bisher insgesamt geförderten Mengen, den Reserven und Ressourcen.
- Diese Bezeichnung ist bei anderen Energierohstoffen weniger gebräuchlich.
Das verbleibende Potenzial
- ist die gesamte noch gewinnbare Menge an Energierohstoffen,
- also die Summe aus den Reserven und Ressourcen.
- Bei Kohle und Uran wird als Synonym auch der Begriff Gesamtressourcen
gebraucht; zu beachten ist, dass jeweils Reserven nicht in den Ressourcen
enthalten sind.
Die ursprünglichen Reserven
- sind die gesamten bisher nachgewiesenen Reserven an Energierohstoffen,
- also die Summe aus den bisher insgesamt geförderten Mengen und den zum
heutigen Zeitpunkt bekannten Reserven.
Prof. Dr. J. Müller-Kirchenbauer
Lehrstuhl für Gasversorgungssysteme 11 Grundlagen Erdgastransport und –verteilung Sommersemester 2013
Ressourcen und Reserven (4)
Quelle: DERA
Prof. Dr. J. Müller-Kirchenbauer
Lehrstuhl für Gasversorgungssysteme 12 Grundlagen Erdgastransport und –verteilung Sommersemester 2013
Ressourcen und Reserven (5)
Quelle: BGR
Klassifikation der nicht-erneuerbaren Energierohstoffe
Prof. Dr. J. Müller-Kirchenbauer
Lehrstuhl für Gasversorgungssysteme 13 Grundlagen Erdgastransport und –verteilung Sommersemester 2013
Ressourcen und Reserven (6)
Quelle: IEA
Typology of Natural Gas Resources
Prof. Dr. J. Müller-Kirchenbauer
Lehrstuhl für Gasversorgungssysteme 14 Grundlagen Erdgastransport und –verteilung Sommersemester 2013
Ressourcen und Reserven (7)
Quelle: BGR
1) 1 t U = 14 000 – 23 000 t SKE, unterer Wert verwendet, bzw. 1 t U = 0,5 x 1015 J2) RAR gewinnbar bis USD 80/kg U3) Summe aus RAR gewinnbar von USD 80 – 260/kg U und IR4) Es wir angenommen, 1 t Thorium den gleichen SKE-Wert hat wie 1 t U5) nur USA (Stand: 2010)
Prof. Dr. J. Müller-Kirchenbauer
Lehrstuhl für Gasversorgungssysteme 15 Grundlagen Erdgastransport und –verteilung Sommersemester 2013
Quelle: BGR
Entwicklung des Primärenergieverbrauchs
New Policies Scenario der International Energy Agency zur weltweiten
Energienachfrage (Stand 2012)
Prof. Dr. J. Müller-Kirchenbauer
Lehrstuhl für Gasversorgungssysteme 16 Grundlagen Erdgastransport und –verteilung Sommersemester 2013
Quelle: BGR
Vergleich Vorräte und Verbrauch
Versorgungssituation fossiler Brennstoffe (Ende 2011)
Prof. Dr. J. Müller-Kirchenbauer
Lehrstuhl für Gasversorgungssysteme 17 Grundlagen Erdgastransport und –verteilung Sommersemester 2013
Statische Reichweite
Die statische Reichweite der Öl- und Gasvorräte hat seit 1970 trotz steigender
Verbräuche zugenommen.
Technologische Entwicklungen haben zu einem stetigen Anstieg der Reserven
geführt.
Quelle: RWE
Prof. Dr. J. Müller-Kirchenbauer
Lehrstuhl für Gasversorgungssysteme 18 Grundlagen Erdgastransport und –verteilung Sommersemester 2013
Quelle: BGR
Gesamtpotenzial Erdgas
Entwicklung der Schätzungen des Gesamtpotenzials von konventionellem
Erdgas, der kumulierten Förderung und der Reserven
Prof. Dr. J. Müller-Kirchenbauer
Lehrstuhl für Gasversorgungssysteme 19 Grundlagen Erdgastransport und –verteilung Sommersemester 2013
Gesamtpotenzial Erdgas (2)
Entwicklung des EUR, der kumulativen Produktion, der Reserven und der
Ressourcen von 2003 bis 2011
Prof. Dr. J. Müller-Kirchenbauer
Lehrstuhl für Gasversorgungssysteme 20 Grundlagen Erdgastransport und –verteilung Sommersemester 2013
Regionale Verteilung (1)
Quelle: BGR
Gesamtpotenzial von Kohle 2011 (insgesamt ca.17 874 Gt)
Prof. Dr. J. Müller-Kirchenbauer
Lehrstuhl für Gasversorgungssysteme 21 Grundlagen Erdgastransport und –verteilung Sommersemester 2013
Regionale Verteilung (2)
Quelle: BGR
Gesamtpotenzial von Erdöl 2011 (insgesamt ca. 752 Mrd. t)
Prof. Dr. J. Müller-Kirchenbauer
Lehrstuhl für Gasversorgungssysteme 22 Grundlagen Erdgastransport und –verteilung Sommersemester 2013
Regionale Verteilung (3)
Quelle: BGR
Gesamtpotenzial von Erdgas 2011 (insgesamt ca. 872 Bill. m3)
Prof. Dr. J. Müller-Kirchenbauer
Lehrstuhl für Gasversorgungssysteme 23 Grundlagen Erdgastransport und –verteilung Sommersemester 2013
Quelle: BGR
Vergleich der weltweiten Verteilung der Reserven an Erdöl und Erdgas
Prof. Dr. J. Müller-Kirchenbauer
Lehrstuhl für Gasversorgungssysteme 24 Grundlagen Erdgastransport und –verteilung Sommersemester 2013
Regionale Verteilung (5)
Die sicher gewinnbaren Erdgasreserven Ende 2011 von 208,4 Tcm
entsprechen einer statischen Reichweite von 63,6Jahren.
Quelle: BP
Prof. Dr. J. Müller-Kirchenbauer
Lehrstuhl für Gasversorgungssysteme 25 Grundlagen Erdgastransport und –verteilung Sommersemester 2013
Regionale Verteilung (6)
Quelle: BGR
*Der R/P Ratio für den nahen Osten beträgt ca. 200 Jahre
Prof. Dr. J. Müller-Kirchenbauer
Lehrstuhl für Gasversorgungssysteme 26 Grundlagen Erdgastransport und –verteilung Sommersemester 2013
Regionale Verteilung (7)
Erdgasförderung (gesamt 3 Tcm) der zehn wichtigsten Länder und
Deutschlands 2011
Quelle: BGR
Prof. Dr. J. Müller-Kirchenbauer
Lehrstuhl für Gasversorgungssysteme 27 Grundlagen Erdgastransport und –verteilung Sommersemester 2013
Verbrauchsschwerpunkte (1)
Erdgasverbrauch der wichtigsten Verbraucherländer 2011 (gesamt 3,3 Tcm)
Quelle: BGR
Prof. Dr. J. Müller-Kirchenbauer
Lehrstuhl für Gasversorgungssysteme 28 Grundlagen Erdgastransport und –verteilung Sommersemester 2013
Erdgasverbrauch 2011 in tRÖE pro Kopf
Quelle: BP
Verbrauchsschwerpunkte (2)
Prof. Dr. J. Müller-Kirchenbauer
Lehrstuhl für Gasversorgungssysteme 29 Grundlagen Erdgastransport und –verteilung Sommersemester 2013
Entwicklung des Primärenergieverbrauchs IEA-New Policies Scenario für den Zuwachs des Primärenergieverbrauchs
im Zeitraum von 1990 bis 2035
Quelle: IEA
Quelle: IEA
Prof. Dr. J. Müller-Kirchenbauer
Lehrstuhl für Gasversorgungssysteme 30 Grundlagen Erdgastransport und –verteilung Sommersemester 2013
Entwicklung des Erdgasverbrauchs
Quelle: IEA
Prof. Dr. J. Müller-Kirchenbauer
Lehrstuhl für Gasversorgungssysteme 31 Grundlagen Erdgastransport und –verteilung Sommersemester 2013
Versorgungssicherheit Erdgas – Importmenge
Quelle: IEA
Importmenge = Verbrauch - Produktion
Prof. Dr. J. Müller-Kirchenbauer
Lehrstuhl für Gasversorgungssysteme 32 Grundlagen Erdgastransport und –verteilung Sommersemester 2013
Weltweite Erdgastransporte (1)
Inter-regionale Erdgastransporte 2011 in Mrd. m³
Quelle: BP
Prof. Dr. J. Müller-Kirchenbauer
Lehrstuhl für Gasversorgungssysteme 33 Grundlagen Erdgastransport und –verteilung Sommersemester 2013
Weltweite Erdgastransporte (2)
Inter-regionale Erdgastransporte im IEA-Referenzszenario 2010 in Mrd. m³
Vor Schiefergas in USA
Quelle: IEA
Source: IEA
Prof. Dr. J. Müller-Kirchenbauer
Lehrstuhl für Gasversorgungssysteme 34 Grundlagen Erdgastransport und –verteilung Sommersemester 2013
Weltweite Erdgastransporte (3)
Inter-regionale Erdgastransporte im IEA-Referenzszenario 2010 in Mrd. m³
Nach Schiefergas in USA
Quelle: IEA
Source: IEA
Prof. Dr. J. Müller-Kirchenbauer
Lehrstuhl für Gasversorgungssysteme 35 Grundlagen Erdgastransport und –verteilung Sommersemester 2013
Aktueller Stand der Erdgasversorgung
Weltweite Ressourcen und Reserven
Verbrauch und Aufkommen in Europa und Deutschland
Marktaspekte und interkontinentaler LNG-Handel
Prof. Dr. J. Müller-Kirchenbauer
Lehrstuhl für Gasversorgungssysteme 36 Grundlagen Erdgastransport und –verteilung Sommersemester 2013
Primärenergiebedarf in Europa
Deutlicher Anstieg der Energienachfrage (Mt RÖE)
Quelle: EU
Prof. Dr. J. Müller-Kirchenbauer
Lehrstuhl für Gasversorgungssysteme 37 Grundlagen Erdgastransport und –verteilung Sommersemester 2013
Entwicklung der Erdgasnachfrage in Europa
Quelle: IEA
Prof. Dr. J. Müller-Kirchenbauer
Lehrstuhl für Gasversorgungssysteme 38 Grundlagen Erdgastransport und –verteilung Sommersemester 2013
Entwicklung des Erdgasangebots in Europa (1)
Quelle: entsog
Prof. Dr. J. Müller-Kirchenbauer
Lehrstuhl für Gasversorgungssysteme 39 Grundlagen Erdgastransport und –verteilung Sommersemester 2013
Entwicklung des Erdgasangebots in Europa (2)
Quelle: entsog
Quelle: entsog
Prof. Dr. J. Müller-Kirchenbauer
Lehrstuhl für Gasversorgungssysteme 40 Grundlagen Erdgastransport und –verteilung Sommersemester 2013
Fallbeispiel Shtokman: Erdgasangebot für Europa
3,9 Billionen m³ Erdgas – eines der weltweit
10 größten Gasfelder
aktueller Marktwert des Erdgas ca. 800 Mrd. €
ca. 900 km nördlich des Polarkreises
ca. 600km von der Küste entfernt
>300m Wassertiefe
Extreme Stürme, Wellen und Eisgang
Temperaturen von -50 bis +30°C
Förderkapazität der ersten Phase: ca. 24 Mrd.
m³/Jahr und 7,5 Mio. t LNG
Partnerschaft mit Statoil und Total für die ersten
25 Jahre der Gasförderung
Investitionen ca. 15 – 20 Mrd. €
Technik muss härteste Umweltbedingungen
berücksichtigen
Teilweiser Transport per LNG verringert aus
russischer Sicht die Abhängigkeit von Europa als
Abnehmer
LNG-Transport über die sich durch
Klimaerwärmung öffnende „Nordwestpassage“
nach Japan?
Der technische und finanzielle Aufwand und das
damit verbundene Risiko, neue Erdgasquellen zu
erschließen, wird immer höher
Quelle: Shtokman Development AG
Prof. Dr. J. Müller-Kirchenbauer
Lehrstuhl für Gasversorgungssysteme 41 Grundlagen Erdgastransport und –verteilung Sommersemester 2013
Speicher in Europa
Quelle: Eurogas
Prof. Dr. J. Müller-Kirchenbauer
Lehrstuhl für Gasversorgungssysteme 42 Grundlagen Erdgastransport und –verteilung Sommersemester 2013
Energieflussbild (stark vereinfacht) für Deutschland 2010
in Mio. t SKE
Quelle: AGEB
Prof. Dr. J. Müller-Kirchenbauer
Lehrstuhl für Gasversorgungssysteme 43 Grundlagen Erdgastransport und –verteilung Sommersemester 2013
Energieflussbild für Deutschland 2010 in Mio. t SKE
Quelle: AGEB
Prof. Dr. J. Müller-Kirchenbauer
Lehrstuhl für Gasversorgungssysteme 44 Grundlagen Erdgastransport und –verteilung Sommersemester 2013
Entwicklung der Erdgasnachfrage in Deutschland
Quelle: NetConnect Germany, Prognos
Erdgas in der Industrie und als Chemierohstoff
Rückgang der energieintensiven Produktion
Starker Effizienzdruck durch hohe Rohstoffpreise und
Versteigerung von CO2-Zertifikaten ab 2013
Abwanderung von Grundstoff-Chemie
Synthese-Wasserstoff aus Windstrom statt Erdgas
Erdgas als Wärmelieferant für private Haushalte und
Gewerbe, Handel und Dienstleistungen
Konkurrenzdruck durch Strom-Wärmepumpe und
Biomasse
Energieeffizienter Neubau und Sanierung im
Altbaubestand
Bevölkerungsrückgang in ländlichen Regionen
Erdgas für die Stromerzeugung
Ausbau erneuerbarer Energien benötigt hochflexible
Kraftwerke
effizienteste und CO2-ärmste fossile Option
Erdgas als Kraftstoff
Elektroauto als Konkurrent in Ballungsräumen
Volumenkonkurrenz zu Diesel/Benzin in
Hybridfahrzeugen
Gasverbrauch geht deutlich zurück
Anteil der Stromerzeugung am Gasverbrauch steigt
Gasverbrauch wird volatiler
Prof. Dr. J. Müller-Kirchenbauer
Lehrstuhl für Gasversorgungssysteme 45 Grundlagen Erdgastransport und –verteilung Sommersemester 2013
Konzepte für Methan und Wind aus Wasserstoff (1)
Quelle: Umweltbundesamt, FhG IWES
Ausbau erneuerbarer Stromerzeugung als Treiber
Die Residuallast ist die verbleibende Last nach Abzug der erneuerbaren Erzeugung (EE).
Prof. Dr. J. Müller-Kirchenbauer
Lehrstuhl für Gasversorgungssysteme 46 Grundlagen Erdgastransport und –verteilung Sommersemester 2013
Konzepte für Methan und Wind aus Wasserstoff (2)
Neue Gase ergänzen die Angebotsseite
heute und in Zukunft:
- Biogas
- Wasserstoff
- synthetisches Methan (SNG,
„Windmethan“)
„Grünes Gas“ derzeit noch nicht
wirtschaftlich, aber Imageträger
Subventionierung erneuerbarer Gase
über Einspeisevergütung analog EEG
auf der Stromseite?
Gasnetze müssen mit
unterschiedlichen
Zusammensetzungen und Qualitäten
umgehen können
Quelle der Grafiken: DBI, BMU/IWES
Prof. Dr. J. Müller-Kirchenbauer
Lehrstuhl für Gasversorgungssysteme 47 Grundlagen Erdgastransport und –verteilung Sommersemester 2013
Bezugsoptionen für Importe nach Deutschland (1)
Quelle: VNG
Zunahme der Transportentfernungen
Prof. Dr. J. Müller-Kirchenbauer
Lehrstuhl für Gasversorgungssysteme 48 Grundlagen Erdgastransport und –verteilung Sommersemester 2013
Bezugsoptionen für Importe nach Deutschland (2)
QuelleBundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle
Prof. Dr. J. Müller-Kirchenbauer
Lehrstuhl für Gasversorgungssysteme 49 Grundlagen Erdgastransport und –verteilung Sommersemester 2013
Aktueller Stand der Erdgasversorgung
Weltweite Ressourcen und Reserven
Verbrauch und Aufkommen in Europa und Deutschland
Marktaspekte und interkontinentaler LNG-Handel
Prof. Dr. J. Müller-Kirchenbauer
Lehrstuhl für Gasversorgungssysteme 50 Grundlagen Erdgastransport und –verteilung Sommersemester 2013
Marktaspekte (1)
Unterschiede in wesentlichen Handelseigenschaften zwischen
Erdgas und Öl
Prof. Dr. J. Müller-Kirchenbauer
Lehrstuhl für Gasversorgungssysteme 51 Grundlagen Erdgastransport und –verteilung Sommersemester 2013
Marktaspekte (2) – Investitionen 2012 – 2035 (kumuliert)
Quelle: IEA
Prof. Dr. J. Müller-Kirchenbauer
Lehrstuhl für Gasversorgungssysteme 52 Grundlagen Erdgastransport und –verteilung Sommersemester 2013
Marktaspekte (3)
Langfristig bestehen Substitutionsmöglichkeiten zwischen Energieträgern.
Während des Versorgungsaufbaus bestand kein wettbewerblicher
Gasmarkt und damit keine Möglichkeit einer autonomen Preisbildung für
Erdgas.
Gas ist relativ mengenunflexibel, benötigt aber zur Erhaltung der
Mengenbalance einen anpassungsfähigen Preis.
Die Mengeninflexibilität resultiert aus der niedrigen Energiedichte und den
damit verbundenen hohen Transportkosten und starren Transportwegen im
Pipelinetransport.
Rohöl- und Produktenströme lassen sich weltweit zu vergleichsweise
geringen Distributionskosten disponieren.
Weltweiter Ölmarkt existiert seit Jahrzehnten.
Traditionelle Orientierung des Gaspreises am Substitutionsgut Öl
(Ölpreisbindung)
Prof. Dr. J. Müller-Kirchenbauer
Lehrstuhl für Gasversorgungssysteme 53 Grundlagen Erdgastransport und –verteilung Sommersemester 2013
Marktaspekte (4)
Deutliche und im Markt nicht erwartete Zunahme von "unconventional gas"
Quelle: IEA
Shale gas
Tight gas
Coalbed Methane
Conventional gas
Prof. Dr. J. Müller-Kirchenbauer
Lehrstuhl für Gasversorgungssysteme 54 Grundlagen Erdgastransport und –verteilung Sommersemester 2013
Entwicklung des interkontinentalen LNG-Handels (1)
LNG Liquified Natural Gas: Für Transportzwecke verflüssigtes Erdgas,
welches auf -161,5°C abgekühlt wird und nur noch 1/600 des ursprünglichen
Volumens hat.
1t LNG (metrisch) enthält 1.394,70 Nm³ Erdgas
1 m³ LNG entspricht 7.368 kWh und wiegt ca. 0,42 t
1t LNG entspricht ca. 1.400 m³ Erdgas
Ein durchschnittlicher LNG Tanker mit 140.000 m³ kann eine Stadt mit ca. 100.000 EW für ein Jahr mit Gas versorgen.
Prof. Dr. J. Müller-Kirchenbauer
Lehrstuhl für Gasversorgungssysteme 55 Grundlagen Erdgastransport und –verteilung Sommersemester 2013
Entwicklung des interkontinentalen LNG-Handels (2)
Quelle: IEA
Prof. Dr. J. Müller-Kirchenbauer
Lehrstuhl für Gasversorgungssysteme 56 Grundlagen Erdgastransport und –verteilung Sommersemester 2013
Marktaspekte (5)
Entwicklung von Technologie und Geschäftsmodell zur Förderung der sog.
„unconventionals“ dauerte zwei Jahrzehnte
Schlüsseltechnologien sind Horizontalbohrtechnik und Frac-Verfahren
Unkonventionelles Gas ist wettbewerbsfähig
In 2007 waren ca. 50% der US Produktion Unkonventionelles Gas
USA steuern auf einen zweiten Peak zu
Shale Gas Beitrag noch gering, gewinnt aber zunehmend an Bedeutung
Prof. Dr. J. Müller-Kirchenbauer
Lehrstuhl für Gasversorgungssysteme 57 Grundlagen Erdgastransport und –verteilung Sommersemester 2013
Marktaspekte (6)
Die Erfolge bei der Entwick-
lung von unkonventionellem
Gas in den USA reduzieren
die LNG Importe in die USA
LNG – entwickelt für die USA
– strömt nach Europa
Die Nord Stream Pipeline aus
Russland soll ab 2012 bis zu
55 Mrd. m3/a Gas nach
Deutschland bringen
Für den Süden sind für 2014
oder später eine Leitung
Nabucco und eine South
Stream (>60 Mrd. m3/a) in
Planung
Quelle: EON
Prof. Dr. J. Müller-Kirchenbauer
Lehrstuhl für Gasversorgungssysteme 58 Grundlagen Erdgastransport und –verteilung Sommersemester 2013
Quelle: BNetzA