Einzelpreis: 5,- Sudetendeutsche Familienforschung...Vertreibung betroffenen, dürfte die Briefmarke...

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Vereinigung Sudetendeutscher Familienforscher VSFF e.V. Regensburg Band XIV/Heft 2 Dezember 2015 ISSN: 0943-8807 Einzelpreis: 5,- Sudetendeutsche Familienforschung Mitgliedertreffen 2016 22.04.2016 bis 24.04.2016 in Leitmeritz an der Elbe

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Vereinigung

Sudetendeutscher

Familienforscher

VSFF e.V.

Regensburg

Band XIV/Heft 2

Dezember 2015

ISSN: 0943-8807 Einzelpreis: 5,- €

Sudetendeutsche

Familienforschung

Mitgliedertreffen 2016

22.04.2016 bis 24.04.2016

in Leitmeritz an der Elbe

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Inhalt Seite Zwanzig Jahre Vertreibung 1965 – Und nach siebzig Jahren… Dr. Michael Popović 37 Schilderung einer gescheiterten Auswanderung Manfred Rimpler 38 Zur Bedeutung des Heimatscheins, Heimatrechts und der Gemeindezugehörigkeit in der K.u.k.-Monarchie und der Ersten Tschechoslowakischen Republik. Dr. Michael Popović, Eppstein 42 Lukas Cranachs „Antonius, der Einsiedler“ Isolde Foh nach Josef Kern 47 Franz HOENIG, sein afrikanisches Intermezzo und eine ungeklärte Begegnung im Gymnasium im Schloss von Mährisch Schönberg. Piet Hoenig 49 Johann Michael Friedrich zurück in Tannwald Heinrich Friedrich 53 Buchbesprechung: Böhmisches Glas im Wandel der Zeit – von Rudi Hais Manfred Rimpler 56 Glasmacherlinien Seidl im Böhmerwald um Seewiesen, Gutwasser und Haidl Hermann Seidl 56 Ein Stück Heimatgeschichte Emil Richter 59 Ada Neumann, geborene Ressel aus Heinersdorf an der Tafelfichte (Böhmen) und die Familie Kuhn – Genealogische Verbindungen zum Adelshaus Lippe-Biesterfeld und dem Königshaus der Niederlande Peter Neumann 60 Kriegsmatriken 1. Weltkrieg 1914-1920 der k.u.k. österr. ungar. Monarchie Herbert Brantner 69 Bitte der Schriftleitung 71

Die „Sudetendeutsche Familienforschung“ (SFF) mit der Beilage „Mitteilungen“ erscheint in 2 Ausgaben pro Jahr (Juni und

Dezember). Sie soll ein Forum sein für alle, die sich für die Familienforschung im Sudetenland interessieren und diese

unterstützen möchten. Sie steht insbesondere allen Mitgliedern der VSFF für Beiträge, Anfragen etc. offen.

Redaktionsschluss ist jeweils Ende März und Ende September. Schicken Sie bitte Ihre Beiträge als Word-Datei auf Diskette (3 1/2 Zoll) oder auf CD, als Anhang an eine E-Mail, evtl. auch als maschinengeschriebenen Text (muss sich zum Scannen

eignen) an die Schriftleitung – Anschrift siehe unten (Herausgeber). Handschriftliche Manuskripte können nur in Ausnahmefällen angenommen werden.

Die Schriftleitung behält sich das Recht zur redaktionellen Bearbeitung und Kürzung vor. Ein Vorabdruck ist nur bei Vorlage eines ausreichend frankierten Freiumschlags möglich. Gleiches gilt für die Rücksendung von unaufgefordert

eingesandten Skripten, Fotos, etc. Jeder Verfasser ist für Wortlaut und Inhalt seiner Veröffentlichung verantwortlich. Bei Grafiken, Bildern etc. gehen wir

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Herausgeber: Vereinigung Sudetendeutscher Familienforscher VSFF e.V. Regensburg

1. Vorsitzender: Gregor Tumpach, Schriftleitung: Dr. Michael Popović • [email protected], [email protected]

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Sudetendeutsches Genealogisches Archiv, Landshuter Straße 4, D 93047 Regensburg

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wieder ausgeweitet. Dies ist also eine vorläufige Liste, im Übrigen auch nur ein Auszug. Die

vollständige Liste findet sich auf unserer Netzseite.

www.sudetendeutsche-familienforscher.de unter „Zentrale Einrichtungen – Verkauf“

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des Vereins unter „Zentrale Einrichtungen/Publikationen“ mit Preisangaben.

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Arbeitskreis Haider Buch „Haid und das Haider Land – Vergangenheit in Bildern“ 1988 752 S. 15,- Arbeitskreis Uschauer Heimatbuch „Gemeindechronik Uschau im Bez. Tachau (Egerland) in Wort und Bild“ 254 S. 25,- € Axmann, Willi u.a. Ortsrat der Stadt Hostau „Bezirk Hostau“ 1977 680 S. 35,-€ Bergmann, Alois Dr. „Die Schmiedkreuze in Westböhmen“ Egerlandhaus 1926 . 77 S. 15,-€ Einband lose Blau, Josef „Die Glasmacher im Böhmer- und Bayerwald“ II Bd. Familienkunde – Verlag M. Lassleben Kallmünz 1956. Unbeschnittene Ränder 278 S. 35,-€ Eckert, Alfred „Die deutschen evangelischen Pfarrer der Reformationszeit in Nord- u. Ostböhmen“ 1977 - 168 S. 12,-€ Eckert, Alfred „Die deutschen evangelischen Pfarrer der Reformationszeit in Nord- u. Ostböhmen“ 1977 - 168 S. 12,-€ FOH, Isolde geb. Langer "ORTSFAMILIENBUCH LEWIN" im Kreis Leitmeritz - Sudetenland/Böhmen. Auf der Seite http://wiki-de.genealogy.net/Lewin_2013,_OFB finden Sie eine Beschreibung sowie ein Namen,-u. Ortsregister zum Buch. Preis 22,- € (Neu) plus 2,40 € Versandkosten. Hier ein Lesezeichen zum Buch. Foh LEWIN Lesezeichen PDF Gerschwitz, Matthias "Der große Aussiger" - Eine Annäherung an Johann Schicht und sein Lebenswerk - Berlin 2011 128 S. 15,-€ Heidenreich, Frater Matthäus, Johann Nep. „Heimat - Albersdorf“ Chronik einer Gemeinde – Kreis Tachau Regensburg 1971 255 S. 25,-€ Heimatverein Dux " Stadt und Landkreis Dux" Herausgeber: Heimatkreisrad Dux Mildenberg 1965 15,-€ Janka, Paul „„Die Flurnamen der ehemaligen Gerichtsbezirke Staab, Dobrzan, (Wiesengrund und Tuschkau“ Veröffentl. u. Herausgeber – Sudetendeutsches Archiv. Umschlag lose Blätter 206 S. 15,-€ Korb, Gerhard Hrsg. Personenverzeichnis zu: Das 1. Bergbuch 1518-1520 von St. Joachimsthal 48 S. 2,-€ ( 3x) Korb, Gerhard Hrsg. Personenverzeichnis zu: „Graslitzer Bergbuch“ 1590 – 1614 28 S. 2,-€ ( 3x) Kühnel, Josef "Geschichte der Stadt Schlackenwerth" 1923 - saubere gebundene Kopie - sehr schön 265 S. plus 22 Seiten Urkunden und Belege sowie 28 S. Anhang - Besiedlung der Umgebung und der Stammtafel der Grafen Schlick 40,-,€

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Kühnl, Lutz „1. Heiratsbuch von St. Joachimsthal 1531 – 1554“ (01.01.1531 – 03.02.1554 evang.) VSFF Jahrbuch 2012 199 S. 16,-€ Landwehr von Pragenau, Kurt „Die Familie Landwehr von Pragenau“ Regensburg 1972 Exempl. Nr. 50 Selbstverlag 85 S. 25,-€ Lehmann, Friedrich „Der Wandel der Ortsnamen in den ehemals deutsch besiedelten Gebieten der Tschechoslowakei“ Biblion Verlag 1999 227 S. gebundene Kopie 25,-€ Liebel, Franz Heimatkreis Bischofteinitz (Hrsg.): Unser Heimatkreis Bischofteinitz. Mit den deutschen Siedlungen im Bezirk Taus. Furth i.W.1967. 992 S. zahlreiche Bilder und Karten. Ausgabe 1983 35,-€ Maaz, Rainer „ Familien im Kirchsprengel Schönlinde“ 2 Bd. a ca. 250 S. 72,-€ (Mitgl. fragen nach) Magerl, Georg, Hrsg. „Chronik von Wusleben-mit Personen u. Familienliste“ -1987-168- 15,- € Meister, Helga "Das Taufbuch der Pfarrei Tachau" 1669 -1706 150 S 25,-€ Meister, Helga "Das Hochzeitsbuch der kath. Pfarrei Tachau" 1669 - 1706 127 S 25,-€ Meister, Helga „Taufbuch – Hochzeitsbuch – Totenbuch der kath. Pfarrei Tachau 1707 – 1716“ 25,- € N.N.: „Zwischen Aussig und Regensburg, Die Lackfabrik Seiche in Aussig“. Regensburg 1981, Privatdruck gebunden 103 S. + 10 S. Fotos 15,-€ Nadler, Josef „Das Schrifttum der Sudetendeutschen. I. - Bis zur Schlacht am Weißen Berge“ - Habbel, 1924 188 S. 10,-€ Pfeifer, Wilhelm „Das Heimatkreis Schluckenau im nordböhmischen Niederland“ (Biographischer Teil. E.Marschner) ca. 1977 288 S. 25,-€ Purtauf, Otto VSFF – Hrsg. „Die Mühlen im Kreis Marienbad - Geschichte, Besitzer, Bilder und Pläne“ 2008-72 S. VSFF Sonderheft 2008 12,-€ Ribbe, Wolfgang – Hennig, Eckart „Taschenbuch für Familiengeschichtsforschung“ Verl.Degener& Co. 679 S 2001 12,-€ Riepl, Reinhardt „Wörterbuch zur Familien und Heimatforschung in Bayern und Österreich“ 2. Aufl. 2004 451 S. 20,- € (2x) Schmidt,Theoderich „ Graslitz. Die Bevölkerung einer sudetendeutsche Stadt einst und jetzt-Kolb- Verlag, Karlstein am Main-1983- 372 S. 35,-€ Verein zur Förderung der Stadt Leitmeritz (Herausgb.) „1227 – 1927 Stadt Leitmeritz – Festschrift 700 Jahre Leitmeritz“ Leinen 1927 – mit Widmung des Bürgermeisters 192 S 20,-€ Wagner, Eduard „Aussig – Bilder aus der geschichtlichen Entwicklung der Stadt“ 1923 Beckers Buchhandl. Leinen 144 S. 12,-€ Weishar, Karl „Pfraumberger Chronik“ -1985- 332 S. 28,- € Weizsäcker, Wilhelm „Das Graupner Bergbuch von 1530, nebst einem Bruchstücke des Graupner Bergbuchs von 1512, Reichenberg und Komotau 1932,285 S. 100,-€ Werner, Edmund „Hennersdorf bei Deutsch Gabel“ Entstehung und Untergang ein Heimatbuch 1990 2. Auflage 238 S mit Karte 45,-€ Weschta, W. Dr. „ Kladrau - Geschichte des Klosters u. de Stadt“ Heimatkreis Mies - Pilsen e.V.- 1966- 255 S. 12,- € Zerlik, Otto - Pleier, Josef - Keil, Ernst „Die Karlsbader Landschaft“ Herausgegeben vom Heimatverband der Karlsbader e.V. ca 980 S. ohne Karte, -beschädigt 1974 45,-€

Sonderangebot VSFF – SGA „Meine Familie - Herkunft, Vorfahrenzweige, Schicksale“

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Restbestände der CD „Abdecker und Scharfrichter in Böhmen“ von Johannes Bröckl, Christine

Obermeier und Reinhard Riepl. CD mit 4500 Dateien bzw. Familienblättern mit einem Beiheft.

16,00 € + Porto

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Zwanzig Jahre Verteibung 1965 – Und nach siebzig Jahren…

Nicht nur Familien- und Ahnenforscher sammeln.

Briefmarkensammlern, vor allem den von Flucht und

Vertreibung betroffenen, dürfte die Briefmarke „Zwanzig

Jahre Vertreibung“ in Erinnerung sein. Sie zeigt eine

Gruppe von Heimatvertriebenen. Dieses Motiv, bereits

1955 in anderer Farbe (bräunlichrot) herausgegeben1,

führte zu einem Postkrieg zwischen der Bundesrepublik

Deutschland und den Ostblockstaaten.2Schon die Marke

"10 Jahre Vertreibung" wurde von den Staaten im Ostblock

beanstandet, da dieses Thema wegen des "großen

Bruders" UdSSR politisch problematisch war.3 Den

Kabinettsprotokollen der Bundesregierung der

Bundesrepublik Deutschland ist von der 178.

Kabinettssitzung am 1. September 1965 zu entnehmen:

[D.] „Briefmarke zwanzig Jahre Vertreibung“

Staatssekretär Dr. Steinmetz unterrichte tdas Kabinett

darüber, daß von polnischer Seite mitgeteilt worden sei,

daß ab sofort Sendungen mit dieser Briefmarke

beschlagnahmt werden . Es sei zu erwarten, daß auch die

Tschechoslowakei in gleicher Weise verfahren werde. Eine

offizielle Mitteilung liege allerdings seitens der CSSR noch

nicht vor. Das Kabinett sieht nach Erörterung keinen Anlaß

zu einer Änderung seines bisherigen Standpunktes.4

So geschah es denn auch: Die Regierung der ČSSR

verfügte, dass Briefe mit dieser Briefmarke nicht mehr

zugestellt wurden. Dies ist auf diesen Briefumschlägen zu

sehen.

Die Republik Polen, die Slowakische Republik, die

Tschechische Republik und die Republik Ungarn gehören

heute zu der „Višegrád-Gruppe“ (V4).

Unsere Zeitschrift ist nicht das Publikationsorgan für aktuelle politische Kommentare.

Dr. Michael Popović, Schriftleiter

1 20 Jahre Vertreibung Graphics by Hahn und Lemke Ausgabepreis: 20 Pfennig First Day of Issue / Erstausgabetag: 28.

Juli 1965 Michel-Katalog-Nr: 479. Zugriff unter: https://de.wikipedia.org/wiki/Briefmarken-Jahrgang_1965_der_Deutschen_Bundespost#/media/File:DBP_1965_479_Vertreibung.jpg am 12.11.2015 2Zugriff unter: http://www.briefmarken-bilder.de/brd-briefmarken-1965/fliehende-menschen-20-jahre-vertreibung am

12.11.2015 3 Zugriff unter: http://www.briefmarkenwissen.de/krieg/10ver.html am 12.11.2015

4 Zugriff unter: http://www.bundesarchiv.de/cocoon/barch/01/k/k1965k/kap1_2/kap2_34/para3_4.html am 12.11.2015

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Schilderung einer gescheiterten Auswanderung Manfred Rimpler

Ein amerikanisches Bild 5

Am 18. März 1857 hatte ich Gelegenheit, im städtischen Arrestgebäude zu Böhmisch Leipa in Nordböhmen eine Familie zu sprechen, welche die weite Reise aus Amerika nach Mähren, ihrer Heimat, in dem erbärmlichsten Zustande macht. Ein Mann im kräftigsten Alter, Messerschmied von Profession, dessen Eheweib und ein dreijähriger hübscher Knabe sind die Familienmitglieder. Einfach war dieses Mannes Erzählung, welche ich zur Warnung an unerfahrene Amerika-süchtige Landsleute hier mit seinen eigenen Worten folgen lasse: „Vor beiläufig eineinhalb Jahren wurde ich mit 25 anderen Familien meiner Heimat- und einigen Nachbargemeinden von zwei Landsleuten, welche schon früher nach Amerika ausgewandert waren, durch schöne Briefe verlockt, ihnen zu folgen, die Briefe waren voll Lob für Amerika, so dass wir uns ein gelobtes Land dort träumten. Obwohl uns unsere Heimat sehr lieb war, eilten wir, nachdem unser Grund veräußert war, vergnügt davon, um nur bald das gelobte Land zu erreichen. Der großen Reisebeschwerden, die noch größer werden, wenn Kinder in Gesellschaft sind, will ich nicht gedenken, obwohl schon diese jeden Auswanderungslustigen bedeutend abschrecken sollten, und will nur erzählen, wie wir, an 100 Köpfe stark, im Galvestoner Hafen anlangten. Da kamen uns keine Landsleute, keine Menschenfreunde entgegen, sondern Menschen, die unsere Unbehilflichkeit, unsere Unerfahrenheit benützten, uns um manches Geldsümmchen brachten.

Abbildung 1: Hubert von Herkomer. Die Auswanderer. 1884. Museum der bildenden Künste, Leipzig 1)

Wir zogen mehrere Tage umher, ehe wir erfahren konnten, wo sich die deutsche Kolonie im Staate Texas befindet. Die unerträgliche, so zu sagen sengende Hitze – denn Texas ist in den vereinigten Nordamerikanischen Staaten ganz südlich gelegen – wirkte auf uns sehr nachtheilig, so dass mehrere von uns, noch nicht am Ziele

5 Deutsche Leipaer Zeitung, 1857, S. 99, S. 107 und S. 108, Archiv im Museum der Stadt Böhmisch Leipa

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angelangt, an dem dort wütenden Fieber starben. Endlich traten wir die Reise in das Innere des Landes an. Unsere Koffer, welche die Habseligkeiten alle bargen, wurden auf schlechten Fuhrwerken fortgeschafft, während wir, mit Kindern beladen, langsam nachzogen; denn die Hitze hemmte jede schleunige Reise, ebenso auch die große Unwegsamkeit. Matt, vom Fieber befallen, verzagt erreichten wir nach mehrtägiger Fahrt, auf der wir keine Herberge, keine Hütte fanden, unser geträumtes – gelobtes Land: Ich werde den Augenblick nie vergessen! Wir standen alle im hohen Grase wie angenagelt; den meisten strömten salzige Tränen über das Gesicht. Anfangs schworen wir unseren Verführern den Tod für diese Verräterei; doch nach und nach legte sich der Groll, und obwohl kein Kirchlein, kein Glöckchen uns an Gott ermahnte, wir brachten ja aus der lieben Heimat den schönen Christusglauben, die schöne Christenlehre mit: den Feinden zu vergeben! Wir versprachen einstimmig, keine Rache an den zwei Verführern zu nehmen, sondern selbe ihrem Schicksale zu überlassen. Ich dachte damals noch weiter. Mein Entschluss war gefasst. Mein übrig gebliebenes Sümmchen verbarg ich im Koffer, und suchte als Taglöhner fleißig zu arbeiten; denn Grund anzukaufen vermochten wir nicht, da ein großer Teil unseres Vermögens auf der Reise bereits aufgegangen war. Wir waren bei unserer Ankunft den Färbigen willkommener als die Sklaven, weil wir kräftiger aussahen. Sonach hatten wir unsere geliebte Heimat, wo wir so glücklich von der Handarbeit lebten, verlassen, um in diesem ungesunden fremden Erdteil gleich Sklaven zu arbeiten; wir hatten unseren freundlichen Dörfern und unseren bequemen Hütten undankbar den Rücken gekehrt, um in dem gelobten Lande zwischen 4 Pfählen, mit langem Grase und Strauchwerk umflochten zu schmachten. Wahrlich, die ihr diese Schilderung leset, verscheuchet jede Auswanderungslust nach dem unsicheren Amerika – wo noch meine zurückgelassenen Landsleute diese Lust schrecklich büßen müssen. Wohl verdiente ich mir täglich ½ Dollar, beiläufig 1 fl. C. M. nach österreichischem Geld, allein die sengende Hitze gestattete es nicht, anhaltend die sechs Werktage durchzuarbeiten. Ich habe vor allen meinen Landsleuten eine Ausnahme gemacht, und zwei Tage der Woche ununterbrochen gearbeitet. Länger hielt ich es jedoch nicht aus, barg mich sodann in meiner Hütte, wo ich mit meinem Weibe und dem kleinen Knaben größtenteils von Kukuruzgries 2) zu leben angewiesen war – denn das Rindfleisch, das wohl sehr billig ist, weil stets mehrere Familien zusammen ein Rind schlachten, ist bei der herrschenden großen Hitze bei weiten nicht so schmackhaft als bei uns. Das Trinkwasser ist meistens gesammeltes Regenwasser aus Zisternen geschöpft, verdickt mit Infusorien3), die Milch bei dem schilfigen Graswuchse weniger wohlschmeckend, das Bier enorm teuer. Was wir besonders schmerzlich vermissten, waren Erdäpfel; denn die, welche wir in unseren Ansiedlungen erhielten, waren so wässrig, dass wir nach jedem kleinen Genusse Übelkeiten bekamen. Die schrecklichen Folgen ließen nicht lange auf sich warten! Unsere Gesellschaft, so kernig und rüstig vor der Auswanderung, zählte traurige Gestalten ohne Lebenslust und Muth; Viele siechten dahin, die in ihrer Heimat ein hohes Alter erreicht haben würden, und nach einem halben Jahre war unsere Zahl um ein Drittel herabgeschmolzen. Besonders starben die Weiber hin weg, und hinterließen den gebeugten mutlosen Männern die schwere Pflicht der Kindererziehung. Kein Wunder war es daher, wenn die Angebote der Farbigen, die Kinder zu kaufen, angenommen wurden. Das einfache dürftige Leben – in unsere Heimat uns eine Last – wäre uns in Amerika ein reiches Leben gewesen. Wie so wohl tut in Leiden ein Trostspruch besonders aus Priesters Mund; allein den mussten wir ganz entbehren. Denn während unseres Aufenthaltes in diesem Jammerlande sahen wir bloß einmal einen katholischen Priester auf seiner Vorüberreise, also fehlten uns Gotteshaus und Kirche, wo wir hätten unser großes Herzeleid ausschütten können, gänzlich. Wie schmerzlich, wenn der Sonntag kam und wir in kein Gotteshaus flüchten konnten! Die Stadt, in der eine Kirche wohl besteht, war weit entfernt. In stummem Hinbrüten, freudlos verbrachten wir den Tag der Andacht. Wie oft kniete ich des Nachts mit meinem treuen Weibe und dem kleinen Knaben unter freiem Himmel! Jeder Stern wurde zur Altarskerze und dahinter spiegelte sich Gottes Antlitz ab, das uns in unserer stillen Betrachtung Trost zuwinkte. Was mich noch mehr schmerzte, als all diese Leiden, war, dass ich meinem Knaben hier nie jede Erziehung verschaffen konnte, die in unserer alten teueren Heimat jedem auch noch so armen Kinde zu teil werden kann. Wo kein Gotteshaus, kein Priester, da erwartet umso weniger eine Schule und einen Lehrer! Die Gottessaat war hier unter Dornen gesät, glücklich das Körnlein, das aufgeht und gute Früchte trägt. Unserer Jugend gefiel das freie, ungebundene Treiben unter den zahlreichen Viehherden sehr gut; immer wilder wurden die Kinder der Ansiedler, kein Gehorsam, keine Achtung! Der Prügel war der alleinige Bändiger; jeder Familienvater lehrte nach seiner Anschauungsweise.

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Ebenso willkürlich ist die Rechtspflege; Jeder ist Gesetzgeber und Vollzieher. Da macht sich der Ansiedler keine Gewissenbisse, wenn er den Dieb in seiner Hütte niederschießt; er scharrt ihm ruhig eine Grube und bedeckt ihn ohne weitere Umstände mit Erde – womit Alles getan ist. Und die Ehe, dieser Grundpfeiler des Staates, wie leichtsinnig wird sie geschlossen! Vor dem Richter – einem Mann von einigem Ansehen in der Kolonie – reichen sich Braut und Bräutigam die Hände, um diese Verbindung am dritten Tage schon wieder zu beheben. – Eine Bibel für das Herz und ein Grundbuch für den Besitz habe ich auch nicht gesehen. So manchen großen Ackerbesitzer habe ich kennen gelernt, der gleich den Knechten die schwersten Arbeiten mit verrichten half, was er in Europa wohl nicht zu tun gebraucht, und wenn er nun die Früchte geerntet hatte, musste er sie erst unter neuen großen Mühseligkeiten nach dem weit entfernten Verkaufsplatze schaffen: wobei er ungeachtet der großen Quantität, bei dem gänzlichen Mangel an Strassen, weniger verdiente, als dies in meiner Heimat bei einer weit geringeren Menge der Fall wäre. Oft hörte ich sie sagen: „Jeder Einwanderer nach Amerika ist ein Thor! Um zu arbeiten braucht er nicht diese weite Reise zu machen. Haarsträubend war die Szene, als ich von meinen armen Landsleuten Abschied nahm. Sie weinten, rangen die Hände, und viele baten mich inständigst, jeden Auswanderungssüchtigen in der teueren Heimat mit diesen erbärmlichen Zuständen bekannt zu machen und erst als ich schwor, dies zu tun, wurden sie beruhigter und gaben sich der Hoffnung hin, diesem Jammerlande auch noch einst enteilen zu können, um, wenn auch als Bettler, daheim das Leben beschließen zu dürfen.“

So weit die Erzählung des Mannes im städtischen Arrestgebäude. Und nun ein Wort an Euch, Ihr Bewohner einiger Nachbardörfer, wo die Auswanderungslust zur Wut gesteigert ist! Wenn Euch ja bessere Schilderungen zugekommen sind, denket an den Erzähler! Wenn auch Distrikte in Amerika vorkommen, wo Ihr glücklicher leben könntet, als in eurer alten Heimat, glaubet Ihr selbe so leicht zu finden? Lasst Euch die Landkarte vorlegen, fahret mit dem Bleistifte darauf herum und machet das Zeichen, wo der glückliche, gepriesene Platz für Euch sein wird. Ebenso schwer ist der zu finden, wie ein Terno 4) zu machen. Wie töricht schon der, welcher ein bedeutende Geldsumme auf drei Nummern setzt – muss nicht der schon ganz vom Teufel besessen sein, welcher seine ganze Wirtschaft, sein Hab und Gut auf`s Spiel setzt, um jenen glücklichen Platz zu finden? – Haben Euch eure braven Voreltern die Wirtschaften hinterlassen, dass Ihr selbe so schnöde verkauft, dass Ihr die Liebe zu euren Eltern, zu eurem Vaterlande für Abenteurerlust und Elend aufgebet? Glaubt mir es: schlecht Menschen sind es, die euch verlocken; schlechter als manche Geldspekulanten sind diese lockeren Gesellen. Wenn Euch schon die Wanderlust plagt, so sehet hin auf Österreichs weite, fruchtbare Marken; da könnet Ihr wandern, dass Ihr müde werdet. Ihr findet da noch Bodens genug zu bebauen, und dabei bleibt Ihr Österreichs treue Söhne, welches Euch und euren Kindern Kirchen und Schulen überall öffnet und in jeder Lage väterliche Fürsorge zu teil werden lässt. – Soweit der Bericht aus der Deutschen Leipaer Zeitung.

Hintergründe einer gescheiterten Auswanderung

Im Nachgang zu dieser eindrucksvollen Schilderung einer gescheiterten Auswanderung möchte ich nun einige Hintergrundinformationen zur Auswanderung in die Vereinigten Staaten bzw. nach Texas anbieten. Eine Statistik über deutsche Einwanderer in die Vereinigten Staaten im Zeitraum von 1850 – 1855 (das ist die Zeitspanne, von der der vorangestellte Bericht handelt) ergibt folgendes Bild:5:)

Tabelle 1 : Offizielle Ankunft deutscher Einwanderer in die Vereinigten Staaten 1850 - 1855

Diese Aufstellung dokumentiert die absolute Vorrangstellung des Hafens von New York für die deutschen Einwanderer in der damaligen Zeit mit einem Anteil von 76,2 %. Er wurde von Menschen bevorzugt, die ihr Ziel im Osten des Landes suchten oder mit dem Schiff über die Großen Seen etwas nach Chicago wollten. New Orleans, mit einem Anteil von 14,2 %, war der Zielhafen für Einwanderer, die über den Mississippi entlang der Siedlungsgrenze zum Indianerland mit einem Flussschiff nach Norden

Zielhafen Schiffslisten Einwanderer

Schiffe Personen absolut

Personen in Prozent

New York 2.096 552.117 76,1539

New Orleans 353 103.031 14,2111

Baltimore 286 46.437 6,4051

Galvestone

11.823 1,6308

Philadelphia 45 7361 1,0153

Boston 15 2587 0,3568

andere - 1.646 0,2270

Summe 2.795 725.002 100,0000

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zu reisen beabsichtigten. Galveston war im 19. Jahrhundert der Haupthafen für Einwanderer in Texas und hatte einen Anteil von 1,6 % an der Auswanderung von Deutschen. Die durchschnittliche Zahl der Einwanderer pro Schiff lag bei rund 260 Menschen. Einen guten Überblick über die verschiedenen Auswanderungswellen von Deutschland in die Vereinigten Staaten liefert die folgende Grafik

Tabelle 2: Deutsche Einwanderung in die Vereinigten Staaten seit 1820

6)

Die Einwandererschiffe, die aus Europa kamen und in Galveston anlandeten, kamen im Zeitraum von 1844 – 1874 aus den folgenden Hafenstädten:

7)

Tabelle 3: Liste von Schiffen von Europa nach Galveston (USA) im Zeitraum von 1844 – 1874. Die Tabelle zeigt, dass die meisten Auswanderer, die in Galveston an Land gegangen sind, in Bremen an Bord gegangen sind. Erst an zweiter Stelle folgt der Hafen von Antwerpen, gefolgt vom Hamburger Hafen. Erstaunlich wenige Schiffe kamen aus England.

Literatur

1) Das Bild stammt von einer Ansichtskarte. Diese Darstellung wurde auch abgedruckt auch in „Good Bye Bayern. Grüß Gott America. Auswanderung aus Bayern nach Amerika seit 1683“, Seite 241. Haus der Bayerischen Geschichte, 2004. Ebenfalls kann man eine Wiedergabe des Gemäldes finden in: Herkomer. Meisterwerke im Großformat. Hg. Von Hartfried Neunzert. Michael Imhof Verlag 2014, S. 36. – 37. Das Bild zeigt den „Wartesaal“ von Castle Garden, den der Maler selbst durchlaufen hatte. Hubert von Herkomer (1849 – 1914) war als kleines Kind mit seinen Eltern aus Waal bei Landsberg am Lech (Allgäu) 1851 in die USA eingewandert, wo sich die Familie in Cleveland/Ohio niederließ. 1857 kehrte sie zurück nach Europa und lebte in Großbritannien. Hubert von Herkomer erhielt in München und London eine künstlerische Ausbildung und erwarb sich einen Ruf als Zeichner und Kunstjournalist. In seinem Werk bevorzugte er sozialkritische Themen. 2)

Aus dem Slawischen übernommene Bezeichnung für Mais 3)

Als Infusorien bezeichnet man kleine, sich z. B. im Aufguss von pflanzlichem Material entwickelnde Tierchen. Ein übermäßiges Vorkommen von Infusorien ist im Allgemeinen ein Zeichen für schlechte Wasserqualität, da diese sich von Bakterien und organischen Schwebestoffen ernähren. 4)

Terno: Reihe von drei gesetzten oder gewonnenen Nummern im Lotto.

Herkunftshafen Summe

Bremen/Deutschland 117

Antwerpen/Belgien 25

Hamburg/Deutschland 11

Liverpool/England 5

keine Angaben 3

Summe 161

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42

5) Friedmann Fegert: Auswanderung aus den jungen Rodungsdörfern des Passauer Abteilandes nach Nordamerika seit der

Mitte des 19. Jahrhunderts. Tabelle 23, Seite 183. 6)

Deutsche Einwanderung in die Vereinigten Staaten seit 1820. aus: Adams, Willi Paul: Deutsche im Schmelztiegel der USA: Erfahrungen im größten Einwanderungsland der Europäer, 3. Auflage Berlin 1994, S. 5 Grafik: H.-J. Kämmer) 7)

Internet: Galveston Immigration Database, Indianola Immigrant Database.Dies ist keine komplette Auflistung aller Schiffe, die in diesem Zeitraum nach Galveston gesegelt sind. Viele Aufzeichnungen sind verloren gegangen oder wurden zerstört.

Einige Informationen wurden dem Buch: "Schiffs-Passagier-Listen: Der Hafen vonGalveston 1846 - 1871" entnommen, veröffentlicht von der Genealogischen Gesellschaft von Galveston 1984 und wurden von der "Southern Historical Press" herausgegeben.

Einige Informationen wurden dem Buch entnommen: Böhmische Einwanderung und Einbürgerungsdaten von Texas. Zusammengestellt von Albert J. Blaha mit Daten aus der"Deutschen Auswandererzeitung" aus Bremen.

Einige Informationen wurden dem Buch entnommen: "Ein neues Land erscheint verlockend" von Chester W. und Ethel H. Geue, veröffentlich 1966. Texanische Presse, Waco.

Weitere Schiffe, die von Hamburg nach Galveston gefahren sind und in der Zusammenstellung der Galveston Immigration Database und Indianola Immigrant Database nicht enthalten sind, können über das Portal von ancestry.de im Internetgefunden werden.

Für die Hilfe bei der Auswertung der Daten von Galveston danke ich ganz herzlich Frau Christine Lahde.

Manfred Rimpler, Berlin E-Mail: [email protected]

Zur Bedeutung des Heimatscheins, Heimatrechts und der

Gemeindezugehörigkeit in der k.u.k.-Monarchie und der Ersten

Tschechoslowakischen Republik.

Dr. Michael Popović, Eppstein

Immer wieder taucht bei Ahnen- und Familienforschern die Frage auf, welche Bedeutung die

Gemeindezuständigkeit, der Heimatschein und das Heimatrecht im Habsburgerreich, Österreich-Ungarn

und nach dem Ersten Weltkrieg in der ersten Tschechoslowakischen Republik gehabt haben.

Ausgehend von einem prominenten Fall aus der Kulturgeschichte mit weitreichender politischer Bedeutung

möchte ich das staatsrechtliche Prinzip der Gemeindezuständigkeit näher erläutern.

Gemeinsam mit MUDr. Ivan Pfeifer CSc., Prag, bearbeite ich die Geschehnisse in der damaligen

Tschechoslowakei, die zur Erteilung der Tschechoslowakischen Staatsbürgerschaft der Familien Heinrich

und Thomas MANN führten. Eine Kurzfassung des Projektes wurde 2014 veröffentlicht.6

Thomas SPRECHER, Leiter des Thomas-Mann-Archivs 1994 – 2012, hat in der sehr aufschlussreichen

Publikation „Deutscher, Tschechoslowake, Amerikaner. Zu Thomas Manns staatsbürgerlichen Verhältnissen“

1996 im Thomas Mann Jahrbuch Nr. 9 das letztlich erfolglose Ringen der Familien Thomas und Heinrich

Manns um den Erwerb der bevorzugten Schweizer Staatsbürgerschaft ausführlich beschrieben. Erwähnung

findet auch die (verworfene) Erwägung Österreicher zu werden. Nach SPRECHERS Schilderung hatte Heinrich

MANN bereits 1935 von der kleinen Arbeiterstadt Proseč Heimatrecht erhalten. Dies hatte Rudolf

FLEISCHMANN, Mitglied des Gemeinderats von Proseč, Tisch-, Bett- und Leibwäschefabrikant, betrieben. 7

6 Popović, Michael; Pfeifer, Ivan: Thomas Mann: Die tschechoslowakische Phase der Familie und ihr Exil. Hessisches Ärzteblatt

2/2014, Seite 99 – 100, Zugriff unter: http://www.laekh.de/upload/Hess._Aerzteblatt/2014/2014_02/2014_02_18.pdf http://www.laekh.de/upload/Hess._Aerzteblatt/2014/Literatur_HAEBL_2014_02_03.pdf 7SPRECHER, Thomas: Deutscher, Tschechoslowake, Amerikaner. Zu Thomas Manns staatsbürgerlichen Verhältnissen. THOMAS

MANN JAHRBUCH, Band 9, 1996, VITTORIO KLOSTERMANN . FRANKFURT AM MAIN, 303–338.

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Die Gemeindevertretung von Proseč hatte auf Initiative des Industriellen Rudolf Fleischmann bereits am 21.

August 1935 beschlossen, Heinrich MANN das Heimatrecht zu erteilen. Der tschechoslowakische Reisepass

Heinrich MANNS wurde am 29.10.1935 ausgestellt.

Antrag Thomas MANNS an den

Gemeinderat Proseč auf Erteilung der

Gemeindezugehörigkeit. Quelle Museum

Proseč.

1936 Nach dreijähriger Zurück-

haltung in politischen Fragen

erscheint MANNS öffentliche Absage

an das nationalsozialistische

Deutschland in der „Neuen Züricher

Zeitung“. Thomas MANN stellte am

06.08.1936 den Antrag auf Erteilung

des Heimatrechts, beziehungs-

weise der Gemeindezugehörigkeit

an die Stadt Proseč. Ohne das

sodann vom Gemeinderat beschlossene Domizilrecht in der tschechoslowakischen Gemeinde Proseč wäre

für die Familie Mann nach der Flucht aus Deutschland in die Schweiz das Exil in den USA nicht möglich

gewesen. Das Landesamt in Prag erteilte Thomas Mann am 9. November 1936 die tschechoslowakische

Staatsbürgerschaft. Der Reisepass der REPUBLIKA ČESKOSLOVENSKA wurde am 4. Dezember 1936

ausgestellt, mit einer Gültigkeitsdauer bis zum 3. Dezember 1941. Vor dem tschechischen Konsul in Zürich

legte Thomas Mann am 19. November 1936 den Eid für die Einbürgerung ab. Damit nimmt MANN die

tschechoslowakische Staatsbürgerschaft an und am 02. Dezember 1936 wird ihm die deutsche

Staatsbürgerschaft aberkannt.

Weit weniger spektakulär sind die Ergebnisse der eigenen genealogischen Forschungen, die sich auf meine

namensgebenden Vorfahren beziehen. Seit vielen Jahren war es in meiner deutsch-böhmischen Familie von

Interesse, wo der Name Popović (Poppović, Poppovich) herkam und wie er seinen Weg in eine Familie fand,

die in Leitmeritz an der Elbe in Böhmen ansässig war. Fündig war ich bereits in den Ahnenpässen meines

Vaters und seiner beiden Brüder geworden. Eine besondere genealogische Quelle war allerdings der Eintrag

in der Heiratsmatrikel der Garnisonskirche von Theresienstadt vom 19. September 1860. Dort ist hinsichtlich

der Herkunft zu lesen: Bräutigam Aaron Poppovic, Feldwebel im k.k. 38ten Lin Inft. Regimente Graf Haugwitz stationiert in

Theresienstadt, Grosze Kaserne Amtes Kr. Leitmeritz. Ein ehel. Sohn des griechisch nicht unierten † Sabbas

Poppovic, k.k. Hauptmannes im 8. k.k. Gränzregimente, und der griechisch nicht unierten † Maria geb. Raicic zu

Goleše, Kr.(eis) Neugradiska in …? griechisch nicht uniert, 32 Jahre, 5 Monate, 25 Tage, lt. Trauschein; geb.

24.03.1828.

Der Eintrag über die Vermählung meines Großvaters

Georg Reinhold Popović mit Franziska Bürgermeister am

04. Juni 1905 im Kirchenbuch des katholischen

Pfarramtes Leitmeritz (O, I-O • 1902 - 1905 • 98/165 •

Litoměřice, Seite Nummer 161) enthält die Feststellung

zur Heimatzuständigkeit nach Rajić, Bez. Novska im

Königreich Kroatien-Slawonien.

Auszug Heiratsmatrikel, Stadtkirche Leitmeritz

(www.soalitomerice.cz: O, I-O • 1902 - 1905 • 98/165 •

Litoměřice, Seite Nummer 161)

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Der Heimatschein Nr. 541 der Stadtgemeinde Leitmeritz bestätigte, dass mein Großvater, der Inhaber der

Klassenlotteriegeschäftsstelle, das Heimatsrecht der Stadtgemeinde Leitmeritz besitzt. Quelle: Archiv Dr.

Michael Popović

Im Gespräch mit Prof. Dr. Rudolf GRULICH, Institut für

Kirchengeschichte von Böhmen-Mähren-Schlesien e.V., am

02.09.2015 wurde deutlich, dass die Heimatscheine auch

nach dem Zweiten Weltkrieg für Flüchtlinge und

Vertriebene eine maßgebliche Bedeutung besaßen. So war

es wesentlich, dass die „Volkszugehörigkeit“ (§ 6 BVG) und

der ehemalige Wohnsitz durch den Heimatschein

nachgewiesen werden konnte.8

Das Gesetz über den Lastenausgleich vom 14. August 1952

(Bundesgesetzbl. f S. 446) definierte in § 11, dass als

Vertriebener zu gelten hat, wer als deutscher

Staatsangehöriger oder deutscher Volkszugehöriger seinen

Wohnsitz in den zur Zeit unter fremder Verwaltung

stehenden deutschen Ostgebieten oder in den Gebieten

außerhalb der Grenzen des Deutschen Reiches nach dem

Gebietsstande vom 31. Dezember 1937 hatte und diesen im

Zusammenhang mit den Ereignissen des zweiten

Weltkrieges infolge Vertreibung, insbesondere durch

Ausweisung oder Flucht, verloren hat.9

Noch heute kann die Behandlung als deutscher

Staatsangehöriger insbesondere belegt werden durch

Staatsangehörigkeitsurkunden (Staatsangehörigkeits-

ausweise, Heimatscheine). Zum Datum vom 1. Juni 2015

findet sich diese Bestimmung auf Seite 3 in der Anlage zu dem BMI-Rdschr. vom 2. Juni 2015 an die für

Staatsangehörigkeits-und Einbürgerungsangelegenheiten zuständigen obersten Landesbehörden.10

Das Bundesverwaltungsgericht (BVG) hat sich in seinem Urteil vom 13.05.1993 insbesondere mit der

deutschen Staatsangehörigkeit und der Deutschen Volkszugehörigkeit befasst. Der Leitsatz besagt:

Zum Erwerb der deutschen Staatsangehörigkeit nach Maßgabe des § 1 Abs. 1 1. StARegG aufgrund des Vertrags

zwischen dem Deutschen Reich und der Tschechoslowakischen Republik über Staatsangehörigkeits- und

Optionsfragen vom 20. November 1938 (RGBl II S. 896) sowie aufgrund der Verordnung über den Erwerb der

deutschen Staatsangehörigkeit durch frühere tschechoslowakische Staatsangehörige deutscher

Volkszugehörigkeit vom 20. April 1939 (RGBl I S. 815).11

In den Entscheidungsgründen spielt der Heimatschein der Stadt Taus als Nachweis der Zugehörigkeit zur

deutschen Volksgruppe in der Gemeinde Hirschsteinhäusl eine zentrale Rolle. Das BVG beschreibt die

staatsrechtliche Funktion die mit der Erteilung des Heimatscheins auch in der Ersten Tschechoslowakischen

Republik zum Ausdruck kam: Die Institution des Heimatrechts, die die 1918 gegründete Tschechoslowakische Republik nach Maßgabe früherer

österreichischer Gesetze übernommen hatte, wurzelte im Polizei- und Fürsorgerecht. Das Heimatrecht bewirkte,

daß ein Bürger aus seiner Heimatgemeinde nicht abgeschoben werden durfte und dort einen Anspruch auf

8 Das Gesetz über die Angelegenheiten der Vertriebenen und Flüchtlinge (Bundesvertriebenengesetz (BVFG)), regelt in Deutschland

die staatliche Versorgung von Vertriebenen und Flüchtlingen. Die erste Fassung des Gesetzes vom 19. Mai 1953 wurde am 22. Mai 1953 verkündet. 9 Zugriff unter: http://www.bgbl.de/xaver/bgbl/start.xav?startbk=Bundesanzeiger_BGBl&jumpTo=bgbl153s0201.pdf am 03.09.2015

10 Vorläufige Anwendungshinweise des Bundesministeriums des Innern zum Staatsangehörigkeitsgesetz (StAG) in der Fassung des

Zweiten Gesetzes zur Änderung des Staatsangehörigkeitsgesetzes vom 13. November 2014 (BGBl. I S. 1714) 11

Bundesverwaltungsgericht, Urt. v. 13.05.1993, Az.: 9 C 37.92.

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Fürsorge hatte. Das Heimatrecht wurde erworben durch Geburt, Heirat, durch Aufnahme oder Erlangung eines

öffentlichen Amtes. Es konnte nur in einer Gemeinde bestehen und setzte die tschechoslowakische

Staatsangehörigkeit voraus. Es war grundsätzlich nicht möglich, daß jemand das Heimatrecht besaß, ohne

Staatsangehöriger der Tschechoslowakischen Republik zu sein. Der Heimatschein bewies das Heimatrecht und

begründete eine rechtliche Vermutung der tschechoslowakischen Staatsangehörigkeit.

Wie vom BVG festgestellt, basierte das Tschechoslowakische Heimatrecht auf demjenigen Österreich-

Ungarns. bzw. des Habsburgerreiches. Im Österreich-Lexikon findet sich zur Heimatzuständigkeit folgende

Erklärung: Heimatrecht, Zugehörigkeit einer Person zu einer bestimmten Gemeinde. Zunächst wegen der Zugehörigkeit zu

einer Grundherrschaft bzw. des Bürgerrechts nur subsidiär geltend (Bettlerschub-Patent 1754, Konskriptions-

Patent 1804), wurde das Heimatrecht durch das Provisorische Gemeindegesetz 1849 zwingend eingeführt.

Endgültig regelte das Reichsgesetz aus 1863 die Führung einer Matrikel der Mitglieder durch die Gemeinde

(Heimatrolle) und die Ausstellung von Heimatscheinen. Das Heimatrecht gab den Anspruch auf ungestörten

Aufenthalt und auf Armenpflege im Falle der Not. Es konnte durch Amtsantritt, Ersitzung (nach 10 Jahren),

Eheschließung und Abstammung erworben werden; durch 2-jährige Abwesenheit (Verschweigung) konnte man es

verlieren. 1939 wurde das Heimatrecht in Österreich aufgehoben, an seine Stelle trat nach 1945 der Nachweis der

Staatsbürgerschaft.12

Noch heute bestimmt das Österreichische STAATSBÜRGERSCHAFTSGESETZ von 1985 in § 62, dass die

Gemeinden verpflichtet sind, die auf Grund der Heimatrechtsnovelle 1928, BGBl. Nr. 355, angelegten

Heimatrollen und die sonstigen heimatrechtlichen Unterlagen, wie insbesondere Heimatmatriken und

Heimatscheinverzeichnisse, aufzubewahren.13

Friedrich SWIECENY beschreibt in seinem 1855 erschienenen Buch Das Heimatrecht in den k. k. österreich.

Kronländern mit constituirten Ortsgemeinden die Grundsätze des Heimatrechts, der Heimatzuständigkeit und

der Erteilung des Heimatscheins. So erfolgt in § 1 die Begriffsbestimmung des Heimatrechtes: Wie das Individuum Mitglied einer Familie, einer Kirchengemeinschaft, eines Staates ist, so erscheint es auch

einem bestimmten Gemeindeverbande einverleibt. Der Inbegriff der hiedurch begründeten Rechte bildet das

Heimatrecht. Im gewöhnlichen Verkehre bedient man sich dafür des Ausdruckes der Gemeinde-Zuständigkeit.

Nach der Terminologie des provisorischen Gemeindegesetzes vom 17. März 1849. §. 14 heißt der dem

Heimatrechte zum Grunde liegende Zustand die Gemeindeangehörigkeit.

Für die weiteren politischen Entwicklungen, vor allem nach dem Ersten und Zweiten Weltkrieg, ist das in §.

16. beschriebene Verhältnis der Staatsbürgerschaft zur Gemeindeangehörigkeit von Bedeutung: Auch nach den neueren Vorschriften können nur österreichische Staatsbürger Gemeindeangehörige sein.

Gemeinden sollen an Ausländer, welche sich um Verleihung der österreichischen Staatsbürgerschaft bewerben,

bloß das Document über die für den Fall der höheren Ortes erfolgten Verleihung der österreichischen

Staatsbürgerschaft bedingte Zusicherung der Aufnahme in den Gemeindeverband ausstellen.

Der zehnjährige Aufenthalt eines Patental-Invaliden an einem Orte begründet das dortige Domicil, wenn

solcher ohne Bewilligung seiner Obrigkeit vollbracht war.14Zum Heimatrecht, zur Heimatberechtigung und

zur Bedeutung des Heimatscheins wurde in dem Werk Staatsbürgerschaft und Vertreibung. Band 7 von

Veröffentlichungen der Österreichischen Historikerkommission im Jahr 2004 ausführlich Stellung genommen.15

12

Heimatrecht, AEIOU, in: Austria-Forum, das Wissensnetz, http://austria-forum.org/af/AEIOU/Heimatrecht, 21. August 2015 Literatur: R. Thienel, Das österreichische Staatsbürgerschaftsrecht, 1993. 13

BUNDESGESETZ ÜBER DIE ÖSTERREICHISCHE STAATSBÜRGERSCHAFT (STAATSBÜRGERSCHAFTSGESETZ 1985 - STBG) BGBL. NR. 311/1985 (WV) IDF BGBL. I NR. 37/2006 http://www.salzburg.gv.at/572-pdf-fg_staatsbuergerschaft2007_bergmueller_poier.pdf 14

SWIECENY, Friedrich: Das Heimatrecht in den k. k. österreich. Kronländern mit constituirten Ortsgemeinden: Eine übersichtliche Darstellung der diesfälligen älteren u. neueren Vorschriften. Verlag von Friedrich Manz, Wien 1855. Original von Bayerische Staatsbibliothek. Digitalisiert 2. Juli 2010. S. 35 - 42 Zugriff unter: https://play.google.com/books/reader?id=s0hDAAAAcAAJ&printsec=frontcover&output=reader&hl=de&pg=GBS.PA42 am. 03.09.2015 15

KOLONOVITS, Dieter; BURGER, Hannelore; WENDELIN, Harald: Staatsbürgerschaft und Vertreibung. Band 7 von Veröffentlichungen der Österreichischen Historikerkommission.

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Prof. Dr. Rudolf GRULICH, Institut für Kirchengeschichte von Böhmen-Mähren-Schlesien e.V., überließ mir

freundlicherweise Heimatscheine von zwei Domkapitularen aus Leitmeritz, die nachfolgend wiedergegeben

werden. GRULICH wies mich in seinem Schreiben vom 02.09.2015 darauf hin, an diesen sei erkennbar, dass in

der k. u. k. Monarchie das Kronland Böhmen diese ausstellte, nicht der Kaiserstaat oder Cisleithanien.

Obwohl es in der ČSR nach 1918 noch Länder gab, war es dann aber der Gesamtstaat, der die Bescheinigung

der Heimatgemeinde beglaubigte. Vom Domkapitular Zischek gibt es neben dem Heimatschein bereits eine

Bescheinigung über die Staatsbürgerschaft auf Grundlage eines Heimatscheines. Auch für Prof. Dr. GRULICH

war neu nach der Suche im Archiv des Instituts für Kirchengeschichte von Böhmen-Mähren-Schlesien e.V.,

dass im Nachkriegsdeutschland für Sudetendeutsche befristete Staatsangehörigkeitsurkunden bzw.

Staatsangehörigkeitsausweise ausgestellt wurden und dass auf dem Formular auch das durchgestrichene

Wort Heimatschein auftaucht. GRULICH warf die Frage auf, warum eine Staatsangehörigkeitsurkunde

befristet sein könne, wenn nach dem Grundgesetz die Staatsangehörigkeit nicht aberkannt werden darf.

Schließlich machte GRULICH darauf aufmerksam, dass in jedem Schweizer Pass auch vermerkt sei, in

welcher Gemeinde der Passinhaber einen Heimatschein hat.

Meine Erklärung für die Streichung des Begriffs „Heimatschein“ in der Staatsangehörigkeitsurkunde der

Bundesrepublik Deutschland – Staatsangehörigkeitsausweis – von Domkapitular Georg Zischek ist, das

durch die Einbürgerung (auch: Naturalisation), den Erwerb der Staatsbürgerschaft der Bundesrepublik

Deutschland, die Nennung des Begriffs „Heimatschein“ nunmehr entbehrlich, bzw. obsolet geworden ist.

Zur Befristung möchte ich darauf verweisen, dass die von den Kommunen ausgestellten Personalausweise

und Reispässe zeitlich befristet sind. Die Staatsangehörigkeit endet mit Ablauf der Befristung nicht.

Anhang: Heimatscheine von Dr. Franz Wagner, Pfarrer Schumburg, Domkapitular Leitmeritz. Georg Zischek, Kanonikus

Leitmeritz, Domkapitular Eichstätt. Quelle: Archiv des Instituts für Kirchengeschichte von Böhmen-Mähren-Schlesien e.V.,

Nidda

Band 7 von Veröffentlichungen der Österreichischen Historikerkommission: Vermögensentzug während der NS-Zeit sowie Rückstellungen und Entschädigungen seit 1945 in Österreich Band 7 von Veröffentlichungen der Österreichischen Historikerkommission: Historikerkommission der Republik Österreich. Staatsbürgerschaft und Vertreibung, Staatsbürgerschaft und Vertreibung Band 7 von Vermögensentzug während der NS-Zeit sowie Rückstellungen und Entschädigungen seit 1945 in Österreich Herausgeber: Dieter Kolonovits, Hannelore Burger, Harald Wendelin, Historikerkommission der Republik Österreich. Verlag Oldenbourg, 2004, 504 Seiten

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Dr. Michael Popović, Eppstein

Lukas Cranachs „Antonius, der Einsiedler“

Isolde Foh nach Josef Kern

Amerika ist um das Jahr 1000 n. d. Zeitwende von den germanischen Wikingern entdeckt worden. Dann ist es wieder vergessen gewesen, bis es Kolumbus neu entdeckt und damit unserer geschichtlichen Neuzeit die Tür aufmachte zu Amerikas Kartoffeln und Truthühnern, zu Tabak und Mais, zu Rohrzucker, Chinin usw. Das war im Oktober 1492. Zwanzig Jahre vorher, gleichfalls im Oktober den 4. hatte im Oberfränkischen der kleine Lukas Müller zum ersten Mal die vier Wände beschrieben und weil es in Kronach geschah, so ist aus dem kleinen Lukas Müller (Moler) der große Lukas Cranach geworden, der deutsche Maler der Renaissance, der Zeitgenosse, Anhänger, Freund und Porträtist Luthers und Melanchthons.

Hell flutet die Sonne durch das breite, lichte Schiff des Domes St. Stephan zu Leitmeritz. Stille umfängt uns und Kühle. Wir wandern schauend durch den gewaltigen Raum. Erinnerungen über Erinnerungen. Da ist eine prunkvolle marmorne Gedenktafel am rechten Pfeiler, Fahnen- und Waffenstarrend, mit Heerpauken und Schlachttrommeln. Die hat Maria Theresia ihrem General Radicati (im 7-jährigen Krieg) errichten lassen, der der Lobositzer Schlacht zu Opfer gefallen war und der unten in der Gruft jetzt als ein armseliges Knochenhäuflein in der Gewölbeecke ruht. Vergessen, was am 1. Oktober 1756 noch Rang, Macht und Leben war. So vergeht der Ruhm der Welt!

Aber da, am nächsten Pfeiler! Wir stehen gebannt: ein wundervolles, großes Tafelbild. Leuchtend die Farben, packend die Darstellung. Wir können uns nicht sattsehen. Ja, das ist alte deutsche Kunst, in der der Meister unvergesslich sehen! Da unten am fortlebt. Ein Denkmal, wie es selbst Kaiserinnen nicht setzen können.

Und der Meister? Lass Rand, von der Mitte etwas links, da ist sein Meisterzeichen: Eine geflügelte Schlange mit einem Ring im Rachen: Lukas Cranach!

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Der heilige Antonius als Eremit (um 1520/25)

Mitten hinein in eine deutsche Landschaft in einem Wald, in

burggekrönte Berge, hat er den heiligen Antonius als Einsiedler

gemalt, in seiner Armutei zwischen Gestrüpp und Geklüft. Welch

tiefes religiöses Empfinden lässt er in dem Gesicht spiegeln, das

Cranacher Porträtkunst und Meisterschaft bezeugt. Wie viel tiefen

religiösen Sinn mag er mit hinein gemalt haben, zwischen rauer Kutte,

dem schlichten Holzkruzifix und dem schwergoldenen Kreuz mit

seinen großen Edelsteinen. Wie kühn dieser Romantiker der

deutschen Renaissance über eine Landschaft voll Innigkeit und

kristallklarer Natürlichkeit eine Wolke apokalyptischer Mystik als

Gedankenbild desselben Heiligen webt, das ihn wach sein heißt

gegen Anfechtung und Versuchung.

Alles, was Lukas Cranach den Älteren als den deutschesten,

zeitgenössischen Maler auszeichnet und seine Stellung in der

Malkunst seiner Zeit zu umreißen imstande ist, ist eigentlich aus

unserem Bild allein schon abzulesen.

Deshalb ist dieser Leitmeritzer Kunstschatz mit vollem Recht als eines der besten Bilder des Meisters bezeichnet

worden, um dessen Besitz unsere Stadt von Domen und Galerien beneidet wird. (Seinen Wert erhöht der

Umstand, dass es eine Doppeltafel ist, die auf der Rückseite den auferstandenen Heiland zeigt). Dazu

kommt seine ausgezeichnete Erhaltung.

Wie das Bild nach Leitmeritz kam?

Lukas Cranach war ein lebenskluger Mann. Kunst lässt zu oft darben. Aber er wäre nicht brotlos geworden,

auch wenn ihm die kurfürstlich sächsische Herrengunst gefehlt und seine Werkstatt die vielen kirchlichen

und kirchenfürstlichen Aufträge nicht bekommen hätte. So besaß er vorsorglich in Wittenberg nicht nur eine

Apotheke (1520), sondern auch einen Buchladen und ein Papiergeschäft. Er wurde kurfürstlicher Hofmaler

und erhielt 1508 ein Wappen verliehen, das sein Malerzeichen wurde, mit dem er seine Werke signierte. Sein

Dienstherr war Kurfürst Friedrich der Weise von Sachsen (1505). Bürgermeister von Wittenberg ist er

außerdem auch noch gewesen. Er hat viel geschaffen und ist als 81-jährger am 16.10.1553 in Weimar

gestorben, im Haus seiner Tochter Barbara (dem Cranachhaus). Seine letzte Ruhestätte fand er auf dem

Weimarer Jakobsfriedhof.

Den Grabstein schuf Cranachs Freund, der herzogliche Baumeister und gelernter Steinmetz Nikolaus

Gromann. Die jetzige Grabplatte ist eine Kopie von 1859. Aus konservatorischen Gründen wurde die

Originalgrabplatte in der Stadtkirche Peter und Paul links neben den Altar verbracht.

Um 06.01.1508 heiratet Cranach Barbara Brengbier (*1485 +1540) eine Tochter von Jobst Brengbier dem Bürgermeister von Gotha. Mit seiner Frau hatte Lukas Cranach fünf Kinder:

Hans (*um 1512 + 1537), der ebenfalls Künstler wurde

Barbara (*1513 + 1590), verheiratet mit dem sächsischem Kanzler Christian Brück. Aus dieser Linie stammt Goethes Mutter, so dass Lucas Cranach der Urgroßvater 7. Grades von Goethe ist.

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Lucas (*1515 + 1586) genannt „der Jüngere“, übernahm 1550 (1552?) die die Werkstatt des Vaters und wurde wie dieser auch Ratsmitglied und Bürgermeister in Wittenberg. Die zweite Ehefrau war Magdalena Schurff (1531-1606), sie war eine Nichte Philipp Melanchthons.

Der Enkel Augustin (1554-1595) und der Urenkel Lucas (1586-1645) führten die künstlerische Familientradition fort

Ursula (*1517 + 1577), erste Heirat am 3. Mai 1537 (Ehemann unbekannt), zweite Heirat 1544 mit dem Gothaer Bürgermeister Georg Dasch

Anna (*1527 + 30.Juni 1577), verheiratet mit den Wittenberger Apotheker und Bürgermeister Caspar Pfreund.

In Wittenberg schloss Lucas Cranach Freundschaft mit Philipp Melanchthon (1497-1560) und Martin Luther (1483-1546). Zusammen mit seiner Ehefrau war er 1525 Trauzeuge bei Martin Luther zur Heirat mit Katharina von Bora (1499 – 1552) und war Taufpate von Luthers ältestem Sohn Johannes. Isolde Foh, Stein, Email: [email protected]

Franz HOENIG, sein afrikanisches Intermezzo und eine ungeklärte

Begegnung im Gymnasium im Schloss von Mährisch Schönberg.

Piet Hoenig

Zum Stammbaum des Franz HOENIG (*10.01.1858 + 24.01.1913):

Gregor HÖNIG 1597 – 22.05.1677 Steine in Mähren 1 Kind:

Mathias HÖNIG 1622 – 17.01.1678 Steine in Mähren 2. von 7 Kindern ist:

Balthasar HÖNIG 17.07.1655 – 1706 Steine in Mähren 1. von 5 Kindern ist:

Tobias HÖNIG 19.11.1683 – nach 1723 Nebes in Mähren 3. von 5 Kindern ist:

Johann Georg HÖNIG 17.05.1717 - 20.10.1783 Liebesdorf in Mähren 6. von 16 Kindern ist:

Anton HÖNIG 17.10.1749 - 20.02.1812 Liebesdorf in Mähren 7. von 9 Kindern ist:

Johann Ignatz HOENIG 25.05.1786 Liebesdorf in Mähren + 05.04.1849 Mährisch Schönberg 3. von 12 Kindern ist: 5. von 12 Kindern ist:

Eduard (I) HOENIG Anton Aloys HOENIG * 1817 in Liebesdorf in Mähren * 1821 in Liebesdorf in Mähren 4. von 7 Kindern ist: einziges Kind ist:

Eduard (II) HOENIG Franz HOENIG, #) * 1858 in Mährisch Trübau * 1858 in Steine in Mähren 1. von 3 Kindern ist: 2. von 7 Kindern ist:

Anton HOENIG, Dr. Ing. Alfred HOENIG, Dr. chem. * 1885 in Mährisch Schönberg * 1889 in Preßburg 3. von 4 Kindern ist: Die Familie vom Stamm ‚Franz’ ist ausgestorben.

Piet HOENIG, * 1929 in Köln/Rhein

Franz HOENIG, geb. 10. 01. 1858 in Steine (Kemena) in Mähren, gest. 24.01.1913 in Mauer bei Wien, hat seine Familiengrabstätte in Oberlaa (Wien). Sie ist bis heute erhalten. Franz ist ein Vetter meines Großvaters Eduard HOENIG (1858-1928). Beider Großvater ist Johann Ignatz HOENIG aus Liebesdorf (Obedne) in Mähren, heute CZ. Von Letztgenanntem gibt es in der Familie ein Ölgemälde, ca. 1810.

Franz HOENIG besucht das Untergymnasium in Mährisch Schönberg 1869/70 bis 1872/73, studiert später Chemie an der Technischen Hochschule in Wien. Das Studium schließt er 1881 dort ab als Ingenieur-chemiker. Er ist 23 Jahre alt, als er sein Berufsleben beginnt. Verschiedene Arbeitsstätten sind benannt: Zunächst in ‚Chemisches Werk F. Fischer in Unterlaa‘, ferner Säurefabriken in Preßburg (heute Bratislava).

Im einem Nachruf auf Franz HOENIG steht zu lesen. ‚nach längerer Reise durch Deutschland (Krümmel, Schlebusch) beginnt Franz HOENIG im Oktober 1884 seine Tätigkeit in Preßburg‘. In allen drei Orten stehen damals Produktionsstätten, die zum Imperium von Alfred NOBELgehören: [Krümmel (seit 1865), Schlebusch

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bei Köln (seit 1872). und Preßburg (seit 1873; seit 1876 integriert in Deutsch-Österreich-Ungarische Dynamit Aktiengesellschaft, vormals Alfred Nobel & Co. Hamburg; seit 1896: Aktiengesellschaft Dynamit Nobel mit Sitz in Wien, deren Direktor Franz HOENIG von 1902 bis 1909 ist)].

Die Sprengstoff- und Pulver-Produktion ist damals äußerst unfallanfällig. Manche Unachtsamkeit wird zum Auslöser eines folgenschweren Unglücks. Manche Ursache wird wegen des angerichteten Schadens nicht erkannt. Umfangreiche Schutzmaßnahmen finden daher früh Eingang bei Verfahren - sowohl als Schutz der Belegschaft, als auch für die einzelnen Produktions-abschnitte. Lagerung und Transport bergen weiteres Gefahrenpotential, sodass neue Standorte erst nach sorgfältiger Prüfung Genehmigung erhalten. Im Werk Krümmel hat es 1870 eine Explosion mit verheerender Wirkung (KF p. 106). - Franz Hoenig informiert sich (sicher mit Wissen, wenn nicht auf Anraten von Alfred Nobel) an Ort und Stelle bevor er bei Alfred NOBEL in Preßburg im Oktober 1884 antritt.

Im Frühjahr oder Sommer 1884 könnte eine Begegnung Alfred NOBEL mit Franz HOENIG stattgefunden haben. Dass Alfred NOBEL und Franz HOENIG sich begegnen, ist anzunehmen. Kenne Fant schreibt darüber in der Biografie zu Alfred Nobel zwar nichts. Der Name Franz Hoenig wird nicht einmal erwähnt. Selbst Nobel-Einrichtungen in Stockholm und Oslo passen. Von Alfred Nobel gibt es kein Archiv, das eine derartige Dokumentation enthält. Auch in der Familie Hoenig gibt es keine Überlieferung, die diese Annahme bestätigt.

Für eine Begegnung jedoch spricht die Tatsache, dass Franz HOENIG die Sprengstoffwerke in Krümmel und Schlebusch besucht, bevor er seine Tätigkeit in Preßburg aufnimmt. Auch steht fest, dass Alfred Nobel wiederholt in Wien und/oder Preßburg weilt. Z. B. schreibt Alfred Nobel morgens um 6 Uhr am 09. Mai 1884 in Wien einen Brief an Sophie Hess (KF p. 276). Selbst mit oder ohne Begegnung erwächst eine gegenseitige Wertschätzung: Ein Sohn von Franz Hoenig wird in Preßburg geboren und bekommt den Namen: Alfred (*13.6.1889). Dazu kommt nach zehn Jahren Tätigkeit in Preßburg für Franz Hoenig die große Herausforderung:

1894 geht Franz HOENIG mit seiner Familie für fünf Jahre nach Transvaal, Burenrepublik in Südafrika. 1871 werden westlich von Johannesburg (das es zu dem Zeitpunkt noch gar nicht gibt) reichlich Diamanten gefunden (Kimberley), 1886 desgleichen NNO von Johannesburg: Gold (Barberton). Beide Funde lösen einen gewaltigen Zustrom an Glücksuchern aus. Und die benötigen für das Herauslösen der Ziel-produkte Sprengstoff. Dynamit ist gerade zur rechten Zeit erfunden und auf dem Markt. Sprengungen lassen sich wesentlich effektiver und wirtschaftlicher durchführen als mit bisher herkömmlichen Sprengstoffen.

A.P. Cartwright (APC) nennt in seinem Buch „The Dynamite Company.“, (1964), sowohl die frühen Standorte, als auch die Schwierigkeiten, mit denen diese Produktionsstätten zu kämpfen haben. Alfred Nobel hat aufgrund seiner Erfindung die Nase vorne im Wettlauf und die meisten Produktionsstätten im Griff, d. h. in seinem Firmenimperium konzentriert. Das erklärt, dass Personal von einer Produktionsstätte zur anderen ‚abgeworben‘ und ‚weiter-gereicht‘ wird. Man kennt die Standorte, kennt die Gefahren, ist auf geschultes Personal angewiesen. Dieses wird sowohl angelernt als auch von anderen Produktionsstandorten abgeworben.

Seit 1895 ist die für Transvaal strategisch so wichtige Bahnverbindung von Pretoria nach Laurenzo Marques (Mosambik) in Betrieb. 1896 ereignet sich ein katastrophales Zugunglück: in Braamfontein explodiert ein Zug mit ca. 8o t Ladung und reißt ein Loch von 320 ft Länge, 30 ft tief an die Stelle, wo zuvor einmal Schienen lagen: 130 Tote, 300 Verletzte und 2-3000 Obdachlose sind das schreckliche Ergebnis. Die Ursache des Unglückes wird nie gefunden (APC p. 70-73). Offenbar ist menschliches Versagen nicht auszuschließen.

Bild Franz HOENIG ca. 1896, Quelle: Franz Hoenig Haus, 31 High Street, Modderfontein, Südafrika

In Modderfontein (heute ein Stadtteil im NO Johannesburgs) ist Franz HOENIG General-Manager für die Errichtung der damals weltgrößten Anlage: Fabriek voor Ontplofbare Stoffen Beperkt. Es gelingt Franz

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HOENIG in nur zwei Jahren mit viel Geschick und Energie - trotz sagenhafter Gepflogenheiten bei Handel und Konzessionen mit Sprengstoff und Dynamit (aus Europa), woran Franz HOENIG jedoch unbeteiligt ist (nachzulesen bei APC) - die geforderten Produktionsstätten termingerecht zu errichten. Zu den Umständen, die die Tätigkeit von Franz Hoenig in Modderfontein begleiten, gehören: alle Materialien, die vor Ort verwendet werden, kommen aus Deutschland (Ausnahme: Ziegel). Facharbeiter zumeist auch. Erste Zimmerer kommen aus Hamburg. Sie bringen Erfahrung aus Kümmel bei Hamburg mit (Dynamit- Fabrik seit 1865). Spezial-Facharbeiterinnen sind aus D (Krümmel bei Hamburg und Schlebusch bei Köln), I (Avigliana bei Turin) anzuwerben, die so genannten ‚cartridge-girls‘. Sie sind sie ersten Arbeiterinnen in der südafrikanischen Industrie. Noch heute hat es im Werksgelände einen italienischen Friedhof, an dem alljährlich zum 1. November Nachfahren der ‚cartridge-girls‘ zusammen kommen. Korrespondiert wird auf Deutsch und Englisch. Franz HOENIG findet sich in allen Sprachen zurecht: Afrikaans, Deutsch, Englisch, Italienisch, Niederländisch, Tschechisch. Auf den Lohnlisten sind 17 verschiedene Nationalitäten vermerkt. Neben den Produktionsstätten entstehen Schule, Unterkünfte für die Arbeiter, ein Versammlungshaus, eine Apotheke, wie auch ein Wohnhaus für Franz HOENIG und seine kinderreiche Familie. Dort wird ihm eine weitere Tochter geboren: Marie (*1896). Als am 25.04.1896 die Produktionsstätten offiziell eröffnet werden, schreitet im Komitee der Republik Transvaal, der Präsident Paul (Ohm) Krüger, auch Franz HOENIG. Wen wundert, dass ein später geborener Sohn von Franz HOENIG den Namen ‚Paul‘ erhält? Franz HOENIG hat seine Aufgabe als General-Manager zur Errichtung der Produktionsstätten für Dynamit auftragsgemäß erfüllt, als 1899 der Burenkrieg ausbricht, und er sich mit seiner Familie – sicher per Bahn über Laurenzo Marques (Mosambik) nach Europa absetzt. Er hat seine Mission in Modderfontein abgeschlossen.

Als im Verlauf des Burenkrieges (11.10.1899-31.05 1902) die Fabrik in die Hände der Briten gelangt (Juni 1900), bezieht Generalmajor von Baden-Powell, der spätere Erfinder der ‚BoyScouts‘, das Wohnhaus von Franz HOENIG als Standquartier während seines Aufenthaltes in Modderfontein. - Übrigens, im Burenkrieg wird Dynamit ‚kriegstauglich‘: Briten verwenden es, um Burenge-höfte zu zerstören (verbrannte Erde);

Buren setzen es ein, als ‚Handgranaten‘, um britische Befestigungsposten effektvoll zu vernichten. - Im Frieden erhält Dynamit wieder seine zivilen Aufgaben für die Wirtschaft. - Das vormalige Wohnhaus von Franz Hoenig dient nun den Werksdirektoren zu Wohnzwecken bis 1945, anschließend wird es PR-Centrum der Fa. AECI Ltd. Heute ist es -gepflegt-modernisiert, ausgestattet mit seiner ersten Möblierung aus der Grün-dungszeit- Teil des Museums der Firma AECI Ltd: Franz HOENIG Haus, eines der ältesten und restaurierten Häuser in Gauteng.

Bild oben: „Franz HOENIG Haus“ in Modderfontein Transvaal (im NO von Johannesburg, RSA) ist nun Museum der Firma A.E.C.I. Ltd.

Franz HOENIG kehrt zurück nach Österreich und Wien. Sein Arbeitsort ist nun wieder Preßburg, wo er von 1902 bis 1909 als Direktor wirkt. Nach seinem 25. Arbeits-jubiläum geht er in den Ruhestand, wobei er sein Wissen weiterhin einsetzt. Er wohnt bis zu seinem Tode am 24.01.1913 in Wien in der ‚Villa Transvaal‘.

Bild: Villa „Transvaal“ in Mauer bei Wien, Hauptstraße 30, ca. 1919, 1955 abgerissen. Foto Privat

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Gemeinsam mit meinen Eltern besuche ich 1940 die ‚afrikanischen‘ HOENIGe in der ‚Villa Transvaal‘ in Wien. Die Witwe von Franz HOENIG und die Töchter sind zugegen. Ich bestaune ein riesiges Zebrafell, Speere und andere Exotika: kenne ich Afrika doch nur aus Berichten aus DSW, DOA aus WWI und – dank meiner niederländischen Vorfahren – aus dem Burenkrieg. Heute ist die Familie Franz HOENIG ausgestorben. Auch Villa ‚Transvaal‘ ist als Opfer der Zeit einem Neubau gewichen.

Zuvor bereits erwähnter Sohn Alfred verdient eine kurze Betrachtung. Er wird ebenso wie sein Vater Chemiker: 1889 geboren, besucht er bis 1899 eine Schule in Modderfontein, dann Realschule in Wien XX, Matura 1906, Studium und 1. Staatsexamen 1908, 08/09 Einjährig-Freiwilliger beim kuk ÖU-Militär in Olmütz, 2. Staatsprüfung ‚Diplom-Ingenieur‘, 1911/12 TH Brünn, 13.12.1912. Promotion zum Dr. techn, Oktober 1912 bis zum WWI-Ausbruch ‚Betriebsassistent in einer deutschen Dynamitfabrik‘ (id est Schlebusch bei Köln! Hierzu hat der Vater Franz HOENIG sicherlich geraten u/o vermittelt); August 1914 eingerückt zum Regiment nach Preßburg, bald jedoch freigestellt zum Dienst an der Heimatfront in der Pulverfabrik in Blumau. Im Jahr 1956 trifft er zufällig in Davos (Schweiz) einen Manager von AECI Ltd aus Modderfontein! Als Folge hiervon reist Alfred HOENIG 1957 noch einmal an die Stelle seiner Kindheit: Er besucht Modderfontein, ‚Franz HOENIG Haus‘ und hinterlässt dort ein großformatiges Album mit Fotos aus der Bauzeit der Produktionsanlage 1894-1896.

Zwischen den Jahren 2005 und 2014 nehme ich wiederholt die Gelegenheit wahr, ‘Franz HOENIG Haus‘ zu besuchen. Es zeigt sich gepflegt in seiner möblierten Einrichtung aus 1895, behutsam modernisiert und ist wohl eines der ältesten Industrie-Museen in Südafrika. Die Zeit bleibt dort allerdings auch hier nicht stehen. Im repräsentativen Speisezimmer von ‚Franz HOENIG Haus‘ hängt heute gerahmt eine großformatige Fotografie mit einem Besucher aus China.

Diese Schilderung vorab erleichtert die Beantwortung einer bisher offenen Frage. Voran das Zitat aus ‘Mein Heimatbote’, 50. Jg. Mai 1997, Heft 5/97, Seite 9, in dem Johann Rotter aus Altenburg (A) schreibt: Eine Episode aus dem Leben von Dr. Leopold Rotter.Herr Franz Bartel, geb. 21.12.1877 in Hermesdorf, gest. 12.7.1962 in Wien, wusste folgendes zu erzählen: Er war Schüler im Schönberger Gymnasium. Noch in der Zeit als dieses im Schloss untergebracht war, öffnete sich einmal während der Unterrichtsstunde des Dr. Leopold Rotter die Tür und ein trat ein sehr elegant gekleideter Herr. Er trat auf den Lehrer zu mit den Worten: „Kennen Sie mich noch?“ Es war Alfred NOBEL, welcher irgendwo (den Namen der Stadt habe ich vergessen) eine Fabrik einrichtete und den „Abstecher“ nach Schönberg machte, um seinen Chemie-Studienbekannten wiederzusehen. - Es wäre interessant festzustellen, wie groß dieser „Abstecher“ war. Vielleicht kann sich einer der älteren Leser erinnern, ob in einer der aufgeführten Städte eine Industrie (z.B. Pulverfabrik) angesiedelt war, welche man mit NOBEL in Verbindung bringen kann. Es kämen die Orte Sternberg, Landskron, M-Trübau, Zwittau, M-Neustadt, Müglitz, Hohenstadt, vielleicht auch Olmütz in Frage. (Zitat Ende)

Es ist reiner Zufall, dass ich das Heft in die Hand bekomme und diesen Beitrag lese. Für mich liest es sich wie eine Nachricht von Radio Eriwan: Sicher stimmt es, dass ein sehr elegant gekleideter Herr den Unterricht von Dr. LeopoldROTTER in Schönberg stören kommt. Aber erstens ist es fraglich, ob Alfred NOBEL auf Besuch kommt und den Unterricht stört, und zweitens ist es ein „Abstecher“ nicht aus der nahen Umgebung des Gymnasiums, sondern eher aus weiter entfernt liegendem Preßburg (heute Bratislava) oder Wien.

Der Versuch der zeitlichen Abgrenzung des Besuches bei Dr. Leopold ROTTER ist nach obigem möglich und reizvoll: Der oben genannte Berichterstatter, Franz BARTEL, könnte mit 18 Jahren (etwa 1896) maturieren. Das Kaiser Franz Josef-Gymnasium wird aber erst 1897 bezogen und eingeweiht. Direktor ist Dr. Leopold ROTTER. Der Besuch liegt zweifelsfrei vor dem Umzug 1897. In Konkurrenz liegen zwei ‚Besucher‘: Alfred NOBEL, der später den nach ihm benannten ‚Nobel-Preis‘ stiftet und Franz HOENIG, ein ehemaliger Schüler, seit 1884 Industriechemiker und für Alfred NOBEL tätig.

Liegt der Besuch vor 1894 -der Informant ist dann <16 Jahre alt- und der störende Gast ist Franz HOENIG, dann ist Letzterer 36 Jahre alt und könnte aus Preßburg anreisen. Dann passt auch der ‚Studienbekannter‘, nämlich als ehemaliger Schüler. Franz HOENIG geht mit seiner Familie 1894 für Alfred NOBELnach Südafrika, um dort eine Dynamitfabrik zu errichten. Franz HOENIG weilt von 1894 bis etwa 1899 in Modderfontein, Republik Transvaal.

Franz HOENIG als Besucher im Schlossgymnasiumist demnach nur bis etwa Mitte 1894möglich. Allerdings könnte er dann ‚Modderfontein‘ genannt haben, den Ort, den der Informant vergessen hat; aber der Ort, an

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dem Franz HOENIG eine Dynamitfabrik zu errichten hat. Kommt der Besucher später in die Klasse gestürmt, dann ist es nicht Franz HOENIG.

Eine Mitteilung (an anderer Stelle) von Frau Dr. Erika ROTTER, Tochter des Dr. Leopold ROTTER, lautet, ‚der Vater erhält von überall her Briefe ‚sogar aus Afrika‘. Der Kontakt Dr. ROTTER – Franz HOENIG ist damit bestätigt. - Andererseits ist es nicht unmöglich, dass Alfred NOBEL der Störenfried ist, wenn der Besuch zwischen1888(in etwa Einschulung des Informanten Franz Bartel)und vor 1897(Umzug des Gymnasiums in den Neubau) stattfindet. Zwar ist dann der ‚Studienbekannte‘ schwer unterzubringen, denn Alfred NOBEL ist Erfinder -ohne Chemie-Studium. Allerdings ist sicher, dass Alfred NOBEL wiederholt in Wien weilt. Alfred NOBEL beherrscht die deutsche Sprache. Über Jahre unterhält er eine Beziehung zu dem Wiener Blumenmädchen Sophie HESS. Diese Bekanntschaft währt 18 Jahre – von 1876 bis 1894. Da wäre auch hinreichend Zeit für einen Besuch von Alfred NOBEL im Schlossgymnasium in Mährisch Schönberg. Aber, wo sind sich Dr. Leopold ROTTER und Alfred NOBEL zuvor begegnet? Auch ohne dies ausloten zu können, scheint es plausibel, dass, wenn die Meldung von Franz BARTEL über den Besuch im Schlossgymnasium zutrifft, Franz HOENIG, der ehemaliger Schüler von Dr. Leopold ROTTER, der ‚sehr elegant gekleidete Herr‘ ist, der die Störung des Unterrichtes auslöst.

Literatur 1. A.P. CARTWRIGHT: The Dynamit Cpmpany, 1964, (APC) 2. Kenne FANT: Alfred Nobel, 1995, (KF) 3. M. BRONKHORST: de boerenoorlog, 2013 4. AECI Ltd: Franz HOENIG Haus, ohne Datum, nach 1950 5. Zeitschrift für das gesamte Schieß- und Sprengstoffwesen, Nr.7, 1.4.1913 6. Nachruf Franz HOENIG 7. NN:25 J. Dr. chem. Alfred Hoenig, Würdigung, 1940 8. Mein Heimatbote: 5o. Jg. Mai 1997, Heft 5/97

Piet Hoenig Am Ginsterberg 27 40627 Düsseldorf

Johann Michael Friedrich zurück in Tannwald

Heinrich Friedrich

Von 1749 bis 1850 hat die Familie Friedrich, welche in dieser Zeit das Amt des Richters und Ortsvorstehers

ausübte, die Entwicklung des Ortes Tannwald im Isergebirge (unweit von Gablonz und Reichenberg gelegen)

maßgeblich mitbestimmt.

In seinem Buch „Tannwald, mein Heimatort „ schreibt Erich HUYER: Die Familie Friedrich sei für Tannwald so

selbstlos tätig gewesen. Walter A FRIEDRICH schreibt in seinem Buch „Die Wurzeln der nordböhmischen

Glasindustrie“: „Die Isergebirgs-Friedrichs waren die Initiatoren, Gründer und wohltätige Förderer von

Gemeinden und ärmeren Mitbürgern. Die Früchte ihrer Projekte ernteten Andere“

Die Friedrichs haben ihr Amt als Richter und Ortvorsteher zum Wohle ihrer Mitbürger verantwortungsvoll

ausgeübt. Überlieferte Ergebnisse Ihres Schaffens sind:

Gottfried Friedrich: Richter 1749-66. Versorgung der Bevölkerung mit Brot, Schaffung der

Voraussetzung zum Bau der Kirche und der Schule. Sein Vater Samuel war Namensgeber des

Ortsteiles Friedrichsthal

Johann Michael Friedrich: Richter 1766-78. Förderung der wirtschaftlichen und kulturellen

Aufwärtsentwicklung Tannwalds, Bau der Kirche 1787/88 auf eigenem Grund und eigenen Mitteln

Andreas Friedrich: Richter 1778-1807. Bau der ersten Tannwalder Schule 1794 aus eigenen Mitteln

Johann Friedrich: Richter 1807- ca. 1830

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Joseph Friedrich: Richter von ca. 1830 - 1841. Bau des Pfarrhauses 1835 und 1837 des Friedhofes auf

eigenem Grund und eigenen Mitteln

Ignaz Friedrich: Richter 1841-50

Zum Dank für Ihre Leistungen wurde auf dem

Friedhof von Ober-Tannwald ein Familien-

ehrengrab eingerichtet. Dieses noch existie-

rende Grab wurde von den drei Nachfahren der

Richterfamilie: Petr Rolenec aus Unter-

Morchenstern (Tschechien), Manfred Ranft aus

Wartenberg (Oberbayern) und Heinrich

Friedrich aus Marburg instand gesetzt. Eine

Gedenktafel in tschechischer und deutscher

Sprache erinnert an die Tannwalder Richterdynastie. Später waren die Friedrichs als Betreiber von

Fleischereien in Tannwald und Morchenstern bis 1945 aktiv.

Petr Rolenec bei den Renovierungsarbeiten, Bild Archiv Heinrich Friedrich

Die 3 Initiatoren möchten die Renovierung der Grabstätte als Zeichen

der deutsch-tschechischen Aussöhnung verstanden wissen. Es sei Zeit,

auch in Tschechien ungetrübt auf die deutsche Besiedlung zurück zu

blicken. Deutsche haben das Isergebirgsland mehrmals besiedelt und

entwickelt, mehrmals wurden sie von dort wieder vertrieben, während

der Hussitenkriege, nach dem 30- jährigen Krieg durch die katholischen

Österreicher (die Tannwalder waren fast geschlossen zum lutherischen

Glauben konvertiert und wollten sich bis auf Einzelne nicht wieder

rekatholisieren lassen) und schließlich von den Tschechen nach dem 2.

Weltkrieg. Das von beiden Seiten begangene Unrecht während des

Krieges und der Vertreibung lasse sich zwar nicht aus der Welt schaffen,

es sei aber Zeit sich die Hand zu reichen und nach vorne zu blicken.

Ein weiteres Zeugnis des Wirkens der Familie Friedrich in Tannwald

hing bis in den Neunziger Jahren in der Sakristei der Ober-

Tannwalder Kirche. Es handelte sich um ein Gemälde des Johann

Michael Friedrich, Kirchenstifter der hölzernen Vorgängerkirche.

Das Bild trägt die Aufschrift: Johann Michl Friedrich im Jahre des

Herrn 1790 im 59. Lebensjahr. Aus sicherheitstechnischen Gründen

war das Bild in das bischöfliche Depot nach Leitmeritz eingelagert.

Auf Initiative der Herren Rolenec, Ranft und Friedrich hat das Bild in

Tannwald wieder einen Ehrenplatz erhalten.

In einem Gespräch mit dem Tannwalder Bürgermeister Petr Polák

und des Gemeindesekretärs Richard Seidel wurde von ihnen die

Rückführung vorgeschlagen. Nach Zustimmung des Tannwalder

Pfarramtes (Pater Pavel Eichler), des Generalvikars des

Leitmeritzer Bischofsamtes (Pater Stanislav Přibyl), der

Tannwalder Gemeindegremien sowie der Klärung versicherungs-

technischer Fragen, hängt das Bild nun im großen Sitzungssaal des

wunderschönen, im Jugendstil erbauten, Tannwalder Rathauses.

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Für uns ein Beleg der beiderseits gelungenen geschichtlichen Aufarbeitung der Vergangenheit. Tannwald

steht zu seiner Geschichte, auch der deutschen!

Heinrich Friedrich (Marburg/ Lahn)

Familienwappen FRIEDRICH aus Tannwald, Kreis Gablonz a.d. Neiße Heinrich Friedrich

Ältester bekannter Vorfahr in Mannesstamm: Gottfried Fridrich

* um 1690, Vater des Hans Josef Vitus Fridrich, -* Tannwald

15.6.1721

Beschreibung des gestifteten Wappens:

In Blau unter goldenem Schildhaupt, darin eine blaue Lilie

beseitet von zwei roten Fichtenzapfen, an einem silbernen

Papierstoß pressende goldene Buchbinderpresse. Auf dem

blau-golden-rot-golden bewulsteten Helm mit rechts blau-

goldenen und links rot-goldenen Decken drei blaue Pfauen-

federn, belegt goldenbehelmten Haupt eines römischen

Soldaten.

Führungsberechtigt sind: Rudolf, Herbert Friedrich , Kaufmann, *

Morchenstern, Kreis Gablonz a.d. Neiße, am 4. 5.1928, seine Ehefrau Waltraud,

geb. Bücheler, seine ehelichen Nachkommen im Mannesstamm beiderlei

Geschlechts sowie alle übrigen ehelichen Nachkommen im Mannesstamm

seines obengenannten fünffachen Urgroßvaters Gottfried Fridrich.

Bild: Herbert Friedrich, Archiv Heinrich Friedrich

Anmerkungen von Heinrich Friedrich:

1. Das Wappen wurde 1990 von Herbert Friedrich gestiftet und ist im Verein "PRO HERALDICA" unter

der Nr. 90/02/303439 registriert

2. Für den Namen Friedrich wurden in den Kirchenbüchern folgende Schreibweisen verwendet:

Friedrich, Fridrich, Frydrich

3. Der älteste mir bekannte Fridrich war Samuel, Vater des Gottfried Fridrich

4. Innerhalb der großen Anzahl (bisher 143 in 10 Generationen), der von mir erforschten Nachfahren

von Samuel Friedrich (+ 2.5.1717) gibt es nur noch sehr wenige Friedrich. Im Mannesstamm kann

allein mein Sohn Benjamin Friedrich (geb. 14.11.1979), das Wappen für weitere Generationen

sichern. Es wäre schön, wenn es weiter ginge!

Heinrich Friedrich (Marburg/ Lahn)

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Buchbesprechung: Böhmisches Glas im Wandel der Zeit – von Rudi Hais

Manfred Rimpler

Bild: Glasmacher bei der Arbeit am Ofen in der ehemaligen Hantich-Hütte in Haida/Nový Bor. Bleistiftzeichnung von Prof. Rudolf Görtler

Am 9. Oktober 2015 wird im Glasmuseum in Frauenau, Bayrischer Wald, ein neues Buch von Rudi Hais aus Haida/ Nový Bor, Nordböhmen, vorgestellt über „Böhmisches Glas im Wandel der Zeit. Vom Mittelalter bis zur Gründerzeit. Eine Auswahl von Texten und Vorträgen“. Das Buch wird vom Ohetaler-Verlag in Riedlhütte herausgegeben und hat einen Umfang von 153 Seiten. Der Subskriptionspreis beträgt 25,00 € (bis zum 10.10.2015), danach 29,90 €.

Der Autor, ein erfahrener tschechischer Glastechniker, befasst sich in seinem Texten mit der historischen

Entwicklung der Glashütten im Lausitzer Gebirge, den Glasöfen mit direkter Holzbeheizung, mit dem

böhmischen Uranglas, mit der berühmten Harrach`schen Glashütte im Riesengebirge und der wenig

bekannten Versuchsanstalt an der Haidaer Glasfachschule. Weiter mit einigen großen Persönlichkeiten des

böhmischen Glases wie z. B. mit F. Egermann und L. Buquoy.

Zusammen mit Manfred Rimpler beschreibt er die Entwicklung des Glasschleifens am Beispiel des

böhmischen Glasschleiferdorfes Morgenthau. In diesem Zusammenhang wurden auch Kirchenbücher des

Archives in Leitmeritz sowie Karten aus dem Kriegsarchiv in Wien ausgewertet. Die Forschungen zu

Morgenthau basieren auf den Grundlagen, die in dem Buch von M. Rimpler: „Morgenthau 1648-1945: Bilder

und Dokumente aus dem Glasschleiferdorf Morgenthau in Nordböhmen“ gelegt wurden. Auch dieses Buch

ist im Ohetaler-Verlag erschienen.

Zuletzt, zusammen mit F. Haudum, werden noch zwei unbekannte Schmelzer-Büchlein aus dem

Böhmerwald bearbeitet.

Dieses Buch (Sammelwerk) soll zu Ehren der seit Jahrhunderten andauernden Zusammenarbeit zwischen

deutschen und tschechischen Glasmachern und zur Festigung der neuen Beziehungen zwischen

Deutschland und der Tschechischen Republik erscheinen.

Manfred Rimpler, Johanna-Stegen-Str. 14, 12167 Berlin

Glasmacherlinien Seidl im Böhmerwald

um Seewiesen, Gutwasser und Haidl

Hermann Seidl

Von vielen Glasmachern findet man Einträge in Kirchenbüchern an oft weit verstreuten Orten. Manchmal

sind die Einträge auch dürftig und lassen keinen Schluß zu, woher die Glasmacher gekommen sind.

Manchmal sind sie auch nur wenige Jahre an einem Ort und ziehen dann weiter. So hat man oft nur kleine

Ausschnitte von den Familien ohne große Zusammenhänge mit den übrigen Vor- und Nachfahren. Hier sind

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nun zwei Familien aufgeführt, die in den Matriken von Seewiesen, Gutwasser und Haidl16 auftauchen,

ergänzt durch Einträge aus Heraletz bei Swratka.17

1. Nachfahren des Bernhard und der Elisabeth Seidl

Über die Herkunft des Bernhard Seidl ist nichts Näheres bekannt. Verzeichnet ist auch nur der Sterbeeintrag

des Ehepaars in der Matrik von Seewiesen. Einzig der Hinweis im Traueintrag der Tochter Theresia „... ex

hlotti oriunda ...“18 gibt einen Hinweis. Allerdings ist es mir bisher nicht gelungen einen auch nur ähnlich

klingenden Ort dieses Namens ausfindig zu machen.

Weitere Kinder des Bernhard und der Elisabeth sind wahrscheinlich aber nicht gesichert, so der in den

Matriken von Seewiesen, Gutwasser und Haidl vorkommende um 1719 geborene Karl Seidl.

1. Generation

1 Seidl Bernhard, rk., Vitriarius, * (err) 1684. † 27.02.1764 in Brunst b. Seewiesen, b 29.02.1764 in Seewiesen, Alter: 80 J. oo ... mit Elisabeth, * (err) 1698, † 14.12.1768 in Brunst b. Seewiesen.

Kinder:

1) Seidl Wenzel, rk. (siehe 2.1) 2) Seidl Anna, rk., * um 1735, oo 25.01.1758 in Unterreichenstein mit Hofmann Ferdinand Johannes, rk.. 3) Seidl Theresia, rk., * um 1740, oo 05.07.1764 in Seewiesen mit Eisner Thomas, rk.. 2. Generation 2.1 Seidl Wenzel, rk. (Sohn von 1), * (err) 1727, † 14.03.1764 in Adlerhütte b. Großzdikau, b

16.03.1764 in Großzdikau, Alter: 37 J., oo 09.01.1753 in Unterreichenstein mit Schuster Magdalena, * um 1730.

Kinder:

1) Seidl Nikolaus, rk., * 01.12.1755 in Außergefild † 01.04.1756 in Außergefild 2) Seidl Anna Dorothea, rk., * 09.10.1757 in Adlerhütte b. Großzdikau † 01.06.1758 in Adlerhütte b. Großzdikau 3) Seidl Maria Theresia, rk., * 13.05.1759 in Adlerhütte b. Großzdikau † 29.05.1759 in Adlerhütte b. Großzdikau 4) Seidl Maria Katharina, rk., * 01.07.1760 in Adlerhütte b. Großzdikau 5) Seidl Theresia, rk., * 15.11.1762 in Adlerhütte b. Großzdikau

Zwischen Trauung von Wenzel und Magdalena und erstem Kind liegen drei Jahre, möglich wäre noch ein

weiteres Kind vor dem Nikolaus, das aber nicht im Bereich von Unterreichenstein, Außergefild oder

Großzdikau verzeichnet ist. Sonst dürfte diese Linie nach dem frühen Tod des Wenzel erloschen

sein.Weitere Kinder sind wahrscheinlich, konnten bisher aber nicht ausfindig gemacht werden. Auf die

Herkunft der Tochter Theresia gibt der Traueintrag Auskunft, hier ist vermerkt: „in hlotti oriunda“. Allerdings

konnte ich keinen solchen Ort finden.

2. Nachfahren des Karl und der Anna Maria Seidl

Wie oben angedeutet könnte Karl ein Sohn von Bernhard Seidl sein, aber bisher konnte ich keinen Beleg

dafür finden. Die Trauung von Karl und Anna Maria fand anderweitig, vor 1750 und nicht in der Glashütte

Heraletz statt, Hinweise auf die Herkunft des Karl Seidl konnte ich nicht finden. So sind auch weitere Kinder

nicht ausgeschlossen.

16 Matriken des Archivs in Pilsen in der Seite http://www.portafontium.de/ veröffentlicht 17 Matriken des Archivs in Brünn in der Seite http://actapublica.eu/item/ veröffentlicht 18 Siehe Abbildung aus dem Traueintrag von Thomas Eisner und Theresia Seidl in Seewiesen von 1764

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1. Generation

1 Seidl Karl, rk., * (err) 1719 , † 08.01.1764, b 17.05.1764 in Haidl, Gde. Innergefild, Alter: 45 J. oo ... mit Anna Maria, * (err) 1726, † 05.04.1786 in Brunst b. Seewiesen.

Kinder:

1) Seidl Maria Katharina, rk., * 01.01.1750 in Heraletz, Kr. Gumpolds † 13.01.1811 in Karlsberg/Bukowina, oo 05.09.1769 in Seewiesen mit Mack Anton, rk.. 2) Seidl Theresia, rk., * (err) 1752 † 14.03.1815 in Brunst b. Seewiesen, oo 07.08.1772 in Seewiesen mit Hübner Johann Adam, rk.. 3) Seidl Johann Karl, rk. (siehe 2.1) 4) Seidl Joseph, rk. (siehe 2.2) 5) Seidl Christoph, rk., * 11.11.1759 in Seewiesen 6) Seidl Anna Maria, rk., * 21.09.1762 in Seewiesen

2. Generation

2.1 Seidl Johann Karl, rk. (Sohn von 1), * 24.10.1754 in Grünberg b. Stubenbach, ~ 25.10.1754 in

Gutwasser b. Hartmanitz, Paten: Joannes Michael Kislinger ex Großhait, Anna Maria Kislingerin testis.

Sebastianus Rickel faber ferrarij in Stadln & Anna Maria Branauerin ex Hartmanitz, † 14.09.1823, in Heraletz,

Kr. Gumpolds, Alter: 68 J., oo 24.10.1781 mit Schmalzl Walburga, * um 1760.

Kinder:

1) Seidl Joseph, rk., * 16.11.1782 in Haidl, Gde. Innergefild, † 25.02.1803 in Schmausenhütte b. Seewiesen 2) Seidl Theresia, rk., * 08.12.1784 in Haidl, Gde. Innergefild, † 22.05.1787 in Haidl, Gde. Innergefild 3) Seidl Eva Theresia, rk., * 04.06.1787 in Haidl, Gde. Innergefild 4) Seidl Maria Anna, rk., * 17.09.1789 in Haidl, Gde. Innergefild † 03.11.1789 in Haidl, Gde. Innergefild 5) Seidl Katharina, rk., * 24.09.1790 in Haidl, Gde. Innergefild 6) Seidl Johann Georg, rk., * 24.04.1793 in Haidl, Gde. Innergefild 7) Seidl Barbara, rk., * 28.11.1795 in Schmausenhütte b. Seewiesen 8) Seidl Georg, rk., * 28.01.1799 in Schmausenhütte b. Seewiesen 2.2 Seidl Joseph, rk. (Sohn von 1), * 11.03.1757 in Grünberg b. Stubenbach, ~ 13.03.1757 in

Gutwasser b. Hartmanitz, Paten: Sebastianus Rickl faber ferrarius in pago Stadln, testes: Anna

Ricklin, nomentis uxor, Joannes Michael Kislinger ex großhayd. † 25.09.1800 in Haidl, Gde.

Innergefild (Miserere), b 28.09.1800 in Haidl, Gde. Innergefild, Alter: 43 J 6 M 14 T.

oo 19.09.1782 in Haidl, Gde. Innergefild mit Löffelmann Theresia, * um 1760.

Kinder:

1) Seidl Katharina, rk., * 1783 † 29.01.1786 in Gerlhütte b. Seewiesen 2) Seidl Theresia, rk., * 10.08.1784 in Gerlhütte b. Seewiesen † 25.10.1786 in Gerlhütte b. Seewiesen 3) Seidl Anna Barbara, rk., * 06.04.1786 in Gerlhütte b. Seewiesen 4) Seidl Johann Georg, rk., * 15.12.1787 in Gerlhütte b. Seewiesen † 22.09.1795 in Haidl, Gde. Innergefild 5) Seidl Johann, rk., * 20.09.1789 in Gerlhütte b. Seewiesen 6) Seidl Joseph, rk., * 05.10.1792 in Haidl, Gde. Innergefild † 16.09.1795 in Haidl, Gde. Innergefild 7) Seidl Wenzel, rk., * 18.08.1795 in Haidl, Gde. Innergefild 8) Seidl Franz, rk., * 09.11.1798 in Haidl, Gde. Innergefild † 31.05.1801 in Haidl, Gde. Innergefild

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Über den Verbleib der Kinder des Johann Karl und des Joseph Seidl konnte ich nichts weiter eruieren.

Möglicherweise ist die Familie nach 1800 weggezogen, der vermutete Sterbeeintrag des Johann Karl19

könnte ein Hinweis darauf sein.

Hermann Seidl, Kitzingen, http://www.hermannseidl.de

Ein Stück Heimatgeschichte

Emil Richter

Wir haben uns, als Deutschböhmen im Jahre 1938 eine reichsdeutsche Provinz wurde, alle mehr oder

weniger mit Familienforschung beschäftigt. Die einen taten es mit viel Liebe und Interesse, weil sie es als

eine Ehrensache betrachteten, neben ihren schon kaum mehr gekannten Großeltern noch ältere und

ältesten Ahnen kennen zu lernen; wieder andere nur verdrossen, weil sie keine Zeit für solche Forschungen

aufbrachten und die nicht unerheblichen Kosten scheuten, die damit verbunden waren. Denn ehe man die

verschiedenen Tauf-, Trau- und Sterbescheine bei den Matrikenführern der Pfarren einfordern konnte,

mussten zuvor die Grundlagen festgestellt sein, die auf diesen oder jenen Pfarrort verwiesen. Das ging oft

nicht ohne weite Reisen und Aufenthalt in der Fremde ab. Wären aber die Abstammungsverhältnisse –

wenigstens über das Jahr 1800 zurück – einmal sichergestellt und laut der beigebrachten Urkunde notariell

bestätigt, besaß man im Ahnenpass ein Instrument, dass auch von Amtes wegen als Ersatz für alle sonstigen

Herkunftsbescheinigungen anerkannt wurde. Es war zugleich ein teures Familienbuch, das für alle Zukunft

Wert und Geltung behauptete. Darum war seine Einführung kein schlechter Gedanke, zumal die bis dahin

nur mäßig gehandhabte Familienforschung einen mächtigen Auftrieb erhielt.

Ich kann sagen, dass meine Gedanken, freilich in etwas eigenartiger Weise, schon in früher Jugend auf die

Familienforschung gelenkt wurden. Das kam so:

Mein väterliches Geburtshaus war eine Mühle in dem reizend gelegenen Pfarrdorfe Saubernitz, die unter

dem merkwürdigen Spitznamen „beim Kubeischel“ weithin bekannt war. Ich hatte allerdings bis in mein 10.

Lebensjahr keine Ahnung von dieser Benennung und erfuhr sie erstmalig, als mich eines Tages ein

Mitschüler in der Schule fragte, ob wir denn – ganz abkömmlich von der gewöhnlichen Herstellung –

Beuschel aus Kuhinnereien bereiteten. Ich sperrte Ohren und Mund auf. Was wusste ich von Beuschel, was

von Kuhinnereien?

„Warum fragst Du mich das?“ „Nun, weil es bei Euch doch beim Kuhbeuschel heißt!“

Nach der Schule stürmte ich, ein bisschen aufgeregt, ins Elternhaus. Ich rannte den Vater bald um. „Ist es

war, dass es bei uns beim Kuhbeuschel heißt? Und essen wir wirklich soviel Beuschel?“

Der Vater sah mich ernst an. „Ja, es heißt schon so, hat auch schon immer so geheißen. Aber mit dem Essen

von Beuschel, noch dazu aus Kuhinnereien, hat es nichts zu tun. Das macht man aus dem Eingeweide der

Schweine und Kälber!“ Und nach kurzer Weile:

„Weißt du auch, dass man in unserer Familie schon immer erzählt hat, es habe einmal ein Jakube, einer aus

der großen Jakubenwirtschaft in Saubernitz, auf unsere Mühle geheiratet?“ Ja, davon wusste ich. „Nun, sein

Vater war der alte Jakob oder – wie man in dem damals böhmischen Saubernitz sagte, der Kuba oder Kubin.

19Im Sterbeeintrag wird genannt: Karl Seidl, Hohlglasgesell aus Hurkathal im Prachiner Kreise. In Hurkathal selbst gibt es keine Einträge zu dieser Familie, aber die räumliche Nähe, das ungefähre Alter und auch die Geburt seiner Tante in Heraletz lassen vermuten, dass es sich um eben jenen Johann Karl handelt

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Sein jüngster Sohn war nach diesem Sprachgebrauch der „kleine Jakob“ oder Kubitschek. Nachdem er die

Mühle übernommen hatte, hieß es bei uns fortan „beim Kubitschek“ oder – wie es später die Deutschen

ummodelten „beim Kubeischel“. – So, nun geh’ und verdau das!“

Ich war getröstet. Diese lächerliche Ausdeutung zu „Beuschelessen“ war getilgt. Ich sah den Namen nun mit

anderen Augen an und er war mir, wenn auch nicht gerade lieb, so doch verständlich und erträglich.

„Aber, wie kamen wir dann zum Namen Richter?“

„Auch das ist leicht erklärt“, erläuterte der Vater. „Die alte Bauernwirtschaft beim Jakuben war bei ihrer

Größe die angesehenste ihrer Zeit und hat dem Ort die meisten Ortsrichter gegeben. Und als neben den

Hausnamen die Familiennamen aufkamen, wandelte sich die gewohnte Anrede Richter „eben zum

Geschlechtsnamen um“.

Ich war nicht wenig stolz, als ich später auf der ältesten Kirchenglocke meines Geburtsortes den Namen

eines längst in die Ewigkeit gegangenen Vorfahren fand. Zwei der reichsten Bauersleute, Gallus Richtarz

(der Jakuben) und die Witwe Dorothea Pillat (Bauernhof „beim Jaraten“) hatten das Geld für diese Glocke

gestiftet, die der Raudnitzer Glockengießer Mattausch im Jahre 1601 für die Saubernitzer Kirche goss.

Ja, ich tüftelte noch einen älteren Vorfahren, und zwar geradezu einen Vorbesitzer unserer Mühle auf. Im

„Domschatz“, einer Sammlung von Archivalien des alten Kollegiatkapitels Leitmeritz, ist in einem vergilbten

Manuskript zu lesen, dass im Jahre 1562 die Müller Blaschek und Kubin Beschwerde über die zu hohen

Mühlzinse erhoben, die ihnen der Dompropst auferlegt hatte. Da es zu dieser Zeit nur zwei Mühlen in

Saubernitz gab, muss Blaschek Inhaber der am gleichen Mühlgraben weiter talabwärts gelegenen

„Latenmühle“ und Kubin der nun älter gewordene Kleinjakob oder Kubitschek der Kubeischelmühle

gewesen sein.

Das alte Dokument bestätigt die Wahrheit einer noch älteren Tradition. Die Familienforschung geht oft

eigene Wege.

Emil Richter - Lübeck

Ada Neumann, geborene Ressel aus Heinersdorf an der Tafelfichte (Böhmen)

und die Familie Kuhn – Genealogische Verbindungen zum Adelshaus Lippe-

Biesterfeld und dem Königshaus der Niederlande

Peter Neumann

Was könnten eine gestandene, in Heinersdorf an der Tafelfichte geborene Kaufmannsfrau und die

ehemalige Königin der Niederlande Beatrix gemeinsam haben? Zunächst einmal wohl wenig. Bei genauerer

Betrachtung haben sie aber gemeinsame Großeltern in 12ter Generation. Diese für mich völlig unerwartete

Erkenntnis der letzten Monate möge in der Folge beleuchtet sein.

Ich möchte mich zunächst meinen Großeltern Ada Ressel und Felix Neumann aus Heinersdorf an der

Tafelfichte widmen. Dem Kirchenbuch von Heinersdorf an der Tafelfichte ist zu entnehmen, dass am

30.07.1903 Ada Wilhelmine Maria Rudolfine Ressel1) dort zur Welt gekommen ist. Über ihre Kindheit ist

nicht viel Näheres bekannt. Sie hätte angeblich gerne eine Ausbildung zur Schneiderin gemacht, dies wäre

aber nicht angegangen, da sie als Tochter eines Prokuristen der bekannten Wollwarenfabrik derer

Heintschel von Heinegg kaum in eine einfache Lehre hätte gehen können. Nach Berichten ihres Sohnes

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Helmut Neumann musste sie auf Wunsch ihrer Eltern lediglich Klavier

lernen, was ihr aber wohl kein großes Vergnügen bereitete, ich

zumindest habe sie nie spielen sehen oder hören. Außer Geburts- und

Heiratsurkunden existieren keine wesentlichen Unterlagen über Ada

Neumann mehr.

Bild 1: Ada Neumann in Heinersdorf a. d. Tafelfichte beim Klavierspiel

Nach Heirat folgte sie Felix Berthold Neumann, geb. am 29.03.1899 2), dem als 2. Sohn des Landwirtes und Fleischermeisters Franz Josef

Neumann ebenfalls in Heinersdorf Nr. 206 geborenen Ehemann bei

verschiedenen Geschäftsumzügen, u. a. nach Böhmisch Kamnitz und

später Raspenau Nr. 312 (an der eisernen Brücke).

Als Zweitgeborener hätte Felix den väterlichen Hof nicht übernehmen können. So besuchte er die

Handelsakademie in Reichenberg, nahm in der Folge als aktiver Soldat am ersten Weltkrieg teil und ging von

1919 bis 1920 bei dem Kolonialwarenhändler A. J. Haupt in Friedland in Böhmen in die Kaufmannslehre. Er

arbeitet von 1920 - 1922 als Lagerist und Kontorist der Leitmeritzer Handelsgesellschaft, Pettrich, Scholz &

Brosche in Leitmeritz, einer Powidl- und Marmeladenfabrik mit Trockenobstex- und -import und

Pflaumenetuvage. Später arbeitete er als Verkäufer und Reisender für Kolonialwaren wieder für die

Handlung A.J. Haupt in Friedland. Von 1923 - 1925 war er als Lagerhalter, sowie Geschäftsführer für die An-

und Verkaufsgenossenschaft für Leipa und Umgebung in Böhmisch Leipa tätig. Dem Heinersdorfer

Kirchenbuch folgend heirateten Ada und Felix dort am 27.04.1925. 3)

Ab dem 01.05.1925 betätigten sich beide als selbständige Kaufleute in Böhmisch Kamnitz, zunächst in der

Steinschönauer Gasse, wo sie auch wohnten. Es war ein bescheidenes angemietetes Geschäft mit zwei

Hinterzimmern, einer Küche und einem Schlafzimmer. Nach Kauf des Hauses durch den örtlichen

Konsumverein wurde das Mietverhältnis zur Mitte des Jahres 1932 gekündigt. Die Folge war, dass die

Verlegung des relativ jungen Geschäftes in die ungünstigere Lage in der Tetschener Gasse von Böhmisch

Kamnitz nicht zu verhindern gewesen war. Für den 08.09.1926 ist die Geburt des ersten Sohnes Walter

Neumann 4), meines Vaters, zu vermerken.

Leider folgte die Kundschaft dem

Geschäftsumzug nicht, dadurch ergab

sich ein erheblicher Umsatzeinbruch.

Somit war im Jahr 1933 ein weiterer

Umzug erforderlich an den besser

gelegenen Rossmarkt in das Haus des

Rentiers Knöspel. Es handelte sich um

ein Geschäftshaus mit daneben

gelegenem Lager, dahinter einer

Küche, einem Schlaf- und einem

Wohnzimmer.

Bild 2: Ada Neumann in der Tür ihres Geschäftes am Rossmarkt in Böhmisch Kamnitz

Am 09.09.1936 kam dort dann der zweite Sohn Helmut zur Welt.

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Im Jahr 1940 ergab sich auf Vermittlung der Eltern von Ada die Gelegenheit zur Übernahme eines in

Raspenau (Nr. 312) gut eingeführten Lebensmittelgeschäftes eines Kaufmannes namens Nosske, der dieses

aus Altersgründen abgeben wollte. Es war von Adas Eltern auf Rentenbasis erworben worden und gehörte

formell zu einer Hälfte ihrem Bruder Emil Ressel, betrieben wurde es aber nun allein von Ada und Felix.

In den Jahren 1943 - 1945 leistete Felix Neumann erneut Militärdienst im Generalgouvernement Polen als

Kraftfahrer ab, wohl als Obergefreiter. 1945 kam er in Kriegsgefangenschaft in der Uckermark. Über den

Schwager Erwin Ressel in Mainz konnte er mühsam den Kontakt zur Familie wieder herstellen, da dort zwei

Briefe des Sohnes Walter Neumann und seine eigenen gleichzeitig einliefen, die so auf Umwegen auch Ada

in Raspenau erreichten. Da angesichts der Lage im Sudetenland eine Rückkehr nach Raspenau objektiv

unmöglich war, folgte Felix 1946 seinem Sohn Walter Neumann nach Blügelscheid in das Sauerland, da

dieser nach der eigenen Kriegsgefangenschaft auch nicht mehr nach Raspenau hatte zurückkehren können

und es vorgezogen hatte, in die damalige englische Zone zu gehen.

Zwischenzeitlich lebten Ada und Sohn Helmut, sowie die Mutter Martha weiter in Raspenau. Im April/Mai

1945 war die russische Armee in Raspenau einmarschiert und nach einigen Wochen nach Westen

weitergezogen. Das entstandene Vakuum war unverzüglich durch tschechische Bürger ausgefüllt worden.

Helmut berichtete später, man sei umgehend enteignet worden und habe die eigene Wohnung im

Untergeschoß des Geschäftsgebäudes verlassen müssen. Zimmer im Obergeschoß wurden zugewiesen. Die

neuen „Geschäftsinhaber“ waren der deutschen Sprache nicht mächtig, somit seien sie auf Adas

deutschsprachige Hilfe im Geschäft angewiesen, denn letztlich mussten die in Raspenau verbliebenen

deutschsprachigen Bürger mit Lebensmitteln versorgt werden. Im Wesentlichen handelte es sich um die alte

Kundschaft, soweit sie rechtzeitig vor dem Einmarsch der sowjetischen Armee eine „rote (sic) Fahne“ zum

Fenster herausgehängt hatten und damit der sofortigen Vertreibung entgangen waren. Der erste neue

Geschäftsinhaber war ein Tscheche, der innerhalb von wenigen Wochen alles, was ihn an Mobiliar

interessierte requirierte und dann verschwand. Der Nachfolger habe es länger ausgehalten. Ada durfte

„unentgeltlich“ weiter die Kundschaft bedienen. Das Haus konnten beide nunmehr kaum verlassen, man

fühlte sich als „Freiwild“. Helmut besuchte auch nicht mehr die Schule.

Im Sommer 1946 erhielten sie, gemeinsam mit

Adas Mutter Martha Ressel, geborene Kuhn,

die Ausweisungsmitteilung und mussten sich

innerhalb von wenigen Tagen mit maximal 50

kg Gepäck zum Abtransport bereitstellen. Mit

einem Pferdefuhrwerk wurden sie nach

Friedland in ein Sammellager transportiert. Das

Gepäck wurde bei Ankunft im Lager von

eigenen Landsleuten, die plötzlich einen guten

Draht zur tschechischen Verwaltung hatten,

gefilzt und zum Teil beschlagnahmt, wenn es

deren „Eigenbedarf“ entsprach. Nach circa 1

bis 2 Wochen wurden sie auf Viehwagen der

Reichsbahn verladen und mit unbekanntem

Ziel abtransportiert.

Bild 3: Karteikarte Ausweisungslager Friedland in Böhmen Ada Neumann

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Die genaue Reiseroute war Helmut später nicht mehr präsent, man sei aber etwa 2 Wochen unterwegs

gewesen und unter anderem auch durch das zerbombte Dresden transportiert worden. Die Fahrt endete in

Graal Müritz an der Ostsee. Hier wartete ein Sammellager bestehend aus Holzbaracken. Einige Zeit später

erfolgte eine Zuweisung in den Bezirk Rostock mit Weiterleitung nach Reez in der Nähe von Kavelstorf. Dort

war ein alter, verlassener Gutshof mit einigen Gesindehäusern, in den sie eingewiesen wurden. Man

bewohnte ein Zimmer zusammen mit einer Witwe und Tochter. Somit waren Ada und Helmut, sowie Mutter

Martha auf engstem Raum mit 5 Personen untergebracht, Die Küchenbenutzung erfolgte nach terminlicher

Absprache mit der Eigentümerfamilie des Hauses. Die Toilette befand sich außerhalb im Gartenhäuschen.

Erst Ende 1946 kam über einen Onkel in Mainz die Verbindung zum Ehemann Felix zunächst brieflicher

Kontakt zur vertriebenen Ehefrau und zu Sohn Helmut zustande. Da eine Zuzugserlaubnis dieser

Familienmitglieder nach Westfalen nicht zu erhalten war, fuhr Felix zu einem vorgeblichen Besuch über

Bebra dorthin und holte Frau, Sohn und Schwiegermutter Martha Ressel, geborene Kuhn aus Heinersdorf an

der Tafelfichte, nach Stapelburg an die Interzonengrenze. Er fuhr allein "normal und offiziell" mit der

Reichsbahn wieder in Bebra über die Grenze zurück. Die restliche Familie (Ehefrau Ada, Sohn Helmut und

Schwiegermutter Martha Kuhn) folgte „schwarz“ zu Fuß durch Wald bei Nacht und Nebel irgendwo bei

Stapelburg im Harz über die Grenze.

1947-1948 wohnten Ada und Felix Neumann nun in Klause im Sauerland sehr bescheiden zur Miete. Man

versuchte sich mit verschiedenen Tätigkeiten, über Wasser zu halten. Felix übernahm 1950 eine Vertretung

für die Firma „Seifen Heinlein“ aus Schlüchtern im Haustürgeschäft, für einen selbstbewussten Kaufmann

sicher ein unerträglicher Abstieg und im Wesentlichen der Not geschuldet. Später war er tätig für die Firma

„Otto Schlinkert“ in Meschede. Im Jahr 1952 war er zuletzt angestellt beim „Sauerländischen Autovertrieb“

als Tankwart bis zu seinem frühen Tod am 17. Juli 1952, vermutlich wird auch der gefühlte soziale Abstieg

hier das Seinige beigetragen haben.

Ada selbst lebte später mit Ihrem Sohn Helmut zusammen in Meschede, nach dessen Heirat allein. Ich durfte

sie als Kind als besorgte und liebevoll umsorgende Großmutter kennenlernen, bei der ich gerne in den Ferien

immer wieder einige Tage verbrachte und die mir, ohne dass ich es als Kind registrierte die geliebte

Böhmische Küche nahebrachte. Die von ihr perfekt selbst zubereiteten Nudeln, sowie Knödel mit Gulasch

habe ich immer mit Begeisterung genossen. Sie war lebensfroh und erzählte gerne aus ihrem Alltag, nur auf

Ihre zurückgelassene Heimat in Friedland kam sie eigentlich nie zu sprechen. Merkwürdig für mich ist, dass

wir als Kindern eigentlich auch nicht nachfragten, was ich heute zutiefst bedauere. Wir hörten zwar immer

die Namen der Orte „Heinersdorf“, „Haindorf“, „Friedland“, „Raspenau“. Erst viel später durch Besuche vor

Ort mit meinem Vater und meiner Beschäftigung mit der Familienforschung wurden mir Schönheit und

Bedeutung dieser Region ein Begriff. Ada selbst hatte offenbar nie den Wunsch zu Besuch zurückkehren zu

wollen, vielleicht hatte sie Angst, es könnte zu schmerzhaft sein. Kontakt hielt sie nur mittelbar über Briefe

an Freunde und Bekannte aus dieser Zeit, die aber sämtlich verloren gegangen sind.

Betrachten wir nun die Vorfahren von Ada Neumann: Adas Vater war Emil Ferdinand Ressel, geboren am

16.12.1874 in Mildenau Nr. 26 (Natz-Florl-Hof) als Sohn des Bauern JosephRessel aus Mildenau und

Karolina Weber5). Diese Familie Ressel ist in Mildenau über Generationen nachweisbar. Ein Grabstein der

Familie Ressel hat sich an der Kirchenmauer der Kirche zu Raspenau bis in heutige Tage erhalten. Nach

unveröffentlichten Erinnerungen meines Vaters Walter besuchte Emil Ressel die Handelsakademie in

Reichenberg und legte dort die Matura ab. Er lebte, nachdem er seine Frau Marta Wilhelmine Kuhn

kennengelernt hatte, als leitender Angestellter (Prokurist) der Wollwarenfabrik Heintschel Edle von Heinegg

in der Siedlung „Bosnien“ in Heinersorf. Hier hatte der Firmenbesitzer der im österreichischen Raum recht

bekannten Wollwarenfabrik mehrere kleine Einfamilienhäuser für seine leitenden Angestellten errichten

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lassen, die es in der Substanz noch heute gibt. In einer Aufstellung zu einem Firmenjubiläum die ich kürzlich

bei einem Nachfahren der Fabrikantenfamilie Heintschel von Heinegg einsehen durfte, ist Emil Ressel dort

als Mitarbeiter aufgeführt. Wie viele sudentendeutsche Firmen litt die Wollwarenfabrik Heintschel von

Heinegg erheblich unter den wirtschaftlich schweren Bedingungen der 30er Jahre und musste damals ihre

Tätigkeit einstellen. Bis dahin war sie offensichtlich Motor der prosperierenden Gemeinde Heinersdorf an

der Tafelfichte, um deren soziales Leben sich die Fabrikantenfamilie äußerst verdient gemacht hat. Bis in

unsere Tage haben sich die heute weitgehend leerstehenden Fabrikgebäude erhalten.

Später verließen Emil und Martha Kuhn Heinersdorf und zogen um in das nahe gelegene Raspenau in ein

Wohn- und Geschäftshaus, das sie auf Rentenbasis erworben hatten. Der Vorbesitzer betrieb in diesem Haus

schon zuvor ein Lebensmittelgeschäft. Es wurde nun zunächst wohl von Martha betrieben, sollte aber

eigentlich für den Sohn für Erwin Ressel erhalten werden. Nach späteren Aussagen von Ada lag ihm aber

wohl diese Tätigkeit weniger. Daher wurde es stattdessen bis zur Vertreibung der Sudetendeutschen aus

den tschechischen Randgebieten und damit auch der Familie von Felix Neumann von der Tochter Ada und

dem Schwiegersohn gemeinsam geführt, die das Gebäude auch später zur Hälfte als Eigentum hätten

bekommen sollen.

Über seine Ehefrau Martha Wilhelmine Kuhn ist nur wenig bekannt. Sie ist geboren am 22.05.1883 6) in

Heinersdorf an der Tafelfichte als Tochter von Rudolf Karl Kuhn aus Marklissa und Anna Johanna Knesche

aus Kratzau bei Reichenberg. Auch ihr blieb das Schicksal der Vertreibung nicht erspart, sie starb so am

16.11.1968 in Dromersheim. Ihr Mann Rudolf Karl Kuhn hatte wohl eine gewisse Familientradition

fortgesetzt, da die Kuhns über mehrere Generationen auch in der Tucherzeugung tätig waren. Er arbeitete

tatsächlich als Färbermeister und Färbereileiter der Wollwarenfabrik Heintschel von Heinegg in Heinersdorf

an der Tafelfichte. Geboren wurde er am 20.12.1850 nach Familienunterlagen in Marklissa bei Lauban. Die

Kirchenbücher von Marklissa gelten leider als verschollen, das Datum seiner Geburt wurde aber im

Trauungsbuch von Kratzau vermerkt für den Hochzeitseintrag von Anna Johanna Kuhn und Rudolf Karl Kuhn

für den 26.10.1878 7). Rudolf Karl Kuhn verstarb in Heinersdorf an der Tafelfichte am 15.07.1918.

Verschiedene Versuche etwas mehr zu seinem Leben zu erfahren waren leider bisher nicht erfolgreich.

Es war zunächst alten Familienunterlagen zu verdanken, dass mir auch die Daten zu den Eltern von Rudolf

Karl Kuhn vorlagen. Es waren der Vater Adolf Franz Wilhelm Alexander Kuhn, geboren am 13.02.1817 in

Altenburg 8) 9) 10) und die Mutter Friederike Auguste Knebel aus Marklissa, geboren dort am 29.01.1814 und

auch dort verstorben am 11.12.1878. Die entsprechenden Kirchenbücher von Marklissa sind verschollen und

nicht mehr einsehbar. Die Eltern von Friederike waren Ehrenfried Knebel und Christian Elisabeth

Hoffmann.

Ihr Ehemann Adolf Franz Wilhelm soll in Marklissa Nr. 195 gewohnt haben und war dort wohl als

Webermeister und Webereidirektor tätig 7). Mit der Concordiaweberei hat diese Zunft in und für Marklissa

und Lauban ja eine bekannte Tradition. Für welche Weberei Adolf Franz letztlich tätig war habe ich leider

nicht herausfinden können. Adolf Franz starb in Marklissa am 15.09.1884.

Kommen wir nun zu den Eltern von Adolf Franz Kuhn. Es waren Johann Friedrich Adolf, geboren am

24.10.1790 in Rautenkranz 8)9)11), er wird angegeben als Erblehn und Gerichtsherr, sowie königlich säch.

Jäger, verstorben in Schmölln am 12.02.1822 12), sowie Christiana Juliana Krause, geboren am 17.09.1796 13)

in Scheibenberg und verstorben am 15.12.1855 in Steinpleiss. Beide haben am 28.04.1817 in der

Brüderkirche in Altenburg „still“ geheiratet 8)9)14).

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Aus Familienaufzeichnungen bekannt waren mir bis vor wenigen Monaten nur namentlich die Eltern von

Adolf Franz, nämlich Johann Christoph August Kuhn8)9), Rittergutsbesitzer von Prößdorf und

Windischleuba und Christiane Amalie Mittler 8)9). Eine Anfrage im Archiv der Kirchenprovinz Sachsen für

Freyburg (Unstrut) und ein Besuch im Pfarramt Windischleuba vor einigen Jahren erlaubte Einblick in die

dort liegenden Kirchenbücher und förderten sein Geburtsdatum (01.08.1754 in Freyburg an der Unstrut) 15)

und Sterbedatum zu Tage (29.06.1813 in Windischleuba) 16).

Über einige Jahre waren meine familienforscherischen Recherchen an dieser Stelle unterbrochen, bis ein

glücklicher Umstand mir vor Monaten Kenntnis einer Familienchronik zur Familie Kuhn verschaffte:

„Nachrichten über die Familie Kuhn 1549 – 1889“, 1890 von Ernst Kuhn (Autor) 9). So war es mir möglich die

Familie Kuhn nun zurückzuverfolgen bis zu Wolf Kuhn aus Schneeberg, also etwa zum Jahre 1525.

In der Schneeberger Chronik 17) ist als Gemeindevorsteher eben ein Wolf Kuhn erwähnt. Dieser könnte der

Vater von Barthel Kuhn gewesen sein, geboren um 1555 in Schneeberg. Dieser war in Zwickau als

Bäckermeister im Oberen Steinweg tätig. Von seinen 7 namentlich erwähnten Kindern war ein Sohn

Johannes Kuhn geboren am 25.03.1598 9) in Zwickau, auch dort tätig als Tuchmachermeister, wie auch

dessen Sohn Johannes (für diesen gibt es 3 angegebene Geschwister), geboren am 04.05.1629 ebenso in

Zwickau 9). Dieser Johannes Kuhn war verheiratet am 07.07.1652 mit Magdalena Nacke 9).

Neben drei weiteren Söhnen dieses Paares folgte ein weiterer Sohn namens Michael, geboren am

08.09.1668 in Zwickau 9). Er war evangelischer Pastor und Adjunctus der Freiburger Inspection und

verheiratet mit Sophie Elisabeth Keysslig am 31.05.1700 in der Kirche St. Katharina zu Zwickau 9). Michael

Kuhn verstarb am 08.09.1739 in Mücheln, wo er wohl auch in der Kirche beigesetzt wurde 9).

Für Michael Kuhn und Sophie Elisabeth Keysslig sind 7 Kinder namentlich bekannt, darunter Johann

Christoph Kuhn, geboren am 02.08.1715 in Mücheln, Amtsverwalter und Actuarius, sowie Erbherr zu

Prößdorf 9). Er heiratete am 24.09.1743 Marie Augusta Kuhn8) 9). Sie hatten 5 Kinder, darunter den bereits

oben erwähnten Johann Christoph August, Rittergutsbesitzer zu Prößdorf und Windischleuba, sowie

Mitbesitzer des königlich sächsischen Messingwerkes zu Niederauerbach 18). Nach Auskunft der

Ortschronistin von Windischleuba, Frau Gabriele Prechtl, gab es dort früher zwei Rittergüter, das Gut

hinterer Teil ist das heute noch existierende Schloss, früher im Besitz von Börries, Freiherr von

Münchhausen, das Gut vorderer Teil (später Schmiedeberg Nr. 1) war über lange Zeit im Besitz der Familie

Kuhn.

Bild: Rittergut Windischleuba

vorderer Teil (links) vor dem Abriss

Trotz erheblicher Bedenken des

Denkmalschutzes wurde es 2005

abgerissen und das Grundstück

neu überbaut. Der Kirchenchronik

von Windischleuba ist zu

entnehmen, dass die letzte

Besitzerin aus Reihen der Familie

Kuhn, Auguste verw. Kuhn, am

18.03.1889 verstarb. Es heißt dort: Allgemeinde Teilnahme wurde ihr bezeugt um der schweren Prüfungen

Willen. Nach dem Tode des Gatten 1841 hatte sie mit Umsicht das Gut, dessen Grundstücke verpachtet

wurden, zu erhalten verstanden, musste aber erleben, dass ihre Söhne früh starben. Das Rittergut vorderer

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Teil mit seinen Besitzverhältnissen ist von Frau Prechtl gut beschrieben in einer Veröffentlichung des

Museums Burg Posterstein. „Aus der Geschichte der Rittergüter im Altenburger Land (Teil II)“ 19).

Verlassen wir damit die Familie Kuhn. Namentlich war mir Marie Augusta Zeumer, Ehefrau von Johann

Christoph Kuhn ja bereits aus meinen eigenen Familienunterlagen bekannt. Es war aber schwer, Ordnung in

die Familiendaten der Familie Zeumer zu bekommen. Dies lag vor allem daran, dass der Vater von Marie

Augusta der Christian Paul Zeumer offensichtlich gleich zwei lebenden Töchtern den Vornamen Marie

Augusta gegeben hat, was sicher ungewöhnlich ist. Insgesamt sind mir von ihm 5 Kinder namentlich

bekannt. Marie Augusta Zeumer ist geboren im Jahr 1724, Ihre jüngere Schwester Marie Augusta am

16.03.1726. Namen und bekannte Daten ergeben sich aus umfangreichen Dokumenten zum Rittergut

Prößdorf, die im sächsischen Staatsarchiv eingesehen werden können 20). Eine jüngst erschienene

interessante und gut lesbare Veröffentlichung „Das Erbe des Churfürstlich Sächsischen Hof und Justizrates

Johann Friedrich Zeumer“ von Renate Schönfuß 21) beschäftigt sich ausführlich mit dem Testament von Dr.

Johann Friedrich Zeumer, bestätigte und ergänzte damit aber auch meine bisherigen Kenntnisse zur Familie

Kuhn.

Unsere Ausgangsfrage aber war, was hat Ada Ressel aus Heinersdorf an der Tafelfichte mit dem

Niederländischen Königshaus zu tun? Dazu müssen wir uns nun mit den Eltern von Maria Augusta Zeumer

beschäftigen. Es waren Christian Paul Zeumer, Kammer-Commissarius, geboren 1695 und verstorben 1727,

sowie Johanna Augusta Carpzov21) geboren am 16.02.1697 in Gottesgnaden einem Ortsteil der Stadt Calbe

(Saale), verstorben am 17.04.1771 in Querfurt. Diese Familie Carpzov ist wohl recht bekannt, handelt es sich

doch um eine sächsische Gelehrtenfamilie des 17. Jahrhunderts von Rang21) 22) 24).

Der Vater von Johanna Augusta war August Johann Carpzov, ev. Rat und Amtmann von Querfurt, geboren

am 29.01.1662 in Coburg und verstorben am 19.12.1719 in Querfurt, die Mutter Emelie Catharina Heyden

von Reichenfels, unter deren Vorfahren auch der Musiker und Organist Hans Heyden aus Nürnberg (geb.

19.01.1536) erwähnenswert scheint.

Eltern von August Johann Carpzov waren August

Carpzov, geboren 04.06.1612 in Colditz 23) 24), Kanzler von

Sachsen Altenburg, Konsistorialpräsident und Geheimrat,

verstorben am 19.11.1683 in Coburg, sowie Sabina

Elisabeth von Anckelmann geboren am 06.11.1633 in

Leipzig 24) als Nachfahrin einer bekannteren Hamburger

Senatorenfamilie, verstorben am 23.09.1696 in Coburg.

Bild: Benedict Carpzov der Ältere (1565-1624) Professor in

Wittenberg

Für August Carpzov wiederum ergeben sich als Eltern der

bekannte Wittenberger Rechtswissenschaftler und

Professor Benedikt Carpzov, geboren am 22.11.1565 in

Brandenburg an der Havel23) 24), verstorben in Wittenberg

am 26.11.1624, sowie Christina Selfisch, geboren am

24.07.1585 in Wittenberg 24) und verstorben am 01.04.1661

in Coburg. August Carpzov´s Vater war Simon Carpzov 24),

geboren um 1520, Bürgermeister von Brandenburg an der Havel, verstorben am 01,10,1580 in Brandenburg

(Havel). Das Stammhaus der Familie Carpzov in Brandenburg in der Steinstrasse Nr. 57, ursprünglich Nr. 212

des Hedemannschen Katasterplanes von 1722 - 1724 hat die Jahrhunderte gut überstanden und ebenfalls

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das in der Haustür angebrachte Familienwappen,

welches allerdings später in das Portal der Saldria,

Gotthardtkirchplatz Nr. 9 eingefügt wurde.

Bild: Familienwappen von Simon Carpzov und Anna Lindholtz Brandenburg an der Havel

Genau diese Simon Carpzov und Bendikt Carpzov sind

auch direkte Vorfahren des Niederländischen

Königshauses, so dass in der Folge beide Familien-

reihen wiedergegeben werden sollen:

Vorfahrenslinie von Ada Neumann, geborene Ressel wie oben dargestellt:

1. Generation Simon Carpzov (1520 -1580) verh. mit. Anna Lindholtz (1530) 2. Generation Bendict Carpzov (1565-1624) (der Ältere) Professor in Wittenberg,

Kanzler in Colditz, Appelationsrat in Dresden verh. mit Christine Selfisch (1585-1661)

3. Generation August Carpzov (1612-1683) Kanzler von Sachsen, verh. mit Sabina Elisabeth von Ankelmann (1633-1696)

4. Generation August Johann Carpzov (1662-1719) verh. mit Emilie Catharina Heyden von Reichenfels

5. Generation Johanna Augusta Carpzov (1696-1771), verh. mit Christian Paul Zeumer (1695) Jurist, Cammer-Commissarius in Sachsen

6. Generation Maria Augusta Zeumer (1724 – 1782), verh. mit Johann Christoph Kuhn (1715 - 1782) kgl. Amtsverwalter

7. Generation Johann Christoph August Kuhn (1754 – 1813) Rittergutsbesitzer, verh. mit Christiane Amalie Mittler ( - 1811)

8. Generation Johann Friedrich Adolf Kuhn (1790 – 1822) Erblehn undGerichtsherr, kgl. sächs. Jäger, Mittbesitzer des privilegierten sächsischen Messingwerkes Niederauerbach im Vogtland, verh. mit Christiana Juliana Krause (1796 – 1855)

9. Generation Adolf Franz Wilhelm Kuhn (1817 – 1884) Webermeister und Webereidirektor in Marklissa, verh. mit Friederike Auguste Knebel

10. Generation Rudolf Karl Kuhn (1850 – 1918) Färbermeister und Färbereileiter der Firma Heintschel von Heinegg in Heinersdorf a. d. Tafelfichte, verh. mit Anna Johanna Knesche

11. Generation Emil Ferdinand Ressel (1874 – 1942) Kassierer und Prokurist der Wollwarenfabrik Heintschel von Heinegg in Heinersdorf an der Tafelfichte, verh. mit Martha Wilhelmine Kuhn (1883 – 1968)

12. Generation Ada Wilhelmine Maria Rudolfine Ressel (1903-1976), verheiratet mit Felix Berthold Neumann (1899-1952) Kaufmann

13. Generation Walter Erwin Neumann (1926 – 2007) Berufschullehrer, Oberstudiendirektor, verh. mit Maria Luzia Schlotböller (1934)

14. Generation Peter Bernhard Neumann (1956) Arzt, verh. mit Zita Katharina Hebing (1956) Krankengymnastin

Die Vorfahrenslinie des Niederländischen Königshauses nach Bernhard Papst24):

1. Generation Simon Carpzov (1520 -1580) verh. mit. Anna Lindholtz (1530)

2. Generation Bendict Carpzov (1565-1624) (der Ältere) Professor in Wittenberg,

Kanzler in Colditz, Appelationsrat in Dresden verh. mit Christine

Selfisch (1585-1661)

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3. Generation Johann Benedict Carpzov (1607-1657) Theologieprofessor in

Leipzig) verh. mit Elisabeth Wrieffpennig (1607-1657)

4. Generation Christiane Elisabeth Carpzov, verh. mit Martin Geyer Professor und

Stadtsuperintendent in Leipzig, Oberhofprediger in Dresden (1614 - 1680)

5. Generation Johanna Christiane Geyer verh. mit Johann Ägidius Frh. von

Alemann (1655-1719) Geheimer Rat

6. Generation Johanna Elisabeth von Alemann, verh. mit Heinrich Sigismund von

Bülow († 1730) Geheimer Rat

7. Generation Catharina Margarethe von Bülow, verh. mit Carl Heinrich Ernst von

Griesheim (1713-1785)

8. Generation August Heinrich Ernst von Griesheim (1757-1810) verh.

mit Elisabeth Friederike Sophia Luise von Cornberg

9. Generation Philippine von Griesheim verh. mit Friedrich Carl August von

Cramm (1762-1820) Kammerherr und Charlotte Sophie von Uetterodt

10.Generation Hedwig von Cramm, verh. mit Wolfgang Friedrich Adolf von Cramm

(1812-1879) Kammerherr

11.Generation Aschwin Frh. von Sierpstorff-Cramm (1846-1909)

Rittmeister verh. mit Hedwig Freiin von Sierpstorff

12.Generation Armgard von Cramm Prinzessin zur Lippe-Biesterfeld, verh. mit

Bernhard Prinz zur Lippe (1872-1934)

13.Generation Bernhard Prinz zur Lippe-Biesterfeld Prinz der Niederlande (*

1911), verh. mit Juliana, Prinzessin der Niederlande

14.Generation Beatrix, Königin der Niederlande (* 1938), verh. mit Claus-Georg

von Amsberg Prinz der Niederlande (* 1926)

Quellen:

1) * Kirchenbuch Heinersdorf an der Tafelfichte L60_29 1898-1910 Fol 141

2) * Kirchenbuch Heinersdorf an der Tafelfichte L60_29 1898-1910 Fol 25

3) oo Heiratsurkunde (offizielle Abschrift aus dem Kirchenbuch) im Besitz des Verfassers

4) * Geburtsurkunde im Besitz des Verfassers

5) * Kirchenbuch Raspenau (Mildenau) L131_20 Fol 126

6) * Kirchenbuch Heinersdorf an der Tafelfichte L60_07 1883-1889 Fol 12

7) oo Kirchenbuch Kratzau L48_17 1870-1902 Fol 45

8) * eigene Familienunterlagen nicht veröffentlicht

9) * Nachrichten über die Familie Kuhn 1549 – 1889, 1890 von Ernst Kuhn (Autor)

10) * Kirchenbuch Altenburg (Thür.) Taufbuch Jahrgang 1817, Seite 42, Nr. 157

11) * Kirchenbuch Auerbach, Taufeintrag 1790/13 Rautenkranz

12) + Kirchenbuch Schmölln Bestattungen 1822/4/19

13) * Taufbuch Scheibenberg 1796, Nr. 40, Seite 536

14) oo Kirchenbuch Altenburg (Thür.) Jahrgang 1817, Seite 8, Nr. 21

15) * Kirchenbuch Freyburg (Unstrut) Nr. 37/1754

16) + Kirchenbuch Windischleuba, ev. luth. Kirchengemeinde Windischleuba (Treben)

17) Historia Schneebergensis renovata, Heinrich Fulde, Schneeberg 1716.

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18) Das privilegierte sächsische Messingwerk Niederauerbach i. Vogtland, Die Geschichte eines

bedeutenden Hüttenwerkes von 1593 bis 1926, Hans Otto Gericke (Autor)

19) Aus der Geschichte der Rittergüter im Altenburger Land Teil II, Museum Burg Posterstein

20) Sächsisches Landesarchiv Wernigerode

21) Altenburger Geschichts- und Hauskalender 2015 „Das Erbe des Churfürstlich

Sächsischen Hof und Justizrates Johann Friedrich Zeumer“, Renate Schönfuß (Autorin) 22)

Historischer Verein Brandenburg (Havel) 9. Jahresbericht, Das Karpzov´sche Haus und die

Familie Carpzov, Ludwig Kraft (Autor) 23)

Historischer Verein Brandenburg (Havel) 11. Jahresbericht, Bemerkungen zur Familie des

Brandenburger Bürgermeisters Simon Carpzov 24)

Die Gelehrtenfamilie Carpzov in Brandenburg und Leipzig, Theologen und Juristen der

lutheranischen Orthodoxie, Bernhard Pabst (Autor)

Die Bilder 1, 2, 3, 4, und 6 sind in meinem eigenen Besitz, Bild 5 ist gemeinfrei

Dr. Peter Neumann, Bad Mergentheim. Email: [email protected]

Kriegsmatriken 1. WK 1914-1920 der K.u.K. österr. ungar. Monarchie Anforderung von Abschriften aus dem Sterbebuch

Herbert Brantner

Ich gebe meine Erfahrungen zu den Sterbebüchern des ersten Weltkriegs aus dem Kriegsarchiv bekannt: Das Österreichische Staatsarchiv / Kriegsarchiv hat entsprechend dem neuen Personenstandsgesetz (PStG) die Sperre bei den über 5.000 Sterbebüchern des 1. WK. (1914 - 1920) aufgehoben und geht natürlich bei den tausenden Militärmatriken (Geburt, Heirat, Tod) auch wie im PStG vorgeschrieben vor. Nach der alten Rechtslage wären diese Sterbebücher erst in jährlichen Schritten von 2015 bis 2019 frei geworden. Jetzt gibt es nur wenige Geburtenbücher die noch gesperrt sind. Das Kriegsarchiv verwahrt die Sterbebücher der gesamten K.u.K. Monarchie, mit 2 kleinen Ausnahmen (Tschechien und Jugoslawien). Siehe auch Karte: http://www.austria.gv.at/Docs/2007/5/4/Territorialkommanden-(Übers.jpg Rechtliche Situation. Das Kriegsarchiv hat bei den Matriken eine Sonderfunktion ähnlich einem Standesamt. Die Matriken sind nicht Archivgut im Sinne des Bundesarchivgesetzes, sondern Personenstandsunterlagen im Sinne des Personenstandsgesetzes. Daher kann das Archiv vom den Matriken keine Scann zum Mail-Versand als JPG - Dokument machen oder auf CD zum Postversand ausgeben, weil dies im Personenstandsgesetz (PStG) nicht vorgesehen ist. Es können nur beglaubigte Abschriften erstellt werden. Anforderung von Abschriften. Die Abschriften sind im Österreichischen Staatsarchiv Kriegsarchiv Nottendorfer Gasse 2 A-1030 Wien anzufordern. Bei E-Mailbestellung ([email protected]) ist unbedingt die Postadresse für die Rechungslegung und die spätere Zusendung der Abschriften anzugeben. Die Kenntnis der militärischen Einheit ist nicht Voraussetzung für die Anforderung. Das Kriegsarchiv kann die fehlende Einheit ermitteln. Für die Sterbematriken des Weltkrieges 1914 – 1920 verfügt das Kriegsarchiv über einen internen Findbehelf, bestehend aus einer alphabetisch-phonetischen Kartei (1.089 Karteikästen mit ca. 1.000 Karten pro Kasten), die nicht publiziert werden kann. Deutsch war die Amtssprache der Habsburger Armee, neben

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den 4 europäischen Hautsprachen (Englisch, Französisch, Spanisch und Russisch) gab es im Vielvölkerreich 10 weitere Sprachen (Italienisch, Ungarisch, Kroatisch, Polnisch, Rumänisch, Serbisch, Slowakisch, Slowenisch, Tschechisch und Ukrainisch). Diese verschiedenen Sprachen der alten Monarchie bedingen eine Ordnung nach einem komplizierten phonetischen System. Kosten: Einschreit- / Eingabegebühr (Bundesabgabe je Antrag) EUR 14,30 Je Abschrift EUR 7,20 +´EUR 2,10 Bundesveraltungsabgabe somit EUR 9,30 Wird kein Sterbebuch gefunden entfällt die Eingabegebühr. Angaben zur Anforderung der Abschriften Familienname Vorname Geburtsdatum zumindest das Geburtsjahr ist anzugeben Einheit wenn diese bekannt ist Geburtsort Bezirk Kronland Wohnort Heimatzuständig nach Bezirk; Kronland

Das Kriegsarchiv sendet nach dem Eingang der Anforderung einen mit der gesuchten Person bzw. den gesuchten Personen ausgefüllten Antrag zurück, in dem die zu erwartenden Kosten angeführt sind. Dieser Antrag ist unterfertigt zu retournieren. Bei E-Mail-Verkehr reicht die Rücksendung eines Scan vom unterfertigten Ausdruck des Antrages. Zur Demonstration des Umfanges der Länder und der Daten je Person gebe ich drei Beispiele an. Daten der Anforderung der Abschriften Familienname Pajones Nicham Brantner Vorname Karl Franz Karl Geburtsdatum 27.11.1881 3.7.1888 13.9.1897 Geburtsort Gumping Saitz St. Leonhard am Horner Wald Bezirk Horn Auspitz Horn Kronland Niederösterreich Mähren Niederösterreich Wohnort Stokerau Saitz Sachsendorf Heimatzuständig nach Gumping Saitz Sachsendorf Bezirk Horn Auspitz Horn Kronland N.Ö. Mähren N.Ö. gefunden in den Abschriften vom Kriegarchiv gefunden Buch/Folio Buch 1625 Folio 6 Buch 4125 Folio 38 Buch 3674 Folio 422 *) Sterbetag 29.10.1914 26.10.1916 20.6.1916 Sterbeort Przemysl Borcola-Pass Posinatal Gruciantyn Kronland / Staat heute Galizien / PL Süd-Tirol / IT Wolhynien / RU Begraben Friedhof Nowe Miasto Sold.-Friedh. Zorenie LIR 30 am 22.6.1916 Kronland / Staat heute Galizien / UA Tirol / IT Wolhyen / RU Art des Todes Erkrankung an Cholera Steinschl.b.Sprengung gefallen im Gefecht Einheit Feldartillerriereg.122 4. R.Tirol.Kaiser-Jäger Inf.Reg.49 Freih Hess *) Beispiel bereits abfragbar Das Österreichische Staatsarchiv / Kriegsarchiv hat unter www.crarc.findbuch.net ein Projekt laufen: Das Portal für den grenzenlosen Zugang zu schriftlichen Quellen ehemals eng verwobener historischer Regionen. Die Matrik, des dritten Beispiels, Buch 3674 Folio 422 *) ist bereits abfragbar.

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www.crarc.findbuch.net ÖStA Österreichisches Staatsarchiv ÖStA-KM Kriegsmatriken Bestand: W-KM - Kriegsmatriken >> herunter scrollen bis KM 3674 (Schieber rechts) >> Klick auf ausgewählte Zeile Bild 422 aufrufen oder direkte URL:http://www.crarc.findbuch.net/php/view2.php?ar_id=3738&be_id=64&ve_id=79068&count= 423 Von den über 5.000 Sterbebüchern sind bereits 1.124 Sterbebücher online. Es wird noch Jahre dauern bis alles abfragbar ist. Daher ist zu überlegen eine Abschrift aus dem Sterbebuch wie in oben beschrieben zu beauftragen und damit auch den internen Findbehelf zu nutzen. Durch die europäisch genormte SEPA - Überweisung ist es sehr einfach mit IBAN und BIC (gibt das Kriegsarchiv an) in das Ausland zu überweisen. Herbert Brantner, Mitglied bei Familia Austria und VSFF Email: [email protected]

Bitte der Schriftleitung

Für die weitere Entwicklung der Zeitschrift Sudetendeutsche Familienforschung ist von besonderer

Bedeutung, dass nicht nur die erfahrene ältere Generation Erkenntnisse genealogischer Forschung zur

Veröffentlichung bei der Schriftleitung einreicht, auch Erkenntnisse der nachrückenden Generation sind von

erheblichem Interesse. Wie vor allem über die sozialen Netzwerke im Internet zu erkennen ist, forscht die

jüngere Generation an ihren Wurzeln. Dies sollte auch in unserem nun fast neunzig Jahre alten Medium für

Publikationen genealogischer Forschung weiter gefördert werden. Darum bitte ich sehr darum weiterhin

Beiträge bei der Schriftleitung einzureichen, die den auch heute aktuellen Zielen der Vereinigung

Sudetendeutscher Familienforscher entsprechen.

Einer der bedeutsamen Väter der sudetendeutschen Familienforschung, Prof. Dr. Franz Josef Umlauft,

schrieb einmal, dass es uns stets eine Verpflichtung sein muss, für jeden unserer Heimatorte festzustellen,

welche Ortskinder es daheim oder in der Ferne zu etwas gebracht haben.

„Die Erinnerung knüpft feine, starke Fäden, trägt mir liebe Bilder, liebe Worte zu.“ (Marie Freifrau von Ebner

von Eschenbach, , geborene Gräfin Dubsky, Freiin von Třebomyslyc)

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In diesem Sinne grüßt Sie herzlich

Ihr

Michael Popović, Schriftleiter

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- Beilage 2/2015, Seite 1 -

Vereinigung

Sudetendeutscher Familienforscher

VSFF e.V. Regensburg

Band XIV/Beilage 2 Dezember 2015

Beilage: Mitteilungen Seite

Inhalt Editorial .................................................................................................................................. 2

Vereinsmitteilungen - Mitgliedsbeitrag 2016 .......................................................................... 3

Weihnachtsgeschenk? ............................................................................................................ 3

Der Mitgliederbetreuer Informiert .......................................................................................... 3

Nachrufe ................................................................................................................................. 4

Veranstaltungen ..................................................................................................................... 6

Hinweis: Transportlisten ......................................................................................................... 7

Bücher zum Verkauf.......................................................... Fehler! Textmarke nicht definiert.

Kulturdatenbank in Regensburg ............................................................................................. 8

Aus dem SGA .......................................................................................................................... 8

Neueingänge in der Bibliothek SGA seit Dezember 2014 ....................................................... 8

Arbeitsunterlagen und Kopiervorlagen ..................................................................................11

Vereinigung Sudetendeutscher Familienforscher e.V. (VSFF) .............................................. 12

Programm zum Mitgliedertreffen der VSFF e.V. 2016 ...........................................................13

Herausgeber: Vereinigung Sudetendeutscher Familienforscher VSFF e. V., Regensburg 1. Vorsitzender: Gregor Tumpach

Schriftleitung: Dr. Michael Popović E-Mail: [email protected] Druck und Versand: SGA, Landshuter Straße 4, D-93047 Regensburg Ausgabedaten für die SFF und die Mitteilungen sind Juni und Dezember eines

jeden Jahres. Damit Ihre Angaben in jedem Falle veröffentlicht werden können, sollten sie bis Ende März oder September bei der Schriftleitung eintreffen (Redaktionsschluss).

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2015 Sudetendeutsche Familienforschung Band XIV/Heft 2

- Beilage 2/2015, Seite 2 -

EDITORIAL

Meine Damen und Herren, liebe Mitglieder! Mit dem Erscheinen dieser Ausgabe befinden wir uns in der Zeit des Advent, die Tage sind deutlich kürzer, die Aktivitäten wieder mehr in der häuslichen Umgebung angesiedelt. Viele genießen diese Zeit, bietet sie doch die Möglichkeit, die in den Sommermonaten liegen gebliebenen Dinge zu erledigen. Mit unserem Forschungsgebiet befinden wir uns in einer Komfortzone, es ist leicht geworden den Archiven einen virtuellen Besuch abzustatten, Neues zu entdecken die eigene Forschung zu vervollständigen. Fassen Sie die Ergebnisse zusammen und Veröffentlichen diese, damit werden sie auch vor Vergessen und Verlust bewahrt.

Der aufmerksame Leser wird beim Studium dieser Ausgabe feststellen, dass es Änderungen gegeben hat. Nicht nur im äußeren Erscheinungsbild, sondern auch die Verantwortung der SFF liegt nun in neuen Händen.

Ich meine wir können uns glücklich schätzen, in Dr. Popovic einen sehr kompetenten Nachfolger von Herrn Maaz gefunden zu haben. Auch bei Herrn Hanika möchte ich mich an dieser Stelle noch einmal ausdrücklich bedanken, dass er die letzten drei Ausgaben trotz seine Aufgaben als Archivleiter des SGA redigiert und das pünktliche Erscheinen möglich gemacht hat.

Leider sind die anstehenden Aufgaben immer noch auf zu wenigen Schultern verteilt. Schwerpunkte sind nach wie vor, die Bestände des SGA kontinuierlich aufzuarbeiten und sie für die Zukunft weiter zugänglich zu halten. Aber auch der Ausbau unseres Internetauftritts benötigt viel Zeit, Zeit die ehrenamtlich geleistet wird und zu wertschätzen ist.

Ich würde mir dazu ein stärkeres Engagement des einzelnen Mitglieds wünschen, bringen Sie sich mit Ihren Erfahrungen ein, beschränken Sie ihre Aktivitäten nicht nur auf die persönliche Familienforschung.

Die Kommunikation ist leider durch die sehr dezentrale Organisation nicht einfach. Ein großer Teil von Ihnen besitzt jedoch eine E-Mail Adresse. Der Austausch untereinander kann verbessert werden, indem Sie sich in der geschlossenen email Liste der VSFF anmelden.

Diese wird auch heute schon regelmäßig dazu genutzt, um über Vorstandsaktivitäten zu berichten und Meinungen abzufragen. Hier liegt meiner Meinung nach Potential das genutzt werden sollte.

Wie sehen Sie die Darstellung der VSFF nach außen? Soll die VSFF auf dem Sudetendeutschen Tag 2016 in Nürnberg präsent sein und zur Familienforschung informieren? Wer ist bereit an der Organisation; Ausgestaltung, Standbetreuung mitzuwirken? Ich würde mich über Ihre Meinung und Rückmeldung dazu freuen.

Mit dieser Ausgabe erfolgt die Einladung zum Mitgliedertreffen nach Leitmeritz, eine gute Gelegenheit untereinander in den persönlichen Erfahrungsaustausch zu treten. Unabhängig von sonst abzuarbeitenden Regularien bietet sich die Möglichkeit, einen Teil unseres Forschungsgebietes kennenzulernen, Ideen zur weiteren Entwicklung der VSFF zusammen zu tragen, zu diskutieren und natürlich das neunzigjährige Jubiläum der Gründung der Mittelstelle für Familienforschung in Dux zu feiern.

Eine zahlreiche Teilnahme wäre dazu von Vorteil, bringen Sie Interessierte an der Sudetendeutschen Familienforschung mit. Ich wünsche Ihnen ein schönes besinnliches Weihnachtsfest, sowie alles Gute für das Jahr 2016 Ihr

Gregor Tumpach, Erster Vorsitzender

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2015 Sudetendeutsche Familienforschung Band XIV/Heft 2

- Beilage 2/2015, Seite 3 -

VEREINSMITTEILUNGEN -

MITGLIEDSBEITRAG 2016 Die Kassenwartin erinnert alle Mitglieder, die noch nicht am Einzugsverfahren teilnehmen, dass der Jahresbeitrag 2016 in Höhe von 28,00 Euro satzungsgemäß bis spätestens am 31.03.2016 überwiesen sein muss.

Wir bitten um Verständnis, wenn wir die Versendung der SFF-Hefte vom Zahlungseingang abhängig machen.

Jahresbeitrag 2016 in Höhe von 28,- €

Bankverbindung VSFF: Kreissparkasse Böblingen BLZ 603 501 30 Konto-Nr. 2 135 447 IBAN: DE68 6035 0130 0002 1354 47 BIC: BBKRDE6B SEPA-Lastschrift-Mandat: Beim Einzug wird die Gläubiger-Identifikationsnummer der VSFF DE35ZZZ00000019321 und als „Mandatsreferenz“ die jeweilige Mitglieds-nummer eingesetzt. Der Mitgliedsbeitrag für nächstes Jahr wird am 15. März 2016 eingezogen. Eine Bitte: Bei einer Änderung der Kontoverbindung teilen Sie bitte Ihre neue IBAN und BIC auch der VSFF mit. Diese Angaben stehen auf dem Kontoauszug. Damit werden kostenpflichtige Rücklastschriften und erhebliche Mehrarbeit vermieden. Es dankt

Christa Schlör Kassenwartin

WEIHNACHTSGESCHENK? Sonderangebot VSFF – SGA „Meine Familie -

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und Reinhard Riepl. CD mit 4500 Dateien bzw. Familienblättern mit einem Beiheft. 16,00 € + Porto

Bestellungen bitte an das Sudetendeutsche Genealogische Archiv (SGA) Landshuter Str. 4, 93041

Regensburg oder per Email an [email protected].

DER MITGLIEDERBETREUER INFORMIERT Neumitglieder Im Zeitraum von Januar bis Oktober 2015 konnten wir 17 Neumitglieder begrüßen:

2015 Eintritte

M-Nr. Anrede Titel Vorname Name Eintr. Alter

S-1399 Herr Dr. med. Michael GÜRTLER

S-1400 Herr Andreas KÖLBL 44

S-1401 Herr Hako WINTER 71

S-1402 Herr Stephan KITTEL 47

S-1403 Herr Thomas BLOHBERGER

S-1404 Herr Peter GOTTFRIED 61

S-1405 Herr Bernd ZABEL 63

S-1406 Herr Heinrich WURZ 64

S-1407 Herr Dr. phil. Thomas SCHIECHE

S-1408 Herr Klaus THÜMMLER 75

S-1409 Herr Bodo PALZER 57

S-1146 Herr Olaf WILD

56 Wiedereintritt

S-1410 Herr Mario NALKE

S-1411 Frau Edda ZÖRNER 43

S-1412 Herr Ralf Peter WERNER 49

S-1413 Herr Henner RICHTER 74

S-1415 Herr Engelbert KÜNZL 89

Durchschnittsalter bei

Eintritt 61,0

Und für das Jahr 2016 haben wir bereits heute 4 Neumitglieder zu verzeichnen:

Wir wünschen unseren neuen Mitgliedern viel Erfolg bei Ihren Forschungsarbeiten und erlauben uns Ihnen an dieser Stelle einige Hinweise zu geben:

Parallel zu unserem Begrüßungsschreiben und ihrer Mitgliedsnummer erhalten Sie, per E-Mail, Ihr Passwort für unsere VSFF-Mitgliederdatenbankhttps://db.genealogy.net/vereine/main.php

In dieser können Sie Ihre persönlichen Eintragungen selbst pflegen. Dies hat den Vorteil, dass bei einer neuen Adresse, Telefonnummer oder E-Mail, Ihre Kontakt-

2016 Eintritte

M-Nr. Anrede Titel Vorname Name

Eintr. Alter

S-1414 Eheleute Rainer & Sonja

POHL EDLER VON ELBWEHR 55

S-1416 Frau Roswitha ALLERMANN

S-1417 Frau Franziska FUNK 27

S-1418 Herr Horst MARTSCHINA 75

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2015 Sudetendeutsche Familienforschung Band XIV/Heft 2

- Beilage 2/2015, Seite 4 -

Daten immer aktuell sind. Unsere Vereins-Post wird so immer an Ihre aktuelle Adresse versendet.

Weiterhin empfehlen wir für den genealo-gischen Austausch die Mailinglisten des VSFF.

a. Die VSFF-L @genealogy.net ist eine geschlossene Liste, hier können sich nur Mitglieder des VSFF anmelden. Ihre Anmeldung können Sie hier vornehmen: http://list.genealogy.net/mm/listinfo/vsff-l

Danach erhalten Sie vom Systemadministrator Ihr Passwort.

b. Die Sudeten.BMS-L @genealogy.net ist offen für alle Genealogen.

Ihre Anmeldung bitte hier vornehmen: http://list.genealogy.net/mm/listinfo/sudeten.bms-l Danach erhalten Sie vom Systemadministrator Ihr Passwort.

Austritte Leider müssen wir auch den Verlust von 14 Mitgliedern, zum Teil mit langjähriger Mitgliedschaft, verzeichnen:

2015 Austritte

M-Nr. Anred

e Titel Vorname Name Kündigungsgrund

Mitgl.

Jahre

S-0894 Herr Reinhard RAUNER verstorben 2015-01-15 28

S-0719 Herr Prof. Dr. Gustav HOFMANN verstorben 2015-01-28 24

S-0595 Herr Dr. Walter TELTSCHIK verstorben 2015-01-29 28

S-1301 Frau Editha KOMISCHKE

Austritt 2015-02-21 schwer erkrankt

6

S-1075 Herr Peter RAFFELT Altersgründen 2015-03-11 15

S-1232 Herr Herwig STAFFEN Austritt sofort 03/2015 (Tumpach)

10

S-1323 Herr Heinz-Peter

FRENZEL Austritt 2015-05-21 ohne Angaben

5

S-0907 Herr Werner JUNGWIRTH

Austritt 2015-12-31 ohne Angaben

18

S-1088 Herr Günter KLIMMT Austritt 2015-12-31 ohne Angaben

13

S-0808 Herr Rainer MAAZ verstorben 2015-07-28 20

S-1360 Frau Stefanie GERINGER Austritt 2015-12-31 ohne Angaben

4

S-0931 Herr Dr. Frank PRÄGER Austritt 2015-12-31 eine Reihe neuer Vereinsmitgliedschaften

17

S-1079 Herr Manfred UMLAF Austritt 2015-12-31 aus Gesundheitsgründen

15

S-1377 Frau Birgit KUHNERT Austritt 2015-12-31 ohne Angaben

3

Durchschn. Vereinszugehörigkeit 14,7

Jürgen Watzke Vorstandsmitglied-Mitgliederbetreuer im VSFF e.V. [email protected]

NACHRUFE

Rainer Maaz

Mit tiefer Trauer haben wir Kenntnis genommen vom

Tode des langjährigen Schriftleiters unserer Sudeten-

deutschen Familienforschung, der für diese Zeitschrift

von 2003 - 22.8.2014 verantwortlich zeichnete.

Rainer Maaz (* 23.07.1947 - † 28.07.2015) war bei uns

seit Februar 1998 Mitglied. Er beschäftigte sich

hauptsächlich mit der Geschichte des Nordböhmischen

Niederlands - Rumburg - Schluckenau - Warnsdorf. Dies

war die Gegend wo seine Vorfahren herkamen. 2008

hatte er insgesamt 155. 000 Datensätze angesammelt.

Man kann nachfühlen wie mühsam es war all die Daten,

in den Archiven Leitmeritz und Tetschen, abzuschreiben

und dann zusammenzustellen. Die vielen Stunden

braucht man, gar nicht zu zählen. Ja, so haben wir alle

vor über 10 Jahren und mehr angefangen und heute

bekommt man die Daten im Computer.

2013 am Heiligenhof zum Treffen der VSFF, war Herr

Maaz noch dabei, dagegen wurde er im Mai 2014 in

Wien schon vermisst. Als es ihm gesundheitlich nicht

mehr so gut ging, kündigte er am 22.08.2014 seine

Vorstandsarbeit. Ab September 2014 erledigte dann

vorübergehend Herr Michael Hanika die anfallenden

Arbeiten als kommissarischer Schriftleiter.

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2015 Sudetendeutsche Familienforschung Band XIV/Heft 2

- Beilage 2/2015, Seite 5 -

Die letzte große Arbeit von Herrn Maaz war ein

Ortsfamilienbuch zum Kirchsprengel Schönlinde

herauszubringen. Es gliedert sich in folgende Kapitel:

Mannschaftschaftsbücher aus der Zweigstelle

Tetschen 1670 - 1850.

Einzelne Tauf-, Trau- und Sterbematriken.

Ahnen-, Stamm- und Nachkommenlisten (SGA)

Regensburg

Kopien von Ahnenpässen

Ausgewertete Datenerhebungsbögen zur

Familienforschung.

Band 1 war im Juni 2013 fertig, die Bände 2 und 3 gingen

am 07.04.2014 in Druck.

Die VSFF und alle die Rainer Maaz gekannt haben,

werden ihn in guter und dankbarer Erinnerung behalten.

Isolde Foh Guttknechtstr. 9 90547 Stein

Für den Vorstand Gregor Tumpach

Heinz Knobloch

Mit tiefer Trauer haben wir Kenntnis vom Tode unseres

langjährigen Mitglieds Heinz Knobloch genommen.

Heinz Knobloch wurde am 26.03.1940 in Rumburg

geboren. Nach der Vertreibung kam die Familie

zunächst nach Schwarzach in Niederbayern. Mit 14

Jahren erfolgte der familiäre Umzug nach

Oberdachstetten, wo er nach Abschluss der Schule den

Beruf des Strumpfwirkers erlernte. Ender der 50er Jahre

entschloss er sich zu einer Umschulung zum

Krankenpfleger und fand seinen neuen Wohnsitz in

Neustadt/Aisch. Seinen zweiten Beruf übte er bis zu

seiner Pensionierung im OP-Bereich aus. Herr Knobloch

heiratete 1964, aus dieser Ehe gingen zwei Söhne

hervor.

Zur Familienforschung kam Herr Knobloch über

Familienangehörige in den 80er Jahren. Schon zu dieser

Zeit besuchte er das Archiv in Leitmeritz, um seine

Forschung zu vervollständigen.

Heinz Knobloch *26.03.1914 - +22.05.2015

Den Weg zur VSFF fand er 1994 und war seitdem als

aktives Vereinsmitglied tätig. Sein Amt als

Forschungsgruppenbetreuer für Dauba, Deutsch Gabel

und Böhmisch Leipa bekleidete er voller Engagement

für die sudetendeutsche Familienforschung. In dieser

Funktion beantwortete er zahlreiche Anfragen und gab

Interessierten seinen Erfahrungen zu Forschungs-

themen weiter.

Neben seiner Betreuungstätigkeit von Forschungs-

gruppen erstreckte sich seine Familienforschung auf

seinen Heimatort Rumburg und die umliegenden Orte

Schluckenau und Warnsdorf. Im Rahmen seiner

Forschung arbeitete er eng mit dem ehem.

Vereinsmitglied Frau Hilde Lerche aus Amberg

zusammen und übernahm deren Unterlagen im Jahr

2002. Schon frühzeitig erkannte er den Nutzen der

Computertechnik für die Familienforschung und erfasste

seine Forschungsergebnisse mit dem Genealogie-

programm GES-2000. Auf den Veranstaltungen der

VSFF war er ein gern gesehener Gast und angenehmer

Gesprächspartner, der sich für die Belange der VSFF

einsetzte.

Die VSFF und alle, die Heinz Knobloch gekannt haben,

werden ihn in guter und dankbarer Erinnerung behalten.

Für den Vorstand

Gregor Tumpach

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2015 Sudetendeutsche Familienforschung Band XIV/Heft 2

- Beilage 2/2015, Seite 6 -

VERANSTALTUNGEN

66. Sudetendeutscher Tag am 22. bis 24. Mai 2015 in Augsburg

Die Eindrücke vom Sudetendeutschen Tag 2015 zu Pfingsten liegen nun längere Zeit zurück. Die Präsenz in Augsburg und das Besucherinteresse verdienen es allerdings, auch hier darüber zu berichten.

Zur Standbetreuung waren vertreten: Frau Christa Schlör, als verantwortliche Standbetreuerin, sowie die Herren Josef Richter, Robert Frötschl, Werner Honal, und, Manfred Weiner sowie Frau Dorothea Selig.

Freitag Samstag Sonntag Abbau

Christa Schlör Aufbau x x x

Josef Richter Aufbau - - - - - - - - -

Robert Frötschl - - - x x - - -

Manfed Weiner - - - ab 15.30 h x x

Dora Selig - - - x - - - - - -

Werner Honal - - - - - - 9 - 14 h - - -

Bild: Robert Frötschl. Von links: Robert Frötschl, Besucher, Manfred Weiner, Besucher, Werner Honal, Josef Richter, Besucher.

Der Stand der VSFF war einer der am besten besuchten Stände auf dem Sudetendeutschen Tag in Augsburg. Er war gut aufgebaut und sehr gut platziert. Personell war er immer voll besetzt. Auch stand genügend gutes Infomaterial zur Verfügung.

Der Vorstand sprach Frau Christa Schlör und der übrigen Standbesetzung herzlichen Dank und Anerkennung für die geleistete Arbeit aus.

Auf dem Stand am Sudetendeutschen Tag in Augsburg bestand ein einigermaßen ausreichender Internet-zugang über WLAN, der reichlich genutzt und voll ausgelastet wurde. An Standmaterial kamen Anträge auf Mitgliedschaft und der allgemeine Flyer der VSFF zur Verteilung. Dieser aktualisierte Flyer fand Anklang bei den Standbesuchern. Auch Flyer mit der Angabe

der Forschungsgruppen wurde angeboten. Interesse fand auch der Leitfaden, in dem die Vorgehensweise in der Familienforschung erläutert wird. Dieser Leitfaden in Heftform wurde gegen eine Gebühr von 5 € abgegeben.

Bilder pop: Reges Besucherinteresse.

Die Besucher waren sehr an der Arbeit der Sudetendeutschen Familienforscher interessiert. Sie hatten aber auch viele Fragen zur eigenen Familienforschung und haben oft um Unterstützung angefragt. Der Andrang am Stand war zeitweise so groß und die Anfragen so häufig, dass sie vor Ort gar nicht alle beantwortet werden konnten. So habe ich Notizen mit nach Hause genommen und von dort aus noch etliche Anfragen erledigt. Erstaunlich war, wie viele ältere Besucher sich neben der jüngeren Generation für ihre Vorfahren interessierten. Technische Unterstützung hatten sie sich von den erwachsenen Kindern schon zusagen lassen. Viel Anerkennung gab es von den Besuchern auch zu unserem ehrenamtlichen Engagement. Manche Aussagen brachten zum Ausdruck, dass unser Stand jährlich aufgesucht und auch wahrgenommen wurde, dass das Thema Vorfahren auch bei anderen Ständen aufgegriffen wurde. Zu danken ist auch den Forscherinnen und Forschern, die Materialien aus ihrer Familienforschung zur Verfügung gestellt haben.

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2015 Sudetendeutsche Familienforschung Band XIV/Heft 2

- Beilage 2/2015, Seite 7 -

Dr. Karin Steimels

[email protected]

Vorfahren „Sabitzer“

Peter Schally

[email protected] Karlsbader Bayer Oblaten

Bernd Walter

[email protected]

Stammbaum „Walter“ Stammbaum „Ute Walter“

Klaus Müller [email protected] Stammbaum

Eduard Augsten

Friedländer Urbar

Die Aushänge wurden mit Interesse betrachtet und gelesen. Erläuterungen dazu waren gefragt. Christa Schlör, Michael Popović

Anmerkungen des Schriftleiters:

Begrüßenswert wäre, wenn die Standpräsenz tatkräftig weiter gefördert und unterstützt werden könnte, sei es mit einer Standbetreuung oder auch mit Materialien aus der Familienforschung. Je mehr Personen sich an der Standbetreuung beteiligen, umso eher ist es auch möglich, dass die Standbetreuer auch etwas vom Sudetendeutschen Tag mitbekommen.

Es dürfte ohne Zweifel sein, dass die VSFF weiterhin mit einem Stand am Sudetendeutschen Tag vertreten ist. Das Interesse an Familienforschung wächst, erfreulicherweise auch bei der nachrückenden Generation. Die Anfragen an die Gemeindebetreuer werden mehr, auch an die Geschäftsstelle der SL.

Michael Popović

Bericht Genealogentag 2016

Im Zeichen des Leitspruchs der Stadt „Gotha adelt“ hatte die Arbeitsgemeinschaft Genealogie Thüringen e.V. zum 67. Deutschen Genealogentag vom 02. bis 04. Oktober in die thüringische Residenzstadt geladen.

Unter dem Motto: „25 Jahre Deutsche Einheit, 25 Jahre grenzenlos forschen“, konnten interessante Fachvorträge gehört, sowie die genealogisch-heraldische Ausstellung besucht werden.

Als Gastland konnte Schweden für den Genealogentag gewonnen werden. Die Teilnehmer und Vereine aus Schweden gaben in Vorträgen und Ausstellungs-präsentationen einen Einblick in die schwedische Familienforschung.

Dank der zentralen Lage der Ausstellung, in den Räumen der Orangerie, nutzten spontan zahlreiche Besucher die Gelegenheit, sich zum Thema Genealogie zu informieren.

Als VSSF waren wir mit einem Stand an exponierter Stelle in der Orangerie vertreten und informierten über die Forschungsmöglichkeiten in Böhmen, Mähren und österreichisch Schlesien. Unser Stand war trotz räumlicher Enge sehr gut besucht, so dass die Betreuer gut ausgelastet waren. An dieser Stelle einen Dank an Frau Amrhein, Herrn Frötschl und Herrn Friedrich für ihr Engagement.

Im Rahmen des Ausstellerforums, das zum ersten Mal im Rahmen eines Genealogentages stattfand, hatte ich Gelegenheit den Verein in einem Kurzvortrag vorzustellen. Leider war die gewählte Räumlichkeit auf Grund ungünstiger Beleuchtung und Akustik denkbar ungeeignet für eine solche Präsentation, das Interesse dementsprechend zurückhaltend.

Als einer der Höhepunkte der Tage in Gotha sei der mitreißende und mit Enthusiasmus vorgetragene, hoch interessante Eröffnungsvortrag des Oberbürger-meisters der Stadt Knut Kreuch, der auch selbst Familienforschung betreibt, zu nennen. Diejenigen, die nicht durch die Standbetreuung gebunden waren, hatten es schwer, eine Auswahl an den vielen interessanten, parallel laufenden Vorträgen zu treffen. Einige waren bereits durch Vorreservierung ausgebucht.

Für 2016 lädt die Interessengemeinschaft Ahnenforscher Ländle Landesverein für Familien-forschung Vorarlberg nach Bregenz am Bodensee zum Genealogentag ein. Schon jetzt sollte sich dieser Termin im Kalender vorgemerkt werden

Gregor Tumpach

HINWEIS: TRANSPORTLISTEN Zu den bisher im Netz veröffentlichten Transportlisten (siehe Heft SFF XIV/1 März 2015, Seite 24) ist eine neue hinzugekommen. Frau Christine Obermeier hat auf ihrer Netzseite die Listen von Karlsbad veröffentlicht. www.familiengeschichtsforschung-chobgen.de.

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2015 Sudetendeutsche Familienforschung Band XIV/Heft 2

- Beilage 2/2015, Seite 8 -

KULTURDATENBANK IN REGENSBURG Die Stadt Regenburg hat auf Ihrer Netzseite eine Kulturdatenbank eingerichtet, in der alle kulturell tätigen Institutionen oder Vereine gelistet sind, mit einer kurzen Beschreibung der Tätigkeit, der Homepage und den Kontaktdaten. Die VSFF und das SGA sind natürlich auch vertreten. Das SGA kann das Profil ändern.

Schauen Sie einmal rein beiwww.regensburg.de/kp

Vielleicht haben Sie Anregungen, was man verbessern könnte.

AUS DEM SGA Das Verzeichnis der Ahnenlisten ab AL 5700, 11.000 und 12.000, sowie der Stammlisten ab 8000 wurde um ca. 1000

Positionen erweitert. Die alten Verzeichnisse, beginnend mit der Nummer 001 wurden korrigiert und ergänzt. Auch

das Verzeichnis der Einzelurkunden (Archivalien 03) wurde erweitert.

Die Liste der Bücher zum Verkauf wurde radikal gekürzt. Der Bestand wächst, gleichzeitig wird dieser Dienst zu

wenig in Anspruch genommen. Wir brauchen aber den Platz für andere Unterlagen. Der Bestand wurde also en bloc

verkauft, was den Kassenwart sicher freut. Die gekürzte, vorläufige Liste finden Sie auf unserer Netzseite, sie wird

bald länger sein

www.sudetendeutsche-familienforscher unter „Zentrale Einrichtungen – Verkauf“

Gleichzeitig haben wir die Publikationen der VSFF, bisher in einer getrennten Liste, in diese Gesamtliste

aufgenommen, soweit sie noch käuflich erworben werden können. Siehe unten!

Bestellung per Email: [email protected] oder schriftlich bei:

Sudetendeutsches Genealogisches Archiv, Landshuter Straße 4, D 93047 Regensburg

Platzmangel zwingt uns zu einer weiteren Maßnahme. Jürgen Heidrich hat ja bereits die älteren Jahrgänge der SFF in

unserer Netzseite gestellt, sodass diese Hefte nicht mehr in Papierform bei uns liegen müssen. Im Übrigen sind viele

Hefte bereits vergriffen, z.B. die letztem beiden Ausgaben. Wir haben daher nunmehr alle Jahrgänge auf unserer

Homepage öffentlich zugänglich gemacht. Diese Hefte sind nicht mehr käuflich zu erwerben. Nicht betroffen davon

sind alle Jahrbücher und Sonderhefte, die weiterhin nur in Papierform gekauft werden können.

Die VSFF und die AGoFF haben beschlossen, für eine gemeinsame Datenbank die umfangreiche VSFF-Kartei zu

scannen, sicher über 70.000 Karteikarten. Es wäre schade, wenn dieser Datenschatz verloren ginge. Das mühsame

Einscannen wurde von Herrn Andreas Rösler von der AGoFF vorgenommen. Wann diese Daten ins Netz gestellt

werden, ist angesichts der Datenmenge noch nicht klar.

Der Erschließung der zahlreichen Nachlässe ist eine ständig notwendige Arbeit, das Archiv würde sonst in einem

Haufen Altpapier versinken. Dies ist durch zwei Personen nur ansatzweise zu bewältigen, es bräuchte ein Jahrzehnt.

Wir würden aber gerne wissen, was wir hier im Archiv für Schätze liegen haben. Ist nicht das ein oder andere Mitglied

bereit, für einen Tag (sagen wir 6 Stunden) im SGA Akten zu sichten? Das ist oft eine wirklich spannende Arbeit.

Horst Michael Hanika , [email protected]

NEUEINGÄNGE IN DER BIBLIOTHEK SGA SEIT DEZEMBER 2014 Wie immer nur ein Auszug! Das vollständige Bibliotheksverzeichnis finden Sie auf unserer Netzseite.

Genossenschaft der Gast-und Schankwirte (Hrsg.): Deutsch-Gabel und Umgebung. Deutsch-Gabel 1908. Heft ca. 70 S. [13115]

Deutsche Vereine zur Verbreitung gemeinnütziger Kenntnisse in Prag (Hrsg.): Die Kaiserpfalz Eger, ihr politisches und künstlerisches Schicksal. Sammlung gemeinnütziger Vorträge Heft 7. Prag 1934. Heft 16 S. [13116] Agricola Georg: De reMetallicaLibri XII, zwölf Bücher vom Berg- u. Hüttenwesen. Berlin 1928. 564 S. [13117]

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2015 Sudetendeutsche Familienforschung Band XIV/Heft 2

- Beilage 2/2015, Seite 9 -

Kunze, Joachim: Geschichten aus der Historie des Wiesenthals. Bez. Gablonz. Eine populärwissenschaftliche Chronik. Oberwiesenthal 2002. 445 S. [13142] Senft, Eduard: Geschichte der Stadt Plan. Ilustriertes Heimatwerk in 2 Bänden von 1932-1935. Plan 1932. Kopie Broschur 580 Doppels. [13143] Brandl, Dr. Benedikt: Die Dörfer des Witschiner Kirchenspiels. Geschichte der Bauernhöfe und Familien auf den Dörfern der ehemaligen Stift Tepler Herrschaft. Ausschnitt. O.J. Kopie Broschur 50 S. [13144] Bundesmann, Karl: Handbuch zum Gedenkbuch der Gemeinde Kunnersdorf. Bez. Deutsch Gabel? Kunnersdorf 1923. Kopie Broschur 275 S. [13146] Baier, Franz: Gedenkbuch der Ortsgemeinde Aich. Aich 1891. Handschrift Kopie Brochur 150 S. [13147] Stadt Karlsbad (Hrsg.): Adressbuch der Kurstadt Karlsbad 1929. Karlsbad 1929. Kopie Broschur 210 S. [13148] N.N.: Adreßbuch der königl. Freien Bergstadt Weipert. Eipert 1908. Hefter 34 S. [13149] Bubenik, Emma: Abschrift einer Chronik von Aich ab 1892-1925. Aich o.J. Kopie Broschur 75 S. [13150]

Siegl, Dr. Karl: Eger im Wandel der Zeit von tausend Jahren. Sonderabdruck aus dem Egerer Jahrbuch 1922. Eger 1922. Heft 62 S. [13118] Kolitsch, Horst: Die Kinder aus der Villa. Biographie Haus in Konstein 1946, (Seifen, Bez. St. Joachimsthal) Erinnerungen in Wort und Bild. o.J. Heft 68 S. [13119] AMF: Arbeitsgemeinschaft für mitteldeutsche Familienforschung e.V. Trauungen von Zugewanderten im Kirchenbuch von Kaaden/Böhmen 1558 bis 1622 Nr. 103. Leipzig 2008. Broschur 315 S. [13120] Müller, Klaus: Wohin sind sie gegangen? „Das Schicksal von Menschen in einer unmenschlichen Zeit“. Dokumentation der dem Landkreis Bergstraße und der Stadt Bürstadt im Jahre 1946 zugewiesenen sudetendeutschen Heimatvertriebenen und Flüchtlingen. Bürstadt 82 S. [13121] 2015. Gesellschaft zur Erforschung der Geschichte der Stadt und Herrschaft Waltsch. (Hrsg.): Kleine Beiträge zur Geschichte, Kunstgeschichte, Volkskunde und Familienforschung von Waltsch und Umgebung. Heft 1 u. 2/1998. Oberhausen 1997. Broschur 210 S. [13122] UrbanUrban, Dr. Jan: Wappenbüchlein St. Joachimsthal. Berlin 1985. Broschur 300 S. [13123] Verdenhalven Fritz: Die deutsche Schrift. Ein Übungsbuch. Neustadt a.d.A. 1991. 151 S. [13124] Suldovský, Josef/ Horák, Vladimir: KronikaHorníhoměstaJàchymova a jehoHornictví. (Chronik der Bergstadt St. Joachimsthal und sein Bergbau). Aussig 2009. 300 S. [13125] Hüttl, Franz: Ortschronik Krottensee, Bezirk Marienbad. Burgstetten 1976. Typographie. Hefter 14 S. [13126] Hüttl, Franz: Geschichte von Kleinschüttüber bei Haid, mit Leimbruck, Kreis Marienbad. Burgstetten o.J. Typographie. Hefter 20 S. [13127] Hüttl, Franz: Aus der Geschichte der Stadt Sandau (mit Häuserliste). Burgstetten 1958. Typographie. Hefter 20 S. [13128] Hüttl, Franz: Die Ahnen des Dr. Michael Urban, Heimatdichter (Stoffsammlung). Burgstetten o.J. Typographie. Hefter 10 S. [13129] Eckelt, Gerda: Geschichte eines deutschen Theaters in Böhmen, Aussig. Band I 1909-1918. Theaterberichte aus dem „Aussiger Tagblatt“. Stuttgart 1992. 466 S. [13130] Eckelt, Gerda: Geschichte eines deutschen Theaters in Böhmen, Aussig. Band II/1 1909-1938. Theaterberichte aus dem „Aussiger Tagblatt“. Stuttgart 1992. 585 S. [13131] Eckelt, Gerda: Geschichte eines deutschen Theaters in Böhmen, Aussig. Band II/2 1930-1931. Theaterberichte aus dem „Aussiger Tagblatt“. Stuttgart 1992. 520 S. [13132] Eckelt, Gerda: Geschichte eines deutschen Theaters in Böhmen, Aussig. Band III 1938-1944. Theaterberichte aus dem „Aussiger Tagblatt“. Stuttgart 1992. 332 S. [13133] Eckelt, Gerda: Geschichte eines deutschen Theaters in Böhmen, Aussig. Band IV 1909-1944. Personenregister. Stuttgart 1994. 72 S. [13134] Sturm, Heribert: Forschungen zur Geschichte und Landeskunde der Sudetenländer. Band IV. Die St. Joachimsthaler Lateinschulbibliothek aus dem 16. Jahrhundert. Stuttgart 1964. Broschur 130 S. [13135] Sturm, Heribert: Forschungen zur Geschichte und Landeskunde der Sudetenländer. Band V. Skizzen zur Geschichte des Obererzgebirges im 16. Jahrhundert. Stuttgart 1965. Broschur 128 S. [13136] Pascher, Karl: Führer durch den Böhmerwald. Passau 1997. Kopie Broschur 85 Doppels. [13137] Wendler,Kurt: Unser Heimatort Kunnersdorf bei Zwickau. Ortschronik. Esslingen 1981. Typographie mit Schreibmaschine 30 S. [13138] Heilig: Geschichte der Familie Heilig aus Waltsch, Bez. Luditz. o.O. 1947.Kopie Handschrift. Hefter 30 S. [13139] AG für Heimatkunde Karlsbad (Hrsg.): Sagen der Karlsbader Landschaft. Karlsbad 1926. Kopie Broschur 171 Doppelseiten [13140] Bärenreiter (Hrsg.): Topographie Böhmen, Mähren, Schlesien. Beschreibung von 1650 durch Merian. Kassel 1960. 200 S. [13141]

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2015 Sudetendeutsche Familienforschung Band XIV/Heft 2

- Beilage 2/2015, Seite 10 -

Friedrich, Heinrich: Bilderbuch der Familie Friedrich aus Tannwald/ Isergebirge Cölbe-Bürgen 2015, 50 S. [13151] Selig, Dorothea: Bilder vom Friedhof Böhmisch-Wiesenthal mit Personenzuordnung (Personenblätter) mit CD-Sterbematriken der Pfarrei Böhmisch-Wiesenthal. Abschriften Sterbebuch. Leitzordner[13152] Bezirkslehrerverein Komotau (Hrsg.):Heimatkunde des Bezirkes Komotau 3. Band: Volkskunde 1. u. 2. Heft. Komotau 1928/30. Leitzordner Kopie. [13153] Selig, Dorothea: Abschriften aller Taufmatriken der Pfarre Böhmisch-Wiesenthal mit Stolzenhain, Böhmisch Hammer, Lauxmühle. Kempten o. J. Leitzordner DIN A 3. [13154] Heimatforschung Hauschild-Aussig (Hrsg.): Auszug aus der Besitz-und Häuserchronik Natschung, Petsch, Platten, Rodenau. Abschrift einer Arbeit von 1930. Leitzordner. Typographie. [13155] Familienforschung Hauschild-Aussig (Hrsg.): Mannschaftsbuch der Herrschaften Rothenhaus u. Platten Jahrgänge 1649-1653-1661. Leitzordner Kopie. [13156] Familienforschung Hauschild-Aussig (Hrsg.): Stoffsammlung zu Petsch und Rodenau 1670-1770. Auszüge aus Grundbüchern. Leitzordner. Kopie. [13157] Heimatforschung Hauschild-Aussig (Hrsg.): Stoffsammlung Rodenau, Bez. Komotau. Leitzordner Kopie. [13158] Selig, Dorothea: Abschriften aller Heiratsbücher Pfarrei Böhmisch-Wiesenthal L92/3 u. L92/9. Leitzordner [13159] Kreißl, Anton: Chronik der Gemeinde Seifen Landkreis St Joachimsthal 1.Auflage. Hefter 130 S. Kopie. [13160] Kreißl, Anton: Chronik der Gemeinde Seifen Landkreis St Joachimsthal 2. erweiterte Auflage. Hefter 130 S. Kopie. [13161] Popović, Dr. Michael: Böhmische Heiler. Zauberhafte Geschichten vom Habichtswald. Mit Familienforschung Pfeifer, Kutik, Kaulich, Mertlik, Pich. [13162] Schneider, Karl: Familienchronik Schneider aus Petersdorf. Mit Familien Jaitner, Gsche, Hoppe. Anhang: Dokumente und Ahnenliste. O.O. 1946 [13163] Bertel, Josef: Schloss Reichstadt. Historische Skizze. Bez. Böhm. Leipa. Prag 1876, Kopie 1980. Hefter 21 S. [13164] Mathesius, Baltasar: Lebensbeschreibung des M.J.Mathesii. Dresden 1705. Kopie lose Blätter 225 S. [13165] N.N.: Geschichte des Dorfes Lohm. (Bez. Mies) Lohm ca. 1938. Kopie Broschur 120 S. [13166] Heimtatforschung Hauschild-Aussig: Heimatkunde des Bezirkes Komotau. 3. Band Volkskunde 6. Heft. o.O., o.J. Leitzordner Kopie 200 S. [13167] Ranwig, Ingeborg (Hrsg.): Heimatkreis Podersam-Jechnitz. Nürnberg o.J. 862 S. [13168] Wolf, Henker, Brockhoff, u.a. (Hrsg.): Der Winterkönig. Friedrich V. Der letzte Kurfürst der Oberen Pfalz. Augsburg 2003. 376 S. mit CD. [13169] NN.: Besitzerverzeichnis der Gemeinde Rodenau ab ca. 1650. (Bez. Komotau) o O. o. J. Hefter 28 S. [13170] Frese, Hepp, Ludwig (Hrsg.): Der Winterkönig. Heidelberg zwischen höfischer Pracht und Dreißigjährigem Krieg. Remshalden 1. Auflage 2004. 101 S. [13171] Roth, Walter: Heimat Karlsbad. Erinnerungen, Anmerkungen, Entgegnungen. Königslutter 2002. 195 S. [13172] Grund, Jose Carl: Als Böhmen österreichisch war. Ein Streifzug in Geschichten und Anekdoten durch Land und Zeit. Nürnberg 2000. 176 S. [13173] N.N.: 800 Jahre des Klosters in Osek (1196-1996 =Ossek Bez. Dux)). Katalog der Ausstellung. Osek 1996. 116 S. [13174[ Selig, Dora: Materialsammlung St. Joachimsthal. Leitzordner. [13175] Heimatforschung Hauschild Aussig: Herrschaft RothenhausErklärungsbuch Nr.34 (1788-1845), Kontraktenburch N.38 (Heiratskontrakte 1789-1802), Testamentenbuch N.39 (1791-1802), Testamentenbuch N.43 (1802-1849), Heirats-u. Pachtkontraktenbuch N.42 1. Teil (1802-1817). Leitzordner DINA 3. ca. 50 S. [13177] Schaller, Jaroslaus: Topographie des Königreichs Böhmen. Zweiter Teil. Ellbogener Kreis. Nachdruck Kassel 1984. 250 S.[13178] Schmid, Dr. Hans: Sprachinsel und Volkstumsentwicklung. Die Wandlung volkskundlichen Bestandes in der deutschen Sprachinsel Machliniec in Ostgalizien 46. Heft. Münster 1931. Broschur 145 Doppels. [13179] N.N.: Familiengeschichte Seidl-Bretfeld. Dokumentensammlung. Leitordner o.J. Identisch mit AL 6109. [13180] Luh, Joseph/Frau Jahne/Zmuda, A./Heidrich, J.: Dorfchronik Seifersdorf Teil I. o.O. 1989. Broschur Kopie 102 S. [13181] Luh Joseph/Frau Jahne/Zmuda A./Heidrich J.: Dorfchronik Seifersdorf Teil II. o.O. 1989. Broschur Kopie 100 S. [13182]

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2015 Sudetendeutsche Familienforschung Band XIV/Heft 2

- Beilage 2/2015, Seite 11 -

Bergmann, NN.: Bergmann`scheExulantensammlung (Auszug). Hauptstaatsarchiv Dresden. Karteikarten geheftet ca. 130 S. [13183] Erlbeck, Gustav: Katharinaberg und Brandau, (Kreis Brüx) nach dem 30jährigen Krieg. O.J. Typoskript 16 S. [13184] Heimatforschung Hauschild: Besitz-u. Häuserchronik der Gemeinde Malkau 1618-1875. Aussig 1937. Transkription 8 S. [13185] Heimatforschung Hauschild: Herrschaft Rothenhaus Häuserchronik der Gemeinde Pirken 1640-1880. O.J. Transkription. Leitzordner ca. 150 S. [13186]

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diese erweitern/ergänzen möchten, schicken Sie uns bitte eine Textdatei (CD/Diskette oder E-Mail) nach obigem Muster.

Natürlich können Sie die Angaben auch formlos machen. Vergessen Sie aber nicht, stets die Kennziffer und auch den jeweiligen Kreis anzugeben! Diese sogenannten W-Nummern sind nun auf der Netzseite unseres Vereins einsehbar. Klicken Sie auf der blauen Kopfleiste: „Zentrale Einrichtungen, Bibliotheksverzeichnis, W-Nummern““

Bitte senden Sie Ihren Wunsch zur Veröffentlichung in jedem Fall an: [email protected]

Hier können Sie auch das Formular als Textdatei bestellen: fsp-Vorlage.doc. Die Datei „Kennziffern tschechischer Orte“(W-Nummern) kann dort ebenfalls abgerufen werden.

Erbenermittlung, Familien- und Ahnenforschung in Tschechien / Siegfried Ulbrecht

Als promovierter Slavist und Historiker mit einer Zusatzqualifikation zum Wissenschaftlichen Dokumentar betreibe ich seit 2005 Erbenermittlung in ungeklärten Nachlassangelegenheiten in Tschechien. Ich besitze einen tschechischen Gewerbeschein, arbeite für deutsche Nachlassverwalter. .

Im Mittelpunkt meiner Tätigkeit steht die Beschaffung der für den Erbnachweis erforderlichen Urkunden und anderen Dokumenten. Dabei kooperiere ich mit den jeweiligen Ansprechpartnern in Archiven, Ämtern und Behörden vor Ort. Darüber hinaus biete ich auch Übersetzungen aus dem Tschechischen ins Deutsche an (die dann von einem staatlich anerkannten Übersetzer bei Bedarf beglaubigt werden).

Das Honorar vereinbare ich in Absprache, in der Regel auf Stundenbasis, ggf. aber auch auf Erfolgsbasis. Für Privatpersonen übernehme ich auch gerne Aufträge aus dem Bereich der Familien- und Ahnenforschung.

Korrespondenzadresse: Slovanský ústav AV ČR, v.v.i. Dr. Siegfried Ulbrecht Valentinská 1 CZ-11000 Praha

Email: [email protected][email protected]

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2015 Sudetendeutsche Familienforschung Band XIV/Heft 2

- Beilage 2/2015, Seite 12 -

VEREINIGUNG SUDETENDEUTSCHER FAMILIENFORSCHER E.V. (VSFF) Organisationsübersicht

Vorstand Erster Vorsitzender: Gregor Tumpach

Magnus-Poser-Strasse 10, D-07749 Jena

Tel.: +49 (0)3641-602411, [email protected]

Zweiter Vorsitzender Kurt Willmann

Robert-Koch-Straße 50, D-70839 Gerlingen

Tel. +49 (0)7156-27546 [email protected]

Erster Schriftführer Dr. Michael Popovic

Wiesenstrasse 22, D-65817 Eppstein

Tel.: +49 (0)6198-2812 [email protected]

Zweiter Schriftführer Heinrich Friedrich

Bürgeln, Breitackerstraße 9, D-35091 Cölbe,

Tel. +49 (0)6427-8565, [email protected]

Erster Kassenwart Christa Schlör

Alleenstraße 68-1, D-71732 Tamm

Tel.: +49 (0)7141-2998990 [email protected]

Zweiter Kassenwart Maria Amrhein

Altenberger Str. 37, D-51145 Köln

Tel.: +49 (0)2203-26986 [email protected]

Weiteres Mitglied Jürgen Watzke

Hugo-Eckener-Str. 18, D-63303 Dreieich

Tel. +49 (0)6103-312513 [email protected]

Beiräte

Horst Michael Hanika Am Weingert 6, D-93186 Pettendorf

Tel. +49 (0)9409-862449 [email protected]

Josef Richter

Friedrich-Ebert-Str.16, D-86720 Nördlingen

Tel.: +49 (0)9081-86211 [email protected]

Herbert Kuba Rauks Feld 5a, D-44869 Bochum

Tel.: +49 (0)2327-50991 [email protected]

Werner Honal

Eschenstr. 5, D-85716 Unterschleißheim

Tel./Fax: +49 (0)89-32149863 [email protected]

Dorothea Selig

Edelweißweg 41, D-87439 Kempten/Allg.

Tel.: +49 (0)831-57 57 846 [email protected]

Funktionsträger Mitgliederbetreuung Jürgen Watzke [email protected]

Schriftleitung SFF Dr. Michael Popovic [email protected]

Datenbankverwalter Josef Richter [email protected]

Archivleiter SGA Horst Michael Hanika [email protected]

Betreuung Homepage Kurt Willmann [email protected]

Listen-Administratoren Werner Honal Dora Selig

[email protected] [email protected]

Kassenprüfer Klaus Müller Kurt-Schumacher-Str. 5 D-68642 Bürstadt

Tel. +49 (0)6206-8708 [email protected]

Helmut Bernert Plüschowstr. 25, D-34121 Kassel

+49 (0)561-22246 [email protected]

Bankverbindung: Vereinigung Sudetendeutscher Familienforscher VSFF e.V. (VSFF): Kreissparkasse Böblingen: IBAN: DE68 6035 0130 0002 1354 47 BIC: BBKRDE6B Vereinsanschrift (gilt auch für das Sudetendeutsche Genealogische Archiv SGA): VSFF/SGA, Landshuter Str. 4, D-93047 Regensburg; [email protected] Legen Sie bitte immer ausreichend Rückporto bei! Internet: Die VSFF unterhält zwei Mailing-Listen:

[email protected] - eine vereinsinterne Liste, nur für Mitglieder. Anmeldung bei: [email protected] [email protected] - Diese offene Liste steht allen Interessenten zur Verfügung. Anmeldung über http://list.genealogy.net.mailman/listinfo/sudeten.bms-I Die Suchbegriffe "Genealogie, Sudetenland" führen zur Homepage unserer Vereinigung mit vielen nützlichen Informationen und Links. www.sudetendeutsche-familienforscher.de VSFF Mitgliederdatenbank: http://db.qenealogy.net

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2015 Sudetendeutsche Familienforschung Band XIV/Heft 2

- Beilage 2/2015, Seite 13 -

PROGRAMM ZUM MITGLIEDERTREFFEN DER VSFF E.V. 2016 22.04.2016 bis 24.04.2016 in Leitmeritz /Litoměřice

90 Jahre Familienforschung in Böhmen, Mähren, Österreichisch Schlesien Veranstaltungsort: Leitmeritz an der Elbe, Hotel Roosevelt

Anmeldeschluss 15.03.2016 (Änderungen vorbehalten)

Freitag 22.04.2016

18.00 Uhr Begrüßung/Eröffnung Mitgliedertreffen Herr Gregor Tumpach, Vorsitzender Grußworte: Herr Bürgermeister Ladislav Chlupáč, Bürgermeister der Stadt Leitmeritz /Litoměřice und Vertreter des Freundeskreis Fulda-Leitmeritz e.V./Litoměřice

Vortrag: Digitalization experiencies and policy of the State Regional Archives Litoměřice. Referent: Petr Joza, Mgr. Markéta Vladykova, Ph.D. Staatliches Kreisarchiv Tetschen (Decin). PhDr. Marek Poloncarz, Direktor, Staatliches Gebietsarchiv Leitmeritz

19.00 Uhr, Abendessen im Hotel Roosevelt (Drei Gänge-Menü)

20.00 Uhr, Vortrag: 90 Jahre Familienforschung in Böhmen, Mähren, Österreichisch Schlesien. Referent: Gregor Tumpach anschließend Erfahrungsaustausch, gemütliches Beisammensein ___________________________________ Samstag 23.04.2016

9:15 Uhr Treffpunkt Hotel Roosevelt zur Besichtigung der Altstadt von Leitmeritz mit Stadtführung. - Besichtigung Stadtmuseum im Renaissance-Rathaus und Besichtigung Leitmeritzer Regionalarchiv (PhDr. Marek Poloncarz)durch Gruppen von zehn Personen im Wechsel – 12:30 Uhr Mittagessen in Salva Guarda am Marktplatz in Litoměřice

14.00 Uhr Besuch von Radobil (Radobýl) – Fahrgemeinschaft –, Torpfosten der Porta

Bohemica - und Führung durch die Gewölbe unter dem Marktplatz, Besichtigung Kelchhaus, Kellergewölbe und Ausstellung Grube Richard.

16:00 Uhr Besichtigung der Burg (Hrad Litoměřice), danach mögliche Weinverkostung mit Tschernoseker Wein und Kaffee-Imbiss und Vorträge im Restaurationsraum

17:00 Uhr Vortrag über Leitmeritzer Geschichte bis zur Gegenwart von Dr. Filip Hrbek Historiker von der Universität Aussig und Vorsitzender des Partnervereins Lito-Partner e. V. mit anschließender Diskussion

19:00 Uhr Abendessen in der Burggaststätte

20.00 Uhr Vortrag: Leitmeritzer Familienforscher Hofrat Dr. Karl Gaube (1869 – 1944) und die Familien Gaube im Bezirk Leitmeritz Referent: Dr. Michael Popović anschließend Erfahrungsaustausch gemütliches Beisammensein ___________________________________ Sonntag 24.04.2016

10.00 Uhr Abfahrt von Hotel Roosevelt nach Theresienstadt, Führung durch die Festungsstadt (Ghetto) und Kleine Festung (KZ-Lager) mit einem deutschsprechenden Führer, der Mitglied des Vereins Lito-Partner e.V. ist.

13:00 Uhr Mittagessen im Restaurant Kotlina, Theresienstadt (Terezín) anschließend Abreise / individuelle Verlängerung

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2015 Sudetendeutsche Familienforschung Band XIV/Heft 2

- Beilage 8/2014, Seite 14 -

Hinweise:

Die Anmeldung zum Mitgliedertreffen sollte bis spätestens 31.03.2015 bei Herrn Jürgen Watzke Hugo- Eckener-Str. 18, 63303 Dreieich vorliegen. Verwenden Sie dazu bitte das Anmeldeformular, entweder als Email Anhang (pdf) oder für die Briefpost. Die Einladung steht auch als pdf-Datei auf unserer Homepage http://www.sudetendeutsche-familienforscher.de/ zum Download bereit.

Die Zimmerreservierung zur Mitgliederversammlung nehmen Sie bitte selbst vor. Ein begrenztes Zimmerkontingent ist im Hotel Roosevelt unter dem Kennwort "VSFF" bis 15.03.2016 reserviert.

Kosten: Hotel Roosevelt ÜF, EZ á 1.090 CZK, DZ á 1.590 CZK, Abendessen ist möglich im Form 2 Gang-Menü im Preis 200 CZK oder 3 Gang-Menü 250 CZK pro Person.

Fahrtkosten-/Übernachtungszuschüsse können nicht gewährt werden.

Der Vorstand

Verkehrsanbindung: Bahn: z. B. Nürnberg Hbf – Marktredwitz – Cheb – Teplice v Cechach – UstinadLabemzapad – Litomericemesto z. B. Frankfurt(Main)Hbf – Leipzig Hbf – UstinadLabemhl.n. – UstinadLabemzapad – Litomericemesto

Fernbus:

z. B. Frankfurt Hbf, Stuttgarter Str., Dresden Hbf, UstinadLabem-Strekov, Litomericemesto

PKW:

Zum Beispiel: Anfahrt über Autobahnkreuz 77b-Dreieck Dresden-West: A4 Richtung Dresden - Am Autobahnkreuz 77b-Dreieck Dresden-West rechts halten und den Schildern A17 in Richtung Prag/Praha/Dresden-Gorbitz/Pirna folgen. Weiter auf A17 - Weiter auf D8/E55 - Bei Ausfahrt 69 auf Route 613/E55/E442 in Richtung Trmice/Ústí n. L. - centrum/Praha fahren - Im Kreisverkehr erste Ausfahrt (Route 613/E442) nehmen - Im Kreisverkehr zweite Ausfahrt (Route 613) nehmen. Weiter auf Předmostí/Route 613 Weiter auf Děčínská/Route 261 - Weiter auf Route 24721, Leicht rechts abbiegen auf Route 24719, Leicht links abbiegen auf Route 2612. Weiter auf Route 2611. Route 2611 verläuft leicht nach rechts und wird zu Pokratická/Route 2611. Weiter auf Masarykova, Im Kreisverkehr zweite Ausfahrt (Na Valech/Route 261) nehmen. Links abbiegen auf Osvobození, An der 1. Querstraße rechts abbiegen auf Rooseveltova. Das Ziel befindet sich auf der rechten Seite. Rooseveltova 19-21, 412 01 Litoměřice, Tschechische Republik Oder:Nürnberg – Pilsen – Prag – Leitmeritz

Mitgliedertreffen Leitmeritz an der Elbe / Litoměřice nad Labem

Anmeldeformular siehe Seite 17-18 - Anmeldung Hotel:

Hotel Roosevelt ***, Jitka Soukupovárecepce, Rooseveltova 962/18, CR 412 01 Litoměřice, Tschechische Republik, Tel: +420 416 732 503, Mob: +420 702 156 382. Email: [email protected]

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2015 Sudetendeutsche Familienforschung Band XIV/Heft 2

- Beilage 8/2014, Seite 15 -

< Bitte hier ANMELDUNG ZUM MITGLIEDERTREFFEN IN LEITMERITZ abtrennen! Diese Anmeldung zur Mitgliederversammlung sollte bis spätestens

Termin: 15.03.2016

bei Herrn Jürgen Watzke Hugo-Eckener-Str. 18, 63303 Dreieich vorliegen. Verwenden Sie dazu bitte das Anmeldeformular für die Briefpost. Name, Vorname: __________________________Mitgliedsnummer______

Anschrift: _____________________________________________________

Beachten Sie die verbindliche Anmeldung für die mit * bezeichneten

Veranstaltungen! Ich nehme an folgenden Veranstaltungen teil:

Freitag 22.04.2016 18.00 Uhr _________________( ) * Personen

Begrüßung/Eröffnung Mitgliedertreffen/Vortrag, Gregor Tumpach 19.00 Uhr __________________( ) * Personen

Abendessen im Hotel Roosevelt (200 CZK - 250 CZK pro Person, Selbstzahler) 20.00 Uhr – 20.00 Uhr ________( ) * Personen Vortrag: Petr Joza, Mgr. Markéta Vladykova, Ph.D.,PhDr. Marek Poloncarz

Samstag 23.04.2016 9.15 – 12.30 Uhr ______________( ) * Personen

Besichtigung: Altstadt von Leitmeritz, Stadtmuseum, Leitmeritzer Regionalarchiv 12.30 Uhr ____________________( ) * Personen Mittagessen im Restaurant Hotel Salva Guarda (ca. 150 – 200 CZK/Person (= 6 – 8 €), Selbstzahler) 13.30 – 16.00 Uhr ______________( ) * Personen Besuch von Radobil (Radobýl) – Fahrgemeinschaft –, Führung durch Gewölbe unter dem Marktplatz, Kelchhaus, Ausstellung Grube Richard. 16.00 Uhr ____________( ) * Personen Besichtigung der Burg (Hrad Litoměřice), Weinverkostung mit Tschernoseker Wein / Kaffee-Imbiss (120 Kronen/Person = 4,70 €) 17:00 Uhr____________( ) * Personen Vortrag: Leitmeritzer Geschichte bis zur Gegenwart, Dr. Filip Hrbek 19:00 Uhr_____________( ) * Personen Abendessen in der Burggaststätte (ca. 150 Kronen = 5,80 €, Selbstzahler) 20.00 Uhr_____________( ) * Personen Vortrag: Leitmeritzer Familienforscher Hofrat Dr. Karl Gaube, Dr. Michael Popović

Sonntag 24.04.2016 10.00 – 13.00 Uhr _____________( ) * Personen

Theresienstadt – Fahrgemeinschaft –, Führung durch Festungsstadt (Ghetto) und Kleine Festung (KZ-Lager). 13:00 Uhr____________________( ) * Personen Mittagessen im Restaurant Kotlina Theresienstadt (Terezín),(ca. 150 Kronen = 5,80 €, Selbstzahler)

*: verbindliche Anmeldung! Ort:, Datum: __________________________________ Unterschrift:_________________________________

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2015 Sudetendeutsche Familienforschung Band XIV/Heft 2

- Beilage 8/2014, Seite 16 -

Diese Anschrift ist für einen Fensterbrief vorbereitet!

Herrn

Jürgen Watzke

Hugo-Eckener-Str. 18

D-63303 Dreieich