Einstufungstests, Lernfortschrittstests und...

16
Einstufungstests, Lernfortschrittstests und Fremdsprachenleistungstests Hoang Thi Thanh Binh Fremdsprachenhochschule – VNU Hanoi 1. Einleitung Leistungsmessung gewinnt heutzutage an immer größerer Bedeutung im Fremdsprachen- unterricht. Die Überprüfung und Feststellung von Lernfortschritten und von Lehr- und Ler- nerfolg wurde schon immer als ein fester Bestandteil von Fremdsprachenunterricht betrach- tet. Doch seit einigen Jahren unterliegen das Fremdsprachenlernen und fremdsprachliche Prü- fungen starken Veränderungen und Entwicklungen. Sowohl in vielen Foren und Netzwerken als auch an Schulen und Universitäten wird ständig von diesem Thema gesprochen. Nicht nur über die Funktionen der verschiedenen Prüfungen und Tests, sondern auch über die Formen, den Aufbau, die Durchführung und die Bewertung wird oft diskutiert. Deshalb sollten sowohl die Lehrperson als auch der Lernende das Wesen der Leistungsmessung gut nachvollziehen. In diesem Beitrag befasse ich mich mit dem Thema Sprachprüfungen, die ständig an Sprachen- schulen und Universitäten sowie anderen Bildungseinrichtungen stattfinden. Ich möchte im ersten Teil des Beitrags wichtige Begriffe und Funktionen der Leistungsmessung erklä- ren. Dann werden im zweiten Teil die drei Testarten Einstufungstest, Lernfortschrittstest und Fremdsprachenleistungstest samt ihren wichtigen Charakteristika und den jeweiligen Anforde- rungen an den Testaufbau bzw. an die Erstellung der Testaufgaben erläutert. Im nächsten Schritt sollen zwei Testbeispiele analysiert werden. Im letzten Teil des Beitrags wird der As- pekt der Bewertung der Lernerleistungen behandelt. Die Untersuchungsergebnisse können Deutschlehrenden einerseits im Deutschunterricht, andererseits bei Testverfahren helfen, die Sprachprüfungen effektiv einzusetzen. 2. Terminologisches In Bezug auf Testen und Prüfen werden sehr verschiedene Begriffe zur Bezeichnung der Über- prüfung und Feststellung von Lernfortschritten und von Lehr- und Lernerfolg verwendet. Die Evaluation gilt meistens als der Oberbegriff und bezeichnet die Rechenschaftslegung über alle Lehr- und Lernbemühungen. Währenddessen wird eine gezielte Überprüfung von Wissen und Sprachverhalten, die sich entweder auf eine Vergleichsform oder auf den Grad des Errei- chens gesetzter Ziele bezieht, mit Leistungsfeststellung und -bewertung (assessment) benannt (vgl. Vollmer 2003: 365). Ich werde in diesem Beitrag den Begriff Leistungsmessung verwenden und meine damit ein Verfahren zur Kontrolle der erbrachten Lernleistungen mit Hilfe von Tests oder Prüfungen.

Transcript of Einstufungstests, Lernfortschrittstests und...

Einstufungstests, Lernfortschrittstests und

Fremdsprachenleistungstests

Hoang Thi Thanh Binh Fremdsprachenhochschule – VNU Hanoi

1. Einleitung

Leistungsmessung gewinnt heutzutage an immer größerer Bedeutung im Fremdsprachen-

unterricht. Die Überprüfung und Feststellung von Lernfortschritten und von Lehr- und Ler-

nerfolg wurde schon immer als ein fester Bestandteil von Fremdsprachenunterricht betrach-

tet. Doch seit einigen Jahren unterliegen das Fremdsprachenlernen und fremdsprachliche Prü-

fungen starken Veränderungen und Entwicklungen. Sowohl in vielen Foren und Netzwerken

als auch an Schulen und Universitäten wird ständig von diesem Thema gesprochen. Nicht nur

über die Funktionen der verschiedenen Prüfungen und Tests, sondern auch über die Formen,

den Aufbau, die Durchführung und die Bewertung wird oft diskutiert. Deshalb sollten sowohl

die Lehrperson als auch der Lernende das Wesen der Leistungsmessung gut nachvollziehen.

In diesem Beitrag befasse ich mich mit dem Thema Sprachprüfungen, die ständig an Sprachen-

schulen und Universitäten sowie anderen Bildungseinrichtungen stattfinden. Ich möchte

im ersten Teil des Beitrags wichtige Begriffe und Funktionen der Leistungsmessung erklä-

ren. Dann werden im zweiten Teil die drei Testarten Einstufungstest, Lernfortschrittstest und

Fremdsprachenleistungstest samt ihren wichtigen Charakteristika und den jeweiligen Anforde-

rungen an den Testaufbau bzw. an die Erstellung der Testaufgaben erläutert. Im nächsten

Schritt sollen zwei Testbeispiele analysiert werden. Im letzten Teil des Beitrags wird der As-

pekt der Bewertung der Lernerleistungen behandelt. Die Untersuchungsergebnisse können

Deutschlehrenden einerseits im Deutschunterricht, andererseits bei Testverfahren helfen, die

Sprachprüfungen effektiv einzusetzen.

2. Terminologisches

In Bezug auf Testen und Prüfen werden sehr verschiedene Begriffe zur Bezeichnung der Über-

prüfung und Feststellung von Lernfortschritten und von Lehr- und Lernerfolg verwendet. Die

Evaluation gilt meistens als der Oberbegriff und bezeichnet die Rechenschaftslegung über alle

Lehr- und Lernbemühungen. Währenddessen wird eine gezielte Überprüfung von Wissen

und Sprachverhalten, die sich entweder auf eine Vergleichsform oder auf den Grad des Errei-

chens gesetzter Ziele bezieht, mit Leistungsfeststellung und -bewertung (assessment) benannt (vgl.

Vollmer 2003: 365).

Ich werde in diesem Beitrag den Begriff Leistungsmessung verwenden und meine damit ein

Verfahren zur Kontrolle der erbrachten Lernleistungen mit Hilfe von Tests oder Prüfungen.

Zwei weitere Begriffe, die im Deutschen mittllerweile auch häufig synonym gebraucht wer-

den, sind Test und Prüfung. Dabei hängt es vom jeweiligen Zweck des Testes oder der Prü-

fung ab, für welches Format, welche Auswahl der Fertigkeiten, welche Prüfungsdauer sowie

welche Prüfungsaufgaben man sich entscheidet (vgl. Pernmann-Balme 2010: 1276). In diesem

Sinne tauchen im zweiten Teil unseres Beitrags unter Sprachprüfung drei weitere Begriffe auf

und zwar Einstufungstest, Lernfortschrittstest und Fremdsprachenleistungstest.

Kniffka differenziert zwischen den Begriffen testen und prüfen. Mit prüfen bezeichnet sie die Er-

mittlung von Leistungen auf der Basis von offenen Aufgaben wie mündlichen Prüfungen oder

(freien) schriftlichen Textproduktionen. Währenddessen bezieht sich testen auf die Ermittlung

von Leistungen auf der Basis von geschlossenen Aufgaben wie Multiple Choice, Cloze-Test

(2003: 374).

Aufgrund der unterschiedlichen Zielsetzungenund Absichten bezüglich der Verwendung der

Testergebnisse sowie der unterschiedlichen Testentwicklungsverfahren wird zwischen Perfor-

manztests und Kompetenztests unterschieden.

Zu den Kompetenztests gehört laut Vollmer (2003: 365) „eine mehr oder minder ausformulierte

Vorstellung von tieferliegenden Fähigkeiten, die das sprachlich-kommunikative Verhalten so-

wohl innerhalb wie außerhalb von Testsituationen steuern und die mit Hilfe eines Tests valide

erfasst werden sollen und können“.

Laut Vollmer (2003: 365) „modellieren Performanztests reale Verwendungssituationen und

zielsprachliches Verhalten, so dass anhand der im Test gezeigten Performanz direkte Schluss-

folgerungen hinsichtlich zukünftiger sprachlicher Handlungsweisen des Probanden außer-

halb der Testsituation gezogen werden können“.

3. Funktionen des Testens und Prüfens

Leistungsmessung dient einerseits dazu, Informationen über den Kenntnissstand des Prü-

fungsteilnehmenden sammeln zu können. Andererseits lässt sich dadurch eine Voraussage

über die sprachliche Leistungsfähigkeit einer Person in der Realität treffen.

Laut Pernmann-Balme (2010: 1276) „unterscheidet man Selbstevaluation und Evaluation

durch andere, wenn es darum geht, wer die Leistungsmessung auswertet und verwendet“. Ein

Fremdsprachenstudierender kann beispielsweise nach jeder Lektion einen kleinen Gram-

matiktest machen und kann dadurch selbst evaluieren, welche grammatischen Phänomene er

schon gut beherrscht, und was er noch weiter üben muss. Er verwendet seine Testergebnisse

für sich selbst, um einen angemessenen Plan zur effektiven Wiederholung und Übung zu ent-

wickeln.

Zudem geht Pernmann-Balme (2010: 1276) davon aus, dass „Leistungsmessung zwecks der

Verwendung der durch einen Test gesammelten Informationen verschiedene Funktionen hat,

nämlich Ein- und Weiterstufung, Eignung und Zulassung, Lernerfolgskontrolle, Abschluss-

prüfung und Sprachstandmessung“.

Vollmer (2003: 366f) charakterisiert zwei Hauptfunktionen der Leistungsmessung. Zum einen

dient die Leistungsmessung der Optimierung des Lehrens und Lernens. Sie liefert Informati-

onen über erfolgte Lernprozesse und bestehende Schwierigkeiten, Wissenslücken, fehlerhafte

Regelannahmen usw. vom Lernenden. Die Leistungsmessung vermittelt dem Lehrenden auch

Aufschlüsse darüber, wie er unterrichtet hat bzw. ob Lehrziele, Unterrichtsinhalte sowie Lehr-

methoden angemessen waren.

Zum anderen erfüllt die Leistungsmessung eine bewertende und selektive Funktion. Diese

Funktion steht im Unterricht meistens im Vordergrund. Durch einen Test oder eine Prüfung

wird der Lernende im Vergleich zu anderen beurteilt. Die Ergebnisse bestimmen danach zum

Beispiel die Versetzung, die Schullaufbahn, in vielen Fällen noch die Zuteilung von Leben-

schancen der Lernenden.

In der letzten Zeit steigt merkwürdigerweise die Zahl der Prüfungsteilnehmenden auf der

Stufe A2 in Vietnam. Dieser Anstieg lässt sich mit der zunehmenden Nachfrage nach ausge-

bildeten Pflegekräften in Deutschland erklären. Sehr viele junge Vietnamesen möchten eine

Ausbildung zum Kranken- oder Altenpfleger in Deutschland machen und danach eine Arbeit

dort finden. Deshalb lernen sie Deutsch und müssen unbedingt die Niveaustufe A2 erreichen.

Sie hoffen auch, dass sie in Deutschland ein neues besseres Leben haben werden.

4. Testarten

Je nach Testziel und Funktion wird das Überprüfen von Sprachkompetenzen auf unterschied-

liche Art und Weise klassifiziert. Laut Kniffka (2003: 373) lassen sich drei Kategorien von

Sprachprüfungen unterscheiden: Einstufungstests, Lernfortschrittstests und Fremdsprachenleis-

tungstests. Glaboniat (2010: 1289) nennt in einem Beitrag zum Thema Sprachprüfungen Deutsch

als Fremdsprachen drei diagnostische Prüfungsverfahren: die Einstufungstests (placementtests),

die auf einen Unterricht bzw. Kurs bezogenen Leistungs- bzw. Lernfortschrittsmessung (achie-

vement tests) und Feststellungsprüfungen (proficiency tests). Laut

Albers und Bolton (1995: 20) lassen sich drei Arten von Tests unterscheiden: Einstufungstest,

Lernfortschrittstest und Sprachstandardtest. Bei den drei erwähnten Klassifizierungsmöglichkei-

ten ist nur ein kleiner Unterschied bei der Bezeichnung der dritten Testart festzustellen. Im

folgenden Teil werde ich detailliert auf jede Testart eingehen.

4.1 Einstufungstest

• Definition

Einstufungstests sind ein sehr verbreitetes Testverfahren, das häufig in Universitäten, Sprach-

schulen und Sprachenzentren eingesetzt wird. Sie dienen dazu, Lernenden in Gruppen unter-

schiedlicher Niveaus und unterschiedlicher Vorkenntnisse einzuteilen (vgl. Pernmann-Balme

2010: 1278). Durch einen Einstufungstest kann der Lerner einer seinen Fähigkeiten und Fer-

tigkeiten entsprechenden Kursstufe zugeordnet werden. Ein gutes Beispiel für diese Testart

sind die Einstufungstests zum Lehrwerk studio d von der Stufe A1 bis B1, die momentan vom

Goethe-Institut Hanoi zur Einteilung der Kursteilnehmenden eingesetzt werden.

• Durchführung

Einstufungstests werden meistens mit strenger zeitlicher Begrenzung durchgeführt. In vielen

deutschen Spracheninstituten müssen die Kursteilnehmenden oft direkt nach der Anreise ei-

nen schriftlichen Einstufungstest schreiben, der auch kurz danach bewertet wird, sodass jeder

Teilnehmer sehr schnell einer Kursstufe zugeordnet werden kann.

Beim Erstellen eines Einstufungstests orientieren sich Testexperten oft an den Kurs- bzw.

Lehrplänen für die entsprechenden Stufen.

• Anforderungen

In Einstufungstests werden oft Aufgaben zum Leseverstehen, zu Wortschatz und Grammatik

und kurze Schreibaufgaben eingesetzt. Seltener finden Testteile zum Hörverstehen in dieser

Testart Anwendung, weil solche Höraufgaben einen großen technischen Aufwand erfordern.

Nicht selten werden Kursteilnehmende auch aufgrund eines mündlichen Gesprächs mit einer

Lehr- oder Prüfungskraft eingestuft. Dabei werden Personalien, persönliche Interessen wie

auch Lernziele des Lernenden festgestellt (vgl. Pernmann-Balme 2010: 1278).

Albers und Bolton (1995: 64) kennzeichnen die Anforderungen der Eistufungstests wie folgt:

- Der Test soll eine möglichst verlässliche Information über den Kenntnissstand jedes einzelnen Kur-

steilnehmers geben.

- Die Ergebnisse des Tests sollen immer ungefähr gleich zu interpretieren sein.

- Der Test soll nicht zu viel Zeit in Anspruch nehmen.

- Er soll möglichst schnell ausgewertet werden können.

Beide Sprachwissenschaftler gehen davon aus, dass ein Einstufungstest nicht nur detaillier-

te Informationen, sondern auch einen Gesamteindruck von den Kursteilnehmenden ver-

mitteln soll. Detaillierte Informationen beziehen sich auf die Grammatikkenntnisse, den

Beherrschungsgrad der Teilnehmenden im Bereich der mündlichen und schriftlichen Kom-

munikation und auf weitere spezielle Kenntnisse und Fertigkeiten.

• Testaufgaben

Die Durchführung und Berwertung der Einstufungstests unterliegen einer zeitlichen Begren-

zung, deshalb sind für diese Testart geschlossene Aufgaben wie Multiple-Choice-Aufgaben

und Ja/Nein-Aufgaben oder Richtig-Falsch-Aufgaben sehr geeignet. Bei diesen Aufgabenty-

pen müssen die Teilnehmenden sprachlich nichts zu produzieren.

• Vor- und Nachteile

Der wichtigste Vorteil der Testart Einstufungstest besteht darin, dass der Test ohne besondere

Vorbereitung durchgeführt werden kann. In Sprachschulen kann man Teilnehmer in kleinen

Gruppen organisieren, damit sie zusammen einen Einstufungstest machen können. Der Test

dauert auch nicht so lange, sodass er gleich nach der Durchführung ausgewertet werden kann.

Einstufungstests haben allerdings den Nachteil, dass die durch den Test gesammelten Infor-

mationen zwar ein Bild vom Kenntnissstand jedes einzelnen Kursteilnehmers geben, aber sie

können noch nicht über alle Fähigkeiten bzw. Fertigkeiten von ihm Aufschlüsse vermitteln.

Dies liegt wesentlich am Aufbau der Einstufungstests. Denn Kursteilnehmer machen meistens

einen schriftlichen Einstufungstest zum Lesen, zu Grammatik und Wortschatz, in dem sie

Multiple-Choice-Aufgaben lösen müssen. Bei so einem Test kann man nicht die mündlichen

und schriftlichen Ausdruckfähigkeit der Kursteilnehmer bewerten. Die Alternative ist, dass

Kursteilnehmer an einem Einstufungsgespräch teilnehmen, das dem Prüfer Aufschlüsse da-

rüber vermittelt, welchen Wortschatz und welche Grammatikstrukturen ein Kursteilnehmer

beherrscht. Dabei kann aber nicht die Schreibkompetenz des Kursteilnehmers messen.

4.2 Lernfortschrittstest

• Definition

Lernfortschrittstests finden sehr häufig Anwendung im Fremdsprachenunterricht an Schulen,

Sprachschulen und Universitäten. Wie unterscheiden sich Lernfortschrittstests von den zwei

anderen Testarten? Wann werden sie eingesetzt?

Kniffka (2003: 373) meint, dass „Lernfortschrittstests dem Zweck dienen, den Lernfortschritt

innerhalb eines bestimmten Zeitraums festzustellen. Die Sprachprüfung bezieht sich dabei auf

den Inhalt des vorausgegangenen Unterrichts.“

Nach dieser Definition ist davon auszugehen, dass in einem Lernfortschrittstest nur schon

im vorausgegangenen Unterricht behandelte Lerninhalte geprüft werden und diese Inhalte

allen Kursteilnehmern bekannt sind. In der Schulen werden sehr oft fünfzehn-, dreißig- und

fünfundvierzigminütige Lernfortschrittstests eingesetzt. Der Lehrende will mit so einem Test

überprüfen, ob seine Lehrziele erreicht wurden und ob seine Lernenden bestimmte Lernfort-

schritte machen.

Bolton (1996: 6) definiert Lernfortschritt wie folgt:

„Lernfortschrittstests sind Tests, die den Lernfortschritt der Schülerinnen und Schüler im Laufe des

Unterrichts überprüfen sollen.[...]Sie dienen der kontinuierlichen Kontrolle des Lernprozesses und

dokumentieren den zum Zeitpunkt des Tests erreichten Kenntnis- und/oder Könnensstand jedes einzelnen Schülers

wie auch der gesamten Gruppe.“

Charakteristika der Lernfortschrittstests

Für Lernfortschrittstestsspielen folgende Aspekte eine wichtige Rolle:

- Sie sind informelle Tests und werden von den Unterrichtenden1 entworfen und ausgewer-

tet.

- Die Durchführung der Lernfortschrittstests erfordert keine besondere Vorbereitung.

- Sie beziehen sich auf eine bestimmte Lernergruppe.

- Sie beziehen sich auch einen relativ begrenzten Lernstoff.

- Testerstellung und Berwertung orientieren sich nicht an irgendwelchen offiziellen Kriterien.

- Die Testergebnisse liefern über den konkreten Lernzusammenhang hinaus keine aussage-

kräftigen Informationen über die einzelnen Lernenden (vgl. Bolton 1996: 6).

• Testaufgaben

Bei der Erstellung der Lernfortschrittstests verwenden Lehrkräfte nicht nur geschlossene Auf-

1 In vielen kommunikativen Lehrwerken gibt es nach jeder Einheit einen Lernfortschrittstest, den Lernende ent- weder im Kurs oder auch zu Hause selbst machen. Diesen Test kann der Lehrende korrigieren oder die Lernen- den

können eine Lösung zum Vergleich mit ihren Ergebnissen bekommen. Ich schließe in diesem Beitrag diese Form

aus und behandele nur von Lehrenden entworfene Lernfortschrittstests.

gaben, sondern auch halboffene und gelegentlich offene Aufgaben. Zu halboffenen Aufgaben

gehören zum Beispiel Ergänzungsaufgaben, Lückentexte, Cloze-Test. Offene Aufgaben sind

ein valides Verfahren zur Überprüfung der beiden Fertigkeiten Sprechen und Schreiben. Bei

diesem Aufgabentyp sollen Kandidaten die Antwort relativ frei ausführen. (vgl. Alber/Bolton

1995: 27ff)

4.3 Fremdsprachenleistungstest

In den letzten Jahren gewinnen Fremdsprachenleistungstests an immer größerer Bedeutung.

Der Test TOEFL (Test of English as a Foreign Language) vom Institut ETS (English Testing Service)

ist heutzutage der teilnehmerstärkste Englischtest. Währenddessen sind Sprachprüfungen wie

TestDaF, Testast, TELC die Zertifikatsprüfungen des Goethe-Instituts für die Niveaustufen B1,

B2, C1 oder die Prüfungen des Österreichischen Sprachdiploms (ÖSD) bei Deutschlernenden

sehr bekannt.

Wie lassen sich Fremdsprachenleistungstests von Einstufungstests und Lernfortschrittstest

abgrenzen?

• Definition

Kniffka (2003: 373f) ist der Auffassung, dass „Fremdsprachenleistungstests die fremdsprach-

lichen Fähigkeiten und Fertigkeiten kurs- und lehrwerkunabhängig messen“. Für diese Prü-

fungsart interessieren sich Lernende, die in einer Sprachschule oder einem Sprachinstitut eine

Fremdsprache mit einem bestimmten Lehrwerk in einigen Kursen gelernt haben und ein Zer-

tifikat zu persönlichen Zwecken brauchen. Pernmann-Balme meint, dass „die Funktion der

Feststellungsprüfungen1 es ist, die sprachlichen Fähigkeiten der Geprüften zu einem bestimm-

ten Zeitpunkt zu bestimmen.“ Beispielsweise können Deutschlernende nach dem Besuch der

Kurse in der Grundstufe die Prüfungen Goethe-Zertifikat A1 (SD1) und A2 (SD2) machen.

• Prüfungsinteressenten

Generell melden sich zu einer Fremdsprachenleistungsprüfung kursunabhängige Prüfungsin-

teressenten, die aus einem bestimmten persönlichen Grund ein Zertifikat brauchen.

Zu den Gründen zählen persönliche Interessen, Nachweis beruflicher Qualifikation, Nach-

weis für die Beantragung des Einreisevisums usw. (vgl.Pernmann-Balme 2010: 1285).

• Charakteristika der Fremdsprachenleistungstests

- Fremdsprachenleistungstests sind performanz- und sprachhandlungsorientiert.

- Sie überprüfen unabhängig von Kursen und Lehrwerken den momentanen Sprachstand eines

Kandidaten.

- Sie orientieren sich an vorher festgelegten Spezifikationen, Niveau- und Kompetenzbeschreibungen2.

(Glaboniat 2010: 1289)

Fremdsprachenleistungstests werden nicht nur von den klassischen Testgütekriterien Validi-

tät, Objektivität und Reliabilität, sondern auch von anderen Qualitätsmerkmalen wie Prak-

tikabilität, Fairness, Nützlichkeit und Transparenz bestimmt. Die Autorin vertritt auch die

1 Pernmann-Balmeverwendet den BegriffFeststellungsprüfungen als Synonym für Fremdsprachenleistungstest. 2 Die Zertifikatsprüfungen des Goethe-Instituts orientieren sich an den Kannbeschreibungen für die sechs Ni- veaustufen von A1 bis C2 des GER

Meinung, dass „standardisierte Prüfungen und Tests über klar definierte Beschreibungen der

gewünschten Kompetenzen und Fähigkeitsgrade; über transparente Prüfungsziele und Beur-

teilungskriterien verfügen müssen“ (Glaboniat 2010: 1291).

- Hinsichtlich des Aufbaus werden die meisten Fremdsprachenleistungstests in 4 Teilprüfun-

gen zu den 4 Sprachfertigkeiten (Leseverstehen, Hörverstehen, Sprechen und Schreiben) un-

tergliedert.

- Zu den Fremdsprachenleistungstests gehören standardisierte Zertifikatsprüfungen, die von

lizenzierten Bildungseinrichtungen organisiert werden.

• Testaufgaben

In Fremdsprachenleistungstests finden alle Aufgabentypen wie geschlossene, halbgeschlosse-

ne und offene Aufgaben Anwendung.

Zu den produktiven Sprachfertigkeiten Schreiben (Schriftlicher Ausdruck) und Sprechen

(Mündlicher Ausdruck) werden offene Aufgaben angelegt. In der Prüfung B1 für Erwachsene1

vom Goethe-Institut zum Modul Schreiben müssen die Prüfungskandidaten in der ersten

Aufgabe einen persönlichen Brief schreiben, in dem eine Alltagssituation geschildert werden

soll. In der dritten Aufgabe wird meist eine E-Mail zur Entschuldigung verfasst. Im Modul

Schreiben werden also meistens realitätsnahe Prüfungsaufgaben angeboten. Auch in der

zweiten Aufgabe soll der Prüfungskandidat zu einem Alltagsproblem Stellung nehmen.

In den Teilprüfungen zu den Modulen Lesen und Hören der Prüfung B1 für Erwachsene4 wer-

den sowohl geschlossene als auch halbgeschlossene Aufgaben eingesetzt. Zum Beispiel gibt es

im Modul Lesen 5 Teile, zu denen 2 Multiple-Choice-Aufgaben mit 3 Antwortmöglichkeiten,

eine Richtig-Falsch-Aufgabe, eine Ja-Nein-Aufgabe und eine Zuordnungsübung gehören. Fast

alle diese Aufgabentypen kommen auch im Modul Hören vor.

In Bezug auf die Testaufgaben vertritt Pernmann-Balme (2010: 1286) den Standpunkt, dass

„hinsichtlich der Reliabilität die höchsten Anforderungen an Feststellungsprüfungen gestellt

werden.“ Die Autorin meint auch, dass „zuverlässige Tests eine Mindestzahl an Items anbieten

müssen.“ So sollte beim Lesen und Hören diese Mindestzahl bei 20 und 30 Items liegen. Das ist

in der Prüfung B1 des Goethe-Instituts auch der Fall. In beiden Prüfungsteilen sind 30 Items

vorhanden.

5. Analyse zwei Testbeispiele

In diesem Teil des Beitrags sollen Testbeispiele analysiert werden. Wegen des begrenzten Um-

fangs des Beitrags beschränke ich mich dabei auf einen Einstufungstest und einen Lernfort-

schrittstest

5.1 Einstufungstest zu studio d B1

Als Beispiel für typische Aufgaben in Einstufungstests soll im Folgenden der Einstufungstest

studio d B1 analysiert werden. 1 B1-Modellsatz_Erwachsene

Der Test besteht aus insgesamt 40 Fragen, von denen 38 Fragen als Multiple-Choice-Aufgaben

und nur 2 Fragen als Richtig-Falsch-Aufgaben (Nr.13 und 33) zum Leseverstehen angelegt

sind. Unter 38 Multiple-Choice-Aufgaben gibt es nur zwei Aufgaben zum Wortschatz (Nr.10

und 20), 37 andere Aufgaben dienen der Überprüfung der Grammatik.

Die geprüften Grammatikerscheinungen sind:

Konjunktionen (z.B. Nr. 1, 4, 8, 14, 23, 24, 28, 31, 39),

Fragewort (Nr. 37),

Tempusformen der Verben (Nr. 2, 3, 30),

Modi des Verbs (Nr. 22 (Passiv), Nr. 18 (Konjunktiv II)),

Modalverben (Nr. 7, 19), Artikelwörter (Nr.

16, 32), Infinitivkonstruktion mit zu (Nr. 11,

12, 38), Adjektivendungen (Nr. 15, 16, 17,

26), Partikel (Nr.6).

Die genannten Grammatikerscheinungen wurden meist in der Grundstufe A2 unterrichtet.

5.2 Ein 60-minütiger Deutschtest (Lernfortschrittstest)

Zur Verdeutlichung der Testaufgaben in Lernfortschrittstests soll ein 60-minütiger Deutsch-

test für Schüler in der 12. Klasse an der Fremdsprachenoberschule, der Nationaluniversität

Hanoi als Beispiel dienen.

Der Test ist in 4 Teile untergliedert: Grammatik und Wortschatz, Leseverstehen, Schriftlicher

Ausdruck (Satzbau) und Wortschatz (Lückentext).

Der erste Testteil umfasst lediglich 28 einzelne Multiple-Choice-Aufgaben, von denen 5 Auf-

gaben Kenntnisse im Wortschatzbereich (Wortbedeutung: Nr. 23, 26; Wortbildung: Nr. 10,

19 und 25) und 23 andere Aufgaben Grammatikkenntnisse überprüfen. Zu den Grammatik-

kenntnissen gehören gelernte grammatische Erscheinungen wie: Konjunktionen, Artikelwör-

ter, Präposition, Adjektivendungen, Satzbau, Possessivpronomen, Verbkonjugation, Steige-

rung des Adjektivs, Passiv, Perfekt.

In zweiten Teil des Tests müssen die Lernenden 2 Lesetexte mit einer Länge von ca. 50 bis 70

Wörtern lesen und jeweils 5 dazugehörende Multiple-Choice-Aufgaben lösen. Zum schriftli-

chen Ausdruck (Satzbau) gehören 8 Multiple-Choice-Aufgaben, in denen die Lernenden einen

richtigen von 4 vorgegebenen Sätzen auswählen. In jeder Aufgabe werden einzelne Wörter

und 4 Satzvarianten angegeben. Der letzte Teil ist ein Lückentext, in dem 4 fehlende Wörter

ergänzt werden müssen.

Weil der Test zur Überprüfung der Kenntnisse in Grammatik und Wortschatz und im rezep-

tiven Bereich (Leseverstehen) dient, fehlen hier Beispiele für offene Aufgaben. Obwohl der

Test nur 45 Minuten dauert, müssen Kursteilnehmer viele Aufgaben zu vielen Teilfertigkeiten

lösen. Der Grammatikteil beinhaltet eine Fülle von verschiedenen Grammatikkenntnissen, die

die Lernenden nicht innerhalb einer Lektion/Einheit, sondern im Laufe mehrerer Unterrichts-

stunden gelernt haben. Dies kann als ein Nachteil für einige Lernende sein, weil sie vielleicht

schon viel vergessen haben. Andererseits ist der Test auch ein Impuls für viele Lernende, weil

sie um gute Noten zu erreichen, das regelmäßig wiederholen müssen.

6. Zur Bewertung der Sprachprüfungen

In der Fachliteratur zum Thema Leistungsmessung werden oft die zwei Begriffe Bewertung

und Auswertung unterschieden. Diese zwei Begriffe sollen zunächst erläutert werden.

Man kann von Auswertung sprechen, wenn bei geschlossenen Aufgaben die richtigen Lösun-

gen anhand eines Lösungsschlüssels ausgezählt werden und für jeden Kandidaten ein Punkt-

wert ermittelt wird (vgl. Grotjahn/Kleppin 2015: 72).

Diese Vorgehensweise kommt zumeist bei Prüfungen in den rezeptiven Fertigkeiten Lesen und

Hören zum Einsatz. Bei vielen standardisierten Prüfungen geschieht die Auswertung mit Hilfe

eines Scanners oder eines Computers. Durch dieses Verfahren können die Prüfungs-

institutionen viel Kosten und Auswertungskräfte sparen und die Prüfungsergebnisse auch

transparent und objektiv sein.

Für die Auswertung ist ein Lösungsschlüssel erforderlich. Dieser Lösungsschlüssel muss laut

Kniffka (2003: 374) folgende Eigenschaften haben:

- Er muss eindeutig und so umfassend gestaltet sein, dass dem Auswerter keinerlei Ermessensspiel-

raum bleibt.

- Außerdem muss der Lösungsschlüssel für alle Auswerter als verbindlich festgelegt werden.

Von Bewertung oder Beurteilung wird dann gesprochen, wenn die Leistung der Lernenden

anhand von Kriterien wie Flüssigkeiten, Spontaneität und Textkohärenz eingeschätzt und

schließlich ein Punktwert ermittelt wird. Bewertet werden generell mündliche und schriftliche

produktive Leistungen.

Im Vergleich zur Auswertung der Prüfungsleistungen haben die Bewertenden bei der Bewer-

tung einen gewissen subjektiven Ermessensspielraum. (vgl. Grotjahn/Kleppin 2015: 73). Die

Leistungsbewertung bei offenen Aufgaben ist immer subjektiv, weil die Antwortmöglichkei-

ten nicht genau vorgegeben sind. Die Subjektivitätsgrade stellen sich auch unterschiedlich bei

verschiedenen Aufgabenformen dar. Bei einer Aufgabe, in der die Lernenden eine kurze oder

stichwortartige Antwort geben müssen, ist der Spielraum der Bewerter relativ eingeschränkt.

Im Gegensatz dazu kommen häufig abweichende Bewertungen durch verschiedene Bewerter

bei längeren schriftlichen Textproduktionen (Aufsätzen, Essays) vor.

Ein weiterer nicht unwichtiger Aspekt bei der Bewertung schriftlicher produktiver Leistungen

ist

das Korrekturverhalten der Bewerter. Sehr oft tauchen verschiedene Meinungen bei der Iden-

tifizierung und der Korrektur von Fehlern sowie der Quantifizierung der verfassten Inhalts-

punkte auf.

Man unterscheidet zwei Formen der Bewertung: die Einordnung der Lernerleistungen in ein

vorgegebenes Skalensystem und eine Kompetenzskala. Bei dem Skalensystem handelt es sich ent-

weder um eine Notenskala oder eine Punkteskala. Zum Beispiel kann ein Prüfungskandidat

die Prüfung B1 vom Goethe-Institut im Modul Lesen mit 60 Punkten mit dem Prädikat „aus-

reichend“ bestehen. Währenddessen existiert bei der Prüfung TestDaF keine Bestehensgrenze,

sondern die ermittelte Lernerleistung wird einer Niveaustufe auf einer Kompetenzskala zu-

geordnet.

7. Zusammenfassung

Die Erklärung verschiedener Begriffe der Leistungsmessung hilft einerseits Funktionen des

Testens und Prüfens zu verstehen. Leistungsmessung hat sowohl optimierende als auch bewer-

tende und selektive Funktionen. Andererseits eröffnet dies die Möglichkeit, sich das Wesen der

jeweiligen Testart sowie wichtige Aspekte bei der Erstellung, Durchführung und Bewertung

der drei behandelten Testarten klar zu machen. Bei der Analyse der zwei Testbeispiele wurden

wichtige Unterschiede beim Einsatz der Testaufgabentypen erkennbar. Zu betrachten ist auch,

dass bei verschiedenen Aufgabentypen unterschiedliche Bewertungstätigkeiten zum Einsatz

kommen müssen: für geschlossene Aufgaben ist die Auswertungstätigkeit geeignet, für offene

Aufgaben hingegen die Bewertungstätigkeit.

Einen ausführlichen Vergleich verschiedener Prüfungsspezifikationen wie Testkonstrukt, Prü-

fungsziele, -teilnehmende, -curriculum, Aufgabenformate, Bearbeitungszeiten usw. möchte

ich zum Gegenstand weiterer Untersuchungen machen.

Literaturverzeichnis

1. Albers, H.-G./ Bolton, S. (1995): Testen und Prüfen in der Grundstufe. Einstufungstests und

Sprachstandardprüfungen. Berlin/ München: Langenscheidt.

2. Bolton, S. (1996): Probleme der Leistungsmessung. Lernfortschrittstests in der Grundstufe. Ber-

lin/ München: Langenscheidt.

3. Doye, P. (1988): Typologie der Testaufgaben für den Unterricht Deutsch als Fremdsprachen. Ber-

lin/ München: Langenscheidt.

4. Glaboniat, M. (2010): Sprachprüfungen Deutsch als Fremdsprachen. In: Krumm, H.-J./

Fandrych, Ch./ Hufeisen, B. u.a. (Hrsg.) (2010): Deutsch als Fremdsprache. Ein internationales

Handbuch. 1. Halbband. Berlin/New York: Gruyter. 1288-1298.

5. Grotjahn, R./ Kleppin, K. (2015): Prüfen, Testen, Evaluieren. München: Klett-Langenscheidt

6. Kniffka, G. (2003): Prüfen und Bewerten. In: Bausch, K.-R./ Christ, H./ Krumm, H.-J. (2003):

Handbuch Fremdsprachenunterricht. Tübingen/ Basel: Francke. 373-377.

7. Pernmann-Balme, M. (2010): Testen und Prüfen von Sprachkenntnissen. In: Krumm, H.-J./

Fandrych, Ch./ Hufeisen, B. u.a. (Hrsg.) (2010): Deutsch als Fremdsprache. Ein internationales

Handbuch. 1. Halbband. Berlin/New York: Gruyter. 1276-1288.

8. Vollmer, H. J. (2003): Leistungsmessung, Lernerfolgskontrolle und Selbstkontrolle. In: Bausch,

K.-R./ Christ, H./ Krumm, H.-J. (2003): Handbuch Fremdsprachenunterricht. Tübingen/ Basel:

Francke. 365-370.

9. B1_Modellsatz, https://www.goethe.de/resources/files/pdf32/B1_Modellsatz_Erwachse-

ne_11_web.pdf, Zugriffsdatum: 1.9.2015.

10. 60-minütiger Deutschtest von der Fremdsprachenoberschule, der Nationaluniversität Ha-

noi.

11. Einstufungstest studio d B1, https://www.cornelsen.de/fm/1272/5204958_studio-d_Einstu-

fungstestB1.pdf, Zugriffsdatum: 1.9.2015.

Anhang 60 Minuten Test Fach: Deutsch

Name: Klasse: 12G Punkte: /50

1. Kreuze die richtigen Antworten an!

1. Mama, ich habe Hunger.▲ doch ein Stück Kuchen!

A. Nehmt B. Nimmst C. Nehmen D. Nimm

2. Herr Müller muss zumArzt gehen, er hat heftige Schmerzen.

A. deshalb B. denn C. weil D. dass

3. In Berlin ich in den Zug nach Rostock .

A. habe ... gestiegen B. habe ... gesteigt C. bin ... gesteigt D. bin ... gestiegen

4. Er gratuliert Schwester zumGeburtstag.

A. seine B. seinem C. seiner D. sein

5. In meiner Freizeit beschäftige ich mich gern Briefmarken.

A. für B. an C. über D.mit

6. Wer ist der Mann, du so lange Briefe schreibst?

A. dem B. den C. dessen D. der

7. An seinem Ohr trägt er einen Ohrring.

A. linkem... kleinem B. linke ... kleine C. link ... klein D. linken ... kleinen

8. Der Mount Everest ist der Berg der Welt.

A. höchste B. amhöchsten C. höher D. hoche

9. Wo liegt der Bleistift?▲ Er liegt .

A. auf den Boden B. auf demBoden C. hinter dem Boden D. hinter den Boden

10. das Klassen

A. -zimmer B. -rad C. -abitur D. -angebot

11. Heute Morgen .

A. habe ich in der Schule gefahrt B. habe ich in die Schule gefahren

C. bin ich in die Schule gefahren D. bin ich in der Schule gefahrt

12. Sprichst du besser Spanisch oder Deutsch?▲ Spanisch kann ich Deutsch.

A. genauso gut als B. genauso besser wie C. genauso gut wie D. genauso besser als

13. Was wünschst du zu Weihnachten? ▲ Ich hätte gern ein neues Computerspiel.

A. sich B. deiner C. dir D. dich

14. Die anderen Schüler haben oft geärgert.

A. ich B.mir C.mein D.mich

15. Lisa treibt Sport, .

A. dass sie fit und gesund bleibt B. damit fit und gesund zu bleiben

C. umfit und gesund zu bleiben D. ob sie fit und gesund bleibt

16. Wir müssen uns beeilen, der Supermarkt um19 Uhr schließt.

A. damit B. sonst C. weil D. denn

17. Ich schenke dir zumGeburtstag einen Koffer.

A. roten B. roter C. rote D. rotes

18. Es tut mir Leid, du nicht mit uns in den Urlaub fahren kannst.

A. warum B. ob C. dass D. als

19. die Bus

A. -haltestelle B. -stand C. -hof D. -platz

20. Ich höre auf, .

A. stundenlang am Computerzuarbeiten B. stundenlang am Computerarbeiten

C. stundenlang zu arbeiten am Computer D. Am Computer stundenlang arbeiten

21. Sie hat ihnen ihrem neuen Freund erzählt.

A. von B. bei C. über D.mit

22. Wann ihr heute Morgen aufgestanden? Ihr schlaft noch halb!

A. habt B. haben C. sind D. seid

23. Ich interessiere mich für die Busreise nach Prag.Wenn es noch freie Plätze gibt, möchte ich gerne zwei

.

A. wechseln B. reservieren C. reisen D. mitnehmen

24. Natalie ist meine große Schwester. Sie gibt mir immer Ratschläge, ich Probleme in der Schule

habe.

A. wann B. wenn C. weil D. als

25. schlafen + das Zimmer =

A. das Schlafzimmer B. das Schlafszimmer

C. das Schlafezimmer D. das Schlafenzimmer

26. Man muss sie jeden Monat bezahlen, wenn man eineWohnung mietet: .

A. die Miete B. die Vermieter C. die Teppiche D. die Quadratmeter

27. Wer ist deinVater?▲ .

A. Der Mann, den du das Buch hast gegeben, ist mein Vater

B. Der Mann, demdu das Buch gegeben hast, ist mein Vater

C. Der Mann, den du das Buch gegeben hast, ist mein Vater

D. Der Mann, demdu das Buch hast gegeben, ist mein Vater

28. Viola, du solltest mehr Sport treiben, und nicht so viel Eis und Schokolade!

A. ess B. iss C. esst D. isst

Punkte: / 28

2. Lies die Texte und kreuze an.

Lieber warten

Martin lässt sich Zeit mit der Liebe. Und Simon? Er war ein Jahr mit einem Mädchen zusammen. Dann trennte

er sichvon ihr, denn sie hatte einen anderen Freund. Wenn jetzt die „Richtige“ kommt, hätte er nichts dagegen.

„Als Single fühlt man sich oft allein!“, hat er erlebt. „Manchmal wünscht man sich eine feste Partnerin, dann hat

man immer jemanden, mit dem man etwas unternehmen kann“, sagt Martin. Trotzdem findet er, dass Freun-

de und die Familie wichtiger sind. Das glaubt auch Simon. Er sagt: „Wenn eine Partnerschaft kaputt geht, ist

Schluss. Die meisten kennen einen danach nicht mehr. Freunde aber sind immer für einen da. „Später, da kann

eine richtige Beziehung und dann eine Familie kommen. Das heißt für ihn irgendwann ab 30. Bis dahin wollen

die beiden Jungen erst einmal Erfahrungen sammeln. Vielleicht treffen sie jemanden, mit demsie bis ans Le-

bensende zusammen sind.

1. Simon trennte sich von seiner Freundin, weil sie .

A. Streit mit ihmhatte B. umgezogen ist

C. einen neuen Freund hatte D. sich in ihn verliebt hat

2. Man wünscht sich eine feste Partnerin, um .

A.mit ihr etwas zusammen machen zu können B. Freiheit zu haben

C.mit der Schule fertig zu sein D. sich allein zu fühlen

3. Martin findet, dass .

A. ein Single viel glücklicher ist

B. eine feste Freundin am wichtigsten ist

C.man ohne Freundin mehr Freiheit hat

D. Familie und Freundschaft wichtiger als Partnerschaft sind

4. Vielleicht heiratet Simon, wenn .

A. seine Partnerschaft kaputt geht B. er eine schöne Frau findet

C. seine Freunde schon verheiratet sind D. er mindestens 30 Jahre alt ist

5. Martin und Simon wollen zuerst Erfahrungen sammeln und hoffen auf eine .

A. Beziehung bis zumEnde des Lebens B. kurze Beziehung

C. freundschaftliche Beziehung D. dreißig Jahre lange Beziehung

Veras Leben

Gleich nach dem Abitur konnte Vera sich noch nicht für ein bestimmtes Studium entscheiden. Deshalb ist sie

erst einmal als Aupair-Mädchen ins Ausland gegangen. Zuerst war sie bei einer Familie in London und da-

nach noch ein Jahr in Mexico, in Puebla. In dieser Zeit hat sie ihre Sprachkenntnisse in Englisch und Spanisch

verbessert. Nach zwei Jahren ist sie nach Deutschland zurückgekommen und hat sich entschlossen, Lehrerin

zu werden. Also hat sie angefangen, Sprachen zu studieren. Als junge Studentin hat sie ihren Mann kennen

gelernt. Das war aber nicht an der Uni. Sie hatte Zahnschmerzen und in der Praxis des Doktors hat ein junger

Zahnarzt als Urlaubsvertretung gearbeitet. Das war ihr Rolf. Sie hat sich sofort in ihn verliebt und sie haben

bald geheiratet. Kurz nach ihrem ersten Staatsexamen ist ihr Sohn auf die Welt gekommen. Weil ihre Mutter

jeden Vormittag auf das Kind aufgepasst hat, konnte sie sich in Ruhe auf das zweite Examen vorbereiten. Sie

hat dann acht Jahre an einem Gymnasium Englisch und Spanisch unterrichtet [...].

6. Was hat Vera gleich nach demAbitur gemacht?

A. Sie ist als Aupair-Mädchen nach London gefahren.

B. Sie hat geheiratet und Kinder bekommen.

C. Sie hat in Mexico Urlaub gemacht.

D. Sie hat mit demStudiumangefangen.

7. Welche Fremdsprachen kann sie?

A. Deutsch, Französisch und Englisch. B. Englisch und Polnisch.

C. Deutsch, Englisch und Spanisch. D. Spanisch und Englisch.

8. Wo hat Vera ihren Mann Rolf kennen gelernt?

A. An der Uni. B. ImAusland.

C. Bei ihr zu Hause. D. In der Arztpraxis.

9. Wann hat sie ihr Kind bekommen?

A. Gleich nach ihrer Auslandsreise. B. Kurz nach ihremzweiten Staatsexamen.

C. Kurz nach ihrer ersten Staatsprüfung. D. Gleich nach der Heirat.

10. Wer hat ihr dabei geholfen, sich umihr Baby zu kümmern?

A. Ihre Schwester. B. Rolfs Mutter.

C. Ihre Mutter. D. Ihre Oma.

3. Welcher Satz ist richtig?

1. ihr / wen / zur Party / einladen / ? / wollt / am Samstag

A.Wen wollt ihr einladen amSamstag zur Party?

B.Wen wollt ihr zur Party einladen am Samstag?

C.Wen wollt ihr zur Party am Samstag einladen?

D.Wen wollt amSamstag ihr zur Party einladen?

2. noch nicht / mir / sie / zurückgegeben / leider / mein Buch / hat / . /

A. Sie hat mein Buch leider mir noch nicht zurückgegeben.

B. Leider hat sie mein Buch noch nicht mir zurückgegeben.

C. Leider hat mir sie mein Buch noch nicht zurückgegeben.

D. Sie hat mir mein Buch leider noch nichtzurückgegeben.

3. ein gutes Restaurant / den Touristen / empfiehlt / der Reiseleiter / . /

A. Ein gutes Restaurant empfiehltden Touristen der Reiseleiter. B.

Den Touristen empfiehlt ein gutes Restaurant der Reiseleiter. C.

Der Reiseleiter empfiehlt den Touristen ein gutes Restaurant. D.

Der Reiseleiter ein gutes Restaurant empfiehlt den Touristen.

4. hat / ob / ich / , / schon lange / sie / ./ auf mich / gewartet / fragte / sie

A. Ich fragte, ob sie schon lange auf mich sie gewartet hat.

B. Sie fragte, ob ich sie schon lange auf mich gewartet hat.

C. Ich fragte sie, ob sie schon lange auf mich gewartet hat.

D. Ich fragte sie, ob sie hat schon lange auf mich gewartet.

5. hängst / über / du / warum/ die Lampe / den Fernseher / ? /

A.Warumhängst du über die Lampe den Fernseher?

B.Warumdu die Lampeüber den Fernseher hängst?

C.Warumhängst die Lampe du über den Fernseher?

D.Warumhängst du die Lampe über den Fernseher?

6. Alkohol / trinkt / wenn / , / man / darf/ . / nicht / Auto fahren / man

A.Wenn man Alkohol trinkt, darfman nicht Auto fahren.

B.Wenn man Alkohol trinkt, man darf nicht Auto fahren.

Punkte: / 10

C. Man trinkt Alkohol, wenn man nicht Auto fahren darf.

D. Man darf nicht Auto fahren, wenn man trinkt Alkohol.

7. ich / mit demRad / , / zur Schule / ./ nicht / sondern / fahre / mit demBus

A. Mit demBus zur Schule nicht, sondern mit dem Rad fahre ich.

B. Nicht mit demBus, sondern mit demRad zur Schule fahre ich.

C. Ich fahre zur Schule mit demRad, nicht mit demBus sondern.

D. Ich fahre nicht mit dem Bus, sondern mit demRad zur Schule.

8. die Schiller-Realschule / bin / auf / München / ich / in / gegangen / . /

A. Ich bin in die Schiller-Realschule auf München gegangen.

B. Ich bin auf die Schiller-Realschule in München gegangen.

C. In München auf die Schiller-Realschule bin ich gegangen.

D. Auf die Schiller-Realschule in München ich bin gegangen.

4. Setze die richtigen Wörter in den Lücken ein.

Punkte: / 8

Michael ist 17 Jahre alt und wohnt in Frankfurt bei seinen Eltern. Er hat einen besonderen Geschmack.

Neulich hat er sein Wohnzimmer reno (1). Jetzt gibt es da eine rote Wand, eine grüne Wand und

zwei gelbe Wände. Die Decke wollte er schwarz streichen, aber da hat deine Mutter protestiert. Jetzt ist

die Decke grau. Warum keine schwarze Decke? Michael findet das schön. Es sagt, dass er an den schwarzen

Nachthimmel und das unendliche Universum denkt, wenn er im Bett liegt. Davon bekommt man schre (2) Träume, sagt seine Mutter, und außerdem ist eine schwarze Decke hässlich. Michael bleibt bei seiner

Meinung. Er ist sowieso sicher, dass ein Erwa (3) ihn nicht verstehen kann. Deshalb hat seine Mutter

aufg (4), mit ihm über Geschmack zu streiten.

Punkte: