EINÜHRUNG IN DEN SPRINTLAUF - Uni Koblenz-Landau

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EINÜHRUNG IN DEN SPRINTLAUF

Autoren: Cosima Gethöffer, Florian Witzler

Creative-Commons-Lizenz Namensnennung, Weitergabe unter gleichen Bedingungen 4.0 International (CC BY-SA 4.0)

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Übersicht

• Technikbeschreibung: Sprinten

o Allgemeines

o Die vier Phasen des Sprintlaufes

• Vorübungen für den Sprint : Die Schwungphasen

o Spezifische Übungen für die hintere Schwungphase

o Spezifische Übungen für die vordere Schwungphase

• Vorübungen für den Sprint: Die Stützphasen

o Spezifische Übungen für die vordere Stützphase

o Spezifische Übungen für die hintere Stützphase

• Arbeitsmaterial

o Schülerauftrag: Phasenbeschreibung (1)

• Videos

o Sprintbeispiel (1-2)

o Vorübungen für die hintere Schwungphase (3-4)

o Vorübungen für die vordere Schwungphase (5-9)

o Vorübungen für die vordere Stützphase (10-12)

o Vorübungen für die hintere Stützphase (13-14)

• Quellenverzeichnis

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Technikbeschreibung: Sprinten

Allgemeines

Der Laufschritt untergliedert sich in die:

• Entspannung und Vorbereitung des Kniehubes dienende hintere Schwungpha-

se.

• vordere Schwungphase, deren Gestaltung Einfluss auf die Schrittlänge und die

effektive Landevorbereitung nimmt.

• vordere Stützphase, in der die Bremswirkung möglichst gering gehalten werden

muss.

• hintere Stützphase, in der Größe und Richtung der Abdruckkraft und damit der

Vortrieb entschieden werden.

Die beiden Schwungphasen leiten die Stützphase ein und sind demnach an der ef-

fektiven Ausführung der Stützphasen maßgeblich beteiligt.

Die beiden Stützphasen nehmen (die hintere in positiver, die vorderer in negativer Hinsicht) dominierenden Einfluss auf die Größe des Vortriebs. Videos 1 und 2 bieten ein Beispiel eines Sprintlaufs von der frontalen und seitlichen Perspektive.► 1-2 Eine Technikkarte mit weiteren Übungen und Animationen ist zu finden auf

►KNSU-Technikkarte: Leichtathletik Disziplin Lauf Sprint ►

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Die vier Phasen des Sprintlaufes

Hintere Schwungphase

Beginn

• Lösen des Fußes vom Boden

Funktion

• Muskelentspannung

• Vorbereitung eines effektiven Kniehubes

Merkmale

• der Oberschenkel des Schwungbeines hat den des Stützbeines erreicht

• lockeres, entspanntes Auspendeln nach hinten oben

• Unter- und Oberschenkel des Schwungbeines nähern sich an

• kurzes Pendel (spitzer Winkel)

• maximales Anfersen (bis in Gesäßhöhe)

• Schwungbeinknie überholt das Stützbein

• Pendelverkürzung und Schwungmassenverlagerung durch Anfersen

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Vordere Schwungphase

Beginn

• Vertikalmoment (mittlerer Stütz)

Funktion

• Beitrag zur Sicherung der Schrittlänge

• Vorbereitung einer aktiven Landung

• zusätzlicher Vortriebsimpuls

Merkmale

• spitzer Winkel zwischen Ober- und Unterschenkel beibehalten

• Schrittlänge durch ein Nachvorneschieben der schwungbeinseitigen Hüfte unterstützen

• lockeres, optimal weiteres Vorpendeln des Unterschenkels

• bei gleichzeitigem Rücksenken des Oberschenkels

• nach Erreichen des optimalen Kniehubes (ca. 15° unterhalb der Waagerechten)

• Auspendeln des Unterschenkels

• Rückführung des Unterschenkels zum aktiv greifenden Fußaufsatz

• den Unterschenkel in eine Position mit möglichst geringer Bremswirkung und umso stärkerer Zugwirkung bringen

• Fußspitze beim "Greifen" anheben

• erhöht den Spannungszustand der Fuß- und Wadenmuskulatur

• führt schließlich zur Vorspannung

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Vordere Stützphase

Beginn

• Fußaufsatz

Funktion

• Amortisation (Ausgleichen) des Landedrucks

• Aufbau von Vorspannung für den späteren Abdruck

Merkmale

• muss so kurz und effektiv wie möglich gehalten werden

• da Bremswirkung auf den Vortrieb

• aktiver Fußaufsatz hoch auf dem Außenrist des Fußballens

• Fußspitze nach vorne

• greifende Bewegung, Zugbewegung mit dem Fuß nach hinten

• Hüfte schnell über Fußaufsatzpunkt

• elastisches Abfangen des Landedrucks

• geringes Senken der Ferse ohne Bodenberührung

• leichtes Beugen im Kniegelenk

• möglichst großen Winkel zwischen dem Unterschenkel und Boden schaffen ("von oben kommen")

• möglichst kurze Stützdauer

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Hintere Stützphase

Beginn

• Vertikalmoment

Funktion

• bestimmt die Größe und die Richtung der Beschleuni-

gung

• Entwicklung einer optimalen Abdruckkraft

Merkmale

• optimale Streckung um Fuß-, Knie- (nicht ganz vollständig) und Hüftgelenk (vollständig)

• Rumpf in leichter Vorlage

• aktive wechselseitige Armarbeit, etwas rechtwinklig gebeugt, in Laufrichtung

• entspannte Rumpf-, Schulter- und Halsmuskulatur

• möglichst kurze Stützdauer

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Vorübungen für den Sprint: Die Schwungphasen

Spezifische Übungen für die hintere Schwungphase

1. Anfersen

Die Fersen werden bei leichter Vorlage bis zum Gesäß gezogen. Die Arme werden gegengleich mitgenom- men.► 3 2. Anfersen mit Kniehebelauf

Die Knie werden so weit nach oben gezogen, dass die Oberschenkel in die Waagerechte kommen. Im direkte ten Anschluss daran folgt das Anfersen.► 4

Spezifische Übungen für die vordere Schwungphase

1. Skippings

Der Abdruck kommt aus dem Fuß- und Sprunggelenk. Der Oberkörper ist in leichter Vorlage. Die Intensität ist dabei deutlich höher als beim Kniehebelauf. a. Variante 1: tief Die Oberschenkel sind unterhalb der Waagerech- ten.► 5 b. Variante 2: hoch Der Oberschenkel wird nahezu in die Waagerech- te gezogen.► 6

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Spezifische Übungen für die vordere Schwungphase

2. Hopserlauf

Kräftiger Abdruck mit einem Fuß nach oben. Das andere Bein schwingt dabei in die Höhe. Der Oberschenkel wird bis in die Waagerechte genommen. Der gegengleiche Arm unterstützt die Bewegung, indem der Ellenbogen bis fast zum Knie vorschwingt. Der Oberkörper bleibt aufrecht und gestreckt. Die Landung erfolgt auf dem gleichen Fuß wie der Abdruck. Zwischen den einzelnen Hop- sern wird ein kurzer Zwischenschritt gemacht. a. Variante 1: hoch Der Fokus liegt hier bei einem kräftigen Abdruck nach oben. Abdruck- und Landepunkt sind nicht weit voneinander entfernt.► 7 b. Variante 2: weit Ein weiter Abdruck nach vorne steht hier im Vor- dergrund. Der Abdruckpunkt liegt weit hinter dem Lande-punkt.► 8 3. Kniehebelauf

Der Oberschenkel wird bis in die Waagerechte ge bracht. Die Frequenz ist dabei niedriger als bei den Skippings. Der Oberkörper ist nahezu aufrecht. ► 9

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Vorübungen für den Sprint: Die Stützphasen

Spezifische Übungen für die vordere Stützphase

1. Storchenziehen

Die Oberschenkel werden wieder bis in die Waage rechte genommen. Danach schlägt der Unterschen- kel aus und zieht das gesamte Bein nach hinten un- ten. Dieser ziehende Aufsatz muss zu hören sein. ► 10

2. Fußgelenksarbeit

Während sich ein Fuß auf der Fußspitze befindet und das Kniegelenk leicht angewinkelt ist, steht der andere Fuß auf der ganzen Sohle und das Knie ist durchge- drückt. Diese Übung kann man entweder im Stand oder mit etwas Vortrieb ausführen.► 11-12

Spezifische Übungen für die hintere Stützphase

1. Sprunglauf

Beim Absprung wird gleichzeitig das Schwungbein bis in die Waagerechte hochgezogen. Das Absprungbein bleibt nahezu gestreckt.► 13 2. Wechselsprünge

Der Absprung und die Landung erfolgt beidbeinig. Ab- wechselnd wird ein Bein impulsiv nach oben gezogen und dabei von der Armarbeit unterstützt. Die Vorwärts- bewegung ist nur minimal.► 14

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Schülerauftrag: Phasenbeschreibung 1 Gruppe 1: Hintere Schwungphase

1. Markiere die Phase farblich in der Lehrbildreihe.

2. Finde möglichst genaue Beschreibungen und notiere sie in der Tabelle.

Beginn

Funktion

Merkmale

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1 Gruppe 2: Vordere Schwungphase

1. Markiere die Phase farblich in der Lehrbildreihe.

2. Finde möglichst genaue Beschreibungen und notiere sie in der Tabelle.

Beginn

Funktion

Merkmale

Page 13: EINÜHRUNG IN DEN SPRINTLAUF - Uni Koblenz-Landau

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1 Gruppe 3: Vordere Stützphase

1. Markiere die Phase farblich in der Lehrbildreihe.

2. Finde möglichst genaue Beschreibungen und notiere sie in der Tabelle.

Beginn

Funktion

Merkmale

Page 14: EINÜHRUNG IN DEN SPRINTLAUF - Uni Koblenz-Landau

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1 Gruppe 4: Hintere Stützphase

1. Markiere die Phase farblich in der Lehrbildreihe.

2. Finde möglichst genaue Beschreibungen und notiere sie in der Tabelle.

Beginn

Funktion

Merkmale

Page 15: EINÜHRUNG IN DEN SPRINTLAUF - Uni Koblenz-Landau

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Quellenverzeichnis

Abbildung / Foto

Video

Urheber des Beitrages

Nummer Urheber / URL

Alle Bilder Cosima Gethöffer, Kathrin Raquet

Lehrbildreihe Christian Kirberger; http://knsu.uni-kobenz.de/technikkarten/leichtathletik/technikkarte.swf

Nummer Urheber

1-14 Cosima Gethöffer, Kathrin Raquet

Autor Berater Institution

Gethöffer, Cosima; Witzler, Florian; Christi-an Kirberger/ Lehramtsstudierende

Minnich, Marlis

Institut für Sportwissenschaft, Universität Koblenz- Landau, Campus Koblenz