EinleitungKunst als Revitalisierungsmaßnahme des ruralen Raumes - Die Eichigo Tsumari Art...

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Einleitung Seit den 90er Jahren, nach dem Platzen der Wirtschaftsblase in Japan, haben viele kleine Städte in Japan mit ihrer Existenz zu kämpfen. Das Älter werden der Gesellschaft und Wegziehen der Jugend aus den ländlichen Gegenden sind einige Gründe, weshalb nördliche Gebiete wie Niigata oder aber auch Aomori, nach Möglichkeiten suchen die Städte attraktiver für den Tourismus und Menschen zu machen, mit dem Ziel diese langfristig an die Region zu binden. Ähnlich wie in vielen Städten im mitteleuropäischen Großraum gibt es in Japanischen Städten – abgesehen von Osaka und Tokio- gravierende Entwicklungsprobleme die sowohl auf fehlendem Wirtschaftswachstum als auch auf die rückläufige Bevölkerungsentwicklung zurückzuführen sind. Diese Präfekturen sind hauptsächlich auf Landwirtschaft spezialisiert und hängen den großen Präfekturen wirtschaftlich weit hinterher und sind daher wenig attraktiv für junge Menschen. Diese Städte müssen, um bestehen zu können, sich umorientieren, um sowohl die junge Bevölkerung als auch Unternehmen anzuziehen. Dazu bedarf es oft neuer kreativer Strategien die einen neuen Weg 1

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Seit den 90er Jahren, nach dem Platzen der Wirtschaftsblase in Japan, haben viele kleine Städte in Japan mit ihrer Existenz zu kämpfen. Das Älter werden der Gesellschaft und Wegziehen der Jugend aus den ländlichen Gegenden sind einige Gründe, weshalb nördliche Gebiete wie Niigata oder aber auch Aomori, nach Möglichkeiten suchen die Städte attraktiver für den Tourismus und Menschen zu machen, mit dem Ziel diese langfristig an die Region zu binden. Ähnlich wie in vielen Städten im mitteleuropäischen Großraum gibt es in Japanischen Städten – abgesehen von Osaka und Tokio- gravierende Entwicklungsprobleme die sowohl auf fehlendem Wirtschaftswachstum als auch auf die rückläufige Bevölkerungsentwicklung zurückzuführen sind. Diese Präfekturen sind hauptsächlich auf Landwirtschaft spezialisiert und hängen den großen Präfekturen wirtschaftlich weit hinterher und sind daher wenig attraktiv für junge Menschen. Diese Städte müssen, um bestehen zu können, sich umorientieren, um sowohl die junge Bevölkerung als auch Unternehmen anzuziehen. Dazu bedarf es oft neuer kreativer Strategien die einen neuen Weg einschlagen müssen. Im Fall der Präfektur Niigata wurde Kunst als ein Revitaliserungsmotor eingesetzt. Dies führte dazu, dass eine einzigartige Kunstveranstaltung geschaffen wurde.

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Page 1: EinleitungKunst als Revitalisierungsmaßnahme des ruralen Raumes -  Die Eichigo Tsumari Art Triennale in Niigata, Japan.

Einleitung

Seit den 90er Jahren, nach dem Platzen der Wirtschaftsblase in

Japan, haben viele kleine Städte in Japan mit ihrer Existenz zu

kämpfen. Das Älter werden der Gesellschaft und Wegziehen der

Jugend aus den ländlichen Gegenden sind einige Gründe, weshalb

nördliche Gebiete wie Niigata oder aber auch Aomori, nach

Möglichkeiten suchen die Städte attraktiver für den Tourismus

und Menschen zu machen, mit dem Ziel diese langfristig an die

Region zu binden. Ähnlich wie in vielen Städten im

mitteleuropäischen Großraum gibt es in Japanischen Städten –

abgesehen von Osaka und Tokio- gravierende

Entwicklungsprobleme die sowohl auf fehlendem

Wirtschaftswachstum als auch auf die rückläufige

Bevölkerungsentwicklung zurückzuführen sind. Diese

Präfekturen sind hauptsächlich auf Landwirtschaft spezialisiert

und hängen den großen Präfekturen wirtschaftlich weit hinterher

und sind daher wenig attraktiv für junge Menschen. Diese Städte

müssen, um bestehen zu können, sich umorientieren, um sowohl

die junge Bevölkerung als auch Unternehmen anzuziehen. Dazu

bedarf es oft neuer kreativer Strategien die einen neuen Weg

einschlagen müssen. Im Fall der Präfektur Niigata wurde Kunst

als ein Revitaliserungsmotor eingesetzt. Dies führte dazu, dass

eine einzigartige Kunstveranstaltung geschaffen wurde.

Die folgende Arbeit versucht die Wirksamkeit von Kultur auf die

Revitalisierung von urbanem Raum aufzuzeigen. Im engeren

Rahmen soll erfasst werden, in wie weit eine Kunstveranstaltung,

wie das Echigo Tsumari Triennale Art Festival (im folgenden

ETAT abgekürzt) in der Echigo Tsumari Gegend eine

revitalisierende Wirkung auf die Städte in der Umgebung haben

könnte.

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Und falls dies der Fall sein sollte, welche Kriterien haben dafür

gesorgt, dass diese Veranstaltung ein Erfolg wurde. Somit könnte

man im nächsten Schritte solche oder ähnliche Maßnahmen auf

andere Städte oder Regionen anwenden.

Zur Forschung der Arbeit, wurde unter anderem mit den

Veröffentlichungen der Triennale gearbeitet, wie die

Abschlussberichte der einzelnen Veranstaltungen, aber auch

Berichte der einzelnen Städte oder der Präfektur Niigata. Es gibt

zwar auch Literatur in englischer Sprache, die widmet sich

hauptsächlich der Ausstellung an sich und geht kaum auf den

Aspekt der Stadtrevitalisierung ein.

Der Autor entschied sich für die ETAT, trotz anderer ähnlicher

Veranstaltungen mit ähnlichen Zielen, wie die Biennale in Hagen

Aber die Veranstaltung in Japan ist aufgrund ihrer Größe und

Organisation ein Unikum. Ein weiterer Grund war der Aufenthalt

des Autors in Niigata und der Besuch der ETAT.

Zuerst soll der Begriff Revitalisierung im Kontext des urbanen

Raums geklärt werden, mit dem in dieser Arbeit gearbeitet wird

und anschließend wird kurz die wirtschaftliche Entwicklung

Japan skizziert, die maßgebend dazu beigetragen hat, das

Arbeitskräfte in die Metropolen auswandern. Weiterhin wird die

Entstehung der ETAT aufgezeigt und welche Ziele diese verfolgt.

Schließlich werden die erreichten Ziele (auch in Hinblick der

urbanen Revitalisierung) dieser Veranstaltung aufgezeigt. Zur

Erläuterung der japanischen Begriffe wurde am Ende ein Glossar

hinzugefügt.

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Begriffserklärung: Revitalisierung im urbanen Raum

Revitalisierung im urbanen Raum meint eine Wiedernutzung von

Land, Flächen oder Brachen, um sie für eine nachhaltige

Städteentwicklung zu nutzen. Insbesondere stillgelegte

Industriegeländer werden Revitalisierungsmaßnahmen

unterzogen, um damit Räume für soziale und kulturelle

Aktivitäten zu schaffen und somit soziale Milieus zu stabilisieren

(Kather 2010:7). Wie dies in Yokohama der Fall war. Hier wurde

der industrielle Kern, welcher zwar alte Gebäude hatte, die

weitgehend ungenutzt waren, durch kulturelle Aktivitäten

revitalisiert (Noda 2010:8). Es sollten die Stärken der Gebiete im

Vordergrund stehen und bei der Planung von Projekten bedacht

werden (Landry 1996: 17). Wichtig ist jedoch, dass der Staat

solche Maßnahmen fördern und initiieren kann, damit sie jedoch

nachhaltig sind, muss die Bevölkerung in den

Revitalisierungsprozess mit einbezogen werden (Nobuhiro 2008:

1), denn nur so können die notwendigen Räume und Utensilien

für Künstler und Projekte garantierte werden (Creative City

Canada 2005: 7)

Nachhaltige Stadtentwicklung und im Engeren Revitalisierung

bedeutet somit die Weiternutzung der vorhandenen Stadt als

Ressource in baulicher und kultureller Hinsicht.

Revitalisierungsmaßnahmen können verschieden gestaltet sein:

von der Konstruktion von Schulen, Theatern bis hin zu kulturellen

Veranstaltungen, wie das ETAT. Zusammenfassend ist Kultur

heutzutage eine wichtige Komponente um eine Stadt, Region usw.

wieder lebenswert zu machen (Urbact 2006: 20).

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Japan während der Wirtschaftsblase 1990

Japan erlebte in den 80er Jahren einen wirtschaftlichen Boom, der

durch das Plaza Abkommen 1985 initiiert wurde. Durch das

Abkommen wurde der US Dollar abgewertet. Als Konsequenz

daraus stieg der Wert des Yens Mitte der 80er Jahre kontrolliert

um 100% und somit auch der Wert von Immobilien und

japansicher Produkte. Durch weitere Spekulationen wurde der

Yen weiterhin in die Höhe getrieben. Dadurch kauften

internationale Ökonomen aber auch die Japaner selbst alles was

seinen Wert in Yen hatte, um dadurch von der Wertsteigerung des

Yens zu profitieren. Darauf folgte eine Erhöhung der Preise der

Konsumgüter und der Immobilien. Es ging soweit, dass das

Grundstück auf dem der Kaiserpalast steht genauso viel wert war

wie ein Bundesstaat in den USA. Als die Banken auch noch

anfingen gegenfinanzierte Kredite zu vergeben eskalierte alles

und der Wert der Immobilien und der Aktien stürzte auf über ein

viertel ihres vorherigen Wertes ab. Die Situation spitzte sich

soweit zu, bis die Wirtschaftsblase 1992 platze. Durch die hohe

Verschuldung des Staates, mussten sich die Politiker mehr auf die

großen Städte wie Tokio und Osaka konzentrieren, welche die

internationalen und wirtschaftlichen Zentren Japans sind und

waren.

Aufgrund dessen wurden kleinere Städte weitgehend

vernachlässigt und es begann eine Abwanderung in die

Großstädte.

Ferner wurde 1999 (Lützler 2008: 14) die große Kommunale

Gebietsreform (heisei dai gappei) verabschiedet (auf diese wird

später detailierter eingegagngen), die darauf abzielte, Gemeinden

und Dörfer miteinander fusionieren zu lassen um somit

Verwaltungskosten zu sparen und auch den einzelnen Kommunen

mehr Autonomie zu gewährleisten. Dadurch verloren die

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einzelnen Städte und Dörfer an Arbeitsplätze, was ebenso und zur

Abwanderung der jungen Bevölkerung in größere Städte führte.

Durch die Wirtschaftsblase, die immer älter werdende

Bevölkerung in diesen nördlichen Regionen Japans, die schwere

unbeliebte landwirtschaftliche Arbeit und die große

Gebietsreform ende 1990, wanderten immer mehr junge Leute in

die Metropolen des Landes um dort zu arbeiten und führen die

Betriebe ihrer Eltern nicht weiter.

Die Große Gebietsreform heisei dai gappei

Die große Gebietsreform, veranlasste 1999 bis 2006, dass viele

kleine Dörfer, Städte und Kommunen einfach in größere

Gebietskörperschaften inkorporiert wurden. Dies hatte zur Folge,

dass von über 3200 Kommunen im Jahre 1995 nur 1800 im Jahr

2006 blieben (Lützer 2008: 14).

Das Problem solcher Kommunen war und ist, nicht nur die

demographische Alterung der Region, sondern auch finanzielle

Faktoren, da diese Städte und Dörfer ökonomisch, durch

fehlendes wirtschaftliches Wachstum und auch fehlenden jungen

Arbeitskräfte, den Metropolen, wie Tokio und Osaka, unterlegen

sind (Lützer 2008: 4). Diese Kommunen wurden Jahrzehnte lang

nur durch ein System des Finanzausgleichs, ähnlich dem in

Deutschland, finanziert und konnten somit überleben (Osiander

2007: 159).

Um eine die Gebietsreform durchzusetzen, wurden im Vorfeld

verschiedene Dezentralierungsgesetze verabschiedet, bis

schließlich im April 2000 das Gesamtgesetz zur Dezentralisierung

in Kraft trat (chiho bunken ikkatsu-ho), damit die einzelnen

Kommunen sich stärker um ihre Finanzierung kümmern mussten.

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Mit diesem Gesetz wurden unter anderem die Pflichten der

kommunalen Verwaltung umstrukturiert, Bürgermeister und

Präfektur – Gouverneure wurden per Gesetz gleichgestellt

(Foljanty - Joost 2006: 68). Ab dem Jahr 2002 wurde der

steuerliche Finanzausgleich reduziert und Subventionen gekürzt.

Somit waren die Kommunen gezwungen sich selbst um ihren

Haushalt zu kümmern und ihre Ausgaben zu reduzieren.

Die Idee der Zentralregierung war es natürlich mit dieser Reform

den Verwaltungsapparat der Kommunen zu vereinfachen aber

diese Reform gab den Gebietskörperschaften die Möglichkeit

Entwicklungsprogramme zur Revitalisierung lokaler Industrien

zu entwickeln, die besser an lokale Bedürfnisse angepasst waren,

da eine Zusammenarbeit mit den Anwohnern vereinfacht und

erwünscht war. Im Falle Niigata wurden die Regionen rund um

das ETAT erst spät, im Jahr 2004 fusioniert.1

Green Tourism

Grüner Tourismus ist ebenfalls ein wichtiger

Revitaliserungsfaktor in ruralen Gebieten Japans, von dem das

ETAT profitiert hat. Hier wird gezielt der Austausch zwischen den

Städten und Dörfern gefördert2. Diese Interaktion bzw. dieser

Austausch begann mit dem Handel von Waren, da sie allgemein

von besserer Qualität waren als importierte Lebensmittel. Im

Laufe der Zeit wechselten die Bedürfnisse der Städter, die immer

mehr die natürlichen Produkte der ländlichen Gegenden wollten,

aber auch der Wunsch sich körperlich zu betätigen, und die

Regierung erließ 1994 das Gesetz für die Förderung der 1 http://www.pref.niigata.jp/sougouseisaku/shichousongappei/gappei (Letzter Zugriff: 20.10. 2013)2 http://www.kouryu.or.jp/intl.gt/japanese/index.html (letzer Zugriff: 20.10.2013)

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Verbesserung der Infrastruktur für Freizeitaktivitäten mit

Aufenthalten in ruralen Gemeinschaften (Ando 2002: 45 ). Mit

Hilfe dieses Gesetzes sollte der Tourimus in Dörfern usw. erhöht

werden, indem diese Regionen durch Subventionen motivierte

werden sollte, gezielt Projekte zu entwickeln, die den ruralen

Tourismus begünstigen (Ando 2002:5). Dies ist in so fern ein

neuer Ansatz der japanischischen Regierung, da sie sich nicht

direkt in die Präfektur oder Kommunen einmischt (Reimer 2008:

105), da ein solches Einmischen von der Bevölkerung als störend

angesehen werden kann (Reimer 2008: 36). Genau solch ein

Projekt ist die ETAT. Die Organisation arbeitet sehr eng mit der

Bevölkerung zusammen (Kitamura 2010) um einen Austausch

zwischen den Städten und den ruralen Gebieten in Niigata zu

initiieren (Takaki 2004: 7)

Echigo Tsumari Region

Die Region, in der das ETAT seit 2000 veranstaltet wird, befindet

sich im Norden der Präfektur Niigata. Die Präfektur Niigata ist ca.

300 km nördlich von Tokio entfernt. Das Gebiet, in dem das ETAT

stattfindet befindet sich im Zentrum der Präfektur und erstreckt

sich auf 760 km² (ETAT Report 2010: 4). Insgesamt befinden sich

über 5 Städte und mehrere kleine (selbst verlassene) Dörfer in

dieser Gegend. Der Hauptwirtschaftszweig hier, wie in fast ganz

Niigata, ist die Landwirtschaft. Besonders der Reisbau in den

traditionellen Terassenreisfeldern (Burmingham 2009: 11) wird

in Niigata noch praktiziert. Diese Art des Reisanbaus ist eine sehr

anstrengende und zeitintensive Arbeit, aber gerade deswegen

zählt der Reis aus Niigata zu einem der Besten Japans. Anfang der

90er Jahre begann auch in dieser Region Japans eine starke

Abwanderung der jungen Menschen, bedingt durch bessere

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Arbeitsmöglichkeiten, in städtische Gebiete. Ebenfalls durch das

Dezentralisierungsgesetz der Regierung um 1990 und später auch

die Große Gebietsreform verschärfte sich die Situation in der

Präfektur, wie in anderen ruralen Gegenden (Yamashita 2008:

25). Arbeitsstellen wurden gekürzt und hauptsächlich die

unbeliebten Stellen in der Landwirtschaft blieben. Durch diese

Gründe leidet diese Gegend stark an einer demographischen

Alterung. Fast ein Viertel der Bevölkerung in dieser Gegend ist

über 65 Jahre alt (Tsuboike 2008: 3). Die Einwohnerzahl ist

rückläufig, wegen der Auswanderung und der niedrigen

Geburtenrate, bzw. der hohen Sterberate

 

Einwohnerzahl 2007

Einwohnerzahl 2010

Differenz 2007 - 2010

2007-2010 Bevölkerungsfluktuation(in %)

Niigata (Präfektur) 2431459 2374450 -57009 -2.344641633

Matsudai 3923 3573 -350 -8.921743564

Kawanishi 7756 7220 -536 -6.910778752

Nakasato 6187 5692 -495 -8.000646517

Tsunan 11719 10881 -838 -7.150780783Matsunoyama 2884 2542 -342 -11.85852982

Tabelle 1: Quelle: Japanisches Statistikamt. Übersetzung: Carlos Álvarez

Als 1996 Fram Kitagawa, der heutige Kurator und Organisator der

ETAT, nach Niigata kam um sein Kunstprojekt in seiner

Heimatpräfektur zu realisieren, sahen es einige weniger

konservative Politiker als eine Gelegenheit und Maßnahme diese

Gegend zu revitalisieren.

Geschichte und Hintergrund der Triennale

Als ein einzigartiges Kunstprojekt zählt die ETAT in Niigata als

eines der wichtigsten und innovativsten Kunstprojekte Japans

und wird als das größte Freiluft Museum der Welt angesehen.

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Am 20. Juli 2000 bis zum 10. September wurde

zum ersten Mal das ETAT in Niigata, besser in

der Echigo Tsumari Gegend, veranstaltet. Es

war ein große Kunstausstellung, welche zwei

Monate lang verschiedene Kunstwerke in einer

760 km² großen Fläche präsentierte. Anders

als bei anderen Biennalen oder

Kunstaustellungen werden hier die

Kunstwerke auf Reisfeldern, in den Bergen, an

und in Flüssen oder aber auch in verlassenen

Gebäuden ausgestellt. Kurz: die Künstler

nutzen den kompletten Raum dieser 760 k m² großen Fläche. Die

Idee des Festivals ist es, dass Besucher des Festivals diese

ländliche Gegend mit Hilfe des Festivals neu entdecken. Ein

weiterer Zweck dieses Festivals war es, die Städte um Tokayama

Matsushiro und Tsunanmachi und das Dorf Nakazato zu

revitalisieren, da diese Gegend besonders stark von

Auswanderung in größere Städte und ebenfalls von einer alternde

Gesellschaft betroffen ist.

Figur 2: Quelle: http://www.echigo-tsumari.jp/eng/ (Letzer Zugriff: 20.10.2013)

Figur 1: Quelle: http://www.echigo-tsumari.jp/eng/ (Letzter Zugriff: 20.10.2013)

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Somit sahen sich die regionalen Politiker, gezwungen eine

Alternative zur Landwirtschaft zu suchen, da sie mit den großen

Städten – wie Nagano oder auch Niigata selbst- , welche sich in

der Nähe befinden nicht konkurrieren konnten. Nicht mit

attraktiver Industrie oder aber mit Berufen in der Tourismus

Branche.

Eine Alternative sah man in der Kultur und Kunst. 1994 wurde

das Projekt New Niigata Discovery Plan vom Gouverneur der

Präfektur Niigata ins Leben gerufen mit dem Ziel die Gebiete rund

um 4 machi (Stadt), einer shi (Großstadt) und einer mura (Dorf)

zu revitalisieren und neue Arbeitsmöglichkeiten zu schaffen

(ETAT Report 2010: 15). Zu Beginn jedoch sahen die

konservativen Politiker keinen Grund dieses Projekt zu

finanzieren, da man Kunst nicht als Werkzeug zur

Städterevitalisierung ansah. Trotz diverser Wiederstände gelang

es dem Gründer, Fram Kitagawa 1998 das Echigo Tsumura Art

Necklece Konzept durchzusetzen um die Planung eines Festivals

voranzubringen (Tsuboike 2009: 3). Ein weiterer Grund war auch

die 1994 verabschiedete Gesetzesänderung der japanischen

Regierung, welche vorsah das kleinere Städte mit finanzieller

Unterstützung zu revitalisieren (Reimer 2008: 35).

Fram Kitagawa, ein gebürtiger Einwohner der Präfektur Niigata,

der zum Generaldirektor und Kurator des neuen Konzeptes

ernannt wurde, gründete 1997 schließlich den daiichino

keijutsukai Aussschuss, welches die erste Triennale veranstaltete

und organisierte. Das Thema unter welchem die Triennale stand

und auch bis heute steht, lautet: Menschen – Zusammenleben mit

der Natur 3.

Da es geplant war, die Kunstobjekte längere Zeit auszustellen,

sollte auch die Bevölkerung im Entscheidungsprozess integriert

werden (Takaki 2005: 4). Anfänglich waren die älteren Bewohner

3 http://www.echigo-tsumari.jp (Letzter Zugriff: 20.10.2013)

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ein wenig skeptisch, aber verschiedenen Sitzungen und

Besprechungen, konnten die Organisatoren mit der

Unterstützung der Bevölkerung rechnen (Burmingham 2009).

Somit wurde die Bevölkerung aktiv in das ETAT miteinbezogen

(später auch künstlerisch).

Triennale als revitalisierende Maßnahme

Das Festival, welches im Jahr 2000 zum ersten Mal statt fand,

verfolgte verschiedene Ziele. Diese Ziele sollten die Städte und

Dörfer der Echigo Tsumura Gegend revitalisieren4. Da die

Präfektur wie andere nördliche Präfekturen Japans mit einem

starken Bevölkerungsrückgang (siehe Tabelle 1) und mit einer

schnell alternden Gesellschaft zu kämpfen hat, wurde unter

anderem versucht neue Arbeitsplätze zu schaffen und alte wieder

zu reaktivieren (Supermärkte, Hotels, Heiße Quellen...). Auch

sollte die Gegend attraktiver für junge Leute gemacht werden

(kulturelle Events usw.). Folgende Ziele sollten laut den

Organisatoren erreicht werden (ETAT Report 2010: 4):

a) Zunahme der Bevölkerung

b) Bekannter machen der Region (Takaki 2004: 6)

c) Infrastrukturverbesserung (ETAT Report 2010: 22)

d) Zunahme der Anzahl der jungen Besucher

e) Attraktivität der Gegend (für junge und kreative Menschen)

sollte gesteigert werden

f) Schaffung neuer Arbeitsplätze bzw. alte Arbeitsplätze

reaktivieren

g) Integration der Einwohner am Projekt durch Workshops und

Events (ETAT Report 2010 : 3):

4http://www.cao.go.jp/en/minister/regional_revitalization.html (Letzter Zugriff:

23.10.2013)

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1. Aufnahme von Besuchern in den Häusern der

Einheimischen und somit die Kommunikation zwischen

Städtern und Dörflern fördern

2. Teilnahme an Workshops

3. Volontäre (NPOs, usw.)

4. Unterstützung bei der Finanzierung

5. Für das Festival spezielle Lebensmittelherstellung

6. Instanthaltung der Kunstwerke

Um diese Intentionen zu erreichen, wurde gezielt geworben.

Verschiedene Kommunikationsmittel wurden genutzt; Von Radio

bis hin zu Fernsehsender wurden eingeschaltet (ETAT Report

2010: 21). Ebenfalls Reisebüros und Reisegesellschaften machten

auf das ETAT und insbesondere auf die Region aufmerksam, da

eine große Anzahl von Japanern mit Hilfe von Reisebüros usw.

ihre Urlaube planen und organisieren (ETAT Report 2010: 22).

Auch der Name des Organisators Fram Kitagawa war von großer

Bedeutung; als einer der bekanntesten Kuratoren und

Kunstkenner Japans konnte er viel Aufmerksamkeit auf das

Festival lenken. Auch wurde eine Internetseite geschaffen5 aber

auch ein Youtubekanal6 und mit Seiten sozialer Netzwerke wie

Facebook oder auch Mixi oder Gree7 wurde für das ETAT

geworben (ETAT Report 2010: 5). Verschiedene Organisationen

und in verschiedenen Universitäten in der Präfektur wurde nach

Volontären gesucht und auch für das Festival geworben

(Kitagawa 2007). Kitagawa selbst hielt verschiedene Reden an

Universitäten um über das Projekt als auch über dessen

erwartete Wirkung zu reden (siehe dazu YouTube Video). Durch

die mediale Präsenz Kitagawas und des ETAT selbst konnte im

ersten Jahr fast 160.000 Besucher, im Zeitraum von 2 Monaten

verzeichnet werden.

5 http://www.echigo-tsumari.jp (Letzter Zugriff: 20.10.2013) 6 http://www.youtube.com/user/echigotsumarievents?feature=watch (Letzter Zugriff: 20.10.2013)7 www.gree.jp und www.mixi.jp sind die japanischen Versionen von Facebook

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2000 2003 2006 2009 20120

50

100

150

200

250

300

350

400

450

500

Jahr des Festivals

Bes

uch

eran

zah

l in

Tau

sen

d

Figur 3: Anzahl der Besucher. Quelle ETAT Report. Tabelle: Carlos Álvarez

Besonders erwähnenswert ist die enge Zusammenarbeit

zwischen der Bevölkerung, den Organisatoren und auch den

Studenten, welche während des Festivals, aber auch darüber

hinaus, unterstützen, da eine Veranstaltung in dieser Größe ohne

die Hilfe von Freiwilligen nicht zu stemmen gewesen wäre. Diese

Zusammenarbeit wurde in zwei Gruppen geteilt, welche

verschiedene Zielgruppen angesprochen wurden: oobebi und

kohebi. In der letzteren waren hauptsächlich Studenten und

Schüler tätig, die unentgeltlich vor dem Festival halfen, aber auch

nach dem Festival bei der Ernte. Die ooebi Gruppe besteht

meistens aus Anwohner der Gegend und nicht - Studenten, die

nach dem Festival die Ausstellungsstücke pflegen und auch

während des Festivals spezielle Lebensmittel herstellen oder

auch Homestay für die Helfer anbieten. Oder sogar mit den

Künstlern Projekte ausführen (Tsuboike 2008: 2).

Auch wurden die Verkehrsanbindungen in der Region verbessert,

indem Autobahnen ausgebessert oder sogar neugebaut wurden,

was notwendig war um die Touristen Zugang zu den

Ausstellungsorten zu erleichtern, aber auch um Unternehmen in

die Region zu locken. Auch die Möglichkeit vor Ort Verkehrsmittel

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(Fahrradverleih, Motorradverleih usw.) zu mieten wurde durch

das Festival und durch die Organisatoren angeboten. Und da diese

Gegend im Winter durch starke Schneefälle und im Sommer in der

Regenzeit von starken Regenfällen befallen wird, mussten Berge

und Flüsse verstärkt werden, um Überschwemmungen zu

vermeiden (ETAT Report 2010: 21 ). Sowohl logistisch aber auch

durch ein intensives und aggressives Marketing konnte ein

breites Publikum erreicht werden.

Auch leerstehende Gebäude wurden für das Festival neu genutzt.

Schulen wurden als Ausstellungsräume, leere Häuser zu

Informationsständen. Es wurden so viele verschiedene Regionen

und Orte genutzt um die Varietät der Gegend zu zeigen

(Burmingham 2009: 4).

Fazit – Revitalisierung mit Kunst?

Das Hauptziel die Stadt zu revitalisieren wurde erfolgreich

erreicht. Es erfüllte die Erwartungen und wurde seit dem Jahr

2000 insgesamt fünf Mal veranstaltet mit wachsender (Figur 3)

Besucher- und Künstlerzahl. Auch konnten die Einnahmen der

lokalen Geschäfte und Hotels durch den Andrang der Besucher

erheblich erhöht werden (ETAT Report 2010: 24). Die Popularität

des Festival machte es möglich, weitere kulturelle Events zu

organisieren (Unterstützung bei der Reisernte durch Studenten

und Schülern oder aber auch die Förderung von Schulen, die

normalerweise geschlossen werden würden), welche die Städte,

die in dem Echigo Tsumari Gebiet sind, weitere Touristen bringen

(Tsuboike 2009: 4). Somit ist diese Gegend auch außerhalb der

Triennale Zeit, ein kulturell sehr aktives Gebiet geworden. Das

einzige Ziel, welches nicht erreicht werden konnte, war die Zahl

der Menschen die abwandern zu reduzieren. Die Anzahl der

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Bevölkerung in dieser Gegend ist von 2000 bis 2005 weiterhin

geschrumpft. Auch ist 25% der Bevölkerung immer noch 65 Jahre

oder älter. Aber durch das Festival konnten neue Arbeitsplätze

geschaffen werden, die jedoch nicht zum landwirtschaftlichen

Sektor angehören und die direkt mit dem ETAT

zusammenhängen. Auch besonders beeindruckend ist, dass die

Besucherzahl im Jahr 2012 die Anzahl der Bewohner in dieser

Region um das 2- fache überboten hat. Somit kann man sagen,

dass die ETAT ein wirtschaftlicher Erfolg ist.

Auch der Austausch zwischen Städtern und Dörfern (also die

Kommunikation zwischen diesen) konnte durch das ETAT

gefördert werden, was man durchaus an den Besucherzahlen und

auch durch die große Anzahl freiwilliger Helfern sehen kann.

Weiterhin wurden Organisationen gegründet, die den älteren

Reisbauern bei der Ernte und beim Abbau helfen. Die Mitglieder

bzw. Freiwillige, sind meistens Studenten und Schüler, oder aber

auch Touristen die eine besondere Erfahrung in ihrem Urlaub

machen möchten (siehe Grüner Tourimus).

Die ETAT war und ist ein Erfolg einer gezielten Revitalisierung

einer ruralen Region im Nordwesten Japans. Das Interesse der

Städter wurde durch diese Veranstaltung geweckt und ein

Austausch, sowohl von Geld und Gütern, als auch von Wissen und

Menschen wurde initiiert. Natürlich bieten die gesetzlichen

Rahmenbedingungen, die Förderung des Grünen Tourismus und

das Dezentralisierungsgesetz und die somit eigenständige

Verwaltung der Kommunen eine einmalige Gelegenheit für die

Organisatoren. Aber was besonders den Erfolg ausgemacht hat,

war das genaue planen und das direkte Einbeziehen der

Bevölkerung, die genau weiß, wo die Probleme in der Region sind.

Somit konnte ein nachhaltiges Projekt geschaffen werden, was die

Menschen in Japan (auch außerhalb Japans, was die

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Zusammenarbeit mit Australien oder aber auch mit den

ausländischen Künstlern erkenne kann) (Kitagawa 2007: 16) auf

diese Region aufmerksam gemacht haben und das ETAT zum

wichtigsten Revitalisierungsprojekt in Japan gemacht.

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Literaturverzeichnis

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Glossar

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chihô-bunken

ikkatsu hô

(地方分権一括法) Dezentralisierungsgesetz,

welches 1999 verabschiedet

wurde

daichi no

geijitsusai

(大地の芸術祭実行

委員会)

Ausschuss des Erdfestivals

kohebi – tai (こへび隊) kleine Schlange – Gruppe.

Freiwillige Helfer

machi (町) Stadt (Verwaltungseinheit zwischen 10.000 und weniger als 50.000 Einwohnern)

mura (村) Dorf (Verwaltungseinheit

weniger als 10.000 Einwohner)

nyû niigata risô

puran

(ニューにいがた里

創プラン)

Organisation, die vom

Governeur von Niigata

gegründet wurde (New Niigata

Discovery Plan)

oohebi – tai (大蛇隊) große Schlange – Gruppe.

Freiwillige Helfer (Dörfler und

nicht Studenten)

shi (市) Stadt (Verwaltungseinheit

mehr als 50.000 Einwohner)

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