Einsteiger Welcome to the world – der Einstieg auf ... · SSB generell tabu. Weiterhin gilt es,...

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Einsteiger 920 • FA 9/03 © Box 73 Amateurfunkservice GmbH 2003 www.funkamateur.de Eine vermessene Frage: Was muss ein Klasse-2-Amateur denn nun wissen, um „richtig“ auf Kurzwelle mitfunken zu kön- nen? Die Antwort ist schwierig, denn den Klasse-2-Amateur gibt es nicht. Manch ein DGer hat bereits große Antennenanla- gen errichtet und mit viel Mühe sowie Stu- dium der Ausbreitungsbedingungen auf den VHF-, UHF- oder SHF-Bändern mit ganz Europa gefunkt. Andere haben für den Packet-Radio-Be- trieb eigene Datentransceiver und TNCs gebaut oder Digipeater für die Allgemein- heit betrieben. Und es gibt OMs, die ein- fach aus Spaß an der Kommunikation mit dem FM-Handy an der Ortsrunde teilneh- men oder über Relais funken. An all jene richtet sich dieser Betrag, auch wenn nicht für jeden alles gleichermaßen interessant sein wird. In dieser Ausgabe geht es als Starthilfe um betriebstechnische Aspekte für (X)YLs und OMs, die bereits über eine geeignete Stationsausrüstung verfügen. Aber: Bevor Sie loslegen, denken Sie daran, das Anzei- geverfahren bei der Reg TP abzuwickeln [1], [2]! Die Bänder – oder: Wo funken? Die Entscheidung „wo funken“ orientiert sich am Bandplan sowie an den Ausbrei- tungscharakteristika und damit verbunden an der Frage, mit wem man funken will. Mit oberster Priorität sind dabei die Band- pläne zu beachten. Generell kann man sa- gen, dass der so genannte CW-Bereich, et- wa das erste Drittel eines Bandes, nicht für Telefoniebetrieb genutzt werden darf. Auf dem 10-m-Band hört man gelegentlich russische CB-Funker, die bei guten Bedin- gungen den regulären Betrieb erheblich stören können. Auf dem 30-m-Band ist SSB generell tabu. Weiterhin gilt es, Bakenfrequenzen (s.u.) freizuhalten, also 14 ,100 MHz, 21,150 MHz usw. Kanäle gibt es auf Kurzwelle im Gegensatz zu UKW eigentlich nicht. Jede krumme Fre- quenz ist erlaubt, solange man den Band- plan einhält. Digitale Betriebsarten wie RTTY oder PSK31 sind meist im CW-Bereich ange- siedelt. Der Bandplan in der Mitte dieser Ausgabe zeigt wichtige Bandgrenzen. SSB-DX-Bereiche auf 80 m und 40 m lie- gen am oberen Bandende. Auf den ande- ren Bänden sind z.B. die Bereiche um 14,195, 14,260 (IOTA-Frequenz), 18,145, 21,295 24,945 oder 28,495 MHz bei DX- peditionen beliebt. Neben der grundlegenden Einteilung in CW- und Fonie-Bereich (wobei im so ge- nannten Fonie-Bereich auch CW erlaubt ist – umgekehrt jedoch nicht) gibt es noch eine Reihe von Spezialfrequenzen für Sonderbetriebsarten wie etwa Schmal- bandfernsehen (SSTV), die sich aber zu- meist mit dem CW- oder Fonie-Bereich überlappen. Wer also auf 14,230 MHz SSTV machen möchte, sollte vorher hören, ob die Frequenz nicht schon durch eine andere Station belegt ist, auch wenn diese in SSB arbeitet. Bänder und Ausbreitung Überhaupt ist die Beobachtung der Aus- breitungsbedingungen ein spannendes Thema für Gespräche auf dem Band und am OV-Stammtisch. Darin ähneln sich Wetter und Funkwetter. Hier haben die Kurzwellenbänder sehr viel Gesprächs- stoff zu bieten. Ausführlich beschäftigt sich ein Beitrag in einer späteren Ausgabe mit den erstaunlichen Reflexionen der Funkwellen an der Ionosphäre. Sehr aus- sagekräftig ist das Abhören der Bakenfre- quenzen des internationalen Bakenpro- jekts der IARU [3]…[5]. Im Folgenden will ich nur kurz die Bänder vorstellen. 80 m – das Deutschland-Band Auf 80 m kann man in den Tagstunden den näheren Umkreis, d.h. im Wesentlichen den gesamten innerdeutschen Raum (au- ßer im Sommer), erreichen. Zum Abend hin bzw. am Morgen geht es auch noch weiter. In der Dämmerung und Nacht ist das Band für ganz Europa nutzbar. In ei- nigen Contesten gelingt es auch mal mit einem 100-W-Gerät, mit einigen DX-Sta- tionen zu sprechen. Um außerhalb des Contests SSB-DX-Erfolge zu erreichen, braucht man schon große Antennen und viel Leistung. 40 m – Deutschland, Europa und etwas DX 40 m erlaubt auch während des Tages zahlreiche Europa-Verbindungen. Zudem geht es in ganz Deutschland recht ordent- lich. Nachts ist 40 m ein gutes DX-Band. Nach Mitternacht kann man im Contest ei- nige Nord- und Südamerikaner erreichen. Nach Osten geht es in SSB nicht so präch- tig, weil wir doch sehr unter Rundfunk- störungen leiden. Ansonsten ist DX auf 40 m vor allem in CW zu ergattern. Welcome to the world – der Einstieg auf Kurzwelle (1) Dr.-Ing. MICHAEL HÖDING – DL6MHW Wenn diese Ausgabe erscheint, ist es möglicherweise schon amtlich: In- haber der Klasse 2 dürfen auch in DL auf Kurzwelle funken. Eine spezi- elle Prüfung ist nicht notwendig. Dieser Beitrag soll als Einführung in die Betriebstechnik einiges aus der Amateurfunkausbildung rekapitulieren sowie praktische Hinweise zum KW-Betrieb geben. Meine ersten Schritte auf Kurzwelle: Mit dem Standard-QSO, 100 W und Dipol unterm Dach. So ähnlich funktioniert es auch heute. Alle wichtigen Floskeln für ein QSO in Englisch finden sich in diesem 96seitigen Helferlein [13].

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Einsteiger

920 • FA 9/03 © Box 73 Amateurfunkservice GmbH 2003www.funkamateur.de

Eine vermessene Frage: Was muss einKlasse-2-Amateur denn nun wissen, um„richtig“ auf Kurzwelle mitfunken zu kön-nen? Die Antwort ist schwierig, denn denKlasse-2-Amateur gibt es nicht. Manchein DGer hat bereits große Antennenanla-gen errichtet und mit viel Mühe sowie Stu-dium der Ausbreitungsbedingungen aufden VHF-, UHF- oder SHF-Bändern mitganz Europa gefunkt.

Andere haben für den Packet-Radio-Be-trieb eigene Datentransceiver und TNCsgebaut oder Digipeater für die Allgemein-heit betrieben. Und es gibt OMs, die ein-fach aus Spaß an der Kommunikation mitdem FM-Handy an der Ortsrunde teilneh-men oder über Relais funken. An all jenerichtet sich dieser Betrag, auch wenn nichtfür jeden alles gleichermaßen interessantsein wird. In dieser Ausgabe geht es als Starthilfe umbetriebstechnische Aspekte für (X)YLsund OMs, die bereits über eine geeigneteStationsausrüstung verfügen. Aber: BevorSie loslegen, denken Sie daran, das Anzei-geverfahren bei der Reg TP abzuwickeln[1], [2]!

� Die Bänder – oder: Wo funken?Die Entscheidung „wo funken“ orientiertsich am Bandplan sowie an den Ausbrei-tungscharakteristika und damit verbunden

an der Frage, mit wem man funken will.Mit oberster Priorität sind dabei die Band-pläne zu beachten. Generell kann man sa-gen, dass der so genannte CW-Bereich, et-wa das erste Drittel eines Bandes, nicht fürTelefoniebetrieb genutzt werden darf. Aufdem 10-m-Band hört man gelegentlichrussische CB-Funker, die bei guten Bedin-gungen den regulären Betrieb erheblichstören können. Auf dem 30-m-Band ist

SSB generell tabu. Weiterhin gilt es,Bakenfrequenzen (s.u.) freizuhalten, also14 ,100 MHz, 21,150 MHz usw. Kanälegibt es auf Kurzwelle im Gegensatz zuUKW eigentlich nicht. Jede krumme Fre-quenz ist erlaubt, solange man den Band-plan einhält. Digitale Betriebsarten wie RTTY oderPSK31 sind meist im CW-Bereich ange-siedelt. Der Bandplan in der Mitte dieserAusgabe zeigt wichtige Bandgrenzen.SSB-DX-Bereiche auf 80 m und 40 m lie-gen am oberen Bandende. Auf den ande-ren Bänden sind z.B. die Bereiche um14,195, 14,260 (IOTA-Frequenz), 18,145,21,295 24,945 oder 28,495 MHz bei DX-peditionen beliebt. Neben der grundlegenden Einteilung inCW- und Fonie-Bereich (wobei im so ge-nannten Fonie-Bereich auch CW erlaubtist – umgekehrt jedoch nicht) gibt es nocheine Reihe von Spezialfrequenzen für

Sonderbetriebsarten wie etwa Schmal-bandfernsehen (SSTV), die sich aber zu-meist mit dem CW- oder Fonie-Bereichüberlappen. Wer also auf 14,230 MHzSSTV machen möchte, sollte vorherhören, ob die Frequenz nicht schon durcheine andere Station belegt ist, auch wenndiese in SSB arbeitet.

� Bänder und AusbreitungÜberhaupt ist die Beobachtung der Aus-breitungsbedingungen ein spannendesThema für Gespräche auf dem Band undam OV-Stammtisch. Darin ähneln sichWetter und Funkwetter. Hier haben dieKurzwellenbänder sehr viel Gesprächs-stoff zu bieten. Ausführlich beschäftigtsich ein Beitrag in einer späteren Ausgabemit den erstaunlichen Reflexionen derFunkwellen an der Ionosphäre. Sehr aus-sagekräftig ist das Abhören der Bakenfre-quenzen des internationalen Bakenpro-jekts der IARU [3]…[5]. Im Folgendenwill ich nur kurz die Bänder vorstellen.

80 m – das Deutschland-Band Auf 80 m kann man in den Tagstunden dennäheren Umkreis, d.h. im Wesentlichenden gesamten innerdeutschen Raum (au -ßer im Sommer), erreichen. Zum Abendhin bzw. am Morgen geht es auch nochweiter. In der Dämmerung und Nacht istdas Band für ganz Europa nutzbar. In ei -nigen Contesten gelingt es auch mal miteinem 100-W-Gerät, mit einigen DX-Sta-tionen zu sprechen. Um außerhalb des Contests SSB-DX-Erfolge zu erreichen,braucht man schon große Antennen undviel Leistung.

40 m – Deutschland, Europa und etwas DX40 m erlaubt auch während des Tageszahlreiche Europa-Verbindungen. Zudemgeht es in ganz Deutschland recht ordent-lich. Nachts ist 40 m ein gutes DX-Band.Nach Mitternacht kann man im Contest ei-nige Nord- und Südamerikaner erreichen.Nach Osten geht es in SSB nicht so präch-tig, weil wir doch sehr unter Rundfunk-störungen leiden. Ansonsten ist DX auf 40 m vor allem in CW zu ergattern.

Welcome to the world –der Einstieg auf Kurzwelle (1)Dr.-Ing. MICHAEL HÖDING – DL6MHW

Wenn diese Ausgabe erscheint, ist es möglicherweise schon amtlich: In-haber der Klasse 2 dürfen auch in DL auf Kurzwelle funken. Eine spezi-elle Prüfung ist nicht notwendig. Dieser Beitrag soll als Einführung in dieBetriebstechnik einiges aus der Amateurfunkausbildung rekapitulierensowie praktische Hinweise zum KW-Betrieb geben.

Meine ersten Schritte auf Kurzwelle: Mit dem Standard-QSO, 100 W und Dipol unterm Dach.So ähnlich funktioniert es auch heute.

Alle wichtigenFloskeln

für ein QSO in Englisch finden sich in diesem 96seitigen

Helferlein [13].

Ralf
Textfeld
Die Beitragsserie entstand 2003 und ist daher in wenigen Punkten veraltet - wir bitten, dies zu beachten!
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FA 9/03 • 921© Box 73 Amateurfunkservice GmbH 2003 www.funkamateur.de

20 m – Europa und DXAuf 20 m ist es wiederum schwer, Verbin-dungen über kurze Entfernungen herzu-stellen. Schuld daran ist die tote Zone, ei-ne Art Funkschatten, der sich in einigenhundert bis zu mehreren tausend Kilome-tern Entfernung um das eigene QTH zieht.Deutschland oder Polen zu loggen, gelingtdaher eher selten. Hingegen kommen vie-le Europäer aus UA3, SV oder EA ins Log.Außerdem sind DX-QSOs an der Tages-ordnung. Vormittags geht es nach Asien,nachmittags nach Amerika und fast denganzen Tag nach EA8. Meist schließt sichdas 20-m-Band aber nachts, sodass dannhier kein Funkbetrieb mehr möglich ist.

15 m – viel DX15 m ist ein erstaunliches DX-Band. Alsich 1982 anfing, habe ich von der Klub-station mit Dipol unter Dach und Teltow215 viele interessante DX-QSOs gefahren.Die tote Zone ist noch größer als auf 20 m,

sodass es weniger Europäer zu erreichengibt. Die Signale aus Übersee sind abermeist besser und deshalb zahlreicher. Mankann 15 m mittags und nachmittags sinn-voll benutzen. Am Abend geht es oft gut indie Karibik und nach Südamerika. Mit ge-ringer werdender Sonnenaktivität wird esindes vorkommen, dass sich 15 m garnicht öffnet.

10 m – ein Band mit zwei GesichternIm Sonnenfleckenminimum, das wir für2006 erwarten, ist das Band tot oder andersbetrachtet ein typisches UKW-Band mitseltenen Öffnungen durch ES oder Aurora.Im Sonnenfleckenmaximum (2001 und etwa2011) ist es rund um die Uhr geöffnet und er-laubt mit minimaler Ausrüstung QSOs mitder ganzen Welt. In nächster Zeit wird 10 mnur noch sporadisch öffnen. Wegen der toten Zone werden wir kaumMitteleuropa hören. Auf die manchmalmöglichen QSOs mit EA8, LZ oder 5B4kann man sich freuen und deshalb immermal um die Mittagszeit herum auf 10 mpräsent sein. Auch Afrika ist oft erreichbar

und abends geht es dann schräg über denÄquator noch nach Südamerika.

30 m, 17 m und 12 mDas 30-m-Band ist dem CW-Betrieb ge-widmet. Nur ein 10 kHz breites Fenstervon 10 140 bis 10 150 kann für Digi-Mo-des benutzt werden. SSB ist tabu. Übri-gens ist uns dieses Band nur sekundär zu-gewiesen, d.h., Kommerzielle haben Vor-rang und dürfen nicht gestört werden. 17 m und 12 m können als Zwischenbän-der betrachtet werden, die in ihren Aus-breitungseigenschaften zwischen den klas -sischen KW-Bändern liegen. Weil vieleKW-Amateure keine speziellen Richtan-tennen für 17 m oder 12 m haben, ist es aufdiesen Bändern bisweilen etwas ruhigerund einfacher, DX zu funken.Diese Hinweise sind aber nur die halbeWahrheit. Wie bereits angedeutet, gibt esden etwa elfjährigen Sonnenfleckenzyk lus,der auch das Contestgeschehen stark be-

einflusst. Im Maximum, wenn 10 m offenist, verteilt sich die Masse der Funk ama -teure über das breite 10-m-Band. Manch-mal hört man von 28,250 bis 28,950 MHzStation an Station. Ist 10 m nun inaktiv, wandern die Statio-nen auf 15 m oder gar 20 m ab. Auch dieJahreszeiten spielen eine Rolle. Die bestenDX-Be dingungen gibt es meist in den Mo-naten um die Tagundnachtgleiche herum.Im Sommer sind die Signale hingegen oftschwächer, im Winter schließen die DX-Bänder früher. Wichtig und überaus inter-essant ist es allemal, eigene Erfahrungenzu sammeln.

� Modulationsarten Dieser Beitrag bezieht sich aus nahe lie-genden Gründen primär auf den SSB-Be-trieb. Es ist die vorherrschende Sprech-funkbetriebsart auf den Kurzwellenbän-dern, wobei es generell üblich ist, auf denlangwelligen Bändern im unteren (englischLSB) sowie oberhalb 10 MHz im oberenSeitenband (englisch USB – nicht „unte-res“ Seitenband) zu arbeiten.

Etwas FM-Aktivität gibt es im 10-m-Band, auf dem einige Relais arbeiten. In-teressant sind aber auch die zahlreichenSonderbetriebsarten wie RTTY (Funkfern-schreiben), PSK31 (Fernschreibbetrieb mitfehlertoleranter Codierung) oder SSTV(Standbildübertragung), die durch den Ein-satz des Computers heutzutage sehr ein-fach zu praktizieren sind [6]…[11].

� Das erste QSO Steht der Transceiver bereit und ist die An-tenne errichtet, bleibt die Sendetaste trotz-dem erstmal tabu: Das „A“ und „O“ fürden KW-Einsteiger ist Hören, Hören undnochmals Hören. Erst wenn man mit denGepflogenheiten vertraut ist und sich eini-germaßen sicher fühlt, ist die Zeit für ersteFunkkontakte gekommen.Viele werden sich an das Standard-QSOaus der Amateurfunkausbildung erinnern,

Standard-QSOA: CQ CQ CQ this is Delta Lima Six MikeHotel Whiskey, Delta Lima Six Mike HotelWhiskey, Delta Lima Six Mike Hotel Whiskeyis listening.

B: Golf Mike Three Papa Oscar India, GolfMike Three Papa Oscar India.

A: Golf Mike Three Papa Oscar India fromDelta Lima Six Mike Hotel Whiskey – thankyou for coming back to my CQ call – your re-port is 59 59 – my name is Michael – I spellit for you Mike India … again Mike India … –My QTH is Wolmirstedt – Whiskey Oscar …again Whiskey Oscar … – How do you co-py? Mike back to you – Golf Mike Three Pa-pa Oscar India from Delta Lima Six Mike Ho-tel Whiskey Delta.

B: Delta Lima Six Mike Hotel Whiskey Deltafrom Golf Mike Three Papa Oscar India –thank you Michael for the report and infor-mation – your report is 57 57 – My name isClive Charlie Lima India Victor Echo againCharlie … – My QTH ist Stromness on theOrkney Islands – Sierra Tango Romeo …Sierra Tango Romeo … – Microphone backto you Michael – Delta Lima Six Mike HotelWhiskey Delta from Golf Mike Three PapaOscar India.

A: Golf Mike Three Papa Oscar India fromDelta Lima Six Mike Hotel Whiskey Delta –thank you for the information. My station isa Kenwood TS-140 with 100 Watts, my an-tenna is a Butternut vertical. The weather istfine with blue sky and 23 degrees. Thankyou very much for the nice QSO. Pleasesend your QSL card via the Bureau. 73 andgood DX to Golf Mike Three Papa Oscar In-dia from Delta Lima Six Mike Hotel WhiskeyDelta.

B: Delta Lima Six Mike Hotel Whiskey Deltafrom Golf Mike Three Papa Oscar India –thank you for your station information. Mytransceiver ist a Yaesu FT-1000 with anUY5ZZ amplifier making 500 Watts. My an-tenna is a German Optibeam. I will send myQSL via the DARC bureau. Please send meyour QSL. Thank you for the nice QSO. Best73 and DX by Golf Mike Three Papa OscarIndia.

Mit dem „Gewusst wie“ ist die Weihnachts insel gut zu erreichen.

QSL: [18]

VK9XV Bert

CHRISTMAS ISLAND, INDIAN OCEAN, IOTA: OC-002

BertVK9XV

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das im Folgenden eine Rolle spielen wird.Es gibt aber auch das gut 10 Sekundendauernde DX- oder Contest-QSO sowiedas vielleicht stundenlange Klön-QSO miteinem interessanten, vorher möglicher-weise unbekanntem Funkpartner.

� Meine Frequenz – deine FrequenzEs ist möglich, eine beim Übers-Band-Dre-hen gefundene, CQ rufende Station anzuru-fen, genauso gut kann der Funkkontakt miteinem eigenen CQ-Ruf auf einer freien Fre-quenz beginnen. Auf einer frei erscheinen-den Frequenz gehört sich eine kurze Nach-frage: Ist diese Frequenz belegt? oder eng-lisch Is this frequency in use? Es kann nämlich sein, dass nur eine der am QSO be -teiligten Stationen zu hören ist; wenn dieandere sendet, entsteht der Eindruck einerfreien Frequenz – ein auch aus dem UKW-Bereich bekannter Effekt. Übrigens gibt eskeine reservierten Frequenzen, etwa fürOrtsrunden, die sich ja schon immer sonn-tags früh auf 7,045 MHz treffen. Generellgilt: Wer zuerst kommt, mahlt zuerst. Einige Konflikte sind indes vorprogram-miert, da sich die Ausbreitungsbedingun-gen mit der Tageszeit ändern. Wo vor einerhalben Stunde noch eine saubere 80-m-Frequenz war, tauchen zunehmend lauterwerdende Stationen aus UR auf, die Orts-QSOs in ukrainischer Sprache fahren. Eshandelt sich dabei aber nicht um Eindring-linge, die einem die QRG wegnehmenwollen. Das Band öffnet sich eben gegenAbend nach Osten und so hören und stö -ren sich plötzlich Stationen, die vorherjenseits des Funkhorizonts lagen.

� Standard-QSOFür meine ersten Schritte auf Kurzwellehatte ich mir den Text für ein Standard-QSO aufgeschrieben. Eine solche Hilfe-stellung ist für die ersten Gehversuchedurchaus nützlich, sonst findet man zurpersönlichen Verzweiflung doch nicht dierichtigen Worte. Insbesondere im interna-tionalen Funkverkehr ist es angenehm, diepassenden englischen Floskeln zur Unter-stützung auf Papier zu haben. Deshalbzeigt der Kasten „Standard-QSO“ auf S. 921 ein Beispiel. Das Ganze dauert einige Minuten. Es wurden wesentliche Informationen ausge-tauscht, man weiß, mit wem man gefunkthat, kennt Standort und Ausrüstung desPartners und kann so anhand des Rapports(wenn er denn ehrlich ist und nicht nur stan-dardmäßig feif-nein lautet) abschätzen, wiegut die eigene Ausrüstung abschneidet oderwie die Ausbreitungsbedingungen sind. Auf Kurzwelle wird viel, jedoch inkonse-quent buchstabiert. Der Kasten auf S. 921veranschau licht, dass Rufzeichen fast im-mer zu buchstabieren sind. Auch Informa-

tionen wie Name und Stand ort buchstabiertman, und das mitunter doppelt. Hingegenist es üblich, QTH als eigenes Wort zu betrachten und als Kuteeha oder englischKjutieäitsch auszusprechen. Ähnlich ist es mit CQ und anderen Be-triebsabkürzungen, die eigentlich in CWdie Abwicklung erleichtern sollen und sichals eigenständige Worte im SSB-Bereichetabliert haben. Ob dieser Slang nun schönist oder nicht, ist sicher eine Ansichtsfrage.Viele der in [12] kritisierten Missständehaben sich eingebürgert und erleichterndie Kommunikation.

Der korrekte Gebrauch von Abkürzungenwird gleichermaßen wie die Benutzung desrichtigen Buchstabieralphabets in der VOFunk vorgeschrieben. Das sollten Sie we-nigstens beim eigenen Rufzeichen beher -zigen. Mitunter können alternative Buch -stabierweisen jedoch helfen, einen schwie-rigen Buchstaben durchs QRM zu bringen.Auch sollte man bereit sein, alternative (d.h.eigentlich falsche) Buchstabierweisen zuverstehen. Nicht ausgetauscht wird auf KW der Lo-cator, der bei UKW eine wichtige Rollespielt. Das liegt einfach daran, dass manbeim DXen international funkt und sichder Standort aus dem Rufzeichen hinrei-chend genau bestimmen lässt. Stattdessen kann es aber sein, dass spe zielleKenner von Interesse sind. Beispielsweisehätte mir Clive die IOTA-Nummer EU-009gegeben, die die Orkney-Inseln kennzeich-net. Wäre Clive nun DOK-Sammler, hätteich ihm mit dem DOK W37 dienen können.So gibt es noch weitere, z.T. verwirrendeKenner, u.a. für deutsche Inseln, russischeOblaste sowie Leuchttürme.

� Klönen – das lange QSONach den ersten Standard-QSOs kehrtRoutine ein. Schnell kommt man dann mitseinem QSO-Partner ins Gespräch. InDeutsch ist es sicher kein Problem, sichnun über die Zufriedenheit des Partnersmit der UY5ZZ-PA zu erkundigen. Grundkenntnisse in Englisch erlauben auchdas Klönen (RagChewing) im internationa-len Funkverkehr [13]. Sie fördern zudemdie eigenen Sprachfertigkeiten, denn diemeisten QSO-Partner sprechen auch nurein einfaches Englisch. Schnell findet manAnknüpfungspunkte über Themen wie Tech -nik, Standort und Urlaub, sodass die Funk-zeit schnell verrinnt.

Bei Standard- und Klön-QSOs lässt sichkaum etwas falsch machen. Durch eifrigesZu hören kann man die Betriebstechnik ver-feinern und bald Rufzeichen aus Europa,Amerika und Japan ins Logbuch schreiben.

� Extrem kurze QSOs Kurzwelle bedeutet auch DXen, d.h. dasSammeln von möglichst vielen verschie-denen (exotischen) Ländern [14]. Die da-bei gesammelten „Länder“ sind nicht ganzidentisch mit den uns bekannten UN-Na-tionen. So gibt es neben Australien (VK)auch einige abgelegene australische In-seln, wie etwa die Weihnachtsinsel, Christ-mas Island (VK9X), im Indischen Ozean.Deshalb spricht man seit einiger Zeit kor-rekter von DX- oder DXCC-Gebieten.Wie viele seltene Gebiete verfügt Christ-mas Island nur über sehr wenige Funk -amateure. Manche DXCC-Gebiete sindnicht einmal bewohnt. Das führt bei Auf-tauchen eines derartigen „seltenen Vogels“selbstverständlich dazu, dass TausendeFunk amateure zugleich rufen und ein sogenanntes Pile-Up entsteht. Entsprechendwurden spezielle Betriebstechniken ent-wickelt, die einen extrem knappen QSO-Stil mit sich bringen, siehe Kasten.

Das Problem ist dabei, dass die DX-Stationmeist nicht DL6MHW aufnimmt, sonderneine andere Station herauspickt. Manchmalwird nur ein Teil eines Rufzeichens ver-standen und die DX-Station fragt gezieltnach Mike Hotel oder einem anderen Be-standteil meines Calls. Dann und nur dannbin ich wieder an der Reihe und gebe meinRufzeichen nun zweimal.Beim ersten Anruf sollte man indes das eigene Rufzeichen nur einmal senden unddaraufhin sofort hören. Bleibt die Antwortder DX-Station aus, eventuell nochmals daseigene Call senden. Keinesfalls ist das ei-gene Rufzeichen nach dem CQ-Ruf mehr-mals zu senden, auch wenn diese Unart bei anderen üblich ist. Wer stattdessen auf-merksam zuhört, kommt viel eher zum Zuge.

� Split please!Damit eine anrufende Meute nicht die Fre-quenz der DX-Station zustopft, hat sich

Nützliche Hilfebeim Einstieg

in das KW-Contest-

geschehen [16]

Kurzes QSO im Pile-UpA: CQ VK9XV B: DL6MHW (und weitere Anrufer…)A: DL6MHW 59B: 59 73sA: VK9XV QRZ (alle Rufzeichen sind zu buchstabieren)

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Split-Betrieb eingebürgert. Dabei hört dieDX-Station nicht auf der eigenen Frequenz,sondern meist einige Kilohertz (etwa 3 bis20) höher. Dadurch bleibt der Kanal sau-ber, sodass das leise DX-Signal halbwegsordentlich durchkommt. Split-Betrieb isteigentlich mit allen modernen Transceivernmöglich. Bei älteren Geräten hilft der RIT-Knopf, der allerdings nur einen begrenztenFrequenzversatz erlaubt. Nun ist es bei einer festen Hörfrequenz derbegehrten DX-Station für diese immernoch ein Problem, Rufzeichen aus derMenge der Anrufer herauszupicken. Des-halb wird oft die Splitfrequenz variiert.Die meisten DX-Operateure drehen dabeiin einem Fenster von einigen Kilohertz dieHörfrequenz hoch. Um die DX-Station zuarbeiten, muss man deren Hörfrequenztreffen. Das ist ein wenig Glückssache; er-fahrene DXer ahnen die Hörfrequenz garvoraus, aber das ist bereits die „höhereSchule“ und führt hier zu weit. Zwischenrufe sind tabu – ebenfalls darfbei Split nicht auf der Sendefrequenz derDX-Station gesendet werden. Viele DXpeditionen kündigen ihre Fre-quenzen und Aktivierungszeiten an. Esmacht deshalb Sinn, aktuelle DX-Medienzu verfolgen, z. B. DL7VEEs monatlicheDX-QTCs im QTC-Teil des FUNKAMA-TEUR. Sehr aktuell ist das DX-Mitteilungsblattdes DARC, das wöchentlich per Post oderauch sehr schnell per E-Mail erhältlich ist

[15]. Zeitnahe Unterstützung beim DXenerhält man durch so genannte DX-Clustervia Packet-Radio oder Internet [17].

� Contest-QSO – kurz und ohne Split

Ebenfalls sehr kurze QSOs werden in Con-testen gefahren. Hier kann man mit einerkleinen Station oft interessante DX-Statio-nen erreichen. Die nächste gute Gelegen-heit ist der WAEDC-Contest, der in SSBam 13. bis 14. September 2003 über 48Stunden stattfindet (www.waedc.de). Hier darf man als Deutscher nur mit DXfunken. Ein QSO ähnelt dem kurzen DX-QSO.

Allerdings ist zusätzlich zum Rapport eineSeriennummer, eine Kennung o.ä. auszu-tauschen. Mehr dazu erfahren Sie in demBuch [16], das als unterhaltsame Lektürein das Drum und Dran des Contestens ein-führen soll.Weitere empfehlenswerte Conteste sind derWAG, bei dem man als Deutscher im Mit-telpunkt steht (18./19. Oktober 2003), oderder WWDX, bei dem es sehr viele DX-Stationen gibt (25./26. Oktober 2003).

� Logs, QSLs und DiplomeAuch wenn nicht mehr zwingend vorge-schrieben, empfehle ich für KW-Betriebunbedingt die Führung eines Logbuchs.Ob konventionell mit Papier und Tinteoder zeitgemäß auf dem PC bleibt Ge-schmackssache. Für QSOs tauscht man üblicherweise QSL-Karten aus. Leider sehen das einige Funk -amateure heute nicht mehr so eng. Wenneine QSL allerdings mündlich im QSO er-beten oder schriftlich per QSL angefordertwurde, sollte man diesem Wunsch unbe-dingt entsprechen. Ich persönlich freuemich über jede QSL als Erinnerung an ei-nen Funkkontakt. QSL-Karten dienen auch zum Erwerb vonDiplomen. Zahlreiche regionale Diplomesind ebenso auf UKW zu erreichen. Inter-nationale Diplome wie das WAC (WorkedAll Continents) oder das WAE (WorkedAll Europe) werden mit dem Zugang aufKW möglich. Zur Beantragung braucht

man als schriftlichen Nachweis die QSL-Karte des Funkpartners. Zunehmend wirdauch die Nutzung von Internet-QSLs (z.B.DCL und LOTW) für Diplome praktiziert,vgl. S. 880f.

� Fazit: Kurzwelle macht SpaßDas Schöne an der Kurzwelle ist, dassman mit recht geringem Aufwand fast im-mer einen QSO-Partner findet. Dieser sitztdabei meist nicht in der unmittelbarenNachbarschaft. Unser Partner ist die Welt.Die sehr unterschiedlichen Bänder undModulationsarten bieten eine Vielfalt, dieunser Hobby so einzigartig macht. Kommunikation, Sport und Technik bildeneine Einheit, denn wir funken miteinander.Ich freue mich auf mein erstes KW-QSOmit DG0ZB, DB2HR oder mit Ihnen!

(wird fortgesetzt)

Literatur und URL

[1] Zander, H.-D., DJ2EV: Anzeigeverfahren ersetzt„Selbsterklärung“ – was ist zu tun. FUNK -AMATEUR 51 (2002) H. 12, S. 1222–1225

[2] Markert, F., DM2BLE: Anzeigeverfahren gemäßBEMFV – Empfehlungen zum Vorgehen.FUNKAMATEUR 52 (2003) H. 1, S. 20–21

[3] Northern California DX Foundation: NCDXF/IARU International Beacon Project. www.ncdxf.org/beacons.html

[4] Rothe, M., DF3MC: Beobachtung der KW-Aus -brei tung mittels NCDXF/IARU-Baken. FUNK -AMATEUR 49 (2000) H. 7, S. 732–733

[5] Thiele, L., DL1JEN: Nichtelektrische Bakenuhr.FUNK AMATEUR 51 (2002) H. 10, S. 1011; PDFauf www.funkamateur.de/download/down3.htm

[6] Piehler, R., DL3AYJ: Mit geringem AufwandQRV in FSK31, PSK31 und RTTY. FUNK-AMATEUR 48 (1999) H. 9, S. 1019–1021

[7] Piehler, R., DL3AYJ: Soundkarteninterface Plug& Play: Digi-1 im Test. FUNKAMATEUR 50(2001) H. 3, S. 326–327

[8] Raban, K., DG2XK: Die Soundkarte und ihr Ein-satz im PC des Funkamateurs. FUNKAMATEUR49 (2000) H. 5, S. 488–490; H. 6, S. 614–615; H. 7, S. 734–737; H. 8, S. 854–855; H. 9, S. 958–959

[9] Lange-Janson, V., DH7UAF. MMTTY – Funk -fern schreib-Programm der Superklasse. FUNK-AMATEUR 50 (2001) H. 2, S. 206–208

[10] Kimpfbeck, Th., DO3MT: Mit PSK31 Deluxekomfortabler durch den Äther. FUNKAMA-TEUR 52 (2003) H. 7, S. 672–673

[11] Raban, K., DG2XK: SSTV …von simpel bisHigh-Tech. 2. Auflage, Theuberger Verlag, Berlin2001

[12] Schwarz, H., DK5JI: Jahrbuch für den Funk-amateur 2003. DARC Verlag, Baunatal 2002

[13] Hall, C. R., GM4JPZ, ex DJ0ZF: Englisch fürden Amateurfunk. FUNK AMATEUR-BibliothekNr. 17. Theuberger Verlag, Berlin 1997

[14] Stumpf-Siering, E., DL2VFR: Kurzwellen-DX-Handbuch. DARC Verlag, Baunatal 2003

[15] DARC: Das Referat DX und HF-Funksport.www.darcdxhf.de

[16] Höding, M., DL6MHW: Viel Spaß beim Contest!FUNKAMATEUR-Bibliothek Nr. 14. Theu bergerVerlag, Berlin 2003

[17] Barthels, E., DM3ML: Amateurfunk und Internet– Freunde oder Feinde? FUNKAMATEUR 51(2002) H. 9, S. 880–883

[18] QSL-Shop: www.qsl-shop.com

Internationales Buchstabieralphabet

Alpha NovemberBravo OscarCharlie PapaDelta QuebecEcho RomeoFoxtrot SierraGolf TangoHotel UniformIndia VictorJuliet WhiskeyKilo X-rayLima YankeeMike Zulu

Auch bei Sprechfunk gebräuchliche Abkürzungen und Bezeichnungen, die aber teilweise im Sinne der VO Funk falsch benutzt werden

QTH StandortIOTA–Nummer Insel-Nummern, die durch

den britischen Amateurfunk-verband RSGB für Meeres-inseln vergeben werden;Fehmarn ist EU-128

DXCC Land, Gebiet in Anlehnungan die vom amerikanischenAmateurfunkverband ARRLherausgegebene Liste derDXCC-Gebiete

QSL QSL-Karte zur schriftlichenBestätigung von QSOs

QRM Störungen durch andereFunksignale

QRM-Lokal Störungen durch Umgebungs-geräusche, Zündfunken etc.

QRG die FrequenzQRZ Wer ruft mich? oder:

Ruft mich jemand?QRP Ich funke mit wenig Leistung,

d.h. mit ≤ 5 W. QRO Ich funke mit viel Leistung,

d.h. mit PA.QSO die FunkverbindungQRL Arbeit, Berufstätigkeit QRX Moment bitte, kurze Pause73 Viele Grüße!55 Viel Erfolg! (nur innerdeutsch)

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Einsteiger

1028 • FA 10/03 © Box 73 Amateurfunkservice GmbH 2003www.funkamateur.de

Industriell gefertigte Transceiver gibt esseit Jahren und das inzwischen in fast je-der gewünschten Größe und Ausstattung.Dabei teilen sich die japanischen Herstel-ler Icom, Kenwood und Yaesu den Marktnahezu auf. Im unteren Preisbereich konntesich in den letzten Jahren auch Alinco etab -lieren. Vereinzelt hört man sehr lobendeStimmen zum Omni-Transceiver der FirmaTen-Tec aus den USA.

Hilfreich zur Entscheidungsfindung sind dieGerätetests im FUnKAMATEUR, die ne-ben der Technik auch die Praxis reflektie-ren und auf www.funkamateur.de unter Ar-chiv gefunden werden können.

Marktgängige Transceiver lassen sich imWesentlichen in drei Klassen einteilen, sieheKasten. Das für Kompaktgeräte Gesagtegilt zum großen Teil auch für sonstigeGeräte der unteren Preisklasse.nicht so recht zu empfehlen sind die ausdem CB-Sektor bekannten „Exportgeräte“,die SSB und CW im 10-m-Band bei Sende -leistungen um 10 bis 25 W erlauben. Mitsinkender Sonnenaktivität wird sich 10 m in

den nächsten Jahren kaum noch öffnen, unddie anderen, jetzt viel interessanteren Bän-der, bleiben einem versagt.Die Tabelle listet die derzeit am Markt alsneugeräte erhältlichen Transceiver auf und

gibt als Anhaltspunkt die unverbindlichePreisempfehlung (UVP) des Herstellers mitStand 9/2003 an. nur der Mark-V Field FT-1000 hat ein ein-gebautes netzteil, beim Mark-V FT-1000MPwird ein externes mitgeliefert. Bei allen an-deren Transceivern muss also ein separatesnetzteil hinzugekauft werden. Für 100-W-Transceiver sollte ein netzteil schon 20 ADauerstrom liefern können. Außerdem istgroßer Wert auf HF-Festigkeit zu legen.Markennetzteile erfüllen diese Forderungen,aus dem CB-Bereich kommende „preis -werte“ Alternativen nicht immer...

� Das Handbuch studierenFast immer kommen Amateurfunktrans-ceiver als Plug&Play-Geräte daher. Manschließt sie einfach an, drückt auf den Ein-schalter, und schon sind Signale zu hören.Der VFO-Knopf ist einfach zu finden undauch den Lautstärkeregler hat man schnellentdeckt. Mehr ist für den Anfang eigent-lich fast nicht vonnöten. Die wirklichen Qualitäten des Geräts er-schließen sich aber erst nach genauemStudium des Handbuchs, verbunden mitintensivem Probieren auf dem Band. Wer weiß, wie man mit der ZF-Shift einenStörer ausblendet, kann mehr Freude amQSO haben. Wer seinen Sprachprozessorrichtig einstellt, wird laut sein, ohne dasSig nal zu verzerren. Das Handbuch sollteimmer parat liegen! Wichtige Hinweise zum Verständnis undzur Bedienung der vielen Knöpfe und Tas -ten gibt [1].

� Neu oder gebraucht?Ähnlich wie beim Autokauf, lässt sich dieseFrage eigentlich nur aus persönlichen Vor-lieben und dem eigenen Sicherheitsbedürf -nis heraus beantworten. neue Transceiverentsprechen dem Stand der Technik undhaben Garantie. Bei aus privater Hand er-worbenen gebrauchten Transceivern gibt eskeine Garantie und man weiß nicht, welcheMacken das Gerät in sich birgt. Dafür sindsie deutlich günstiger im Preis. Für 500 €

Welcome to the world –der Einstieg auf Kurzwelle (2)Dr.-Ing. MICHAEL HÖDING – DL6MHW

Eine Funkstation für Kurzwelle kann sehr einfach sein. Mit Transceiver, Zu-leitung und Antenne ist man schnell in der Luft. Doch zunächst stellt sichdem Newcomer die Frage, was für ein Transceiver anzuschaffen ist. Der Beitrag kann die Beratung bei einem Fachhändler nicht ersetzen, willaber einige Hinweise geben.

FT-1000MP und IC-706 im Größenvergleich

Mit selbstgebauten Geräten macht Funkendoppelt Spaß – mindestens!

Am Markt erhältliche Allband-KW-Transceiver

Typ Hersteller Leistung, maximal [W] Testbe- Typen- UVPKW 6 m 2 m 70 cm richt FA blatt FA [€]

Agronaut Ten-Tec 20 – – – 6/03 3/03 795 ($)DX-70TH Alinco 100 100 – – 6/951 – 915DX-77E Alinco 100 – – – 6/98 10/98 862IC-703 Icom 10 10 – – 5/03 6/03 969IC-706MKIIG Icom 100 100 50 20 – 7/99 1195IC-718E Icom 100 – – – 4/01 2/01 745IC-7400 Icom 100 100 100 – 5/02 4/02 2420IC-756PROII Icom 100 100 – – 2/03 3/02 3999TS-50S Kenwood 100 – – – – 6/94 999TS-570D(G) Kenwood 100 – – – 12/962 12/962 1399TS-870S Kenwood 100 – – – 5/96 12/95 2367TS-2000 Kenwood 100 100 100 50 7/01 12/00 2799TS-B2000 Kenwood 100 100 100 50 7/01 – 2965SG-2020 SGC 20 – – – – – 1250FT-817 Yaesu 5 5 5 5 2/01 3/01 700FT-840 Yaesu 100 – – – 11/93 – 960†FT-847 Yaesu 100 100 50 50 7/98 4/98 1635FT-857 Yaesu 100 100 50 20 7/03 5/03 999FT-897 Yaesu 100 100 50 20 3/03 2/03 1199FT-920 Yaesu 100 100 50 20 9/97 – 2000†Mark-V FT-1000MP Yaesu 200 – – – – 12/00 3170Mark-V Field FT-1000 Yaesu 100 100 50 20 – 9/02* 2455

1 DX-70E 2 TS-570D * nur auf Marktseiten vorgestellt† Produktion ausgelaufen, vereinzelt noch erhältlich

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Einsteiger

FA 10/03 • 1029© Box 73 Amateurfunkservice GmbH 2003 www.funkamateur.de

kann man schon einen vollwertigen Kurz-wellentransceiver erstehen. Demnächst soll eine neue Auflage des Ge-brauchtgeräteführers aus dem Theu bergerVerlag den Käufer unterstützen (die ersteAuflage ist vergriffen). Wichtige Quellen für den Gebrauchtge -rätekauf sind z.B. Anzeigen im FUnK-AMATEUR oder in der CQ DL sowie dieFunkbörse im Internet www.funkboerse.de.Eine kompakte Übersicht zu Geräten undPreisen findet sich im vorigen FA [2].

� Fachhändler oder „Best Price“?Auch Fachhändler bieten Gebrauchtgeräte.Dies ist insbesondere durch den damit ver-bundenen Service eine sehr interessanteOption. Service ist generell ein wichtigerGesichtspunkt, denn ein Amateurfunk -trans ceiver kostet deutlich mehr als eineAldi-Stereoanlage und muss mitunter re-pariert werden.

Manchmal findet die eigentlich abzustrah-lende HF, ein zerstörerisches Werk ver-richtend, einen Weg zurück in den Trans-ceiver. Hier kann ein kompetenter Fachhändlermit eigener Werkstatt einspringen. Auchbieten viele Fachhändler, wie z.B. die Fir-ma Dathe in Bad Lausick, die Möglichkeit,verschiedene Geräte mal an einer echtenAntenne auszuprobieren. Auf Messen kannman zwar bei den Herstellern die Gerätean schauen und befingern, aber nicht or-dentlich testen. Der Fachhändler ist meinerMeinung nach trotz des etwas höherenPreises die bessere Alternative.

� QRO und QRP Mit der PA (Power Amplifier) erhält dasSendesignal die manchmal nötige Durch-schlagskraft. 750 W sind zwar rechnerischkaum zwei S-Stufen mehr als die 100 W ausdem Transceiver – im realen Betrieb sind es

jedoch Welten, vor allem in SSB. Unbe-dingt ist in diesem Zusammenhang an dieSelbsterklärung zu denken, denn die hö -here Leistung erfordert auch deutlich hö -here Sicherheitsabstände. Zudem hat man mit so einem kräftigenSig nal wesentlich mehr Verantwortung ge-genüber anderen Funkamateuren! Gene-rell gelten Röhren-PAs als störungsärmerals Transistor-PAs. Wer mit QRP funkt und weniger als 10 WEIRP in den Äther bläst (Achtung: 5 WSendeleistung an einem Beam mit 5,8 dBd= 7,94 dBi Gewinn sind bereits 31 WEIRP!), braucht keine Selbsterklärung ab-zugeben. Moderne QRP-Geräte sind derFT-817 oder der IC-703, die zu unerwar -teten Verkaufsschlagern wurden. Man kann mit QRP schöne Erfolge errei-chen – auf 80 m und 40 m werden einen dieFunkpartner erstaunt für das Signal loben.Auf den kürzeren Bändern kann man auchetwas DX erreichen – vor allem im Con-test. Allerdings erfordert dies weit mehrfunkerisches Können, als mit 100 W zu arbeiten.QRP ist dabei nicht mit CW gleichzusetzen– SSB und PSK31 gehen ebenfalls gut. ImZusammenhang mit QRP kann man auchan den Selbstbau denken, denn was gibt esSchöneres, als mit einem selbst gebautenFunkgerät in die Luft zu gehen. Hier bietet die DL-QRP-Arbeitsgemein-schaft (www.dl-qrp-ag.de) zahlreiche Tippsund etliche Bausätze auch für SSB. Werschon für UKW gebastelt hat, wird hierschnell zu Erfolgen kommen, denn KW-Technik ist einfacher zu beherrschen.Unter dem Strich bleibt allerdings: Wer erstmal schnell funken und Erfahrungen sam-meln will, ist mit den „normalen“ 100 W ambesten bedient.

TransceiverklassenDie Kompaktklasse zeichnet sich nicht nurdurch die fast autoradiokleine Bauform aus,sondern bietet oft neben den neun Kurzwel-lenbändern auch 6 m, 2 m oder gar 70 cm.Meist stehen am Antennenausgang volle100 W zur Verfügung. Auch sind eigentlich al-le Features eines großen Kurzwellen-TRX rea-lisiert. Möglich ist dies durch Mikroprozessor-steuerung und konsequenten Einsatz derSMD-Technik. Man hat also viele Speicher,zwei alternative VFOs, frei programmierbareRelaisablagen und viele kleine Spielereien.

Viele Funktionen müssen aber durch mehrfa-ches Navigieren in funktionstastengesteuertenMenüs ein- oder ausgeschaltet werden. Dasist im wirklichen Funkbetrieb oft etwas an-strengend, sodass einige interessante Fea-tures ungenutzt bleiben. Überhaupt ist mit derKompaktheit auch eine starke Einbuße an Be-dienkomfort verbunden. Der VFO-Knopf istmeist doch zu klein – von anderen wichtigenReglern ganz zu schweigen. Deshalb sindKompaktgeräte vor allem für unterwegs odersehr kleine Schreibtischecken zu empfehlen.

Auch ein eingebauter Antennentuner ist oftnicht vorhanden. Diese Komponenten müssenzusätzlich angeschafft werden und fallen miteinigen hundert Euro ins Gewicht. Daran soll-te man denken, wenn man sich über den Spit-zenpreis des Kompakten freut.

Sendeseitig warten Kompakt-Transceiver mitordentlichen Signalen auf. Meist schwächelnsie aber im Empfangsbereich. Selten kommenordentliche Bandfilter zum Einsatz. Eine Um-schaltung mit Schaltdioden kann zu uner-wünschten Mischprodukten führen. Diesmerkt man vor allem in Situationen mit viel Be-trieb, z. B. beim DXen oder im Contest.

In der Mittelklasse lassen sich Transceiver imBereich von 1500 bis 2500 € ansiedeln. Siesind als Stationsgeräte deutlich größer unddamit gut handhabbar. Solide HF-Technik undzahlreiche Features werden durch eine deut-lich größere Anzahl von Knöpfen und Tastenunterstützt. Ein Transceiver mit Antennenan-passgerät spart zusätzliche Geräte auf demSchreibtisch ein.

Der Mittelklasse-TRX erlaubt dem normalenFunkamateur uneingeschränkten Funkspaß ausdem Shack.

In der Spitzenklasse bieten alle HerstellerModelle, die kaum einen Wunsch offen lassen.Wer als ernsthafter DXer und Contester vielauf den Bändern ist, nach seltenen StationenAusschau hält und in Pile-Ups erfolgreich seinwill, kommt schnell zu der Überzeugung, dasssich die zähneknirschend investierten 3000 €doch gelohnt haben. Der Empfänger meinesYaesu FT-1000MP hört sich eben viel ange-nehmer an als der des IC-706. Eingangsfiltermit hoher Güte für jedes Band blenden uner-wünschte Signale aus; die Relaisumschaltungvermeidet unerwünschte Mischprodukte.

Die als Doppel- oder Dreifachsuper ausgeleg-ten Geräte bieten in jeder ZF mehrere Filter-optionen und Nachrüstmöglichkeiten. So kannman mit einem schmalen 1,8-kHz-Filter auchim belegten Band einen störungsfreien SSB-Empfang genießen – wenn auch mit reduzier-ter Tonqualität. An einem Oktobernachmittaghöre ich mit dem FT-847 auf dem 15-m-Bandviel Krach durch Rundfunkoberwellen – mitdem FT-1000MP dagegen nur schöne Ama-teurfunksignale aus der Karibik.

Ein wesentliches Feature ist der Zweitempfän-ger. Dieser erlaubt praktisch im Stereobetriebdas Abhören zweier Frequenzen. So kann manbeim Split-Betrieb von VK9NS mit dem linkenOhr die Ruffrequenz der DX-Station überwa-chen und mit dem rechten Ohr das Pile-Upder anrufenden Stationen beobachten.Schnell findet man so die richtige Anruffre-quenz und kommt zu seinem QSO.

Die oft verspotteten hundert Knöpfe habenwirklich einen Sinn. Man braucht allerdings ei-nige Zeit, um ihre Funktionen auszuprobieren.Viele dienen der Verbesserung des Empfangs-signals und werden wirklich nur für wenigeQSOs benötigt. Dank der ausgeklügelten DSP-Technik konnte ich 3Y0C von der antarktischenBouvet-Insel hören und arbeiten. Auch das ei-gene Sendesignal kann man optimieren – hier-bei hilft ein QSO-Partner, oder man hört sichsein Signal über einen Web-Empfänger an.

UY5ZZ-PA – die von mir angebrachten farbi-gen Aufkleber erleichtern die Abstimmungauf den verschiedenen Bändern.

Fotos: DL6MHW

Literatur

[1] Graf, U., DK4SX: Was ist das Besondere an einemKurzwellentransceiver. In: DARC e.V. (Hrsg.): Aufdie Kurzwelle. CQ DL Spezial, DARC-Verlag,Baunatal 2003

[2] Redaktion FUnKAMATEUR: Gebrauchte undEinsteiger-KW-Transceiver. FUnKAMATEUR 52(2003) H. 9, S. 869

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Einsteiger

1136 • FA 11/03

Um das erzeugte Signal abzustrahlen,braucht man eine Antenne. Auf Kurzwellekann man schon mit dem berühmten nas-sen Schnürsenkel funken. Die Frage istaber, wie lange das Spaß macht und wieviel von der erzeugten Leistung in der eigenen Umgebung verloren geht. Besserist es, mit resonanten Antennen zu funken,die kaum angepasst werden müssen. Eine weitere Frage betrifft die baulicheGestaltung der Antennenanlage. Ein Dipolfür das 80-m-Band be nötigt eine Spann-weite von 40 m und drei ordentliche Auf-hängepunkte. Zudem sind die Enden be-züglich der Sicherheitsabstände bedenk-lich. Aber auch für ganz wenig Platz, z.B.den Balkon im Vielfamilienhaus, gibt esbrauchbare Antennen.

Vertikals oder Yagis benötigen hingegennur einen Befestigungspunkt. UKW-Funk -amateure, die bereits eine drehbare Anten-nenanlage für 2 m bzw. 70 cm errichtet haben, können hier mit wenig Aufwand einen Tribander nachrüsten. Freilich sindzusätzliche Windlast, Masse und Dreh -radius zu beachten. Der berühmte FritzelFB 33 für 10/15/20 m ist gebraucht schonfür 200 bis 300 € zu haben, schlägt aller-dings mit einer Masse von 17 kg zu Buche.Deutlich leichter fallen dagegen der Mos-ley TA-33-JRN oder der Spider-Beam vonDF4SA [21] aus. Ein Vorteil einer solch hohen Antenneliegt darin, dass die Sicherheitsabständemeist durch die Höhe gewährleistet wer-den. Und wer für einen „ausgewachsenen“

Beam auf dem Dach keinen Platz hat, istauch mit einem Minibeam wie FritzelMFB 23 oder dem nach G4MH [22] nochganz gut bestellt.Eine andere Möglichkeit, auf vielen KW-Bändern QRV zu werden, sind Vertikal -antennen. Keine Angst, die Polarisationspielt im Gegensatz zu UKW auf Kurz-welle keine Rolle, da die Funkwellen inder Ionosphäre mehrfach verdreht werden.So bieten Vertikals durch flache Rundum-abstrahlung Funkspaß ohne Drehgerät.Unterschieden werden vertikale Dipole undGroundplanes. Erstere benötigen keineRadials und können daher auf einer Mast-spitze angebracht werden. Sie haben aller-dings bei gleicher Länge einen geringerenWirkungsgrad als Groundplanes, die je-

doch viele Radials benötigen und deshalbbesser auf dem Flachdach oder Boden zuerrichten sind. Einband-Groundplanes lassen sich für 40 mund die Bänder oberhalb sehr leicht mitHilfe einer Angelrute selbst bauen, benöti-gen keine Anpassung und spielen wirklichhervorragend – allerdings eben nur auf einem Band. Mehrbandbetrieb erfordertnormalerweise Umstecken oder Umschal-ten – die Reiseantenne von DL8LBK [23]minimiert dabei den Aufwand! Stabiler alseine normale Angelrute ist der sehr popu -läre Spieth-Mast [24].Magnetantennen stellen eine platzgünstigeAlternative dar – als Mehrwindungsantenneauch für die langen Bänder. Hier kann manals Selbstbauer auf zahlreiche Bauanlei-

tungen zurückgreifen [25]. Eine andereplatzsparende Antennenvariante beschreibtDL7AHW mit seiner „Berliner Keule“, dieals hochkapazitive Antenne zum Erstaunender Experten funktioniert [26]. KapazitiveAntennen gibt es seit langem auch kom-merziell gefertigt unter der BezeichnungIsotron [27], [28]. Man darf aber nicht vergessen, dass es sich wirklich um Kom-promissantennen handelt.Die alte Funkerweisheit, dass die Antenneder beste HF-Verstärker ist, muss dabeiunbedingt mit einem ordentlich hohen undmöglichst freien Antennenstandort verbun-den werden. Oder wie Waldemar, DK3WK,schreibt „Big antennas up in the sky are bet-ter than smaller ones near to the ground“ –aber das wissen erfahrene UKW-Amateureja sehr gut. Allerdings stimmt es auf Kurzwelle nichtganz, denn Flachstrahlung ist vor allem fürDX günstig. Wer auf 40 m lieber Deutsch-land-QSOs fahren will, kommt mit einersteil strahlenden Antenne wie einem nied-rig aufgehängtem Dipol zu einem lauterenSignal und mehr Funkspaß.

� AntennentunerMan hört es des öfteren auf dem Band: „Ichkann meinen zweimal irgendwie langen Di-pol auf allen Bändern mit dem SWV 1:1anmatchen.“ Das ist zwar schön, aber auchgefährlich. In Wirklichkeit überredet manlediglich seinen Transceiver, volle 100 Wabzugeben, auch wenn das Antennen -gebilde, bestehend aus Strahler und einigenzehn Metern Koaxialkabel, gar nicht so rechtpasst. Mit den 100 W kann man meist ganzgut funken – obwohl sicher ein beträcht -licher Anteil der Leistung durch die mit -abgestimmte Speiseleitung verdunstet.Meiner Meinung nach sollten nur zur Notunangepasste, koaxialgespeiste Antennenangematcht, d.h. mit einem Antennenkopp-ler auf Resonanz gezogen werden. Wennman also auf einem Band wie 160 m, fürdas eigentlich keine Antenne existiert, malmit DA0HQ funken will, so gelingt das mit

Welcome to the world –der Einstieg auf Kurzwelle (3)Dr.-Ing. MICHAEL HÖDING – DL6MHW

Nachdem in vorigen Beiträgen Betriebstechnik und Transceiver erörtertwurden, geht es in dieser Folge um die Auswahl geeigneter Antennen.Dabei spielen naturgemäß die räumlichen Möglichkeiten eine entschei-dende Rolle. Ferner wird im Beitrag auf Portabel- und Mobilbetrieb ein-gegangen.

Spider Beam von DF4SA am Strand – einevollwertige Yagi für 10, 15 und 20 m, die esinzwischen auch als Bausatz zu kaufen gibt.

Die Angelruten-Vertikalantenne –auch portabel eine gute Wahl. Hier kommt sie als Mehrband-variante mit Antennentuner am Fußpunkt zum Einsatz.

© Box 73 Amateurfunkservice GmbH 2003www.funkamateur.de

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Einsteiger

einem meisterhaft bedienten Antennen -tuner durchaus. Das ist besser als gar keineAntenne und kein QSO. Ansonsten ziehtman einen Antennentuner, egal ob imTransceiver eingebaut oder als Beistell-gerät, lediglich zur besseren Anpassungohnehin resonanter Antennen heran, wiez.B. für einen Multiband-Dipol, der wegenzu geringer Aufbauhöhe auf 80 m etwasneben der Frequenz liegt. Eine andere Variante ist der Einsatz einesferngesteuerten Tuners wie des in [29]vorgestellten am Speisepunkt der An -tenne, z.B. bei einer Multiband-Vertikal.Bei paralleldrahtgespeisten Dipolen kannsich der Tuner auch am Ende der „Hüh-nerleiter“ genannten Leitung befinden, wo-bei sich die mikrocontrollergesteuertenSGC-Tuner einen guten Ruf erworben haben [30]. Eine preiswerte Selbstbau -variante fürs Shack zeigt [31].

� AntennenzuleitungIm KW-Bereich wird meist billiges Ko-axialkabel wie RG58CU, oder für höhereLeistungen RG213, eingesetzt. Die Dämp-fung der Kabel spielt nicht so eine großeRolle wie im UKW-Bereich, da sie einer-seits geringer ist und andererseits die Feld-stärken auf KW größer sind. Für das 10-m-Band macht es Sinn, über bessere Kabelnachzudenken. Eine Alternative zum rechtschweren RG213 ist z.B. das nur 7 mmdicke Aircell. Üblich sind PL-Stecker. Es gibt sie billigmit Kunststoffisolation, aber auch etwasteurer mit Teflonisolierung oder sogarwasserdicht. Teflon schmilzt nicht und istdeshalb besser für das Verlöten der Ab-schirmung am Stecker geeignet. Eine andere Möglichkeit ist, wie bereitsangedeutet, die Speisung mit Paralleldraht-leitungen oder „Hühnerleitern“. Hier ge-langt man zu einer sehr verlustarmen Spei-sung, die die Anpassung eines fast beliebiglangen Dipols auf allen Bändern ermög-licht, da sie der direkten Abstimmung amSpeisepunkt ähnelt. Eine solche Dipo lvariante, deren Speise-leitung auf Lockenwicklern beruht, wird

in [32] beschrieben und seit Jahren erfolg-reich beim Fieldday eingesetzt. Ausge -klügelte Kombinationen aus Dipol undSpeiseleitung kommen sogar weitgehendohne Tuner aus [33].

� MobilbetriebDie vorangegangenen Zeilen bezogen sichim Wesentlichen auf stationären oder por-tablen Funkbetrieb (Fieldday o.Ä.). Mobil-betrieb, auch vom stehenden Auto aus, istfür viele UKW-Amateure nichts Neuesund auf KW ebenso praktikabel. Zwar istder Wirkungsgrad von Mobilstrahlern spe-ziell auf den unteren Bändern durch diestarke Verkürzung gegenüber λ/4 recht gering, doch lässt sich dies durch die Wahleines erhöhten und ringsherum freienStandortes mit sanft abfallendem Gelände -profil etwas kompensieren. Kommerzielle Mobilstrahler sind nicht all-zu teuer und passen in der Regel auf einenevtl. vorhandenen Antennenfuß am Auto.Was beim Abgleich auf die richtige Längezu beachten ist, beschreibt der Kasten, vgl.auch [34].

� SchlussbemerkungIrgendein Transceiver und einfache Draht -antennen erlauben viele weltweite QSOs.

Im Zusammenhang mit der vom Gesetz -geber vorgeschriebenen Selbsterklärung istaber eine ordentliche Stations- und Anten-nenplanung nützlich. Es gibt außerordent-lich viele Antennen varianten und somit eine Unmenge auszuprobieren. Ein wahr-haft interessantes Feld für den experimen-tellen Amateurfunk! (wird fortgesetzt)

Die Magnetic Loop von DK5IM spielt er-staunlich gut und wird beim W37-Fielddaybewundert. Fotos: DL6MHW (3)

Literatur und Bezugsquellen

[21] Paul, C., DF4SA: Spiderbeam – ein Leitbau- Beam für 20, 15 und 10 m. FUNKAMATEUR52 (2003) H. 5, S. 494–495

[22] John, P., DL7YS: Ein „Mini“ ist (k)eine Krücke– KW-Antenne nach G4MH im Test. FUNK-AMATEUR 50 (2001) H. 5, S. 486–487

[23] Koch, K., DL8LBK: 7-Band-Reiseantenne – eineunverkürzte Vertikalantenne. FUNKAMATEUR51 (2002) H. 6, S. 606–607

[24] Walter Spieth Antennen, Tiergartenstraße 26,73061 Ebersbach, Tel./Fax: (0 71 63) 59 68;www.qsl.net/dk9sq

[25] Piehler, R., DL3AYJ: Magnetantennen – Über -blick und Erfahrungen. FUNKAMATEUR 48(1999) H. 8, S. 933–935

[26] Wenzel, A., DL7AHF: Wunderantennen?http://people.freenet.de/dl7ahw/Superantenne.html

[27] Siegfried Hari, Antennen für Funkamateure,Postfach 1224, 63488 Seligenstadt, Fax (0 61 82)20 02 83; www.hari-ham.com

[28] Altmann, M., DJ7RU: Isotron-Antennen für 80, 40 und 20 m. FUNKAMATEUR 46 (1997)H. 5, S. 526

[29] Theurich, K., DG0ZB: Bausatz RT-11 – fernge-steuerter Automatiktuner für draußen. FUNK-AMATEUR 51 (2002) H. 3, S. 238–239

[30] Steyer, M., DK7ZB: Automatik-Tuner SG-239– was kann er wirklich? FUNKAMATEUR 51(2002) H. 3, S. 236–237

[31] Stündel, E., DK5NOA: Symmetrischer Anten-nentuner für die KW- und 100-W-Klasse.FUNKAMATEUR 51 (2002) H. 5, S. 498–499

[32] Pfann, P., DL2NBU; Büttner, B., DL6RAI: Mitdem „Hühnerdraht“ zum Erfolg.www.shindengen.de/dlcj/Hühnerdraht.html

[33] Pott, J., DF1EO: Praktikertipps zur 5-Band-Draht -antenne nach ZS6BKW. FUNKAMATEUR 52(2003) H. 10, S. 990–992

[34] Hegewald, W., DL2RD: Kurz und resonanz-scharf: KW-Mobilantennen HFC-xxL getestet.FUNKAMATEUR 51 (2002) H. 8, S. 780

Eine weitere Alternative stellt der Mobil- oder„Stand“-Mobilbetrieb mit einer am Pkw mon-tierten Antenne dar. Foto: DL2RD

Abgleich von Mobilantennen� Die genaue Resonanz einer Mobilantennehängt vom konkreten Aufbau am Kfz ab,ein Abgleich ist also stets vonnöten! Hier-zu sind wenigstens ein Transceiver undein Stehwellenmessgerät (keines, das nurfür 27 MHz gedacht ist) erforderlich.

� Mit kleinstmöglicher Leistung bei ange-schlossener Antenne das betreffendeAmateurfunkband durchfahren und SWV-Minimum suchen.

� Liegt die Resonanz zu weit oben/unten,Abgleichstab heraus-/hereinschieben underneut prüfen. Dies gilt genauso, wenn keinMinimum zu finden ist, das SWV aber zuroberen/unteren Bandgrenze hin sinkt1.

� Lässt sich der Abgleichstab nicht weit ge-nug heraus-/hereinschieben, diesen mitKrokodilklemme oder Lüsterklemme undeinem Stück Draht verlängern/durch einenkürzeren (einen von anderer Antenne, Fahr -radspeiche, Draht etc.) ersetzen und erstnach sicherem Finden des minimalen SWVdauerhaft kürzen.

� Nicht versuchen, s = 1,0 zu erreichen, son-dern lediglich das Minimum zu finden. Beis = 2,0 gehen erst 10% (–0,5 dB) der Leis -tung verloren, und selbst mit s = 3,0 kannman noch funken (solange der Transceiverdie Leistung noch nicht zurückregelt), dennauch bei 25% (–1,2 dB) Verlust zuckt beider Gegenstation noch nicht einmal derZeiger! Bei schlechteren SWV ist indesvermutlich irgendetwas faul. -rd

1) Außerhalb des Bandes zu senden ist leider unter-sagt, sonst fände man das Minimum sehr schnell;aber vielleicht gibt es ja im OV oder beim Fach-händler einen SWR-Analyzer zum Ausleihen!

FA 11/03 • 1137© Box 73 Amateurfunkservice GmbH 2003 www.funkamateur.de

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Einsteiger

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Ausbreitungsbedingungen auf Kurzwellesind ein interessantes Thema, bei dem sichin erfreulicher Weise Theorie und selbsterlebte Praxis treffen. Auch nach 20 Jah-ren Kurzwelle lerne ich immer wiederNeues dazu und das macht Spaß.

� Ausbreitung über die BodenwelleDie Bodenwelle spielt auf Kurzwelle nureine geringe Rolle. Ähnlich wie auf UKWkann man sie für Verbindungen in dernäheren Umgebung nutzen. Kurzwellen -signale werden zur Erde hin gebeugt undferner mit steigender Frequenz immerstärker gedämpft. So beträgt die Reich-weite der Bodenwelle auf 80 m etwa 100km, und auf 10 m nur etwa 20 km. HoheSendeleistung kann die Dämpfung bis zueinem gewissen Grade kompensieren.

� Die Sonne und die IonosphäreWesentlich größere Bedeutung hat dieiono sphärische Ausbreitung, auch Raum-welle genannt. Die oberen Schichten derAtmosphäre werden durch Sonnenstrah-lung ionisiert, also elektrisch aufgeladen– sie bilden die Ionosphäre. Man kann sichderen Schichten wie einzelne Glasscheibenvorstellen. Eine solche Glasscheibe wirdbei Tag durch die Sonne „bedampft“. Da-durch wirkt sie für einige Frequenzberei-che reflektierend und für andere dämp-fend. Das Reflexionsvermögen hängt da -rüber hinaus vom Einfallswinkel ab. Eine Glasscheibe wirkt bekanntlich spie-gelnd, wenn man stark seitlich auf sie blickt.Ein 14-MHz-Signal, das beispielsweise imWinkel von 85° auf die Ionosphäre trifft,wird nur leicht gebeugt und verschwindetim Weltall; trifft es jedoch im Winkel von 30° auf die ionisierte Schicht in etwa250 km Höhe, so erfolgt eine Reflexion,und ein Funkpartner in etwa 1000 km Ent-fernung kann das Signal empfangen. Da-zwischen gibt es einen Bereich, den wederBoden- noch Raumwellen abdecken: dieTote Zone. Wolfram Heß, DL1RXA, entwirft hierzudas folgende Bild: „Mit dem Schrägeinfallist es wie mit einem Ball, den ich gegen einen Zaun werfe. Stehe ich direkt davor,huscht er durch die Latten, werfe ich ihnschräg, prallt er ab.“ Kleine Bälle kommen

erst bei sehr flachem Einfallswinkel zu -rück. Ähnlich ist es bei kleinen Wellenlän-gen, also hohen Frequenzen. Auch hier setztdie Reflexion erst bei flacherer Abstrah-lung, z.B. bei einem Winkel von 20°, ein.Damit vergrößern sich die Entfernung zumersten Einfallspunkt der Raumwelle sowiedie Tote Zone. Falls unsere Sonne die Ionosphäre nur mä -ßig anregt, kann es passieren, dass die kur-zen Wellen des 28-MHz-Bandes auch beisehr flachen Winkeln nicht reflektiert wer-den. Das Band ist dann tot.

Die Distanzen eines so genannten Sprungsliegen auf KW im Bereich bis zu 4000 km.Um nun wirklich große Entfernungen vonüber 10 000 km zu überbrücken, bedarf esmehrerer Sprünge. Die Erde dient hier je-weils als Reflektor. So erreicht man Statio-nen im Pazifik, wenn denn die Ionosphärean allen notwendigen Reflexionspunktenentlang des Ausbreitungsweges entspre-chend „elektrisiert“ ist. Es gibt mehrere Schichten in der Iono -sphäre, die teilweise dämpfende und teil-weise reflektierende Wirkung haben. Wäh -rend wir die nützliche Reflexion vor allemder F-Schicht zu verdanken haben, vermiestuns die niedriger liegende D-Schicht man-che Funkstrecke, besonders auf den län -geren Kurzwellenbändern wie 80 m. Auchdie D-Schicht baut sich am Tage durchSonnenstrahlung auf. 80-m-Signale werden auch bei fast senk-rechtem Auftreffen auf die Reflexions-schicht zurückgeworfen, sodass hier keineTote Zone auftritt. Andererseits kommt es

gerade am Tage durch D-Schicht-bedingteTagesdämpfung zur Abschwächung weni-ger steiler Strahlung, weil der Weg derWelle durch die D-Schicht länger ist alsbeim Senkrechteinfall. Manchmal wird dasSignal auch ganz absorbiert, sodass nurnoch Bodenwellenausbreitung zustande-kommt. Dies lässt sich vor allem auf dem160-m-Band beobachten. Bei Sonnenuntergang verschwindet die in etwa 60 bis 90 km Höhe befindliche D-Schicht, wie übrigens auch die darüberliegende, ebenfalls dämpfende bzw. abde -ckende E-Schicht in 100 km Höhe. Dannkann man auch auf den langen Bändernmit der Raumwelle über große Distanzenfunken.

� Sonne, Erde, MenschKW-Ausbreitung wird im Wesentlichen vonvier Faktoren beeinflusst:

TageszeitDie Sonne kann die Ionosphäre nur an -regen, wenn sie scheint. Das verhält sichähnlich wie mit der Temperatur. Am Tagebaut sich entsprechend die Ionisation auf,um dann in der Nacht wieder nachzulassen.Allerdings muss man dabei global denken.Wenn ich mit Japan funken will, dann be-darf es gemäß Bild 2 je eines Reflexions-punkts über dem nördlichen Russland unddem mittleren Sibirien. Günstig ist es also,wenn die Sonne in der Mitte der Funk-strecke im Zenit steht, und das ist an unse-rem frühen Vormittag der Fall.

Geographie der ErdeDie Ionosphäre wird auf niedrigen Brei-tengraden deutlich mehr angeregt als etwain unseren nördlichen Breiten. Das ist wie-der ähnlich der Lufttemperatur – in Äqua-tornähe ist es ja auch wärmer. Wenn meineReflexionspunkte südlich liegen, ist auf denhohen Bändern die Chance auf eine Ver-bindung größer. Selbst bei schlechtemFunkwetter geht es fast immer „schrägüber den Äquator“ nach Argentinien, wäh -rend das deutlich näher gelegene Ost -kanada nicht hörbar ist.

JahreszeitenScheint die sommerliche Sonne in unserennördlichen Breiten lange, so bauen sich diedämpfenden Schichten stärker auf als zuanderen Jahreszeiten. Analog bei der Luft-temperatur: Die hohen Temperaturen las-sen uns träge werden. Daher sind die Fern-bedingungen im Sommer weitaus schlech-ter als zu den anderen Jahreszeiten, ganzabgesehen von den deutlich niedrigerenhöchsten Betriebsfrequenzen (MUF).Die besten Jahreszeiten aus Sicht desDXers sind Herbst und Frühjahr, besondersOktober bis November sowie Februar bis

Welcome to the world –Der Einstieg auf Kurzwelle (4)Dr.-Ing. MICHAEL HÖDING – DL6MHW

Die Ausbreitungsmöglichkeiten auf Kurzwelle sind vielfältig. Dennochkönnen wir aufgrund von Erfahrungen und Kenntnissen zur Ionosphä ren -physik Voraussagen machen. Dieser Beitrag soll Theorie und Praxis ver-binden und so das Sammeln eigener Erfahrungen unterstützen.

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Signalausbreitung in der Ionosphäre (starkvereinfacht)

Weltall

Ionosphäre

Tote Zone 14 MHz 14 MHz21 MHz

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Einsteiger

Mitte April. Hier sind die Ionosphäre ange-regt und die Dämpfung nicht zu hoch. Im Winter ermöglicht die geringere undkürzer andauernde Tagesdämpfung besse-ren Betrieb vor allem auf den längerenBändern. Aber Achtung: Wenn es bei unsWinter ist, herrscht auf der SüdhalbkugelSommer und umgekehrt.

Elfjahreszyklus der SonnenaktivitätVerursacher der Ionisation ist nicht dassichtbare Sonnenlicht, sondern es sind vorallem Strahlen und Partikeln, die oft vonFleckengebieten bei Sonneneruptionen aus-geworfen werden [35]. Im Minimum gibtes wenig Sonnenflecken – im Maximumpräsentiert sich die Sonne hingegen alspicklige Schönheit. Dann regt die Sonneunsere Ionosphäre stark an, sodass z.B.10-m-Signale ausgezeichnet reflektiertwerden und die F-Schicht bis in die Nachtreflektierend bleibt. Im Minimum reicht der Sonnenwind ge -rade mal in den Äquatorgegenden für eineReflexion von 28-MHz-Signalen, sodassnur noch Südamerika bzw. -afrika erreich-bar sind. 21 MHz öffnet sich dann nur ge-legentlich, sodass das 14-MHz-Band ne-ben dem 18-MHz-Band haupt sächlich fürDX infrage kommt. Leider liegt das letzteMaximum jetzt etwa drei Jahre hinter uns, aber irgendetwas geht auf Kurzwelleimmer. Zum oft beschworenen kapriziö-sen Charakter der Sonne lesen Sie bitteden Beitrag ab S. 1285.

� So viel Theorie – und nun?Anhand von Standardfragen möchte ich nunLösungswege für eigene Vorhersagen auf-zeigen. Wir befinden uns Anfang Dezem-ber 2003 sozusagen auf dem absteigendenAst des Sonnenfleckenzyklus und dazu imionospärischen Hochwinter.

Frage 1: Wohin kann ich jetzt funken?Es ist Samstagnachmittag, gegen 16 UhrMEZ. Bald wird es dunkel, doch über demAtlantik scheint die Sonne. Leider reichendie wenigen Sonnenfle cken, insbesonderebei störenden Einflüssen der Sonne, nichtaus, um auf 10 m über den Nord atlantik mitden USA zu funken. Unter Normalbedin-gungen öffnet sich jedoch das Band und essollte nach Südamerika gehen. Für Nordamerika steht wahrscheinlich das21-MHz-Band zur Verfügung oder zumin-dest das 14-MHz-Band. Nach Osten gehtes auf den ganz kurzen Bändern am spätenNachmittag kaum, es sei denn, man funktüber den langen Weg. Übrigens, was mantags auf den hohen Bändern über den kur-zen Weg nicht erreicht, gelingt oft spielendam Morgen zwischen 5 und 8 UTC auf denlangwelligeren Bändern über den langenWeg in westlichen Richtungen. Die Däm-

merungszeit ist eine ausgezeichnete DX-Zeit, morgens sogar besser als abends.

Frage 2: Welches Band ermöglichtei nen Frühstücks-Sked mit EA8?Die langen Bänder 160 bis 40 m scheidenaus, da hier das Signal schon zu stark ge-dämpft wird und zu viel QRM herrscht.Eventuell geht es auf 40 m mit sehr gutenAntennen. Gut geeignet sind hingegen 20,17 und 15 m, denn die gerade aufgegan -gene Sonne hat die Ionosphäre zwischenDL und EA8 schon „angeheizt“. Für 10 mwird die Strahlung der Sonne erst in einbis drei Stunden ausreichen.

Frage 3: Wann und wo ist dieDXpedition T20FW zu erreichen? Tuvalu liegt auf der anderen Seite der Erd-kugel. Wir Normalfunker werden es kaumauf 80 oder 160 m erreichen. Deshalb müs-sen wir die kurzen Bänder nutzen, wenn derAusbreitungsweg auf der sonnenbeschie-nenen Seite der Erde liegt. Das ist über-schlagsmäßig am Morgen und am Abendder Fall (wobei der Morgen in Tuvalu un-serem Abend entspricht). Die Tagesrand-zeiten sind also die bevorzugten Zeiten fürsehr weite DX-QSOs. Mögliche Bändersind sicher 14 MHz, 18 MHz, 21 MHz,seltener 24 MHz oder 28 MHz.

Frage 4: Wo kann ich Freitagmittagvon Berlin nach Nürnberg funken? Im Winter kann man die Hoffnung hegen,dass die Tagesdämpfung gering bleibt unddas 80-m-Band zur Verfügung steht. Solltedies nicht der Fall sein, ist sicher das 40-m-Band gut nutzbar. Zum Sommer hin stehenauf 80 m die Chancen für ein Mittags-QSOschlechter. Die kurzen Bänder, also 20 mbis 10 m und evtl. auch 40 m, sind wegender Toten Zone nicht geeignet.

� Baken – unsere „Leuchttürme“Da die Ausbreitungsbedingungen nur inweiten Grenzen vorhersagbar sind, hat sichdie Gemeinschaft der Funkamateure ein

Netz von Baken geschaffen. Insbesonderedas von der NCDXF betriebene weltweiteBakennetz erlaubt es, sich in wenigen Mi-nuten einen Überblick über die Bedin -gungen auf den Bändern von 20 m bis 10 m zu verschaffen [36]. Auf dem sehr wech-selvollen 10-m-Band gibt es außerdemzahlreiche weitere Baken im Bereich von28,15 bis 28,3 MHz.

� Weitere Phänomene und Faktoren

Ausführlicheres zu den saisonal zu erwar-tenden Ausbreitungsbedingungen erfährtman im QTC-Teil jedes FUNKAMATEURunter der Rubrik Ausbreitung von OK1HH.Hier gibt es mehr zur aktuellen Sonne undhilfreiche Diagramme. Sehr aktuell undhilfreich sind auch die „DX-Seiten“ aufder Homepage der Deutschen Welle [37]und der DX-Rundspruch des DARC. Weitere Informationen zu Grundlagen,Methoden und auch zu Hilfsmitteln findetman u.a. in [38]. Von UKW her bekannteAusbreitungsphänomene spielen auf KWvereinzelt eine Rolle. Im Sommer ermög-licht Sporadic-E auf 10 m manch QSO indie eigentlich Tote Zone. Auch Aurora undMeteor-Scatter beeinflussen mitunter dieSignale. Zum Schluss sei vor dem Mögel-Dellinger-Effekt gewarnt. Hier sind plötz-lich (und nicht vorhersagbar) alle Kurzwel-lenbänder für Minuten oder Stunden tot.Manch einer hat da schon verzweifelt ver-sucht, seine Station zu reparieren …

[email protected]

[35] Heß, W., DL1RXA: Die Sonne und die DX-Be-dingungen. FUNKAMATEUR 52 (2003) H. 8,S. 780–782

[36] Rothe, M., DF3MC: Beobachtung der KW-Aus-breitung mittels der NCDXF/IARU-Baken.FUNKAMATEUR 49 (2000) H. 7, S.732–733;Bakenuhr siehe FA-Website → Download

[37] Deutsche Welle: Sonnen und Ionospärenwetter-bericht. www.dw-world.de → Sprache Deutsch→ DW Radio → DX-Seiten

[38] Stumpf-Sierig, E., DL2VFR: Kurzwellen DXHandbuch. DARC-Verlag, Baunatal 2003

FA 12/03 • 1249© Box 73 Amateurfunkservice GmbH 2003 www.funkamateur.de

Weg der Funkwellen von Berlin nach Japanin azimutaler Darstellung (auch als „Beam-Karte“ bekannt, d.h., es werden die wahrenAntennenrichtungen angezeigt)

Nordpol

VE

KL7

OX

DL

JA

UA

UA9

1

2

3

Diese Ende Oktober 2003 auf der Sonnesichtbaren Fleckengruppen verblüfften Ex-perten und erfreuten DXer, s.a. S. 1285.

Quelle: SOHO MDI

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Kurzwellenfunk ist weitaus internationalerals UKW-Funk. Während auf UKW diemeisten QSO mit Mitteleuropa laufen,macht gerade das Sammeln von QSL-Kar-ten aus sehr seltenen Ländern den Reiz aufden KW-Bändern aus.

■ QSL-Karten erfolgreich sammelnDass man hier sehr genau auf die möglichsteindeutige Schreibung des Datums und diekonsequente Nutzung von UTC zur Zeit-angabe achten sollte, steht u.a. in dem sehrempfehlenswerten Merkblatt der DARC-QSL-Vermittlung [1]. Viele Länder verfügen leider über keine soleistungsfähige QSL-Vermittlung wie derDARC. Oft ist gar kein QSL-Büro aktiv.Wie kommt man nun an die begehrte QSL-Karte? Hier gibt es zwei Zauberworte:QSL-Manager und Direktversand.

QSL-ManagerViele DX-Stationen sowie DXpeditionennutzen zur Erfüllung ihrer QSL-Pflichtendie Dienste eines Managers. Das spart ihnenArbeit. Aus diesem Grund ist es sinnvoll,ganz oben rechts auf die QSL-Karte dasRufzeichen des Managers mit vorangestell-tem Via zu schreiben, siehe Bild 1. MancheQSL-Karten haben hierzu ein speziellesFeld. DX-Stationen geben ihren Managermeist beim Funkbetrieb bekannt; im Pile-Up aber nicht nach jedem QSO. Es gilt alsunhöflich, im Pile-Up nach der QSL-Info

zu fragen. Eine gute Quelle für die Mana-ger-Rufzeichen sind das Internet, Packet-Radio-Cluster wie DB0MDX und die re-gelmäßigen Veröffentlichung in Zeitschrif-ten – im FA die Rubriken DX-QTC undQSL-Telegramm.

DirektversandDie Post funktioniert weltweit. So kann manauch von Nauru eine begehrte QSL-Kartebekommen. Obendrein ist der Postweg si-cherer und oft deutlich schneller als derübers Büro, weshalb ich gelegentlich be-gehrte QSL-Karten über einen Manager inDL, W oder G beschaffe. Direkt-QSLs sindvergleichsweise teuer. Auch gilt es einigesbeim Versand zu beachten. Findet die Büro-QSL quasi automatisch ihren Weg zumFunkpartner, so bedarf es beim Direktver-sand einer gültigen Postadresse.Beim Finden der richtigen Anschrift helfenZeitschriften, DX-Bulletins wie das DX-Mitteilungsblatt des DARC und das Inter-net (www.qrz.com/callsign, www.wm7d.net,http://hamcall.net/call) weiter. Um den exo-tischen Funkpartner (oder dessen Manager)nicht ins finanzielle Chaos zu stürzen, ge-hören ein ordentlich adressierter Rückum-schlag und ausreichend Porto in den Brief.

IRC und Green-StampDa man kaum über Postwertzeichen vonNauru verfügt, tritt an deren Stelle ein IRC(International Reply Coupon), der weltweit

den Wert eines einfachen Luftpostbriefs re-präsentiert. IRCs gibt es bei der Post oderdeutlich günstiger bei deutschen DXpedi-tionären. Eine Alternative sind die als GreenStamps (grüne Briefmarken) bezeichnetenEin-Dollar-Scheine. Für einige Länder reichtein Schein – in anderen sind zwei oder dreinotwendig.

Wer zu wenig Porto beilegt, läuft verständ-licherweise Gefahr, seine QSL-Karte nichtbeantwortet zu bekommen. Etwas zu vielPorto hilft der DX-Station oder dem Mana-ger, seine Arbeit motiviert zu betreiben.Wie ich meine Direktkarten verpacke, zeigtBild 1: In den ordentlich adressierten Rück-umschlag schreibe ich mein Call und legedas Rückporto hinein. Der Umschlag wirdin der Mitte gefaltet und in den Falz legtman die QSL-Karte. Danach kommt dasGanze mit der Faltkante nach unten in denHauptumschlag. So ist das Geld etwas ver-steckt und der Rückumschlag läuft nichtGefahr, beim Öffnen zerstört zu werden.

■ Diplome auf KurzwelleDie Diplomarbeit auf KW unterscheidet sichkaum zu der auf UKW. Das liegt vor allemdaran, dass die aktiven Ortsverbände desDARC zahlreiche interessante Diplome he-rausgeben, die auch für den UKW-Amateuranspruchsvollen Funksport darstellen. Frei-lich ist die Palette an Diplomen auf KWnoch größer und internationaler. Nachfolgend stelle ich einige interessanteinternationale Leistungsdiplome vor, bei de-nen nicht nur der Erwerb des Grunddiplomsim Vordergrund steht, sondern auch das Stre-ben nach einer möglichst hohen Gesamt-punktzahl; vgl. a. [2]. Für diese Diplomegehen DXpeditionäre auf Reisen und wer-den Direkt-QSL-Karten verschickt. Die An-träge durchlaufen eine sehr genaue Prüfung,wodurch die Diplome eine wirkliche Leis-tung repräsentieren.

WAEDas Worked All Europe-Diplom des DARCverlangt Funkverbindungen mit europäi-schen Ländern auf verschiedenen Bändern.Für die höchste Stufe benötigt man 70 der73 Länder und Gebiete. Sehr schwierig sindhier z.B. die selten besuchte Bäreninsel oderMount Arthos. Für QSOs, die durch das

Was ist anders auf Kurzwelle: QSL-Austausch, Diplome, ContesteMICHAEL HÖDING – DL6MHW

Neben dem Klönsnack mit alten und neuen Freunden finden viele Funk-amateure über kurz oder lang auch zum „systematischen“ Funken. Das istauf den UKW-Bändern so und auf Kurzwelle nicht anders. So sammelt manQSL-Karten, arbeitet Diplome oder nimmt am Contest teil. Dieser Beitragsoll auf einige Besonderheiten hinweisen.

Bild 1: Direkt-QSL mit Rückumschlag, IRC und „Green Stamp“

Bild 2: WAE-Diplom im neuen Design

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kostenfreie DARC-Contest-Logbook be-stätigt sind, werden keine QSL-Karten ver-langt [3]. Ansonsten hat man das Diplom„erschreckend“ schnell nach der Beantra-gung in der Hand.

DXCC-DiplomDas DXCC-Diplom (DX Century Club) wirdvom amerikanischen Verband ARRL her-ausgegeben und gilt trotz der hohen Kostenals weltweit renommiertestes DX-Diplom.Hierzu sind Verbindungen mit den DXCC-Gebieten der Welt nachzuweisen. Für dasGrunddiplom benötigt man 100 der der-zeit 335 anerkannten Gebiete. Für weiterePunkte, Bänder, Bandkombinationen undModulationsarten gibt es Sticker und wei-tere Diplome. Um Porto für das Einschicken der QSL-Karten in die USA zu sparen, kann manAnträge durch die deutschen FeldprüferDK7YY und DJ5AV kontrollieren lassen,z.B. auf der Ham Radio. QSL-Karten lassensich ferner durch kostenpflichtige Punkte(ca. 20 Cent pro QSO) aus dem Logbook ofthe World [4] ersetzen. Durch die Beschäftigung mit dem DXCClernt man viele exotische Länder kennen,die dem normalen Touristen unbekanntbleiben. Wenn ich mit C2 funke, schaue ichschon mal ins Spiegel-Almanach und er-fahre, dass auf der nur 21 km2 großen Insel12 000 Einwohner leben.

IOTADer Bedeutung des DXCC nahe kommt dasIsland on the Air-Programm des britischen

RSGB. Hier gilt es nun, Verbindungen mitMeeresinseln zu sammeln, die entsprechendkatalogisiert, gruppiert und nummeriertsind. Ein interessanter Spaß ist die Aktivierungunserer Küsteninseln: Wenn Sie das nächsteMal einige Tage nach Usedom fahren, pa-cken Sie Ihren KW-Transceiver ein, baueneine 20-m-Groundplane auf und erzeugenein kleines Pile-Up, indem Sie den IOTA-Kenner EU-129 auf der IOTA-Frequenz14260 in die Luft bringen.

■ Conteste auf KurzwelleAuf UKW folgen die beliebten Region-1-Contest alle dem gleichen Schema. DieTermine sind nahezu planbar, die Anfangs-zeiten sind gleich und die Bewertung er-folgt über die Aufsummierung der über-brückten Entfernungskilometer. Hingegen hat jeder KW-Contest seine Be-sonderheiten. So muss man eigentlich vorjedem Contest die spezielle Ausschreibunggenau studieren, siehe Kasten. KW-Con-teste finden jährlich am selben Wochenendestatt, leichte Änderungen der Regeln sindmöglich und zu beachten [5].

Multis machen SiegerEins haben alle KW-Conteste gemeinsam:Neben den so genannten QSO-Punkten gibtes für neu erreichte Gebiete (oder Kenner)besondere Multiplikator-Punkte, vgl. Bild 3.Da diese zur Errechnung des Endergeb-nisses mit den QSO-Punkten multipliziertwerden, kommt dem Sammeln von Multiseine große Bedeutung zu. Oft zählen diese auf jedem Band neu, sodass sich auch eine Aktivierung eigentlichunbequemer Bänder wie etwa 10 m imSonnenfleckenminimum bezahlt macht.

Log per E-Mail einreichenIm Gegensatz zu UKW ist es auf KW beinahezu allen Contesten üblich, sein Log per E-Mail einzureichen. Das ist bequem,schnell, spart Porto und versieht den Teil-

nehmer oft auch mit einer Eingangsbestä-tigung – quasi ein Einschreiben mit Rück-schein zum Nulltarif. Für die DARC-KW-Conteste gehen dieLogs an [email protected], [email protected].

Objektive AuswertungDer Veranstalter, d.h. freiwillige Helfer,wertet die Logs akribisch aus. Alle ent-deckten Fehler werden aufgezeigt. DerTeilnehmer kann seinen Fehlerbericht an-fordern.

So kommt zum Aspekt des Schnellfunkensnun auch der der unbedingten Qualitäthinzu. Für den Teilnehmer ist es zunächstschmerzhaft, Punkte zu verlieren. Beimnächsten Contest wird man sich aber umsomehr Mühe geben und bei Störungen ein-mal mehr nachfragen. So habe ich zwar beim nächsten Contestwieder Punkte verloren, aber doch Plätzegewonnen. Übrigens gibt es bei größerenQSO-Zahlen fast keine fehlerfreien Logs.

Schneller FunkbetriebDer Funkbetrieb im Kurzwellencontest istmeist deutlich schneller als auf UKW. Dashängt vor allem mit dem oft sehr viel grö-ßeren Stationsangebot zusammen. Es istüblich, deutlich und schnell zu sprechensowie unmotivierte Wiederholungen zu ver-meiden. Das eigene Call kennt eine CQ-rufendeStation bereits und man kann davon aus-gehen, dass die eigene Kontrollnummerbeim ersten Mal verstanden wird. Fallsnicht, fragt die Gegenstation nach.Flotter Funkbetrieb macht allen Spaß.

[email protected]

Literatur

[1] Austermühl, D., DL1ZAX: Wie QSL-Karten richtigausgefüllt werden und was man dabei beachten soll-te. www.darc.de/qsl-buero/pdf/die_qsl_karte.pdf

[2] Hegewald, W., DL2RD u.a.: Für Jäger und Samm-ler: Verbindungen mit Kanada und den USA.FUNKAMATEUR 50 (2001) H. 4, S. 405–408

[3] Höding, M., DL6MHW: Das DARC-Contestlog-buch – die erste E-QSL des DARC. FUNKAMA-TEUR 52 (2003) H. 9, S. 881

[4] Koch, B., DF3CB: LOTW – Logbook of the world.FUNKAMATEUR 52 (2003) H. 9, S. 880

[5] Höding, M., DL6MHW: Viel Spaß beim Contest.Theuberger Verlag, Berlin 2003

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Vor dem Contest zu klären:■ Zu welcher Uhrzeit beginnt und endet der

Contest?■ Mit wem darf man funken?■ Welche Informationen oder Kontrollnum-

mern sind auszutauschen?■ Welche Bänder und Modes sind erlaubt?■ Wofür gibt es Punkte? ■ Welche Teilnehmerklassen bieten sich an?

Bild 4: Unterhaltsamesund Nützliches

zum Thema Contest aus

dem TheubergerVerlag

Bild 3: Das „Deckblatt“:Contestmathematik,Klassen und Nachbetrachtungen

Foto, QSL und Screenshot: DL6MHW