Einmal W ein(ver)f hr ung im Himmelr eich Ð und r etour · Blickf ang: Richar d W eihbr echt s D...

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32 Samstag, 15. Oktober 2011 RUND UM ÖHRINGEN „Wer net trinka will, isch bloß zu faul zum Schlucka.“ „Probiert wird alles, was ihr nachher möget, dürft ihr selber entscheida.“ „Über Wein kann man eh net alles wissa. Des isch wie mit de Fraua, mr muss bloß wissa, was einem schmeckt.“ „Pheromon, des isch die Anti-Baby-Pille für den Traubenwickler.“ „Der Wein, der euch am besten schmeckt, isch immer der richtige.“ Regina Weihbrecht „So stell’ ich mir das Himmel- reich vor.“ Horst Schönhaar aus Sindrin- gen, als er den ersten herbst- lich dekorierten Verkostungs- tisch entdeckt „Schöner kannsch’s net ma- cha und auch die Landschaft isch ideal.“ Herbert Heinold, Ohrnberg „Kurzweilig, witzig, charmant und rundum gelungen.“ Wolfgang Merkle. Neckarsulm, vom Kegelclub Büchsentöter Zitate Botschafter für Weine Seit 2008 haben 76 Absolventen in insge- samt drei achtmonatigen Kursen an der Staatlichen Lehr- und Versuchsanstalt für Wein- und Obstbau in Weinsberg die Fort- bildung zum zertifizierten Weinerlebnis- führer abgeschlossen. In Zusammenar- beit mit dem Weininstitut Württemberg werden ihnen in 150 Stunden an bis zu 25 Ausbildungstagen grundlegende Inhalte aus den Themen Weinbau, Kellerwirt- schaft, Sensorik, Ökologie, Geologie, Flo- ra, Fauna, Weinbaulandschaften, Touris- mus, sowie Kommunikations- und Prä- sentationstechniken vermittelt. Neben ei- ner mündlichen und schriftlichen Ab- schlussprüfung müssen die Teilnehmer als schriftliche Hausarbeit ein Weinerleb- nisprogramm zusammenstellen. Die Aus- bildung kostet 1100 Euro. Mit Pferd, Bus oder zu Fuß Ihre Wein(ver)führungen bietet Regina Weihbrecht vom Weingut Weihbrecht in Schwabbach als Wanderung, Bus- oder Planwagenfahrt an. Mit zwölf Touren im Jahr 2010 und mindestens dreimal so viel in diesem Jahr hat ihr Angebot „gut einge- schlagen“. Weitere Weinerlebnisführer im Hohenlohekreis: Alexandra Siller (Bretz- feld-Geddelsbach), Renate Gysin (Forch- tenberg) und Martin Schluchter (Pfedel- bach-Baierbach). ko t Hintergrund Gemeinderat tagt Um die flächendeckende Breitband- versorgung in Oberohrn/Baierbach und in Unterhöfen/Beingasse/ Oberhöfen geht es in der Gemeinde- ratssitzung am Dienstag, 18. Okto- ber, ab 18 Uhr im Sitzungssaal des Rathauses. Zu Beginn wird der All- gemeine Soziale Dienst vorgestellt. Weiter geht es um die Unterhal- tungsmaßnahmen im laufenden Haushaltsjahr und die Bildung eines Festhallenausschusses. Vier Bauge- suche stehen zur Entscheidung an. Baumpflanzaktion Anlässlich seines 100-jährigen Ver- einsjubiläums pflanzt der TSV Pfe- delbach gemeinsam mit Bürger- meister Torsten Kunkel als Vertre- ter der Gemeinde Pfedelbach am Sonntag, 16. Oktober, um 11 Uhr ei- nen Baum an der Sporthalle an der Schanz. Hierzu sind alle Mitglieder und Freunde des TSV Pfedelbach sowie Interessierte eingeladen. In der benachbarten Sporthalle wer- den Weißwürste mit Brezeln sowie Getränke angeboten. Pfedelbach Einmal Wein(ver)führung im Himmelreich – und retour BRETZFELD Eine Tour mit Weinerlebnisführerin Regina Weihbrecht ist alles andere als trocken, aber manchmal auch das Von Juergen Koch M it zwei PS durchs Himmel- reich – und zurück“, das Motto von Regina Weih- brechts Wein(ver)führung ist Pro- gramm. Doch Obacht. „Im echten Leben gibt’s des net“, weist sie zehn Weinfreunde aufs „Zurück“ hin. Zu- mindest an diesem Tag ist das Him- melreich nicht Endstation, sondern weinseliges Schlupfloch – retour ins pralle Leben. Regina Weihbrecht ist einer von vier zertifizierten Weiner- lebnisführern im Hohenlohekreis und einer von 26 Absolventen der Kurs-Premiere an der Weinsberger Weinbauschule. Ihre Mission: Am Beispiel Wein mit Witz, Charme und Wissen „möglichst authentisch Ho- henloher Lebensart vermitteln“. Neugier wird da ebenso gestillt wie Hunger und Erlebnishunger, Durst und Wissensdurst. Zungenkuss „Lasset oifach los“, rät sie und empfiehlt die Himmelreich- Tour als „Kurzurlaub und Wellness- tour für alle Sinne“. Kurzum: Ihre Gäste sollen erleben und genießen. Mal trocken, mal nicht – je nach Wein, Witz und Witterung. Als Startpilot kredenzt Regina Weihbrecht im Hof ihres Schwabba- cher Weinguts bei nur sieben Grad sommerlichen Secco. Der schmeckt auch in Fleece und Anorak. „Spätes- tens nach fünf Viertel ist uns allen warm“, sagt sie, schenkt nach, will wissen, „warum Frauen gern Sekt trinken“ und liefert die Antwort gleich mit: „Die Kohlensäurebläs- chen umspielen die Zunge wie ein Zungenkuss.“ Auf den Mund gefal- len ist sie nicht. „A bissle fachlich, a bissle lustig“ – das kommt an. „Aufsitzen“ heißt es dann und mit den Kaltblütern Joe und Vero ab ins Siebeneicher Himmelreich. Erste Verführungen locken im Planwagen: Himmel- reich im Doppelpack. Wie Himmelreich mundet, zeigt sich im Glas mit einem Riesling aus der gleichnami- gen Lage. Vorbei am Bioener- giedorf Siebeneich dirigiert Kut- scher Jürgen Gärtner seine Kraftpa- kete Richtung Himmelreich, dessen Rebhänge durch die Plane grüßen. „Absitzen“ heißt es beim Bretzfel- der Gemeindewengert, in dem eine Cuvée aus 17 Rebsorten erzeugt wird, von Gutedel bis Helfensteiner. Ganz nebenbei streut Regina Weih- brecht Wissenswertes über Sorten („bundesweit 140“), Arbeitsaufwand („pro Hektar 500 Stunden “) oder „Sex im Weinberg“ ein. Völlig harm- los entpuppt sich der als Schädlings- bekämpfung mit dem Lockstoff Phe- romon. Ein Wengertstäffele hoch und die Überraschung könnte kaum grö- ßer sein. „So stell’ ich mir das Himmel- reich vor“, schwärmt der Sindrin- ger Horst Schönhaar, als er den von Re- ginas Richard dekorierten Tisch erblickt. Auf weißem Linnen sorgen Blumen, Blüten, Kürbisse, Nüsse und Weine für farbenfrohe Herbst-Kulisse. Mit trockenem Riesling und Samt- rot Weißherbst erteilt die Chefin eine alles andere als trockene Lekti- on in Sachen Verkostung („Schwen- ken, riechen, schlotzen“). Fürs Sen- sorik-Training teilt sie Umami-Pa- pua-Schokolade aus: „Dran riechen, auf der Zunge zergehen lassen, ei- nen Schluck Riesling mit Hölder und die Augen schließen – das gibt eine wahre Geschmacksexplosion.“ „Orgasmus auf Schwäbisch“, witzelt Horst Schönhaar, gibt aber zu, „dass Wein und Schokolade nicht meine Kragenweite sind“. Aufsitzen, Zwischenstopp mit Ap- felbrand im Wald, absitzen an den sieben Eichen. Mitten im Himmel- reich. Wo zuerst hinschauen? Run- ter ins Tal oder zu den noch üppiger gedeckten Stehtischen. Was zuerst probieren? Käse- und Schinken- häppchen? „TL“, Lemberger, Samt- rot oder Holzfass-Dornfelder („un- ser Bettkantenwein, der schmeckt auch aus dem Bauchnabel“)? Auch hier glänzt Regina Weih- brecht mit ihrem kurzweiligen Mix aus Weinwissen und Humor, fragt nach dem schwäbischen Vier-Gang- Menü („Zwiebelrostbraten und drei Viertel TL“), lobt den Wein als ge- sundes, „göttliches“ Getränk („von Bier und Cola steht nix in der Bibel“) und mit „viel Arbeit und Herzblut er- zeugtes Kulturgut“. Die Stimmung steigt von Schluck zu Schluck. Ein letzter Blick hinab vom Himmel- reich, ein letztes Mal „Aufsitzen“. Finale 15 Kutschen-Kilometer, acht Weine oder dreieinhalb Stunden später folgt das Besen-Finale. Mit al- lem, was Keller und Küche herge- ben: Trolli, Riesling und Co., Brat-, Leber-, Griebenwurst, Salz- und Kes- selfleisch samt Sauerkraut. „Brau- chet ihr noch was“, geht die Chefin von Tisch zu Tisch. „Ich kann nem- me“, sagt Herbert Heinold. „Des derf an Mann nie saga“, kontert Re- gina Weihbrecht und schmunzelt. @ Weitere Infos www.weinerlebnistour.de www.weingut-weihbrecht.de Blickfang: Richard Weihbrechts Deko rückt den Herbst ins rechte Licht. Ausblick: Gut versorgt mit süffigen Tropfen genießen die Planwagen-Fahrer himmli- sche Ausblicke – mal aufs Himmelreich, mal Richtung Siebeneich. Einblick: Mitten in der Weinlage Himmelreich stillt Regina Weihbrecht (links) Wissensdurst und Durst ihrer Gäste. Das Wetter bie- tet an diesem Tag fast alles, was der Himmel hergibt: Von Nieselregen und Wolkenbergen bis zu Sonne und Himmelsblau. Rückblick: Nach fast dreieinhalb Stunden geht die Tour ins Besen-Finale über. Ein letzter Blick zurück ins Himmelreich, ein gut gelauntes Prosit. Fotos: Juergen Koch Durchblick: Na, wie viele Oechsle zeigt denn das Refraktometer? Anblick: Marga und Horst Schönhaar staunen über die fein gedeckten Tische. Die süddeutschen Kaltblüter Joe und Vero ziehen den Planwagen. Ansprechpartner im Herzen der Stadt Geschäftsstelle des Awo-Ortsvereins in neuen, modernen Räumen in der Hirschgasse Von Regina Koppenhöfer ÖHRINGEN Grund zum Feiern gab es beim Ortsverein der Arbeiterwohl- fahrt (Awo): Bei einem Stehemp- fang wurde am Donnerstag die neue Geschäftsstelle in attraktiver Innen- stadtlage offiziell eingeweiht. Schon Anfang April nahmen Awo-Mitarbei- terin Anca Graf und Geschäftsstel- lenleiterin Dagmar Müller ihre Ar- beit in den neuen Büroräumen in der Hirschgasse 19, dem ehemaligen Music Store, auf. Umfangreiche Re- novierungs- und Einrichtungsarbei- ten sind jetzt vollständig abge- schlossen, so dass diese Woche mit geladenen Gästen, darunter OB Thi- lo Michler, Vertretern des Gemein- derats, aus der Landkreisverwal- tung und Freunden der Awo, gefei- ert werden konnte. Die Freude über die modernen Büroräume war nicht zuletzt dem Vorstandsteam, bestehend aus Vol- ker Eckstein, Albrecht Graf und Dagmar Müller, anzumerken. Graf informierte über den Umbau und die Investitionen. Rund 50 000 Euro haben das Öhringer Eigentümer- ehepaar und die Awo gemeinsam in die Renovierung gesteckt. Entstan- den ist nun ein ansprechender Büro- raum in den Farben Weiß, Grau und Anthrazit, dessen Wände großfor- matige, teils farbintensive Bilder (geschaffen vom Öhringer Künstler Franz Spatzier) schmücken. Er- gänzt wird der Büro- und Besucher- bereich durch einen Sanitärraum, ein Archiv und eine schmucke, klei- ne Teeküche. In neuem Glanz er- strahlt auch die Fassade des Wohn- und Geschäftshauses. Freude Froh zeigte man sich bei der Einweihung nicht nur über die schö- nen Räume, sondern vor allem auch über die Tatsache, mit dem Umzug von der Unteren Torstraße in die Hirschgasse mitten in die Innen- stadt vorgerückt zu sein. Durch den neuen Standort mitten in der Stadt erhofft man sich bei der Awo noch leichtere Kontaktaufnahme zu den Kunden. Über die Angebote der Awo infor- mierte in kurzen Worten Dagmar Müller. Die Geschäftsstellenleiterin unterstrich, dass man sich als An- laufstelle für Menschen in den un- terschiedlichsten Altersgruppen und Lebenslagen verstehe. Müller wies hier etwa auf die Angebote für Senioren hin. Aufmerksam gemacht wurde auch auf die Pflegedienste und die sozialen Dienste sowie auf die Ange- bote für die Jugend, wie Sprachrei- sen oder Freizeitangebote. Vorsit- zender Volker Eckstein teilte mit, dass man bei der Awo jetzt auch Bundesfreiwilligen Dienst leisten könne. Wer die Awo noch nicht ken- ne, den lud er ein in der neuen Ge- schäftsstelle vorbeizuschauen. Vol- ker Eckstein versprach: „Die Awo ist ein toller Haufen.“ Geschäftsstelle Der Awo-Ortsverein hat seine Geschäftsstelle jetzt in der Hirschgasse 19, Telefon 07941 985290, E-Mail info@awo- oehringen.de. Infos auch unter www.awo-hohenlohe.de Jetzt wurde mit geladenen Gästen Einweihung gefeiert, wo sonst (von links) Awo-Ge- schäftsstellenleiterin Dagmar Müller und Anca Graf arbeiten. Foto: Koppenhöfer

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32 Samstag,15. Oktober 2011 RUND UM ÖHRINGEN

„Wer net trinka will, isch bloßzu faul zum Schlucka.“

„Probiert wird alles, wasihr nachher möget, dürft ihrselber entscheida.“

„Über Wein kann man eh netalles wissa. Des isch wie mitde Fraua, mr muss bloßwissa, was einem schmeckt.“

„Pheromon, des isch dieAnti-Baby-Pille für denTraubenwickler.“

„Der Wein, der euch ambesten schmeckt, isch immerder richtige.“Regina Weihbrecht

„So stell’ ich mir das Himmel-reich vor.“Horst Schönhaar aus Sindrin-gen, als er den ersten herbst-lich dekorierten Verkostungs-tisch entdeckt

„Schöner kannsch’s net ma-cha und auch die Landschaftisch ideal.“Herbert Heinold, Ohrnberg

„Kurzweilig, witzig,charmant und rundumgelungen.“Wolfgang Merkle. Neckarsulm,vom Kegelclub Büchsentöter

Zitate

Botschafter für WeineSeit 2008 haben 76 Absolventen in insge-samt drei achtmonatigen Kursen an derStaatlichen Lehr- und Versuchsanstalt fürWein- und Obstbau in Weinsberg die Fort-bildung zum zertifizierten Weinerlebnis-führer abgeschlossen. In Zusammenar-beit mit dem Weininstitut Württembergwerden ihnen in 150 Stunden an bis zu 25Ausbildungstagen grundlegende Inhalteaus den Themen Weinbau, Kellerwirt-schaft, Sensorik, Ökologie, Geologie, Flo-ra, Fauna, Weinbaulandschaften, Touris-mus, sowie Kommunikations- und Prä-sentationstechniken vermittelt. Neben ei-ner mündlichen und schriftlichen Ab-schlussprüfung müssen die Teilnehmerals schriftliche Hausarbeit ein Weinerleb-nisprogramm zusammenstellen. Die Aus-bildung kostet 1100 Euro.

Mit Pferd, Bus oder zu FußIhre Wein(ver)führungen bietet ReginaWeihbrecht vom Weingut Weihbrecht inSchwabbach als Wanderung, Bus- oderPlanwagenfahrt an. Mit zwölf Touren imJahr 2010 und mindestens dreimal so vielin diesem Jahr hat ihr Angebot „gut einge-schlagen“. Weitere Weinerlebnisführer imHohenlohekreis: Alexandra Siller (Bretz-feld-Geddelsbach), Renate Gysin (Forch-tenberg) und Martin Schluchter (Pfedel-bach-Baierbach). ko

t Hintergrund

Gemeinderat tagtUm die flächendeckende Breitband-versorgung in Oberohrn/Baierbachund in Unterhöfen/Beingasse/Oberhöfen geht es in der Gemeinde-ratssitzung am Dienstag, 18. Okto-ber, ab 18 Uhr im Sitzungssaal desRathauses. Zu Beginn wird der All-gemeine Soziale Dienst vorgestellt.Weiter geht es um die Unterhal-tungsmaßnahmen im laufendenHaushaltsjahr und die Bildung einesFesthallenausschusses. Vier Bauge-suche stehen zur Entscheidung an.

BaumpflanzaktionAnlässlich seines 100-jährigen Ver-einsjubiläums pflanzt der TSV Pfe-delbach gemeinsam mit Bürger-meister Torsten Kunkel als Vertre-ter der Gemeinde Pfedelbach amSonntag, 16. Oktober, um 11 Uhr ei-nen Baum an der Sporthalle an derSchanz. Hierzu sind alle Mitgliederund Freunde des TSV Pfedelbachsowie Interessierte eingeladen. Inder benachbarten Sporthalle wer-den Weißwürste mit Brezeln sowieGetränke angeboten.

Pfedelbach

Einmal Wein(ver)führung im Himmelreich – und retourBRETZFELD Eine Tour mit Weinerlebnisführerin Regina Weihbrecht ist alles andere als trocken, aber manchmal auch das

Von Juergen Koch

M it zwei PS durchs Himmel-reich – und zurück“, dasMotto von Regina Weih-

brechts Wein(ver)führung ist Pro-gramm. Doch Obacht. „Im echtenLeben gibt’s des net“, weist sie zehnWeinfreunde aufs „Zurück“ hin. Zu-mindest an diesem Tag ist das Him-melreich nicht Endstation, sondernweinseliges Schlupfloch – retour inspralle Leben. Regina Weihbrecht isteiner von vier zertifizierten Weiner-lebnisführern im Hohenlohekreisund einer von 26 Absolventen derKurs-Premiere an der WeinsbergerWeinbauschule. Ihre Mission: AmBeispiel Wein mit Witz, Charme undWissen „möglichst authentisch Ho-henloher Lebensart vermitteln“.Neugier wird da ebenso gestillt wieHunger und Erlebnishunger, Durstund Wissensdurst.

Zungenkuss „Lasset oifach los“, rätsie und empfiehlt die Himmelreich-Tour als „Kurzurlaub und Wellness-tour für alle Sinne“. Kurzum: IhreGäste sollen erleben und genießen.

Mal trocken, mal nicht – je nachWein, Witz und Witterung.

Als Startpilot kredenzt ReginaWeihbrecht im Hof ihres Schwabba-cher Weinguts bei nur sieben Gradsommerlichen Secco. Der schmecktauch in Fleece und Anorak. „Spätes-tens nach fünf Viertel ist uns allenwarm“, sagt sie, schenkt nach, willwissen, „warum Frauen gern Sekttrinken“ und liefert die Antwortgleich mit: „Die Kohlensäurebläs-chen umspielen die Zunge wie einZungenkuss.“ Auf den Mund gefal-len ist sie nicht. „A bissle fachlich, abissle lustig“ – das kommt an.

„Aufsitzen“ heißt es dann und mitden Kaltblütern Joe und Vero ab insSiebeneicher Himmelreich.Erste Verführungen lockenim Planwagen: Himmel-reich im Doppelpack. WieHimmelreich mundet,zeigt sich im Glas mit einemRiesling aus der gleichnami-gen Lage. Vorbei am Bioener-

giedorf Siebeneich dirigiert Kut-scher Jürgen Gärtner seine Kraftpa-kete Richtung Himmelreich, dessenRebhänge durch die Plane grüßen.

„Absitzen“ heißt es beim Bretzfel-der Gemeindewengert, in dem eineCuvée aus 17 Rebsorten erzeugtwird, von Gutedel bis Helfensteiner.Ganz nebenbei streut Regina Weih-brecht Wissenswertes über Sorten(„bundesweit 140“), Arbeitsaufwand(„pro Hektar 500 Stunden “) oder„Sex im Weinberg“ ein. Völlig harm-los entpuppt sich der als Schädlings-bekämpfung mit dem Lockstoff Phe-romon. Ein Wengertstäffele hochund die Überraschungkönnte kaum grö-

ßer sein.„So stell’ ichmir das

Himmel-reich vor“,

schwärmtder Sindrin-

ger HorstSchönhaar, alser den von Re-ginas Richard

dekorierten

Tisch erblickt. Auf weißem Linnensorgen Blumen, Blüten, Kürbisse,Nüsse und Weine für farbenfroheHerbst-Kulisse.

Mit trockenem Riesling und Samt-rot Weißherbst erteilt die Chefineine alles andere als trockene Lekti-on in Sachen Verkostung („Schwen-ken, riechen, schlotzen“). Fürs Sen-sorik-Training teilt sie Umami-Pa-pua-Schokolade aus: „Dran riechen,auf der Zunge zergehen lassen, ei-nen Schluck Riesling mit Hölderund die Augen schließen – das gibteine wahre Geschmacksexplosion.“„Orgasmus auf Schwäbisch“, witzeltHorst Schönhaar, gibt aber zu, „dassWein und Schokolade nicht meineKragenweite sind“.

Aufsitzen, Zwischenstopp mit Ap-felbrand im Wald, absitzen an densieben Eichen. Mitten im Himmel-reich. Wo zuerst hinschauen? Run-ter ins Tal oder zu den noch üppigergedeckten Stehtischen. Was zuerstprobieren? Käse- und Schinken-häppchen? „TL“, Lemberger, Samt-rot oder Holzfass-Dornfelder („un-ser Bettkantenwein, der schmecktauch aus dem Bauchnabel“)?

Auch hier glänzt Regina Weih-brecht mit ihrem kurzweiligen Mixaus Weinwissen und Humor, fragtnach dem schwäbischen Vier-Gang-Menü („Zwiebelrostbraten und dreiViertel TL“), lobt den Wein als ge-sundes, „göttliches“ Getränk („vonBier und Cola steht nix in der Bibel“)und mit „viel Arbeit und Herzblut er-zeugtes Kulturgut“. Die Stimmungsteigt von Schluck zu Schluck. Einletzter Blick hinab vom Himmel-reich, ein letztes Mal „Aufsitzen“.

Finale 15 Kutschen-Kilometer, achtWeine oder dreieinhalb Stundenspäter folgt das Besen-Finale. Mit al-lem, was Keller und Küche herge-ben: Trolli, Riesling und Co., Brat-,Leber-, Griebenwurst, Salz- und Kes-selfleisch samt Sauerkraut. „Brau-chet ihr noch was“, geht die Chefinvon Tisch zu Tisch. „Ich kann nem-me“, sagt Herbert Heinold. „Desderf an Mann nie saga“, kontert Re-gina Weihbrecht und schmunzelt.

@ Weitere Infoswww.weinerlebnistour.dewww.weingut-weihbrecht.de

Blickfang: Richard Weihbrechts Dekorückt den Herbst ins rechte Licht.

Ausblick: Gut versorgt mit süffigen Tropfen genießen die Planwagen-Fahrer himmli-sche Ausblicke – mal aufs Himmelreich, mal Richtung Siebeneich.

Einblick: Mitten in der Weinlage Himmelreich stillt Regina Weihbrecht (links) Wissensdurst und Durst ihrer Gäste. Das Wetter bie-tet an diesem Tag fast alles, was der Himmel hergibt: Von Nieselregen und Wolkenbergen bis zu Sonne und Himmelsblau.

Rückblick: Nach fast dreieinhalb Stunden geht die Tour ins Besen-Finale über. Einletzter Blick zurück ins Himmelreich, ein gut gelauntes Prosit. Fotos: Juergen Koch

Durchblick: Na, wie viele Oechsle zeigtdenn das Refraktometer?

Anblick: Marga und Horst Schönhaarstaunen über die fein gedeckten Tische.

Die süddeutschen Kaltblüter Joeund Vero ziehen den Planwagen.

Ansprechpartner im Herzen der StadtGeschäftsstelle des Awo-Ortsvereins in neuen, modernen Räumen in der Hirschgasse

Von Regina Koppenhöfer

ÖHRINGEN Grund zum Feiern gab esbeim Ortsverein der Arbeiterwohl-fahrt (Awo): Bei einem Stehemp-fang wurde am Donnerstag die neueGeschäftsstelle in attraktiver Innen-stadtlage offiziell eingeweiht. SchonAnfang April nahmen Awo-Mitarbei-terin Anca Graf und Geschäftsstel-lenleiterin Dagmar Müller ihre Ar-beit in den neuen Büroräumen in derHirschgasse 19, dem ehemaligenMusic Store, auf. Umfangreiche Re-novierungs- und Einrichtungsarbei-ten sind jetzt vollständig abge-schlossen, so dass diese Woche mitgeladenen Gästen, darunter OB Thi-lo Michler, Vertretern des Gemein-derats, aus der Landkreisverwal-tung und Freunden der Awo, gefei-ert werden konnte.

Die Freude über die modernenBüroräume war nicht zuletzt dem

Vorstandsteam, bestehend aus Vol-ker Eckstein, Albrecht Graf undDagmar Müller, anzumerken. Grafinformierte über den Umbau unddie Investitionen. Rund 50 000 Eurohaben das Öhringer Eigentümer-ehepaar und die Awo gemeinsam in

die Renovierung gesteckt. Entstan-den ist nun ein ansprechender Büro-raum in den Farben Weiß, Grau undAnthrazit, dessen Wände großfor-matige, teils farbintensive Bilder(geschaffen vom Öhringer KünstlerFranz Spatzier) schmücken. Er-

gänzt wird der Büro- und Besucher-bereich durch einen Sanitärraum,ein Archiv und eine schmucke, klei-ne Teeküche. In neuem Glanz er-strahlt auch die Fassade des Wohn-und Geschäftshauses.

Freude Froh zeigte man sich bei derEinweihung nicht nur über die schö-nen Räume, sondern vor allem auchüber die Tatsache, mit dem Umzugvon der Unteren Torstraße in dieHirschgasse mitten in die Innen-stadt vorgerückt zu sein. Durch denneuen Standort mitten in der Stadterhofft man sich bei der Awo nochleichtere Kontaktaufnahme zu denKunden.

Über die Angebote der Awo infor-mierte in kurzen Worten DagmarMüller. Die Geschäftsstellenleiterinunterstrich, dass man sich als An-laufstelle für Menschen in den un-terschiedlichsten Altersgruppen

und Lebenslagen verstehe. Müllerwies hier etwa auf die Angebote fürSenioren hin.

Aufmerksam gemacht wurdeauch auf die Pflegedienste und diesozialen Dienste sowie auf die Ange-bote für die Jugend, wie Sprachrei-sen oder Freizeitangebote. Vorsit-zender Volker Eckstein teilte mit,dass man bei der Awo jetzt auchBundesfreiwilligen Dienst leistenkönne. Wer die Awo noch nicht ken-ne, den lud er ein in der neuen Ge-schäftsstelle vorbeizuschauen. Vol-ker Eckstein versprach: „Die Awo istein toller Haufen.“

GeschäftsstelleDer Awo-Ortsverein hat seineGeschäftsstelle jetzt in derHirschgasse 19, Telefon 07941985290, E-Mail [email protected]. Infos auch unterwww.awo-hohenlohe.de

Jetzt wurde mit geladenen Gästen Einweihung gefeiert, wo sonst (von links) Awo-Ge-schäftsstellenleiterin Dagmar Müller und Anca Graf arbeiten. Foto: Koppenhöfer