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Einzelpreis 30 Gr. (15 Epf.) LcmbergerZeitung Der Bezugspreis beträgt monatlich ZI. 4,80 oder RM 2,40, zuzüglich Träger- lohn bzw. Postzustellgebühren. Erscheinungsweise täglich mit Ausnahme Montags. Im Falle höherer Gewalt oder von sonstigen äußeren Ein- wirkungen besteht für den Verlag keinerlei Verpflichtung für Ersatz. Donnerstag, 2. Aprü 1942 4. Jahrgang / Folge 78 Anzeigebedingungen: Die 1 mm hohe und 22 mm breite Zelle 36 Gi oder 13 Grundschrift: Nonpareille, Textspalte 1 mm Höhe ZI. 3,— oder RM 1,50. Die Spaltenbreite beträgt 70 mm. Ermäßigte Grundpreise nach Preis- liste Nr. 2. Briefanschrift: Zeitungsverlag Krakau - Warschau. Krakau. Ijse günstige Lage der Dreieipakbnäctate auf allen Kriegsschauplätzen der Welt Rückwirkungen des deutschen Einsatzes auf die japanischen Siege und umgekehrt - Britische Befürchtungen um den Verlust des „Glacis von Indien" - Im Zeichen kommender Entscheidungen Berlin, 2. April Nachdem Lord Halifax vor einigen Tagen in einer Rede den kommenden Frühling und Som- mer in einen Vergleich mit den dunkelsten Ta- gen von 1918 gesetzt hatte und dann hinzu- fügte: „Wir haben viel verloren und können noch mehr verlieren", wird hier heute von be- sonderer Seite ein Überblick über die Kriegs- lage an allen Fronten gegeben, der die Richtig- keit der Ansicht des’ britischen Botschafters in Washington nachhaltig zu unterstreichen ver- mag. Dabei tritt in den Ausführungen besonders der Gedanke der Dreimächtepakt-Strategie zu- tage, die sowohl auf den Weltmeeren wie auf den Landschauplätzen die drei verbündeten Mächte von London, Washington und Moskau, wie in der Vergangenheit, so auch in der Zu- kunft wirksam zu treffen verstehen wird. Der Kriegsschauplatz umfaßt jetzt die, Klima- zonen vom nördlichen Polarkreis bis zum 50. Breitengrad Süd und reicht rund um den Erd- ball mit der einzigen Aussparung von Afrika südlich des Sambesi und von Südamerika. Kaum \ h ng: b sagen, wo die wichtigsten Ent- scheidungen heräirfeifen; aber der Umstand, daß von beiden Seiten dem Frühjahr mit höchster Spannung entgegengesehen wird, beweist, daß mindestens eine solche in dem Raum erwartet wird, in dem das Ende des Winters veränderte Bedingungen schafft, also an unserer Nord- und Ostfront. Der «Kreis unserer Gegner, der sich vielfach überzeugt hat, daß Deutschland nur in Europa geschlagen, aber nicht ausgehungert werden kann, der aber einen Angriff von We- sten her nicht wagen kann, hat alle Ursache, auf die Frühjahrsentwicklung gerade an dieser Front mit solchen Erwartungen Zu blicken, denn hier zerbricht ihr letzter und stärkster Degen. Die Rückwirkung der Siege Japans in Ost- asien reicht bis zur Kaukasusfront, an der die Orientarmee Auchinlecks den Sowjets die Hand reichen sollte. Die Berührung fand freilich statt über der Leiche Irans, von dem die Sowjets sich jetzt die Stücke abschneiden, die ihre Inter- essensphäre von 1907 ausmachten, aber sie mußten sich bereits lockern. Der erhoffte Nach- schub von Kriegsmaterial über die Zentralbahn von Iran und die Kraftwagenkolonnen zum Kas- pischen Meer wurde eine bittere Enttäuschung für die Sowjets. Australien mußte die verspro- chene Lieferung von Eisenbhanmaterial wider- rufen und verlangte seine Offiziere und Trup- pen zurück, und mit der unmittelbaren Bedro- hung Indiens begann der Abbau der Orient- armee in Richtung Karachi und Bombay. Wie lange noch, so wird die Seezufuhr zum Persi- schen Golf und zur Orientarmee unter dem Druck des japanischen Kreuzerkrieges im Ara- bischen Golf ebenso notleidend werden wie die Burmastraße, und diese Armee verliert ihren Sinn, die südchinesische ihren Rückhalt. Das gleiche droht den Wegen zum Roten Meer und zur ägyptischen Front, von Südafrika an der Ostküste aufwärts über Perim und Aden, daher die Bemühungen um Madagaskar, um die Hand auf die guten und verteidigten Häfen von Diego Suarez und Tamatave zu legen, als Stützpunkte für diese Route. Befürchtungen für diesen süd- östlichen Kriegsschauplatz von enormem Aus- maß und wichtigster Bedeutung werden laut ge- i äußert: Durchbruch der Deutschen zum Orient, I Durchbruch der Japaner von der entgegenge- I setzten Seite zur See und zu Lande, Zertrüm- merung der Orientfront, Durchbruch auch in Ägypten, Verlust des „Glacis vor Indien", an | dem seit vierzig Jahren gearbeitet wurde, dann t zu schweigen von Indien selbst, das nach dem E Fall von Burma vor die politische Entschei- | dung gestellt ist, mit allen Folgen für die künf- { tige Verfügung über die indische Millionen- I armee, die bisher Englands Kriege kämpfte. In der nördlichen Verlängerung dieser brüchigen Stellung aber sieht man das Schicksal der So- wjetarmee sich gleichfalls vollziehen. Für die Japaner stellen sich drei Operations- fronten dar: an Land über Burma gegen Indien, über See gegen den Bengalischen Golf, Ceylon und die Seestraßen des Indischen Ozeans und im Süden über die letzten Stützpunkte des Fein- des in Nord-Australien, Neuguinea und die Süd- see-Inseln gegen alle Versuche, in Australien eine neue Offensivfront zu errichten, die den englischen und amerikanischen Zeitungslesern und Rundfunkhörern durch Gerüchte von „riesi- gen Geleitzügen" und die Nachricht von der Überführung General Mc. Arthurs in Aussicht gestellt wird. Das bedeutet zwar eine weit- gespannte Verteilung der Streitkräfte, aber die japanische Flotte ist praktisch unversehrt, die Luftwaffe hat überall die Überlegenheit errungen, und starke Heeresteile wurden in Malaya und Niederländisch-Indien frei. Eine große Zahl neuer Stützpunkte und die Initiative sind auf seiten unseres Verbündeten, und das letztere gilt über- wältigend von allen Fronten der Dreipaktmächte. Im Mittelmeer ist es von der britischen Flotte nach dem Verlust so vieler Schlachtschiffe und Kreuzer und der pausenlosen Bekämpfung von Malta stiller geworden. Unser Nachschub nach Tripolis floriert. Auch hier ernste Spannung vor dem Kommenden. Im Schwarzen Meer bleiben die Sowjetflotte und ihre Stützpunkte zu be- kämpfen, um die Krim und die deutsche Südfront zu entlasten. Am Atlantik steht die Seefront un- erschüttert und gegen jeden Invasionsgedanken stark gedeckt. Im Kanal herrscht der Kampf der Luft- und leichten Seestreitkräfte, und die Durch - fahrt unserer schweren Schiffe zeigte, welche Machtballung uns vor Englands Küste möglich ist. Invasion in Norwegen? Ist nach den Erfah- rungen von Namsos und Andalsnes und den Verlusten im April 1940 daran zu glauben? Was darüber verlautet, wirkt eher bewußt irreführend, und die Versenkungsziffern dieser ersten Monate des Jahres können die Möglichkeiten einer nen- nenswerten Übersee-Expedition nicht verbessert haben. Zur Murmanküste ziehen noch feind- liche Geleitzüge, nicht ohne Verluste, aber dort fallen keine Weltkriegsentscheidungen. Kanada gibt Australien auf Ablehnung von Trappengestellung - Die Kämpfe in Burma Stockholm, 2. April Für die Aussichtslosigkeit der Lage des fünf- ten Kontinents liegt ein neues bezeichnendes Zeugnis vor. Kanada, das wie auch andere bri- tische, Dominier* den Au'tag erhalten halt» 4 Truppen für Australien zu stellen, lehnte ein sol- ches Ansinnen ab mit der Bemerkung, daß eine Verstärkung der in Australien liegenden Kon- _ tingente sinnlos sei. Unterdessen sind zwar an* der Küste in Australien verschiedene andere Kontingente, darunter auch neuseeländische Truppen gelandet, die vorher auf ägyptischem Boden gestanden hatten, aber in Canberra weist man darauf hin, daß Australien heute, obgleich es nun seine eigenen Landsleute zur Verteidi- gung hat, dem drohenden Widerstand der Ja- paner zu begegnen nicht in der Lage ist. Direkte Anzeichen für den Beginn dieses Angriffes lie- gen zwar, abgesehen von einer Verstärkung der japanischen Luftangriffstätigkeit gegen Austra- lien, nicht vor. So haben japanische Marineflug- zeuge ara 30. März wieder einen schweren An- griff auf Port Darwin durchgeführt und dabei militärische Einrichtungen des Flugplatzes weit- gehend beschädigt. Der Kampf zwischen japanischen und australischen Jagdflugzeu- gen, zu dem es dabei gekommen ist, gibt ein neues Beispiel für die Ungleichheit im militärischen Können der Gegner. Die Japaner schossen neun Zehntel der australischen Ma- schinen ab, während die Australier nicht einmal in der Lage waren, einen einzigen Gegner zu vernichten. Auch die Lage auf dem Kriegs- i V'ipJütz. (in Burma wird für die Briten von lag zu Täg krrtischer. Sie versucntm Ftviuc unter allen Bedingungen zu halten. Ist aber Prome gefallen, so liegt das ölz‘entrum von Singu offen vor den Japanern. Die Umfassungs- bewegung der Japaner westlich und ostwärts von Prome droht zu einer Einschließung der bri- tischen Truppen zu führen, die auf beiden Flan- ken von überlegenen japanischen Streitkräften angegriffen weiden. Die britischen Verluste sind gerade im Kampfabschnitt bei Prome besonders hoch. Teile der in der vordersten Linie einge- setzten indischen Regimenter mußten abgelöst werden, da sie sich als unzuverlässig erwiesen und in ganzen Verbänden zu den Japanern überliefen. Hinter den britischen Linien geht der Aufstand der Burmesen im ölgebiet weiter. Die Bahnlinie von Toungoo nach Mandaley ist von den Aufständischen an mehreren Stellen zer- stört worden, wodurch der Nachschub für die südlich Yamethin kämpfenden Tschungking-chine- sischen Truppen unterbrochen ist. Bei Thazi kam es zu blutigen Zusammenstößen zwischen maro- dierenden Tschungkingsoldaten und burmesi- schen Freiheitskämpfern. Konferenz im Schatten der U-Boote Marineminister Knox vor dem internationalen Verteidigungsrat Bern, 2. April Der interamerikanische Verteidigungsrat, dem sämtliche 21 amerikanischen Republiken ange- hören, ist in diesen Tagen in Washington zusam- mengetreten. Dabei hielt der USA-Marinemini- ster eine längere Rede, in der er mehrfach her- vorhob, daß die USA selbstverständlich soviel Kriegsmaterial an die amerikanischen Nationen liefern würden, „als sie unter den gegenwärtigen Umständen könnten." Knox erinnerte den Ver- teidigungsrat weiter daran, daß die Vereinigte .1 Staaten allen anderen amerikanischen Republiken ihre vollständige Unterstützung im Falle eines Angriffes von seiten nichtamerikanischer Mächte zugesichert, und daß sie auch ihre Hilfeleistung in Form von Waffenlieferungen, der Ausbildung von Personal und der Bereitstellung von tech- nischen Beratern versprochen haben, soweit solche gewünscht werden. Er betonte jedoch, jede der Republiken müsse im Bereich ihrer Möglich- keiten ihre eigenen Marinehilfsmittel entwickeln, um eine wirksame Kooperation, besonders gegen die der Schiffahrt drohenden Gefahr, entfalten zu können. Weiter sagte Knox: „Die Vereinigten Staaten werden natürlich soviel Marinematerial liefern, als unter den gegenwärtigen Umständen verfügbar ist, um das Vorhandene zu ergänzen. Mit der Erhöhung unserer Produktionskapazität hoffen wir, schließlich noch zusätzliches Marine- material liefern zu können, das von den verschie- denen amerikanischen Republiken benötigt wird. Dem Internationalen Verteidigungsrat war bei seinem Zutritt ursprünglich die Aufgabe zuge- dacht gewesen, für die Verteidigung des amerika- nischen Kontinents geeignete Maßnahmen zu treffen, und die Außenpolitik von Washington hatte sich gemäß dem Übergewicht der Vereinig- ten Staaten von vorneherein die Führung auch in diesem Verteidigungsrat zu sichern verstan- den. Die Reden, die aber jetzt die erste Tagung der 21 amerikanischen Diplomaten in Washing- ton begleitet haben, haben die ursprüngliche Zielsetzung der neugeschaffenen Institution kaum noch erkennen lassen. Sowohl der Marinemini- ster Knox, wie auch Kriegssekretär Stimson und der britische Botschafter Lord Halifax beschränk- ten sich in ihren Darlegungen auf allgemeine Phrasen, die aber den einzelnen amerikanischen Republiken keine Anhaltspunkte dafür zu geben vermochten, welche Hilfe ihnen im Falle eines Angriffs durch die Vereinigten Staaten gewährt werden könnte. Und so hat sich auch das Bild der Washingtoner Konferenz schon bei ihrer er- sten Tagung fast umgekehrt: nicht mehr die Überweisung von Kriegsmaterial der Vereinigten Staaten an die einzelnen Republiken stand im Vordergrund der Debatten, sondern im wesent- lichen versuchten sowohl Knox wie auch Hali- fax die militärischen Kräfte der amerikanischen Länder, vor allem ihre Schiffstonnage für die amerikanischen Kriegsbedürfnisse einzuspannen. Wenigstens haben diese Gedanken weitaus im Vordergrund der Reden gestanden: sowohl Knox wie Halifax traten nicht mehr als Ver- treter starker jeglicher Unterstützung bereiter und fähiger Mächte auf, sondern vielmehr als Bittsteller für die Interessen ihrer eigenen be- drohten Länder. Dabei ist von den japanischen und deutschen Angriffen zur See gegen die Ver- einigten Staaten auf dieser Tagung der Interna- tionalen Amerikanischen Verteidigungskonferenz nicht die Rede gewesen, aber der Schatten der deutschen U-Boote stand deutlich über allen Reden. Daß die 20 Republiken des amerika- nischen Kontinents aus Washington keine Hilfe zu erwarten haben, geht im übrigen deutlich ge- nug hervor aus dem gerade in den letzten Wo- chen immer mehr in Erscheinung getretenen amerikanischen Unvermögen, an einer für die gesamte Kriegführung der Alliierten noch viel wichtigeren Front, dem sowjetischen Kriegs- schauplatz nämlich, wirksame Hilfe zu leisten. Neue Bücher - alte Bücher Die Situation der literarischen Welt Von Ü.-E. Struckmann Es geschah in einer großen Buchhandlung in Berlin. Ein dreibändiges Werk wurde ver- langt, das neben wenigen anderen Büchern in einem der vielen Regale stand. Der Käu- fer bekam es jedoch nicht: es sei nur mög- lich, einen Band abzugeben, anders würden die Anordnungen übertreten. Der Käufer fügte sich notgedrungen und ersann einen nicht ganz korrekten Ausweg,, am nächsten Tag Band zwei und wiederum am folgenden den dritten durch gute Bekannte besorgen zu lassen. Aber siehe da: schon nach 24 Stunden waren von zwei verschiedenen an- deren Interessenten die beiden Bände ge- kauft worden! Ein Beispiel aus diesen Tagen, zwar gro- tesk anmutend, aber eben so, wie es die Wirklichkeit nicht selten ist. Die Schwierig- keit, heute bestimmte Bücher zu bekommen, ist groß; jeder weiß es aus oft schmerzlicher Erfahrung. Der Krieg hat die Maßnahmen diktiert, daß hie und dort die Verkaufszahl beschränkt wurde. Er hat die Auflagenhöhen der Verlagsproduktionen bestimmt. Er macht es den Verlegern schwer, Termine innezu- halten, Papier zu bekommen, material reiche Buchbindereien ausfindig zu machen und dennoch werden auch heute wie einst tagtäglich Neuerscheinungen angezeigt, werden Neuauflagen ausgeliefert, werden die Lesehungrigen in den meisten Fällen auf ihre Kosten kommen. Ihre Zahl ist erstaunlich groß. Größer «noch als vor dem Krieg, was zweifellos zu gutem Teil auf dieselben Grünere zurückzu.- führen ist, welche dem so starken Besuch aller kulturellen Veranstaltungen zu (Jrunde liegen: vor kurzem war hier davon gespro- chen worden. Zudem ist heute erklärlicher- weise mehr Geld frei geworden für den Bü- cherkauf, als es noch vor dem Kriege der Fall war. Und ferner spielt eine große Rolle, daß die Versorgung der Soldaten an den Fronten mit gutem Schrifttum zahlenmäßig sehr stark ins Gewicht fällt. Die Zifferp stiegen von Jahr zu Jahr: 1939 wurden von den Frontbuchhandlungen noch rund 5000 Bücher verkauft, im Jahr darauf waren es bereits 900000, und 1941 gar schon zwei Mil- lionen. Sowohl die zwölf fahrbaren Front- buchhandlungen haben daran, mit einem täglichen .Umsatz von bis zu 200 Exemplaren und Einzelkäufen, die oft 20,— RM betragen, ihren Anteil, als auch die stationären, von denen eine einen Monatsabsatz von an- nähernd 15000 Büchern melden kann. Was für das Käuferpublikum im Reich gilt, ist auch für die Soldaten typisch. Nicht nur, vice versa, dies: „Jeder stürzt sich auf die überfüllten Regale des Wagens, die eine reichhaltige und sorgfältige Auswahl un- seres gesamten Schrifttums bergen . . son- dern ebenso: „Gedichte von Storm, Möricke, Hölderlin, Goethe oder Rückert sind fast immer vergriffen. Werke von Nietzsche, Fichte und Chamberlain muß ich" — es be- richtet ein Frontbuchhändler — „ständig auf Lager haben. Daß dabei vor allem der gute Roman bevorzugt wird, versteht sich von selbst." Dieser Nachfrage nun zu genügen, ist selbstverständlich vordringlich. Deshalb ja auch die Hinweise zum Tag des Buches im vergangenen Jahr, daß der Soldat und nächst ihm die in der Heimat am angespanntesten Arbeitenden in den Buchhandlungen vor allen anderen zu berücksichtigen seien Des- halb andrerseits auch das starke Zurück- greifen auf ältere Lagerbestände in den Ver- lagshäusern und bei den Sortimentern. Da nun aber Neuerscheinungen nicht mehr in beliebiger Auflagenhöhe ausgegeben wer- den, da oft schon den Ankündigungen in den Fachzeitschriften der Vermerk „Vergriffen" hinzugefügt ist, da also weite Kreise auch der speziell interessierten Allgemeinheit häufig ihre Wünsche unbefriedigt seken müssen, mögen die regelmäßigen Rezensionen in den großen Zeitungen illusorisch erschei- nen. Jedoch zu Unrecht. Es bleibt stets Chro- nistenpflicht anzuzeigen, was das literarische Leben hervorbringt. Und Besprechungen, die immerhin auf Inhalt und Form wertend, be- ratend und fördernd eingehen, abzulehnen, weil ohnehin Bücher schlechthin gekauft würden, ist ebenso sehr ein Fehlschluß, ob- schon sich heute etliche Instanzen von Amtswegen aller unterstützungswürdigen Werke annehmen. Es bleibt auch in dieser Zeit die Notwendigkeit bestehen, yor aller

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E inzelp re is 30 Gr. (15 Epf.)

LcmbergerZeitungDer Bezugspreis beträgt monatlich ZI. 4,80 oder RM 2,40, zuzüglich Träger­lohn bzw. Postzustellgebühren. Erscheinungsweise täglich mit Ausnahme Montags. Im Falle höherer Gewalt oder von sonstigen äußeren Ein­wirkungen besteht für den Verlag keinerlei Verpflichtung für Ersatz.

Donnerstag, 2. Aprü 19424. Jahrgang / Folge 78

A n ze ig eb ed in g u n g en : D ie 1 m m h o h e u n d 22 m m b re ite Z e lle 36 G i o d e r 13 G ru n d sch r ift: N o n p a re ille , T e x ts p a lte 1 mm H ö h e ZI. 3 ,— o d e r RM 1,50. D ie S p a lte n b re ite b e trä g t 70 mm. E rm äß ig te G ru n d p re is e n a c h P re is­lis te N r. 2. B rie fa n sc h rift: Z e itu n g s v e r la g K ra k a u - W arsc h a u . K r a k a u .

Ijse günstige Lage der Dreieipakbnäctate au f allen Kriegsschauplätzen der Welt

Rückwirkungen des deutschen Einsatzes auf die japanischen Siege und umgekehrt - Britische Befürchtungen um den Verlust des „Glacis von Indien" - Im Zeichen kommender Entscheidungen

Berlin, 2. A pril Nachdem Lord Halifax vor einigen Tagen in

einer Rede den kommenden Frühling und Som­mer in einen V ergleich mit den dunkelsten Ta­gen von 1918 gesetzt hatte und dann hinzu- fügte: „Wir haben viel verloren und können noch mehr verlieren", wird hier heute von be­sonderer Seite ein Überblick über die Kriegs­lage an allen Fronten gegeben, der die Richtig­keit der Ansicht des’ britischen Botschafters in W ashington nachhaltig zu unterstreichen ver­mag. Dabei tritt in den Ausführungen besonders der Gedanke der Dreimächtepakt-Strategie zu­tage, die sowohl auf den Weltmeeren wie auf den Landschauplätzen die drei verbündeten Mächte von London, Washington und Moskau, w ie in der Vergangenheit, so auch in der Zu­kunft wirksam zu treffen verstehen wird.

Der K riegsschauplatz umfaßt je tz t d ie , Klima­zonen vom nördlichen Polarkreis bis zum 50. B reitengrad Süd und reicht rund um den Erd­ball m it der einzigen A ussparung von A frika südlich des Sambesi und von Südamerika. Kaum

\ h ng: b sagen, wo die w ichtigsten Ent­scheidungen heräirfeifen; aber der Umstand, daß von beiden Seiten dem Frühjahr m it höchster Spannung entgegengesehen wird, bew eist, daß m indestens eine solche in dem Raum erw arte t w ird, in dem das Ende des W inters veränderte Bedingungen schafft, also an unserer N ord- und O stfront. Der «Kreis unserer G egner, der sich v ielfach überzeugt hat, daß D eutschland nur in Europa geschlagen, aber n icht ausgehungert w erden kann, der aber einen Angriff von W e­sten her nicht wagen kann, h a t alle Ursache, auf die Frühjahrsentw icklung gerade an d ieser Fron t m it solchen Erwartungen Zu blicken, denn h ie r zerbricht ihr letzter und s tä rk ste r Degen.

Die Rückwirkung der Siege Jap an s in O st­asien reich t bis zur Kaukasusfront, an der die O rien tarm ee Auchinlecks den Sow jets die H and reichen sollte. Die Berührung fand freilich sta tt über der Leiche Irans, von dem die Sow jets sich je tz t d ie S tücke abschneiden, die ihre In ter­essensphäre von 1907 ausm achten, aber sie m ußten sich bere its lockern. Der erhoffte N ach­schub von K riegsm aterial über die Zentralbahn von Iran und die K raftw agenkolonnen zum K as­p ischen M eer w urde eine b ittere Enttäuschung für die Sow jets. A ustralien m ußte die verspro­chene L ieferung von Eisenbhanm aterial w ider­rufen und verlang te seine Offiziere und Trup­pen zurück, und m it der unm ittelbaren Bedro­hung Indiens begann der A bbau der O rient­arm ee in R ichtung K arachi und Bombay. W ie lange noch, so w ird die Seezufuhr zum Persi­schen Golf und zur O rien tarm ee u n te r dem Druck des japan ischen K reuzerkrieges im A ra­bischen Golf ebenso notle idend w erden w ie die Burm astraße, und diese A rm ee v e rlie rt ihren Sinn, die südchinesische ih ren R ückhalt. Das gleiche droh t den W egen zum Roten M eer und zur ägyptischen Front, von Südafrika an der O stküste aufw ärts über Perim und Aden, daher die Bemühungen um M adagaskar, um die H and auf die guten und verteid ig ten H äfen von Diego Suarez und T am atave zu legen, als S tü tzpunkte für diese Route. B efürchtungen für d iesen süd­östlichen K riegsschauplatz von enorm em A us­maß und w ichtigster Bedeutung w erden lau t ge-

i äußert: D urchbruch der D eutschen zum O rient,I Durchbruch der Jap an er von der entgegenge- I setzten Seite zur See und zu Lande, Z ertrüm ­

m erung der O rientfront, D urchbruch auch in Ägypten, V erlust des „Glacis vor Indien", an

| dem seit vierzig Jah ren gearbeite t wurde, dann t zu schw eigen von Indien selbst, das nach dem E Fall von Burma vor die politische Entschei-| dung gestellt ist, m it allen Folgen für die künf-{ tige Verfügung über die indische Millionen-I armee, die bisher Englands K riege käm pfte. In

der nördlichen V erlängerung dieser brüchigen Stellung aber sieht m an das Schicksal der So­w jetarm ee sich gleichfalls vollziehen.

Für die Japaner stellen sich drei O perations­fronten dar: an Land über Burma gegen Indien, über See gegen den Bengalischen Golf, Ceylon und die Seestraßen des Indischen O zeans und im Süden über die letzten S tützpunkte des Fein­des in N ord-A ustralien, N euguinea und die Süd- see-Inseln gegen alle Versuche, in A ustralien eine neue Offensivfront zu errichten, die den englischen und am erikanischen Z eitungslesern und Rundfunkhörern durch G erüchte von „riesi­gen Geleitzügen" und die N achrich t von der Überführung G eneral Mc. A rthurs in A ussicht gestellt wird. Das bedeu te t zw ar eine w eit­gespannte V erteilung der S treitkräfte, aber die japanische Flotte ist prak tisch unversehrt, die

Luftwaffe h a t überall die Ü berlegenheit errungen, und starke H eeresteile w urden in M alaya und N iederländisch-Indien frei. Eine große Zahl neuer S tützpunkte und die In itia tive sind auf seiten unseres V erbündeten, und das le tztere gilt über­w ältigend von allen Fronten der D reipaktm ächte.

Im M ittelm eer ist es von der b ritischen Flotte nach dem V erlust so v ieler Schlachtschiffe und Kreuzer und der pausenlosen Bekämpfung von M alta stiller gew orden. U nser N achschub nach Tripolis floriert. A uch h ier ernste Spannung vor dem Kommenden. Im Schw arzen M eer bleiben die Sow jetflotte und ihre S tützpunkte zu be­kämpfen, um die Krim und die deutsche Südfront zu entlasten. Am A tlan tik steh t die Seefront un ­

erschü tte rt und gegen jeden Invasionsgedanken stark gedeckt. Im K anal herrsch t der Kampf der Luft- und leichten Seestreitk räfte , und die D urch­fahrt unserer schw eren Schiffe zeigte, w elche M achtballung uns vor Englands Küste möglich ist. Invasion in N orw egen? Ist nach den Erfah­rungen von N am sos und A ndalsnes und den V erlusten im April 1940 daran zu glauben? W as darüber verlautet, w irk t eher bew ußt irreführend, und die V ersenkungsziffern dieser ersten M onate des Jah res können die M öglichkeiten einer nen­nensw erten Ü bersee-Expedition n ich t verbessert haben. Zur M urm anküste ziehen noch feind­liche G eleitzüge, n icht ohne V erluste, aber dort fallen keine W eltkriegsentscheidungen.

Kanada gibt Australien aufAblehnung von Trappengestellung - Die Kämpfe in Burma

Stockholm , 2. A pril Für die A ussichtslosigkeit der Lage des fünf­

ten K ontinents lieg t e in neues bezeichnendes Zeugnis vor. K anada, das wie auch andere b ri­tische, Dominier* den A u 't a g erhalten halt» 4 T ruppen für A ustralien zu stellen, lehn te ein sol­ches A nsinnen ab m it der Bem erkung, daß eine V erstärkung der in A ustralien liegenden Kon- _ tingen te sinnlos sei. U nterdessen sind zw ar an* der K üste in A ustralien verschiedene andere K ontingente, d arun te r auch neuseeländische Truppen gelandet, die vo rher auf ägyptischem Boden gestanden hatten , aber in C anberra w eist m an darau f hin, daß A ustralien heute, obgleich es nun seine eigenen Landsleute zur V erteid i­gung hat, dem drohenden W iderstand der J a ­p aner zu begegnen n ich t in der Lage ist. D irekte A nzeichen für den Beginn dieses Angriffes lie­gen zwar, abgesehen von e iner V erstärkung der japanischen Luftangriffstätigkeit gegen A ustra­lien, n ich t vor. So haben japanische M arineflug­zeuge ara 30. M ärz w ieder einen schw eren A n­griff auf Port Darwin durchgeführt und dabei m ilitärische E inrichtungen des Flugplatzes w eit­gehend beschädigt. Der Kampf zw ischen japanischen und australischen Jagdflugzeu­gen, zu dem es dabei gekom m en ist, gibt ein neues Beispiel für die U ngleichheit im m ilitärischen Können der G egner. Die Japaner

schossen neun Z ehntel der australischen M a­schinen ab, w ährend die A ustralier n ich t einm al in der Lage w aren, einen einzigen G egner zu vernichten . Auch die Lage auf dem Kriegs-

i V 'ipJütz. ( in Burma w ird für die Briten von la g zu Täg krrtischer. Sie versucntm Ftviuc un ter allen Bedingungen zu halten. Is t aber Prome gefallen, so liegt das ö lz‘entrum von Singu offen vor den Japanern . Die Umfassungs­bew egung der Jap an er w estlich und ostw ärts von Prom e droh t zu einer Einschließung der bri­tischen Truppen zu führen, die auf beiden Flan­ken von überlegenen japanischen S treitkräften angegriffen w eiden. Die britischen V erluste sind gerade im K am pfabschnitt bei Prome besonders hoch. Teile der in der vordersten Linie einge­setzten indischen Regim enter m ußten abgelöst w erden, da sie sich als unzuverlässig erw iesen und in ganzen V erbänden zu den Japanern überliefen. H inter den britischen Linien geht der A ufstand der Burmesen im ö lg e b ie t w eiter. Die Bahnlinie von Toungoo nach M andaley is t von den A ufständischen an m ehreren Stellen zer­stö rt w orden, w odurch der N achschub für die südlich Yamethin käm pfenden Tschungking-chine- sischen T ruppen unterbrochen ist. Bei Thazi kam es zu b lu tigen Zusam m enstößen zw ischen m aro­dierenden T schungkingsoldaten und burm esi­schen Freiheitskäm pfern.

Konferenz im Schatten der U-BooteMarineminister Knox vor dem internationalen Verteidigungsrat

Bern, 2. A prilDer in teram erikanische V erteid igungsrat, dem

säm tliche 21 am erikanischen Republiken ange­hören, ist in diesen T agen in W ashington zusam ­m engetreten. Dabei h ie lt der USA-M arinemini- ste r eine längere Rede, in der er m ehrfach her­vorhob, daß die USA selbstverständlich soviel K riegsm aterial an die am erikanischen N ationen liefern w ürden, „als sie un ter den gegenw ärtigen U m ständen könnten." Knox erinnerte den V er­te id igungsrat w eiter daran, daß die V ereinigte .1 Staaten allen anderen am erikanischen Republiken ihre vo llständige U nterstützung im Falle eines A ngriffes von seiten n ichtam erikanischer M ächte zugesichert, und daß sie auch ihre H ilfeleistung in Form von W affenlieferungen, der Ausbildung von Personal und der B ereitstellung von tech­nischen B eratern versprochen haben, sow eit solche gew ünsch t w erden. Er beton te jedoch, jede der Republiken m üsse im Bereich ih rer M öglich­keiten ihre eigenen M arinehilfsm ittel entw ickeln, um eine w irksam e K ooperation, besonders gegen die der Schiffahrt drohenden Gefahr, entfalten zu können. W eiter sag te Knox: „Die V ereinigtenS taaten w erden natürlich soviel M arinem aterial liefern, als un ter den gegenw ärtigen U mständen verfügbar ist, um das V orhandene zu ergänzen. Mit der E rhöhung unserer P roduktionskapazität hoffen wir, schließlich noch zusätzliches M arine­m aterial liefern zu können, das von den versch ie­denen am erikanischen Republiken benötig t wird.

Dem In ternationalen V erteid igungsrat w ar bei seinem Zutritt ursprünglich die Aufgabe zuge­dacht gew esen, für die V erteidigung des am erika­nischen K ontinents geeignete M aßnahm en zu treffen, und die A ußenpolitik von W ashington ha tte sich gemäß dem Ü bergew icht der V erein ig­ten S taaten von vorneherein die Führung auch in diesem V erteid igungsrat zu sichern vers tan ­den. Die Reden, d ie aber je tz t die ers te Tagung

der 21 am erikanischen D iplom aten in W ashing­ton beg leite t haben, haben die ursprüngliche Zielsetzung der neugeschaffenen Institu tion kaum noch erkennen lassen. Sowohl der M arinem ini­ster Knox, w ie auch K riegssekretär Stimson und der britische Botschafter Lord H alifax beschränk­ten sich in ihren D arlegungen auf allgem eine Phrasen, die aber den einzelnen am erikanischen Republiken keine A nhaltspunkte dafür zu geben verm ochten, w elche Hilfe ihnen im Falle eines Angriffs durch die V ereinigten Staaten gew ährt w erden könnte. Und so h a t sich auch das Bild der W ashingtoner Konferenz schon bei ihrer er­sten Tagung fast um gekehrt: n ich t m ehr die Ü berweisung von K riegsm aterial der V ereinigten S taaten an die einzelnen Republiken stand im V ordergrund der D ebatten, sondern im w esen t­lichen versuchten sowohl Knox wie auch H ali­fax die m ilitärischen K räfte der am erikanischen Länder, vo r allem ihre Schiffstonnage für die am erikanischen K riegsbedürfnisse einzuspannen. W enigstens haben diese G edanken w eitaus im V ordergrund der Reden gestanden: sowohlKnox wie Halifax traten nicht m ehr als V er­tre te r s tarker jeglicher U nterstützung bereiter und fähiger M ächte auf, sondern v ielm ehr als B ittsteller für die Interessen ih rer eigenen be­drohten Länder. Dabei is t von den japanischen und deutschen Angriffen zur See gegen die V er­einigten S taaten auf dieser Tagung der In terna­tionalen A m erikanischen V erteidigungskonferenz n icht die Rede gew esen, aber der Schatten der deutschen U-Boote stand deutlich über allen Reden. Daß die 20 Republiken des amerika­nischen Kontinents aus Washington keine Hilfe zu erw arten haben, geht im übrigen deutlich ge­nug hervor aus dem gerade in den letzten W o­chen immer m ehr in Erscheinung getretenen am erikanischen Unverm ögen, an einer für die gesam te K riegführung der A lliierten noch viel w ichtigeren Front, dem sow jetischen Kriegs­schauplatz nämlich, w irksam e Hilfe zu leisten.

Neue Bücher - alte BücherDie Situation der literarischen Welt

Von Ü.-E. StruckmannEs geschah in einer großen Buchhandlung

in Berlin. Ein dreibändiges Werk wurde ver­langt, das neben wenigen anderen Büchern in einem der vielen Regale stand. Der Käu­fer bekam es jedoch nicht: es sei nur mög­lich, einen Band abzugeben, anders würden die Anordnungen übertreten. Der Käufer fügte sich notgedrungen und ersann einen nicht ganz korrekten Ausweg,, am nächsten Tag Band zwei und wiederum am folgenden den dritten durch gute Bekannte besorgen zu lassen. Aber siehe da: schon nach 24 Stunden waren von zwei verschiedenen an­deren Interessenten die beiden Bände ge­kauft worden!

Ein Beispiel aus diesen Tagen, zwar gro­tesk anmutend, aber eben so, wie es die W irklichkeit nicht selten ist. Die Schwierig­keit, heute bestimmte Bücher zu bekommen, ist groß; jeder weiß es aus oft schmerzlicher Erfahrung. Der Krieg hat die Maßnahmen diktiert, daß hie und dort die Verkaufszahl beschränkt wurde. Er hat die Auflagenhöhen der Verlagsproduktionen bestimmt. Er macht es den Verlegern schwer, Termine innezu­halten, Papier zu bekommen, material reiche Buchbindereien ausfindig zu machen — und dennoch werden auch heute wie einst tagtäglich Neuerscheinungen angezeigt, werden Neuauflagen ausgeliefert, werden die Lesehungrigen in den meisten Fällen auf ihre Kosten kommen.

Ihre Zahl ist erstaunlich groß. Größer «noch als vor dem Krieg, was zweifellos zu gutem Teil auf dieselben Grünere zurückzu.- führen ist, welche dem so starken Besuch aller kulturellen Veranstaltungen zu (Jrunde liegen: vor kurzem war hier davon gespro­chen worden. Zudem ist heute erklärlicher­weise mehr Geld frei geworden für den Bü­cherkauf, als es noch vor dem Kriege der Fall war. Und ferner spielt eine große Rolle, daß die Versorgung der Soldaten an den Fronten mit gutem Schrifttum zahlenmäßig sehr stark ins Gewicht fällt. Die Zifferp stiegen von Jahr zu Jahr: 1939 wurden von den Frontbuchhandlungen noch rund 5000 Bücher verkauft, im Jahr darauf waren es bereits 900000, und 1941 gar schon zwei Mil­lionen. Sowohl die zwölf fahrbaren Front­buchhandlungen haben daran, mit einem täglichen .Umsatz von bis zu 200 Exemplaren und Einzelkäufen, die oft 20,— RM betragen, ihren Anteil, als auch die stationären, von denen eine einen Monatsabsatz von an­nähernd 15000 Büchern melden kann.

Was für das Käuferpublikum im Reich gilt, ist auch für die Soldaten typisch. Nicht nur, vice versa, dies: „Jeder stürzt sich auf die überfüllten Regale des Wagens, die eine reichhaltige und sorgfältige Auswahl un­seres gesamten Schrifttums bergen . . son­dern ebenso: „Gedichte von Storm, Möricke, Hölderlin, Goethe oder Rückert sind fast immer vergriffen. W erke von Nietzsche, Fichte und Chamberlain muß ich" — es be­richtet ein Frontbuchhändler — „ständig auf Lager haben. Daß dabei vor allem der gute Roman bevorzugt wird, versteht sich von selbst." Dieser Nachfrage nun zu genügen, ist selbstverständlich vordringlich. Deshalb ja auch die Hinweise zum Tag des Buches im vergangenen Jahr, daß der Soldat und nächst ihm die in der Heimat am angespanntesten Arbeitenden in den Buchhandlungen vor allen anderen zu berücksichtigen seien Des­halb andrerseits auch das starke Zurück­greifen auf ältere Lagerbestände in den Ver­lagshäusern und bei den Sortimentern.

Da nun aber Neuerscheinungen nicht mehr in beliebiger Auflagenhöhe ausgegeben wer­den, da oft schon den Ankündigungen in den Fachzeitschriften der Vermerk „Vergriffen" hinzugefügt ist, da also weite Kreise auch der speziell interessierten Allgemeinheit häufig ihre Wünsche unbefriedigt seken müssen, mögen die regelmäßigen Rezensionen in den großen Zeitungen illusorisch erschei­nen. Jedoch zu Unrecht. Es bleibt stets Chro­nistenpflicht anzuzeigen, was das literarische Leben hervorbringt. Und Besprechungen, die immerhin auf Inhalt und Form wertend, be­ratend und fördernd eingehen, abzulehnen, weil ohnehin Bücher schlechthin gekauft würden, ist ebenso sehr ein Fehlschluß, ob­schon sich heute etliche Instanzen von Amtswegen aller unterstützungswürdigen W erke annehmen. Es bleibt auch in dieser Zeit die Notwendigkeit bestehen, yor aller

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Erfolgreiche Angriffe nordostwärts OrelVorstoß britischer Anfklärungskräfte in Nordafrika abgewiesen

Öffentlichkeit aus stets wachem Verantwor­tungsbewußtsein die Mosaiksteinchen anein­anderzufügen, deren Gesamtheit den Stand und die Tendenzen des Schrifttums unserer Tage erkennen lassen. Es geht ja nicht allein um die Beratung der Autoren oder auch der Verleger, sondern der Leser oder die, welche es werden wollen, verlangen ge­führt zu werden. Nicht gering zu achten ist ferner, daß Rezensionen, an welcher Stelle sie auch erscheinen, stets gleichsam Schau­fenster sind, aus denen zumindest ein Teil­gebiet des literarischen Schaffens spricht.

Durch dieses Schaufenster nun erblickt man heute, trotz allen Schwierigkeiten, ein überaus reges Leben. Und dieser Eindruck ist derselbe, wie gesagt, den der ganze kul­turelle Bereich vermittelt. Es will viel be­sagen, daß zeitgenössische Autoren ihre Bü­cher wie stets der Öffentlichkeit zu über­geben vermögen. Es besagt viel, daß immer wieder neue Auflagen alter bekannter Werke erscheinen. Und es besagt besonders viel, daß nicht nur bereits vor 1939 begon­nene oder auch nur geplante Gesamtaus­gaben fortgeführt werden, sondern daß auch auf neue Vorhaben aufmerksam gemacht wird. Die monumentale Goethe-Ausgabe, die der Stifterschen oder Rilkeschen W erke oder, aus der jüngsten Zeit, die von dem Kultusministerium in Stuttgart und der Deut­schen Akademie in München unter Mitwir­kung des Reichserziehungsministeriums und des Reichspropagandaministeriums vorgese­hene neue historisch-kritische Hölderlin- Ausgabe — sie sind Beispiel genug!

Wenn also die deutsche Gegenwart trotz dem Kampf um Sein oder Nichtsein ihrer Verpflichtung gegenüber den zeitgenössi­schen Dichtern und Schriftstellern bewußt ist, so pflegt sie, wie es nur rechtens ist, nicht minder die W ahrung und W eiter­führung der großen Tradition. Die Fragen nach den bleibenden geistigen und seeli­schen W erten wollen und müssen heute dringlicher und auch sorgfältiger beantwor­tet werden, weil der vergängliche Tag, nur zu verständlich, nicht mehr allein symbo­lisch gedacht wird. Nach diesen W erten wird gesucht. Sie liegen nicht an der Ober­fläche der Zeit und des Seins. Reiche und Jahrhunderte haben ihnen nachgeeifert, haben sie vertieft, haben für sie gekämpft. Wie man sie immer nannte, ist gleichgültig. Nicht aber, wo man sie findet: im Buch, das von Anfang an das Behältnis war, ein Mitt­ler und eine Brücke. Es ist wahrhaftig kein Fehler, wenn diese seine Eigenschaft, die gar sein Charakter genannt werden kann, heute aufs neue entdeckt und erkannt wurde. Die zeitbedingten Schwierigkeiten sind wohl dazu geschaffen, v^ il das Ver?

»langen nach dem gedruckten "Wort infolge des nicht seifen empfundenen Mangels an ausgesprochenen Neuheiten wieder den Weg zu den oft recht vernachlässigten, wenn nicht gar vergessenen oder — noch ärger, aber ebenso wohl möglich — unbekannten Dichtern unserer Vergangenheit bahnt. Auch die mannigfachen Anthologien, deren Her­ausgeber beispielsweise gern „Große Män­n e r . .." mit speziellen Briefinhalten verbin­den, bieten zweifellos eine Möglichkeit, die Beschäftigung mit dem Literaturgut der Ver­gangenheit anzubahnen.— Wie aber auch der einzelne seinen Wunsch nach ganz privater, stiller Ansprache und Zwiesprache nachzu­kommen sich müht, dringt er in eine W elt ein, der er sich verwandt fühlt, die ihm persönlich Antworten zu geben vermag, dann werden sich zweifellos eines Tages auch der zweite und der dritte Band finden, die den ersten ergänzen, und wenn es auch noch einige Zert. dauert!

Große Parade in MadridAm Tage der nationalen Erhebung

Madrid, 2. A pril Der Tag, an dem vor drei Jah ren die na tio ­

nale Erhebung in Spanien siegreich zu Ende geführt w orden ist, w urde in M adrid durch eine großartige M ilitärparade gefeiert. Form ationen der spanischen W ehrm acht und die M ilizen der Falange m arschierten un ter dem Jubel der Be­völkerung an G eneral Franco vorbei. Umgeben von den G eneralen der nationalen Erhebung, den M itgliedern der Regierung und den aus­ländischen M issionschefs grüßte G eneral Franco seine Soldaten. Auf der E hrentribüne bem erkte m an u. a. die V ertreter D eutschlands, Italiens, Japans, Portugals und Rumäniens. Besonders stürm isch begrüßt w urden Soldaten der Blauen Division, die in deutscher Uniform, m it dem Eisernen Kreuz geschm ückt, der P arade auf einem Ehrenplatz beiw ohnten. Der V orbeim arsch w urde vom G eneralkapitän des M adrider W ehrkreises eröffnet, dem die A bordnungen der M arine, des H eeres und der Luftwaffe folgten. Eine Panzer- kom panie, bestand aus im spanischen B ürger­k rieg erbeuteten bolschew istischen Tanks. Das sonstige M aterial der großen m ilitärischen Schau, das w ährend der letzten drei Jah re in Spanien selbst hergestellt w urde, w ar zugleich ein Beweis für die Schaffenskraft der spanischen Industrie. In das M otorengeräusch der Flug­zeuge, die in n iedriger Höhe über die G enera­lissim us-Allee brausten, m ischte sich der v iel­tausendstim m ige Sprechchor . der M enge, die immer w ieder den N am en Francos w iederholte. Die Parade w ar ein stolzer A usdruck des W ehr­w illens eines V olkes und der T reue zu seinem Caudillo.

Journalistenkongreß In VenedigDie Union nationaler Journalistenverbände,

die im Dezember vorigen Jah res in W ien ge­gründet w urde, w ird ihren ersten großen Jo u r­nalistenkongreß in V enedig vom 10. b is 12. A pril durchführen. ________ __________

i« lta a I. Nr. 7*

Aus dem Ftthrerhauptquartier, 1. AprilDas Oberkommando der Wehrmacht gibt be­

kannt: Im Donezgebiet wurden erneute Angriffe starker feindlicher Kräfte zerschlagen. Auch im mittleren und nördlichen Frontabschnitt wurden feindliche Angriffe in harten Kämpfen abgewehrt. Bei einem eigenen Angriff im Raume nordost­wärts von Orel warfen Truppen einer motorisier­ten Infanteriedivision den Feind aus seinen Stel­lungen, brachten Hunderte von Gefangenen ein und erbeuteten sieben Geschütze sow ie 65 Gra­natwerfer beziehungsweise Maschinengewehre. Italienische Jäger griffen im Südteil der Ostfront einen überlegenen feindlichen Jagdverband an und schossen ohne eigene Verluste von zwölf Sowjetflugzeugen vier sicher und zwei wahr­scheinlich ab. In wochenlangen härtesten Ab­wehrkämpfen haben die oberbayerische 97. leichte Infanteriedivision und die brandenburgische 257. Infanteriedivision zahlreiche von Panzern unterstützte Angriffe überlegener feindlicher Kräfte abgeschlagen und den Sowjets hohe Ver­luste an Menschen und Material zugelügt. In Nordafrika wurde ein Vorstoß britischer Auf­klärungskräfte abgewiesen. Erfolgreiche Luftan­griffe richteten sich gegen Flugplätze in der Marmarica und im ägyptischen Küstengebiet. Die Wüstenbahn wurde mit guter Wirkung bombar­diert. Auf der Insel Malta wurden die Staats­werften und Unterseebootsliegeplätze in La Va­letta sow ie die britischen Flugplätze bei Tag und Nacht mit Bomben belegt. In Luitkämpfen schossen deutsche Jäger zwei feindliche Flug­zeuge ab. An der englischen Südküste beschädig­ten deutsche Kampfflugzeuge ein größeres Han­delsschiff durch mehrere Bombentreffer. Am ge­strigen Tage und in der vergangenen Nacht führ­ten einige britische Flugzeuge Störflüge im w est­lichen Reichsgebiet durch. Einzelne Bombenab­würfe verursachten geringeren Sach- und Perso­nenschaden.

*W ie das O berkom m ando der W ehrm acht m it­

teilt, schlugen deutsche Truppen südostw ärts des Iim ensees am 30. März feindliche Angriffe zu­rück. Das Kampfgelände, in w elchem der

s mPressburg:

In den letz ten W ochen nahm die Anzahl der Juden tau fen in der Slow akei in einem solchen A usm aße zu, daß sich die P resse der Slow akei gezw ungen sieht, dagegen S tellung zu nehm en. Die S tellung der Juden im slow akischen Staat, schreib t „Slovenskd politika", is t im H erbst des vergangenen Jah res durch den sogenannten Ju ­denkodex festgelegt w orden, dessen G rundlagen sich zw ar an die Prinzipien des R assenstand­punktes anzulehnen trachten , der aber trotzdem den getauften Ju d en einige Begünstigungen b ie­tet. Um die Lücken dieses G esetzes auszunützen, lassen sich nun die Juden m assenw eise taufen." Das Blatt k ritis ie rt scharf die V organgsw eise ein iger in d ieser H insicht m aßgeblicher Perso­nen und w irft die Frage auf, w ann sich diese M enschen endlich dessen bew ußt sein w erden, daß die Juden ein unverbesserliches und feind­lich gesinntes Elem ent bleiben. B esonders scharf k ritis ie rt das Blatt, daß der grenzenlose M ateria­lism us ein iger Personen sie dazu verführt, die Taufe an den Juden vorzunehm en, weil diese gerne bereit sind, en tsprechend hohe Beträge da­für zu bezahlen. „W ir deutschen N ationalsozia­listen“, schreib t „Grenzbote", das T agblatt der V olksgruppe, „denen m an G laubenslosigkeit so gerne zum V orw urf macht, w ir rufen heu te den veran tw ortlichen M ännern von S taa t und K irche zu, die Ideale des w ahren G laubens zu hü ten und zu verhindern , daß jene Z ustände ein treten , von denen uns das Evangelium berichtet, daß der Er­löser selbst zur Geißel griff, um die feigen Ge­schäftemacher aus dem Tempel zu vertreiben."

Feind in den letz ten W ochen m ehrfach vergeb­lich angegriffen hatte, w urde von deutschen V erbänden durchgekäm m t und dabei v e r­sprengte bolschew istische Kampfgruppen ver­nichtet. Der Feind verlo r bei den erb itterten Kämpfen der letzten Tage in diesem Raum etw a 1500 Tote und eine große A nzahl G efangene. Die deutschen Truppen erbeu te ten ferner 73 M aschinengew ehre, 18 G ranatw erfer, hunderte von M aschinenpistolen, autom atischen G eweh­ren und sonstiges K riegsm aterial. Die Flug­abw ehr des H eeres schoß am 30. M ärz zwei feindliche Flugzeuge, die G ruppe eines Jäg e r­regim ents m it Infanteriew affen ein w eiteres Flugzeug ab. A uch nordostw ärts des Iim ensees setzten die Bolschew isten am 30. M ärz ihre A n­griffe fort, d ie in schw erem Kämpfen zurück- geschlagen w urden. A llein in dem G efechts­streifen einer einzigen deutschen Division führte der Feind sieben Angriffe m it sehr sta rken Kräften, die aber säm tlich un ter hohen gegne­rischen V erlusten zusam m enbrachen. 700 Bol­schew isten b lieben auf dem Kampffeld liegen. In den harten Kämpfen dieses Tages w urden neun feindliche Panzer vern ich te t oder erbeu­tet. K am pfverbände der deutschen Luftwaffe brachten im N ordabschnitt der O stfront dem Feind durch Z erstörung zahlreicher Panzer­kam pfw agen schw ere V erluste bei, so daß die Angriffsversuc.il« der Bolschew isten bere its in den A usgangsstellungen zusam m enbrachen. Bei der Bekämpfung bolschew istischer Batterien, die den angreifenden feindlichen T ruppen Feuerschutz geben sollten, setzten Bomben­treffer m ehrere G eschütze außer Gefecht. Auf­gestapelte A rtilleriem unition w urde in den Bat­teriestellungen und in einem großen W ald lager durch V olltreffer zur Explosion gebracht.

Neue RitterkreuzträgerTapfere Jagdflieger ausgezeichnet

Berlin, 2. A pril Der Führer verlieh auf V orschlag des O ber­

befehlshabers der Luftwaffe, Reichsm arschall G ö r in g , das R itterkreuz des Eisernen Kreuzes an: L eutnant D ic k f e l d , Flugzeugführer in einem Jagdgeschw ader; L eutnant O m e r t , . Flugzeug­führer in einem Jagdgeschw ader; Feldw ebel R o ß m a n n , Flugzeugführer in einem Jagdge­schw ader.

Bukarest:U nter der Ü berschrift „An der Seite D eutsch­

lands dem Endsieg en tgegen" nim m t „Unirea" den W iderhall der Rede M arsch all A ntonescus vor dem deutsch-rum änischen A rbeitsd ienst in Breaza zum Anlaß, um festzustellen , daß zwi­schen D eutschland und Rum änien noch niem als eine so herzliche A tm osphäre geherrsch t habe wie jetz t. Die Zeit liege noch n ich t w eit zurück, so schreib t das Blatt, in der die Fehler e iner ge­w undenen Politik und e iner kurzsich tigen Be­trach tung der gegebenen R ealitäten das Rum ä­nien von gestern a ller Sym pathien beraubte , und in der m an Rum änien in Berlin m it der selbst­verständ lichen R eserve en tgegentrat, die die Fehler und das H erum tappen der früheren M acht­haber verursachen m ußten. M arschall A ntonescu habe dann vom ersten Tage seiner S taatsführung an alle Fragezeichen beiseitegeschoben und es verstanden, das V ertrauen D eutschlands zu Ru­m änien w iederherzustellen . Die W affenbrüder­schaft an der Front im O sten und die restlose H ingabe der rum änischen A rm ee hä tten dieses V ertrauen dann in herzliche F reundschaft v e r­w andelt. „W ir haben einen gem einsam en G lau­ben und ein gem einsam es Ziel", so fäh rt das Blatt fort, „die na tionale G erechtigkeit, die Ret­tung der Z ivilisation, die Befriedung Europas. Zur Erreichung dieser Ziele is t uns in diesem Kampfe kein O pfer zu groß. Für im mer is t die Distanz zw ischen B ukarest und Berlin geschw un­den — der nationale S taat M arschall A ntonescus und das nationalsozialistische Reich des Führers sind schicksalhaft m iteinander vereint."

Britischer Krenzer torpediertDer italienische W ehrm achtbericht t

Rom, 2. A pril s Der italienische W ehrm achtbericht m eldet u. a.f

E iner unserer Spähtrupps stieß östlich von Me- chili m it Panzerabteilungen, die durch A rtillerie un terstü tz t w aren, zusam men und griff sie er­folgreich an. Der Feind verlo r einige Panzer, und die Besatzung eines der Panzer, un ter der sich ein Offizier befand, w urde gefangengenom ­men. U nsere Torpedoflugzeuge versenkten bei einem erfolgreichen Angriff auf einen Geleitzug im östlichen M ittelm eer einen großen Dampfer. Eines unserer zu seinem Stützpunkt zurückge­kehrten U-Boote bestätig te, am 23. M ärz im öst­lichen M ittelm eer einen K reuzer to rped iert und m it S icherheit beschädigt zu haben.

Bis zur letzten PatroneVorbildlicher Einsatz eines Oberfeldwebels

Berlin, 2. April Der vielseitige Einsatz deu tscher Infanteristen

an der O stfront w ird durch die W affentaten ver­anschaulicht, die ein O berfeldw ebel aus ■ ra r Su­deten land vor einigen Tagen im s^ k ic h e n K am pfabschnitt vollbrachte. Bei der A bw e^B star- k e r feindlicher A ngriffe w ar der O b erfe l^ fcb e l m it seinem Infanteriegeschütz im S chw e^^A kt der Kämpfe eingesetzt. W egen der U n ü b e ^ B t - lichkeit des G eländes m ußte er seine B eoW B - tungsstelle b is zu den G efechtsvorposten (Ich t vo r den Feind vorverlegen. Von hier lenkte er das Feuer seiner Infanteriegeschütze so geschickt, daß B ereitsstellungen und A ngriffsvorbereitun­gen des Feindes schon in der Entw icklung ge­stö rt w urden und die späteren Angriffe n ich t m it vo ller W ucht auf die D eutschen trafen. P lötzlich w urde die Fernsprechleitung zur Feuerstellung seiner G eschütze zerschossen. Da sich alle V er­suche, die Leitung w iederherzustellen , als ergeb­nislos erw iesen, b ildete der O berfeldw ebel m it den beiden Soldaten se iner B eobachtungstelle und einigen in der N ähe liegenden Infan teristen ein W iderstandsnest, das e r b is zum Abend m it M aschinengew ehrpistolen, G ew ehren und H and­granaten zäh verteid ig te . A ls das Infanteriereg i­m ent, dem der O berfeldw ebel angehörte, dann zum G egenangriff vorging, stürm te er m it vor, um b is zur le tz ten P atrone dabei mitzuhelfen, daß d ie B olschew isten in diesem A bschnitt end­gültig zurückgeschlagen wurden.

Frauen in der britischen FlakVerwendung bei Scheinwerferbatterien

Stockholm, 2. April Eine sta rk e V erw endung von Frauen ist bei

der englischen Luftabw ehr in der nächsten Zeit vorgesehen, und zw ar sollen in Zukunft Schein- w erfe ihatterien teilw eise von ihnen bedient w er­den. Die Frauen hätten sich, sagt man in Lon­don, bei den Sperrballons und bei der V erw en­dung als H ilfspersonal in F lakbatterien so gu t bew ährt, daß m an sie je tz t auch in Schein­w erferbatterien einsetzen will, allerdings zu­nächst n u r im Inneren des Landes.

Mexikanische Seeleute verweigerndie Ausfahrt auf Tankschiffen

Rom, 2. April Die Besatzungen von dreizehn m exikanischen

T ankern im H afen von Tampico (Mexiko) w ei­gerten sich auszufahren. Sie forderten doppelte Bezahlung w egen der erhöhten G efahr der See­schiffahrt in am erikanischen G ewässern. Prä­siden t Cam acho ste llte den ausständigen See­leu ten ein U ltim atum und drohte, sie bei Auf­rech terhaltung ih rer Forderungen durch A nge­hörige der m exikanischen K riegsm arine ersetzen zu lassen.

USA-GummidiktatorMit sehr weitgehenden Vollmachten

Lissabon, 2. April Als oberster Leiter der gesam ten am erikani­

schen G um m iw irtschaft is t A rthur N ew hall ein­gesetzt w orden — ehem als V izepräsident der G oodrichgesellschaft. Dieses Amt w urde ihm von Donald N elson, als dem Chef des K riegsproduk­tionsam tes übertragen , und um faßt die Leitung a ller m it der Produktion, der K ontrolle und dem V erbrauch natü rlichen und künstlichen Gummis zusam m enhängenden Problem e. N ew hall h a t h ier sehr w eitgehende V ollm achten erhalten.

Nene Weißiuthenische ZeitungErscheinungsort Wilna

Berlin, 2. A pril In W ilna is t dieser Tage die ers te Nummer

e iner neuen w eißruthenischen Zeitung „Bela­russki H olos" erschienen. Der program m atisch« Leitartikel, m it dem die Zeitung ihre A rbeit auf­nimmt, zeugt deutlich von dem harten und w echselvollen Schicksal dieses leidgeprüften G renzlandes, in dem die W eißruthenen nun w ie­der ih r nationales Eigenleben entfalten können. „U nser na tionales Dasein", so heiß t es in dem A rtikel, „in der großen und neuen europäischen Fam ilie muß je tz t w ieder zum V orschein kom ­m en. N ur durch ein neues Leben können wir w ürdige M itglieder der neuen europäischen Fa­m ilie w erden und som it auch w ieder eine bes­sere Zukunft erreichen. W eißruthenen! N iem als w ollen w ir w ieder die alten zaristischen Zu­stände über uns kom m en lassen, niem als w ol­len w ir w ieder das dem okratische polnische Re­gime in unser Land lassen, und nie w ollen wir das jüdisch-bolschew istische Tyrannentum , das w ir 25 Ja h re lang erlebten, vergessen. N ie w er­den w ir die G em einheiten der Juden an unserem V olk vergessen. N ur un ter dem Schutz des deutschen V olkes können w ir einer glückliche­ren Z ukunft en tgegegehen.”

Inspektionen in KroatienDurch den Generalstabschef der Miliz

M ailand, 2. April Der G eneralstabschef der Miliz, G eneral Gal-

biati, führte nach M eldungen aus Agram gegen­w ärtig eine Inspektion der faschistischen Miliz- truppen in K roatien durch. In Agram w urde er von M arschall K w aternik und dem M inister des Ä ußeren Lorkow itsch sow ie anderen Persönlich­keiten begrüßt.

>. April 1043

Beförderungen im HeerDurch den Führer ausgesprochen

Berlin, 2. A prilDer Führer h a t befördert: m it W irkung vom

1. Jan u a r 19442: zum G eneral der Infanterie den G eneralleu tnan t C lößner; zum G eneralm ajor: den O berst von Schröter; m it W irkung vom 1. M ärz 1942; zum G eneral der In fan terie den G eneral­leu tnan t W itthöft; zum G eneralm ajor, den G l*!! 1 1 ̂ von Fahnde; zum G eneralarzt den O berarzt jpr. Förster; m i t W irkung vom 1. A pril zu Ge­nera lleu tnan ten die G eneralm ajore Sanne, Pflug- radt, von Basse, W indeck, von W ächter, D ittmar, von Prondzynski; zu G eneralstabsärzten die Ge­neralärzte Dr. Kofler, Dr. G ünther (Ernst); zu G eneralstabsveterinären die G eneralveterinäre Dr. K öhler (Erich), Dr. Fritsch; zu G eneralm ajo­ren die O bersten Abt, Stahr, W irtz, Bülowius (Karl), Klepp, N ake, Raab, Stenzel (Richard), M eitzer (Rudolf), Dr. Hotzy, Ebeling, Bruhns (W alter), Graf von Schm ettow , O chsner (Her­mann), Breith, H err, Lendle, K ittel (Heinrich), M einhold, Sinzinger, Schäfer (Hans), Böge, Ro­denburg. A ußerdem 292 O berstleu tnan te zu O ber­sten; 27 O berfeldärzte zu O berstärzten; sechs O berfeldveterinäre zu O berstveterinären ; zwei O berstleu tnan te (Ing.) zu O bersten (Ing.).

In der Kriegsmarinezu A dm iralen: d ie V izeadm irale Mootz, Patzig,

Hormel; zu V izeadm iralen: die K onteradm irale Kummetz, Backenköhler, Siemens, W eichold, K rancke; zum V izeadm iral (Ing.): den K onter­adm iral (Ing.) Schirm er; zu K onteradm iralen: die K apitäne zur See Hoffmann (Kurt), Bürk- ner; den K apitän zur See und Kommodore Rüge; zum K onteradm iral (Ing.): den K apitän zur See (Ing. Dipl.-Ing. Fröhlich; zu K apitänen zur See: die F regattenkap itäne Schulze - H inrichs, Frey- madl (Max), von H arn ier F reiherr von Regen­

dorf, Killmann, Q uassow ski, B asuerlein (Johan­nes), von Hoffmann, Vahl; zum K apitän zur See (Ing.): den Fregattenkapitän (Ing.) M auer; zum K apitän zur See (V): den F regattenkapitän (V) Priem er.

In der LuftwaifeM it W irkung vom 1. A pril 1942 w erden be­

fördert: zu G eneralleutnanten: die G eneralm a­jo re Petersen, Zoch, H anesse, von W ühlisch, Moll; zu G eneralm ajoren: die O beriten vonRantzau,^Kettner, Kün, Exß, Banse; zu O bersten: d ie O berstleu tnan te Thomas, Reh. Köster, de Salengre-Drabbe, Sachs, von Kummer, Emming- haus, Hefele, Aue, Cohrs, Simek, Ehrhard, Bran­des, Kaus, G schwender, Ziegler, von Schilgen, F reiherr von Falkenstein, Kreipe, Heigl, Kraut, Thönnissen, öhm ichen, Krämer, Pusch, Dall- mann, Clemens, Schlieter, P lathe, U rban, Schüt- tel, L indeiner genannt von W ildau, Pretzell, Uhlig, Roth, Thein; m it W irkung vom 1. März 1942; den O berstleu tnan t Riehle; m it W irkung vom 1. A pril 1942: zum O berstarzt die O ber­feldärzte Dr. Potthoff, Dr. Schw eikert, Dr. Loh- rentz.

Tagung der OberlandesgerichtspräsidentenAm 31. M ärz fand in Berlin u n te r dem Vorsitz

von S taa tssekre tär Dr. Schlegelberger, der m it der W ahrnehm ung der G eschäfte des Reichs­justizm inister beauftrag t ist, eine Tagung der O berlandesgerichtspräsidenten und Ge­nera lstaa tsanw älte statt, an der auch der O ber­reichsanw alt am R eichsgericht teilnahm .Beförderungen im Reichsfinanzministerium

Der F ührer h a t auf V orschlag des Reichsm ini­s ters der F inanzen den M in isteria lra t Dr. Ewald F i e d l e r zum M inisteriald irigenten und den O berreg ierungsrat Dr. Friedrich P r e i s zum Mi­n is te ria lra t im Reichsfinanzm inisterium ernannt.

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Karl der Große und die Entstehung des ReichesWerk and Persönlichkeit des großen Karolingers in ihrer Bedeutung über 1200 Jahre deutscher Geschichte / Von Dr. Emst Krüger

Das Reich K arls des Großen

Am heutigen Tage tr itt im K rönungssaal zu A achen eine w ürdige Festversam m lung zusam ­men, um im R athaus der alten K aiserstad t das G edächtnis des größten K arolingers zu feiern, ü b e r zwölf Jah rhunderte hinw eg bekenn t sich dam it die deutsche N ation zu K arl dem Großen, der zw ar noch im V orplatz der eigentlichen deutschen G eschichte stehend, dem W erden der N ation aber durch den zuerst von ihm erfaß ten G edanken einer organischen und universalen R eichspolitik die höchsten A ntriebe gegeben hat. W enn schon im m er ohne das W irken seiner Persönlichkeit die Entw icklung der deutschen G eschichte unm öglich zu denken w ar, so ist K arl der Große gerade dem Bewußtsein unserer Tage noch n äh er gerück t als vergangenen Ge­schlechtern: w ir sehen in ihm w ieder m ehr denn je einen der gew altigsten G estalter unserer na­tionalen V ergangenheit, und vor allem d e n Kai­ser, der zum erstenm al den G edanken eines deu tschen O rdnungsauftrages für Europa durch seine politischen und m ilitärischen Leistungen in die Tat umsetzte. Und so steh t er denn heute, w enn w ir uns seines 1200. G eburtstages erin ­nern , w ieder vor uns, „als ein H err der M en­schen, w ie ihn in dieser Größe die W elt seit Cäsar, in dieser E igenart überhaup t noch n ich t gesehen hat" .1)

K arl der Große is t eine jener w eltgeschicht­lichen Erscheinungen, die durch ihre T aten so­w ohl w ie auch durch ihre Größe einen W ende­punkt, eine deutliche Stufe in der Entw icklung der M enschheit anzeigen. M it Recht h a t m an daher von ihm gesagt, daß er zugleich der letzte M ann eines abgeschlossenen und der ers te eines neubegründeten Z eitalters ist. W arum aber ist bei Karl der erste w ichtige und tiefste E inschnitt der germ anisch-deutschen G eschichte überhaup t zu tun? Die A ntw ort darau f und eine A usein­andersetzung m it der Fülle der übrigen Proble­me, die allein bei der N ennung seines N am ens auftauchen, verm ögen den W eg zu w eisen n ich t nu r zur E rkenntnis d ieser gew altigen H errscher­gestalt, sondern auch zum V erständnis unserer gesam ten nationalen G eschichte. Das Bild des großen K arolingers ist gerade in den letzten Jah ren verw isch t w orden von e iner unduldsa­men, und im G runde unpolitischen P arte ierg re i­fung, die indessen der deutschen V ergangen­he it den sch lechtesten D ienst erw ies. N otw en­diger denn je is t es darum , Licht und Schatten gerech t zu verte ilen und die große verpflichtende und verbindende Linie vom R egierungsantritt des Franken bis in unsere T age w ieder k larzu­legen. Denn, w ie es einm al form uliert w urde, K arl der Große bedeu te t den Gipfel des karo lin ­gischen Reiches und der K arolingerdynastie, auf den die nächsten Jah rhunderte m it Sehnsucht schauten, und er ist n ich t bloß als Feldherr und S taatsm ann der hervorragendste V ertre ter seines Stammes und H auses, „durch ihn auch erhalten die Bestrebungen der vergangenen Jah rhunderte ihre höchste V ollendung und durch ihn h a t das Jah rtausend , das ihm folgte, seine tiefste Ein­prägung em pfangen".2)

Es is t n ich t beabsichtigt, h ier den überall le ich t " achzulesenden äußeren H ergang der Re­gierungsgeschichte des großen Frankenkönigs zu w iederholen, es soll nur an H and der oben schon angedeuteten Problem e versuch t w erden, n.ichzuwt-isen, w elche Folgew irkung von seiner Person bxs in unsere G egenw art ausstrah lt. Und da sind vornehm lich drei Fragenkreise darzustel­len: 1. Die Reichsidee Karls des Großen, durch die die Basis des Reiches vom W esten zum O sten zu rückverleg t w urde, 2. sein Kampf ge­gen die Sachsen und Bayern, und die dam it v e r­bundene, schicksalsschw ere Entscheidung gegen die altgerm anische Religion zugunsten des C hri­stentum s, und 3. d ie Frage: Karl der G roße oder Charlem agne?

Das m oderne Europa ist n ich t von W esten nach O sten errich tet, sondern geschaffen durch die Begegnung von G erm anentum und Römertum, w obei das Römische, das M ittelm eerische bedeu­tet, das G erm anische aber, das eigentlich Euro­päische. Im V erlauf der Jah rhund erte tra ten nun die Franken an die Spitze dieser W elt, und der bedeutendste un ter ihnen w ar Karl, der Sohn von Pippin. Am Ende seiner R egierungszeit aber führt das Volk der M itte Europas kein ab­geschlossenes nationales D asein m ehr, sondern schickt sich entsprechend seiner Lage, aber auch

en tsprechend seiner Größe fortan an, auf die frem ­den N achbarn Einfluß zu nehm en. Der U niver­salism us w ar geboren und dam it dem Reich der stolze A uftrag eines europäischen W eltd ien­stes gew orden. Karl h a t dazu das Zentrum sei­nes Reiches bew ußt w ieder ajus dem W esten, w ohin es durch seine V orgänger gesetzt war, zurückgenom m en und seinen gew altigen N eu­bau n ich t von Paris, auch nich t von Metz, son­dern von A achen, N im m wegen und Ingelheim aus geleitet. Und so w urde es das unvergäng­liche V erd ienst K arls um die deutsche N ation, daß er durch seine Politik einm al die Auswei-

Karl der Große im Krönungsornat nach einem Bildnis von Albrecht Dürer

tung des R eiches nach dem O sten und zum än­dern d ie feste Zusam m enfassung der deutschen Stäm me erm öglichte, die endlich das ausrei­chende G egengew icht zu der gefährlichen An­ziehungskraft des rom anischen Südens und W e­stens schuf.3)

Zu diesem Zw ecke aber konnte Karl un ter ke inen U m ständen auf B ayern und Sachsen, als die Eckpfeiler der neuen K ernanlage des Rei­ches verzichten, das in der R heinebene seine politische Basis besaß. A llein die Einbeziehung der n iederdeutschen T iefebene und O berdeutsch­lands verm ochte nach dem Rückzug aus Gallien — m an h a t jüngst diesen V organg, die „V erle­gung des H auptquartiers von Paris nach A achen" genannt, — dem fränkischen Reich eine lebens­fähige G estalt zu geben. Denn die un te re M aas und die obere M osel m it ihren künstlichen V er­bindungen durch Eifel und A rdennen, konnten nur ein N otbehelf und eine U bergangsstellung sein. W ie die politische F reiheit der Sachsen, so m ußte auch das staatliche E igenleben der Bayern aufhören, dam it das Reich die breiten völkischen G rundlagen zurückgew ann.4) Und nun reich te b is K ärnten im Süden das unm ittelbare Regim ent des Reiches, auch von Thüringen und Sachsen aus w urden m ilitärische A ußenposten -vorgeschoben und die slaw ischen G renzvölker an der Saale und Elbe in A bhängigkeit gebracht. All das geschah in w enigen Jah ren , und w er sich das Reich K arls des Großen auf der K arte veranschaulicht, dem w ird deutlich, daß Karls O stpolitik eine gew altige politische Leistung ist, ohne die w eder die E ntstehung der N ation noch die germ anische W iederbesiedlung des deu t­schen O stens3) jem als W irk lichkeit gew orden w ären.

Schon bei den Frankenkönigen, und dann noch m ehr bei Karl w ar längst eine un trennbare V er­schm elzung germ anisch-deutscher und christli­cher V orstellungen erfolgt: d ieser w ar fränkischer „V olk- und H eerkönig und Priesterkönig in e iner

I Person".6) Die Verschm elzung germ anischer und christlicher E lem ente aber w ird am deutlichsten offenbar im U niversalism us der K aiserw ürde, w obei d ieser U niversalism us dem Erbe der

i s taatsgründenden deutschen Stämme gemäß ] w ar. Aus d ieser E instellung heraus h a t K arl der j Große in der W eihnacht des Jah res 800 in Rom i die K aiserkrone entgegengenom m en. K arls Hof- i b iograph Einhard erzäh lt uns, daß der Kaiser,I wenn er von der A bsicht des Papstes gew ußt ! hätte, an diesem Tage n ich t in die M esse gegan- i gen w äre. Das bezieht sich aber, w orauf schon | Ranke hinw ies, n ich t auf die K rone an sich, son- j dern auf die Form: Karl hä tte sicher dem A kt ! eine andere, m ehr w eltliche G estalt gegeben,! w enn m an im voraus m it ihm selbst davon ge- i sprochen hätte . U nerw arte t w ar ihm n u r das Ver- \ fahren des Papstes in diesem M om ent des Hoch- l'am tes, als Leo dem knieenden M onarchen die ' Krone aufs H aupt setzte. Daß K arl der Große | selbst bew ußt die K aiserkrone für sich ers treb t

hat, is t längst eine gesicherte E rkenntnis der | deutschen G eschichtsschreibung. Denn durch die i K aiserkrone erfuhr das Reich d ie höchste in den

A ugen der W elt m ögliche A uszeichnung: Karl der G roße und seine Erben galten nun als die rechtm äßigen N achfolger eines A ugustus und Tiberius, das heilige röm ische Rejch deutscher N ation aber als das le tz te G lied in der K ette der v ier vom Propheten Daniel gew eissagten großen

i W eltm onarchien: des assyrisch-babylonischen,des m edisch-persischen, des griechisch-m azedo­nischen und des röm ischen W eltreiches. Erst

I der Glanz der K aiserkrone h a t dem Reich die ! gültige D urchführung se iner universalen euro- ’ päischen Politik durch die folgenden Jah rhun ­

derte erm öglicht. Dabei dach te sich Karl der Große das V erhältn is von K aiser und Papst aller­dings anders, als es sich in den schw eren Kämp­fen se iner N achfolger m it der Kurie herausge­b ildet hat. Seinen V ertrau ten A lkuin ließ der K aiser dem Papst gegenüber folgende D arstel­lung von der A ufgabenverteilung der beiden G ew alten abgeben: „Uns liegt es ob, die ka tho­lische K irche m it den W affen nach außen zu v e r­teidigen, Euch aber, H eiliger V ater, m it erho­benen H änden uns in diesem D ienst zu un ter­stü tzen", und getreu diesen A nschauungen h a t der K aiser später seinem Sohne in A achen selbst ohne die M itw irkung des Papstes die Krone aufs H aupt gesetzt. W enn trotzdem das im Jah re 800 in Rom zw ischen dem Reich und der Kurie geknüpfte Band sich für D eutschland als eine Fessel erw ies, so soll doch nicht vergessen w erden, daß die beiden G efahren des russischen C äsaropapism us und der islam itischen Theo- k ra tie durch diese Entscheidung vom D eutschen Reich abgew andt w urden. W enn nach jahrhun­dertelangem Ringen im Inverstitu rstre it keine der beiden G ew alten die andere zu unterw erfen verm ochte, sondern schließlich über beide das neue Prinzip religiöser und staatlicher Freiheit den Sieg davontrug, so b leib t es das w eltge­schichtliche V erdienst Deutschlands, dieses Prin­zip für Europa un ter Schmerzen geboren zu haben.

überb lick t man die Chronik der kriegerischen T aten Karls des Großen, so bleibt der beherr­schende Eindruck w eniger die ungew öhnliche Zahl der Kriege, als die große politische Kunst, m it der nirgends uferlose P läne unter Aufopfe­rung unverhältn ism äßiger M ittel e rs treb t w ur­den, vielm ehr der Aufwand, immer im V erhält­nis zur G ültigkeit des Zweckes steht. Das gilt ebensosehr von den Kämpfen gegen die Sara­zenen wie von den Kämpfen um die E inigung der germ anischen Stämme. Die W idersacher des C hristentum s verw eisen nun m it Empörung auf die Schw ertm ission K arls des Großen, und die D iskussion geh t immer w ieder aus von jener Q uellenstelle, in der es heißt, daß Karl im Jah re 784 4500 Sachsen an einem Tage in V erden an der A ller h inrich ten ließ.7) Die gew altsam e C hristianisierung der Sachsen aber ist, w ie w ir heu te doch wohl sagen m üssen, letzten Endes nich t im D ienste der Kirche, sondern aus nüch­ternen staatspolitischen Erwägungen erfolgt. Es sei zur Begründung etw as w eiter ausgeholt. Erst der letzte A bschnitt der christlichen M ission in D eutschland ist m it staatlichen Zw angsm itteln durchgeführt, ihre w ichtigsten Erfolge h a tte die neue Lehre nur un ter dem Schutz der staatlichen G ew alt erzielt. D ieser aber h a tte an der D urch­führung des C hristentum s ein absolutes po liti­sches Interesse: die E rrichtung der n iederdeu t­

schen B istüm er verklam m erte die neu zu ge­w innenden Teile des Reiches m it der Rhein­ebene, also m it der Basis des Reiches. Das C hristentum hä tte nun den Sachsen gegenüber die Erfolge einer friedlichen M ission durchaus abw arten können, sie w ären n ich t ausgeblieben und auch Sachsen über kurz oder lang ebenso w ie die übrigen germ anischen Stämme der neuen Lehre anheim gefallen. Der Zwang w ar h ier n ich t entscheidend, sondern gut bezeugte Tat­sachen bew eisen uns, daß auch bei den Germa­nen längst Zweifel an den eigenen G öttern ein­gesetzt hatten , so daß sich schließlich Jesus ihnen als der stärkste G ott erwies, den sie such­ten. W ohl aber duldete die politische und völ­kische Lage, als K arl der Große zur gew altsa­men C hristianisierung der Sachsen schritt, kei­nen Aufschub, und so is t auch der S treit um die C hristianisierung der Sachsen kein K apitel der katholischen K irchengeschichte, sondern der deutschen Reichsgeschichte. W enn in jüngster Zeit dabei die schw eren B lutverluste der S acb -:n in diesen Kämpfen besonders die G em üter erre­gen — aber auch das von den Sachsen vorher ver­gossene Blut w ar germ anisches Blut gew esen — so muß doch darauf hingew iesen werden, „daß dieses Blut n ich t für frem de Ziele, sondern bei der G eburt des deutschen V olkes vergossen is t.8) W ie aber w ar die Lage der Sachsen? Sie konnten n ich t die M itte eines deutschen Reiches un te r den dam aligen politischen G egebenheiten w erden, ja Europa w äre anders verte ilt w or­den. W ahrscheinlich hä tte der Druck von Nord- und W estdeutsch land ein Reich ergeben, dessen politische und kultu relle Führung dem rom ani­schen Europa zufallen mußte. Die Sachsen aber selbst w ären auf sich allein gestellt, eine rasche Beute der übrigen germ anischen V ölker des N ordens geworden, gegen deren Ü bergewicht dann keine Rettung blieb. Durch die Fortdauer der stam m esm äßigen Z ersplitterung und die Ab­kapselung der einzelnen Stämme in einem engen G auhorizont w äre vielm ehr das w erdende deut­sche V olkstum in die äußerste Gefahr gekom­men, auseinander gesprengt und erdrückt zu w erden. S taatspolitische N otw endigkeit und nich t ein w illkürlicher Im perialismus oder gar k irchlicher Ü bereifer haben Karl den Großen zu seiner harten Politik gegenüber den Sachsen ge­trieben.

Und letzten Endes h a t ja auch die G eschichte n icht W idukind, sondern seinem G egner Karl Recht gegeben, w ie sie v o rher sich n ich t zu Julian A postata bekannt ha tte , sondern zu Kon­stantin. N achdem das C hristentum einst im sieg­haften Zuge die röm ischen und helenistischen Religionen der M ittelm eerw elt zu verdrängen verm ocht hatte, verschloß sich nun auch das G erm anentum n ich t der ethischen Kraft der neuen nazarenischen Lehre, und es bew ahrhei­te te sich erneu t das Gesetz, w onach Religionen en tstehen und vergehen gemäß der K ra ft-d e r ihnen innew ohnenden Ideen. Die Spannungen aber, die aus der schöpferischen Begegnung des G erm anentum s und des C hristentum s enstanden, sind, w ie w ir heu te n icht m ehr von der kirch­lichen, sondern staatspolitischen W arte her fest­stellen können, letz ten Endes zu E nergiequellen für beide gew orden. Schwere, schm erzhafte Ent­ladungen blieben nich t aus. So w ie das Ereig­nis von V erden an der A ller auch tragische Züge enthält, so beg leite ten diese auch die Fol­gezeit; das Ringen der beiden starken sittlichen und geschichtlichen K räfte is t auch heu te noch nich t an seinem Ende angelangt. Die damalige Entscheidung der G erm anen aber begreift sich wohl an dem, w as ein so unkirchlicher G eist wie G oethe am Ende seines Lebens in einem G espräch m it Eckerm ann bekannte: „Mag diegeistige K ultur nu r im m er fortschreiten, mögen die N aturw issenschaften in immer und immer b re iterer A usdehnung und Tiefe w achsen und der m enschliche G eist sich erw eitern, w ie er w ill: über die H oheit und sittliche Kultur des C hristentum s, w ie es in den Evangelien schim­m ert und leuchtet, w ird er n icht hinaus­komm en.“)

Als am 2. Dezember des Jah res 1804 Napoleon in der K irche von N otre Dame in Paris sich zum K aiser der Franzosen krönen ließ, ha tte er dazu n ich t nur das O berhaupt der K irche befohlen, sondern den Papst auch angew iesen, bei der K rönungszerem onie dieselben W orte zu singen, m it denen Leo III. e inst in der W eihnacht 800 den Frankenkönig em pfangen hatte, und Na-

Die Taufe Widukinds nach einem Bild von Rethel

% A pril 1942Nr, 78 il S e i f t

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tung heraus seinem jungen Sohn den Namen eines Königs von Rom gegeben. Damit sollte vor aller W elt dargetan w erden, als w äre die Krönung von 1804 eine Erneuerung des karolin­gischen europäischen Reiches. Von dieser Tat­sache her hat noch einm al beim beginnenden 19. Jahrhundert jene französische Auffassung eine neue späte Belebung erfahren, die den gro­ßen Franken unter dem N am en C harlem agne als einen der ihren für sich in A nspruch nahm. Hs stützt sich aber der französische A nspruch nicht allein darauf, daß das spätere nationale französische Reich einen Teil der karolingi­schen M onarchie gebildet hatte, sondern, daß vor allem Karl der Große den französischen Volksboden im Kampf gegen die Sarazenen w eit nach der Pyrenäenhalbinsel ausgew eitet hat. H eute ist längst, vornehm lich durch die gew is­senhafte A rbeit der deutschen G eschichtsschrei­bung des vorletzten Jah rhunderts erw iesen, daß der M ittelpunkt des K arolingerreiches diesseits des Rheines und nich t in Paris oder Metz ge­legen hat, so w ie sein H errscher auch in seinem inneren W esen, gerade in den Zeugnissen, an denen sich heu te noch über zw ölfhundert Jah re hinweg der C harakter K arls am besten begrei­fen läßt, also in seiner Sprache, seiner W esens­art und seiner völkischen E instellung ein Fort­setzer des germ anischen Erbes und nich t des gallischen im alten Frankentum gew esen ist. Der Kaiser h a t Zeit seines Lebens deutsch gespro­chen und ging in der schlichten, einfachen Pracht der fränkischen Großen, seine berühm te Hofhaltung und die von ihm gegründete A kade­mie w aren auch im latein ischen Gewände auf deutsche W esensart ausgerichtet. Und schließlich w ählte er sich sein Grabmal in Aachen, dessen M ünster ein rech tes Denkmal für einen deu t­schen H errscher ist. G ebaut in den Jahren , als Karl der Große sein fränkisches Königtum in ein Kaisertum verw andelt hatte, is t es eine Nachbildung von italienischen Bauten, dort von einem einheim ischen M eister ausgetührt, eine deutsche Schloßkapelle und ein deutsches Grab­monument, in dem schon, w ie Leopold von Ranke sagt, „die architektonischen M otive liegen, die zur Errichtung späterer deutscher Dome geführt haben".

Die K onstituierung des napoleonischen K aiser­tums aber w ar schließlich n icht aus dem G eist des fränkischen Erbes entstanden, sondern sie hatte politische Lebenskraft gerade in der Spitze gegen das Reich, und an diesem inneren W i­derspruch ist letzten Endes die korsische Ab­sicht doch wohl gescheitert. Das, w as Karl w ollte und was w ir heute als den w esentlichsten Bei­trag seiner Regierung zur deutschen G eschichte ansehen, ist ein auf die M itte Europas gegrün­deter Reichsbau, dem als politische Basis der von der Rheinlinie her erfolgte feste Zusamm en­schluß der deutschen Gaue diente, dessen poli­tische Führerschicht das germ anische Krieger- tum w ar und daß von diesen G rundpfeilern her einen fränkischen K ernstaat schuf, der stark genug war, auch die S taatsbildungen Italiens und A quitaniens m it seiner K raft zu erfüllen. Daß diese Reichsbildung Karls des Großen vom Schicksal zerschlagen wurde, ist n ich t die Schuld ihres Gründers, sondern h a t darin seine Ursache, daß k leinere N achfolger den großen A hnherrn n icht zu begreifen verm ochten. An der Größe des Kaisers ändert dies nichts, und „das Urteil, das ein feinsinniger Kopf, w ie Graf York von W artenburg in seiner in den neun­ziger Jahren erschienenen, auch heute noch le­senswerten „W eltgeschichte in Umrissen" fällte, besteht alles in allem wohl zu Recht, daß Karl der Große „zu jenen H errscherrfeldherrn gehört, von denen die G eschichte bis in unsere Tage nur die Hälfte eines Dutzend zu nennen verm ag: A lexander, Cäsar, Karl d. Gr., G ustav Adolf, Friedrich II und Napoleon".

Am 28. Januar des Jahres 814 ist Karl in A achen gestorben; in seinem M ünster liegt e r begraben.

*) G ra f Y ork v o n W arte n b u rg , W e ltg e s c h ic h te in U m rissen , in d e r A u sg a b e , v o n 1925, S e ite 226.

5) Linzel in dem A b sc h n itt ü b e r K a rl d en G ro ß en in „Die g roßen D eu tsch en " .

s) H ierzu n e u e rd in g s G e lth e im in „K arl d e r G ro ß e

s c h ic h ts fo rs c h e r" . 1935.4) W ir fo lg e n h ie r F ran z S te in b ach , H a n d b u ch d e r

d e u tsc h e n G e sc h ic h te , P o tsd am 1936, in d e n e n ts p re ­c h e n d e n A b sc h n itte n ü b e r d ie frä n k is c h e G esch ic h te .

5) Es is t a n d e r Z e it, m it d ie sem , d ie h is to r is c h e W a h rh e i t b e s s e r tre ffen d e n B egriff d en f rü h e re n A u s ­d ru c k d e r „ d e u tsc h e n O s tk o lo n isa tio n " d e s zw ö lften u n d d re iz e h n ten J a h r h u n d e r ts zu e rse tz en .

c) B rackm ann , G esam m elte A u fsä tze , 1940.

) am u juugsi, vuu ut-u ru is u a u n g g e g en a ie u a r - s te l lim g d e r Q u e lle n g e w ic h tig e a b e r in ih rem E rg eb ­n is h e u te n o c h n ic h t g e s ic h e r te B ed en k en g e lte n d g e ­m a c h t w o rd e n . N u r e in e H a n d sc h rif t, a b e r d ie ä lte s te , b e r ic h te t b e k a n n tlic h v o n dem V o rg an g in V e rd en in d e r o b e n d a rg e s te ll te n W eise , d ie d a s A n d e n k en K a rls d e s G ro ß e r am m e is ten b e la s te t. J e tz t a b e r is t d ie V e rm u tu n g a u sg e sp ro c h en , d aß in W a h rh e i t au ch in d ie s e r H a n d sc h r if t s ta t t „ d e c o lla ti — d e lo c a ti" , zu le se n sei, w o m it d ie S tra fm a ß n ah m e d e s K a ise rs g e ­

gen a ie u n g e n o rsam e n a a c n s e n a u e m m eim-$ z w an g s­w e ise n A u ss ie d lu n g b e s ta n d e n h ä tte . A u ch au f e in a n d e re s b e k a n n te s B ed e n k en se i h in g ew ie sen , d*aß e s n ä m lich u n g la u b w ü rd ig is t, w en n 4500 M en sch en ix? d a m a lig e r Z e it w irk lich a n e in em T ag e hingerichte** w o rd e n w ären .

a) F ran z S te in b a ch , a. a . O . A u c h d a s V o rh e rg e ­h e n d e in A n le h n u n g a n St.

ö) H ie r z i t ie r t n a c h P a u l R o h rb ach , D er D eu tsch« G e d an k e in d e r W elt, S e ite 171.

Das war Kapitänlentnant EndraßEin tapferes Käsnpierleisen - „...Ich habe mich für den Angriff entschieden../

PK. U-Boote komm en und gehen in unserem Stützpunkt am A tlantik . G erade heu te h a t das erste Boot festgem acht, das aus seinem O pera­tionsgebiet an der am erikanischen Küste mit Erfolg zurückgekehrt ist. ü b e r die Stelling kom m t der junge ritterkreuzgeschm ückte Kom­m andant. Hoch, schmal, bärtig , die A nspannung der letzten W ochen noch im G esicht, doch froh, beherrsch t und herzlich w ie immer. W ir begrü­ßen und beglückw ünschen ihn. Einen A ugenblick länger schauen w ir diesm al in seine tiefliegen­den, glänzenden Augen. W ir fragen. M it der Freude, die jeder kennt, der nach w ochenlanger Seefahrt w ieder festen Boden un ter den Füßen hat, erzählt er von seiner U nternehm ung, von Stürm en und eisgepanzertem Boot, von feindli­chen Fliegern und Z erstörern, von Torpedoan­griffen und A rtilleriekam pf und von seinen Er­folgen d icht un ter der am erikanischen Küste im L ichtstrahl ih rer Scheinw erfer. W ir freuen uns mit ihm. Die Befangenheit, m it der w ir ihm heu te gegenüberstehen, w ill jedoch nich t von uns w eichen. W ir w arten jeden A ugenblick auf die Frage nach seinem besten Freund. Sie komm t nicht. Noch nicht. Eine S tunde später sitzen w ir m it ihm zusam m en beim Flottillenchef. Die Ame­rika-U nternehm ung e rs teh t noch einm al im Be­richt m it kurzen A ngaben, E rklärungen auf der Karte. In e iner kurzen Pause beugt sich aus dem Sessel der E rste W achoffizier des Bootes her­über und fragt leise: „W as ist m it Endraß?" Ich höre die Frage einfach nicht. Der K urzbericht ist zu Ende. M ir gegenüber sitzt der zurückge­kehrte K om m andant und ro llt das Zeichenperga­m ent der Seekarte w ieder zusammen. Gedäm pf­tes Licht fällt in den getäfelten Raum des ehe­m aligen französischen Clubhauses.

N un schaut er fragend, m it großen Ä ugen herüber:

. . Bertel ist fo r t!" .. .„Ja!". . .„H abt Ihr nichts m ehr von ihm g e h ö r t. . .? "„ . . . N e in !. .„Ich dachte es m ir schon, als ich n ichts m ehr

nach seinem letzten Funkspruch hörte . .Er sieh t zum Fenster hinaus: „Ich habe ihn

noch hinausgebracht, als er einige Tage vor m ir auslief. W ie schön, daß w ir unsere letzte W erft- L iegezeit noch gem einsam verleb t haben. Schön w ar das!" Es ist totenstill im Raum.

H ier liebt m an die großen W orte nicht, h ier gilt nur die Tat und der Mensch. Die eiserne, männliche, soldatische B eherrschung is t h ier Ge­setz.

A lle fühlen in diesen bedrückenden Sekunden dasselbe. Es ste ig t heiß in uns hoch.

U nsere G edanken jagen zu unserem K am era­den und Freund, der nun nich t m ehr m it seiner herzlichen, aufrechten und bescheidenen A rt zu uns zurückkehrt. W ir stehen auf. — „Es w ar einer der besten von u n s . . . ! " sagt einer beim H inausgehen.

Ich fahre am S trand entlang, nach Hause. Von der offenen See her peitsch t und schlägt die Brandung. Der W intersturm orgelt und pfeift, rü tte lt an Fenstern und Türen. V or m ir auf dem Schreibtisch liegen Bilder und K riegstagebuch­b lä tte r des U-Bootes von K apitänleutnant End­raß. „Er w ar einer der besten und ersten un ter uns . . kommt mir w ieder in den Sinn, w äh­rend ich die geblich-w eißen K riegstagebuchblät­te r durchlese, E rinnerungen an unsere B egegnun­gen tauchen auf»

Heimkehr von der EidienianbfahrtIch sehe noch vor m ir das Bild des Bootes,

als es von seiner E ichenlaubfahrt zurückkehrte. W ir stunden alle an der Pier, w ie so oft schon bei einer glücklichen U-Boot-Heimkehr. Das V or­schiff m it seinen ausgelaugten D eckplanken schiebt sich an die Kaimauer. Auf dem Turm leuch te t m it w eißer Farbe die V ersenkungs­ziffer des Bootes: 210 000 BRT unter einemEichenbusch hängt zerbeult und zerfetzt die Brückenw and herunter. Der Sehrohrbock ist um­gebogen. D azwischen aber steh t schmal, klein und drahtig, noch etw as b laßer als sonst, der Kommandant, der als 15. Offizier der deutschfefi W ehrm acht vom Führer m it dem Eichenlaub zum R itterkreuz ausgezeichnet w orden wax. Das Englandlied klingt über die Einfahrt. Die ange­tretene Ehrenkom panie des H eeres p räsentiert. Der jüngste E ichenlaubträger der deutschen W ehrm acht schreite t die Front ab. So w ar das damals in einer stolzen und glücklichen Stunde.

N un liegt über diese Fahrt das K riegstage­buch vor mir:

„Das Boot is t schon 14 Tage in See. Das W et­ter ist von Stunde zu Stunde schlechter gew or­den. Der Sturm überschütte t das Boot m it W ind­stärke neun bis elf. Regenböen jagen darüber hinw eg. Da kom m t in der M orgenfrühe dieses tobenden Sommertage-s ein Dampfpr in Sicht. Es ist ein Tanker. Für den K om m andanten gibt es je tz t nur eines: A n g r e i f e n !

Das Boot läß t sich kaum auf Sehrohrtiefe hal­ten. Der Tanker m acht w ilde Zacks. A ber immer

näh er staffelt sich das Boot heran. Die Jagd geht über und un ter W asser. N ach S tunden ist es endlich so Weit. Ganz dicht is t das Boot herangekom m en. Aus Rohr 3 zischt der Tor­pedo. Zwei D etonationen folgen dicht aufein­ander. Der versinkende T anker schlägt einen Kreis. Die Bordwand kommt in bedrohliche N ähe des Sehrohrs. Uber dem schnell tauchen­den U-Boot versink t der Tanker, ram m t noch auf 16 M eter den U-Bootsturm. Die beiden Sehrohre fallen aus. Doch der D ruckkörper is t unbe­schädigt geblieben.

O ben sieht es aus w ie auf einem A utofried­hof. H auptsächlich aber nur Blechschaden. Vom Tanker ist nichts m ehr zu s e h e n . . so schließt der K ommandant diese K riegstagebuchnotiz. Ein w eiterer 7000-BRT-Tanker und ein Dampfer von 5000 BRT, der im A rtilleriegefecht vern ich te t wird, w erden noch auf d ieser U nternehm ung m it beschädigtem Boot und befehlsm äßig repa­riertem Sehrohr versenkt. Und in der allgem ei­nen B etrachtung zu d ieser U nternehm ung reg i­strie rt der K om m andant w eiter: . . . „Die Kolli­sion m it dem Tanker is t in e rs ter Linie auf das schlechte W etter und die dam it äußerst schw ie­rige T iefensteuerung zurückzuführen. Bei der­artigem W ette r taucht eben die Frage auf, an­greifen oder laufen lassen. Ich habe mich für den Angriff entschieden, w eil ich m it der Mög­lichkeit des Erfolges r e c h n e te . . ." Das ist die Schlußbilanz der U nternehm ung.

H inter den E intragungen und Erfolgsm eldun­

gen steh t der entsagungsvolle Kampf einer H andvoll M änner in der schwim menden, tau­chenden oder dahinjagenden S tahlihsel inm it­ten der ungeheuren W eite des A tlantiks. N eben den hochreißenden Stunden des Angriffs und des Sieges läuft die harte Zeit der A bwehr m it W asserbom ben, Fliegerbom ben und G ranaten ab — so liest m an in den K riegstagebüchern v ie le r U nternehm ungen. In viele Fcindgele.it- züge stieß das Stierboot des K apitänleutnahts Endraß trotz Zerstörern, K orvetten, Bew achern und Flugzeugen zum Angriff vor, torpedierte und versenkte. Er kann te den Erfolg genau so w ie die Schw ere des U-Bootkampfes und das große W agnis im Seekrieg. Immer aber blieb bei allen seinen U nternehm ungen der Satz aus dem K riegstagebuch sein Leitm otiv: „ . . . I c h h a b e m i c h f ü r d e n A n g r i f f e n t s c h i e ­d e n . . .!"

A llen U -Bootfahrern galt e r als käm pferisches Vorbild. Er ha tte im Lande keinen Feind. Sein W esen bleib bescheiden und taktvo ll trotz aller großen Erfolge, die ihm beschieden w aren. N ur im k leinsten K reise erzählte er schon m al Von seinen U nternehm ungen. Dann w urde die Erin­nerung lebendig an die ersten M onate des Krie­ges, in denen er als E rster W achoffizier bei Prien fuhr, jenen einm aligen U-Boots-Hand- stre ich im H afen von Scapa-Flow, erlebte, und die T orpedos auf die englischen Schlachtschiffe „Royal O ak" und „Repulse" schoß. A ut dieVefn Boot ha tte er den besten Lehrm eister der U-Bootwaffe — G ünther Prien — gefunden, der seinem abkom m andierten W achoffizier in die B eurteilung sc h r ie b Endraß is t einsatzbe­re it bis zum Ä ußersten und bew ahrt dabei Ruhe und Sicherheit auch in den kritischsten Situa­tionen . . . "

Seine Erfolgsk-urve, d ie von U nternehm ung zu U nternehm ung istieg, bew ies seine Einsatz­bereitschaft, seinen Schneid, sein überragendes U-Boot-Können, sein ruhiges und k lares Urteil. Er ha tte jenen sechsten Sinn, der dem w ahren und erfolgreichen Jäg e r im W eltm eer eigen ist.

N un forderte das Schicksal einen unserer be­sten Käm pfer zurück. Uber einem neuen U-Booj- Grab rauschen nun für die E w igke it' m it erha­bener Größe, die Seen dahin. Uber den A tlantik aber jagen un ter dem Angriffszeichen des Stie­res von Scapa-Flow m it stählernem Herzen unsere schlanken, g rauen U-Boote w eite r s . . .

Kriegsberichter Heinrich Schwich

Arbeitszeit über OsternDie Regelung im Generalgouvernement

Krakau, 1. A pril W ie am tlich m itgeteilt wird, gesta lte t sich die

A rbeitszeit w ährend der O sterfeiertage im G ene­ralgouvernem ent w ie folgt: K arfreitag is t Feier­tag. Am Sonnabend, 4. April, w ird bei säm tlichen Behörden im gleichen Umfang gearbe ite t w ie im allgem einen an Sonnabenden.

Neuer Landesleiter der AO in FrankreichMit einer feierlichen K undgebung der Landes­

gruppe Frankreich der A uslandsorganisation der NSDAP in der französischen D eputiertenkam m er führte G auleiter Bohle den neuen Landesleiter N euendorf in sein Am t ein.

Prof. Alfred Sittard g esto rb enL e i t e r d e s S t a a t s - u n d D o m c h o r e s B e r l i n

Am 31. März starb in Berlin der D irektor des Staats- und Domchores, Professor A lfred Sittard. Fast vierzig Jah re lang h a t er als O rgelkünstler und Chordirigent, als T onsetzer und Lehrer, als Bahnbrecher für um käm pfte Begabungen gew irkt und seinen Ruhm über D eutschland hinaus in Europa für die Dauer begründet. Am 4. N o­vember 1878 wurde A lfred S ittard in S tu ttgart als Sohn des M usikforschers und M usikschrift­stellers Joseph S ittard geboren. Er w uchs in Hamburg auf; Brahms und Büiow w aren die Richtungsweiser seiner Jugend. Schon als 18jäh- riger w irkte er, ehe er noch Franz W üllners Schüler im Kölner K onservatorium w urde, im Hamburger O rganistenam t. N ach kurzer T hea­terkapellm eisterzeit ging er 1903 als O rganist der Kreuzkirche nach D resden, wo er u. a. Bach- Volkskonzerte gab und als einer der ers ten das vollständige „w ohltem perierte K lavier" öffent­lich spielte. N ach der E rinnerung und m it un ­trüglichem Stilgefühl erw eckte e r die Disposi­tion der durch Brand vern ich teten Barock-Orgel zu St. M ichaelis in Ham burg zu 12 OOOstimmigem neuen Leben. 1912 w urde S ittard zur Führung des H am burger M ichaelis-K irchenchores beru ­fen, die er über zwanzig Jah re lang innehatte. Hier pflegte er — vocaliter e t instrum entaliter — Schütz, Bach und H ändel, aber auch Bruckner und Reger. Italien, Spanien, Ungarn, Schweden riefen den deutschen O rgelm eister zu großen Konzertreisen, Als le tzter spielte er in der bol­schewistischen H auptstad t vo r der deutschen Kolonie Bach. Besonders nahe stand e r Karl Muck und Max Fiedler. Berlin gehörte S ittard seit 1925 als akadem ischer Lehrer für Orgel, dann seit 1933 auch als D irektor des Staats- und Dom­chores, den er in neunm aliger a lljährlicher D ar­stellung von Bachs M atthäus-Passion im Dienst an den lebenden W oyrsch bis H erm ann Simon und Michelsen unter bedeutsam en M iteinsatz des städtischen O rchesters zur V ollendung führte. STtards Schütz-Ausdeutung, seine begeisterte Pflege der Volks- und Soldatenlieder — oft im eigenen künstlerisch reinen Satz — m it denen

er im großdeutschen Rundfunk auch in die Ferne w irkte, die K lassizität seiner W erkbedeutung als A usprägung seines universalen K ünstlertum s, die lau tere A usstrahlungskraft seiner Persönlichkeit haben A lfred S ittard N am en und W erk zu einem einzigartigen Begriff gemacht. Er starb 14 Tage, nachdem er am H eldengedenktage d ie M atthäus- Passion ein letztesm al d irig iert hatte. Er lebt fort, Inbegriff und V orbild lau teren und großen deutschen Künstlertum s. Dr. A lfred Jenkner

Robert-Koch-Institut a ls ReichsanstaltÜ b e r n a h m e d u r c h Dr . C o n t i

Das preußische Institu t für In fektionskrankhei­ten „Robert Koch" w urde am 1. A pril vom Reich übernom men. Es führt den N am en „Robert Koch- Institu t, R eichsanstalt zur Bekämpfung der über­tragbaren K rankheiten". A n der feierlichen Ü bernahm e nahm en zahlreiche V ertreter von Partei, S taat und W ehrm acht und W issenschaft teil. Der Reichsgesundheitsführer, S taatssekre­tä r Dr. Conti, w ies in seiner Rede darauf hin, daß das preußische Institu t für In fektionskrank­heiten im Jah re 1891 gegründet w urde, um Ro­bert Koch, dem B ahnbrecher auf dem G ebiete der Seuchenlehre, die M öglichkeit zu geben, un ­be las te t durch andere Aufgaben, sich ganz der Er­forschung und Bekämpfung der Seuchen w id­men zu können. Die Entdeckung des Tuberkulins durch Robert Koch sei eine Tat gew esen gleich der Entdeckung des Tuberkelbazillus im Jah re 1882. Es sei als diagnostisches H ilfsm ittel von unschätzbarem W ert und im Kampf gegen die Tuberkulose unentbehrlich gew orden. Das Insti­tu t könne besonders auf dem G ebiet der Seu- chenprophylake große Erfolge aufweisen. Der Reichsgesündheitsführer gab w eiter seinem W il­len A usdruck, dafür zu sorgen, daß die Schlag­k raft des Institu ts gefördert w ird; es soll die Z entralstelle für alle M edizinal-U ntersuchungs- äm ter des Reiches w erden und m öglichst reich­lichen und guten N achw uchs für diese Ä m ter liefern und auch bei der Fortbildung der p rak ­tischen Ä rzte auf dem G ebiete der Infektions­krankheiten m ehr als bisher m itw irken. An­schließend gab der Leiter des Instituts, Professor Dr. G ildem eister einen Überblick über die Tä­tigkeit des Institu ts in den letzten Jahren.

Der R eichsgesundheitsführer legte im Robert- Koch-M ausoleum einen Kranz nieder. Ein Rund­gang durch die A rbeitsstä tten des Institu ts be­endete die V eranstaltung. Eine besondere A us­zeichnung w urde dem geh. M edizinalrat Profes­sor Dr. O tto — Frankfurt a. M ain zuteil, dem Dr. Conti w egen seiner hervorragenden V erdienste um die Bekämpfung der Infektionskrankheiten die U rkunde als Ehrenm itglied der R eichsanstalt überreichte.

B e h r i n g - E h r u n g i n M a r t u r gM arburg gedachte am 31. M ärz der 25. W ie­

derkehr des T odestages Emil V. Behrings. N ach­dem der R ektor der U niversität, Prof. Dr. T. H. M ayer, der Leiter des Institu ts für experim en­telle Therapie, Prof. Dr. H. Schmidt und der W erkführer der Behringw erke, Dr. A. Demnitz, am G rabe Behrings auf e iner W aldhöhe bei M ar­burg Kränze n iedergeleg t hatten , versam m elten sich V ertre ter von Staat, Partei, W ehrm acht und W issenschaft am Denkmal des Forschers im Zentrum der S tadt zu e iner G edenkfeier, bei der der R ektor der U niversitä t sprach. In einer A b­teilung des H ygienischen U niversitätsinstitu ts, in der Behring so oft geleh rt hatte, w ürdigte so­dann der ärztliche Leiter des Instituts, Prof. Dr. W. Pfannenstiel, den Einfluß Behrings auf die Entw icklung der Im munbiologie.

Lebende oder tote Bazillen?F e s t s t e l l u n g j e t z t n a c h z w e i M i n u t e n

Dem ers t 36 Jah re alten G elehrten Prof. Dr Siegfried Strugger, gebürtig aus V ölkerm arkt- K ärnten, je tz t D irektor des Botanischen Instituts der tierärztlichen H ochschule H annover, ist eine bedeutsam e w issenschaftliche Entdeckung gelun­gen, die einen entscheidenden Fortschritt in der B akterienforschung darstellt.

Prof. Dr. S trugger ha t auf G rund langjähriger U ntersuchungen ein V erfahren entw ickelt, das innerhalb w eniger M inuten die Feststellung ge­stattet, ob eine Zelle noch lebt oder ob sie ab­gestorben ist. Das V erfahren läßt sich bei klein­sten O rganism en, w ie Hefe- und Pilzzellen, und auch bei Bakterien anw enden. Der Forscher be­dient sich der Fluoreszenz-M ikroskope, einer mi- I

kroskopischen B eobachtung un ter Zunutze- m achung von L euchterscheinungen. Ein neuer Farbstoff, das A kridionsauge, bew irkt, daß die dam it behandelten Zellen grün fluoreszieren, w enn sie leben, kupferrot, w enn sie to t sind. Es b a t sich nun in v ielseitigen V ersuchen erw iesen, daß das V erfahren auf eine Reihe von Lebens­vorgängen anw endbar ist. So ist jede H efen­fabrik sofort im stande festzustellen, ob ihre K ulturen leben oder abgestorben sind; bisher w aren w ochenlange K ulturverfahren notw endig. So kann m an ferner nach w eniger als zwei Mi­nu ten lebende und to te Tuberkelbazillen un ter­scheiden. D esinfektionsm ittel können nunm ehr daraufhin geprüft w erden, ob und w iew eit sie sicher Bazillen zu tö ten verm ögen. Die Bekämp­fung von Seuchen w ird v iel einfacher und e r­fo lgversprechender sein. Alle diese Feststellun­gen zeichnen sich durch Schnelligkeit und Zu­verlässigkeit aus.

Die Schöpfung abgesetzt!P r o g r a m m ä n d e r u n g der P h i l h a r mo n i e

Die Intendanz der Philharm onie des GG b itte t uns folgendes m itzuteilen;

Die für den 13. A pril vorgesehene Aufführung des O ratorium s von H aydn „Die Schöpfung" — die als Ersatz für die durch das H inscheiden des C hefdirigenten Dr. Rohr notw endig gew ordene A bsetzung der 9. Sinfonie von Beethoven die­nen sollte — w urde infolge Transportschwier»g- keiten von dem G astchor leider auch abgesagt. Das letzte VIII. A bonnem ents-K onzert findet am Donnerstag, den 16. April, un ter Leitung von Rudolf Erb statt. M ehrfach geäußerten W ünschen entsprechend w ird als H auptw erk die 7 . Sinfo­nie von B ruckner dargeboten. Als Solistin w ird die junge N achw uchs-Cellistin Liselotte Richter vorher das Cello-Konzert von H aydn spielen. Um den A bonnenten einen A usgleich zu b ieten für ihre M ehrkosten, w erden ihnen zu dem Son­derkonzert, das am 27. A pril oder 3, Mai unter Leitung von Rudolf H indem ith m it einem V okal­solisten ein V erdi-W agner-Program m vorsieht, erm äßigte Preise eingeräum t.

Seife 4 I Nr. 78 2. A pril 1942

I

Page 5: Einzelpreis 30 Gr. (15 Epf.) LcmbergerZeitung · LcmbergerZeitungEinzelpreis 30 Gr. (15 Epf.) Der Bezugspreis beträgt monatlich ZI. 4,80 oder RM 2,40, zuzüglich Träger lohn bzw.

D A S G E N E R A L G O U V E R N E M E N T

Der MG-Schütze►

Auftakt für verstärkte Parteiarbeit in GalizienBesuch des stellvertretenden Leiters des Arbeitsbereiches - Besprechungen mit den Amtsleitern - Ab 1. Mai fun

Mädel-Pflichtjahrlager - Kulturelle Betreuung der Volksdeutschen - Erster Appell der ParteigenossenschaftLemberg, 2. A pril

Dem Besuch des ste llvertre tenden Leiters des A rbeitsbereiches G eneralgouvernem ent (V. i. A.) S t a h l m it S tabsleiter K o b u s c h und dem Lei­te r des H auptarbeitsgeb ietes Schulung, Bereichs­leiter H o l w e g e r , in Lemberg kam insofern be­sondere Bedeutung zu, als nunm ehr die erste der Parte i im D istrik t G alizien gestellte Aufgabe, die Schaffung der O rganisation, durchgeführt ist. Die P arte i s teh t je tz t für größere A ufgaben be­reit. Im Rahmen der B esprechungen m it den Amts- le item der D istrik tstandortführung G alizien und der S tandortführung Lemberg, an denen auch D istrik tstandortführer, ff-B rigadeführer Dr. W ä c h t e r , teilnahm , e rs ta tte ten die A m tsleiter ku rze B erichte über b isherige Tätigkeit. G leich­zeitig w urden die künftigen A ufgaben der ein­zelnen A rbeitsgebiete erörtert.

Auch diese gelungene Holzplastik „Der MG- Schütze" steht in der Ausstellung der Freizeit­arbeiten deutscher Soldaten, die gegenwärtig in der Lemberger Oberfeldkommandantur täglich

von 9— 12 und 15—18 Uhr geöffnet ist.Auinahme: Müller

Altstoffe sind RohstoffeSchulsammlung nun auch im GG

Künftige große AufgabenDie Lage G aliziens als des frontnächsten Di­

strik tes un terstre ich t, w ie in den Besprechungen zum A usdruck kam, d ie W ichtigkeit der M en­schenführung durch die Parte i in diesem Raume. Dem A rbeitsgeb ie t V olksw ohlfahrt ist dabei die B etreuung der D eutschstäm m igen, die D urch­führung des K riegsw interhilfsw erkes und die V er­w undetenbetreuung übertragen. Durch das A r­beitsgeb iet Propaganda w erden alle Teile der deutschen B evölkerung erfaßt. Die L azarette w er­den m it Büchern, Schallplatten, R undfunkgeräten usw. versorgt. Für die Zukunft ist die kulturelle Betreuung der V olksdeutschen besonders w ich­tig. Die eingesetzten R eichsdeutschen aber m üs­sen immer m it dem O stauftrag des Reiches v e r­trau t bleiben. Für die D ienststellen der Partei stehen R undfunkapparate zur V erfügung, groß­zügige A nlagen in 32 O rten mit insgesam t 92 Lautsprechern dienen der Erfassung der deu t­schen Bevölkerung. Beachtung w urde der Pflege des Liedes durch Bildung von S ingekreisen für V olksdeutsche geschenkt. Im A rbeitsgebiet so­

ziale Fragen m acht w eniger die Schaffung von W ohnungen für die D eutschen, als vielm ehr von Einrichtungsgegenständen, Schw ierigkeiten, die aber dem nächst gem indert w erden. Die Schulung der A m tsträger in Lemberg h a t bereits begonnen und w ird w eiter ausgebaut w erden. Dem Beauf­trag ten des R eichsjugendführers in G alizien sind als Aufgaben, Erfassung der reichs- und Volks­deutschen Jugend gestellt und darüber h inaus die Ü bernahm e von Heim en und Jugendherber­gen. ü b e r den Einsatz von BDM -Führerinnen ist bereits m ehrfach berich te t w orden. Am 1. Mai w erden in G alizien fünf Pflichtjahrlager eröffnet, die m it je einer Führerin und zehn M ädel besetzt sein w erden. Für die Errichtung der „D eutschen G em einschaft" in G alizien bestehen noch erheb­liche Schw ierigkeiten, die in der A usstellung von K ennkarten für eine große Zahl von A ntragstel­lern bedingt sind.

Der ste llvertre tende Leiter des A rbeitsbereiches (V. i. A.) Stahl ging in einer A nsprache an die A m tsleiter von dem G rundgedanken aus, daß der nationalsozialistische Führer nur in der persön­lichen H altung den M aßstab für die Beurteilung des deutschen M enschen in diesem Raume finden könne. Er forderte darum, daß jeder sich so zu geben habe, w ie er selbst sich seine Führer w ünsche. D istrik tstandortführer ^-B rigadeführer Dr. W ä c h t e r knüpfte in seinen W orten an die K ampfzeit der Parte i an. H ier sei auch w ieder eine K am pfsituation gegeben, und jeder habe je tz t die M öglichkeit, sich neu zu bew ähren.

gründete seine A usführungen auf die Reichs die er in ihrem revolutionären C harakter c die m orschen und brüchig gewordenen der b isherigen G roßm achtvölker absetzte, ker, die durch den Schm elztiegel einer ur zenden Revolution gegangen seien, w im mer von den R epräsentanten der alten m it Krieg überzogen. Diese geschichtliche w andte der Redner auch auf die Geschieht Parte i an, die das gleiche durchgem acht w ie das Reich in der Zeit des Aufstiegs D urchführung des gegenw ärtigen Kampfe der Schicksalsauftrag der heutigen Genei Dabei sei es nun die A ufgabe der Parte Begriff des neuen Reiches auch an den 1 D eutschen heranzubringen.

D istrik tstandortführer ff-B rigadeführer W ächter dankte dem stellvertre tenden Leit' A rbeitsbereiches für das lebendige Interess er der P arte iarbeit in G alizien entgegen!; und fügte hinzu, daß sich alle Parteiger Galiziens ih rer großen V erpflichtung b seien. Das Land gebe Raum zu Bewahrum sie manchem im Reich bisher noch nicht ge w orden sei. H ier sei die Aufgabe nicht sondern w egen ungeheurer Schwierigkeitei und ehrenvoll. In diesem G eist w erde sich und nach eine leistungs- und willensmäßig' bilden.

Der erste M itgliederappellBeim ersten M itgliederappell des S tandortes

Lemberg der NSDAP im Saale der K reishaupt­m annschaft Lemberg-Land, w erte te S tandortführer Dr. H ö l l e r die A nw esenheit des ste llvertre ten ­den Leiters des A rbeitsbereichs als die U nter­streichung der Bedeutung, die dem S tandort Lem­berg, der letzten großen deutschen Zusam m en- ballung im östlichen Raum, zukomme. Pg. S t a h l

Lemberg, 2. A pril Die Bedeutung der A lt- und Abfallstoffe im

Frieden ebenso wie im K rieg b rauch t der deu t­schen Bevölkerung im G eneralgouvernem ent n ich t näher e rläu te rt zu w erden, da ja allein die M aßnahm en der A ltstofferfassung im Reich be­k an n t sind und die gew altigen Erfolge der Son­deraktion wie Schrottsam m lung der SA, Papier­sam mlung der HJ, M etallspende zum G eburtstag des Führers und Reichsspinnstoffsam m lung des deutschen V olkes noch lebhaft in E rinnerung sind. Die Erfolge dieser A ktionen haben ge­zeigt, daß das deutsche Volk den W ert der Alt- und Abfallstoffe als dringend benötig te Roh­stoffe erkann t hat. M it seiner Sam m elfreudig­k e it h a t das deutsche Volk unserer W irtschaft für lange M onate die Rohstoffbasis sicher­gestellt.

Seit Ende 1936 sind nach und nach auch die Schulen in der Erfassung der Alt- und Abfall- stoife e ingeschaltet worden und heute is t gerade die Schuljugend diejenige, die die eifrigsten Sammler stellte, die dam it ihren Teil dazu bei­tragen, den Endsieg um die F reiheit G roß­deutschlands zu erringen. N un soll auch die Schuljugend des G eneralgouvernem ents n icht zu­rückstehen.

In erster Linie Betreuung der VerwundetenOsteuropäische Verlagsanstalt vermehrt deutsche Buchhandlungen - Für ver­

diente Frontkämpfer sichergestellt - Buchausstellung in LembergKrakau, 1. A pril

Der Leiter der H auptabteilung Propaganda und Leiter des H auptarbeitsgebietes Propaganda der NSDAP A rbeitsbereich G eneralgouvernem ent, O h l e n b u s c h , hielt eine A rbeitsbesprechung ab. In längerer A ussprache w urden alle aktuel­len P ropagandafragen behandelt und Richtlinien- für die rveitere A rbeit erteilt. In T ätigkeits­berichten kam die Fülle der in den einzelnen Di­strik ten vielfach v e rsch ied en ^ tig en Problem e auf politischem und kulturellem Gebiet zum A us­druck. Eine um fangreiche A rbeitsleistung, £ie in Zahlen n ich t m eßbar ist, tra t dabei in Erschei-

21 Todesurteile in BrombergGerechte Sühne für den Warschauer Bluln

nung.

Die Erfassung und W eiterleitung des in den Betrieben und W erken des G eneralgouverne­m ents anfallenden M aterials w ie Schrott, A lt­m aterial, Lumpen, Papier is t durch den Altstoft- handel gew ährleistet. W as geschieht jedoch m it den Abfällen aus den H aushalten? Sie gehen, w ie von zuständiger Seite festgestellt w urde, zu w eitaus größten Teilen verloren. W ertvo lle Roh­stoffe w erden dam it der W irtschaft des G eneral­gouvernem ents entzogen. Um gerade d ie in den H aushaltungen anfallenden Alt- und A bfall­stoffe ebenfalls der W iederverw ertung zuzufüh­ren, w urden am 1. A pril 1942 in allen Schulen des G eneralgouvernem ents auf G rund einer V er­einbarung zw ischen der H auptab te ilung P ropa­ganda, der H auptabteilung W issenschaft und U nterrich t sow ie der B ew irtschaftungsstelle für Alt- und Abfallstoffe Sam m elstellen eingerichtet. Die deutsche Bevölkerung, insbesondere die H ausfrau w ird gebeten, alle ihrem H aushalt an­fallenden Alt- und Abfallstoffe w ie Lumpen, Papier, A ltm aterial, F laschen ihrem schulpflich­tigen Kind bzw. w enn keins vorhanden ist, dem N achbarkind in d ie Schule m itzugeben.

Um den Eifer der Schuljugend in der Samm­lung anzuspornen, w ird ähnlich w ie im Reich ein Punktsystem eingeführt. Alle Schüler w er­den im Rahmen der gesam m elten Alt- und Ab­fallstoffe durch Präm ien in Form von Schulhef­ten, Bleistiften, Federn usw. bedacht. V iertel­jährlich w erden die besten Schüler bzw. Schü­lerinnen, die die größte Punktzahl erre ich t ha­ben, durch Bücherpräm ien ausgezeichnet. Die in den Schulsam m eistellen angefallenen Alt- und Abfallstoffe w erden nach örtlichen V ereinbarun­gen zw ischen den Schulleitern und den zustän­digen H ändlern bzw. Samm lern abgeholt und über den H andel bzw. G roßhandel der W ieder­verw ertung zugeleitet.

P räsiden t O hlenbusch nahm zu den in den Be­rich ten der D istrikte aufgew orfenen Fragen im einzelnen S tellung und gab W eisungen iür die w eitere A rb e it Als w esentlichen und entschei­denden G rundsatz jeder Propagandaarbeit auch im G eneralgouvernem ent bezeichnete er ihre A usrichtung ausschließlich nach den G rund­sätzen der Partei. In der nächsten Zeit habe sie sich dabei in ers ter Linie auf die Betreuung der

V erw undeten sow ie der V olksdeutschen zu er­strecken. Im Sinne der A rbeitsvereinfachung gab Pg. O hlenbusch Richtlinien über die Zusammen­arbeit und A rbeitsteilung zwischen der H aupt­abteilung und den D istriktabteilungen einerseits sow ie zwischen den Propagandaabteilungen und den „Prooagandaleitungen d e r^ P a r te i anderer­seits. Aus der Fülle der Einzelfrägen verdient die! M itteilung Erwähnung, daß die Zahl der deut­schen Buchhandlungen im G eneralgouvernem ent dank der neugegründeten O steuropäischen Ver­lagsanstalt erheblich verm ehrt wird. Diese Buch­handlungen w erden für verdiente Frontkäm pfer sichergestellt. So w ird in Lemberg am 30. April eine große deutsche Buchhandlung errichtet. Am 1. Mai w ird in Lemberg die Buchausstellung „Galizien — deutsches Land" eröffnet. Die Aus­stellung des „Hilfswerkes für deutsche Bildende K unst” w ird am 13. April in W arschau gezeigt. Auf dem Gebiet des T heaters und der K leinkunst w erden die für die kleineren S tädte bestim m ten V eranstaltungen w eiter ausgebaut. Dasselbe gilt für die L ichtspieltheater.

Lemberg, 2. ANach vierwöchiger Verhandlungsdauer

vor dem Sondergericht in Bromberg der prozeß um den Todesmarsch von Thorn W arschau zu Ende. A ngeklagt waren, w richtet, 38 Polen, die im September 1939 c tern ierten V olksdeutschen als Bewachungs schäften nach W arschau begleitet und an zahlreiche Bluttaten und Mißhandlungen üb t hatten. Von den insgesam t 568 Deut un ter ihnen etw a 67 Frauen und Kinder, c Ausbruch des Krieges aus Thorn nach Wa. verschleppt wurden, sind von den poln Begleitm annschaften unter Anstiftung des 1 angeklagten Drzewiecki unterw egs über 1 M aschinengew ehren und Bajonetten eri und zahlreiche andere auf das grausamst! handelt worden, w ie die Aussagen der üb Zeugen in der H auptverhandlung ergaben

Das jetzt verkündete Urteil lau tet dah den ehem aligen polnischen Hauptmanr Schriftsteller Drzewiecki aus Thorn, sow w eitere 20 Angeklagte auf Todesstrafe, xend ein Angeklagter 5 Jah re verschärftes lager erh ie lt und die übrigen 16 Mitglie< Begleitm annschaften, die sich an den taten n icht beteilig t hatten , freiges]w urden. . . . , ,

Der Todesm arsch nach W arschau, de ähnliche traurige Berühmtheit erlangt 1 der Blutmarsch der aus Bromberg versch Volksdeutschen nach Lowitsch, begai 3. Septem ber in Thorn und endete am 1 tem ber in W arschau. Die dazwischen lic zehn Tage w aren für die Volksdeutsch w ahres M artyrium , aus dem die Uberk später durch die deutsche W ehrm acht wurden. Der U rteilsspruch des Broi Sondergerichts ste llt daher die einzig { Sühne dar, die diese Bluttaten der po: Soldateska finden konnten.

Begegnung mit Lil DagoverDie Staatsschauspielerin in Krakau eingetroffen - Rundreise durch das GG

WHW-Weirtscheine bis Ende /Mitteilung des WHW-Beauftragten im

Krakau, 2. A pril Eine der volkstüm lichsten deutschen Film­

schauspielerinnen, deren überlegener K önner­schaft und K ultiv iertheit der deutsche Film einen

beträchtlichen Teil sei-

Lil Dagover

Zu OberreichsbahnTäten ernanntD er F ü h re r h a t d en R e fe ren ten fü r G ü te rz u g fa h r­

p la n a n g e le g e n h e i te n b e i d e r G e n e ra ld ire k tio n d e r O s tb ah n , R e ic h s b a h n ra t Z a b e l , u n d den R e fe ren ten fü r R ech ts - und a d m in is tra t iv e S tr e c k e n a n g e le g e n ­h e ite n , R e ic h s b a h n ra t K r e b s , zu O b e r re ic h s b a h n ­rä te n e rn a n n t. — O b e r re ic h s b a h n ra t Z ab e l is t s e it S e p te m b e r 1939 in K ra k a u tä tig un d h a t in d ie se r Z e it v e rs c h ie d e n e R efe ra te d e s E ise n b a h n b e tr ieb s - d ie n s te s w a h rg en o m m e n . O b e r re ic h s b a h n ra t K rebs, d e r in d e r H e im a t D e z e rn e n t d e r R e ich s b a h n d ire k tio n S te tt in w a r, is t h ie r m it d en A u fg ab en d e r R ec h ts ­u n d a d m in is tra tiv e n S tre c k e n a n g e le g e n h e i te n fü r d ie O s tb a h n b e z irk s d ire k tio n W a rsc h a u un d R adom b e au f­tra g t- ..----- --------■---------

nes W eltrufs verdankt, is t gestern in K rakau eingetroffen, um von lier aus — die von uns schon gem eldete — R undreise durch das

G eneralgouvernem ent anzutreten; Lil D a g o- v e r. W ir kennen sie von der Leinwand her schlechthin als die große Dame von W elt, die Frau der G esellschaft in

a llen farbigen N uancierungen, über die das Le­ben nun einm al verfügt.

Lil D agover tr it t im G eneralgouvernem ent in einem T heaterstück auf, das eigens für sie ge­schrieben w urde. Sie ha t dam it gerade vor einem Publikum von Soldaten denkbar großen Beifall errungen. Lil D agover h a t näm lich schon so ziem lich alle G ebiete Europas, in die der Krieg kam, durch einen Einsatz im Rahmen der T ruppenbetreuung kennengelernt, sie w ar in F rankreich, Belgien, H olland und im W arthe­gau — innerhalb dre ier W ochen durchquerte sie „spielend" die beachtliche D iagonale Bordeaux— Litzm annstadt. M it dieser Reise- und W ander­tä tigkeit ho lt sie ein bisher versäum tes Stück Romantik der Bühnenlaufbahn auf: jedem K ünst­le r bedeuten die Jahre, die er bei einer W ander­bühne m itm achte, eine köstliche Erinnerung. In Lil D agovers sonst auch keinesw egs unrom an­tischer K ünstlerlaufbahn, die> sie aus geruhsam er B ürgerlichkeit heraus gleich ins grelle Schein­w erferlicht des Films rück te (sie h a t n icht mit k leinen Rollen angefangen, sondern bekam von vornherein große darste llerische Aufgaben über­tragen), fehlte b isher die Lebensepisode der „Lehr- und W anderjah re", Aber sie genießt sie je tz t m it dem verständnissinnigen Behagen der gereiften K ünstlerin, ü b e rh au p t b ere ite t ihr das Spielen vor Soldaten ehrliche Freude. N icht nur,

w eil die Feldgrauen ein sehr beifallsfreudiges Publikum sind, sondern w eil sie — künstlerischer K ost oft lange entw öhnt — denkbar konzentriert m itgehen. N atürlich sind sie auch sonst so ga­lant, w ie m an das in K nobelbechern nur sein kann , wenn ihre G alanterie auch m itun ter be­sondere, eben soldatische Pfade einschlägt. In Ermangelung von Blumen haben sie ihr irgendw o in Frankreich ein K om m ißbrot m it einem rosa Bändchen überreicht. A ber auch Frau D agover h a t auf diese W eise ein w enig vom Soldaten­leben kennengelernt; n ich t immer w aren un ter­w egs gleich H otel- oder sonstige U nterkünfte zu beschaffen, und da w urde eben m it einem Lager auf S troh vorlieb genommen. Eine seltsam e Er­innerung bedeute te für sie an einem der letzten Tage d i e »L ektüre der Zeitung. Ihr G eburtsort stand dort gedruck t — und zw ar in einem m ili­tärischen B ericht aus Fernost: der O rt Pati auf Java . Auf d ieser Insel is t Lil Dagover, als Kind deutscher Eltern, geboren.

Die naheliegende Befürchtung, daß die K ünst­lerin durch ih re um fangreichen Reisegastspiele dem Film ganz oder teilw eise entzogen w ürde, trifft glücklicherw eise n icht zu. Eine um sichtige D isposition erm öglicht es, T heater zu spielen und darüber den Film nicht zu vernachlässigen. Eben je tzt e rs t h a t sie, in W ien, den großen Film „W ien 1910", in dem Rudolf Förster die Rolle des berühm ten W iener O berbürgerm eisters Dr. Karl Lueger verkörpert, beendet (sie selbst sp ielt die Freundin des bedeutenden Politikers), und in M ünchen w urde vor kurzem „Die k leine Resi­denz" abgedreht, eine Filmkomödie, die zufälli­gerw eise auch im Jah re 1910 spielt.

Krakau, 2.Die G ültigkeitsdauer der W ertscheine

Kriegs-W HW 1941/42 wird, wie der Be< für das W H W im G eneralgouvernem ent b is zum 30. A pril verlängert. Zugleich die E inlösungsfristen der W ertscheine ( und zw ar is t der letzte Termin für die I der W ertscheine durch den Einzelhandel Banken der 31. Mai 1942. Die Banken mi W ertscheine bei ihren Zentralstellen 15. Ju n i 1942 abgegeben haben. Bis zum 1942 erfolgt die Abrechnung der W e durch die Z entralstellen beim Beauftra das W HW im G eneralgouvernem ent.

Lil Dagover, die ja schon durch ihren G eburts ort gew isserm aßen schicksalhaft m it dem aller dings reichlich fernen O sten verbunden ist, freut sich jedenfalls, auch den „nahen" O sten des Ge­neralgouvernem ents kennenzulernen und dam it die Reihe der von ihr bereisten einstigen K riegs­schauplätze um einen erw eitern zu können. Die G unst des Publikum s aber w ird ihr, die ja nicht als „Frem de Frau", sondern als eine jedem D eut­schen vertrau te Erscheinung vor uns tritt, auch in diesem V orplatz des Reiches treu sein. H. U.

Ü bungsleiter w erden ausgerichtetA m 18. u n d 19. A p ril f in d e t in K r y i

e r s te U b u n g s le ite rau s ric h tu n g des D eutschi e rz ie h u n g sw e rk e s (G em e in sch a ftsw erk fü r d e ru n g ) s ta t t . Ü b u n g sle ite r , d ie ih re Me: M ita rb e it n o c h n ic h t ab g eg e b e n o d er h a b en , w e rd e n n o c h m a ls um ih re A n sch rii d a m it ih n e n d e r F ra g e b o g e n fü r üb u n g sle s te l l t w e rd e n k a n n . M eld u n g en s in d an di A rb e its b e re ic h G en e ra lg o u v e rn e m e n t, H a g e b ie t „S o z ia le F ra g e n ” , K rak a u , A dolf-I 25, zu ric h te n .

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Seite 6 / Nr. 78

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2 v e r lo r e n e A u s­w e is e ü b e r d e u t ­s c h e A b s ta m m u n g , a u f d ie N a m e n . H ein r ich S c h ille r u . M a th ild e H oth- ra, u n d I B ezu g ­s c h e in a u f S c h u h e , a u s g e s t e l l t in Lern- b e rg .____________ 4583

D ieK ENNKARTE

N r. 3584/40 , a u s g e ­s te l l t am 27. J u n i 1940 d u r c h K re is ­h a u p tm a n n in T o- m a s c h o w -M a z ., a u f d e n N a m e n A g n e s W ilh e lm , g e b . am 4 M a i 1900 in T o m a sc h o w -M a z . (N a ­m e d e r E l te r n : S a ­m u el L u d w ig u n d M a rie g e b . B au m ­gart) s o w ie a u c h d ie L e b e n sm itte l­k a rten s in d im J a ­n u a r a u f d e m S t r o h ­m a r k t in T o m a- sc h o w -M a z . v e r lo ­r e n g e g a n g e n . 4630

D e rD IE N ST A U S W E IS

d e s F e r n s p r e c h a m ts W a rs c h a u , O r t s a m t N r . 759, a u f d e n N a m e n O s t ro w s k i F r a n c i s z e k , w ird h ie rm itf ü r u n g ü l t i g

e r k l ä r t . 4623

Briefmarken­sammler

A c h t u n g !W e ltb r ie fm a rk e n .

S p e z ia l i t ä t P o le n ­m a rk e n . P r e is l i s te k o s te n lo s . P o ln i­s c h e s B riefm ark en- h a u s , W a rsch a u , M a r sch a llstr . 116.

K o m fo rta b les Z I M M F R

m it B ad , T e le fo n , s o fo r t z u v e rm ie ­te n . — W a rs c h a u , F e r n ru f 805 80.

V erdunkelungs- rollos

f ü r F e n s te r , g e ­b r a u c h s f e r t ig , i i e - f e r t k u r z f r is t ig : D ip l .- In g . W . S li- w ih s k i , L e m b erg , S e m in a r iu ra s t r . U , I . S to c k , F e rn ru f 233 48. 4225

A c h tu n g P ro v in z I„Kunstgewerbe“O . J a r y m o w y t s c he m p f ie h l t PT . K a u i-

l e u t e n : D e k o ra - t io n s - , R e g io n a l- u n d K in d e rp u p p e u , w ie a u c h K in d e r ­s p ie lz e u g e a u s p a ­t e n t i e r t e r P a p ie r - r a a s s e . B e s te l lu n g e n w e r d e n v o n d e r Z e n t r a l e L e m b erg , K o p e m ik u s s t r a ß e 3, F e in ru f 204 61, a n ­g e n o m m e n . 4601

S o n n ig e s , m ö b l.Z i m m e r

m it K o m fo rt u n dg e s o n d e r te m E iu - g a n g , fü r in te l l i ­g e n te n u n d s o l id e n H e r rn b e i u k r a in . F a m ilie , L e m b e rg ,

S a h a jd a c z n y g a s s e N r . 2 A , W o h n . 1 (n e b e n O s ts t r a ß e ) , zu v e rm ie te n . 4802

Klavierstimmeru n d R e i j ^ a l e u r

K a r l c h sL e m b e rg , K a r p a te n ­s t r a ß e 18, A u to r i ­s i e r t e r d e u ts c h e r F a c h m a n n , F e rn ru f 205 95. 4603

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k o m p le t t e in g e r ic h ­te t , im Z e n tru m , v o l le r B e tr ie b , s a m t g r ö ß e r e r k o m fo r ­t a b l e r W o h n u n g z u v e rk a u fe n o d . v e r ­p a c h te n . A n g e b o te u n te r ,.B A R " a n ,,R e k la m e " , L e m ­b e rg , S ix tu s s tr . 21.

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erk lä r t. 4638

V E R L O R E N S c h lü s s e lb u n d u n d A k te n m a p p e a u f d . A u ß e n r in g . A b z u - g e b e n g e g e n B e­lo h n u n g : K ra k a n ,S y ro k o m ll 23, W . 7.

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2. A pril 1942