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Depressionsatlas Arbeitsunfähigkeit und Arzneiverordnungen

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DepressionsatlasArbeitsunfaumlhigkeit und

Arzneiverordnungen

Depressionsatlas ndash Auswertungen zu Arbeitsunfaumlhigkeit und Arzneiverordnungen

Herausgegeben von der Techniker Krankenkasse Hamburg Fax 040 - 69 09-22 58 Internet wwwtkde Bereich KundeVertrieb Fachreferat Geshysundheitsmanagement Autoren Dr Thomas G Grobe Susanne Steinmann AQUA ndash Institut fuumlr angewandte Qualitaumltsfoumlrderung und Forschung im Gesundheitswesen GmbH Goumlttingen Redaktion Gudrun Ahlers Gestaltung The Ad Store GmbH Hamburg Druck Hausdruckerei

copy Techniker Krankenkasse alle Rechte vorbehalten Nachdruck und sonstige Formen der Vervielfaumlltigung ndash auch auszugsweise ndash nicht gestattet

2 ǀ Depressionsatlas

Inhalt

Depressionsatlas 4

Datengrundlagen 4 ICD-Diagnosen 4 Arzneiverordnungen ndash ATC 5 Standardisierung 5

Arbeitsunfaumlhigkeit mit Depressionen 5

Arbeitsunfaumlhigkeitsfaumllle 5 Arbeitsunfaumlhigkeitstage 5 Betroffene 7 Arbeitsunfaumlhigkeit nach Geschlecht und Alter 7 Arbeitsunfaumlhigkeiten im Zeitverlauf 8 Arbeitsunfaumlhigkeit nach Bundeslaumlndern und Kreisen 9 Trends in Bundeslaumlndern 12 Arbeitsunfaumlhigkeit nach Berufen 13 Arbeitsunfaumlhigkeit nach Schulabschluss 16 Arbeitsunfaumlhigkeit nach Ausbildung 16 Arbeitsunfaumlhigkeit nach Leitungsfunktion 17 Kosten von Arbeitsunfaumlhigkeit mit Depressionen 17 Arbeitsunfaumlhigkeit mit weiteren Diagnosen 19

Verordnung von Antidepressiva 21

Verordnung nach Alter und Geschlecht 22 Verordnungen im Zeitverlauf 24 Trends bei Verordnungen relevanter Antidepressiva nach Wirkstoffen 25 Verordnungen nach Arztgruppen 26 Verordnung nach Bundeslaumlndern und Kreisen 27 Trends in Bundeslaumlndern 29 Verordnungen nach Berufen 29 Verordnungen nach Schulabschluss 32 Verordnungen nach Ausbildung 33 Antidepressiva-Verordnung bei Erwerbspersonen mit Arbeitsunfaumlhigkeit aufgrund von Depressionen 33 Diagnosen von Arbeitsunfaumlhigkeit und Antidepressiva-Verordnungen 34

Zusammenfassung 35

Anhang 36

Depressionsatlas ǀ 3

Datengrundlagen

Bei den Auswertungen zum Depressionsatlas

konnten 2013 Daten zu 411 Millionen Ershy

werbspersonen bezieshyhungsweise circa 137

Prozent aller sozialshyversicherungspflichtig

Beschaumlftigten in Deutschland beruumlckshy

sichtigt werden

Auswertungen zu Trends konnten auf

Daten aus 14 Jahren von 2000 bis 2013 zushy

ruumlckgreifen

Depressionsatlas Depressionen gehoumlren zu den haumlufigsten psychischen Erkrankungen in Deutschland Aufgrund der oftmals langen Erkrankungsshydauer und haumlufig wiederkehrenden Symptoshymatik kommt der Krankheit eine groszlige allgemeine sowie auch oumlkonomische Bedeutung zu1

Nach Definition der Weltgesundheitsorganisashytion (WHO) versteht man unter einer Depresshysion bdquoeine weit verbreitete psychische Stoumlshyrung die durch Traurigkeit Interesselosigkeit und Verlust an Genussfaumlhigkeit Schuldgefuumlhshyle und geringes Selbstwertgefuumlhl Schlafstoumlshyrungen Appetitlosigkeit Muumldigkeit und Konshyzentrationsschwaumlchen gekennzeichnet sein kannldquo2

Ursache einer Depression ist in der Regel eine Kombination unterschiedlicher sozialer psychischer und koumlrperlicher Faktoren Fuumlr die aumlrztliche Diagnose von Depressionen gibt es mehrere Kriterienkataloge wobei die Schwierigkeit besteht dass die Symptome der Erkrankung vielfaumlltig sind und die Diagnoshyse sich nicht auf objektiv messbare Werte stuumltzen kann

Verschiedene Untersuchungen deuten auf eine Zunahme der Erkrankung mit Depressioshynen in den vergangenen Jahren hin Im Rahshymen eines Projektes der WHO zur globalen Krankheitslast wurde eine bevoumllkerungsbezoshygene Abschaumltzung der gesunden Lebensjahshyre die aufgrund von Erkrankungen verloren gehen vorgenommen Die Daten zeigen dass Depressionen bereits heute in den Inshydustrienationen zu den Erkrankungen gehoumlshyren denen ein erheblicher Verlust an gesunshyden Lebensjahren zuzuschreiben ist3 Haumllt der Trend zu steigenden Erkrankungszahlen an koumlnnten Depressionen im Jahr 2030 in den Industrienationen zur haumlufigsten Krankshyheit werden4

Depressionen beeintraumlchtigen den Erkrankten in allen Aspekten seiner Lebensfuumlhrung Sie sind fuumlr den Erkrankten und sein Umfeld von Bedeutung Fehlzeiten aufgrund von Depresshysionen sowie eine nur schwer zu quantifizieshy

1 Wittchen HU et al (2010) Depressive Erkrankungen Gesundheitsberichterstattung des Bundes Hrsg Robert Koch-Institut Berlin Heft 51

2 WHO Definition einer Depression URL httpwwweurowhointdehealthtopicsnoncommunicab le-diseasespagesnewsnews201210depression-inshyeuropedepression-definition (12112014)

3 Murray CJ et al (2012) Disability-adjusted life years (DALYs) for 291 diseases and injuries in 21 regions 1990ndash2010 a systematic analysis for the Global Burden of Disease Study 2010 Lancet 380 (9859) 2197ndash2223

4 Mathers CD et al (2006) Projections of Global Mortality and Burden of Disease from 2002 to 2030 PLOS Medishycine 3 (11) e442

rende verminderte Produktivitaumlt des Erkrankshyten bei der Arbeit sind fuumlr einzelne Unternehshymen und volkswirtschaftlich von Belang

Die vorliegende Publikation befasst sich mit der Bedeutung von Depressionen bei Ershywerbspersonen Auf der Basis von Routinedashyten der Techniker Krankenkasse (TK) zu dieshysem Personenkreis werden eine Vielzahl emshypirischer Ergebnisse und Befunde zu Depresshysionen in unterschiedlichen Gruppen von Beshyrufstaumltigen und unterschiedlichen Regionen Deutschlands sowie zu Veraumlnderungen der Maszligzahlen in den vergangenen Jahren vorshygestellt

Datengrundlagen

Auswertungsbasis des Depressionsatlas bilshyden anonymisierte Routinedaten der Technishyker Krankenkasse aus den Jahren 2000 bis 2013 zu Erwerbspersonen (Berufstaumltigen und Arbeitslosen) mit eigenstaumlndiger Mitgliedshyschaft in der Krankenkasse also zur Gesamtshygruppe derjenigen Versicherten bei denen im Krankheitsfall mit der Abgabe einer Arbeitsunshyfaumlhigkeitsbescheinigung bei einer Krankenshykasse gerechnet werden kann

In der TK waren 2013 durchschnittlich 414 Millionen Erwerbspersonen versichert darunshyter 411 Millionen Personen im Alter zwischen 15 und 64 Jahren die bei den Auswertungen zum Depressionsatlas betrachtet wurden Der Anteil von berufstaumltigen TK-Mitgliedern an alshylen sozialversicherungspflichtig Beschaumlftigten in Deutschland betrug nach Gegenuumlberstelshylungen zu vorlaumlufigen bundesdeutschen Zahshylen im Jahresdurchschnitt 2013 etwa 137 Prozent womit eine sehr breite empirische Auswertungsbasis auch fuumlr differenzierte Anashylysen besteht

Fuumlr die nachfolgend dargestellten Auswertunshygen zum Thema Depressionen standen soshywohl Informationen zu Arbeitsunfaumlhigkeiten mit Diagnoseangaben als auch Daten zu Arzshyneiverordnungen zur Verfuumlgung Weitere Inshyformationen zur Untersuchungspopulation sowie Hinweise zum methodischen Vorgehen sind dem Gesundheitsreport der TK 2014 ab Seite 71 sowie ab Seite 166 zu entnehmen

ICD-Diagnosen

Diagnosen von Arbeitsunfaumlhigkeit werden bei Meldung an die Krankenkasse in Form von Diagnoseschluumlsseln gemaumlszlig der bdquoInternationashylen statistischen Klassifikation der Krankheishyten und verwandter Gesundheitsprobleme 10 Revisionldquo (ICD 10) angegeben Auf Grundlashyge der dokumentierten aumlrztlichen Diagnosen kann bezogen auf Arbeitsunfaumlhigkeiten mit einzelnen Erkrankungen oder zu Gruppen von Erkrankungen ein Uumlberblick uumlber Haumlufigkeit und Dauer sowie Betroffenenraten gegeben

4 ǀ Depressionsatlas

werden Eine Depression wird vom behanshydelnden Arzt in der Regel mit den ICD-Schluumlsseln bdquoDepressive Episodeldquo (F32) oder bdquoRezidivierende depressive Stoumlrungenldquo (F33) kodiert weshalb Auswertungen zu diesen beiden Diagnoseschluumlsseln einen Schwershypunkt der nachfolgenden Darstellungen bilshyden

Arzneiverordnungen ndash ATC

Arzneiverordnungen lassen sich ndash aumlhnlich wie Diagnosen in der ICD ndash auf Grundlage des Anatomisch-Therapeutisch-Chemischen Klassifikationssystems (ATC) gruppieren Die ATC-Klassifikation gliedert Arzneimittel nach therapeutischen und chemischen Kriterien Sie wird seit 1981 von der WHO allgemein fuumlr internationale Arzneimittelverbrauchsstudien empfohlen

Die Gabe von Arzneimitteln bildet neben der Psychotherapie einen wichtigen Ansatz zur Therapie von Depressionen Auf Grundlage der Daten zu Arzneiverordnungen der TK wird daher auch die Verordnung von Arzneimitteln die typischerweise zur Behandlung von Deshypressionen eingesetzt werden dargestellt Inshynerhalb der ATC-Klassifikation finden sich entsprechende Medikamente vorrangig in der Gruppe bdquoAntidepressivaldquo mit dem Code N06A

Standardisierung

Insbesondere den regionalen Darstellungen im Depressionsatlas liegen regelmaumlszligig alters-und geschlechtsstandardisierte Ergebnisse zugrunde Die Darstellungen sind entspreshychend durch den Hinweis bdquostandardisiertldquo geshykennzeichnet Die zwischen einzelnen Bunshydeslaumlndern existierenden oder auch im zeitlishychen Verlauf potenziell aus Unterschieden oder Veraumlnderungen der Alters- und Geshyschlechtsstruktur resultierenden Ergebnisunshyterschiede werden durch die Standardisierung gegebenenfalls rechnerisch ausgeglichen Differenzen lassen sich bei diesen Ergebnisshysen nicht mehr auf entsprechende Strukturshyunterschiede zwischen den analysierten Gruppen zuruumlckfuumlhren

Waumlhrend Arbeitsunfaumlhigkeitszeiten im Deshypressionsatlas ndash wie auch im Gesundheitsreshyport der TK uumlblich ndash vorrangig bezogen auf Versicherungsjahre angegeben werden wurshyden insbesondere fuumlr Teile der Auswertungen mit explizitem Personenbezug und bei allen Auswertungen zu Arzneiverordnungen als Unshytersuchungspopulation jeweils ausschlieszliglich diejenigen Erwerbspersonen beruumlcksichtigt die bereits am 1 Januar eines betrachteten Jahres bei der TK als Erwerbsperson vershysichert waren Hieraus koumlnnen an einigen Stellen geringe Abweichungen auch zu bereits vorausgehend im Gesundheitsreport der TK publizierten Ergebnissen resultieren

Arbeitsunfaumlhigkeit mitDepressionen Tabelle 1 zeigt erste Ergebnisse zur Bedeushytung von Depressionen im Hinblick auf die gemeldeten Arbeitsunfaumlhigkeiten im Jahr 2013

Arbeitsunfaumlhigkeitsfaumllle

Die Anzahl der Arbeitsunfaumlhigkeitsfaumllle je Vershysicherungsjahr (AU-Faumllle je VJ) gibt an wie oft Erwerbspersonen innerhalb des Jahres durchschnittlich krankgemeldet waren Fuumlr das Jahr 2013 wurden bezogen auf alle Diagnosen rund 115 AU-Faumllle je 100 VJ ermittelt eine Erwerbsperson war demnach im Mittel etwa 115 Mal innerhalb des Jahres arbeitsunfaumlhig gemeldet

Die Diagnosen der Arbeitsunfaumlhigkeiten lasshysen sich uumlbergeordneten Kapiteln der ICD 10 zuordnen die ihrerseits jeweils mehrere Diagnosegruppen beinhalten denen dann einzelne dreistellige oder mit noch weiteren Stellen differenzierte Diagnoseschluumlssel zushygeordnet sind Auf das uumlbergeordnete Kapitel der ICD 10 bdquoPsychische und Verhaltensstoumlrunshygenldquo (mit den Diagnoseschluumlsseln F00ndashF99) zu dem auch Depressionen zaumlhlen entfielen 572 AU-Faumllle

Von diesen Faumlllen wurden 172 AU-Faumllle je 100 VJ mit Diagnosen aus der Gruppe bdquoAffekshytive Stoumlrungenldquo (F30ndashF39) dokumentiert Inshynerhalb dieser Diagnosegruppe entfielen auf die beiden dreistelligen Diagnosen bdquoDepressishyve Episodeldquo (F32) und bdquoRezidivierende deshypressive Stoumlrungenldquo (F33) mit insgesamt 163 AU-Faumlllen die maszliggeblichen Anteile Der Anshyteil dieser AU-Faumllle mit einer Diagnose von Depressionen im engeren Sinne an allen AU-Faumlllen erscheint mit 142 Prozent auf den ersshyten Blick allerdings recht gering

Arbeitsunfaumlhigkeitstage

Von groumlszligerer Bedeutung als die Zahl der geshymeldeten AU-Faumllle ist allgemein sowie auch aus der Perspektive von Arbeitgebern die Zahl der Arbeitsunfaumlhigkeitstage (AU-Tage) da erst diese die erkrankungsbedingten Arshybeitszeitausfaumllle abbilden kann Diagnose-uumlbergreifend lieszligen sich auf Basis von Daten der TK 2013 erkrankungsbedingte Arbeitsshyfehlzeiten in Houmlhe von 1466 AU-Tagen je 100 Versicherungsjahre ermittelt Dies bedeushytet dass eine Erwerbsperson im Jahr 2013 durchschnittlich rund 147 Tage also gut zwei Wochen arbeitsunfaumlhig gemeldet war

AU-Faumllle AU-Tage

Lediglich 14 Prozent aller AU-Faumllle wurden 2013 mit Diagnose eishyner Depression geshymeldet Aufgrund der langen fallbezogenen Dauer von 64 Tagen waren diese Faumllle jeshydoch fuumlr 71 Prozent aller erfassten Fehltashyge verantwortlich

Im Mittel war rechneshyrisch jede Erwerbspershyson innerhalb des Jahshyres gut einen Tag aufshygrund von Depressioshynen arbeitsunfaumlhig gemeldet

Depressionsatlas ǀ 5

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Diagnosen aus dem ICD-Kapitel bdquoPsychische und Verhaltensstoumlrungenldquo (F00ndashF99) lieszligen sich dabei 2013 fuumlr 246 Arbeitsunfaumlhigkeitsshytage je 100 Versicherungsjahre verantwortlich machen AU-Tage mit Diagnosen aus der Gruppe bdquoAffektive Stoumlrungenldquo (F30ndashF39) hatshyten hieran mit 111 AU-Tagen je 100 VJ einen Anteil von 45 Prozent Von diesen 111 Tagen entfielen 104 AU-Tage auf die beiden ICD-Diagnosen bdquoDepressive Episodeldquo (F32) und bdquoRezidivierende depressive Stoumlrungenldquo (F33) im Sinne von Depressionen

Diese verhaumlltnismaumlszligig groszlige Bedeutung von Depressionen fuumlr das Arbeitsunfaumlhigkeitsgeshyschehen resultiert maszliggeblich aus der ausgeshysprochen hohen durchschnittlichen Dauer der einzelnen Krankschreibungsfaumllle (den AU-Tagen pro Fall) Dabei zeigt sich nach den Ergebnissen weiter differenzierter Auswertunshygen eine Abhaumlngigkeit der AU-Tage pro AU-Fall von dem in der vierten Stelle des ICD-Codes dokumentierten Schweregrad der Deshypression So steigt die Anzahl der AU-Tage je Fall bei bdquoDepressiven Episodenldquo (F32) von 33 Tagen bei der Diagnose bdquoLeichte depressive

Episodeldquo (F320) auf 111 Tage je Fall bei der Diagnose bdquoSchwere depressive Episode ohne psychotische Symptomeldquo (F322) Bei der ICD-Diagnose bdquoRezidivierende depressive Stoumlrungldquo (F33) laumlsst sich ein vergleichbarer Anstieg der fallbezogenen AU-Dauer von 51 Tagen bei bdquoRezidivierender depressiver Stoumlshyrung gegenwaumlrtig leichte Episodeldquo (F330) auf 114 Tage bei bdquoRezidivierender depressishyver Stoumlrung gegenwaumlrtig schwere Episode ohne psychotische Symptomeldquo (F332) festshystellen

Wie haumlufiger auch bei anderen Diagnosen zu beobachten wird allerdings auch bei Depresshysionen ein verhaumlltnismaumlszligig hoher Anteil der Diagnosen von den fuumlr die Arbeitsunfaumlhigshykeitsdiagnosen zustaumlndigen Aumlrzten nicht weishyter spezifiziert beziehungsweise als bdquonicht naumlshyher bezeichnetldquo (F329 F339) klassifiziert

Bei psychischen Erkrankungen und besonshyders bei Erkrankungen mit Depressionen dauern Erkrankungsfaumllle insgesamt deutlich laumlnger als bei anderen Diagnosen

Bedeutung von Depressionen als Ursache von Arbeitsunfaumlhigkeiten 2013

ICD 10 Code ICD 10 Diagnose AU Faumllle je 100 VJ

AU Tageje 100 VJ

AU Tageje Fall

Betroffene [Rate in ]

A00-Z99 Alle Diagnosen 11490 146571 13 53085 F00-F99 Psychische und Verhaltensstoumlrungen 572 24605 43 4970

F30-F39 Affektive Stoumlrungen 172 11067 64 1673 F32 F33 Depressionen 163 10383 64 1591

F32 Depressive Episode 134 7796 58 1320 F320 Leichte depressive Episode 006 189 33 0056 F321 Mittelgradige depressive Episode 029 2166 74 0310 F322 Schwere depressive Episode ohne psy- 014 1585 111 0165

chotische Symptome F323 Schwere depressive Episode mit psychoshy

tischen Symptomen 001 088 99 0010

F328 Sonstige depressive Episoden 004 169 48 0036 F329 Depressive Episode nicht naumlher bezeichshy

net 079 3487 44 0764

F33 Rezidivierende depressive Stoumlrung 029 2587 89 0305 F330 Rezidivierende depressive Stoumlrung geshy

genwaumlrtig leichte Episode 001 061 51 0013

F331 Rezidivierende depressive Stoumlrung ge- 015 1300 88 0157 genwaumlrtig mittelgradige Episode

F332 Rezidivierende depressive Stoumlrung geshygenwaumlrtig schwere Episode ohne psychoshytische Symptome

007 850 114 0085

F333 Rezidivierende depressive Stoumlrung ge- 001 078 107 0007 genwaumlrtig schwere Episode mit psychotishyschen Symptomen

F334 Rezidivierende depressive Stoumlrung geshygenwaumlrtig remittiert

000 016 57 0003

F338 Sonstige rezidivierende depressive Stouml- 000 024 57 0005 rungen

F339 Rezidivierende depressive Stoumlrung nicht naumlher bezeichnet

004 198 56 0036

Tabelle 1 (Erwerbspersonen TK 2013 standardisiert Betroffenenraten bezogen auf Erwerbspersoshynen mit Versicherung am 1 Januar des Jahres)

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Betroffene

Da einzelne Personen innerhalb eines Jahres auch mehrfach arbeitsunfaumlhig gemeldet sein koumlnnen erlaubt die Zahl der AU-Faumllle nicht zwangslaumlufig und in allen Faumlllen Ruumlckschluumlsshyse auf die Anzahl der Betroffenen In Tabelle 1 werden in der letzten Spalte daher ergaumlnshyzend auch Betroffenenraten angegeben

53 Prozent der Erwerbspersonen waren 2013 von mindestens einer Arbeitsunfaumlhigkeit mit beliebiger Diagnose betroffen bei 497Prozent war eine Diagnose bdquoPsychische und Verhaltensstoumlrungenldquo (F00ndashF99) Grund fuumlr (mindestens) eine Arbeitsunfaumlhigkeit Leshydiglich 159 Prozent der Erwerbspersonen wurde innerhalb des Jahres (auch) aufgrund einer Depression (F32 F33) arbeitsunfaumlhig gemeldet Je 100 Versicherungsjahre wurden wie bereits erwaumlhnt 163 AU-Faumllle mit entshysprechenden Diagnosen erfasst Bei Betroffeshynen wird demnach pro Jahr typischerweise nur ein AU-Fall mit entsprechender Diagnose erfasst

Arbeitsunfaumlhigkeit nach Geschlecht und Alter

Geschlecht und Alter sind wesentliche Detershyminanten nahezu aller Erkrankungen die Ershymittlung von geschlechts- und altersabhaumlngishygen Kennzahlen zaumlhlt daher zu den grundleshygenden Auswertungsschritten nahezu jeder Analyse

Diagnoseuumlbergreifend lagen die Fehlzeiten 2013 bei Frauen mit 1632 Tagen 23 Prozent houmlher als bei Maumlnnern mit 1324 Tagen je 100 VJ Im Hinblick auf Arbeitsunfaumlhigkeiten mit einer Diagnose aus dem ICD-Kapitel

bdquoPsychische und Verhaltensstoumlrungenldquo (ICD F00ndashF99) zeigen sich noch staumlrker ausgeshypraumlgte geschlechtsabhaumlngige Unterschiede So entfielen auf Frauen mit 315 AU-Tagen je 100 VJ im Jahr 2013 durchschnittlich fast doppelt so viele AU-Tage wie auf Maumlnner mit 187 AU-Tagen je VJ (vergleiche Tabelle A1 im Anhang) Ein aumlhnliches Verhaumlltnis zeigte sich 2013 auch bei Fehlzeiten aufgrund von Depressionen (ICD F32 F33) mit durchshyschnittlich 79 Fehltagen bei Maumlnnern und 133 Fehltagen je 100 VJ bei Frauen Bei der Beshytrachtung von Betroffenenraten ergibt sich ein vergleichbares Bild Waumlhrend von Maumlnnern 2013 lediglich 116 Prozent aufgrund von Deshypressionen arbeitsunfaumlhig gemeldet waren lag der Anteil bei Frauen bei 21 Prozent

Inwiefern diese Unterschiede durch eine geshyschlechtsspezifisch unterschiedliche Wahrshynehmung und Praumlsentation von Beschwerden mit beeinflusst werden laumlsst sich schwer beshyurteilen Vergleichbare Unterschiede zeigen sich jedoch in fast allen Erhebungen zu Deshypressionen in Deutschland

Sowohl bei Maumlnnern als auch bei Frauen ist ein Anstieg der Betroffenenraten und der Fehlzeiten aufgrund von Depressionen mit ansteigendem Alter zu verzeichnen (vergleishyche Abbildung 1) Geschlechtsuumlbergreifend steigen die mit Depressionen gemeldeten Fehlzeiten von 31 AU-Tagen je 100 VJ in der juumlngsten Altersgruppe um etwa den Faktor sechs auf 189 AU-Tage je 100 VJ bei Ershywerbspersonen im Alter von 60 bis unter 65 Jahren

Arbeitsunfaumlhigkeiten mit Depressionen nach Alter und Geschlecht 2013

Abbildung 1 (Erwerbspersonen TK 2013 Betroffenenraten bezogen auf Erwerbspersonen mit Versicherung am 1 Januar des Jahres)

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Relative Veraumlnderungen der Fehlzeiten mit Depressionen 2000 bis 2013

Trends seit 2000

Fehlzeiten aufgrund von Depressionen lashygen 2013 um 69 Proshyzent houmlher als 2000 Zwischen Tiefst- und

Houmlchststand 2006 und 2012 war bei Erwerbsshy

personen ein Anstieg der Fehlzeiten aufshy

grund von Depressioshynen um 75 Prozent

festzustellen

Noch houmlhere Fehlzeishyten aufgrund von Deshy

pressionen sowie Steigerungsraten zeishy

gen sich bei Arbeitsloshysen

Abbildung 2 (Erwerbspersonen TK 2013 standardisiert) 8 ǀ Depressionsatlas

Arbeitsunfaumlhigkeiten im Zeitverlauf

Abbildung 2 zeigt die relativen Veraumlnderunshygen der alters- und geschlechtsstandardisiershyten Fehlzeiten aufgrund von Depressionen im Sinne der ICD-Codes F32 und F33 seit dem Jahr 2000 wobei den Fehlzeiten im Ausshygangsjahr ein Wert von 100 Prozent zugeordshynet wurde Zum Vergleich ist entsprechend auch die Entwicklung der Gesamtfehlzeiten im Zeitraum von 2000 bis 2013 dargestellt

Diagnoseuumlbergreifend sanken die Fehlzeiten bei Erwerbspersonen in den Jahren 2000 bis 2006 zunaumlchst auf rund 88 Prozent des Ausshygangswertes In diesem Zeitraum stiegen Fehlzeiten mit Depressionen bis 2005 um 18 Prozent an sanken dann aber 2006 auf 98Prozent des Ausgangswertes aus dem Jahr 2000 (vergleiche auch Tabelle A2 im Anhang)

Dieser Ruumlckgang resultierte zum Teil aus der veraumlnderten Zusammensetzung der Untersushychungspopulation der Erwerbspersonen Beshydingt durch gesetzliche Bestimmungen im Zushysammenhang mit der Einfuumlhrung des Arbeitsshylosengeldes II (ALG II) konnten laumlngerfristig Arbeitslose als eine erfahrungsgemaumlszlig uumlbershydurchschnittlich von Depressionen betroffene Gruppe bei Auswertungen ab 2006 nicht mehr beruumlcksichtigt werden da sie nicht mehr zur Abgabe einer Arbeitsunfaumlhigkeitsbescheinishygung bei ihrer Krankenkasse verpflichtet sind

Bei getrennter Betrachtung der Fehlzeiten mit Depressionen von Berufstaumltigen und Arbeitsshylosen zeigt sich jedoch dass die relativ niedshyrigen Fehlzeiten im Jahr 2006 nicht ausshyschlieszliglich aus der Nichtberuumlcksichtigung von ALG-II-Empfaumlngern resultieren Auch die Gruppe der Berufstaumltigen deren Zusammenshysetzung sich durch die Einfuumlhrung des ALG II definitionsgemaumlszlig nicht veraumlndert hat weist 2006 einen merklichen Ruumlckgang der AU-Tage mit Diagnose von Depressionen auf

Ab dem Jahr 2007 war sowohl diagnoseuumlbershygreifend als auch in Bezug auf Diagnosen von Depressionen ein kontinuierlicher Anstieg der AU-Tage zu verzeichnen wobei der Anstieg der Fehlzeiten mit Depressionen unter den Erwerbspersonen ndash bis 2012 auf 171 Prozent des Ausgangswertes aus dem Jahr 2000 ndash wesentlich deutlicher ausfiel

Bei separaten Auswertungen zur Gruppe der Arbeitslosen (ab 2006 ausschlieszliglich ALG-I-Empfaumlnger) faumlllt der sehr starke Anstieg der Fehlzeiten mit Depressionen auf 374 Prozent des Ausgangswertes im Jahr 2000 auf Dabei waren Arbeitslose zu jedem Zeitpunkt und beshyreits auch im Jahr 2000 erheblich laumlnger als Berufstaumltige mit der Diagnose von Depressioshynen arbeitsunfaumlhig gemeldet

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Der starke Anstieg der Fehlzeiten mit Depresshysionen bei den arbeitslosen TK-Versicherten hat aufgrund von deren verhaumlltnismaumlszligig geshyringem Anteil innerhalb der Untersuchungsshypopulation allerdings kaum Einfluss auf die ausgewiesenen Fehlzeiten mit Depressionen in der Gesamtgruppe der Erwerbspersonen

2013 war unter den Berufstaumltigen erstmals seit 2006 ein leichter Ruumlckgang der Fehlzeishyten aufgrund von Depressionen zu verzeichshynen Ob dieser Ruumlckgang eine Trendumkehr andeutet laumlsst sich erst nach dem Vorliegen von Ergebnissen aus den kommenden Jahren beurteilen wie auch Erfahrungen nach einem kurzfristigen Ruumlckgang im Jahr 2006 zeigen

Arbeitsunfaumlhigkeit nach Bundeslaumlndern und Kreisen

Tabelle 2 zeigt Fehlzeiten und Betroffenenrashyten zu Arbeitsunfaumlhigkeiten mit Diagnosen von Depressionen auf Bundeslandebene

Die houmlchsten Fehlzeiten mit Depressionen wurden fuumlr das Jahr 2013 geschlechtsuumlbershygreifend fuumlr Hamburg mit 142 AU-Tagen pro 100 Versicherungsjahre ermittelt Einer Ershywerbsperson in Hamburg waren demnach 2013 im Durchschnitt 142 Fehltage mit einer Diagnose von Depressionen zuzuordnen Demgegenuumlber waren es in Baden-Wuumlrttemberg dem Bundesland mit den geshyringsten Fehlzeiten aufgrund von Depressioshynen geschlechtsuumlbergreifend durchschnittlich 084 Fehltage pro Erwerbsperson

Auch im Hinblick auf die geschlechtsspezifishyschen Fehlzeiten wurden die houmlchsten Werte fuumlr Hamburg ermittelt Aumlhnlich hohe Fehlzeishyten wie fuumlr maumlnnliche Erwerbspersonen in Hamburg konnten nur noch fuumlr Maumlnner mit Wohnort in Berlin festgestellt werden

Arbeitsunfaumlhigkeiten mit Depressionen nach Bundeslaumlndern 2013

Maumlnner Frauen Gesamt

Bundesland AU Tageje 100 VJ

Betr []

AU Tageje 100 VJ

Betr [ ]

AU Tageje 100 VJ

Betr [ ]

Anteil AU Tage an

A00 Z99 Schleswig-Holstein 92 132 165 239 126 181 80 Hamburg 94 126 197 265 142 190 92 Niedersachsen 71 111 124 199 96 152 64 Bremen 73 106 147 230 107 163 75 Nordrhein-Westfalen 89 122 139 211 112 163 75 Hessen 73 119 127 210 98 161 68 Rheinland-Pfalz 82 131 117 208 98 167 64 Baden-Wuumlrttemberg 68 107 102 177 84 139 69 Bayern 73 106 111 184 90 142 72 Saarland 91 126 136 229 112 174 69 Berlin 94 130 162 246 125 184 76 Brandenburg 69 101 149 239 105 165 58 Mecklenburg-Vorpommern

67 097 159 228 109 157 59

Sachsen 64 096 119 199 89 144 62 Sachsen-Anhalt 68 104 121 209 92 152 53 Thuumlringen 61 094 130 249 93 166 56

Gesamt 79 116 133 210 104 159 71

Tabelle 2 (Erwerbspersonen TK 2013 standardisiert Betroffenenraten bezogen auf Erwerbspershysonen mit Versicherung am 1 Januar des Jahres)

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Die niedrigsten Fehlzeiten bei Maumlnnern fanshyden sich mit 061 Fehltagen aufgrund von Depressionen pro Erwerbsperson im Bundesshyland Thuumlringen waumlhrend fuumlr Frauen die geshyringsten Fehlzeiten ndash wie schon geschlechtsshyuumlbergreifend ndash fuumlr Baden-Wuumlrttemberg ershyrechnet wurden

Der Anteil der Fehlzeiten mit Diagnosen von Depressionen an den Gesamtfehlzeiten liegt in den neuen Bundeslaumlndern fuumlr die sich anshyderweitig eher uumlberdurchschnittliche Fehlzeishyten zeigen merklich unter dem Bundesdurchshyschnitt (zu Gesamtfehlzeiten vergleiche auch Tabelle A10 TK Gesundheitsreport 2014 Seite 140)

Die zuvor beschriebenen Ergebnisse zu geshyschlechts- und altersstandardisierten Beshytroffenenraten im Zusammenhang mit Arshybeitsunfaumlhigkeiten mit Depressionen (ICD-10shyDiagnosen F32 F33) in Bundeslaumlndern vershydeutlicht auch die nachfolgende Kartendarshystellung Unterschreitungen bundesweiter Ershygebnisse um 25 Prozent oder mehr sind in den Karten dunkelblau Uumlberschreitungen um 25 Prozent oder mehr dunkelrot eingefaumlrbt

Unterschreitungen der bundesweiten Beshytroffenenraten um rund 10 Prozent und mehr lassen sich vor allem im Suumlden (Bayern Bashyden-Wuumlrttemberg) und Suumldosten Deutschshylands (Sachsen) beobachten

Uumlberschreitungen um mehr als 10 Prozent finden sich im Norden in Hamburg und Schleswig-Holstein aber auch in Berlin Fuumlrdas Saarland wurde mit einer Uumlberschreitung bundesweiter Werte um 93 Prozent ein aumlhnshylich hoher Wert ermittelt

Eine weitere Darstellung der Betroffenenraten auf Ebene der Kreise und kreisfreien Staumldte verdeutlicht dass sich die Anzahl der Beshytroffenen mit Arbeitsunfaumlhigkeiten aufgrund von Depressionen innerhalb eines Bundesshylandes keinesfalls immer auf einheitlichem Nishyveau bewegen sondern teilweise erhebliche regionale Unterschiede bestehen

Waumlhrend auf Bundeslandebene fuumlr Bayern und Baden-Wuumlrttemberg unterdurchschnittlishyche Betroffenenraten errechnet wurden zeigt die Darstellung der Betroffenenraten auf Kreisebene dass es auch in diesen Bundesshylaumlndern Kreise gibt die deutlich uumlber Durchshyschnittswerten liegen So sind die Betroffeshynenraten in Baden-Wuumlrttemberg in Pforzheim Rottweil und Mannheim houmlher als im Bundesshydurchschnitt Fuumlr Bayern wurden vor allem in oumlstlichen Kreisen an der Grenze zu Tschechishyen aber auch in Coburg uumlberdurchschnittliche Betroffenenraten festgestellt

Umgekehrt gibt es auch in Schleswig-Holstein bei insgesamt hohen Betroffenenraten mit Ploumln Nordfriesland und Rendsburg-Eckernfoumlrde Kreise in denen nur wenige Ershywerbspersonen von Arbeitsunfaumlhigkeiten aufshygrund von Depressionen betroffen sind

Ein Teil der dargestellten Unterschiede kann auch im Kontext spezifischer Besonderheiten von TK-versicherten Beschaumlftigten in einzelshynen Regionen oder zufallsbedingt entstanden sein und sollte daher allgemein nur zuruumlckhalshytend interpretiert werden

Zumindest fuumlr einige Gegenden laumlsst sich beshyobachten und formulieren dass geringere Beshytroffenenraten haumlufiger in laumlndlicheren Regioshynen zu finden waren waumlhrend im staumldtischen Raum mehr Erwerbspersonen von Arbeitsunshyfaumlhigkeiten aufgrund von Depressionen beshytroffen waren Dies koumlnnte unter anderem an unterschiedlichen Lebensbedingungen aber auch an Unterschieden hinsichtlich der aumlrztlishychen Versorgung sowie Wahrnehmung von Beschwerden liegen

10 ǀ Depressionsatlas

Anteil in Bundeslaumlndern 2013

Anteil in Kreisen 2013

Anteil Personen mit Arbeitsunfaumlhigkeit aufgrund von Depressionen in Bundesshylaumlndern und Kreisen 2013

Relative Abweichungen der Anteile nach Bundeslaumlndern 2013

Relative Abweichungen der Anteile nach Kreisen 2013

Abbildung 3 (Erwerbspersonen TK 2013 standardisiert)

Depressionsatlas ǀ 11

ndash

Regionale Trends

Haumlufigkeiten von Arshybeitsunfaumlhigkeiten

aufgrund von Depresshysionen in Bundeslaumlnshy

dern haben sich in den vergangenen 14 Jahshy

ren angenaumlhert

Standardabweichunshygen der relativen Abshyweichungen von Beshytroffenenraten in den

Bundeslaumlndern als Maszlig fuumlr die Streuung

sanken von 20 Prozent im Jahr 2000 auf 93

Prozent im Jahr 2013

Trends in Bundeslaumlndern

Abbildung 4 zeigt Darstellungen zu regionalen Abweichungen der einheitlich geschlechtsshyund altersstandardisierten Betroffenenraten in Bezug auf Arbeitsunfaumlhigkeiten aufgrund von Depressionen (ICD-10-Diagnosen F32 F33) auf Bundeslandebene von bundesweiten Werten in Kartendarstellungen fuumlr die Jahre 2000 bis 2013 Auch in diesen Kartendarstelshylungen sind Unterschreitungen bundesweiter Ergebnisse um 25 Prozent oder mehr dunkelshyblau Uumlberschreitungen um 25 Prozent oder mehr dunkelrot eingefaumlrbt

Waumlhrend in verschiedenen Bundeslaumlndern wie zum Beispiel Schleswig-Holstein in einshyzelnen Jahren Betroffenenraten sowohl unter bundesweiten Ergebnissen als auch uumlber bundesweiten Ergebnissen zu verzeichnen sind zeigen sich in anderen Bundeslaumlndern wie zum Beispiel Hessen und Sachsen in alshylen Jahren Betroffenenraten unterhalb bunshydesweiter Raten

Als wohl wichtigstes Ergebnis verdeutlicht die Abbildung zu regionalen Unterschieden aus 14 Jahren allerdings insbesondere dass es im Verlauf dieser Zeit tendenziell zu einer bundesweiten Angleichung der regionalen Beshytroffenenraten gekommen ist Waumlhrend in den ersten Jahren in verschiedenen Bundeslaumlnshydern dunklere Einfaumlrbungen der Flaumlchen ndash alshyso staumlrkere Uumlberschreitungen oder Untershyschreitungen der bundesweiten Raten ndash zu erkennen sind werden die Einfaumlrbungen insshybesondere ab dem Jahr 2009 immer schwaumlshycher was einen Ruumlckgang der relativen Unshyterschiede zwischen den Bundeslaumlndern anshyzeigt

Abbildung 4 (Erwerbspersonen TK 2013 standardisiert)

Anteil Erwerbspersonen mit Arbeitsunfaumlhigkeit aufgrund von Depressionenrelative Abweichungen vom Bundesdurchschnitt nach Bundeslaumlndern

2000 bis 2013

12 ǀ Depressionsatlas

-

-

Arbeitsunfaumlhigkeit nach Berufen von verfuumlgbaren Angaben zur Taumltigkeit am 1 Januar des Jahres 2013 und an dieser

Tabelle 3 zeigt Ergebnisse zur Relevanz von Stelle differenziert nach den ersten zwei Stel-Depressionen im Sinne der Diagnoseschluumls- len der Klassifikation der Berufe 2010 (KldB sel F32 und F33 fuumlr Arbeitsunfaumlhigkeiten in 2010) zu denen Ergebnisse aufgrund der einzelnen Berufsgruppen Die Einteilung der noch uumlberschaubaren Zahl an Gruppen voll-Beschaumlftigten erfolgte dabei auf Grundlage staumlndig dargestellt werden koumlnnen

Arbeitsunfaumlhigkeiten mit Depressionen nach Berufen 2013 (zweistellige KldB)

Taumltigkeitsgruppen KldB 2010 zweistellig AU Faumllle je 100 VJ

AU Tageje 100 VJ

Betroffene []

01 Angehoumlrige der regulaumlren Streitkraumlfte 226 71 238 11 Land- Tier- und Forstwirtschaftsberufe 100 56 106 12 Gartenbauberufe und Floristik 141 73 138 21 Rohstoffgewinnung und -aufbereitung Glas- und Keramik- 130 62 130

herstellung und -verarbeitung 22 Kunststoffherstellung und -verarbeitung Holzbe- und shy

verarbeitung 150 82 141

23 Papier- und Druckberufe technische Mediengestaltung 164 96 163 24 Metallerzeugung und -bearbeitung Metallbauberufe 135 69 131 25 Maschinen- und Fahrzeugtechnikberufe 118 61 115 26 Mechatronik- Energie- und Elektroberufe 111 61 106 27 Technische Forschungs- Entwicklungs- Konstruktions- 115 62 113

und Produktionssteuerungsberufe 28 Textil- und Lederberufe 185 88 184 29 Lebensmittelherstellung und -verarbeitung 166 102 170 31 Bauplanungs- Architektur- und Vermessungsberufe 123 76 120 32 Hoch- und Tiefbauberufe 099 60 098 33 (Innen-)Ausbauberufe 110 60 097 34 Gebaumlude- und versorgungstechnische Berufe 122 70 124 41 Mathematik- Biologie- Chemie- und Physikberufe 154 73 144 42 Geologie- Geografie- und Umweltschutzberufe 129 70 111 43 Informatik- Informations- und

Kommunikationstechnologieberufe 107 65 104

51 Verkehrs- und Logistikberufe (auszliger Fahrzeugfuumlhrung) 188 100 177 52 Fuumlhrerinnen von Fahrzeug- und Transportgeraumlten 141 91 147 53 Schutz- Sicherheits- und Uumlberwachungsberufe 213 134 212 54 Reinigungsberufe 204 120 206 61 Einkaufs- Vertriebs- und Handelsberufe 133 87 136 62 Verkaufsberufe 187 127 191 63 Tourismus- Hotel- und Gaststaumlttenberufe 162 99 161 71 Berufe in Unternehmensfuumlhrung und -organisation 160 99 161 72 Berufe in Finanzdienstleistungen Rechnungswesen 154 89 152

und Steuerberatung 73 Berufe in Recht und Verwaltung 214 115 205 81 Medizinische Gesundheitsberufe 181 107 181 82 Nichtmedizinische Gesundheits- Koumlrperpflege- und Wellshy

nessberufe Medizintechnik 246 161 247

83 Erziehung soziale und hauswirtschaftliche Berufe Theolo- 253 154 254 gie

84 Lehrende und ausbildende Berufe 119 75 117 91 Sprach- literatur- geistes- gesellschafts- 144 93 137

und wirtschaftswissenschaftliche Berufe 92 Werbung Marketing kaufmaumlnnische und redaktionelle

Medienberufe 171 106 166

93 Produktdesign und kunsthandwerkliche Berufe bildende 128 67 130 Kunst Musikinstrumentenbau

94 Darstellende und unterhaltende Berufe 123 66 122

Erwerbspersonen insgesamt 163 105 160

Tabelle 3 (Erwerbspersonen TK nicht standardisierte Rohwerte) Depressionsatlas ǀ 13

Der Anteil von Erwerbspersonen die in einer Taumltigkeitsgruppe von einer Depression betrofshyfen waren variierte zwischen 254 Prozent in der Taumltigkeitsgruppe bdquoErziehung soziale und hauswirtschaftliche Berufe Theologieldquo und 098 Prozent in der Taumltigkeitsgruppe bdquoHochshyund Tiefbauberufeldquo sowie 097 Prozent in der Gruppe bdquo(Innen-)Ausbauberufeldquo Weitere Taumlshytigkeitsgruppen mit verhaumlltnismaumlszligig hoher Beshytroffenenrate sind bdquoNichtmedizinische Geshysundheits- Koumlrperpflege- und Wellnessberushyfe Medizintechnikldquo bdquoSchutz- Sicherheits- und Uumlberwachungsberufeldquo sowie bdquoBerufe in Recht und Verwaltungldquo waumlhrend sich niedrige Beshytroffenenraten auch in den Gruppen bdquoInformashytik- Informations- und Kommunikationstechshynologieberufeldquo bdquoLand- Tier- und Forstwirtshyschaftsberufeldquo und bdquoMechatronik- Energie-und Elektroberufeldquo finden Hinsichtlich der AU-Faumllle und AU-Tage ergibt sich ein aumlhnlishyches Bild

Die Betroffenenraten die sich zu bdquoAngehoumlrishygen der regulaumlren Streitkraumlfteldquo aus der Tabelshyle ablesen lassen basieren auf Daten zu leshydiglich 210 Versicherten und sind vorrangig der Vollstaumlndigkeit halber aufgefuumlhrt Sie sollshyten inhaltlich allenfalls sehr zuruumlckhaltend inshyterpretiert werden

Eine sehr differenzierte Unterscheidung von Beschaumlftigten erlauben fuumlnfstellige Schluumlsselshyangaben gemaumlszlig Klassifikation der Berufe 2010 die insgesamt 1286 Auspraumlgungen umfasst Da eine Darstellung zu allen dieser Gruppen weder sinnvoll noch im Rahmen eishyner Publikation praktikabel waumlre wurden zushynaumlchst diejenigen 100 Berufsgruppen ausgeshywaumlhlt die unter den TK-Versicherten im Jahr 2013 am haumlufigsten vertreten waren Von dieshysen 100 Berufsgruppen werden Ergebnisse zu jeweils den Berufsgruppen dargestellt bei denen die zehn houmlchsten beziehungsweise die zehn niedrigsten Betroffenenraten hinshysichtlich Depressionsdiagnosen im Rahmen von Arbeitsunfaumlhigkeitsmeldungen ermittelt werden konnten

Von den zehn Berufsgruppen die am haumlufigsshyten von Depressionen betroffen waren gehoumlshyren sieben dem Berufsbereich bdquoGesundheit Soziales Lehre und Erziehungldquo an Besonshyders haumlufig vertreten ist darunter die Berufsshyhauptgruppe bdquoMedizinische Gesundheitsberushyfeldquo (81) mit den Taumltigkeitsgruppen 81212 81301 und 81302

Die houmlchsten Betroffenenraten sowie die meisten AU-Faumllle und AU-Tage sind jedoch in der Taumltigkeitsgruppe bdquoBerufe im Dialogmarkeshytingldquo (92122) zu verzeichnen das heiszligt in Beshyrufen mit uumlberwiegender Taumltigkeit fuumlr Call-Center Service- und Kundenhotlines

Die Berufsgruppen die haumlufig unter den TK-Versicherten vertreten sind und welche die geringsten Betroffenenraten in Bezug auf Arshybeitsunfaumlhigkeiten mit einer Diagnose von Depressionen aufweisen sind uumlberwiegend Berufsgruppen die besonders komplexe Taumlshytigkeiten ausuumlben Fuumlnf von den zehn Berufsshygruppen mit niedrigen Betroffenenraten sind dem Berufsbereich bdquoRohstoffgewinnung Proshyduktion und Fertigungldquo (Berufsbereich 2) zushyzuordnen

Nach diesen Auswertungen scheinen Berufsshygruppen mit weniger komplexen Taumltigkeiten ndash vorrangig im gesundheitlichen oder sozialen Bereich ndash deutlich staumlrker von Depressionen betroffen zu sein als eher technisch und akashydemisch orientierte Berufe mit houmlheren Qualishyfikationsanforderungen

14 ǀ Depressionsatlas

-

-

4

6

8

Arbeitsunfaumlhigkeiten mit Depressionen nach Berufen 2013 (fuumlnfstellige KldB) Berufe mit hohen sowie mit geringen Betroffenenraten

Rang Taumltigkeitsgruppen KldB 2010 fuumlnfstellig AU Faumllle je 100 VJ

AU Tageje 100 VJ

Betr []

1 92122 Berufe im Dialogmarketing - fachlich ausgerichtete Taumltigkeiten

415 277 368

2 82102 Berufe in der Altenpflege (ohne Spezialisierung) shyfachlich ausgerichtete Taumltigkeiten

327 247 345

3 82101 Berufe in der Altenpflege (ohne Spezialisierung) shyHelfer-Anlerntaumltigkeiten

309 215 320

83112 Berufe in der Kinderbetreuung und -erziehung - fach- 274 162 274 lich ausgerichtete Taumltigkeiten

5 81301 Berufe in der Gesundheits- und Krankenpflege (ohne Spezialisierung) - Helfer-Anlerntaumltigkeiten

272 188 260

73202 Berufe in der oumlffentlichen Verwaltung (ohne Speziali- 261 141 249 sierung) - fachlich ausgerichtete Taumltigkeiten

7 83124 Berufe in der Sozialarbeit und Sozialpaumldagogik - hoch komplexe Taumltigkeiten

244 160 246

81302 Berufe in der Gesundheits- und Krankenpflege (ohne 246 151 246 Spezialisierung) - fachlich ausgerichtete Taumltigkeiten

9 53112 Berufe im Objekt- Werte- und Personenschutz - fachshylich ausgerichtete Taumltigkeiten

246 143 238

10 81212 Medizinisch-technische Berufe im Laboratorium - 241 109 230 fachlich ausgerichtete Taumltigkeiten

hellip hellip hellip

91 71324 Berufe in der Unternehmensberatung ndash 091 46 087 hoch komplexe Taumltigkeiten

92 27304 Berufe in der technischen Produktionsplanung und shysteuerung - hoch komplexe Taumltigkeiten

084 43 084

93 26304 Berufe in der Elektrotechnik (ohne Spezialisierung) - 082 57 079 hoch komplexe Taumltigkeiten

94 25104 Berufe in der Maschinenbau- und Betriebstechnik (ohne Spezialisierung) - hoch komplexe Taumltigkeiten

080 42 079

95 71104 Geschaumlftsfuumlhrerinnen und Vorstaumlnde ndash 066 68 077 hoch komplexe Taumltigkeiten

96 27103 Berufe in der technischen Forschung und Entwicklung (ohne Spezialisierung) - komplexe Spezialistentaumltigk

080 44 075

97 27104 Berufe in der technischen Forschung und Entwicklung 073 38 072 (ohne Spezialisierung) - hoch komplexe Taumltigkeiten

98 81404 AumlrzteAumlrztinnen (ohne Spezialisierung) - hoch komshyplexe Taumltigkeiten

074 43 072

99 43414 Berufe in der Softwareentwicklung - hoch komplexe 072 44 068 Taumltigkeiten

100 84304 Berufe in der Hochschullehre und -forschung - hoch komplexe Taumltigkeiten

058 29 055

Erwerbspersonen insgesamt 163 105 160

Tabelle 4 (Erwerbspersonen TK nicht standardisierte Rohwerte)

Depressionsatlas ǀ 15

-

-

Arbeitsunfaumlhigkeit nach Schulabschluss Betroffenenraten in Zusammenhang mit Deshypressionen mit zunehmender Schulbildung

Im Jahr 2013 wurden pro 100 Versicherungs- zuruumlckgehen Aumlhnliches gilt auch fuumlr die AUshyjahre 163 AU-Faumllle und 104 AU-Tage mit ei- Tage bei einer Diagnose von Depressionen ner Diagnose von Depressionen bei Erwerbs- wobei hier die Anzahl der Tage in der Gruppe personen der TK ermittelt Die Betroffenenra- der Erwerbspersonen ohne Schulabschluss te lag bei den TK-versicherten Erwerbsperso- etwas niedriger liegt als bei den Erwerbspershynen bei 159Prozent sonen mit Haupt- beziehungsweise Volksshy

schulabschluss und erst mit steigendem Bei Darstellung der Kennzahlen nach Schul- Schulabschluss wieder absinkt abschluss wird deutlich dass AU-Faumllle und

Arbeitsunfaumlhigkeit mit Depressionen nach Schulabschluss 2013

Schulabschluss AU Faumllle je 100 VJ

AU Tageje 100 VJ

Betroffene [Rate in ]

Haupt-Volksschulabschluss 194 115 190 Mittlere Reife oder gleichwertiger Abshyschluss

178 103 174

AbiturFachabitur 128 73 125 Abschluss unbekannt 168 105 168

Gesamt 163 104 159

Tabelle 5 (Erwerbspersonen TK 2013 standardisiert)

Arbeitsunfaumlhigkeit nach Ausbildung

Auch mit steigendem beruflichem Ausbil- Depressionen sind demnach keinesfalls nur dungsabschluss gehen sowohl die AU-Tage Erkrankungen der houmlheren Bildungsschichshyund AU-Faumllle mit einer Diagnose von Depresshy ten sondern kommen stattdessen sogar haumlushysionen als auch die Betroffenenraten zuruumlck figer bei Erwerbspersonen mit niedrigerem Schul- oder Ausbildungsabschluss vor

Arbeitsunfaumlhigkeiten mit Depressionen nach Ausbildung 2013

Ohne beruflichen Ausbildungsabschluss

Abschluss einer anerkannten Berufsausbildung

Meister-Techniker- oder gleichwertiger Fachschulabschluss

Bachelor

DiplomMagisterMasterStaatsexamen

Promotion

Abschluss unbekannt

113

104

83

78

63

36

104

207

176

151

128

111

067

153

AU-Tage je 100 VJ

AU-Faumllle je 100 VJ

16 ǀ Depressionsatlas

Abbildung 5 (Erwerbspersonen TK 2013 standardisiert unterschiedliche Achsendarstellung fuumlr Fall- beziehungsweise Tagesangaben)

- -

- -

-

-

Arbeitsunfaumlhigkeit nach Leitungsfunktion

Neben der Schul- und Berufsausbildung hat auch die derzeitige Stellung im Beruf Einfluss auf das Arbeitsunfaumlhigkeitsgeschehen

In der vierten Stelle der Klassifikation der Beshyrufe 2010 ist festgehalten ob die berufliche Taumltigkeit eine Aufsichts- oder Leitungsposition umfasst Bei Auswertung der Arbeitsunfaumlhigshykeitsdaten im Hinblick auf dieses Merkmal wird deutlich dass Erwerbspersonen in Fuumlhshyrungs- oder Leitungspositionen diagnoseunshyabhaumlngig etwas seltener von Arbeitsunfaumlhigshykeiten betroffen sind als Erwerbspersonen ohne Fuumlhrungs- oder Leitungsposition Nicht nur die Betroffenenraten sind mit 478 Prozent gegenuumlber 54 Prozent geringer sondern es wurden auch weniger AU-Faumllle und -Tage bei Personen in Fuumlhrungs- oder Leitungspositioshynen dokumentiert

Grundsaumltzlich trifft diese Aussage auch auf Erkrankungen mit Depressionen im Sinne der ICD-Diagnosen F32 und F33 zu

Bei gleichartigen Auswertungen zur ICD-Diagnose Z73 die im Falle eines sogenannshyten bdquoBurnoutsldquo kodiert werden kann faumlllt auf dass Fuumlhrungskraumlfte von dieser Diagnose nashyhezu genauso oft betroffen sind wie Erwerbsshypersonen ohne Fuumlhrungsposition Die durchshyschnittliche Anzahl der AU-Tage bei Fuumlhshyrungskraumlften liegt sogar etwas houmlher als bei Erwerbspersonen ohne Personalverantworshytung

Kosten von Arbeitsunfaumlhigkeit mit Deshypressionen

In Anlehnung an Berechnungen der Bundesshyanstalt fuumlr Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin (BAuA) zu volkswirtschaftlichen Kosten durch Arbeitsunfaumlhigkeit5 soll an dieser Stelle eine grobe Einschaumltzung der Kosten die aufgrund von Arbeitsunfaumlhigkeiten mit Depressionen im Sinne der ICD-Diagnosen F32 und F33 entshystehen vorgenommen werden Dabei wird in diesem Kontext zunaumlchst nur auf sogenannte Produktionsausfallkosten eingegangen

Eine Grundlage fuumlr die Berechnungen bilden die im Rahmen der volkswirtschaftlichen Geshysamtrechnung vom Statistischen Bundesamt veroumlffentlichten Zahlen zu durchschnittlichen monatlichen Arbeitnehmerentgelten in einzelshynen Kalenderjahren6 (im Sinne von Bruttoloumlhshynen und -gehaumlltern zuzuumlglich der Sozialversishycherungsbeitraumlge der Arbeitgeber) Aus dieshysen monatlichen Entgelten die nach Angaben des Statistischen Bundesamtes 2000 bis 2013 von 2601 Euro auf 3151 Euro stiegen wurden zunaumlchst durchschnittliche kalendershytaumlgig faumlllige Entgelte (zwischen 8551 Euro und 10359 Euro) ermittelt die anschlieszligend zur Bewertung von Kosten fuumlr einzelne Fehlshytage herangezogen wurden

Wie bereits zuvor erlaumlutert und auch der Abshybildung 6 zu entnehmen stieg die Zahl der AU-Tage mit Diagnosen von Depressionen vom Jahr 2000 bis zum Jahr 2012 unterbroshychen von einem leichten Ruumlckgang im Jahr 2006 an Entsprechend nahmen auch die Kosten im Zusammenhang mit Depressionen im gleichen Zeitraum zu Dabei summieren sich die Effekte der zunehmenden Fehlzeiten

Arbeitsunfaumlhigkeit mit Depressionen nach Stellung im Berufsleben 2013

ICD 10 Code ICD 10 Diagnose Leitungsfunktion AU Faumllle je 100 VJ

AU Tageje 100 VJ

Betroffene [Rate in ]

A00-Z99 alle Diagnosen Aufsichtskraft ndash nein Aufsichtskraft - ja

11848 9230

1452 1143

5405 4781

F32 F33 Depressionen Aufsichtskraft ndash nein Aufsichtskraft - ja

159 127

93 85

156 131

Z73 Probleme mit Bezug auf Schwierigkeiten bei der Lebensbewaumlltigung

Aufsichtskraft ndash nein Aufsichtskraft - ja

027 026

10 12

027 026

Tabelle 6 (Erwerbspersonen TK 2013 standardisiert)

5 Bundesanstalt fuumlr Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin (2014) Volkswirtschaftliche Kosten durch Arbeitsunfaumlshyhigkeit 2012 URL httpwwwbauadedeInformationenshyfuer-die-PraxisStatistikenArbeitsunfaehigkeit Kostenhtml

6 Statistisches Bundesamt Volkswirtschaftliche Gesamtshyrechnungen Fachserie 18 Reihe 15 URL httpswwwdestatisdeDEPublikationenThematischVo lkswirtschaftlicheGesamtrechnungshyenInlandsproduktInlandsproduktsberechnungLangeRei henhtml

Depressionsatlas ǀ 17

Kosten

Veranschlagt man pro Fehltag 2013 durchshy

schnittliche Arbeitshynehmerentgelte in Houmlshy

he von 10359 Euro ergeben sich nach Hochrechnung von

TK-Ergebnissen auf alshyle Arbeitnehmer in

Deutschland fuumlr 2013 Produktionsausfallkosshy

ten aufgrund von Deshypressionen in Houmlhe

von rund 4 Milliarden Euro

mit Diagnosen von Depressionen und des Anstiegs der durchschnittlichen Arbeitnehshymerentgelte

Der leichte Ruumlckgang der Fehlzeiten mit Deshypressionen von 2012 nach 2013 wird im Hinshyblick auf die Arbeitgeberkosten durch den Anstieg des durchschnittlichen Arbeitnehmershyentgeltes aufgehoben

Pro 100 Erwerbspersonen beliefen sich die hier uumlberschlaumlgig ermittelten Kosten fuumlr Arshybeitsausfaumllle aufgrund von Depressionen im Jahr 2013 auf 10756 Euro was durchschnittshylichen Kosten von knapp 108 Euro je Ershywerbsperson und Jahr entspricht Hochgeshyrechnet auf die 378 Millionen Arbeitnehmer in Deutschland ergeben sich damit fuumlr 2013 Kosten von 407 Milliarden Euro

Noch deutlich houmlhere Kosten wuumlrden resultieshyren sofern man fuumlr jeden erfassten Fehltag als Ausfall die vom Statistischen Bundesamt fuumlr 2013 ausgewiesene durchschnittliche Bruttowertschoumlpfung je Erwerbstaumltigen in Houmlshyhe von 180 Euro je Kalendertag (bezieshyhungsweise 66448 Euro pro Jahr) ansetzt undoder die hier gefundenen Ausfaumllle nicht nur auf Arbeitnehmer sondern gleichartig auf alle Erwerbstaumltigen (inklusive Selbststaumlndishygen) hochrechnet

Weitgehend zwangslaumlufig wird bei den hier dargelegten Hochrechnungen davon ausgeshygangen dass die jetzt bei TK-versicherten Erwerbspersonen festgestellten Fehlzeiten in vergleichbarem Umfang auch bei anderen Arshybeitnehmern oder Erwerbstaumltigen in Deutschshyland anfallen Aufgrund der Vielzahl von Beshyschaumlftigten aus technischen Berufen mit einer Mitgliedschaft in der TK die in der Regel unshyterdurchschnittliche Fehlzeiten mit der Diagshynose von Depressionen aufweisen duumlrften die realen Fehlzeiten mit Depressionen in Deutschland auf der Basis von TK-Daten tenshydenziell eher unterschaumltzt werden

Grundsaumltzlich nicht beruumlcksichtigt wurden zushydem insbesondere Einschraumlnkungen der Proshyduktivitaumlt durch Depressionen die auch ohne eine (gemeldete) Abwesenheit der betroffeshynen Mitarbeiter am Arbeitsplatz resultieren koumlnnen

Kosten von Arbeitsunfaumlhigkeiten mit Depressionen 2000 bis 2013

AU-T

age

je 1

00 V

J

140

120

100

80

60

40

20

0

10756 10705 AU-Tage 9944

Arbeitnehmerentgelt 9435

7849

6521 6432 6845 6069 6211 5918

5580 5465 5269

2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 2008 2009 2010 2011 2012 2013

Jahr

12000

10000

8000

6000

4000

2000

0

Arbeitnehmerentgelt je 100 VJ [euro]

18 ǀ Depressionsatlas

Abbildung 6 (Erwerbspersonen TK 2013 standardisiert)

Arbeitsunfaumlhigkeit mit weiteren Diagnosen

Neben Depressionen gehen weitere psychishysche Erkrankungen mit einer aumlhnlichen Ershyschoumlpfungssymptomatik einher So zeigen zum Beispiel Personen mit einem sogenannshyten bdquoBurnout-Syndromldquo oder einer Neurastheshynie unter Umstaumlnden aumlhnliche Symptome wie Personen mit einer Depression im Sinne der ICD-Diagnosen F32 und F33

In allen Faumlllen fuumlhlt sich der Patient uumlbermaumlshyszligig belastet und ist nicht mehr oder nur einshygeschraumlnkt in der Lage seinen beruflichen und privaten Verpflichtungen nachzukommen

Diagnose Burnout-Syndrom

Haumlufig diskutiert wird im Zusammenhang miteiner beruflichen Uumlberlastung insbesondere das Burnout-Syndrom ndash das bdquoAusgebranntshyseinldquo Hiermit ist das Ergebnis einer anhaltenshyden Uumlberlastungssituation im beruflichen oder privaten Umfeld gemeint die schlieszliglich in eishyne andauernde Erschoumlpfung muumlndet Im schlimmsten Fall kann es zu einem voumllligen psychischen Zusammenbruch kommen

Das Burnout-Syndrom wird aus fachaumlrztlicher Sicht zumeist nicht als psychische Krankheit verstanden Eher werden die mit dem Burnshyout-Syndrom verbundenen Umstaumlnde als Rishysikofaktoren fuumlr die Entwicklung psychischer Erkrankungen im engeren Sinne betrachtet

Fuumlr die mit dem Burnout-Syndrom einhergeshyhenden Beschwerden ist innerhalb der ICD-Klassifikation der Code Z73 bdquoProbleme mit Bezug auf Schwierigkeiten bei der Lebensshybewaumlltigungldquo aus dem ICD-Kapitel XXI bdquoFakshytoren die den Gesundheitszustand beeinflusshysenldquo (Z00ndashZ99) vorgesehen

Das Burnout-Syndrom im Sinne der ICD-Diagnose Z73 spielt im AU-Geschehen mit durchschnittlich lediglich zehn AU-Tagen je 100 Versicherungsjahre und einer Betroffeshynenrate von 027 Prozent eine sehr untergeshyordnete Rolle Auf diesem sehr niedrigen Nishyveau uumlbertraf der relative Anstieg der Fehlzeishyten unter dieser Diagnose seit 2000 allerdings die bereits zuvor beschriebene Zunahme der Fehlzeiten mit Depressionen im selben Zeitshyraum noch erheblich

Waumlhrend im Jahr 2013 gut zehn AU-Tage pro 100 Versicherungsjahre auf diese Diagnose entfielen war es im Jahr 2000 noch nicht einmal ein AU-Tag pro 100 Versicherungsjahshyre Dabei ist es seit dem Jahr 2011 in dem die AU-Tage unter der Diagnose Z73 mit rund 13 Tagen pro 100 Versicherungsjahre den bislang houmlchsten Wert erreicht hatten sogar wieder zu einem leichten Ruumlckgang der

dokumentierten Fehlzeiten mit dieser Diagnoshyse gekommen

Alters- und geschlechtsspezifische Werte zeishygen eine aumlhnliche Verteilung wie bei Depresshysionen im Sinne der ICD-Diagnosen F32 und F33 So sind Frauen in allen Altersgruppen deutlich staumlrker betroffen als Maumlnner Bei beishyden Geschlechtern steigen die Betroffenheitsshyraten bis zur Altersgruppe der 55- bis 59shyJaumlhrigen stetig an Erst die 60- bis 64shyJaumlhrigen sind wieder etwas weniger betroffen Dabei ist der prozentuale Anstieg bei Maumlnshynern aufgrund des niedrigeren Ausgangsnishyveaus noch deutlicher Hier steigen die Beshytroffenenraten von 0098 auf 0232Prozent an was einer Zunahme um 137 Prozent beshyziehungsweise den Faktor 24 gleichkommt Bei Frauen ist von der juumlngsten zur zweitshyhoumlchsten Altersgruppe ein altersabhaumlngiger Anstieg der Betroffenenraten um 131 Prozent auszumachen

Die Arbeitsunfaumlhigkeitstage nehmen geshyschlechtsunabhaumlngig mit steigendem Alter zu Fuumlr Maumlnner und Frauen ist dabei ein aumlhnlishycher Anstieg zu beobachten Die Zunahme der dokumentierten AU-Tage betraumlgt 14 Tage bei den Maumlnnern und 15 Tage bei den Fraushyen wobei der Wert in der untersten Altersshygruppe der 15- bis 19-jaumlhrigen Maumlnner einen Tag und bei Frauen vier Tage betraumlgt

Neurasthenie

Die ICD-Diagnose Neurasthenie (F48) beshyschreibt ebenfalls eine anhaltende Erschoumlpshyfung oder Ermuumldung Staumlrker als beim Burnshyout-Syndrom stehen jedoch innere Ursachen im Vordergrund auch kann eine Unterfordeshyrung im Sinne von monotonen Anforderungen Ursache der Erkrankung sein Historisch war diese Diagnose besonders Anfang des 20 Jahrhunderts mit einsetzender Industrialisieshyrung von erheblicher Bedeutung wurde aber in juumlngerer Zeit besonders in Faumlllen von starshyker beruflicher Uumlberlastung teilweise durch die Diagnose des Burnout-Syndroms ersetzt

Dennoch ist festzustellen dass die ICD-Diagnose bdquoNeurasthenieldquo (F48) in den vershygangenen Jahren immer haumlufiger gestellt wird So betrug die Betroffenenrate im Jahr 2000 034 Prozent und stieg bis zum Jahr 2013 auf 085 Prozent an Waumlhrend im Jahr 2000 durchschnittlich noch knapp zehn AU-Tage pro 100 Versicherungsjahre mit dieser Diagnose dokumentiert wurden waren es im Jahr 2013 schon mehr als 22 Tage Im Vershygleich zu Depressionen mit durchschnittlich 103 AU-Tagen pro 100 Versicherungsjahre im Jahr 2013 hat diese Erkrankung aber eine eher geringere Bedeutung

Burnout-Syndrom

Das Burnout-Syndrom wird von Fachaumlrzten zumeist nicht als eishygenstaumlndiges Krankshyheitsbild angesehen entsprechend kann es in der ICD 10 lediglich mit dem Schluumlssel Z73 aus dem Kapitel XXI bdquoFaktoren die den Geshysundheitszustand beshyeinflussenldquo kodiert werden Trotz erheblishycher Zunahmen bis 2011 spielten Arbeitsshyunfaumlhigkeiten mit Anshygabe des Codes Z73 auch 2013 eine eher untergeordnete Rolle

Depressionsatlas ǀ 19

Relative Veraumlnderungen von Fehlzeiten mit Erschoumlpfungsdiagnosen 2000 bis 2013

Rel

ativ

e Ve

raumlnd

erun

g(W

ert i

m Ja

hr 2

000

= 10

0)

1600

1400

1200

1000

800

600

400

200

0

AU-Tage Z73 AU-Tage F48 AU-Tage F32 F33 AU-Tage A00-Z99

2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 2008 2009 2010 2011 2012 2013

Jahr

Abbildung 7 (Erwerbspersonen TK 2013 standardisiert)

Arbeitsunfaumlhigkeiten mit Diagnose Z73 nach Geschlecht und Alter 2013

05 19 20Betr Frauen

18 Betr Maumlnner 17

04

4

5

7

9

11

14 15

1 2

3 4

7

10 9 11

13

15

0

5

10

15

AU-Tage Frauen

AU-Tage Maumlnner

Betro

ffene

03

AU-Tage je 100 VJ

02

01

00 15-19 20-24 25-29 30-34 35-39 40-44 45-49 50-54 55-59 60-64

Altersgruppe

Abbildung 8 (Erwerbspersonen TK 2013)

20 ǀ Depressionsatlas

-

Verordnung vonAntidepressiva Antidepressiva sind Arzneimittel die vorranshygig aber nicht ausschlieszliglich zur Behandlung von Depressionen eingesetzt werden Ausshywertungen zu Verordnungen von Antidepresshysiva koumlnnen in erster Linie Informationen zur Einschaumltzung von Haumlufigkeit und Umfang der medikamentoumlsen Therapie von Depressionen liefern Durch das verhaumlltnismaumlszligig spezifische Anwendungsspektrum von Antidepressiva ndash namentlich die vorrangige Verordnung bei Depressionen ndash kann mit gewissen Einshyschraumlnkungen aus den Ergebnissen zu Vershyordnungen auch auf das Vorliegen von psyshychischen Problemen im Sinne von Depressioshynen geschlossen werden

Im Zusammenhang mit den vorausgehend dargestellten Auswertungen zu Arbeitsunfaumlshyhigkeiten ist dies insofern von Interesse als dass keinesfalls davon auszugehen ist dass jede Erwerbsperson mit Depressionen auch mit der expliziten Nennung einer entspreshychenden Diagnose arbeitsunfaumlhig gemeldet

wird und dann in den Daten zu Arbeitsunfaumlshyhigkeiten identifiziert werden kann Ein Teil der von (leichteren) Depressionen betroffenen Erwerbspersonen duumlrfte innerhalb von uumlblishycherweise betrachteten Jahreszeitraumlumen uumlberhaupt nicht arbeitsunfaumlhig gemeldet sein bei einem anderen Teil duumlrfte die Meldung unshyter einer anderen eventuell weniger stigmatishysierenden Diagnose erfolgen In beiden Faumlllen koumlnnten Informationen zu gegebenenfalls verabreichten Antidepressiva die einzigen Hinweise auf gesundheitliche Probleme im Sinne von Depressionen sein

Tabelle 7 liefert detaillierte Informationen zur Verordnung von Antidepressiva bei Erwerbsshypersonen im Jahr 2013 Zur besseren Einordshynung dieser Verordnungen in das Gesamtshyarzneimittelverordnungsgeschehen werden auch Kennzahlen zu uumlbergeordneten Arzneishymittelgruppen auf unterschiedlichen Ebenen des ATC-Klassifikationssystems genannt

Verordnung von Antidepressiva sowie von weiteren Arzneimitteln 2013

Maumlnner Frauen Gesamt

ATC Code

Wirkstoff DDD

pro Jahr

Betr []

DDD pro

Betr

DDD pro

Jahr

Betr []

DDD pro

Betr

DDD pro

Jahr

Betr []

DDD pro

Betr

A-V Alle Wirkstoffe 23278 6629 35115 22601 7768 29094 22966 7154 32103 N Nervensystem 1678 1395 12028 2415 2034 11872 2017 1689 11942

N05 N06

Psychopharmaka 1191 565 21098 1837 958 19174 1489 746 19959

N06A Antidepressiva 978 438 22353 1623 784 20700 1275 597 21353 N06AA04 Clomipramin 005 004 13773 007 005 13193 006 004 13457 N06AA05 Opipramol 054 073 7360 100 147 6817 075 107 7018 N06AA06 Trimipramin 014 030 4739 024 059 4035 019 043 4297 N06AA09 Amitriptylin 037 043 8527 069 095 7186 051 067 7649 N06AA12 Doxepin 020 029 6940 023 041 5586 021 034 6196 N06AA21 Maprotilin 001 001 10167 001 001 10573 001 001 10381 N06AB03 Fluoxetin 047 017 26798 129 048 26866 084 031 26846 N06AB04 Citalopram 256 113 22704 426 194 21897 334 150 22224 N06AB05 Paroxetin 050 019 26680 066 027 24305 057 023 25371 N06AB06 Sertralin 080 026 31177 143 047 30479 109 035 30750 N06AB10 Escitalopram 050 020 25237 084 035 23886 065 027 24420 N06AP01 Johanniskraut 031 018 17632 079 047 16809 053 031 17061 N06AP51 Johanniskraut

Kombinationen 000 000 1026 000 000 1643 000 000 1532

N06AX11 Mirtazapin 093 075 12327 088 095 9280 091 084 10746 N06AX16 Venlafaxin 143 050 28820 229 083 27773 183 065 28205 N06AX21 Duloxetin 027 014 18849 056 030 18764 040 021 18794 Substanz kann seit Wegfall der Erstattung von Verordnungen rezeptfrei erhaumlltlicher Arzneimittel seit 2004 nur in Ausnahmefaumlllen zu Lasten einer geshy

setzlichen Krankenkasse abgerechnet werden

Tabelle 7 (Erwerbspersonen TK 2013 standardisiert Angaben bezogen auf Personen mit Versicherung am 1 Januar des Jahres)

Depressionsatlas ǀ 21

Antidepressiva

6 Prozent aller Ershywerbspersonen erhielshy

ten 2013 mindestens eine Antidepressiva-

Verordnung Je Ershywerbsperson wurden innerhalb des Jahres

durchschnittlich 1275 Tagesdosen verordshy

net

Die 6 Prozent beshytroffenen Erwerbspershysonen erhielten damit innerhalb des Jahres

durchschnittlich jeweils 214 Tagesdosen

Aufgefuumlhrt wird zum einen die Zahl der durchshyschnittlich je Erwerbsperson jaumlhrlich verordneshyten bdquoDefined Daily Dosesldquo (DDD) Eine defishynierte Tagesdosis bezeichnet dabei die nach pharmakologischen Kriterien festgelegte Subshystanzmenge die zur Behandlung einer Pershyson mit einem Praumlparat unter uumlblichen Umshystaumlnden fuumlr einen Zeitraum von einem Tag ausreicht ndash fuumlr die durchgaumlngige Behandlung einer Person uumlber ein Jahr waumlren also beishyspielsweise 365 DDD erforderlich

Neben definierten Tagesdosen werden zum anderen auch die Raten der von den genannshyten Arzneiverordnungen innerhalb eines Jahshyres betroffenen Erwerbspersonen (in Prozent) sowie die durchschnittliche Anzahl der vershyordneten Tagesdosen bezogen ausschlieszliglich auf diese Betroffenen ausgewiesen

Im Jahr 2013 wurden uumlber alle ATC-Gruppen je Erwerbsperson insgesamt im Mittel rund 230 definierte Tagesdosen verordnet

Antidepressiva finden sich in der Wirkstoffshygruppe N bdquoNervensystemldquo der ATC-Klassifikashytion Mit 202 DDD pro Jahr betraumlgt der Anteil der definierten Tagesdosen dieser Arzneimitshytelgruppe an den verordneten Tagesdosen alshyler Wirkstoffe geschlechtsuumlbergreifend knapp 9Prozent

Die mengenmaumlszligig relevantesten Arzneimitshytelgruppen die zur Behandlung von Erkranshykungen des Nervensystems eingesetzt wershyden sind Psycholeptika (N05) sowie Psychoshyanaleptika (N06) Die beiden Gruppen umfasshysen gemeinsam genau diejenigen Medikashymente die typischerweise als Psychopharshymaka bezeichnet werden Ihnen sind mit 149 DDD pro Jahr rund 74 Prozent der verordneshyten Tagesdosen aller Arzneiverordnungen zur Behandlung des Nervensystems zuzuordnen

Im Zusammenhang mit dem Thema bdquoDepresshysionldquo interessieren besonders die Arzneimitshytel die typischerweise bei der medikamentoumlshysen Therapie von Depressionen eingesetzt werden ndash die Gruppe der bdquoAntidepressivaldquo (N06A)

Im Jahr 2013 hatten Antidepressiva mit einem Verordnungsvolumen von durchschnittlich knapp 13 Tagesdosen je Person einen Anteil von etwa 6 Prozent an allen verordneten Tashygesdosen bei Erwerbspersonen Von der Verordnung (mindestens) eines Antidepressishyvums waren 2013 knapp 6 Prozent der Ershywerbspersonen betroffen Betroffene erhielten dabei innerhalb des Jahres durchschnittlich rund 214 Tagesdosen an Antidepressiva also eine Arzneimittelmenge die in gewoumlhnlicher Dosierung fuumlr die Behandlung uumlber mehr als die Haumllfte eines Jahres ausreichen wuumlrde Anshytidepressiva duumlrften demnach regelmaumlszligig

uumlber laumlngere Zeitraumlume von mehreren Monashyten verordnet werden7

Wirkstoffbezogene Auswertungen und damit Auswertungen zu maximal differenzierten sieshybenstelligen ATC-Codes zeigt Abbildung 12 zu denjenigen Arzneimitteln aus der Gruppe der Antidepressiva die entweder im aktuellen Auswertungsjahr 2013 oder zu Beginn des Auswertungszeitraums im Jahr 2000 die vershyordnungsrelevantesten Einzelsubstanzen waren

Der Wirkstoff mit dem houmlchsten Verordnungsshyvolumen bei Maumlnnern und Frauen war im Jahr 2013 Citalopram (Handelsname zum Beispiel Citalopram durareg Citalopram ALreg ATC-Code N06AB04) Allein auf diesen einen Wirkstoff entfiel ein Anteil von 26 Prozent der verordneshyten Tagesdosen der Antidepressiva Weitere Wirkstoffe mit einem hohen Anteil an den An-tidepressiva-Verordnungen sind die Wirkstoffe Venlafaxin (Handelsname zum Beispiel Venlafaxin Heumannreg Venlafaxin AAAreg) Sertralin (Handelsname zum Beispiel Sertrashylin BASICSreg Sertralin Aurobindoreg) Mirtazapin (Handelsname zum Beispiel Mirtazapin Heumannreg Mirtazapin STADAreg) und Fluoxetin (Handelsname zum Beispiel Fluoxetin HEXALreg Fluoxetin betareg)

Die Verordnungsraten bei Frauen sind hinshysichtlich der meisten Wirkstoffe merklich houmlshyher als bei Maumlnnern Betroffene Frauen erhalshyten dabei von den uumlberwiegend verordneten Wirkstoffen allerdings im Verordnungsfall durchschnittlich eine etwas geringere Zahl an definierten Tagesdosen als Maumlnner Dies koumlnnte sowohl durch eine kuumlrzere Behandshylungsdauer als auch durch eine durchschnittshylich geringere Dosierung der Wirkstoffe bei Frauen im Vergleich zu Maumlnnern bedingt sein

Verordnung nach Alter und Geschlecht

Die vorangehenden Tabellen zeigen bereits dass die Verordnung von Arzneimitteln in Abshyhaumlngigkeit vom Geschlecht variiert Im Weiteshyren wird den alters- und geschlechtsabhaumlngishygen Unterschieden besonders im Hinblick auf die Verordnung von Antidepressiva nachgeshygangen

Im Jahr 2013 erhielten 44Prozent der Maumlnner und 78 Prozent der Frauen Antidepressiva

7 Genauere Aussagen zu medikamentoumlsen Behandlungsshyepisoden waumlren erst nach Auswertungen zu Betroffenen uumlber laumlngere Beobachtungszeitraumlume moumlglich auf die im Rahmen der vorliegenden eher allgemeinen Bearbeitung des Themas Depressionen verzichtet wurde

22 ǀ Depressionsatlas

-

Wirkstoffuumlbergreifend wurden Maumlnnern dabei im Jahr 2013 knapp zehn definierte Tagesdoshysen Antidepressiva verordnet waumlhrend Frauen gut 16 Tagesdosen Antidepressiva erhielten Frauen waren damit 18 Mal haumlufiger als Maumlnner von den Verordnungen betroffen und bekamen 66Prozent mehr Tagesdosen an Antidepressiva als Maumlnner

Abbildung 9 zum Verordnungsvolumen von Antidepressiva zeigt vergleichbare Geshyschlechtsunterschiede fuumlr alle Altersgruppen wobei relative Unterschiede in den juumlngeren

Altersgruppen mit dem geringsten Verordshynungsvolumen am staumlrksten ausgepraumlgt sind

Geschlechtsunabhaumlngig steigt das Verordshynungsvolumen von Antidepressiva altersabshyhaumlngig stetig an

Der groumlszligte Wert wird in der Altersgruppe der 55- bis 59-Jaumlhrigen erreicht In der houmlchsten Altersgruppe der 60- bis 64-Jaumlhrigen findet sich dann wieder ein leichter Ruumlckgang Fuumlr Frauen ist von der niedrigsten bis zur zweitshyhoumlchsten Altersgruppe ein etwa achtfacher

Verordnungsvolumen Antidepressiva nach Geschlecht und Alter 2013

DDD

pro

Vers

iche

rung

sJah

r

25

20

15

Frauen

Maumlnner 10

5

0

Altersgruppe

15-19 20-24 25-29 30-34 35-39 40-44 45-49 50-54 55-59 60-64

Abbildung 9 (Erwerbspersonen TK 2013)

Antidepressiva Verordnung nach Geschlecht und Alter 2013

116

162

197 212 219 216 210 210 208

197

116

168

209 229 231 229 227 232 229

209

0

50

100

150

200

250

300

0

2

4

6

8

10

12

14

15-19 20-24 25-29 30-34 35-39 40-44 45-49 50-54 55-59 60-64

DDD pro Betroffenem

Betro

ffene

Betr Frauen Betr Maumlnner DDD Frauen DDD Maumlnner

Altersgruppe

Abbildung 10 (Erwerbspersonen TK 2013)

Depressionsatlas ǀ 23

-

Verordnungstrend

Von 2000 bis 2013 ist der Anteil der mit Antishydepressiva behandelshyten Erwerbspersonen von 41 auf 6 Prozent

gestiegen zugleich hat sich die bei Betroffeshynen durchschnittlich

verordnete Menge an Tagesdosen von 106 auf 214 DDD in etwa

verdoppelt

Die Zahl der verordneshyten Tagesdosen ist

damit um den Faktor 274 gestiegen und hat

sich nahezu verdreishyfacht

Anstieg des Verordnungsvolumens (von 33 auf 263 DDD) zu verzeichnen waumlhrend der relative Anstieg der Werte bei Maumlnnern aufshygrund des niedrigen Ausgangswertes von 12 Tagesdosen in der juumlngsten Altersgruppe auf 16 Tagesdosen in der zweithoumlchsten Altersshygruppe sogar noch staumlrker ist

Die in Abbildung 10 dargestellte Betroffenen-rate beschreibt den prozentualen Anteil der Versicherten die mindestens eine Arzneivershyordnung dieser Wirkstoffgruppe erhalten hashyben Aumlhnlich wie die Anzahl der Tagesdosen pro Versicherungsjahr steigen die Betroffeshynenraten bei beiden Geschlechtern bis zum Alter von 55 bis 59 Jahren an und sinken erst in der houmlchsten Altersgruppe der uumlber 60shyJaumlhrigen wieder leicht ab Die Betroffenenrashyten sind bei Frauen nahezu aller Altersgrupshypen fast doppelt so hoch wie bei Maumlnnern

Wie in vorangehenden Auswertungen bereits festgestellt erhalten betroffene Maumlnner alshytersuumlbergreifend mehr definierte Tagesdosen Antidepressiva als Frauen Juumlngeren beshytroffenen Maumlnnern und Frauen werden wenishyger Tagesdosen als Aumllteren verordnet was auf kuumlrzere Behandlungszeitraumlume mit Antishydepressiva hindeuten koumlnnte So wuumlrde die durchschnittlich in der juumlngsten Altersgruppe verordnete Anzahl Tagesdosen nur fuumlr eine weniger als vier Monate dauernde Behandshylung mit Antidepressiva ausreichen waumlhrend die Tagesdosen in den houmlheren Altersgrupshypen eine durchgaumlngige Behandlung von mehr als sieben Monaten ermoumlglichen wuumlrden

Verordnungen im Zeitverlauf

Waumlhrend bei vorangehenden Auswertungen Arzneiverordnungen im Jahr 2013 im Mittelshypunkt standen wird im Folgenden die Entshywicklung der Verordnung von Antidepressiva in den Jahren 2000 bis 2013 betrachtet

Der Anteil der Erwerbspersonen die Antideshypressiva erhalten haben ist im Jahr 2013 merklich houmlher als im Jahr 2000 Nach vershyhaumlltnismaumlszligig geringen Werten in den Jahren 2004 bis 2006 sind die Betroffenenraten geshyschlechtsuumlbergreifend von 411 Prozent im Jahr 2006 auf 597 Prozent im Jahr 2013 konshytinuierlich angestiegen Im Jahr 2013 erhielt damit etwa jede 17 Erwerbsperson Antideshypressiva Der Anstieg betraf Maumlnner und Frauen in aumlhnlichem Maszlige

Zugleich ist die Zahl der definierten Tagesdoshysen an Antidepressiva die je Betroffenen durchschnittlich verordnet wurden von 2000 bis 2013 erheblich angestiegen Waumlhrend je betroffene Person (geschlechtsuumlbergreifend) im Jahr 2000 erst 106 Tagesdosen an Antishydepressiva verordnet wurden lag dieser Wert 2006 bei 159 DDD und 2013 schlieszliglich bei knapp 214 DDD Wurde eine Erwerbsperson innerhalb eines Jahres uumlberhaupt mit Antideshypressiva behandelt erhielt sie im Jahr 2013 durchschnittlich etwa doppelt so viele Tagesshydosen wie eine betroffene Erwerbsperson im Jahr 2000

Antidepressiva Verordnungen nach Geschlecht 2000 bis 2013

Betro

ffene

10 250 224219

9 212206

8

104 110 117

128 136

150 153 166

177 181149 191 197 203 207

110 117

126 137

163 170

182 192 193

Betr Frauen

Betr Maumlnner

DDD Frauen

DDD Maumlnner

200

7

6 150

5

4 100

3

2 50

1

0 0

DDD pro Betroffenem

2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 2008 2009 2010 2011 2012 2013

Jahr

24 ǀ Depressionsatlas

Abbildung 11 (Erwerbspersonen TK 2013 standardisiert)

-

Eine medikamentoumlse Therapie mit Antideshypressiva wurde im Jahr 2013 demnach nicht nur bei mehr Personen als in allen vorausgeshyhend betrachteten Jahren durchgefuumlhrt sonshydern umfasste zugleich gemessen an den verordneten Tagesdosen auch eine merklich groumlszligere Wirkstoffmenge was auf einen Trend zur Intensivierung undoder Verlaumlngerung der medikamentoumlsen Therapie mit Antidepressiva hindeutet

Trends bei Verordnungen relevanter Antishydepressiva nach Wirkstoffen

Auswertungen zu Veraumlnderungen des Vershyordnungsvolumens wurden zu denjenigen Wirkstoffen aus der ATC-Gruppe der Antideshypressiva durchgefuumlhrt die entweder im aktushyellen Auswertungsjahr 2013 oder zu Beginn des Auswertungszeitraums im Jahr 2000 unshyter den fuumlnf verordnungsrelevantesten Einshyzelsubstanzen waren

Mit Ausnahme des Johanniskrautes zeigte sich bei allen betrachteten Wirkstoffen eine deutliche Zunahme des Verordnungsvolushymens Johanniskraut ein pflanzliches Arzshyneimittel das vor allem zur Behandlung leichshyter bis mittelschwerer Depressionen eingeshysetzt wird war noch im Jahr 2000 ndash mit einer Verordnung von 132 definierten Tagesdosen pro Erwerbsperson ndash der Wirkstoff mit dem mit Abstand houmlchsten Verordnungsvolumen Seit April 2004 waren Johanniskrautpraumlparate durch die gesetzlichen Krankenkassen als ansonsten auch rezeptfrei erhaumlltliche Arzneishymittel nur erstattungsfaumlhig wenn sie pro Apshyplikationsform 300 mg Extrakt des eigentshy

lichen Wirkstoffes enthielten und zur Behandshylung von Depressionen eingesetzt wurden Zu Beginn des Jahres 2004 war mit dem allgeshymeinen Wegfall der Erstattungen fuumlr rezeptfrei erhaumlltliche Medikamente auch die Erstattung fuumlr Johanniskraut-Verordnungen durch GKV-Kassen zunaumlchst gaumlnzlich weggefallen In diesem Kontext kam es 2004 ndash wie zu erwarshyten ndash zu einem starken Ruumlckgang des in den Krankenkassendaten dokumentierten Verordshynungsvolumens Dass Johanniskraut seit 2009 zur Behandlung von Depressionen in Apotheken nur noch auf Rezept abgegeben wird koumlnnte den leichten Anstieg der aumlrztlishychen Verordnungen ab diesem Jahr erklaumlren In welchem Umfang Johanniskrautpraumlparate von Patienten daruumlber hinaus rezeptfrei geshykauft wurden bildet sich in den Daten der Krankenkassen nicht ab

Weitere Wirkstoffe die schon am Beginn des Auswertungszeitraums im Jahr 2000 zu den verordnungsstaumlrksten Substanzen gehoumlrten waren Amitriptylin Opipramol Citalopram und Sertralin Waumlhrend das Verordnungsvolumen von Amitryptilin dem im Jahr 2000 nach Joshyhanniskraut am haumlufigsten verordneten Wirkshystoff sich im Laufe der Zeit kaum veraumlndert hat kam es bei den Wirkstoffen Opipramol Citalopram und Sertralin von 2000 bis zum Jahr 2013 zu einem deutlichen Anstieg der Verordnungen

Antidepressiva Verordnungsvolumen nach Wirkstoffen 2000 bis 2013

DDD

je V

ersi

cher

ungs

jahr

40

35

30

25

20

15

10

05

00 2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 2008 2009 2010 2011 2012 2013

N06AB04

N06AX16

N06AB06

N06AX11

N06AB03

N06AA05

N06AP01

N06AA09

- Citalopram

- Venlafaxin

- Sertralin

- Mirtazapin

- Fluoxetin

- Opipramol

- Johanniskraut

- Amitryptilin

Jahr

Abbildung 12 (Erwerbspersonen TK 2013 standardisiert)

Depressionsatlas ǀ 25

Mit Abstand am staumlrksten zeigt sich dieser Anstieg beim Wirkstoff Citalopram dessen Verordnungsvolumen sich bis 2012 im Vershygleich zum Jahr 2000 verzehnfacht hatte Im Jahr 2013 ist demgegenuumlber ein leichter Ruumlckgang der Citalopram-Verordnungen zu verzeichnen

Als zweithaumlufigstes Antidepressivum wurde den TK-versicherten Erwerbspersonen im Jahr 2013 der Wirkstoff Venlafaxin verordnet Seit der Patentschutz der Firma Wyeth fuumlr das entsprechende Arzneimittel mit dem Handelsnamen bdquoTrevilorregldquo ausgelaufen ist befinden sich auch Generika mit dem Wirkshystoff auf dem Markt die aufgrund ihres niedrishygeren Preises zu einer vermehrten Verordshynung des Wirkstoffes beigetragen haben duumlrfshyten

Insgesamt hat sich das Verordnungsvolumen von Antidepressiva zwischen 2000 und 2013 nahezu verdreifacht wobei sich diese Zushynahme unterschiedlich auf die verschiedenen verordneten Wirkstoffe verteilt Die Zahl der pro Erwerbsperson verordneten Tagesdosen lag 2013 um den Faktor 274 uumlber der des Jahres 2000

Verordnungen nach Arztgruppen

Antidepressiva werden von Aumlrzten untershyschiedlicher Fachrichtungen verordnet Der verordnende Arzt ist in den Verordnungsdaten dokumentiert womit Verordnungen auch einshyzelnen aumlrztlichen Fachgruppen zugeordnet werden koumlnnen Fuumlr Auswertungen zum Deshypressionsatlas konnte ndash wie im Gesundheitsshyreport 2014 ndash auf die Zuordnung einzelner Verordnungen zu einer TK-seitig erstellten Gruppierung von Fachaumlrzten zuruumlckgegriffen werden

Die meisten der jaumlhrlich 1275 Tagesdosen an Antidepressiva je Erwerbsperson wurden 2013 von Psychiatern und Neurologen (621 DDD entsprechend 487 Prozent aller Tashygesdosen) und Allgemeinmedizinern (425 DDD entsprechend 334 Prozent aller Tashygesdosen) verschrieben also von Aumlrzten die psychische Erkrankungen behandeln und ersshyte Ansprechpartner fuumlr Erwerbspersonen mitpsychischen Problemen sind Auch Aumlrzte fuumlr innere Medizin waren mit 124 Tagesdosen (entsprechend einem Anteil von 98 Prozent an allen Tagesdosen) noch in relevantem Umfang an der Verordnung von Antidepressishyva beteiligt Ein Anteil von 77 Prozent der Tagesdosen konnte in den analysierten Daten keiner Arztgruppe zugeordnet werden andere differenzierbare Arztgruppen waren lediglich fuumlr einen Anteil von 05 Prozent des Verordshynungsvolumens verantwortlich Die anteilige Verteilung des Verordnungsvolumens auf Facharztgruppen unterscheidet sich zwischen Maumlnnern und Frauen nur geringfuumlgig und wird deshalb nicht gesondert erlaumlutert

26 ǀ Depressionsatlas

Verordnung nach Bundeslaumlndern und Kreisen

Einen Uumlberblick uumlber die Verordnung von Anshytidepressiva 2013 auf Bundeslandebene gibt Tabelle 8

Am meisten Antidepressiva wurden 2013 mit durchschnittlich 141 und 139 definierten Tashygesdosen in Rheinland-Pfalz und Bayern vershyordnet Auch in Nordrhein-Westfalen und Hamburg konnte 2013 ein Verordnungsvolushymen merklich oberhalb des Bundesdurchshyschnitts beobachtet werden Neben Erwerbsshypersonen aus den vier bereits genannten Bundeslaumlndern erhielten insbesondere auch Erwerbspersonen mit Wohnort im Saarland mit einem geschlechtsuumlbergreifenden Anteil von 676 Prozent uumlberdurchschnittlich haumlufig Antidepressiva Pro Betroffenen wurden im Saarland mit 186 DDD jedoch verhaumlltnismaumlshyszligig wenige Tagesdosen verordnet weshalb das Verordnungsvolumen im Saarland noch unterhalb des bundesweit ermittelten Durchshyschnittswertes lag

Abbildung 13 zeigt die bereits zuvor beschrieshybenen Ergebnisse zu geschlechts- und altersshystandardisierten Verordnungsraten 2013 hinshysichtlich der Antidepressiva im Sinne des

ATC-Codes N06A auf Bundesland- sowie ershygaumlnzend auch auf Kreisebene Die Einfaumlrbung der Kartendarstellungen verdeutlicht jeweils relative Abweichungen von bundesweiten Ershygebnissen

In allen oumlstlichen Bundeslaumlndern liegen die Verordnungsraten im Hinblick auf Antidepresshysiva merklich unter dem bundesweiten Durchshyschnitt Nach den Ergebnissen zu Verordnunshygen auf Kreisebene gilt dies nahezu durchshygaumlngig auch fuumlr alle Subregionen innerhalb der neuen Bundeslaumlnder

In den anderen Bundeslaumlndern ist der Einshydruck eher heterogen Hohe Raten an Antideshypressiva- Verordnungen lassen sich insbeshysondere fuumlr noumlrdliche und oumlstliche Regionen Bayerns sowie fuumlr mittlere und westliche Reshygionen in Deutschland nachweisen Fuumlr entshysprechende Regionen Bayerns wurden auch houmlhere Fehlzeiten mit Depressionen als im Bundesdurchschnitt ermittelt

Antidepressiva-Verordnungen nach Bundeslaumlndern 2013

Maumlnner Frauen Gesamt Anteil an allen Verord

Bundesland DDD

pro Jahr

Betr []

DDD pro

Betr

DDD pro

Jahr

Betr []

DDD pro

Betr

DDD pro

Jahr

Betr []

DDD pro

Betr

Schleswig-Holstein 914 435 210 1571 803 196 1217 605 201 52 Hamburg 957 445 215 1760 846 208 1327 630 211 59 Niedersachsen 910 416 218 1461 751 194 1164 571 204 50 Bremen 842 383 220 1403 710 198 1101 534 206 53 Nordrhein-Westfalen 1032 481 215 1725 851 203 1351 651 207 55 Hessen 1000 441 227 1619 782 207 1285 598 215 56 Rheinland-Pfalz 1111 513 217 1758 886 198 1409 685 206 57 Baden-Wuumlrttemberg 1025 449 228 1549 756 205 1267 591 214 61 Bayern 1119 462 242 1716 776 221 1394 607 230 67 Saarland 1036 505 205 1520 877 173 1259 676 186 50 Berlin 904 383 236 1587 718 221 1219 537 227 56 Brandenburg 707 305 232 1499 711 211 1072 492 218 46 Mecklenburg-Vorpommern

687 316 218 1555 702 222 1087 494 220 43

Sachsen 784 329 238 1542 652 236 1133 478 237 50 Sachsen-Anhalt 676 316 214 1314 663 198 970 476 204 37 Thuumlringen 827 329 251 1640 695 236 1202 497 242 49

Gesamt 978 438 224 1623 784 207 1275 597 214 56

Tabelle 8 (Erwerbspersonen TK 2013 standardisiert)

Depressionsatlas ǀ 27

-

Anteil der Erwerbspersonen mit Antidepressiva Verordnung nach Bundeslaumlnshydern und Kreisen 2013

Relative Abweichungen der Anteile in Bundeslaumlndern 2013

Relative Abweichungen der Anteile in Kreisen 2013

28 ǀ Depressionsatlas Abbildung 13 (Erwerbspersonen TK 2013 standardisiert)

-ndash

Trends in Bundeslaumlndern

Abbildung 12 zeigt geschlechts- und altersshystandardisierte Betroffenenraten im Hinblick auf Antidepressiva-Verordnungen auf Bunshydeslandebene fuumlr die Jahre 2000 bis 2013 Auch in diesen Kartendarstellungen sind durchgaumlngig Unterschreitungen bundesweiter Ergebnisse um 25 Prozent oder mehr dunkelshyblau und Uumlberschreitungen um 25 Prozent oder mehr dunkelrot eingefaumlrbt

Wie bereits im Hinblick auf Arbeitsunfaumlhigkeishyten mit der Diagnose von Depressionen laumlsst sich auch in Bezug auf die Antidepressiva-Verordnungen feststellen dass es innerhalb des Beobachtungszeitraums von 14 Jahren tendenziell zu einer Angleichung von regionashylen Verordnungsraten gekommen ist Entshysprechend erscheinen die Einfaumlrbungen der Karten im Lauf der Jahre zunehmend blasser

Verordnungen nach Berufen

Analog entsprechenden Auswertungen zu Fehlzeiten mit der Diagnose von Depressioshynen werden in Tabelle 9 Ergebnisse zu Vershyordnungen von Antidepressiva in Taumltigkeitsshygruppen der zweistellig differenzierten KldB dargestellt

Mengenmaumlszligig am meisten Antidepressiva ndash mit einem Verordnungsvolumen von durchshyschnittlich mehr als 18 definierten Tagesdoshysen ndash erhielten Versicherte mit einer Taumltigkeit die den Taumltigkeitsgruppen bdquoErziehung soziale und hauswirtschaftliche Berufe Theologieldquo bdquoReinigungsberufeldquo und bdquoNichtmedizinische Gesundheits- Koumlrperpflege- und Wellnessbeshyrufe Medizintechnikldquo zuzuordnen war

Bei Versicherten mit Berufen aus den Taumltigshykeitsgruppen bdquoHoch- und Tiefbauberufeldquo und bdquo(Innen-)Ausbauberufeldquo wurden dagegen mit durchschnittlich weniger als acht definierten Tagesdosen im Jahr relativ wenig Antidepresshysiva verordnet

Auch die Verordnungsraten waren in den Taumlshytigkeitsgruppen bdquoReinigungsberufeldquo (933 Prozent) bdquoNichtmedizinische Gesundshyheits- Koumlrperpflege- und Wellnessberufe Medizintechnikldquo (866Prozent) und bdquoErzieshyhung soziale und hauswirtschaftliche Berufe Theologieldquo (851 Prozent) am houmlchsten waumlhshyrend Erwerbspersonen der bdquoHoch- und Tiefshybauberufeldquo und bdquo(Innen-)Ausbauberufeldquo nur verhaumlltnismaumlszligig selten von Antidepressiva-Verordnungen betroffen waren

Regionale Trends

Auch Verordnungsrashyten von Antidepressiva in den Bundeslaumlndern haben sich in den vershygangenen 14 Jahren angenaumlhert

Standardabweichunshygen der relativen Abshyweichungen von Vershyordnungsraten in den Bundeslaumlndern als Maszlig fuumlr die Streuung sanken von 169 Proshyzent im Jahr 2000 auf 119 Prozent im Jahr 2013

Anteil der Erwerbspersonen mit Antidepressiva Verordnung nach Bundeslaumlnshydern relative Abweichungen vom Bundesdurchschnitt 2000 bis 2013

Abbildung 14 (Erwerbspersonen TK 2013 standardisiert)

Depressionsatlas ǀ 29

-

Sowohl hinsichtlich der Kennzahlen zu Fehl- Verordnungsvolumen von Antidepressiva zu zeiten mit Depressionen als auch bezogen beobachten und umgekehrt erhalten Er-auf die Kennzahlen zu Antidepressiva- werbspersonen aus Taumltigkeitsgruppen mit ge-Verordnungen ist in den Berufsgruppen eine ringen Fehlzeiten aufgrund von Depressionen aumlhnliche Tendenz zu beobachten In Taumltig- eher wenig Antidepressiva keitsgruppen mit haumlufiger Depressionsdiagshynose ist in der Regel auch ein hohes

Antidepressiva-Verordnungen nach Berufen 2013 (zweistellige KldB)

Taumltigkeitsgruppen KldB 2010 zweistellig DDD

pro Jahr Betr

[] AU Tage je 100 VJ

01 Angehoumlrige der regulaumlren Streitkraumlfte 1240 762 71 11 Land- Tier- und Forstwirtschaftsberufe 908 411 56 12 Gartenbauberufe und Floristik 1174 537 73 21 Rohstoffgewinnung und -aufbereitung Glas- und Keramik- 1042 466 62

herstellung und -verarbeitung 22 Kunststoffherstellung und -verarbeitung Holzbe- und shy

verarbeitung 868 466 82

23 Papier- und Druckberufe technische Mediengestaltung 1244 585 96 24 Metallerzeugung und -bearbeitung Metallbauberufe 886 455 69 25 Maschinen- und Fahrzeugtechnikberufe 872 422 61 26 Mechatronik- Energie- und Elektroberufe 860 405 61 27 Technische Forschungs- Entwicklungs- Konstruktions- und 1040 479 62

Produktionssteuerungsberufe 28 Textil- und Lederberufe 1167 659 88 29 Lebensmittelherstellung und -verarbeitung 1153 563 102 31 Bauplanungs- Architektur- und Vermessungsberufe 1117 506 76 32 Hoch- und Tiefbauberufe 783 369 60 33 (Innen-)Ausbauberufe 537 306 60 34 Gebaumlude- und versorgungstechnische Berufe 1004 481 70 41 Mathematik- Biologie- Chemie- und Physikberufe 1263 556 73 42 Geologie- Geografie- und Umweltschutzberufe 1001 427 70 43 Informatik- Informations- und

Kommunikationstechnologieberufe 1018 438 65

51 Verkehrs- und Logistikberufe (auszliger Fahrzeugfuumlhrung) 1215 592 100 52 Fuumlhrerinnen von Fahrzeug- und Transportgeraumlten 980 477 9153 Schutz- Sicherheits- und Uumlberwachungsberufe 1597 710 134 54 Reinigungsberufe 1807 933 120 61 Einkaufs- Vertriebs- und Handelsberufe 1011 509 87 62 Verkaufsberufe 1459 730 127 63 Tourismus- Hotel- und Gaststaumlttenberufe 1023 532 99 71 Berufe in Unternehmensfuumlhrung und -organisation 1365 649 99 72 Berufe in Finanzdienstleistungen Rechnungswesen 1230 583 89

und Steuerberatung 73 Berufe in Recht und Verwaltung 1751 789 115 81 Medizinische Gesundheitsberufe 1501 690 107 82 Nichtmedizinische Gesundheits- Koumlrperpflege- und Wellshy

nessberufe Medizintechnik 1806 866 161

83 Erziehung soziale und hauswirtschaftliche Berufe Theologie 1867 851 154 84 Lehrende und ausbildende Berufe 1165 507 75 91 Sprach- literatur- geistes- gesellschafts- 1218 579

und wirtschaftswissenschaftliche Berufe 92 Werbung Marketing kaufmaumlnnische und redaktionelle

Medienberufe 1260 573 106

93 Produktdesign und kunsthandwerkliche Berufe bildende 1000 489 Kunst Musikinstrumentenbau

94 Darstellende und unterhaltende Berufe 1023 476 66

Erwerbspersonen insgesamt 1303 608 105

Tabelle 9 (Erwerbspersonen TK 2013 nicht standardisierte Rohwerte)

30 ǀ Depressionsatlas

93

67

4

6

8

Zu einer differenzierten Darstellung des beshyrufsbezogenen AU-Geschehens kommt man bei Auswertung der Fehlzeiten auf fuumlnfstellishyger Ebene der Klassifikation der Berufe 2010 die insgesamt 1286 Auspraumlgungen umfasst

Fuumlr berufsabhaumlngig noch weiter differenzierte Auswertungen wurden zunaumlchst die 100 Beshyrufsgruppen auf der Ebene fuumlnfstelliger Codes der KldB ausgewaumlhlt die unter den TK-Versicherten im Jahr 2013 am haumlufigsten vershytreten waren Von diesen 100 Berufsgruppen werden nachfolgend Ergebnisse zu jeweils

zehn Berufsgruppen dargestellt bei denen die houmlchsten beziehungsweise die niedrigsten Raten an Antidepressiva-Verordnungen ermitshytelt wurden

Von den zehn Berufsgruppen mit den houmlchsshyten Verordnungsraten sind ndash wie auch hinshysichtlich der Fehlzeiten ndash auffaumlllig viele dem Berufsbereich 8 bdquoGesundheit Soziales Lehre und Erziehungldquo zuzuordnen Die houmlchsten Verordnungsraten sowie auch das houmlchste Verordnungsvolumen in DDD entfiel auf die Taumltigkeitsgruppe bdquoBerufe in der Altenpflege (ohne Spezialisierung) ndash Helfer-Anlerntaumltigkeitenldquo (82101)

Antidepressiva-Verordnungen nach Berufen 2013 (fuumlnfstellige KldB) Berufe mit hohen sowie geringen Verordnungsraten

Rang Taumltigkeitsgruppen KldB 2010 fuumlnfstellig DDD

pro Jahr Betr

[]

1 82101 Berufe in der Altenpflege (ohne Spezialisierung) shyHelfer-Anlerntaumltigkeiten

2514 1195

2 82102 Berufe in der Altenpflege (ohne Spezialisierung) shyfachlich ausgerichtete Taumltigkeiten

2483 1141

3 81301 Berufe in der Gesundheits- und Krankenpflege (ohne Spezialisierung) - Helfer-Anlerntaumltigkeiten

2197 1004

54101 Berufe in der Reinigung (ohne Spezialisierung) - Hel- 1945 1004 fer-Anlerntaumltigkeiten

5 73222 Verwaltende Berufe im Sozial- und Gesundheitsweshysen - fachlich ausgerichtete Taumltigkeiten

2027 934

73202 Berufe in der oumlffentlichen Verwaltung (ohne Speziali- 2026 918 sierung) - fachlich ausgerichtete Taumltigkeiten

7 92122 Berufe im Dialogmarketing - fachlich ausgerichtete Taumltigkeiten

1976 913

81212 Medizinisch-technische Berufe im Laboratorium - 1945 867 fachlich ausgerichtete Taumltigkeiten

9 83112 Berufe in der Kinderbetreuung und -erziehung - fachshylich ausgerichtete Taumltigkeiten

1835 842

10 83124 Berufe in der Sozialarbeit und Sozialpaumldagogik - hoch 1858 830 komplexe Taumltigkeiten

hellip hellip hellip

91 22342 Berufe im Holz- Moumlbel- und Innenausbau - fachlich 712 364 ausgerichtete Taumltigkeiten 92 43414 Berufe in der Softwareentwicklung - hoch komplexe

Taumltigkeiten 867 360

93 27104 Berufe in der technischen Forschung und Entwicklung 798 358 (ohne Spezialisierung) - hoch komplexe Taumltigkeiten 94 26212 Berufe in der Bauelektrik - fachlich ausgerichtete Taumlshy

tigkeiten 710 353

95 81404 AumlrzteAumlrztinnen (ohne Spezialisierung) - hoch komshy 901 349 plexe Taumltigkeiten 96 84304 Berufe in der Hochschullehre und -forschung - hoch

komplexe Taumltigkeiten 840 343

97 26252 Berufe in der elektrischen Betriebstechnik - fachlich 662 341 ausgerichtete Taumltigkeiten 98 71324 Berufe in der Unternehmensberatung - hoch kompleshy

xe Taumltigkeiten 790 331

99 34212 Berufe in der Sanitaumlr- Heizungs- und Klimatechnik shy 545 325 fachlich ausgerichtete Taumltigkeiten 100 25212 Berufe in der Kraftfahrzeugtechnik - fachlich ausgeshy

richtete Taumltigkeiten 629 313

Erwerbspersonen insgesamt 1303 608

Tabelle 10 (Erwerbspersonen TK 2013 nicht standardisierte Rohwerte)

Depressionsatlas ǀ 31

Auch Beschaumlftigte aus der Taumltigkeitsgruppe bdquoBerufe im Dialogmarketingldquo (92122) bei deshynen zuvor bereits haumlufige Arbeitsunfaumlhigkeishyten aufgrund von Depressionen aufgezeigt wurden erhalten uumlberdurchschnittlich haumlufig Antidepressiva

Berufsgruppen mit niedrigen Verordnungsrashyten weisen oft eine technische Orientierung auf haumlufig handelt es sich dabei um hochshykomplexe Taumltigkeiten

Die Ergebnisse zu Verordnungen von Antideshypressiva weisen wie die Auswertungen zu Arshybeitsunfaumlhigkeiten mit der Diagnose von Deshypressionen uumlberwiegend auf eine Belastung aumlhnlicher Berufsgruppen hin

Verordnungen nach Schulabschluss

Durchschnittliche Verordnungsmengen von Antidepressiva in Abhaumlngigkeit vom Schulabshyschluss sind in Tabelle 11 dargestellt

Waumlhrend die Zahl der verordneten Tagesdoshysen (DDD pro Jahr) bei den Berufstaumltigen ohshyne Schulabschluss noch geringfuumlgig niedriger liegt als bei Personen mit Haupt-Volksschulshyabschluss sinken sie anschlieszligend mit steishygendem Schulabschluss leicht ab Die Vershyordnungsraten sinken stetig mit steigender Schulbildung von 71 Prozent bei Berufstaumltishygen ohne Schulabschluss bis auf 5 Prozent bei Personen mit Abitur oder Fachabitur

Demgegenuumlber steigt die Zahl der durchshyschnittlich verordneten Tagesdosen im Betrofshyfenheitsfall mit zunehmender Bildung etwas an Dieser Anstieg koumlnnte darauf hindeuten dass Personen mit houmlherem Bildungsabshyschluss bdquokonsequenterldquo beziehungsweise uumlber einen etwas laumlngeren Zeitraum oder mit houmlheren Dosierungen mit Antidepressiva beshyhandelt werden

Antidepressiva-Verordnungen nach Schulabschluss 2013

Schulabschluss DDD

pro Jahr Betr

[] DDD

pro Betr

Ohne Schulabschluss 138 71 194 Haupt-Volksschulabschluss 141 70 201 Mittlere Reife oder gleichwertiger Abshyschluss 128 62 207 AbiturFachabitur 113 50 223 Abschluss unbekannt 127 61 207

Gesamt 128 60 214

Tabelle 11 (Erwerbspersonen TK standardisiert)

Antidepressiva-Verordnungen nach Ausbildungsabschluss 2013

Ausbildungsabschluss DDD

pro Jahr Betr

[] DDD

pro Betr

Ohne beruflichen Ausbildungsabschluss 151 72 211 Abschluss einer anerkannten Berufsausshybildung 132 63 210 Meister-Techniker- oder gleichwertiger Fachschulabschluss 111 54 205 Bachelor 110 49 224 DiplomMagisterMasterStaatsexamen 104 46 224 Promotion 87 37 238 Abschluss unbekannt 120 59 203

Gesamt 128 60 214

Tabelle 12 (Erwerbspersonen TK standardisiert)

32 ǀ Depressionsatlas

Verordnung von Antidepressiva bei AU mit Diagnose von Depression 2013

Abbildung 15 (Erwerbspersonen TK 2013)

62

98

120 134

144 144 149 160

173

150

55

90

114

137 149

157 166

181 179

159

0

20

40

60

80

100

120

140

160

180

200

0

10

20

30

40

50

60

70

80

90

100

15-19 20-24 25-29 30-34 35-39 40-44 45-49 50-54 55-59 60-64

DDD pro Betroffenem m

it AU (F32 F33)

Beha

ndel

t mit

Antid

epre

ssiv

a [

]

Altersgruppe

Behandelte Frauen Behandelte Maumlnner DDDs Frauen DDDs Maumlnner

Verordnungen nach Ausbildung

Bei Auswertungen zu Antidepressiva-Verordnungen in Abhaumlngigkeit von den Ausshybildungsabschluumlssen zeigen sich aumlhnliche Trends wie bei den Auswertungen nach Schulabschluumlssen Mit steigendem Ausbilshydungsabschluss geht sowohl die Zahl der verordneten Tagesdosen als auch die Rate der Antidepressiva-Verordnungen zuruumlck

Antidepressiva-Verordnung bei Erwerbsshypersonen mit Arbeitsunfaumlhigkeit aufgrund von Depressionen

In den vorausgehenden Abschnitten wurden Arbeitsunfaumlhigkeiten mit der Diagnose von Depressionen sowie Verordnungen von Antishydepressiva jeweils separat betrachtet Der folgende Abschnitt liefert demgegenuumlber Ershygebnisse zu Verordnungen von Antidepressishyva bei den 16 Prozent der Erwerbspersonen die innerhalb des Beobachtungsjahres 2013 explizit auch mit der Angabe einer Depressishyonsdiagnose im Sinne der ICD-Schluumlssel F32 undoder F33 arbeitsunfaumlhig gemeldet waren (vergleiche Tabelle 1 auf Seite 6)

Geschlechts- und altersuumlbergreifend erhielten aus dieser Gruppe innerhalb desselben Jahshyres 56 Prozent mindestens eine Antidepressishyva-Verordnung ndash gut die Haumllfte der Erwerbsshypersonen mit einer Arbeitsunfaumlhigkeit aufshygrund von Depressionen wurde also im selshyben Jahr auch medikamentoumls mit Antidepresshysiva behandelt Durchschnittlich wurden in der Population mit Depressionsdiagnose

innerhalb des Jahres 149 DDD je Person vershyordnet ndash bezogen ausschlieszliglich auf diejenishygen Personen die uumlberhaupt Antidepressiva erhielten wurden durchschnittlich 266 Tagesshydosen verordnet

Abbildung 15 zeigt die Verordnungsraten soshywie Verordnungsvolumen bezogen auf Ershywerbspersonen mit mindestens einer Arbeitsshyunfaumlhigkeit aufgrund von Depressionen in einzelnen Geschlechts- und Altersgruppen Juumlngere Erwerbspersonen mit gemeldeter Arshybeitsunfaumlhigkeit aufgrund von Depressionen werden demnach verhaumlltnismaumlszligig selten und durchschnittlich mit einer geringeren Zahl an Tagesdosen mit Antidepressiva behandelt Im Falle einer Arbeitsunfaumlhigkeit aufgrund von Depressionen unterscheiden sich die Verordshynungsmengen und -raten von Maumlnnern und Frauen innerhalb der einzelnen Altersgruppen nur gering Vorrangig in den mittleren Altersshygruppen werden betroffene Maumlnner etwas haumlufiger und in houmlherer Dosierung mit Antideshypressiva behandelt

Depressionsatlas ǀ 33

-

-

-

Diagnosen von Arbeitsunfaumlhigkeit und Antidepressiva-Verordnungen

Der nachfolgende Abschnitt befasst sich mit der Frage im Kontext welcher Arbeitsunfaumlshyhigkeitsdiagnosen Erwerbspersonen am haumlushyfigsten Antidepressiva erhalten Bereits aufshygrund der Beobachtung dass mit rund 6 Proshyzent innerhalb des Jahres 2013 erheblich mehr Erwerbspersonen Antidepressiva erhielshyten als Erwerbspersonen mit der Diagnose von Depressionen arbeitsunfaumlhig gemeldet waren ist offensichtlich dass keineswegs nur Personen die aufgrund von Depressionen arshybeitsunfaumlhig gemeldet waren auch Antideshypressiva erhielten

Fuumlr TK-versicherte Erwerbspersonen mit minshydestens einer Arbeitsunfaumlhigkeit im Jahr 2013 wurde im Rahmen der Auswertungen in Abshyhaumlngigkeit von den Diagnosen der Arbeitsunshyfaumlhigkeiten auf unterschiedlichen Ebenen ershymittelt welchem Anteil dieser Personen im Jahr 2013 mindestens einmal Antidepressiva im Sinne des ATC-Codes bdquoN06Aldquo verordnet wurden

Die houmlchste Verordnungsrate konnte bei einer Differenzierung von AU-Diagnosen auf Ebene der ICD-Kapitel erwartungsgemaumlszlig fuumlr das Kapitel V bdquoPsychische und Verhaltensstoumlrunshygenldquo (ICD-Diagnosen F00ndashF99) ermittelt wershyden dem auch Diagnosen von Depressionen zugeordnet sind 367Prozent der Personen mit einer gemeldeten Arbeitsunfaumlhigkeitsdishyagnose aus diesem Kapitel bekamen mindesshytens einmal im Jahr 2013 auch Antidepressiva verordnet Relativ hoch war die Antidepressishyva-Verordnungsrate bei Arbeitsunfaumlhigkeiten mit Diagnosen aus dem ICD-Kapitel VI bdquoKrankheiten des Nervensystemsldquo (G00ndashG99) mit 17 Prozent

Fuumlr eine detailliertere Betrachtung wurden Verordnungsraten bei Erwerbspersonen mit Arbeitsunfaumlhigkeiten differenziert nach ICD-Codes auf dreistelliger Ebene ermittelt

Betrachtet wurden ausschlieszliglich ICD-Diagnosen die im Jahr 2013 bei mindestens 100 Personen als Anlaumlsse von Arbeitsunfaumlshyhigkeiten dokumentiert waren

Diagnosen von Arbeitsunfaumlhigkeiten bei Personen mit hohen Antidepressiva-Verordnungsraten 2013

Rang ICD Code ICD Diagnose

Anteil mit Anti depressiva[]

Betroffene [Rate in ]

1 F33 Rezidivierende depressive Stoumlrung 733 0305 2 T43 Vergiftung durch psychotrope Substanzen ande- 721 0003

renorts nicht klassifiziert 3 F42 Zwangsstoumlrung 711 0018 4 F61 Kombinierte und andere Persoumlnlichkeitsstoumlrungen 666 0009 5 F60 Spezifische Persoumlnlichkeitsstoumlrungen 652 0049 6 F31 Bipolare affektive Stoumlrung 627 0032 7 F41 Andere Angststoumlrungen 617 0285 8 F34 Anhaltende affektive Stoumlrungen 561 0051 9 F40 Phobische Stoumlrungen 535 0026 10 F32 Depressive Episode 528 1319 11 F90 Hyperkinetische Stoumlrungen 516 0008 12 F25 Schizoaffektive Stoumlrungen 493 0015 13 F50 Essstoumlrungen 480 0024 14 F62 Andauernde Persoumlnlichkeitsaumlnderungen nicht 449 0003

Folge einer Schaumldigung oder Krankheit des Geshyhirns

15 F11 Psychische und Verhaltensstoumlrungen durch Opioshyide

412 0004

16 F51 Nichtorganische Schlafstoumlrungen 408 0044 17 F19 Psychische und Verhaltensstoumlrungen durch mulshy

tiplen Substanzgebrauch und Konsum anderer psychotroper Substanzen

405 0015

18 F63 Abnorme Gewohnheiten und Stoumlrungen der Im- 379 0005 pulskontrolle

19 T50 Vergiftung durch Diuretika und sonstige und nicht naumlher bezeichnete Arzneimittel Drogen und bioshylogisch aktive Substanzen

378 0004

20 F44 Dissoziative Stoumlrungen [Konversionsstoumlrungen] 372 0009

Tabelle 13 (Erwerbspersonen TK 2013 standardisiert)

34 ǀ Depressionsatlas

Tabelle 13 enthaumllt Angaben zu den 20 dreishystelligen ICD-Diagnosen mit den houmlchsten Raten an Antidepressiva-Verordnungen sortiert in absteigender Reihenfolge nach dem Anteil der Erwerbspersonen mit Anti-depressiva-Verordnung

Um eine Einschaumltzung der Bedeutung der aufgefuumlhrten Diagnosen zu ermoumlglichen werden ergaumlnzend auch die Anteile der von Arbeitsunfaumlhigkeiten mit diesen Diagnosen betroffenen Erwerbspersonen in der Tabelle genannt

Die Erkrankung mit dem groumlszligten Anteil an Antidepressiva-Verordnungen ist die ICD-Diagnose bdquoRezidivierende depressive Stoumlshyrungldquo (F33) also eine zum wiederholten Mal auftretende Depression Von den Erwerbsshypersonen die 2013 mit einer entsprechenden Diagnose arbeitsunfaumlhig gemeldet waren ershyhielten innerhalb des Jahres 73 Prozent also knapp drei Viertel mindestens eine Anti-depressiva-Verordnung Unter den gelisteten 20 ICD-Diagnosen mit den houmlchsten Antideshypressiva-Verordnungsraten finden sich in erster Linie weitere bdquoFldquo-Diagnosen also Erkrankungsdiagnosen aus dem Kapitel bdquoPsychische und Verhaltensstoumlrungenldquo

Ausnahmen bilden die beiden Diagnosen bdquoVergiftung durch psychotrope Substanzen anderenorts nicht klassifiziertldquo (T43) sowie bdquoVergiftung durch Diuretika und sonstige und nicht naumlher bezeichnete Arzneimittel Drogen und biologisch aktive Substanzenldquo (T50) aus der Diagnosegruppe bdquoVergiftungen durch Arzshyneimittel Drogen und biologisch aktive Subshystanzenldquo (T36ndashT50) bei deren Kodierung als Anlass einer Arbeitsunfaumlhigkeit gleichfalls reshylativ hohe Raten an Antidepressiva-Verordnungen ermittelt wurden Uumlber die Gruumlnde fuumlr den beobachteten Zusammenshyhang der Diagnosen mit hohen Raten an An-tidepressiva-Verordnungen geben die Daten keine Auskunft Es laumlsst sich daher nur vershymuten dass Antidepressiva in diesen Faumlllen in der Regel nicht Ausloumlser einer Vergiftung waren sondern eher zur Behandlung von seelischen Zustaumlnden verordnet wurden die ihrerseits anderweitig den Ausloumlser fuumlr eine Vergiftung bildeten In jedem Fall laumlsst sich festhalten dass beide Diagnosen mit Beshytroffenenraten von 0003 Prozent sowie 0004 Prozent nur sehr selten den Anlass fuumlr eine Arbeitsunfaumlhigkeit bilden und insofern eishyne untergeordnete Rolle spielen

Unter den gelisteten 20 Diagnosen mit hohen medikamentoumlsen Behandlungsraten bilden bdquoDepressive Episodenldquo (F32) mit Abstand den haumlufigsten Anlass fuumlr eine Arbeitsunfaumlhigkeit

Zusammenfassung Der Depressionsatlas liefert umfaumlngliches Zahlenmaterial zur Bedeutung von Depressishyonen im Erwerbsalter und zu Veraumlnderungen in den Jahren von 2000 bis 2013

Innerhalb des genannten Zeitraums stiegen die Fehlzeiten aufgrund von Depressionen deutlich Zwischen Tiefst- und Houmlchststand 2006 und 2012 war bei Erwerbspersonen ein Anstieg um 75 Prozent festzustellen Nach eishynem leichten Ruumlckgang wurden im Jahr 2013 163 AU-Faumllle pro 100 Versicherungsjahre mit der Diagnose von Depressionen erfasst Dashymit waren Depressionen lediglich 14 Prozent aller AU-Faumllle zuzuordnen aufgrund der lanshygen fallbezogenen Dauer waren diese Faumllle jedoch fuumlr 71 Prozent aller gemeldeten Fehlshytage verantwortlich Im Mittel war jede Ershywerbsperson 2013 gut einen Tag aufgrund von Depressionen arbeitsunfaumlhig gemeldet eine gemeldete Arbeitsunfaumlhigkeit dauerte durchschnittlich 64 Tage

Rund 6 Prozent der Erwerbspersonen erhielshyten innerhalb des Jahres 2013 mindestens eishyne Antidepressiva-Verordnung 2000 hatte die Rate noch bei 41 Prozent gelegen Die Zahl der verordneten Tagesdosen stieg im selben Zeitraum um den Faktor 274 und hat sich damit nahezu verdreifacht 2013 wurden demnach anteilig mehr Erwerbspersonen und gegebenenfalls zugleich auch erheblich intenshysiver mit Antidepressiva behandelt als im Jahr 2000

Frauen waren nach den vorliegenden Ergebshynissen nahezu doppelt so haumlufig von Depresshysionen betroffen wie Maumlnner mit zunehmenshydem Alter zeigen sich bis kurz vor Erreichen des Renteneintrittsalters steigende Fehlzeiten und Verordnungsraten Hinweise auf reduziershyte Erkrankungsrisiken finden sich bei houmlherer schulischer und beruflicher Ausbildung und entsprechend auch vorrangig bei Beschaumlftigshyten in Berufen mit houmlherer Qualifikation sowie mit technisch-handwerklicher Ausrichtung Beschaumlftigte mit geringerer Qualifikation soshywie aus sozialen Berufen sind demgegenuumlber tendenziell haumlufiger betroffen

Sowohl im Hinblick auf Arbeitsunfaumlhigkeiten mit Depressionen als auch im Hinblick auf Verordnungen von Antidepressiva haben sich im Lauf der 14 Jahre Unterschiede zwischen den Bundeslaumlndern verringert Dies koumlnnte auf eine Angleichung der Lebensumstaumlnde aber auch auf eine Angleichung der diagnosshytischen und therapeutischen Strategien von Aumlrzten hindeuten

Depressionsatlas ǀ 35

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Anhang

Depressionen als Ursache von Arbeitsunfaumlhigkeiten nach Geschlecht 2013

Maumlnner ICD 10 Code ICD 10 Diagnose

AU Faumllle je 100 VJ

AU Tageje 100 VJ

AU Tageje Fall

Betroffene [Rate in ]

A00-Z99 Alle Diagnosen 10409 132383 13 49910 F00-F99 Psychische und Verhaltensstoumlrungen 412 18678 45 3575

F30-F39 Affektive Stoumlrungen 127 8425 66 1218 F32 F33 Depressionen 119 7880 66 1155

F32 Depressive Episode 098 6043 61 0964 F320 Leichte depressive Episode 004 140 35 0039 F321 Mittelgradige depressive Episode 021 1628 76 0227 F322 Schwere depressive Episode ohne psychotische 012 1304 109 0134

Symptome F323 Schwere depressive Episode mit psychotischen

Symptomen 001 075 90 0009

F328 Sonstige depressive Episoden 003 132 52 0026 F329 Depressive Episode nicht naumlher bezeichnet 056 2671 48 0542

F33 Rezidivierende depressive Stoumlrung 021 1837 88 0216 F330 Rezidivierende depressive Stoumlrung gegenwaumlrtig

leichte Episode 001 035 42 0008

F331 Rezidivierende depressive Stoumlrung gegenwaumlrtig 010 880 86 0106 mittelgradige Episode

F332 Rezidivierende depressive Stoumlrung gegenwaumlrtig schwere Episode ohne psychotische Symptome

006 628 112 0063

F333 Rezidivierende depressive Stoumlrung gegenwaumlrtig 001 076 119 0007 schwere Episode mit psychotischen Symptomen

F334 Rezidivierende depressive Stoumlrung gegenwaumlrtig remittiert

000 011 50 0002

F338 Sonstige rezidivierende depressive Stoumlrungen 000 013 37 0004 F339 Rezidivierende depressive Stoumlrung nicht naumlher

bezeichnet 003 150 59 0026

Frauen ICD 10 Code ICD 10 Diagnose

AU Faumllle je 100 VJ

AU Tageje 100 VJ

AU Tageje Fall

Betroffene [Rate in ]

A00-Z99 Alle Diagnosen 12756 163175 13 56801 F00-F99 Psychische und Verhaltensstoumlrungen 759 31541 42 6603

F30-F39 Affektive Stoumlrungen 226 14159 63 2204 F32 F33 Depressionen 214 13312 62 2101

F32 Depressive Episode 176 9848 56 1738 F320 Leichte depressive Episode 008 245 32 0075 F321 Mittelgradige depressive Episode 038 2795 73 0408 F322 Schwere depressive Episode ohne psychotische 017 1914 113 0202

Symptome F323 Schwere depressive Episode mit psychotischen

Symptomen 001 103 108 0011

F328 Sonstige depressive Episoden 005 212 46 0047 F329 Depressive Episode nicht naumlher bezeichnet 106 4442 42 1024

F33 Rezidivierende depressive Stoumlrung 038 3464 90 0409 F330 Rezidivierende depressive Stoumlrung gegenwaumlrtig

leichte Episode 002 091 56 0017

F331 Rezidivierende depressive Stoumlrung gegenwaumlrtig 020 1791 89 0217 mittelgradige Episode

F332 Rezidivierende depressive Stoumlrung gegenwaumlrtig schwere Episode ohne psychotische Symptome

010 1109 116 0111

F333 Rezidivierende depressive Stoumlrung gegenwaumlrtig 001 081 95 0008 schwere Episode mit psychotischen Symptomen

F334 Rezidivierende depressive Stoumlrung gegenwaumlrtig remittiert

000 021 62 0004

F338 Sonstige rezidivierende depressive Stoumlrungen 001 038 74 0006 F339 Rezidivierende depressive Stoumlrung nicht naumlher

bezeichnet 005 254 54 0048

Tabelle A1 (Erwerbspersonen TK 2013 standardisiert)

36 ǀ Depressionsatlas

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Fehlzeiten mit Depressionen nach Personengruppen 2000 bis 2013

Depressionen (ICD 10 Codes F32 F33) Gesamt (A00 Z99)

Berufstaumltige Arbeitslose Gesamt

Jahr AU Tageje 100 VJ

rel seit 2000

AU Tageje 100 VJ

rel seit 2000

AU Tageje 100 VJ

rel seit 2000

AU Tageje 100 VJ

rel seit 2000

2000 56 100 130 100 62 100 1294 100 2001 58 103 138 106 64 104 1313 101 2002 59 106 142 109 67 109 1300 100 2003 59 105 147 113 68 110 1257 97 2004 60 108 172 132 72 116 1209 93 2005 60 108 180 138 72 118 1215 94 2006 53 95 202 155 60 98 1144 88 2007 60 108 270 207 68 110 1193 92 2008 65 116 328 252 73 119 1224 95 2009 75 135 314 240 84 136 1320 102 2010 86 155 431 330 98 159 1340 104 2011 90 162 456 350 100 163 1397 108 2012 95 171 470 361 105 171 1417 110 2013 92 166 488 374 104 169 1466 113

Tabelle A2 (Erwerbspersonen TK 2013 standardisiert Werte 2000 entsprechen 100 Prozent)

Arbeitsunfaumlhigkeiten mit Depressionen nach Alter und Geschlecht 2013

Maumlnner Frauen Gesamt

Alters gruppe

AU Faumllle je

100 VJ

AU Tageje

100 VJ

Betr []

AU Faumllle je

100 VJ

AU Tageje

100 VJ

Betr []

AU Faumllle je

100 VJ

AU Tageje

100 VJ

Betr []

15-19 06 21 06 16 44 14 10 31 09 20-24 09 40 08 18 66 16 13 52 12 25-29 09 42 08 15 73 14 12 57 11 30-34 09 46 08 16 88 15 12 65 11 35-39 10 64 10 18 110 18 14 85 13 40-44 12 79 12 21 130 21 16 102 16 45-49 13 87 13 23 149 23 18 116 18 50-54 14 104 14 26 178 26 20 139 20 55-59 17 126 17 30 215 30 23 167 23 60-64 16 153 16 28 242 29 21 189 21

Tabelle A3 (Erwerbspersonen TK 2013 ICD-10-Codes F32 F33)

Depressionsatlas ǀ 37

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Arbeitsunfaumlhigkeit mit Depressionen nach Ausbildung 2013

Ausbildungsabschluss AU Faumllle je 100 VJ

AU Tageje 100 VJ

Betroffene [Rate in ]

Ohne beruflichen Ausbildungsabschluss 207 113 195 Abschluss einer anerkannten Berufsshyausbildung 176 104 174 Meister-Techniker- oder gleichwertiger Fachschulabschluss 151 83 144 Bachelor 128 78 124 DiplomMagisterMasterStaatsexamen 111 63 111 Promotion 067 36 081 Abschluss unbekannt 153 104 156

Gesamt 163 104 159

Tabelle A4 (Erwerbspersonen TK 2013 standardisiert)

Antidepressiva-Verordnungen nach Alter und Geschlecht 2013

Maumlnner Frauen Gesamt

Alters gruppe

DDD Betr []

DDD pro

Betr

DDD Betr []

DDD pro

Betr

DDD Betr []

DDD pro

Betr 15-19 121 104 116 324 279 116 208 179 116 20-24 313 187 168 629 389 162 463 283 165

25-29 513 245 209 888 450 197 690 342 204 30-34 690 302 229 1089 513 212 870 397 221

35-39 893 386 231 1418 648 219 1131 505 225 40-44 1057 462 229 1687 783 216 1347 609 223

45-49 1141 502 227 1912 910 210 1501 693 219 50-54 1351 583 232 2236 1063 210 1773 812 222

55-59 1575 689 229 2592 1247 208 2044 946 219 60-64 1368 653 209 2358 1195 197 1774 875 204

Tabelle A5 (Erwerbspersonen TK 2013 ATC-Code N06A)

38 ǀ Depressionsatlas

Antidepressiva-Verordnungsvolumen nach Wirkstoffen 2000 bis 2013

Anzahl DDD je VJ

Opipramol Amitriptylin Fluoxetin Citalopram Sertralin Johannisshykraut

Mirtazapin Venlafaxin

Jahr N06AA05 N06AA09 N06AB03 N06AB04 N06AB06 N06AP01 N06AX11 N06AX16

2000 039 048 029 034 033 132 015 011 2001 043 049 034 047 042 125 021 017 2002 046 049 043 061 045 110 029 024 2003 051 051 051 087 051 098 032 033 2004 055 049 060 099 052 037 035 043 2005 059 050 067 117 054 043 043 053 2006 053 045 066 123 053 031 044 057 2007 059 047 074 166 061 031 054 068 2008 065 048 079 203 067 033 064 080 2009 068 048 076 229 070 043 069 091 2010 072 050 079 283 076 051 080 123 2011 075 052 081 351 081 053 085 145 2012 076 052 084 357 095 053 089 168 2013 075 051 084 334 109 053 091 183

Tabelle A6 (Erwerbspersonen TK 2013 standardisiert ATC-Code N06A)

Depressionsatlas ǀ 39

Allgemeine Informationen zum Depressionsatlas

Der Depressionsatlas liefert umfangreiche Informationen zur Bedeutung von Depressishyonen im Erwerbsalter Basis der Auswertunshygen bilden Daten zu Arbeitsunfaumlhigkeiten sowie Arzneiverordnungen bei TK-Erwerbsshypersonen aus den Jahren 2000 bis 2013 Depressionen waren 2013 fuumlr 7 Prozent aller gemeldeten Arbeitsfehltage verantwortlich Etwa 6 Prozent aller Erwerbspersonen erhielten 2013 Verordnungen von Antideshypressiva die Zahl der verordneten Tagesdoshysen hat sich seit 2000 nahezu verdreifacht

Weitere Informationen Gesundheitsstudien und Auswertungen finden Sie unter wwwtkde Webcode 49536

101

154

1

2015

  • 15-01-21_TK_Depressionsatlas_Inhalt_finalpdf
    • Depressionsatlas
      • Datengrundlagen
      • ICD-Diagnosen
      • Arzneiverordnungen ndash ATC
      • Standardisierung
        • Arbeitsunfaumlhigkeit mit Depressionen
          • Arbeitsunfaumlhigkeitsfaumllle
          • Arbeitsunfaumlhigkeitstage
          • Betroffene
          • Arbeitsunfaumlhigkeit nach Geschlecht und Alter
          • Arbeitsunfaumlhigkeiten im Zeitverlauf
          • Arbeitsunfaumlhigkeit nach Bundeslaumlndern und Kreisen
          • Trends in Bundeslaumlndern
          • Arbeitsunfaumlhigkeit nach Berufen
          • Arbeitsunfaumlhigkeit nach Schulabschluss
          • Arbeitsunfaumlhigkeit nach Ausbildung
          • Arbeitsunfaumlhigkeit nach Leitungsfunktion
          • Kosten von Arbeitsunfaumlhigkeit mit Depressionen
          • Arbeitsunfaumlhigkeit mit weiteren Diagnosen
            • Verordnung von Antidepressiva
              • Verordnung nach Alter und Geschlecht
              • Verordnungen im Zeitverlauf
              • Trends bei Verordnungen relevanter Antidepressiva nach Wirkstoffen
              • Verordnungen nach Arztgruppen
              • Verordnung nach Bundeslaumlndern und Kreisen
              • Trends in Bundeslaumlndern
              • Verordnungen nach Berufen
              • Verordnungen nach Schulabschluss
              • Verordnungen nach Ausbildung
              • Antidepressiva-Verordnung bei Erwerbspersonen mit Arbeitsunfaumlhigkeit aufgrund von Depressionen
              • Diagnosen von Arbeitsunfaumlhigkeit und Antidepressiva-Verordnungen
                • Zusammenfassung
                • Anhang
                • Word-Lesezeichen
                  • RANGEC12
                  • RANGEC24

Depressionsatlas ndash Auswertungen zu Arbeitsunfaumlhigkeit und Arzneiverordnungen

Herausgegeben von der Techniker Krankenkasse Hamburg Fax 040 - 69 09-22 58 Internet wwwtkde Bereich KundeVertrieb Fachreferat Geshysundheitsmanagement Autoren Dr Thomas G Grobe Susanne Steinmann AQUA ndash Institut fuumlr angewandte Qualitaumltsfoumlrderung und Forschung im Gesundheitswesen GmbH Goumlttingen Redaktion Gudrun Ahlers Gestaltung The Ad Store GmbH Hamburg Druck Hausdruckerei

copy Techniker Krankenkasse alle Rechte vorbehalten Nachdruck und sonstige Formen der Vervielfaumlltigung ndash auch auszugsweise ndash nicht gestattet

2 ǀ Depressionsatlas

Inhalt

Depressionsatlas 4

Datengrundlagen 4 ICD-Diagnosen 4 Arzneiverordnungen ndash ATC 5 Standardisierung 5

Arbeitsunfaumlhigkeit mit Depressionen 5

Arbeitsunfaumlhigkeitsfaumllle 5 Arbeitsunfaumlhigkeitstage 5 Betroffene 7 Arbeitsunfaumlhigkeit nach Geschlecht und Alter 7 Arbeitsunfaumlhigkeiten im Zeitverlauf 8 Arbeitsunfaumlhigkeit nach Bundeslaumlndern und Kreisen 9 Trends in Bundeslaumlndern 12 Arbeitsunfaumlhigkeit nach Berufen 13 Arbeitsunfaumlhigkeit nach Schulabschluss 16 Arbeitsunfaumlhigkeit nach Ausbildung 16 Arbeitsunfaumlhigkeit nach Leitungsfunktion 17 Kosten von Arbeitsunfaumlhigkeit mit Depressionen 17 Arbeitsunfaumlhigkeit mit weiteren Diagnosen 19

Verordnung von Antidepressiva 21

Verordnung nach Alter und Geschlecht 22 Verordnungen im Zeitverlauf 24 Trends bei Verordnungen relevanter Antidepressiva nach Wirkstoffen 25 Verordnungen nach Arztgruppen 26 Verordnung nach Bundeslaumlndern und Kreisen 27 Trends in Bundeslaumlndern 29 Verordnungen nach Berufen 29 Verordnungen nach Schulabschluss 32 Verordnungen nach Ausbildung 33 Antidepressiva-Verordnung bei Erwerbspersonen mit Arbeitsunfaumlhigkeit aufgrund von Depressionen 33 Diagnosen von Arbeitsunfaumlhigkeit und Antidepressiva-Verordnungen 34

Zusammenfassung 35

Anhang 36

Depressionsatlas ǀ 3

Datengrundlagen

Bei den Auswertungen zum Depressionsatlas

konnten 2013 Daten zu 411 Millionen Ershy

werbspersonen bezieshyhungsweise circa 137

Prozent aller sozialshyversicherungspflichtig

Beschaumlftigten in Deutschland beruumlckshy

sichtigt werden

Auswertungen zu Trends konnten auf

Daten aus 14 Jahren von 2000 bis 2013 zushy

ruumlckgreifen

Depressionsatlas Depressionen gehoumlren zu den haumlufigsten psychischen Erkrankungen in Deutschland Aufgrund der oftmals langen Erkrankungsshydauer und haumlufig wiederkehrenden Symptoshymatik kommt der Krankheit eine groszlige allgemeine sowie auch oumlkonomische Bedeutung zu1

Nach Definition der Weltgesundheitsorganisashytion (WHO) versteht man unter einer Depresshysion bdquoeine weit verbreitete psychische Stoumlshyrung die durch Traurigkeit Interesselosigkeit und Verlust an Genussfaumlhigkeit Schuldgefuumlhshyle und geringes Selbstwertgefuumlhl Schlafstoumlshyrungen Appetitlosigkeit Muumldigkeit und Konshyzentrationsschwaumlchen gekennzeichnet sein kannldquo2

Ursache einer Depression ist in der Regel eine Kombination unterschiedlicher sozialer psychischer und koumlrperlicher Faktoren Fuumlr die aumlrztliche Diagnose von Depressionen gibt es mehrere Kriterienkataloge wobei die Schwierigkeit besteht dass die Symptome der Erkrankung vielfaumlltig sind und die Diagnoshyse sich nicht auf objektiv messbare Werte stuumltzen kann

Verschiedene Untersuchungen deuten auf eine Zunahme der Erkrankung mit Depressioshynen in den vergangenen Jahren hin Im Rahshymen eines Projektes der WHO zur globalen Krankheitslast wurde eine bevoumllkerungsbezoshygene Abschaumltzung der gesunden Lebensjahshyre die aufgrund von Erkrankungen verloren gehen vorgenommen Die Daten zeigen dass Depressionen bereits heute in den Inshydustrienationen zu den Erkrankungen gehoumlshyren denen ein erheblicher Verlust an gesunshyden Lebensjahren zuzuschreiben ist3 Haumllt der Trend zu steigenden Erkrankungszahlen an koumlnnten Depressionen im Jahr 2030 in den Industrienationen zur haumlufigsten Krankshyheit werden4

Depressionen beeintraumlchtigen den Erkrankten in allen Aspekten seiner Lebensfuumlhrung Sie sind fuumlr den Erkrankten und sein Umfeld von Bedeutung Fehlzeiten aufgrund von Depresshysionen sowie eine nur schwer zu quantifizieshy

1 Wittchen HU et al (2010) Depressive Erkrankungen Gesundheitsberichterstattung des Bundes Hrsg Robert Koch-Institut Berlin Heft 51

2 WHO Definition einer Depression URL httpwwweurowhointdehealthtopicsnoncommunicab le-diseasespagesnewsnews201210depression-inshyeuropedepression-definition (12112014)

3 Murray CJ et al (2012) Disability-adjusted life years (DALYs) for 291 diseases and injuries in 21 regions 1990ndash2010 a systematic analysis for the Global Burden of Disease Study 2010 Lancet 380 (9859) 2197ndash2223

4 Mathers CD et al (2006) Projections of Global Mortality and Burden of Disease from 2002 to 2030 PLOS Medishycine 3 (11) e442

rende verminderte Produktivitaumlt des Erkrankshyten bei der Arbeit sind fuumlr einzelne Unternehshymen und volkswirtschaftlich von Belang

Die vorliegende Publikation befasst sich mit der Bedeutung von Depressionen bei Ershywerbspersonen Auf der Basis von Routinedashyten der Techniker Krankenkasse (TK) zu dieshysem Personenkreis werden eine Vielzahl emshypirischer Ergebnisse und Befunde zu Depresshysionen in unterschiedlichen Gruppen von Beshyrufstaumltigen und unterschiedlichen Regionen Deutschlands sowie zu Veraumlnderungen der Maszligzahlen in den vergangenen Jahren vorshygestellt

Datengrundlagen

Auswertungsbasis des Depressionsatlas bilshyden anonymisierte Routinedaten der Technishyker Krankenkasse aus den Jahren 2000 bis 2013 zu Erwerbspersonen (Berufstaumltigen und Arbeitslosen) mit eigenstaumlndiger Mitgliedshyschaft in der Krankenkasse also zur Gesamtshygruppe derjenigen Versicherten bei denen im Krankheitsfall mit der Abgabe einer Arbeitsunshyfaumlhigkeitsbescheinigung bei einer Krankenshykasse gerechnet werden kann

In der TK waren 2013 durchschnittlich 414 Millionen Erwerbspersonen versichert darunshyter 411 Millionen Personen im Alter zwischen 15 und 64 Jahren die bei den Auswertungen zum Depressionsatlas betrachtet wurden Der Anteil von berufstaumltigen TK-Mitgliedern an alshylen sozialversicherungspflichtig Beschaumlftigten in Deutschland betrug nach Gegenuumlberstelshylungen zu vorlaumlufigen bundesdeutschen Zahshylen im Jahresdurchschnitt 2013 etwa 137 Prozent womit eine sehr breite empirische Auswertungsbasis auch fuumlr differenzierte Anashylysen besteht

Fuumlr die nachfolgend dargestellten Auswertunshygen zum Thema Depressionen standen soshywohl Informationen zu Arbeitsunfaumlhigkeiten mit Diagnoseangaben als auch Daten zu Arzshyneiverordnungen zur Verfuumlgung Weitere Inshyformationen zur Untersuchungspopulation sowie Hinweise zum methodischen Vorgehen sind dem Gesundheitsreport der TK 2014 ab Seite 71 sowie ab Seite 166 zu entnehmen

ICD-Diagnosen

Diagnosen von Arbeitsunfaumlhigkeit werden bei Meldung an die Krankenkasse in Form von Diagnoseschluumlsseln gemaumlszlig der bdquoInternationashylen statistischen Klassifikation der Krankheishyten und verwandter Gesundheitsprobleme 10 Revisionldquo (ICD 10) angegeben Auf Grundlashyge der dokumentierten aumlrztlichen Diagnosen kann bezogen auf Arbeitsunfaumlhigkeiten mit einzelnen Erkrankungen oder zu Gruppen von Erkrankungen ein Uumlberblick uumlber Haumlufigkeit und Dauer sowie Betroffenenraten gegeben

4 ǀ Depressionsatlas

werden Eine Depression wird vom behanshydelnden Arzt in der Regel mit den ICD-Schluumlsseln bdquoDepressive Episodeldquo (F32) oder bdquoRezidivierende depressive Stoumlrungenldquo (F33) kodiert weshalb Auswertungen zu diesen beiden Diagnoseschluumlsseln einen Schwershypunkt der nachfolgenden Darstellungen bilshyden

Arzneiverordnungen ndash ATC

Arzneiverordnungen lassen sich ndash aumlhnlich wie Diagnosen in der ICD ndash auf Grundlage des Anatomisch-Therapeutisch-Chemischen Klassifikationssystems (ATC) gruppieren Die ATC-Klassifikation gliedert Arzneimittel nach therapeutischen und chemischen Kriterien Sie wird seit 1981 von der WHO allgemein fuumlr internationale Arzneimittelverbrauchsstudien empfohlen

Die Gabe von Arzneimitteln bildet neben der Psychotherapie einen wichtigen Ansatz zur Therapie von Depressionen Auf Grundlage der Daten zu Arzneiverordnungen der TK wird daher auch die Verordnung von Arzneimitteln die typischerweise zur Behandlung von Deshypressionen eingesetzt werden dargestellt Inshynerhalb der ATC-Klassifikation finden sich entsprechende Medikamente vorrangig in der Gruppe bdquoAntidepressivaldquo mit dem Code N06A

Standardisierung

Insbesondere den regionalen Darstellungen im Depressionsatlas liegen regelmaumlszligig alters-und geschlechtsstandardisierte Ergebnisse zugrunde Die Darstellungen sind entspreshychend durch den Hinweis bdquostandardisiertldquo geshykennzeichnet Die zwischen einzelnen Bunshydeslaumlndern existierenden oder auch im zeitlishychen Verlauf potenziell aus Unterschieden oder Veraumlnderungen der Alters- und Geshyschlechtsstruktur resultierenden Ergebnisunshyterschiede werden durch die Standardisierung gegebenenfalls rechnerisch ausgeglichen Differenzen lassen sich bei diesen Ergebnisshysen nicht mehr auf entsprechende Strukturshyunterschiede zwischen den analysierten Gruppen zuruumlckfuumlhren

Waumlhrend Arbeitsunfaumlhigkeitszeiten im Deshypressionsatlas ndash wie auch im Gesundheitsreshyport der TK uumlblich ndash vorrangig bezogen auf Versicherungsjahre angegeben werden wurshyden insbesondere fuumlr Teile der Auswertungen mit explizitem Personenbezug und bei allen Auswertungen zu Arzneiverordnungen als Unshytersuchungspopulation jeweils ausschlieszliglich diejenigen Erwerbspersonen beruumlcksichtigt die bereits am 1 Januar eines betrachteten Jahres bei der TK als Erwerbsperson vershysichert waren Hieraus koumlnnen an einigen Stellen geringe Abweichungen auch zu bereits vorausgehend im Gesundheitsreport der TK publizierten Ergebnissen resultieren

Arbeitsunfaumlhigkeit mitDepressionen Tabelle 1 zeigt erste Ergebnisse zur Bedeushytung von Depressionen im Hinblick auf die gemeldeten Arbeitsunfaumlhigkeiten im Jahr 2013

Arbeitsunfaumlhigkeitsfaumllle

Die Anzahl der Arbeitsunfaumlhigkeitsfaumllle je Vershysicherungsjahr (AU-Faumllle je VJ) gibt an wie oft Erwerbspersonen innerhalb des Jahres durchschnittlich krankgemeldet waren Fuumlr das Jahr 2013 wurden bezogen auf alle Diagnosen rund 115 AU-Faumllle je 100 VJ ermittelt eine Erwerbsperson war demnach im Mittel etwa 115 Mal innerhalb des Jahres arbeitsunfaumlhig gemeldet

Die Diagnosen der Arbeitsunfaumlhigkeiten lasshysen sich uumlbergeordneten Kapiteln der ICD 10 zuordnen die ihrerseits jeweils mehrere Diagnosegruppen beinhalten denen dann einzelne dreistellige oder mit noch weiteren Stellen differenzierte Diagnoseschluumlssel zushygeordnet sind Auf das uumlbergeordnete Kapitel der ICD 10 bdquoPsychische und Verhaltensstoumlrunshygenldquo (mit den Diagnoseschluumlsseln F00ndashF99) zu dem auch Depressionen zaumlhlen entfielen 572 AU-Faumllle

Von diesen Faumlllen wurden 172 AU-Faumllle je 100 VJ mit Diagnosen aus der Gruppe bdquoAffekshytive Stoumlrungenldquo (F30ndashF39) dokumentiert Inshynerhalb dieser Diagnosegruppe entfielen auf die beiden dreistelligen Diagnosen bdquoDepressishyve Episodeldquo (F32) und bdquoRezidivierende deshypressive Stoumlrungenldquo (F33) mit insgesamt 163 AU-Faumlllen die maszliggeblichen Anteile Der Anshyteil dieser AU-Faumllle mit einer Diagnose von Depressionen im engeren Sinne an allen AU-Faumlllen erscheint mit 142 Prozent auf den ersshyten Blick allerdings recht gering

Arbeitsunfaumlhigkeitstage

Von groumlszligerer Bedeutung als die Zahl der geshymeldeten AU-Faumllle ist allgemein sowie auch aus der Perspektive von Arbeitgebern die Zahl der Arbeitsunfaumlhigkeitstage (AU-Tage) da erst diese die erkrankungsbedingten Arshybeitszeitausfaumllle abbilden kann Diagnose-uumlbergreifend lieszligen sich auf Basis von Daten der TK 2013 erkrankungsbedingte Arbeitsshyfehlzeiten in Houmlhe von 1466 AU-Tagen je 100 Versicherungsjahre ermittelt Dies bedeushytet dass eine Erwerbsperson im Jahr 2013 durchschnittlich rund 147 Tage also gut zwei Wochen arbeitsunfaumlhig gemeldet war

AU-Faumllle AU-Tage

Lediglich 14 Prozent aller AU-Faumllle wurden 2013 mit Diagnose eishyner Depression geshymeldet Aufgrund der langen fallbezogenen Dauer von 64 Tagen waren diese Faumllle jeshydoch fuumlr 71 Prozent aller erfassten Fehltashyge verantwortlich

Im Mittel war rechneshyrisch jede Erwerbspershyson innerhalb des Jahshyres gut einen Tag aufshygrund von Depressioshynen arbeitsunfaumlhig gemeldet

Depressionsatlas ǀ 5

- - -

-

-

Diagnosen aus dem ICD-Kapitel bdquoPsychische und Verhaltensstoumlrungenldquo (F00ndashF99) lieszligen sich dabei 2013 fuumlr 246 Arbeitsunfaumlhigkeitsshytage je 100 Versicherungsjahre verantwortlich machen AU-Tage mit Diagnosen aus der Gruppe bdquoAffektive Stoumlrungenldquo (F30ndashF39) hatshyten hieran mit 111 AU-Tagen je 100 VJ einen Anteil von 45 Prozent Von diesen 111 Tagen entfielen 104 AU-Tage auf die beiden ICD-Diagnosen bdquoDepressive Episodeldquo (F32) und bdquoRezidivierende depressive Stoumlrungenldquo (F33) im Sinne von Depressionen

Diese verhaumlltnismaumlszligig groszlige Bedeutung von Depressionen fuumlr das Arbeitsunfaumlhigkeitsgeshyschehen resultiert maszliggeblich aus der ausgeshysprochen hohen durchschnittlichen Dauer der einzelnen Krankschreibungsfaumllle (den AU-Tagen pro Fall) Dabei zeigt sich nach den Ergebnissen weiter differenzierter Auswertunshygen eine Abhaumlngigkeit der AU-Tage pro AU-Fall von dem in der vierten Stelle des ICD-Codes dokumentierten Schweregrad der Deshypression So steigt die Anzahl der AU-Tage je Fall bei bdquoDepressiven Episodenldquo (F32) von 33 Tagen bei der Diagnose bdquoLeichte depressive

Episodeldquo (F320) auf 111 Tage je Fall bei der Diagnose bdquoSchwere depressive Episode ohne psychotische Symptomeldquo (F322) Bei der ICD-Diagnose bdquoRezidivierende depressive Stoumlrungldquo (F33) laumlsst sich ein vergleichbarer Anstieg der fallbezogenen AU-Dauer von 51 Tagen bei bdquoRezidivierender depressiver Stoumlshyrung gegenwaumlrtig leichte Episodeldquo (F330) auf 114 Tage bei bdquoRezidivierender depressishyver Stoumlrung gegenwaumlrtig schwere Episode ohne psychotische Symptomeldquo (F332) festshystellen

Wie haumlufiger auch bei anderen Diagnosen zu beobachten wird allerdings auch bei Depresshysionen ein verhaumlltnismaumlszligig hoher Anteil der Diagnosen von den fuumlr die Arbeitsunfaumlhigshykeitsdiagnosen zustaumlndigen Aumlrzten nicht weishyter spezifiziert beziehungsweise als bdquonicht naumlshyher bezeichnetldquo (F329 F339) klassifiziert

Bei psychischen Erkrankungen und besonshyders bei Erkrankungen mit Depressionen dauern Erkrankungsfaumllle insgesamt deutlich laumlnger als bei anderen Diagnosen

Bedeutung von Depressionen als Ursache von Arbeitsunfaumlhigkeiten 2013

ICD 10 Code ICD 10 Diagnose AU Faumllle je 100 VJ

AU Tageje 100 VJ

AU Tageje Fall

Betroffene [Rate in ]

A00-Z99 Alle Diagnosen 11490 146571 13 53085 F00-F99 Psychische und Verhaltensstoumlrungen 572 24605 43 4970

F30-F39 Affektive Stoumlrungen 172 11067 64 1673 F32 F33 Depressionen 163 10383 64 1591

F32 Depressive Episode 134 7796 58 1320 F320 Leichte depressive Episode 006 189 33 0056 F321 Mittelgradige depressive Episode 029 2166 74 0310 F322 Schwere depressive Episode ohne psy- 014 1585 111 0165

chotische Symptome F323 Schwere depressive Episode mit psychoshy

tischen Symptomen 001 088 99 0010

F328 Sonstige depressive Episoden 004 169 48 0036 F329 Depressive Episode nicht naumlher bezeichshy

net 079 3487 44 0764

F33 Rezidivierende depressive Stoumlrung 029 2587 89 0305 F330 Rezidivierende depressive Stoumlrung geshy

genwaumlrtig leichte Episode 001 061 51 0013

F331 Rezidivierende depressive Stoumlrung ge- 015 1300 88 0157 genwaumlrtig mittelgradige Episode

F332 Rezidivierende depressive Stoumlrung geshygenwaumlrtig schwere Episode ohne psychoshytische Symptome

007 850 114 0085

F333 Rezidivierende depressive Stoumlrung ge- 001 078 107 0007 genwaumlrtig schwere Episode mit psychotishyschen Symptomen

F334 Rezidivierende depressive Stoumlrung geshygenwaumlrtig remittiert

000 016 57 0003

F338 Sonstige rezidivierende depressive Stouml- 000 024 57 0005 rungen

F339 Rezidivierende depressive Stoumlrung nicht naumlher bezeichnet

004 198 56 0036

Tabelle 1 (Erwerbspersonen TK 2013 standardisiert Betroffenenraten bezogen auf Erwerbspersoshynen mit Versicherung am 1 Januar des Jahres)

6 ǀ Depressionsatlas

Betroffene

Da einzelne Personen innerhalb eines Jahres auch mehrfach arbeitsunfaumlhig gemeldet sein koumlnnen erlaubt die Zahl der AU-Faumllle nicht zwangslaumlufig und in allen Faumlllen Ruumlckschluumlsshyse auf die Anzahl der Betroffenen In Tabelle 1 werden in der letzten Spalte daher ergaumlnshyzend auch Betroffenenraten angegeben

53 Prozent der Erwerbspersonen waren 2013 von mindestens einer Arbeitsunfaumlhigkeit mit beliebiger Diagnose betroffen bei 497Prozent war eine Diagnose bdquoPsychische und Verhaltensstoumlrungenldquo (F00ndashF99) Grund fuumlr (mindestens) eine Arbeitsunfaumlhigkeit Leshydiglich 159 Prozent der Erwerbspersonen wurde innerhalb des Jahres (auch) aufgrund einer Depression (F32 F33) arbeitsunfaumlhig gemeldet Je 100 Versicherungsjahre wurden wie bereits erwaumlhnt 163 AU-Faumllle mit entshysprechenden Diagnosen erfasst Bei Betroffeshynen wird demnach pro Jahr typischerweise nur ein AU-Fall mit entsprechender Diagnose erfasst

Arbeitsunfaumlhigkeit nach Geschlecht und Alter

Geschlecht und Alter sind wesentliche Detershyminanten nahezu aller Erkrankungen die Ershymittlung von geschlechts- und altersabhaumlngishygen Kennzahlen zaumlhlt daher zu den grundleshygenden Auswertungsschritten nahezu jeder Analyse

Diagnoseuumlbergreifend lagen die Fehlzeiten 2013 bei Frauen mit 1632 Tagen 23 Prozent houmlher als bei Maumlnnern mit 1324 Tagen je 100 VJ Im Hinblick auf Arbeitsunfaumlhigkeiten mit einer Diagnose aus dem ICD-Kapitel

bdquoPsychische und Verhaltensstoumlrungenldquo (ICD F00ndashF99) zeigen sich noch staumlrker ausgeshypraumlgte geschlechtsabhaumlngige Unterschiede So entfielen auf Frauen mit 315 AU-Tagen je 100 VJ im Jahr 2013 durchschnittlich fast doppelt so viele AU-Tage wie auf Maumlnner mit 187 AU-Tagen je VJ (vergleiche Tabelle A1 im Anhang) Ein aumlhnliches Verhaumlltnis zeigte sich 2013 auch bei Fehlzeiten aufgrund von Depressionen (ICD F32 F33) mit durchshyschnittlich 79 Fehltagen bei Maumlnnern und 133 Fehltagen je 100 VJ bei Frauen Bei der Beshytrachtung von Betroffenenraten ergibt sich ein vergleichbares Bild Waumlhrend von Maumlnnern 2013 lediglich 116 Prozent aufgrund von Deshypressionen arbeitsunfaumlhig gemeldet waren lag der Anteil bei Frauen bei 21 Prozent

Inwiefern diese Unterschiede durch eine geshyschlechtsspezifisch unterschiedliche Wahrshynehmung und Praumlsentation von Beschwerden mit beeinflusst werden laumlsst sich schwer beshyurteilen Vergleichbare Unterschiede zeigen sich jedoch in fast allen Erhebungen zu Deshypressionen in Deutschland

Sowohl bei Maumlnnern als auch bei Frauen ist ein Anstieg der Betroffenenraten und der Fehlzeiten aufgrund von Depressionen mit ansteigendem Alter zu verzeichnen (vergleishyche Abbildung 1) Geschlechtsuumlbergreifend steigen die mit Depressionen gemeldeten Fehlzeiten von 31 AU-Tagen je 100 VJ in der juumlngsten Altersgruppe um etwa den Faktor sechs auf 189 AU-Tage je 100 VJ bei Ershywerbspersonen im Alter von 60 bis unter 65 Jahren

Arbeitsunfaumlhigkeiten mit Depressionen nach Alter und Geschlecht 2013

Abbildung 1 (Erwerbspersonen TK 2013 Betroffenenraten bezogen auf Erwerbspersonen mit Versicherung am 1 Januar des Jahres)

Depressionsatlas ǀ 7

Relative Veraumlnderungen der Fehlzeiten mit Depressionen 2000 bis 2013

Trends seit 2000

Fehlzeiten aufgrund von Depressionen lashygen 2013 um 69 Proshyzent houmlher als 2000 Zwischen Tiefst- und

Houmlchststand 2006 und 2012 war bei Erwerbsshy

personen ein Anstieg der Fehlzeiten aufshy

grund von Depressioshynen um 75 Prozent

festzustellen

Noch houmlhere Fehlzeishyten aufgrund von Deshy

pressionen sowie Steigerungsraten zeishy

gen sich bei Arbeitsloshysen

Abbildung 2 (Erwerbspersonen TK 2013 standardisiert) 8 ǀ Depressionsatlas

Arbeitsunfaumlhigkeiten im Zeitverlauf

Abbildung 2 zeigt die relativen Veraumlnderunshygen der alters- und geschlechtsstandardisiershyten Fehlzeiten aufgrund von Depressionen im Sinne der ICD-Codes F32 und F33 seit dem Jahr 2000 wobei den Fehlzeiten im Ausshygangsjahr ein Wert von 100 Prozent zugeordshynet wurde Zum Vergleich ist entsprechend auch die Entwicklung der Gesamtfehlzeiten im Zeitraum von 2000 bis 2013 dargestellt

Diagnoseuumlbergreifend sanken die Fehlzeiten bei Erwerbspersonen in den Jahren 2000 bis 2006 zunaumlchst auf rund 88 Prozent des Ausshygangswertes In diesem Zeitraum stiegen Fehlzeiten mit Depressionen bis 2005 um 18 Prozent an sanken dann aber 2006 auf 98Prozent des Ausgangswertes aus dem Jahr 2000 (vergleiche auch Tabelle A2 im Anhang)

Dieser Ruumlckgang resultierte zum Teil aus der veraumlnderten Zusammensetzung der Untersushychungspopulation der Erwerbspersonen Beshydingt durch gesetzliche Bestimmungen im Zushysammenhang mit der Einfuumlhrung des Arbeitsshylosengeldes II (ALG II) konnten laumlngerfristig Arbeitslose als eine erfahrungsgemaumlszlig uumlbershydurchschnittlich von Depressionen betroffene Gruppe bei Auswertungen ab 2006 nicht mehr beruumlcksichtigt werden da sie nicht mehr zur Abgabe einer Arbeitsunfaumlhigkeitsbescheinishygung bei ihrer Krankenkasse verpflichtet sind

Bei getrennter Betrachtung der Fehlzeiten mit Depressionen von Berufstaumltigen und Arbeitsshylosen zeigt sich jedoch dass die relativ niedshyrigen Fehlzeiten im Jahr 2006 nicht ausshyschlieszliglich aus der Nichtberuumlcksichtigung von ALG-II-Empfaumlngern resultieren Auch die Gruppe der Berufstaumltigen deren Zusammenshysetzung sich durch die Einfuumlhrung des ALG II definitionsgemaumlszlig nicht veraumlndert hat weist 2006 einen merklichen Ruumlckgang der AU-Tage mit Diagnose von Depressionen auf

Ab dem Jahr 2007 war sowohl diagnoseuumlbershygreifend als auch in Bezug auf Diagnosen von Depressionen ein kontinuierlicher Anstieg der AU-Tage zu verzeichnen wobei der Anstieg der Fehlzeiten mit Depressionen unter den Erwerbspersonen ndash bis 2012 auf 171 Prozent des Ausgangswertes aus dem Jahr 2000 ndash wesentlich deutlicher ausfiel

Bei separaten Auswertungen zur Gruppe der Arbeitslosen (ab 2006 ausschlieszliglich ALG-I-Empfaumlnger) faumlllt der sehr starke Anstieg der Fehlzeiten mit Depressionen auf 374 Prozent des Ausgangswertes im Jahr 2000 auf Dabei waren Arbeitslose zu jedem Zeitpunkt und beshyreits auch im Jahr 2000 erheblich laumlnger als Berufstaumltige mit der Diagnose von Depressioshynen arbeitsunfaumlhig gemeldet

-

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-

-

-

Der starke Anstieg der Fehlzeiten mit Depresshysionen bei den arbeitslosen TK-Versicherten hat aufgrund von deren verhaumlltnismaumlszligig geshyringem Anteil innerhalb der Untersuchungsshypopulation allerdings kaum Einfluss auf die ausgewiesenen Fehlzeiten mit Depressionen in der Gesamtgruppe der Erwerbspersonen

2013 war unter den Berufstaumltigen erstmals seit 2006 ein leichter Ruumlckgang der Fehlzeishyten aufgrund von Depressionen zu verzeichshynen Ob dieser Ruumlckgang eine Trendumkehr andeutet laumlsst sich erst nach dem Vorliegen von Ergebnissen aus den kommenden Jahren beurteilen wie auch Erfahrungen nach einem kurzfristigen Ruumlckgang im Jahr 2006 zeigen

Arbeitsunfaumlhigkeit nach Bundeslaumlndern und Kreisen

Tabelle 2 zeigt Fehlzeiten und Betroffenenrashyten zu Arbeitsunfaumlhigkeiten mit Diagnosen von Depressionen auf Bundeslandebene

Die houmlchsten Fehlzeiten mit Depressionen wurden fuumlr das Jahr 2013 geschlechtsuumlbershygreifend fuumlr Hamburg mit 142 AU-Tagen pro 100 Versicherungsjahre ermittelt Einer Ershywerbsperson in Hamburg waren demnach 2013 im Durchschnitt 142 Fehltage mit einer Diagnose von Depressionen zuzuordnen Demgegenuumlber waren es in Baden-Wuumlrttemberg dem Bundesland mit den geshyringsten Fehlzeiten aufgrund von Depressioshynen geschlechtsuumlbergreifend durchschnittlich 084 Fehltage pro Erwerbsperson

Auch im Hinblick auf die geschlechtsspezifishyschen Fehlzeiten wurden die houmlchsten Werte fuumlr Hamburg ermittelt Aumlhnlich hohe Fehlzeishyten wie fuumlr maumlnnliche Erwerbspersonen in Hamburg konnten nur noch fuumlr Maumlnner mit Wohnort in Berlin festgestellt werden

Arbeitsunfaumlhigkeiten mit Depressionen nach Bundeslaumlndern 2013

Maumlnner Frauen Gesamt

Bundesland AU Tageje 100 VJ

Betr []

AU Tageje 100 VJ

Betr [ ]

AU Tageje 100 VJ

Betr [ ]

Anteil AU Tage an

A00 Z99 Schleswig-Holstein 92 132 165 239 126 181 80 Hamburg 94 126 197 265 142 190 92 Niedersachsen 71 111 124 199 96 152 64 Bremen 73 106 147 230 107 163 75 Nordrhein-Westfalen 89 122 139 211 112 163 75 Hessen 73 119 127 210 98 161 68 Rheinland-Pfalz 82 131 117 208 98 167 64 Baden-Wuumlrttemberg 68 107 102 177 84 139 69 Bayern 73 106 111 184 90 142 72 Saarland 91 126 136 229 112 174 69 Berlin 94 130 162 246 125 184 76 Brandenburg 69 101 149 239 105 165 58 Mecklenburg-Vorpommern

67 097 159 228 109 157 59

Sachsen 64 096 119 199 89 144 62 Sachsen-Anhalt 68 104 121 209 92 152 53 Thuumlringen 61 094 130 249 93 166 56

Gesamt 79 116 133 210 104 159 71

Tabelle 2 (Erwerbspersonen TK 2013 standardisiert Betroffenenraten bezogen auf Erwerbspershysonen mit Versicherung am 1 Januar des Jahres)

Depressionsatlas ǀ 9

Die niedrigsten Fehlzeiten bei Maumlnnern fanshyden sich mit 061 Fehltagen aufgrund von Depressionen pro Erwerbsperson im Bundesshyland Thuumlringen waumlhrend fuumlr Frauen die geshyringsten Fehlzeiten ndash wie schon geschlechtsshyuumlbergreifend ndash fuumlr Baden-Wuumlrttemberg ershyrechnet wurden

Der Anteil der Fehlzeiten mit Diagnosen von Depressionen an den Gesamtfehlzeiten liegt in den neuen Bundeslaumlndern fuumlr die sich anshyderweitig eher uumlberdurchschnittliche Fehlzeishyten zeigen merklich unter dem Bundesdurchshyschnitt (zu Gesamtfehlzeiten vergleiche auch Tabelle A10 TK Gesundheitsreport 2014 Seite 140)

Die zuvor beschriebenen Ergebnisse zu geshyschlechts- und altersstandardisierten Beshytroffenenraten im Zusammenhang mit Arshybeitsunfaumlhigkeiten mit Depressionen (ICD-10shyDiagnosen F32 F33) in Bundeslaumlndern vershydeutlicht auch die nachfolgende Kartendarshystellung Unterschreitungen bundesweiter Ershygebnisse um 25 Prozent oder mehr sind in den Karten dunkelblau Uumlberschreitungen um 25 Prozent oder mehr dunkelrot eingefaumlrbt

Unterschreitungen der bundesweiten Beshytroffenenraten um rund 10 Prozent und mehr lassen sich vor allem im Suumlden (Bayern Bashyden-Wuumlrttemberg) und Suumldosten Deutschshylands (Sachsen) beobachten

Uumlberschreitungen um mehr als 10 Prozent finden sich im Norden in Hamburg und Schleswig-Holstein aber auch in Berlin Fuumlrdas Saarland wurde mit einer Uumlberschreitung bundesweiter Werte um 93 Prozent ein aumlhnshylich hoher Wert ermittelt

Eine weitere Darstellung der Betroffenenraten auf Ebene der Kreise und kreisfreien Staumldte verdeutlicht dass sich die Anzahl der Beshytroffenen mit Arbeitsunfaumlhigkeiten aufgrund von Depressionen innerhalb eines Bundesshylandes keinesfalls immer auf einheitlichem Nishyveau bewegen sondern teilweise erhebliche regionale Unterschiede bestehen

Waumlhrend auf Bundeslandebene fuumlr Bayern und Baden-Wuumlrttemberg unterdurchschnittlishyche Betroffenenraten errechnet wurden zeigt die Darstellung der Betroffenenraten auf Kreisebene dass es auch in diesen Bundesshylaumlndern Kreise gibt die deutlich uumlber Durchshyschnittswerten liegen So sind die Betroffeshynenraten in Baden-Wuumlrttemberg in Pforzheim Rottweil und Mannheim houmlher als im Bundesshydurchschnitt Fuumlr Bayern wurden vor allem in oumlstlichen Kreisen an der Grenze zu Tschechishyen aber auch in Coburg uumlberdurchschnittliche Betroffenenraten festgestellt

Umgekehrt gibt es auch in Schleswig-Holstein bei insgesamt hohen Betroffenenraten mit Ploumln Nordfriesland und Rendsburg-Eckernfoumlrde Kreise in denen nur wenige Ershywerbspersonen von Arbeitsunfaumlhigkeiten aufshygrund von Depressionen betroffen sind

Ein Teil der dargestellten Unterschiede kann auch im Kontext spezifischer Besonderheiten von TK-versicherten Beschaumlftigten in einzelshynen Regionen oder zufallsbedingt entstanden sein und sollte daher allgemein nur zuruumlckhalshytend interpretiert werden

Zumindest fuumlr einige Gegenden laumlsst sich beshyobachten und formulieren dass geringere Beshytroffenenraten haumlufiger in laumlndlicheren Regioshynen zu finden waren waumlhrend im staumldtischen Raum mehr Erwerbspersonen von Arbeitsunshyfaumlhigkeiten aufgrund von Depressionen beshytroffen waren Dies koumlnnte unter anderem an unterschiedlichen Lebensbedingungen aber auch an Unterschieden hinsichtlich der aumlrztlishychen Versorgung sowie Wahrnehmung von Beschwerden liegen

10 ǀ Depressionsatlas

Anteil in Bundeslaumlndern 2013

Anteil in Kreisen 2013

Anteil Personen mit Arbeitsunfaumlhigkeit aufgrund von Depressionen in Bundesshylaumlndern und Kreisen 2013

Relative Abweichungen der Anteile nach Bundeslaumlndern 2013

Relative Abweichungen der Anteile nach Kreisen 2013

Abbildung 3 (Erwerbspersonen TK 2013 standardisiert)

Depressionsatlas ǀ 11

ndash

Regionale Trends

Haumlufigkeiten von Arshybeitsunfaumlhigkeiten

aufgrund von Depresshysionen in Bundeslaumlnshy

dern haben sich in den vergangenen 14 Jahshy

ren angenaumlhert

Standardabweichunshygen der relativen Abshyweichungen von Beshytroffenenraten in den

Bundeslaumlndern als Maszlig fuumlr die Streuung

sanken von 20 Prozent im Jahr 2000 auf 93

Prozent im Jahr 2013

Trends in Bundeslaumlndern

Abbildung 4 zeigt Darstellungen zu regionalen Abweichungen der einheitlich geschlechtsshyund altersstandardisierten Betroffenenraten in Bezug auf Arbeitsunfaumlhigkeiten aufgrund von Depressionen (ICD-10-Diagnosen F32 F33) auf Bundeslandebene von bundesweiten Werten in Kartendarstellungen fuumlr die Jahre 2000 bis 2013 Auch in diesen Kartendarstelshylungen sind Unterschreitungen bundesweiter Ergebnisse um 25 Prozent oder mehr dunkelshyblau Uumlberschreitungen um 25 Prozent oder mehr dunkelrot eingefaumlrbt

Waumlhrend in verschiedenen Bundeslaumlndern wie zum Beispiel Schleswig-Holstein in einshyzelnen Jahren Betroffenenraten sowohl unter bundesweiten Ergebnissen als auch uumlber bundesweiten Ergebnissen zu verzeichnen sind zeigen sich in anderen Bundeslaumlndern wie zum Beispiel Hessen und Sachsen in alshylen Jahren Betroffenenraten unterhalb bunshydesweiter Raten

Als wohl wichtigstes Ergebnis verdeutlicht die Abbildung zu regionalen Unterschieden aus 14 Jahren allerdings insbesondere dass es im Verlauf dieser Zeit tendenziell zu einer bundesweiten Angleichung der regionalen Beshytroffenenraten gekommen ist Waumlhrend in den ersten Jahren in verschiedenen Bundeslaumlnshydern dunklere Einfaumlrbungen der Flaumlchen ndash alshyso staumlrkere Uumlberschreitungen oder Untershyschreitungen der bundesweiten Raten ndash zu erkennen sind werden die Einfaumlrbungen insshybesondere ab dem Jahr 2009 immer schwaumlshycher was einen Ruumlckgang der relativen Unshyterschiede zwischen den Bundeslaumlndern anshyzeigt

Abbildung 4 (Erwerbspersonen TK 2013 standardisiert)

Anteil Erwerbspersonen mit Arbeitsunfaumlhigkeit aufgrund von Depressionenrelative Abweichungen vom Bundesdurchschnitt nach Bundeslaumlndern

2000 bis 2013

12 ǀ Depressionsatlas

-

-

Arbeitsunfaumlhigkeit nach Berufen von verfuumlgbaren Angaben zur Taumltigkeit am 1 Januar des Jahres 2013 und an dieser

Tabelle 3 zeigt Ergebnisse zur Relevanz von Stelle differenziert nach den ersten zwei Stel-Depressionen im Sinne der Diagnoseschluumls- len der Klassifikation der Berufe 2010 (KldB sel F32 und F33 fuumlr Arbeitsunfaumlhigkeiten in 2010) zu denen Ergebnisse aufgrund der einzelnen Berufsgruppen Die Einteilung der noch uumlberschaubaren Zahl an Gruppen voll-Beschaumlftigten erfolgte dabei auf Grundlage staumlndig dargestellt werden koumlnnen

Arbeitsunfaumlhigkeiten mit Depressionen nach Berufen 2013 (zweistellige KldB)

Taumltigkeitsgruppen KldB 2010 zweistellig AU Faumllle je 100 VJ

AU Tageje 100 VJ

Betroffene []

01 Angehoumlrige der regulaumlren Streitkraumlfte 226 71 238 11 Land- Tier- und Forstwirtschaftsberufe 100 56 106 12 Gartenbauberufe und Floristik 141 73 138 21 Rohstoffgewinnung und -aufbereitung Glas- und Keramik- 130 62 130

herstellung und -verarbeitung 22 Kunststoffherstellung und -verarbeitung Holzbe- und shy

verarbeitung 150 82 141

23 Papier- und Druckberufe technische Mediengestaltung 164 96 163 24 Metallerzeugung und -bearbeitung Metallbauberufe 135 69 131 25 Maschinen- und Fahrzeugtechnikberufe 118 61 115 26 Mechatronik- Energie- und Elektroberufe 111 61 106 27 Technische Forschungs- Entwicklungs- Konstruktions- 115 62 113

und Produktionssteuerungsberufe 28 Textil- und Lederberufe 185 88 184 29 Lebensmittelherstellung und -verarbeitung 166 102 170 31 Bauplanungs- Architektur- und Vermessungsberufe 123 76 120 32 Hoch- und Tiefbauberufe 099 60 098 33 (Innen-)Ausbauberufe 110 60 097 34 Gebaumlude- und versorgungstechnische Berufe 122 70 124 41 Mathematik- Biologie- Chemie- und Physikberufe 154 73 144 42 Geologie- Geografie- und Umweltschutzberufe 129 70 111 43 Informatik- Informations- und

Kommunikationstechnologieberufe 107 65 104

51 Verkehrs- und Logistikberufe (auszliger Fahrzeugfuumlhrung) 188 100 177 52 Fuumlhrerinnen von Fahrzeug- und Transportgeraumlten 141 91 147 53 Schutz- Sicherheits- und Uumlberwachungsberufe 213 134 212 54 Reinigungsberufe 204 120 206 61 Einkaufs- Vertriebs- und Handelsberufe 133 87 136 62 Verkaufsberufe 187 127 191 63 Tourismus- Hotel- und Gaststaumlttenberufe 162 99 161 71 Berufe in Unternehmensfuumlhrung und -organisation 160 99 161 72 Berufe in Finanzdienstleistungen Rechnungswesen 154 89 152

und Steuerberatung 73 Berufe in Recht und Verwaltung 214 115 205 81 Medizinische Gesundheitsberufe 181 107 181 82 Nichtmedizinische Gesundheits- Koumlrperpflege- und Wellshy

nessberufe Medizintechnik 246 161 247

83 Erziehung soziale und hauswirtschaftliche Berufe Theolo- 253 154 254 gie

84 Lehrende und ausbildende Berufe 119 75 117 91 Sprach- literatur- geistes- gesellschafts- 144 93 137

und wirtschaftswissenschaftliche Berufe 92 Werbung Marketing kaufmaumlnnische und redaktionelle

Medienberufe 171 106 166

93 Produktdesign und kunsthandwerkliche Berufe bildende 128 67 130 Kunst Musikinstrumentenbau

94 Darstellende und unterhaltende Berufe 123 66 122

Erwerbspersonen insgesamt 163 105 160

Tabelle 3 (Erwerbspersonen TK nicht standardisierte Rohwerte) Depressionsatlas ǀ 13

Der Anteil von Erwerbspersonen die in einer Taumltigkeitsgruppe von einer Depression betrofshyfen waren variierte zwischen 254 Prozent in der Taumltigkeitsgruppe bdquoErziehung soziale und hauswirtschaftliche Berufe Theologieldquo und 098 Prozent in der Taumltigkeitsgruppe bdquoHochshyund Tiefbauberufeldquo sowie 097 Prozent in der Gruppe bdquo(Innen-)Ausbauberufeldquo Weitere Taumlshytigkeitsgruppen mit verhaumlltnismaumlszligig hoher Beshytroffenenrate sind bdquoNichtmedizinische Geshysundheits- Koumlrperpflege- und Wellnessberushyfe Medizintechnikldquo bdquoSchutz- Sicherheits- und Uumlberwachungsberufeldquo sowie bdquoBerufe in Recht und Verwaltungldquo waumlhrend sich niedrige Beshytroffenenraten auch in den Gruppen bdquoInformashytik- Informations- und Kommunikationstechshynologieberufeldquo bdquoLand- Tier- und Forstwirtshyschaftsberufeldquo und bdquoMechatronik- Energie-und Elektroberufeldquo finden Hinsichtlich der AU-Faumllle und AU-Tage ergibt sich ein aumlhnlishyches Bild

Die Betroffenenraten die sich zu bdquoAngehoumlrishygen der regulaumlren Streitkraumlfteldquo aus der Tabelshyle ablesen lassen basieren auf Daten zu leshydiglich 210 Versicherten und sind vorrangig der Vollstaumlndigkeit halber aufgefuumlhrt Sie sollshyten inhaltlich allenfalls sehr zuruumlckhaltend inshyterpretiert werden

Eine sehr differenzierte Unterscheidung von Beschaumlftigten erlauben fuumlnfstellige Schluumlsselshyangaben gemaumlszlig Klassifikation der Berufe 2010 die insgesamt 1286 Auspraumlgungen umfasst Da eine Darstellung zu allen dieser Gruppen weder sinnvoll noch im Rahmen eishyner Publikation praktikabel waumlre wurden zushynaumlchst diejenigen 100 Berufsgruppen ausgeshywaumlhlt die unter den TK-Versicherten im Jahr 2013 am haumlufigsten vertreten waren Von dieshysen 100 Berufsgruppen werden Ergebnisse zu jeweils den Berufsgruppen dargestellt bei denen die zehn houmlchsten beziehungsweise die zehn niedrigsten Betroffenenraten hinshysichtlich Depressionsdiagnosen im Rahmen von Arbeitsunfaumlhigkeitsmeldungen ermittelt werden konnten

Von den zehn Berufsgruppen die am haumlufigsshyten von Depressionen betroffen waren gehoumlshyren sieben dem Berufsbereich bdquoGesundheit Soziales Lehre und Erziehungldquo an Besonshyders haumlufig vertreten ist darunter die Berufsshyhauptgruppe bdquoMedizinische Gesundheitsberushyfeldquo (81) mit den Taumltigkeitsgruppen 81212 81301 und 81302

Die houmlchsten Betroffenenraten sowie die meisten AU-Faumllle und AU-Tage sind jedoch in der Taumltigkeitsgruppe bdquoBerufe im Dialogmarkeshytingldquo (92122) zu verzeichnen das heiszligt in Beshyrufen mit uumlberwiegender Taumltigkeit fuumlr Call-Center Service- und Kundenhotlines

Die Berufsgruppen die haumlufig unter den TK-Versicherten vertreten sind und welche die geringsten Betroffenenraten in Bezug auf Arshybeitsunfaumlhigkeiten mit einer Diagnose von Depressionen aufweisen sind uumlberwiegend Berufsgruppen die besonders komplexe Taumlshytigkeiten ausuumlben Fuumlnf von den zehn Berufsshygruppen mit niedrigen Betroffenenraten sind dem Berufsbereich bdquoRohstoffgewinnung Proshyduktion und Fertigungldquo (Berufsbereich 2) zushyzuordnen

Nach diesen Auswertungen scheinen Berufsshygruppen mit weniger komplexen Taumltigkeiten ndash vorrangig im gesundheitlichen oder sozialen Bereich ndash deutlich staumlrker von Depressionen betroffen zu sein als eher technisch und akashydemisch orientierte Berufe mit houmlheren Qualishyfikationsanforderungen

14 ǀ Depressionsatlas

-

-

4

6

8

Arbeitsunfaumlhigkeiten mit Depressionen nach Berufen 2013 (fuumlnfstellige KldB) Berufe mit hohen sowie mit geringen Betroffenenraten

Rang Taumltigkeitsgruppen KldB 2010 fuumlnfstellig AU Faumllle je 100 VJ

AU Tageje 100 VJ

Betr []

1 92122 Berufe im Dialogmarketing - fachlich ausgerichtete Taumltigkeiten

415 277 368

2 82102 Berufe in der Altenpflege (ohne Spezialisierung) shyfachlich ausgerichtete Taumltigkeiten

327 247 345

3 82101 Berufe in der Altenpflege (ohne Spezialisierung) shyHelfer-Anlerntaumltigkeiten

309 215 320

83112 Berufe in der Kinderbetreuung und -erziehung - fach- 274 162 274 lich ausgerichtete Taumltigkeiten

5 81301 Berufe in der Gesundheits- und Krankenpflege (ohne Spezialisierung) - Helfer-Anlerntaumltigkeiten

272 188 260

73202 Berufe in der oumlffentlichen Verwaltung (ohne Speziali- 261 141 249 sierung) - fachlich ausgerichtete Taumltigkeiten

7 83124 Berufe in der Sozialarbeit und Sozialpaumldagogik - hoch komplexe Taumltigkeiten

244 160 246

81302 Berufe in der Gesundheits- und Krankenpflege (ohne 246 151 246 Spezialisierung) - fachlich ausgerichtete Taumltigkeiten

9 53112 Berufe im Objekt- Werte- und Personenschutz - fachshylich ausgerichtete Taumltigkeiten

246 143 238

10 81212 Medizinisch-technische Berufe im Laboratorium - 241 109 230 fachlich ausgerichtete Taumltigkeiten

hellip hellip hellip

91 71324 Berufe in der Unternehmensberatung ndash 091 46 087 hoch komplexe Taumltigkeiten

92 27304 Berufe in der technischen Produktionsplanung und shysteuerung - hoch komplexe Taumltigkeiten

084 43 084

93 26304 Berufe in der Elektrotechnik (ohne Spezialisierung) - 082 57 079 hoch komplexe Taumltigkeiten

94 25104 Berufe in der Maschinenbau- und Betriebstechnik (ohne Spezialisierung) - hoch komplexe Taumltigkeiten

080 42 079

95 71104 Geschaumlftsfuumlhrerinnen und Vorstaumlnde ndash 066 68 077 hoch komplexe Taumltigkeiten

96 27103 Berufe in der technischen Forschung und Entwicklung (ohne Spezialisierung) - komplexe Spezialistentaumltigk

080 44 075

97 27104 Berufe in der technischen Forschung und Entwicklung 073 38 072 (ohne Spezialisierung) - hoch komplexe Taumltigkeiten

98 81404 AumlrzteAumlrztinnen (ohne Spezialisierung) - hoch komshyplexe Taumltigkeiten

074 43 072

99 43414 Berufe in der Softwareentwicklung - hoch komplexe 072 44 068 Taumltigkeiten

100 84304 Berufe in der Hochschullehre und -forschung - hoch komplexe Taumltigkeiten

058 29 055

Erwerbspersonen insgesamt 163 105 160

Tabelle 4 (Erwerbspersonen TK nicht standardisierte Rohwerte)

Depressionsatlas ǀ 15

-

-

Arbeitsunfaumlhigkeit nach Schulabschluss Betroffenenraten in Zusammenhang mit Deshypressionen mit zunehmender Schulbildung

Im Jahr 2013 wurden pro 100 Versicherungs- zuruumlckgehen Aumlhnliches gilt auch fuumlr die AUshyjahre 163 AU-Faumllle und 104 AU-Tage mit ei- Tage bei einer Diagnose von Depressionen ner Diagnose von Depressionen bei Erwerbs- wobei hier die Anzahl der Tage in der Gruppe personen der TK ermittelt Die Betroffenenra- der Erwerbspersonen ohne Schulabschluss te lag bei den TK-versicherten Erwerbsperso- etwas niedriger liegt als bei den Erwerbspershynen bei 159Prozent sonen mit Haupt- beziehungsweise Volksshy

schulabschluss und erst mit steigendem Bei Darstellung der Kennzahlen nach Schul- Schulabschluss wieder absinkt abschluss wird deutlich dass AU-Faumllle und

Arbeitsunfaumlhigkeit mit Depressionen nach Schulabschluss 2013

Schulabschluss AU Faumllle je 100 VJ

AU Tageje 100 VJ

Betroffene [Rate in ]

Haupt-Volksschulabschluss 194 115 190 Mittlere Reife oder gleichwertiger Abshyschluss

178 103 174

AbiturFachabitur 128 73 125 Abschluss unbekannt 168 105 168

Gesamt 163 104 159

Tabelle 5 (Erwerbspersonen TK 2013 standardisiert)

Arbeitsunfaumlhigkeit nach Ausbildung

Auch mit steigendem beruflichem Ausbil- Depressionen sind demnach keinesfalls nur dungsabschluss gehen sowohl die AU-Tage Erkrankungen der houmlheren Bildungsschichshyund AU-Faumllle mit einer Diagnose von Depresshy ten sondern kommen stattdessen sogar haumlushysionen als auch die Betroffenenraten zuruumlck figer bei Erwerbspersonen mit niedrigerem Schul- oder Ausbildungsabschluss vor

Arbeitsunfaumlhigkeiten mit Depressionen nach Ausbildung 2013

Ohne beruflichen Ausbildungsabschluss

Abschluss einer anerkannten Berufsausbildung

Meister-Techniker- oder gleichwertiger Fachschulabschluss

Bachelor

DiplomMagisterMasterStaatsexamen

Promotion

Abschluss unbekannt

113

104

83

78

63

36

104

207

176

151

128

111

067

153

AU-Tage je 100 VJ

AU-Faumllle je 100 VJ

16 ǀ Depressionsatlas

Abbildung 5 (Erwerbspersonen TK 2013 standardisiert unterschiedliche Achsendarstellung fuumlr Fall- beziehungsweise Tagesangaben)

- -

- -

-

-

Arbeitsunfaumlhigkeit nach Leitungsfunktion

Neben der Schul- und Berufsausbildung hat auch die derzeitige Stellung im Beruf Einfluss auf das Arbeitsunfaumlhigkeitsgeschehen

In der vierten Stelle der Klassifikation der Beshyrufe 2010 ist festgehalten ob die berufliche Taumltigkeit eine Aufsichts- oder Leitungsposition umfasst Bei Auswertung der Arbeitsunfaumlhigshykeitsdaten im Hinblick auf dieses Merkmal wird deutlich dass Erwerbspersonen in Fuumlhshyrungs- oder Leitungspositionen diagnoseunshyabhaumlngig etwas seltener von Arbeitsunfaumlhigshykeiten betroffen sind als Erwerbspersonen ohne Fuumlhrungs- oder Leitungsposition Nicht nur die Betroffenenraten sind mit 478 Prozent gegenuumlber 54 Prozent geringer sondern es wurden auch weniger AU-Faumllle und -Tage bei Personen in Fuumlhrungs- oder Leitungspositioshynen dokumentiert

Grundsaumltzlich trifft diese Aussage auch auf Erkrankungen mit Depressionen im Sinne der ICD-Diagnosen F32 und F33 zu

Bei gleichartigen Auswertungen zur ICD-Diagnose Z73 die im Falle eines sogenannshyten bdquoBurnoutsldquo kodiert werden kann faumlllt auf dass Fuumlhrungskraumlfte von dieser Diagnose nashyhezu genauso oft betroffen sind wie Erwerbsshypersonen ohne Fuumlhrungsposition Die durchshyschnittliche Anzahl der AU-Tage bei Fuumlhshyrungskraumlften liegt sogar etwas houmlher als bei Erwerbspersonen ohne Personalverantworshytung

Kosten von Arbeitsunfaumlhigkeit mit Deshypressionen

In Anlehnung an Berechnungen der Bundesshyanstalt fuumlr Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin (BAuA) zu volkswirtschaftlichen Kosten durch Arbeitsunfaumlhigkeit5 soll an dieser Stelle eine grobe Einschaumltzung der Kosten die aufgrund von Arbeitsunfaumlhigkeiten mit Depressionen im Sinne der ICD-Diagnosen F32 und F33 entshystehen vorgenommen werden Dabei wird in diesem Kontext zunaumlchst nur auf sogenannte Produktionsausfallkosten eingegangen

Eine Grundlage fuumlr die Berechnungen bilden die im Rahmen der volkswirtschaftlichen Geshysamtrechnung vom Statistischen Bundesamt veroumlffentlichten Zahlen zu durchschnittlichen monatlichen Arbeitnehmerentgelten in einzelshynen Kalenderjahren6 (im Sinne von Bruttoloumlhshynen und -gehaumlltern zuzuumlglich der Sozialversishycherungsbeitraumlge der Arbeitgeber) Aus dieshysen monatlichen Entgelten die nach Angaben des Statistischen Bundesamtes 2000 bis 2013 von 2601 Euro auf 3151 Euro stiegen wurden zunaumlchst durchschnittliche kalendershytaumlgig faumlllige Entgelte (zwischen 8551 Euro und 10359 Euro) ermittelt die anschlieszligend zur Bewertung von Kosten fuumlr einzelne Fehlshytage herangezogen wurden

Wie bereits zuvor erlaumlutert und auch der Abshybildung 6 zu entnehmen stieg die Zahl der AU-Tage mit Diagnosen von Depressionen vom Jahr 2000 bis zum Jahr 2012 unterbroshychen von einem leichten Ruumlckgang im Jahr 2006 an Entsprechend nahmen auch die Kosten im Zusammenhang mit Depressionen im gleichen Zeitraum zu Dabei summieren sich die Effekte der zunehmenden Fehlzeiten

Arbeitsunfaumlhigkeit mit Depressionen nach Stellung im Berufsleben 2013

ICD 10 Code ICD 10 Diagnose Leitungsfunktion AU Faumllle je 100 VJ

AU Tageje 100 VJ

Betroffene [Rate in ]

A00-Z99 alle Diagnosen Aufsichtskraft ndash nein Aufsichtskraft - ja

11848 9230

1452 1143

5405 4781

F32 F33 Depressionen Aufsichtskraft ndash nein Aufsichtskraft - ja

159 127

93 85

156 131

Z73 Probleme mit Bezug auf Schwierigkeiten bei der Lebensbewaumlltigung

Aufsichtskraft ndash nein Aufsichtskraft - ja

027 026

10 12

027 026

Tabelle 6 (Erwerbspersonen TK 2013 standardisiert)

5 Bundesanstalt fuumlr Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin (2014) Volkswirtschaftliche Kosten durch Arbeitsunfaumlshyhigkeit 2012 URL httpwwwbauadedeInformationenshyfuer-die-PraxisStatistikenArbeitsunfaehigkeit Kostenhtml

6 Statistisches Bundesamt Volkswirtschaftliche Gesamtshyrechnungen Fachserie 18 Reihe 15 URL httpswwwdestatisdeDEPublikationenThematischVo lkswirtschaftlicheGesamtrechnungshyenInlandsproduktInlandsproduktsberechnungLangeRei henhtml

Depressionsatlas ǀ 17

Kosten

Veranschlagt man pro Fehltag 2013 durchshy

schnittliche Arbeitshynehmerentgelte in Houmlshy

he von 10359 Euro ergeben sich nach Hochrechnung von

TK-Ergebnissen auf alshyle Arbeitnehmer in

Deutschland fuumlr 2013 Produktionsausfallkosshy

ten aufgrund von Deshypressionen in Houmlhe

von rund 4 Milliarden Euro

mit Diagnosen von Depressionen und des Anstiegs der durchschnittlichen Arbeitnehshymerentgelte

Der leichte Ruumlckgang der Fehlzeiten mit Deshypressionen von 2012 nach 2013 wird im Hinshyblick auf die Arbeitgeberkosten durch den Anstieg des durchschnittlichen Arbeitnehmershyentgeltes aufgehoben

Pro 100 Erwerbspersonen beliefen sich die hier uumlberschlaumlgig ermittelten Kosten fuumlr Arshybeitsausfaumllle aufgrund von Depressionen im Jahr 2013 auf 10756 Euro was durchschnittshylichen Kosten von knapp 108 Euro je Ershywerbsperson und Jahr entspricht Hochgeshyrechnet auf die 378 Millionen Arbeitnehmer in Deutschland ergeben sich damit fuumlr 2013 Kosten von 407 Milliarden Euro

Noch deutlich houmlhere Kosten wuumlrden resultieshyren sofern man fuumlr jeden erfassten Fehltag als Ausfall die vom Statistischen Bundesamt fuumlr 2013 ausgewiesene durchschnittliche Bruttowertschoumlpfung je Erwerbstaumltigen in Houmlshyhe von 180 Euro je Kalendertag (bezieshyhungsweise 66448 Euro pro Jahr) ansetzt undoder die hier gefundenen Ausfaumllle nicht nur auf Arbeitnehmer sondern gleichartig auf alle Erwerbstaumltigen (inklusive Selbststaumlndishygen) hochrechnet

Weitgehend zwangslaumlufig wird bei den hier dargelegten Hochrechnungen davon ausgeshygangen dass die jetzt bei TK-versicherten Erwerbspersonen festgestellten Fehlzeiten in vergleichbarem Umfang auch bei anderen Arshybeitnehmern oder Erwerbstaumltigen in Deutschshyland anfallen Aufgrund der Vielzahl von Beshyschaumlftigten aus technischen Berufen mit einer Mitgliedschaft in der TK die in der Regel unshyterdurchschnittliche Fehlzeiten mit der Diagshynose von Depressionen aufweisen duumlrften die realen Fehlzeiten mit Depressionen in Deutschland auf der Basis von TK-Daten tenshydenziell eher unterschaumltzt werden

Grundsaumltzlich nicht beruumlcksichtigt wurden zushydem insbesondere Einschraumlnkungen der Proshyduktivitaumlt durch Depressionen die auch ohne eine (gemeldete) Abwesenheit der betroffeshynen Mitarbeiter am Arbeitsplatz resultieren koumlnnen

Kosten von Arbeitsunfaumlhigkeiten mit Depressionen 2000 bis 2013

AU-T

age

je 1

00 V

J

140

120

100

80

60

40

20

0

10756 10705 AU-Tage 9944

Arbeitnehmerentgelt 9435

7849

6521 6432 6845 6069 6211 5918

5580 5465 5269

2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 2008 2009 2010 2011 2012 2013

Jahr

12000

10000

8000

6000

4000

2000

0

Arbeitnehmerentgelt je 100 VJ [euro]

18 ǀ Depressionsatlas

Abbildung 6 (Erwerbspersonen TK 2013 standardisiert)

Arbeitsunfaumlhigkeit mit weiteren Diagnosen

Neben Depressionen gehen weitere psychishysche Erkrankungen mit einer aumlhnlichen Ershyschoumlpfungssymptomatik einher So zeigen zum Beispiel Personen mit einem sogenannshyten bdquoBurnout-Syndromldquo oder einer Neurastheshynie unter Umstaumlnden aumlhnliche Symptome wie Personen mit einer Depression im Sinne der ICD-Diagnosen F32 und F33

In allen Faumlllen fuumlhlt sich der Patient uumlbermaumlshyszligig belastet und ist nicht mehr oder nur einshygeschraumlnkt in der Lage seinen beruflichen und privaten Verpflichtungen nachzukommen

Diagnose Burnout-Syndrom

Haumlufig diskutiert wird im Zusammenhang miteiner beruflichen Uumlberlastung insbesondere das Burnout-Syndrom ndash das bdquoAusgebranntshyseinldquo Hiermit ist das Ergebnis einer anhaltenshyden Uumlberlastungssituation im beruflichen oder privaten Umfeld gemeint die schlieszliglich in eishyne andauernde Erschoumlpfung muumlndet Im schlimmsten Fall kann es zu einem voumllligen psychischen Zusammenbruch kommen

Das Burnout-Syndrom wird aus fachaumlrztlicher Sicht zumeist nicht als psychische Krankheit verstanden Eher werden die mit dem Burnshyout-Syndrom verbundenen Umstaumlnde als Rishysikofaktoren fuumlr die Entwicklung psychischer Erkrankungen im engeren Sinne betrachtet

Fuumlr die mit dem Burnout-Syndrom einhergeshyhenden Beschwerden ist innerhalb der ICD-Klassifikation der Code Z73 bdquoProbleme mit Bezug auf Schwierigkeiten bei der Lebensshybewaumlltigungldquo aus dem ICD-Kapitel XXI bdquoFakshytoren die den Gesundheitszustand beeinflusshysenldquo (Z00ndashZ99) vorgesehen

Das Burnout-Syndrom im Sinne der ICD-Diagnose Z73 spielt im AU-Geschehen mit durchschnittlich lediglich zehn AU-Tagen je 100 Versicherungsjahre und einer Betroffeshynenrate von 027 Prozent eine sehr untergeshyordnete Rolle Auf diesem sehr niedrigen Nishyveau uumlbertraf der relative Anstieg der Fehlzeishyten unter dieser Diagnose seit 2000 allerdings die bereits zuvor beschriebene Zunahme der Fehlzeiten mit Depressionen im selben Zeitshyraum noch erheblich

Waumlhrend im Jahr 2013 gut zehn AU-Tage pro 100 Versicherungsjahre auf diese Diagnose entfielen war es im Jahr 2000 noch nicht einmal ein AU-Tag pro 100 Versicherungsjahshyre Dabei ist es seit dem Jahr 2011 in dem die AU-Tage unter der Diagnose Z73 mit rund 13 Tagen pro 100 Versicherungsjahre den bislang houmlchsten Wert erreicht hatten sogar wieder zu einem leichten Ruumlckgang der

dokumentierten Fehlzeiten mit dieser Diagnoshyse gekommen

Alters- und geschlechtsspezifische Werte zeishygen eine aumlhnliche Verteilung wie bei Depresshysionen im Sinne der ICD-Diagnosen F32 und F33 So sind Frauen in allen Altersgruppen deutlich staumlrker betroffen als Maumlnner Bei beishyden Geschlechtern steigen die Betroffenheitsshyraten bis zur Altersgruppe der 55- bis 59shyJaumlhrigen stetig an Erst die 60- bis 64shyJaumlhrigen sind wieder etwas weniger betroffen Dabei ist der prozentuale Anstieg bei Maumlnshynern aufgrund des niedrigeren Ausgangsnishyveaus noch deutlicher Hier steigen die Beshytroffenenraten von 0098 auf 0232Prozent an was einer Zunahme um 137 Prozent beshyziehungsweise den Faktor 24 gleichkommt Bei Frauen ist von der juumlngsten zur zweitshyhoumlchsten Altersgruppe ein altersabhaumlngiger Anstieg der Betroffenenraten um 131 Prozent auszumachen

Die Arbeitsunfaumlhigkeitstage nehmen geshyschlechtsunabhaumlngig mit steigendem Alter zu Fuumlr Maumlnner und Frauen ist dabei ein aumlhnlishycher Anstieg zu beobachten Die Zunahme der dokumentierten AU-Tage betraumlgt 14 Tage bei den Maumlnnern und 15 Tage bei den Fraushyen wobei der Wert in der untersten Altersshygruppe der 15- bis 19-jaumlhrigen Maumlnner einen Tag und bei Frauen vier Tage betraumlgt

Neurasthenie

Die ICD-Diagnose Neurasthenie (F48) beshyschreibt ebenfalls eine anhaltende Erschoumlpshyfung oder Ermuumldung Staumlrker als beim Burnshyout-Syndrom stehen jedoch innere Ursachen im Vordergrund auch kann eine Unterfordeshyrung im Sinne von monotonen Anforderungen Ursache der Erkrankung sein Historisch war diese Diagnose besonders Anfang des 20 Jahrhunderts mit einsetzender Industrialisieshyrung von erheblicher Bedeutung wurde aber in juumlngerer Zeit besonders in Faumlllen von starshyker beruflicher Uumlberlastung teilweise durch die Diagnose des Burnout-Syndroms ersetzt

Dennoch ist festzustellen dass die ICD-Diagnose bdquoNeurasthenieldquo (F48) in den vershygangenen Jahren immer haumlufiger gestellt wird So betrug die Betroffenenrate im Jahr 2000 034 Prozent und stieg bis zum Jahr 2013 auf 085 Prozent an Waumlhrend im Jahr 2000 durchschnittlich noch knapp zehn AU-Tage pro 100 Versicherungsjahre mit dieser Diagnose dokumentiert wurden waren es im Jahr 2013 schon mehr als 22 Tage Im Vershygleich zu Depressionen mit durchschnittlich 103 AU-Tagen pro 100 Versicherungsjahre im Jahr 2013 hat diese Erkrankung aber eine eher geringere Bedeutung

Burnout-Syndrom

Das Burnout-Syndrom wird von Fachaumlrzten zumeist nicht als eishygenstaumlndiges Krankshyheitsbild angesehen entsprechend kann es in der ICD 10 lediglich mit dem Schluumlssel Z73 aus dem Kapitel XXI bdquoFaktoren die den Geshysundheitszustand beshyeinflussenldquo kodiert werden Trotz erheblishycher Zunahmen bis 2011 spielten Arbeitsshyunfaumlhigkeiten mit Anshygabe des Codes Z73 auch 2013 eine eher untergeordnete Rolle

Depressionsatlas ǀ 19

Relative Veraumlnderungen von Fehlzeiten mit Erschoumlpfungsdiagnosen 2000 bis 2013

Rel

ativ

e Ve

raumlnd

erun

g(W

ert i

m Ja

hr 2

000

= 10

0)

1600

1400

1200

1000

800

600

400

200

0

AU-Tage Z73 AU-Tage F48 AU-Tage F32 F33 AU-Tage A00-Z99

2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 2008 2009 2010 2011 2012 2013

Jahr

Abbildung 7 (Erwerbspersonen TK 2013 standardisiert)

Arbeitsunfaumlhigkeiten mit Diagnose Z73 nach Geschlecht und Alter 2013

05 19 20Betr Frauen

18 Betr Maumlnner 17

04

4

5

7

9

11

14 15

1 2

3 4

7

10 9 11

13

15

0

5

10

15

AU-Tage Frauen

AU-Tage Maumlnner

Betro

ffene

03

AU-Tage je 100 VJ

02

01

00 15-19 20-24 25-29 30-34 35-39 40-44 45-49 50-54 55-59 60-64

Altersgruppe

Abbildung 8 (Erwerbspersonen TK 2013)

20 ǀ Depressionsatlas

-

Verordnung vonAntidepressiva Antidepressiva sind Arzneimittel die vorranshygig aber nicht ausschlieszliglich zur Behandlung von Depressionen eingesetzt werden Ausshywertungen zu Verordnungen von Antidepresshysiva koumlnnen in erster Linie Informationen zur Einschaumltzung von Haumlufigkeit und Umfang der medikamentoumlsen Therapie von Depressionen liefern Durch das verhaumlltnismaumlszligig spezifische Anwendungsspektrum von Antidepressiva ndash namentlich die vorrangige Verordnung bei Depressionen ndash kann mit gewissen Einshyschraumlnkungen aus den Ergebnissen zu Vershyordnungen auch auf das Vorliegen von psyshychischen Problemen im Sinne von Depressioshynen geschlossen werden

Im Zusammenhang mit den vorausgehend dargestellten Auswertungen zu Arbeitsunfaumlshyhigkeiten ist dies insofern von Interesse als dass keinesfalls davon auszugehen ist dass jede Erwerbsperson mit Depressionen auch mit der expliziten Nennung einer entspreshychenden Diagnose arbeitsunfaumlhig gemeldet

wird und dann in den Daten zu Arbeitsunfaumlshyhigkeiten identifiziert werden kann Ein Teil der von (leichteren) Depressionen betroffenen Erwerbspersonen duumlrfte innerhalb von uumlblishycherweise betrachteten Jahreszeitraumlumen uumlberhaupt nicht arbeitsunfaumlhig gemeldet sein bei einem anderen Teil duumlrfte die Meldung unshyter einer anderen eventuell weniger stigmatishysierenden Diagnose erfolgen In beiden Faumlllen koumlnnten Informationen zu gegebenenfalls verabreichten Antidepressiva die einzigen Hinweise auf gesundheitliche Probleme im Sinne von Depressionen sein

Tabelle 7 liefert detaillierte Informationen zur Verordnung von Antidepressiva bei Erwerbsshypersonen im Jahr 2013 Zur besseren Einordshynung dieser Verordnungen in das Gesamtshyarzneimittelverordnungsgeschehen werden auch Kennzahlen zu uumlbergeordneten Arzneishymittelgruppen auf unterschiedlichen Ebenen des ATC-Klassifikationssystems genannt

Verordnung von Antidepressiva sowie von weiteren Arzneimitteln 2013

Maumlnner Frauen Gesamt

ATC Code

Wirkstoff DDD

pro Jahr

Betr []

DDD pro

Betr

DDD pro

Jahr

Betr []

DDD pro

Betr

DDD pro

Jahr

Betr []

DDD pro

Betr

A-V Alle Wirkstoffe 23278 6629 35115 22601 7768 29094 22966 7154 32103 N Nervensystem 1678 1395 12028 2415 2034 11872 2017 1689 11942

N05 N06

Psychopharmaka 1191 565 21098 1837 958 19174 1489 746 19959

N06A Antidepressiva 978 438 22353 1623 784 20700 1275 597 21353 N06AA04 Clomipramin 005 004 13773 007 005 13193 006 004 13457 N06AA05 Opipramol 054 073 7360 100 147 6817 075 107 7018 N06AA06 Trimipramin 014 030 4739 024 059 4035 019 043 4297 N06AA09 Amitriptylin 037 043 8527 069 095 7186 051 067 7649 N06AA12 Doxepin 020 029 6940 023 041 5586 021 034 6196 N06AA21 Maprotilin 001 001 10167 001 001 10573 001 001 10381 N06AB03 Fluoxetin 047 017 26798 129 048 26866 084 031 26846 N06AB04 Citalopram 256 113 22704 426 194 21897 334 150 22224 N06AB05 Paroxetin 050 019 26680 066 027 24305 057 023 25371 N06AB06 Sertralin 080 026 31177 143 047 30479 109 035 30750 N06AB10 Escitalopram 050 020 25237 084 035 23886 065 027 24420 N06AP01 Johanniskraut 031 018 17632 079 047 16809 053 031 17061 N06AP51 Johanniskraut

Kombinationen 000 000 1026 000 000 1643 000 000 1532

N06AX11 Mirtazapin 093 075 12327 088 095 9280 091 084 10746 N06AX16 Venlafaxin 143 050 28820 229 083 27773 183 065 28205 N06AX21 Duloxetin 027 014 18849 056 030 18764 040 021 18794 Substanz kann seit Wegfall der Erstattung von Verordnungen rezeptfrei erhaumlltlicher Arzneimittel seit 2004 nur in Ausnahmefaumlllen zu Lasten einer geshy

setzlichen Krankenkasse abgerechnet werden

Tabelle 7 (Erwerbspersonen TK 2013 standardisiert Angaben bezogen auf Personen mit Versicherung am 1 Januar des Jahres)

Depressionsatlas ǀ 21

Antidepressiva

6 Prozent aller Ershywerbspersonen erhielshy

ten 2013 mindestens eine Antidepressiva-

Verordnung Je Ershywerbsperson wurden innerhalb des Jahres

durchschnittlich 1275 Tagesdosen verordshy

net

Die 6 Prozent beshytroffenen Erwerbspershysonen erhielten damit innerhalb des Jahres

durchschnittlich jeweils 214 Tagesdosen

Aufgefuumlhrt wird zum einen die Zahl der durchshyschnittlich je Erwerbsperson jaumlhrlich verordneshyten bdquoDefined Daily Dosesldquo (DDD) Eine defishynierte Tagesdosis bezeichnet dabei die nach pharmakologischen Kriterien festgelegte Subshystanzmenge die zur Behandlung einer Pershyson mit einem Praumlparat unter uumlblichen Umshystaumlnden fuumlr einen Zeitraum von einem Tag ausreicht ndash fuumlr die durchgaumlngige Behandlung einer Person uumlber ein Jahr waumlren also beishyspielsweise 365 DDD erforderlich

Neben definierten Tagesdosen werden zum anderen auch die Raten der von den genannshyten Arzneiverordnungen innerhalb eines Jahshyres betroffenen Erwerbspersonen (in Prozent) sowie die durchschnittliche Anzahl der vershyordneten Tagesdosen bezogen ausschlieszliglich auf diese Betroffenen ausgewiesen

Im Jahr 2013 wurden uumlber alle ATC-Gruppen je Erwerbsperson insgesamt im Mittel rund 230 definierte Tagesdosen verordnet

Antidepressiva finden sich in der Wirkstoffshygruppe N bdquoNervensystemldquo der ATC-Klassifikashytion Mit 202 DDD pro Jahr betraumlgt der Anteil der definierten Tagesdosen dieser Arzneimitshytelgruppe an den verordneten Tagesdosen alshyler Wirkstoffe geschlechtsuumlbergreifend knapp 9Prozent

Die mengenmaumlszligig relevantesten Arzneimitshytelgruppen die zur Behandlung von Erkranshykungen des Nervensystems eingesetzt wershyden sind Psycholeptika (N05) sowie Psychoshyanaleptika (N06) Die beiden Gruppen umfasshysen gemeinsam genau diejenigen Medikashymente die typischerweise als Psychopharshymaka bezeichnet werden Ihnen sind mit 149 DDD pro Jahr rund 74 Prozent der verordneshyten Tagesdosen aller Arzneiverordnungen zur Behandlung des Nervensystems zuzuordnen

Im Zusammenhang mit dem Thema bdquoDepresshysionldquo interessieren besonders die Arzneimitshytel die typischerweise bei der medikamentoumlshysen Therapie von Depressionen eingesetzt werden ndash die Gruppe der bdquoAntidepressivaldquo (N06A)

Im Jahr 2013 hatten Antidepressiva mit einem Verordnungsvolumen von durchschnittlich knapp 13 Tagesdosen je Person einen Anteil von etwa 6 Prozent an allen verordneten Tashygesdosen bei Erwerbspersonen Von der Verordnung (mindestens) eines Antidepressishyvums waren 2013 knapp 6 Prozent der Ershywerbspersonen betroffen Betroffene erhielten dabei innerhalb des Jahres durchschnittlich rund 214 Tagesdosen an Antidepressiva also eine Arzneimittelmenge die in gewoumlhnlicher Dosierung fuumlr die Behandlung uumlber mehr als die Haumllfte eines Jahres ausreichen wuumlrde Anshytidepressiva duumlrften demnach regelmaumlszligig

uumlber laumlngere Zeitraumlume von mehreren Monashyten verordnet werden7

Wirkstoffbezogene Auswertungen und damit Auswertungen zu maximal differenzierten sieshybenstelligen ATC-Codes zeigt Abbildung 12 zu denjenigen Arzneimitteln aus der Gruppe der Antidepressiva die entweder im aktuellen Auswertungsjahr 2013 oder zu Beginn des Auswertungszeitraums im Jahr 2000 die vershyordnungsrelevantesten Einzelsubstanzen waren

Der Wirkstoff mit dem houmlchsten Verordnungsshyvolumen bei Maumlnnern und Frauen war im Jahr 2013 Citalopram (Handelsname zum Beispiel Citalopram durareg Citalopram ALreg ATC-Code N06AB04) Allein auf diesen einen Wirkstoff entfiel ein Anteil von 26 Prozent der verordneshyten Tagesdosen der Antidepressiva Weitere Wirkstoffe mit einem hohen Anteil an den An-tidepressiva-Verordnungen sind die Wirkstoffe Venlafaxin (Handelsname zum Beispiel Venlafaxin Heumannreg Venlafaxin AAAreg) Sertralin (Handelsname zum Beispiel Sertrashylin BASICSreg Sertralin Aurobindoreg) Mirtazapin (Handelsname zum Beispiel Mirtazapin Heumannreg Mirtazapin STADAreg) und Fluoxetin (Handelsname zum Beispiel Fluoxetin HEXALreg Fluoxetin betareg)

Die Verordnungsraten bei Frauen sind hinshysichtlich der meisten Wirkstoffe merklich houmlshyher als bei Maumlnnern Betroffene Frauen erhalshyten dabei von den uumlberwiegend verordneten Wirkstoffen allerdings im Verordnungsfall durchschnittlich eine etwas geringere Zahl an definierten Tagesdosen als Maumlnner Dies koumlnnte sowohl durch eine kuumlrzere Behandshylungsdauer als auch durch eine durchschnittshylich geringere Dosierung der Wirkstoffe bei Frauen im Vergleich zu Maumlnnern bedingt sein

Verordnung nach Alter und Geschlecht

Die vorangehenden Tabellen zeigen bereits dass die Verordnung von Arzneimitteln in Abshyhaumlngigkeit vom Geschlecht variiert Im Weiteshyren wird den alters- und geschlechtsabhaumlngishygen Unterschieden besonders im Hinblick auf die Verordnung von Antidepressiva nachgeshygangen

Im Jahr 2013 erhielten 44Prozent der Maumlnner und 78 Prozent der Frauen Antidepressiva

7 Genauere Aussagen zu medikamentoumlsen Behandlungsshyepisoden waumlren erst nach Auswertungen zu Betroffenen uumlber laumlngere Beobachtungszeitraumlume moumlglich auf die im Rahmen der vorliegenden eher allgemeinen Bearbeitung des Themas Depressionen verzichtet wurde

22 ǀ Depressionsatlas

-

Wirkstoffuumlbergreifend wurden Maumlnnern dabei im Jahr 2013 knapp zehn definierte Tagesdoshysen Antidepressiva verordnet waumlhrend Frauen gut 16 Tagesdosen Antidepressiva erhielten Frauen waren damit 18 Mal haumlufiger als Maumlnner von den Verordnungen betroffen und bekamen 66Prozent mehr Tagesdosen an Antidepressiva als Maumlnner

Abbildung 9 zum Verordnungsvolumen von Antidepressiva zeigt vergleichbare Geshyschlechtsunterschiede fuumlr alle Altersgruppen wobei relative Unterschiede in den juumlngeren

Altersgruppen mit dem geringsten Verordshynungsvolumen am staumlrksten ausgepraumlgt sind

Geschlechtsunabhaumlngig steigt das Verordshynungsvolumen von Antidepressiva altersabshyhaumlngig stetig an

Der groumlszligte Wert wird in der Altersgruppe der 55- bis 59-Jaumlhrigen erreicht In der houmlchsten Altersgruppe der 60- bis 64-Jaumlhrigen findet sich dann wieder ein leichter Ruumlckgang Fuumlr Frauen ist von der niedrigsten bis zur zweitshyhoumlchsten Altersgruppe ein etwa achtfacher

Verordnungsvolumen Antidepressiva nach Geschlecht und Alter 2013

DDD

pro

Vers

iche

rung

sJah

r

25

20

15

Frauen

Maumlnner 10

5

0

Altersgruppe

15-19 20-24 25-29 30-34 35-39 40-44 45-49 50-54 55-59 60-64

Abbildung 9 (Erwerbspersonen TK 2013)

Antidepressiva Verordnung nach Geschlecht und Alter 2013

116

162

197 212 219 216 210 210 208

197

116

168

209 229 231 229 227 232 229

209

0

50

100

150

200

250

300

0

2

4

6

8

10

12

14

15-19 20-24 25-29 30-34 35-39 40-44 45-49 50-54 55-59 60-64

DDD pro Betroffenem

Betro

ffene

Betr Frauen Betr Maumlnner DDD Frauen DDD Maumlnner

Altersgruppe

Abbildung 10 (Erwerbspersonen TK 2013)

Depressionsatlas ǀ 23

-

Verordnungstrend

Von 2000 bis 2013 ist der Anteil der mit Antishydepressiva behandelshyten Erwerbspersonen von 41 auf 6 Prozent

gestiegen zugleich hat sich die bei Betroffeshynen durchschnittlich

verordnete Menge an Tagesdosen von 106 auf 214 DDD in etwa

verdoppelt

Die Zahl der verordneshyten Tagesdosen ist

damit um den Faktor 274 gestiegen und hat

sich nahezu verdreishyfacht

Anstieg des Verordnungsvolumens (von 33 auf 263 DDD) zu verzeichnen waumlhrend der relative Anstieg der Werte bei Maumlnnern aufshygrund des niedrigen Ausgangswertes von 12 Tagesdosen in der juumlngsten Altersgruppe auf 16 Tagesdosen in der zweithoumlchsten Altersshygruppe sogar noch staumlrker ist

Die in Abbildung 10 dargestellte Betroffenen-rate beschreibt den prozentualen Anteil der Versicherten die mindestens eine Arzneivershyordnung dieser Wirkstoffgruppe erhalten hashyben Aumlhnlich wie die Anzahl der Tagesdosen pro Versicherungsjahr steigen die Betroffeshynenraten bei beiden Geschlechtern bis zum Alter von 55 bis 59 Jahren an und sinken erst in der houmlchsten Altersgruppe der uumlber 60shyJaumlhrigen wieder leicht ab Die Betroffenenrashyten sind bei Frauen nahezu aller Altersgrupshypen fast doppelt so hoch wie bei Maumlnnern

Wie in vorangehenden Auswertungen bereits festgestellt erhalten betroffene Maumlnner alshytersuumlbergreifend mehr definierte Tagesdosen Antidepressiva als Frauen Juumlngeren beshytroffenen Maumlnnern und Frauen werden wenishyger Tagesdosen als Aumllteren verordnet was auf kuumlrzere Behandlungszeitraumlume mit Antishydepressiva hindeuten koumlnnte So wuumlrde die durchschnittlich in der juumlngsten Altersgruppe verordnete Anzahl Tagesdosen nur fuumlr eine weniger als vier Monate dauernde Behandshylung mit Antidepressiva ausreichen waumlhrend die Tagesdosen in den houmlheren Altersgrupshypen eine durchgaumlngige Behandlung von mehr als sieben Monaten ermoumlglichen wuumlrden

Verordnungen im Zeitverlauf

Waumlhrend bei vorangehenden Auswertungen Arzneiverordnungen im Jahr 2013 im Mittelshypunkt standen wird im Folgenden die Entshywicklung der Verordnung von Antidepressiva in den Jahren 2000 bis 2013 betrachtet

Der Anteil der Erwerbspersonen die Antideshypressiva erhalten haben ist im Jahr 2013 merklich houmlher als im Jahr 2000 Nach vershyhaumlltnismaumlszligig geringen Werten in den Jahren 2004 bis 2006 sind die Betroffenenraten geshyschlechtsuumlbergreifend von 411 Prozent im Jahr 2006 auf 597 Prozent im Jahr 2013 konshytinuierlich angestiegen Im Jahr 2013 erhielt damit etwa jede 17 Erwerbsperson Antideshypressiva Der Anstieg betraf Maumlnner und Frauen in aumlhnlichem Maszlige

Zugleich ist die Zahl der definierten Tagesdoshysen an Antidepressiva die je Betroffenen durchschnittlich verordnet wurden von 2000 bis 2013 erheblich angestiegen Waumlhrend je betroffene Person (geschlechtsuumlbergreifend) im Jahr 2000 erst 106 Tagesdosen an Antishydepressiva verordnet wurden lag dieser Wert 2006 bei 159 DDD und 2013 schlieszliglich bei knapp 214 DDD Wurde eine Erwerbsperson innerhalb eines Jahres uumlberhaupt mit Antideshypressiva behandelt erhielt sie im Jahr 2013 durchschnittlich etwa doppelt so viele Tagesshydosen wie eine betroffene Erwerbsperson im Jahr 2000

Antidepressiva Verordnungen nach Geschlecht 2000 bis 2013

Betro

ffene

10 250 224219

9 212206

8

104 110 117

128 136

150 153 166

177 181149 191 197 203 207

110 117

126 137

163 170

182 192 193

Betr Frauen

Betr Maumlnner

DDD Frauen

DDD Maumlnner

200

7

6 150

5

4 100

3

2 50

1

0 0

DDD pro Betroffenem

2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 2008 2009 2010 2011 2012 2013

Jahr

24 ǀ Depressionsatlas

Abbildung 11 (Erwerbspersonen TK 2013 standardisiert)

-

Eine medikamentoumlse Therapie mit Antideshypressiva wurde im Jahr 2013 demnach nicht nur bei mehr Personen als in allen vorausgeshyhend betrachteten Jahren durchgefuumlhrt sonshydern umfasste zugleich gemessen an den verordneten Tagesdosen auch eine merklich groumlszligere Wirkstoffmenge was auf einen Trend zur Intensivierung undoder Verlaumlngerung der medikamentoumlsen Therapie mit Antidepressiva hindeutet

Trends bei Verordnungen relevanter Antishydepressiva nach Wirkstoffen

Auswertungen zu Veraumlnderungen des Vershyordnungsvolumens wurden zu denjenigen Wirkstoffen aus der ATC-Gruppe der Antideshypressiva durchgefuumlhrt die entweder im aktushyellen Auswertungsjahr 2013 oder zu Beginn des Auswertungszeitraums im Jahr 2000 unshyter den fuumlnf verordnungsrelevantesten Einshyzelsubstanzen waren

Mit Ausnahme des Johanniskrautes zeigte sich bei allen betrachteten Wirkstoffen eine deutliche Zunahme des Verordnungsvolushymens Johanniskraut ein pflanzliches Arzshyneimittel das vor allem zur Behandlung leichshyter bis mittelschwerer Depressionen eingeshysetzt wird war noch im Jahr 2000 ndash mit einer Verordnung von 132 definierten Tagesdosen pro Erwerbsperson ndash der Wirkstoff mit dem mit Abstand houmlchsten Verordnungsvolumen Seit April 2004 waren Johanniskrautpraumlparate durch die gesetzlichen Krankenkassen als ansonsten auch rezeptfrei erhaumlltliche Arzneishymittel nur erstattungsfaumlhig wenn sie pro Apshyplikationsform 300 mg Extrakt des eigentshy

lichen Wirkstoffes enthielten und zur Behandshylung von Depressionen eingesetzt wurden Zu Beginn des Jahres 2004 war mit dem allgeshymeinen Wegfall der Erstattungen fuumlr rezeptfrei erhaumlltliche Medikamente auch die Erstattung fuumlr Johanniskraut-Verordnungen durch GKV-Kassen zunaumlchst gaumlnzlich weggefallen In diesem Kontext kam es 2004 ndash wie zu erwarshyten ndash zu einem starken Ruumlckgang des in den Krankenkassendaten dokumentierten Verordshynungsvolumens Dass Johanniskraut seit 2009 zur Behandlung von Depressionen in Apotheken nur noch auf Rezept abgegeben wird koumlnnte den leichten Anstieg der aumlrztlishychen Verordnungen ab diesem Jahr erklaumlren In welchem Umfang Johanniskrautpraumlparate von Patienten daruumlber hinaus rezeptfrei geshykauft wurden bildet sich in den Daten der Krankenkassen nicht ab

Weitere Wirkstoffe die schon am Beginn des Auswertungszeitraums im Jahr 2000 zu den verordnungsstaumlrksten Substanzen gehoumlrten waren Amitriptylin Opipramol Citalopram und Sertralin Waumlhrend das Verordnungsvolumen von Amitryptilin dem im Jahr 2000 nach Joshyhanniskraut am haumlufigsten verordneten Wirkshystoff sich im Laufe der Zeit kaum veraumlndert hat kam es bei den Wirkstoffen Opipramol Citalopram und Sertralin von 2000 bis zum Jahr 2013 zu einem deutlichen Anstieg der Verordnungen

Antidepressiva Verordnungsvolumen nach Wirkstoffen 2000 bis 2013

DDD

je V

ersi

cher

ungs

jahr

40

35

30

25

20

15

10

05

00 2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 2008 2009 2010 2011 2012 2013

N06AB04

N06AX16

N06AB06

N06AX11

N06AB03

N06AA05

N06AP01

N06AA09

- Citalopram

- Venlafaxin

- Sertralin

- Mirtazapin

- Fluoxetin

- Opipramol

- Johanniskraut

- Amitryptilin

Jahr

Abbildung 12 (Erwerbspersonen TK 2013 standardisiert)

Depressionsatlas ǀ 25

Mit Abstand am staumlrksten zeigt sich dieser Anstieg beim Wirkstoff Citalopram dessen Verordnungsvolumen sich bis 2012 im Vershygleich zum Jahr 2000 verzehnfacht hatte Im Jahr 2013 ist demgegenuumlber ein leichter Ruumlckgang der Citalopram-Verordnungen zu verzeichnen

Als zweithaumlufigstes Antidepressivum wurde den TK-versicherten Erwerbspersonen im Jahr 2013 der Wirkstoff Venlafaxin verordnet Seit der Patentschutz der Firma Wyeth fuumlr das entsprechende Arzneimittel mit dem Handelsnamen bdquoTrevilorregldquo ausgelaufen ist befinden sich auch Generika mit dem Wirkshystoff auf dem Markt die aufgrund ihres niedrishygeren Preises zu einer vermehrten Verordshynung des Wirkstoffes beigetragen haben duumlrfshyten

Insgesamt hat sich das Verordnungsvolumen von Antidepressiva zwischen 2000 und 2013 nahezu verdreifacht wobei sich diese Zushynahme unterschiedlich auf die verschiedenen verordneten Wirkstoffe verteilt Die Zahl der pro Erwerbsperson verordneten Tagesdosen lag 2013 um den Faktor 274 uumlber der des Jahres 2000

Verordnungen nach Arztgruppen

Antidepressiva werden von Aumlrzten untershyschiedlicher Fachrichtungen verordnet Der verordnende Arzt ist in den Verordnungsdaten dokumentiert womit Verordnungen auch einshyzelnen aumlrztlichen Fachgruppen zugeordnet werden koumlnnen Fuumlr Auswertungen zum Deshypressionsatlas konnte ndash wie im Gesundheitsshyreport 2014 ndash auf die Zuordnung einzelner Verordnungen zu einer TK-seitig erstellten Gruppierung von Fachaumlrzten zuruumlckgegriffen werden

Die meisten der jaumlhrlich 1275 Tagesdosen an Antidepressiva je Erwerbsperson wurden 2013 von Psychiatern und Neurologen (621 DDD entsprechend 487 Prozent aller Tashygesdosen) und Allgemeinmedizinern (425 DDD entsprechend 334 Prozent aller Tashygesdosen) verschrieben also von Aumlrzten die psychische Erkrankungen behandeln und ersshyte Ansprechpartner fuumlr Erwerbspersonen mitpsychischen Problemen sind Auch Aumlrzte fuumlr innere Medizin waren mit 124 Tagesdosen (entsprechend einem Anteil von 98 Prozent an allen Tagesdosen) noch in relevantem Umfang an der Verordnung von Antidepressishyva beteiligt Ein Anteil von 77 Prozent der Tagesdosen konnte in den analysierten Daten keiner Arztgruppe zugeordnet werden andere differenzierbare Arztgruppen waren lediglich fuumlr einen Anteil von 05 Prozent des Verordshynungsvolumens verantwortlich Die anteilige Verteilung des Verordnungsvolumens auf Facharztgruppen unterscheidet sich zwischen Maumlnnern und Frauen nur geringfuumlgig und wird deshalb nicht gesondert erlaumlutert

26 ǀ Depressionsatlas

Verordnung nach Bundeslaumlndern und Kreisen

Einen Uumlberblick uumlber die Verordnung von Anshytidepressiva 2013 auf Bundeslandebene gibt Tabelle 8

Am meisten Antidepressiva wurden 2013 mit durchschnittlich 141 und 139 definierten Tashygesdosen in Rheinland-Pfalz und Bayern vershyordnet Auch in Nordrhein-Westfalen und Hamburg konnte 2013 ein Verordnungsvolushymen merklich oberhalb des Bundesdurchshyschnitts beobachtet werden Neben Erwerbsshypersonen aus den vier bereits genannten Bundeslaumlndern erhielten insbesondere auch Erwerbspersonen mit Wohnort im Saarland mit einem geschlechtsuumlbergreifenden Anteil von 676 Prozent uumlberdurchschnittlich haumlufig Antidepressiva Pro Betroffenen wurden im Saarland mit 186 DDD jedoch verhaumlltnismaumlshyszligig wenige Tagesdosen verordnet weshalb das Verordnungsvolumen im Saarland noch unterhalb des bundesweit ermittelten Durchshyschnittswertes lag

Abbildung 13 zeigt die bereits zuvor beschrieshybenen Ergebnisse zu geschlechts- und altersshystandardisierten Verordnungsraten 2013 hinshysichtlich der Antidepressiva im Sinne des

ATC-Codes N06A auf Bundesland- sowie ershygaumlnzend auch auf Kreisebene Die Einfaumlrbung der Kartendarstellungen verdeutlicht jeweils relative Abweichungen von bundesweiten Ershygebnissen

In allen oumlstlichen Bundeslaumlndern liegen die Verordnungsraten im Hinblick auf Antidepresshysiva merklich unter dem bundesweiten Durchshyschnitt Nach den Ergebnissen zu Verordnunshygen auf Kreisebene gilt dies nahezu durchshygaumlngig auch fuumlr alle Subregionen innerhalb der neuen Bundeslaumlnder

In den anderen Bundeslaumlndern ist der Einshydruck eher heterogen Hohe Raten an Antideshypressiva- Verordnungen lassen sich insbeshysondere fuumlr noumlrdliche und oumlstliche Regionen Bayerns sowie fuumlr mittlere und westliche Reshygionen in Deutschland nachweisen Fuumlr entshysprechende Regionen Bayerns wurden auch houmlhere Fehlzeiten mit Depressionen als im Bundesdurchschnitt ermittelt

Antidepressiva-Verordnungen nach Bundeslaumlndern 2013

Maumlnner Frauen Gesamt Anteil an allen Verord

Bundesland DDD

pro Jahr

Betr []

DDD pro

Betr

DDD pro

Jahr

Betr []

DDD pro

Betr

DDD pro

Jahr

Betr []

DDD pro

Betr

Schleswig-Holstein 914 435 210 1571 803 196 1217 605 201 52 Hamburg 957 445 215 1760 846 208 1327 630 211 59 Niedersachsen 910 416 218 1461 751 194 1164 571 204 50 Bremen 842 383 220 1403 710 198 1101 534 206 53 Nordrhein-Westfalen 1032 481 215 1725 851 203 1351 651 207 55 Hessen 1000 441 227 1619 782 207 1285 598 215 56 Rheinland-Pfalz 1111 513 217 1758 886 198 1409 685 206 57 Baden-Wuumlrttemberg 1025 449 228 1549 756 205 1267 591 214 61 Bayern 1119 462 242 1716 776 221 1394 607 230 67 Saarland 1036 505 205 1520 877 173 1259 676 186 50 Berlin 904 383 236 1587 718 221 1219 537 227 56 Brandenburg 707 305 232 1499 711 211 1072 492 218 46 Mecklenburg-Vorpommern

687 316 218 1555 702 222 1087 494 220 43

Sachsen 784 329 238 1542 652 236 1133 478 237 50 Sachsen-Anhalt 676 316 214 1314 663 198 970 476 204 37 Thuumlringen 827 329 251 1640 695 236 1202 497 242 49

Gesamt 978 438 224 1623 784 207 1275 597 214 56

Tabelle 8 (Erwerbspersonen TK 2013 standardisiert)

Depressionsatlas ǀ 27

-

Anteil der Erwerbspersonen mit Antidepressiva Verordnung nach Bundeslaumlnshydern und Kreisen 2013

Relative Abweichungen der Anteile in Bundeslaumlndern 2013

Relative Abweichungen der Anteile in Kreisen 2013

28 ǀ Depressionsatlas Abbildung 13 (Erwerbspersonen TK 2013 standardisiert)

-ndash

Trends in Bundeslaumlndern

Abbildung 12 zeigt geschlechts- und altersshystandardisierte Betroffenenraten im Hinblick auf Antidepressiva-Verordnungen auf Bunshydeslandebene fuumlr die Jahre 2000 bis 2013 Auch in diesen Kartendarstellungen sind durchgaumlngig Unterschreitungen bundesweiter Ergebnisse um 25 Prozent oder mehr dunkelshyblau und Uumlberschreitungen um 25 Prozent oder mehr dunkelrot eingefaumlrbt

Wie bereits im Hinblick auf Arbeitsunfaumlhigkeishyten mit der Diagnose von Depressionen laumlsst sich auch in Bezug auf die Antidepressiva-Verordnungen feststellen dass es innerhalb des Beobachtungszeitraums von 14 Jahren tendenziell zu einer Angleichung von regionashylen Verordnungsraten gekommen ist Entshysprechend erscheinen die Einfaumlrbungen der Karten im Lauf der Jahre zunehmend blasser

Verordnungen nach Berufen

Analog entsprechenden Auswertungen zu Fehlzeiten mit der Diagnose von Depressioshynen werden in Tabelle 9 Ergebnisse zu Vershyordnungen von Antidepressiva in Taumltigkeitsshygruppen der zweistellig differenzierten KldB dargestellt

Mengenmaumlszligig am meisten Antidepressiva ndash mit einem Verordnungsvolumen von durchshyschnittlich mehr als 18 definierten Tagesdoshysen ndash erhielten Versicherte mit einer Taumltigkeit die den Taumltigkeitsgruppen bdquoErziehung soziale und hauswirtschaftliche Berufe Theologieldquo bdquoReinigungsberufeldquo und bdquoNichtmedizinische Gesundheits- Koumlrperpflege- und Wellnessbeshyrufe Medizintechnikldquo zuzuordnen war

Bei Versicherten mit Berufen aus den Taumltigshykeitsgruppen bdquoHoch- und Tiefbauberufeldquo und bdquo(Innen-)Ausbauberufeldquo wurden dagegen mit durchschnittlich weniger als acht definierten Tagesdosen im Jahr relativ wenig Antidepresshysiva verordnet

Auch die Verordnungsraten waren in den Taumlshytigkeitsgruppen bdquoReinigungsberufeldquo (933 Prozent) bdquoNichtmedizinische Gesundshyheits- Koumlrperpflege- und Wellnessberufe Medizintechnikldquo (866Prozent) und bdquoErzieshyhung soziale und hauswirtschaftliche Berufe Theologieldquo (851 Prozent) am houmlchsten waumlhshyrend Erwerbspersonen der bdquoHoch- und Tiefshybauberufeldquo und bdquo(Innen-)Ausbauberufeldquo nur verhaumlltnismaumlszligig selten von Antidepressiva-Verordnungen betroffen waren

Regionale Trends

Auch Verordnungsrashyten von Antidepressiva in den Bundeslaumlndern haben sich in den vershygangenen 14 Jahren angenaumlhert

Standardabweichunshygen der relativen Abshyweichungen von Vershyordnungsraten in den Bundeslaumlndern als Maszlig fuumlr die Streuung sanken von 169 Proshyzent im Jahr 2000 auf 119 Prozent im Jahr 2013

Anteil der Erwerbspersonen mit Antidepressiva Verordnung nach Bundeslaumlnshydern relative Abweichungen vom Bundesdurchschnitt 2000 bis 2013

Abbildung 14 (Erwerbspersonen TK 2013 standardisiert)

Depressionsatlas ǀ 29

-

Sowohl hinsichtlich der Kennzahlen zu Fehl- Verordnungsvolumen von Antidepressiva zu zeiten mit Depressionen als auch bezogen beobachten und umgekehrt erhalten Er-auf die Kennzahlen zu Antidepressiva- werbspersonen aus Taumltigkeitsgruppen mit ge-Verordnungen ist in den Berufsgruppen eine ringen Fehlzeiten aufgrund von Depressionen aumlhnliche Tendenz zu beobachten In Taumltig- eher wenig Antidepressiva keitsgruppen mit haumlufiger Depressionsdiagshynose ist in der Regel auch ein hohes

Antidepressiva-Verordnungen nach Berufen 2013 (zweistellige KldB)

Taumltigkeitsgruppen KldB 2010 zweistellig DDD

pro Jahr Betr

[] AU Tage je 100 VJ

01 Angehoumlrige der regulaumlren Streitkraumlfte 1240 762 71 11 Land- Tier- und Forstwirtschaftsberufe 908 411 56 12 Gartenbauberufe und Floristik 1174 537 73 21 Rohstoffgewinnung und -aufbereitung Glas- und Keramik- 1042 466 62

herstellung und -verarbeitung 22 Kunststoffherstellung und -verarbeitung Holzbe- und shy

verarbeitung 868 466 82

23 Papier- und Druckberufe technische Mediengestaltung 1244 585 96 24 Metallerzeugung und -bearbeitung Metallbauberufe 886 455 69 25 Maschinen- und Fahrzeugtechnikberufe 872 422 61 26 Mechatronik- Energie- und Elektroberufe 860 405 61 27 Technische Forschungs- Entwicklungs- Konstruktions- und 1040 479 62

Produktionssteuerungsberufe 28 Textil- und Lederberufe 1167 659 88 29 Lebensmittelherstellung und -verarbeitung 1153 563 102 31 Bauplanungs- Architektur- und Vermessungsberufe 1117 506 76 32 Hoch- und Tiefbauberufe 783 369 60 33 (Innen-)Ausbauberufe 537 306 60 34 Gebaumlude- und versorgungstechnische Berufe 1004 481 70 41 Mathematik- Biologie- Chemie- und Physikberufe 1263 556 73 42 Geologie- Geografie- und Umweltschutzberufe 1001 427 70 43 Informatik- Informations- und

Kommunikationstechnologieberufe 1018 438 65

51 Verkehrs- und Logistikberufe (auszliger Fahrzeugfuumlhrung) 1215 592 100 52 Fuumlhrerinnen von Fahrzeug- und Transportgeraumlten 980 477 9153 Schutz- Sicherheits- und Uumlberwachungsberufe 1597 710 134 54 Reinigungsberufe 1807 933 120 61 Einkaufs- Vertriebs- und Handelsberufe 1011 509 87 62 Verkaufsberufe 1459 730 127 63 Tourismus- Hotel- und Gaststaumlttenberufe 1023 532 99 71 Berufe in Unternehmensfuumlhrung und -organisation 1365 649 99 72 Berufe in Finanzdienstleistungen Rechnungswesen 1230 583 89

und Steuerberatung 73 Berufe in Recht und Verwaltung 1751 789 115 81 Medizinische Gesundheitsberufe 1501 690 107 82 Nichtmedizinische Gesundheits- Koumlrperpflege- und Wellshy

nessberufe Medizintechnik 1806 866 161

83 Erziehung soziale und hauswirtschaftliche Berufe Theologie 1867 851 154 84 Lehrende und ausbildende Berufe 1165 507 75 91 Sprach- literatur- geistes- gesellschafts- 1218 579

und wirtschaftswissenschaftliche Berufe 92 Werbung Marketing kaufmaumlnnische und redaktionelle

Medienberufe 1260 573 106

93 Produktdesign und kunsthandwerkliche Berufe bildende 1000 489 Kunst Musikinstrumentenbau

94 Darstellende und unterhaltende Berufe 1023 476 66

Erwerbspersonen insgesamt 1303 608 105

Tabelle 9 (Erwerbspersonen TK 2013 nicht standardisierte Rohwerte)

30 ǀ Depressionsatlas

93

67

4

6

8

Zu einer differenzierten Darstellung des beshyrufsbezogenen AU-Geschehens kommt man bei Auswertung der Fehlzeiten auf fuumlnfstellishyger Ebene der Klassifikation der Berufe 2010 die insgesamt 1286 Auspraumlgungen umfasst

Fuumlr berufsabhaumlngig noch weiter differenzierte Auswertungen wurden zunaumlchst die 100 Beshyrufsgruppen auf der Ebene fuumlnfstelliger Codes der KldB ausgewaumlhlt die unter den TK-Versicherten im Jahr 2013 am haumlufigsten vershytreten waren Von diesen 100 Berufsgruppen werden nachfolgend Ergebnisse zu jeweils

zehn Berufsgruppen dargestellt bei denen die houmlchsten beziehungsweise die niedrigsten Raten an Antidepressiva-Verordnungen ermitshytelt wurden

Von den zehn Berufsgruppen mit den houmlchsshyten Verordnungsraten sind ndash wie auch hinshysichtlich der Fehlzeiten ndash auffaumlllig viele dem Berufsbereich 8 bdquoGesundheit Soziales Lehre und Erziehungldquo zuzuordnen Die houmlchsten Verordnungsraten sowie auch das houmlchste Verordnungsvolumen in DDD entfiel auf die Taumltigkeitsgruppe bdquoBerufe in der Altenpflege (ohne Spezialisierung) ndash Helfer-Anlerntaumltigkeitenldquo (82101)

Antidepressiva-Verordnungen nach Berufen 2013 (fuumlnfstellige KldB) Berufe mit hohen sowie geringen Verordnungsraten

Rang Taumltigkeitsgruppen KldB 2010 fuumlnfstellig DDD

pro Jahr Betr

[]

1 82101 Berufe in der Altenpflege (ohne Spezialisierung) shyHelfer-Anlerntaumltigkeiten

2514 1195

2 82102 Berufe in der Altenpflege (ohne Spezialisierung) shyfachlich ausgerichtete Taumltigkeiten

2483 1141

3 81301 Berufe in der Gesundheits- und Krankenpflege (ohne Spezialisierung) - Helfer-Anlerntaumltigkeiten

2197 1004

54101 Berufe in der Reinigung (ohne Spezialisierung) - Hel- 1945 1004 fer-Anlerntaumltigkeiten

5 73222 Verwaltende Berufe im Sozial- und Gesundheitsweshysen - fachlich ausgerichtete Taumltigkeiten

2027 934

73202 Berufe in der oumlffentlichen Verwaltung (ohne Speziali- 2026 918 sierung) - fachlich ausgerichtete Taumltigkeiten

7 92122 Berufe im Dialogmarketing - fachlich ausgerichtete Taumltigkeiten

1976 913

81212 Medizinisch-technische Berufe im Laboratorium - 1945 867 fachlich ausgerichtete Taumltigkeiten

9 83112 Berufe in der Kinderbetreuung und -erziehung - fachshylich ausgerichtete Taumltigkeiten

1835 842

10 83124 Berufe in der Sozialarbeit und Sozialpaumldagogik - hoch 1858 830 komplexe Taumltigkeiten

hellip hellip hellip

91 22342 Berufe im Holz- Moumlbel- und Innenausbau - fachlich 712 364 ausgerichtete Taumltigkeiten 92 43414 Berufe in der Softwareentwicklung - hoch komplexe

Taumltigkeiten 867 360

93 27104 Berufe in der technischen Forschung und Entwicklung 798 358 (ohne Spezialisierung) - hoch komplexe Taumltigkeiten 94 26212 Berufe in der Bauelektrik - fachlich ausgerichtete Taumlshy

tigkeiten 710 353

95 81404 AumlrzteAumlrztinnen (ohne Spezialisierung) - hoch komshy 901 349 plexe Taumltigkeiten 96 84304 Berufe in der Hochschullehre und -forschung - hoch

komplexe Taumltigkeiten 840 343

97 26252 Berufe in der elektrischen Betriebstechnik - fachlich 662 341 ausgerichtete Taumltigkeiten 98 71324 Berufe in der Unternehmensberatung - hoch kompleshy

xe Taumltigkeiten 790 331

99 34212 Berufe in der Sanitaumlr- Heizungs- und Klimatechnik shy 545 325 fachlich ausgerichtete Taumltigkeiten 100 25212 Berufe in der Kraftfahrzeugtechnik - fachlich ausgeshy

richtete Taumltigkeiten 629 313

Erwerbspersonen insgesamt 1303 608

Tabelle 10 (Erwerbspersonen TK 2013 nicht standardisierte Rohwerte)

Depressionsatlas ǀ 31

Auch Beschaumlftigte aus der Taumltigkeitsgruppe bdquoBerufe im Dialogmarketingldquo (92122) bei deshynen zuvor bereits haumlufige Arbeitsunfaumlhigkeishyten aufgrund von Depressionen aufgezeigt wurden erhalten uumlberdurchschnittlich haumlufig Antidepressiva

Berufsgruppen mit niedrigen Verordnungsrashyten weisen oft eine technische Orientierung auf haumlufig handelt es sich dabei um hochshykomplexe Taumltigkeiten

Die Ergebnisse zu Verordnungen von Antideshypressiva weisen wie die Auswertungen zu Arshybeitsunfaumlhigkeiten mit der Diagnose von Deshypressionen uumlberwiegend auf eine Belastung aumlhnlicher Berufsgruppen hin

Verordnungen nach Schulabschluss

Durchschnittliche Verordnungsmengen von Antidepressiva in Abhaumlngigkeit vom Schulabshyschluss sind in Tabelle 11 dargestellt

Waumlhrend die Zahl der verordneten Tagesdoshysen (DDD pro Jahr) bei den Berufstaumltigen ohshyne Schulabschluss noch geringfuumlgig niedriger liegt als bei Personen mit Haupt-Volksschulshyabschluss sinken sie anschlieszligend mit steishygendem Schulabschluss leicht ab Die Vershyordnungsraten sinken stetig mit steigender Schulbildung von 71 Prozent bei Berufstaumltishygen ohne Schulabschluss bis auf 5 Prozent bei Personen mit Abitur oder Fachabitur

Demgegenuumlber steigt die Zahl der durchshyschnittlich verordneten Tagesdosen im Betrofshyfenheitsfall mit zunehmender Bildung etwas an Dieser Anstieg koumlnnte darauf hindeuten dass Personen mit houmlherem Bildungsabshyschluss bdquokonsequenterldquo beziehungsweise uumlber einen etwas laumlngeren Zeitraum oder mit houmlheren Dosierungen mit Antidepressiva beshyhandelt werden

Antidepressiva-Verordnungen nach Schulabschluss 2013

Schulabschluss DDD

pro Jahr Betr

[] DDD

pro Betr

Ohne Schulabschluss 138 71 194 Haupt-Volksschulabschluss 141 70 201 Mittlere Reife oder gleichwertiger Abshyschluss 128 62 207 AbiturFachabitur 113 50 223 Abschluss unbekannt 127 61 207

Gesamt 128 60 214

Tabelle 11 (Erwerbspersonen TK standardisiert)

Antidepressiva-Verordnungen nach Ausbildungsabschluss 2013

Ausbildungsabschluss DDD

pro Jahr Betr

[] DDD

pro Betr

Ohne beruflichen Ausbildungsabschluss 151 72 211 Abschluss einer anerkannten Berufsausshybildung 132 63 210 Meister-Techniker- oder gleichwertiger Fachschulabschluss 111 54 205 Bachelor 110 49 224 DiplomMagisterMasterStaatsexamen 104 46 224 Promotion 87 37 238 Abschluss unbekannt 120 59 203

Gesamt 128 60 214

Tabelle 12 (Erwerbspersonen TK standardisiert)

32 ǀ Depressionsatlas

Verordnung von Antidepressiva bei AU mit Diagnose von Depression 2013

Abbildung 15 (Erwerbspersonen TK 2013)

62

98

120 134

144 144 149 160

173

150

55

90

114

137 149

157 166

181 179

159

0

20

40

60

80

100

120

140

160

180

200

0

10

20

30

40

50

60

70

80

90

100

15-19 20-24 25-29 30-34 35-39 40-44 45-49 50-54 55-59 60-64

DDD pro Betroffenem m

it AU (F32 F33)

Beha

ndel

t mit

Antid

epre

ssiv

a [

]

Altersgruppe

Behandelte Frauen Behandelte Maumlnner DDDs Frauen DDDs Maumlnner

Verordnungen nach Ausbildung

Bei Auswertungen zu Antidepressiva-Verordnungen in Abhaumlngigkeit von den Ausshybildungsabschluumlssen zeigen sich aumlhnliche Trends wie bei den Auswertungen nach Schulabschluumlssen Mit steigendem Ausbilshydungsabschluss geht sowohl die Zahl der verordneten Tagesdosen als auch die Rate der Antidepressiva-Verordnungen zuruumlck

Antidepressiva-Verordnung bei Erwerbsshypersonen mit Arbeitsunfaumlhigkeit aufgrund von Depressionen

In den vorausgehenden Abschnitten wurden Arbeitsunfaumlhigkeiten mit der Diagnose von Depressionen sowie Verordnungen von Antishydepressiva jeweils separat betrachtet Der folgende Abschnitt liefert demgegenuumlber Ershygebnisse zu Verordnungen von Antidepressishyva bei den 16 Prozent der Erwerbspersonen die innerhalb des Beobachtungsjahres 2013 explizit auch mit der Angabe einer Depressishyonsdiagnose im Sinne der ICD-Schluumlssel F32 undoder F33 arbeitsunfaumlhig gemeldet waren (vergleiche Tabelle 1 auf Seite 6)

Geschlechts- und altersuumlbergreifend erhielten aus dieser Gruppe innerhalb desselben Jahshyres 56 Prozent mindestens eine Antidepressishyva-Verordnung ndash gut die Haumllfte der Erwerbsshypersonen mit einer Arbeitsunfaumlhigkeit aufshygrund von Depressionen wurde also im selshyben Jahr auch medikamentoumls mit Antidepresshysiva behandelt Durchschnittlich wurden in der Population mit Depressionsdiagnose

innerhalb des Jahres 149 DDD je Person vershyordnet ndash bezogen ausschlieszliglich auf diejenishygen Personen die uumlberhaupt Antidepressiva erhielten wurden durchschnittlich 266 Tagesshydosen verordnet

Abbildung 15 zeigt die Verordnungsraten soshywie Verordnungsvolumen bezogen auf Ershywerbspersonen mit mindestens einer Arbeitsshyunfaumlhigkeit aufgrund von Depressionen in einzelnen Geschlechts- und Altersgruppen Juumlngere Erwerbspersonen mit gemeldeter Arshybeitsunfaumlhigkeit aufgrund von Depressionen werden demnach verhaumlltnismaumlszligig selten und durchschnittlich mit einer geringeren Zahl an Tagesdosen mit Antidepressiva behandelt Im Falle einer Arbeitsunfaumlhigkeit aufgrund von Depressionen unterscheiden sich die Verordshynungsmengen und -raten von Maumlnnern und Frauen innerhalb der einzelnen Altersgruppen nur gering Vorrangig in den mittleren Altersshygruppen werden betroffene Maumlnner etwas haumlufiger und in houmlherer Dosierung mit Antideshypressiva behandelt

Depressionsatlas ǀ 33

-

-

-

Diagnosen von Arbeitsunfaumlhigkeit und Antidepressiva-Verordnungen

Der nachfolgende Abschnitt befasst sich mit der Frage im Kontext welcher Arbeitsunfaumlshyhigkeitsdiagnosen Erwerbspersonen am haumlushyfigsten Antidepressiva erhalten Bereits aufshygrund der Beobachtung dass mit rund 6 Proshyzent innerhalb des Jahres 2013 erheblich mehr Erwerbspersonen Antidepressiva erhielshyten als Erwerbspersonen mit der Diagnose von Depressionen arbeitsunfaumlhig gemeldet waren ist offensichtlich dass keineswegs nur Personen die aufgrund von Depressionen arshybeitsunfaumlhig gemeldet waren auch Antideshypressiva erhielten

Fuumlr TK-versicherte Erwerbspersonen mit minshydestens einer Arbeitsunfaumlhigkeit im Jahr 2013 wurde im Rahmen der Auswertungen in Abshyhaumlngigkeit von den Diagnosen der Arbeitsunshyfaumlhigkeiten auf unterschiedlichen Ebenen ershymittelt welchem Anteil dieser Personen im Jahr 2013 mindestens einmal Antidepressiva im Sinne des ATC-Codes bdquoN06Aldquo verordnet wurden

Die houmlchste Verordnungsrate konnte bei einer Differenzierung von AU-Diagnosen auf Ebene der ICD-Kapitel erwartungsgemaumlszlig fuumlr das Kapitel V bdquoPsychische und Verhaltensstoumlrunshygenldquo (ICD-Diagnosen F00ndashF99) ermittelt wershyden dem auch Diagnosen von Depressionen zugeordnet sind 367Prozent der Personen mit einer gemeldeten Arbeitsunfaumlhigkeitsdishyagnose aus diesem Kapitel bekamen mindesshytens einmal im Jahr 2013 auch Antidepressiva verordnet Relativ hoch war die Antidepressishyva-Verordnungsrate bei Arbeitsunfaumlhigkeiten mit Diagnosen aus dem ICD-Kapitel VI bdquoKrankheiten des Nervensystemsldquo (G00ndashG99) mit 17 Prozent

Fuumlr eine detailliertere Betrachtung wurden Verordnungsraten bei Erwerbspersonen mit Arbeitsunfaumlhigkeiten differenziert nach ICD-Codes auf dreistelliger Ebene ermittelt

Betrachtet wurden ausschlieszliglich ICD-Diagnosen die im Jahr 2013 bei mindestens 100 Personen als Anlaumlsse von Arbeitsunfaumlshyhigkeiten dokumentiert waren

Diagnosen von Arbeitsunfaumlhigkeiten bei Personen mit hohen Antidepressiva-Verordnungsraten 2013

Rang ICD Code ICD Diagnose

Anteil mit Anti depressiva[]

Betroffene [Rate in ]

1 F33 Rezidivierende depressive Stoumlrung 733 0305 2 T43 Vergiftung durch psychotrope Substanzen ande- 721 0003

renorts nicht klassifiziert 3 F42 Zwangsstoumlrung 711 0018 4 F61 Kombinierte und andere Persoumlnlichkeitsstoumlrungen 666 0009 5 F60 Spezifische Persoumlnlichkeitsstoumlrungen 652 0049 6 F31 Bipolare affektive Stoumlrung 627 0032 7 F41 Andere Angststoumlrungen 617 0285 8 F34 Anhaltende affektive Stoumlrungen 561 0051 9 F40 Phobische Stoumlrungen 535 0026 10 F32 Depressive Episode 528 1319 11 F90 Hyperkinetische Stoumlrungen 516 0008 12 F25 Schizoaffektive Stoumlrungen 493 0015 13 F50 Essstoumlrungen 480 0024 14 F62 Andauernde Persoumlnlichkeitsaumlnderungen nicht 449 0003

Folge einer Schaumldigung oder Krankheit des Geshyhirns

15 F11 Psychische und Verhaltensstoumlrungen durch Opioshyide

412 0004

16 F51 Nichtorganische Schlafstoumlrungen 408 0044 17 F19 Psychische und Verhaltensstoumlrungen durch mulshy

tiplen Substanzgebrauch und Konsum anderer psychotroper Substanzen

405 0015

18 F63 Abnorme Gewohnheiten und Stoumlrungen der Im- 379 0005 pulskontrolle

19 T50 Vergiftung durch Diuretika und sonstige und nicht naumlher bezeichnete Arzneimittel Drogen und bioshylogisch aktive Substanzen

378 0004

20 F44 Dissoziative Stoumlrungen [Konversionsstoumlrungen] 372 0009

Tabelle 13 (Erwerbspersonen TK 2013 standardisiert)

34 ǀ Depressionsatlas

Tabelle 13 enthaumllt Angaben zu den 20 dreishystelligen ICD-Diagnosen mit den houmlchsten Raten an Antidepressiva-Verordnungen sortiert in absteigender Reihenfolge nach dem Anteil der Erwerbspersonen mit Anti-depressiva-Verordnung

Um eine Einschaumltzung der Bedeutung der aufgefuumlhrten Diagnosen zu ermoumlglichen werden ergaumlnzend auch die Anteile der von Arbeitsunfaumlhigkeiten mit diesen Diagnosen betroffenen Erwerbspersonen in der Tabelle genannt

Die Erkrankung mit dem groumlszligten Anteil an Antidepressiva-Verordnungen ist die ICD-Diagnose bdquoRezidivierende depressive Stoumlshyrungldquo (F33) also eine zum wiederholten Mal auftretende Depression Von den Erwerbsshypersonen die 2013 mit einer entsprechenden Diagnose arbeitsunfaumlhig gemeldet waren ershyhielten innerhalb des Jahres 73 Prozent also knapp drei Viertel mindestens eine Anti-depressiva-Verordnung Unter den gelisteten 20 ICD-Diagnosen mit den houmlchsten Antideshypressiva-Verordnungsraten finden sich in erster Linie weitere bdquoFldquo-Diagnosen also Erkrankungsdiagnosen aus dem Kapitel bdquoPsychische und Verhaltensstoumlrungenldquo

Ausnahmen bilden die beiden Diagnosen bdquoVergiftung durch psychotrope Substanzen anderenorts nicht klassifiziertldquo (T43) sowie bdquoVergiftung durch Diuretika und sonstige und nicht naumlher bezeichnete Arzneimittel Drogen und biologisch aktive Substanzenldquo (T50) aus der Diagnosegruppe bdquoVergiftungen durch Arzshyneimittel Drogen und biologisch aktive Subshystanzenldquo (T36ndashT50) bei deren Kodierung als Anlass einer Arbeitsunfaumlhigkeit gleichfalls reshylativ hohe Raten an Antidepressiva-Verordnungen ermittelt wurden Uumlber die Gruumlnde fuumlr den beobachteten Zusammenshyhang der Diagnosen mit hohen Raten an An-tidepressiva-Verordnungen geben die Daten keine Auskunft Es laumlsst sich daher nur vershymuten dass Antidepressiva in diesen Faumlllen in der Regel nicht Ausloumlser einer Vergiftung waren sondern eher zur Behandlung von seelischen Zustaumlnden verordnet wurden die ihrerseits anderweitig den Ausloumlser fuumlr eine Vergiftung bildeten In jedem Fall laumlsst sich festhalten dass beide Diagnosen mit Beshytroffenenraten von 0003 Prozent sowie 0004 Prozent nur sehr selten den Anlass fuumlr eine Arbeitsunfaumlhigkeit bilden und insofern eishyne untergeordnete Rolle spielen

Unter den gelisteten 20 Diagnosen mit hohen medikamentoumlsen Behandlungsraten bilden bdquoDepressive Episodenldquo (F32) mit Abstand den haumlufigsten Anlass fuumlr eine Arbeitsunfaumlhigkeit

Zusammenfassung Der Depressionsatlas liefert umfaumlngliches Zahlenmaterial zur Bedeutung von Depressishyonen im Erwerbsalter und zu Veraumlnderungen in den Jahren von 2000 bis 2013

Innerhalb des genannten Zeitraums stiegen die Fehlzeiten aufgrund von Depressionen deutlich Zwischen Tiefst- und Houmlchststand 2006 und 2012 war bei Erwerbspersonen ein Anstieg um 75 Prozent festzustellen Nach eishynem leichten Ruumlckgang wurden im Jahr 2013 163 AU-Faumllle pro 100 Versicherungsjahre mit der Diagnose von Depressionen erfasst Dashymit waren Depressionen lediglich 14 Prozent aller AU-Faumllle zuzuordnen aufgrund der lanshygen fallbezogenen Dauer waren diese Faumllle jedoch fuumlr 71 Prozent aller gemeldeten Fehlshytage verantwortlich Im Mittel war jede Ershywerbsperson 2013 gut einen Tag aufgrund von Depressionen arbeitsunfaumlhig gemeldet eine gemeldete Arbeitsunfaumlhigkeit dauerte durchschnittlich 64 Tage

Rund 6 Prozent der Erwerbspersonen erhielshyten innerhalb des Jahres 2013 mindestens eishyne Antidepressiva-Verordnung 2000 hatte die Rate noch bei 41 Prozent gelegen Die Zahl der verordneten Tagesdosen stieg im selben Zeitraum um den Faktor 274 und hat sich damit nahezu verdreifacht 2013 wurden demnach anteilig mehr Erwerbspersonen und gegebenenfalls zugleich auch erheblich intenshysiver mit Antidepressiva behandelt als im Jahr 2000

Frauen waren nach den vorliegenden Ergebshynissen nahezu doppelt so haumlufig von Depresshysionen betroffen wie Maumlnner mit zunehmenshydem Alter zeigen sich bis kurz vor Erreichen des Renteneintrittsalters steigende Fehlzeiten und Verordnungsraten Hinweise auf reduziershyte Erkrankungsrisiken finden sich bei houmlherer schulischer und beruflicher Ausbildung und entsprechend auch vorrangig bei Beschaumlftigshyten in Berufen mit houmlherer Qualifikation sowie mit technisch-handwerklicher Ausrichtung Beschaumlftigte mit geringerer Qualifikation soshywie aus sozialen Berufen sind demgegenuumlber tendenziell haumlufiger betroffen

Sowohl im Hinblick auf Arbeitsunfaumlhigkeiten mit Depressionen als auch im Hinblick auf Verordnungen von Antidepressiva haben sich im Lauf der 14 Jahre Unterschiede zwischen den Bundeslaumlndern verringert Dies koumlnnte auf eine Angleichung der Lebensumstaumlnde aber auch auf eine Angleichung der diagnosshytischen und therapeutischen Strategien von Aumlrzten hindeuten

Depressionsatlas ǀ 35

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Anhang

Depressionen als Ursache von Arbeitsunfaumlhigkeiten nach Geschlecht 2013

Maumlnner ICD 10 Code ICD 10 Diagnose

AU Faumllle je 100 VJ

AU Tageje 100 VJ

AU Tageje Fall

Betroffene [Rate in ]

A00-Z99 Alle Diagnosen 10409 132383 13 49910 F00-F99 Psychische und Verhaltensstoumlrungen 412 18678 45 3575

F30-F39 Affektive Stoumlrungen 127 8425 66 1218 F32 F33 Depressionen 119 7880 66 1155

F32 Depressive Episode 098 6043 61 0964 F320 Leichte depressive Episode 004 140 35 0039 F321 Mittelgradige depressive Episode 021 1628 76 0227 F322 Schwere depressive Episode ohne psychotische 012 1304 109 0134

Symptome F323 Schwere depressive Episode mit psychotischen

Symptomen 001 075 90 0009

F328 Sonstige depressive Episoden 003 132 52 0026 F329 Depressive Episode nicht naumlher bezeichnet 056 2671 48 0542

F33 Rezidivierende depressive Stoumlrung 021 1837 88 0216 F330 Rezidivierende depressive Stoumlrung gegenwaumlrtig

leichte Episode 001 035 42 0008

F331 Rezidivierende depressive Stoumlrung gegenwaumlrtig 010 880 86 0106 mittelgradige Episode

F332 Rezidivierende depressive Stoumlrung gegenwaumlrtig schwere Episode ohne psychotische Symptome

006 628 112 0063

F333 Rezidivierende depressive Stoumlrung gegenwaumlrtig 001 076 119 0007 schwere Episode mit psychotischen Symptomen

F334 Rezidivierende depressive Stoumlrung gegenwaumlrtig remittiert

000 011 50 0002

F338 Sonstige rezidivierende depressive Stoumlrungen 000 013 37 0004 F339 Rezidivierende depressive Stoumlrung nicht naumlher

bezeichnet 003 150 59 0026

Frauen ICD 10 Code ICD 10 Diagnose

AU Faumllle je 100 VJ

AU Tageje 100 VJ

AU Tageje Fall

Betroffene [Rate in ]

A00-Z99 Alle Diagnosen 12756 163175 13 56801 F00-F99 Psychische und Verhaltensstoumlrungen 759 31541 42 6603

F30-F39 Affektive Stoumlrungen 226 14159 63 2204 F32 F33 Depressionen 214 13312 62 2101

F32 Depressive Episode 176 9848 56 1738 F320 Leichte depressive Episode 008 245 32 0075 F321 Mittelgradige depressive Episode 038 2795 73 0408 F322 Schwere depressive Episode ohne psychotische 017 1914 113 0202

Symptome F323 Schwere depressive Episode mit psychotischen

Symptomen 001 103 108 0011

F328 Sonstige depressive Episoden 005 212 46 0047 F329 Depressive Episode nicht naumlher bezeichnet 106 4442 42 1024

F33 Rezidivierende depressive Stoumlrung 038 3464 90 0409 F330 Rezidivierende depressive Stoumlrung gegenwaumlrtig

leichte Episode 002 091 56 0017

F331 Rezidivierende depressive Stoumlrung gegenwaumlrtig 020 1791 89 0217 mittelgradige Episode

F332 Rezidivierende depressive Stoumlrung gegenwaumlrtig schwere Episode ohne psychotische Symptome

010 1109 116 0111

F333 Rezidivierende depressive Stoumlrung gegenwaumlrtig 001 081 95 0008 schwere Episode mit psychotischen Symptomen

F334 Rezidivierende depressive Stoumlrung gegenwaumlrtig remittiert

000 021 62 0004

F338 Sonstige rezidivierende depressive Stoumlrungen 001 038 74 0006 F339 Rezidivierende depressive Stoumlrung nicht naumlher

bezeichnet 005 254 54 0048

Tabelle A1 (Erwerbspersonen TK 2013 standardisiert)

36 ǀ Depressionsatlas

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Fehlzeiten mit Depressionen nach Personengruppen 2000 bis 2013

Depressionen (ICD 10 Codes F32 F33) Gesamt (A00 Z99)

Berufstaumltige Arbeitslose Gesamt

Jahr AU Tageje 100 VJ

rel seit 2000

AU Tageje 100 VJ

rel seit 2000

AU Tageje 100 VJ

rel seit 2000

AU Tageje 100 VJ

rel seit 2000

2000 56 100 130 100 62 100 1294 100 2001 58 103 138 106 64 104 1313 101 2002 59 106 142 109 67 109 1300 100 2003 59 105 147 113 68 110 1257 97 2004 60 108 172 132 72 116 1209 93 2005 60 108 180 138 72 118 1215 94 2006 53 95 202 155 60 98 1144 88 2007 60 108 270 207 68 110 1193 92 2008 65 116 328 252 73 119 1224 95 2009 75 135 314 240 84 136 1320 102 2010 86 155 431 330 98 159 1340 104 2011 90 162 456 350 100 163 1397 108 2012 95 171 470 361 105 171 1417 110 2013 92 166 488 374 104 169 1466 113

Tabelle A2 (Erwerbspersonen TK 2013 standardisiert Werte 2000 entsprechen 100 Prozent)

Arbeitsunfaumlhigkeiten mit Depressionen nach Alter und Geschlecht 2013

Maumlnner Frauen Gesamt

Alters gruppe

AU Faumllle je

100 VJ

AU Tageje

100 VJ

Betr []

AU Faumllle je

100 VJ

AU Tageje

100 VJ

Betr []

AU Faumllle je

100 VJ

AU Tageje

100 VJ

Betr []

15-19 06 21 06 16 44 14 10 31 09 20-24 09 40 08 18 66 16 13 52 12 25-29 09 42 08 15 73 14 12 57 11 30-34 09 46 08 16 88 15 12 65 11 35-39 10 64 10 18 110 18 14 85 13 40-44 12 79 12 21 130 21 16 102 16 45-49 13 87 13 23 149 23 18 116 18 50-54 14 104 14 26 178 26 20 139 20 55-59 17 126 17 30 215 30 23 167 23 60-64 16 153 16 28 242 29 21 189 21

Tabelle A3 (Erwerbspersonen TK 2013 ICD-10-Codes F32 F33)

Depressionsatlas ǀ 37

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Arbeitsunfaumlhigkeit mit Depressionen nach Ausbildung 2013

Ausbildungsabschluss AU Faumllle je 100 VJ

AU Tageje 100 VJ

Betroffene [Rate in ]

Ohne beruflichen Ausbildungsabschluss 207 113 195 Abschluss einer anerkannten Berufsshyausbildung 176 104 174 Meister-Techniker- oder gleichwertiger Fachschulabschluss 151 83 144 Bachelor 128 78 124 DiplomMagisterMasterStaatsexamen 111 63 111 Promotion 067 36 081 Abschluss unbekannt 153 104 156

Gesamt 163 104 159

Tabelle A4 (Erwerbspersonen TK 2013 standardisiert)

Antidepressiva-Verordnungen nach Alter und Geschlecht 2013

Maumlnner Frauen Gesamt

Alters gruppe

DDD Betr []

DDD pro

Betr

DDD Betr []

DDD pro

Betr

DDD Betr []

DDD pro

Betr 15-19 121 104 116 324 279 116 208 179 116 20-24 313 187 168 629 389 162 463 283 165

25-29 513 245 209 888 450 197 690 342 204 30-34 690 302 229 1089 513 212 870 397 221

35-39 893 386 231 1418 648 219 1131 505 225 40-44 1057 462 229 1687 783 216 1347 609 223

45-49 1141 502 227 1912 910 210 1501 693 219 50-54 1351 583 232 2236 1063 210 1773 812 222

55-59 1575 689 229 2592 1247 208 2044 946 219 60-64 1368 653 209 2358 1195 197 1774 875 204

Tabelle A5 (Erwerbspersonen TK 2013 ATC-Code N06A)

38 ǀ Depressionsatlas

Antidepressiva-Verordnungsvolumen nach Wirkstoffen 2000 bis 2013

Anzahl DDD je VJ

Opipramol Amitriptylin Fluoxetin Citalopram Sertralin Johannisshykraut

Mirtazapin Venlafaxin

Jahr N06AA05 N06AA09 N06AB03 N06AB04 N06AB06 N06AP01 N06AX11 N06AX16

2000 039 048 029 034 033 132 015 011 2001 043 049 034 047 042 125 021 017 2002 046 049 043 061 045 110 029 024 2003 051 051 051 087 051 098 032 033 2004 055 049 060 099 052 037 035 043 2005 059 050 067 117 054 043 043 053 2006 053 045 066 123 053 031 044 057 2007 059 047 074 166 061 031 054 068 2008 065 048 079 203 067 033 064 080 2009 068 048 076 229 070 043 069 091 2010 072 050 079 283 076 051 080 123 2011 075 052 081 351 081 053 085 145 2012 076 052 084 357 095 053 089 168 2013 075 051 084 334 109 053 091 183

Tabelle A6 (Erwerbspersonen TK 2013 standardisiert ATC-Code N06A)

Depressionsatlas ǀ 39

Allgemeine Informationen zum Depressionsatlas

Der Depressionsatlas liefert umfangreiche Informationen zur Bedeutung von Depressishyonen im Erwerbsalter Basis der Auswertunshygen bilden Daten zu Arbeitsunfaumlhigkeiten sowie Arzneiverordnungen bei TK-Erwerbsshypersonen aus den Jahren 2000 bis 2013 Depressionen waren 2013 fuumlr 7 Prozent aller gemeldeten Arbeitsfehltage verantwortlich Etwa 6 Prozent aller Erwerbspersonen erhielten 2013 Verordnungen von Antideshypressiva die Zahl der verordneten Tagesdoshysen hat sich seit 2000 nahezu verdreifacht

Weitere Informationen Gesundheitsstudien und Auswertungen finden Sie unter wwwtkde Webcode 49536

101

154

1

2015

  • 15-01-21_TK_Depressionsatlas_Inhalt_finalpdf
    • Depressionsatlas
      • Datengrundlagen
      • ICD-Diagnosen
      • Arzneiverordnungen ndash ATC
      • Standardisierung
        • Arbeitsunfaumlhigkeit mit Depressionen
          • Arbeitsunfaumlhigkeitsfaumllle
          • Arbeitsunfaumlhigkeitstage
          • Betroffene
          • Arbeitsunfaumlhigkeit nach Geschlecht und Alter
          • Arbeitsunfaumlhigkeiten im Zeitverlauf
          • Arbeitsunfaumlhigkeit nach Bundeslaumlndern und Kreisen
          • Trends in Bundeslaumlndern
          • Arbeitsunfaumlhigkeit nach Berufen
          • Arbeitsunfaumlhigkeit nach Schulabschluss
          • Arbeitsunfaumlhigkeit nach Ausbildung
          • Arbeitsunfaumlhigkeit nach Leitungsfunktion
          • Kosten von Arbeitsunfaumlhigkeit mit Depressionen
          • Arbeitsunfaumlhigkeit mit weiteren Diagnosen
            • Verordnung von Antidepressiva
              • Verordnung nach Alter und Geschlecht
              • Verordnungen im Zeitverlauf
              • Trends bei Verordnungen relevanter Antidepressiva nach Wirkstoffen
              • Verordnungen nach Arztgruppen
              • Verordnung nach Bundeslaumlndern und Kreisen
              • Trends in Bundeslaumlndern
              • Verordnungen nach Berufen
              • Verordnungen nach Schulabschluss
              • Verordnungen nach Ausbildung
              • Antidepressiva-Verordnung bei Erwerbspersonen mit Arbeitsunfaumlhigkeit aufgrund von Depressionen
              • Diagnosen von Arbeitsunfaumlhigkeit und Antidepressiva-Verordnungen
                • Zusammenfassung
                • Anhang
                • Word-Lesezeichen
                  • RANGEC12
                  • RANGEC24

Inhalt

Depressionsatlas 4

Datengrundlagen 4 ICD-Diagnosen 4 Arzneiverordnungen ndash ATC 5 Standardisierung 5

Arbeitsunfaumlhigkeit mit Depressionen 5

Arbeitsunfaumlhigkeitsfaumllle 5 Arbeitsunfaumlhigkeitstage 5 Betroffene 7 Arbeitsunfaumlhigkeit nach Geschlecht und Alter 7 Arbeitsunfaumlhigkeiten im Zeitverlauf 8 Arbeitsunfaumlhigkeit nach Bundeslaumlndern und Kreisen 9 Trends in Bundeslaumlndern 12 Arbeitsunfaumlhigkeit nach Berufen 13 Arbeitsunfaumlhigkeit nach Schulabschluss 16 Arbeitsunfaumlhigkeit nach Ausbildung 16 Arbeitsunfaumlhigkeit nach Leitungsfunktion 17 Kosten von Arbeitsunfaumlhigkeit mit Depressionen 17 Arbeitsunfaumlhigkeit mit weiteren Diagnosen 19

Verordnung von Antidepressiva 21

Verordnung nach Alter und Geschlecht 22 Verordnungen im Zeitverlauf 24 Trends bei Verordnungen relevanter Antidepressiva nach Wirkstoffen 25 Verordnungen nach Arztgruppen 26 Verordnung nach Bundeslaumlndern und Kreisen 27 Trends in Bundeslaumlndern 29 Verordnungen nach Berufen 29 Verordnungen nach Schulabschluss 32 Verordnungen nach Ausbildung 33 Antidepressiva-Verordnung bei Erwerbspersonen mit Arbeitsunfaumlhigkeit aufgrund von Depressionen 33 Diagnosen von Arbeitsunfaumlhigkeit und Antidepressiva-Verordnungen 34

Zusammenfassung 35

Anhang 36

Depressionsatlas ǀ 3

Datengrundlagen

Bei den Auswertungen zum Depressionsatlas

konnten 2013 Daten zu 411 Millionen Ershy

werbspersonen bezieshyhungsweise circa 137

Prozent aller sozialshyversicherungspflichtig

Beschaumlftigten in Deutschland beruumlckshy

sichtigt werden

Auswertungen zu Trends konnten auf

Daten aus 14 Jahren von 2000 bis 2013 zushy

ruumlckgreifen

Depressionsatlas Depressionen gehoumlren zu den haumlufigsten psychischen Erkrankungen in Deutschland Aufgrund der oftmals langen Erkrankungsshydauer und haumlufig wiederkehrenden Symptoshymatik kommt der Krankheit eine groszlige allgemeine sowie auch oumlkonomische Bedeutung zu1

Nach Definition der Weltgesundheitsorganisashytion (WHO) versteht man unter einer Depresshysion bdquoeine weit verbreitete psychische Stoumlshyrung die durch Traurigkeit Interesselosigkeit und Verlust an Genussfaumlhigkeit Schuldgefuumlhshyle und geringes Selbstwertgefuumlhl Schlafstoumlshyrungen Appetitlosigkeit Muumldigkeit und Konshyzentrationsschwaumlchen gekennzeichnet sein kannldquo2

Ursache einer Depression ist in der Regel eine Kombination unterschiedlicher sozialer psychischer und koumlrperlicher Faktoren Fuumlr die aumlrztliche Diagnose von Depressionen gibt es mehrere Kriterienkataloge wobei die Schwierigkeit besteht dass die Symptome der Erkrankung vielfaumlltig sind und die Diagnoshyse sich nicht auf objektiv messbare Werte stuumltzen kann

Verschiedene Untersuchungen deuten auf eine Zunahme der Erkrankung mit Depressioshynen in den vergangenen Jahren hin Im Rahshymen eines Projektes der WHO zur globalen Krankheitslast wurde eine bevoumllkerungsbezoshygene Abschaumltzung der gesunden Lebensjahshyre die aufgrund von Erkrankungen verloren gehen vorgenommen Die Daten zeigen dass Depressionen bereits heute in den Inshydustrienationen zu den Erkrankungen gehoumlshyren denen ein erheblicher Verlust an gesunshyden Lebensjahren zuzuschreiben ist3 Haumllt der Trend zu steigenden Erkrankungszahlen an koumlnnten Depressionen im Jahr 2030 in den Industrienationen zur haumlufigsten Krankshyheit werden4

Depressionen beeintraumlchtigen den Erkrankten in allen Aspekten seiner Lebensfuumlhrung Sie sind fuumlr den Erkrankten und sein Umfeld von Bedeutung Fehlzeiten aufgrund von Depresshysionen sowie eine nur schwer zu quantifizieshy

1 Wittchen HU et al (2010) Depressive Erkrankungen Gesundheitsberichterstattung des Bundes Hrsg Robert Koch-Institut Berlin Heft 51

2 WHO Definition einer Depression URL httpwwweurowhointdehealthtopicsnoncommunicab le-diseasespagesnewsnews201210depression-inshyeuropedepression-definition (12112014)

3 Murray CJ et al (2012) Disability-adjusted life years (DALYs) for 291 diseases and injuries in 21 regions 1990ndash2010 a systematic analysis for the Global Burden of Disease Study 2010 Lancet 380 (9859) 2197ndash2223

4 Mathers CD et al (2006) Projections of Global Mortality and Burden of Disease from 2002 to 2030 PLOS Medishycine 3 (11) e442

rende verminderte Produktivitaumlt des Erkrankshyten bei der Arbeit sind fuumlr einzelne Unternehshymen und volkswirtschaftlich von Belang

Die vorliegende Publikation befasst sich mit der Bedeutung von Depressionen bei Ershywerbspersonen Auf der Basis von Routinedashyten der Techniker Krankenkasse (TK) zu dieshysem Personenkreis werden eine Vielzahl emshypirischer Ergebnisse und Befunde zu Depresshysionen in unterschiedlichen Gruppen von Beshyrufstaumltigen und unterschiedlichen Regionen Deutschlands sowie zu Veraumlnderungen der Maszligzahlen in den vergangenen Jahren vorshygestellt

Datengrundlagen

Auswertungsbasis des Depressionsatlas bilshyden anonymisierte Routinedaten der Technishyker Krankenkasse aus den Jahren 2000 bis 2013 zu Erwerbspersonen (Berufstaumltigen und Arbeitslosen) mit eigenstaumlndiger Mitgliedshyschaft in der Krankenkasse also zur Gesamtshygruppe derjenigen Versicherten bei denen im Krankheitsfall mit der Abgabe einer Arbeitsunshyfaumlhigkeitsbescheinigung bei einer Krankenshykasse gerechnet werden kann

In der TK waren 2013 durchschnittlich 414 Millionen Erwerbspersonen versichert darunshyter 411 Millionen Personen im Alter zwischen 15 und 64 Jahren die bei den Auswertungen zum Depressionsatlas betrachtet wurden Der Anteil von berufstaumltigen TK-Mitgliedern an alshylen sozialversicherungspflichtig Beschaumlftigten in Deutschland betrug nach Gegenuumlberstelshylungen zu vorlaumlufigen bundesdeutschen Zahshylen im Jahresdurchschnitt 2013 etwa 137 Prozent womit eine sehr breite empirische Auswertungsbasis auch fuumlr differenzierte Anashylysen besteht

Fuumlr die nachfolgend dargestellten Auswertunshygen zum Thema Depressionen standen soshywohl Informationen zu Arbeitsunfaumlhigkeiten mit Diagnoseangaben als auch Daten zu Arzshyneiverordnungen zur Verfuumlgung Weitere Inshyformationen zur Untersuchungspopulation sowie Hinweise zum methodischen Vorgehen sind dem Gesundheitsreport der TK 2014 ab Seite 71 sowie ab Seite 166 zu entnehmen

ICD-Diagnosen

Diagnosen von Arbeitsunfaumlhigkeit werden bei Meldung an die Krankenkasse in Form von Diagnoseschluumlsseln gemaumlszlig der bdquoInternationashylen statistischen Klassifikation der Krankheishyten und verwandter Gesundheitsprobleme 10 Revisionldquo (ICD 10) angegeben Auf Grundlashyge der dokumentierten aumlrztlichen Diagnosen kann bezogen auf Arbeitsunfaumlhigkeiten mit einzelnen Erkrankungen oder zu Gruppen von Erkrankungen ein Uumlberblick uumlber Haumlufigkeit und Dauer sowie Betroffenenraten gegeben

4 ǀ Depressionsatlas

werden Eine Depression wird vom behanshydelnden Arzt in der Regel mit den ICD-Schluumlsseln bdquoDepressive Episodeldquo (F32) oder bdquoRezidivierende depressive Stoumlrungenldquo (F33) kodiert weshalb Auswertungen zu diesen beiden Diagnoseschluumlsseln einen Schwershypunkt der nachfolgenden Darstellungen bilshyden

Arzneiverordnungen ndash ATC

Arzneiverordnungen lassen sich ndash aumlhnlich wie Diagnosen in der ICD ndash auf Grundlage des Anatomisch-Therapeutisch-Chemischen Klassifikationssystems (ATC) gruppieren Die ATC-Klassifikation gliedert Arzneimittel nach therapeutischen und chemischen Kriterien Sie wird seit 1981 von der WHO allgemein fuumlr internationale Arzneimittelverbrauchsstudien empfohlen

Die Gabe von Arzneimitteln bildet neben der Psychotherapie einen wichtigen Ansatz zur Therapie von Depressionen Auf Grundlage der Daten zu Arzneiverordnungen der TK wird daher auch die Verordnung von Arzneimitteln die typischerweise zur Behandlung von Deshypressionen eingesetzt werden dargestellt Inshynerhalb der ATC-Klassifikation finden sich entsprechende Medikamente vorrangig in der Gruppe bdquoAntidepressivaldquo mit dem Code N06A

Standardisierung

Insbesondere den regionalen Darstellungen im Depressionsatlas liegen regelmaumlszligig alters-und geschlechtsstandardisierte Ergebnisse zugrunde Die Darstellungen sind entspreshychend durch den Hinweis bdquostandardisiertldquo geshykennzeichnet Die zwischen einzelnen Bunshydeslaumlndern existierenden oder auch im zeitlishychen Verlauf potenziell aus Unterschieden oder Veraumlnderungen der Alters- und Geshyschlechtsstruktur resultierenden Ergebnisunshyterschiede werden durch die Standardisierung gegebenenfalls rechnerisch ausgeglichen Differenzen lassen sich bei diesen Ergebnisshysen nicht mehr auf entsprechende Strukturshyunterschiede zwischen den analysierten Gruppen zuruumlckfuumlhren

Waumlhrend Arbeitsunfaumlhigkeitszeiten im Deshypressionsatlas ndash wie auch im Gesundheitsreshyport der TK uumlblich ndash vorrangig bezogen auf Versicherungsjahre angegeben werden wurshyden insbesondere fuumlr Teile der Auswertungen mit explizitem Personenbezug und bei allen Auswertungen zu Arzneiverordnungen als Unshytersuchungspopulation jeweils ausschlieszliglich diejenigen Erwerbspersonen beruumlcksichtigt die bereits am 1 Januar eines betrachteten Jahres bei der TK als Erwerbsperson vershysichert waren Hieraus koumlnnen an einigen Stellen geringe Abweichungen auch zu bereits vorausgehend im Gesundheitsreport der TK publizierten Ergebnissen resultieren

Arbeitsunfaumlhigkeit mitDepressionen Tabelle 1 zeigt erste Ergebnisse zur Bedeushytung von Depressionen im Hinblick auf die gemeldeten Arbeitsunfaumlhigkeiten im Jahr 2013

Arbeitsunfaumlhigkeitsfaumllle

Die Anzahl der Arbeitsunfaumlhigkeitsfaumllle je Vershysicherungsjahr (AU-Faumllle je VJ) gibt an wie oft Erwerbspersonen innerhalb des Jahres durchschnittlich krankgemeldet waren Fuumlr das Jahr 2013 wurden bezogen auf alle Diagnosen rund 115 AU-Faumllle je 100 VJ ermittelt eine Erwerbsperson war demnach im Mittel etwa 115 Mal innerhalb des Jahres arbeitsunfaumlhig gemeldet

Die Diagnosen der Arbeitsunfaumlhigkeiten lasshysen sich uumlbergeordneten Kapiteln der ICD 10 zuordnen die ihrerseits jeweils mehrere Diagnosegruppen beinhalten denen dann einzelne dreistellige oder mit noch weiteren Stellen differenzierte Diagnoseschluumlssel zushygeordnet sind Auf das uumlbergeordnete Kapitel der ICD 10 bdquoPsychische und Verhaltensstoumlrunshygenldquo (mit den Diagnoseschluumlsseln F00ndashF99) zu dem auch Depressionen zaumlhlen entfielen 572 AU-Faumllle

Von diesen Faumlllen wurden 172 AU-Faumllle je 100 VJ mit Diagnosen aus der Gruppe bdquoAffekshytive Stoumlrungenldquo (F30ndashF39) dokumentiert Inshynerhalb dieser Diagnosegruppe entfielen auf die beiden dreistelligen Diagnosen bdquoDepressishyve Episodeldquo (F32) und bdquoRezidivierende deshypressive Stoumlrungenldquo (F33) mit insgesamt 163 AU-Faumlllen die maszliggeblichen Anteile Der Anshyteil dieser AU-Faumllle mit einer Diagnose von Depressionen im engeren Sinne an allen AU-Faumlllen erscheint mit 142 Prozent auf den ersshyten Blick allerdings recht gering

Arbeitsunfaumlhigkeitstage

Von groumlszligerer Bedeutung als die Zahl der geshymeldeten AU-Faumllle ist allgemein sowie auch aus der Perspektive von Arbeitgebern die Zahl der Arbeitsunfaumlhigkeitstage (AU-Tage) da erst diese die erkrankungsbedingten Arshybeitszeitausfaumllle abbilden kann Diagnose-uumlbergreifend lieszligen sich auf Basis von Daten der TK 2013 erkrankungsbedingte Arbeitsshyfehlzeiten in Houmlhe von 1466 AU-Tagen je 100 Versicherungsjahre ermittelt Dies bedeushytet dass eine Erwerbsperson im Jahr 2013 durchschnittlich rund 147 Tage also gut zwei Wochen arbeitsunfaumlhig gemeldet war

AU-Faumllle AU-Tage

Lediglich 14 Prozent aller AU-Faumllle wurden 2013 mit Diagnose eishyner Depression geshymeldet Aufgrund der langen fallbezogenen Dauer von 64 Tagen waren diese Faumllle jeshydoch fuumlr 71 Prozent aller erfassten Fehltashyge verantwortlich

Im Mittel war rechneshyrisch jede Erwerbspershyson innerhalb des Jahshyres gut einen Tag aufshygrund von Depressioshynen arbeitsunfaumlhig gemeldet

Depressionsatlas ǀ 5

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-

Diagnosen aus dem ICD-Kapitel bdquoPsychische und Verhaltensstoumlrungenldquo (F00ndashF99) lieszligen sich dabei 2013 fuumlr 246 Arbeitsunfaumlhigkeitsshytage je 100 Versicherungsjahre verantwortlich machen AU-Tage mit Diagnosen aus der Gruppe bdquoAffektive Stoumlrungenldquo (F30ndashF39) hatshyten hieran mit 111 AU-Tagen je 100 VJ einen Anteil von 45 Prozent Von diesen 111 Tagen entfielen 104 AU-Tage auf die beiden ICD-Diagnosen bdquoDepressive Episodeldquo (F32) und bdquoRezidivierende depressive Stoumlrungenldquo (F33) im Sinne von Depressionen

Diese verhaumlltnismaumlszligig groszlige Bedeutung von Depressionen fuumlr das Arbeitsunfaumlhigkeitsgeshyschehen resultiert maszliggeblich aus der ausgeshysprochen hohen durchschnittlichen Dauer der einzelnen Krankschreibungsfaumllle (den AU-Tagen pro Fall) Dabei zeigt sich nach den Ergebnissen weiter differenzierter Auswertunshygen eine Abhaumlngigkeit der AU-Tage pro AU-Fall von dem in der vierten Stelle des ICD-Codes dokumentierten Schweregrad der Deshypression So steigt die Anzahl der AU-Tage je Fall bei bdquoDepressiven Episodenldquo (F32) von 33 Tagen bei der Diagnose bdquoLeichte depressive

Episodeldquo (F320) auf 111 Tage je Fall bei der Diagnose bdquoSchwere depressive Episode ohne psychotische Symptomeldquo (F322) Bei der ICD-Diagnose bdquoRezidivierende depressive Stoumlrungldquo (F33) laumlsst sich ein vergleichbarer Anstieg der fallbezogenen AU-Dauer von 51 Tagen bei bdquoRezidivierender depressiver Stoumlshyrung gegenwaumlrtig leichte Episodeldquo (F330) auf 114 Tage bei bdquoRezidivierender depressishyver Stoumlrung gegenwaumlrtig schwere Episode ohne psychotische Symptomeldquo (F332) festshystellen

Wie haumlufiger auch bei anderen Diagnosen zu beobachten wird allerdings auch bei Depresshysionen ein verhaumlltnismaumlszligig hoher Anteil der Diagnosen von den fuumlr die Arbeitsunfaumlhigshykeitsdiagnosen zustaumlndigen Aumlrzten nicht weishyter spezifiziert beziehungsweise als bdquonicht naumlshyher bezeichnetldquo (F329 F339) klassifiziert

Bei psychischen Erkrankungen und besonshyders bei Erkrankungen mit Depressionen dauern Erkrankungsfaumllle insgesamt deutlich laumlnger als bei anderen Diagnosen

Bedeutung von Depressionen als Ursache von Arbeitsunfaumlhigkeiten 2013

ICD 10 Code ICD 10 Diagnose AU Faumllle je 100 VJ

AU Tageje 100 VJ

AU Tageje Fall

Betroffene [Rate in ]

A00-Z99 Alle Diagnosen 11490 146571 13 53085 F00-F99 Psychische und Verhaltensstoumlrungen 572 24605 43 4970

F30-F39 Affektive Stoumlrungen 172 11067 64 1673 F32 F33 Depressionen 163 10383 64 1591

F32 Depressive Episode 134 7796 58 1320 F320 Leichte depressive Episode 006 189 33 0056 F321 Mittelgradige depressive Episode 029 2166 74 0310 F322 Schwere depressive Episode ohne psy- 014 1585 111 0165

chotische Symptome F323 Schwere depressive Episode mit psychoshy

tischen Symptomen 001 088 99 0010

F328 Sonstige depressive Episoden 004 169 48 0036 F329 Depressive Episode nicht naumlher bezeichshy

net 079 3487 44 0764

F33 Rezidivierende depressive Stoumlrung 029 2587 89 0305 F330 Rezidivierende depressive Stoumlrung geshy

genwaumlrtig leichte Episode 001 061 51 0013

F331 Rezidivierende depressive Stoumlrung ge- 015 1300 88 0157 genwaumlrtig mittelgradige Episode

F332 Rezidivierende depressive Stoumlrung geshygenwaumlrtig schwere Episode ohne psychoshytische Symptome

007 850 114 0085

F333 Rezidivierende depressive Stoumlrung ge- 001 078 107 0007 genwaumlrtig schwere Episode mit psychotishyschen Symptomen

F334 Rezidivierende depressive Stoumlrung geshygenwaumlrtig remittiert

000 016 57 0003

F338 Sonstige rezidivierende depressive Stouml- 000 024 57 0005 rungen

F339 Rezidivierende depressive Stoumlrung nicht naumlher bezeichnet

004 198 56 0036

Tabelle 1 (Erwerbspersonen TK 2013 standardisiert Betroffenenraten bezogen auf Erwerbspersoshynen mit Versicherung am 1 Januar des Jahres)

6 ǀ Depressionsatlas

Betroffene

Da einzelne Personen innerhalb eines Jahres auch mehrfach arbeitsunfaumlhig gemeldet sein koumlnnen erlaubt die Zahl der AU-Faumllle nicht zwangslaumlufig und in allen Faumlllen Ruumlckschluumlsshyse auf die Anzahl der Betroffenen In Tabelle 1 werden in der letzten Spalte daher ergaumlnshyzend auch Betroffenenraten angegeben

53 Prozent der Erwerbspersonen waren 2013 von mindestens einer Arbeitsunfaumlhigkeit mit beliebiger Diagnose betroffen bei 497Prozent war eine Diagnose bdquoPsychische und Verhaltensstoumlrungenldquo (F00ndashF99) Grund fuumlr (mindestens) eine Arbeitsunfaumlhigkeit Leshydiglich 159 Prozent der Erwerbspersonen wurde innerhalb des Jahres (auch) aufgrund einer Depression (F32 F33) arbeitsunfaumlhig gemeldet Je 100 Versicherungsjahre wurden wie bereits erwaumlhnt 163 AU-Faumllle mit entshysprechenden Diagnosen erfasst Bei Betroffeshynen wird demnach pro Jahr typischerweise nur ein AU-Fall mit entsprechender Diagnose erfasst

Arbeitsunfaumlhigkeit nach Geschlecht und Alter

Geschlecht und Alter sind wesentliche Detershyminanten nahezu aller Erkrankungen die Ershymittlung von geschlechts- und altersabhaumlngishygen Kennzahlen zaumlhlt daher zu den grundleshygenden Auswertungsschritten nahezu jeder Analyse

Diagnoseuumlbergreifend lagen die Fehlzeiten 2013 bei Frauen mit 1632 Tagen 23 Prozent houmlher als bei Maumlnnern mit 1324 Tagen je 100 VJ Im Hinblick auf Arbeitsunfaumlhigkeiten mit einer Diagnose aus dem ICD-Kapitel

bdquoPsychische und Verhaltensstoumlrungenldquo (ICD F00ndashF99) zeigen sich noch staumlrker ausgeshypraumlgte geschlechtsabhaumlngige Unterschiede So entfielen auf Frauen mit 315 AU-Tagen je 100 VJ im Jahr 2013 durchschnittlich fast doppelt so viele AU-Tage wie auf Maumlnner mit 187 AU-Tagen je VJ (vergleiche Tabelle A1 im Anhang) Ein aumlhnliches Verhaumlltnis zeigte sich 2013 auch bei Fehlzeiten aufgrund von Depressionen (ICD F32 F33) mit durchshyschnittlich 79 Fehltagen bei Maumlnnern und 133 Fehltagen je 100 VJ bei Frauen Bei der Beshytrachtung von Betroffenenraten ergibt sich ein vergleichbares Bild Waumlhrend von Maumlnnern 2013 lediglich 116 Prozent aufgrund von Deshypressionen arbeitsunfaumlhig gemeldet waren lag der Anteil bei Frauen bei 21 Prozent

Inwiefern diese Unterschiede durch eine geshyschlechtsspezifisch unterschiedliche Wahrshynehmung und Praumlsentation von Beschwerden mit beeinflusst werden laumlsst sich schwer beshyurteilen Vergleichbare Unterschiede zeigen sich jedoch in fast allen Erhebungen zu Deshypressionen in Deutschland

Sowohl bei Maumlnnern als auch bei Frauen ist ein Anstieg der Betroffenenraten und der Fehlzeiten aufgrund von Depressionen mit ansteigendem Alter zu verzeichnen (vergleishyche Abbildung 1) Geschlechtsuumlbergreifend steigen die mit Depressionen gemeldeten Fehlzeiten von 31 AU-Tagen je 100 VJ in der juumlngsten Altersgruppe um etwa den Faktor sechs auf 189 AU-Tage je 100 VJ bei Ershywerbspersonen im Alter von 60 bis unter 65 Jahren

Arbeitsunfaumlhigkeiten mit Depressionen nach Alter und Geschlecht 2013

Abbildung 1 (Erwerbspersonen TK 2013 Betroffenenraten bezogen auf Erwerbspersonen mit Versicherung am 1 Januar des Jahres)

Depressionsatlas ǀ 7

Relative Veraumlnderungen der Fehlzeiten mit Depressionen 2000 bis 2013

Trends seit 2000

Fehlzeiten aufgrund von Depressionen lashygen 2013 um 69 Proshyzent houmlher als 2000 Zwischen Tiefst- und

Houmlchststand 2006 und 2012 war bei Erwerbsshy

personen ein Anstieg der Fehlzeiten aufshy

grund von Depressioshynen um 75 Prozent

festzustellen

Noch houmlhere Fehlzeishyten aufgrund von Deshy

pressionen sowie Steigerungsraten zeishy

gen sich bei Arbeitsloshysen

Abbildung 2 (Erwerbspersonen TK 2013 standardisiert) 8 ǀ Depressionsatlas

Arbeitsunfaumlhigkeiten im Zeitverlauf

Abbildung 2 zeigt die relativen Veraumlnderunshygen der alters- und geschlechtsstandardisiershyten Fehlzeiten aufgrund von Depressionen im Sinne der ICD-Codes F32 und F33 seit dem Jahr 2000 wobei den Fehlzeiten im Ausshygangsjahr ein Wert von 100 Prozent zugeordshynet wurde Zum Vergleich ist entsprechend auch die Entwicklung der Gesamtfehlzeiten im Zeitraum von 2000 bis 2013 dargestellt

Diagnoseuumlbergreifend sanken die Fehlzeiten bei Erwerbspersonen in den Jahren 2000 bis 2006 zunaumlchst auf rund 88 Prozent des Ausshygangswertes In diesem Zeitraum stiegen Fehlzeiten mit Depressionen bis 2005 um 18 Prozent an sanken dann aber 2006 auf 98Prozent des Ausgangswertes aus dem Jahr 2000 (vergleiche auch Tabelle A2 im Anhang)

Dieser Ruumlckgang resultierte zum Teil aus der veraumlnderten Zusammensetzung der Untersushychungspopulation der Erwerbspersonen Beshydingt durch gesetzliche Bestimmungen im Zushysammenhang mit der Einfuumlhrung des Arbeitsshylosengeldes II (ALG II) konnten laumlngerfristig Arbeitslose als eine erfahrungsgemaumlszlig uumlbershydurchschnittlich von Depressionen betroffene Gruppe bei Auswertungen ab 2006 nicht mehr beruumlcksichtigt werden da sie nicht mehr zur Abgabe einer Arbeitsunfaumlhigkeitsbescheinishygung bei ihrer Krankenkasse verpflichtet sind

Bei getrennter Betrachtung der Fehlzeiten mit Depressionen von Berufstaumltigen und Arbeitsshylosen zeigt sich jedoch dass die relativ niedshyrigen Fehlzeiten im Jahr 2006 nicht ausshyschlieszliglich aus der Nichtberuumlcksichtigung von ALG-II-Empfaumlngern resultieren Auch die Gruppe der Berufstaumltigen deren Zusammenshysetzung sich durch die Einfuumlhrung des ALG II definitionsgemaumlszlig nicht veraumlndert hat weist 2006 einen merklichen Ruumlckgang der AU-Tage mit Diagnose von Depressionen auf

Ab dem Jahr 2007 war sowohl diagnoseuumlbershygreifend als auch in Bezug auf Diagnosen von Depressionen ein kontinuierlicher Anstieg der AU-Tage zu verzeichnen wobei der Anstieg der Fehlzeiten mit Depressionen unter den Erwerbspersonen ndash bis 2012 auf 171 Prozent des Ausgangswertes aus dem Jahr 2000 ndash wesentlich deutlicher ausfiel

Bei separaten Auswertungen zur Gruppe der Arbeitslosen (ab 2006 ausschlieszliglich ALG-I-Empfaumlnger) faumlllt der sehr starke Anstieg der Fehlzeiten mit Depressionen auf 374 Prozent des Ausgangswertes im Jahr 2000 auf Dabei waren Arbeitslose zu jedem Zeitpunkt und beshyreits auch im Jahr 2000 erheblich laumlnger als Berufstaumltige mit der Diagnose von Depressioshynen arbeitsunfaumlhig gemeldet

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-

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-

Der starke Anstieg der Fehlzeiten mit Depresshysionen bei den arbeitslosen TK-Versicherten hat aufgrund von deren verhaumlltnismaumlszligig geshyringem Anteil innerhalb der Untersuchungsshypopulation allerdings kaum Einfluss auf die ausgewiesenen Fehlzeiten mit Depressionen in der Gesamtgruppe der Erwerbspersonen

2013 war unter den Berufstaumltigen erstmals seit 2006 ein leichter Ruumlckgang der Fehlzeishyten aufgrund von Depressionen zu verzeichshynen Ob dieser Ruumlckgang eine Trendumkehr andeutet laumlsst sich erst nach dem Vorliegen von Ergebnissen aus den kommenden Jahren beurteilen wie auch Erfahrungen nach einem kurzfristigen Ruumlckgang im Jahr 2006 zeigen

Arbeitsunfaumlhigkeit nach Bundeslaumlndern und Kreisen

Tabelle 2 zeigt Fehlzeiten und Betroffenenrashyten zu Arbeitsunfaumlhigkeiten mit Diagnosen von Depressionen auf Bundeslandebene

Die houmlchsten Fehlzeiten mit Depressionen wurden fuumlr das Jahr 2013 geschlechtsuumlbershygreifend fuumlr Hamburg mit 142 AU-Tagen pro 100 Versicherungsjahre ermittelt Einer Ershywerbsperson in Hamburg waren demnach 2013 im Durchschnitt 142 Fehltage mit einer Diagnose von Depressionen zuzuordnen Demgegenuumlber waren es in Baden-Wuumlrttemberg dem Bundesland mit den geshyringsten Fehlzeiten aufgrund von Depressioshynen geschlechtsuumlbergreifend durchschnittlich 084 Fehltage pro Erwerbsperson

Auch im Hinblick auf die geschlechtsspezifishyschen Fehlzeiten wurden die houmlchsten Werte fuumlr Hamburg ermittelt Aumlhnlich hohe Fehlzeishyten wie fuumlr maumlnnliche Erwerbspersonen in Hamburg konnten nur noch fuumlr Maumlnner mit Wohnort in Berlin festgestellt werden

Arbeitsunfaumlhigkeiten mit Depressionen nach Bundeslaumlndern 2013

Maumlnner Frauen Gesamt

Bundesland AU Tageje 100 VJ

Betr []

AU Tageje 100 VJ

Betr [ ]

AU Tageje 100 VJ

Betr [ ]

Anteil AU Tage an

A00 Z99 Schleswig-Holstein 92 132 165 239 126 181 80 Hamburg 94 126 197 265 142 190 92 Niedersachsen 71 111 124 199 96 152 64 Bremen 73 106 147 230 107 163 75 Nordrhein-Westfalen 89 122 139 211 112 163 75 Hessen 73 119 127 210 98 161 68 Rheinland-Pfalz 82 131 117 208 98 167 64 Baden-Wuumlrttemberg 68 107 102 177 84 139 69 Bayern 73 106 111 184 90 142 72 Saarland 91 126 136 229 112 174 69 Berlin 94 130 162 246 125 184 76 Brandenburg 69 101 149 239 105 165 58 Mecklenburg-Vorpommern

67 097 159 228 109 157 59

Sachsen 64 096 119 199 89 144 62 Sachsen-Anhalt 68 104 121 209 92 152 53 Thuumlringen 61 094 130 249 93 166 56

Gesamt 79 116 133 210 104 159 71

Tabelle 2 (Erwerbspersonen TK 2013 standardisiert Betroffenenraten bezogen auf Erwerbspershysonen mit Versicherung am 1 Januar des Jahres)

Depressionsatlas ǀ 9

Die niedrigsten Fehlzeiten bei Maumlnnern fanshyden sich mit 061 Fehltagen aufgrund von Depressionen pro Erwerbsperson im Bundesshyland Thuumlringen waumlhrend fuumlr Frauen die geshyringsten Fehlzeiten ndash wie schon geschlechtsshyuumlbergreifend ndash fuumlr Baden-Wuumlrttemberg ershyrechnet wurden

Der Anteil der Fehlzeiten mit Diagnosen von Depressionen an den Gesamtfehlzeiten liegt in den neuen Bundeslaumlndern fuumlr die sich anshyderweitig eher uumlberdurchschnittliche Fehlzeishyten zeigen merklich unter dem Bundesdurchshyschnitt (zu Gesamtfehlzeiten vergleiche auch Tabelle A10 TK Gesundheitsreport 2014 Seite 140)

Die zuvor beschriebenen Ergebnisse zu geshyschlechts- und altersstandardisierten Beshytroffenenraten im Zusammenhang mit Arshybeitsunfaumlhigkeiten mit Depressionen (ICD-10shyDiagnosen F32 F33) in Bundeslaumlndern vershydeutlicht auch die nachfolgende Kartendarshystellung Unterschreitungen bundesweiter Ershygebnisse um 25 Prozent oder mehr sind in den Karten dunkelblau Uumlberschreitungen um 25 Prozent oder mehr dunkelrot eingefaumlrbt

Unterschreitungen der bundesweiten Beshytroffenenraten um rund 10 Prozent und mehr lassen sich vor allem im Suumlden (Bayern Bashyden-Wuumlrttemberg) und Suumldosten Deutschshylands (Sachsen) beobachten

Uumlberschreitungen um mehr als 10 Prozent finden sich im Norden in Hamburg und Schleswig-Holstein aber auch in Berlin Fuumlrdas Saarland wurde mit einer Uumlberschreitung bundesweiter Werte um 93 Prozent ein aumlhnshylich hoher Wert ermittelt

Eine weitere Darstellung der Betroffenenraten auf Ebene der Kreise und kreisfreien Staumldte verdeutlicht dass sich die Anzahl der Beshytroffenen mit Arbeitsunfaumlhigkeiten aufgrund von Depressionen innerhalb eines Bundesshylandes keinesfalls immer auf einheitlichem Nishyveau bewegen sondern teilweise erhebliche regionale Unterschiede bestehen

Waumlhrend auf Bundeslandebene fuumlr Bayern und Baden-Wuumlrttemberg unterdurchschnittlishyche Betroffenenraten errechnet wurden zeigt die Darstellung der Betroffenenraten auf Kreisebene dass es auch in diesen Bundesshylaumlndern Kreise gibt die deutlich uumlber Durchshyschnittswerten liegen So sind die Betroffeshynenraten in Baden-Wuumlrttemberg in Pforzheim Rottweil und Mannheim houmlher als im Bundesshydurchschnitt Fuumlr Bayern wurden vor allem in oumlstlichen Kreisen an der Grenze zu Tschechishyen aber auch in Coburg uumlberdurchschnittliche Betroffenenraten festgestellt

Umgekehrt gibt es auch in Schleswig-Holstein bei insgesamt hohen Betroffenenraten mit Ploumln Nordfriesland und Rendsburg-Eckernfoumlrde Kreise in denen nur wenige Ershywerbspersonen von Arbeitsunfaumlhigkeiten aufshygrund von Depressionen betroffen sind

Ein Teil der dargestellten Unterschiede kann auch im Kontext spezifischer Besonderheiten von TK-versicherten Beschaumlftigten in einzelshynen Regionen oder zufallsbedingt entstanden sein und sollte daher allgemein nur zuruumlckhalshytend interpretiert werden

Zumindest fuumlr einige Gegenden laumlsst sich beshyobachten und formulieren dass geringere Beshytroffenenraten haumlufiger in laumlndlicheren Regioshynen zu finden waren waumlhrend im staumldtischen Raum mehr Erwerbspersonen von Arbeitsunshyfaumlhigkeiten aufgrund von Depressionen beshytroffen waren Dies koumlnnte unter anderem an unterschiedlichen Lebensbedingungen aber auch an Unterschieden hinsichtlich der aumlrztlishychen Versorgung sowie Wahrnehmung von Beschwerden liegen

10 ǀ Depressionsatlas

Anteil in Bundeslaumlndern 2013

Anteil in Kreisen 2013

Anteil Personen mit Arbeitsunfaumlhigkeit aufgrund von Depressionen in Bundesshylaumlndern und Kreisen 2013

Relative Abweichungen der Anteile nach Bundeslaumlndern 2013

Relative Abweichungen der Anteile nach Kreisen 2013

Abbildung 3 (Erwerbspersonen TK 2013 standardisiert)

Depressionsatlas ǀ 11

ndash

Regionale Trends

Haumlufigkeiten von Arshybeitsunfaumlhigkeiten

aufgrund von Depresshysionen in Bundeslaumlnshy

dern haben sich in den vergangenen 14 Jahshy

ren angenaumlhert

Standardabweichunshygen der relativen Abshyweichungen von Beshytroffenenraten in den

Bundeslaumlndern als Maszlig fuumlr die Streuung

sanken von 20 Prozent im Jahr 2000 auf 93

Prozent im Jahr 2013

Trends in Bundeslaumlndern

Abbildung 4 zeigt Darstellungen zu regionalen Abweichungen der einheitlich geschlechtsshyund altersstandardisierten Betroffenenraten in Bezug auf Arbeitsunfaumlhigkeiten aufgrund von Depressionen (ICD-10-Diagnosen F32 F33) auf Bundeslandebene von bundesweiten Werten in Kartendarstellungen fuumlr die Jahre 2000 bis 2013 Auch in diesen Kartendarstelshylungen sind Unterschreitungen bundesweiter Ergebnisse um 25 Prozent oder mehr dunkelshyblau Uumlberschreitungen um 25 Prozent oder mehr dunkelrot eingefaumlrbt

Waumlhrend in verschiedenen Bundeslaumlndern wie zum Beispiel Schleswig-Holstein in einshyzelnen Jahren Betroffenenraten sowohl unter bundesweiten Ergebnissen als auch uumlber bundesweiten Ergebnissen zu verzeichnen sind zeigen sich in anderen Bundeslaumlndern wie zum Beispiel Hessen und Sachsen in alshylen Jahren Betroffenenraten unterhalb bunshydesweiter Raten

Als wohl wichtigstes Ergebnis verdeutlicht die Abbildung zu regionalen Unterschieden aus 14 Jahren allerdings insbesondere dass es im Verlauf dieser Zeit tendenziell zu einer bundesweiten Angleichung der regionalen Beshytroffenenraten gekommen ist Waumlhrend in den ersten Jahren in verschiedenen Bundeslaumlnshydern dunklere Einfaumlrbungen der Flaumlchen ndash alshyso staumlrkere Uumlberschreitungen oder Untershyschreitungen der bundesweiten Raten ndash zu erkennen sind werden die Einfaumlrbungen insshybesondere ab dem Jahr 2009 immer schwaumlshycher was einen Ruumlckgang der relativen Unshyterschiede zwischen den Bundeslaumlndern anshyzeigt

Abbildung 4 (Erwerbspersonen TK 2013 standardisiert)

Anteil Erwerbspersonen mit Arbeitsunfaumlhigkeit aufgrund von Depressionenrelative Abweichungen vom Bundesdurchschnitt nach Bundeslaumlndern

2000 bis 2013

12 ǀ Depressionsatlas

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Arbeitsunfaumlhigkeit nach Berufen von verfuumlgbaren Angaben zur Taumltigkeit am 1 Januar des Jahres 2013 und an dieser

Tabelle 3 zeigt Ergebnisse zur Relevanz von Stelle differenziert nach den ersten zwei Stel-Depressionen im Sinne der Diagnoseschluumls- len der Klassifikation der Berufe 2010 (KldB sel F32 und F33 fuumlr Arbeitsunfaumlhigkeiten in 2010) zu denen Ergebnisse aufgrund der einzelnen Berufsgruppen Die Einteilung der noch uumlberschaubaren Zahl an Gruppen voll-Beschaumlftigten erfolgte dabei auf Grundlage staumlndig dargestellt werden koumlnnen

Arbeitsunfaumlhigkeiten mit Depressionen nach Berufen 2013 (zweistellige KldB)

Taumltigkeitsgruppen KldB 2010 zweistellig AU Faumllle je 100 VJ

AU Tageje 100 VJ

Betroffene []

01 Angehoumlrige der regulaumlren Streitkraumlfte 226 71 238 11 Land- Tier- und Forstwirtschaftsberufe 100 56 106 12 Gartenbauberufe und Floristik 141 73 138 21 Rohstoffgewinnung und -aufbereitung Glas- und Keramik- 130 62 130

herstellung und -verarbeitung 22 Kunststoffherstellung und -verarbeitung Holzbe- und shy

verarbeitung 150 82 141

23 Papier- und Druckberufe technische Mediengestaltung 164 96 163 24 Metallerzeugung und -bearbeitung Metallbauberufe 135 69 131 25 Maschinen- und Fahrzeugtechnikberufe 118 61 115 26 Mechatronik- Energie- und Elektroberufe 111 61 106 27 Technische Forschungs- Entwicklungs- Konstruktions- 115 62 113

und Produktionssteuerungsberufe 28 Textil- und Lederberufe 185 88 184 29 Lebensmittelherstellung und -verarbeitung 166 102 170 31 Bauplanungs- Architektur- und Vermessungsberufe 123 76 120 32 Hoch- und Tiefbauberufe 099 60 098 33 (Innen-)Ausbauberufe 110 60 097 34 Gebaumlude- und versorgungstechnische Berufe 122 70 124 41 Mathematik- Biologie- Chemie- und Physikberufe 154 73 144 42 Geologie- Geografie- und Umweltschutzberufe 129 70 111 43 Informatik- Informations- und

Kommunikationstechnologieberufe 107 65 104

51 Verkehrs- und Logistikberufe (auszliger Fahrzeugfuumlhrung) 188 100 177 52 Fuumlhrerinnen von Fahrzeug- und Transportgeraumlten 141 91 147 53 Schutz- Sicherheits- und Uumlberwachungsberufe 213 134 212 54 Reinigungsberufe 204 120 206 61 Einkaufs- Vertriebs- und Handelsberufe 133 87 136 62 Verkaufsberufe 187 127 191 63 Tourismus- Hotel- und Gaststaumlttenberufe 162 99 161 71 Berufe in Unternehmensfuumlhrung und -organisation 160 99 161 72 Berufe in Finanzdienstleistungen Rechnungswesen 154 89 152

und Steuerberatung 73 Berufe in Recht und Verwaltung 214 115 205 81 Medizinische Gesundheitsberufe 181 107 181 82 Nichtmedizinische Gesundheits- Koumlrperpflege- und Wellshy

nessberufe Medizintechnik 246 161 247

83 Erziehung soziale und hauswirtschaftliche Berufe Theolo- 253 154 254 gie

84 Lehrende und ausbildende Berufe 119 75 117 91 Sprach- literatur- geistes- gesellschafts- 144 93 137

und wirtschaftswissenschaftliche Berufe 92 Werbung Marketing kaufmaumlnnische und redaktionelle

Medienberufe 171 106 166

93 Produktdesign und kunsthandwerkliche Berufe bildende 128 67 130 Kunst Musikinstrumentenbau

94 Darstellende und unterhaltende Berufe 123 66 122

Erwerbspersonen insgesamt 163 105 160

Tabelle 3 (Erwerbspersonen TK nicht standardisierte Rohwerte) Depressionsatlas ǀ 13

Der Anteil von Erwerbspersonen die in einer Taumltigkeitsgruppe von einer Depression betrofshyfen waren variierte zwischen 254 Prozent in der Taumltigkeitsgruppe bdquoErziehung soziale und hauswirtschaftliche Berufe Theologieldquo und 098 Prozent in der Taumltigkeitsgruppe bdquoHochshyund Tiefbauberufeldquo sowie 097 Prozent in der Gruppe bdquo(Innen-)Ausbauberufeldquo Weitere Taumlshytigkeitsgruppen mit verhaumlltnismaumlszligig hoher Beshytroffenenrate sind bdquoNichtmedizinische Geshysundheits- Koumlrperpflege- und Wellnessberushyfe Medizintechnikldquo bdquoSchutz- Sicherheits- und Uumlberwachungsberufeldquo sowie bdquoBerufe in Recht und Verwaltungldquo waumlhrend sich niedrige Beshytroffenenraten auch in den Gruppen bdquoInformashytik- Informations- und Kommunikationstechshynologieberufeldquo bdquoLand- Tier- und Forstwirtshyschaftsberufeldquo und bdquoMechatronik- Energie-und Elektroberufeldquo finden Hinsichtlich der AU-Faumllle und AU-Tage ergibt sich ein aumlhnlishyches Bild

Die Betroffenenraten die sich zu bdquoAngehoumlrishygen der regulaumlren Streitkraumlfteldquo aus der Tabelshyle ablesen lassen basieren auf Daten zu leshydiglich 210 Versicherten und sind vorrangig der Vollstaumlndigkeit halber aufgefuumlhrt Sie sollshyten inhaltlich allenfalls sehr zuruumlckhaltend inshyterpretiert werden

Eine sehr differenzierte Unterscheidung von Beschaumlftigten erlauben fuumlnfstellige Schluumlsselshyangaben gemaumlszlig Klassifikation der Berufe 2010 die insgesamt 1286 Auspraumlgungen umfasst Da eine Darstellung zu allen dieser Gruppen weder sinnvoll noch im Rahmen eishyner Publikation praktikabel waumlre wurden zushynaumlchst diejenigen 100 Berufsgruppen ausgeshywaumlhlt die unter den TK-Versicherten im Jahr 2013 am haumlufigsten vertreten waren Von dieshysen 100 Berufsgruppen werden Ergebnisse zu jeweils den Berufsgruppen dargestellt bei denen die zehn houmlchsten beziehungsweise die zehn niedrigsten Betroffenenraten hinshysichtlich Depressionsdiagnosen im Rahmen von Arbeitsunfaumlhigkeitsmeldungen ermittelt werden konnten

Von den zehn Berufsgruppen die am haumlufigsshyten von Depressionen betroffen waren gehoumlshyren sieben dem Berufsbereich bdquoGesundheit Soziales Lehre und Erziehungldquo an Besonshyders haumlufig vertreten ist darunter die Berufsshyhauptgruppe bdquoMedizinische Gesundheitsberushyfeldquo (81) mit den Taumltigkeitsgruppen 81212 81301 und 81302

Die houmlchsten Betroffenenraten sowie die meisten AU-Faumllle und AU-Tage sind jedoch in der Taumltigkeitsgruppe bdquoBerufe im Dialogmarkeshytingldquo (92122) zu verzeichnen das heiszligt in Beshyrufen mit uumlberwiegender Taumltigkeit fuumlr Call-Center Service- und Kundenhotlines

Die Berufsgruppen die haumlufig unter den TK-Versicherten vertreten sind und welche die geringsten Betroffenenraten in Bezug auf Arshybeitsunfaumlhigkeiten mit einer Diagnose von Depressionen aufweisen sind uumlberwiegend Berufsgruppen die besonders komplexe Taumlshytigkeiten ausuumlben Fuumlnf von den zehn Berufsshygruppen mit niedrigen Betroffenenraten sind dem Berufsbereich bdquoRohstoffgewinnung Proshyduktion und Fertigungldquo (Berufsbereich 2) zushyzuordnen

Nach diesen Auswertungen scheinen Berufsshygruppen mit weniger komplexen Taumltigkeiten ndash vorrangig im gesundheitlichen oder sozialen Bereich ndash deutlich staumlrker von Depressionen betroffen zu sein als eher technisch und akashydemisch orientierte Berufe mit houmlheren Qualishyfikationsanforderungen

14 ǀ Depressionsatlas

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4

6

8

Arbeitsunfaumlhigkeiten mit Depressionen nach Berufen 2013 (fuumlnfstellige KldB) Berufe mit hohen sowie mit geringen Betroffenenraten

Rang Taumltigkeitsgruppen KldB 2010 fuumlnfstellig AU Faumllle je 100 VJ

AU Tageje 100 VJ

Betr []

1 92122 Berufe im Dialogmarketing - fachlich ausgerichtete Taumltigkeiten

415 277 368

2 82102 Berufe in der Altenpflege (ohne Spezialisierung) shyfachlich ausgerichtete Taumltigkeiten

327 247 345

3 82101 Berufe in der Altenpflege (ohne Spezialisierung) shyHelfer-Anlerntaumltigkeiten

309 215 320

83112 Berufe in der Kinderbetreuung und -erziehung - fach- 274 162 274 lich ausgerichtete Taumltigkeiten

5 81301 Berufe in der Gesundheits- und Krankenpflege (ohne Spezialisierung) - Helfer-Anlerntaumltigkeiten

272 188 260

73202 Berufe in der oumlffentlichen Verwaltung (ohne Speziali- 261 141 249 sierung) - fachlich ausgerichtete Taumltigkeiten

7 83124 Berufe in der Sozialarbeit und Sozialpaumldagogik - hoch komplexe Taumltigkeiten

244 160 246

81302 Berufe in der Gesundheits- und Krankenpflege (ohne 246 151 246 Spezialisierung) - fachlich ausgerichtete Taumltigkeiten

9 53112 Berufe im Objekt- Werte- und Personenschutz - fachshylich ausgerichtete Taumltigkeiten

246 143 238

10 81212 Medizinisch-technische Berufe im Laboratorium - 241 109 230 fachlich ausgerichtete Taumltigkeiten

hellip hellip hellip

91 71324 Berufe in der Unternehmensberatung ndash 091 46 087 hoch komplexe Taumltigkeiten

92 27304 Berufe in der technischen Produktionsplanung und shysteuerung - hoch komplexe Taumltigkeiten

084 43 084

93 26304 Berufe in der Elektrotechnik (ohne Spezialisierung) - 082 57 079 hoch komplexe Taumltigkeiten

94 25104 Berufe in der Maschinenbau- und Betriebstechnik (ohne Spezialisierung) - hoch komplexe Taumltigkeiten

080 42 079

95 71104 Geschaumlftsfuumlhrerinnen und Vorstaumlnde ndash 066 68 077 hoch komplexe Taumltigkeiten

96 27103 Berufe in der technischen Forschung und Entwicklung (ohne Spezialisierung) - komplexe Spezialistentaumltigk

080 44 075

97 27104 Berufe in der technischen Forschung und Entwicklung 073 38 072 (ohne Spezialisierung) - hoch komplexe Taumltigkeiten

98 81404 AumlrzteAumlrztinnen (ohne Spezialisierung) - hoch komshyplexe Taumltigkeiten

074 43 072

99 43414 Berufe in der Softwareentwicklung - hoch komplexe 072 44 068 Taumltigkeiten

100 84304 Berufe in der Hochschullehre und -forschung - hoch komplexe Taumltigkeiten

058 29 055

Erwerbspersonen insgesamt 163 105 160

Tabelle 4 (Erwerbspersonen TK nicht standardisierte Rohwerte)

Depressionsatlas ǀ 15

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Arbeitsunfaumlhigkeit nach Schulabschluss Betroffenenraten in Zusammenhang mit Deshypressionen mit zunehmender Schulbildung

Im Jahr 2013 wurden pro 100 Versicherungs- zuruumlckgehen Aumlhnliches gilt auch fuumlr die AUshyjahre 163 AU-Faumllle und 104 AU-Tage mit ei- Tage bei einer Diagnose von Depressionen ner Diagnose von Depressionen bei Erwerbs- wobei hier die Anzahl der Tage in der Gruppe personen der TK ermittelt Die Betroffenenra- der Erwerbspersonen ohne Schulabschluss te lag bei den TK-versicherten Erwerbsperso- etwas niedriger liegt als bei den Erwerbspershynen bei 159Prozent sonen mit Haupt- beziehungsweise Volksshy

schulabschluss und erst mit steigendem Bei Darstellung der Kennzahlen nach Schul- Schulabschluss wieder absinkt abschluss wird deutlich dass AU-Faumllle und

Arbeitsunfaumlhigkeit mit Depressionen nach Schulabschluss 2013

Schulabschluss AU Faumllle je 100 VJ

AU Tageje 100 VJ

Betroffene [Rate in ]

Haupt-Volksschulabschluss 194 115 190 Mittlere Reife oder gleichwertiger Abshyschluss

178 103 174

AbiturFachabitur 128 73 125 Abschluss unbekannt 168 105 168

Gesamt 163 104 159

Tabelle 5 (Erwerbspersonen TK 2013 standardisiert)

Arbeitsunfaumlhigkeit nach Ausbildung

Auch mit steigendem beruflichem Ausbil- Depressionen sind demnach keinesfalls nur dungsabschluss gehen sowohl die AU-Tage Erkrankungen der houmlheren Bildungsschichshyund AU-Faumllle mit einer Diagnose von Depresshy ten sondern kommen stattdessen sogar haumlushysionen als auch die Betroffenenraten zuruumlck figer bei Erwerbspersonen mit niedrigerem Schul- oder Ausbildungsabschluss vor

Arbeitsunfaumlhigkeiten mit Depressionen nach Ausbildung 2013

Ohne beruflichen Ausbildungsabschluss

Abschluss einer anerkannten Berufsausbildung

Meister-Techniker- oder gleichwertiger Fachschulabschluss

Bachelor

DiplomMagisterMasterStaatsexamen

Promotion

Abschluss unbekannt

113

104

83

78

63

36

104

207

176

151

128

111

067

153

AU-Tage je 100 VJ

AU-Faumllle je 100 VJ

16 ǀ Depressionsatlas

Abbildung 5 (Erwerbspersonen TK 2013 standardisiert unterschiedliche Achsendarstellung fuumlr Fall- beziehungsweise Tagesangaben)

- -

- -

-

-

Arbeitsunfaumlhigkeit nach Leitungsfunktion

Neben der Schul- und Berufsausbildung hat auch die derzeitige Stellung im Beruf Einfluss auf das Arbeitsunfaumlhigkeitsgeschehen

In der vierten Stelle der Klassifikation der Beshyrufe 2010 ist festgehalten ob die berufliche Taumltigkeit eine Aufsichts- oder Leitungsposition umfasst Bei Auswertung der Arbeitsunfaumlhigshykeitsdaten im Hinblick auf dieses Merkmal wird deutlich dass Erwerbspersonen in Fuumlhshyrungs- oder Leitungspositionen diagnoseunshyabhaumlngig etwas seltener von Arbeitsunfaumlhigshykeiten betroffen sind als Erwerbspersonen ohne Fuumlhrungs- oder Leitungsposition Nicht nur die Betroffenenraten sind mit 478 Prozent gegenuumlber 54 Prozent geringer sondern es wurden auch weniger AU-Faumllle und -Tage bei Personen in Fuumlhrungs- oder Leitungspositioshynen dokumentiert

Grundsaumltzlich trifft diese Aussage auch auf Erkrankungen mit Depressionen im Sinne der ICD-Diagnosen F32 und F33 zu

Bei gleichartigen Auswertungen zur ICD-Diagnose Z73 die im Falle eines sogenannshyten bdquoBurnoutsldquo kodiert werden kann faumlllt auf dass Fuumlhrungskraumlfte von dieser Diagnose nashyhezu genauso oft betroffen sind wie Erwerbsshypersonen ohne Fuumlhrungsposition Die durchshyschnittliche Anzahl der AU-Tage bei Fuumlhshyrungskraumlften liegt sogar etwas houmlher als bei Erwerbspersonen ohne Personalverantworshytung

Kosten von Arbeitsunfaumlhigkeit mit Deshypressionen

In Anlehnung an Berechnungen der Bundesshyanstalt fuumlr Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin (BAuA) zu volkswirtschaftlichen Kosten durch Arbeitsunfaumlhigkeit5 soll an dieser Stelle eine grobe Einschaumltzung der Kosten die aufgrund von Arbeitsunfaumlhigkeiten mit Depressionen im Sinne der ICD-Diagnosen F32 und F33 entshystehen vorgenommen werden Dabei wird in diesem Kontext zunaumlchst nur auf sogenannte Produktionsausfallkosten eingegangen

Eine Grundlage fuumlr die Berechnungen bilden die im Rahmen der volkswirtschaftlichen Geshysamtrechnung vom Statistischen Bundesamt veroumlffentlichten Zahlen zu durchschnittlichen monatlichen Arbeitnehmerentgelten in einzelshynen Kalenderjahren6 (im Sinne von Bruttoloumlhshynen und -gehaumlltern zuzuumlglich der Sozialversishycherungsbeitraumlge der Arbeitgeber) Aus dieshysen monatlichen Entgelten die nach Angaben des Statistischen Bundesamtes 2000 bis 2013 von 2601 Euro auf 3151 Euro stiegen wurden zunaumlchst durchschnittliche kalendershytaumlgig faumlllige Entgelte (zwischen 8551 Euro und 10359 Euro) ermittelt die anschlieszligend zur Bewertung von Kosten fuumlr einzelne Fehlshytage herangezogen wurden

Wie bereits zuvor erlaumlutert und auch der Abshybildung 6 zu entnehmen stieg die Zahl der AU-Tage mit Diagnosen von Depressionen vom Jahr 2000 bis zum Jahr 2012 unterbroshychen von einem leichten Ruumlckgang im Jahr 2006 an Entsprechend nahmen auch die Kosten im Zusammenhang mit Depressionen im gleichen Zeitraum zu Dabei summieren sich die Effekte der zunehmenden Fehlzeiten

Arbeitsunfaumlhigkeit mit Depressionen nach Stellung im Berufsleben 2013

ICD 10 Code ICD 10 Diagnose Leitungsfunktion AU Faumllle je 100 VJ

AU Tageje 100 VJ

Betroffene [Rate in ]

A00-Z99 alle Diagnosen Aufsichtskraft ndash nein Aufsichtskraft - ja

11848 9230

1452 1143

5405 4781

F32 F33 Depressionen Aufsichtskraft ndash nein Aufsichtskraft - ja

159 127

93 85

156 131

Z73 Probleme mit Bezug auf Schwierigkeiten bei der Lebensbewaumlltigung

Aufsichtskraft ndash nein Aufsichtskraft - ja

027 026

10 12

027 026

Tabelle 6 (Erwerbspersonen TK 2013 standardisiert)

5 Bundesanstalt fuumlr Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin (2014) Volkswirtschaftliche Kosten durch Arbeitsunfaumlshyhigkeit 2012 URL httpwwwbauadedeInformationenshyfuer-die-PraxisStatistikenArbeitsunfaehigkeit Kostenhtml

6 Statistisches Bundesamt Volkswirtschaftliche Gesamtshyrechnungen Fachserie 18 Reihe 15 URL httpswwwdestatisdeDEPublikationenThematischVo lkswirtschaftlicheGesamtrechnungshyenInlandsproduktInlandsproduktsberechnungLangeRei henhtml

Depressionsatlas ǀ 17

Kosten

Veranschlagt man pro Fehltag 2013 durchshy

schnittliche Arbeitshynehmerentgelte in Houmlshy

he von 10359 Euro ergeben sich nach Hochrechnung von

TK-Ergebnissen auf alshyle Arbeitnehmer in

Deutschland fuumlr 2013 Produktionsausfallkosshy

ten aufgrund von Deshypressionen in Houmlhe

von rund 4 Milliarden Euro

mit Diagnosen von Depressionen und des Anstiegs der durchschnittlichen Arbeitnehshymerentgelte

Der leichte Ruumlckgang der Fehlzeiten mit Deshypressionen von 2012 nach 2013 wird im Hinshyblick auf die Arbeitgeberkosten durch den Anstieg des durchschnittlichen Arbeitnehmershyentgeltes aufgehoben

Pro 100 Erwerbspersonen beliefen sich die hier uumlberschlaumlgig ermittelten Kosten fuumlr Arshybeitsausfaumllle aufgrund von Depressionen im Jahr 2013 auf 10756 Euro was durchschnittshylichen Kosten von knapp 108 Euro je Ershywerbsperson und Jahr entspricht Hochgeshyrechnet auf die 378 Millionen Arbeitnehmer in Deutschland ergeben sich damit fuumlr 2013 Kosten von 407 Milliarden Euro

Noch deutlich houmlhere Kosten wuumlrden resultieshyren sofern man fuumlr jeden erfassten Fehltag als Ausfall die vom Statistischen Bundesamt fuumlr 2013 ausgewiesene durchschnittliche Bruttowertschoumlpfung je Erwerbstaumltigen in Houmlshyhe von 180 Euro je Kalendertag (bezieshyhungsweise 66448 Euro pro Jahr) ansetzt undoder die hier gefundenen Ausfaumllle nicht nur auf Arbeitnehmer sondern gleichartig auf alle Erwerbstaumltigen (inklusive Selbststaumlndishygen) hochrechnet

Weitgehend zwangslaumlufig wird bei den hier dargelegten Hochrechnungen davon ausgeshygangen dass die jetzt bei TK-versicherten Erwerbspersonen festgestellten Fehlzeiten in vergleichbarem Umfang auch bei anderen Arshybeitnehmern oder Erwerbstaumltigen in Deutschshyland anfallen Aufgrund der Vielzahl von Beshyschaumlftigten aus technischen Berufen mit einer Mitgliedschaft in der TK die in der Regel unshyterdurchschnittliche Fehlzeiten mit der Diagshynose von Depressionen aufweisen duumlrften die realen Fehlzeiten mit Depressionen in Deutschland auf der Basis von TK-Daten tenshydenziell eher unterschaumltzt werden

Grundsaumltzlich nicht beruumlcksichtigt wurden zushydem insbesondere Einschraumlnkungen der Proshyduktivitaumlt durch Depressionen die auch ohne eine (gemeldete) Abwesenheit der betroffeshynen Mitarbeiter am Arbeitsplatz resultieren koumlnnen

Kosten von Arbeitsunfaumlhigkeiten mit Depressionen 2000 bis 2013

AU-T

age

je 1

00 V

J

140

120

100

80

60

40

20

0

10756 10705 AU-Tage 9944

Arbeitnehmerentgelt 9435

7849

6521 6432 6845 6069 6211 5918

5580 5465 5269

2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 2008 2009 2010 2011 2012 2013

Jahr

12000

10000

8000

6000

4000

2000

0

Arbeitnehmerentgelt je 100 VJ [euro]

18 ǀ Depressionsatlas

Abbildung 6 (Erwerbspersonen TK 2013 standardisiert)

Arbeitsunfaumlhigkeit mit weiteren Diagnosen

Neben Depressionen gehen weitere psychishysche Erkrankungen mit einer aumlhnlichen Ershyschoumlpfungssymptomatik einher So zeigen zum Beispiel Personen mit einem sogenannshyten bdquoBurnout-Syndromldquo oder einer Neurastheshynie unter Umstaumlnden aumlhnliche Symptome wie Personen mit einer Depression im Sinne der ICD-Diagnosen F32 und F33

In allen Faumlllen fuumlhlt sich der Patient uumlbermaumlshyszligig belastet und ist nicht mehr oder nur einshygeschraumlnkt in der Lage seinen beruflichen und privaten Verpflichtungen nachzukommen

Diagnose Burnout-Syndrom

Haumlufig diskutiert wird im Zusammenhang miteiner beruflichen Uumlberlastung insbesondere das Burnout-Syndrom ndash das bdquoAusgebranntshyseinldquo Hiermit ist das Ergebnis einer anhaltenshyden Uumlberlastungssituation im beruflichen oder privaten Umfeld gemeint die schlieszliglich in eishyne andauernde Erschoumlpfung muumlndet Im schlimmsten Fall kann es zu einem voumllligen psychischen Zusammenbruch kommen

Das Burnout-Syndrom wird aus fachaumlrztlicher Sicht zumeist nicht als psychische Krankheit verstanden Eher werden die mit dem Burnshyout-Syndrom verbundenen Umstaumlnde als Rishysikofaktoren fuumlr die Entwicklung psychischer Erkrankungen im engeren Sinne betrachtet

Fuumlr die mit dem Burnout-Syndrom einhergeshyhenden Beschwerden ist innerhalb der ICD-Klassifikation der Code Z73 bdquoProbleme mit Bezug auf Schwierigkeiten bei der Lebensshybewaumlltigungldquo aus dem ICD-Kapitel XXI bdquoFakshytoren die den Gesundheitszustand beeinflusshysenldquo (Z00ndashZ99) vorgesehen

Das Burnout-Syndrom im Sinne der ICD-Diagnose Z73 spielt im AU-Geschehen mit durchschnittlich lediglich zehn AU-Tagen je 100 Versicherungsjahre und einer Betroffeshynenrate von 027 Prozent eine sehr untergeshyordnete Rolle Auf diesem sehr niedrigen Nishyveau uumlbertraf der relative Anstieg der Fehlzeishyten unter dieser Diagnose seit 2000 allerdings die bereits zuvor beschriebene Zunahme der Fehlzeiten mit Depressionen im selben Zeitshyraum noch erheblich

Waumlhrend im Jahr 2013 gut zehn AU-Tage pro 100 Versicherungsjahre auf diese Diagnose entfielen war es im Jahr 2000 noch nicht einmal ein AU-Tag pro 100 Versicherungsjahshyre Dabei ist es seit dem Jahr 2011 in dem die AU-Tage unter der Diagnose Z73 mit rund 13 Tagen pro 100 Versicherungsjahre den bislang houmlchsten Wert erreicht hatten sogar wieder zu einem leichten Ruumlckgang der

dokumentierten Fehlzeiten mit dieser Diagnoshyse gekommen

Alters- und geschlechtsspezifische Werte zeishygen eine aumlhnliche Verteilung wie bei Depresshysionen im Sinne der ICD-Diagnosen F32 und F33 So sind Frauen in allen Altersgruppen deutlich staumlrker betroffen als Maumlnner Bei beishyden Geschlechtern steigen die Betroffenheitsshyraten bis zur Altersgruppe der 55- bis 59shyJaumlhrigen stetig an Erst die 60- bis 64shyJaumlhrigen sind wieder etwas weniger betroffen Dabei ist der prozentuale Anstieg bei Maumlnshynern aufgrund des niedrigeren Ausgangsnishyveaus noch deutlicher Hier steigen die Beshytroffenenraten von 0098 auf 0232Prozent an was einer Zunahme um 137 Prozent beshyziehungsweise den Faktor 24 gleichkommt Bei Frauen ist von der juumlngsten zur zweitshyhoumlchsten Altersgruppe ein altersabhaumlngiger Anstieg der Betroffenenraten um 131 Prozent auszumachen

Die Arbeitsunfaumlhigkeitstage nehmen geshyschlechtsunabhaumlngig mit steigendem Alter zu Fuumlr Maumlnner und Frauen ist dabei ein aumlhnlishycher Anstieg zu beobachten Die Zunahme der dokumentierten AU-Tage betraumlgt 14 Tage bei den Maumlnnern und 15 Tage bei den Fraushyen wobei der Wert in der untersten Altersshygruppe der 15- bis 19-jaumlhrigen Maumlnner einen Tag und bei Frauen vier Tage betraumlgt

Neurasthenie

Die ICD-Diagnose Neurasthenie (F48) beshyschreibt ebenfalls eine anhaltende Erschoumlpshyfung oder Ermuumldung Staumlrker als beim Burnshyout-Syndrom stehen jedoch innere Ursachen im Vordergrund auch kann eine Unterfordeshyrung im Sinne von monotonen Anforderungen Ursache der Erkrankung sein Historisch war diese Diagnose besonders Anfang des 20 Jahrhunderts mit einsetzender Industrialisieshyrung von erheblicher Bedeutung wurde aber in juumlngerer Zeit besonders in Faumlllen von starshyker beruflicher Uumlberlastung teilweise durch die Diagnose des Burnout-Syndroms ersetzt

Dennoch ist festzustellen dass die ICD-Diagnose bdquoNeurasthenieldquo (F48) in den vershygangenen Jahren immer haumlufiger gestellt wird So betrug die Betroffenenrate im Jahr 2000 034 Prozent und stieg bis zum Jahr 2013 auf 085 Prozent an Waumlhrend im Jahr 2000 durchschnittlich noch knapp zehn AU-Tage pro 100 Versicherungsjahre mit dieser Diagnose dokumentiert wurden waren es im Jahr 2013 schon mehr als 22 Tage Im Vershygleich zu Depressionen mit durchschnittlich 103 AU-Tagen pro 100 Versicherungsjahre im Jahr 2013 hat diese Erkrankung aber eine eher geringere Bedeutung

Burnout-Syndrom

Das Burnout-Syndrom wird von Fachaumlrzten zumeist nicht als eishygenstaumlndiges Krankshyheitsbild angesehen entsprechend kann es in der ICD 10 lediglich mit dem Schluumlssel Z73 aus dem Kapitel XXI bdquoFaktoren die den Geshysundheitszustand beshyeinflussenldquo kodiert werden Trotz erheblishycher Zunahmen bis 2011 spielten Arbeitsshyunfaumlhigkeiten mit Anshygabe des Codes Z73 auch 2013 eine eher untergeordnete Rolle

Depressionsatlas ǀ 19

Relative Veraumlnderungen von Fehlzeiten mit Erschoumlpfungsdiagnosen 2000 bis 2013

Rel

ativ

e Ve

raumlnd

erun

g(W

ert i

m Ja

hr 2

000

= 10

0)

1600

1400

1200

1000

800

600

400

200

0

AU-Tage Z73 AU-Tage F48 AU-Tage F32 F33 AU-Tage A00-Z99

2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 2008 2009 2010 2011 2012 2013

Jahr

Abbildung 7 (Erwerbspersonen TK 2013 standardisiert)

Arbeitsunfaumlhigkeiten mit Diagnose Z73 nach Geschlecht und Alter 2013

05 19 20Betr Frauen

18 Betr Maumlnner 17

04

4

5

7

9

11

14 15

1 2

3 4

7

10 9 11

13

15

0

5

10

15

AU-Tage Frauen

AU-Tage Maumlnner

Betro

ffene

03

AU-Tage je 100 VJ

02

01

00 15-19 20-24 25-29 30-34 35-39 40-44 45-49 50-54 55-59 60-64

Altersgruppe

Abbildung 8 (Erwerbspersonen TK 2013)

20 ǀ Depressionsatlas

-

Verordnung vonAntidepressiva Antidepressiva sind Arzneimittel die vorranshygig aber nicht ausschlieszliglich zur Behandlung von Depressionen eingesetzt werden Ausshywertungen zu Verordnungen von Antidepresshysiva koumlnnen in erster Linie Informationen zur Einschaumltzung von Haumlufigkeit und Umfang der medikamentoumlsen Therapie von Depressionen liefern Durch das verhaumlltnismaumlszligig spezifische Anwendungsspektrum von Antidepressiva ndash namentlich die vorrangige Verordnung bei Depressionen ndash kann mit gewissen Einshyschraumlnkungen aus den Ergebnissen zu Vershyordnungen auch auf das Vorliegen von psyshychischen Problemen im Sinne von Depressioshynen geschlossen werden

Im Zusammenhang mit den vorausgehend dargestellten Auswertungen zu Arbeitsunfaumlshyhigkeiten ist dies insofern von Interesse als dass keinesfalls davon auszugehen ist dass jede Erwerbsperson mit Depressionen auch mit der expliziten Nennung einer entspreshychenden Diagnose arbeitsunfaumlhig gemeldet

wird und dann in den Daten zu Arbeitsunfaumlshyhigkeiten identifiziert werden kann Ein Teil der von (leichteren) Depressionen betroffenen Erwerbspersonen duumlrfte innerhalb von uumlblishycherweise betrachteten Jahreszeitraumlumen uumlberhaupt nicht arbeitsunfaumlhig gemeldet sein bei einem anderen Teil duumlrfte die Meldung unshyter einer anderen eventuell weniger stigmatishysierenden Diagnose erfolgen In beiden Faumlllen koumlnnten Informationen zu gegebenenfalls verabreichten Antidepressiva die einzigen Hinweise auf gesundheitliche Probleme im Sinne von Depressionen sein

Tabelle 7 liefert detaillierte Informationen zur Verordnung von Antidepressiva bei Erwerbsshypersonen im Jahr 2013 Zur besseren Einordshynung dieser Verordnungen in das Gesamtshyarzneimittelverordnungsgeschehen werden auch Kennzahlen zu uumlbergeordneten Arzneishymittelgruppen auf unterschiedlichen Ebenen des ATC-Klassifikationssystems genannt

Verordnung von Antidepressiva sowie von weiteren Arzneimitteln 2013

Maumlnner Frauen Gesamt

ATC Code

Wirkstoff DDD

pro Jahr

Betr []

DDD pro

Betr

DDD pro

Jahr

Betr []

DDD pro

Betr

DDD pro

Jahr

Betr []

DDD pro

Betr

A-V Alle Wirkstoffe 23278 6629 35115 22601 7768 29094 22966 7154 32103 N Nervensystem 1678 1395 12028 2415 2034 11872 2017 1689 11942

N05 N06

Psychopharmaka 1191 565 21098 1837 958 19174 1489 746 19959

N06A Antidepressiva 978 438 22353 1623 784 20700 1275 597 21353 N06AA04 Clomipramin 005 004 13773 007 005 13193 006 004 13457 N06AA05 Opipramol 054 073 7360 100 147 6817 075 107 7018 N06AA06 Trimipramin 014 030 4739 024 059 4035 019 043 4297 N06AA09 Amitriptylin 037 043 8527 069 095 7186 051 067 7649 N06AA12 Doxepin 020 029 6940 023 041 5586 021 034 6196 N06AA21 Maprotilin 001 001 10167 001 001 10573 001 001 10381 N06AB03 Fluoxetin 047 017 26798 129 048 26866 084 031 26846 N06AB04 Citalopram 256 113 22704 426 194 21897 334 150 22224 N06AB05 Paroxetin 050 019 26680 066 027 24305 057 023 25371 N06AB06 Sertralin 080 026 31177 143 047 30479 109 035 30750 N06AB10 Escitalopram 050 020 25237 084 035 23886 065 027 24420 N06AP01 Johanniskraut 031 018 17632 079 047 16809 053 031 17061 N06AP51 Johanniskraut

Kombinationen 000 000 1026 000 000 1643 000 000 1532

N06AX11 Mirtazapin 093 075 12327 088 095 9280 091 084 10746 N06AX16 Venlafaxin 143 050 28820 229 083 27773 183 065 28205 N06AX21 Duloxetin 027 014 18849 056 030 18764 040 021 18794 Substanz kann seit Wegfall der Erstattung von Verordnungen rezeptfrei erhaumlltlicher Arzneimittel seit 2004 nur in Ausnahmefaumlllen zu Lasten einer geshy

setzlichen Krankenkasse abgerechnet werden

Tabelle 7 (Erwerbspersonen TK 2013 standardisiert Angaben bezogen auf Personen mit Versicherung am 1 Januar des Jahres)

Depressionsatlas ǀ 21

Antidepressiva

6 Prozent aller Ershywerbspersonen erhielshy

ten 2013 mindestens eine Antidepressiva-

Verordnung Je Ershywerbsperson wurden innerhalb des Jahres

durchschnittlich 1275 Tagesdosen verordshy

net

Die 6 Prozent beshytroffenen Erwerbspershysonen erhielten damit innerhalb des Jahres

durchschnittlich jeweils 214 Tagesdosen

Aufgefuumlhrt wird zum einen die Zahl der durchshyschnittlich je Erwerbsperson jaumlhrlich verordneshyten bdquoDefined Daily Dosesldquo (DDD) Eine defishynierte Tagesdosis bezeichnet dabei die nach pharmakologischen Kriterien festgelegte Subshystanzmenge die zur Behandlung einer Pershyson mit einem Praumlparat unter uumlblichen Umshystaumlnden fuumlr einen Zeitraum von einem Tag ausreicht ndash fuumlr die durchgaumlngige Behandlung einer Person uumlber ein Jahr waumlren also beishyspielsweise 365 DDD erforderlich

Neben definierten Tagesdosen werden zum anderen auch die Raten der von den genannshyten Arzneiverordnungen innerhalb eines Jahshyres betroffenen Erwerbspersonen (in Prozent) sowie die durchschnittliche Anzahl der vershyordneten Tagesdosen bezogen ausschlieszliglich auf diese Betroffenen ausgewiesen

Im Jahr 2013 wurden uumlber alle ATC-Gruppen je Erwerbsperson insgesamt im Mittel rund 230 definierte Tagesdosen verordnet

Antidepressiva finden sich in der Wirkstoffshygruppe N bdquoNervensystemldquo der ATC-Klassifikashytion Mit 202 DDD pro Jahr betraumlgt der Anteil der definierten Tagesdosen dieser Arzneimitshytelgruppe an den verordneten Tagesdosen alshyler Wirkstoffe geschlechtsuumlbergreifend knapp 9Prozent

Die mengenmaumlszligig relevantesten Arzneimitshytelgruppen die zur Behandlung von Erkranshykungen des Nervensystems eingesetzt wershyden sind Psycholeptika (N05) sowie Psychoshyanaleptika (N06) Die beiden Gruppen umfasshysen gemeinsam genau diejenigen Medikashymente die typischerweise als Psychopharshymaka bezeichnet werden Ihnen sind mit 149 DDD pro Jahr rund 74 Prozent der verordneshyten Tagesdosen aller Arzneiverordnungen zur Behandlung des Nervensystems zuzuordnen

Im Zusammenhang mit dem Thema bdquoDepresshysionldquo interessieren besonders die Arzneimitshytel die typischerweise bei der medikamentoumlshysen Therapie von Depressionen eingesetzt werden ndash die Gruppe der bdquoAntidepressivaldquo (N06A)

Im Jahr 2013 hatten Antidepressiva mit einem Verordnungsvolumen von durchschnittlich knapp 13 Tagesdosen je Person einen Anteil von etwa 6 Prozent an allen verordneten Tashygesdosen bei Erwerbspersonen Von der Verordnung (mindestens) eines Antidepressishyvums waren 2013 knapp 6 Prozent der Ershywerbspersonen betroffen Betroffene erhielten dabei innerhalb des Jahres durchschnittlich rund 214 Tagesdosen an Antidepressiva also eine Arzneimittelmenge die in gewoumlhnlicher Dosierung fuumlr die Behandlung uumlber mehr als die Haumllfte eines Jahres ausreichen wuumlrde Anshytidepressiva duumlrften demnach regelmaumlszligig

uumlber laumlngere Zeitraumlume von mehreren Monashyten verordnet werden7

Wirkstoffbezogene Auswertungen und damit Auswertungen zu maximal differenzierten sieshybenstelligen ATC-Codes zeigt Abbildung 12 zu denjenigen Arzneimitteln aus der Gruppe der Antidepressiva die entweder im aktuellen Auswertungsjahr 2013 oder zu Beginn des Auswertungszeitraums im Jahr 2000 die vershyordnungsrelevantesten Einzelsubstanzen waren

Der Wirkstoff mit dem houmlchsten Verordnungsshyvolumen bei Maumlnnern und Frauen war im Jahr 2013 Citalopram (Handelsname zum Beispiel Citalopram durareg Citalopram ALreg ATC-Code N06AB04) Allein auf diesen einen Wirkstoff entfiel ein Anteil von 26 Prozent der verordneshyten Tagesdosen der Antidepressiva Weitere Wirkstoffe mit einem hohen Anteil an den An-tidepressiva-Verordnungen sind die Wirkstoffe Venlafaxin (Handelsname zum Beispiel Venlafaxin Heumannreg Venlafaxin AAAreg) Sertralin (Handelsname zum Beispiel Sertrashylin BASICSreg Sertralin Aurobindoreg) Mirtazapin (Handelsname zum Beispiel Mirtazapin Heumannreg Mirtazapin STADAreg) und Fluoxetin (Handelsname zum Beispiel Fluoxetin HEXALreg Fluoxetin betareg)

Die Verordnungsraten bei Frauen sind hinshysichtlich der meisten Wirkstoffe merklich houmlshyher als bei Maumlnnern Betroffene Frauen erhalshyten dabei von den uumlberwiegend verordneten Wirkstoffen allerdings im Verordnungsfall durchschnittlich eine etwas geringere Zahl an definierten Tagesdosen als Maumlnner Dies koumlnnte sowohl durch eine kuumlrzere Behandshylungsdauer als auch durch eine durchschnittshylich geringere Dosierung der Wirkstoffe bei Frauen im Vergleich zu Maumlnnern bedingt sein

Verordnung nach Alter und Geschlecht

Die vorangehenden Tabellen zeigen bereits dass die Verordnung von Arzneimitteln in Abshyhaumlngigkeit vom Geschlecht variiert Im Weiteshyren wird den alters- und geschlechtsabhaumlngishygen Unterschieden besonders im Hinblick auf die Verordnung von Antidepressiva nachgeshygangen

Im Jahr 2013 erhielten 44Prozent der Maumlnner und 78 Prozent der Frauen Antidepressiva

7 Genauere Aussagen zu medikamentoumlsen Behandlungsshyepisoden waumlren erst nach Auswertungen zu Betroffenen uumlber laumlngere Beobachtungszeitraumlume moumlglich auf die im Rahmen der vorliegenden eher allgemeinen Bearbeitung des Themas Depressionen verzichtet wurde

22 ǀ Depressionsatlas

-

Wirkstoffuumlbergreifend wurden Maumlnnern dabei im Jahr 2013 knapp zehn definierte Tagesdoshysen Antidepressiva verordnet waumlhrend Frauen gut 16 Tagesdosen Antidepressiva erhielten Frauen waren damit 18 Mal haumlufiger als Maumlnner von den Verordnungen betroffen und bekamen 66Prozent mehr Tagesdosen an Antidepressiva als Maumlnner

Abbildung 9 zum Verordnungsvolumen von Antidepressiva zeigt vergleichbare Geshyschlechtsunterschiede fuumlr alle Altersgruppen wobei relative Unterschiede in den juumlngeren

Altersgruppen mit dem geringsten Verordshynungsvolumen am staumlrksten ausgepraumlgt sind

Geschlechtsunabhaumlngig steigt das Verordshynungsvolumen von Antidepressiva altersabshyhaumlngig stetig an

Der groumlszligte Wert wird in der Altersgruppe der 55- bis 59-Jaumlhrigen erreicht In der houmlchsten Altersgruppe der 60- bis 64-Jaumlhrigen findet sich dann wieder ein leichter Ruumlckgang Fuumlr Frauen ist von der niedrigsten bis zur zweitshyhoumlchsten Altersgruppe ein etwa achtfacher

Verordnungsvolumen Antidepressiva nach Geschlecht und Alter 2013

DDD

pro

Vers

iche

rung

sJah

r

25

20

15

Frauen

Maumlnner 10

5

0

Altersgruppe

15-19 20-24 25-29 30-34 35-39 40-44 45-49 50-54 55-59 60-64

Abbildung 9 (Erwerbspersonen TK 2013)

Antidepressiva Verordnung nach Geschlecht und Alter 2013

116

162

197 212 219 216 210 210 208

197

116

168

209 229 231 229 227 232 229

209

0

50

100

150

200

250

300

0

2

4

6

8

10

12

14

15-19 20-24 25-29 30-34 35-39 40-44 45-49 50-54 55-59 60-64

DDD pro Betroffenem

Betro

ffene

Betr Frauen Betr Maumlnner DDD Frauen DDD Maumlnner

Altersgruppe

Abbildung 10 (Erwerbspersonen TK 2013)

Depressionsatlas ǀ 23

-

Verordnungstrend

Von 2000 bis 2013 ist der Anteil der mit Antishydepressiva behandelshyten Erwerbspersonen von 41 auf 6 Prozent

gestiegen zugleich hat sich die bei Betroffeshynen durchschnittlich

verordnete Menge an Tagesdosen von 106 auf 214 DDD in etwa

verdoppelt

Die Zahl der verordneshyten Tagesdosen ist

damit um den Faktor 274 gestiegen und hat

sich nahezu verdreishyfacht

Anstieg des Verordnungsvolumens (von 33 auf 263 DDD) zu verzeichnen waumlhrend der relative Anstieg der Werte bei Maumlnnern aufshygrund des niedrigen Ausgangswertes von 12 Tagesdosen in der juumlngsten Altersgruppe auf 16 Tagesdosen in der zweithoumlchsten Altersshygruppe sogar noch staumlrker ist

Die in Abbildung 10 dargestellte Betroffenen-rate beschreibt den prozentualen Anteil der Versicherten die mindestens eine Arzneivershyordnung dieser Wirkstoffgruppe erhalten hashyben Aumlhnlich wie die Anzahl der Tagesdosen pro Versicherungsjahr steigen die Betroffeshynenraten bei beiden Geschlechtern bis zum Alter von 55 bis 59 Jahren an und sinken erst in der houmlchsten Altersgruppe der uumlber 60shyJaumlhrigen wieder leicht ab Die Betroffenenrashyten sind bei Frauen nahezu aller Altersgrupshypen fast doppelt so hoch wie bei Maumlnnern

Wie in vorangehenden Auswertungen bereits festgestellt erhalten betroffene Maumlnner alshytersuumlbergreifend mehr definierte Tagesdosen Antidepressiva als Frauen Juumlngeren beshytroffenen Maumlnnern und Frauen werden wenishyger Tagesdosen als Aumllteren verordnet was auf kuumlrzere Behandlungszeitraumlume mit Antishydepressiva hindeuten koumlnnte So wuumlrde die durchschnittlich in der juumlngsten Altersgruppe verordnete Anzahl Tagesdosen nur fuumlr eine weniger als vier Monate dauernde Behandshylung mit Antidepressiva ausreichen waumlhrend die Tagesdosen in den houmlheren Altersgrupshypen eine durchgaumlngige Behandlung von mehr als sieben Monaten ermoumlglichen wuumlrden

Verordnungen im Zeitverlauf

Waumlhrend bei vorangehenden Auswertungen Arzneiverordnungen im Jahr 2013 im Mittelshypunkt standen wird im Folgenden die Entshywicklung der Verordnung von Antidepressiva in den Jahren 2000 bis 2013 betrachtet

Der Anteil der Erwerbspersonen die Antideshypressiva erhalten haben ist im Jahr 2013 merklich houmlher als im Jahr 2000 Nach vershyhaumlltnismaumlszligig geringen Werten in den Jahren 2004 bis 2006 sind die Betroffenenraten geshyschlechtsuumlbergreifend von 411 Prozent im Jahr 2006 auf 597 Prozent im Jahr 2013 konshytinuierlich angestiegen Im Jahr 2013 erhielt damit etwa jede 17 Erwerbsperson Antideshypressiva Der Anstieg betraf Maumlnner und Frauen in aumlhnlichem Maszlige

Zugleich ist die Zahl der definierten Tagesdoshysen an Antidepressiva die je Betroffenen durchschnittlich verordnet wurden von 2000 bis 2013 erheblich angestiegen Waumlhrend je betroffene Person (geschlechtsuumlbergreifend) im Jahr 2000 erst 106 Tagesdosen an Antishydepressiva verordnet wurden lag dieser Wert 2006 bei 159 DDD und 2013 schlieszliglich bei knapp 214 DDD Wurde eine Erwerbsperson innerhalb eines Jahres uumlberhaupt mit Antideshypressiva behandelt erhielt sie im Jahr 2013 durchschnittlich etwa doppelt so viele Tagesshydosen wie eine betroffene Erwerbsperson im Jahr 2000

Antidepressiva Verordnungen nach Geschlecht 2000 bis 2013

Betro

ffene

10 250 224219

9 212206

8

104 110 117

128 136

150 153 166

177 181149 191 197 203 207

110 117

126 137

163 170

182 192 193

Betr Frauen

Betr Maumlnner

DDD Frauen

DDD Maumlnner

200

7

6 150

5

4 100

3

2 50

1

0 0

DDD pro Betroffenem

2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 2008 2009 2010 2011 2012 2013

Jahr

24 ǀ Depressionsatlas

Abbildung 11 (Erwerbspersonen TK 2013 standardisiert)

-

Eine medikamentoumlse Therapie mit Antideshypressiva wurde im Jahr 2013 demnach nicht nur bei mehr Personen als in allen vorausgeshyhend betrachteten Jahren durchgefuumlhrt sonshydern umfasste zugleich gemessen an den verordneten Tagesdosen auch eine merklich groumlszligere Wirkstoffmenge was auf einen Trend zur Intensivierung undoder Verlaumlngerung der medikamentoumlsen Therapie mit Antidepressiva hindeutet

Trends bei Verordnungen relevanter Antishydepressiva nach Wirkstoffen

Auswertungen zu Veraumlnderungen des Vershyordnungsvolumens wurden zu denjenigen Wirkstoffen aus der ATC-Gruppe der Antideshypressiva durchgefuumlhrt die entweder im aktushyellen Auswertungsjahr 2013 oder zu Beginn des Auswertungszeitraums im Jahr 2000 unshyter den fuumlnf verordnungsrelevantesten Einshyzelsubstanzen waren

Mit Ausnahme des Johanniskrautes zeigte sich bei allen betrachteten Wirkstoffen eine deutliche Zunahme des Verordnungsvolushymens Johanniskraut ein pflanzliches Arzshyneimittel das vor allem zur Behandlung leichshyter bis mittelschwerer Depressionen eingeshysetzt wird war noch im Jahr 2000 ndash mit einer Verordnung von 132 definierten Tagesdosen pro Erwerbsperson ndash der Wirkstoff mit dem mit Abstand houmlchsten Verordnungsvolumen Seit April 2004 waren Johanniskrautpraumlparate durch die gesetzlichen Krankenkassen als ansonsten auch rezeptfrei erhaumlltliche Arzneishymittel nur erstattungsfaumlhig wenn sie pro Apshyplikationsform 300 mg Extrakt des eigentshy

lichen Wirkstoffes enthielten und zur Behandshylung von Depressionen eingesetzt wurden Zu Beginn des Jahres 2004 war mit dem allgeshymeinen Wegfall der Erstattungen fuumlr rezeptfrei erhaumlltliche Medikamente auch die Erstattung fuumlr Johanniskraut-Verordnungen durch GKV-Kassen zunaumlchst gaumlnzlich weggefallen In diesem Kontext kam es 2004 ndash wie zu erwarshyten ndash zu einem starken Ruumlckgang des in den Krankenkassendaten dokumentierten Verordshynungsvolumens Dass Johanniskraut seit 2009 zur Behandlung von Depressionen in Apotheken nur noch auf Rezept abgegeben wird koumlnnte den leichten Anstieg der aumlrztlishychen Verordnungen ab diesem Jahr erklaumlren In welchem Umfang Johanniskrautpraumlparate von Patienten daruumlber hinaus rezeptfrei geshykauft wurden bildet sich in den Daten der Krankenkassen nicht ab

Weitere Wirkstoffe die schon am Beginn des Auswertungszeitraums im Jahr 2000 zu den verordnungsstaumlrksten Substanzen gehoumlrten waren Amitriptylin Opipramol Citalopram und Sertralin Waumlhrend das Verordnungsvolumen von Amitryptilin dem im Jahr 2000 nach Joshyhanniskraut am haumlufigsten verordneten Wirkshystoff sich im Laufe der Zeit kaum veraumlndert hat kam es bei den Wirkstoffen Opipramol Citalopram und Sertralin von 2000 bis zum Jahr 2013 zu einem deutlichen Anstieg der Verordnungen

Antidepressiva Verordnungsvolumen nach Wirkstoffen 2000 bis 2013

DDD

je V

ersi

cher

ungs

jahr

40

35

30

25

20

15

10

05

00 2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 2008 2009 2010 2011 2012 2013

N06AB04

N06AX16

N06AB06

N06AX11

N06AB03

N06AA05

N06AP01

N06AA09

- Citalopram

- Venlafaxin

- Sertralin

- Mirtazapin

- Fluoxetin

- Opipramol

- Johanniskraut

- Amitryptilin

Jahr

Abbildung 12 (Erwerbspersonen TK 2013 standardisiert)

Depressionsatlas ǀ 25

Mit Abstand am staumlrksten zeigt sich dieser Anstieg beim Wirkstoff Citalopram dessen Verordnungsvolumen sich bis 2012 im Vershygleich zum Jahr 2000 verzehnfacht hatte Im Jahr 2013 ist demgegenuumlber ein leichter Ruumlckgang der Citalopram-Verordnungen zu verzeichnen

Als zweithaumlufigstes Antidepressivum wurde den TK-versicherten Erwerbspersonen im Jahr 2013 der Wirkstoff Venlafaxin verordnet Seit der Patentschutz der Firma Wyeth fuumlr das entsprechende Arzneimittel mit dem Handelsnamen bdquoTrevilorregldquo ausgelaufen ist befinden sich auch Generika mit dem Wirkshystoff auf dem Markt die aufgrund ihres niedrishygeren Preises zu einer vermehrten Verordshynung des Wirkstoffes beigetragen haben duumlrfshyten

Insgesamt hat sich das Verordnungsvolumen von Antidepressiva zwischen 2000 und 2013 nahezu verdreifacht wobei sich diese Zushynahme unterschiedlich auf die verschiedenen verordneten Wirkstoffe verteilt Die Zahl der pro Erwerbsperson verordneten Tagesdosen lag 2013 um den Faktor 274 uumlber der des Jahres 2000

Verordnungen nach Arztgruppen

Antidepressiva werden von Aumlrzten untershyschiedlicher Fachrichtungen verordnet Der verordnende Arzt ist in den Verordnungsdaten dokumentiert womit Verordnungen auch einshyzelnen aumlrztlichen Fachgruppen zugeordnet werden koumlnnen Fuumlr Auswertungen zum Deshypressionsatlas konnte ndash wie im Gesundheitsshyreport 2014 ndash auf die Zuordnung einzelner Verordnungen zu einer TK-seitig erstellten Gruppierung von Fachaumlrzten zuruumlckgegriffen werden

Die meisten der jaumlhrlich 1275 Tagesdosen an Antidepressiva je Erwerbsperson wurden 2013 von Psychiatern und Neurologen (621 DDD entsprechend 487 Prozent aller Tashygesdosen) und Allgemeinmedizinern (425 DDD entsprechend 334 Prozent aller Tashygesdosen) verschrieben also von Aumlrzten die psychische Erkrankungen behandeln und ersshyte Ansprechpartner fuumlr Erwerbspersonen mitpsychischen Problemen sind Auch Aumlrzte fuumlr innere Medizin waren mit 124 Tagesdosen (entsprechend einem Anteil von 98 Prozent an allen Tagesdosen) noch in relevantem Umfang an der Verordnung von Antidepressishyva beteiligt Ein Anteil von 77 Prozent der Tagesdosen konnte in den analysierten Daten keiner Arztgruppe zugeordnet werden andere differenzierbare Arztgruppen waren lediglich fuumlr einen Anteil von 05 Prozent des Verordshynungsvolumens verantwortlich Die anteilige Verteilung des Verordnungsvolumens auf Facharztgruppen unterscheidet sich zwischen Maumlnnern und Frauen nur geringfuumlgig und wird deshalb nicht gesondert erlaumlutert

26 ǀ Depressionsatlas

Verordnung nach Bundeslaumlndern und Kreisen

Einen Uumlberblick uumlber die Verordnung von Anshytidepressiva 2013 auf Bundeslandebene gibt Tabelle 8

Am meisten Antidepressiva wurden 2013 mit durchschnittlich 141 und 139 definierten Tashygesdosen in Rheinland-Pfalz und Bayern vershyordnet Auch in Nordrhein-Westfalen und Hamburg konnte 2013 ein Verordnungsvolushymen merklich oberhalb des Bundesdurchshyschnitts beobachtet werden Neben Erwerbsshypersonen aus den vier bereits genannten Bundeslaumlndern erhielten insbesondere auch Erwerbspersonen mit Wohnort im Saarland mit einem geschlechtsuumlbergreifenden Anteil von 676 Prozent uumlberdurchschnittlich haumlufig Antidepressiva Pro Betroffenen wurden im Saarland mit 186 DDD jedoch verhaumlltnismaumlshyszligig wenige Tagesdosen verordnet weshalb das Verordnungsvolumen im Saarland noch unterhalb des bundesweit ermittelten Durchshyschnittswertes lag

Abbildung 13 zeigt die bereits zuvor beschrieshybenen Ergebnisse zu geschlechts- und altersshystandardisierten Verordnungsraten 2013 hinshysichtlich der Antidepressiva im Sinne des

ATC-Codes N06A auf Bundesland- sowie ershygaumlnzend auch auf Kreisebene Die Einfaumlrbung der Kartendarstellungen verdeutlicht jeweils relative Abweichungen von bundesweiten Ershygebnissen

In allen oumlstlichen Bundeslaumlndern liegen die Verordnungsraten im Hinblick auf Antidepresshysiva merklich unter dem bundesweiten Durchshyschnitt Nach den Ergebnissen zu Verordnunshygen auf Kreisebene gilt dies nahezu durchshygaumlngig auch fuumlr alle Subregionen innerhalb der neuen Bundeslaumlnder

In den anderen Bundeslaumlndern ist der Einshydruck eher heterogen Hohe Raten an Antideshypressiva- Verordnungen lassen sich insbeshysondere fuumlr noumlrdliche und oumlstliche Regionen Bayerns sowie fuumlr mittlere und westliche Reshygionen in Deutschland nachweisen Fuumlr entshysprechende Regionen Bayerns wurden auch houmlhere Fehlzeiten mit Depressionen als im Bundesdurchschnitt ermittelt

Antidepressiva-Verordnungen nach Bundeslaumlndern 2013

Maumlnner Frauen Gesamt Anteil an allen Verord

Bundesland DDD

pro Jahr

Betr []

DDD pro

Betr

DDD pro

Jahr

Betr []

DDD pro

Betr

DDD pro

Jahr

Betr []

DDD pro

Betr

Schleswig-Holstein 914 435 210 1571 803 196 1217 605 201 52 Hamburg 957 445 215 1760 846 208 1327 630 211 59 Niedersachsen 910 416 218 1461 751 194 1164 571 204 50 Bremen 842 383 220 1403 710 198 1101 534 206 53 Nordrhein-Westfalen 1032 481 215 1725 851 203 1351 651 207 55 Hessen 1000 441 227 1619 782 207 1285 598 215 56 Rheinland-Pfalz 1111 513 217 1758 886 198 1409 685 206 57 Baden-Wuumlrttemberg 1025 449 228 1549 756 205 1267 591 214 61 Bayern 1119 462 242 1716 776 221 1394 607 230 67 Saarland 1036 505 205 1520 877 173 1259 676 186 50 Berlin 904 383 236 1587 718 221 1219 537 227 56 Brandenburg 707 305 232 1499 711 211 1072 492 218 46 Mecklenburg-Vorpommern

687 316 218 1555 702 222 1087 494 220 43

Sachsen 784 329 238 1542 652 236 1133 478 237 50 Sachsen-Anhalt 676 316 214 1314 663 198 970 476 204 37 Thuumlringen 827 329 251 1640 695 236 1202 497 242 49

Gesamt 978 438 224 1623 784 207 1275 597 214 56

Tabelle 8 (Erwerbspersonen TK 2013 standardisiert)

Depressionsatlas ǀ 27

-

Anteil der Erwerbspersonen mit Antidepressiva Verordnung nach Bundeslaumlnshydern und Kreisen 2013

Relative Abweichungen der Anteile in Bundeslaumlndern 2013

Relative Abweichungen der Anteile in Kreisen 2013

28 ǀ Depressionsatlas Abbildung 13 (Erwerbspersonen TK 2013 standardisiert)

-ndash

Trends in Bundeslaumlndern

Abbildung 12 zeigt geschlechts- und altersshystandardisierte Betroffenenraten im Hinblick auf Antidepressiva-Verordnungen auf Bunshydeslandebene fuumlr die Jahre 2000 bis 2013 Auch in diesen Kartendarstellungen sind durchgaumlngig Unterschreitungen bundesweiter Ergebnisse um 25 Prozent oder mehr dunkelshyblau und Uumlberschreitungen um 25 Prozent oder mehr dunkelrot eingefaumlrbt

Wie bereits im Hinblick auf Arbeitsunfaumlhigkeishyten mit der Diagnose von Depressionen laumlsst sich auch in Bezug auf die Antidepressiva-Verordnungen feststellen dass es innerhalb des Beobachtungszeitraums von 14 Jahren tendenziell zu einer Angleichung von regionashylen Verordnungsraten gekommen ist Entshysprechend erscheinen die Einfaumlrbungen der Karten im Lauf der Jahre zunehmend blasser

Verordnungen nach Berufen

Analog entsprechenden Auswertungen zu Fehlzeiten mit der Diagnose von Depressioshynen werden in Tabelle 9 Ergebnisse zu Vershyordnungen von Antidepressiva in Taumltigkeitsshygruppen der zweistellig differenzierten KldB dargestellt

Mengenmaumlszligig am meisten Antidepressiva ndash mit einem Verordnungsvolumen von durchshyschnittlich mehr als 18 definierten Tagesdoshysen ndash erhielten Versicherte mit einer Taumltigkeit die den Taumltigkeitsgruppen bdquoErziehung soziale und hauswirtschaftliche Berufe Theologieldquo bdquoReinigungsberufeldquo und bdquoNichtmedizinische Gesundheits- Koumlrperpflege- und Wellnessbeshyrufe Medizintechnikldquo zuzuordnen war

Bei Versicherten mit Berufen aus den Taumltigshykeitsgruppen bdquoHoch- und Tiefbauberufeldquo und bdquo(Innen-)Ausbauberufeldquo wurden dagegen mit durchschnittlich weniger als acht definierten Tagesdosen im Jahr relativ wenig Antidepresshysiva verordnet

Auch die Verordnungsraten waren in den Taumlshytigkeitsgruppen bdquoReinigungsberufeldquo (933 Prozent) bdquoNichtmedizinische Gesundshyheits- Koumlrperpflege- und Wellnessberufe Medizintechnikldquo (866Prozent) und bdquoErzieshyhung soziale und hauswirtschaftliche Berufe Theologieldquo (851 Prozent) am houmlchsten waumlhshyrend Erwerbspersonen der bdquoHoch- und Tiefshybauberufeldquo und bdquo(Innen-)Ausbauberufeldquo nur verhaumlltnismaumlszligig selten von Antidepressiva-Verordnungen betroffen waren

Regionale Trends

Auch Verordnungsrashyten von Antidepressiva in den Bundeslaumlndern haben sich in den vershygangenen 14 Jahren angenaumlhert

Standardabweichunshygen der relativen Abshyweichungen von Vershyordnungsraten in den Bundeslaumlndern als Maszlig fuumlr die Streuung sanken von 169 Proshyzent im Jahr 2000 auf 119 Prozent im Jahr 2013

Anteil der Erwerbspersonen mit Antidepressiva Verordnung nach Bundeslaumlnshydern relative Abweichungen vom Bundesdurchschnitt 2000 bis 2013

Abbildung 14 (Erwerbspersonen TK 2013 standardisiert)

Depressionsatlas ǀ 29

-

Sowohl hinsichtlich der Kennzahlen zu Fehl- Verordnungsvolumen von Antidepressiva zu zeiten mit Depressionen als auch bezogen beobachten und umgekehrt erhalten Er-auf die Kennzahlen zu Antidepressiva- werbspersonen aus Taumltigkeitsgruppen mit ge-Verordnungen ist in den Berufsgruppen eine ringen Fehlzeiten aufgrund von Depressionen aumlhnliche Tendenz zu beobachten In Taumltig- eher wenig Antidepressiva keitsgruppen mit haumlufiger Depressionsdiagshynose ist in der Regel auch ein hohes

Antidepressiva-Verordnungen nach Berufen 2013 (zweistellige KldB)

Taumltigkeitsgruppen KldB 2010 zweistellig DDD

pro Jahr Betr

[] AU Tage je 100 VJ

01 Angehoumlrige der regulaumlren Streitkraumlfte 1240 762 71 11 Land- Tier- und Forstwirtschaftsberufe 908 411 56 12 Gartenbauberufe und Floristik 1174 537 73 21 Rohstoffgewinnung und -aufbereitung Glas- und Keramik- 1042 466 62

herstellung und -verarbeitung 22 Kunststoffherstellung und -verarbeitung Holzbe- und shy

verarbeitung 868 466 82

23 Papier- und Druckberufe technische Mediengestaltung 1244 585 96 24 Metallerzeugung und -bearbeitung Metallbauberufe 886 455 69 25 Maschinen- und Fahrzeugtechnikberufe 872 422 61 26 Mechatronik- Energie- und Elektroberufe 860 405 61 27 Technische Forschungs- Entwicklungs- Konstruktions- und 1040 479 62

Produktionssteuerungsberufe 28 Textil- und Lederberufe 1167 659 88 29 Lebensmittelherstellung und -verarbeitung 1153 563 102 31 Bauplanungs- Architektur- und Vermessungsberufe 1117 506 76 32 Hoch- und Tiefbauberufe 783 369 60 33 (Innen-)Ausbauberufe 537 306 60 34 Gebaumlude- und versorgungstechnische Berufe 1004 481 70 41 Mathematik- Biologie- Chemie- und Physikberufe 1263 556 73 42 Geologie- Geografie- und Umweltschutzberufe 1001 427 70 43 Informatik- Informations- und

Kommunikationstechnologieberufe 1018 438 65

51 Verkehrs- und Logistikberufe (auszliger Fahrzeugfuumlhrung) 1215 592 100 52 Fuumlhrerinnen von Fahrzeug- und Transportgeraumlten 980 477 9153 Schutz- Sicherheits- und Uumlberwachungsberufe 1597 710 134 54 Reinigungsberufe 1807 933 120 61 Einkaufs- Vertriebs- und Handelsberufe 1011 509 87 62 Verkaufsberufe 1459 730 127 63 Tourismus- Hotel- und Gaststaumlttenberufe 1023 532 99 71 Berufe in Unternehmensfuumlhrung und -organisation 1365 649 99 72 Berufe in Finanzdienstleistungen Rechnungswesen 1230 583 89

und Steuerberatung 73 Berufe in Recht und Verwaltung 1751 789 115 81 Medizinische Gesundheitsberufe 1501 690 107 82 Nichtmedizinische Gesundheits- Koumlrperpflege- und Wellshy

nessberufe Medizintechnik 1806 866 161

83 Erziehung soziale und hauswirtschaftliche Berufe Theologie 1867 851 154 84 Lehrende und ausbildende Berufe 1165 507 75 91 Sprach- literatur- geistes- gesellschafts- 1218 579

und wirtschaftswissenschaftliche Berufe 92 Werbung Marketing kaufmaumlnnische und redaktionelle

Medienberufe 1260 573 106

93 Produktdesign und kunsthandwerkliche Berufe bildende 1000 489 Kunst Musikinstrumentenbau

94 Darstellende und unterhaltende Berufe 1023 476 66

Erwerbspersonen insgesamt 1303 608 105

Tabelle 9 (Erwerbspersonen TK 2013 nicht standardisierte Rohwerte)

30 ǀ Depressionsatlas

93

67

4

6

8

Zu einer differenzierten Darstellung des beshyrufsbezogenen AU-Geschehens kommt man bei Auswertung der Fehlzeiten auf fuumlnfstellishyger Ebene der Klassifikation der Berufe 2010 die insgesamt 1286 Auspraumlgungen umfasst

Fuumlr berufsabhaumlngig noch weiter differenzierte Auswertungen wurden zunaumlchst die 100 Beshyrufsgruppen auf der Ebene fuumlnfstelliger Codes der KldB ausgewaumlhlt die unter den TK-Versicherten im Jahr 2013 am haumlufigsten vershytreten waren Von diesen 100 Berufsgruppen werden nachfolgend Ergebnisse zu jeweils

zehn Berufsgruppen dargestellt bei denen die houmlchsten beziehungsweise die niedrigsten Raten an Antidepressiva-Verordnungen ermitshytelt wurden

Von den zehn Berufsgruppen mit den houmlchsshyten Verordnungsraten sind ndash wie auch hinshysichtlich der Fehlzeiten ndash auffaumlllig viele dem Berufsbereich 8 bdquoGesundheit Soziales Lehre und Erziehungldquo zuzuordnen Die houmlchsten Verordnungsraten sowie auch das houmlchste Verordnungsvolumen in DDD entfiel auf die Taumltigkeitsgruppe bdquoBerufe in der Altenpflege (ohne Spezialisierung) ndash Helfer-Anlerntaumltigkeitenldquo (82101)

Antidepressiva-Verordnungen nach Berufen 2013 (fuumlnfstellige KldB) Berufe mit hohen sowie geringen Verordnungsraten

Rang Taumltigkeitsgruppen KldB 2010 fuumlnfstellig DDD

pro Jahr Betr

[]

1 82101 Berufe in der Altenpflege (ohne Spezialisierung) shyHelfer-Anlerntaumltigkeiten

2514 1195

2 82102 Berufe in der Altenpflege (ohne Spezialisierung) shyfachlich ausgerichtete Taumltigkeiten

2483 1141

3 81301 Berufe in der Gesundheits- und Krankenpflege (ohne Spezialisierung) - Helfer-Anlerntaumltigkeiten

2197 1004

54101 Berufe in der Reinigung (ohne Spezialisierung) - Hel- 1945 1004 fer-Anlerntaumltigkeiten

5 73222 Verwaltende Berufe im Sozial- und Gesundheitsweshysen - fachlich ausgerichtete Taumltigkeiten

2027 934

73202 Berufe in der oumlffentlichen Verwaltung (ohne Speziali- 2026 918 sierung) - fachlich ausgerichtete Taumltigkeiten

7 92122 Berufe im Dialogmarketing - fachlich ausgerichtete Taumltigkeiten

1976 913

81212 Medizinisch-technische Berufe im Laboratorium - 1945 867 fachlich ausgerichtete Taumltigkeiten

9 83112 Berufe in der Kinderbetreuung und -erziehung - fachshylich ausgerichtete Taumltigkeiten

1835 842

10 83124 Berufe in der Sozialarbeit und Sozialpaumldagogik - hoch 1858 830 komplexe Taumltigkeiten

hellip hellip hellip

91 22342 Berufe im Holz- Moumlbel- und Innenausbau - fachlich 712 364 ausgerichtete Taumltigkeiten 92 43414 Berufe in der Softwareentwicklung - hoch komplexe

Taumltigkeiten 867 360

93 27104 Berufe in der technischen Forschung und Entwicklung 798 358 (ohne Spezialisierung) - hoch komplexe Taumltigkeiten 94 26212 Berufe in der Bauelektrik - fachlich ausgerichtete Taumlshy

tigkeiten 710 353

95 81404 AumlrzteAumlrztinnen (ohne Spezialisierung) - hoch komshy 901 349 plexe Taumltigkeiten 96 84304 Berufe in der Hochschullehre und -forschung - hoch

komplexe Taumltigkeiten 840 343

97 26252 Berufe in der elektrischen Betriebstechnik - fachlich 662 341 ausgerichtete Taumltigkeiten 98 71324 Berufe in der Unternehmensberatung - hoch kompleshy

xe Taumltigkeiten 790 331

99 34212 Berufe in der Sanitaumlr- Heizungs- und Klimatechnik shy 545 325 fachlich ausgerichtete Taumltigkeiten 100 25212 Berufe in der Kraftfahrzeugtechnik - fachlich ausgeshy

richtete Taumltigkeiten 629 313

Erwerbspersonen insgesamt 1303 608

Tabelle 10 (Erwerbspersonen TK 2013 nicht standardisierte Rohwerte)

Depressionsatlas ǀ 31

Auch Beschaumlftigte aus der Taumltigkeitsgruppe bdquoBerufe im Dialogmarketingldquo (92122) bei deshynen zuvor bereits haumlufige Arbeitsunfaumlhigkeishyten aufgrund von Depressionen aufgezeigt wurden erhalten uumlberdurchschnittlich haumlufig Antidepressiva

Berufsgruppen mit niedrigen Verordnungsrashyten weisen oft eine technische Orientierung auf haumlufig handelt es sich dabei um hochshykomplexe Taumltigkeiten

Die Ergebnisse zu Verordnungen von Antideshypressiva weisen wie die Auswertungen zu Arshybeitsunfaumlhigkeiten mit der Diagnose von Deshypressionen uumlberwiegend auf eine Belastung aumlhnlicher Berufsgruppen hin

Verordnungen nach Schulabschluss

Durchschnittliche Verordnungsmengen von Antidepressiva in Abhaumlngigkeit vom Schulabshyschluss sind in Tabelle 11 dargestellt

Waumlhrend die Zahl der verordneten Tagesdoshysen (DDD pro Jahr) bei den Berufstaumltigen ohshyne Schulabschluss noch geringfuumlgig niedriger liegt als bei Personen mit Haupt-Volksschulshyabschluss sinken sie anschlieszligend mit steishygendem Schulabschluss leicht ab Die Vershyordnungsraten sinken stetig mit steigender Schulbildung von 71 Prozent bei Berufstaumltishygen ohne Schulabschluss bis auf 5 Prozent bei Personen mit Abitur oder Fachabitur

Demgegenuumlber steigt die Zahl der durchshyschnittlich verordneten Tagesdosen im Betrofshyfenheitsfall mit zunehmender Bildung etwas an Dieser Anstieg koumlnnte darauf hindeuten dass Personen mit houmlherem Bildungsabshyschluss bdquokonsequenterldquo beziehungsweise uumlber einen etwas laumlngeren Zeitraum oder mit houmlheren Dosierungen mit Antidepressiva beshyhandelt werden

Antidepressiva-Verordnungen nach Schulabschluss 2013

Schulabschluss DDD

pro Jahr Betr

[] DDD

pro Betr

Ohne Schulabschluss 138 71 194 Haupt-Volksschulabschluss 141 70 201 Mittlere Reife oder gleichwertiger Abshyschluss 128 62 207 AbiturFachabitur 113 50 223 Abschluss unbekannt 127 61 207

Gesamt 128 60 214

Tabelle 11 (Erwerbspersonen TK standardisiert)

Antidepressiva-Verordnungen nach Ausbildungsabschluss 2013

Ausbildungsabschluss DDD

pro Jahr Betr

[] DDD

pro Betr

Ohne beruflichen Ausbildungsabschluss 151 72 211 Abschluss einer anerkannten Berufsausshybildung 132 63 210 Meister-Techniker- oder gleichwertiger Fachschulabschluss 111 54 205 Bachelor 110 49 224 DiplomMagisterMasterStaatsexamen 104 46 224 Promotion 87 37 238 Abschluss unbekannt 120 59 203

Gesamt 128 60 214

Tabelle 12 (Erwerbspersonen TK standardisiert)

32 ǀ Depressionsatlas

Verordnung von Antidepressiva bei AU mit Diagnose von Depression 2013

Abbildung 15 (Erwerbspersonen TK 2013)

62

98

120 134

144 144 149 160

173

150

55

90

114

137 149

157 166

181 179

159

0

20

40

60

80

100

120

140

160

180

200

0

10

20

30

40

50

60

70

80

90

100

15-19 20-24 25-29 30-34 35-39 40-44 45-49 50-54 55-59 60-64

DDD pro Betroffenem m

it AU (F32 F33)

Beha

ndel

t mit

Antid

epre

ssiv

a [

]

Altersgruppe

Behandelte Frauen Behandelte Maumlnner DDDs Frauen DDDs Maumlnner

Verordnungen nach Ausbildung

Bei Auswertungen zu Antidepressiva-Verordnungen in Abhaumlngigkeit von den Ausshybildungsabschluumlssen zeigen sich aumlhnliche Trends wie bei den Auswertungen nach Schulabschluumlssen Mit steigendem Ausbilshydungsabschluss geht sowohl die Zahl der verordneten Tagesdosen als auch die Rate der Antidepressiva-Verordnungen zuruumlck

Antidepressiva-Verordnung bei Erwerbsshypersonen mit Arbeitsunfaumlhigkeit aufgrund von Depressionen

In den vorausgehenden Abschnitten wurden Arbeitsunfaumlhigkeiten mit der Diagnose von Depressionen sowie Verordnungen von Antishydepressiva jeweils separat betrachtet Der folgende Abschnitt liefert demgegenuumlber Ershygebnisse zu Verordnungen von Antidepressishyva bei den 16 Prozent der Erwerbspersonen die innerhalb des Beobachtungsjahres 2013 explizit auch mit der Angabe einer Depressishyonsdiagnose im Sinne der ICD-Schluumlssel F32 undoder F33 arbeitsunfaumlhig gemeldet waren (vergleiche Tabelle 1 auf Seite 6)

Geschlechts- und altersuumlbergreifend erhielten aus dieser Gruppe innerhalb desselben Jahshyres 56 Prozent mindestens eine Antidepressishyva-Verordnung ndash gut die Haumllfte der Erwerbsshypersonen mit einer Arbeitsunfaumlhigkeit aufshygrund von Depressionen wurde also im selshyben Jahr auch medikamentoumls mit Antidepresshysiva behandelt Durchschnittlich wurden in der Population mit Depressionsdiagnose

innerhalb des Jahres 149 DDD je Person vershyordnet ndash bezogen ausschlieszliglich auf diejenishygen Personen die uumlberhaupt Antidepressiva erhielten wurden durchschnittlich 266 Tagesshydosen verordnet

Abbildung 15 zeigt die Verordnungsraten soshywie Verordnungsvolumen bezogen auf Ershywerbspersonen mit mindestens einer Arbeitsshyunfaumlhigkeit aufgrund von Depressionen in einzelnen Geschlechts- und Altersgruppen Juumlngere Erwerbspersonen mit gemeldeter Arshybeitsunfaumlhigkeit aufgrund von Depressionen werden demnach verhaumlltnismaumlszligig selten und durchschnittlich mit einer geringeren Zahl an Tagesdosen mit Antidepressiva behandelt Im Falle einer Arbeitsunfaumlhigkeit aufgrund von Depressionen unterscheiden sich die Verordshynungsmengen und -raten von Maumlnnern und Frauen innerhalb der einzelnen Altersgruppen nur gering Vorrangig in den mittleren Altersshygruppen werden betroffene Maumlnner etwas haumlufiger und in houmlherer Dosierung mit Antideshypressiva behandelt

Depressionsatlas ǀ 33

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Diagnosen von Arbeitsunfaumlhigkeit und Antidepressiva-Verordnungen

Der nachfolgende Abschnitt befasst sich mit der Frage im Kontext welcher Arbeitsunfaumlshyhigkeitsdiagnosen Erwerbspersonen am haumlushyfigsten Antidepressiva erhalten Bereits aufshygrund der Beobachtung dass mit rund 6 Proshyzent innerhalb des Jahres 2013 erheblich mehr Erwerbspersonen Antidepressiva erhielshyten als Erwerbspersonen mit der Diagnose von Depressionen arbeitsunfaumlhig gemeldet waren ist offensichtlich dass keineswegs nur Personen die aufgrund von Depressionen arshybeitsunfaumlhig gemeldet waren auch Antideshypressiva erhielten

Fuumlr TK-versicherte Erwerbspersonen mit minshydestens einer Arbeitsunfaumlhigkeit im Jahr 2013 wurde im Rahmen der Auswertungen in Abshyhaumlngigkeit von den Diagnosen der Arbeitsunshyfaumlhigkeiten auf unterschiedlichen Ebenen ershymittelt welchem Anteil dieser Personen im Jahr 2013 mindestens einmal Antidepressiva im Sinne des ATC-Codes bdquoN06Aldquo verordnet wurden

Die houmlchste Verordnungsrate konnte bei einer Differenzierung von AU-Diagnosen auf Ebene der ICD-Kapitel erwartungsgemaumlszlig fuumlr das Kapitel V bdquoPsychische und Verhaltensstoumlrunshygenldquo (ICD-Diagnosen F00ndashF99) ermittelt wershyden dem auch Diagnosen von Depressionen zugeordnet sind 367Prozent der Personen mit einer gemeldeten Arbeitsunfaumlhigkeitsdishyagnose aus diesem Kapitel bekamen mindesshytens einmal im Jahr 2013 auch Antidepressiva verordnet Relativ hoch war die Antidepressishyva-Verordnungsrate bei Arbeitsunfaumlhigkeiten mit Diagnosen aus dem ICD-Kapitel VI bdquoKrankheiten des Nervensystemsldquo (G00ndashG99) mit 17 Prozent

Fuumlr eine detailliertere Betrachtung wurden Verordnungsraten bei Erwerbspersonen mit Arbeitsunfaumlhigkeiten differenziert nach ICD-Codes auf dreistelliger Ebene ermittelt

Betrachtet wurden ausschlieszliglich ICD-Diagnosen die im Jahr 2013 bei mindestens 100 Personen als Anlaumlsse von Arbeitsunfaumlshyhigkeiten dokumentiert waren

Diagnosen von Arbeitsunfaumlhigkeiten bei Personen mit hohen Antidepressiva-Verordnungsraten 2013

Rang ICD Code ICD Diagnose

Anteil mit Anti depressiva[]

Betroffene [Rate in ]

1 F33 Rezidivierende depressive Stoumlrung 733 0305 2 T43 Vergiftung durch psychotrope Substanzen ande- 721 0003

renorts nicht klassifiziert 3 F42 Zwangsstoumlrung 711 0018 4 F61 Kombinierte und andere Persoumlnlichkeitsstoumlrungen 666 0009 5 F60 Spezifische Persoumlnlichkeitsstoumlrungen 652 0049 6 F31 Bipolare affektive Stoumlrung 627 0032 7 F41 Andere Angststoumlrungen 617 0285 8 F34 Anhaltende affektive Stoumlrungen 561 0051 9 F40 Phobische Stoumlrungen 535 0026 10 F32 Depressive Episode 528 1319 11 F90 Hyperkinetische Stoumlrungen 516 0008 12 F25 Schizoaffektive Stoumlrungen 493 0015 13 F50 Essstoumlrungen 480 0024 14 F62 Andauernde Persoumlnlichkeitsaumlnderungen nicht 449 0003

Folge einer Schaumldigung oder Krankheit des Geshyhirns

15 F11 Psychische und Verhaltensstoumlrungen durch Opioshyide

412 0004

16 F51 Nichtorganische Schlafstoumlrungen 408 0044 17 F19 Psychische und Verhaltensstoumlrungen durch mulshy

tiplen Substanzgebrauch und Konsum anderer psychotroper Substanzen

405 0015

18 F63 Abnorme Gewohnheiten und Stoumlrungen der Im- 379 0005 pulskontrolle

19 T50 Vergiftung durch Diuretika und sonstige und nicht naumlher bezeichnete Arzneimittel Drogen und bioshylogisch aktive Substanzen

378 0004

20 F44 Dissoziative Stoumlrungen [Konversionsstoumlrungen] 372 0009

Tabelle 13 (Erwerbspersonen TK 2013 standardisiert)

34 ǀ Depressionsatlas

Tabelle 13 enthaumllt Angaben zu den 20 dreishystelligen ICD-Diagnosen mit den houmlchsten Raten an Antidepressiva-Verordnungen sortiert in absteigender Reihenfolge nach dem Anteil der Erwerbspersonen mit Anti-depressiva-Verordnung

Um eine Einschaumltzung der Bedeutung der aufgefuumlhrten Diagnosen zu ermoumlglichen werden ergaumlnzend auch die Anteile der von Arbeitsunfaumlhigkeiten mit diesen Diagnosen betroffenen Erwerbspersonen in der Tabelle genannt

Die Erkrankung mit dem groumlszligten Anteil an Antidepressiva-Verordnungen ist die ICD-Diagnose bdquoRezidivierende depressive Stoumlshyrungldquo (F33) also eine zum wiederholten Mal auftretende Depression Von den Erwerbsshypersonen die 2013 mit einer entsprechenden Diagnose arbeitsunfaumlhig gemeldet waren ershyhielten innerhalb des Jahres 73 Prozent also knapp drei Viertel mindestens eine Anti-depressiva-Verordnung Unter den gelisteten 20 ICD-Diagnosen mit den houmlchsten Antideshypressiva-Verordnungsraten finden sich in erster Linie weitere bdquoFldquo-Diagnosen also Erkrankungsdiagnosen aus dem Kapitel bdquoPsychische und Verhaltensstoumlrungenldquo

Ausnahmen bilden die beiden Diagnosen bdquoVergiftung durch psychotrope Substanzen anderenorts nicht klassifiziertldquo (T43) sowie bdquoVergiftung durch Diuretika und sonstige und nicht naumlher bezeichnete Arzneimittel Drogen und biologisch aktive Substanzenldquo (T50) aus der Diagnosegruppe bdquoVergiftungen durch Arzshyneimittel Drogen und biologisch aktive Subshystanzenldquo (T36ndashT50) bei deren Kodierung als Anlass einer Arbeitsunfaumlhigkeit gleichfalls reshylativ hohe Raten an Antidepressiva-Verordnungen ermittelt wurden Uumlber die Gruumlnde fuumlr den beobachteten Zusammenshyhang der Diagnosen mit hohen Raten an An-tidepressiva-Verordnungen geben die Daten keine Auskunft Es laumlsst sich daher nur vershymuten dass Antidepressiva in diesen Faumlllen in der Regel nicht Ausloumlser einer Vergiftung waren sondern eher zur Behandlung von seelischen Zustaumlnden verordnet wurden die ihrerseits anderweitig den Ausloumlser fuumlr eine Vergiftung bildeten In jedem Fall laumlsst sich festhalten dass beide Diagnosen mit Beshytroffenenraten von 0003 Prozent sowie 0004 Prozent nur sehr selten den Anlass fuumlr eine Arbeitsunfaumlhigkeit bilden und insofern eishyne untergeordnete Rolle spielen

Unter den gelisteten 20 Diagnosen mit hohen medikamentoumlsen Behandlungsraten bilden bdquoDepressive Episodenldquo (F32) mit Abstand den haumlufigsten Anlass fuumlr eine Arbeitsunfaumlhigkeit

Zusammenfassung Der Depressionsatlas liefert umfaumlngliches Zahlenmaterial zur Bedeutung von Depressishyonen im Erwerbsalter und zu Veraumlnderungen in den Jahren von 2000 bis 2013

Innerhalb des genannten Zeitraums stiegen die Fehlzeiten aufgrund von Depressionen deutlich Zwischen Tiefst- und Houmlchststand 2006 und 2012 war bei Erwerbspersonen ein Anstieg um 75 Prozent festzustellen Nach eishynem leichten Ruumlckgang wurden im Jahr 2013 163 AU-Faumllle pro 100 Versicherungsjahre mit der Diagnose von Depressionen erfasst Dashymit waren Depressionen lediglich 14 Prozent aller AU-Faumllle zuzuordnen aufgrund der lanshygen fallbezogenen Dauer waren diese Faumllle jedoch fuumlr 71 Prozent aller gemeldeten Fehlshytage verantwortlich Im Mittel war jede Ershywerbsperson 2013 gut einen Tag aufgrund von Depressionen arbeitsunfaumlhig gemeldet eine gemeldete Arbeitsunfaumlhigkeit dauerte durchschnittlich 64 Tage

Rund 6 Prozent der Erwerbspersonen erhielshyten innerhalb des Jahres 2013 mindestens eishyne Antidepressiva-Verordnung 2000 hatte die Rate noch bei 41 Prozent gelegen Die Zahl der verordneten Tagesdosen stieg im selben Zeitraum um den Faktor 274 und hat sich damit nahezu verdreifacht 2013 wurden demnach anteilig mehr Erwerbspersonen und gegebenenfalls zugleich auch erheblich intenshysiver mit Antidepressiva behandelt als im Jahr 2000

Frauen waren nach den vorliegenden Ergebshynissen nahezu doppelt so haumlufig von Depresshysionen betroffen wie Maumlnner mit zunehmenshydem Alter zeigen sich bis kurz vor Erreichen des Renteneintrittsalters steigende Fehlzeiten und Verordnungsraten Hinweise auf reduziershyte Erkrankungsrisiken finden sich bei houmlherer schulischer und beruflicher Ausbildung und entsprechend auch vorrangig bei Beschaumlftigshyten in Berufen mit houmlherer Qualifikation sowie mit technisch-handwerklicher Ausrichtung Beschaumlftigte mit geringerer Qualifikation soshywie aus sozialen Berufen sind demgegenuumlber tendenziell haumlufiger betroffen

Sowohl im Hinblick auf Arbeitsunfaumlhigkeiten mit Depressionen als auch im Hinblick auf Verordnungen von Antidepressiva haben sich im Lauf der 14 Jahre Unterschiede zwischen den Bundeslaumlndern verringert Dies koumlnnte auf eine Angleichung der Lebensumstaumlnde aber auch auf eine Angleichung der diagnosshytischen und therapeutischen Strategien von Aumlrzten hindeuten

Depressionsatlas ǀ 35

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Anhang

Depressionen als Ursache von Arbeitsunfaumlhigkeiten nach Geschlecht 2013

Maumlnner ICD 10 Code ICD 10 Diagnose

AU Faumllle je 100 VJ

AU Tageje 100 VJ

AU Tageje Fall

Betroffene [Rate in ]

A00-Z99 Alle Diagnosen 10409 132383 13 49910 F00-F99 Psychische und Verhaltensstoumlrungen 412 18678 45 3575

F30-F39 Affektive Stoumlrungen 127 8425 66 1218 F32 F33 Depressionen 119 7880 66 1155

F32 Depressive Episode 098 6043 61 0964 F320 Leichte depressive Episode 004 140 35 0039 F321 Mittelgradige depressive Episode 021 1628 76 0227 F322 Schwere depressive Episode ohne psychotische 012 1304 109 0134

Symptome F323 Schwere depressive Episode mit psychotischen

Symptomen 001 075 90 0009

F328 Sonstige depressive Episoden 003 132 52 0026 F329 Depressive Episode nicht naumlher bezeichnet 056 2671 48 0542

F33 Rezidivierende depressive Stoumlrung 021 1837 88 0216 F330 Rezidivierende depressive Stoumlrung gegenwaumlrtig

leichte Episode 001 035 42 0008

F331 Rezidivierende depressive Stoumlrung gegenwaumlrtig 010 880 86 0106 mittelgradige Episode

F332 Rezidivierende depressive Stoumlrung gegenwaumlrtig schwere Episode ohne psychotische Symptome

006 628 112 0063

F333 Rezidivierende depressive Stoumlrung gegenwaumlrtig 001 076 119 0007 schwere Episode mit psychotischen Symptomen

F334 Rezidivierende depressive Stoumlrung gegenwaumlrtig remittiert

000 011 50 0002

F338 Sonstige rezidivierende depressive Stoumlrungen 000 013 37 0004 F339 Rezidivierende depressive Stoumlrung nicht naumlher

bezeichnet 003 150 59 0026

Frauen ICD 10 Code ICD 10 Diagnose

AU Faumllle je 100 VJ

AU Tageje 100 VJ

AU Tageje Fall

Betroffene [Rate in ]

A00-Z99 Alle Diagnosen 12756 163175 13 56801 F00-F99 Psychische und Verhaltensstoumlrungen 759 31541 42 6603

F30-F39 Affektive Stoumlrungen 226 14159 63 2204 F32 F33 Depressionen 214 13312 62 2101

F32 Depressive Episode 176 9848 56 1738 F320 Leichte depressive Episode 008 245 32 0075 F321 Mittelgradige depressive Episode 038 2795 73 0408 F322 Schwere depressive Episode ohne psychotische 017 1914 113 0202

Symptome F323 Schwere depressive Episode mit psychotischen

Symptomen 001 103 108 0011

F328 Sonstige depressive Episoden 005 212 46 0047 F329 Depressive Episode nicht naumlher bezeichnet 106 4442 42 1024

F33 Rezidivierende depressive Stoumlrung 038 3464 90 0409 F330 Rezidivierende depressive Stoumlrung gegenwaumlrtig

leichte Episode 002 091 56 0017

F331 Rezidivierende depressive Stoumlrung gegenwaumlrtig 020 1791 89 0217 mittelgradige Episode

F332 Rezidivierende depressive Stoumlrung gegenwaumlrtig schwere Episode ohne psychotische Symptome

010 1109 116 0111

F333 Rezidivierende depressive Stoumlrung gegenwaumlrtig 001 081 95 0008 schwere Episode mit psychotischen Symptomen

F334 Rezidivierende depressive Stoumlrung gegenwaumlrtig remittiert

000 021 62 0004

F338 Sonstige rezidivierende depressive Stoumlrungen 001 038 74 0006 F339 Rezidivierende depressive Stoumlrung nicht naumlher

bezeichnet 005 254 54 0048

Tabelle A1 (Erwerbspersonen TK 2013 standardisiert)

36 ǀ Depressionsatlas

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Fehlzeiten mit Depressionen nach Personengruppen 2000 bis 2013

Depressionen (ICD 10 Codes F32 F33) Gesamt (A00 Z99)

Berufstaumltige Arbeitslose Gesamt

Jahr AU Tageje 100 VJ

rel seit 2000

AU Tageje 100 VJ

rel seit 2000

AU Tageje 100 VJ

rel seit 2000

AU Tageje 100 VJ

rel seit 2000

2000 56 100 130 100 62 100 1294 100 2001 58 103 138 106 64 104 1313 101 2002 59 106 142 109 67 109 1300 100 2003 59 105 147 113 68 110 1257 97 2004 60 108 172 132 72 116 1209 93 2005 60 108 180 138 72 118 1215 94 2006 53 95 202 155 60 98 1144 88 2007 60 108 270 207 68 110 1193 92 2008 65 116 328 252 73 119 1224 95 2009 75 135 314 240 84 136 1320 102 2010 86 155 431 330 98 159 1340 104 2011 90 162 456 350 100 163 1397 108 2012 95 171 470 361 105 171 1417 110 2013 92 166 488 374 104 169 1466 113

Tabelle A2 (Erwerbspersonen TK 2013 standardisiert Werte 2000 entsprechen 100 Prozent)

Arbeitsunfaumlhigkeiten mit Depressionen nach Alter und Geschlecht 2013

Maumlnner Frauen Gesamt

Alters gruppe

AU Faumllle je

100 VJ

AU Tageje

100 VJ

Betr []

AU Faumllle je

100 VJ

AU Tageje

100 VJ

Betr []

AU Faumllle je

100 VJ

AU Tageje

100 VJ

Betr []

15-19 06 21 06 16 44 14 10 31 09 20-24 09 40 08 18 66 16 13 52 12 25-29 09 42 08 15 73 14 12 57 11 30-34 09 46 08 16 88 15 12 65 11 35-39 10 64 10 18 110 18 14 85 13 40-44 12 79 12 21 130 21 16 102 16 45-49 13 87 13 23 149 23 18 116 18 50-54 14 104 14 26 178 26 20 139 20 55-59 17 126 17 30 215 30 23 167 23 60-64 16 153 16 28 242 29 21 189 21

Tabelle A3 (Erwerbspersonen TK 2013 ICD-10-Codes F32 F33)

Depressionsatlas ǀ 37

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Arbeitsunfaumlhigkeit mit Depressionen nach Ausbildung 2013

Ausbildungsabschluss AU Faumllle je 100 VJ

AU Tageje 100 VJ

Betroffene [Rate in ]

Ohne beruflichen Ausbildungsabschluss 207 113 195 Abschluss einer anerkannten Berufsshyausbildung 176 104 174 Meister-Techniker- oder gleichwertiger Fachschulabschluss 151 83 144 Bachelor 128 78 124 DiplomMagisterMasterStaatsexamen 111 63 111 Promotion 067 36 081 Abschluss unbekannt 153 104 156

Gesamt 163 104 159

Tabelle A4 (Erwerbspersonen TK 2013 standardisiert)

Antidepressiva-Verordnungen nach Alter und Geschlecht 2013

Maumlnner Frauen Gesamt

Alters gruppe

DDD Betr []

DDD pro

Betr

DDD Betr []

DDD pro

Betr

DDD Betr []

DDD pro

Betr 15-19 121 104 116 324 279 116 208 179 116 20-24 313 187 168 629 389 162 463 283 165

25-29 513 245 209 888 450 197 690 342 204 30-34 690 302 229 1089 513 212 870 397 221

35-39 893 386 231 1418 648 219 1131 505 225 40-44 1057 462 229 1687 783 216 1347 609 223

45-49 1141 502 227 1912 910 210 1501 693 219 50-54 1351 583 232 2236 1063 210 1773 812 222

55-59 1575 689 229 2592 1247 208 2044 946 219 60-64 1368 653 209 2358 1195 197 1774 875 204

Tabelle A5 (Erwerbspersonen TK 2013 ATC-Code N06A)

38 ǀ Depressionsatlas

Antidepressiva-Verordnungsvolumen nach Wirkstoffen 2000 bis 2013

Anzahl DDD je VJ

Opipramol Amitriptylin Fluoxetin Citalopram Sertralin Johannisshykraut

Mirtazapin Venlafaxin

Jahr N06AA05 N06AA09 N06AB03 N06AB04 N06AB06 N06AP01 N06AX11 N06AX16

2000 039 048 029 034 033 132 015 011 2001 043 049 034 047 042 125 021 017 2002 046 049 043 061 045 110 029 024 2003 051 051 051 087 051 098 032 033 2004 055 049 060 099 052 037 035 043 2005 059 050 067 117 054 043 043 053 2006 053 045 066 123 053 031 044 057 2007 059 047 074 166 061 031 054 068 2008 065 048 079 203 067 033 064 080 2009 068 048 076 229 070 043 069 091 2010 072 050 079 283 076 051 080 123 2011 075 052 081 351 081 053 085 145 2012 076 052 084 357 095 053 089 168 2013 075 051 084 334 109 053 091 183

Tabelle A6 (Erwerbspersonen TK 2013 standardisiert ATC-Code N06A)

Depressionsatlas ǀ 39

Allgemeine Informationen zum Depressionsatlas

Der Depressionsatlas liefert umfangreiche Informationen zur Bedeutung von Depressishyonen im Erwerbsalter Basis der Auswertunshygen bilden Daten zu Arbeitsunfaumlhigkeiten sowie Arzneiverordnungen bei TK-Erwerbsshypersonen aus den Jahren 2000 bis 2013 Depressionen waren 2013 fuumlr 7 Prozent aller gemeldeten Arbeitsfehltage verantwortlich Etwa 6 Prozent aller Erwerbspersonen erhielten 2013 Verordnungen von Antideshypressiva die Zahl der verordneten Tagesdoshysen hat sich seit 2000 nahezu verdreifacht

Weitere Informationen Gesundheitsstudien und Auswertungen finden Sie unter wwwtkde Webcode 49536

101

154

1

2015

  • 15-01-21_TK_Depressionsatlas_Inhalt_finalpdf
    • Depressionsatlas
      • Datengrundlagen
      • ICD-Diagnosen
      • Arzneiverordnungen ndash ATC
      • Standardisierung
        • Arbeitsunfaumlhigkeit mit Depressionen
          • Arbeitsunfaumlhigkeitsfaumllle
          • Arbeitsunfaumlhigkeitstage
          • Betroffene
          • Arbeitsunfaumlhigkeit nach Geschlecht und Alter
          • Arbeitsunfaumlhigkeiten im Zeitverlauf
          • Arbeitsunfaumlhigkeit nach Bundeslaumlndern und Kreisen
          • Trends in Bundeslaumlndern
          • Arbeitsunfaumlhigkeit nach Berufen
          • Arbeitsunfaumlhigkeit nach Schulabschluss
          • Arbeitsunfaumlhigkeit nach Ausbildung
          • Arbeitsunfaumlhigkeit nach Leitungsfunktion
          • Kosten von Arbeitsunfaumlhigkeit mit Depressionen
          • Arbeitsunfaumlhigkeit mit weiteren Diagnosen
            • Verordnung von Antidepressiva
              • Verordnung nach Alter und Geschlecht
              • Verordnungen im Zeitverlauf
              • Trends bei Verordnungen relevanter Antidepressiva nach Wirkstoffen
              • Verordnungen nach Arztgruppen
              • Verordnung nach Bundeslaumlndern und Kreisen
              • Trends in Bundeslaumlndern
              • Verordnungen nach Berufen
              • Verordnungen nach Schulabschluss
              • Verordnungen nach Ausbildung
              • Antidepressiva-Verordnung bei Erwerbspersonen mit Arbeitsunfaumlhigkeit aufgrund von Depressionen
              • Diagnosen von Arbeitsunfaumlhigkeit und Antidepressiva-Verordnungen
                • Zusammenfassung
                • Anhang
                • Word-Lesezeichen
                  • RANGEC12
                  • RANGEC24

Datengrundlagen

Bei den Auswertungen zum Depressionsatlas

konnten 2013 Daten zu 411 Millionen Ershy

werbspersonen bezieshyhungsweise circa 137

Prozent aller sozialshyversicherungspflichtig

Beschaumlftigten in Deutschland beruumlckshy

sichtigt werden

Auswertungen zu Trends konnten auf

Daten aus 14 Jahren von 2000 bis 2013 zushy

ruumlckgreifen

Depressionsatlas Depressionen gehoumlren zu den haumlufigsten psychischen Erkrankungen in Deutschland Aufgrund der oftmals langen Erkrankungsshydauer und haumlufig wiederkehrenden Symptoshymatik kommt der Krankheit eine groszlige allgemeine sowie auch oumlkonomische Bedeutung zu1

Nach Definition der Weltgesundheitsorganisashytion (WHO) versteht man unter einer Depresshysion bdquoeine weit verbreitete psychische Stoumlshyrung die durch Traurigkeit Interesselosigkeit und Verlust an Genussfaumlhigkeit Schuldgefuumlhshyle und geringes Selbstwertgefuumlhl Schlafstoumlshyrungen Appetitlosigkeit Muumldigkeit und Konshyzentrationsschwaumlchen gekennzeichnet sein kannldquo2

Ursache einer Depression ist in der Regel eine Kombination unterschiedlicher sozialer psychischer und koumlrperlicher Faktoren Fuumlr die aumlrztliche Diagnose von Depressionen gibt es mehrere Kriterienkataloge wobei die Schwierigkeit besteht dass die Symptome der Erkrankung vielfaumlltig sind und die Diagnoshyse sich nicht auf objektiv messbare Werte stuumltzen kann

Verschiedene Untersuchungen deuten auf eine Zunahme der Erkrankung mit Depressioshynen in den vergangenen Jahren hin Im Rahshymen eines Projektes der WHO zur globalen Krankheitslast wurde eine bevoumllkerungsbezoshygene Abschaumltzung der gesunden Lebensjahshyre die aufgrund von Erkrankungen verloren gehen vorgenommen Die Daten zeigen dass Depressionen bereits heute in den Inshydustrienationen zu den Erkrankungen gehoumlshyren denen ein erheblicher Verlust an gesunshyden Lebensjahren zuzuschreiben ist3 Haumllt der Trend zu steigenden Erkrankungszahlen an koumlnnten Depressionen im Jahr 2030 in den Industrienationen zur haumlufigsten Krankshyheit werden4

Depressionen beeintraumlchtigen den Erkrankten in allen Aspekten seiner Lebensfuumlhrung Sie sind fuumlr den Erkrankten und sein Umfeld von Bedeutung Fehlzeiten aufgrund von Depresshysionen sowie eine nur schwer zu quantifizieshy

1 Wittchen HU et al (2010) Depressive Erkrankungen Gesundheitsberichterstattung des Bundes Hrsg Robert Koch-Institut Berlin Heft 51

2 WHO Definition einer Depression URL httpwwweurowhointdehealthtopicsnoncommunicab le-diseasespagesnewsnews201210depression-inshyeuropedepression-definition (12112014)

3 Murray CJ et al (2012) Disability-adjusted life years (DALYs) for 291 diseases and injuries in 21 regions 1990ndash2010 a systematic analysis for the Global Burden of Disease Study 2010 Lancet 380 (9859) 2197ndash2223

4 Mathers CD et al (2006) Projections of Global Mortality and Burden of Disease from 2002 to 2030 PLOS Medishycine 3 (11) e442

rende verminderte Produktivitaumlt des Erkrankshyten bei der Arbeit sind fuumlr einzelne Unternehshymen und volkswirtschaftlich von Belang

Die vorliegende Publikation befasst sich mit der Bedeutung von Depressionen bei Ershywerbspersonen Auf der Basis von Routinedashyten der Techniker Krankenkasse (TK) zu dieshysem Personenkreis werden eine Vielzahl emshypirischer Ergebnisse und Befunde zu Depresshysionen in unterschiedlichen Gruppen von Beshyrufstaumltigen und unterschiedlichen Regionen Deutschlands sowie zu Veraumlnderungen der Maszligzahlen in den vergangenen Jahren vorshygestellt

Datengrundlagen

Auswertungsbasis des Depressionsatlas bilshyden anonymisierte Routinedaten der Technishyker Krankenkasse aus den Jahren 2000 bis 2013 zu Erwerbspersonen (Berufstaumltigen und Arbeitslosen) mit eigenstaumlndiger Mitgliedshyschaft in der Krankenkasse also zur Gesamtshygruppe derjenigen Versicherten bei denen im Krankheitsfall mit der Abgabe einer Arbeitsunshyfaumlhigkeitsbescheinigung bei einer Krankenshykasse gerechnet werden kann

In der TK waren 2013 durchschnittlich 414 Millionen Erwerbspersonen versichert darunshyter 411 Millionen Personen im Alter zwischen 15 und 64 Jahren die bei den Auswertungen zum Depressionsatlas betrachtet wurden Der Anteil von berufstaumltigen TK-Mitgliedern an alshylen sozialversicherungspflichtig Beschaumlftigten in Deutschland betrug nach Gegenuumlberstelshylungen zu vorlaumlufigen bundesdeutschen Zahshylen im Jahresdurchschnitt 2013 etwa 137 Prozent womit eine sehr breite empirische Auswertungsbasis auch fuumlr differenzierte Anashylysen besteht

Fuumlr die nachfolgend dargestellten Auswertunshygen zum Thema Depressionen standen soshywohl Informationen zu Arbeitsunfaumlhigkeiten mit Diagnoseangaben als auch Daten zu Arzshyneiverordnungen zur Verfuumlgung Weitere Inshyformationen zur Untersuchungspopulation sowie Hinweise zum methodischen Vorgehen sind dem Gesundheitsreport der TK 2014 ab Seite 71 sowie ab Seite 166 zu entnehmen

ICD-Diagnosen

Diagnosen von Arbeitsunfaumlhigkeit werden bei Meldung an die Krankenkasse in Form von Diagnoseschluumlsseln gemaumlszlig der bdquoInternationashylen statistischen Klassifikation der Krankheishyten und verwandter Gesundheitsprobleme 10 Revisionldquo (ICD 10) angegeben Auf Grundlashyge der dokumentierten aumlrztlichen Diagnosen kann bezogen auf Arbeitsunfaumlhigkeiten mit einzelnen Erkrankungen oder zu Gruppen von Erkrankungen ein Uumlberblick uumlber Haumlufigkeit und Dauer sowie Betroffenenraten gegeben

4 ǀ Depressionsatlas

werden Eine Depression wird vom behanshydelnden Arzt in der Regel mit den ICD-Schluumlsseln bdquoDepressive Episodeldquo (F32) oder bdquoRezidivierende depressive Stoumlrungenldquo (F33) kodiert weshalb Auswertungen zu diesen beiden Diagnoseschluumlsseln einen Schwershypunkt der nachfolgenden Darstellungen bilshyden

Arzneiverordnungen ndash ATC

Arzneiverordnungen lassen sich ndash aumlhnlich wie Diagnosen in der ICD ndash auf Grundlage des Anatomisch-Therapeutisch-Chemischen Klassifikationssystems (ATC) gruppieren Die ATC-Klassifikation gliedert Arzneimittel nach therapeutischen und chemischen Kriterien Sie wird seit 1981 von der WHO allgemein fuumlr internationale Arzneimittelverbrauchsstudien empfohlen

Die Gabe von Arzneimitteln bildet neben der Psychotherapie einen wichtigen Ansatz zur Therapie von Depressionen Auf Grundlage der Daten zu Arzneiverordnungen der TK wird daher auch die Verordnung von Arzneimitteln die typischerweise zur Behandlung von Deshypressionen eingesetzt werden dargestellt Inshynerhalb der ATC-Klassifikation finden sich entsprechende Medikamente vorrangig in der Gruppe bdquoAntidepressivaldquo mit dem Code N06A

Standardisierung

Insbesondere den regionalen Darstellungen im Depressionsatlas liegen regelmaumlszligig alters-und geschlechtsstandardisierte Ergebnisse zugrunde Die Darstellungen sind entspreshychend durch den Hinweis bdquostandardisiertldquo geshykennzeichnet Die zwischen einzelnen Bunshydeslaumlndern existierenden oder auch im zeitlishychen Verlauf potenziell aus Unterschieden oder Veraumlnderungen der Alters- und Geshyschlechtsstruktur resultierenden Ergebnisunshyterschiede werden durch die Standardisierung gegebenenfalls rechnerisch ausgeglichen Differenzen lassen sich bei diesen Ergebnisshysen nicht mehr auf entsprechende Strukturshyunterschiede zwischen den analysierten Gruppen zuruumlckfuumlhren

Waumlhrend Arbeitsunfaumlhigkeitszeiten im Deshypressionsatlas ndash wie auch im Gesundheitsreshyport der TK uumlblich ndash vorrangig bezogen auf Versicherungsjahre angegeben werden wurshyden insbesondere fuumlr Teile der Auswertungen mit explizitem Personenbezug und bei allen Auswertungen zu Arzneiverordnungen als Unshytersuchungspopulation jeweils ausschlieszliglich diejenigen Erwerbspersonen beruumlcksichtigt die bereits am 1 Januar eines betrachteten Jahres bei der TK als Erwerbsperson vershysichert waren Hieraus koumlnnen an einigen Stellen geringe Abweichungen auch zu bereits vorausgehend im Gesundheitsreport der TK publizierten Ergebnissen resultieren

Arbeitsunfaumlhigkeit mitDepressionen Tabelle 1 zeigt erste Ergebnisse zur Bedeushytung von Depressionen im Hinblick auf die gemeldeten Arbeitsunfaumlhigkeiten im Jahr 2013

Arbeitsunfaumlhigkeitsfaumllle

Die Anzahl der Arbeitsunfaumlhigkeitsfaumllle je Vershysicherungsjahr (AU-Faumllle je VJ) gibt an wie oft Erwerbspersonen innerhalb des Jahres durchschnittlich krankgemeldet waren Fuumlr das Jahr 2013 wurden bezogen auf alle Diagnosen rund 115 AU-Faumllle je 100 VJ ermittelt eine Erwerbsperson war demnach im Mittel etwa 115 Mal innerhalb des Jahres arbeitsunfaumlhig gemeldet

Die Diagnosen der Arbeitsunfaumlhigkeiten lasshysen sich uumlbergeordneten Kapiteln der ICD 10 zuordnen die ihrerseits jeweils mehrere Diagnosegruppen beinhalten denen dann einzelne dreistellige oder mit noch weiteren Stellen differenzierte Diagnoseschluumlssel zushygeordnet sind Auf das uumlbergeordnete Kapitel der ICD 10 bdquoPsychische und Verhaltensstoumlrunshygenldquo (mit den Diagnoseschluumlsseln F00ndashF99) zu dem auch Depressionen zaumlhlen entfielen 572 AU-Faumllle

Von diesen Faumlllen wurden 172 AU-Faumllle je 100 VJ mit Diagnosen aus der Gruppe bdquoAffekshytive Stoumlrungenldquo (F30ndashF39) dokumentiert Inshynerhalb dieser Diagnosegruppe entfielen auf die beiden dreistelligen Diagnosen bdquoDepressishyve Episodeldquo (F32) und bdquoRezidivierende deshypressive Stoumlrungenldquo (F33) mit insgesamt 163 AU-Faumlllen die maszliggeblichen Anteile Der Anshyteil dieser AU-Faumllle mit einer Diagnose von Depressionen im engeren Sinne an allen AU-Faumlllen erscheint mit 142 Prozent auf den ersshyten Blick allerdings recht gering

Arbeitsunfaumlhigkeitstage

Von groumlszligerer Bedeutung als die Zahl der geshymeldeten AU-Faumllle ist allgemein sowie auch aus der Perspektive von Arbeitgebern die Zahl der Arbeitsunfaumlhigkeitstage (AU-Tage) da erst diese die erkrankungsbedingten Arshybeitszeitausfaumllle abbilden kann Diagnose-uumlbergreifend lieszligen sich auf Basis von Daten der TK 2013 erkrankungsbedingte Arbeitsshyfehlzeiten in Houmlhe von 1466 AU-Tagen je 100 Versicherungsjahre ermittelt Dies bedeushytet dass eine Erwerbsperson im Jahr 2013 durchschnittlich rund 147 Tage also gut zwei Wochen arbeitsunfaumlhig gemeldet war

AU-Faumllle AU-Tage

Lediglich 14 Prozent aller AU-Faumllle wurden 2013 mit Diagnose eishyner Depression geshymeldet Aufgrund der langen fallbezogenen Dauer von 64 Tagen waren diese Faumllle jeshydoch fuumlr 71 Prozent aller erfassten Fehltashyge verantwortlich

Im Mittel war rechneshyrisch jede Erwerbspershyson innerhalb des Jahshyres gut einen Tag aufshygrund von Depressioshynen arbeitsunfaumlhig gemeldet

Depressionsatlas ǀ 5

- - -

-

-

Diagnosen aus dem ICD-Kapitel bdquoPsychische und Verhaltensstoumlrungenldquo (F00ndashF99) lieszligen sich dabei 2013 fuumlr 246 Arbeitsunfaumlhigkeitsshytage je 100 Versicherungsjahre verantwortlich machen AU-Tage mit Diagnosen aus der Gruppe bdquoAffektive Stoumlrungenldquo (F30ndashF39) hatshyten hieran mit 111 AU-Tagen je 100 VJ einen Anteil von 45 Prozent Von diesen 111 Tagen entfielen 104 AU-Tage auf die beiden ICD-Diagnosen bdquoDepressive Episodeldquo (F32) und bdquoRezidivierende depressive Stoumlrungenldquo (F33) im Sinne von Depressionen

Diese verhaumlltnismaumlszligig groszlige Bedeutung von Depressionen fuumlr das Arbeitsunfaumlhigkeitsgeshyschehen resultiert maszliggeblich aus der ausgeshysprochen hohen durchschnittlichen Dauer der einzelnen Krankschreibungsfaumllle (den AU-Tagen pro Fall) Dabei zeigt sich nach den Ergebnissen weiter differenzierter Auswertunshygen eine Abhaumlngigkeit der AU-Tage pro AU-Fall von dem in der vierten Stelle des ICD-Codes dokumentierten Schweregrad der Deshypression So steigt die Anzahl der AU-Tage je Fall bei bdquoDepressiven Episodenldquo (F32) von 33 Tagen bei der Diagnose bdquoLeichte depressive

Episodeldquo (F320) auf 111 Tage je Fall bei der Diagnose bdquoSchwere depressive Episode ohne psychotische Symptomeldquo (F322) Bei der ICD-Diagnose bdquoRezidivierende depressive Stoumlrungldquo (F33) laumlsst sich ein vergleichbarer Anstieg der fallbezogenen AU-Dauer von 51 Tagen bei bdquoRezidivierender depressiver Stoumlshyrung gegenwaumlrtig leichte Episodeldquo (F330) auf 114 Tage bei bdquoRezidivierender depressishyver Stoumlrung gegenwaumlrtig schwere Episode ohne psychotische Symptomeldquo (F332) festshystellen

Wie haumlufiger auch bei anderen Diagnosen zu beobachten wird allerdings auch bei Depresshysionen ein verhaumlltnismaumlszligig hoher Anteil der Diagnosen von den fuumlr die Arbeitsunfaumlhigshykeitsdiagnosen zustaumlndigen Aumlrzten nicht weishyter spezifiziert beziehungsweise als bdquonicht naumlshyher bezeichnetldquo (F329 F339) klassifiziert

Bei psychischen Erkrankungen und besonshyders bei Erkrankungen mit Depressionen dauern Erkrankungsfaumllle insgesamt deutlich laumlnger als bei anderen Diagnosen

Bedeutung von Depressionen als Ursache von Arbeitsunfaumlhigkeiten 2013

ICD 10 Code ICD 10 Diagnose AU Faumllle je 100 VJ

AU Tageje 100 VJ

AU Tageje Fall

Betroffene [Rate in ]

A00-Z99 Alle Diagnosen 11490 146571 13 53085 F00-F99 Psychische und Verhaltensstoumlrungen 572 24605 43 4970

F30-F39 Affektive Stoumlrungen 172 11067 64 1673 F32 F33 Depressionen 163 10383 64 1591

F32 Depressive Episode 134 7796 58 1320 F320 Leichte depressive Episode 006 189 33 0056 F321 Mittelgradige depressive Episode 029 2166 74 0310 F322 Schwere depressive Episode ohne psy- 014 1585 111 0165

chotische Symptome F323 Schwere depressive Episode mit psychoshy

tischen Symptomen 001 088 99 0010

F328 Sonstige depressive Episoden 004 169 48 0036 F329 Depressive Episode nicht naumlher bezeichshy

net 079 3487 44 0764

F33 Rezidivierende depressive Stoumlrung 029 2587 89 0305 F330 Rezidivierende depressive Stoumlrung geshy

genwaumlrtig leichte Episode 001 061 51 0013

F331 Rezidivierende depressive Stoumlrung ge- 015 1300 88 0157 genwaumlrtig mittelgradige Episode

F332 Rezidivierende depressive Stoumlrung geshygenwaumlrtig schwere Episode ohne psychoshytische Symptome

007 850 114 0085

F333 Rezidivierende depressive Stoumlrung ge- 001 078 107 0007 genwaumlrtig schwere Episode mit psychotishyschen Symptomen

F334 Rezidivierende depressive Stoumlrung geshygenwaumlrtig remittiert

000 016 57 0003

F338 Sonstige rezidivierende depressive Stouml- 000 024 57 0005 rungen

F339 Rezidivierende depressive Stoumlrung nicht naumlher bezeichnet

004 198 56 0036

Tabelle 1 (Erwerbspersonen TK 2013 standardisiert Betroffenenraten bezogen auf Erwerbspersoshynen mit Versicherung am 1 Januar des Jahres)

6 ǀ Depressionsatlas

Betroffene

Da einzelne Personen innerhalb eines Jahres auch mehrfach arbeitsunfaumlhig gemeldet sein koumlnnen erlaubt die Zahl der AU-Faumllle nicht zwangslaumlufig und in allen Faumlllen Ruumlckschluumlsshyse auf die Anzahl der Betroffenen In Tabelle 1 werden in der letzten Spalte daher ergaumlnshyzend auch Betroffenenraten angegeben

53 Prozent der Erwerbspersonen waren 2013 von mindestens einer Arbeitsunfaumlhigkeit mit beliebiger Diagnose betroffen bei 497Prozent war eine Diagnose bdquoPsychische und Verhaltensstoumlrungenldquo (F00ndashF99) Grund fuumlr (mindestens) eine Arbeitsunfaumlhigkeit Leshydiglich 159 Prozent der Erwerbspersonen wurde innerhalb des Jahres (auch) aufgrund einer Depression (F32 F33) arbeitsunfaumlhig gemeldet Je 100 Versicherungsjahre wurden wie bereits erwaumlhnt 163 AU-Faumllle mit entshysprechenden Diagnosen erfasst Bei Betroffeshynen wird demnach pro Jahr typischerweise nur ein AU-Fall mit entsprechender Diagnose erfasst

Arbeitsunfaumlhigkeit nach Geschlecht und Alter

Geschlecht und Alter sind wesentliche Detershyminanten nahezu aller Erkrankungen die Ershymittlung von geschlechts- und altersabhaumlngishygen Kennzahlen zaumlhlt daher zu den grundleshygenden Auswertungsschritten nahezu jeder Analyse

Diagnoseuumlbergreifend lagen die Fehlzeiten 2013 bei Frauen mit 1632 Tagen 23 Prozent houmlher als bei Maumlnnern mit 1324 Tagen je 100 VJ Im Hinblick auf Arbeitsunfaumlhigkeiten mit einer Diagnose aus dem ICD-Kapitel

bdquoPsychische und Verhaltensstoumlrungenldquo (ICD F00ndashF99) zeigen sich noch staumlrker ausgeshypraumlgte geschlechtsabhaumlngige Unterschiede So entfielen auf Frauen mit 315 AU-Tagen je 100 VJ im Jahr 2013 durchschnittlich fast doppelt so viele AU-Tage wie auf Maumlnner mit 187 AU-Tagen je VJ (vergleiche Tabelle A1 im Anhang) Ein aumlhnliches Verhaumlltnis zeigte sich 2013 auch bei Fehlzeiten aufgrund von Depressionen (ICD F32 F33) mit durchshyschnittlich 79 Fehltagen bei Maumlnnern und 133 Fehltagen je 100 VJ bei Frauen Bei der Beshytrachtung von Betroffenenraten ergibt sich ein vergleichbares Bild Waumlhrend von Maumlnnern 2013 lediglich 116 Prozent aufgrund von Deshypressionen arbeitsunfaumlhig gemeldet waren lag der Anteil bei Frauen bei 21 Prozent

Inwiefern diese Unterschiede durch eine geshyschlechtsspezifisch unterschiedliche Wahrshynehmung und Praumlsentation von Beschwerden mit beeinflusst werden laumlsst sich schwer beshyurteilen Vergleichbare Unterschiede zeigen sich jedoch in fast allen Erhebungen zu Deshypressionen in Deutschland

Sowohl bei Maumlnnern als auch bei Frauen ist ein Anstieg der Betroffenenraten und der Fehlzeiten aufgrund von Depressionen mit ansteigendem Alter zu verzeichnen (vergleishyche Abbildung 1) Geschlechtsuumlbergreifend steigen die mit Depressionen gemeldeten Fehlzeiten von 31 AU-Tagen je 100 VJ in der juumlngsten Altersgruppe um etwa den Faktor sechs auf 189 AU-Tage je 100 VJ bei Ershywerbspersonen im Alter von 60 bis unter 65 Jahren

Arbeitsunfaumlhigkeiten mit Depressionen nach Alter und Geschlecht 2013

Abbildung 1 (Erwerbspersonen TK 2013 Betroffenenraten bezogen auf Erwerbspersonen mit Versicherung am 1 Januar des Jahres)

Depressionsatlas ǀ 7

Relative Veraumlnderungen der Fehlzeiten mit Depressionen 2000 bis 2013

Trends seit 2000

Fehlzeiten aufgrund von Depressionen lashygen 2013 um 69 Proshyzent houmlher als 2000 Zwischen Tiefst- und

Houmlchststand 2006 und 2012 war bei Erwerbsshy

personen ein Anstieg der Fehlzeiten aufshy

grund von Depressioshynen um 75 Prozent

festzustellen

Noch houmlhere Fehlzeishyten aufgrund von Deshy

pressionen sowie Steigerungsraten zeishy

gen sich bei Arbeitsloshysen

Abbildung 2 (Erwerbspersonen TK 2013 standardisiert) 8 ǀ Depressionsatlas

Arbeitsunfaumlhigkeiten im Zeitverlauf

Abbildung 2 zeigt die relativen Veraumlnderunshygen der alters- und geschlechtsstandardisiershyten Fehlzeiten aufgrund von Depressionen im Sinne der ICD-Codes F32 und F33 seit dem Jahr 2000 wobei den Fehlzeiten im Ausshygangsjahr ein Wert von 100 Prozent zugeordshynet wurde Zum Vergleich ist entsprechend auch die Entwicklung der Gesamtfehlzeiten im Zeitraum von 2000 bis 2013 dargestellt

Diagnoseuumlbergreifend sanken die Fehlzeiten bei Erwerbspersonen in den Jahren 2000 bis 2006 zunaumlchst auf rund 88 Prozent des Ausshygangswertes In diesem Zeitraum stiegen Fehlzeiten mit Depressionen bis 2005 um 18 Prozent an sanken dann aber 2006 auf 98Prozent des Ausgangswertes aus dem Jahr 2000 (vergleiche auch Tabelle A2 im Anhang)

Dieser Ruumlckgang resultierte zum Teil aus der veraumlnderten Zusammensetzung der Untersushychungspopulation der Erwerbspersonen Beshydingt durch gesetzliche Bestimmungen im Zushysammenhang mit der Einfuumlhrung des Arbeitsshylosengeldes II (ALG II) konnten laumlngerfristig Arbeitslose als eine erfahrungsgemaumlszlig uumlbershydurchschnittlich von Depressionen betroffene Gruppe bei Auswertungen ab 2006 nicht mehr beruumlcksichtigt werden da sie nicht mehr zur Abgabe einer Arbeitsunfaumlhigkeitsbescheinishygung bei ihrer Krankenkasse verpflichtet sind

Bei getrennter Betrachtung der Fehlzeiten mit Depressionen von Berufstaumltigen und Arbeitsshylosen zeigt sich jedoch dass die relativ niedshyrigen Fehlzeiten im Jahr 2006 nicht ausshyschlieszliglich aus der Nichtberuumlcksichtigung von ALG-II-Empfaumlngern resultieren Auch die Gruppe der Berufstaumltigen deren Zusammenshysetzung sich durch die Einfuumlhrung des ALG II definitionsgemaumlszlig nicht veraumlndert hat weist 2006 einen merklichen Ruumlckgang der AU-Tage mit Diagnose von Depressionen auf

Ab dem Jahr 2007 war sowohl diagnoseuumlbershygreifend als auch in Bezug auf Diagnosen von Depressionen ein kontinuierlicher Anstieg der AU-Tage zu verzeichnen wobei der Anstieg der Fehlzeiten mit Depressionen unter den Erwerbspersonen ndash bis 2012 auf 171 Prozent des Ausgangswertes aus dem Jahr 2000 ndash wesentlich deutlicher ausfiel

Bei separaten Auswertungen zur Gruppe der Arbeitslosen (ab 2006 ausschlieszliglich ALG-I-Empfaumlnger) faumlllt der sehr starke Anstieg der Fehlzeiten mit Depressionen auf 374 Prozent des Ausgangswertes im Jahr 2000 auf Dabei waren Arbeitslose zu jedem Zeitpunkt und beshyreits auch im Jahr 2000 erheblich laumlnger als Berufstaumltige mit der Diagnose von Depressioshynen arbeitsunfaumlhig gemeldet

-

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-

Der starke Anstieg der Fehlzeiten mit Depresshysionen bei den arbeitslosen TK-Versicherten hat aufgrund von deren verhaumlltnismaumlszligig geshyringem Anteil innerhalb der Untersuchungsshypopulation allerdings kaum Einfluss auf die ausgewiesenen Fehlzeiten mit Depressionen in der Gesamtgruppe der Erwerbspersonen

2013 war unter den Berufstaumltigen erstmals seit 2006 ein leichter Ruumlckgang der Fehlzeishyten aufgrund von Depressionen zu verzeichshynen Ob dieser Ruumlckgang eine Trendumkehr andeutet laumlsst sich erst nach dem Vorliegen von Ergebnissen aus den kommenden Jahren beurteilen wie auch Erfahrungen nach einem kurzfristigen Ruumlckgang im Jahr 2006 zeigen

Arbeitsunfaumlhigkeit nach Bundeslaumlndern und Kreisen

Tabelle 2 zeigt Fehlzeiten und Betroffenenrashyten zu Arbeitsunfaumlhigkeiten mit Diagnosen von Depressionen auf Bundeslandebene

Die houmlchsten Fehlzeiten mit Depressionen wurden fuumlr das Jahr 2013 geschlechtsuumlbershygreifend fuumlr Hamburg mit 142 AU-Tagen pro 100 Versicherungsjahre ermittelt Einer Ershywerbsperson in Hamburg waren demnach 2013 im Durchschnitt 142 Fehltage mit einer Diagnose von Depressionen zuzuordnen Demgegenuumlber waren es in Baden-Wuumlrttemberg dem Bundesland mit den geshyringsten Fehlzeiten aufgrund von Depressioshynen geschlechtsuumlbergreifend durchschnittlich 084 Fehltage pro Erwerbsperson

Auch im Hinblick auf die geschlechtsspezifishyschen Fehlzeiten wurden die houmlchsten Werte fuumlr Hamburg ermittelt Aumlhnlich hohe Fehlzeishyten wie fuumlr maumlnnliche Erwerbspersonen in Hamburg konnten nur noch fuumlr Maumlnner mit Wohnort in Berlin festgestellt werden

Arbeitsunfaumlhigkeiten mit Depressionen nach Bundeslaumlndern 2013

Maumlnner Frauen Gesamt

Bundesland AU Tageje 100 VJ

Betr []

AU Tageje 100 VJ

Betr [ ]

AU Tageje 100 VJ

Betr [ ]

Anteil AU Tage an

A00 Z99 Schleswig-Holstein 92 132 165 239 126 181 80 Hamburg 94 126 197 265 142 190 92 Niedersachsen 71 111 124 199 96 152 64 Bremen 73 106 147 230 107 163 75 Nordrhein-Westfalen 89 122 139 211 112 163 75 Hessen 73 119 127 210 98 161 68 Rheinland-Pfalz 82 131 117 208 98 167 64 Baden-Wuumlrttemberg 68 107 102 177 84 139 69 Bayern 73 106 111 184 90 142 72 Saarland 91 126 136 229 112 174 69 Berlin 94 130 162 246 125 184 76 Brandenburg 69 101 149 239 105 165 58 Mecklenburg-Vorpommern

67 097 159 228 109 157 59

Sachsen 64 096 119 199 89 144 62 Sachsen-Anhalt 68 104 121 209 92 152 53 Thuumlringen 61 094 130 249 93 166 56

Gesamt 79 116 133 210 104 159 71

Tabelle 2 (Erwerbspersonen TK 2013 standardisiert Betroffenenraten bezogen auf Erwerbspershysonen mit Versicherung am 1 Januar des Jahres)

Depressionsatlas ǀ 9

Die niedrigsten Fehlzeiten bei Maumlnnern fanshyden sich mit 061 Fehltagen aufgrund von Depressionen pro Erwerbsperson im Bundesshyland Thuumlringen waumlhrend fuumlr Frauen die geshyringsten Fehlzeiten ndash wie schon geschlechtsshyuumlbergreifend ndash fuumlr Baden-Wuumlrttemberg ershyrechnet wurden

Der Anteil der Fehlzeiten mit Diagnosen von Depressionen an den Gesamtfehlzeiten liegt in den neuen Bundeslaumlndern fuumlr die sich anshyderweitig eher uumlberdurchschnittliche Fehlzeishyten zeigen merklich unter dem Bundesdurchshyschnitt (zu Gesamtfehlzeiten vergleiche auch Tabelle A10 TK Gesundheitsreport 2014 Seite 140)

Die zuvor beschriebenen Ergebnisse zu geshyschlechts- und altersstandardisierten Beshytroffenenraten im Zusammenhang mit Arshybeitsunfaumlhigkeiten mit Depressionen (ICD-10shyDiagnosen F32 F33) in Bundeslaumlndern vershydeutlicht auch die nachfolgende Kartendarshystellung Unterschreitungen bundesweiter Ershygebnisse um 25 Prozent oder mehr sind in den Karten dunkelblau Uumlberschreitungen um 25 Prozent oder mehr dunkelrot eingefaumlrbt

Unterschreitungen der bundesweiten Beshytroffenenraten um rund 10 Prozent und mehr lassen sich vor allem im Suumlden (Bayern Bashyden-Wuumlrttemberg) und Suumldosten Deutschshylands (Sachsen) beobachten

Uumlberschreitungen um mehr als 10 Prozent finden sich im Norden in Hamburg und Schleswig-Holstein aber auch in Berlin Fuumlrdas Saarland wurde mit einer Uumlberschreitung bundesweiter Werte um 93 Prozent ein aumlhnshylich hoher Wert ermittelt

Eine weitere Darstellung der Betroffenenraten auf Ebene der Kreise und kreisfreien Staumldte verdeutlicht dass sich die Anzahl der Beshytroffenen mit Arbeitsunfaumlhigkeiten aufgrund von Depressionen innerhalb eines Bundesshylandes keinesfalls immer auf einheitlichem Nishyveau bewegen sondern teilweise erhebliche regionale Unterschiede bestehen

Waumlhrend auf Bundeslandebene fuumlr Bayern und Baden-Wuumlrttemberg unterdurchschnittlishyche Betroffenenraten errechnet wurden zeigt die Darstellung der Betroffenenraten auf Kreisebene dass es auch in diesen Bundesshylaumlndern Kreise gibt die deutlich uumlber Durchshyschnittswerten liegen So sind die Betroffeshynenraten in Baden-Wuumlrttemberg in Pforzheim Rottweil und Mannheim houmlher als im Bundesshydurchschnitt Fuumlr Bayern wurden vor allem in oumlstlichen Kreisen an der Grenze zu Tschechishyen aber auch in Coburg uumlberdurchschnittliche Betroffenenraten festgestellt

Umgekehrt gibt es auch in Schleswig-Holstein bei insgesamt hohen Betroffenenraten mit Ploumln Nordfriesland und Rendsburg-Eckernfoumlrde Kreise in denen nur wenige Ershywerbspersonen von Arbeitsunfaumlhigkeiten aufshygrund von Depressionen betroffen sind

Ein Teil der dargestellten Unterschiede kann auch im Kontext spezifischer Besonderheiten von TK-versicherten Beschaumlftigten in einzelshynen Regionen oder zufallsbedingt entstanden sein und sollte daher allgemein nur zuruumlckhalshytend interpretiert werden

Zumindest fuumlr einige Gegenden laumlsst sich beshyobachten und formulieren dass geringere Beshytroffenenraten haumlufiger in laumlndlicheren Regioshynen zu finden waren waumlhrend im staumldtischen Raum mehr Erwerbspersonen von Arbeitsunshyfaumlhigkeiten aufgrund von Depressionen beshytroffen waren Dies koumlnnte unter anderem an unterschiedlichen Lebensbedingungen aber auch an Unterschieden hinsichtlich der aumlrztlishychen Versorgung sowie Wahrnehmung von Beschwerden liegen

10 ǀ Depressionsatlas

Anteil in Bundeslaumlndern 2013

Anteil in Kreisen 2013

Anteil Personen mit Arbeitsunfaumlhigkeit aufgrund von Depressionen in Bundesshylaumlndern und Kreisen 2013

Relative Abweichungen der Anteile nach Bundeslaumlndern 2013

Relative Abweichungen der Anteile nach Kreisen 2013

Abbildung 3 (Erwerbspersonen TK 2013 standardisiert)

Depressionsatlas ǀ 11

ndash

Regionale Trends

Haumlufigkeiten von Arshybeitsunfaumlhigkeiten

aufgrund von Depresshysionen in Bundeslaumlnshy

dern haben sich in den vergangenen 14 Jahshy

ren angenaumlhert

Standardabweichunshygen der relativen Abshyweichungen von Beshytroffenenraten in den

Bundeslaumlndern als Maszlig fuumlr die Streuung

sanken von 20 Prozent im Jahr 2000 auf 93

Prozent im Jahr 2013

Trends in Bundeslaumlndern

Abbildung 4 zeigt Darstellungen zu regionalen Abweichungen der einheitlich geschlechtsshyund altersstandardisierten Betroffenenraten in Bezug auf Arbeitsunfaumlhigkeiten aufgrund von Depressionen (ICD-10-Diagnosen F32 F33) auf Bundeslandebene von bundesweiten Werten in Kartendarstellungen fuumlr die Jahre 2000 bis 2013 Auch in diesen Kartendarstelshylungen sind Unterschreitungen bundesweiter Ergebnisse um 25 Prozent oder mehr dunkelshyblau Uumlberschreitungen um 25 Prozent oder mehr dunkelrot eingefaumlrbt

Waumlhrend in verschiedenen Bundeslaumlndern wie zum Beispiel Schleswig-Holstein in einshyzelnen Jahren Betroffenenraten sowohl unter bundesweiten Ergebnissen als auch uumlber bundesweiten Ergebnissen zu verzeichnen sind zeigen sich in anderen Bundeslaumlndern wie zum Beispiel Hessen und Sachsen in alshylen Jahren Betroffenenraten unterhalb bunshydesweiter Raten

Als wohl wichtigstes Ergebnis verdeutlicht die Abbildung zu regionalen Unterschieden aus 14 Jahren allerdings insbesondere dass es im Verlauf dieser Zeit tendenziell zu einer bundesweiten Angleichung der regionalen Beshytroffenenraten gekommen ist Waumlhrend in den ersten Jahren in verschiedenen Bundeslaumlnshydern dunklere Einfaumlrbungen der Flaumlchen ndash alshyso staumlrkere Uumlberschreitungen oder Untershyschreitungen der bundesweiten Raten ndash zu erkennen sind werden die Einfaumlrbungen insshybesondere ab dem Jahr 2009 immer schwaumlshycher was einen Ruumlckgang der relativen Unshyterschiede zwischen den Bundeslaumlndern anshyzeigt

Abbildung 4 (Erwerbspersonen TK 2013 standardisiert)

Anteil Erwerbspersonen mit Arbeitsunfaumlhigkeit aufgrund von Depressionenrelative Abweichungen vom Bundesdurchschnitt nach Bundeslaumlndern

2000 bis 2013

12 ǀ Depressionsatlas

-

-

Arbeitsunfaumlhigkeit nach Berufen von verfuumlgbaren Angaben zur Taumltigkeit am 1 Januar des Jahres 2013 und an dieser

Tabelle 3 zeigt Ergebnisse zur Relevanz von Stelle differenziert nach den ersten zwei Stel-Depressionen im Sinne der Diagnoseschluumls- len der Klassifikation der Berufe 2010 (KldB sel F32 und F33 fuumlr Arbeitsunfaumlhigkeiten in 2010) zu denen Ergebnisse aufgrund der einzelnen Berufsgruppen Die Einteilung der noch uumlberschaubaren Zahl an Gruppen voll-Beschaumlftigten erfolgte dabei auf Grundlage staumlndig dargestellt werden koumlnnen

Arbeitsunfaumlhigkeiten mit Depressionen nach Berufen 2013 (zweistellige KldB)

Taumltigkeitsgruppen KldB 2010 zweistellig AU Faumllle je 100 VJ

AU Tageje 100 VJ

Betroffene []

01 Angehoumlrige der regulaumlren Streitkraumlfte 226 71 238 11 Land- Tier- und Forstwirtschaftsberufe 100 56 106 12 Gartenbauberufe und Floristik 141 73 138 21 Rohstoffgewinnung und -aufbereitung Glas- und Keramik- 130 62 130

herstellung und -verarbeitung 22 Kunststoffherstellung und -verarbeitung Holzbe- und shy

verarbeitung 150 82 141

23 Papier- und Druckberufe technische Mediengestaltung 164 96 163 24 Metallerzeugung und -bearbeitung Metallbauberufe 135 69 131 25 Maschinen- und Fahrzeugtechnikberufe 118 61 115 26 Mechatronik- Energie- und Elektroberufe 111 61 106 27 Technische Forschungs- Entwicklungs- Konstruktions- 115 62 113

und Produktionssteuerungsberufe 28 Textil- und Lederberufe 185 88 184 29 Lebensmittelherstellung und -verarbeitung 166 102 170 31 Bauplanungs- Architektur- und Vermessungsberufe 123 76 120 32 Hoch- und Tiefbauberufe 099 60 098 33 (Innen-)Ausbauberufe 110 60 097 34 Gebaumlude- und versorgungstechnische Berufe 122 70 124 41 Mathematik- Biologie- Chemie- und Physikberufe 154 73 144 42 Geologie- Geografie- und Umweltschutzberufe 129 70 111 43 Informatik- Informations- und

Kommunikationstechnologieberufe 107 65 104

51 Verkehrs- und Logistikberufe (auszliger Fahrzeugfuumlhrung) 188 100 177 52 Fuumlhrerinnen von Fahrzeug- und Transportgeraumlten 141 91 147 53 Schutz- Sicherheits- und Uumlberwachungsberufe 213 134 212 54 Reinigungsberufe 204 120 206 61 Einkaufs- Vertriebs- und Handelsberufe 133 87 136 62 Verkaufsberufe 187 127 191 63 Tourismus- Hotel- und Gaststaumlttenberufe 162 99 161 71 Berufe in Unternehmensfuumlhrung und -organisation 160 99 161 72 Berufe in Finanzdienstleistungen Rechnungswesen 154 89 152

und Steuerberatung 73 Berufe in Recht und Verwaltung 214 115 205 81 Medizinische Gesundheitsberufe 181 107 181 82 Nichtmedizinische Gesundheits- Koumlrperpflege- und Wellshy

nessberufe Medizintechnik 246 161 247

83 Erziehung soziale und hauswirtschaftliche Berufe Theolo- 253 154 254 gie

84 Lehrende und ausbildende Berufe 119 75 117 91 Sprach- literatur- geistes- gesellschafts- 144 93 137

und wirtschaftswissenschaftliche Berufe 92 Werbung Marketing kaufmaumlnnische und redaktionelle

Medienberufe 171 106 166

93 Produktdesign und kunsthandwerkliche Berufe bildende 128 67 130 Kunst Musikinstrumentenbau

94 Darstellende und unterhaltende Berufe 123 66 122

Erwerbspersonen insgesamt 163 105 160

Tabelle 3 (Erwerbspersonen TK nicht standardisierte Rohwerte) Depressionsatlas ǀ 13

Der Anteil von Erwerbspersonen die in einer Taumltigkeitsgruppe von einer Depression betrofshyfen waren variierte zwischen 254 Prozent in der Taumltigkeitsgruppe bdquoErziehung soziale und hauswirtschaftliche Berufe Theologieldquo und 098 Prozent in der Taumltigkeitsgruppe bdquoHochshyund Tiefbauberufeldquo sowie 097 Prozent in der Gruppe bdquo(Innen-)Ausbauberufeldquo Weitere Taumlshytigkeitsgruppen mit verhaumlltnismaumlszligig hoher Beshytroffenenrate sind bdquoNichtmedizinische Geshysundheits- Koumlrperpflege- und Wellnessberushyfe Medizintechnikldquo bdquoSchutz- Sicherheits- und Uumlberwachungsberufeldquo sowie bdquoBerufe in Recht und Verwaltungldquo waumlhrend sich niedrige Beshytroffenenraten auch in den Gruppen bdquoInformashytik- Informations- und Kommunikationstechshynologieberufeldquo bdquoLand- Tier- und Forstwirtshyschaftsberufeldquo und bdquoMechatronik- Energie-und Elektroberufeldquo finden Hinsichtlich der AU-Faumllle und AU-Tage ergibt sich ein aumlhnlishyches Bild

Die Betroffenenraten die sich zu bdquoAngehoumlrishygen der regulaumlren Streitkraumlfteldquo aus der Tabelshyle ablesen lassen basieren auf Daten zu leshydiglich 210 Versicherten und sind vorrangig der Vollstaumlndigkeit halber aufgefuumlhrt Sie sollshyten inhaltlich allenfalls sehr zuruumlckhaltend inshyterpretiert werden

Eine sehr differenzierte Unterscheidung von Beschaumlftigten erlauben fuumlnfstellige Schluumlsselshyangaben gemaumlszlig Klassifikation der Berufe 2010 die insgesamt 1286 Auspraumlgungen umfasst Da eine Darstellung zu allen dieser Gruppen weder sinnvoll noch im Rahmen eishyner Publikation praktikabel waumlre wurden zushynaumlchst diejenigen 100 Berufsgruppen ausgeshywaumlhlt die unter den TK-Versicherten im Jahr 2013 am haumlufigsten vertreten waren Von dieshysen 100 Berufsgruppen werden Ergebnisse zu jeweils den Berufsgruppen dargestellt bei denen die zehn houmlchsten beziehungsweise die zehn niedrigsten Betroffenenraten hinshysichtlich Depressionsdiagnosen im Rahmen von Arbeitsunfaumlhigkeitsmeldungen ermittelt werden konnten

Von den zehn Berufsgruppen die am haumlufigsshyten von Depressionen betroffen waren gehoumlshyren sieben dem Berufsbereich bdquoGesundheit Soziales Lehre und Erziehungldquo an Besonshyders haumlufig vertreten ist darunter die Berufsshyhauptgruppe bdquoMedizinische Gesundheitsberushyfeldquo (81) mit den Taumltigkeitsgruppen 81212 81301 und 81302

Die houmlchsten Betroffenenraten sowie die meisten AU-Faumllle und AU-Tage sind jedoch in der Taumltigkeitsgruppe bdquoBerufe im Dialogmarkeshytingldquo (92122) zu verzeichnen das heiszligt in Beshyrufen mit uumlberwiegender Taumltigkeit fuumlr Call-Center Service- und Kundenhotlines

Die Berufsgruppen die haumlufig unter den TK-Versicherten vertreten sind und welche die geringsten Betroffenenraten in Bezug auf Arshybeitsunfaumlhigkeiten mit einer Diagnose von Depressionen aufweisen sind uumlberwiegend Berufsgruppen die besonders komplexe Taumlshytigkeiten ausuumlben Fuumlnf von den zehn Berufsshygruppen mit niedrigen Betroffenenraten sind dem Berufsbereich bdquoRohstoffgewinnung Proshyduktion und Fertigungldquo (Berufsbereich 2) zushyzuordnen

Nach diesen Auswertungen scheinen Berufsshygruppen mit weniger komplexen Taumltigkeiten ndash vorrangig im gesundheitlichen oder sozialen Bereich ndash deutlich staumlrker von Depressionen betroffen zu sein als eher technisch und akashydemisch orientierte Berufe mit houmlheren Qualishyfikationsanforderungen

14 ǀ Depressionsatlas

-

-

4

6

8

Arbeitsunfaumlhigkeiten mit Depressionen nach Berufen 2013 (fuumlnfstellige KldB) Berufe mit hohen sowie mit geringen Betroffenenraten

Rang Taumltigkeitsgruppen KldB 2010 fuumlnfstellig AU Faumllle je 100 VJ

AU Tageje 100 VJ

Betr []

1 92122 Berufe im Dialogmarketing - fachlich ausgerichtete Taumltigkeiten

415 277 368

2 82102 Berufe in der Altenpflege (ohne Spezialisierung) shyfachlich ausgerichtete Taumltigkeiten

327 247 345

3 82101 Berufe in der Altenpflege (ohne Spezialisierung) shyHelfer-Anlerntaumltigkeiten

309 215 320

83112 Berufe in der Kinderbetreuung und -erziehung - fach- 274 162 274 lich ausgerichtete Taumltigkeiten

5 81301 Berufe in der Gesundheits- und Krankenpflege (ohne Spezialisierung) - Helfer-Anlerntaumltigkeiten

272 188 260

73202 Berufe in der oumlffentlichen Verwaltung (ohne Speziali- 261 141 249 sierung) - fachlich ausgerichtete Taumltigkeiten

7 83124 Berufe in der Sozialarbeit und Sozialpaumldagogik - hoch komplexe Taumltigkeiten

244 160 246

81302 Berufe in der Gesundheits- und Krankenpflege (ohne 246 151 246 Spezialisierung) - fachlich ausgerichtete Taumltigkeiten

9 53112 Berufe im Objekt- Werte- und Personenschutz - fachshylich ausgerichtete Taumltigkeiten

246 143 238

10 81212 Medizinisch-technische Berufe im Laboratorium - 241 109 230 fachlich ausgerichtete Taumltigkeiten

hellip hellip hellip

91 71324 Berufe in der Unternehmensberatung ndash 091 46 087 hoch komplexe Taumltigkeiten

92 27304 Berufe in der technischen Produktionsplanung und shysteuerung - hoch komplexe Taumltigkeiten

084 43 084

93 26304 Berufe in der Elektrotechnik (ohne Spezialisierung) - 082 57 079 hoch komplexe Taumltigkeiten

94 25104 Berufe in der Maschinenbau- und Betriebstechnik (ohne Spezialisierung) - hoch komplexe Taumltigkeiten

080 42 079

95 71104 Geschaumlftsfuumlhrerinnen und Vorstaumlnde ndash 066 68 077 hoch komplexe Taumltigkeiten

96 27103 Berufe in der technischen Forschung und Entwicklung (ohne Spezialisierung) - komplexe Spezialistentaumltigk

080 44 075

97 27104 Berufe in der technischen Forschung und Entwicklung 073 38 072 (ohne Spezialisierung) - hoch komplexe Taumltigkeiten

98 81404 AumlrzteAumlrztinnen (ohne Spezialisierung) - hoch komshyplexe Taumltigkeiten

074 43 072

99 43414 Berufe in der Softwareentwicklung - hoch komplexe 072 44 068 Taumltigkeiten

100 84304 Berufe in der Hochschullehre und -forschung - hoch komplexe Taumltigkeiten

058 29 055

Erwerbspersonen insgesamt 163 105 160

Tabelle 4 (Erwerbspersonen TK nicht standardisierte Rohwerte)

Depressionsatlas ǀ 15

-

-

Arbeitsunfaumlhigkeit nach Schulabschluss Betroffenenraten in Zusammenhang mit Deshypressionen mit zunehmender Schulbildung

Im Jahr 2013 wurden pro 100 Versicherungs- zuruumlckgehen Aumlhnliches gilt auch fuumlr die AUshyjahre 163 AU-Faumllle und 104 AU-Tage mit ei- Tage bei einer Diagnose von Depressionen ner Diagnose von Depressionen bei Erwerbs- wobei hier die Anzahl der Tage in der Gruppe personen der TK ermittelt Die Betroffenenra- der Erwerbspersonen ohne Schulabschluss te lag bei den TK-versicherten Erwerbsperso- etwas niedriger liegt als bei den Erwerbspershynen bei 159Prozent sonen mit Haupt- beziehungsweise Volksshy

schulabschluss und erst mit steigendem Bei Darstellung der Kennzahlen nach Schul- Schulabschluss wieder absinkt abschluss wird deutlich dass AU-Faumllle und

Arbeitsunfaumlhigkeit mit Depressionen nach Schulabschluss 2013

Schulabschluss AU Faumllle je 100 VJ

AU Tageje 100 VJ

Betroffene [Rate in ]

Haupt-Volksschulabschluss 194 115 190 Mittlere Reife oder gleichwertiger Abshyschluss

178 103 174

AbiturFachabitur 128 73 125 Abschluss unbekannt 168 105 168

Gesamt 163 104 159

Tabelle 5 (Erwerbspersonen TK 2013 standardisiert)

Arbeitsunfaumlhigkeit nach Ausbildung

Auch mit steigendem beruflichem Ausbil- Depressionen sind demnach keinesfalls nur dungsabschluss gehen sowohl die AU-Tage Erkrankungen der houmlheren Bildungsschichshyund AU-Faumllle mit einer Diagnose von Depresshy ten sondern kommen stattdessen sogar haumlushysionen als auch die Betroffenenraten zuruumlck figer bei Erwerbspersonen mit niedrigerem Schul- oder Ausbildungsabschluss vor

Arbeitsunfaumlhigkeiten mit Depressionen nach Ausbildung 2013

Ohne beruflichen Ausbildungsabschluss

Abschluss einer anerkannten Berufsausbildung

Meister-Techniker- oder gleichwertiger Fachschulabschluss

Bachelor

DiplomMagisterMasterStaatsexamen

Promotion

Abschluss unbekannt

113

104

83

78

63

36

104

207

176

151

128

111

067

153

AU-Tage je 100 VJ

AU-Faumllle je 100 VJ

16 ǀ Depressionsatlas

Abbildung 5 (Erwerbspersonen TK 2013 standardisiert unterschiedliche Achsendarstellung fuumlr Fall- beziehungsweise Tagesangaben)

- -

- -

-

-

Arbeitsunfaumlhigkeit nach Leitungsfunktion

Neben der Schul- und Berufsausbildung hat auch die derzeitige Stellung im Beruf Einfluss auf das Arbeitsunfaumlhigkeitsgeschehen

In der vierten Stelle der Klassifikation der Beshyrufe 2010 ist festgehalten ob die berufliche Taumltigkeit eine Aufsichts- oder Leitungsposition umfasst Bei Auswertung der Arbeitsunfaumlhigshykeitsdaten im Hinblick auf dieses Merkmal wird deutlich dass Erwerbspersonen in Fuumlhshyrungs- oder Leitungspositionen diagnoseunshyabhaumlngig etwas seltener von Arbeitsunfaumlhigshykeiten betroffen sind als Erwerbspersonen ohne Fuumlhrungs- oder Leitungsposition Nicht nur die Betroffenenraten sind mit 478 Prozent gegenuumlber 54 Prozent geringer sondern es wurden auch weniger AU-Faumllle und -Tage bei Personen in Fuumlhrungs- oder Leitungspositioshynen dokumentiert

Grundsaumltzlich trifft diese Aussage auch auf Erkrankungen mit Depressionen im Sinne der ICD-Diagnosen F32 und F33 zu

Bei gleichartigen Auswertungen zur ICD-Diagnose Z73 die im Falle eines sogenannshyten bdquoBurnoutsldquo kodiert werden kann faumlllt auf dass Fuumlhrungskraumlfte von dieser Diagnose nashyhezu genauso oft betroffen sind wie Erwerbsshypersonen ohne Fuumlhrungsposition Die durchshyschnittliche Anzahl der AU-Tage bei Fuumlhshyrungskraumlften liegt sogar etwas houmlher als bei Erwerbspersonen ohne Personalverantworshytung

Kosten von Arbeitsunfaumlhigkeit mit Deshypressionen

In Anlehnung an Berechnungen der Bundesshyanstalt fuumlr Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin (BAuA) zu volkswirtschaftlichen Kosten durch Arbeitsunfaumlhigkeit5 soll an dieser Stelle eine grobe Einschaumltzung der Kosten die aufgrund von Arbeitsunfaumlhigkeiten mit Depressionen im Sinne der ICD-Diagnosen F32 und F33 entshystehen vorgenommen werden Dabei wird in diesem Kontext zunaumlchst nur auf sogenannte Produktionsausfallkosten eingegangen

Eine Grundlage fuumlr die Berechnungen bilden die im Rahmen der volkswirtschaftlichen Geshysamtrechnung vom Statistischen Bundesamt veroumlffentlichten Zahlen zu durchschnittlichen monatlichen Arbeitnehmerentgelten in einzelshynen Kalenderjahren6 (im Sinne von Bruttoloumlhshynen und -gehaumlltern zuzuumlglich der Sozialversishycherungsbeitraumlge der Arbeitgeber) Aus dieshysen monatlichen Entgelten die nach Angaben des Statistischen Bundesamtes 2000 bis 2013 von 2601 Euro auf 3151 Euro stiegen wurden zunaumlchst durchschnittliche kalendershytaumlgig faumlllige Entgelte (zwischen 8551 Euro und 10359 Euro) ermittelt die anschlieszligend zur Bewertung von Kosten fuumlr einzelne Fehlshytage herangezogen wurden

Wie bereits zuvor erlaumlutert und auch der Abshybildung 6 zu entnehmen stieg die Zahl der AU-Tage mit Diagnosen von Depressionen vom Jahr 2000 bis zum Jahr 2012 unterbroshychen von einem leichten Ruumlckgang im Jahr 2006 an Entsprechend nahmen auch die Kosten im Zusammenhang mit Depressionen im gleichen Zeitraum zu Dabei summieren sich die Effekte der zunehmenden Fehlzeiten

Arbeitsunfaumlhigkeit mit Depressionen nach Stellung im Berufsleben 2013

ICD 10 Code ICD 10 Diagnose Leitungsfunktion AU Faumllle je 100 VJ

AU Tageje 100 VJ

Betroffene [Rate in ]

A00-Z99 alle Diagnosen Aufsichtskraft ndash nein Aufsichtskraft - ja

11848 9230

1452 1143

5405 4781

F32 F33 Depressionen Aufsichtskraft ndash nein Aufsichtskraft - ja

159 127

93 85

156 131

Z73 Probleme mit Bezug auf Schwierigkeiten bei der Lebensbewaumlltigung

Aufsichtskraft ndash nein Aufsichtskraft - ja

027 026

10 12

027 026

Tabelle 6 (Erwerbspersonen TK 2013 standardisiert)

5 Bundesanstalt fuumlr Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin (2014) Volkswirtschaftliche Kosten durch Arbeitsunfaumlshyhigkeit 2012 URL httpwwwbauadedeInformationenshyfuer-die-PraxisStatistikenArbeitsunfaehigkeit Kostenhtml

6 Statistisches Bundesamt Volkswirtschaftliche Gesamtshyrechnungen Fachserie 18 Reihe 15 URL httpswwwdestatisdeDEPublikationenThematischVo lkswirtschaftlicheGesamtrechnungshyenInlandsproduktInlandsproduktsberechnungLangeRei henhtml

Depressionsatlas ǀ 17

Kosten

Veranschlagt man pro Fehltag 2013 durchshy

schnittliche Arbeitshynehmerentgelte in Houmlshy

he von 10359 Euro ergeben sich nach Hochrechnung von

TK-Ergebnissen auf alshyle Arbeitnehmer in

Deutschland fuumlr 2013 Produktionsausfallkosshy

ten aufgrund von Deshypressionen in Houmlhe

von rund 4 Milliarden Euro

mit Diagnosen von Depressionen und des Anstiegs der durchschnittlichen Arbeitnehshymerentgelte

Der leichte Ruumlckgang der Fehlzeiten mit Deshypressionen von 2012 nach 2013 wird im Hinshyblick auf die Arbeitgeberkosten durch den Anstieg des durchschnittlichen Arbeitnehmershyentgeltes aufgehoben

Pro 100 Erwerbspersonen beliefen sich die hier uumlberschlaumlgig ermittelten Kosten fuumlr Arshybeitsausfaumllle aufgrund von Depressionen im Jahr 2013 auf 10756 Euro was durchschnittshylichen Kosten von knapp 108 Euro je Ershywerbsperson und Jahr entspricht Hochgeshyrechnet auf die 378 Millionen Arbeitnehmer in Deutschland ergeben sich damit fuumlr 2013 Kosten von 407 Milliarden Euro

Noch deutlich houmlhere Kosten wuumlrden resultieshyren sofern man fuumlr jeden erfassten Fehltag als Ausfall die vom Statistischen Bundesamt fuumlr 2013 ausgewiesene durchschnittliche Bruttowertschoumlpfung je Erwerbstaumltigen in Houmlshyhe von 180 Euro je Kalendertag (bezieshyhungsweise 66448 Euro pro Jahr) ansetzt undoder die hier gefundenen Ausfaumllle nicht nur auf Arbeitnehmer sondern gleichartig auf alle Erwerbstaumltigen (inklusive Selbststaumlndishygen) hochrechnet

Weitgehend zwangslaumlufig wird bei den hier dargelegten Hochrechnungen davon ausgeshygangen dass die jetzt bei TK-versicherten Erwerbspersonen festgestellten Fehlzeiten in vergleichbarem Umfang auch bei anderen Arshybeitnehmern oder Erwerbstaumltigen in Deutschshyland anfallen Aufgrund der Vielzahl von Beshyschaumlftigten aus technischen Berufen mit einer Mitgliedschaft in der TK die in der Regel unshyterdurchschnittliche Fehlzeiten mit der Diagshynose von Depressionen aufweisen duumlrften die realen Fehlzeiten mit Depressionen in Deutschland auf der Basis von TK-Daten tenshydenziell eher unterschaumltzt werden

Grundsaumltzlich nicht beruumlcksichtigt wurden zushydem insbesondere Einschraumlnkungen der Proshyduktivitaumlt durch Depressionen die auch ohne eine (gemeldete) Abwesenheit der betroffeshynen Mitarbeiter am Arbeitsplatz resultieren koumlnnen

Kosten von Arbeitsunfaumlhigkeiten mit Depressionen 2000 bis 2013

AU-T

age

je 1

00 V

J

140

120

100

80

60

40

20

0

10756 10705 AU-Tage 9944

Arbeitnehmerentgelt 9435

7849

6521 6432 6845 6069 6211 5918

5580 5465 5269

2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 2008 2009 2010 2011 2012 2013

Jahr

12000

10000

8000

6000

4000

2000

0

Arbeitnehmerentgelt je 100 VJ [euro]

18 ǀ Depressionsatlas

Abbildung 6 (Erwerbspersonen TK 2013 standardisiert)

Arbeitsunfaumlhigkeit mit weiteren Diagnosen

Neben Depressionen gehen weitere psychishysche Erkrankungen mit einer aumlhnlichen Ershyschoumlpfungssymptomatik einher So zeigen zum Beispiel Personen mit einem sogenannshyten bdquoBurnout-Syndromldquo oder einer Neurastheshynie unter Umstaumlnden aumlhnliche Symptome wie Personen mit einer Depression im Sinne der ICD-Diagnosen F32 und F33

In allen Faumlllen fuumlhlt sich der Patient uumlbermaumlshyszligig belastet und ist nicht mehr oder nur einshygeschraumlnkt in der Lage seinen beruflichen und privaten Verpflichtungen nachzukommen

Diagnose Burnout-Syndrom

Haumlufig diskutiert wird im Zusammenhang miteiner beruflichen Uumlberlastung insbesondere das Burnout-Syndrom ndash das bdquoAusgebranntshyseinldquo Hiermit ist das Ergebnis einer anhaltenshyden Uumlberlastungssituation im beruflichen oder privaten Umfeld gemeint die schlieszliglich in eishyne andauernde Erschoumlpfung muumlndet Im schlimmsten Fall kann es zu einem voumllligen psychischen Zusammenbruch kommen

Das Burnout-Syndrom wird aus fachaumlrztlicher Sicht zumeist nicht als psychische Krankheit verstanden Eher werden die mit dem Burnshyout-Syndrom verbundenen Umstaumlnde als Rishysikofaktoren fuumlr die Entwicklung psychischer Erkrankungen im engeren Sinne betrachtet

Fuumlr die mit dem Burnout-Syndrom einhergeshyhenden Beschwerden ist innerhalb der ICD-Klassifikation der Code Z73 bdquoProbleme mit Bezug auf Schwierigkeiten bei der Lebensshybewaumlltigungldquo aus dem ICD-Kapitel XXI bdquoFakshytoren die den Gesundheitszustand beeinflusshysenldquo (Z00ndashZ99) vorgesehen

Das Burnout-Syndrom im Sinne der ICD-Diagnose Z73 spielt im AU-Geschehen mit durchschnittlich lediglich zehn AU-Tagen je 100 Versicherungsjahre und einer Betroffeshynenrate von 027 Prozent eine sehr untergeshyordnete Rolle Auf diesem sehr niedrigen Nishyveau uumlbertraf der relative Anstieg der Fehlzeishyten unter dieser Diagnose seit 2000 allerdings die bereits zuvor beschriebene Zunahme der Fehlzeiten mit Depressionen im selben Zeitshyraum noch erheblich

Waumlhrend im Jahr 2013 gut zehn AU-Tage pro 100 Versicherungsjahre auf diese Diagnose entfielen war es im Jahr 2000 noch nicht einmal ein AU-Tag pro 100 Versicherungsjahshyre Dabei ist es seit dem Jahr 2011 in dem die AU-Tage unter der Diagnose Z73 mit rund 13 Tagen pro 100 Versicherungsjahre den bislang houmlchsten Wert erreicht hatten sogar wieder zu einem leichten Ruumlckgang der

dokumentierten Fehlzeiten mit dieser Diagnoshyse gekommen

Alters- und geschlechtsspezifische Werte zeishygen eine aumlhnliche Verteilung wie bei Depresshysionen im Sinne der ICD-Diagnosen F32 und F33 So sind Frauen in allen Altersgruppen deutlich staumlrker betroffen als Maumlnner Bei beishyden Geschlechtern steigen die Betroffenheitsshyraten bis zur Altersgruppe der 55- bis 59shyJaumlhrigen stetig an Erst die 60- bis 64shyJaumlhrigen sind wieder etwas weniger betroffen Dabei ist der prozentuale Anstieg bei Maumlnshynern aufgrund des niedrigeren Ausgangsnishyveaus noch deutlicher Hier steigen die Beshytroffenenraten von 0098 auf 0232Prozent an was einer Zunahme um 137 Prozent beshyziehungsweise den Faktor 24 gleichkommt Bei Frauen ist von der juumlngsten zur zweitshyhoumlchsten Altersgruppe ein altersabhaumlngiger Anstieg der Betroffenenraten um 131 Prozent auszumachen

Die Arbeitsunfaumlhigkeitstage nehmen geshyschlechtsunabhaumlngig mit steigendem Alter zu Fuumlr Maumlnner und Frauen ist dabei ein aumlhnlishycher Anstieg zu beobachten Die Zunahme der dokumentierten AU-Tage betraumlgt 14 Tage bei den Maumlnnern und 15 Tage bei den Fraushyen wobei der Wert in der untersten Altersshygruppe der 15- bis 19-jaumlhrigen Maumlnner einen Tag und bei Frauen vier Tage betraumlgt

Neurasthenie

Die ICD-Diagnose Neurasthenie (F48) beshyschreibt ebenfalls eine anhaltende Erschoumlpshyfung oder Ermuumldung Staumlrker als beim Burnshyout-Syndrom stehen jedoch innere Ursachen im Vordergrund auch kann eine Unterfordeshyrung im Sinne von monotonen Anforderungen Ursache der Erkrankung sein Historisch war diese Diagnose besonders Anfang des 20 Jahrhunderts mit einsetzender Industrialisieshyrung von erheblicher Bedeutung wurde aber in juumlngerer Zeit besonders in Faumlllen von starshyker beruflicher Uumlberlastung teilweise durch die Diagnose des Burnout-Syndroms ersetzt

Dennoch ist festzustellen dass die ICD-Diagnose bdquoNeurasthenieldquo (F48) in den vershygangenen Jahren immer haumlufiger gestellt wird So betrug die Betroffenenrate im Jahr 2000 034 Prozent und stieg bis zum Jahr 2013 auf 085 Prozent an Waumlhrend im Jahr 2000 durchschnittlich noch knapp zehn AU-Tage pro 100 Versicherungsjahre mit dieser Diagnose dokumentiert wurden waren es im Jahr 2013 schon mehr als 22 Tage Im Vershygleich zu Depressionen mit durchschnittlich 103 AU-Tagen pro 100 Versicherungsjahre im Jahr 2013 hat diese Erkrankung aber eine eher geringere Bedeutung

Burnout-Syndrom

Das Burnout-Syndrom wird von Fachaumlrzten zumeist nicht als eishygenstaumlndiges Krankshyheitsbild angesehen entsprechend kann es in der ICD 10 lediglich mit dem Schluumlssel Z73 aus dem Kapitel XXI bdquoFaktoren die den Geshysundheitszustand beshyeinflussenldquo kodiert werden Trotz erheblishycher Zunahmen bis 2011 spielten Arbeitsshyunfaumlhigkeiten mit Anshygabe des Codes Z73 auch 2013 eine eher untergeordnete Rolle

Depressionsatlas ǀ 19

Relative Veraumlnderungen von Fehlzeiten mit Erschoumlpfungsdiagnosen 2000 bis 2013

Rel

ativ

e Ve

raumlnd

erun

g(W

ert i

m Ja

hr 2

000

= 10

0)

1600

1400

1200

1000

800

600

400

200

0

AU-Tage Z73 AU-Tage F48 AU-Tage F32 F33 AU-Tage A00-Z99

2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 2008 2009 2010 2011 2012 2013

Jahr

Abbildung 7 (Erwerbspersonen TK 2013 standardisiert)

Arbeitsunfaumlhigkeiten mit Diagnose Z73 nach Geschlecht und Alter 2013

05 19 20Betr Frauen

18 Betr Maumlnner 17

04

4

5

7

9

11

14 15

1 2

3 4

7

10 9 11

13

15

0

5

10

15

AU-Tage Frauen

AU-Tage Maumlnner

Betro

ffene

03

AU-Tage je 100 VJ

02

01

00 15-19 20-24 25-29 30-34 35-39 40-44 45-49 50-54 55-59 60-64

Altersgruppe

Abbildung 8 (Erwerbspersonen TK 2013)

20 ǀ Depressionsatlas

-

Verordnung vonAntidepressiva Antidepressiva sind Arzneimittel die vorranshygig aber nicht ausschlieszliglich zur Behandlung von Depressionen eingesetzt werden Ausshywertungen zu Verordnungen von Antidepresshysiva koumlnnen in erster Linie Informationen zur Einschaumltzung von Haumlufigkeit und Umfang der medikamentoumlsen Therapie von Depressionen liefern Durch das verhaumlltnismaumlszligig spezifische Anwendungsspektrum von Antidepressiva ndash namentlich die vorrangige Verordnung bei Depressionen ndash kann mit gewissen Einshyschraumlnkungen aus den Ergebnissen zu Vershyordnungen auch auf das Vorliegen von psyshychischen Problemen im Sinne von Depressioshynen geschlossen werden

Im Zusammenhang mit den vorausgehend dargestellten Auswertungen zu Arbeitsunfaumlshyhigkeiten ist dies insofern von Interesse als dass keinesfalls davon auszugehen ist dass jede Erwerbsperson mit Depressionen auch mit der expliziten Nennung einer entspreshychenden Diagnose arbeitsunfaumlhig gemeldet

wird und dann in den Daten zu Arbeitsunfaumlshyhigkeiten identifiziert werden kann Ein Teil der von (leichteren) Depressionen betroffenen Erwerbspersonen duumlrfte innerhalb von uumlblishycherweise betrachteten Jahreszeitraumlumen uumlberhaupt nicht arbeitsunfaumlhig gemeldet sein bei einem anderen Teil duumlrfte die Meldung unshyter einer anderen eventuell weniger stigmatishysierenden Diagnose erfolgen In beiden Faumlllen koumlnnten Informationen zu gegebenenfalls verabreichten Antidepressiva die einzigen Hinweise auf gesundheitliche Probleme im Sinne von Depressionen sein

Tabelle 7 liefert detaillierte Informationen zur Verordnung von Antidepressiva bei Erwerbsshypersonen im Jahr 2013 Zur besseren Einordshynung dieser Verordnungen in das Gesamtshyarzneimittelverordnungsgeschehen werden auch Kennzahlen zu uumlbergeordneten Arzneishymittelgruppen auf unterschiedlichen Ebenen des ATC-Klassifikationssystems genannt

Verordnung von Antidepressiva sowie von weiteren Arzneimitteln 2013

Maumlnner Frauen Gesamt

ATC Code

Wirkstoff DDD

pro Jahr

Betr []

DDD pro

Betr

DDD pro

Jahr

Betr []

DDD pro

Betr

DDD pro

Jahr

Betr []

DDD pro

Betr

A-V Alle Wirkstoffe 23278 6629 35115 22601 7768 29094 22966 7154 32103 N Nervensystem 1678 1395 12028 2415 2034 11872 2017 1689 11942

N05 N06

Psychopharmaka 1191 565 21098 1837 958 19174 1489 746 19959

N06A Antidepressiva 978 438 22353 1623 784 20700 1275 597 21353 N06AA04 Clomipramin 005 004 13773 007 005 13193 006 004 13457 N06AA05 Opipramol 054 073 7360 100 147 6817 075 107 7018 N06AA06 Trimipramin 014 030 4739 024 059 4035 019 043 4297 N06AA09 Amitriptylin 037 043 8527 069 095 7186 051 067 7649 N06AA12 Doxepin 020 029 6940 023 041 5586 021 034 6196 N06AA21 Maprotilin 001 001 10167 001 001 10573 001 001 10381 N06AB03 Fluoxetin 047 017 26798 129 048 26866 084 031 26846 N06AB04 Citalopram 256 113 22704 426 194 21897 334 150 22224 N06AB05 Paroxetin 050 019 26680 066 027 24305 057 023 25371 N06AB06 Sertralin 080 026 31177 143 047 30479 109 035 30750 N06AB10 Escitalopram 050 020 25237 084 035 23886 065 027 24420 N06AP01 Johanniskraut 031 018 17632 079 047 16809 053 031 17061 N06AP51 Johanniskraut

Kombinationen 000 000 1026 000 000 1643 000 000 1532

N06AX11 Mirtazapin 093 075 12327 088 095 9280 091 084 10746 N06AX16 Venlafaxin 143 050 28820 229 083 27773 183 065 28205 N06AX21 Duloxetin 027 014 18849 056 030 18764 040 021 18794 Substanz kann seit Wegfall der Erstattung von Verordnungen rezeptfrei erhaumlltlicher Arzneimittel seit 2004 nur in Ausnahmefaumlllen zu Lasten einer geshy

setzlichen Krankenkasse abgerechnet werden

Tabelle 7 (Erwerbspersonen TK 2013 standardisiert Angaben bezogen auf Personen mit Versicherung am 1 Januar des Jahres)

Depressionsatlas ǀ 21

Antidepressiva

6 Prozent aller Ershywerbspersonen erhielshy

ten 2013 mindestens eine Antidepressiva-

Verordnung Je Ershywerbsperson wurden innerhalb des Jahres

durchschnittlich 1275 Tagesdosen verordshy

net

Die 6 Prozent beshytroffenen Erwerbspershysonen erhielten damit innerhalb des Jahres

durchschnittlich jeweils 214 Tagesdosen

Aufgefuumlhrt wird zum einen die Zahl der durchshyschnittlich je Erwerbsperson jaumlhrlich verordneshyten bdquoDefined Daily Dosesldquo (DDD) Eine defishynierte Tagesdosis bezeichnet dabei die nach pharmakologischen Kriterien festgelegte Subshystanzmenge die zur Behandlung einer Pershyson mit einem Praumlparat unter uumlblichen Umshystaumlnden fuumlr einen Zeitraum von einem Tag ausreicht ndash fuumlr die durchgaumlngige Behandlung einer Person uumlber ein Jahr waumlren also beishyspielsweise 365 DDD erforderlich

Neben definierten Tagesdosen werden zum anderen auch die Raten der von den genannshyten Arzneiverordnungen innerhalb eines Jahshyres betroffenen Erwerbspersonen (in Prozent) sowie die durchschnittliche Anzahl der vershyordneten Tagesdosen bezogen ausschlieszliglich auf diese Betroffenen ausgewiesen

Im Jahr 2013 wurden uumlber alle ATC-Gruppen je Erwerbsperson insgesamt im Mittel rund 230 definierte Tagesdosen verordnet

Antidepressiva finden sich in der Wirkstoffshygruppe N bdquoNervensystemldquo der ATC-Klassifikashytion Mit 202 DDD pro Jahr betraumlgt der Anteil der definierten Tagesdosen dieser Arzneimitshytelgruppe an den verordneten Tagesdosen alshyler Wirkstoffe geschlechtsuumlbergreifend knapp 9Prozent

Die mengenmaumlszligig relevantesten Arzneimitshytelgruppen die zur Behandlung von Erkranshykungen des Nervensystems eingesetzt wershyden sind Psycholeptika (N05) sowie Psychoshyanaleptika (N06) Die beiden Gruppen umfasshysen gemeinsam genau diejenigen Medikashymente die typischerweise als Psychopharshymaka bezeichnet werden Ihnen sind mit 149 DDD pro Jahr rund 74 Prozent der verordneshyten Tagesdosen aller Arzneiverordnungen zur Behandlung des Nervensystems zuzuordnen

Im Zusammenhang mit dem Thema bdquoDepresshysionldquo interessieren besonders die Arzneimitshytel die typischerweise bei der medikamentoumlshysen Therapie von Depressionen eingesetzt werden ndash die Gruppe der bdquoAntidepressivaldquo (N06A)

Im Jahr 2013 hatten Antidepressiva mit einem Verordnungsvolumen von durchschnittlich knapp 13 Tagesdosen je Person einen Anteil von etwa 6 Prozent an allen verordneten Tashygesdosen bei Erwerbspersonen Von der Verordnung (mindestens) eines Antidepressishyvums waren 2013 knapp 6 Prozent der Ershywerbspersonen betroffen Betroffene erhielten dabei innerhalb des Jahres durchschnittlich rund 214 Tagesdosen an Antidepressiva also eine Arzneimittelmenge die in gewoumlhnlicher Dosierung fuumlr die Behandlung uumlber mehr als die Haumllfte eines Jahres ausreichen wuumlrde Anshytidepressiva duumlrften demnach regelmaumlszligig

uumlber laumlngere Zeitraumlume von mehreren Monashyten verordnet werden7

Wirkstoffbezogene Auswertungen und damit Auswertungen zu maximal differenzierten sieshybenstelligen ATC-Codes zeigt Abbildung 12 zu denjenigen Arzneimitteln aus der Gruppe der Antidepressiva die entweder im aktuellen Auswertungsjahr 2013 oder zu Beginn des Auswertungszeitraums im Jahr 2000 die vershyordnungsrelevantesten Einzelsubstanzen waren

Der Wirkstoff mit dem houmlchsten Verordnungsshyvolumen bei Maumlnnern und Frauen war im Jahr 2013 Citalopram (Handelsname zum Beispiel Citalopram durareg Citalopram ALreg ATC-Code N06AB04) Allein auf diesen einen Wirkstoff entfiel ein Anteil von 26 Prozent der verordneshyten Tagesdosen der Antidepressiva Weitere Wirkstoffe mit einem hohen Anteil an den An-tidepressiva-Verordnungen sind die Wirkstoffe Venlafaxin (Handelsname zum Beispiel Venlafaxin Heumannreg Venlafaxin AAAreg) Sertralin (Handelsname zum Beispiel Sertrashylin BASICSreg Sertralin Aurobindoreg) Mirtazapin (Handelsname zum Beispiel Mirtazapin Heumannreg Mirtazapin STADAreg) und Fluoxetin (Handelsname zum Beispiel Fluoxetin HEXALreg Fluoxetin betareg)

Die Verordnungsraten bei Frauen sind hinshysichtlich der meisten Wirkstoffe merklich houmlshyher als bei Maumlnnern Betroffene Frauen erhalshyten dabei von den uumlberwiegend verordneten Wirkstoffen allerdings im Verordnungsfall durchschnittlich eine etwas geringere Zahl an definierten Tagesdosen als Maumlnner Dies koumlnnte sowohl durch eine kuumlrzere Behandshylungsdauer als auch durch eine durchschnittshylich geringere Dosierung der Wirkstoffe bei Frauen im Vergleich zu Maumlnnern bedingt sein

Verordnung nach Alter und Geschlecht

Die vorangehenden Tabellen zeigen bereits dass die Verordnung von Arzneimitteln in Abshyhaumlngigkeit vom Geschlecht variiert Im Weiteshyren wird den alters- und geschlechtsabhaumlngishygen Unterschieden besonders im Hinblick auf die Verordnung von Antidepressiva nachgeshygangen

Im Jahr 2013 erhielten 44Prozent der Maumlnner und 78 Prozent der Frauen Antidepressiva

7 Genauere Aussagen zu medikamentoumlsen Behandlungsshyepisoden waumlren erst nach Auswertungen zu Betroffenen uumlber laumlngere Beobachtungszeitraumlume moumlglich auf die im Rahmen der vorliegenden eher allgemeinen Bearbeitung des Themas Depressionen verzichtet wurde

22 ǀ Depressionsatlas

-

Wirkstoffuumlbergreifend wurden Maumlnnern dabei im Jahr 2013 knapp zehn definierte Tagesdoshysen Antidepressiva verordnet waumlhrend Frauen gut 16 Tagesdosen Antidepressiva erhielten Frauen waren damit 18 Mal haumlufiger als Maumlnner von den Verordnungen betroffen und bekamen 66Prozent mehr Tagesdosen an Antidepressiva als Maumlnner

Abbildung 9 zum Verordnungsvolumen von Antidepressiva zeigt vergleichbare Geshyschlechtsunterschiede fuumlr alle Altersgruppen wobei relative Unterschiede in den juumlngeren

Altersgruppen mit dem geringsten Verordshynungsvolumen am staumlrksten ausgepraumlgt sind

Geschlechtsunabhaumlngig steigt das Verordshynungsvolumen von Antidepressiva altersabshyhaumlngig stetig an

Der groumlszligte Wert wird in der Altersgruppe der 55- bis 59-Jaumlhrigen erreicht In der houmlchsten Altersgruppe der 60- bis 64-Jaumlhrigen findet sich dann wieder ein leichter Ruumlckgang Fuumlr Frauen ist von der niedrigsten bis zur zweitshyhoumlchsten Altersgruppe ein etwa achtfacher

Verordnungsvolumen Antidepressiva nach Geschlecht und Alter 2013

DDD

pro

Vers

iche

rung

sJah

r

25

20

15

Frauen

Maumlnner 10

5

0

Altersgruppe

15-19 20-24 25-29 30-34 35-39 40-44 45-49 50-54 55-59 60-64

Abbildung 9 (Erwerbspersonen TK 2013)

Antidepressiva Verordnung nach Geschlecht und Alter 2013

116

162

197 212 219 216 210 210 208

197

116

168

209 229 231 229 227 232 229

209

0

50

100

150

200

250

300

0

2

4

6

8

10

12

14

15-19 20-24 25-29 30-34 35-39 40-44 45-49 50-54 55-59 60-64

DDD pro Betroffenem

Betro

ffene

Betr Frauen Betr Maumlnner DDD Frauen DDD Maumlnner

Altersgruppe

Abbildung 10 (Erwerbspersonen TK 2013)

Depressionsatlas ǀ 23

-

Verordnungstrend

Von 2000 bis 2013 ist der Anteil der mit Antishydepressiva behandelshyten Erwerbspersonen von 41 auf 6 Prozent

gestiegen zugleich hat sich die bei Betroffeshynen durchschnittlich

verordnete Menge an Tagesdosen von 106 auf 214 DDD in etwa

verdoppelt

Die Zahl der verordneshyten Tagesdosen ist

damit um den Faktor 274 gestiegen und hat

sich nahezu verdreishyfacht

Anstieg des Verordnungsvolumens (von 33 auf 263 DDD) zu verzeichnen waumlhrend der relative Anstieg der Werte bei Maumlnnern aufshygrund des niedrigen Ausgangswertes von 12 Tagesdosen in der juumlngsten Altersgruppe auf 16 Tagesdosen in der zweithoumlchsten Altersshygruppe sogar noch staumlrker ist

Die in Abbildung 10 dargestellte Betroffenen-rate beschreibt den prozentualen Anteil der Versicherten die mindestens eine Arzneivershyordnung dieser Wirkstoffgruppe erhalten hashyben Aumlhnlich wie die Anzahl der Tagesdosen pro Versicherungsjahr steigen die Betroffeshynenraten bei beiden Geschlechtern bis zum Alter von 55 bis 59 Jahren an und sinken erst in der houmlchsten Altersgruppe der uumlber 60shyJaumlhrigen wieder leicht ab Die Betroffenenrashyten sind bei Frauen nahezu aller Altersgrupshypen fast doppelt so hoch wie bei Maumlnnern

Wie in vorangehenden Auswertungen bereits festgestellt erhalten betroffene Maumlnner alshytersuumlbergreifend mehr definierte Tagesdosen Antidepressiva als Frauen Juumlngeren beshytroffenen Maumlnnern und Frauen werden wenishyger Tagesdosen als Aumllteren verordnet was auf kuumlrzere Behandlungszeitraumlume mit Antishydepressiva hindeuten koumlnnte So wuumlrde die durchschnittlich in der juumlngsten Altersgruppe verordnete Anzahl Tagesdosen nur fuumlr eine weniger als vier Monate dauernde Behandshylung mit Antidepressiva ausreichen waumlhrend die Tagesdosen in den houmlheren Altersgrupshypen eine durchgaumlngige Behandlung von mehr als sieben Monaten ermoumlglichen wuumlrden

Verordnungen im Zeitverlauf

Waumlhrend bei vorangehenden Auswertungen Arzneiverordnungen im Jahr 2013 im Mittelshypunkt standen wird im Folgenden die Entshywicklung der Verordnung von Antidepressiva in den Jahren 2000 bis 2013 betrachtet

Der Anteil der Erwerbspersonen die Antideshypressiva erhalten haben ist im Jahr 2013 merklich houmlher als im Jahr 2000 Nach vershyhaumlltnismaumlszligig geringen Werten in den Jahren 2004 bis 2006 sind die Betroffenenraten geshyschlechtsuumlbergreifend von 411 Prozent im Jahr 2006 auf 597 Prozent im Jahr 2013 konshytinuierlich angestiegen Im Jahr 2013 erhielt damit etwa jede 17 Erwerbsperson Antideshypressiva Der Anstieg betraf Maumlnner und Frauen in aumlhnlichem Maszlige

Zugleich ist die Zahl der definierten Tagesdoshysen an Antidepressiva die je Betroffenen durchschnittlich verordnet wurden von 2000 bis 2013 erheblich angestiegen Waumlhrend je betroffene Person (geschlechtsuumlbergreifend) im Jahr 2000 erst 106 Tagesdosen an Antishydepressiva verordnet wurden lag dieser Wert 2006 bei 159 DDD und 2013 schlieszliglich bei knapp 214 DDD Wurde eine Erwerbsperson innerhalb eines Jahres uumlberhaupt mit Antideshypressiva behandelt erhielt sie im Jahr 2013 durchschnittlich etwa doppelt so viele Tagesshydosen wie eine betroffene Erwerbsperson im Jahr 2000

Antidepressiva Verordnungen nach Geschlecht 2000 bis 2013

Betro

ffene

10 250 224219

9 212206

8

104 110 117

128 136

150 153 166

177 181149 191 197 203 207

110 117

126 137

163 170

182 192 193

Betr Frauen

Betr Maumlnner

DDD Frauen

DDD Maumlnner

200

7

6 150

5

4 100

3

2 50

1

0 0

DDD pro Betroffenem

2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 2008 2009 2010 2011 2012 2013

Jahr

24 ǀ Depressionsatlas

Abbildung 11 (Erwerbspersonen TK 2013 standardisiert)

-

Eine medikamentoumlse Therapie mit Antideshypressiva wurde im Jahr 2013 demnach nicht nur bei mehr Personen als in allen vorausgeshyhend betrachteten Jahren durchgefuumlhrt sonshydern umfasste zugleich gemessen an den verordneten Tagesdosen auch eine merklich groumlszligere Wirkstoffmenge was auf einen Trend zur Intensivierung undoder Verlaumlngerung der medikamentoumlsen Therapie mit Antidepressiva hindeutet

Trends bei Verordnungen relevanter Antishydepressiva nach Wirkstoffen

Auswertungen zu Veraumlnderungen des Vershyordnungsvolumens wurden zu denjenigen Wirkstoffen aus der ATC-Gruppe der Antideshypressiva durchgefuumlhrt die entweder im aktushyellen Auswertungsjahr 2013 oder zu Beginn des Auswertungszeitraums im Jahr 2000 unshyter den fuumlnf verordnungsrelevantesten Einshyzelsubstanzen waren

Mit Ausnahme des Johanniskrautes zeigte sich bei allen betrachteten Wirkstoffen eine deutliche Zunahme des Verordnungsvolushymens Johanniskraut ein pflanzliches Arzshyneimittel das vor allem zur Behandlung leichshyter bis mittelschwerer Depressionen eingeshysetzt wird war noch im Jahr 2000 ndash mit einer Verordnung von 132 definierten Tagesdosen pro Erwerbsperson ndash der Wirkstoff mit dem mit Abstand houmlchsten Verordnungsvolumen Seit April 2004 waren Johanniskrautpraumlparate durch die gesetzlichen Krankenkassen als ansonsten auch rezeptfrei erhaumlltliche Arzneishymittel nur erstattungsfaumlhig wenn sie pro Apshyplikationsform 300 mg Extrakt des eigentshy

lichen Wirkstoffes enthielten und zur Behandshylung von Depressionen eingesetzt wurden Zu Beginn des Jahres 2004 war mit dem allgeshymeinen Wegfall der Erstattungen fuumlr rezeptfrei erhaumlltliche Medikamente auch die Erstattung fuumlr Johanniskraut-Verordnungen durch GKV-Kassen zunaumlchst gaumlnzlich weggefallen In diesem Kontext kam es 2004 ndash wie zu erwarshyten ndash zu einem starken Ruumlckgang des in den Krankenkassendaten dokumentierten Verordshynungsvolumens Dass Johanniskraut seit 2009 zur Behandlung von Depressionen in Apotheken nur noch auf Rezept abgegeben wird koumlnnte den leichten Anstieg der aumlrztlishychen Verordnungen ab diesem Jahr erklaumlren In welchem Umfang Johanniskrautpraumlparate von Patienten daruumlber hinaus rezeptfrei geshykauft wurden bildet sich in den Daten der Krankenkassen nicht ab

Weitere Wirkstoffe die schon am Beginn des Auswertungszeitraums im Jahr 2000 zu den verordnungsstaumlrksten Substanzen gehoumlrten waren Amitriptylin Opipramol Citalopram und Sertralin Waumlhrend das Verordnungsvolumen von Amitryptilin dem im Jahr 2000 nach Joshyhanniskraut am haumlufigsten verordneten Wirkshystoff sich im Laufe der Zeit kaum veraumlndert hat kam es bei den Wirkstoffen Opipramol Citalopram und Sertralin von 2000 bis zum Jahr 2013 zu einem deutlichen Anstieg der Verordnungen

Antidepressiva Verordnungsvolumen nach Wirkstoffen 2000 bis 2013

DDD

je V

ersi

cher

ungs

jahr

40

35

30

25

20

15

10

05

00 2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 2008 2009 2010 2011 2012 2013

N06AB04

N06AX16

N06AB06

N06AX11

N06AB03

N06AA05

N06AP01

N06AA09

- Citalopram

- Venlafaxin

- Sertralin

- Mirtazapin

- Fluoxetin

- Opipramol

- Johanniskraut

- Amitryptilin

Jahr

Abbildung 12 (Erwerbspersonen TK 2013 standardisiert)

Depressionsatlas ǀ 25

Mit Abstand am staumlrksten zeigt sich dieser Anstieg beim Wirkstoff Citalopram dessen Verordnungsvolumen sich bis 2012 im Vershygleich zum Jahr 2000 verzehnfacht hatte Im Jahr 2013 ist demgegenuumlber ein leichter Ruumlckgang der Citalopram-Verordnungen zu verzeichnen

Als zweithaumlufigstes Antidepressivum wurde den TK-versicherten Erwerbspersonen im Jahr 2013 der Wirkstoff Venlafaxin verordnet Seit der Patentschutz der Firma Wyeth fuumlr das entsprechende Arzneimittel mit dem Handelsnamen bdquoTrevilorregldquo ausgelaufen ist befinden sich auch Generika mit dem Wirkshystoff auf dem Markt die aufgrund ihres niedrishygeren Preises zu einer vermehrten Verordshynung des Wirkstoffes beigetragen haben duumlrfshyten

Insgesamt hat sich das Verordnungsvolumen von Antidepressiva zwischen 2000 und 2013 nahezu verdreifacht wobei sich diese Zushynahme unterschiedlich auf die verschiedenen verordneten Wirkstoffe verteilt Die Zahl der pro Erwerbsperson verordneten Tagesdosen lag 2013 um den Faktor 274 uumlber der des Jahres 2000

Verordnungen nach Arztgruppen

Antidepressiva werden von Aumlrzten untershyschiedlicher Fachrichtungen verordnet Der verordnende Arzt ist in den Verordnungsdaten dokumentiert womit Verordnungen auch einshyzelnen aumlrztlichen Fachgruppen zugeordnet werden koumlnnen Fuumlr Auswertungen zum Deshypressionsatlas konnte ndash wie im Gesundheitsshyreport 2014 ndash auf die Zuordnung einzelner Verordnungen zu einer TK-seitig erstellten Gruppierung von Fachaumlrzten zuruumlckgegriffen werden

Die meisten der jaumlhrlich 1275 Tagesdosen an Antidepressiva je Erwerbsperson wurden 2013 von Psychiatern und Neurologen (621 DDD entsprechend 487 Prozent aller Tashygesdosen) und Allgemeinmedizinern (425 DDD entsprechend 334 Prozent aller Tashygesdosen) verschrieben also von Aumlrzten die psychische Erkrankungen behandeln und ersshyte Ansprechpartner fuumlr Erwerbspersonen mitpsychischen Problemen sind Auch Aumlrzte fuumlr innere Medizin waren mit 124 Tagesdosen (entsprechend einem Anteil von 98 Prozent an allen Tagesdosen) noch in relevantem Umfang an der Verordnung von Antidepressishyva beteiligt Ein Anteil von 77 Prozent der Tagesdosen konnte in den analysierten Daten keiner Arztgruppe zugeordnet werden andere differenzierbare Arztgruppen waren lediglich fuumlr einen Anteil von 05 Prozent des Verordshynungsvolumens verantwortlich Die anteilige Verteilung des Verordnungsvolumens auf Facharztgruppen unterscheidet sich zwischen Maumlnnern und Frauen nur geringfuumlgig und wird deshalb nicht gesondert erlaumlutert

26 ǀ Depressionsatlas

Verordnung nach Bundeslaumlndern und Kreisen

Einen Uumlberblick uumlber die Verordnung von Anshytidepressiva 2013 auf Bundeslandebene gibt Tabelle 8

Am meisten Antidepressiva wurden 2013 mit durchschnittlich 141 und 139 definierten Tashygesdosen in Rheinland-Pfalz und Bayern vershyordnet Auch in Nordrhein-Westfalen und Hamburg konnte 2013 ein Verordnungsvolushymen merklich oberhalb des Bundesdurchshyschnitts beobachtet werden Neben Erwerbsshypersonen aus den vier bereits genannten Bundeslaumlndern erhielten insbesondere auch Erwerbspersonen mit Wohnort im Saarland mit einem geschlechtsuumlbergreifenden Anteil von 676 Prozent uumlberdurchschnittlich haumlufig Antidepressiva Pro Betroffenen wurden im Saarland mit 186 DDD jedoch verhaumlltnismaumlshyszligig wenige Tagesdosen verordnet weshalb das Verordnungsvolumen im Saarland noch unterhalb des bundesweit ermittelten Durchshyschnittswertes lag

Abbildung 13 zeigt die bereits zuvor beschrieshybenen Ergebnisse zu geschlechts- und altersshystandardisierten Verordnungsraten 2013 hinshysichtlich der Antidepressiva im Sinne des

ATC-Codes N06A auf Bundesland- sowie ershygaumlnzend auch auf Kreisebene Die Einfaumlrbung der Kartendarstellungen verdeutlicht jeweils relative Abweichungen von bundesweiten Ershygebnissen

In allen oumlstlichen Bundeslaumlndern liegen die Verordnungsraten im Hinblick auf Antidepresshysiva merklich unter dem bundesweiten Durchshyschnitt Nach den Ergebnissen zu Verordnunshygen auf Kreisebene gilt dies nahezu durchshygaumlngig auch fuumlr alle Subregionen innerhalb der neuen Bundeslaumlnder

In den anderen Bundeslaumlndern ist der Einshydruck eher heterogen Hohe Raten an Antideshypressiva- Verordnungen lassen sich insbeshysondere fuumlr noumlrdliche und oumlstliche Regionen Bayerns sowie fuumlr mittlere und westliche Reshygionen in Deutschland nachweisen Fuumlr entshysprechende Regionen Bayerns wurden auch houmlhere Fehlzeiten mit Depressionen als im Bundesdurchschnitt ermittelt

Antidepressiva-Verordnungen nach Bundeslaumlndern 2013

Maumlnner Frauen Gesamt Anteil an allen Verord

Bundesland DDD

pro Jahr

Betr []

DDD pro

Betr

DDD pro

Jahr

Betr []

DDD pro

Betr

DDD pro

Jahr

Betr []

DDD pro

Betr

Schleswig-Holstein 914 435 210 1571 803 196 1217 605 201 52 Hamburg 957 445 215 1760 846 208 1327 630 211 59 Niedersachsen 910 416 218 1461 751 194 1164 571 204 50 Bremen 842 383 220 1403 710 198 1101 534 206 53 Nordrhein-Westfalen 1032 481 215 1725 851 203 1351 651 207 55 Hessen 1000 441 227 1619 782 207 1285 598 215 56 Rheinland-Pfalz 1111 513 217 1758 886 198 1409 685 206 57 Baden-Wuumlrttemberg 1025 449 228 1549 756 205 1267 591 214 61 Bayern 1119 462 242 1716 776 221 1394 607 230 67 Saarland 1036 505 205 1520 877 173 1259 676 186 50 Berlin 904 383 236 1587 718 221 1219 537 227 56 Brandenburg 707 305 232 1499 711 211 1072 492 218 46 Mecklenburg-Vorpommern

687 316 218 1555 702 222 1087 494 220 43

Sachsen 784 329 238 1542 652 236 1133 478 237 50 Sachsen-Anhalt 676 316 214 1314 663 198 970 476 204 37 Thuumlringen 827 329 251 1640 695 236 1202 497 242 49

Gesamt 978 438 224 1623 784 207 1275 597 214 56

Tabelle 8 (Erwerbspersonen TK 2013 standardisiert)

Depressionsatlas ǀ 27

-

Anteil der Erwerbspersonen mit Antidepressiva Verordnung nach Bundeslaumlnshydern und Kreisen 2013

Relative Abweichungen der Anteile in Bundeslaumlndern 2013

Relative Abweichungen der Anteile in Kreisen 2013

28 ǀ Depressionsatlas Abbildung 13 (Erwerbspersonen TK 2013 standardisiert)

-ndash

Trends in Bundeslaumlndern

Abbildung 12 zeigt geschlechts- und altersshystandardisierte Betroffenenraten im Hinblick auf Antidepressiva-Verordnungen auf Bunshydeslandebene fuumlr die Jahre 2000 bis 2013 Auch in diesen Kartendarstellungen sind durchgaumlngig Unterschreitungen bundesweiter Ergebnisse um 25 Prozent oder mehr dunkelshyblau und Uumlberschreitungen um 25 Prozent oder mehr dunkelrot eingefaumlrbt

Wie bereits im Hinblick auf Arbeitsunfaumlhigkeishyten mit der Diagnose von Depressionen laumlsst sich auch in Bezug auf die Antidepressiva-Verordnungen feststellen dass es innerhalb des Beobachtungszeitraums von 14 Jahren tendenziell zu einer Angleichung von regionashylen Verordnungsraten gekommen ist Entshysprechend erscheinen die Einfaumlrbungen der Karten im Lauf der Jahre zunehmend blasser

Verordnungen nach Berufen

Analog entsprechenden Auswertungen zu Fehlzeiten mit der Diagnose von Depressioshynen werden in Tabelle 9 Ergebnisse zu Vershyordnungen von Antidepressiva in Taumltigkeitsshygruppen der zweistellig differenzierten KldB dargestellt

Mengenmaumlszligig am meisten Antidepressiva ndash mit einem Verordnungsvolumen von durchshyschnittlich mehr als 18 definierten Tagesdoshysen ndash erhielten Versicherte mit einer Taumltigkeit die den Taumltigkeitsgruppen bdquoErziehung soziale und hauswirtschaftliche Berufe Theologieldquo bdquoReinigungsberufeldquo und bdquoNichtmedizinische Gesundheits- Koumlrperpflege- und Wellnessbeshyrufe Medizintechnikldquo zuzuordnen war

Bei Versicherten mit Berufen aus den Taumltigshykeitsgruppen bdquoHoch- und Tiefbauberufeldquo und bdquo(Innen-)Ausbauberufeldquo wurden dagegen mit durchschnittlich weniger als acht definierten Tagesdosen im Jahr relativ wenig Antidepresshysiva verordnet

Auch die Verordnungsraten waren in den Taumlshytigkeitsgruppen bdquoReinigungsberufeldquo (933 Prozent) bdquoNichtmedizinische Gesundshyheits- Koumlrperpflege- und Wellnessberufe Medizintechnikldquo (866Prozent) und bdquoErzieshyhung soziale und hauswirtschaftliche Berufe Theologieldquo (851 Prozent) am houmlchsten waumlhshyrend Erwerbspersonen der bdquoHoch- und Tiefshybauberufeldquo und bdquo(Innen-)Ausbauberufeldquo nur verhaumlltnismaumlszligig selten von Antidepressiva-Verordnungen betroffen waren

Regionale Trends

Auch Verordnungsrashyten von Antidepressiva in den Bundeslaumlndern haben sich in den vershygangenen 14 Jahren angenaumlhert

Standardabweichunshygen der relativen Abshyweichungen von Vershyordnungsraten in den Bundeslaumlndern als Maszlig fuumlr die Streuung sanken von 169 Proshyzent im Jahr 2000 auf 119 Prozent im Jahr 2013

Anteil der Erwerbspersonen mit Antidepressiva Verordnung nach Bundeslaumlnshydern relative Abweichungen vom Bundesdurchschnitt 2000 bis 2013

Abbildung 14 (Erwerbspersonen TK 2013 standardisiert)

Depressionsatlas ǀ 29

-

Sowohl hinsichtlich der Kennzahlen zu Fehl- Verordnungsvolumen von Antidepressiva zu zeiten mit Depressionen als auch bezogen beobachten und umgekehrt erhalten Er-auf die Kennzahlen zu Antidepressiva- werbspersonen aus Taumltigkeitsgruppen mit ge-Verordnungen ist in den Berufsgruppen eine ringen Fehlzeiten aufgrund von Depressionen aumlhnliche Tendenz zu beobachten In Taumltig- eher wenig Antidepressiva keitsgruppen mit haumlufiger Depressionsdiagshynose ist in der Regel auch ein hohes

Antidepressiva-Verordnungen nach Berufen 2013 (zweistellige KldB)

Taumltigkeitsgruppen KldB 2010 zweistellig DDD

pro Jahr Betr

[] AU Tage je 100 VJ

01 Angehoumlrige der regulaumlren Streitkraumlfte 1240 762 71 11 Land- Tier- und Forstwirtschaftsberufe 908 411 56 12 Gartenbauberufe und Floristik 1174 537 73 21 Rohstoffgewinnung und -aufbereitung Glas- und Keramik- 1042 466 62

herstellung und -verarbeitung 22 Kunststoffherstellung und -verarbeitung Holzbe- und shy

verarbeitung 868 466 82

23 Papier- und Druckberufe technische Mediengestaltung 1244 585 96 24 Metallerzeugung und -bearbeitung Metallbauberufe 886 455 69 25 Maschinen- und Fahrzeugtechnikberufe 872 422 61 26 Mechatronik- Energie- und Elektroberufe 860 405 61 27 Technische Forschungs- Entwicklungs- Konstruktions- und 1040 479 62

Produktionssteuerungsberufe 28 Textil- und Lederberufe 1167 659 88 29 Lebensmittelherstellung und -verarbeitung 1153 563 102 31 Bauplanungs- Architektur- und Vermessungsberufe 1117 506 76 32 Hoch- und Tiefbauberufe 783 369 60 33 (Innen-)Ausbauberufe 537 306 60 34 Gebaumlude- und versorgungstechnische Berufe 1004 481 70 41 Mathematik- Biologie- Chemie- und Physikberufe 1263 556 73 42 Geologie- Geografie- und Umweltschutzberufe 1001 427 70 43 Informatik- Informations- und

Kommunikationstechnologieberufe 1018 438 65

51 Verkehrs- und Logistikberufe (auszliger Fahrzeugfuumlhrung) 1215 592 100 52 Fuumlhrerinnen von Fahrzeug- und Transportgeraumlten 980 477 9153 Schutz- Sicherheits- und Uumlberwachungsberufe 1597 710 134 54 Reinigungsberufe 1807 933 120 61 Einkaufs- Vertriebs- und Handelsberufe 1011 509 87 62 Verkaufsberufe 1459 730 127 63 Tourismus- Hotel- und Gaststaumlttenberufe 1023 532 99 71 Berufe in Unternehmensfuumlhrung und -organisation 1365 649 99 72 Berufe in Finanzdienstleistungen Rechnungswesen 1230 583 89

und Steuerberatung 73 Berufe in Recht und Verwaltung 1751 789 115 81 Medizinische Gesundheitsberufe 1501 690 107 82 Nichtmedizinische Gesundheits- Koumlrperpflege- und Wellshy

nessberufe Medizintechnik 1806 866 161

83 Erziehung soziale und hauswirtschaftliche Berufe Theologie 1867 851 154 84 Lehrende und ausbildende Berufe 1165 507 75 91 Sprach- literatur- geistes- gesellschafts- 1218 579

und wirtschaftswissenschaftliche Berufe 92 Werbung Marketing kaufmaumlnnische und redaktionelle

Medienberufe 1260 573 106

93 Produktdesign und kunsthandwerkliche Berufe bildende 1000 489 Kunst Musikinstrumentenbau

94 Darstellende und unterhaltende Berufe 1023 476 66

Erwerbspersonen insgesamt 1303 608 105

Tabelle 9 (Erwerbspersonen TK 2013 nicht standardisierte Rohwerte)

30 ǀ Depressionsatlas

93

67

4

6

8

Zu einer differenzierten Darstellung des beshyrufsbezogenen AU-Geschehens kommt man bei Auswertung der Fehlzeiten auf fuumlnfstellishyger Ebene der Klassifikation der Berufe 2010 die insgesamt 1286 Auspraumlgungen umfasst

Fuumlr berufsabhaumlngig noch weiter differenzierte Auswertungen wurden zunaumlchst die 100 Beshyrufsgruppen auf der Ebene fuumlnfstelliger Codes der KldB ausgewaumlhlt die unter den TK-Versicherten im Jahr 2013 am haumlufigsten vershytreten waren Von diesen 100 Berufsgruppen werden nachfolgend Ergebnisse zu jeweils

zehn Berufsgruppen dargestellt bei denen die houmlchsten beziehungsweise die niedrigsten Raten an Antidepressiva-Verordnungen ermitshytelt wurden

Von den zehn Berufsgruppen mit den houmlchsshyten Verordnungsraten sind ndash wie auch hinshysichtlich der Fehlzeiten ndash auffaumlllig viele dem Berufsbereich 8 bdquoGesundheit Soziales Lehre und Erziehungldquo zuzuordnen Die houmlchsten Verordnungsraten sowie auch das houmlchste Verordnungsvolumen in DDD entfiel auf die Taumltigkeitsgruppe bdquoBerufe in der Altenpflege (ohne Spezialisierung) ndash Helfer-Anlerntaumltigkeitenldquo (82101)

Antidepressiva-Verordnungen nach Berufen 2013 (fuumlnfstellige KldB) Berufe mit hohen sowie geringen Verordnungsraten

Rang Taumltigkeitsgruppen KldB 2010 fuumlnfstellig DDD

pro Jahr Betr

[]

1 82101 Berufe in der Altenpflege (ohne Spezialisierung) shyHelfer-Anlerntaumltigkeiten

2514 1195

2 82102 Berufe in der Altenpflege (ohne Spezialisierung) shyfachlich ausgerichtete Taumltigkeiten

2483 1141

3 81301 Berufe in der Gesundheits- und Krankenpflege (ohne Spezialisierung) - Helfer-Anlerntaumltigkeiten

2197 1004

54101 Berufe in der Reinigung (ohne Spezialisierung) - Hel- 1945 1004 fer-Anlerntaumltigkeiten

5 73222 Verwaltende Berufe im Sozial- und Gesundheitsweshysen - fachlich ausgerichtete Taumltigkeiten

2027 934

73202 Berufe in der oumlffentlichen Verwaltung (ohne Speziali- 2026 918 sierung) - fachlich ausgerichtete Taumltigkeiten

7 92122 Berufe im Dialogmarketing - fachlich ausgerichtete Taumltigkeiten

1976 913

81212 Medizinisch-technische Berufe im Laboratorium - 1945 867 fachlich ausgerichtete Taumltigkeiten

9 83112 Berufe in der Kinderbetreuung und -erziehung - fachshylich ausgerichtete Taumltigkeiten

1835 842

10 83124 Berufe in der Sozialarbeit und Sozialpaumldagogik - hoch 1858 830 komplexe Taumltigkeiten

hellip hellip hellip

91 22342 Berufe im Holz- Moumlbel- und Innenausbau - fachlich 712 364 ausgerichtete Taumltigkeiten 92 43414 Berufe in der Softwareentwicklung - hoch komplexe

Taumltigkeiten 867 360

93 27104 Berufe in der technischen Forschung und Entwicklung 798 358 (ohne Spezialisierung) - hoch komplexe Taumltigkeiten 94 26212 Berufe in der Bauelektrik - fachlich ausgerichtete Taumlshy

tigkeiten 710 353

95 81404 AumlrzteAumlrztinnen (ohne Spezialisierung) - hoch komshy 901 349 plexe Taumltigkeiten 96 84304 Berufe in der Hochschullehre und -forschung - hoch

komplexe Taumltigkeiten 840 343

97 26252 Berufe in der elektrischen Betriebstechnik - fachlich 662 341 ausgerichtete Taumltigkeiten 98 71324 Berufe in der Unternehmensberatung - hoch kompleshy

xe Taumltigkeiten 790 331

99 34212 Berufe in der Sanitaumlr- Heizungs- und Klimatechnik shy 545 325 fachlich ausgerichtete Taumltigkeiten 100 25212 Berufe in der Kraftfahrzeugtechnik - fachlich ausgeshy

richtete Taumltigkeiten 629 313

Erwerbspersonen insgesamt 1303 608

Tabelle 10 (Erwerbspersonen TK 2013 nicht standardisierte Rohwerte)

Depressionsatlas ǀ 31

Auch Beschaumlftigte aus der Taumltigkeitsgruppe bdquoBerufe im Dialogmarketingldquo (92122) bei deshynen zuvor bereits haumlufige Arbeitsunfaumlhigkeishyten aufgrund von Depressionen aufgezeigt wurden erhalten uumlberdurchschnittlich haumlufig Antidepressiva

Berufsgruppen mit niedrigen Verordnungsrashyten weisen oft eine technische Orientierung auf haumlufig handelt es sich dabei um hochshykomplexe Taumltigkeiten

Die Ergebnisse zu Verordnungen von Antideshypressiva weisen wie die Auswertungen zu Arshybeitsunfaumlhigkeiten mit der Diagnose von Deshypressionen uumlberwiegend auf eine Belastung aumlhnlicher Berufsgruppen hin

Verordnungen nach Schulabschluss

Durchschnittliche Verordnungsmengen von Antidepressiva in Abhaumlngigkeit vom Schulabshyschluss sind in Tabelle 11 dargestellt

Waumlhrend die Zahl der verordneten Tagesdoshysen (DDD pro Jahr) bei den Berufstaumltigen ohshyne Schulabschluss noch geringfuumlgig niedriger liegt als bei Personen mit Haupt-Volksschulshyabschluss sinken sie anschlieszligend mit steishygendem Schulabschluss leicht ab Die Vershyordnungsraten sinken stetig mit steigender Schulbildung von 71 Prozent bei Berufstaumltishygen ohne Schulabschluss bis auf 5 Prozent bei Personen mit Abitur oder Fachabitur

Demgegenuumlber steigt die Zahl der durchshyschnittlich verordneten Tagesdosen im Betrofshyfenheitsfall mit zunehmender Bildung etwas an Dieser Anstieg koumlnnte darauf hindeuten dass Personen mit houmlherem Bildungsabshyschluss bdquokonsequenterldquo beziehungsweise uumlber einen etwas laumlngeren Zeitraum oder mit houmlheren Dosierungen mit Antidepressiva beshyhandelt werden

Antidepressiva-Verordnungen nach Schulabschluss 2013

Schulabschluss DDD

pro Jahr Betr

[] DDD

pro Betr

Ohne Schulabschluss 138 71 194 Haupt-Volksschulabschluss 141 70 201 Mittlere Reife oder gleichwertiger Abshyschluss 128 62 207 AbiturFachabitur 113 50 223 Abschluss unbekannt 127 61 207

Gesamt 128 60 214

Tabelle 11 (Erwerbspersonen TK standardisiert)

Antidepressiva-Verordnungen nach Ausbildungsabschluss 2013

Ausbildungsabschluss DDD

pro Jahr Betr

[] DDD

pro Betr

Ohne beruflichen Ausbildungsabschluss 151 72 211 Abschluss einer anerkannten Berufsausshybildung 132 63 210 Meister-Techniker- oder gleichwertiger Fachschulabschluss 111 54 205 Bachelor 110 49 224 DiplomMagisterMasterStaatsexamen 104 46 224 Promotion 87 37 238 Abschluss unbekannt 120 59 203

Gesamt 128 60 214

Tabelle 12 (Erwerbspersonen TK standardisiert)

32 ǀ Depressionsatlas

Verordnung von Antidepressiva bei AU mit Diagnose von Depression 2013

Abbildung 15 (Erwerbspersonen TK 2013)

62

98

120 134

144 144 149 160

173

150

55

90

114

137 149

157 166

181 179

159

0

20

40

60

80

100

120

140

160

180

200

0

10

20

30

40

50

60

70

80

90

100

15-19 20-24 25-29 30-34 35-39 40-44 45-49 50-54 55-59 60-64

DDD pro Betroffenem m

it AU (F32 F33)

Beha

ndel

t mit

Antid

epre

ssiv

a [

]

Altersgruppe

Behandelte Frauen Behandelte Maumlnner DDDs Frauen DDDs Maumlnner

Verordnungen nach Ausbildung

Bei Auswertungen zu Antidepressiva-Verordnungen in Abhaumlngigkeit von den Ausshybildungsabschluumlssen zeigen sich aumlhnliche Trends wie bei den Auswertungen nach Schulabschluumlssen Mit steigendem Ausbilshydungsabschluss geht sowohl die Zahl der verordneten Tagesdosen als auch die Rate der Antidepressiva-Verordnungen zuruumlck

Antidepressiva-Verordnung bei Erwerbsshypersonen mit Arbeitsunfaumlhigkeit aufgrund von Depressionen

In den vorausgehenden Abschnitten wurden Arbeitsunfaumlhigkeiten mit der Diagnose von Depressionen sowie Verordnungen von Antishydepressiva jeweils separat betrachtet Der folgende Abschnitt liefert demgegenuumlber Ershygebnisse zu Verordnungen von Antidepressishyva bei den 16 Prozent der Erwerbspersonen die innerhalb des Beobachtungsjahres 2013 explizit auch mit der Angabe einer Depressishyonsdiagnose im Sinne der ICD-Schluumlssel F32 undoder F33 arbeitsunfaumlhig gemeldet waren (vergleiche Tabelle 1 auf Seite 6)

Geschlechts- und altersuumlbergreifend erhielten aus dieser Gruppe innerhalb desselben Jahshyres 56 Prozent mindestens eine Antidepressishyva-Verordnung ndash gut die Haumllfte der Erwerbsshypersonen mit einer Arbeitsunfaumlhigkeit aufshygrund von Depressionen wurde also im selshyben Jahr auch medikamentoumls mit Antidepresshysiva behandelt Durchschnittlich wurden in der Population mit Depressionsdiagnose

innerhalb des Jahres 149 DDD je Person vershyordnet ndash bezogen ausschlieszliglich auf diejenishygen Personen die uumlberhaupt Antidepressiva erhielten wurden durchschnittlich 266 Tagesshydosen verordnet

Abbildung 15 zeigt die Verordnungsraten soshywie Verordnungsvolumen bezogen auf Ershywerbspersonen mit mindestens einer Arbeitsshyunfaumlhigkeit aufgrund von Depressionen in einzelnen Geschlechts- und Altersgruppen Juumlngere Erwerbspersonen mit gemeldeter Arshybeitsunfaumlhigkeit aufgrund von Depressionen werden demnach verhaumlltnismaumlszligig selten und durchschnittlich mit einer geringeren Zahl an Tagesdosen mit Antidepressiva behandelt Im Falle einer Arbeitsunfaumlhigkeit aufgrund von Depressionen unterscheiden sich die Verordshynungsmengen und -raten von Maumlnnern und Frauen innerhalb der einzelnen Altersgruppen nur gering Vorrangig in den mittleren Altersshygruppen werden betroffene Maumlnner etwas haumlufiger und in houmlherer Dosierung mit Antideshypressiva behandelt

Depressionsatlas ǀ 33

-

-

-

Diagnosen von Arbeitsunfaumlhigkeit und Antidepressiva-Verordnungen

Der nachfolgende Abschnitt befasst sich mit der Frage im Kontext welcher Arbeitsunfaumlshyhigkeitsdiagnosen Erwerbspersonen am haumlushyfigsten Antidepressiva erhalten Bereits aufshygrund der Beobachtung dass mit rund 6 Proshyzent innerhalb des Jahres 2013 erheblich mehr Erwerbspersonen Antidepressiva erhielshyten als Erwerbspersonen mit der Diagnose von Depressionen arbeitsunfaumlhig gemeldet waren ist offensichtlich dass keineswegs nur Personen die aufgrund von Depressionen arshybeitsunfaumlhig gemeldet waren auch Antideshypressiva erhielten

Fuumlr TK-versicherte Erwerbspersonen mit minshydestens einer Arbeitsunfaumlhigkeit im Jahr 2013 wurde im Rahmen der Auswertungen in Abshyhaumlngigkeit von den Diagnosen der Arbeitsunshyfaumlhigkeiten auf unterschiedlichen Ebenen ershymittelt welchem Anteil dieser Personen im Jahr 2013 mindestens einmal Antidepressiva im Sinne des ATC-Codes bdquoN06Aldquo verordnet wurden

Die houmlchste Verordnungsrate konnte bei einer Differenzierung von AU-Diagnosen auf Ebene der ICD-Kapitel erwartungsgemaumlszlig fuumlr das Kapitel V bdquoPsychische und Verhaltensstoumlrunshygenldquo (ICD-Diagnosen F00ndashF99) ermittelt wershyden dem auch Diagnosen von Depressionen zugeordnet sind 367Prozent der Personen mit einer gemeldeten Arbeitsunfaumlhigkeitsdishyagnose aus diesem Kapitel bekamen mindesshytens einmal im Jahr 2013 auch Antidepressiva verordnet Relativ hoch war die Antidepressishyva-Verordnungsrate bei Arbeitsunfaumlhigkeiten mit Diagnosen aus dem ICD-Kapitel VI bdquoKrankheiten des Nervensystemsldquo (G00ndashG99) mit 17 Prozent

Fuumlr eine detailliertere Betrachtung wurden Verordnungsraten bei Erwerbspersonen mit Arbeitsunfaumlhigkeiten differenziert nach ICD-Codes auf dreistelliger Ebene ermittelt

Betrachtet wurden ausschlieszliglich ICD-Diagnosen die im Jahr 2013 bei mindestens 100 Personen als Anlaumlsse von Arbeitsunfaumlshyhigkeiten dokumentiert waren

Diagnosen von Arbeitsunfaumlhigkeiten bei Personen mit hohen Antidepressiva-Verordnungsraten 2013

Rang ICD Code ICD Diagnose

Anteil mit Anti depressiva[]

Betroffene [Rate in ]

1 F33 Rezidivierende depressive Stoumlrung 733 0305 2 T43 Vergiftung durch psychotrope Substanzen ande- 721 0003

renorts nicht klassifiziert 3 F42 Zwangsstoumlrung 711 0018 4 F61 Kombinierte und andere Persoumlnlichkeitsstoumlrungen 666 0009 5 F60 Spezifische Persoumlnlichkeitsstoumlrungen 652 0049 6 F31 Bipolare affektive Stoumlrung 627 0032 7 F41 Andere Angststoumlrungen 617 0285 8 F34 Anhaltende affektive Stoumlrungen 561 0051 9 F40 Phobische Stoumlrungen 535 0026 10 F32 Depressive Episode 528 1319 11 F90 Hyperkinetische Stoumlrungen 516 0008 12 F25 Schizoaffektive Stoumlrungen 493 0015 13 F50 Essstoumlrungen 480 0024 14 F62 Andauernde Persoumlnlichkeitsaumlnderungen nicht 449 0003

Folge einer Schaumldigung oder Krankheit des Geshyhirns

15 F11 Psychische und Verhaltensstoumlrungen durch Opioshyide

412 0004

16 F51 Nichtorganische Schlafstoumlrungen 408 0044 17 F19 Psychische und Verhaltensstoumlrungen durch mulshy

tiplen Substanzgebrauch und Konsum anderer psychotroper Substanzen

405 0015

18 F63 Abnorme Gewohnheiten und Stoumlrungen der Im- 379 0005 pulskontrolle

19 T50 Vergiftung durch Diuretika und sonstige und nicht naumlher bezeichnete Arzneimittel Drogen und bioshylogisch aktive Substanzen

378 0004

20 F44 Dissoziative Stoumlrungen [Konversionsstoumlrungen] 372 0009

Tabelle 13 (Erwerbspersonen TK 2013 standardisiert)

34 ǀ Depressionsatlas

Tabelle 13 enthaumllt Angaben zu den 20 dreishystelligen ICD-Diagnosen mit den houmlchsten Raten an Antidepressiva-Verordnungen sortiert in absteigender Reihenfolge nach dem Anteil der Erwerbspersonen mit Anti-depressiva-Verordnung

Um eine Einschaumltzung der Bedeutung der aufgefuumlhrten Diagnosen zu ermoumlglichen werden ergaumlnzend auch die Anteile der von Arbeitsunfaumlhigkeiten mit diesen Diagnosen betroffenen Erwerbspersonen in der Tabelle genannt

Die Erkrankung mit dem groumlszligten Anteil an Antidepressiva-Verordnungen ist die ICD-Diagnose bdquoRezidivierende depressive Stoumlshyrungldquo (F33) also eine zum wiederholten Mal auftretende Depression Von den Erwerbsshypersonen die 2013 mit einer entsprechenden Diagnose arbeitsunfaumlhig gemeldet waren ershyhielten innerhalb des Jahres 73 Prozent also knapp drei Viertel mindestens eine Anti-depressiva-Verordnung Unter den gelisteten 20 ICD-Diagnosen mit den houmlchsten Antideshypressiva-Verordnungsraten finden sich in erster Linie weitere bdquoFldquo-Diagnosen also Erkrankungsdiagnosen aus dem Kapitel bdquoPsychische und Verhaltensstoumlrungenldquo

Ausnahmen bilden die beiden Diagnosen bdquoVergiftung durch psychotrope Substanzen anderenorts nicht klassifiziertldquo (T43) sowie bdquoVergiftung durch Diuretika und sonstige und nicht naumlher bezeichnete Arzneimittel Drogen und biologisch aktive Substanzenldquo (T50) aus der Diagnosegruppe bdquoVergiftungen durch Arzshyneimittel Drogen und biologisch aktive Subshystanzenldquo (T36ndashT50) bei deren Kodierung als Anlass einer Arbeitsunfaumlhigkeit gleichfalls reshylativ hohe Raten an Antidepressiva-Verordnungen ermittelt wurden Uumlber die Gruumlnde fuumlr den beobachteten Zusammenshyhang der Diagnosen mit hohen Raten an An-tidepressiva-Verordnungen geben die Daten keine Auskunft Es laumlsst sich daher nur vershymuten dass Antidepressiva in diesen Faumlllen in der Regel nicht Ausloumlser einer Vergiftung waren sondern eher zur Behandlung von seelischen Zustaumlnden verordnet wurden die ihrerseits anderweitig den Ausloumlser fuumlr eine Vergiftung bildeten In jedem Fall laumlsst sich festhalten dass beide Diagnosen mit Beshytroffenenraten von 0003 Prozent sowie 0004 Prozent nur sehr selten den Anlass fuumlr eine Arbeitsunfaumlhigkeit bilden und insofern eishyne untergeordnete Rolle spielen

Unter den gelisteten 20 Diagnosen mit hohen medikamentoumlsen Behandlungsraten bilden bdquoDepressive Episodenldquo (F32) mit Abstand den haumlufigsten Anlass fuumlr eine Arbeitsunfaumlhigkeit

Zusammenfassung Der Depressionsatlas liefert umfaumlngliches Zahlenmaterial zur Bedeutung von Depressishyonen im Erwerbsalter und zu Veraumlnderungen in den Jahren von 2000 bis 2013

Innerhalb des genannten Zeitraums stiegen die Fehlzeiten aufgrund von Depressionen deutlich Zwischen Tiefst- und Houmlchststand 2006 und 2012 war bei Erwerbspersonen ein Anstieg um 75 Prozent festzustellen Nach eishynem leichten Ruumlckgang wurden im Jahr 2013 163 AU-Faumllle pro 100 Versicherungsjahre mit der Diagnose von Depressionen erfasst Dashymit waren Depressionen lediglich 14 Prozent aller AU-Faumllle zuzuordnen aufgrund der lanshygen fallbezogenen Dauer waren diese Faumllle jedoch fuumlr 71 Prozent aller gemeldeten Fehlshytage verantwortlich Im Mittel war jede Ershywerbsperson 2013 gut einen Tag aufgrund von Depressionen arbeitsunfaumlhig gemeldet eine gemeldete Arbeitsunfaumlhigkeit dauerte durchschnittlich 64 Tage

Rund 6 Prozent der Erwerbspersonen erhielshyten innerhalb des Jahres 2013 mindestens eishyne Antidepressiva-Verordnung 2000 hatte die Rate noch bei 41 Prozent gelegen Die Zahl der verordneten Tagesdosen stieg im selben Zeitraum um den Faktor 274 und hat sich damit nahezu verdreifacht 2013 wurden demnach anteilig mehr Erwerbspersonen und gegebenenfalls zugleich auch erheblich intenshysiver mit Antidepressiva behandelt als im Jahr 2000

Frauen waren nach den vorliegenden Ergebshynissen nahezu doppelt so haumlufig von Depresshysionen betroffen wie Maumlnner mit zunehmenshydem Alter zeigen sich bis kurz vor Erreichen des Renteneintrittsalters steigende Fehlzeiten und Verordnungsraten Hinweise auf reduziershyte Erkrankungsrisiken finden sich bei houmlherer schulischer und beruflicher Ausbildung und entsprechend auch vorrangig bei Beschaumlftigshyten in Berufen mit houmlherer Qualifikation sowie mit technisch-handwerklicher Ausrichtung Beschaumlftigte mit geringerer Qualifikation soshywie aus sozialen Berufen sind demgegenuumlber tendenziell haumlufiger betroffen

Sowohl im Hinblick auf Arbeitsunfaumlhigkeiten mit Depressionen als auch im Hinblick auf Verordnungen von Antidepressiva haben sich im Lauf der 14 Jahre Unterschiede zwischen den Bundeslaumlndern verringert Dies koumlnnte auf eine Angleichung der Lebensumstaumlnde aber auch auf eine Angleichung der diagnosshytischen und therapeutischen Strategien von Aumlrzten hindeuten

Depressionsatlas ǀ 35

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Anhang

Depressionen als Ursache von Arbeitsunfaumlhigkeiten nach Geschlecht 2013

Maumlnner ICD 10 Code ICD 10 Diagnose

AU Faumllle je 100 VJ

AU Tageje 100 VJ

AU Tageje Fall

Betroffene [Rate in ]

A00-Z99 Alle Diagnosen 10409 132383 13 49910 F00-F99 Psychische und Verhaltensstoumlrungen 412 18678 45 3575

F30-F39 Affektive Stoumlrungen 127 8425 66 1218 F32 F33 Depressionen 119 7880 66 1155

F32 Depressive Episode 098 6043 61 0964 F320 Leichte depressive Episode 004 140 35 0039 F321 Mittelgradige depressive Episode 021 1628 76 0227 F322 Schwere depressive Episode ohne psychotische 012 1304 109 0134

Symptome F323 Schwere depressive Episode mit psychotischen

Symptomen 001 075 90 0009

F328 Sonstige depressive Episoden 003 132 52 0026 F329 Depressive Episode nicht naumlher bezeichnet 056 2671 48 0542

F33 Rezidivierende depressive Stoumlrung 021 1837 88 0216 F330 Rezidivierende depressive Stoumlrung gegenwaumlrtig

leichte Episode 001 035 42 0008

F331 Rezidivierende depressive Stoumlrung gegenwaumlrtig 010 880 86 0106 mittelgradige Episode

F332 Rezidivierende depressive Stoumlrung gegenwaumlrtig schwere Episode ohne psychotische Symptome

006 628 112 0063

F333 Rezidivierende depressive Stoumlrung gegenwaumlrtig 001 076 119 0007 schwere Episode mit psychotischen Symptomen

F334 Rezidivierende depressive Stoumlrung gegenwaumlrtig remittiert

000 011 50 0002

F338 Sonstige rezidivierende depressive Stoumlrungen 000 013 37 0004 F339 Rezidivierende depressive Stoumlrung nicht naumlher

bezeichnet 003 150 59 0026

Frauen ICD 10 Code ICD 10 Diagnose

AU Faumllle je 100 VJ

AU Tageje 100 VJ

AU Tageje Fall

Betroffene [Rate in ]

A00-Z99 Alle Diagnosen 12756 163175 13 56801 F00-F99 Psychische und Verhaltensstoumlrungen 759 31541 42 6603

F30-F39 Affektive Stoumlrungen 226 14159 63 2204 F32 F33 Depressionen 214 13312 62 2101

F32 Depressive Episode 176 9848 56 1738 F320 Leichte depressive Episode 008 245 32 0075 F321 Mittelgradige depressive Episode 038 2795 73 0408 F322 Schwere depressive Episode ohne psychotische 017 1914 113 0202

Symptome F323 Schwere depressive Episode mit psychotischen

Symptomen 001 103 108 0011

F328 Sonstige depressive Episoden 005 212 46 0047 F329 Depressive Episode nicht naumlher bezeichnet 106 4442 42 1024

F33 Rezidivierende depressive Stoumlrung 038 3464 90 0409 F330 Rezidivierende depressive Stoumlrung gegenwaumlrtig

leichte Episode 002 091 56 0017

F331 Rezidivierende depressive Stoumlrung gegenwaumlrtig 020 1791 89 0217 mittelgradige Episode

F332 Rezidivierende depressive Stoumlrung gegenwaumlrtig schwere Episode ohne psychotische Symptome

010 1109 116 0111

F333 Rezidivierende depressive Stoumlrung gegenwaumlrtig 001 081 95 0008 schwere Episode mit psychotischen Symptomen

F334 Rezidivierende depressive Stoumlrung gegenwaumlrtig remittiert

000 021 62 0004

F338 Sonstige rezidivierende depressive Stoumlrungen 001 038 74 0006 F339 Rezidivierende depressive Stoumlrung nicht naumlher

bezeichnet 005 254 54 0048

Tabelle A1 (Erwerbspersonen TK 2013 standardisiert)

36 ǀ Depressionsatlas

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Fehlzeiten mit Depressionen nach Personengruppen 2000 bis 2013

Depressionen (ICD 10 Codes F32 F33) Gesamt (A00 Z99)

Berufstaumltige Arbeitslose Gesamt

Jahr AU Tageje 100 VJ

rel seit 2000

AU Tageje 100 VJ

rel seit 2000

AU Tageje 100 VJ

rel seit 2000

AU Tageje 100 VJ

rel seit 2000

2000 56 100 130 100 62 100 1294 100 2001 58 103 138 106 64 104 1313 101 2002 59 106 142 109 67 109 1300 100 2003 59 105 147 113 68 110 1257 97 2004 60 108 172 132 72 116 1209 93 2005 60 108 180 138 72 118 1215 94 2006 53 95 202 155 60 98 1144 88 2007 60 108 270 207 68 110 1193 92 2008 65 116 328 252 73 119 1224 95 2009 75 135 314 240 84 136 1320 102 2010 86 155 431 330 98 159 1340 104 2011 90 162 456 350 100 163 1397 108 2012 95 171 470 361 105 171 1417 110 2013 92 166 488 374 104 169 1466 113

Tabelle A2 (Erwerbspersonen TK 2013 standardisiert Werte 2000 entsprechen 100 Prozent)

Arbeitsunfaumlhigkeiten mit Depressionen nach Alter und Geschlecht 2013

Maumlnner Frauen Gesamt

Alters gruppe

AU Faumllle je

100 VJ

AU Tageje

100 VJ

Betr []

AU Faumllle je

100 VJ

AU Tageje

100 VJ

Betr []

AU Faumllle je

100 VJ

AU Tageje

100 VJ

Betr []

15-19 06 21 06 16 44 14 10 31 09 20-24 09 40 08 18 66 16 13 52 12 25-29 09 42 08 15 73 14 12 57 11 30-34 09 46 08 16 88 15 12 65 11 35-39 10 64 10 18 110 18 14 85 13 40-44 12 79 12 21 130 21 16 102 16 45-49 13 87 13 23 149 23 18 116 18 50-54 14 104 14 26 178 26 20 139 20 55-59 17 126 17 30 215 30 23 167 23 60-64 16 153 16 28 242 29 21 189 21

Tabelle A3 (Erwerbspersonen TK 2013 ICD-10-Codes F32 F33)

Depressionsatlas ǀ 37

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Arbeitsunfaumlhigkeit mit Depressionen nach Ausbildung 2013

Ausbildungsabschluss AU Faumllle je 100 VJ

AU Tageje 100 VJ

Betroffene [Rate in ]

Ohne beruflichen Ausbildungsabschluss 207 113 195 Abschluss einer anerkannten Berufsshyausbildung 176 104 174 Meister-Techniker- oder gleichwertiger Fachschulabschluss 151 83 144 Bachelor 128 78 124 DiplomMagisterMasterStaatsexamen 111 63 111 Promotion 067 36 081 Abschluss unbekannt 153 104 156

Gesamt 163 104 159

Tabelle A4 (Erwerbspersonen TK 2013 standardisiert)

Antidepressiva-Verordnungen nach Alter und Geschlecht 2013

Maumlnner Frauen Gesamt

Alters gruppe

DDD Betr []

DDD pro

Betr

DDD Betr []

DDD pro

Betr

DDD Betr []

DDD pro

Betr 15-19 121 104 116 324 279 116 208 179 116 20-24 313 187 168 629 389 162 463 283 165

25-29 513 245 209 888 450 197 690 342 204 30-34 690 302 229 1089 513 212 870 397 221

35-39 893 386 231 1418 648 219 1131 505 225 40-44 1057 462 229 1687 783 216 1347 609 223

45-49 1141 502 227 1912 910 210 1501 693 219 50-54 1351 583 232 2236 1063 210 1773 812 222

55-59 1575 689 229 2592 1247 208 2044 946 219 60-64 1368 653 209 2358 1195 197 1774 875 204

Tabelle A5 (Erwerbspersonen TK 2013 ATC-Code N06A)

38 ǀ Depressionsatlas

Antidepressiva-Verordnungsvolumen nach Wirkstoffen 2000 bis 2013

Anzahl DDD je VJ

Opipramol Amitriptylin Fluoxetin Citalopram Sertralin Johannisshykraut

Mirtazapin Venlafaxin

Jahr N06AA05 N06AA09 N06AB03 N06AB04 N06AB06 N06AP01 N06AX11 N06AX16

2000 039 048 029 034 033 132 015 011 2001 043 049 034 047 042 125 021 017 2002 046 049 043 061 045 110 029 024 2003 051 051 051 087 051 098 032 033 2004 055 049 060 099 052 037 035 043 2005 059 050 067 117 054 043 043 053 2006 053 045 066 123 053 031 044 057 2007 059 047 074 166 061 031 054 068 2008 065 048 079 203 067 033 064 080 2009 068 048 076 229 070 043 069 091 2010 072 050 079 283 076 051 080 123 2011 075 052 081 351 081 053 085 145 2012 076 052 084 357 095 053 089 168 2013 075 051 084 334 109 053 091 183

Tabelle A6 (Erwerbspersonen TK 2013 standardisiert ATC-Code N06A)

Depressionsatlas ǀ 39

Allgemeine Informationen zum Depressionsatlas

Der Depressionsatlas liefert umfangreiche Informationen zur Bedeutung von Depressishyonen im Erwerbsalter Basis der Auswertunshygen bilden Daten zu Arbeitsunfaumlhigkeiten sowie Arzneiverordnungen bei TK-Erwerbsshypersonen aus den Jahren 2000 bis 2013 Depressionen waren 2013 fuumlr 7 Prozent aller gemeldeten Arbeitsfehltage verantwortlich Etwa 6 Prozent aller Erwerbspersonen erhielten 2013 Verordnungen von Antideshypressiva die Zahl der verordneten Tagesdoshysen hat sich seit 2000 nahezu verdreifacht

Weitere Informationen Gesundheitsstudien und Auswertungen finden Sie unter wwwtkde Webcode 49536

101

154

1

2015

  • 15-01-21_TK_Depressionsatlas_Inhalt_finalpdf
    • Depressionsatlas
      • Datengrundlagen
      • ICD-Diagnosen
      • Arzneiverordnungen ndash ATC
      • Standardisierung
        • Arbeitsunfaumlhigkeit mit Depressionen
          • Arbeitsunfaumlhigkeitsfaumllle
          • Arbeitsunfaumlhigkeitstage
          • Betroffene
          • Arbeitsunfaumlhigkeit nach Geschlecht und Alter
          • Arbeitsunfaumlhigkeiten im Zeitverlauf
          • Arbeitsunfaumlhigkeit nach Bundeslaumlndern und Kreisen
          • Trends in Bundeslaumlndern
          • Arbeitsunfaumlhigkeit nach Berufen
          • Arbeitsunfaumlhigkeit nach Schulabschluss
          • Arbeitsunfaumlhigkeit nach Ausbildung
          • Arbeitsunfaumlhigkeit nach Leitungsfunktion
          • Kosten von Arbeitsunfaumlhigkeit mit Depressionen
          • Arbeitsunfaumlhigkeit mit weiteren Diagnosen
            • Verordnung von Antidepressiva
              • Verordnung nach Alter und Geschlecht
              • Verordnungen im Zeitverlauf
              • Trends bei Verordnungen relevanter Antidepressiva nach Wirkstoffen
              • Verordnungen nach Arztgruppen
              • Verordnung nach Bundeslaumlndern und Kreisen
              • Trends in Bundeslaumlndern
              • Verordnungen nach Berufen
              • Verordnungen nach Schulabschluss
              • Verordnungen nach Ausbildung
              • Antidepressiva-Verordnung bei Erwerbspersonen mit Arbeitsunfaumlhigkeit aufgrund von Depressionen
              • Diagnosen von Arbeitsunfaumlhigkeit und Antidepressiva-Verordnungen
                • Zusammenfassung
                • Anhang
                • Word-Lesezeichen
                  • RANGEC12
                  • RANGEC24

werden Eine Depression wird vom behanshydelnden Arzt in der Regel mit den ICD-Schluumlsseln bdquoDepressive Episodeldquo (F32) oder bdquoRezidivierende depressive Stoumlrungenldquo (F33) kodiert weshalb Auswertungen zu diesen beiden Diagnoseschluumlsseln einen Schwershypunkt der nachfolgenden Darstellungen bilshyden

Arzneiverordnungen ndash ATC

Arzneiverordnungen lassen sich ndash aumlhnlich wie Diagnosen in der ICD ndash auf Grundlage des Anatomisch-Therapeutisch-Chemischen Klassifikationssystems (ATC) gruppieren Die ATC-Klassifikation gliedert Arzneimittel nach therapeutischen und chemischen Kriterien Sie wird seit 1981 von der WHO allgemein fuumlr internationale Arzneimittelverbrauchsstudien empfohlen

Die Gabe von Arzneimitteln bildet neben der Psychotherapie einen wichtigen Ansatz zur Therapie von Depressionen Auf Grundlage der Daten zu Arzneiverordnungen der TK wird daher auch die Verordnung von Arzneimitteln die typischerweise zur Behandlung von Deshypressionen eingesetzt werden dargestellt Inshynerhalb der ATC-Klassifikation finden sich entsprechende Medikamente vorrangig in der Gruppe bdquoAntidepressivaldquo mit dem Code N06A

Standardisierung

Insbesondere den regionalen Darstellungen im Depressionsatlas liegen regelmaumlszligig alters-und geschlechtsstandardisierte Ergebnisse zugrunde Die Darstellungen sind entspreshychend durch den Hinweis bdquostandardisiertldquo geshykennzeichnet Die zwischen einzelnen Bunshydeslaumlndern existierenden oder auch im zeitlishychen Verlauf potenziell aus Unterschieden oder Veraumlnderungen der Alters- und Geshyschlechtsstruktur resultierenden Ergebnisunshyterschiede werden durch die Standardisierung gegebenenfalls rechnerisch ausgeglichen Differenzen lassen sich bei diesen Ergebnisshysen nicht mehr auf entsprechende Strukturshyunterschiede zwischen den analysierten Gruppen zuruumlckfuumlhren

Waumlhrend Arbeitsunfaumlhigkeitszeiten im Deshypressionsatlas ndash wie auch im Gesundheitsreshyport der TK uumlblich ndash vorrangig bezogen auf Versicherungsjahre angegeben werden wurshyden insbesondere fuumlr Teile der Auswertungen mit explizitem Personenbezug und bei allen Auswertungen zu Arzneiverordnungen als Unshytersuchungspopulation jeweils ausschlieszliglich diejenigen Erwerbspersonen beruumlcksichtigt die bereits am 1 Januar eines betrachteten Jahres bei der TK als Erwerbsperson vershysichert waren Hieraus koumlnnen an einigen Stellen geringe Abweichungen auch zu bereits vorausgehend im Gesundheitsreport der TK publizierten Ergebnissen resultieren

Arbeitsunfaumlhigkeit mitDepressionen Tabelle 1 zeigt erste Ergebnisse zur Bedeushytung von Depressionen im Hinblick auf die gemeldeten Arbeitsunfaumlhigkeiten im Jahr 2013

Arbeitsunfaumlhigkeitsfaumllle

Die Anzahl der Arbeitsunfaumlhigkeitsfaumllle je Vershysicherungsjahr (AU-Faumllle je VJ) gibt an wie oft Erwerbspersonen innerhalb des Jahres durchschnittlich krankgemeldet waren Fuumlr das Jahr 2013 wurden bezogen auf alle Diagnosen rund 115 AU-Faumllle je 100 VJ ermittelt eine Erwerbsperson war demnach im Mittel etwa 115 Mal innerhalb des Jahres arbeitsunfaumlhig gemeldet

Die Diagnosen der Arbeitsunfaumlhigkeiten lasshysen sich uumlbergeordneten Kapiteln der ICD 10 zuordnen die ihrerseits jeweils mehrere Diagnosegruppen beinhalten denen dann einzelne dreistellige oder mit noch weiteren Stellen differenzierte Diagnoseschluumlssel zushygeordnet sind Auf das uumlbergeordnete Kapitel der ICD 10 bdquoPsychische und Verhaltensstoumlrunshygenldquo (mit den Diagnoseschluumlsseln F00ndashF99) zu dem auch Depressionen zaumlhlen entfielen 572 AU-Faumllle

Von diesen Faumlllen wurden 172 AU-Faumllle je 100 VJ mit Diagnosen aus der Gruppe bdquoAffekshytive Stoumlrungenldquo (F30ndashF39) dokumentiert Inshynerhalb dieser Diagnosegruppe entfielen auf die beiden dreistelligen Diagnosen bdquoDepressishyve Episodeldquo (F32) und bdquoRezidivierende deshypressive Stoumlrungenldquo (F33) mit insgesamt 163 AU-Faumlllen die maszliggeblichen Anteile Der Anshyteil dieser AU-Faumllle mit einer Diagnose von Depressionen im engeren Sinne an allen AU-Faumlllen erscheint mit 142 Prozent auf den ersshyten Blick allerdings recht gering

Arbeitsunfaumlhigkeitstage

Von groumlszligerer Bedeutung als die Zahl der geshymeldeten AU-Faumllle ist allgemein sowie auch aus der Perspektive von Arbeitgebern die Zahl der Arbeitsunfaumlhigkeitstage (AU-Tage) da erst diese die erkrankungsbedingten Arshybeitszeitausfaumllle abbilden kann Diagnose-uumlbergreifend lieszligen sich auf Basis von Daten der TK 2013 erkrankungsbedingte Arbeitsshyfehlzeiten in Houmlhe von 1466 AU-Tagen je 100 Versicherungsjahre ermittelt Dies bedeushytet dass eine Erwerbsperson im Jahr 2013 durchschnittlich rund 147 Tage also gut zwei Wochen arbeitsunfaumlhig gemeldet war

AU-Faumllle AU-Tage

Lediglich 14 Prozent aller AU-Faumllle wurden 2013 mit Diagnose eishyner Depression geshymeldet Aufgrund der langen fallbezogenen Dauer von 64 Tagen waren diese Faumllle jeshydoch fuumlr 71 Prozent aller erfassten Fehltashyge verantwortlich

Im Mittel war rechneshyrisch jede Erwerbspershyson innerhalb des Jahshyres gut einen Tag aufshygrund von Depressioshynen arbeitsunfaumlhig gemeldet

Depressionsatlas ǀ 5

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Diagnosen aus dem ICD-Kapitel bdquoPsychische und Verhaltensstoumlrungenldquo (F00ndashF99) lieszligen sich dabei 2013 fuumlr 246 Arbeitsunfaumlhigkeitsshytage je 100 Versicherungsjahre verantwortlich machen AU-Tage mit Diagnosen aus der Gruppe bdquoAffektive Stoumlrungenldquo (F30ndashF39) hatshyten hieran mit 111 AU-Tagen je 100 VJ einen Anteil von 45 Prozent Von diesen 111 Tagen entfielen 104 AU-Tage auf die beiden ICD-Diagnosen bdquoDepressive Episodeldquo (F32) und bdquoRezidivierende depressive Stoumlrungenldquo (F33) im Sinne von Depressionen

Diese verhaumlltnismaumlszligig groszlige Bedeutung von Depressionen fuumlr das Arbeitsunfaumlhigkeitsgeshyschehen resultiert maszliggeblich aus der ausgeshysprochen hohen durchschnittlichen Dauer der einzelnen Krankschreibungsfaumllle (den AU-Tagen pro Fall) Dabei zeigt sich nach den Ergebnissen weiter differenzierter Auswertunshygen eine Abhaumlngigkeit der AU-Tage pro AU-Fall von dem in der vierten Stelle des ICD-Codes dokumentierten Schweregrad der Deshypression So steigt die Anzahl der AU-Tage je Fall bei bdquoDepressiven Episodenldquo (F32) von 33 Tagen bei der Diagnose bdquoLeichte depressive

Episodeldquo (F320) auf 111 Tage je Fall bei der Diagnose bdquoSchwere depressive Episode ohne psychotische Symptomeldquo (F322) Bei der ICD-Diagnose bdquoRezidivierende depressive Stoumlrungldquo (F33) laumlsst sich ein vergleichbarer Anstieg der fallbezogenen AU-Dauer von 51 Tagen bei bdquoRezidivierender depressiver Stoumlshyrung gegenwaumlrtig leichte Episodeldquo (F330) auf 114 Tage bei bdquoRezidivierender depressishyver Stoumlrung gegenwaumlrtig schwere Episode ohne psychotische Symptomeldquo (F332) festshystellen

Wie haumlufiger auch bei anderen Diagnosen zu beobachten wird allerdings auch bei Depresshysionen ein verhaumlltnismaumlszligig hoher Anteil der Diagnosen von den fuumlr die Arbeitsunfaumlhigshykeitsdiagnosen zustaumlndigen Aumlrzten nicht weishyter spezifiziert beziehungsweise als bdquonicht naumlshyher bezeichnetldquo (F329 F339) klassifiziert

Bei psychischen Erkrankungen und besonshyders bei Erkrankungen mit Depressionen dauern Erkrankungsfaumllle insgesamt deutlich laumlnger als bei anderen Diagnosen

Bedeutung von Depressionen als Ursache von Arbeitsunfaumlhigkeiten 2013

ICD 10 Code ICD 10 Diagnose AU Faumllle je 100 VJ

AU Tageje 100 VJ

AU Tageje Fall

Betroffene [Rate in ]

A00-Z99 Alle Diagnosen 11490 146571 13 53085 F00-F99 Psychische und Verhaltensstoumlrungen 572 24605 43 4970

F30-F39 Affektive Stoumlrungen 172 11067 64 1673 F32 F33 Depressionen 163 10383 64 1591

F32 Depressive Episode 134 7796 58 1320 F320 Leichte depressive Episode 006 189 33 0056 F321 Mittelgradige depressive Episode 029 2166 74 0310 F322 Schwere depressive Episode ohne psy- 014 1585 111 0165

chotische Symptome F323 Schwere depressive Episode mit psychoshy

tischen Symptomen 001 088 99 0010

F328 Sonstige depressive Episoden 004 169 48 0036 F329 Depressive Episode nicht naumlher bezeichshy

net 079 3487 44 0764

F33 Rezidivierende depressive Stoumlrung 029 2587 89 0305 F330 Rezidivierende depressive Stoumlrung geshy

genwaumlrtig leichte Episode 001 061 51 0013

F331 Rezidivierende depressive Stoumlrung ge- 015 1300 88 0157 genwaumlrtig mittelgradige Episode

F332 Rezidivierende depressive Stoumlrung geshygenwaumlrtig schwere Episode ohne psychoshytische Symptome

007 850 114 0085

F333 Rezidivierende depressive Stoumlrung ge- 001 078 107 0007 genwaumlrtig schwere Episode mit psychotishyschen Symptomen

F334 Rezidivierende depressive Stoumlrung geshygenwaumlrtig remittiert

000 016 57 0003

F338 Sonstige rezidivierende depressive Stouml- 000 024 57 0005 rungen

F339 Rezidivierende depressive Stoumlrung nicht naumlher bezeichnet

004 198 56 0036

Tabelle 1 (Erwerbspersonen TK 2013 standardisiert Betroffenenraten bezogen auf Erwerbspersoshynen mit Versicherung am 1 Januar des Jahres)

6 ǀ Depressionsatlas

Betroffene

Da einzelne Personen innerhalb eines Jahres auch mehrfach arbeitsunfaumlhig gemeldet sein koumlnnen erlaubt die Zahl der AU-Faumllle nicht zwangslaumlufig und in allen Faumlllen Ruumlckschluumlsshyse auf die Anzahl der Betroffenen In Tabelle 1 werden in der letzten Spalte daher ergaumlnshyzend auch Betroffenenraten angegeben

53 Prozent der Erwerbspersonen waren 2013 von mindestens einer Arbeitsunfaumlhigkeit mit beliebiger Diagnose betroffen bei 497Prozent war eine Diagnose bdquoPsychische und Verhaltensstoumlrungenldquo (F00ndashF99) Grund fuumlr (mindestens) eine Arbeitsunfaumlhigkeit Leshydiglich 159 Prozent der Erwerbspersonen wurde innerhalb des Jahres (auch) aufgrund einer Depression (F32 F33) arbeitsunfaumlhig gemeldet Je 100 Versicherungsjahre wurden wie bereits erwaumlhnt 163 AU-Faumllle mit entshysprechenden Diagnosen erfasst Bei Betroffeshynen wird demnach pro Jahr typischerweise nur ein AU-Fall mit entsprechender Diagnose erfasst

Arbeitsunfaumlhigkeit nach Geschlecht und Alter

Geschlecht und Alter sind wesentliche Detershyminanten nahezu aller Erkrankungen die Ershymittlung von geschlechts- und altersabhaumlngishygen Kennzahlen zaumlhlt daher zu den grundleshygenden Auswertungsschritten nahezu jeder Analyse

Diagnoseuumlbergreifend lagen die Fehlzeiten 2013 bei Frauen mit 1632 Tagen 23 Prozent houmlher als bei Maumlnnern mit 1324 Tagen je 100 VJ Im Hinblick auf Arbeitsunfaumlhigkeiten mit einer Diagnose aus dem ICD-Kapitel

bdquoPsychische und Verhaltensstoumlrungenldquo (ICD F00ndashF99) zeigen sich noch staumlrker ausgeshypraumlgte geschlechtsabhaumlngige Unterschiede So entfielen auf Frauen mit 315 AU-Tagen je 100 VJ im Jahr 2013 durchschnittlich fast doppelt so viele AU-Tage wie auf Maumlnner mit 187 AU-Tagen je VJ (vergleiche Tabelle A1 im Anhang) Ein aumlhnliches Verhaumlltnis zeigte sich 2013 auch bei Fehlzeiten aufgrund von Depressionen (ICD F32 F33) mit durchshyschnittlich 79 Fehltagen bei Maumlnnern und 133 Fehltagen je 100 VJ bei Frauen Bei der Beshytrachtung von Betroffenenraten ergibt sich ein vergleichbares Bild Waumlhrend von Maumlnnern 2013 lediglich 116 Prozent aufgrund von Deshypressionen arbeitsunfaumlhig gemeldet waren lag der Anteil bei Frauen bei 21 Prozent

Inwiefern diese Unterschiede durch eine geshyschlechtsspezifisch unterschiedliche Wahrshynehmung und Praumlsentation von Beschwerden mit beeinflusst werden laumlsst sich schwer beshyurteilen Vergleichbare Unterschiede zeigen sich jedoch in fast allen Erhebungen zu Deshypressionen in Deutschland

Sowohl bei Maumlnnern als auch bei Frauen ist ein Anstieg der Betroffenenraten und der Fehlzeiten aufgrund von Depressionen mit ansteigendem Alter zu verzeichnen (vergleishyche Abbildung 1) Geschlechtsuumlbergreifend steigen die mit Depressionen gemeldeten Fehlzeiten von 31 AU-Tagen je 100 VJ in der juumlngsten Altersgruppe um etwa den Faktor sechs auf 189 AU-Tage je 100 VJ bei Ershywerbspersonen im Alter von 60 bis unter 65 Jahren

Arbeitsunfaumlhigkeiten mit Depressionen nach Alter und Geschlecht 2013

Abbildung 1 (Erwerbspersonen TK 2013 Betroffenenraten bezogen auf Erwerbspersonen mit Versicherung am 1 Januar des Jahres)

Depressionsatlas ǀ 7

Relative Veraumlnderungen der Fehlzeiten mit Depressionen 2000 bis 2013

Trends seit 2000

Fehlzeiten aufgrund von Depressionen lashygen 2013 um 69 Proshyzent houmlher als 2000 Zwischen Tiefst- und

Houmlchststand 2006 und 2012 war bei Erwerbsshy

personen ein Anstieg der Fehlzeiten aufshy

grund von Depressioshynen um 75 Prozent

festzustellen

Noch houmlhere Fehlzeishyten aufgrund von Deshy

pressionen sowie Steigerungsraten zeishy

gen sich bei Arbeitsloshysen

Abbildung 2 (Erwerbspersonen TK 2013 standardisiert) 8 ǀ Depressionsatlas

Arbeitsunfaumlhigkeiten im Zeitverlauf

Abbildung 2 zeigt die relativen Veraumlnderunshygen der alters- und geschlechtsstandardisiershyten Fehlzeiten aufgrund von Depressionen im Sinne der ICD-Codes F32 und F33 seit dem Jahr 2000 wobei den Fehlzeiten im Ausshygangsjahr ein Wert von 100 Prozent zugeordshynet wurde Zum Vergleich ist entsprechend auch die Entwicklung der Gesamtfehlzeiten im Zeitraum von 2000 bis 2013 dargestellt

Diagnoseuumlbergreifend sanken die Fehlzeiten bei Erwerbspersonen in den Jahren 2000 bis 2006 zunaumlchst auf rund 88 Prozent des Ausshygangswertes In diesem Zeitraum stiegen Fehlzeiten mit Depressionen bis 2005 um 18 Prozent an sanken dann aber 2006 auf 98Prozent des Ausgangswertes aus dem Jahr 2000 (vergleiche auch Tabelle A2 im Anhang)

Dieser Ruumlckgang resultierte zum Teil aus der veraumlnderten Zusammensetzung der Untersushychungspopulation der Erwerbspersonen Beshydingt durch gesetzliche Bestimmungen im Zushysammenhang mit der Einfuumlhrung des Arbeitsshylosengeldes II (ALG II) konnten laumlngerfristig Arbeitslose als eine erfahrungsgemaumlszlig uumlbershydurchschnittlich von Depressionen betroffene Gruppe bei Auswertungen ab 2006 nicht mehr beruumlcksichtigt werden da sie nicht mehr zur Abgabe einer Arbeitsunfaumlhigkeitsbescheinishygung bei ihrer Krankenkasse verpflichtet sind

Bei getrennter Betrachtung der Fehlzeiten mit Depressionen von Berufstaumltigen und Arbeitsshylosen zeigt sich jedoch dass die relativ niedshyrigen Fehlzeiten im Jahr 2006 nicht ausshyschlieszliglich aus der Nichtberuumlcksichtigung von ALG-II-Empfaumlngern resultieren Auch die Gruppe der Berufstaumltigen deren Zusammenshysetzung sich durch die Einfuumlhrung des ALG II definitionsgemaumlszlig nicht veraumlndert hat weist 2006 einen merklichen Ruumlckgang der AU-Tage mit Diagnose von Depressionen auf

Ab dem Jahr 2007 war sowohl diagnoseuumlbershygreifend als auch in Bezug auf Diagnosen von Depressionen ein kontinuierlicher Anstieg der AU-Tage zu verzeichnen wobei der Anstieg der Fehlzeiten mit Depressionen unter den Erwerbspersonen ndash bis 2012 auf 171 Prozent des Ausgangswertes aus dem Jahr 2000 ndash wesentlich deutlicher ausfiel

Bei separaten Auswertungen zur Gruppe der Arbeitslosen (ab 2006 ausschlieszliglich ALG-I-Empfaumlnger) faumlllt der sehr starke Anstieg der Fehlzeiten mit Depressionen auf 374 Prozent des Ausgangswertes im Jahr 2000 auf Dabei waren Arbeitslose zu jedem Zeitpunkt und beshyreits auch im Jahr 2000 erheblich laumlnger als Berufstaumltige mit der Diagnose von Depressioshynen arbeitsunfaumlhig gemeldet

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-

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-

Der starke Anstieg der Fehlzeiten mit Depresshysionen bei den arbeitslosen TK-Versicherten hat aufgrund von deren verhaumlltnismaumlszligig geshyringem Anteil innerhalb der Untersuchungsshypopulation allerdings kaum Einfluss auf die ausgewiesenen Fehlzeiten mit Depressionen in der Gesamtgruppe der Erwerbspersonen

2013 war unter den Berufstaumltigen erstmals seit 2006 ein leichter Ruumlckgang der Fehlzeishyten aufgrund von Depressionen zu verzeichshynen Ob dieser Ruumlckgang eine Trendumkehr andeutet laumlsst sich erst nach dem Vorliegen von Ergebnissen aus den kommenden Jahren beurteilen wie auch Erfahrungen nach einem kurzfristigen Ruumlckgang im Jahr 2006 zeigen

Arbeitsunfaumlhigkeit nach Bundeslaumlndern und Kreisen

Tabelle 2 zeigt Fehlzeiten und Betroffenenrashyten zu Arbeitsunfaumlhigkeiten mit Diagnosen von Depressionen auf Bundeslandebene

Die houmlchsten Fehlzeiten mit Depressionen wurden fuumlr das Jahr 2013 geschlechtsuumlbershygreifend fuumlr Hamburg mit 142 AU-Tagen pro 100 Versicherungsjahre ermittelt Einer Ershywerbsperson in Hamburg waren demnach 2013 im Durchschnitt 142 Fehltage mit einer Diagnose von Depressionen zuzuordnen Demgegenuumlber waren es in Baden-Wuumlrttemberg dem Bundesland mit den geshyringsten Fehlzeiten aufgrund von Depressioshynen geschlechtsuumlbergreifend durchschnittlich 084 Fehltage pro Erwerbsperson

Auch im Hinblick auf die geschlechtsspezifishyschen Fehlzeiten wurden die houmlchsten Werte fuumlr Hamburg ermittelt Aumlhnlich hohe Fehlzeishyten wie fuumlr maumlnnliche Erwerbspersonen in Hamburg konnten nur noch fuumlr Maumlnner mit Wohnort in Berlin festgestellt werden

Arbeitsunfaumlhigkeiten mit Depressionen nach Bundeslaumlndern 2013

Maumlnner Frauen Gesamt

Bundesland AU Tageje 100 VJ

Betr []

AU Tageje 100 VJ

Betr [ ]

AU Tageje 100 VJ

Betr [ ]

Anteil AU Tage an

A00 Z99 Schleswig-Holstein 92 132 165 239 126 181 80 Hamburg 94 126 197 265 142 190 92 Niedersachsen 71 111 124 199 96 152 64 Bremen 73 106 147 230 107 163 75 Nordrhein-Westfalen 89 122 139 211 112 163 75 Hessen 73 119 127 210 98 161 68 Rheinland-Pfalz 82 131 117 208 98 167 64 Baden-Wuumlrttemberg 68 107 102 177 84 139 69 Bayern 73 106 111 184 90 142 72 Saarland 91 126 136 229 112 174 69 Berlin 94 130 162 246 125 184 76 Brandenburg 69 101 149 239 105 165 58 Mecklenburg-Vorpommern

67 097 159 228 109 157 59

Sachsen 64 096 119 199 89 144 62 Sachsen-Anhalt 68 104 121 209 92 152 53 Thuumlringen 61 094 130 249 93 166 56

Gesamt 79 116 133 210 104 159 71

Tabelle 2 (Erwerbspersonen TK 2013 standardisiert Betroffenenraten bezogen auf Erwerbspershysonen mit Versicherung am 1 Januar des Jahres)

Depressionsatlas ǀ 9

Die niedrigsten Fehlzeiten bei Maumlnnern fanshyden sich mit 061 Fehltagen aufgrund von Depressionen pro Erwerbsperson im Bundesshyland Thuumlringen waumlhrend fuumlr Frauen die geshyringsten Fehlzeiten ndash wie schon geschlechtsshyuumlbergreifend ndash fuumlr Baden-Wuumlrttemberg ershyrechnet wurden

Der Anteil der Fehlzeiten mit Diagnosen von Depressionen an den Gesamtfehlzeiten liegt in den neuen Bundeslaumlndern fuumlr die sich anshyderweitig eher uumlberdurchschnittliche Fehlzeishyten zeigen merklich unter dem Bundesdurchshyschnitt (zu Gesamtfehlzeiten vergleiche auch Tabelle A10 TK Gesundheitsreport 2014 Seite 140)

Die zuvor beschriebenen Ergebnisse zu geshyschlechts- und altersstandardisierten Beshytroffenenraten im Zusammenhang mit Arshybeitsunfaumlhigkeiten mit Depressionen (ICD-10shyDiagnosen F32 F33) in Bundeslaumlndern vershydeutlicht auch die nachfolgende Kartendarshystellung Unterschreitungen bundesweiter Ershygebnisse um 25 Prozent oder mehr sind in den Karten dunkelblau Uumlberschreitungen um 25 Prozent oder mehr dunkelrot eingefaumlrbt

Unterschreitungen der bundesweiten Beshytroffenenraten um rund 10 Prozent und mehr lassen sich vor allem im Suumlden (Bayern Bashyden-Wuumlrttemberg) und Suumldosten Deutschshylands (Sachsen) beobachten

Uumlberschreitungen um mehr als 10 Prozent finden sich im Norden in Hamburg und Schleswig-Holstein aber auch in Berlin Fuumlrdas Saarland wurde mit einer Uumlberschreitung bundesweiter Werte um 93 Prozent ein aumlhnshylich hoher Wert ermittelt

Eine weitere Darstellung der Betroffenenraten auf Ebene der Kreise und kreisfreien Staumldte verdeutlicht dass sich die Anzahl der Beshytroffenen mit Arbeitsunfaumlhigkeiten aufgrund von Depressionen innerhalb eines Bundesshylandes keinesfalls immer auf einheitlichem Nishyveau bewegen sondern teilweise erhebliche regionale Unterschiede bestehen

Waumlhrend auf Bundeslandebene fuumlr Bayern und Baden-Wuumlrttemberg unterdurchschnittlishyche Betroffenenraten errechnet wurden zeigt die Darstellung der Betroffenenraten auf Kreisebene dass es auch in diesen Bundesshylaumlndern Kreise gibt die deutlich uumlber Durchshyschnittswerten liegen So sind die Betroffeshynenraten in Baden-Wuumlrttemberg in Pforzheim Rottweil und Mannheim houmlher als im Bundesshydurchschnitt Fuumlr Bayern wurden vor allem in oumlstlichen Kreisen an der Grenze zu Tschechishyen aber auch in Coburg uumlberdurchschnittliche Betroffenenraten festgestellt

Umgekehrt gibt es auch in Schleswig-Holstein bei insgesamt hohen Betroffenenraten mit Ploumln Nordfriesland und Rendsburg-Eckernfoumlrde Kreise in denen nur wenige Ershywerbspersonen von Arbeitsunfaumlhigkeiten aufshygrund von Depressionen betroffen sind

Ein Teil der dargestellten Unterschiede kann auch im Kontext spezifischer Besonderheiten von TK-versicherten Beschaumlftigten in einzelshynen Regionen oder zufallsbedingt entstanden sein und sollte daher allgemein nur zuruumlckhalshytend interpretiert werden

Zumindest fuumlr einige Gegenden laumlsst sich beshyobachten und formulieren dass geringere Beshytroffenenraten haumlufiger in laumlndlicheren Regioshynen zu finden waren waumlhrend im staumldtischen Raum mehr Erwerbspersonen von Arbeitsunshyfaumlhigkeiten aufgrund von Depressionen beshytroffen waren Dies koumlnnte unter anderem an unterschiedlichen Lebensbedingungen aber auch an Unterschieden hinsichtlich der aumlrztlishychen Versorgung sowie Wahrnehmung von Beschwerden liegen

10 ǀ Depressionsatlas

Anteil in Bundeslaumlndern 2013

Anteil in Kreisen 2013

Anteil Personen mit Arbeitsunfaumlhigkeit aufgrund von Depressionen in Bundesshylaumlndern und Kreisen 2013

Relative Abweichungen der Anteile nach Bundeslaumlndern 2013

Relative Abweichungen der Anteile nach Kreisen 2013

Abbildung 3 (Erwerbspersonen TK 2013 standardisiert)

Depressionsatlas ǀ 11

ndash

Regionale Trends

Haumlufigkeiten von Arshybeitsunfaumlhigkeiten

aufgrund von Depresshysionen in Bundeslaumlnshy

dern haben sich in den vergangenen 14 Jahshy

ren angenaumlhert

Standardabweichunshygen der relativen Abshyweichungen von Beshytroffenenraten in den

Bundeslaumlndern als Maszlig fuumlr die Streuung

sanken von 20 Prozent im Jahr 2000 auf 93

Prozent im Jahr 2013

Trends in Bundeslaumlndern

Abbildung 4 zeigt Darstellungen zu regionalen Abweichungen der einheitlich geschlechtsshyund altersstandardisierten Betroffenenraten in Bezug auf Arbeitsunfaumlhigkeiten aufgrund von Depressionen (ICD-10-Diagnosen F32 F33) auf Bundeslandebene von bundesweiten Werten in Kartendarstellungen fuumlr die Jahre 2000 bis 2013 Auch in diesen Kartendarstelshylungen sind Unterschreitungen bundesweiter Ergebnisse um 25 Prozent oder mehr dunkelshyblau Uumlberschreitungen um 25 Prozent oder mehr dunkelrot eingefaumlrbt

Waumlhrend in verschiedenen Bundeslaumlndern wie zum Beispiel Schleswig-Holstein in einshyzelnen Jahren Betroffenenraten sowohl unter bundesweiten Ergebnissen als auch uumlber bundesweiten Ergebnissen zu verzeichnen sind zeigen sich in anderen Bundeslaumlndern wie zum Beispiel Hessen und Sachsen in alshylen Jahren Betroffenenraten unterhalb bunshydesweiter Raten

Als wohl wichtigstes Ergebnis verdeutlicht die Abbildung zu regionalen Unterschieden aus 14 Jahren allerdings insbesondere dass es im Verlauf dieser Zeit tendenziell zu einer bundesweiten Angleichung der regionalen Beshytroffenenraten gekommen ist Waumlhrend in den ersten Jahren in verschiedenen Bundeslaumlnshydern dunklere Einfaumlrbungen der Flaumlchen ndash alshyso staumlrkere Uumlberschreitungen oder Untershyschreitungen der bundesweiten Raten ndash zu erkennen sind werden die Einfaumlrbungen insshybesondere ab dem Jahr 2009 immer schwaumlshycher was einen Ruumlckgang der relativen Unshyterschiede zwischen den Bundeslaumlndern anshyzeigt

Abbildung 4 (Erwerbspersonen TK 2013 standardisiert)

Anteil Erwerbspersonen mit Arbeitsunfaumlhigkeit aufgrund von Depressionenrelative Abweichungen vom Bundesdurchschnitt nach Bundeslaumlndern

2000 bis 2013

12 ǀ Depressionsatlas

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Arbeitsunfaumlhigkeit nach Berufen von verfuumlgbaren Angaben zur Taumltigkeit am 1 Januar des Jahres 2013 und an dieser

Tabelle 3 zeigt Ergebnisse zur Relevanz von Stelle differenziert nach den ersten zwei Stel-Depressionen im Sinne der Diagnoseschluumls- len der Klassifikation der Berufe 2010 (KldB sel F32 und F33 fuumlr Arbeitsunfaumlhigkeiten in 2010) zu denen Ergebnisse aufgrund der einzelnen Berufsgruppen Die Einteilung der noch uumlberschaubaren Zahl an Gruppen voll-Beschaumlftigten erfolgte dabei auf Grundlage staumlndig dargestellt werden koumlnnen

Arbeitsunfaumlhigkeiten mit Depressionen nach Berufen 2013 (zweistellige KldB)

Taumltigkeitsgruppen KldB 2010 zweistellig AU Faumllle je 100 VJ

AU Tageje 100 VJ

Betroffene []

01 Angehoumlrige der regulaumlren Streitkraumlfte 226 71 238 11 Land- Tier- und Forstwirtschaftsberufe 100 56 106 12 Gartenbauberufe und Floristik 141 73 138 21 Rohstoffgewinnung und -aufbereitung Glas- und Keramik- 130 62 130

herstellung und -verarbeitung 22 Kunststoffherstellung und -verarbeitung Holzbe- und shy

verarbeitung 150 82 141

23 Papier- und Druckberufe technische Mediengestaltung 164 96 163 24 Metallerzeugung und -bearbeitung Metallbauberufe 135 69 131 25 Maschinen- und Fahrzeugtechnikberufe 118 61 115 26 Mechatronik- Energie- und Elektroberufe 111 61 106 27 Technische Forschungs- Entwicklungs- Konstruktions- 115 62 113

und Produktionssteuerungsberufe 28 Textil- und Lederberufe 185 88 184 29 Lebensmittelherstellung und -verarbeitung 166 102 170 31 Bauplanungs- Architektur- und Vermessungsberufe 123 76 120 32 Hoch- und Tiefbauberufe 099 60 098 33 (Innen-)Ausbauberufe 110 60 097 34 Gebaumlude- und versorgungstechnische Berufe 122 70 124 41 Mathematik- Biologie- Chemie- und Physikberufe 154 73 144 42 Geologie- Geografie- und Umweltschutzberufe 129 70 111 43 Informatik- Informations- und

Kommunikationstechnologieberufe 107 65 104

51 Verkehrs- und Logistikberufe (auszliger Fahrzeugfuumlhrung) 188 100 177 52 Fuumlhrerinnen von Fahrzeug- und Transportgeraumlten 141 91 147 53 Schutz- Sicherheits- und Uumlberwachungsberufe 213 134 212 54 Reinigungsberufe 204 120 206 61 Einkaufs- Vertriebs- und Handelsberufe 133 87 136 62 Verkaufsberufe 187 127 191 63 Tourismus- Hotel- und Gaststaumlttenberufe 162 99 161 71 Berufe in Unternehmensfuumlhrung und -organisation 160 99 161 72 Berufe in Finanzdienstleistungen Rechnungswesen 154 89 152

und Steuerberatung 73 Berufe in Recht und Verwaltung 214 115 205 81 Medizinische Gesundheitsberufe 181 107 181 82 Nichtmedizinische Gesundheits- Koumlrperpflege- und Wellshy

nessberufe Medizintechnik 246 161 247

83 Erziehung soziale und hauswirtschaftliche Berufe Theolo- 253 154 254 gie

84 Lehrende und ausbildende Berufe 119 75 117 91 Sprach- literatur- geistes- gesellschafts- 144 93 137

und wirtschaftswissenschaftliche Berufe 92 Werbung Marketing kaufmaumlnnische und redaktionelle

Medienberufe 171 106 166

93 Produktdesign und kunsthandwerkliche Berufe bildende 128 67 130 Kunst Musikinstrumentenbau

94 Darstellende und unterhaltende Berufe 123 66 122

Erwerbspersonen insgesamt 163 105 160

Tabelle 3 (Erwerbspersonen TK nicht standardisierte Rohwerte) Depressionsatlas ǀ 13

Der Anteil von Erwerbspersonen die in einer Taumltigkeitsgruppe von einer Depression betrofshyfen waren variierte zwischen 254 Prozent in der Taumltigkeitsgruppe bdquoErziehung soziale und hauswirtschaftliche Berufe Theologieldquo und 098 Prozent in der Taumltigkeitsgruppe bdquoHochshyund Tiefbauberufeldquo sowie 097 Prozent in der Gruppe bdquo(Innen-)Ausbauberufeldquo Weitere Taumlshytigkeitsgruppen mit verhaumlltnismaumlszligig hoher Beshytroffenenrate sind bdquoNichtmedizinische Geshysundheits- Koumlrperpflege- und Wellnessberushyfe Medizintechnikldquo bdquoSchutz- Sicherheits- und Uumlberwachungsberufeldquo sowie bdquoBerufe in Recht und Verwaltungldquo waumlhrend sich niedrige Beshytroffenenraten auch in den Gruppen bdquoInformashytik- Informations- und Kommunikationstechshynologieberufeldquo bdquoLand- Tier- und Forstwirtshyschaftsberufeldquo und bdquoMechatronik- Energie-und Elektroberufeldquo finden Hinsichtlich der AU-Faumllle und AU-Tage ergibt sich ein aumlhnlishyches Bild

Die Betroffenenraten die sich zu bdquoAngehoumlrishygen der regulaumlren Streitkraumlfteldquo aus der Tabelshyle ablesen lassen basieren auf Daten zu leshydiglich 210 Versicherten und sind vorrangig der Vollstaumlndigkeit halber aufgefuumlhrt Sie sollshyten inhaltlich allenfalls sehr zuruumlckhaltend inshyterpretiert werden

Eine sehr differenzierte Unterscheidung von Beschaumlftigten erlauben fuumlnfstellige Schluumlsselshyangaben gemaumlszlig Klassifikation der Berufe 2010 die insgesamt 1286 Auspraumlgungen umfasst Da eine Darstellung zu allen dieser Gruppen weder sinnvoll noch im Rahmen eishyner Publikation praktikabel waumlre wurden zushynaumlchst diejenigen 100 Berufsgruppen ausgeshywaumlhlt die unter den TK-Versicherten im Jahr 2013 am haumlufigsten vertreten waren Von dieshysen 100 Berufsgruppen werden Ergebnisse zu jeweils den Berufsgruppen dargestellt bei denen die zehn houmlchsten beziehungsweise die zehn niedrigsten Betroffenenraten hinshysichtlich Depressionsdiagnosen im Rahmen von Arbeitsunfaumlhigkeitsmeldungen ermittelt werden konnten

Von den zehn Berufsgruppen die am haumlufigsshyten von Depressionen betroffen waren gehoumlshyren sieben dem Berufsbereich bdquoGesundheit Soziales Lehre und Erziehungldquo an Besonshyders haumlufig vertreten ist darunter die Berufsshyhauptgruppe bdquoMedizinische Gesundheitsberushyfeldquo (81) mit den Taumltigkeitsgruppen 81212 81301 und 81302

Die houmlchsten Betroffenenraten sowie die meisten AU-Faumllle und AU-Tage sind jedoch in der Taumltigkeitsgruppe bdquoBerufe im Dialogmarkeshytingldquo (92122) zu verzeichnen das heiszligt in Beshyrufen mit uumlberwiegender Taumltigkeit fuumlr Call-Center Service- und Kundenhotlines

Die Berufsgruppen die haumlufig unter den TK-Versicherten vertreten sind und welche die geringsten Betroffenenraten in Bezug auf Arshybeitsunfaumlhigkeiten mit einer Diagnose von Depressionen aufweisen sind uumlberwiegend Berufsgruppen die besonders komplexe Taumlshytigkeiten ausuumlben Fuumlnf von den zehn Berufsshygruppen mit niedrigen Betroffenenraten sind dem Berufsbereich bdquoRohstoffgewinnung Proshyduktion und Fertigungldquo (Berufsbereich 2) zushyzuordnen

Nach diesen Auswertungen scheinen Berufsshygruppen mit weniger komplexen Taumltigkeiten ndash vorrangig im gesundheitlichen oder sozialen Bereich ndash deutlich staumlrker von Depressionen betroffen zu sein als eher technisch und akashydemisch orientierte Berufe mit houmlheren Qualishyfikationsanforderungen

14 ǀ Depressionsatlas

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4

6

8

Arbeitsunfaumlhigkeiten mit Depressionen nach Berufen 2013 (fuumlnfstellige KldB) Berufe mit hohen sowie mit geringen Betroffenenraten

Rang Taumltigkeitsgruppen KldB 2010 fuumlnfstellig AU Faumllle je 100 VJ

AU Tageje 100 VJ

Betr []

1 92122 Berufe im Dialogmarketing - fachlich ausgerichtete Taumltigkeiten

415 277 368

2 82102 Berufe in der Altenpflege (ohne Spezialisierung) shyfachlich ausgerichtete Taumltigkeiten

327 247 345

3 82101 Berufe in der Altenpflege (ohne Spezialisierung) shyHelfer-Anlerntaumltigkeiten

309 215 320

83112 Berufe in der Kinderbetreuung und -erziehung - fach- 274 162 274 lich ausgerichtete Taumltigkeiten

5 81301 Berufe in der Gesundheits- und Krankenpflege (ohne Spezialisierung) - Helfer-Anlerntaumltigkeiten

272 188 260

73202 Berufe in der oumlffentlichen Verwaltung (ohne Speziali- 261 141 249 sierung) - fachlich ausgerichtete Taumltigkeiten

7 83124 Berufe in der Sozialarbeit und Sozialpaumldagogik - hoch komplexe Taumltigkeiten

244 160 246

81302 Berufe in der Gesundheits- und Krankenpflege (ohne 246 151 246 Spezialisierung) - fachlich ausgerichtete Taumltigkeiten

9 53112 Berufe im Objekt- Werte- und Personenschutz - fachshylich ausgerichtete Taumltigkeiten

246 143 238

10 81212 Medizinisch-technische Berufe im Laboratorium - 241 109 230 fachlich ausgerichtete Taumltigkeiten

hellip hellip hellip

91 71324 Berufe in der Unternehmensberatung ndash 091 46 087 hoch komplexe Taumltigkeiten

92 27304 Berufe in der technischen Produktionsplanung und shysteuerung - hoch komplexe Taumltigkeiten

084 43 084

93 26304 Berufe in der Elektrotechnik (ohne Spezialisierung) - 082 57 079 hoch komplexe Taumltigkeiten

94 25104 Berufe in der Maschinenbau- und Betriebstechnik (ohne Spezialisierung) - hoch komplexe Taumltigkeiten

080 42 079

95 71104 Geschaumlftsfuumlhrerinnen und Vorstaumlnde ndash 066 68 077 hoch komplexe Taumltigkeiten

96 27103 Berufe in der technischen Forschung und Entwicklung (ohne Spezialisierung) - komplexe Spezialistentaumltigk

080 44 075

97 27104 Berufe in der technischen Forschung und Entwicklung 073 38 072 (ohne Spezialisierung) - hoch komplexe Taumltigkeiten

98 81404 AumlrzteAumlrztinnen (ohne Spezialisierung) - hoch komshyplexe Taumltigkeiten

074 43 072

99 43414 Berufe in der Softwareentwicklung - hoch komplexe 072 44 068 Taumltigkeiten

100 84304 Berufe in der Hochschullehre und -forschung - hoch komplexe Taumltigkeiten

058 29 055

Erwerbspersonen insgesamt 163 105 160

Tabelle 4 (Erwerbspersonen TK nicht standardisierte Rohwerte)

Depressionsatlas ǀ 15

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Arbeitsunfaumlhigkeit nach Schulabschluss Betroffenenraten in Zusammenhang mit Deshypressionen mit zunehmender Schulbildung

Im Jahr 2013 wurden pro 100 Versicherungs- zuruumlckgehen Aumlhnliches gilt auch fuumlr die AUshyjahre 163 AU-Faumllle und 104 AU-Tage mit ei- Tage bei einer Diagnose von Depressionen ner Diagnose von Depressionen bei Erwerbs- wobei hier die Anzahl der Tage in der Gruppe personen der TK ermittelt Die Betroffenenra- der Erwerbspersonen ohne Schulabschluss te lag bei den TK-versicherten Erwerbsperso- etwas niedriger liegt als bei den Erwerbspershynen bei 159Prozent sonen mit Haupt- beziehungsweise Volksshy

schulabschluss und erst mit steigendem Bei Darstellung der Kennzahlen nach Schul- Schulabschluss wieder absinkt abschluss wird deutlich dass AU-Faumllle und

Arbeitsunfaumlhigkeit mit Depressionen nach Schulabschluss 2013

Schulabschluss AU Faumllle je 100 VJ

AU Tageje 100 VJ

Betroffene [Rate in ]

Haupt-Volksschulabschluss 194 115 190 Mittlere Reife oder gleichwertiger Abshyschluss

178 103 174

AbiturFachabitur 128 73 125 Abschluss unbekannt 168 105 168

Gesamt 163 104 159

Tabelle 5 (Erwerbspersonen TK 2013 standardisiert)

Arbeitsunfaumlhigkeit nach Ausbildung

Auch mit steigendem beruflichem Ausbil- Depressionen sind demnach keinesfalls nur dungsabschluss gehen sowohl die AU-Tage Erkrankungen der houmlheren Bildungsschichshyund AU-Faumllle mit einer Diagnose von Depresshy ten sondern kommen stattdessen sogar haumlushysionen als auch die Betroffenenraten zuruumlck figer bei Erwerbspersonen mit niedrigerem Schul- oder Ausbildungsabschluss vor

Arbeitsunfaumlhigkeiten mit Depressionen nach Ausbildung 2013

Ohne beruflichen Ausbildungsabschluss

Abschluss einer anerkannten Berufsausbildung

Meister-Techniker- oder gleichwertiger Fachschulabschluss

Bachelor

DiplomMagisterMasterStaatsexamen

Promotion

Abschluss unbekannt

113

104

83

78

63

36

104

207

176

151

128

111

067

153

AU-Tage je 100 VJ

AU-Faumllle je 100 VJ

16 ǀ Depressionsatlas

Abbildung 5 (Erwerbspersonen TK 2013 standardisiert unterschiedliche Achsendarstellung fuumlr Fall- beziehungsweise Tagesangaben)

- -

- -

-

-

Arbeitsunfaumlhigkeit nach Leitungsfunktion

Neben der Schul- und Berufsausbildung hat auch die derzeitige Stellung im Beruf Einfluss auf das Arbeitsunfaumlhigkeitsgeschehen

In der vierten Stelle der Klassifikation der Beshyrufe 2010 ist festgehalten ob die berufliche Taumltigkeit eine Aufsichts- oder Leitungsposition umfasst Bei Auswertung der Arbeitsunfaumlhigshykeitsdaten im Hinblick auf dieses Merkmal wird deutlich dass Erwerbspersonen in Fuumlhshyrungs- oder Leitungspositionen diagnoseunshyabhaumlngig etwas seltener von Arbeitsunfaumlhigshykeiten betroffen sind als Erwerbspersonen ohne Fuumlhrungs- oder Leitungsposition Nicht nur die Betroffenenraten sind mit 478 Prozent gegenuumlber 54 Prozent geringer sondern es wurden auch weniger AU-Faumllle und -Tage bei Personen in Fuumlhrungs- oder Leitungspositioshynen dokumentiert

Grundsaumltzlich trifft diese Aussage auch auf Erkrankungen mit Depressionen im Sinne der ICD-Diagnosen F32 und F33 zu

Bei gleichartigen Auswertungen zur ICD-Diagnose Z73 die im Falle eines sogenannshyten bdquoBurnoutsldquo kodiert werden kann faumlllt auf dass Fuumlhrungskraumlfte von dieser Diagnose nashyhezu genauso oft betroffen sind wie Erwerbsshypersonen ohne Fuumlhrungsposition Die durchshyschnittliche Anzahl der AU-Tage bei Fuumlhshyrungskraumlften liegt sogar etwas houmlher als bei Erwerbspersonen ohne Personalverantworshytung

Kosten von Arbeitsunfaumlhigkeit mit Deshypressionen

In Anlehnung an Berechnungen der Bundesshyanstalt fuumlr Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin (BAuA) zu volkswirtschaftlichen Kosten durch Arbeitsunfaumlhigkeit5 soll an dieser Stelle eine grobe Einschaumltzung der Kosten die aufgrund von Arbeitsunfaumlhigkeiten mit Depressionen im Sinne der ICD-Diagnosen F32 und F33 entshystehen vorgenommen werden Dabei wird in diesem Kontext zunaumlchst nur auf sogenannte Produktionsausfallkosten eingegangen

Eine Grundlage fuumlr die Berechnungen bilden die im Rahmen der volkswirtschaftlichen Geshysamtrechnung vom Statistischen Bundesamt veroumlffentlichten Zahlen zu durchschnittlichen monatlichen Arbeitnehmerentgelten in einzelshynen Kalenderjahren6 (im Sinne von Bruttoloumlhshynen und -gehaumlltern zuzuumlglich der Sozialversishycherungsbeitraumlge der Arbeitgeber) Aus dieshysen monatlichen Entgelten die nach Angaben des Statistischen Bundesamtes 2000 bis 2013 von 2601 Euro auf 3151 Euro stiegen wurden zunaumlchst durchschnittliche kalendershytaumlgig faumlllige Entgelte (zwischen 8551 Euro und 10359 Euro) ermittelt die anschlieszligend zur Bewertung von Kosten fuumlr einzelne Fehlshytage herangezogen wurden

Wie bereits zuvor erlaumlutert und auch der Abshybildung 6 zu entnehmen stieg die Zahl der AU-Tage mit Diagnosen von Depressionen vom Jahr 2000 bis zum Jahr 2012 unterbroshychen von einem leichten Ruumlckgang im Jahr 2006 an Entsprechend nahmen auch die Kosten im Zusammenhang mit Depressionen im gleichen Zeitraum zu Dabei summieren sich die Effekte der zunehmenden Fehlzeiten

Arbeitsunfaumlhigkeit mit Depressionen nach Stellung im Berufsleben 2013

ICD 10 Code ICD 10 Diagnose Leitungsfunktion AU Faumllle je 100 VJ

AU Tageje 100 VJ

Betroffene [Rate in ]

A00-Z99 alle Diagnosen Aufsichtskraft ndash nein Aufsichtskraft - ja

11848 9230

1452 1143

5405 4781

F32 F33 Depressionen Aufsichtskraft ndash nein Aufsichtskraft - ja

159 127

93 85

156 131

Z73 Probleme mit Bezug auf Schwierigkeiten bei der Lebensbewaumlltigung

Aufsichtskraft ndash nein Aufsichtskraft - ja

027 026

10 12

027 026

Tabelle 6 (Erwerbspersonen TK 2013 standardisiert)

5 Bundesanstalt fuumlr Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin (2014) Volkswirtschaftliche Kosten durch Arbeitsunfaumlshyhigkeit 2012 URL httpwwwbauadedeInformationenshyfuer-die-PraxisStatistikenArbeitsunfaehigkeit Kostenhtml

6 Statistisches Bundesamt Volkswirtschaftliche Gesamtshyrechnungen Fachserie 18 Reihe 15 URL httpswwwdestatisdeDEPublikationenThematischVo lkswirtschaftlicheGesamtrechnungshyenInlandsproduktInlandsproduktsberechnungLangeRei henhtml

Depressionsatlas ǀ 17

Kosten

Veranschlagt man pro Fehltag 2013 durchshy

schnittliche Arbeitshynehmerentgelte in Houmlshy

he von 10359 Euro ergeben sich nach Hochrechnung von

TK-Ergebnissen auf alshyle Arbeitnehmer in

Deutschland fuumlr 2013 Produktionsausfallkosshy

ten aufgrund von Deshypressionen in Houmlhe

von rund 4 Milliarden Euro

mit Diagnosen von Depressionen und des Anstiegs der durchschnittlichen Arbeitnehshymerentgelte

Der leichte Ruumlckgang der Fehlzeiten mit Deshypressionen von 2012 nach 2013 wird im Hinshyblick auf die Arbeitgeberkosten durch den Anstieg des durchschnittlichen Arbeitnehmershyentgeltes aufgehoben

Pro 100 Erwerbspersonen beliefen sich die hier uumlberschlaumlgig ermittelten Kosten fuumlr Arshybeitsausfaumllle aufgrund von Depressionen im Jahr 2013 auf 10756 Euro was durchschnittshylichen Kosten von knapp 108 Euro je Ershywerbsperson und Jahr entspricht Hochgeshyrechnet auf die 378 Millionen Arbeitnehmer in Deutschland ergeben sich damit fuumlr 2013 Kosten von 407 Milliarden Euro

Noch deutlich houmlhere Kosten wuumlrden resultieshyren sofern man fuumlr jeden erfassten Fehltag als Ausfall die vom Statistischen Bundesamt fuumlr 2013 ausgewiesene durchschnittliche Bruttowertschoumlpfung je Erwerbstaumltigen in Houmlshyhe von 180 Euro je Kalendertag (bezieshyhungsweise 66448 Euro pro Jahr) ansetzt undoder die hier gefundenen Ausfaumllle nicht nur auf Arbeitnehmer sondern gleichartig auf alle Erwerbstaumltigen (inklusive Selbststaumlndishygen) hochrechnet

Weitgehend zwangslaumlufig wird bei den hier dargelegten Hochrechnungen davon ausgeshygangen dass die jetzt bei TK-versicherten Erwerbspersonen festgestellten Fehlzeiten in vergleichbarem Umfang auch bei anderen Arshybeitnehmern oder Erwerbstaumltigen in Deutschshyland anfallen Aufgrund der Vielzahl von Beshyschaumlftigten aus technischen Berufen mit einer Mitgliedschaft in der TK die in der Regel unshyterdurchschnittliche Fehlzeiten mit der Diagshynose von Depressionen aufweisen duumlrften die realen Fehlzeiten mit Depressionen in Deutschland auf der Basis von TK-Daten tenshydenziell eher unterschaumltzt werden

Grundsaumltzlich nicht beruumlcksichtigt wurden zushydem insbesondere Einschraumlnkungen der Proshyduktivitaumlt durch Depressionen die auch ohne eine (gemeldete) Abwesenheit der betroffeshynen Mitarbeiter am Arbeitsplatz resultieren koumlnnen

Kosten von Arbeitsunfaumlhigkeiten mit Depressionen 2000 bis 2013

AU-T

age

je 1

00 V

J

140

120

100

80

60

40

20

0

10756 10705 AU-Tage 9944

Arbeitnehmerentgelt 9435

7849

6521 6432 6845 6069 6211 5918

5580 5465 5269

2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 2008 2009 2010 2011 2012 2013

Jahr

12000

10000

8000

6000

4000

2000

0

Arbeitnehmerentgelt je 100 VJ [euro]

18 ǀ Depressionsatlas

Abbildung 6 (Erwerbspersonen TK 2013 standardisiert)

Arbeitsunfaumlhigkeit mit weiteren Diagnosen

Neben Depressionen gehen weitere psychishysche Erkrankungen mit einer aumlhnlichen Ershyschoumlpfungssymptomatik einher So zeigen zum Beispiel Personen mit einem sogenannshyten bdquoBurnout-Syndromldquo oder einer Neurastheshynie unter Umstaumlnden aumlhnliche Symptome wie Personen mit einer Depression im Sinne der ICD-Diagnosen F32 und F33

In allen Faumlllen fuumlhlt sich der Patient uumlbermaumlshyszligig belastet und ist nicht mehr oder nur einshygeschraumlnkt in der Lage seinen beruflichen und privaten Verpflichtungen nachzukommen

Diagnose Burnout-Syndrom

Haumlufig diskutiert wird im Zusammenhang miteiner beruflichen Uumlberlastung insbesondere das Burnout-Syndrom ndash das bdquoAusgebranntshyseinldquo Hiermit ist das Ergebnis einer anhaltenshyden Uumlberlastungssituation im beruflichen oder privaten Umfeld gemeint die schlieszliglich in eishyne andauernde Erschoumlpfung muumlndet Im schlimmsten Fall kann es zu einem voumllligen psychischen Zusammenbruch kommen

Das Burnout-Syndrom wird aus fachaumlrztlicher Sicht zumeist nicht als psychische Krankheit verstanden Eher werden die mit dem Burnshyout-Syndrom verbundenen Umstaumlnde als Rishysikofaktoren fuumlr die Entwicklung psychischer Erkrankungen im engeren Sinne betrachtet

Fuumlr die mit dem Burnout-Syndrom einhergeshyhenden Beschwerden ist innerhalb der ICD-Klassifikation der Code Z73 bdquoProbleme mit Bezug auf Schwierigkeiten bei der Lebensshybewaumlltigungldquo aus dem ICD-Kapitel XXI bdquoFakshytoren die den Gesundheitszustand beeinflusshysenldquo (Z00ndashZ99) vorgesehen

Das Burnout-Syndrom im Sinne der ICD-Diagnose Z73 spielt im AU-Geschehen mit durchschnittlich lediglich zehn AU-Tagen je 100 Versicherungsjahre und einer Betroffeshynenrate von 027 Prozent eine sehr untergeshyordnete Rolle Auf diesem sehr niedrigen Nishyveau uumlbertraf der relative Anstieg der Fehlzeishyten unter dieser Diagnose seit 2000 allerdings die bereits zuvor beschriebene Zunahme der Fehlzeiten mit Depressionen im selben Zeitshyraum noch erheblich

Waumlhrend im Jahr 2013 gut zehn AU-Tage pro 100 Versicherungsjahre auf diese Diagnose entfielen war es im Jahr 2000 noch nicht einmal ein AU-Tag pro 100 Versicherungsjahshyre Dabei ist es seit dem Jahr 2011 in dem die AU-Tage unter der Diagnose Z73 mit rund 13 Tagen pro 100 Versicherungsjahre den bislang houmlchsten Wert erreicht hatten sogar wieder zu einem leichten Ruumlckgang der

dokumentierten Fehlzeiten mit dieser Diagnoshyse gekommen

Alters- und geschlechtsspezifische Werte zeishygen eine aumlhnliche Verteilung wie bei Depresshysionen im Sinne der ICD-Diagnosen F32 und F33 So sind Frauen in allen Altersgruppen deutlich staumlrker betroffen als Maumlnner Bei beishyden Geschlechtern steigen die Betroffenheitsshyraten bis zur Altersgruppe der 55- bis 59shyJaumlhrigen stetig an Erst die 60- bis 64shyJaumlhrigen sind wieder etwas weniger betroffen Dabei ist der prozentuale Anstieg bei Maumlnshynern aufgrund des niedrigeren Ausgangsnishyveaus noch deutlicher Hier steigen die Beshytroffenenraten von 0098 auf 0232Prozent an was einer Zunahme um 137 Prozent beshyziehungsweise den Faktor 24 gleichkommt Bei Frauen ist von der juumlngsten zur zweitshyhoumlchsten Altersgruppe ein altersabhaumlngiger Anstieg der Betroffenenraten um 131 Prozent auszumachen

Die Arbeitsunfaumlhigkeitstage nehmen geshyschlechtsunabhaumlngig mit steigendem Alter zu Fuumlr Maumlnner und Frauen ist dabei ein aumlhnlishycher Anstieg zu beobachten Die Zunahme der dokumentierten AU-Tage betraumlgt 14 Tage bei den Maumlnnern und 15 Tage bei den Fraushyen wobei der Wert in der untersten Altersshygruppe der 15- bis 19-jaumlhrigen Maumlnner einen Tag und bei Frauen vier Tage betraumlgt

Neurasthenie

Die ICD-Diagnose Neurasthenie (F48) beshyschreibt ebenfalls eine anhaltende Erschoumlpshyfung oder Ermuumldung Staumlrker als beim Burnshyout-Syndrom stehen jedoch innere Ursachen im Vordergrund auch kann eine Unterfordeshyrung im Sinne von monotonen Anforderungen Ursache der Erkrankung sein Historisch war diese Diagnose besonders Anfang des 20 Jahrhunderts mit einsetzender Industrialisieshyrung von erheblicher Bedeutung wurde aber in juumlngerer Zeit besonders in Faumlllen von starshyker beruflicher Uumlberlastung teilweise durch die Diagnose des Burnout-Syndroms ersetzt

Dennoch ist festzustellen dass die ICD-Diagnose bdquoNeurasthenieldquo (F48) in den vershygangenen Jahren immer haumlufiger gestellt wird So betrug die Betroffenenrate im Jahr 2000 034 Prozent und stieg bis zum Jahr 2013 auf 085 Prozent an Waumlhrend im Jahr 2000 durchschnittlich noch knapp zehn AU-Tage pro 100 Versicherungsjahre mit dieser Diagnose dokumentiert wurden waren es im Jahr 2013 schon mehr als 22 Tage Im Vershygleich zu Depressionen mit durchschnittlich 103 AU-Tagen pro 100 Versicherungsjahre im Jahr 2013 hat diese Erkrankung aber eine eher geringere Bedeutung

Burnout-Syndrom

Das Burnout-Syndrom wird von Fachaumlrzten zumeist nicht als eishygenstaumlndiges Krankshyheitsbild angesehen entsprechend kann es in der ICD 10 lediglich mit dem Schluumlssel Z73 aus dem Kapitel XXI bdquoFaktoren die den Geshysundheitszustand beshyeinflussenldquo kodiert werden Trotz erheblishycher Zunahmen bis 2011 spielten Arbeitsshyunfaumlhigkeiten mit Anshygabe des Codes Z73 auch 2013 eine eher untergeordnete Rolle

Depressionsatlas ǀ 19

Relative Veraumlnderungen von Fehlzeiten mit Erschoumlpfungsdiagnosen 2000 bis 2013

Rel

ativ

e Ve

raumlnd

erun

g(W

ert i

m Ja

hr 2

000

= 10

0)

1600

1400

1200

1000

800

600

400

200

0

AU-Tage Z73 AU-Tage F48 AU-Tage F32 F33 AU-Tage A00-Z99

2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 2008 2009 2010 2011 2012 2013

Jahr

Abbildung 7 (Erwerbspersonen TK 2013 standardisiert)

Arbeitsunfaumlhigkeiten mit Diagnose Z73 nach Geschlecht und Alter 2013

05 19 20Betr Frauen

18 Betr Maumlnner 17

04

4

5

7

9

11

14 15

1 2

3 4

7

10 9 11

13

15

0

5

10

15

AU-Tage Frauen

AU-Tage Maumlnner

Betro

ffene

03

AU-Tage je 100 VJ

02

01

00 15-19 20-24 25-29 30-34 35-39 40-44 45-49 50-54 55-59 60-64

Altersgruppe

Abbildung 8 (Erwerbspersonen TK 2013)

20 ǀ Depressionsatlas

-

Verordnung vonAntidepressiva Antidepressiva sind Arzneimittel die vorranshygig aber nicht ausschlieszliglich zur Behandlung von Depressionen eingesetzt werden Ausshywertungen zu Verordnungen von Antidepresshysiva koumlnnen in erster Linie Informationen zur Einschaumltzung von Haumlufigkeit und Umfang der medikamentoumlsen Therapie von Depressionen liefern Durch das verhaumlltnismaumlszligig spezifische Anwendungsspektrum von Antidepressiva ndash namentlich die vorrangige Verordnung bei Depressionen ndash kann mit gewissen Einshyschraumlnkungen aus den Ergebnissen zu Vershyordnungen auch auf das Vorliegen von psyshychischen Problemen im Sinne von Depressioshynen geschlossen werden

Im Zusammenhang mit den vorausgehend dargestellten Auswertungen zu Arbeitsunfaumlshyhigkeiten ist dies insofern von Interesse als dass keinesfalls davon auszugehen ist dass jede Erwerbsperson mit Depressionen auch mit der expliziten Nennung einer entspreshychenden Diagnose arbeitsunfaumlhig gemeldet

wird und dann in den Daten zu Arbeitsunfaumlshyhigkeiten identifiziert werden kann Ein Teil der von (leichteren) Depressionen betroffenen Erwerbspersonen duumlrfte innerhalb von uumlblishycherweise betrachteten Jahreszeitraumlumen uumlberhaupt nicht arbeitsunfaumlhig gemeldet sein bei einem anderen Teil duumlrfte die Meldung unshyter einer anderen eventuell weniger stigmatishysierenden Diagnose erfolgen In beiden Faumlllen koumlnnten Informationen zu gegebenenfalls verabreichten Antidepressiva die einzigen Hinweise auf gesundheitliche Probleme im Sinne von Depressionen sein

Tabelle 7 liefert detaillierte Informationen zur Verordnung von Antidepressiva bei Erwerbsshypersonen im Jahr 2013 Zur besseren Einordshynung dieser Verordnungen in das Gesamtshyarzneimittelverordnungsgeschehen werden auch Kennzahlen zu uumlbergeordneten Arzneishymittelgruppen auf unterschiedlichen Ebenen des ATC-Klassifikationssystems genannt

Verordnung von Antidepressiva sowie von weiteren Arzneimitteln 2013

Maumlnner Frauen Gesamt

ATC Code

Wirkstoff DDD

pro Jahr

Betr []

DDD pro

Betr

DDD pro

Jahr

Betr []

DDD pro

Betr

DDD pro

Jahr

Betr []

DDD pro

Betr

A-V Alle Wirkstoffe 23278 6629 35115 22601 7768 29094 22966 7154 32103 N Nervensystem 1678 1395 12028 2415 2034 11872 2017 1689 11942

N05 N06

Psychopharmaka 1191 565 21098 1837 958 19174 1489 746 19959

N06A Antidepressiva 978 438 22353 1623 784 20700 1275 597 21353 N06AA04 Clomipramin 005 004 13773 007 005 13193 006 004 13457 N06AA05 Opipramol 054 073 7360 100 147 6817 075 107 7018 N06AA06 Trimipramin 014 030 4739 024 059 4035 019 043 4297 N06AA09 Amitriptylin 037 043 8527 069 095 7186 051 067 7649 N06AA12 Doxepin 020 029 6940 023 041 5586 021 034 6196 N06AA21 Maprotilin 001 001 10167 001 001 10573 001 001 10381 N06AB03 Fluoxetin 047 017 26798 129 048 26866 084 031 26846 N06AB04 Citalopram 256 113 22704 426 194 21897 334 150 22224 N06AB05 Paroxetin 050 019 26680 066 027 24305 057 023 25371 N06AB06 Sertralin 080 026 31177 143 047 30479 109 035 30750 N06AB10 Escitalopram 050 020 25237 084 035 23886 065 027 24420 N06AP01 Johanniskraut 031 018 17632 079 047 16809 053 031 17061 N06AP51 Johanniskraut

Kombinationen 000 000 1026 000 000 1643 000 000 1532

N06AX11 Mirtazapin 093 075 12327 088 095 9280 091 084 10746 N06AX16 Venlafaxin 143 050 28820 229 083 27773 183 065 28205 N06AX21 Duloxetin 027 014 18849 056 030 18764 040 021 18794 Substanz kann seit Wegfall der Erstattung von Verordnungen rezeptfrei erhaumlltlicher Arzneimittel seit 2004 nur in Ausnahmefaumlllen zu Lasten einer geshy

setzlichen Krankenkasse abgerechnet werden

Tabelle 7 (Erwerbspersonen TK 2013 standardisiert Angaben bezogen auf Personen mit Versicherung am 1 Januar des Jahres)

Depressionsatlas ǀ 21

Antidepressiva

6 Prozent aller Ershywerbspersonen erhielshy

ten 2013 mindestens eine Antidepressiva-

Verordnung Je Ershywerbsperson wurden innerhalb des Jahres

durchschnittlich 1275 Tagesdosen verordshy

net

Die 6 Prozent beshytroffenen Erwerbspershysonen erhielten damit innerhalb des Jahres

durchschnittlich jeweils 214 Tagesdosen

Aufgefuumlhrt wird zum einen die Zahl der durchshyschnittlich je Erwerbsperson jaumlhrlich verordneshyten bdquoDefined Daily Dosesldquo (DDD) Eine defishynierte Tagesdosis bezeichnet dabei die nach pharmakologischen Kriterien festgelegte Subshystanzmenge die zur Behandlung einer Pershyson mit einem Praumlparat unter uumlblichen Umshystaumlnden fuumlr einen Zeitraum von einem Tag ausreicht ndash fuumlr die durchgaumlngige Behandlung einer Person uumlber ein Jahr waumlren also beishyspielsweise 365 DDD erforderlich

Neben definierten Tagesdosen werden zum anderen auch die Raten der von den genannshyten Arzneiverordnungen innerhalb eines Jahshyres betroffenen Erwerbspersonen (in Prozent) sowie die durchschnittliche Anzahl der vershyordneten Tagesdosen bezogen ausschlieszliglich auf diese Betroffenen ausgewiesen

Im Jahr 2013 wurden uumlber alle ATC-Gruppen je Erwerbsperson insgesamt im Mittel rund 230 definierte Tagesdosen verordnet

Antidepressiva finden sich in der Wirkstoffshygruppe N bdquoNervensystemldquo der ATC-Klassifikashytion Mit 202 DDD pro Jahr betraumlgt der Anteil der definierten Tagesdosen dieser Arzneimitshytelgruppe an den verordneten Tagesdosen alshyler Wirkstoffe geschlechtsuumlbergreifend knapp 9Prozent

Die mengenmaumlszligig relevantesten Arzneimitshytelgruppen die zur Behandlung von Erkranshykungen des Nervensystems eingesetzt wershyden sind Psycholeptika (N05) sowie Psychoshyanaleptika (N06) Die beiden Gruppen umfasshysen gemeinsam genau diejenigen Medikashymente die typischerweise als Psychopharshymaka bezeichnet werden Ihnen sind mit 149 DDD pro Jahr rund 74 Prozent der verordneshyten Tagesdosen aller Arzneiverordnungen zur Behandlung des Nervensystems zuzuordnen

Im Zusammenhang mit dem Thema bdquoDepresshysionldquo interessieren besonders die Arzneimitshytel die typischerweise bei der medikamentoumlshysen Therapie von Depressionen eingesetzt werden ndash die Gruppe der bdquoAntidepressivaldquo (N06A)

Im Jahr 2013 hatten Antidepressiva mit einem Verordnungsvolumen von durchschnittlich knapp 13 Tagesdosen je Person einen Anteil von etwa 6 Prozent an allen verordneten Tashygesdosen bei Erwerbspersonen Von der Verordnung (mindestens) eines Antidepressishyvums waren 2013 knapp 6 Prozent der Ershywerbspersonen betroffen Betroffene erhielten dabei innerhalb des Jahres durchschnittlich rund 214 Tagesdosen an Antidepressiva also eine Arzneimittelmenge die in gewoumlhnlicher Dosierung fuumlr die Behandlung uumlber mehr als die Haumllfte eines Jahres ausreichen wuumlrde Anshytidepressiva duumlrften demnach regelmaumlszligig

uumlber laumlngere Zeitraumlume von mehreren Monashyten verordnet werden7

Wirkstoffbezogene Auswertungen und damit Auswertungen zu maximal differenzierten sieshybenstelligen ATC-Codes zeigt Abbildung 12 zu denjenigen Arzneimitteln aus der Gruppe der Antidepressiva die entweder im aktuellen Auswertungsjahr 2013 oder zu Beginn des Auswertungszeitraums im Jahr 2000 die vershyordnungsrelevantesten Einzelsubstanzen waren

Der Wirkstoff mit dem houmlchsten Verordnungsshyvolumen bei Maumlnnern und Frauen war im Jahr 2013 Citalopram (Handelsname zum Beispiel Citalopram durareg Citalopram ALreg ATC-Code N06AB04) Allein auf diesen einen Wirkstoff entfiel ein Anteil von 26 Prozent der verordneshyten Tagesdosen der Antidepressiva Weitere Wirkstoffe mit einem hohen Anteil an den An-tidepressiva-Verordnungen sind die Wirkstoffe Venlafaxin (Handelsname zum Beispiel Venlafaxin Heumannreg Venlafaxin AAAreg) Sertralin (Handelsname zum Beispiel Sertrashylin BASICSreg Sertralin Aurobindoreg) Mirtazapin (Handelsname zum Beispiel Mirtazapin Heumannreg Mirtazapin STADAreg) und Fluoxetin (Handelsname zum Beispiel Fluoxetin HEXALreg Fluoxetin betareg)

Die Verordnungsraten bei Frauen sind hinshysichtlich der meisten Wirkstoffe merklich houmlshyher als bei Maumlnnern Betroffene Frauen erhalshyten dabei von den uumlberwiegend verordneten Wirkstoffen allerdings im Verordnungsfall durchschnittlich eine etwas geringere Zahl an definierten Tagesdosen als Maumlnner Dies koumlnnte sowohl durch eine kuumlrzere Behandshylungsdauer als auch durch eine durchschnittshylich geringere Dosierung der Wirkstoffe bei Frauen im Vergleich zu Maumlnnern bedingt sein

Verordnung nach Alter und Geschlecht

Die vorangehenden Tabellen zeigen bereits dass die Verordnung von Arzneimitteln in Abshyhaumlngigkeit vom Geschlecht variiert Im Weiteshyren wird den alters- und geschlechtsabhaumlngishygen Unterschieden besonders im Hinblick auf die Verordnung von Antidepressiva nachgeshygangen

Im Jahr 2013 erhielten 44Prozent der Maumlnner und 78 Prozent der Frauen Antidepressiva

7 Genauere Aussagen zu medikamentoumlsen Behandlungsshyepisoden waumlren erst nach Auswertungen zu Betroffenen uumlber laumlngere Beobachtungszeitraumlume moumlglich auf die im Rahmen der vorliegenden eher allgemeinen Bearbeitung des Themas Depressionen verzichtet wurde

22 ǀ Depressionsatlas

-

Wirkstoffuumlbergreifend wurden Maumlnnern dabei im Jahr 2013 knapp zehn definierte Tagesdoshysen Antidepressiva verordnet waumlhrend Frauen gut 16 Tagesdosen Antidepressiva erhielten Frauen waren damit 18 Mal haumlufiger als Maumlnner von den Verordnungen betroffen und bekamen 66Prozent mehr Tagesdosen an Antidepressiva als Maumlnner

Abbildung 9 zum Verordnungsvolumen von Antidepressiva zeigt vergleichbare Geshyschlechtsunterschiede fuumlr alle Altersgruppen wobei relative Unterschiede in den juumlngeren

Altersgruppen mit dem geringsten Verordshynungsvolumen am staumlrksten ausgepraumlgt sind

Geschlechtsunabhaumlngig steigt das Verordshynungsvolumen von Antidepressiva altersabshyhaumlngig stetig an

Der groumlszligte Wert wird in der Altersgruppe der 55- bis 59-Jaumlhrigen erreicht In der houmlchsten Altersgruppe der 60- bis 64-Jaumlhrigen findet sich dann wieder ein leichter Ruumlckgang Fuumlr Frauen ist von der niedrigsten bis zur zweitshyhoumlchsten Altersgruppe ein etwa achtfacher

Verordnungsvolumen Antidepressiva nach Geschlecht und Alter 2013

DDD

pro

Vers

iche

rung

sJah

r

25

20

15

Frauen

Maumlnner 10

5

0

Altersgruppe

15-19 20-24 25-29 30-34 35-39 40-44 45-49 50-54 55-59 60-64

Abbildung 9 (Erwerbspersonen TK 2013)

Antidepressiva Verordnung nach Geschlecht und Alter 2013

116

162

197 212 219 216 210 210 208

197

116

168

209 229 231 229 227 232 229

209

0

50

100

150

200

250

300

0

2

4

6

8

10

12

14

15-19 20-24 25-29 30-34 35-39 40-44 45-49 50-54 55-59 60-64

DDD pro Betroffenem

Betro

ffene

Betr Frauen Betr Maumlnner DDD Frauen DDD Maumlnner

Altersgruppe

Abbildung 10 (Erwerbspersonen TK 2013)

Depressionsatlas ǀ 23

-

Verordnungstrend

Von 2000 bis 2013 ist der Anteil der mit Antishydepressiva behandelshyten Erwerbspersonen von 41 auf 6 Prozent

gestiegen zugleich hat sich die bei Betroffeshynen durchschnittlich

verordnete Menge an Tagesdosen von 106 auf 214 DDD in etwa

verdoppelt

Die Zahl der verordneshyten Tagesdosen ist

damit um den Faktor 274 gestiegen und hat

sich nahezu verdreishyfacht

Anstieg des Verordnungsvolumens (von 33 auf 263 DDD) zu verzeichnen waumlhrend der relative Anstieg der Werte bei Maumlnnern aufshygrund des niedrigen Ausgangswertes von 12 Tagesdosen in der juumlngsten Altersgruppe auf 16 Tagesdosen in der zweithoumlchsten Altersshygruppe sogar noch staumlrker ist

Die in Abbildung 10 dargestellte Betroffenen-rate beschreibt den prozentualen Anteil der Versicherten die mindestens eine Arzneivershyordnung dieser Wirkstoffgruppe erhalten hashyben Aumlhnlich wie die Anzahl der Tagesdosen pro Versicherungsjahr steigen die Betroffeshynenraten bei beiden Geschlechtern bis zum Alter von 55 bis 59 Jahren an und sinken erst in der houmlchsten Altersgruppe der uumlber 60shyJaumlhrigen wieder leicht ab Die Betroffenenrashyten sind bei Frauen nahezu aller Altersgrupshypen fast doppelt so hoch wie bei Maumlnnern

Wie in vorangehenden Auswertungen bereits festgestellt erhalten betroffene Maumlnner alshytersuumlbergreifend mehr definierte Tagesdosen Antidepressiva als Frauen Juumlngeren beshytroffenen Maumlnnern und Frauen werden wenishyger Tagesdosen als Aumllteren verordnet was auf kuumlrzere Behandlungszeitraumlume mit Antishydepressiva hindeuten koumlnnte So wuumlrde die durchschnittlich in der juumlngsten Altersgruppe verordnete Anzahl Tagesdosen nur fuumlr eine weniger als vier Monate dauernde Behandshylung mit Antidepressiva ausreichen waumlhrend die Tagesdosen in den houmlheren Altersgrupshypen eine durchgaumlngige Behandlung von mehr als sieben Monaten ermoumlglichen wuumlrden

Verordnungen im Zeitverlauf

Waumlhrend bei vorangehenden Auswertungen Arzneiverordnungen im Jahr 2013 im Mittelshypunkt standen wird im Folgenden die Entshywicklung der Verordnung von Antidepressiva in den Jahren 2000 bis 2013 betrachtet

Der Anteil der Erwerbspersonen die Antideshypressiva erhalten haben ist im Jahr 2013 merklich houmlher als im Jahr 2000 Nach vershyhaumlltnismaumlszligig geringen Werten in den Jahren 2004 bis 2006 sind die Betroffenenraten geshyschlechtsuumlbergreifend von 411 Prozent im Jahr 2006 auf 597 Prozent im Jahr 2013 konshytinuierlich angestiegen Im Jahr 2013 erhielt damit etwa jede 17 Erwerbsperson Antideshypressiva Der Anstieg betraf Maumlnner und Frauen in aumlhnlichem Maszlige

Zugleich ist die Zahl der definierten Tagesdoshysen an Antidepressiva die je Betroffenen durchschnittlich verordnet wurden von 2000 bis 2013 erheblich angestiegen Waumlhrend je betroffene Person (geschlechtsuumlbergreifend) im Jahr 2000 erst 106 Tagesdosen an Antishydepressiva verordnet wurden lag dieser Wert 2006 bei 159 DDD und 2013 schlieszliglich bei knapp 214 DDD Wurde eine Erwerbsperson innerhalb eines Jahres uumlberhaupt mit Antideshypressiva behandelt erhielt sie im Jahr 2013 durchschnittlich etwa doppelt so viele Tagesshydosen wie eine betroffene Erwerbsperson im Jahr 2000

Antidepressiva Verordnungen nach Geschlecht 2000 bis 2013

Betro

ffene

10 250 224219

9 212206

8

104 110 117

128 136

150 153 166

177 181149 191 197 203 207

110 117

126 137

163 170

182 192 193

Betr Frauen

Betr Maumlnner

DDD Frauen

DDD Maumlnner

200

7

6 150

5

4 100

3

2 50

1

0 0

DDD pro Betroffenem

2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 2008 2009 2010 2011 2012 2013

Jahr

24 ǀ Depressionsatlas

Abbildung 11 (Erwerbspersonen TK 2013 standardisiert)

-

Eine medikamentoumlse Therapie mit Antideshypressiva wurde im Jahr 2013 demnach nicht nur bei mehr Personen als in allen vorausgeshyhend betrachteten Jahren durchgefuumlhrt sonshydern umfasste zugleich gemessen an den verordneten Tagesdosen auch eine merklich groumlszligere Wirkstoffmenge was auf einen Trend zur Intensivierung undoder Verlaumlngerung der medikamentoumlsen Therapie mit Antidepressiva hindeutet

Trends bei Verordnungen relevanter Antishydepressiva nach Wirkstoffen

Auswertungen zu Veraumlnderungen des Vershyordnungsvolumens wurden zu denjenigen Wirkstoffen aus der ATC-Gruppe der Antideshypressiva durchgefuumlhrt die entweder im aktushyellen Auswertungsjahr 2013 oder zu Beginn des Auswertungszeitraums im Jahr 2000 unshyter den fuumlnf verordnungsrelevantesten Einshyzelsubstanzen waren

Mit Ausnahme des Johanniskrautes zeigte sich bei allen betrachteten Wirkstoffen eine deutliche Zunahme des Verordnungsvolushymens Johanniskraut ein pflanzliches Arzshyneimittel das vor allem zur Behandlung leichshyter bis mittelschwerer Depressionen eingeshysetzt wird war noch im Jahr 2000 ndash mit einer Verordnung von 132 definierten Tagesdosen pro Erwerbsperson ndash der Wirkstoff mit dem mit Abstand houmlchsten Verordnungsvolumen Seit April 2004 waren Johanniskrautpraumlparate durch die gesetzlichen Krankenkassen als ansonsten auch rezeptfrei erhaumlltliche Arzneishymittel nur erstattungsfaumlhig wenn sie pro Apshyplikationsform 300 mg Extrakt des eigentshy

lichen Wirkstoffes enthielten und zur Behandshylung von Depressionen eingesetzt wurden Zu Beginn des Jahres 2004 war mit dem allgeshymeinen Wegfall der Erstattungen fuumlr rezeptfrei erhaumlltliche Medikamente auch die Erstattung fuumlr Johanniskraut-Verordnungen durch GKV-Kassen zunaumlchst gaumlnzlich weggefallen In diesem Kontext kam es 2004 ndash wie zu erwarshyten ndash zu einem starken Ruumlckgang des in den Krankenkassendaten dokumentierten Verordshynungsvolumens Dass Johanniskraut seit 2009 zur Behandlung von Depressionen in Apotheken nur noch auf Rezept abgegeben wird koumlnnte den leichten Anstieg der aumlrztlishychen Verordnungen ab diesem Jahr erklaumlren In welchem Umfang Johanniskrautpraumlparate von Patienten daruumlber hinaus rezeptfrei geshykauft wurden bildet sich in den Daten der Krankenkassen nicht ab

Weitere Wirkstoffe die schon am Beginn des Auswertungszeitraums im Jahr 2000 zu den verordnungsstaumlrksten Substanzen gehoumlrten waren Amitriptylin Opipramol Citalopram und Sertralin Waumlhrend das Verordnungsvolumen von Amitryptilin dem im Jahr 2000 nach Joshyhanniskraut am haumlufigsten verordneten Wirkshystoff sich im Laufe der Zeit kaum veraumlndert hat kam es bei den Wirkstoffen Opipramol Citalopram und Sertralin von 2000 bis zum Jahr 2013 zu einem deutlichen Anstieg der Verordnungen

Antidepressiva Verordnungsvolumen nach Wirkstoffen 2000 bis 2013

DDD

je V

ersi

cher

ungs

jahr

40

35

30

25

20

15

10

05

00 2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 2008 2009 2010 2011 2012 2013

N06AB04

N06AX16

N06AB06

N06AX11

N06AB03

N06AA05

N06AP01

N06AA09

- Citalopram

- Venlafaxin

- Sertralin

- Mirtazapin

- Fluoxetin

- Opipramol

- Johanniskraut

- Amitryptilin

Jahr

Abbildung 12 (Erwerbspersonen TK 2013 standardisiert)

Depressionsatlas ǀ 25

Mit Abstand am staumlrksten zeigt sich dieser Anstieg beim Wirkstoff Citalopram dessen Verordnungsvolumen sich bis 2012 im Vershygleich zum Jahr 2000 verzehnfacht hatte Im Jahr 2013 ist demgegenuumlber ein leichter Ruumlckgang der Citalopram-Verordnungen zu verzeichnen

Als zweithaumlufigstes Antidepressivum wurde den TK-versicherten Erwerbspersonen im Jahr 2013 der Wirkstoff Venlafaxin verordnet Seit der Patentschutz der Firma Wyeth fuumlr das entsprechende Arzneimittel mit dem Handelsnamen bdquoTrevilorregldquo ausgelaufen ist befinden sich auch Generika mit dem Wirkshystoff auf dem Markt die aufgrund ihres niedrishygeren Preises zu einer vermehrten Verordshynung des Wirkstoffes beigetragen haben duumlrfshyten

Insgesamt hat sich das Verordnungsvolumen von Antidepressiva zwischen 2000 und 2013 nahezu verdreifacht wobei sich diese Zushynahme unterschiedlich auf die verschiedenen verordneten Wirkstoffe verteilt Die Zahl der pro Erwerbsperson verordneten Tagesdosen lag 2013 um den Faktor 274 uumlber der des Jahres 2000

Verordnungen nach Arztgruppen

Antidepressiva werden von Aumlrzten untershyschiedlicher Fachrichtungen verordnet Der verordnende Arzt ist in den Verordnungsdaten dokumentiert womit Verordnungen auch einshyzelnen aumlrztlichen Fachgruppen zugeordnet werden koumlnnen Fuumlr Auswertungen zum Deshypressionsatlas konnte ndash wie im Gesundheitsshyreport 2014 ndash auf die Zuordnung einzelner Verordnungen zu einer TK-seitig erstellten Gruppierung von Fachaumlrzten zuruumlckgegriffen werden

Die meisten der jaumlhrlich 1275 Tagesdosen an Antidepressiva je Erwerbsperson wurden 2013 von Psychiatern und Neurologen (621 DDD entsprechend 487 Prozent aller Tashygesdosen) und Allgemeinmedizinern (425 DDD entsprechend 334 Prozent aller Tashygesdosen) verschrieben also von Aumlrzten die psychische Erkrankungen behandeln und ersshyte Ansprechpartner fuumlr Erwerbspersonen mitpsychischen Problemen sind Auch Aumlrzte fuumlr innere Medizin waren mit 124 Tagesdosen (entsprechend einem Anteil von 98 Prozent an allen Tagesdosen) noch in relevantem Umfang an der Verordnung von Antidepressishyva beteiligt Ein Anteil von 77 Prozent der Tagesdosen konnte in den analysierten Daten keiner Arztgruppe zugeordnet werden andere differenzierbare Arztgruppen waren lediglich fuumlr einen Anteil von 05 Prozent des Verordshynungsvolumens verantwortlich Die anteilige Verteilung des Verordnungsvolumens auf Facharztgruppen unterscheidet sich zwischen Maumlnnern und Frauen nur geringfuumlgig und wird deshalb nicht gesondert erlaumlutert

26 ǀ Depressionsatlas

Verordnung nach Bundeslaumlndern und Kreisen

Einen Uumlberblick uumlber die Verordnung von Anshytidepressiva 2013 auf Bundeslandebene gibt Tabelle 8

Am meisten Antidepressiva wurden 2013 mit durchschnittlich 141 und 139 definierten Tashygesdosen in Rheinland-Pfalz und Bayern vershyordnet Auch in Nordrhein-Westfalen und Hamburg konnte 2013 ein Verordnungsvolushymen merklich oberhalb des Bundesdurchshyschnitts beobachtet werden Neben Erwerbsshypersonen aus den vier bereits genannten Bundeslaumlndern erhielten insbesondere auch Erwerbspersonen mit Wohnort im Saarland mit einem geschlechtsuumlbergreifenden Anteil von 676 Prozent uumlberdurchschnittlich haumlufig Antidepressiva Pro Betroffenen wurden im Saarland mit 186 DDD jedoch verhaumlltnismaumlshyszligig wenige Tagesdosen verordnet weshalb das Verordnungsvolumen im Saarland noch unterhalb des bundesweit ermittelten Durchshyschnittswertes lag

Abbildung 13 zeigt die bereits zuvor beschrieshybenen Ergebnisse zu geschlechts- und altersshystandardisierten Verordnungsraten 2013 hinshysichtlich der Antidepressiva im Sinne des

ATC-Codes N06A auf Bundesland- sowie ershygaumlnzend auch auf Kreisebene Die Einfaumlrbung der Kartendarstellungen verdeutlicht jeweils relative Abweichungen von bundesweiten Ershygebnissen

In allen oumlstlichen Bundeslaumlndern liegen die Verordnungsraten im Hinblick auf Antidepresshysiva merklich unter dem bundesweiten Durchshyschnitt Nach den Ergebnissen zu Verordnunshygen auf Kreisebene gilt dies nahezu durchshygaumlngig auch fuumlr alle Subregionen innerhalb der neuen Bundeslaumlnder

In den anderen Bundeslaumlndern ist der Einshydruck eher heterogen Hohe Raten an Antideshypressiva- Verordnungen lassen sich insbeshysondere fuumlr noumlrdliche und oumlstliche Regionen Bayerns sowie fuumlr mittlere und westliche Reshygionen in Deutschland nachweisen Fuumlr entshysprechende Regionen Bayerns wurden auch houmlhere Fehlzeiten mit Depressionen als im Bundesdurchschnitt ermittelt

Antidepressiva-Verordnungen nach Bundeslaumlndern 2013

Maumlnner Frauen Gesamt Anteil an allen Verord

Bundesland DDD

pro Jahr

Betr []

DDD pro

Betr

DDD pro

Jahr

Betr []

DDD pro

Betr

DDD pro

Jahr

Betr []

DDD pro

Betr

Schleswig-Holstein 914 435 210 1571 803 196 1217 605 201 52 Hamburg 957 445 215 1760 846 208 1327 630 211 59 Niedersachsen 910 416 218 1461 751 194 1164 571 204 50 Bremen 842 383 220 1403 710 198 1101 534 206 53 Nordrhein-Westfalen 1032 481 215 1725 851 203 1351 651 207 55 Hessen 1000 441 227 1619 782 207 1285 598 215 56 Rheinland-Pfalz 1111 513 217 1758 886 198 1409 685 206 57 Baden-Wuumlrttemberg 1025 449 228 1549 756 205 1267 591 214 61 Bayern 1119 462 242 1716 776 221 1394 607 230 67 Saarland 1036 505 205 1520 877 173 1259 676 186 50 Berlin 904 383 236 1587 718 221 1219 537 227 56 Brandenburg 707 305 232 1499 711 211 1072 492 218 46 Mecklenburg-Vorpommern

687 316 218 1555 702 222 1087 494 220 43

Sachsen 784 329 238 1542 652 236 1133 478 237 50 Sachsen-Anhalt 676 316 214 1314 663 198 970 476 204 37 Thuumlringen 827 329 251 1640 695 236 1202 497 242 49

Gesamt 978 438 224 1623 784 207 1275 597 214 56

Tabelle 8 (Erwerbspersonen TK 2013 standardisiert)

Depressionsatlas ǀ 27

-

Anteil der Erwerbspersonen mit Antidepressiva Verordnung nach Bundeslaumlnshydern und Kreisen 2013

Relative Abweichungen der Anteile in Bundeslaumlndern 2013

Relative Abweichungen der Anteile in Kreisen 2013

28 ǀ Depressionsatlas Abbildung 13 (Erwerbspersonen TK 2013 standardisiert)

-ndash

Trends in Bundeslaumlndern

Abbildung 12 zeigt geschlechts- und altersshystandardisierte Betroffenenraten im Hinblick auf Antidepressiva-Verordnungen auf Bunshydeslandebene fuumlr die Jahre 2000 bis 2013 Auch in diesen Kartendarstellungen sind durchgaumlngig Unterschreitungen bundesweiter Ergebnisse um 25 Prozent oder mehr dunkelshyblau und Uumlberschreitungen um 25 Prozent oder mehr dunkelrot eingefaumlrbt

Wie bereits im Hinblick auf Arbeitsunfaumlhigkeishyten mit der Diagnose von Depressionen laumlsst sich auch in Bezug auf die Antidepressiva-Verordnungen feststellen dass es innerhalb des Beobachtungszeitraums von 14 Jahren tendenziell zu einer Angleichung von regionashylen Verordnungsraten gekommen ist Entshysprechend erscheinen die Einfaumlrbungen der Karten im Lauf der Jahre zunehmend blasser

Verordnungen nach Berufen

Analog entsprechenden Auswertungen zu Fehlzeiten mit der Diagnose von Depressioshynen werden in Tabelle 9 Ergebnisse zu Vershyordnungen von Antidepressiva in Taumltigkeitsshygruppen der zweistellig differenzierten KldB dargestellt

Mengenmaumlszligig am meisten Antidepressiva ndash mit einem Verordnungsvolumen von durchshyschnittlich mehr als 18 definierten Tagesdoshysen ndash erhielten Versicherte mit einer Taumltigkeit die den Taumltigkeitsgruppen bdquoErziehung soziale und hauswirtschaftliche Berufe Theologieldquo bdquoReinigungsberufeldquo und bdquoNichtmedizinische Gesundheits- Koumlrperpflege- und Wellnessbeshyrufe Medizintechnikldquo zuzuordnen war

Bei Versicherten mit Berufen aus den Taumltigshykeitsgruppen bdquoHoch- und Tiefbauberufeldquo und bdquo(Innen-)Ausbauberufeldquo wurden dagegen mit durchschnittlich weniger als acht definierten Tagesdosen im Jahr relativ wenig Antidepresshysiva verordnet

Auch die Verordnungsraten waren in den Taumlshytigkeitsgruppen bdquoReinigungsberufeldquo (933 Prozent) bdquoNichtmedizinische Gesundshyheits- Koumlrperpflege- und Wellnessberufe Medizintechnikldquo (866Prozent) und bdquoErzieshyhung soziale und hauswirtschaftliche Berufe Theologieldquo (851 Prozent) am houmlchsten waumlhshyrend Erwerbspersonen der bdquoHoch- und Tiefshybauberufeldquo und bdquo(Innen-)Ausbauberufeldquo nur verhaumlltnismaumlszligig selten von Antidepressiva-Verordnungen betroffen waren

Regionale Trends

Auch Verordnungsrashyten von Antidepressiva in den Bundeslaumlndern haben sich in den vershygangenen 14 Jahren angenaumlhert

Standardabweichunshygen der relativen Abshyweichungen von Vershyordnungsraten in den Bundeslaumlndern als Maszlig fuumlr die Streuung sanken von 169 Proshyzent im Jahr 2000 auf 119 Prozent im Jahr 2013

Anteil der Erwerbspersonen mit Antidepressiva Verordnung nach Bundeslaumlnshydern relative Abweichungen vom Bundesdurchschnitt 2000 bis 2013

Abbildung 14 (Erwerbspersonen TK 2013 standardisiert)

Depressionsatlas ǀ 29

-

Sowohl hinsichtlich der Kennzahlen zu Fehl- Verordnungsvolumen von Antidepressiva zu zeiten mit Depressionen als auch bezogen beobachten und umgekehrt erhalten Er-auf die Kennzahlen zu Antidepressiva- werbspersonen aus Taumltigkeitsgruppen mit ge-Verordnungen ist in den Berufsgruppen eine ringen Fehlzeiten aufgrund von Depressionen aumlhnliche Tendenz zu beobachten In Taumltig- eher wenig Antidepressiva keitsgruppen mit haumlufiger Depressionsdiagshynose ist in der Regel auch ein hohes

Antidepressiva-Verordnungen nach Berufen 2013 (zweistellige KldB)

Taumltigkeitsgruppen KldB 2010 zweistellig DDD

pro Jahr Betr

[] AU Tage je 100 VJ

01 Angehoumlrige der regulaumlren Streitkraumlfte 1240 762 71 11 Land- Tier- und Forstwirtschaftsberufe 908 411 56 12 Gartenbauberufe und Floristik 1174 537 73 21 Rohstoffgewinnung und -aufbereitung Glas- und Keramik- 1042 466 62

herstellung und -verarbeitung 22 Kunststoffherstellung und -verarbeitung Holzbe- und shy

verarbeitung 868 466 82

23 Papier- und Druckberufe technische Mediengestaltung 1244 585 96 24 Metallerzeugung und -bearbeitung Metallbauberufe 886 455 69 25 Maschinen- und Fahrzeugtechnikberufe 872 422 61 26 Mechatronik- Energie- und Elektroberufe 860 405 61 27 Technische Forschungs- Entwicklungs- Konstruktions- und 1040 479 62

Produktionssteuerungsberufe 28 Textil- und Lederberufe 1167 659 88 29 Lebensmittelherstellung und -verarbeitung 1153 563 102 31 Bauplanungs- Architektur- und Vermessungsberufe 1117 506 76 32 Hoch- und Tiefbauberufe 783 369 60 33 (Innen-)Ausbauberufe 537 306 60 34 Gebaumlude- und versorgungstechnische Berufe 1004 481 70 41 Mathematik- Biologie- Chemie- und Physikberufe 1263 556 73 42 Geologie- Geografie- und Umweltschutzberufe 1001 427 70 43 Informatik- Informations- und

Kommunikationstechnologieberufe 1018 438 65

51 Verkehrs- und Logistikberufe (auszliger Fahrzeugfuumlhrung) 1215 592 100 52 Fuumlhrerinnen von Fahrzeug- und Transportgeraumlten 980 477 9153 Schutz- Sicherheits- und Uumlberwachungsberufe 1597 710 134 54 Reinigungsberufe 1807 933 120 61 Einkaufs- Vertriebs- und Handelsberufe 1011 509 87 62 Verkaufsberufe 1459 730 127 63 Tourismus- Hotel- und Gaststaumlttenberufe 1023 532 99 71 Berufe in Unternehmensfuumlhrung und -organisation 1365 649 99 72 Berufe in Finanzdienstleistungen Rechnungswesen 1230 583 89

und Steuerberatung 73 Berufe in Recht und Verwaltung 1751 789 115 81 Medizinische Gesundheitsberufe 1501 690 107 82 Nichtmedizinische Gesundheits- Koumlrperpflege- und Wellshy

nessberufe Medizintechnik 1806 866 161

83 Erziehung soziale und hauswirtschaftliche Berufe Theologie 1867 851 154 84 Lehrende und ausbildende Berufe 1165 507 75 91 Sprach- literatur- geistes- gesellschafts- 1218 579

und wirtschaftswissenschaftliche Berufe 92 Werbung Marketing kaufmaumlnnische und redaktionelle

Medienberufe 1260 573 106

93 Produktdesign und kunsthandwerkliche Berufe bildende 1000 489 Kunst Musikinstrumentenbau

94 Darstellende und unterhaltende Berufe 1023 476 66

Erwerbspersonen insgesamt 1303 608 105

Tabelle 9 (Erwerbspersonen TK 2013 nicht standardisierte Rohwerte)

30 ǀ Depressionsatlas

93

67

4

6

8

Zu einer differenzierten Darstellung des beshyrufsbezogenen AU-Geschehens kommt man bei Auswertung der Fehlzeiten auf fuumlnfstellishyger Ebene der Klassifikation der Berufe 2010 die insgesamt 1286 Auspraumlgungen umfasst

Fuumlr berufsabhaumlngig noch weiter differenzierte Auswertungen wurden zunaumlchst die 100 Beshyrufsgruppen auf der Ebene fuumlnfstelliger Codes der KldB ausgewaumlhlt die unter den TK-Versicherten im Jahr 2013 am haumlufigsten vershytreten waren Von diesen 100 Berufsgruppen werden nachfolgend Ergebnisse zu jeweils

zehn Berufsgruppen dargestellt bei denen die houmlchsten beziehungsweise die niedrigsten Raten an Antidepressiva-Verordnungen ermitshytelt wurden

Von den zehn Berufsgruppen mit den houmlchsshyten Verordnungsraten sind ndash wie auch hinshysichtlich der Fehlzeiten ndash auffaumlllig viele dem Berufsbereich 8 bdquoGesundheit Soziales Lehre und Erziehungldquo zuzuordnen Die houmlchsten Verordnungsraten sowie auch das houmlchste Verordnungsvolumen in DDD entfiel auf die Taumltigkeitsgruppe bdquoBerufe in der Altenpflege (ohne Spezialisierung) ndash Helfer-Anlerntaumltigkeitenldquo (82101)

Antidepressiva-Verordnungen nach Berufen 2013 (fuumlnfstellige KldB) Berufe mit hohen sowie geringen Verordnungsraten

Rang Taumltigkeitsgruppen KldB 2010 fuumlnfstellig DDD

pro Jahr Betr

[]

1 82101 Berufe in der Altenpflege (ohne Spezialisierung) shyHelfer-Anlerntaumltigkeiten

2514 1195

2 82102 Berufe in der Altenpflege (ohne Spezialisierung) shyfachlich ausgerichtete Taumltigkeiten

2483 1141

3 81301 Berufe in der Gesundheits- und Krankenpflege (ohne Spezialisierung) - Helfer-Anlerntaumltigkeiten

2197 1004

54101 Berufe in der Reinigung (ohne Spezialisierung) - Hel- 1945 1004 fer-Anlerntaumltigkeiten

5 73222 Verwaltende Berufe im Sozial- und Gesundheitsweshysen - fachlich ausgerichtete Taumltigkeiten

2027 934

73202 Berufe in der oumlffentlichen Verwaltung (ohne Speziali- 2026 918 sierung) - fachlich ausgerichtete Taumltigkeiten

7 92122 Berufe im Dialogmarketing - fachlich ausgerichtete Taumltigkeiten

1976 913

81212 Medizinisch-technische Berufe im Laboratorium - 1945 867 fachlich ausgerichtete Taumltigkeiten

9 83112 Berufe in der Kinderbetreuung und -erziehung - fachshylich ausgerichtete Taumltigkeiten

1835 842

10 83124 Berufe in der Sozialarbeit und Sozialpaumldagogik - hoch 1858 830 komplexe Taumltigkeiten

hellip hellip hellip

91 22342 Berufe im Holz- Moumlbel- und Innenausbau - fachlich 712 364 ausgerichtete Taumltigkeiten 92 43414 Berufe in der Softwareentwicklung - hoch komplexe

Taumltigkeiten 867 360

93 27104 Berufe in der technischen Forschung und Entwicklung 798 358 (ohne Spezialisierung) - hoch komplexe Taumltigkeiten 94 26212 Berufe in der Bauelektrik - fachlich ausgerichtete Taumlshy

tigkeiten 710 353

95 81404 AumlrzteAumlrztinnen (ohne Spezialisierung) - hoch komshy 901 349 plexe Taumltigkeiten 96 84304 Berufe in der Hochschullehre und -forschung - hoch

komplexe Taumltigkeiten 840 343

97 26252 Berufe in der elektrischen Betriebstechnik - fachlich 662 341 ausgerichtete Taumltigkeiten 98 71324 Berufe in der Unternehmensberatung - hoch kompleshy

xe Taumltigkeiten 790 331

99 34212 Berufe in der Sanitaumlr- Heizungs- und Klimatechnik shy 545 325 fachlich ausgerichtete Taumltigkeiten 100 25212 Berufe in der Kraftfahrzeugtechnik - fachlich ausgeshy

richtete Taumltigkeiten 629 313

Erwerbspersonen insgesamt 1303 608

Tabelle 10 (Erwerbspersonen TK 2013 nicht standardisierte Rohwerte)

Depressionsatlas ǀ 31

Auch Beschaumlftigte aus der Taumltigkeitsgruppe bdquoBerufe im Dialogmarketingldquo (92122) bei deshynen zuvor bereits haumlufige Arbeitsunfaumlhigkeishyten aufgrund von Depressionen aufgezeigt wurden erhalten uumlberdurchschnittlich haumlufig Antidepressiva

Berufsgruppen mit niedrigen Verordnungsrashyten weisen oft eine technische Orientierung auf haumlufig handelt es sich dabei um hochshykomplexe Taumltigkeiten

Die Ergebnisse zu Verordnungen von Antideshypressiva weisen wie die Auswertungen zu Arshybeitsunfaumlhigkeiten mit der Diagnose von Deshypressionen uumlberwiegend auf eine Belastung aumlhnlicher Berufsgruppen hin

Verordnungen nach Schulabschluss

Durchschnittliche Verordnungsmengen von Antidepressiva in Abhaumlngigkeit vom Schulabshyschluss sind in Tabelle 11 dargestellt

Waumlhrend die Zahl der verordneten Tagesdoshysen (DDD pro Jahr) bei den Berufstaumltigen ohshyne Schulabschluss noch geringfuumlgig niedriger liegt als bei Personen mit Haupt-Volksschulshyabschluss sinken sie anschlieszligend mit steishygendem Schulabschluss leicht ab Die Vershyordnungsraten sinken stetig mit steigender Schulbildung von 71 Prozent bei Berufstaumltishygen ohne Schulabschluss bis auf 5 Prozent bei Personen mit Abitur oder Fachabitur

Demgegenuumlber steigt die Zahl der durchshyschnittlich verordneten Tagesdosen im Betrofshyfenheitsfall mit zunehmender Bildung etwas an Dieser Anstieg koumlnnte darauf hindeuten dass Personen mit houmlherem Bildungsabshyschluss bdquokonsequenterldquo beziehungsweise uumlber einen etwas laumlngeren Zeitraum oder mit houmlheren Dosierungen mit Antidepressiva beshyhandelt werden

Antidepressiva-Verordnungen nach Schulabschluss 2013

Schulabschluss DDD

pro Jahr Betr

[] DDD

pro Betr

Ohne Schulabschluss 138 71 194 Haupt-Volksschulabschluss 141 70 201 Mittlere Reife oder gleichwertiger Abshyschluss 128 62 207 AbiturFachabitur 113 50 223 Abschluss unbekannt 127 61 207

Gesamt 128 60 214

Tabelle 11 (Erwerbspersonen TK standardisiert)

Antidepressiva-Verordnungen nach Ausbildungsabschluss 2013

Ausbildungsabschluss DDD

pro Jahr Betr

[] DDD

pro Betr

Ohne beruflichen Ausbildungsabschluss 151 72 211 Abschluss einer anerkannten Berufsausshybildung 132 63 210 Meister-Techniker- oder gleichwertiger Fachschulabschluss 111 54 205 Bachelor 110 49 224 DiplomMagisterMasterStaatsexamen 104 46 224 Promotion 87 37 238 Abschluss unbekannt 120 59 203

Gesamt 128 60 214

Tabelle 12 (Erwerbspersonen TK standardisiert)

32 ǀ Depressionsatlas

Verordnung von Antidepressiva bei AU mit Diagnose von Depression 2013

Abbildung 15 (Erwerbspersonen TK 2013)

62

98

120 134

144 144 149 160

173

150

55

90

114

137 149

157 166

181 179

159

0

20

40

60

80

100

120

140

160

180

200

0

10

20

30

40

50

60

70

80

90

100

15-19 20-24 25-29 30-34 35-39 40-44 45-49 50-54 55-59 60-64

DDD pro Betroffenem m

it AU (F32 F33)

Beha

ndel

t mit

Antid

epre

ssiv

a [

]

Altersgruppe

Behandelte Frauen Behandelte Maumlnner DDDs Frauen DDDs Maumlnner

Verordnungen nach Ausbildung

Bei Auswertungen zu Antidepressiva-Verordnungen in Abhaumlngigkeit von den Ausshybildungsabschluumlssen zeigen sich aumlhnliche Trends wie bei den Auswertungen nach Schulabschluumlssen Mit steigendem Ausbilshydungsabschluss geht sowohl die Zahl der verordneten Tagesdosen als auch die Rate der Antidepressiva-Verordnungen zuruumlck

Antidepressiva-Verordnung bei Erwerbsshypersonen mit Arbeitsunfaumlhigkeit aufgrund von Depressionen

In den vorausgehenden Abschnitten wurden Arbeitsunfaumlhigkeiten mit der Diagnose von Depressionen sowie Verordnungen von Antishydepressiva jeweils separat betrachtet Der folgende Abschnitt liefert demgegenuumlber Ershygebnisse zu Verordnungen von Antidepressishyva bei den 16 Prozent der Erwerbspersonen die innerhalb des Beobachtungsjahres 2013 explizit auch mit der Angabe einer Depressishyonsdiagnose im Sinne der ICD-Schluumlssel F32 undoder F33 arbeitsunfaumlhig gemeldet waren (vergleiche Tabelle 1 auf Seite 6)

Geschlechts- und altersuumlbergreifend erhielten aus dieser Gruppe innerhalb desselben Jahshyres 56 Prozent mindestens eine Antidepressishyva-Verordnung ndash gut die Haumllfte der Erwerbsshypersonen mit einer Arbeitsunfaumlhigkeit aufshygrund von Depressionen wurde also im selshyben Jahr auch medikamentoumls mit Antidepresshysiva behandelt Durchschnittlich wurden in der Population mit Depressionsdiagnose

innerhalb des Jahres 149 DDD je Person vershyordnet ndash bezogen ausschlieszliglich auf diejenishygen Personen die uumlberhaupt Antidepressiva erhielten wurden durchschnittlich 266 Tagesshydosen verordnet

Abbildung 15 zeigt die Verordnungsraten soshywie Verordnungsvolumen bezogen auf Ershywerbspersonen mit mindestens einer Arbeitsshyunfaumlhigkeit aufgrund von Depressionen in einzelnen Geschlechts- und Altersgruppen Juumlngere Erwerbspersonen mit gemeldeter Arshybeitsunfaumlhigkeit aufgrund von Depressionen werden demnach verhaumlltnismaumlszligig selten und durchschnittlich mit einer geringeren Zahl an Tagesdosen mit Antidepressiva behandelt Im Falle einer Arbeitsunfaumlhigkeit aufgrund von Depressionen unterscheiden sich die Verordshynungsmengen und -raten von Maumlnnern und Frauen innerhalb der einzelnen Altersgruppen nur gering Vorrangig in den mittleren Altersshygruppen werden betroffene Maumlnner etwas haumlufiger und in houmlherer Dosierung mit Antideshypressiva behandelt

Depressionsatlas ǀ 33

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Diagnosen von Arbeitsunfaumlhigkeit und Antidepressiva-Verordnungen

Der nachfolgende Abschnitt befasst sich mit der Frage im Kontext welcher Arbeitsunfaumlshyhigkeitsdiagnosen Erwerbspersonen am haumlushyfigsten Antidepressiva erhalten Bereits aufshygrund der Beobachtung dass mit rund 6 Proshyzent innerhalb des Jahres 2013 erheblich mehr Erwerbspersonen Antidepressiva erhielshyten als Erwerbspersonen mit der Diagnose von Depressionen arbeitsunfaumlhig gemeldet waren ist offensichtlich dass keineswegs nur Personen die aufgrund von Depressionen arshybeitsunfaumlhig gemeldet waren auch Antideshypressiva erhielten

Fuumlr TK-versicherte Erwerbspersonen mit minshydestens einer Arbeitsunfaumlhigkeit im Jahr 2013 wurde im Rahmen der Auswertungen in Abshyhaumlngigkeit von den Diagnosen der Arbeitsunshyfaumlhigkeiten auf unterschiedlichen Ebenen ershymittelt welchem Anteil dieser Personen im Jahr 2013 mindestens einmal Antidepressiva im Sinne des ATC-Codes bdquoN06Aldquo verordnet wurden

Die houmlchste Verordnungsrate konnte bei einer Differenzierung von AU-Diagnosen auf Ebene der ICD-Kapitel erwartungsgemaumlszlig fuumlr das Kapitel V bdquoPsychische und Verhaltensstoumlrunshygenldquo (ICD-Diagnosen F00ndashF99) ermittelt wershyden dem auch Diagnosen von Depressionen zugeordnet sind 367Prozent der Personen mit einer gemeldeten Arbeitsunfaumlhigkeitsdishyagnose aus diesem Kapitel bekamen mindesshytens einmal im Jahr 2013 auch Antidepressiva verordnet Relativ hoch war die Antidepressishyva-Verordnungsrate bei Arbeitsunfaumlhigkeiten mit Diagnosen aus dem ICD-Kapitel VI bdquoKrankheiten des Nervensystemsldquo (G00ndashG99) mit 17 Prozent

Fuumlr eine detailliertere Betrachtung wurden Verordnungsraten bei Erwerbspersonen mit Arbeitsunfaumlhigkeiten differenziert nach ICD-Codes auf dreistelliger Ebene ermittelt

Betrachtet wurden ausschlieszliglich ICD-Diagnosen die im Jahr 2013 bei mindestens 100 Personen als Anlaumlsse von Arbeitsunfaumlshyhigkeiten dokumentiert waren

Diagnosen von Arbeitsunfaumlhigkeiten bei Personen mit hohen Antidepressiva-Verordnungsraten 2013

Rang ICD Code ICD Diagnose

Anteil mit Anti depressiva[]

Betroffene [Rate in ]

1 F33 Rezidivierende depressive Stoumlrung 733 0305 2 T43 Vergiftung durch psychotrope Substanzen ande- 721 0003

renorts nicht klassifiziert 3 F42 Zwangsstoumlrung 711 0018 4 F61 Kombinierte und andere Persoumlnlichkeitsstoumlrungen 666 0009 5 F60 Spezifische Persoumlnlichkeitsstoumlrungen 652 0049 6 F31 Bipolare affektive Stoumlrung 627 0032 7 F41 Andere Angststoumlrungen 617 0285 8 F34 Anhaltende affektive Stoumlrungen 561 0051 9 F40 Phobische Stoumlrungen 535 0026 10 F32 Depressive Episode 528 1319 11 F90 Hyperkinetische Stoumlrungen 516 0008 12 F25 Schizoaffektive Stoumlrungen 493 0015 13 F50 Essstoumlrungen 480 0024 14 F62 Andauernde Persoumlnlichkeitsaumlnderungen nicht 449 0003

Folge einer Schaumldigung oder Krankheit des Geshyhirns

15 F11 Psychische und Verhaltensstoumlrungen durch Opioshyide

412 0004

16 F51 Nichtorganische Schlafstoumlrungen 408 0044 17 F19 Psychische und Verhaltensstoumlrungen durch mulshy

tiplen Substanzgebrauch und Konsum anderer psychotroper Substanzen

405 0015

18 F63 Abnorme Gewohnheiten und Stoumlrungen der Im- 379 0005 pulskontrolle

19 T50 Vergiftung durch Diuretika und sonstige und nicht naumlher bezeichnete Arzneimittel Drogen und bioshylogisch aktive Substanzen

378 0004

20 F44 Dissoziative Stoumlrungen [Konversionsstoumlrungen] 372 0009

Tabelle 13 (Erwerbspersonen TK 2013 standardisiert)

34 ǀ Depressionsatlas

Tabelle 13 enthaumllt Angaben zu den 20 dreishystelligen ICD-Diagnosen mit den houmlchsten Raten an Antidepressiva-Verordnungen sortiert in absteigender Reihenfolge nach dem Anteil der Erwerbspersonen mit Anti-depressiva-Verordnung

Um eine Einschaumltzung der Bedeutung der aufgefuumlhrten Diagnosen zu ermoumlglichen werden ergaumlnzend auch die Anteile der von Arbeitsunfaumlhigkeiten mit diesen Diagnosen betroffenen Erwerbspersonen in der Tabelle genannt

Die Erkrankung mit dem groumlszligten Anteil an Antidepressiva-Verordnungen ist die ICD-Diagnose bdquoRezidivierende depressive Stoumlshyrungldquo (F33) also eine zum wiederholten Mal auftretende Depression Von den Erwerbsshypersonen die 2013 mit einer entsprechenden Diagnose arbeitsunfaumlhig gemeldet waren ershyhielten innerhalb des Jahres 73 Prozent also knapp drei Viertel mindestens eine Anti-depressiva-Verordnung Unter den gelisteten 20 ICD-Diagnosen mit den houmlchsten Antideshypressiva-Verordnungsraten finden sich in erster Linie weitere bdquoFldquo-Diagnosen also Erkrankungsdiagnosen aus dem Kapitel bdquoPsychische und Verhaltensstoumlrungenldquo

Ausnahmen bilden die beiden Diagnosen bdquoVergiftung durch psychotrope Substanzen anderenorts nicht klassifiziertldquo (T43) sowie bdquoVergiftung durch Diuretika und sonstige und nicht naumlher bezeichnete Arzneimittel Drogen und biologisch aktive Substanzenldquo (T50) aus der Diagnosegruppe bdquoVergiftungen durch Arzshyneimittel Drogen und biologisch aktive Subshystanzenldquo (T36ndashT50) bei deren Kodierung als Anlass einer Arbeitsunfaumlhigkeit gleichfalls reshylativ hohe Raten an Antidepressiva-Verordnungen ermittelt wurden Uumlber die Gruumlnde fuumlr den beobachteten Zusammenshyhang der Diagnosen mit hohen Raten an An-tidepressiva-Verordnungen geben die Daten keine Auskunft Es laumlsst sich daher nur vershymuten dass Antidepressiva in diesen Faumlllen in der Regel nicht Ausloumlser einer Vergiftung waren sondern eher zur Behandlung von seelischen Zustaumlnden verordnet wurden die ihrerseits anderweitig den Ausloumlser fuumlr eine Vergiftung bildeten In jedem Fall laumlsst sich festhalten dass beide Diagnosen mit Beshytroffenenraten von 0003 Prozent sowie 0004 Prozent nur sehr selten den Anlass fuumlr eine Arbeitsunfaumlhigkeit bilden und insofern eishyne untergeordnete Rolle spielen

Unter den gelisteten 20 Diagnosen mit hohen medikamentoumlsen Behandlungsraten bilden bdquoDepressive Episodenldquo (F32) mit Abstand den haumlufigsten Anlass fuumlr eine Arbeitsunfaumlhigkeit

Zusammenfassung Der Depressionsatlas liefert umfaumlngliches Zahlenmaterial zur Bedeutung von Depressishyonen im Erwerbsalter und zu Veraumlnderungen in den Jahren von 2000 bis 2013

Innerhalb des genannten Zeitraums stiegen die Fehlzeiten aufgrund von Depressionen deutlich Zwischen Tiefst- und Houmlchststand 2006 und 2012 war bei Erwerbspersonen ein Anstieg um 75 Prozent festzustellen Nach eishynem leichten Ruumlckgang wurden im Jahr 2013 163 AU-Faumllle pro 100 Versicherungsjahre mit der Diagnose von Depressionen erfasst Dashymit waren Depressionen lediglich 14 Prozent aller AU-Faumllle zuzuordnen aufgrund der lanshygen fallbezogenen Dauer waren diese Faumllle jedoch fuumlr 71 Prozent aller gemeldeten Fehlshytage verantwortlich Im Mittel war jede Ershywerbsperson 2013 gut einen Tag aufgrund von Depressionen arbeitsunfaumlhig gemeldet eine gemeldete Arbeitsunfaumlhigkeit dauerte durchschnittlich 64 Tage

Rund 6 Prozent der Erwerbspersonen erhielshyten innerhalb des Jahres 2013 mindestens eishyne Antidepressiva-Verordnung 2000 hatte die Rate noch bei 41 Prozent gelegen Die Zahl der verordneten Tagesdosen stieg im selben Zeitraum um den Faktor 274 und hat sich damit nahezu verdreifacht 2013 wurden demnach anteilig mehr Erwerbspersonen und gegebenenfalls zugleich auch erheblich intenshysiver mit Antidepressiva behandelt als im Jahr 2000

Frauen waren nach den vorliegenden Ergebshynissen nahezu doppelt so haumlufig von Depresshysionen betroffen wie Maumlnner mit zunehmenshydem Alter zeigen sich bis kurz vor Erreichen des Renteneintrittsalters steigende Fehlzeiten und Verordnungsraten Hinweise auf reduziershyte Erkrankungsrisiken finden sich bei houmlherer schulischer und beruflicher Ausbildung und entsprechend auch vorrangig bei Beschaumlftigshyten in Berufen mit houmlherer Qualifikation sowie mit technisch-handwerklicher Ausrichtung Beschaumlftigte mit geringerer Qualifikation soshywie aus sozialen Berufen sind demgegenuumlber tendenziell haumlufiger betroffen

Sowohl im Hinblick auf Arbeitsunfaumlhigkeiten mit Depressionen als auch im Hinblick auf Verordnungen von Antidepressiva haben sich im Lauf der 14 Jahre Unterschiede zwischen den Bundeslaumlndern verringert Dies koumlnnte auf eine Angleichung der Lebensumstaumlnde aber auch auf eine Angleichung der diagnosshytischen und therapeutischen Strategien von Aumlrzten hindeuten

Depressionsatlas ǀ 35

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Anhang

Depressionen als Ursache von Arbeitsunfaumlhigkeiten nach Geschlecht 2013

Maumlnner ICD 10 Code ICD 10 Diagnose

AU Faumllle je 100 VJ

AU Tageje 100 VJ

AU Tageje Fall

Betroffene [Rate in ]

A00-Z99 Alle Diagnosen 10409 132383 13 49910 F00-F99 Psychische und Verhaltensstoumlrungen 412 18678 45 3575

F30-F39 Affektive Stoumlrungen 127 8425 66 1218 F32 F33 Depressionen 119 7880 66 1155

F32 Depressive Episode 098 6043 61 0964 F320 Leichte depressive Episode 004 140 35 0039 F321 Mittelgradige depressive Episode 021 1628 76 0227 F322 Schwere depressive Episode ohne psychotische 012 1304 109 0134

Symptome F323 Schwere depressive Episode mit psychotischen

Symptomen 001 075 90 0009

F328 Sonstige depressive Episoden 003 132 52 0026 F329 Depressive Episode nicht naumlher bezeichnet 056 2671 48 0542

F33 Rezidivierende depressive Stoumlrung 021 1837 88 0216 F330 Rezidivierende depressive Stoumlrung gegenwaumlrtig

leichte Episode 001 035 42 0008

F331 Rezidivierende depressive Stoumlrung gegenwaumlrtig 010 880 86 0106 mittelgradige Episode

F332 Rezidivierende depressive Stoumlrung gegenwaumlrtig schwere Episode ohne psychotische Symptome

006 628 112 0063

F333 Rezidivierende depressive Stoumlrung gegenwaumlrtig 001 076 119 0007 schwere Episode mit psychotischen Symptomen

F334 Rezidivierende depressive Stoumlrung gegenwaumlrtig remittiert

000 011 50 0002

F338 Sonstige rezidivierende depressive Stoumlrungen 000 013 37 0004 F339 Rezidivierende depressive Stoumlrung nicht naumlher

bezeichnet 003 150 59 0026

Frauen ICD 10 Code ICD 10 Diagnose

AU Faumllle je 100 VJ

AU Tageje 100 VJ

AU Tageje Fall

Betroffene [Rate in ]

A00-Z99 Alle Diagnosen 12756 163175 13 56801 F00-F99 Psychische und Verhaltensstoumlrungen 759 31541 42 6603

F30-F39 Affektive Stoumlrungen 226 14159 63 2204 F32 F33 Depressionen 214 13312 62 2101

F32 Depressive Episode 176 9848 56 1738 F320 Leichte depressive Episode 008 245 32 0075 F321 Mittelgradige depressive Episode 038 2795 73 0408 F322 Schwere depressive Episode ohne psychotische 017 1914 113 0202

Symptome F323 Schwere depressive Episode mit psychotischen

Symptomen 001 103 108 0011

F328 Sonstige depressive Episoden 005 212 46 0047 F329 Depressive Episode nicht naumlher bezeichnet 106 4442 42 1024

F33 Rezidivierende depressive Stoumlrung 038 3464 90 0409 F330 Rezidivierende depressive Stoumlrung gegenwaumlrtig

leichte Episode 002 091 56 0017

F331 Rezidivierende depressive Stoumlrung gegenwaumlrtig 020 1791 89 0217 mittelgradige Episode

F332 Rezidivierende depressive Stoumlrung gegenwaumlrtig schwere Episode ohne psychotische Symptome

010 1109 116 0111

F333 Rezidivierende depressive Stoumlrung gegenwaumlrtig 001 081 95 0008 schwere Episode mit psychotischen Symptomen

F334 Rezidivierende depressive Stoumlrung gegenwaumlrtig remittiert

000 021 62 0004

F338 Sonstige rezidivierende depressive Stoumlrungen 001 038 74 0006 F339 Rezidivierende depressive Stoumlrung nicht naumlher

bezeichnet 005 254 54 0048

Tabelle A1 (Erwerbspersonen TK 2013 standardisiert)

36 ǀ Depressionsatlas

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Fehlzeiten mit Depressionen nach Personengruppen 2000 bis 2013

Depressionen (ICD 10 Codes F32 F33) Gesamt (A00 Z99)

Berufstaumltige Arbeitslose Gesamt

Jahr AU Tageje 100 VJ

rel seit 2000

AU Tageje 100 VJ

rel seit 2000

AU Tageje 100 VJ

rel seit 2000

AU Tageje 100 VJ

rel seit 2000

2000 56 100 130 100 62 100 1294 100 2001 58 103 138 106 64 104 1313 101 2002 59 106 142 109 67 109 1300 100 2003 59 105 147 113 68 110 1257 97 2004 60 108 172 132 72 116 1209 93 2005 60 108 180 138 72 118 1215 94 2006 53 95 202 155 60 98 1144 88 2007 60 108 270 207 68 110 1193 92 2008 65 116 328 252 73 119 1224 95 2009 75 135 314 240 84 136 1320 102 2010 86 155 431 330 98 159 1340 104 2011 90 162 456 350 100 163 1397 108 2012 95 171 470 361 105 171 1417 110 2013 92 166 488 374 104 169 1466 113

Tabelle A2 (Erwerbspersonen TK 2013 standardisiert Werte 2000 entsprechen 100 Prozent)

Arbeitsunfaumlhigkeiten mit Depressionen nach Alter und Geschlecht 2013

Maumlnner Frauen Gesamt

Alters gruppe

AU Faumllle je

100 VJ

AU Tageje

100 VJ

Betr []

AU Faumllle je

100 VJ

AU Tageje

100 VJ

Betr []

AU Faumllle je

100 VJ

AU Tageje

100 VJ

Betr []

15-19 06 21 06 16 44 14 10 31 09 20-24 09 40 08 18 66 16 13 52 12 25-29 09 42 08 15 73 14 12 57 11 30-34 09 46 08 16 88 15 12 65 11 35-39 10 64 10 18 110 18 14 85 13 40-44 12 79 12 21 130 21 16 102 16 45-49 13 87 13 23 149 23 18 116 18 50-54 14 104 14 26 178 26 20 139 20 55-59 17 126 17 30 215 30 23 167 23 60-64 16 153 16 28 242 29 21 189 21

Tabelle A3 (Erwerbspersonen TK 2013 ICD-10-Codes F32 F33)

Depressionsatlas ǀ 37

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Arbeitsunfaumlhigkeit mit Depressionen nach Ausbildung 2013

Ausbildungsabschluss AU Faumllle je 100 VJ

AU Tageje 100 VJ

Betroffene [Rate in ]

Ohne beruflichen Ausbildungsabschluss 207 113 195 Abschluss einer anerkannten Berufsshyausbildung 176 104 174 Meister-Techniker- oder gleichwertiger Fachschulabschluss 151 83 144 Bachelor 128 78 124 DiplomMagisterMasterStaatsexamen 111 63 111 Promotion 067 36 081 Abschluss unbekannt 153 104 156

Gesamt 163 104 159

Tabelle A4 (Erwerbspersonen TK 2013 standardisiert)

Antidepressiva-Verordnungen nach Alter und Geschlecht 2013

Maumlnner Frauen Gesamt

Alters gruppe

DDD Betr []

DDD pro

Betr

DDD Betr []

DDD pro

Betr

DDD Betr []

DDD pro

Betr 15-19 121 104 116 324 279 116 208 179 116 20-24 313 187 168 629 389 162 463 283 165

25-29 513 245 209 888 450 197 690 342 204 30-34 690 302 229 1089 513 212 870 397 221

35-39 893 386 231 1418 648 219 1131 505 225 40-44 1057 462 229 1687 783 216 1347 609 223

45-49 1141 502 227 1912 910 210 1501 693 219 50-54 1351 583 232 2236 1063 210 1773 812 222

55-59 1575 689 229 2592 1247 208 2044 946 219 60-64 1368 653 209 2358 1195 197 1774 875 204

Tabelle A5 (Erwerbspersonen TK 2013 ATC-Code N06A)

38 ǀ Depressionsatlas

Antidepressiva-Verordnungsvolumen nach Wirkstoffen 2000 bis 2013

Anzahl DDD je VJ

Opipramol Amitriptylin Fluoxetin Citalopram Sertralin Johannisshykraut

Mirtazapin Venlafaxin

Jahr N06AA05 N06AA09 N06AB03 N06AB04 N06AB06 N06AP01 N06AX11 N06AX16

2000 039 048 029 034 033 132 015 011 2001 043 049 034 047 042 125 021 017 2002 046 049 043 061 045 110 029 024 2003 051 051 051 087 051 098 032 033 2004 055 049 060 099 052 037 035 043 2005 059 050 067 117 054 043 043 053 2006 053 045 066 123 053 031 044 057 2007 059 047 074 166 061 031 054 068 2008 065 048 079 203 067 033 064 080 2009 068 048 076 229 070 043 069 091 2010 072 050 079 283 076 051 080 123 2011 075 052 081 351 081 053 085 145 2012 076 052 084 357 095 053 089 168 2013 075 051 084 334 109 053 091 183

Tabelle A6 (Erwerbspersonen TK 2013 standardisiert ATC-Code N06A)

Depressionsatlas ǀ 39

Allgemeine Informationen zum Depressionsatlas

Der Depressionsatlas liefert umfangreiche Informationen zur Bedeutung von Depressishyonen im Erwerbsalter Basis der Auswertunshygen bilden Daten zu Arbeitsunfaumlhigkeiten sowie Arzneiverordnungen bei TK-Erwerbsshypersonen aus den Jahren 2000 bis 2013 Depressionen waren 2013 fuumlr 7 Prozent aller gemeldeten Arbeitsfehltage verantwortlich Etwa 6 Prozent aller Erwerbspersonen erhielten 2013 Verordnungen von Antideshypressiva die Zahl der verordneten Tagesdoshysen hat sich seit 2000 nahezu verdreifacht

Weitere Informationen Gesundheitsstudien und Auswertungen finden Sie unter wwwtkde Webcode 49536

101

154

1

2015

  • 15-01-21_TK_Depressionsatlas_Inhalt_finalpdf
    • Depressionsatlas
      • Datengrundlagen
      • ICD-Diagnosen
      • Arzneiverordnungen ndash ATC
      • Standardisierung
        • Arbeitsunfaumlhigkeit mit Depressionen
          • Arbeitsunfaumlhigkeitsfaumllle
          • Arbeitsunfaumlhigkeitstage
          • Betroffene
          • Arbeitsunfaumlhigkeit nach Geschlecht und Alter
          • Arbeitsunfaumlhigkeiten im Zeitverlauf
          • Arbeitsunfaumlhigkeit nach Bundeslaumlndern und Kreisen
          • Trends in Bundeslaumlndern
          • Arbeitsunfaumlhigkeit nach Berufen
          • Arbeitsunfaumlhigkeit nach Schulabschluss
          • Arbeitsunfaumlhigkeit nach Ausbildung
          • Arbeitsunfaumlhigkeit nach Leitungsfunktion
          • Kosten von Arbeitsunfaumlhigkeit mit Depressionen
          • Arbeitsunfaumlhigkeit mit weiteren Diagnosen
            • Verordnung von Antidepressiva
              • Verordnung nach Alter und Geschlecht
              • Verordnungen im Zeitverlauf
              • Trends bei Verordnungen relevanter Antidepressiva nach Wirkstoffen
              • Verordnungen nach Arztgruppen
              • Verordnung nach Bundeslaumlndern und Kreisen
              • Trends in Bundeslaumlndern
              • Verordnungen nach Berufen
              • Verordnungen nach Schulabschluss
              • Verordnungen nach Ausbildung
              • Antidepressiva-Verordnung bei Erwerbspersonen mit Arbeitsunfaumlhigkeit aufgrund von Depressionen
              • Diagnosen von Arbeitsunfaumlhigkeit und Antidepressiva-Verordnungen
                • Zusammenfassung
                • Anhang
                • Word-Lesezeichen
                  • RANGEC12
                  • RANGEC24

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Diagnosen aus dem ICD-Kapitel bdquoPsychische und Verhaltensstoumlrungenldquo (F00ndashF99) lieszligen sich dabei 2013 fuumlr 246 Arbeitsunfaumlhigkeitsshytage je 100 Versicherungsjahre verantwortlich machen AU-Tage mit Diagnosen aus der Gruppe bdquoAffektive Stoumlrungenldquo (F30ndashF39) hatshyten hieran mit 111 AU-Tagen je 100 VJ einen Anteil von 45 Prozent Von diesen 111 Tagen entfielen 104 AU-Tage auf die beiden ICD-Diagnosen bdquoDepressive Episodeldquo (F32) und bdquoRezidivierende depressive Stoumlrungenldquo (F33) im Sinne von Depressionen

Diese verhaumlltnismaumlszligig groszlige Bedeutung von Depressionen fuumlr das Arbeitsunfaumlhigkeitsgeshyschehen resultiert maszliggeblich aus der ausgeshysprochen hohen durchschnittlichen Dauer der einzelnen Krankschreibungsfaumllle (den AU-Tagen pro Fall) Dabei zeigt sich nach den Ergebnissen weiter differenzierter Auswertunshygen eine Abhaumlngigkeit der AU-Tage pro AU-Fall von dem in der vierten Stelle des ICD-Codes dokumentierten Schweregrad der Deshypression So steigt die Anzahl der AU-Tage je Fall bei bdquoDepressiven Episodenldquo (F32) von 33 Tagen bei der Diagnose bdquoLeichte depressive

Episodeldquo (F320) auf 111 Tage je Fall bei der Diagnose bdquoSchwere depressive Episode ohne psychotische Symptomeldquo (F322) Bei der ICD-Diagnose bdquoRezidivierende depressive Stoumlrungldquo (F33) laumlsst sich ein vergleichbarer Anstieg der fallbezogenen AU-Dauer von 51 Tagen bei bdquoRezidivierender depressiver Stoumlshyrung gegenwaumlrtig leichte Episodeldquo (F330) auf 114 Tage bei bdquoRezidivierender depressishyver Stoumlrung gegenwaumlrtig schwere Episode ohne psychotische Symptomeldquo (F332) festshystellen

Wie haumlufiger auch bei anderen Diagnosen zu beobachten wird allerdings auch bei Depresshysionen ein verhaumlltnismaumlszligig hoher Anteil der Diagnosen von den fuumlr die Arbeitsunfaumlhigshykeitsdiagnosen zustaumlndigen Aumlrzten nicht weishyter spezifiziert beziehungsweise als bdquonicht naumlshyher bezeichnetldquo (F329 F339) klassifiziert

Bei psychischen Erkrankungen und besonshyders bei Erkrankungen mit Depressionen dauern Erkrankungsfaumllle insgesamt deutlich laumlnger als bei anderen Diagnosen

Bedeutung von Depressionen als Ursache von Arbeitsunfaumlhigkeiten 2013

ICD 10 Code ICD 10 Diagnose AU Faumllle je 100 VJ

AU Tageje 100 VJ

AU Tageje Fall

Betroffene [Rate in ]

A00-Z99 Alle Diagnosen 11490 146571 13 53085 F00-F99 Psychische und Verhaltensstoumlrungen 572 24605 43 4970

F30-F39 Affektive Stoumlrungen 172 11067 64 1673 F32 F33 Depressionen 163 10383 64 1591

F32 Depressive Episode 134 7796 58 1320 F320 Leichte depressive Episode 006 189 33 0056 F321 Mittelgradige depressive Episode 029 2166 74 0310 F322 Schwere depressive Episode ohne psy- 014 1585 111 0165

chotische Symptome F323 Schwere depressive Episode mit psychoshy

tischen Symptomen 001 088 99 0010

F328 Sonstige depressive Episoden 004 169 48 0036 F329 Depressive Episode nicht naumlher bezeichshy

net 079 3487 44 0764

F33 Rezidivierende depressive Stoumlrung 029 2587 89 0305 F330 Rezidivierende depressive Stoumlrung geshy

genwaumlrtig leichte Episode 001 061 51 0013

F331 Rezidivierende depressive Stoumlrung ge- 015 1300 88 0157 genwaumlrtig mittelgradige Episode

F332 Rezidivierende depressive Stoumlrung geshygenwaumlrtig schwere Episode ohne psychoshytische Symptome

007 850 114 0085

F333 Rezidivierende depressive Stoumlrung ge- 001 078 107 0007 genwaumlrtig schwere Episode mit psychotishyschen Symptomen

F334 Rezidivierende depressive Stoumlrung geshygenwaumlrtig remittiert

000 016 57 0003

F338 Sonstige rezidivierende depressive Stouml- 000 024 57 0005 rungen

F339 Rezidivierende depressive Stoumlrung nicht naumlher bezeichnet

004 198 56 0036

Tabelle 1 (Erwerbspersonen TK 2013 standardisiert Betroffenenraten bezogen auf Erwerbspersoshynen mit Versicherung am 1 Januar des Jahres)

6 ǀ Depressionsatlas

Betroffene

Da einzelne Personen innerhalb eines Jahres auch mehrfach arbeitsunfaumlhig gemeldet sein koumlnnen erlaubt die Zahl der AU-Faumllle nicht zwangslaumlufig und in allen Faumlllen Ruumlckschluumlsshyse auf die Anzahl der Betroffenen In Tabelle 1 werden in der letzten Spalte daher ergaumlnshyzend auch Betroffenenraten angegeben

53 Prozent der Erwerbspersonen waren 2013 von mindestens einer Arbeitsunfaumlhigkeit mit beliebiger Diagnose betroffen bei 497Prozent war eine Diagnose bdquoPsychische und Verhaltensstoumlrungenldquo (F00ndashF99) Grund fuumlr (mindestens) eine Arbeitsunfaumlhigkeit Leshydiglich 159 Prozent der Erwerbspersonen wurde innerhalb des Jahres (auch) aufgrund einer Depression (F32 F33) arbeitsunfaumlhig gemeldet Je 100 Versicherungsjahre wurden wie bereits erwaumlhnt 163 AU-Faumllle mit entshysprechenden Diagnosen erfasst Bei Betroffeshynen wird demnach pro Jahr typischerweise nur ein AU-Fall mit entsprechender Diagnose erfasst

Arbeitsunfaumlhigkeit nach Geschlecht und Alter

Geschlecht und Alter sind wesentliche Detershyminanten nahezu aller Erkrankungen die Ershymittlung von geschlechts- und altersabhaumlngishygen Kennzahlen zaumlhlt daher zu den grundleshygenden Auswertungsschritten nahezu jeder Analyse

Diagnoseuumlbergreifend lagen die Fehlzeiten 2013 bei Frauen mit 1632 Tagen 23 Prozent houmlher als bei Maumlnnern mit 1324 Tagen je 100 VJ Im Hinblick auf Arbeitsunfaumlhigkeiten mit einer Diagnose aus dem ICD-Kapitel

bdquoPsychische und Verhaltensstoumlrungenldquo (ICD F00ndashF99) zeigen sich noch staumlrker ausgeshypraumlgte geschlechtsabhaumlngige Unterschiede So entfielen auf Frauen mit 315 AU-Tagen je 100 VJ im Jahr 2013 durchschnittlich fast doppelt so viele AU-Tage wie auf Maumlnner mit 187 AU-Tagen je VJ (vergleiche Tabelle A1 im Anhang) Ein aumlhnliches Verhaumlltnis zeigte sich 2013 auch bei Fehlzeiten aufgrund von Depressionen (ICD F32 F33) mit durchshyschnittlich 79 Fehltagen bei Maumlnnern und 133 Fehltagen je 100 VJ bei Frauen Bei der Beshytrachtung von Betroffenenraten ergibt sich ein vergleichbares Bild Waumlhrend von Maumlnnern 2013 lediglich 116 Prozent aufgrund von Deshypressionen arbeitsunfaumlhig gemeldet waren lag der Anteil bei Frauen bei 21 Prozent

Inwiefern diese Unterschiede durch eine geshyschlechtsspezifisch unterschiedliche Wahrshynehmung und Praumlsentation von Beschwerden mit beeinflusst werden laumlsst sich schwer beshyurteilen Vergleichbare Unterschiede zeigen sich jedoch in fast allen Erhebungen zu Deshypressionen in Deutschland

Sowohl bei Maumlnnern als auch bei Frauen ist ein Anstieg der Betroffenenraten und der Fehlzeiten aufgrund von Depressionen mit ansteigendem Alter zu verzeichnen (vergleishyche Abbildung 1) Geschlechtsuumlbergreifend steigen die mit Depressionen gemeldeten Fehlzeiten von 31 AU-Tagen je 100 VJ in der juumlngsten Altersgruppe um etwa den Faktor sechs auf 189 AU-Tage je 100 VJ bei Ershywerbspersonen im Alter von 60 bis unter 65 Jahren

Arbeitsunfaumlhigkeiten mit Depressionen nach Alter und Geschlecht 2013

Abbildung 1 (Erwerbspersonen TK 2013 Betroffenenraten bezogen auf Erwerbspersonen mit Versicherung am 1 Januar des Jahres)

Depressionsatlas ǀ 7

Relative Veraumlnderungen der Fehlzeiten mit Depressionen 2000 bis 2013

Trends seit 2000

Fehlzeiten aufgrund von Depressionen lashygen 2013 um 69 Proshyzent houmlher als 2000 Zwischen Tiefst- und

Houmlchststand 2006 und 2012 war bei Erwerbsshy

personen ein Anstieg der Fehlzeiten aufshy

grund von Depressioshynen um 75 Prozent

festzustellen

Noch houmlhere Fehlzeishyten aufgrund von Deshy

pressionen sowie Steigerungsraten zeishy

gen sich bei Arbeitsloshysen

Abbildung 2 (Erwerbspersonen TK 2013 standardisiert) 8 ǀ Depressionsatlas

Arbeitsunfaumlhigkeiten im Zeitverlauf

Abbildung 2 zeigt die relativen Veraumlnderunshygen der alters- und geschlechtsstandardisiershyten Fehlzeiten aufgrund von Depressionen im Sinne der ICD-Codes F32 und F33 seit dem Jahr 2000 wobei den Fehlzeiten im Ausshygangsjahr ein Wert von 100 Prozent zugeordshynet wurde Zum Vergleich ist entsprechend auch die Entwicklung der Gesamtfehlzeiten im Zeitraum von 2000 bis 2013 dargestellt

Diagnoseuumlbergreifend sanken die Fehlzeiten bei Erwerbspersonen in den Jahren 2000 bis 2006 zunaumlchst auf rund 88 Prozent des Ausshygangswertes In diesem Zeitraum stiegen Fehlzeiten mit Depressionen bis 2005 um 18 Prozent an sanken dann aber 2006 auf 98Prozent des Ausgangswertes aus dem Jahr 2000 (vergleiche auch Tabelle A2 im Anhang)

Dieser Ruumlckgang resultierte zum Teil aus der veraumlnderten Zusammensetzung der Untersushychungspopulation der Erwerbspersonen Beshydingt durch gesetzliche Bestimmungen im Zushysammenhang mit der Einfuumlhrung des Arbeitsshylosengeldes II (ALG II) konnten laumlngerfristig Arbeitslose als eine erfahrungsgemaumlszlig uumlbershydurchschnittlich von Depressionen betroffene Gruppe bei Auswertungen ab 2006 nicht mehr beruumlcksichtigt werden da sie nicht mehr zur Abgabe einer Arbeitsunfaumlhigkeitsbescheinishygung bei ihrer Krankenkasse verpflichtet sind

Bei getrennter Betrachtung der Fehlzeiten mit Depressionen von Berufstaumltigen und Arbeitsshylosen zeigt sich jedoch dass die relativ niedshyrigen Fehlzeiten im Jahr 2006 nicht ausshyschlieszliglich aus der Nichtberuumlcksichtigung von ALG-II-Empfaumlngern resultieren Auch die Gruppe der Berufstaumltigen deren Zusammenshysetzung sich durch die Einfuumlhrung des ALG II definitionsgemaumlszlig nicht veraumlndert hat weist 2006 einen merklichen Ruumlckgang der AU-Tage mit Diagnose von Depressionen auf

Ab dem Jahr 2007 war sowohl diagnoseuumlbershygreifend als auch in Bezug auf Diagnosen von Depressionen ein kontinuierlicher Anstieg der AU-Tage zu verzeichnen wobei der Anstieg der Fehlzeiten mit Depressionen unter den Erwerbspersonen ndash bis 2012 auf 171 Prozent des Ausgangswertes aus dem Jahr 2000 ndash wesentlich deutlicher ausfiel

Bei separaten Auswertungen zur Gruppe der Arbeitslosen (ab 2006 ausschlieszliglich ALG-I-Empfaumlnger) faumlllt der sehr starke Anstieg der Fehlzeiten mit Depressionen auf 374 Prozent des Ausgangswertes im Jahr 2000 auf Dabei waren Arbeitslose zu jedem Zeitpunkt und beshyreits auch im Jahr 2000 erheblich laumlnger als Berufstaumltige mit der Diagnose von Depressioshynen arbeitsunfaumlhig gemeldet

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Der starke Anstieg der Fehlzeiten mit Depresshysionen bei den arbeitslosen TK-Versicherten hat aufgrund von deren verhaumlltnismaumlszligig geshyringem Anteil innerhalb der Untersuchungsshypopulation allerdings kaum Einfluss auf die ausgewiesenen Fehlzeiten mit Depressionen in der Gesamtgruppe der Erwerbspersonen

2013 war unter den Berufstaumltigen erstmals seit 2006 ein leichter Ruumlckgang der Fehlzeishyten aufgrund von Depressionen zu verzeichshynen Ob dieser Ruumlckgang eine Trendumkehr andeutet laumlsst sich erst nach dem Vorliegen von Ergebnissen aus den kommenden Jahren beurteilen wie auch Erfahrungen nach einem kurzfristigen Ruumlckgang im Jahr 2006 zeigen

Arbeitsunfaumlhigkeit nach Bundeslaumlndern und Kreisen

Tabelle 2 zeigt Fehlzeiten und Betroffenenrashyten zu Arbeitsunfaumlhigkeiten mit Diagnosen von Depressionen auf Bundeslandebene

Die houmlchsten Fehlzeiten mit Depressionen wurden fuumlr das Jahr 2013 geschlechtsuumlbershygreifend fuumlr Hamburg mit 142 AU-Tagen pro 100 Versicherungsjahre ermittelt Einer Ershywerbsperson in Hamburg waren demnach 2013 im Durchschnitt 142 Fehltage mit einer Diagnose von Depressionen zuzuordnen Demgegenuumlber waren es in Baden-Wuumlrttemberg dem Bundesland mit den geshyringsten Fehlzeiten aufgrund von Depressioshynen geschlechtsuumlbergreifend durchschnittlich 084 Fehltage pro Erwerbsperson

Auch im Hinblick auf die geschlechtsspezifishyschen Fehlzeiten wurden die houmlchsten Werte fuumlr Hamburg ermittelt Aumlhnlich hohe Fehlzeishyten wie fuumlr maumlnnliche Erwerbspersonen in Hamburg konnten nur noch fuumlr Maumlnner mit Wohnort in Berlin festgestellt werden

Arbeitsunfaumlhigkeiten mit Depressionen nach Bundeslaumlndern 2013

Maumlnner Frauen Gesamt

Bundesland AU Tageje 100 VJ

Betr []

AU Tageje 100 VJ

Betr [ ]

AU Tageje 100 VJ

Betr [ ]

Anteil AU Tage an

A00 Z99 Schleswig-Holstein 92 132 165 239 126 181 80 Hamburg 94 126 197 265 142 190 92 Niedersachsen 71 111 124 199 96 152 64 Bremen 73 106 147 230 107 163 75 Nordrhein-Westfalen 89 122 139 211 112 163 75 Hessen 73 119 127 210 98 161 68 Rheinland-Pfalz 82 131 117 208 98 167 64 Baden-Wuumlrttemberg 68 107 102 177 84 139 69 Bayern 73 106 111 184 90 142 72 Saarland 91 126 136 229 112 174 69 Berlin 94 130 162 246 125 184 76 Brandenburg 69 101 149 239 105 165 58 Mecklenburg-Vorpommern

67 097 159 228 109 157 59

Sachsen 64 096 119 199 89 144 62 Sachsen-Anhalt 68 104 121 209 92 152 53 Thuumlringen 61 094 130 249 93 166 56

Gesamt 79 116 133 210 104 159 71

Tabelle 2 (Erwerbspersonen TK 2013 standardisiert Betroffenenraten bezogen auf Erwerbspershysonen mit Versicherung am 1 Januar des Jahres)

Depressionsatlas ǀ 9

Die niedrigsten Fehlzeiten bei Maumlnnern fanshyden sich mit 061 Fehltagen aufgrund von Depressionen pro Erwerbsperson im Bundesshyland Thuumlringen waumlhrend fuumlr Frauen die geshyringsten Fehlzeiten ndash wie schon geschlechtsshyuumlbergreifend ndash fuumlr Baden-Wuumlrttemberg ershyrechnet wurden

Der Anteil der Fehlzeiten mit Diagnosen von Depressionen an den Gesamtfehlzeiten liegt in den neuen Bundeslaumlndern fuumlr die sich anshyderweitig eher uumlberdurchschnittliche Fehlzeishyten zeigen merklich unter dem Bundesdurchshyschnitt (zu Gesamtfehlzeiten vergleiche auch Tabelle A10 TK Gesundheitsreport 2014 Seite 140)

Die zuvor beschriebenen Ergebnisse zu geshyschlechts- und altersstandardisierten Beshytroffenenraten im Zusammenhang mit Arshybeitsunfaumlhigkeiten mit Depressionen (ICD-10shyDiagnosen F32 F33) in Bundeslaumlndern vershydeutlicht auch die nachfolgende Kartendarshystellung Unterschreitungen bundesweiter Ershygebnisse um 25 Prozent oder mehr sind in den Karten dunkelblau Uumlberschreitungen um 25 Prozent oder mehr dunkelrot eingefaumlrbt

Unterschreitungen der bundesweiten Beshytroffenenraten um rund 10 Prozent und mehr lassen sich vor allem im Suumlden (Bayern Bashyden-Wuumlrttemberg) und Suumldosten Deutschshylands (Sachsen) beobachten

Uumlberschreitungen um mehr als 10 Prozent finden sich im Norden in Hamburg und Schleswig-Holstein aber auch in Berlin Fuumlrdas Saarland wurde mit einer Uumlberschreitung bundesweiter Werte um 93 Prozent ein aumlhnshylich hoher Wert ermittelt

Eine weitere Darstellung der Betroffenenraten auf Ebene der Kreise und kreisfreien Staumldte verdeutlicht dass sich die Anzahl der Beshytroffenen mit Arbeitsunfaumlhigkeiten aufgrund von Depressionen innerhalb eines Bundesshylandes keinesfalls immer auf einheitlichem Nishyveau bewegen sondern teilweise erhebliche regionale Unterschiede bestehen

Waumlhrend auf Bundeslandebene fuumlr Bayern und Baden-Wuumlrttemberg unterdurchschnittlishyche Betroffenenraten errechnet wurden zeigt die Darstellung der Betroffenenraten auf Kreisebene dass es auch in diesen Bundesshylaumlndern Kreise gibt die deutlich uumlber Durchshyschnittswerten liegen So sind die Betroffeshynenraten in Baden-Wuumlrttemberg in Pforzheim Rottweil und Mannheim houmlher als im Bundesshydurchschnitt Fuumlr Bayern wurden vor allem in oumlstlichen Kreisen an der Grenze zu Tschechishyen aber auch in Coburg uumlberdurchschnittliche Betroffenenraten festgestellt

Umgekehrt gibt es auch in Schleswig-Holstein bei insgesamt hohen Betroffenenraten mit Ploumln Nordfriesland und Rendsburg-Eckernfoumlrde Kreise in denen nur wenige Ershywerbspersonen von Arbeitsunfaumlhigkeiten aufshygrund von Depressionen betroffen sind

Ein Teil der dargestellten Unterschiede kann auch im Kontext spezifischer Besonderheiten von TK-versicherten Beschaumlftigten in einzelshynen Regionen oder zufallsbedingt entstanden sein und sollte daher allgemein nur zuruumlckhalshytend interpretiert werden

Zumindest fuumlr einige Gegenden laumlsst sich beshyobachten und formulieren dass geringere Beshytroffenenraten haumlufiger in laumlndlicheren Regioshynen zu finden waren waumlhrend im staumldtischen Raum mehr Erwerbspersonen von Arbeitsunshyfaumlhigkeiten aufgrund von Depressionen beshytroffen waren Dies koumlnnte unter anderem an unterschiedlichen Lebensbedingungen aber auch an Unterschieden hinsichtlich der aumlrztlishychen Versorgung sowie Wahrnehmung von Beschwerden liegen

10 ǀ Depressionsatlas

Anteil in Bundeslaumlndern 2013

Anteil in Kreisen 2013

Anteil Personen mit Arbeitsunfaumlhigkeit aufgrund von Depressionen in Bundesshylaumlndern und Kreisen 2013

Relative Abweichungen der Anteile nach Bundeslaumlndern 2013

Relative Abweichungen der Anteile nach Kreisen 2013

Abbildung 3 (Erwerbspersonen TK 2013 standardisiert)

Depressionsatlas ǀ 11

ndash

Regionale Trends

Haumlufigkeiten von Arshybeitsunfaumlhigkeiten

aufgrund von Depresshysionen in Bundeslaumlnshy

dern haben sich in den vergangenen 14 Jahshy

ren angenaumlhert

Standardabweichunshygen der relativen Abshyweichungen von Beshytroffenenraten in den

Bundeslaumlndern als Maszlig fuumlr die Streuung

sanken von 20 Prozent im Jahr 2000 auf 93

Prozent im Jahr 2013

Trends in Bundeslaumlndern

Abbildung 4 zeigt Darstellungen zu regionalen Abweichungen der einheitlich geschlechtsshyund altersstandardisierten Betroffenenraten in Bezug auf Arbeitsunfaumlhigkeiten aufgrund von Depressionen (ICD-10-Diagnosen F32 F33) auf Bundeslandebene von bundesweiten Werten in Kartendarstellungen fuumlr die Jahre 2000 bis 2013 Auch in diesen Kartendarstelshylungen sind Unterschreitungen bundesweiter Ergebnisse um 25 Prozent oder mehr dunkelshyblau Uumlberschreitungen um 25 Prozent oder mehr dunkelrot eingefaumlrbt

Waumlhrend in verschiedenen Bundeslaumlndern wie zum Beispiel Schleswig-Holstein in einshyzelnen Jahren Betroffenenraten sowohl unter bundesweiten Ergebnissen als auch uumlber bundesweiten Ergebnissen zu verzeichnen sind zeigen sich in anderen Bundeslaumlndern wie zum Beispiel Hessen und Sachsen in alshylen Jahren Betroffenenraten unterhalb bunshydesweiter Raten

Als wohl wichtigstes Ergebnis verdeutlicht die Abbildung zu regionalen Unterschieden aus 14 Jahren allerdings insbesondere dass es im Verlauf dieser Zeit tendenziell zu einer bundesweiten Angleichung der regionalen Beshytroffenenraten gekommen ist Waumlhrend in den ersten Jahren in verschiedenen Bundeslaumlnshydern dunklere Einfaumlrbungen der Flaumlchen ndash alshyso staumlrkere Uumlberschreitungen oder Untershyschreitungen der bundesweiten Raten ndash zu erkennen sind werden die Einfaumlrbungen insshybesondere ab dem Jahr 2009 immer schwaumlshycher was einen Ruumlckgang der relativen Unshyterschiede zwischen den Bundeslaumlndern anshyzeigt

Abbildung 4 (Erwerbspersonen TK 2013 standardisiert)

Anteil Erwerbspersonen mit Arbeitsunfaumlhigkeit aufgrund von Depressionenrelative Abweichungen vom Bundesdurchschnitt nach Bundeslaumlndern

2000 bis 2013

12 ǀ Depressionsatlas

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Arbeitsunfaumlhigkeit nach Berufen von verfuumlgbaren Angaben zur Taumltigkeit am 1 Januar des Jahres 2013 und an dieser

Tabelle 3 zeigt Ergebnisse zur Relevanz von Stelle differenziert nach den ersten zwei Stel-Depressionen im Sinne der Diagnoseschluumls- len der Klassifikation der Berufe 2010 (KldB sel F32 und F33 fuumlr Arbeitsunfaumlhigkeiten in 2010) zu denen Ergebnisse aufgrund der einzelnen Berufsgruppen Die Einteilung der noch uumlberschaubaren Zahl an Gruppen voll-Beschaumlftigten erfolgte dabei auf Grundlage staumlndig dargestellt werden koumlnnen

Arbeitsunfaumlhigkeiten mit Depressionen nach Berufen 2013 (zweistellige KldB)

Taumltigkeitsgruppen KldB 2010 zweistellig AU Faumllle je 100 VJ

AU Tageje 100 VJ

Betroffene []

01 Angehoumlrige der regulaumlren Streitkraumlfte 226 71 238 11 Land- Tier- und Forstwirtschaftsberufe 100 56 106 12 Gartenbauberufe und Floristik 141 73 138 21 Rohstoffgewinnung und -aufbereitung Glas- und Keramik- 130 62 130

herstellung und -verarbeitung 22 Kunststoffherstellung und -verarbeitung Holzbe- und shy

verarbeitung 150 82 141

23 Papier- und Druckberufe technische Mediengestaltung 164 96 163 24 Metallerzeugung und -bearbeitung Metallbauberufe 135 69 131 25 Maschinen- und Fahrzeugtechnikberufe 118 61 115 26 Mechatronik- Energie- und Elektroberufe 111 61 106 27 Technische Forschungs- Entwicklungs- Konstruktions- 115 62 113

und Produktionssteuerungsberufe 28 Textil- und Lederberufe 185 88 184 29 Lebensmittelherstellung und -verarbeitung 166 102 170 31 Bauplanungs- Architektur- und Vermessungsberufe 123 76 120 32 Hoch- und Tiefbauberufe 099 60 098 33 (Innen-)Ausbauberufe 110 60 097 34 Gebaumlude- und versorgungstechnische Berufe 122 70 124 41 Mathematik- Biologie- Chemie- und Physikberufe 154 73 144 42 Geologie- Geografie- und Umweltschutzberufe 129 70 111 43 Informatik- Informations- und

Kommunikationstechnologieberufe 107 65 104

51 Verkehrs- und Logistikberufe (auszliger Fahrzeugfuumlhrung) 188 100 177 52 Fuumlhrerinnen von Fahrzeug- und Transportgeraumlten 141 91 147 53 Schutz- Sicherheits- und Uumlberwachungsberufe 213 134 212 54 Reinigungsberufe 204 120 206 61 Einkaufs- Vertriebs- und Handelsberufe 133 87 136 62 Verkaufsberufe 187 127 191 63 Tourismus- Hotel- und Gaststaumlttenberufe 162 99 161 71 Berufe in Unternehmensfuumlhrung und -organisation 160 99 161 72 Berufe in Finanzdienstleistungen Rechnungswesen 154 89 152

und Steuerberatung 73 Berufe in Recht und Verwaltung 214 115 205 81 Medizinische Gesundheitsberufe 181 107 181 82 Nichtmedizinische Gesundheits- Koumlrperpflege- und Wellshy

nessberufe Medizintechnik 246 161 247

83 Erziehung soziale und hauswirtschaftliche Berufe Theolo- 253 154 254 gie

84 Lehrende und ausbildende Berufe 119 75 117 91 Sprach- literatur- geistes- gesellschafts- 144 93 137

und wirtschaftswissenschaftliche Berufe 92 Werbung Marketing kaufmaumlnnische und redaktionelle

Medienberufe 171 106 166

93 Produktdesign und kunsthandwerkliche Berufe bildende 128 67 130 Kunst Musikinstrumentenbau

94 Darstellende und unterhaltende Berufe 123 66 122

Erwerbspersonen insgesamt 163 105 160

Tabelle 3 (Erwerbspersonen TK nicht standardisierte Rohwerte) Depressionsatlas ǀ 13

Der Anteil von Erwerbspersonen die in einer Taumltigkeitsgruppe von einer Depression betrofshyfen waren variierte zwischen 254 Prozent in der Taumltigkeitsgruppe bdquoErziehung soziale und hauswirtschaftliche Berufe Theologieldquo und 098 Prozent in der Taumltigkeitsgruppe bdquoHochshyund Tiefbauberufeldquo sowie 097 Prozent in der Gruppe bdquo(Innen-)Ausbauberufeldquo Weitere Taumlshytigkeitsgruppen mit verhaumlltnismaumlszligig hoher Beshytroffenenrate sind bdquoNichtmedizinische Geshysundheits- Koumlrperpflege- und Wellnessberushyfe Medizintechnikldquo bdquoSchutz- Sicherheits- und Uumlberwachungsberufeldquo sowie bdquoBerufe in Recht und Verwaltungldquo waumlhrend sich niedrige Beshytroffenenraten auch in den Gruppen bdquoInformashytik- Informations- und Kommunikationstechshynologieberufeldquo bdquoLand- Tier- und Forstwirtshyschaftsberufeldquo und bdquoMechatronik- Energie-und Elektroberufeldquo finden Hinsichtlich der AU-Faumllle und AU-Tage ergibt sich ein aumlhnlishyches Bild

Die Betroffenenraten die sich zu bdquoAngehoumlrishygen der regulaumlren Streitkraumlfteldquo aus der Tabelshyle ablesen lassen basieren auf Daten zu leshydiglich 210 Versicherten und sind vorrangig der Vollstaumlndigkeit halber aufgefuumlhrt Sie sollshyten inhaltlich allenfalls sehr zuruumlckhaltend inshyterpretiert werden

Eine sehr differenzierte Unterscheidung von Beschaumlftigten erlauben fuumlnfstellige Schluumlsselshyangaben gemaumlszlig Klassifikation der Berufe 2010 die insgesamt 1286 Auspraumlgungen umfasst Da eine Darstellung zu allen dieser Gruppen weder sinnvoll noch im Rahmen eishyner Publikation praktikabel waumlre wurden zushynaumlchst diejenigen 100 Berufsgruppen ausgeshywaumlhlt die unter den TK-Versicherten im Jahr 2013 am haumlufigsten vertreten waren Von dieshysen 100 Berufsgruppen werden Ergebnisse zu jeweils den Berufsgruppen dargestellt bei denen die zehn houmlchsten beziehungsweise die zehn niedrigsten Betroffenenraten hinshysichtlich Depressionsdiagnosen im Rahmen von Arbeitsunfaumlhigkeitsmeldungen ermittelt werden konnten

Von den zehn Berufsgruppen die am haumlufigsshyten von Depressionen betroffen waren gehoumlshyren sieben dem Berufsbereich bdquoGesundheit Soziales Lehre und Erziehungldquo an Besonshyders haumlufig vertreten ist darunter die Berufsshyhauptgruppe bdquoMedizinische Gesundheitsberushyfeldquo (81) mit den Taumltigkeitsgruppen 81212 81301 und 81302

Die houmlchsten Betroffenenraten sowie die meisten AU-Faumllle und AU-Tage sind jedoch in der Taumltigkeitsgruppe bdquoBerufe im Dialogmarkeshytingldquo (92122) zu verzeichnen das heiszligt in Beshyrufen mit uumlberwiegender Taumltigkeit fuumlr Call-Center Service- und Kundenhotlines

Die Berufsgruppen die haumlufig unter den TK-Versicherten vertreten sind und welche die geringsten Betroffenenraten in Bezug auf Arshybeitsunfaumlhigkeiten mit einer Diagnose von Depressionen aufweisen sind uumlberwiegend Berufsgruppen die besonders komplexe Taumlshytigkeiten ausuumlben Fuumlnf von den zehn Berufsshygruppen mit niedrigen Betroffenenraten sind dem Berufsbereich bdquoRohstoffgewinnung Proshyduktion und Fertigungldquo (Berufsbereich 2) zushyzuordnen

Nach diesen Auswertungen scheinen Berufsshygruppen mit weniger komplexen Taumltigkeiten ndash vorrangig im gesundheitlichen oder sozialen Bereich ndash deutlich staumlrker von Depressionen betroffen zu sein als eher technisch und akashydemisch orientierte Berufe mit houmlheren Qualishyfikationsanforderungen

14 ǀ Depressionsatlas

-

-

4

6

8

Arbeitsunfaumlhigkeiten mit Depressionen nach Berufen 2013 (fuumlnfstellige KldB) Berufe mit hohen sowie mit geringen Betroffenenraten

Rang Taumltigkeitsgruppen KldB 2010 fuumlnfstellig AU Faumllle je 100 VJ

AU Tageje 100 VJ

Betr []

1 92122 Berufe im Dialogmarketing - fachlich ausgerichtete Taumltigkeiten

415 277 368

2 82102 Berufe in der Altenpflege (ohne Spezialisierung) shyfachlich ausgerichtete Taumltigkeiten

327 247 345

3 82101 Berufe in der Altenpflege (ohne Spezialisierung) shyHelfer-Anlerntaumltigkeiten

309 215 320

83112 Berufe in der Kinderbetreuung und -erziehung - fach- 274 162 274 lich ausgerichtete Taumltigkeiten

5 81301 Berufe in der Gesundheits- und Krankenpflege (ohne Spezialisierung) - Helfer-Anlerntaumltigkeiten

272 188 260

73202 Berufe in der oumlffentlichen Verwaltung (ohne Speziali- 261 141 249 sierung) - fachlich ausgerichtete Taumltigkeiten

7 83124 Berufe in der Sozialarbeit und Sozialpaumldagogik - hoch komplexe Taumltigkeiten

244 160 246

81302 Berufe in der Gesundheits- und Krankenpflege (ohne 246 151 246 Spezialisierung) - fachlich ausgerichtete Taumltigkeiten

9 53112 Berufe im Objekt- Werte- und Personenschutz - fachshylich ausgerichtete Taumltigkeiten

246 143 238

10 81212 Medizinisch-technische Berufe im Laboratorium - 241 109 230 fachlich ausgerichtete Taumltigkeiten

hellip hellip hellip

91 71324 Berufe in der Unternehmensberatung ndash 091 46 087 hoch komplexe Taumltigkeiten

92 27304 Berufe in der technischen Produktionsplanung und shysteuerung - hoch komplexe Taumltigkeiten

084 43 084

93 26304 Berufe in der Elektrotechnik (ohne Spezialisierung) - 082 57 079 hoch komplexe Taumltigkeiten

94 25104 Berufe in der Maschinenbau- und Betriebstechnik (ohne Spezialisierung) - hoch komplexe Taumltigkeiten

080 42 079

95 71104 Geschaumlftsfuumlhrerinnen und Vorstaumlnde ndash 066 68 077 hoch komplexe Taumltigkeiten

96 27103 Berufe in der technischen Forschung und Entwicklung (ohne Spezialisierung) - komplexe Spezialistentaumltigk

080 44 075

97 27104 Berufe in der technischen Forschung und Entwicklung 073 38 072 (ohne Spezialisierung) - hoch komplexe Taumltigkeiten

98 81404 AumlrzteAumlrztinnen (ohne Spezialisierung) - hoch komshyplexe Taumltigkeiten

074 43 072

99 43414 Berufe in der Softwareentwicklung - hoch komplexe 072 44 068 Taumltigkeiten

100 84304 Berufe in der Hochschullehre und -forschung - hoch komplexe Taumltigkeiten

058 29 055

Erwerbspersonen insgesamt 163 105 160

Tabelle 4 (Erwerbspersonen TK nicht standardisierte Rohwerte)

Depressionsatlas ǀ 15

-

-

Arbeitsunfaumlhigkeit nach Schulabschluss Betroffenenraten in Zusammenhang mit Deshypressionen mit zunehmender Schulbildung

Im Jahr 2013 wurden pro 100 Versicherungs- zuruumlckgehen Aumlhnliches gilt auch fuumlr die AUshyjahre 163 AU-Faumllle und 104 AU-Tage mit ei- Tage bei einer Diagnose von Depressionen ner Diagnose von Depressionen bei Erwerbs- wobei hier die Anzahl der Tage in der Gruppe personen der TK ermittelt Die Betroffenenra- der Erwerbspersonen ohne Schulabschluss te lag bei den TK-versicherten Erwerbsperso- etwas niedriger liegt als bei den Erwerbspershynen bei 159Prozent sonen mit Haupt- beziehungsweise Volksshy

schulabschluss und erst mit steigendem Bei Darstellung der Kennzahlen nach Schul- Schulabschluss wieder absinkt abschluss wird deutlich dass AU-Faumllle und

Arbeitsunfaumlhigkeit mit Depressionen nach Schulabschluss 2013

Schulabschluss AU Faumllle je 100 VJ

AU Tageje 100 VJ

Betroffene [Rate in ]

Haupt-Volksschulabschluss 194 115 190 Mittlere Reife oder gleichwertiger Abshyschluss

178 103 174

AbiturFachabitur 128 73 125 Abschluss unbekannt 168 105 168

Gesamt 163 104 159

Tabelle 5 (Erwerbspersonen TK 2013 standardisiert)

Arbeitsunfaumlhigkeit nach Ausbildung

Auch mit steigendem beruflichem Ausbil- Depressionen sind demnach keinesfalls nur dungsabschluss gehen sowohl die AU-Tage Erkrankungen der houmlheren Bildungsschichshyund AU-Faumllle mit einer Diagnose von Depresshy ten sondern kommen stattdessen sogar haumlushysionen als auch die Betroffenenraten zuruumlck figer bei Erwerbspersonen mit niedrigerem Schul- oder Ausbildungsabschluss vor

Arbeitsunfaumlhigkeiten mit Depressionen nach Ausbildung 2013

Ohne beruflichen Ausbildungsabschluss

Abschluss einer anerkannten Berufsausbildung

Meister-Techniker- oder gleichwertiger Fachschulabschluss

Bachelor

DiplomMagisterMasterStaatsexamen

Promotion

Abschluss unbekannt

113

104

83

78

63

36

104

207

176

151

128

111

067

153

AU-Tage je 100 VJ

AU-Faumllle je 100 VJ

16 ǀ Depressionsatlas

Abbildung 5 (Erwerbspersonen TK 2013 standardisiert unterschiedliche Achsendarstellung fuumlr Fall- beziehungsweise Tagesangaben)

- -

- -

-

-

Arbeitsunfaumlhigkeit nach Leitungsfunktion

Neben der Schul- und Berufsausbildung hat auch die derzeitige Stellung im Beruf Einfluss auf das Arbeitsunfaumlhigkeitsgeschehen

In der vierten Stelle der Klassifikation der Beshyrufe 2010 ist festgehalten ob die berufliche Taumltigkeit eine Aufsichts- oder Leitungsposition umfasst Bei Auswertung der Arbeitsunfaumlhigshykeitsdaten im Hinblick auf dieses Merkmal wird deutlich dass Erwerbspersonen in Fuumlhshyrungs- oder Leitungspositionen diagnoseunshyabhaumlngig etwas seltener von Arbeitsunfaumlhigshykeiten betroffen sind als Erwerbspersonen ohne Fuumlhrungs- oder Leitungsposition Nicht nur die Betroffenenraten sind mit 478 Prozent gegenuumlber 54 Prozent geringer sondern es wurden auch weniger AU-Faumllle und -Tage bei Personen in Fuumlhrungs- oder Leitungspositioshynen dokumentiert

Grundsaumltzlich trifft diese Aussage auch auf Erkrankungen mit Depressionen im Sinne der ICD-Diagnosen F32 und F33 zu

Bei gleichartigen Auswertungen zur ICD-Diagnose Z73 die im Falle eines sogenannshyten bdquoBurnoutsldquo kodiert werden kann faumlllt auf dass Fuumlhrungskraumlfte von dieser Diagnose nashyhezu genauso oft betroffen sind wie Erwerbsshypersonen ohne Fuumlhrungsposition Die durchshyschnittliche Anzahl der AU-Tage bei Fuumlhshyrungskraumlften liegt sogar etwas houmlher als bei Erwerbspersonen ohne Personalverantworshytung

Kosten von Arbeitsunfaumlhigkeit mit Deshypressionen

In Anlehnung an Berechnungen der Bundesshyanstalt fuumlr Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin (BAuA) zu volkswirtschaftlichen Kosten durch Arbeitsunfaumlhigkeit5 soll an dieser Stelle eine grobe Einschaumltzung der Kosten die aufgrund von Arbeitsunfaumlhigkeiten mit Depressionen im Sinne der ICD-Diagnosen F32 und F33 entshystehen vorgenommen werden Dabei wird in diesem Kontext zunaumlchst nur auf sogenannte Produktionsausfallkosten eingegangen

Eine Grundlage fuumlr die Berechnungen bilden die im Rahmen der volkswirtschaftlichen Geshysamtrechnung vom Statistischen Bundesamt veroumlffentlichten Zahlen zu durchschnittlichen monatlichen Arbeitnehmerentgelten in einzelshynen Kalenderjahren6 (im Sinne von Bruttoloumlhshynen und -gehaumlltern zuzuumlglich der Sozialversishycherungsbeitraumlge der Arbeitgeber) Aus dieshysen monatlichen Entgelten die nach Angaben des Statistischen Bundesamtes 2000 bis 2013 von 2601 Euro auf 3151 Euro stiegen wurden zunaumlchst durchschnittliche kalendershytaumlgig faumlllige Entgelte (zwischen 8551 Euro und 10359 Euro) ermittelt die anschlieszligend zur Bewertung von Kosten fuumlr einzelne Fehlshytage herangezogen wurden

Wie bereits zuvor erlaumlutert und auch der Abshybildung 6 zu entnehmen stieg die Zahl der AU-Tage mit Diagnosen von Depressionen vom Jahr 2000 bis zum Jahr 2012 unterbroshychen von einem leichten Ruumlckgang im Jahr 2006 an Entsprechend nahmen auch die Kosten im Zusammenhang mit Depressionen im gleichen Zeitraum zu Dabei summieren sich die Effekte der zunehmenden Fehlzeiten

Arbeitsunfaumlhigkeit mit Depressionen nach Stellung im Berufsleben 2013

ICD 10 Code ICD 10 Diagnose Leitungsfunktion AU Faumllle je 100 VJ

AU Tageje 100 VJ

Betroffene [Rate in ]

A00-Z99 alle Diagnosen Aufsichtskraft ndash nein Aufsichtskraft - ja

11848 9230

1452 1143

5405 4781

F32 F33 Depressionen Aufsichtskraft ndash nein Aufsichtskraft - ja

159 127

93 85

156 131

Z73 Probleme mit Bezug auf Schwierigkeiten bei der Lebensbewaumlltigung

Aufsichtskraft ndash nein Aufsichtskraft - ja

027 026

10 12

027 026

Tabelle 6 (Erwerbspersonen TK 2013 standardisiert)

5 Bundesanstalt fuumlr Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin (2014) Volkswirtschaftliche Kosten durch Arbeitsunfaumlshyhigkeit 2012 URL httpwwwbauadedeInformationenshyfuer-die-PraxisStatistikenArbeitsunfaehigkeit Kostenhtml

6 Statistisches Bundesamt Volkswirtschaftliche Gesamtshyrechnungen Fachserie 18 Reihe 15 URL httpswwwdestatisdeDEPublikationenThematischVo lkswirtschaftlicheGesamtrechnungshyenInlandsproduktInlandsproduktsberechnungLangeRei henhtml

Depressionsatlas ǀ 17

Kosten

Veranschlagt man pro Fehltag 2013 durchshy

schnittliche Arbeitshynehmerentgelte in Houmlshy

he von 10359 Euro ergeben sich nach Hochrechnung von

TK-Ergebnissen auf alshyle Arbeitnehmer in

Deutschland fuumlr 2013 Produktionsausfallkosshy

ten aufgrund von Deshypressionen in Houmlhe

von rund 4 Milliarden Euro

mit Diagnosen von Depressionen und des Anstiegs der durchschnittlichen Arbeitnehshymerentgelte

Der leichte Ruumlckgang der Fehlzeiten mit Deshypressionen von 2012 nach 2013 wird im Hinshyblick auf die Arbeitgeberkosten durch den Anstieg des durchschnittlichen Arbeitnehmershyentgeltes aufgehoben

Pro 100 Erwerbspersonen beliefen sich die hier uumlberschlaumlgig ermittelten Kosten fuumlr Arshybeitsausfaumllle aufgrund von Depressionen im Jahr 2013 auf 10756 Euro was durchschnittshylichen Kosten von knapp 108 Euro je Ershywerbsperson und Jahr entspricht Hochgeshyrechnet auf die 378 Millionen Arbeitnehmer in Deutschland ergeben sich damit fuumlr 2013 Kosten von 407 Milliarden Euro

Noch deutlich houmlhere Kosten wuumlrden resultieshyren sofern man fuumlr jeden erfassten Fehltag als Ausfall die vom Statistischen Bundesamt fuumlr 2013 ausgewiesene durchschnittliche Bruttowertschoumlpfung je Erwerbstaumltigen in Houmlshyhe von 180 Euro je Kalendertag (bezieshyhungsweise 66448 Euro pro Jahr) ansetzt undoder die hier gefundenen Ausfaumllle nicht nur auf Arbeitnehmer sondern gleichartig auf alle Erwerbstaumltigen (inklusive Selbststaumlndishygen) hochrechnet

Weitgehend zwangslaumlufig wird bei den hier dargelegten Hochrechnungen davon ausgeshygangen dass die jetzt bei TK-versicherten Erwerbspersonen festgestellten Fehlzeiten in vergleichbarem Umfang auch bei anderen Arshybeitnehmern oder Erwerbstaumltigen in Deutschshyland anfallen Aufgrund der Vielzahl von Beshyschaumlftigten aus technischen Berufen mit einer Mitgliedschaft in der TK die in der Regel unshyterdurchschnittliche Fehlzeiten mit der Diagshynose von Depressionen aufweisen duumlrften die realen Fehlzeiten mit Depressionen in Deutschland auf der Basis von TK-Daten tenshydenziell eher unterschaumltzt werden

Grundsaumltzlich nicht beruumlcksichtigt wurden zushydem insbesondere Einschraumlnkungen der Proshyduktivitaumlt durch Depressionen die auch ohne eine (gemeldete) Abwesenheit der betroffeshynen Mitarbeiter am Arbeitsplatz resultieren koumlnnen

Kosten von Arbeitsunfaumlhigkeiten mit Depressionen 2000 bis 2013

AU-T

age

je 1

00 V

J

140

120

100

80

60

40

20

0

10756 10705 AU-Tage 9944

Arbeitnehmerentgelt 9435

7849

6521 6432 6845 6069 6211 5918

5580 5465 5269

2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 2008 2009 2010 2011 2012 2013

Jahr

12000

10000

8000

6000

4000

2000

0

Arbeitnehmerentgelt je 100 VJ [euro]

18 ǀ Depressionsatlas

Abbildung 6 (Erwerbspersonen TK 2013 standardisiert)

Arbeitsunfaumlhigkeit mit weiteren Diagnosen

Neben Depressionen gehen weitere psychishysche Erkrankungen mit einer aumlhnlichen Ershyschoumlpfungssymptomatik einher So zeigen zum Beispiel Personen mit einem sogenannshyten bdquoBurnout-Syndromldquo oder einer Neurastheshynie unter Umstaumlnden aumlhnliche Symptome wie Personen mit einer Depression im Sinne der ICD-Diagnosen F32 und F33

In allen Faumlllen fuumlhlt sich der Patient uumlbermaumlshyszligig belastet und ist nicht mehr oder nur einshygeschraumlnkt in der Lage seinen beruflichen und privaten Verpflichtungen nachzukommen

Diagnose Burnout-Syndrom

Haumlufig diskutiert wird im Zusammenhang miteiner beruflichen Uumlberlastung insbesondere das Burnout-Syndrom ndash das bdquoAusgebranntshyseinldquo Hiermit ist das Ergebnis einer anhaltenshyden Uumlberlastungssituation im beruflichen oder privaten Umfeld gemeint die schlieszliglich in eishyne andauernde Erschoumlpfung muumlndet Im schlimmsten Fall kann es zu einem voumllligen psychischen Zusammenbruch kommen

Das Burnout-Syndrom wird aus fachaumlrztlicher Sicht zumeist nicht als psychische Krankheit verstanden Eher werden die mit dem Burnshyout-Syndrom verbundenen Umstaumlnde als Rishysikofaktoren fuumlr die Entwicklung psychischer Erkrankungen im engeren Sinne betrachtet

Fuumlr die mit dem Burnout-Syndrom einhergeshyhenden Beschwerden ist innerhalb der ICD-Klassifikation der Code Z73 bdquoProbleme mit Bezug auf Schwierigkeiten bei der Lebensshybewaumlltigungldquo aus dem ICD-Kapitel XXI bdquoFakshytoren die den Gesundheitszustand beeinflusshysenldquo (Z00ndashZ99) vorgesehen

Das Burnout-Syndrom im Sinne der ICD-Diagnose Z73 spielt im AU-Geschehen mit durchschnittlich lediglich zehn AU-Tagen je 100 Versicherungsjahre und einer Betroffeshynenrate von 027 Prozent eine sehr untergeshyordnete Rolle Auf diesem sehr niedrigen Nishyveau uumlbertraf der relative Anstieg der Fehlzeishyten unter dieser Diagnose seit 2000 allerdings die bereits zuvor beschriebene Zunahme der Fehlzeiten mit Depressionen im selben Zeitshyraum noch erheblich

Waumlhrend im Jahr 2013 gut zehn AU-Tage pro 100 Versicherungsjahre auf diese Diagnose entfielen war es im Jahr 2000 noch nicht einmal ein AU-Tag pro 100 Versicherungsjahshyre Dabei ist es seit dem Jahr 2011 in dem die AU-Tage unter der Diagnose Z73 mit rund 13 Tagen pro 100 Versicherungsjahre den bislang houmlchsten Wert erreicht hatten sogar wieder zu einem leichten Ruumlckgang der

dokumentierten Fehlzeiten mit dieser Diagnoshyse gekommen

Alters- und geschlechtsspezifische Werte zeishygen eine aumlhnliche Verteilung wie bei Depresshysionen im Sinne der ICD-Diagnosen F32 und F33 So sind Frauen in allen Altersgruppen deutlich staumlrker betroffen als Maumlnner Bei beishyden Geschlechtern steigen die Betroffenheitsshyraten bis zur Altersgruppe der 55- bis 59shyJaumlhrigen stetig an Erst die 60- bis 64shyJaumlhrigen sind wieder etwas weniger betroffen Dabei ist der prozentuale Anstieg bei Maumlnshynern aufgrund des niedrigeren Ausgangsnishyveaus noch deutlicher Hier steigen die Beshytroffenenraten von 0098 auf 0232Prozent an was einer Zunahme um 137 Prozent beshyziehungsweise den Faktor 24 gleichkommt Bei Frauen ist von der juumlngsten zur zweitshyhoumlchsten Altersgruppe ein altersabhaumlngiger Anstieg der Betroffenenraten um 131 Prozent auszumachen

Die Arbeitsunfaumlhigkeitstage nehmen geshyschlechtsunabhaumlngig mit steigendem Alter zu Fuumlr Maumlnner und Frauen ist dabei ein aumlhnlishycher Anstieg zu beobachten Die Zunahme der dokumentierten AU-Tage betraumlgt 14 Tage bei den Maumlnnern und 15 Tage bei den Fraushyen wobei der Wert in der untersten Altersshygruppe der 15- bis 19-jaumlhrigen Maumlnner einen Tag und bei Frauen vier Tage betraumlgt

Neurasthenie

Die ICD-Diagnose Neurasthenie (F48) beshyschreibt ebenfalls eine anhaltende Erschoumlpshyfung oder Ermuumldung Staumlrker als beim Burnshyout-Syndrom stehen jedoch innere Ursachen im Vordergrund auch kann eine Unterfordeshyrung im Sinne von monotonen Anforderungen Ursache der Erkrankung sein Historisch war diese Diagnose besonders Anfang des 20 Jahrhunderts mit einsetzender Industrialisieshyrung von erheblicher Bedeutung wurde aber in juumlngerer Zeit besonders in Faumlllen von starshyker beruflicher Uumlberlastung teilweise durch die Diagnose des Burnout-Syndroms ersetzt

Dennoch ist festzustellen dass die ICD-Diagnose bdquoNeurasthenieldquo (F48) in den vershygangenen Jahren immer haumlufiger gestellt wird So betrug die Betroffenenrate im Jahr 2000 034 Prozent und stieg bis zum Jahr 2013 auf 085 Prozent an Waumlhrend im Jahr 2000 durchschnittlich noch knapp zehn AU-Tage pro 100 Versicherungsjahre mit dieser Diagnose dokumentiert wurden waren es im Jahr 2013 schon mehr als 22 Tage Im Vershygleich zu Depressionen mit durchschnittlich 103 AU-Tagen pro 100 Versicherungsjahre im Jahr 2013 hat diese Erkrankung aber eine eher geringere Bedeutung

Burnout-Syndrom

Das Burnout-Syndrom wird von Fachaumlrzten zumeist nicht als eishygenstaumlndiges Krankshyheitsbild angesehen entsprechend kann es in der ICD 10 lediglich mit dem Schluumlssel Z73 aus dem Kapitel XXI bdquoFaktoren die den Geshysundheitszustand beshyeinflussenldquo kodiert werden Trotz erheblishycher Zunahmen bis 2011 spielten Arbeitsshyunfaumlhigkeiten mit Anshygabe des Codes Z73 auch 2013 eine eher untergeordnete Rolle

Depressionsatlas ǀ 19

Relative Veraumlnderungen von Fehlzeiten mit Erschoumlpfungsdiagnosen 2000 bis 2013

Rel

ativ

e Ve

raumlnd

erun

g(W

ert i

m Ja

hr 2

000

= 10

0)

1600

1400

1200

1000

800

600

400

200

0

AU-Tage Z73 AU-Tage F48 AU-Tage F32 F33 AU-Tage A00-Z99

2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 2008 2009 2010 2011 2012 2013

Jahr

Abbildung 7 (Erwerbspersonen TK 2013 standardisiert)

Arbeitsunfaumlhigkeiten mit Diagnose Z73 nach Geschlecht und Alter 2013

05 19 20Betr Frauen

18 Betr Maumlnner 17

04

4

5

7

9

11

14 15

1 2

3 4

7

10 9 11

13

15

0

5

10

15

AU-Tage Frauen

AU-Tage Maumlnner

Betro

ffene

03

AU-Tage je 100 VJ

02

01

00 15-19 20-24 25-29 30-34 35-39 40-44 45-49 50-54 55-59 60-64

Altersgruppe

Abbildung 8 (Erwerbspersonen TK 2013)

20 ǀ Depressionsatlas

-

Verordnung vonAntidepressiva Antidepressiva sind Arzneimittel die vorranshygig aber nicht ausschlieszliglich zur Behandlung von Depressionen eingesetzt werden Ausshywertungen zu Verordnungen von Antidepresshysiva koumlnnen in erster Linie Informationen zur Einschaumltzung von Haumlufigkeit und Umfang der medikamentoumlsen Therapie von Depressionen liefern Durch das verhaumlltnismaumlszligig spezifische Anwendungsspektrum von Antidepressiva ndash namentlich die vorrangige Verordnung bei Depressionen ndash kann mit gewissen Einshyschraumlnkungen aus den Ergebnissen zu Vershyordnungen auch auf das Vorliegen von psyshychischen Problemen im Sinne von Depressioshynen geschlossen werden

Im Zusammenhang mit den vorausgehend dargestellten Auswertungen zu Arbeitsunfaumlshyhigkeiten ist dies insofern von Interesse als dass keinesfalls davon auszugehen ist dass jede Erwerbsperson mit Depressionen auch mit der expliziten Nennung einer entspreshychenden Diagnose arbeitsunfaumlhig gemeldet

wird und dann in den Daten zu Arbeitsunfaumlshyhigkeiten identifiziert werden kann Ein Teil der von (leichteren) Depressionen betroffenen Erwerbspersonen duumlrfte innerhalb von uumlblishycherweise betrachteten Jahreszeitraumlumen uumlberhaupt nicht arbeitsunfaumlhig gemeldet sein bei einem anderen Teil duumlrfte die Meldung unshyter einer anderen eventuell weniger stigmatishysierenden Diagnose erfolgen In beiden Faumlllen koumlnnten Informationen zu gegebenenfalls verabreichten Antidepressiva die einzigen Hinweise auf gesundheitliche Probleme im Sinne von Depressionen sein

Tabelle 7 liefert detaillierte Informationen zur Verordnung von Antidepressiva bei Erwerbsshypersonen im Jahr 2013 Zur besseren Einordshynung dieser Verordnungen in das Gesamtshyarzneimittelverordnungsgeschehen werden auch Kennzahlen zu uumlbergeordneten Arzneishymittelgruppen auf unterschiedlichen Ebenen des ATC-Klassifikationssystems genannt

Verordnung von Antidepressiva sowie von weiteren Arzneimitteln 2013

Maumlnner Frauen Gesamt

ATC Code

Wirkstoff DDD

pro Jahr

Betr []

DDD pro

Betr

DDD pro

Jahr

Betr []

DDD pro

Betr

DDD pro

Jahr

Betr []

DDD pro

Betr

A-V Alle Wirkstoffe 23278 6629 35115 22601 7768 29094 22966 7154 32103 N Nervensystem 1678 1395 12028 2415 2034 11872 2017 1689 11942

N05 N06

Psychopharmaka 1191 565 21098 1837 958 19174 1489 746 19959

N06A Antidepressiva 978 438 22353 1623 784 20700 1275 597 21353 N06AA04 Clomipramin 005 004 13773 007 005 13193 006 004 13457 N06AA05 Opipramol 054 073 7360 100 147 6817 075 107 7018 N06AA06 Trimipramin 014 030 4739 024 059 4035 019 043 4297 N06AA09 Amitriptylin 037 043 8527 069 095 7186 051 067 7649 N06AA12 Doxepin 020 029 6940 023 041 5586 021 034 6196 N06AA21 Maprotilin 001 001 10167 001 001 10573 001 001 10381 N06AB03 Fluoxetin 047 017 26798 129 048 26866 084 031 26846 N06AB04 Citalopram 256 113 22704 426 194 21897 334 150 22224 N06AB05 Paroxetin 050 019 26680 066 027 24305 057 023 25371 N06AB06 Sertralin 080 026 31177 143 047 30479 109 035 30750 N06AB10 Escitalopram 050 020 25237 084 035 23886 065 027 24420 N06AP01 Johanniskraut 031 018 17632 079 047 16809 053 031 17061 N06AP51 Johanniskraut

Kombinationen 000 000 1026 000 000 1643 000 000 1532

N06AX11 Mirtazapin 093 075 12327 088 095 9280 091 084 10746 N06AX16 Venlafaxin 143 050 28820 229 083 27773 183 065 28205 N06AX21 Duloxetin 027 014 18849 056 030 18764 040 021 18794 Substanz kann seit Wegfall der Erstattung von Verordnungen rezeptfrei erhaumlltlicher Arzneimittel seit 2004 nur in Ausnahmefaumlllen zu Lasten einer geshy

setzlichen Krankenkasse abgerechnet werden

Tabelle 7 (Erwerbspersonen TK 2013 standardisiert Angaben bezogen auf Personen mit Versicherung am 1 Januar des Jahres)

Depressionsatlas ǀ 21

Antidepressiva

6 Prozent aller Ershywerbspersonen erhielshy

ten 2013 mindestens eine Antidepressiva-

Verordnung Je Ershywerbsperson wurden innerhalb des Jahres

durchschnittlich 1275 Tagesdosen verordshy

net

Die 6 Prozent beshytroffenen Erwerbspershysonen erhielten damit innerhalb des Jahres

durchschnittlich jeweils 214 Tagesdosen

Aufgefuumlhrt wird zum einen die Zahl der durchshyschnittlich je Erwerbsperson jaumlhrlich verordneshyten bdquoDefined Daily Dosesldquo (DDD) Eine defishynierte Tagesdosis bezeichnet dabei die nach pharmakologischen Kriterien festgelegte Subshystanzmenge die zur Behandlung einer Pershyson mit einem Praumlparat unter uumlblichen Umshystaumlnden fuumlr einen Zeitraum von einem Tag ausreicht ndash fuumlr die durchgaumlngige Behandlung einer Person uumlber ein Jahr waumlren also beishyspielsweise 365 DDD erforderlich

Neben definierten Tagesdosen werden zum anderen auch die Raten der von den genannshyten Arzneiverordnungen innerhalb eines Jahshyres betroffenen Erwerbspersonen (in Prozent) sowie die durchschnittliche Anzahl der vershyordneten Tagesdosen bezogen ausschlieszliglich auf diese Betroffenen ausgewiesen

Im Jahr 2013 wurden uumlber alle ATC-Gruppen je Erwerbsperson insgesamt im Mittel rund 230 definierte Tagesdosen verordnet

Antidepressiva finden sich in der Wirkstoffshygruppe N bdquoNervensystemldquo der ATC-Klassifikashytion Mit 202 DDD pro Jahr betraumlgt der Anteil der definierten Tagesdosen dieser Arzneimitshytelgruppe an den verordneten Tagesdosen alshyler Wirkstoffe geschlechtsuumlbergreifend knapp 9Prozent

Die mengenmaumlszligig relevantesten Arzneimitshytelgruppen die zur Behandlung von Erkranshykungen des Nervensystems eingesetzt wershyden sind Psycholeptika (N05) sowie Psychoshyanaleptika (N06) Die beiden Gruppen umfasshysen gemeinsam genau diejenigen Medikashymente die typischerweise als Psychopharshymaka bezeichnet werden Ihnen sind mit 149 DDD pro Jahr rund 74 Prozent der verordneshyten Tagesdosen aller Arzneiverordnungen zur Behandlung des Nervensystems zuzuordnen

Im Zusammenhang mit dem Thema bdquoDepresshysionldquo interessieren besonders die Arzneimitshytel die typischerweise bei der medikamentoumlshysen Therapie von Depressionen eingesetzt werden ndash die Gruppe der bdquoAntidepressivaldquo (N06A)

Im Jahr 2013 hatten Antidepressiva mit einem Verordnungsvolumen von durchschnittlich knapp 13 Tagesdosen je Person einen Anteil von etwa 6 Prozent an allen verordneten Tashygesdosen bei Erwerbspersonen Von der Verordnung (mindestens) eines Antidepressishyvums waren 2013 knapp 6 Prozent der Ershywerbspersonen betroffen Betroffene erhielten dabei innerhalb des Jahres durchschnittlich rund 214 Tagesdosen an Antidepressiva also eine Arzneimittelmenge die in gewoumlhnlicher Dosierung fuumlr die Behandlung uumlber mehr als die Haumllfte eines Jahres ausreichen wuumlrde Anshytidepressiva duumlrften demnach regelmaumlszligig

uumlber laumlngere Zeitraumlume von mehreren Monashyten verordnet werden7

Wirkstoffbezogene Auswertungen und damit Auswertungen zu maximal differenzierten sieshybenstelligen ATC-Codes zeigt Abbildung 12 zu denjenigen Arzneimitteln aus der Gruppe der Antidepressiva die entweder im aktuellen Auswertungsjahr 2013 oder zu Beginn des Auswertungszeitraums im Jahr 2000 die vershyordnungsrelevantesten Einzelsubstanzen waren

Der Wirkstoff mit dem houmlchsten Verordnungsshyvolumen bei Maumlnnern und Frauen war im Jahr 2013 Citalopram (Handelsname zum Beispiel Citalopram durareg Citalopram ALreg ATC-Code N06AB04) Allein auf diesen einen Wirkstoff entfiel ein Anteil von 26 Prozent der verordneshyten Tagesdosen der Antidepressiva Weitere Wirkstoffe mit einem hohen Anteil an den An-tidepressiva-Verordnungen sind die Wirkstoffe Venlafaxin (Handelsname zum Beispiel Venlafaxin Heumannreg Venlafaxin AAAreg) Sertralin (Handelsname zum Beispiel Sertrashylin BASICSreg Sertralin Aurobindoreg) Mirtazapin (Handelsname zum Beispiel Mirtazapin Heumannreg Mirtazapin STADAreg) und Fluoxetin (Handelsname zum Beispiel Fluoxetin HEXALreg Fluoxetin betareg)

Die Verordnungsraten bei Frauen sind hinshysichtlich der meisten Wirkstoffe merklich houmlshyher als bei Maumlnnern Betroffene Frauen erhalshyten dabei von den uumlberwiegend verordneten Wirkstoffen allerdings im Verordnungsfall durchschnittlich eine etwas geringere Zahl an definierten Tagesdosen als Maumlnner Dies koumlnnte sowohl durch eine kuumlrzere Behandshylungsdauer als auch durch eine durchschnittshylich geringere Dosierung der Wirkstoffe bei Frauen im Vergleich zu Maumlnnern bedingt sein

Verordnung nach Alter und Geschlecht

Die vorangehenden Tabellen zeigen bereits dass die Verordnung von Arzneimitteln in Abshyhaumlngigkeit vom Geschlecht variiert Im Weiteshyren wird den alters- und geschlechtsabhaumlngishygen Unterschieden besonders im Hinblick auf die Verordnung von Antidepressiva nachgeshygangen

Im Jahr 2013 erhielten 44Prozent der Maumlnner und 78 Prozent der Frauen Antidepressiva

7 Genauere Aussagen zu medikamentoumlsen Behandlungsshyepisoden waumlren erst nach Auswertungen zu Betroffenen uumlber laumlngere Beobachtungszeitraumlume moumlglich auf die im Rahmen der vorliegenden eher allgemeinen Bearbeitung des Themas Depressionen verzichtet wurde

22 ǀ Depressionsatlas

-

Wirkstoffuumlbergreifend wurden Maumlnnern dabei im Jahr 2013 knapp zehn definierte Tagesdoshysen Antidepressiva verordnet waumlhrend Frauen gut 16 Tagesdosen Antidepressiva erhielten Frauen waren damit 18 Mal haumlufiger als Maumlnner von den Verordnungen betroffen und bekamen 66Prozent mehr Tagesdosen an Antidepressiva als Maumlnner

Abbildung 9 zum Verordnungsvolumen von Antidepressiva zeigt vergleichbare Geshyschlechtsunterschiede fuumlr alle Altersgruppen wobei relative Unterschiede in den juumlngeren

Altersgruppen mit dem geringsten Verordshynungsvolumen am staumlrksten ausgepraumlgt sind

Geschlechtsunabhaumlngig steigt das Verordshynungsvolumen von Antidepressiva altersabshyhaumlngig stetig an

Der groumlszligte Wert wird in der Altersgruppe der 55- bis 59-Jaumlhrigen erreicht In der houmlchsten Altersgruppe der 60- bis 64-Jaumlhrigen findet sich dann wieder ein leichter Ruumlckgang Fuumlr Frauen ist von der niedrigsten bis zur zweitshyhoumlchsten Altersgruppe ein etwa achtfacher

Verordnungsvolumen Antidepressiva nach Geschlecht und Alter 2013

DDD

pro

Vers

iche

rung

sJah

r

25

20

15

Frauen

Maumlnner 10

5

0

Altersgruppe

15-19 20-24 25-29 30-34 35-39 40-44 45-49 50-54 55-59 60-64

Abbildung 9 (Erwerbspersonen TK 2013)

Antidepressiva Verordnung nach Geschlecht und Alter 2013

116

162

197 212 219 216 210 210 208

197

116

168

209 229 231 229 227 232 229

209

0

50

100

150

200

250

300

0

2

4

6

8

10

12

14

15-19 20-24 25-29 30-34 35-39 40-44 45-49 50-54 55-59 60-64

DDD pro Betroffenem

Betro

ffene

Betr Frauen Betr Maumlnner DDD Frauen DDD Maumlnner

Altersgruppe

Abbildung 10 (Erwerbspersonen TK 2013)

Depressionsatlas ǀ 23

-

Verordnungstrend

Von 2000 bis 2013 ist der Anteil der mit Antishydepressiva behandelshyten Erwerbspersonen von 41 auf 6 Prozent

gestiegen zugleich hat sich die bei Betroffeshynen durchschnittlich

verordnete Menge an Tagesdosen von 106 auf 214 DDD in etwa

verdoppelt

Die Zahl der verordneshyten Tagesdosen ist

damit um den Faktor 274 gestiegen und hat

sich nahezu verdreishyfacht

Anstieg des Verordnungsvolumens (von 33 auf 263 DDD) zu verzeichnen waumlhrend der relative Anstieg der Werte bei Maumlnnern aufshygrund des niedrigen Ausgangswertes von 12 Tagesdosen in der juumlngsten Altersgruppe auf 16 Tagesdosen in der zweithoumlchsten Altersshygruppe sogar noch staumlrker ist

Die in Abbildung 10 dargestellte Betroffenen-rate beschreibt den prozentualen Anteil der Versicherten die mindestens eine Arzneivershyordnung dieser Wirkstoffgruppe erhalten hashyben Aumlhnlich wie die Anzahl der Tagesdosen pro Versicherungsjahr steigen die Betroffeshynenraten bei beiden Geschlechtern bis zum Alter von 55 bis 59 Jahren an und sinken erst in der houmlchsten Altersgruppe der uumlber 60shyJaumlhrigen wieder leicht ab Die Betroffenenrashyten sind bei Frauen nahezu aller Altersgrupshypen fast doppelt so hoch wie bei Maumlnnern

Wie in vorangehenden Auswertungen bereits festgestellt erhalten betroffene Maumlnner alshytersuumlbergreifend mehr definierte Tagesdosen Antidepressiva als Frauen Juumlngeren beshytroffenen Maumlnnern und Frauen werden wenishyger Tagesdosen als Aumllteren verordnet was auf kuumlrzere Behandlungszeitraumlume mit Antishydepressiva hindeuten koumlnnte So wuumlrde die durchschnittlich in der juumlngsten Altersgruppe verordnete Anzahl Tagesdosen nur fuumlr eine weniger als vier Monate dauernde Behandshylung mit Antidepressiva ausreichen waumlhrend die Tagesdosen in den houmlheren Altersgrupshypen eine durchgaumlngige Behandlung von mehr als sieben Monaten ermoumlglichen wuumlrden

Verordnungen im Zeitverlauf

Waumlhrend bei vorangehenden Auswertungen Arzneiverordnungen im Jahr 2013 im Mittelshypunkt standen wird im Folgenden die Entshywicklung der Verordnung von Antidepressiva in den Jahren 2000 bis 2013 betrachtet

Der Anteil der Erwerbspersonen die Antideshypressiva erhalten haben ist im Jahr 2013 merklich houmlher als im Jahr 2000 Nach vershyhaumlltnismaumlszligig geringen Werten in den Jahren 2004 bis 2006 sind die Betroffenenraten geshyschlechtsuumlbergreifend von 411 Prozent im Jahr 2006 auf 597 Prozent im Jahr 2013 konshytinuierlich angestiegen Im Jahr 2013 erhielt damit etwa jede 17 Erwerbsperson Antideshypressiva Der Anstieg betraf Maumlnner und Frauen in aumlhnlichem Maszlige

Zugleich ist die Zahl der definierten Tagesdoshysen an Antidepressiva die je Betroffenen durchschnittlich verordnet wurden von 2000 bis 2013 erheblich angestiegen Waumlhrend je betroffene Person (geschlechtsuumlbergreifend) im Jahr 2000 erst 106 Tagesdosen an Antishydepressiva verordnet wurden lag dieser Wert 2006 bei 159 DDD und 2013 schlieszliglich bei knapp 214 DDD Wurde eine Erwerbsperson innerhalb eines Jahres uumlberhaupt mit Antideshypressiva behandelt erhielt sie im Jahr 2013 durchschnittlich etwa doppelt so viele Tagesshydosen wie eine betroffene Erwerbsperson im Jahr 2000

Antidepressiva Verordnungen nach Geschlecht 2000 bis 2013

Betro

ffene

10 250 224219

9 212206

8

104 110 117

128 136

150 153 166

177 181149 191 197 203 207

110 117

126 137

163 170

182 192 193

Betr Frauen

Betr Maumlnner

DDD Frauen

DDD Maumlnner

200

7

6 150

5

4 100

3

2 50

1

0 0

DDD pro Betroffenem

2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 2008 2009 2010 2011 2012 2013

Jahr

24 ǀ Depressionsatlas

Abbildung 11 (Erwerbspersonen TK 2013 standardisiert)

-

Eine medikamentoumlse Therapie mit Antideshypressiva wurde im Jahr 2013 demnach nicht nur bei mehr Personen als in allen vorausgeshyhend betrachteten Jahren durchgefuumlhrt sonshydern umfasste zugleich gemessen an den verordneten Tagesdosen auch eine merklich groumlszligere Wirkstoffmenge was auf einen Trend zur Intensivierung undoder Verlaumlngerung der medikamentoumlsen Therapie mit Antidepressiva hindeutet

Trends bei Verordnungen relevanter Antishydepressiva nach Wirkstoffen

Auswertungen zu Veraumlnderungen des Vershyordnungsvolumens wurden zu denjenigen Wirkstoffen aus der ATC-Gruppe der Antideshypressiva durchgefuumlhrt die entweder im aktushyellen Auswertungsjahr 2013 oder zu Beginn des Auswertungszeitraums im Jahr 2000 unshyter den fuumlnf verordnungsrelevantesten Einshyzelsubstanzen waren

Mit Ausnahme des Johanniskrautes zeigte sich bei allen betrachteten Wirkstoffen eine deutliche Zunahme des Verordnungsvolushymens Johanniskraut ein pflanzliches Arzshyneimittel das vor allem zur Behandlung leichshyter bis mittelschwerer Depressionen eingeshysetzt wird war noch im Jahr 2000 ndash mit einer Verordnung von 132 definierten Tagesdosen pro Erwerbsperson ndash der Wirkstoff mit dem mit Abstand houmlchsten Verordnungsvolumen Seit April 2004 waren Johanniskrautpraumlparate durch die gesetzlichen Krankenkassen als ansonsten auch rezeptfrei erhaumlltliche Arzneishymittel nur erstattungsfaumlhig wenn sie pro Apshyplikationsform 300 mg Extrakt des eigentshy

lichen Wirkstoffes enthielten und zur Behandshylung von Depressionen eingesetzt wurden Zu Beginn des Jahres 2004 war mit dem allgeshymeinen Wegfall der Erstattungen fuumlr rezeptfrei erhaumlltliche Medikamente auch die Erstattung fuumlr Johanniskraut-Verordnungen durch GKV-Kassen zunaumlchst gaumlnzlich weggefallen In diesem Kontext kam es 2004 ndash wie zu erwarshyten ndash zu einem starken Ruumlckgang des in den Krankenkassendaten dokumentierten Verordshynungsvolumens Dass Johanniskraut seit 2009 zur Behandlung von Depressionen in Apotheken nur noch auf Rezept abgegeben wird koumlnnte den leichten Anstieg der aumlrztlishychen Verordnungen ab diesem Jahr erklaumlren In welchem Umfang Johanniskrautpraumlparate von Patienten daruumlber hinaus rezeptfrei geshykauft wurden bildet sich in den Daten der Krankenkassen nicht ab

Weitere Wirkstoffe die schon am Beginn des Auswertungszeitraums im Jahr 2000 zu den verordnungsstaumlrksten Substanzen gehoumlrten waren Amitriptylin Opipramol Citalopram und Sertralin Waumlhrend das Verordnungsvolumen von Amitryptilin dem im Jahr 2000 nach Joshyhanniskraut am haumlufigsten verordneten Wirkshystoff sich im Laufe der Zeit kaum veraumlndert hat kam es bei den Wirkstoffen Opipramol Citalopram und Sertralin von 2000 bis zum Jahr 2013 zu einem deutlichen Anstieg der Verordnungen

Antidepressiva Verordnungsvolumen nach Wirkstoffen 2000 bis 2013

DDD

je V

ersi

cher

ungs

jahr

40

35

30

25

20

15

10

05

00 2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 2008 2009 2010 2011 2012 2013

N06AB04

N06AX16

N06AB06

N06AX11

N06AB03

N06AA05

N06AP01

N06AA09

- Citalopram

- Venlafaxin

- Sertralin

- Mirtazapin

- Fluoxetin

- Opipramol

- Johanniskraut

- Amitryptilin

Jahr

Abbildung 12 (Erwerbspersonen TK 2013 standardisiert)

Depressionsatlas ǀ 25

Mit Abstand am staumlrksten zeigt sich dieser Anstieg beim Wirkstoff Citalopram dessen Verordnungsvolumen sich bis 2012 im Vershygleich zum Jahr 2000 verzehnfacht hatte Im Jahr 2013 ist demgegenuumlber ein leichter Ruumlckgang der Citalopram-Verordnungen zu verzeichnen

Als zweithaumlufigstes Antidepressivum wurde den TK-versicherten Erwerbspersonen im Jahr 2013 der Wirkstoff Venlafaxin verordnet Seit der Patentschutz der Firma Wyeth fuumlr das entsprechende Arzneimittel mit dem Handelsnamen bdquoTrevilorregldquo ausgelaufen ist befinden sich auch Generika mit dem Wirkshystoff auf dem Markt die aufgrund ihres niedrishygeren Preises zu einer vermehrten Verordshynung des Wirkstoffes beigetragen haben duumlrfshyten

Insgesamt hat sich das Verordnungsvolumen von Antidepressiva zwischen 2000 und 2013 nahezu verdreifacht wobei sich diese Zushynahme unterschiedlich auf die verschiedenen verordneten Wirkstoffe verteilt Die Zahl der pro Erwerbsperson verordneten Tagesdosen lag 2013 um den Faktor 274 uumlber der des Jahres 2000

Verordnungen nach Arztgruppen

Antidepressiva werden von Aumlrzten untershyschiedlicher Fachrichtungen verordnet Der verordnende Arzt ist in den Verordnungsdaten dokumentiert womit Verordnungen auch einshyzelnen aumlrztlichen Fachgruppen zugeordnet werden koumlnnen Fuumlr Auswertungen zum Deshypressionsatlas konnte ndash wie im Gesundheitsshyreport 2014 ndash auf die Zuordnung einzelner Verordnungen zu einer TK-seitig erstellten Gruppierung von Fachaumlrzten zuruumlckgegriffen werden

Die meisten der jaumlhrlich 1275 Tagesdosen an Antidepressiva je Erwerbsperson wurden 2013 von Psychiatern und Neurologen (621 DDD entsprechend 487 Prozent aller Tashygesdosen) und Allgemeinmedizinern (425 DDD entsprechend 334 Prozent aller Tashygesdosen) verschrieben also von Aumlrzten die psychische Erkrankungen behandeln und ersshyte Ansprechpartner fuumlr Erwerbspersonen mitpsychischen Problemen sind Auch Aumlrzte fuumlr innere Medizin waren mit 124 Tagesdosen (entsprechend einem Anteil von 98 Prozent an allen Tagesdosen) noch in relevantem Umfang an der Verordnung von Antidepressishyva beteiligt Ein Anteil von 77 Prozent der Tagesdosen konnte in den analysierten Daten keiner Arztgruppe zugeordnet werden andere differenzierbare Arztgruppen waren lediglich fuumlr einen Anteil von 05 Prozent des Verordshynungsvolumens verantwortlich Die anteilige Verteilung des Verordnungsvolumens auf Facharztgruppen unterscheidet sich zwischen Maumlnnern und Frauen nur geringfuumlgig und wird deshalb nicht gesondert erlaumlutert

26 ǀ Depressionsatlas

Verordnung nach Bundeslaumlndern und Kreisen

Einen Uumlberblick uumlber die Verordnung von Anshytidepressiva 2013 auf Bundeslandebene gibt Tabelle 8

Am meisten Antidepressiva wurden 2013 mit durchschnittlich 141 und 139 definierten Tashygesdosen in Rheinland-Pfalz und Bayern vershyordnet Auch in Nordrhein-Westfalen und Hamburg konnte 2013 ein Verordnungsvolushymen merklich oberhalb des Bundesdurchshyschnitts beobachtet werden Neben Erwerbsshypersonen aus den vier bereits genannten Bundeslaumlndern erhielten insbesondere auch Erwerbspersonen mit Wohnort im Saarland mit einem geschlechtsuumlbergreifenden Anteil von 676 Prozent uumlberdurchschnittlich haumlufig Antidepressiva Pro Betroffenen wurden im Saarland mit 186 DDD jedoch verhaumlltnismaumlshyszligig wenige Tagesdosen verordnet weshalb das Verordnungsvolumen im Saarland noch unterhalb des bundesweit ermittelten Durchshyschnittswertes lag

Abbildung 13 zeigt die bereits zuvor beschrieshybenen Ergebnisse zu geschlechts- und altersshystandardisierten Verordnungsraten 2013 hinshysichtlich der Antidepressiva im Sinne des

ATC-Codes N06A auf Bundesland- sowie ershygaumlnzend auch auf Kreisebene Die Einfaumlrbung der Kartendarstellungen verdeutlicht jeweils relative Abweichungen von bundesweiten Ershygebnissen

In allen oumlstlichen Bundeslaumlndern liegen die Verordnungsraten im Hinblick auf Antidepresshysiva merklich unter dem bundesweiten Durchshyschnitt Nach den Ergebnissen zu Verordnunshygen auf Kreisebene gilt dies nahezu durchshygaumlngig auch fuumlr alle Subregionen innerhalb der neuen Bundeslaumlnder

In den anderen Bundeslaumlndern ist der Einshydruck eher heterogen Hohe Raten an Antideshypressiva- Verordnungen lassen sich insbeshysondere fuumlr noumlrdliche und oumlstliche Regionen Bayerns sowie fuumlr mittlere und westliche Reshygionen in Deutschland nachweisen Fuumlr entshysprechende Regionen Bayerns wurden auch houmlhere Fehlzeiten mit Depressionen als im Bundesdurchschnitt ermittelt

Antidepressiva-Verordnungen nach Bundeslaumlndern 2013

Maumlnner Frauen Gesamt Anteil an allen Verord

Bundesland DDD

pro Jahr

Betr []

DDD pro

Betr

DDD pro

Jahr

Betr []

DDD pro

Betr

DDD pro

Jahr

Betr []

DDD pro

Betr

Schleswig-Holstein 914 435 210 1571 803 196 1217 605 201 52 Hamburg 957 445 215 1760 846 208 1327 630 211 59 Niedersachsen 910 416 218 1461 751 194 1164 571 204 50 Bremen 842 383 220 1403 710 198 1101 534 206 53 Nordrhein-Westfalen 1032 481 215 1725 851 203 1351 651 207 55 Hessen 1000 441 227 1619 782 207 1285 598 215 56 Rheinland-Pfalz 1111 513 217 1758 886 198 1409 685 206 57 Baden-Wuumlrttemberg 1025 449 228 1549 756 205 1267 591 214 61 Bayern 1119 462 242 1716 776 221 1394 607 230 67 Saarland 1036 505 205 1520 877 173 1259 676 186 50 Berlin 904 383 236 1587 718 221 1219 537 227 56 Brandenburg 707 305 232 1499 711 211 1072 492 218 46 Mecklenburg-Vorpommern

687 316 218 1555 702 222 1087 494 220 43

Sachsen 784 329 238 1542 652 236 1133 478 237 50 Sachsen-Anhalt 676 316 214 1314 663 198 970 476 204 37 Thuumlringen 827 329 251 1640 695 236 1202 497 242 49

Gesamt 978 438 224 1623 784 207 1275 597 214 56

Tabelle 8 (Erwerbspersonen TK 2013 standardisiert)

Depressionsatlas ǀ 27

-

Anteil der Erwerbspersonen mit Antidepressiva Verordnung nach Bundeslaumlnshydern und Kreisen 2013

Relative Abweichungen der Anteile in Bundeslaumlndern 2013

Relative Abweichungen der Anteile in Kreisen 2013

28 ǀ Depressionsatlas Abbildung 13 (Erwerbspersonen TK 2013 standardisiert)

-ndash

Trends in Bundeslaumlndern

Abbildung 12 zeigt geschlechts- und altersshystandardisierte Betroffenenraten im Hinblick auf Antidepressiva-Verordnungen auf Bunshydeslandebene fuumlr die Jahre 2000 bis 2013 Auch in diesen Kartendarstellungen sind durchgaumlngig Unterschreitungen bundesweiter Ergebnisse um 25 Prozent oder mehr dunkelshyblau und Uumlberschreitungen um 25 Prozent oder mehr dunkelrot eingefaumlrbt

Wie bereits im Hinblick auf Arbeitsunfaumlhigkeishyten mit der Diagnose von Depressionen laumlsst sich auch in Bezug auf die Antidepressiva-Verordnungen feststellen dass es innerhalb des Beobachtungszeitraums von 14 Jahren tendenziell zu einer Angleichung von regionashylen Verordnungsraten gekommen ist Entshysprechend erscheinen die Einfaumlrbungen der Karten im Lauf der Jahre zunehmend blasser

Verordnungen nach Berufen

Analog entsprechenden Auswertungen zu Fehlzeiten mit der Diagnose von Depressioshynen werden in Tabelle 9 Ergebnisse zu Vershyordnungen von Antidepressiva in Taumltigkeitsshygruppen der zweistellig differenzierten KldB dargestellt

Mengenmaumlszligig am meisten Antidepressiva ndash mit einem Verordnungsvolumen von durchshyschnittlich mehr als 18 definierten Tagesdoshysen ndash erhielten Versicherte mit einer Taumltigkeit die den Taumltigkeitsgruppen bdquoErziehung soziale und hauswirtschaftliche Berufe Theologieldquo bdquoReinigungsberufeldquo und bdquoNichtmedizinische Gesundheits- Koumlrperpflege- und Wellnessbeshyrufe Medizintechnikldquo zuzuordnen war

Bei Versicherten mit Berufen aus den Taumltigshykeitsgruppen bdquoHoch- und Tiefbauberufeldquo und bdquo(Innen-)Ausbauberufeldquo wurden dagegen mit durchschnittlich weniger als acht definierten Tagesdosen im Jahr relativ wenig Antidepresshysiva verordnet

Auch die Verordnungsraten waren in den Taumlshytigkeitsgruppen bdquoReinigungsberufeldquo (933 Prozent) bdquoNichtmedizinische Gesundshyheits- Koumlrperpflege- und Wellnessberufe Medizintechnikldquo (866Prozent) und bdquoErzieshyhung soziale und hauswirtschaftliche Berufe Theologieldquo (851 Prozent) am houmlchsten waumlhshyrend Erwerbspersonen der bdquoHoch- und Tiefshybauberufeldquo und bdquo(Innen-)Ausbauberufeldquo nur verhaumlltnismaumlszligig selten von Antidepressiva-Verordnungen betroffen waren

Regionale Trends

Auch Verordnungsrashyten von Antidepressiva in den Bundeslaumlndern haben sich in den vershygangenen 14 Jahren angenaumlhert

Standardabweichunshygen der relativen Abshyweichungen von Vershyordnungsraten in den Bundeslaumlndern als Maszlig fuumlr die Streuung sanken von 169 Proshyzent im Jahr 2000 auf 119 Prozent im Jahr 2013

Anteil der Erwerbspersonen mit Antidepressiva Verordnung nach Bundeslaumlnshydern relative Abweichungen vom Bundesdurchschnitt 2000 bis 2013

Abbildung 14 (Erwerbspersonen TK 2013 standardisiert)

Depressionsatlas ǀ 29

-

Sowohl hinsichtlich der Kennzahlen zu Fehl- Verordnungsvolumen von Antidepressiva zu zeiten mit Depressionen als auch bezogen beobachten und umgekehrt erhalten Er-auf die Kennzahlen zu Antidepressiva- werbspersonen aus Taumltigkeitsgruppen mit ge-Verordnungen ist in den Berufsgruppen eine ringen Fehlzeiten aufgrund von Depressionen aumlhnliche Tendenz zu beobachten In Taumltig- eher wenig Antidepressiva keitsgruppen mit haumlufiger Depressionsdiagshynose ist in der Regel auch ein hohes

Antidepressiva-Verordnungen nach Berufen 2013 (zweistellige KldB)

Taumltigkeitsgruppen KldB 2010 zweistellig DDD

pro Jahr Betr

[] AU Tage je 100 VJ

01 Angehoumlrige der regulaumlren Streitkraumlfte 1240 762 71 11 Land- Tier- und Forstwirtschaftsberufe 908 411 56 12 Gartenbauberufe und Floristik 1174 537 73 21 Rohstoffgewinnung und -aufbereitung Glas- und Keramik- 1042 466 62

herstellung und -verarbeitung 22 Kunststoffherstellung und -verarbeitung Holzbe- und shy

verarbeitung 868 466 82

23 Papier- und Druckberufe technische Mediengestaltung 1244 585 96 24 Metallerzeugung und -bearbeitung Metallbauberufe 886 455 69 25 Maschinen- und Fahrzeugtechnikberufe 872 422 61 26 Mechatronik- Energie- und Elektroberufe 860 405 61 27 Technische Forschungs- Entwicklungs- Konstruktions- und 1040 479 62

Produktionssteuerungsberufe 28 Textil- und Lederberufe 1167 659 88 29 Lebensmittelherstellung und -verarbeitung 1153 563 102 31 Bauplanungs- Architektur- und Vermessungsberufe 1117 506 76 32 Hoch- und Tiefbauberufe 783 369 60 33 (Innen-)Ausbauberufe 537 306 60 34 Gebaumlude- und versorgungstechnische Berufe 1004 481 70 41 Mathematik- Biologie- Chemie- und Physikberufe 1263 556 73 42 Geologie- Geografie- und Umweltschutzberufe 1001 427 70 43 Informatik- Informations- und

Kommunikationstechnologieberufe 1018 438 65

51 Verkehrs- und Logistikberufe (auszliger Fahrzeugfuumlhrung) 1215 592 100 52 Fuumlhrerinnen von Fahrzeug- und Transportgeraumlten 980 477 9153 Schutz- Sicherheits- und Uumlberwachungsberufe 1597 710 134 54 Reinigungsberufe 1807 933 120 61 Einkaufs- Vertriebs- und Handelsberufe 1011 509 87 62 Verkaufsberufe 1459 730 127 63 Tourismus- Hotel- und Gaststaumlttenberufe 1023 532 99 71 Berufe in Unternehmensfuumlhrung und -organisation 1365 649 99 72 Berufe in Finanzdienstleistungen Rechnungswesen 1230 583 89

und Steuerberatung 73 Berufe in Recht und Verwaltung 1751 789 115 81 Medizinische Gesundheitsberufe 1501 690 107 82 Nichtmedizinische Gesundheits- Koumlrperpflege- und Wellshy

nessberufe Medizintechnik 1806 866 161

83 Erziehung soziale und hauswirtschaftliche Berufe Theologie 1867 851 154 84 Lehrende und ausbildende Berufe 1165 507 75 91 Sprach- literatur- geistes- gesellschafts- 1218 579

und wirtschaftswissenschaftliche Berufe 92 Werbung Marketing kaufmaumlnnische und redaktionelle

Medienberufe 1260 573 106

93 Produktdesign und kunsthandwerkliche Berufe bildende 1000 489 Kunst Musikinstrumentenbau

94 Darstellende und unterhaltende Berufe 1023 476 66

Erwerbspersonen insgesamt 1303 608 105

Tabelle 9 (Erwerbspersonen TK 2013 nicht standardisierte Rohwerte)

30 ǀ Depressionsatlas

93

67

4

6

8

Zu einer differenzierten Darstellung des beshyrufsbezogenen AU-Geschehens kommt man bei Auswertung der Fehlzeiten auf fuumlnfstellishyger Ebene der Klassifikation der Berufe 2010 die insgesamt 1286 Auspraumlgungen umfasst

Fuumlr berufsabhaumlngig noch weiter differenzierte Auswertungen wurden zunaumlchst die 100 Beshyrufsgruppen auf der Ebene fuumlnfstelliger Codes der KldB ausgewaumlhlt die unter den TK-Versicherten im Jahr 2013 am haumlufigsten vershytreten waren Von diesen 100 Berufsgruppen werden nachfolgend Ergebnisse zu jeweils

zehn Berufsgruppen dargestellt bei denen die houmlchsten beziehungsweise die niedrigsten Raten an Antidepressiva-Verordnungen ermitshytelt wurden

Von den zehn Berufsgruppen mit den houmlchsshyten Verordnungsraten sind ndash wie auch hinshysichtlich der Fehlzeiten ndash auffaumlllig viele dem Berufsbereich 8 bdquoGesundheit Soziales Lehre und Erziehungldquo zuzuordnen Die houmlchsten Verordnungsraten sowie auch das houmlchste Verordnungsvolumen in DDD entfiel auf die Taumltigkeitsgruppe bdquoBerufe in der Altenpflege (ohne Spezialisierung) ndash Helfer-Anlerntaumltigkeitenldquo (82101)

Antidepressiva-Verordnungen nach Berufen 2013 (fuumlnfstellige KldB) Berufe mit hohen sowie geringen Verordnungsraten

Rang Taumltigkeitsgruppen KldB 2010 fuumlnfstellig DDD

pro Jahr Betr

[]

1 82101 Berufe in der Altenpflege (ohne Spezialisierung) shyHelfer-Anlerntaumltigkeiten

2514 1195

2 82102 Berufe in der Altenpflege (ohne Spezialisierung) shyfachlich ausgerichtete Taumltigkeiten

2483 1141

3 81301 Berufe in der Gesundheits- und Krankenpflege (ohne Spezialisierung) - Helfer-Anlerntaumltigkeiten

2197 1004

54101 Berufe in der Reinigung (ohne Spezialisierung) - Hel- 1945 1004 fer-Anlerntaumltigkeiten

5 73222 Verwaltende Berufe im Sozial- und Gesundheitsweshysen - fachlich ausgerichtete Taumltigkeiten

2027 934

73202 Berufe in der oumlffentlichen Verwaltung (ohne Speziali- 2026 918 sierung) - fachlich ausgerichtete Taumltigkeiten

7 92122 Berufe im Dialogmarketing - fachlich ausgerichtete Taumltigkeiten

1976 913

81212 Medizinisch-technische Berufe im Laboratorium - 1945 867 fachlich ausgerichtete Taumltigkeiten

9 83112 Berufe in der Kinderbetreuung und -erziehung - fachshylich ausgerichtete Taumltigkeiten

1835 842

10 83124 Berufe in der Sozialarbeit und Sozialpaumldagogik - hoch 1858 830 komplexe Taumltigkeiten

hellip hellip hellip

91 22342 Berufe im Holz- Moumlbel- und Innenausbau - fachlich 712 364 ausgerichtete Taumltigkeiten 92 43414 Berufe in der Softwareentwicklung - hoch komplexe

Taumltigkeiten 867 360

93 27104 Berufe in der technischen Forschung und Entwicklung 798 358 (ohne Spezialisierung) - hoch komplexe Taumltigkeiten 94 26212 Berufe in der Bauelektrik - fachlich ausgerichtete Taumlshy

tigkeiten 710 353

95 81404 AumlrzteAumlrztinnen (ohne Spezialisierung) - hoch komshy 901 349 plexe Taumltigkeiten 96 84304 Berufe in der Hochschullehre und -forschung - hoch

komplexe Taumltigkeiten 840 343

97 26252 Berufe in der elektrischen Betriebstechnik - fachlich 662 341 ausgerichtete Taumltigkeiten 98 71324 Berufe in der Unternehmensberatung - hoch kompleshy

xe Taumltigkeiten 790 331

99 34212 Berufe in der Sanitaumlr- Heizungs- und Klimatechnik shy 545 325 fachlich ausgerichtete Taumltigkeiten 100 25212 Berufe in der Kraftfahrzeugtechnik - fachlich ausgeshy

richtete Taumltigkeiten 629 313

Erwerbspersonen insgesamt 1303 608

Tabelle 10 (Erwerbspersonen TK 2013 nicht standardisierte Rohwerte)

Depressionsatlas ǀ 31

Auch Beschaumlftigte aus der Taumltigkeitsgruppe bdquoBerufe im Dialogmarketingldquo (92122) bei deshynen zuvor bereits haumlufige Arbeitsunfaumlhigkeishyten aufgrund von Depressionen aufgezeigt wurden erhalten uumlberdurchschnittlich haumlufig Antidepressiva

Berufsgruppen mit niedrigen Verordnungsrashyten weisen oft eine technische Orientierung auf haumlufig handelt es sich dabei um hochshykomplexe Taumltigkeiten

Die Ergebnisse zu Verordnungen von Antideshypressiva weisen wie die Auswertungen zu Arshybeitsunfaumlhigkeiten mit der Diagnose von Deshypressionen uumlberwiegend auf eine Belastung aumlhnlicher Berufsgruppen hin

Verordnungen nach Schulabschluss

Durchschnittliche Verordnungsmengen von Antidepressiva in Abhaumlngigkeit vom Schulabshyschluss sind in Tabelle 11 dargestellt

Waumlhrend die Zahl der verordneten Tagesdoshysen (DDD pro Jahr) bei den Berufstaumltigen ohshyne Schulabschluss noch geringfuumlgig niedriger liegt als bei Personen mit Haupt-Volksschulshyabschluss sinken sie anschlieszligend mit steishygendem Schulabschluss leicht ab Die Vershyordnungsraten sinken stetig mit steigender Schulbildung von 71 Prozent bei Berufstaumltishygen ohne Schulabschluss bis auf 5 Prozent bei Personen mit Abitur oder Fachabitur

Demgegenuumlber steigt die Zahl der durchshyschnittlich verordneten Tagesdosen im Betrofshyfenheitsfall mit zunehmender Bildung etwas an Dieser Anstieg koumlnnte darauf hindeuten dass Personen mit houmlherem Bildungsabshyschluss bdquokonsequenterldquo beziehungsweise uumlber einen etwas laumlngeren Zeitraum oder mit houmlheren Dosierungen mit Antidepressiva beshyhandelt werden

Antidepressiva-Verordnungen nach Schulabschluss 2013

Schulabschluss DDD

pro Jahr Betr

[] DDD

pro Betr

Ohne Schulabschluss 138 71 194 Haupt-Volksschulabschluss 141 70 201 Mittlere Reife oder gleichwertiger Abshyschluss 128 62 207 AbiturFachabitur 113 50 223 Abschluss unbekannt 127 61 207

Gesamt 128 60 214

Tabelle 11 (Erwerbspersonen TK standardisiert)

Antidepressiva-Verordnungen nach Ausbildungsabschluss 2013

Ausbildungsabschluss DDD

pro Jahr Betr

[] DDD

pro Betr

Ohne beruflichen Ausbildungsabschluss 151 72 211 Abschluss einer anerkannten Berufsausshybildung 132 63 210 Meister-Techniker- oder gleichwertiger Fachschulabschluss 111 54 205 Bachelor 110 49 224 DiplomMagisterMasterStaatsexamen 104 46 224 Promotion 87 37 238 Abschluss unbekannt 120 59 203

Gesamt 128 60 214

Tabelle 12 (Erwerbspersonen TK standardisiert)

32 ǀ Depressionsatlas

Verordnung von Antidepressiva bei AU mit Diagnose von Depression 2013

Abbildung 15 (Erwerbspersonen TK 2013)

62

98

120 134

144 144 149 160

173

150

55

90

114

137 149

157 166

181 179

159

0

20

40

60

80

100

120

140

160

180

200

0

10

20

30

40

50

60

70

80

90

100

15-19 20-24 25-29 30-34 35-39 40-44 45-49 50-54 55-59 60-64

DDD pro Betroffenem m

it AU (F32 F33)

Beha

ndel

t mit

Antid

epre

ssiv

a [

]

Altersgruppe

Behandelte Frauen Behandelte Maumlnner DDDs Frauen DDDs Maumlnner

Verordnungen nach Ausbildung

Bei Auswertungen zu Antidepressiva-Verordnungen in Abhaumlngigkeit von den Ausshybildungsabschluumlssen zeigen sich aumlhnliche Trends wie bei den Auswertungen nach Schulabschluumlssen Mit steigendem Ausbilshydungsabschluss geht sowohl die Zahl der verordneten Tagesdosen als auch die Rate der Antidepressiva-Verordnungen zuruumlck

Antidepressiva-Verordnung bei Erwerbsshypersonen mit Arbeitsunfaumlhigkeit aufgrund von Depressionen

In den vorausgehenden Abschnitten wurden Arbeitsunfaumlhigkeiten mit der Diagnose von Depressionen sowie Verordnungen von Antishydepressiva jeweils separat betrachtet Der folgende Abschnitt liefert demgegenuumlber Ershygebnisse zu Verordnungen von Antidepressishyva bei den 16 Prozent der Erwerbspersonen die innerhalb des Beobachtungsjahres 2013 explizit auch mit der Angabe einer Depressishyonsdiagnose im Sinne der ICD-Schluumlssel F32 undoder F33 arbeitsunfaumlhig gemeldet waren (vergleiche Tabelle 1 auf Seite 6)

Geschlechts- und altersuumlbergreifend erhielten aus dieser Gruppe innerhalb desselben Jahshyres 56 Prozent mindestens eine Antidepressishyva-Verordnung ndash gut die Haumllfte der Erwerbsshypersonen mit einer Arbeitsunfaumlhigkeit aufshygrund von Depressionen wurde also im selshyben Jahr auch medikamentoumls mit Antidepresshysiva behandelt Durchschnittlich wurden in der Population mit Depressionsdiagnose

innerhalb des Jahres 149 DDD je Person vershyordnet ndash bezogen ausschlieszliglich auf diejenishygen Personen die uumlberhaupt Antidepressiva erhielten wurden durchschnittlich 266 Tagesshydosen verordnet

Abbildung 15 zeigt die Verordnungsraten soshywie Verordnungsvolumen bezogen auf Ershywerbspersonen mit mindestens einer Arbeitsshyunfaumlhigkeit aufgrund von Depressionen in einzelnen Geschlechts- und Altersgruppen Juumlngere Erwerbspersonen mit gemeldeter Arshybeitsunfaumlhigkeit aufgrund von Depressionen werden demnach verhaumlltnismaumlszligig selten und durchschnittlich mit einer geringeren Zahl an Tagesdosen mit Antidepressiva behandelt Im Falle einer Arbeitsunfaumlhigkeit aufgrund von Depressionen unterscheiden sich die Verordshynungsmengen und -raten von Maumlnnern und Frauen innerhalb der einzelnen Altersgruppen nur gering Vorrangig in den mittleren Altersshygruppen werden betroffene Maumlnner etwas haumlufiger und in houmlherer Dosierung mit Antideshypressiva behandelt

Depressionsatlas ǀ 33

-

-

-

Diagnosen von Arbeitsunfaumlhigkeit und Antidepressiva-Verordnungen

Der nachfolgende Abschnitt befasst sich mit der Frage im Kontext welcher Arbeitsunfaumlshyhigkeitsdiagnosen Erwerbspersonen am haumlushyfigsten Antidepressiva erhalten Bereits aufshygrund der Beobachtung dass mit rund 6 Proshyzent innerhalb des Jahres 2013 erheblich mehr Erwerbspersonen Antidepressiva erhielshyten als Erwerbspersonen mit der Diagnose von Depressionen arbeitsunfaumlhig gemeldet waren ist offensichtlich dass keineswegs nur Personen die aufgrund von Depressionen arshybeitsunfaumlhig gemeldet waren auch Antideshypressiva erhielten

Fuumlr TK-versicherte Erwerbspersonen mit minshydestens einer Arbeitsunfaumlhigkeit im Jahr 2013 wurde im Rahmen der Auswertungen in Abshyhaumlngigkeit von den Diagnosen der Arbeitsunshyfaumlhigkeiten auf unterschiedlichen Ebenen ershymittelt welchem Anteil dieser Personen im Jahr 2013 mindestens einmal Antidepressiva im Sinne des ATC-Codes bdquoN06Aldquo verordnet wurden

Die houmlchste Verordnungsrate konnte bei einer Differenzierung von AU-Diagnosen auf Ebene der ICD-Kapitel erwartungsgemaumlszlig fuumlr das Kapitel V bdquoPsychische und Verhaltensstoumlrunshygenldquo (ICD-Diagnosen F00ndashF99) ermittelt wershyden dem auch Diagnosen von Depressionen zugeordnet sind 367Prozent der Personen mit einer gemeldeten Arbeitsunfaumlhigkeitsdishyagnose aus diesem Kapitel bekamen mindesshytens einmal im Jahr 2013 auch Antidepressiva verordnet Relativ hoch war die Antidepressishyva-Verordnungsrate bei Arbeitsunfaumlhigkeiten mit Diagnosen aus dem ICD-Kapitel VI bdquoKrankheiten des Nervensystemsldquo (G00ndashG99) mit 17 Prozent

Fuumlr eine detailliertere Betrachtung wurden Verordnungsraten bei Erwerbspersonen mit Arbeitsunfaumlhigkeiten differenziert nach ICD-Codes auf dreistelliger Ebene ermittelt

Betrachtet wurden ausschlieszliglich ICD-Diagnosen die im Jahr 2013 bei mindestens 100 Personen als Anlaumlsse von Arbeitsunfaumlshyhigkeiten dokumentiert waren

Diagnosen von Arbeitsunfaumlhigkeiten bei Personen mit hohen Antidepressiva-Verordnungsraten 2013

Rang ICD Code ICD Diagnose

Anteil mit Anti depressiva[]

Betroffene [Rate in ]

1 F33 Rezidivierende depressive Stoumlrung 733 0305 2 T43 Vergiftung durch psychotrope Substanzen ande- 721 0003

renorts nicht klassifiziert 3 F42 Zwangsstoumlrung 711 0018 4 F61 Kombinierte und andere Persoumlnlichkeitsstoumlrungen 666 0009 5 F60 Spezifische Persoumlnlichkeitsstoumlrungen 652 0049 6 F31 Bipolare affektive Stoumlrung 627 0032 7 F41 Andere Angststoumlrungen 617 0285 8 F34 Anhaltende affektive Stoumlrungen 561 0051 9 F40 Phobische Stoumlrungen 535 0026 10 F32 Depressive Episode 528 1319 11 F90 Hyperkinetische Stoumlrungen 516 0008 12 F25 Schizoaffektive Stoumlrungen 493 0015 13 F50 Essstoumlrungen 480 0024 14 F62 Andauernde Persoumlnlichkeitsaumlnderungen nicht 449 0003

Folge einer Schaumldigung oder Krankheit des Geshyhirns

15 F11 Psychische und Verhaltensstoumlrungen durch Opioshyide

412 0004

16 F51 Nichtorganische Schlafstoumlrungen 408 0044 17 F19 Psychische und Verhaltensstoumlrungen durch mulshy

tiplen Substanzgebrauch und Konsum anderer psychotroper Substanzen

405 0015

18 F63 Abnorme Gewohnheiten und Stoumlrungen der Im- 379 0005 pulskontrolle

19 T50 Vergiftung durch Diuretika und sonstige und nicht naumlher bezeichnete Arzneimittel Drogen und bioshylogisch aktive Substanzen

378 0004

20 F44 Dissoziative Stoumlrungen [Konversionsstoumlrungen] 372 0009

Tabelle 13 (Erwerbspersonen TK 2013 standardisiert)

34 ǀ Depressionsatlas

Tabelle 13 enthaumllt Angaben zu den 20 dreishystelligen ICD-Diagnosen mit den houmlchsten Raten an Antidepressiva-Verordnungen sortiert in absteigender Reihenfolge nach dem Anteil der Erwerbspersonen mit Anti-depressiva-Verordnung

Um eine Einschaumltzung der Bedeutung der aufgefuumlhrten Diagnosen zu ermoumlglichen werden ergaumlnzend auch die Anteile der von Arbeitsunfaumlhigkeiten mit diesen Diagnosen betroffenen Erwerbspersonen in der Tabelle genannt

Die Erkrankung mit dem groumlszligten Anteil an Antidepressiva-Verordnungen ist die ICD-Diagnose bdquoRezidivierende depressive Stoumlshyrungldquo (F33) also eine zum wiederholten Mal auftretende Depression Von den Erwerbsshypersonen die 2013 mit einer entsprechenden Diagnose arbeitsunfaumlhig gemeldet waren ershyhielten innerhalb des Jahres 73 Prozent also knapp drei Viertel mindestens eine Anti-depressiva-Verordnung Unter den gelisteten 20 ICD-Diagnosen mit den houmlchsten Antideshypressiva-Verordnungsraten finden sich in erster Linie weitere bdquoFldquo-Diagnosen also Erkrankungsdiagnosen aus dem Kapitel bdquoPsychische und Verhaltensstoumlrungenldquo

Ausnahmen bilden die beiden Diagnosen bdquoVergiftung durch psychotrope Substanzen anderenorts nicht klassifiziertldquo (T43) sowie bdquoVergiftung durch Diuretika und sonstige und nicht naumlher bezeichnete Arzneimittel Drogen und biologisch aktive Substanzenldquo (T50) aus der Diagnosegruppe bdquoVergiftungen durch Arzshyneimittel Drogen und biologisch aktive Subshystanzenldquo (T36ndashT50) bei deren Kodierung als Anlass einer Arbeitsunfaumlhigkeit gleichfalls reshylativ hohe Raten an Antidepressiva-Verordnungen ermittelt wurden Uumlber die Gruumlnde fuumlr den beobachteten Zusammenshyhang der Diagnosen mit hohen Raten an An-tidepressiva-Verordnungen geben die Daten keine Auskunft Es laumlsst sich daher nur vershymuten dass Antidepressiva in diesen Faumlllen in der Regel nicht Ausloumlser einer Vergiftung waren sondern eher zur Behandlung von seelischen Zustaumlnden verordnet wurden die ihrerseits anderweitig den Ausloumlser fuumlr eine Vergiftung bildeten In jedem Fall laumlsst sich festhalten dass beide Diagnosen mit Beshytroffenenraten von 0003 Prozent sowie 0004 Prozent nur sehr selten den Anlass fuumlr eine Arbeitsunfaumlhigkeit bilden und insofern eishyne untergeordnete Rolle spielen

Unter den gelisteten 20 Diagnosen mit hohen medikamentoumlsen Behandlungsraten bilden bdquoDepressive Episodenldquo (F32) mit Abstand den haumlufigsten Anlass fuumlr eine Arbeitsunfaumlhigkeit

Zusammenfassung Der Depressionsatlas liefert umfaumlngliches Zahlenmaterial zur Bedeutung von Depressishyonen im Erwerbsalter und zu Veraumlnderungen in den Jahren von 2000 bis 2013

Innerhalb des genannten Zeitraums stiegen die Fehlzeiten aufgrund von Depressionen deutlich Zwischen Tiefst- und Houmlchststand 2006 und 2012 war bei Erwerbspersonen ein Anstieg um 75 Prozent festzustellen Nach eishynem leichten Ruumlckgang wurden im Jahr 2013 163 AU-Faumllle pro 100 Versicherungsjahre mit der Diagnose von Depressionen erfasst Dashymit waren Depressionen lediglich 14 Prozent aller AU-Faumllle zuzuordnen aufgrund der lanshygen fallbezogenen Dauer waren diese Faumllle jedoch fuumlr 71 Prozent aller gemeldeten Fehlshytage verantwortlich Im Mittel war jede Ershywerbsperson 2013 gut einen Tag aufgrund von Depressionen arbeitsunfaumlhig gemeldet eine gemeldete Arbeitsunfaumlhigkeit dauerte durchschnittlich 64 Tage

Rund 6 Prozent der Erwerbspersonen erhielshyten innerhalb des Jahres 2013 mindestens eishyne Antidepressiva-Verordnung 2000 hatte die Rate noch bei 41 Prozent gelegen Die Zahl der verordneten Tagesdosen stieg im selben Zeitraum um den Faktor 274 und hat sich damit nahezu verdreifacht 2013 wurden demnach anteilig mehr Erwerbspersonen und gegebenenfalls zugleich auch erheblich intenshysiver mit Antidepressiva behandelt als im Jahr 2000

Frauen waren nach den vorliegenden Ergebshynissen nahezu doppelt so haumlufig von Depresshysionen betroffen wie Maumlnner mit zunehmenshydem Alter zeigen sich bis kurz vor Erreichen des Renteneintrittsalters steigende Fehlzeiten und Verordnungsraten Hinweise auf reduziershyte Erkrankungsrisiken finden sich bei houmlherer schulischer und beruflicher Ausbildung und entsprechend auch vorrangig bei Beschaumlftigshyten in Berufen mit houmlherer Qualifikation sowie mit technisch-handwerklicher Ausrichtung Beschaumlftigte mit geringerer Qualifikation soshywie aus sozialen Berufen sind demgegenuumlber tendenziell haumlufiger betroffen

Sowohl im Hinblick auf Arbeitsunfaumlhigkeiten mit Depressionen als auch im Hinblick auf Verordnungen von Antidepressiva haben sich im Lauf der 14 Jahre Unterschiede zwischen den Bundeslaumlndern verringert Dies koumlnnte auf eine Angleichung der Lebensumstaumlnde aber auch auf eine Angleichung der diagnosshytischen und therapeutischen Strategien von Aumlrzten hindeuten

Depressionsatlas ǀ 35

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Anhang

Depressionen als Ursache von Arbeitsunfaumlhigkeiten nach Geschlecht 2013

Maumlnner ICD 10 Code ICD 10 Diagnose

AU Faumllle je 100 VJ

AU Tageje 100 VJ

AU Tageje Fall

Betroffene [Rate in ]

A00-Z99 Alle Diagnosen 10409 132383 13 49910 F00-F99 Psychische und Verhaltensstoumlrungen 412 18678 45 3575

F30-F39 Affektive Stoumlrungen 127 8425 66 1218 F32 F33 Depressionen 119 7880 66 1155

F32 Depressive Episode 098 6043 61 0964 F320 Leichte depressive Episode 004 140 35 0039 F321 Mittelgradige depressive Episode 021 1628 76 0227 F322 Schwere depressive Episode ohne psychotische 012 1304 109 0134

Symptome F323 Schwere depressive Episode mit psychotischen

Symptomen 001 075 90 0009

F328 Sonstige depressive Episoden 003 132 52 0026 F329 Depressive Episode nicht naumlher bezeichnet 056 2671 48 0542

F33 Rezidivierende depressive Stoumlrung 021 1837 88 0216 F330 Rezidivierende depressive Stoumlrung gegenwaumlrtig

leichte Episode 001 035 42 0008

F331 Rezidivierende depressive Stoumlrung gegenwaumlrtig 010 880 86 0106 mittelgradige Episode

F332 Rezidivierende depressive Stoumlrung gegenwaumlrtig schwere Episode ohne psychotische Symptome

006 628 112 0063

F333 Rezidivierende depressive Stoumlrung gegenwaumlrtig 001 076 119 0007 schwere Episode mit psychotischen Symptomen

F334 Rezidivierende depressive Stoumlrung gegenwaumlrtig remittiert

000 011 50 0002

F338 Sonstige rezidivierende depressive Stoumlrungen 000 013 37 0004 F339 Rezidivierende depressive Stoumlrung nicht naumlher

bezeichnet 003 150 59 0026

Frauen ICD 10 Code ICD 10 Diagnose

AU Faumllle je 100 VJ

AU Tageje 100 VJ

AU Tageje Fall

Betroffene [Rate in ]

A00-Z99 Alle Diagnosen 12756 163175 13 56801 F00-F99 Psychische und Verhaltensstoumlrungen 759 31541 42 6603

F30-F39 Affektive Stoumlrungen 226 14159 63 2204 F32 F33 Depressionen 214 13312 62 2101

F32 Depressive Episode 176 9848 56 1738 F320 Leichte depressive Episode 008 245 32 0075 F321 Mittelgradige depressive Episode 038 2795 73 0408 F322 Schwere depressive Episode ohne psychotische 017 1914 113 0202

Symptome F323 Schwere depressive Episode mit psychotischen

Symptomen 001 103 108 0011

F328 Sonstige depressive Episoden 005 212 46 0047 F329 Depressive Episode nicht naumlher bezeichnet 106 4442 42 1024

F33 Rezidivierende depressive Stoumlrung 038 3464 90 0409 F330 Rezidivierende depressive Stoumlrung gegenwaumlrtig

leichte Episode 002 091 56 0017

F331 Rezidivierende depressive Stoumlrung gegenwaumlrtig 020 1791 89 0217 mittelgradige Episode

F332 Rezidivierende depressive Stoumlrung gegenwaumlrtig schwere Episode ohne psychotische Symptome

010 1109 116 0111

F333 Rezidivierende depressive Stoumlrung gegenwaumlrtig 001 081 95 0008 schwere Episode mit psychotischen Symptomen

F334 Rezidivierende depressive Stoumlrung gegenwaumlrtig remittiert

000 021 62 0004

F338 Sonstige rezidivierende depressive Stoumlrungen 001 038 74 0006 F339 Rezidivierende depressive Stoumlrung nicht naumlher

bezeichnet 005 254 54 0048

Tabelle A1 (Erwerbspersonen TK 2013 standardisiert)

36 ǀ Depressionsatlas

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Fehlzeiten mit Depressionen nach Personengruppen 2000 bis 2013

Depressionen (ICD 10 Codes F32 F33) Gesamt (A00 Z99)

Berufstaumltige Arbeitslose Gesamt

Jahr AU Tageje 100 VJ

rel seit 2000

AU Tageje 100 VJ

rel seit 2000

AU Tageje 100 VJ

rel seit 2000

AU Tageje 100 VJ

rel seit 2000

2000 56 100 130 100 62 100 1294 100 2001 58 103 138 106 64 104 1313 101 2002 59 106 142 109 67 109 1300 100 2003 59 105 147 113 68 110 1257 97 2004 60 108 172 132 72 116 1209 93 2005 60 108 180 138 72 118 1215 94 2006 53 95 202 155 60 98 1144 88 2007 60 108 270 207 68 110 1193 92 2008 65 116 328 252 73 119 1224 95 2009 75 135 314 240 84 136 1320 102 2010 86 155 431 330 98 159 1340 104 2011 90 162 456 350 100 163 1397 108 2012 95 171 470 361 105 171 1417 110 2013 92 166 488 374 104 169 1466 113

Tabelle A2 (Erwerbspersonen TK 2013 standardisiert Werte 2000 entsprechen 100 Prozent)

Arbeitsunfaumlhigkeiten mit Depressionen nach Alter und Geschlecht 2013

Maumlnner Frauen Gesamt

Alters gruppe

AU Faumllle je

100 VJ

AU Tageje

100 VJ

Betr []

AU Faumllle je

100 VJ

AU Tageje

100 VJ

Betr []

AU Faumllle je

100 VJ

AU Tageje

100 VJ

Betr []

15-19 06 21 06 16 44 14 10 31 09 20-24 09 40 08 18 66 16 13 52 12 25-29 09 42 08 15 73 14 12 57 11 30-34 09 46 08 16 88 15 12 65 11 35-39 10 64 10 18 110 18 14 85 13 40-44 12 79 12 21 130 21 16 102 16 45-49 13 87 13 23 149 23 18 116 18 50-54 14 104 14 26 178 26 20 139 20 55-59 17 126 17 30 215 30 23 167 23 60-64 16 153 16 28 242 29 21 189 21

Tabelle A3 (Erwerbspersonen TK 2013 ICD-10-Codes F32 F33)

Depressionsatlas ǀ 37

-

-

-

Arbeitsunfaumlhigkeit mit Depressionen nach Ausbildung 2013

Ausbildungsabschluss AU Faumllle je 100 VJ

AU Tageje 100 VJ

Betroffene [Rate in ]

Ohne beruflichen Ausbildungsabschluss 207 113 195 Abschluss einer anerkannten Berufsshyausbildung 176 104 174 Meister-Techniker- oder gleichwertiger Fachschulabschluss 151 83 144 Bachelor 128 78 124 DiplomMagisterMasterStaatsexamen 111 63 111 Promotion 067 36 081 Abschluss unbekannt 153 104 156

Gesamt 163 104 159

Tabelle A4 (Erwerbspersonen TK 2013 standardisiert)

Antidepressiva-Verordnungen nach Alter und Geschlecht 2013

Maumlnner Frauen Gesamt

Alters gruppe

DDD Betr []

DDD pro

Betr

DDD Betr []

DDD pro

Betr

DDD Betr []

DDD pro

Betr 15-19 121 104 116 324 279 116 208 179 116 20-24 313 187 168 629 389 162 463 283 165

25-29 513 245 209 888 450 197 690 342 204 30-34 690 302 229 1089 513 212 870 397 221

35-39 893 386 231 1418 648 219 1131 505 225 40-44 1057 462 229 1687 783 216 1347 609 223

45-49 1141 502 227 1912 910 210 1501 693 219 50-54 1351 583 232 2236 1063 210 1773 812 222

55-59 1575 689 229 2592 1247 208 2044 946 219 60-64 1368 653 209 2358 1195 197 1774 875 204

Tabelle A5 (Erwerbspersonen TK 2013 ATC-Code N06A)

38 ǀ Depressionsatlas

Antidepressiva-Verordnungsvolumen nach Wirkstoffen 2000 bis 2013

Anzahl DDD je VJ

Opipramol Amitriptylin Fluoxetin Citalopram Sertralin Johannisshykraut

Mirtazapin Venlafaxin

Jahr N06AA05 N06AA09 N06AB03 N06AB04 N06AB06 N06AP01 N06AX11 N06AX16

2000 039 048 029 034 033 132 015 011 2001 043 049 034 047 042 125 021 017 2002 046 049 043 061 045 110 029 024 2003 051 051 051 087 051 098 032 033 2004 055 049 060 099 052 037 035 043 2005 059 050 067 117 054 043 043 053 2006 053 045 066 123 053 031 044 057 2007 059 047 074 166 061 031 054 068 2008 065 048 079 203 067 033 064 080 2009 068 048 076 229 070 043 069 091 2010 072 050 079 283 076 051 080 123 2011 075 052 081 351 081 053 085 145 2012 076 052 084 357 095 053 089 168 2013 075 051 084 334 109 053 091 183

Tabelle A6 (Erwerbspersonen TK 2013 standardisiert ATC-Code N06A)

Depressionsatlas ǀ 39

Allgemeine Informationen zum Depressionsatlas

Der Depressionsatlas liefert umfangreiche Informationen zur Bedeutung von Depressishyonen im Erwerbsalter Basis der Auswertunshygen bilden Daten zu Arbeitsunfaumlhigkeiten sowie Arzneiverordnungen bei TK-Erwerbsshypersonen aus den Jahren 2000 bis 2013 Depressionen waren 2013 fuumlr 7 Prozent aller gemeldeten Arbeitsfehltage verantwortlich Etwa 6 Prozent aller Erwerbspersonen erhielten 2013 Verordnungen von Antideshypressiva die Zahl der verordneten Tagesdoshysen hat sich seit 2000 nahezu verdreifacht

Weitere Informationen Gesundheitsstudien und Auswertungen finden Sie unter wwwtkde Webcode 49536

101

154

1

2015

  • 15-01-21_TK_Depressionsatlas_Inhalt_finalpdf
    • Depressionsatlas
      • Datengrundlagen
      • ICD-Diagnosen
      • Arzneiverordnungen ndash ATC
      • Standardisierung
        • Arbeitsunfaumlhigkeit mit Depressionen
          • Arbeitsunfaumlhigkeitsfaumllle
          • Arbeitsunfaumlhigkeitstage
          • Betroffene
          • Arbeitsunfaumlhigkeit nach Geschlecht und Alter
          • Arbeitsunfaumlhigkeiten im Zeitverlauf
          • Arbeitsunfaumlhigkeit nach Bundeslaumlndern und Kreisen
          • Trends in Bundeslaumlndern
          • Arbeitsunfaumlhigkeit nach Berufen
          • Arbeitsunfaumlhigkeit nach Schulabschluss
          • Arbeitsunfaumlhigkeit nach Ausbildung
          • Arbeitsunfaumlhigkeit nach Leitungsfunktion
          • Kosten von Arbeitsunfaumlhigkeit mit Depressionen
          • Arbeitsunfaumlhigkeit mit weiteren Diagnosen
            • Verordnung von Antidepressiva
              • Verordnung nach Alter und Geschlecht
              • Verordnungen im Zeitverlauf
              • Trends bei Verordnungen relevanter Antidepressiva nach Wirkstoffen
              • Verordnungen nach Arztgruppen
              • Verordnung nach Bundeslaumlndern und Kreisen
              • Trends in Bundeslaumlndern
              • Verordnungen nach Berufen
              • Verordnungen nach Schulabschluss
              • Verordnungen nach Ausbildung
              • Antidepressiva-Verordnung bei Erwerbspersonen mit Arbeitsunfaumlhigkeit aufgrund von Depressionen
              • Diagnosen von Arbeitsunfaumlhigkeit und Antidepressiva-Verordnungen
                • Zusammenfassung
                • Anhang
                • Word-Lesezeichen
                  • RANGEC12
                  • RANGEC24

Betroffene

Da einzelne Personen innerhalb eines Jahres auch mehrfach arbeitsunfaumlhig gemeldet sein koumlnnen erlaubt die Zahl der AU-Faumllle nicht zwangslaumlufig und in allen Faumlllen Ruumlckschluumlsshyse auf die Anzahl der Betroffenen In Tabelle 1 werden in der letzten Spalte daher ergaumlnshyzend auch Betroffenenraten angegeben

53 Prozent der Erwerbspersonen waren 2013 von mindestens einer Arbeitsunfaumlhigkeit mit beliebiger Diagnose betroffen bei 497Prozent war eine Diagnose bdquoPsychische und Verhaltensstoumlrungenldquo (F00ndashF99) Grund fuumlr (mindestens) eine Arbeitsunfaumlhigkeit Leshydiglich 159 Prozent der Erwerbspersonen wurde innerhalb des Jahres (auch) aufgrund einer Depression (F32 F33) arbeitsunfaumlhig gemeldet Je 100 Versicherungsjahre wurden wie bereits erwaumlhnt 163 AU-Faumllle mit entshysprechenden Diagnosen erfasst Bei Betroffeshynen wird demnach pro Jahr typischerweise nur ein AU-Fall mit entsprechender Diagnose erfasst

Arbeitsunfaumlhigkeit nach Geschlecht und Alter

Geschlecht und Alter sind wesentliche Detershyminanten nahezu aller Erkrankungen die Ershymittlung von geschlechts- und altersabhaumlngishygen Kennzahlen zaumlhlt daher zu den grundleshygenden Auswertungsschritten nahezu jeder Analyse

Diagnoseuumlbergreifend lagen die Fehlzeiten 2013 bei Frauen mit 1632 Tagen 23 Prozent houmlher als bei Maumlnnern mit 1324 Tagen je 100 VJ Im Hinblick auf Arbeitsunfaumlhigkeiten mit einer Diagnose aus dem ICD-Kapitel

bdquoPsychische und Verhaltensstoumlrungenldquo (ICD F00ndashF99) zeigen sich noch staumlrker ausgeshypraumlgte geschlechtsabhaumlngige Unterschiede So entfielen auf Frauen mit 315 AU-Tagen je 100 VJ im Jahr 2013 durchschnittlich fast doppelt so viele AU-Tage wie auf Maumlnner mit 187 AU-Tagen je VJ (vergleiche Tabelle A1 im Anhang) Ein aumlhnliches Verhaumlltnis zeigte sich 2013 auch bei Fehlzeiten aufgrund von Depressionen (ICD F32 F33) mit durchshyschnittlich 79 Fehltagen bei Maumlnnern und 133 Fehltagen je 100 VJ bei Frauen Bei der Beshytrachtung von Betroffenenraten ergibt sich ein vergleichbares Bild Waumlhrend von Maumlnnern 2013 lediglich 116 Prozent aufgrund von Deshypressionen arbeitsunfaumlhig gemeldet waren lag der Anteil bei Frauen bei 21 Prozent

Inwiefern diese Unterschiede durch eine geshyschlechtsspezifisch unterschiedliche Wahrshynehmung und Praumlsentation von Beschwerden mit beeinflusst werden laumlsst sich schwer beshyurteilen Vergleichbare Unterschiede zeigen sich jedoch in fast allen Erhebungen zu Deshypressionen in Deutschland

Sowohl bei Maumlnnern als auch bei Frauen ist ein Anstieg der Betroffenenraten und der Fehlzeiten aufgrund von Depressionen mit ansteigendem Alter zu verzeichnen (vergleishyche Abbildung 1) Geschlechtsuumlbergreifend steigen die mit Depressionen gemeldeten Fehlzeiten von 31 AU-Tagen je 100 VJ in der juumlngsten Altersgruppe um etwa den Faktor sechs auf 189 AU-Tage je 100 VJ bei Ershywerbspersonen im Alter von 60 bis unter 65 Jahren

Arbeitsunfaumlhigkeiten mit Depressionen nach Alter und Geschlecht 2013

Abbildung 1 (Erwerbspersonen TK 2013 Betroffenenraten bezogen auf Erwerbspersonen mit Versicherung am 1 Januar des Jahres)

Depressionsatlas ǀ 7

Relative Veraumlnderungen der Fehlzeiten mit Depressionen 2000 bis 2013

Trends seit 2000

Fehlzeiten aufgrund von Depressionen lashygen 2013 um 69 Proshyzent houmlher als 2000 Zwischen Tiefst- und

Houmlchststand 2006 und 2012 war bei Erwerbsshy

personen ein Anstieg der Fehlzeiten aufshy

grund von Depressioshynen um 75 Prozent

festzustellen

Noch houmlhere Fehlzeishyten aufgrund von Deshy

pressionen sowie Steigerungsraten zeishy

gen sich bei Arbeitsloshysen

Abbildung 2 (Erwerbspersonen TK 2013 standardisiert) 8 ǀ Depressionsatlas

Arbeitsunfaumlhigkeiten im Zeitverlauf

Abbildung 2 zeigt die relativen Veraumlnderunshygen der alters- und geschlechtsstandardisiershyten Fehlzeiten aufgrund von Depressionen im Sinne der ICD-Codes F32 und F33 seit dem Jahr 2000 wobei den Fehlzeiten im Ausshygangsjahr ein Wert von 100 Prozent zugeordshynet wurde Zum Vergleich ist entsprechend auch die Entwicklung der Gesamtfehlzeiten im Zeitraum von 2000 bis 2013 dargestellt

Diagnoseuumlbergreifend sanken die Fehlzeiten bei Erwerbspersonen in den Jahren 2000 bis 2006 zunaumlchst auf rund 88 Prozent des Ausshygangswertes In diesem Zeitraum stiegen Fehlzeiten mit Depressionen bis 2005 um 18 Prozent an sanken dann aber 2006 auf 98Prozent des Ausgangswertes aus dem Jahr 2000 (vergleiche auch Tabelle A2 im Anhang)

Dieser Ruumlckgang resultierte zum Teil aus der veraumlnderten Zusammensetzung der Untersushychungspopulation der Erwerbspersonen Beshydingt durch gesetzliche Bestimmungen im Zushysammenhang mit der Einfuumlhrung des Arbeitsshylosengeldes II (ALG II) konnten laumlngerfristig Arbeitslose als eine erfahrungsgemaumlszlig uumlbershydurchschnittlich von Depressionen betroffene Gruppe bei Auswertungen ab 2006 nicht mehr beruumlcksichtigt werden da sie nicht mehr zur Abgabe einer Arbeitsunfaumlhigkeitsbescheinishygung bei ihrer Krankenkasse verpflichtet sind

Bei getrennter Betrachtung der Fehlzeiten mit Depressionen von Berufstaumltigen und Arbeitsshylosen zeigt sich jedoch dass die relativ niedshyrigen Fehlzeiten im Jahr 2006 nicht ausshyschlieszliglich aus der Nichtberuumlcksichtigung von ALG-II-Empfaumlngern resultieren Auch die Gruppe der Berufstaumltigen deren Zusammenshysetzung sich durch die Einfuumlhrung des ALG II definitionsgemaumlszlig nicht veraumlndert hat weist 2006 einen merklichen Ruumlckgang der AU-Tage mit Diagnose von Depressionen auf

Ab dem Jahr 2007 war sowohl diagnoseuumlbershygreifend als auch in Bezug auf Diagnosen von Depressionen ein kontinuierlicher Anstieg der AU-Tage zu verzeichnen wobei der Anstieg der Fehlzeiten mit Depressionen unter den Erwerbspersonen ndash bis 2012 auf 171 Prozent des Ausgangswertes aus dem Jahr 2000 ndash wesentlich deutlicher ausfiel

Bei separaten Auswertungen zur Gruppe der Arbeitslosen (ab 2006 ausschlieszliglich ALG-I-Empfaumlnger) faumlllt der sehr starke Anstieg der Fehlzeiten mit Depressionen auf 374 Prozent des Ausgangswertes im Jahr 2000 auf Dabei waren Arbeitslose zu jedem Zeitpunkt und beshyreits auch im Jahr 2000 erheblich laumlnger als Berufstaumltige mit der Diagnose von Depressioshynen arbeitsunfaumlhig gemeldet

-

-

-

-

-

Der starke Anstieg der Fehlzeiten mit Depresshysionen bei den arbeitslosen TK-Versicherten hat aufgrund von deren verhaumlltnismaumlszligig geshyringem Anteil innerhalb der Untersuchungsshypopulation allerdings kaum Einfluss auf die ausgewiesenen Fehlzeiten mit Depressionen in der Gesamtgruppe der Erwerbspersonen

2013 war unter den Berufstaumltigen erstmals seit 2006 ein leichter Ruumlckgang der Fehlzeishyten aufgrund von Depressionen zu verzeichshynen Ob dieser Ruumlckgang eine Trendumkehr andeutet laumlsst sich erst nach dem Vorliegen von Ergebnissen aus den kommenden Jahren beurteilen wie auch Erfahrungen nach einem kurzfristigen Ruumlckgang im Jahr 2006 zeigen

Arbeitsunfaumlhigkeit nach Bundeslaumlndern und Kreisen

Tabelle 2 zeigt Fehlzeiten und Betroffenenrashyten zu Arbeitsunfaumlhigkeiten mit Diagnosen von Depressionen auf Bundeslandebene

Die houmlchsten Fehlzeiten mit Depressionen wurden fuumlr das Jahr 2013 geschlechtsuumlbershygreifend fuumlr Hamburg mit 142 AU-Tagen pro 100 Versicherungsjahre ermittelt Einer Ershywerbsperson in Hamburg waren demnach 2013 im Durchschnitt 142 Fehltage mit einer Diagnose von Depressionen zuzuordnen Demgegenuumlber waren es in Baden-Wuumlrttemberg dem Bundesland mit den geshyringsten Fehlzeiten aufgrund von Depressioshynen geschlechtsuumlbergreifend durchschnittlich 084 Fehltage pro Erwerbsperson

Auch im Hinblick auf die geschlechtsspezifishyschen Fehlzeiten wurden die houmlchsten Werte fuumlr Hamburg ermittelt Aumlhnlich hohe Fehlzeishyten wie fuumlr maumlnnliche Erwerbspersonen in Hamburg konnten nur noch fuumlr Maumlnner mit Wohnort in Berlin festgestellt werden

Arbeitsunfaumlhigkeiten mit Depressionen nach Bundeslaumlndern 2013

Maumlnner Frauen Gesamt

Bundesland AU Tageje 100 VJ

Betr []

AU Tageje 100 VJ

Betr [ ]

AU Tageje 100 VJ

Betr [ ]

Anteil AU Tage an

A00 Z99 Schleswig-Holstein 92 132 165 239 126 181 80 Hamburg 94 126 197 265 142 190 92 Niedersachsen 71 111 124 199 96 152 64 Bremen 73 106 147 230 107 163 75 Nordrhein-Westfalen 89 122 139 211 112 163 75 Hessen 73 119 127 210 98 161 68 Rheinland-Pfalz 82 131 117 208 98 167 64 Baden-Wuumlrttemberg 68 107 102 177 84 139 69 Bayern 73 106 111 184 90 142 72 Saarland 91 126 136 229 112 174 69 Berlin 94 130 162 246 125 184 76 Brandenburg 69 101 149 239 105 165 58 Mecklenburg-Vorpommern

67 097 159 228 109 157 59

Sachsen 64 096 119 199 89 144 62 Sachsen-Anhalt 68 104 121 209 92 152 53 Thuumlringen 61 094 130 249 93 166 56

Gesamt 79 116 133 210 104 159 71

Tabelle 2 (Erwerbspersonen TK 2013 standardisiert Betroffenenraten bezogen auf Erwerbspershysonen mit Versicherung am 1 Januar des Jahres)

Depressionsatlas ǀ 9

Die niedrigsten Fehlzeiten bei Maumlnnern fanshyden sich mit 061 Fehltagen aufgrund von Depressionen pro Erwerbsperson im Bundesshyland Thuumlringen waumlhrend fuumlr Frauen die geshyringsten Fehlzeiten ndash wie schon geschlechtsshyuumlbergreifend ndash fuumlr Baden-Wuumlrttemberg ershyrechnet wurden

Der Anteil der Fehlzeiten mit Diagnosen von Depressionen an den Gesamtfehlzeiten liegt in den neuen Bundeslaumlndern fuumlr die sich anshyderweitig eher uumlberdurchschnittliche Fehlzeishyten zeigen merklich unter dem Bundesdurchshyschnitt (zu Gesamtfehlzeiten vergleiche auch Tabelle A10 TK Gesundheitsreport 2014 Seite 140)

Die zuvor beschriebenen Ergebnisse zu geshyschlechts- und altersstandardisierten Beshytroffenenraten im Zusammenhang mit Arshybeitsunfaumlhigkeiten mit Depressionen (ICD-10shyDiagnosen F32 F33) in Bundeslaumlndern vershydeutlicht auch die nachfolgende Kartendarshystellung Unterschreitungen bundesweiter Ershygebnisse um 25 Prozent oder mehr sind in den Karten dunkelblau Uumlberschreitungen um 25 Prozent oder mehr dunkelrot eingefaumlrbt

Unterschreitungen der bundesweiten Beshytroffenenraten um rund 10 Prozent und mehr lassen sich vor allem im Suumlden (Bayern Bashyden-Wuumlrttemberg) und Suumldosten Deutschshylands (Sachsen) beobachten

Uumlberschreitungen um mehr als 10 Prozent finden sich im Norden in Hamburg und Schleswig-Holstein aber auch in Berlin Fuumlrdas Saarland wurde mit einer Uumlberschreitung bundesweiter Werte um 93 Prozent ein aumlhnshylich hoher Wert ermittelt

Eine weitere Darstellung der Betroffenenraten auf Ebene der Kreise und kreisfreien Staumldte verdeutlicht dass sich die Anzahl der Beshytroffenen mit Arbeitsunfaumlhigkeiten aufgrund von Depressionen innerhalb eines Bundesshylandes keinesfalls immer auf einheitlichem Nishyveau bewegen sondern teilweise erhebliche regionale Unterschiede bestehen

Waumlhrend auf Bundeslandebene fuumlr Bayern und Baden-Wuumlrttemberg unterdurchschnittlishyche Betroffenenraten errechnet wurden zeigt die Darstellung der Betroffenenraten auf Kreisebene dass es auch in diesen Bundesshylaumlndern Kreise gibt die deutlich uumlber Durchshyschnittswerten liegen So sind die Betroffeshynenraten in Baden-Wuumlrttemberg in Pforzheim Rottweil und Mannheim houmlher als im Bundesshydurchschnitt Fuumlr Bayern wurden vor allem in oumlstlichen Kreisen an der Grenze zu Tschechishyen aber auch in Coburg uumlberdurchschnittliche Betroffenenraten festgestellt

Umgekehrt gibt es auch in Schleswig-Holstein bei insgesamt hohen Betroffenenraten mit Ploumln Nordfriesland und Rendsburg-Eckernfoumlrde Kreise in denen nur wenige Ershywerbspersonen von Arbeitsunfaumlhigkeiten aufshygrund von Depressionen betroffen sind

Ein Teil der dargestellten Unterschiede kann auch im Kontext spezifischer Besonderheiten von TK-versicherten Beschaumlftigten in einzelshynen Regionen oder zufallsbedingt entstanden sein und sollte daher allgemein nur zuruumlckhalshytend interpretiert werden

Zumindest fuumlr einige Gegenden laumlsst sich beshyobachten und formulieren dass geringere Beshytroffenenraten haumlufiger in laumlndlicheren Regioshynen zu finden waren waumlhrend im staumldtischen Raum mehr Erwerbspersonen von Arbeitsunshyfaumlhigkeiten aufgrund von Depressionen beshytroffen waren Dies koumlnnte unter anderem an unterschiedlichen Lebensbedingungen aber auch an Unterschieden hinsichtlich der aumlrztlishychen Versorgung sowie Wahrnehmung von Beschwerden liegen

10 ǀ Depressionsatlas

Anteil in Bundeslaumlndern 2013

Anteil in Kreisen 2013

Anteil Personen mit Arbeitsunfaumlhigkeit aufgrund von Depressionen in Bundesshylaumlndern und Kreisen 2013

Relative Abweichungen der Anteile nach Bundeslaumlndern 2013

Relative Abweichungen der Anteile nach Kreisen 2013

Abbildung 3 (Erwerbspersonen TK 2013 standardisiert)

Depressionsatlas ǀ 11

ndash

Regionale Trends

Haumlufigkeiten von Arshybeitsunfaumlhigkeiten

aufgrund von Depresshysionen in Bundeslaumlnshy

dern haben sich in den vergangenen 14 Jahshy

ren angenaumlhert

Standardabweichunshygen der relativen Abshyweichungen von Beshytroffenenraten in den

Bundeslaumlndern als Maszlig fuumlr die Streuung

sanken von 20 Prozent im Jahr 2000 auf 93

Prozent im Jahr 2013

Trends in Bundeslaumlndern

Abbildung 4 zeigt Darstellungen zu regionalen Abweichungen der einheitlich geschlechtsshyund altersstandardisierten Betroffenenraten in Bezug auf Arbeitsunfaumlhigkeiten aufgrund von Depressionen (ICD-10-Diagnosen F32 F33) auf Bundeslandebene von bundesweiten Werten in Kartendarstellungen fuumlr die Jahre 2000 bis 2013 Auch in diesen Kartendarstelshylungen sind Unterschreitungen bundesweiter Ergebnisse um 25 Prozent oder mehr dunkelshyblau Uumlberschreitungen um 25 Prozent oder mehr dunkelrot eingefaumlrbt

Waumlhrend in verschiedenen Bundeslaumlndern wie zum Beispiel Schleswig-Holstein in einshyzelnen Jahren Betroffenenraten sowohl unter bundesweiten Ergebnissen als auch uumlber bundesweiten Ergebnissen zu verzeichnen sind zeigen sich in anderen Bundeslaumlndern wie zum Beispiel Hessen und Sachsen in alshylen Jahren Betroffenenraten unterhalb bunshydesweiter Raten

Als wohl wichtigstes Ergebnis verdeutlicht die Abbildung zu regionalen Unterschieden aus 14 Jahren allerdings insbesondere dass es im Verlauf dieser Zeit tendenziell zu einer bundesweiten Angleichung der regionalen Beshytroffenenraten gekommen ist Waumlhrend in den ersten Jahren in verschiedenen Bundeslaumlnshydern dunklere Einfaumlrbungen der Flaumlchen ndash alshyso staumlrkere Uumlberschreitungen oder Untershyschreitungen der bundesweiten Raten ndash zu erkennen sind werden die Einfaumlrbungen insshybesondere ab dem Jahr 2009 immer schwaumlshycher was einen Ruumlckgang der relativen Unshyterschiede zwischen den Bundeslaumlndern anshyzeigt

Abbildung 4 (Erwerbspersonen TK 2013 standardisiert)

Anteil Erwerbspersonen mit Arbeitsunfaumlhigkeit aufgrund von Depressionenrelative Abweichungen vom Bundesdurchschnitt nach Bundeslaumlndern

2000 bis 2013

12 ǀ Depressionsatlas

-

-

Arbeitsunfaumlhigkeit nach Berufen von verfuumlgbaren Angaben zur Taumltigkeit am 1 Januar des Jahres 2013 und an dieser

Tabelle 3 zeigt Ergebnisse zur Relevanz von Stelle differenziert nach den ersten zwei Stel-Depressionen im Sinne der Diagnoseschluumls- len der Klassifikation der Berufe 2010 (KldB sel F32 und F33 fuumlr Arbeitsunfaumlhigkeiten in 2010) zu denen Ergebnisse aufgrund der einzelnen Berufsgruppen Die Einteilung der noch uumlberschaubaren Zahl an Gruppen voll-Beschaumlftigten erfolgte dabei auf Grundlage staumlndig dargestellt werden koumlnnen

Arbeitsunfaumlhigkeiten mit Depressionen nach Berufen 2013 (zweistellige KldB)

Taumltigkeitsgruppen KldB 2010 zweistellig AU Faumllle je 100 VJ

AU Tageje 100 VJ

Betroffene []

01 Angehoumlrige der regulaumlren Streitkraumlfte 226 71 238 11 Land- Tier- und Forstwirtschaftsberufe 100 56 106 12 Gartenbauberufe und Floristik 141 73 138 21 Rohstoffgewinnung und -aufbereitung Glas- und Keramik- 130 62 130

herstellung und -verarbeitung 22 Kunststoffherstellung und -verarbeitung Holzbe- und shy

verarbeitung 150 82 141

23 Papier- und Druckberufe technische Mediengestaltung 164 96 163 24 Metallerzeugung und -bearbeitung Metallbauberufe 135 69 131 25 Maschinen- und Fahrzeugtechnikberufe 118 61 115 26 Mechatronik- Energie- und Elektroberufe 111 61 106 27 Technische Forschungs- Entwicklungs- Konstruktions- 115 62 113

und Produktionssteuerungsberufe 28 Textil- und Lederberufe 185 88 184 29 Lebensmittelherstellung und -verarbeitung 166 102 170 31 Bauplanungs- Architektur- und Vermessungsberufe 123 76 120 32 Hoch- und Tiefbauberufe 099 60 098 33 (Innen-)Ausbauberufe 110 60 097 34 Gebaumlude- und versorgungstechnische Berufe 122 70 124 41 Mathematik- Biologie- Chemie- und Physikberufe 154 73 144 42 Geologie- Geografie- und Umweltschutzberufe 129 70 111 43 Informatik- Informations- und

Kommunikationstechnologieberufe 107 65 104

51 Verkehrs- und Logistikberufe (auszliger Fahrzeugfuumlhrung) 188 100 177 52 Fuumlhrerinnen von Fahrzeug- und Transportgeraumlten 141 91 147 53 Schutz- Sicherheits- und Uumlberwachungsberufe 213 134 212 54 Reinigungsberufe 204 120 206 61 Einkaufs- Vertriebs- und Handelsberufe 133 87 136 62 Verkaufsberufe 187 127 191 63 Tourismus- Hotel- und Gaststaumlttenberufe 162 99 161 71 Berufe in Unternehmensfuumlhrung und -organisation 160 99 161 72 Berufe in Finanzdienstleistungen Rechnungswesen 154 89 152

und Steuerberatung 73 Berufe in Recht und Verwaltung 214 115 205 81 Medizinische Gesundheitsberufe 181 107 181 82 Nichtmedizinische Gesundheits- Koumlrperpflege- und Wellshy

nessberufe Medizintechnik 246 161 247

83 Erziehung soziale und hauswirtschaftliche Berufe Theolo- 253 154 254 gie

84 Lehrende und ausbildende Berufe 119 75 117 91 Sprach- literatur- geistes- gesellschafts- 144 93 137

und wirtschaftswissenschaftliche Berufe 92 Werbung Marketing kaufmaumlnnische und redaktionelle

Medienberufe 171 106 166

93 Produktdesign und kunsthandwerkliche Berufe bildende 128 67 130 Kunst Musikinstrumentenbau

94 Darstellende und unterhaltende Berufe 123 66 122

Erwerbspersonen insgesamt 163 105 160

Tabelle 3 (Erwerbspersonen TK nicht standardisierte Rohwerte) Depressionsatlas ǀ 13

Der Anteil von Erwerbspersonen die in einer Taumltigkeitsgruppe von einer Depression betrofshyfen waren variierte zwischen 254 Prozent in der Taumltigkeitsgruppe bdquoErziehung soziale und hauswirtschaftliche Berufe Theologieldquo und 098 Prozent in der Taumltigkeitsgruppe bdquoHochshyund Tiefbauberufeldquo sowie 097 Prozent in der Gruppe bdquo(Innen-)Ausbauberufeldquo Weitere Taumlshytigkeitsgruppen mit verhaumlltnismaumlszligig hoher Beshytroffenenrate sind bdquoNichtmedizinische Geshysundheits- Koumlrperpflege- und Wellnessberushyfe Medizintechnikldquo bdquoSchutz- Sicherheits- und Uumlberwachungsberufeldquo sowie bdquoBerufe in Recht und Verwaltungldquo waumlhrend sich niedrige Beshytroffenenraten auch in den Gruppen bdquoInformashytik- Informations- und Kommunikationstechshynologieberufeldquo bdquoLand- Tier- und Forstwirtshyschaftsberufeldquo und bdquoMechatronik- Energie-und Elektroberufeldquo finden Hinsichtlich der AU-Faumllle und AU-Tage ergibt sich ein aumlhnlishyches Bild

Die Betroffenenraten die sich zu bdquoAngehoumlrishygen der regulaumlren Streitkraumlfteldquo aus der Tabelshyle ablesen lassen basieren auf Daten zu leshydiglich 210 Versicherten und sind vorrangig der Vollstaumlndigkeit halber aufgefuumlhrt Sie sollshyten inhaltlich allenfalls sehr zuruumlckhaltend inshyterpretiert werden

Eine sehr differenzierte Unterscheidung von Beschaumlftigten erlauben fuumlnfstellige Schluumlsselshyangaben gemaumlszlig Klassifikation der Berufe 2010 die insgesamt 1286 Auspraumlgungen umfasst Da eine Darstellung zu allen dieser Gruppen weder sinnvoll noch im Rahmen eishyner Publikation praktikabel waumlre wurden zushynaumlchst diejenigen 100 Berufsgruppen ausgeshywaumlhlt die unter den TK-Versicherten im Jahr 2013 am haumlufigsten vertreten waren Von dieshysen 100 Berufsgruppen werden Ergebnisse zu jeweils den Berufsgruppen dargestellt bei denen die zehn houmlchsten beziehungsweise die zehn niedrigsten Betroffenenraten hinshysichtlich Depressionsdiagnosen im Rahmen von Arbeitsunfaumlhigkeitsmeldungen ermittelt werden konnten

Von den zehn Berufsgruppen die am haumlufigsshyten von Depressionen betroffen waren gehoumlshyren sieben dem Berufsbereich bdquoGesundheit Soziales Lehre und Erziehungldquo an Besonshyders haumlufig vertreten ist darunter die Berufsshyhauptgruppe bdquoMedizinische Gesundheitsberushyfeldquo (81) mit den Taumltigkeitsgruppen 81212 81301 und 81302

Die houmlchsten Betroffenenraten sowie die meisten AU-Faumllle und AU-Tage sind jedoch in der Taumltigkeitsgruppe bdquoBerufe im Dialogmarkeshytingldquo (92122) zu verzeichnen das heiszligt in Beshyrufen mit uumlberwiegender Taumltigkeit fuumlr Call-Center Service- und Kundenhotlines

Die Berufsgruppen die haumlufig unter den TK-Versicherten vertreten sind und welche die geringsten Betroffenenraten in Bezug auf Arshybeitsunfaumlhigkeiten mit einer Diagnose von Depressionen aufweisen sind uumlberwiegend Berufsgruppen die besonders komplexe Taumlshytigkeiten ausuumlben Fuumlnf von den zehn Berufsshygruppen mit niedrigen Betroffenenraten sind dem Berufsbereich bdquoRohstoffgewinnung Proshyduktion und Fertigungldquo (Berufsbereich 2) zushyzuordnen

Nach diesen Auswertungen scheinen Berufsshygruppen mit weniger komplexen Taumltigkeiten ndash vorrangig im gesundheitlichen oder sozialen Bereich ndash deutlich staumlrker von Depressionen betroffen zu sein als eher technisch und akashydemisch orientierte Berufe mit houmlheren Qualishyfikationsanforderungen

14 ǀ Depressionsatlas

-

-

4

6

8

Arbeitsunfaumlhigkeiten mit Depressionen nach Berufen 2013 (fuumlnfstellige KldB) Berufe mit hohen sowie mit geringen Betroffenenraten

Rang Taumltigkeitsgruppen KldB 2010 fuumlnfstellig AU Faumllle je 100 VJ

AU Tageje 100 VJ

Betr []

1 92122 Berufe im Dialogmarketing - fachlich ausgerichtete Taumltigkeiten

415 277 368

2 82102 Berufe in der Altenpflege (ohne Spezialisierung) shyfachlich ausgerichtete Taumltigkeiten

327 247 345

3 82101 Berufe in der Altenpflege (ohne Spezialisierung) shyHelfer-Anlerntaumltigkeiten

309 215 320

83112 Berufe in der Kinderbetreuung und -erziehung - fach- 274 162 274 lich ausgerichtete Taumltigkeiten

5 81301 Berufe in der Gesundheits- und Krankenpflege (ohne Spezialisierung) - Helfer-Anlerntaumltigkeiten

272 188 260

73202 Berufe in der oumlffentlichen Verwaltung (ohne Speziali- 261 141 249 sierung) - fachlich ausgerichtete Taumltigkeiten

7 83124 Berufe in der Sozialarbeit und Sozialpaumldagogik - hoch komplexe Taumltigkeiten

244 160 246

81302 Berufe in der Gesundheits- und Krankenpflege (ohne 246 151 246 Spezialisierung) - fachlich ausgerichtete Taumltigkeiten

9 53112 Berufe im Objekt- Werte- und Personenschutz - fachshylich ausgerichtete Taumltigkeiten

246 143 238

10 81212 Medizinisch-technische Berufe im Laboratorium - 241 109 230 fachlich ausgerichtete Taumltigkeiten

hellip hellip hellip

91 71324 Berufe in der Unternehmensberatung ndash 091 46 087 hoch komplexe Taumltigkeiten

92 27304 Berufe in der technischen Produktionsplanung und shysteuerung - hoch komplexe Taumltigkeiten

084 43 084

93 26304 Berufe in der Elektrotechnik (ohne Spezialisierung) - 082 57 079 hoch komplexe Taumltigkeiten

94 25104 Berufe in der Maschinenbau- und Betriebstechnik (ohne Spezialisierung) - hoch komplexe Taumltigkeiten

080 42 079

95 71104 Geschaumlftsfuumlhrerinnen und Vorstaumlnde ndash 066 68 077 hoch komplexe Taumltigkeiten

96 27103 Berufe in der technischen Forschung und Entwicklung (ohne Spezialisierung) - komplexe Spezialistentaumltigk

080 44 075

97 27104 Berufe in der technischen Forschung und Entwicklung 073 38 072 (ohne Spezialisierung) - hoch komplexe Taumltigkeiten

98 81404 AumlrzteAumlrztinnen (ohne Spezialisierung) - hoch komshyplexe Taumltigkeiten

074 43 072

99 43414 Berufe in der Softwareentwicklung - hoch komplexe 072 44 068 Taumltigkeiten

100 84304 Berufe in der Hochschullehre und -forschung - hoch komplexe Taumltigkeiten

058 29 055

Erwerbspersonen insgesamt 163 105 160

Tabelle 4 (Erwerbspersonen TK nicht standardisierte Rohwerte)

Depressionsatlas ǀ 15

-

-

Arbeitsunfaumlhigkeit nach Schulabschluss Betroffenenraten in Zusammenhang mit Deshypressionen mit zunehmender Schulbildung

Im Jahr 2013 wurden pro 100 Versicherungs- zuruumlckgehen Aumlhnliches gilt auch fuumlr die AUshyjahre 163 AU-Faumllle und 104 AU-Tage mit ei- Tage bei einer Diagnose von Depressionen ner Diagnose von Depressionen bei Erwerbs- wobei hier die Anzahl der Tage in der Gruppe personen der TK ermittelt Die Betroffenenra- der Erwerbspersonen ohne Schulabschluss te lag bei den TK-versicherten Erwerbsperso- etwas niedriger liegt als bei den Erwerbspershynen bei 159Prozent sonen mit Haupt- beziehungsweise Volksshy

schulabschluss und erst mit steigendem Bei Darstellung der Kennzahlen nach Schul- Schulabschluss wieder absinkt abschluss wird deutlich dass AU-Faumllle und

Arbeitsunfaumlhigkeit mit Depressionen nach Schulabschluss 2013

Schulabschluss AU Faumllle je 100 VJ

AU Tageje 100 VJ

Betroffene [Rate in ]

Haupt-Volksschulabschluss 194 115 190 Mittlere Reife oder gleichwertiger Abshyschluss

178 103 174

AbiturFachabitur 128 73 125 Abschluss unbekannt 168 105 168

Gesamt 163 104 159

Tabelle 5 (Erwerbspersonen TK 2013 standardisiert)

Arbeitsunfaumlhigkeit nach Ausbildung

Auch mit steigendem beruflichem Ausbil- Depressionen sind demnach keinesfalls nur dungsabschluss gehen sowohl die AU-Tage Erkrankungen der houmlheren Bildungsschichshyund AU-Faumllle mit einer Diagnose von Depresshy ten sondern kommen stattdessen sogar haumlushysionen als auch die Betroffenenraten zuruumlck figer bei Erwerbspersonen mit niedrigerem Schul- oder Ausbildungsabschluss vor

Arbeitsunfaumlhigkeiten mit Depressionen nach Ausbildung 2013

Ohne beruflichen Ausbildungsabschluss

Abschluss einer anerkannten Berufsausbildung

Meister-Techniker- oder gleichwertiger Fachschulabschluss

Bachelor

DiplomMagisterMasterStaatsexamen

Promotion

Abschluss unbekannt

113

104

83

78

63

36

104

207

176

151

128

111

067

153

AU-Tage je 100 VJ

AU-Faumllle je 100 VJ

16 ǀ Depressionsatlas

Abbildung 5 (Erwerbspersonen TK 2013 standardisiert unterschiedliche Achsendarstellung fuumlr Fall- beziehungsweise Tagesangaben)

- -

- -

-

-

Arbeitsunfaumlhigkeit nach Leitungsfunktion

Neben der Schul- und Berufsausbildung hat auch die derzeitige Stellung im Beruf Einfluss auf das Arbeitsunfaumlhigkeitsgeschehen

In der vierten Stelle der Klassifikation der Beshyrufe 2010 ist festgehalten ob die berufliche Taumltigkeit eine Aufsichts- oder Leitungsposition umfasst Bei Auswertung der Arbeitsunfaumlhigshykeitsdaten im Hinblick auf dieses Merkmal wird deutlich dass Erwerbspersonen in Fuumlhshyrungs- oder Leitungspositionen diagnoseunshyabhaumlngig etwas seltener von Arbeitsunfaumlhigshykeiten betroffen sind als Erwerbspersonen ohne Fuumlhrungs- oder Leitungsposition Nicht nur die Betroffenenraten sind mit 478 Prozent gegenuumlber 54 Prozent geringer sondern es wurden auch weniger AU-Faumllle und -Tage bei Personen in Fuumlhrungs- oder Leitungspositioshynen dokumentiert

Grundsaumltzlich trifft diese Aussage auch auf Erkrankungen mit Depressionen im Sinne der ICD-Diagnosen F32 und F33 zu

Bei gleichartigen Auswertungen zur ICD-Diagnose Z73 die im Falle eines sogenannshyten bdquoBurnoutsldquo kodiert werden kann faumlllt auf dass Fuumlhrungskraumlfte von dieser Diagnose nashyhezu genauso oft betroffen sind wie Erwerbsshypersonen ohne Fuumlhrungsposition Die durchshyschnittliche Anzahl der AU-Tage bei Fuumlhshyrungskraumlften liegt sogar etwas houmlher als bei Erwerbspersonen ohne Personalverantworshytung

Kosten von Arbeitsunfaumlhigkeit mit Deshypressionen

In Anlehnung an Berechnungen der Bundesshyanstalt fuumlr Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin (BAuA) zu volkswirtschaftlichen Kosten durch Arbeitsunfaumlhigkeit5 soll an dieser Stelle eine grobe Einschaumltzung der Kosten die aufgrund von Arbeitsunfaumlhigkeiten mit Depressionen im Sinne der ICD-Diagnosen F32 und F33 entshystehen vorgenommen werden Dabei wird in diesem Kontext zunaumlchst nur auf sogenannte Produktionsausfallkosten eingegangen

Eine Grundlage fuumlr die Berechnungen bilden die im Rahmen der volkswirtschaftlichen Geshysamtrechnung vom Statistischen Bundesamt veroumlffentlichten Zahlen zu durchschnittlichen monatlichen Arbeitnehmerentgelten in einzelshynen Kalenderjahren6 (im Sinne von Bruttoloumlhshynen und -gehaumlltern zuzuumlglich der Sozialversishycherungsbeitraumlge der Arbeitgeber) Aus dieshysen monatlichen Entgelten die nach Angaben des Statistischen Bundesamtes 2000 bis 2013 von 2601 Euro auf 3151 Euro stiegen wurden zunaumlchst durchschnittliche kalendershytaumlgig faumlllige Entgelte (zwischen 8551 Euro und 10359 Euro) ermittelt die anschlieszligend zur Bewertung von Kosten fuumlr einzelne Fehlshytage herangezogen wurden

Wie bereits zuvor erlaumlutert und auch der Abshybildung 6 zu entnehmen stieg die Zahl der AU-Tage mit Diagnosen von Depressionen vom Jahr 2000 bis zum Jahr 2012 unterbroshychen von einem leichten Ruumlckgang im Jahr 2006 an Entsprechend nahmen auch die Kosten im Zusammenhang mit Depressionen im gleichen Zeitraum zu Dabei summieren sich die Effekte der zunehmenden Fehlzeiten

Arbeitsunfaumlhigkeit mit Depressionen nach Stellung im Berufsleben 2013

ICD 10 Code ICD 10 Diagnose Leitungsfunktion AU Faumllle je 100 VJ

AU Tageje 100 VJ

Betroffene [Rate in ]

A00-Z99 alle Diagnosen Aufsichtskraft ndash nein Aufsichtskraft - ja

11848 9230

1452 1143

5405 4781

F32 F33 Depressionen Aufsichtskraft ndash nein Aufsichtskraft - ja

159 127

93 85

156 131

Z73 Probleme mit Bezug auf Schwierigkeiten bei der Lebensbewaumlltigung

Aufsichtskraft ndash nein Aufsichtskraft - ja

027 026

10 12

027 026

Tabelle 6 (Erwerbspersonen TK 2013 standardisiert)

5 Bundesanstalt fuumlr Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin (2014) Volkswirtschaftliche Kosten durch Arbeitsunfaumlshyhigkeit 2012 URL httpwwwbauadedeInformationenshyfuer-die-PraxisStatistikenArbeitsunfaehigkeit Kostenhtml

6 Statistisches Bundesamt Volkswirtschaftliche Gesamtshyrechnungen Fachserie 18 Reihe 15 URL httpswwwdestatisdeDEPublikationenThematischVo lkswirtschaftlicheGesamtrechnungshyenInlandsproduktInlandsproduktsberechnungLangeRei henhtml

Depressionsatlas ǀ 17

Kosten

Veranschlagt man pro Fehltag 2013 durchshy

schnittliche Arbeitshynehmerentgelte in Houmlshy

he von 10359 Euro ergeben sich nach Hochrechnung von

TK-Ergebnissen auf alshyle Arbeitnehmer in

Deutschland fuumlr 2013 Produktionsausfallkosshy

ten aufgrund von Deshypressionen in Houmlhe

von rund 4 Milliarden Euro

mit Diagnosen von Depressionen und des Anstiegs der durchschnittlichen Arbeitnehshymerentgelte

Der leichte Ruumlckgang der Fehlzeiten mit Deshypressionen von 2012 nach 2013 wird im Hinshyblick auf die Arbeitgeberkosten durch den Anstieg des durchschnittlichen Arbeitnehmershyentgeltes aufgehoben

Pro 100 Erwerbspersonen beliefen sich die hier uumlberschlaumlgig ermittelten Kosten fuumlr Arshybeitsausfaumllle aufgrund von Depressionen im Jahr 2013 auf 10756 Euro was durchschnittshylichen Kosten von knapp 108 Euro je Ershywerbsperson und Jahr entspricht Hochgeshyrechnet auf die 378 Millionen Arbeitnehmer in Deutschland ergeben sich damit fuumlr 2013 Kosten von 407 Milliarden Euro

Noch deutlich houmlhere Kosten wuumlrden resultieshyren sofern man fuumlr jeden erfassten Fehltag als Ausfall die vom Statistischen Bundesamt fuumlr 2013 ausgewiesene durchschnittliche Bruttowertschoumlpfung je Erwerbstaumltigen in Houmlshyhe von 180 Euro je Kalendertag (bezieshyhungsweise 66448 Euro pro Jahr) ansetzt undoder die hier gefundenen Ausfaumllle nicht nur auf Arbeitnehmer sondern gleichartig auf alle Erwerbstaumltigen (inklusive Selbststaumlndishygen) hochrechnet

Weitgehend zwangslaumlufig wird bei den hier dargelegten Hochrechnungen davon ausgeshygangen dass die jetzt bei TK-versicherten Erwerbspersonen festgestellten Fehlzeiten in vergleichbarem Umfang auch bei anderen Arshybeitnehmern oder Erwerbstaumltigen in Deutschshyland anfallen Aufgrund der Vielzahl von Beshyschaumlftigten aus technischen Berufen mit einer Mitgliedschaft in der TK die in der Regel unshyterdurchschnittliche Fehlzeiten mit der Diagshynose von Depressionen aufweisen duumlrften die realen Fehlzeiten mit Depressionen in Deutschland auf der Basis von TK-Daten tenshydenziell eher unterschaumltzt werden

Grundsaumltzlich nicht beruumlcksichtigt wurden zushydem insbesondere Einschraumlnkungen der Proshyduktivitaumlt durch Depressionen die auch ohne eine (gemeldete) Abwesenheit der betroffeshynen Mitarbeiter am Arbeitsplatz resultieren koumlnnen

Kosten von Arbeitsunfaumlhigkeiten mit Depressionen 2000 bis 2013

AU-T

age

je 1

00 V

J

140

120

100

80

60

40

20

0

10756 10705 AU-Tage 9944

Arbeitnehmerentgelt 9435

7849

6521 6432 6845 6069 6211 5918

5580 5465 5269

2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 2008 2009 2010 2011 2012 2013

Jahr

12000

10000

8000

6000

4000

2000

0

Arbeitnehmerentgelt je 100 VJ [euro]

18 ǀ Depressionsatlas

Abbildung 6 (Erwerbspersonen TK 2013 standardisiert)

Arbeitsunfaumlhigkeit mit weiteren Diagnosen

Neben Depressionen gehen weitere psychishysche Erkrankungen mit einer aumlhnlichen Ershyschoumlpfungssymptomatik einher So zeigen zum Beispiel Personen mit einem sogenannshyten bdquoBurnout-Syndromldquo oder einer Neurastheshynie unter Umstaumlnden aumlhnliche Symptome wie Personen mit einer Depression im Sinne der ICD-Diagnosen F32 und F33

In allen Faumlllen fuumlhlt sich der Patient uumlbermaumlshyszligig belastet und ist nicht mehr oder nur einshygeschraumlnkt in der Lage seinen beruflichen und privaten Verpflichtungen nachzukommen

Diagnose Burnout-Syndrom

Haumlufig diskutiert wird im Zusammenhang miteiner beruflichen Uumlberlastung insbesondere das Burnout-Syndrom ndash das bdquoAusgebranntshyseinldquo Hiermit ist das Ergebnis einer anhaltenshyden Uumlberlastungssituation im beruflichen oder privaten Umfeld gemeint die schlieszliglich in eishyne andauernde Erschoumlpfung muumlndet Im schlimmsten Fall kann es zu einem voumllligen psychischen Zusammenbruch kommen

Das Burnout-Syndrom wird aus fachaumlrztlicher Sicht zumeist nicht als psychische Krankheit verstanden Eher werden die mit dem Burnshyout-Syndrom verbundenen Umstaumlnde als Rishysikofaktoren fuumlr die Entwicklung psychischer Erkrankungen im engeren Sinne betrachtet

Fuumlr die mit dem Burnout-Syndrom einhergeshyhenden Beschwerden ist innerhalb der ICD-Klassifikation der Code Z73 bdquoProbleme mit Bezug auf Schwierigkeiten bei der Lebensshybewaumlltigungldquo aus dem ICD-Kapitel XXI bdquoFakshytoren die den Gesundheitszustand beeinflusshysenldquo (Z00ndashZ99) vorgesehen

Das Burnout-Syndrom im Sinne der ICD-Diagnose Z73 spielt im AU-Geschehen mit durchschnittlich lediglich zehn AU-Tagen je 100 Versicherungsjahre und einer Betroffeshynenrate von 027 Prozent eine sehr untergeshyordnete Rolle Auf diesem sehr niedrigen Nishyveau uumlbertraf der relative Anstieg der Fehlzeishyten unter dieser Diagnose seit 2000 allerdings die bereits zuvor beschriebene Zunahme der Fehlzeiten mit Depressionen im selben Zeitshyraum noch erheblich

Waumlhrend im Jahr 2013 gut zehn AU-Tage pro 100 Versicherungsjahre auf diese Diagnose entfielen war es im Jahr 2000 noch nicht einmal ein AU-Tag pro 100 Versicherungsjahshyre Dabei ist es seit dem Jahr 2011 in dem die AU-Tage unter der Diagnose Z73 mit rund 13 Tagen pro 100 Versicherungsjahre den bislang houmlchsten Wert erreicht hatten sogar wieder zu einem leichten Ruumlckgang der

dokumentierten Fehlzeiten mit dieser Diagnoshyse gekommen

Alters- und geschlechtsspezifische Werte zeishygen eine aumlhnliche Verteilung wie bei Depresshysionen im Sinne der ICD-Diagnosen F32 und F33 So sind Frauen in allen Altersgruppen deutlich staumlrker betroffen als Maumlnner Bei beishyden Geschlechtern steigen die Betroffenheitsshyraten bis zur Altersgruppe der 55- bis 59shyJaumlhrigen stetig an Erst die 60- bis 64shyJaumlhrigen sind wieder etwas weniger betroffen Dabei ist der prozentuale Anstieg bei Maumlnshynern aufgrund des niedrigeren Ausgangsnishyveaus noch deutlicher Hier steigen die Beshytroffenenraten von 0098 auf 0232Prozent an was einer Zunahme um 137 Prozent beshyziehungsweise den Faktor 24 gleichkommt Bei Frauen ist von der juumlngsten zur zweitshyhoumlchsten Altersgruppe ein altersabhaumlngiger Anstieg der Betroffenenraten um 131 Prozent auszumachen

Die Arbeitsunfaumlhigkeitstage nehmen geshyschlechtsunabhaumlngig mit steigendem Alter zu Fuumlr Maumlnner und Frauen ist dabei ein aumlhnlishycher Anstieg zu beobachten Die Zunahme der dokumentierten AU-Tage betraumlgt 14 Tage bei den Maumlnnern und 15 Tage bei den Fraushyen wobei der Wert in der untersten Altersshygruppe der 15- bis 19-jaumlhrigen Maumlnner einen Tag und bei Frauen vier Tage betraumlgt

Neurasthenie

Die ICD-Diagnose Neurasthenie (F48) beshyschreibt ebenfalls eine anhaltende Erschoumlpshyfung oder Ermuumldung Staumlrker als beim Burnshyout-Syndrom stehen jedoch innere Ursachen im Vordergrund auch kann eine Unterfordeshyrung im Sinne von monotonen Anforderungen Ursache der Erkrankung sein Historisch war diese Diagnose besonders Anfang des 20 Jahrhunderts mit einsetzender Industrialisieshyrung von erheblicher Bedeutung wurde aber in juumlngerer Zeit besonders in Faumlllen von starshyker beruflicher Uumlberlastung teilweise durch die Diagnose des Burnout-Syndroms ersetzt

Dennoch ist festzustellen dass die ICD-Diagnose bdquoNeurasthenieldquo (F48) in den vershygangenen Jahren immer haumlufiger gestellt wird So betrug die Betroffenenrate im Jahr 2000 034 Prozent und stieg bis zum Jahr 2013 auf 085 Prozent an Waumlhrend im Jahr 2000 durchschnittlich noch knapp zehn AU-Tage pro 100 Versicherungsjahre mit dieser Diagnose dokumentiert wurden waren es im Jahr 2013 schon mehr als 22 Tage Im Vershygleich zu Depressionen mit durchschnittlich 103 AU-Tagen pro 100 Versicherungsjahre im Jahr 2013 hat diese Erkrankung aber eine eher geringere Bedeutung

Burnout-Syndrom

Das Burnout-Syndrom wird von Fachaumlrzten zumeist nicht als eishygenstaumlndiges Krankshyheitsbild angesehen entsprechend kann es in der ICD 10 lediglich mit dem Schluumlssel Z73 aus dem Kapitel XXI bdquoFaktoren die den Geshysundheitszustand beshyeinflussenldquo kodiert werden Trotz erheblishycher Zunahmen bis 2011 spielten Arbeitsshyunfaumlhigkeiten mit Anshygabe des Codes Z73 auch 2013 eine eher untergeordnete Rolle

Depressionsatlas ǀ 19

Relative Veraumlnderungen von Fehlzeiten mit Erschoumlpfungsdiagnosen 2000 bis 2013

Rel

ativ

e Ve

raumlnd

erun

g(W

ert i

m Ja

hr 2

000

= 10

0)

1600

1400

1200

1000

800

600

400

200

0

AU-Tage Z73 AU-Tage F48 AU-Tage F32 F33 AU-Tage A00-Z99

2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 2008 2009 2010 2011 2012 2013

Jahr

Abbildung 7 (Erwerbspersonen TK 2013 standardisiert)

Arbeitsunfaumlhigkeiten mit Diagnose Z73 nach Geschlecht und Alter 2013

05 19 20Betr Frauen

18 Betr Maumlnner 17

04

4

5

7

9

11

14 15

1 2

3 4

7

10 9 11

13

15

0

5

10

15

AU-Tage Frauen

AU-Tage Maumlnner

Betro

ffene

03

AU-Tage je 100 VJ

02

01

00 15-19 20-24 25-29 30-34 35-39 40-44 45-49 50-54 55-59 60-64

Altersgruppe

Abbildung 8 (Erwerbspersonen TK 2013)

20 ǀ Depressionsatlas

-

Verordnung vonAntidepressiva Antidepressiva sind Arzneimittel die vorranshygig aber nicht ausschlieszliglich zur Behandlung von Depressionen eingesetzt werden Ausshywertungen zu Verordnungen von Antidepresshysiva koumlnnen in erster Linie Informationen zur Einschaumltzung von Haumlufigkeit und Umfang der medikamentoumlsen Therapie von Depressionen liefern Durch das verhaumlltnismaumlszligig spezifische Anwendungsspektrum von Antidepressiva ndash namentlich die vorrangige Verordnung bei Depressionen ndash kann mit gewissen Einshyschraumlnkungen aus den Ergebnissen zu Vershyordnungen auch auf das Vorliegen von psyshychischen Problemen im Sinne von Depressioshynen geschlossen werden

Im Zusammenhang mit den vorausgehend dargestellten Auswertungen zu Arbeitsunfaumlshyhigkeiten ist dies insofern von Interesse als dass keinesfalls davon auszugehen ist dass jede Erwerbsperson mit Depressionen auch mit der expliziten Nennung einer entspreshychenden Diagnose arbeitsunfaumlhig gemeldet

wird und dann in den Daten zu Arbeitsunfaumlshyhigkeiten identifiziert werden kann Ein Teil der von (leichteren) Depressionen betroffenen Erwerbspersonen duumlrfte innerhalb von uumlblishycherweise betrachteten Jahreszeitraumlumen uumlberhaupt nicht arbeitsunfaumlhig gemeldet sein bei einem anderen Teil duumlrfte die Meldung unshyter einer anderen eventuell weniger stigmatishysierenden Diagnose erfolgen In beiden Faumlllen koumlnnten Informationen zu gegebenenfalls verabreichten Antidepressiva die einzigen Hinweise auf gesundheitliche Probleme im Sinne von Depressionen sein

Tabelle 7 liefert detaillierte Informationen zur Verordnung von Antidepressiva bei Erwerbsshypersonen im Jahr 2013 Zur besseren Einordshynung dieser Verordnungen in das Gesamtshyarzneimittelverordnungsgeschehen werden auch Kennzahlen zu uumlbergeordneten Arzneishymittelgruppen auf unterschiedlichen Ebenen des ATC-Klassifikationssystems genannt

Verordnung von Antidepressiva sowie von weiteren Arzneimitteln 2013

Maumlnner Frauen Gesamt

ATC Code

Wirkstoff DDD

pro Jahr

Betr []

DDD pro

Betr

DDD pro

Jahr

Betr []

DDD pro

Betr

DDD pro

Jahr

Betr []

DDD pro

Betr

A-V Alle Wirkstoffe 23278 6629 35115 22601 7768 29094 22966 7154 32103 N Nervensystem 1678 1395 12028 2415 2034 11872 2017 1689 11942

N05 N06

Psychopharmaka 1191 565 21098 1837 958 19174 1489 746 19959

N06A Antidepressiva 978 438 22353 1623 784 20700 1275 597 21353 N06AA04 Clomipramin 005 004 13773 007 005 13193 006 004 13457 N06AA05 Opipramol 054 073 7360 100 147 6817 075 107 7018 N06AA06 Trimipramin 014 030 4739 024 059 4035 019 043 4297 N06AA09 Amitriptylin 037 043 8527 069 095 7186 051 067 7649 N06AA12 Doxepin 020 029 6940 023 041 5586 021 034 6196 N06AA21 Maprotilin 001 001 10167 001 001 10573 001 001 10381 N06AB03 Fluoxetin 047 017 26798 129 048 26866 084 031 26846 N06AB04 Citalopram 256 113 22704 426 194 21897 334 150 22224 N06AB05 Paroxetin 050 019 26680 066 027 24305 057 023 25371 N06AB06 Sertralin 080 026 31177 143 047 30479 109 035 30750 N06AB10 Escitalopram 050 020 25237 084 035 23886 065 027 24420 N06AP01 Johanniskraut 031 018 17632 079 047 16809 053 031 17061 N06AP51 Johanniskraut

Kombinationen 000 000 1026 000 000 1643 000 000 1532

N06AX11 Mirtazapin 093 075 12327 088 095 9280 091 084 10746 N06AX16 Venlafaxin 143 050 28820 229 083 27773 183 065 28205 N06AX21 Duloxetin 027 014 18849 056 030 18764 040 021 18794 Substanz kann seit Wegfall der Erstattung von Verordnungen rezeptfrei erhaumlltlicher Arzneimittel seit 2004 nur in Ausnahmefaumlllen zu Lasten einer geshy

setzlichen Krankenkasse abgerechnet werden

Tabelle 7 (Erwerbspersonen TK 2013 standardisiert Angaben bezogen auf Personen mit Versicherung am 1 Januar des Jahres)

Depressionsatlas ǀ 21

Antidepressiva

6 Prozent aller Ershywerbspersonen erhielshy

ten 2013 mindestens eine Antidepressiva-

Verordnung Je Ershywerbsperson wurden innerhalb des Jahres

durchschnittlich 1275 Tagesdosen verordshy

net

Die 6 Prozent beshytroffenen Erwerbspershysonen erhielten damit innerhalb des Jahres

durchschnittlich jeweils 214 Tagesdosen

Aufgefuumlhrt wird zum einen die Zahl der durchshyschnittlich je Erwerbsperson jaumlhrlich verordneshyten bdquoDefined Daily Dosesldquo (DDD) Eine defishynierte Tagesdosis bezeichnet dabei die nach pharmakologischen Kriterien festgelegte Subshystanzmenge die zur Behandlung einer Pershyson mit einem Praumlparat unter uumlblichen Umshystaumlnden fuumlr einen Zeitraum von einem Tag ausreicht ndash fuumlr die durchgaumlngige Behandlung einer Person uumlber ein Jahr waumlren also beishyspielsweise 365 DDD erforderlich

Neben definierten Tagesdosen werden zum anderen auch die Raten der von den genannshyten Arzneiverordnungen innerhalb eines Jahshyres betroffenen Erwerbspersonen (in Prozent) sowie die durchschnittliche Anzahl der vershyordneten Tagesdosen bezogen ausschlieszliglich auf diese Betroffenen ausgewiesen

Im Jahr 2013 wurden uumlber alle ATC-Gruppen je Erwerbsperson insgesamt im Mittel rund 230 definierte Tagesdosen verordnet

Antidepressiva finden sich in der Wirkstoffshygruppe N bdquoNervensystemldquo der ATC-Klassifikashytion Mit 202 DDD pro Jahr betraumlgt der Anteil der definierten Tagesdosen dieser Arzneimitshytelgruppe an den verordneten Tagesdosen alshyler Wirkstoffe geschlechtsuumlbergreifend knapp 9Prozent

Die mengenmaumlszligig relevantesten Arzneimitshytelgruppen die zur Behandlung von Erkranshykungen des Nervensystems eingesetzt wershyden sind Psycholeptika (N05) sowie Psychoshyanaleptika (N06) Die beiden Gruppen umfasshysen gemeinsam genau diejenigen Medikashymente die typischerweise als Psychopharshymaka bezeichnet werden Ihnen sind mit 149 DDD pro Jahr rund 74 Prozent der verordneshyten Tagesdosen aller Arzneiverordnungen zur Behandlung des Nervensystems zuzuordnen

Im Zusammenhang mit dem Thema bdquoDepresshysionldquo interessieren besonders die Arzneimitshytel die typischerweise bei der medikamentoumlshysen Therapie von Depressionen eingesetzt werden ndash die Gruppe der bdquoAntidepressivaldquo (N06A)

Im Jahr 2013 hatten Antidepressiva mit einem Verordnungsvolumen von durchschnittlich knapp 13 Tagesdosen je Person einen Anteil von etwa 6 Prozent an allen verordneten Tashygesdosen bei Erwerbspersonen Von der Verordnung (mindestens) eines Antidepressishyvums waren 2013 knapp 6 Prozent der Ershywerbspersonen betroffen Betroffene erhielten dabei innerhalb des Jahres durchschnittlich rund 214 Tagesdosen an Antidepressiva also eine Arzneimittelmenge die in gewoumlhnlicher Dosierung fuumlr die Behandlung uumlber mehr als die Haumllfte eines Jahres ausreichen wuumlrde Anshytidepressiva duumlrften demnach regelmaumlszligig

uumlber laumlngere Zeitraumlume von mehreren Monashyten verordnet werden7

Wirkstoffbezogene Auswertungen und damit Auswertungen zu maximal differenzierten sieshybenstelligen ATC-Codes zeigt Abbildung 12 zu denjenigen Arzneimitteln aus der Gruppe der Antidepressiva die entweder im aktuellen Auswertungsjahr 2013 oder zu Beginn des Auswertungszeitraums im Jahr 2000 die vershyordnungsrelevantesten Einzelsubstanzen waren

Der Wirkstoff mit dem houmlchsten Verordnungsshyvolumen bei Maumlnnern und Frauen war im Jahr 2013 Citalopram (Handelsname zum Beispiel Citalopram durareg Citalopram ALreg ATC-Code N06AB04) Allein auf diesen einen Wirkstoff entfiel ein Anteil von 26 Prozent der verordneshyten Tagesdosen der Antidepressiva Weitere Wirkstoffe mit einem hohen Anteil an den An-tidepressiva-Verordnungen sind die Wirkstoffe Venlafaxin (Handelsname zum Beispiel Venlafaxin Heumannreg Venlafaxin AAAreg) Sertralin (Handelsname zum Beispiel Sertrashylin BASICSreg Sertralin Aurobindoreg) Mirtazapin (Handelsname zum Beispiel Mirtazapin Heumannreg Mirtazapin STADAreg) und Fluoxetin (Handelsname zum Beispiel Fluoxetin HEXALreg Fluoxetin betareg)

Die Verordnungsraten bei Frauen sind hinshysichtlich der meisten Wirkstoffe merklich houmlshyher als bei Maumlnnern Betroffene Frauen erhalshyten dabei von den uumlberwiegend verordneten Wirkstoffen allerdings im Verordnungsfall durchschnittlich eine etwas geringere Zahl an definierten Tagesdosen als Maumlnner Dies koumlnnte sowohl durch eine kuumlrzere Behandshylungsdauer als auch durch eine durchschnittshylich geringere Dosierung der Wirkstoffe bei Frauen im Vergleich zu Maumlnnern bedingt sein

Verordnung nach Alter und Geschlecht

Die vorangehenden Tabellen zeigen bereits dass die Verordnung von Arzneimitteln in Abshyhaumlngigkeit vom Geschlecht variiert Im Weiteshyren wird den alters- und geschlechtsabhaumlngishygen Unterschieden besonders im Hinblick auf die Verordnung von Antidepressiva nachgeshygangen

Im Jahr 2013 erhielten 44Prozent der Maumlnner und 78 Prozent der Frauen Antidepressiva

7 Genauere Aussagen zu medikamentoumlsen Behandlungsshyepisoden waumlren erst nach Auswertungen zu Betroffenen uumlber laumlngere Beobachtungszeitraumlume moumlglich auf die im Rahmen der vorliegenden eher allgemeinen Bearbeitung des Themas Depressionen verzichtet wurde

22 ǀ Depressionsatlas

-

Wirkstoffuumlbergreifend wurden Maumlnnern dabei im Jahr 2013 knapp zehn definierte Tagesdoshysen Antidepressiva verordnet waumlhrend Frauen gut 16 Tagesdosen Antidepressiva erhielten Frauen waren damit 18 Mal haumlufiger als Maumlnner von den Verordnungen betroffen und bekamen 66Prozent mehr Tagesdosen an Antidepressiva als Maumlnner

Abbildung 9 zum Verordnungsvolumen von Antidepressiva zeigt vergleichbare Geshyschlechtsunterschiede fuumlr alle Altersgruppen wobei relative Unterschiede in den juumlngeren

Altersgruppen mit dem geringsten Verordshynungsvolumen am staumlrksten ausgepraumlgt sind

Geschlechtsunabhaumlngig steigt das Verordshynungsvolumen von Antidepressiva altersabshyhaumlngig stetig an

Der groumlszligte Wert wird in der Altersgruppe der 55- bis 59-Jaumlhrigen erreicht In der houmlchsten Altersgruppe der 60- bis 64-Jaumlhrigen findet sich dann wieder ein leichter Ruumlckgang Fuumlr Frauen ist von der niedrigsten bis zur zweitshyhoumlchsten Altersgruppe ein etwa achtfacher

Verordnungsvolumen Antidepressiva nach Geschlecht und Alter 2013

DDD

pro

Vers

iche

rung

sJah

r

25

20

15

Frauen

Maumlnner 10

5

0

Altersgruppe

15-19 20-24 25-29 30-34 35-39 40-44 45-49 50-54 55-59 60-64

Abbildung 9 (Erwerbspersonen TK 2013)

Antidepressiva Verordnung nach Geschlecht und Alter 2013

116

162

197 212 219 216 210 210 208

197

116

168

209 229 231 229 227 232 229

209

0

50

100

150

200

250

300

0

2

4

6

8

10

12

14

15-19 20-24 25-29 30-34 35-39 40-44 45-49 50-54 55-59 60-64

DDD pro Betroffenem

Betro

ffene

Betr Frauen Betr Maumlnner DDD Frauen DDD Maumlnner

Altersgruppe

Abbildung 10 (Erwerbspersonen TK 2013)

Depressionsatlas ǀ 23

-

Verordnungstrend

Von 2000 bis 2013 ist der Anteil der mit Antishydepressiva behandelshyten Erwerbspersonen von 41 auf 6 Prozent

gestiegen zugleich hat sich die bei Betroffeshynen durchschnittlich

verordnete Menge an Tagesdosen von 106 auf 214 DDD in etwa

verdoppelt

Die Zahl der verordneshyten Tagesdosen ist

damit um den Faktor 274 gestiegen und hat

sich nahezu verdreishyfacht

Anstieg des Verordnungsvolumens (von 33 auf 263 DDD) zu verzeichnen waumlhrend der relative Anstieg der Werte bei Maumlnnern aufshygrund des niedrigen Ausgangswertes von 12 Tagesdosen in der juumlngsten Altersgruppe auf 16 Tagesdosen in der zweithoumlchsten Altersshygruppe sogar noch staumlrker ist

Die in Abbildung 10 dargestellte Betroffenen-rate beschreibt den prozentualen Anteil der Versicherten die mindestens eine Arzneivershyordnung dieser Wirkstoffgruppe erhalten hashyben Aumlhnlich wie die Anzahl der Tagesdosen pro Versicherungsjahr steigen die Betroffeshynenraten bei beiden Geschlechtern bis zum Alter von 55 bis 59 Jahren an und sinken erst in der houmlchsten Altersgruppe der uumlber 60shyJaumlhrigen wieder leicht ab Die Betroffenenrashyten sind bei Frauen nahezu aller Altersgrupshypen fast doppelt so hoch wie bei Maumlnnern

Wie in vorangehenden Auswertungen bereits festgestellt erhalten betroffene Maumlnner alshytersuumlbergreifend mehr definierte Tagesdosen Antidepressiva als Frauen Juumlngeren beshytroffenen Maumlnnern und Frauen werden wenishyger Tagesdosen als Aumllteren verordnet was auf kuumlrzere Behandlungszeitraumlume mit Antishydepressiva hindeuten koumlnnte So wuumlrde die durchschnittlich in der juumlngsten Altersgruppe verordnete Anzahl Tagesdosen nur fuumlr eine weniger als vier Monate dauernde Behandshylung mit Antidepressiva ausreichen waumlhrend die Tagesdosen in den houmlheren Altersgrupshypen eine durchgaumlngige Behandlung von mehr als sieben Monaten ermoumlglichen wuumlrden

Verordnungen im Zeitverlauf

Waumlhrend bei vorangehenden Auswertungen Arzneiverordnungen im Jahr 2013 im Mittelshypunkt standen wird im Folgenden die Entshywicklung der Verordnung von Antidepressiva in den Jahren 2000 bis 2013 betrachtet

Der Anteil der Erwerbspersonen die Antideshypressiva erhalten haben ist im Jahr 2013 merklich houmlher als im Jahr 2000 Nach vershyhaumlltnismaumlszligig geringen Werten in den Jahren 2004 bis 2006 sind die Betroffenenraten geshyschlechtsuumlbergreifend von 411 Prozent im Jahr 2006 auf 597 Prozent im Jahr 2013 konshytinuierlich angestiegen Im Jahr 2013 erhielt damit etwa jede 17 Erwerbsperson Antideshypressiva Der Anstieg betraf Maumlnner und Frauen in aumlhnlichem Maszlige

Zugleich ist die Zahl der definierten Tagesdoshysen an Antidepressiva die je Betroffenen durchschnittlich verordnet wurden von 2000 bis 2013 erheblich angestiegen Waumlhrend je betroffene Person (geschlechtsuumlbergreifend) im Jahr 2000 erst 106 Tagesdosen an Antishydepressiva verordnet wurden lag dieser Wert 2006 bei 159 DDD und 2013 schlieszliglich bei knapp 214 DDD Wurde eine Erwerbsperson innerhalb eines Jahres uumlberhaupt mit Antideshypressiva behandelt erhielt sie im Jahr 2013 durchschnittlich etwa doppelt so viele Tagesshydosen wie eine betroffene Erwerbsperson im Jahr 2000

Antidepressiva Verordnungen nach Geschlecht 2000 bis 2013

Betro

ffene

10 250 224219

9 212206

8

104 110 117

128 136

150 153 166

177 181149 191 197 203 207

110 117

126 137

163 170

182 192 193

Betr Frauen

Betr Maumlnner

DDD Frauen

DDD Maumlnner

200

7

6 150

5

4 100

3

2 50

1

0 0

DDD pro Betroffenem

2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 2008 2009 2010 2011 2012 2013

Jahr

24 ǀ Depressionsatlas

Abbildung 11 (Erwerbspersonen TK 2013 standardisiert)

-

Eine medikamentoumlse Therapie mit Antideshypressiva wurde im Jahr 2013 demnach nicht nur bei mehr Personen als in allen vorausgeshyhend betrachteten Jahren durchgefuumlhrt sonshydern umfasste zugleich gemessen an den verordneten Tagesdosen auch eine merklich groumlszligere Wirkstoffmenge was auf einen Trend zur Intensivierung undoder Verlaumlngerung der medikamentoumlsen Therapie mit Antidepressiva hindeutet

Trends bei Verordnungen relevanter Antishydepressiva nach Wirkstoffen

Auswertungen zu Veraumlnderungen des Vershyordnungsvolumens wurden zu denjenigen Wirkstoffen aus der ATC-Gruppe der Antideshypressiva durchgefuumlhrt die entweder im aktushyellen Auswertungsjahr 2013 oder zu Beginn des Auswertungszeitraums im Jahr 2000 unshyter den fuumlnf verordnungsrelevantesten Einshyzelsubstanzen waren

Mit Ausnahme des Johanniskrautes zeigte sich bei allen betrachteten Wirkstoffen eine deutliche Zunahme des Verordnungsvolushymens Johanniskraut ein pflanzliches Arzshyneimittel das vor allem zur Behandlung leichshyter bis mittelschwerer Depressionen eingeshysetzt wird war noch im Jahr 2000 ndash mit einer Verordnung von 132 definierten Tagesdosen pro Erwerbsperson ndash der Wirkstoff mit dem mit Abstand houmlchsten Verordnungsvolumen Seit April 2004 waren Johanniskrautpraumlparate durch die gesetzlichen Krankenkassen als ansonsten auch rezeptfrei erhaumlltliche Arzneishymittel nur erstattungsfaumlhig wenn sie pro Apshyplikationsform 300 mg Extrakt des eigentshy

lichen Wirkstoffes enthielten und zur Behandshylung von Depressionen eingesetzt wurden Zu Beginn des Jahres 2004 war mit dem allgeshymeinen Wegfall der Erstattungen fuumlr rezeptfrei erhaumlltliche Medikamente auch die Erstattung fuumlr Johanniskraut-Verordnungen durch GKV-Kassen zunaumlchst gaumlnzlich weggefallen In diesem Kontext kam es 2004 ndash wie zu erwarshyten ndash zu einem starken Ruumlckgang des in den Krankenkassendaten dokumentierten Verordshynungsvolumens Dass Johanniskraut seit 2009 zur Behandlung von Depressionen in Apotheken nur noch auf Rezept abgegeben wird koumlnnte den leichten Anstieg der aumlrztlishychen Verordnungen ab diesem Jahr erklaumlren In welchem Umfang Johanniskrautpraumlparate von Patienten daruumlber hinaus rezeptfrei geshykauft wurden bildet sich in den Daten der Krankenkassen nicht ab

Weitere Wirkstoffe die schon am Beginn des Auswertungszeitraums im Jahr 2000 zu den verordnungsstaumlrksten Substanzen gehoumlrten waren Amitriptylin Opipramol Citalopram und Sertralin Waumlhrend das Verordnungsvolumen von Amitryptilin dem im Jahr 2000 nach Joshyhanniskraut am haumlufigsten verordneten Wirkshystoff sich im Laufe der Zeit kaum veraumlndert hat kam es bei den Wirkstoffen Opipramol Citalopram und Sertralin von 2000 bis zum Jahr 2013 zu einem deutlichen Anstieg der Verordnungen

Antidepressiva Verordnungsvolumen nach Wirkstoffen 2000 bis 2013

DDD

je V

ersi

cher

ungs

jahr

40

35

30

25

20

15

10

05

00 2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 2008 2009 2010 2011 2012 2013

N06AB04

N06AX16

N06AB06

N06AX11

N06AB03

N06AA05

N06AP01

N06AA09

- Citalopram

- Venlafaxin

- Sertralin

- Mirtazapin

- Fluoxetin

- Opipramol

- Johanniskraut

- Amitryptilin

Jahr

Abbildung 12 (Erwerbspersonen TK 2013 standardisiert)

Depressionsatlas ǀ 25

Mit Abstand am staumlrksten zeigt sich dieser Anstieg beim Wirkstoff Citalopram dessen Verordnungsvolumen sich bis 2012 im Vershygleich zum Jahr 2000 verzehnfacht hatte Im Jahr 2013 ist demgegenuumlber ein leichter Ruumlckgang der Citalopram-Verordnungen zu verzeichnen

Als zweithaumlufigstes Antidepressivum wurde den TK-versicherten Erwerbspersonen im Jahr 2013 der Wirkstoff Venlafaxin verordnet Seit der Patentschutz der Firma Wyeth fuumlr das entsprechende Arzneimittel mit dem Handelsnamen bdquoTrevilorregldquo ausgelaufen ist befinden sich auch Generika mit dem Wirkshystoff auf dem Markt die aufgrund ihres niedrishygeren Preises zu einer vermehrten Verordshynung des Wirkstoffes beigetragen haben duumlrfshyten

Insgesamt hat sich das Verordnungsvolumen von Antidepressiva zwischen 2000 und 2013 nahezu verdreifacht wobei sich diese Zushynahme unterschiedlich auf die verschiedenen verordneten Wirkstoffe verteilt Die Zahl der pro Erwerbsperson verordneten Tagesdosen lag 2013 um den Faktor 274 uumlber der des Jahres 2000

Verordnungen nach Arztgruppen

Antidepressiva werden von Aumlrzten untershyschiedlicher Fachrichtungen verordnet Der verordnende Arzt ist in den Verordnungsdaten dokumentiert womit Verordnungen auch einshyzelnen aumlrztlichen Fachgruppen zugeordnet werden koumlnnen Fuumlr Auswertungen zum Deshypressionsatlas konnte ndash wie im Gesundheitsshyreport 2014 ndash auf die Zuordnung einzelner Verordnungen zu einer TK-seitig erstellten Gruppierung von Fachaumlrzten zuruumlckgegriffen werden

Die meisten der jaumlhrlich 1275 Tagesdosen an Antidepressiva je Erwerbsperson wurden 2013 von Psychiatern und Neurologen (621 DDD entsprechend 487 Prozent aller Tashygesdosen) und Allgemeinmedizinern (425 DDD entsprechend 334 Prozent aller Tashygesdosen) verschrieben also von Aumlrzten die psychische Erkrankungen behandeln und ersshyte Ansprechpartner fuumlr Erwerbspersonen mitpsychischen Problemen sind Auch Aumlrzte fuumlr innere Medizin waren mit 124 Tagesdosen (entsprechend einem Anteil von 98 Prozent an allen Tagesdosen) noch in relevantem Umfang an der Verordnung von Antidepressishyva beteiligt Ein Anteil von 77 Prozent der Tagesdosen konnte in den analysierten Daten keiner Arztgruppe zugeordnet werden andere differenzierbare Arztgruppen waren lediglich fuumlr einen Anteil von 05 Prozent des Verordshynungsvolumens verantwortlich Die anteilige Verteilung des Verordnungsvolumens auf Facharztgruppen unterscheidet sich zwischen Maumlnnern und Frauen nur geringfuumlgig und wird deshalb nicht gesondert erlaumlutert

26 ǀ Depressionsatlas

Verordnung nach Bundeslaumlndern und Kreisen

Einen Uumlberblick uumlber die Verordnung von Anshytidepressiva 2013 auf Bundeslandebene gibt Tabelle 8

Am meisten Antidepressiva wurden 2013 mit durchschnittlich 141 und 139 definierten Tashygesdosen in Rheinland-Pfalz und Bayern vershyordnet Auch in Nordrhein-Westfalen und Hamburg konnte 2013 ein Verordnungsvolushymen merklich oberhalb des Bundesdurchshyschnitts beobachtet werden Neben Erwerbsshypersonen aus den vier bereits genannten Bundeslaumlndern erhielten insbesondere auch Erwerbspersonen mit Wohnort im Saarland mit einem geschlechtsuumlbergreifenden Anteil von 676 Prozent uumlberdurchschnittlich haumlufig Antidepressiva Pro Betroffenen wurden im Saarland mit 186 DDD jedoch verhaumlltnismaumlshyszligig wenige Tagesdosen verordnet weshalb das Verordnungsvolumen im Saarland noch unterhalb des bundesweit ermittelten Durchshyschnittswertes lag

Abbildung 13 zeigt die bereits zuvor beschrieshybenen Ergebnisse zu geschlechts- und altersshystandardisierten Verordnungsraten 2013 hinshysichtlich der Antidepressiva im Sinne des

ATC-Codes N06A auf Bundesland- sowie ershygaumlnzend auch auf Kreisebene Die Einfaumlrbung der Kartendarstellungen verdeutlicht jeweils relative Abweichungen von bundesweiten Ershygebnissen

In allen oumlstlichen Bundeslaumlndern liegen die Verordnungsraten im Hinblick auf Antidepresshysiva merklich unter dem bundesweiten Durchshyschnitt Nach den Ergebnissen zu Verordnunshygen auf Kreisebene gilt dies nahezu durchshygaumlngig auch fuumlr alle Subregionen innerhalb der neuen Bundeslaumlnder

In den anderen Bundeslaumlndern ist der Einshydruck eher heterogen Hohe Raten an Antideshypressiva- Verordnungen lassen sich insbeshysondere fuumlr noumlrdliche und oumlstliche Regionen Bayerns sowie fuumlr mittlere und westliche Reshygionen in Deutschland nachweisen Fuumlr entshysprechende Regionen Bayerns wurden auch houmlhere Fehlzeiten mit Depressionen als im Bundesdurchschnitt ermittelt

Antidepressiva-Verordnungen nach Bundeslaumlndern 2013

Maumlnner Frauen Gesamt Anteil an allen Verord

Bundesland DDD

pro Jahr

Betr []

DDD pro

Betr

DDD pro

Jahr

Betr []

DDD pro

Betr

DDD pro

Jahr

Betr []

DDD pro

Betr

Schleswig-Holstein 914 435 210 1571 803 196 1217 605 201 52 Hamburg 957 445 215 1760 846 208 1327 630 211 59 Niedersachsen 910 416 218 1461 751 194 1164 571 204 50 Bremen 842 383 220 1403 710 198 1101 534 206 53 Nordrhein-Westfalen 1032 481 215 1725 851 203 1351 651 207 55 Hessen 1000 441 227 1619 782 207 1285 598 215 56 Rheinland-Pfalz 1111 513 217 1758 886 198 1409 685 206 57 Baden-Wuumlrttemberg 1025 449 228 1549 756 205 1267 591 214 61 Bayern 1119 462 242 1716 776 221 1394 607 230 67 Saarland 1036 505 205 1520 877 173 1259 676 186 50 Berlin 904 383 236 1587 718 221 1219 537 227 56 Brandenburg 707 305 232 1499 711 211 1072 492 218 46 Mecklenburg-Vorpommern

687 316 218 1555 702 222 1087 494 220 43

Sachsen 784 329 238 1542 652 236 1133 478 237 50 Sachsen-Anhalt 676 316 214 1314 663 198 970 476 204 37 Thuumlringen 827 329 251 1640 695 236 1202 497 242 49

Gesamt 978 438 224 1623 784 207 1275 597 214 56

Tabelle 8 (Erwerbspersonen TK 2013 standardisiert)

Depressionsatlas ǀ 27

-

Anteil der Erwerbspersonen mit Antidepressiva Verordnung nach Bundeslaumlnshydern und Kreisen 2013

Relative Abweichungen der Anteile in Bundeslaumlndern 2013

Relative Abweichungen der Anteile in Kreisen 2013

28 ǀ Depressionsatlas Abbildung 13 (Erwerbspersonen TK 2013 standardisiert)

-ndash

Trends in Bundeslaumlndern

Abbildung 12 zeigt geschlechts- und altersshystandardisierte Betroffenenraten im Hinblick auf Antidepressiva-Verordnungen auf Bunshydeslandebene fuumlr die Jahre 2000 bis 2013 Auch in diesen Kartendarstellungen sind durchgaumlngig Unterschreitungen bundesweiter Ergebnisse um 25 Prozent oder mehr dunkelshyblau und Uumlberschreitungen um 25 Prozent oder mehr dunkelrot eingefaumlrbt

Wie bereits im Hinblick auf Arbeitsunfaumlhigkeishyten mit der Diagnose von Depressionen laumlsst sich auch in Bezug auf die Antidepressiva-Verordnungen feststellen dass es innerhalb des Beobachtungszeitraums von 14 Jahren tendenziell zu einer Angleichung von regionashylen Verordnungsraten gekommen ist Entshysprechend erscheinen die Einfaumlrbungen der Karten im Lauf der Jahre zunehmend blasser

Verordnungen nach Berufen

Analog entsprechenden Auswertungen zu Fehlzeiten mit der Diagnose von Depressioshynen werden in Tabelle 9 Ergebnisse zu Vershyordnungen von Antidepressiva in Taumltigkeitsshygruppen der zweistellig differenzierten KldB dargestellt

Mengenmaumlszligig am meisten Antidepressiva ndash mit einem Verordnungsvolumen von durchshyschnittlich mehr als 18 definierten Tagesdoshysen ndash erhielten Versicherte mit einer Taumltigkeit die den Taumltigkeitsgruppen bdquoErziehung soziale und hauswirtschaftliche Berufe Theologieldquo bdquoReinigungsberufeldquo und bdquoNichtmedizinische Gesundheits- Koumlrperpflege- und Wellnessbeshyrufe Medizintechnikldquo zuzuordnen war

Bei Versicherten mit Berufen aus den Taumltigshykeitsgruppen bdquoHoch- und Tiefbauberufeldquo und bdquo(Innen-)Ausbauberufeldquo wurden dagegen mit durchschnittlich weniger als acht definierten Tagesdosen im Jahr relativ wenig Antidepresshysiva verordnet

Auch die Verordnungsraten waren in den Taumlshytigkeitsgruppen bdquoReinigungsberufeldquo (933 Prozent) bdquoNichtmedizinische Gesundshyheits- Koumlrperpflege- und Wellnessberufe Medizintechnikldquo (866Prozent) und bdquoErzieshyhung soziale und hauswirtschaftliche Berufe Theologieldquo (851 Prozent) am houmlchsten waumlhshyrend Erwerbspersonen der bdquoHoch- und Tiefshybauberufeldquo und bdquo(Innen-)Ausbauberufeldquo nur verhaumlltnismaumlszligig selten von Antidepressiva-Verordnungen betroffen waren

Regionale Trends

Auch Verordnungsrashyten von Antidepressiva in den Bundeslaumlndern haben sich in den vershygangenen 14 Jahren angenaumlhert

Standardabweichunshygen der relativen Abshyweichungen von Vershyordnungsraten in den Bundeslaumlndern als Maszlig fuumlr die Streuung sanken von 169 Proshyzent im Jahr 2000 auf 119 Prozent im Jahr 2013

Anteil der Erwerbspersonen mit Antidepressiva Verordnung nach Bundeslaumlnshydern relative Abweichungen vom Bundesdurchschnitt 2000 bis 2013

Abbildung 14 (Erwerbspersonen TK 2013 standardisiert)

Depressionsatlas ǀ 29

-

Sowohl hinsichtlich der Kennzahlen zu Fehl- Verordnungsvolumen von Antidepressiva zu zeiten mit Depressionen als auch bezogen beobachten und umgekehrt erhalten Er-auf die Kennzahlen zu Antidepressiva- werbspersonen aus Taumltigkeitsgruppen mit ge-Verordnungen ist in den Berufsgruppen eine ringen Fehlzeiten aufgrund von Depressionen aumlhnliche Tendenz zu beobachten In Taumltig- eher wenig Antidepressiva keitsgruppen mit haumlufiger Depressionsdiagshynose ist in der Regel auch ein hohes

Antidepressiva-Verordnungen nach Berufen 2013 (zweistellige KldB)

Taumltigkeitsgruppen KldB 2010 zweistellig DDD

pro Jahr Betr

[] AU Tage je 100 VJ

01 Angehoumlrige der regulaumlren Streitkraumlfte 1240 762 71 11 Land- Tier- und Forstwirtschaftsberufe 908 411 56 12 Gartenbauberufe und Floristik 1174 537 73 21 Rohstoffgewinnung und -aufbereitung Glas- und Keramik- 1042 466 62

herstellung und -verarbeitung 22 Kunststoffherstellung und -verarbeitung Holzbe- und shy

verarbeitung 868 466 82

23 Papier- und Druckberufe technische Mediengestaltung 1244 585 96 24 Metallerzeugung und -bearbeitung Metallbauberufe 886 455 69 25 Maschinen- und Fahrzeugtechnikberufe 872 422 61 26 Mechatronik- Energie- und Elektroberufe 860 405 61 27 Technische Forschungs- Entwicklungs- Konstruktions- und 1040 479 62

Produktionssteuerungsberufe 28 Textil- und Lederberufe 1167 659 88 29 Lebensmittelherstellung und -verarbeitung 1153 563 102 31 Bauplanungs- Architektur- und Vermessungsberufe 1117 506 76 32 Hoch- und Tiefbauberufe 783 369 60 33 (Innen-)Ausbauberufe 537 306 60 34 Gebaumlude- und versorgungstechnische Berufe 1004 481 70 41 Mathematik- Biologie- Chemie- und Physikberufe 1263 556 73 42 Geologie- Geografie- und Umweltschutzberufe 1001 427 70 43 Informatik- Informations- und

Kommunikationstechnologieberufe 1018 438 65

51 Verkehrs- und Logistikberufe (auszliger Fahrzeugfuumlhrung) 1215 592 100 52 Fuumlhrerinnen von Fahrzeug- und Transportgeraumlten 980 477 9153 Schutz- Sicherheits- und Uumlberwachungsberufe 1597 710 134 54 Reinigungsberufe 1807 933 120 61 Einkaufs- Vertriebs- und Handelsberufe 1011 509 87 62 Verkaufsberufe 1459 730 127 63 Tourismus- Hotel- und Gaststaumlttenberufe 1023 532 99 71 Berufe in Unternehmensfuumlhrung und -organisation 1365 649 99 72 Berufe in Finanzdienstleistungen Rechnungswesen 1230 583 89

und Steuerberatung 73 Berufe in Recht und Verwaltung 1751 789 115 81 Medizinische Gesundheitsberufe 1501 690 107 82 Nichtmedizinische Gesundheits- Koumlrperpflege- und Wellshy

nessberufe Medizintechnik 1806 866 161

83 Erziehung soziale und hauswirtschaftliche Berufe Theologie 1867 851 154 84 Lehrende und ausbildende Berufe 1165 507 75 91 Sprach- literatur- geistes- gesellschafts- 1218 579

und wirtschaftswissenschaftliche Berufe 92 Werbung Marketing kaufmaumlnnische und redaktionelle

Medienberufe 1260 573 106

93 Produktdesign und kunsthandwerkliche Berufe bildende 1000 489 Kunst Musikinstrumentenbau

94 Darstellende und unterhaltende Berufe 1023 476 66

Erwerbspersonen insgesamt 1303 608 105

Tabelle 9 (Erwerbspersonen TK 2013 nicht standardisierte Rohwerte)

30 ǀ Depressionsatlas

93

67

4

6

8

Zu einer differenzierten Darstellung des beshyrufsbezogenen AU-Geschehens kommt man bei Auswertung der Fehlzeiten auf fuumlnfstellishyger Ebene der Klassifikation der Berufe 2010 die insgesamt 1286 Auspraumlgungen umfasst

Fuumlr berufsabhaumlngig noch weiter differenzierte Auswertungen wurden zunaumlchst die 100 Beshyrufsgruppen auf der Ebene fuumlnfstelliger Codes der KldB ausgewaumlhlt die unter den TK-Versicherten im Jahr 2013 am haumlufigsten vershytreten waren Von diesen 100 Berufsgruppen werden nachfolgend Ergebnisse zu jeweils

zehn Berufsgruppen dargestellt bei denen die houmlchsten beziehungsweise die niedrigsten Raten an Antidepressiva-Verordnungen ermitshytelt wurden

Von den zehn Berufsgruppen mit den houmlchsshyten Verordnungsraten sind ndash wie auch hinshysichtlich der Fehlzeiten ndash auffaumlllig viele dem Berufsbereich 8 bdquoGesundheit Soziales Lehre und Erziehungldquo zuzuordnen Die houmlchsten Verordnungsraten sowie auch das houmlchste Verordnungsvolumen in DDD entfiel auf die Taumltigkeitsgruppe bdquoBerufe in der Altenpflege (ohne Spezialisierung) ndash Helfer-Anlerntaumltigkeitenldquo (82101)

Antidepressiva-Verordnungen nach Berufen 2013 (fuumlnfstellige KldB) Berufe mit hohen sowie geringen Verordnungsraten

Rang Taumltigkeitsgruppen KldB 2010 fuumlnfstellig DDD

pro Jahr Betr

[]

1 82101 Berufe in der Altenpflege (ohne Spezialisierung) shyHelfer-Anlerntaumltigkeiten

2514 1195

2 82102 Berufe in der Altenpflege (ohne Spezialisierung) shyfachlich ausgerichtete Taumltigkeiten

2483 1141

3 81301 Berufe in der Gesundheits- und Krankenpflege (ohne Spezialisierung) - Helfer-Anlerntaumltigkeiten

2197 1004

54101 Berufe in der Reinigung (ohne Spezialisierung) - Hel- 1945 1004 fer-Anlerntaumltigkeiten

5 73222 Verwaltende Berufe im Sozial- und Gesundheitsweshysen - fachlich ausgerichtete Taumltigkeiten

2027 934

73202 Berufe in der oumlffentlichen Verwaltung (ohne Speziali- 2026 918 sierung) - fachlich ausgerichtete Taumltigkeiten

7 92122 Berufe im Dialogmarketing - fachlich ausgerichtete Taumltigkeiten

1976 913

81212 Medizinisch-technische Berufe im Laboratorium - 1945 867 fachlich ausgerichtete Taumltigkeiten

9 83112 Berufe in der Kinderbetreuung und -erziehung - fachshylich ausgerichtete Taumltigkeiten

1835 842

10 83124 Berufe in der Sozialarbeit und Sozialpaumldagogik - hoch 1858 830 komplexe Taumltigkeiten

hellip hellip hellip

91 22342 Berufe im Holz- Moumlbel- und Innenausbau - fachlich 712 364 ausgerichtete Taumltigkeiten 92 43414 Berufe in der Softwareentwicklung - hoch komplexe

Taumltigkeiten 867 360

93 27104 Berufe in der technischen Forschung und Entwicklung 798 358 (ohne Spezialisierung) - hoch komplexe Taumltigkeiten 94 26212 Berufe in der Bauelektrik - fachlich ausgerichtete Taumlshy

tigkeiten 710 353

95 81404 AumlrzteAumlrztinnen (ohne Spezialisierung) - hoch komshy 901 349 plexe Taumltigkeiten 96 84304 Berufe in der Hochschullehre und -forschung - hoch

komplexe Taumltigkeiten 840 343

97 26252 Berufe in der elektrischen Betriebstechnik - fachlich 662 341 ausgerichtete Taumltigkeiten 98 71324 Berufe in der Unternehmensberatung - hoch kompleshy

xe Taumltigkeiten 790 331

99 34212 Berufe in der Sanitaumlr- Heizungs- und Klimatechnik shy 545 325 fachlich ausgerichtete Taumltigkeiten 100 25212 Berufe in der Kraftfahrzeugtechnik - fachlich ausgeshy

richtete Taumltigkeiten 629 313

Erwerbspersonen insgesamt 1303 608

Tabelle 10 (Erwerbspersonen TK 2013 nicht standardisierte Rohwerte)

Depressionsatlas ǀ 31

Auch Beschaumlftigte aus der Taumltigkeitsgruppe bdquoBerufe im Dialogmarketingldquo (92122) bei deshynen zuvor bereits haumlufige Arbeitsunfaumlhigkeishyten aufgrund von Depressionen aufgezeigt wurden erhalten uumlberdurchschnittlich haumlufig Antidepressiva

Berufsgruppen mit niedrigen Verordnungsrashyten weisen oft eine technische Orientierung auf haumlufig handelt es sich dabei um hochshykomplexe Taumltigkeiten

Die Ergebnisse zu Verordnungen von Antideshypressiva weisen wie die Auswertungen zu Arshybeitsunfaumlhigkeiten mit der Diagnose von Deshypressionen uumlberwiegend auf eine Belastung aumlhnlicher Berufsgruppen hin

Verordnungen nach Schulabschluss

Durchschnittliche Verordnungsmengen von Antidepressiva in Abhaumlngigkeit vom Schulabshyschluss sind in Tabelle 11 dargestellt

Waumlhrend die Zahl der verordneten Tagesdoshysen (DDD pro Jahr) bei den Berufstaumltigen ohshyne Schulabschluss noch geringfuumlgig niedriger liegt als bei Personen mit Haupt-Volksschulshyabschluss sinken sie anschlieszligend mit steishygendem Schulabschluss leicht ab Die Vershyordnungsraten sinken stetig mit steigender Schulbildung von 71 Prozent bei Berufstaumltishygen ohne Schulabschluss bis auf 5 Prozent bei Personen mit Abitur oder Fachabitur

Demgegenuumlber steigt die Zahl der durchshyschnittlich verordneten Tagesdosen im Betrofshyfenheitsfall mit zunehmender Bildung etwas an Dieser Anstieg koumlnnte darauf hindeuten dass Personen mit houmlherem Bildungsabshyschluss bdquokonsequenterldquo beziehungsweise uumlber einen etwas laumlngeren Zeitraum oder mit houmlheren Dosierungen mit Antidepressiva beshyhandelt werden

Antidepressiva-Verordnungen nach Schulabschluss 2013

Schulabschluss DDD

pro Jahr Betr

[] DDD

pro Betr

Ohne Schulabschluss 138 71 194 Haupt-Volksschulabschluss 141 70 201 Mittlere Reife oder gleichwertiger Abshyschluss 128 62 207 AbiturFachabitur 113 50 223 Abschluss unbekannt 127 61 207

Gesamt 128 60 214

Tabelle 11 (Erwerbspersonen TK standardisiert)

Antidepressiva-Verordnungen nach Ausbildungsabschluss 2013

Ausbildungsabschluss DDD

pro Jahr Betr

[] DDD

pro Betr

Ohne beruflichen Ausbildungsabschluss 151 72 211 Abschluss einer anerkannten Berufsausshybildung 132 63 210 Meister-Techniker- oder gleichwertiger Fachschulabschluss 111 54 205 Bachelor 110 49 224 DiplomMagisterMasterStaatsexamen 104 46 224 Promotion 87 37 238 Abschluss unbekannt 120 59 203

Gesamt 128 60 214

Tabelle 12 (Erwerbspersonen TK standardisiert)

32 ǀ Depressionsatlas

Verordnung von Antidepressiva bei AU mit Diagnose von Depression 2013

Abbildung 15 (Erwerbspersonen TK 2013)

62

98

120 134

144 144 149 160

173

150

55

90

114

137 149

157 166

181 179

159

0

20

40

60

80

100

120

140

160

180

200

0

10

20

30

40

50

60

70

80

90

100

15-19 20-24 25-29 30-34 35-39 40-44 45-49 50-54 55-59 60-64

DDD pro Betroffenem m

it AU (F32 F33)

Beha

ndel

t mit

Antid

epre

ssiv

a [

]

Altersgruppe

Behandelte Frauen Behandelte Maumlnner DDDs Frauen DDDs Maumlnner

Verordnungen nach Ausbildung

Bei Auswertungen zu Antidepressiva-Verordnungen in Abhaumlngigkeit von den Ausshybildungsabschluumlssen zeigen sich aumlhnliche Trends wie bei den Auswertungen nach Schulabschluumlssen Mit steigendem Ausbilshydungsabschluss geht sowohl die Zahl der verordneten Tagesdosen als auch die Rate der Antidepressiva-Verordnungen zuruumlck

Antidepressiva-Verordnung bei Erwerbsshypersonen mit Arbeitsunfaumlhigkeit aufgrund von Depressionen

In den vorausgehenden Abschnitten wurden Arbeitsunfaumlhigkeiten mit der Diagnose von Depressionen sowie Verordnungen von Antishydepressiva jeweils separat betrachtet Der folgende Abschnitt liefert demgegenuumlber Ershygebnisse zu Verordnungen von Antidepressishyva bei den 16 Prozent der Erwerbspersonen die innerhalb des Beobachtungsjahres 2013 explizit auch mit der Angabe einer Depressishyonsdiagnose im Sinne der ICD-Schluumlssel F32 undoder F33 arbeitsunfaumlhig gemeldet waren (vergleiche Tabelle 1 auf Seite 6)

Geschlechts- und altersuumlbergreifend erhielten aus dieser Gruppe innerhalb desselben Jahshyres 56 Prozent mindestens eine Antidepressishyva-Verordnung ndash gut die Haumllfte der Erwerbsshypersonen mit einer Arbeitsunfaumlhigkeit aufshygrund von Depressionen wurde also im selshyben Jahr auch medikamentoumls mit Antidepresshysiva behandelt Durchschnittlich wurden in der Population mit Depressionsdiagnose

innerhalb des Jahres 149 DDD je Person vershyordnet ndash bezogen ausschlieszliglich auf diejenishygen Personen die uumlberhaupt Antidepressiva erhielten wurden durchschnittlich 266 Tagesshydosen verordnet

Abbildung 15 zeigt die Verordnungsraten soshywie Verordnungsvolumen bezogen auf Ershywerbspersonen mit mindestens einer Arbeitsshyunfaumlhigkeit aufgrund von Depressionen in einzelnen Geschlechts- und Altersgruppen Juumlngere Erwerbspersonen mit gemeldeter Arshybeitsunfaumlhigkeit aufgrund von Depressionen werden demnach verhaumlltnismaumlszligig selten und durchschnittlich mit einer geringeren Zahl an Tagesdosen mit Antidepressiva behandelt Im Falle einer Arbeitsunfaumlhigkeit aufgrund von Depressionen unterscheiden sich die Verordshynungsmengen und -raten von Maumlnnern und Frauen innerhalb der einzelnen Altersgruppen nur gering Vorrangig in den mittleren Altersshygruppen werden betroffene Maumlnner etwas haumlufiger und in houmlherer Dosierung mit Antideshypressiva behandelt

Depressionsatlas ǀ 33

-

-

-

Diagnosen von Arbeitsunfaumlhigkeit und Antidepressiva-Verordnungen

Der nachfolgende Abschnitt befasst sich mit der Frage im Kontext welcher Arbeitsunfaumlshyhigkeitsdiagnosen Erwerbspersonen am haumlushyfigsten Antidepressiva erhalten Bereits aufshygrund der Beobachtung dass mit rund 6 Proshyzent innerhalb des Jahres 2013 erheblich mehr Erwerbspersonen Antidepressiva erhielshyten als Erwerbspersonen mit der Diagnose von Depressionen arbeitsunfaumlhig gemeldet waren ist offensichtlich dass keineswegs nur Personen die aufgrund von Depressionen arshybeitsunfaumlhig gemeldet waren auch Antideshypressiva erhielten

Fuumlr TK-versicherte Erwerbspersonen mit minshydestens einer Arbeitsunfaumlhigkeit im Jahr 2013 wurde im Rahmen der Auswertungen in Abshyhaumlngigkeit von den Diagnosen der Arbeitsunshyfaumlhigkeiten auf unterschiedlichen Ebenen ershymittelt welchem Anteil dieser Personen im Jahr 2013 mindestens einmal Antidepressiva im Sinne des ATC-Codes bdquoN06Aldquo verordnet wurden

Die houmlchste Verordnungsrate konnte bei einer Differenzierung von AU-Diagnosen auf Ebene der ICD-Kapitel erwartungsgemaumlszlig fuumlr das Kapitel V bdquoPsychische und Verhaltensstoumlrunshygenldquo (ICD-Diagnosen F00ndashF99) ermittelt wershyden dem auch Diagnosen von Depressionen zugeordnet sind 367Prozent der Personen mit einer gemeldeten Arbeitsunfaumlhigkeitsdishyagnose aus diesem Kapitel bekamen mindesshytens einmal im Jahr 2013 auch Antidepressiva verordnet Relativ hoch war die Antidepressishyva-Verordnungsrate bei Arbeitsunfaumlhigkeiten mit Diagnosen aus dem ICD-Kapitel VI bdquoKrankheiten des Nervensystemsldquo (G00ndashG99) mit 17 Prozent

Fuumlr eine detailliertere Betrachtung wurden Verordnungsraten bei Erwerbspersonen mit Arbeitsunfaumlhigkeiten differenziert nach ICD-Codes auf dreistelliger Ebene ermittelt

Betrachtet wurden ausschlieszliglich ICD-Diagnosen die im Jahr 2013 bei mindestens 100 Personen als Anlaumlsse von Arbeitsunfaumlshyhigkeiten dokumentiert waren

Diagnosen von Arbeitsunfaumlhigkeiten bei Personen mit hohen Antidepressiva-Verordnungsraten 2013

Rang ICD Code ICD Diagnose

Anteil mit Anti depressiva[]

Betroffene [Rate in ]

1 F33 Rezidivierende depressive Stoumlrung 733 0305 2 T43 Vergiftung durch psychotrope Substanzen ande- 721 0003

renorts nicht klassifiziert 3 F42 Zwangsstoumlrung 711 0018 4 F61 Kombinierte und andere Persoumlnlichkeitsstoumlrungen 666 0009 5 F60 Spezifische Persoumlnlichkeitsstoumlrungen 652 0049 6 F31 Bipolare affektive Stoumlrung 627 0032 7 F41 Andere Angststoumlrungen 617 0285 8 F34 Anhaltende affektive Stoumlrungen 561 0051 9 F40 Phobische Stoumlrungen 535 0026 10 F32 Depressive Episode 528 1319 11 F90 Hyperkinetische Stoumlrungen 516 0008 12 F25 Schizoaffektive Stoumlrungen 493 0015 13 F50 Essstoumlrungen 480 0024 14 F62 Andauernde Persoumlnlichkeitsaumlnderungen nicht 449 0003

Folge einer Schaumldigung oder Krankheit des Geshyhirns

15 F11 Psychische und Verhaltensstoumlrungen durch Opioshyide

412 0004

16 F51 Nichtorganische Schlafstoumlrungen 408 0044 17 F19 Psychische und Verhaltensstoumlrungen durch mulshy

tiplen Substanzgebrauch und Konsum anderer psychotroper Substanzen

405 0015

18 F63 Abnorme Gewohnheiten und Stoumlrungen der Im- 379 0005 pulskontrolle

19 T50 Vergiftung durch Diuretika und sonstige und nicht naumlher bezeichnete Arzneimittel Drogen und bioshylogisch aktive Substanzen

378 0004

20 F44 Dissoziative Stoumlrungen [Konversionsstoumlrungen] 372 0009

Tabelle 13 (Erwerbspersonen TK 2013 standardisiert)

34 ǀ Depressionsatlas

Tabelle 13 enthaumllt Angaben zu den 20 dreishystelligen ICD-Diagnosen mit den houmlchsten Raten an Antidepressiva-Verordnungen sortiert in absteigender Reihenfolge nach dem Anteil der Erwerbspersonen mit Anti-depressiva-Verordnung

Um eine Einschaumltzung der Bedeutung der aufgefuumlhrten Diagnosen zu ermoumlglichen werden ergaumlnzend auch die Anteile der von Arbeitsunfaumlhigkeiten mit diesen Diagnosen betroffenen Erwerbspersonen in der Tabelle genannt

Die Erkrankung mit dem groumlszligten Anteil an Antidepressiva-Verordnungen ist die ICD-Diagnose bdquoRezidivierende depressive Stoumlshyrungldquo (F33) also eine zum wiederholten Mal auftretende Depression Von den Erwerbsshypersonen die 2013 mit einer entsprechenden Diagnose arbeitsunfaumlhig gemeldet waren ershyhielten innerhalb des Jahres 73 Prozent also knapp drei Viertel mindestens eine Anti-depressiva-Verordnung Unter den gelisteten 20 ICD-Diagnosen mit den houmlchsten Antideshypressiva-Verordnungsraten finden sich in erster Linie weitere bdquoFldquo-Diagnosen also Erkrankungsdiagnosen aus dem Kapitel bdquoPsychische und Verhaltensstoumlrungenldquo

Ausnahmen bilden die beiden Diagnosen bdquoVergiftung durch psychotrope Substanzen anderenorts nicht klassifiziertldquo (T43) sowie bdquoVergiftung durch Diuretika und sonstige und nicht naumlher bezeichnete Arzneimittel Drogen und biologisch aktive Substanzenldquo (T50) aus der Diagnosegruppe bdquoVergiftungen durch Arzshyneimittel Drogen und biologisch aktive Subshystanzenldquo (T36ndashT50) bei deren Kodierung als Anlass einer Arbeitsunfaumlhigkeit gleichfalls reshylativ hohe Raten an Antidepressiva-Verordnungen ermittelt wurden Uumlber die Gruumlnde fuumlr den beobachteten Zusammenshyhang der Diagnosen mit hohen Raten an An-tidepressiva-Verordnungen geben die Daten keine Auskunft Es laumlsst sich daher nur vershymuten dass Antidepressiva in diesen Faumlllen in der Regel nicht Ausloumlser einer Vergiftung waren sondern eher zur Behandlung von seelischen Zustaumlnden verordnet wurden die ihrerseits anderweitig den Ausloumlser fuumlr eine Vergiftung bildeten In jedem Fall laumlsst sich festhalten dass beide Diagnosen mit Beshytroffenenraten von 0003 Prozent sowie 0004 Prozent nur sehr selten den Anlass fuumlr eine Arbeitsunfaumlhigkeit bilden und insofern eishyne untergeordnete Rolle spielen

Unter den gelisteten 20 Diagnosen mit hohen medikamentoumlsen Behandlungsraten bilden bdquoDepressive Episodenldquo (F32) mit Abstand den haumlufigsten Anlass fuumlr eine Arbeitsunfaumlhigkeit

Zusammenfassung Der Depressionsatlas liefert umfaumlngliches Zahlenmaterial zur Bedeutung von Depressishyonen im Erwerbsalter und zu Veraumlnderungen in den Jahren von 2000 bis 2013

Innerhalb des genannten Zeitraums stiegen die Fehlzeiten aufgrund von Depressionen deutlich Zwischen Tiefst- und Houmlchststand 2006 und 2012 war bei Erwerbspersonen ein Anstieg um 75 Prozent festzustellen Nach eishynem leichten Ruumlckgang wurden im Jahr 2013 163 AU-Faumllle pro 100 Versicherungsjahre mit der Diagnose von Depressionen erfasst Dashymit waren Depressionen lediglich 14 Prozent aller AU-Faumllle zuzuordnen aufgrund der lanshygen fallbezogenen Dauer waren diese Faumllle jedoch fuumlr 71 Prozent aller gemeldeten Fehlshytage verantwortlich Im Mittel war jede Ershywerbsperson 2013 gut einen Tag aufgrund von Depressionen arbeitsunfaumlhig gemeldet eine gemeldete Arbeitsunfaumlhigkeit dauerte durchschnittlich 64 Tage

Rund 6 Prozent der Erwerbspersonen erhielshyten innerhalb des Jahres 2013 mindestens eishyne Antidepressiva-Verordnung 2000 hatte die Rate noch bei 41 Prozent gelegen Die Zahl der verordneten Tagesdosen stieg im selben Zeitraum um den Faktor 274 und hat sich damit nahezu verdreifacht 2013 wurden demnach anteilig mehr Erwerbspersonen und gegebenenfalls zugleich auch erheblich intenshysiver mit Antidepressiva behandelt als im Jahr 2000

Frauen waren nach den vorliegenden Ergebshynissen nahezu doppelt so haumlufig von Depresshysionen betroffen wie Maumlnner mit zunehmenshydem Alter zeigen sich bis kurz vor Erreichen des Renteneintrittsalters steigende Fehlzeiten und Verordnungsraten Hinweise auf reduziershyte Erkrankungsrisiken finden sich bei houmlherer schulischer und beruflicher Ausbildung und entsprechend auch vorrangig bei Beschaumlftigshyten in Berufen mit houmlherer Qualifikation sowie mit technisch-handwerklicher Ausrichtung Beschaumlftigte mit geringerer Qualifikation soshywie aus sozialen Berufen sind demgegenuumlber tendenziell haumlufiger betroffen

Sowohl im Hinblick auf Arbeitsunfaumlhigkeiten mit Depressionen als auch im Hinblick auf Verordnungen von Antidepressiva haben sich im Lauf der 14 Jahre Unterschiede zwischen den Bundeslaumlndern verringert Dies koumlnnte auf eine Angleichung der Lebensumstaumlnde aber auch auf eine Angleichung der diagnosshytischen und therapeutischen Strategien von Aumlrzten hindeuten

Depressionsatlas ǀ 35

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Anhang

Depressionen als Ursache von Arbeitsunfaumlhigkeiten nach Geschlecht 2013

Maumlnner ICD 10 Code ICD 10 Diagnose

AU Faumllle je 100 VJ

AU Tageje 100 VJ

AU Tageje Fall

Betroffene [Rate in ]

A00-Z99 Alle Diagnosen 10409 132383 13 49910 F00-F99 Psychische und Verhaltensstoumlrungen 412 18678 45 3575

F30-F39 Affektive Stoumlrungen 127 8425 66 1218 F32 F33 Depressionen 119 7880 66 1155

F32 Depressive Episode 098 6043 61 0964 F320 Leichte depressive Episode 004 140 35 0039 F321 Mittelgradige depressive Episode 021 1628 76 0227 F322 Schwere depressive Episode ohne psychotische 012 1304 109 0134

Symptome F323 Schwere depressive Episode mit psychotischen

Symptomen 001 075 90 0009

F328 Sonstige depressive Episoden 003 132 52 0026 F329 Depressive Episode nicht naumlher bezeichnet 056 2671 48 0542

F33 Rezidivierende depressive Stoumlrung 021 1837 88 0216 F330 Rezidivierende depressive Stoumlrung gegenwaumlrtig

leichte Episode 001 035 42 0008

F331 Rezidivierende depressive Stoumlrung gegenwaumlrtig 010 880 86 0106 mittelgradige Episode

F332 Rezidivierende depressive Stoumlrung gegenwaumlrtig schwere Episode ohne psychotische Symptome

006 628 112 0063

F333 Rezidivierende depressive Stoumlrung gegenwaumlrtig 001 076 119 0007 schwere Episode mit psychotischen Symptomen

F334 Rezidivierende depressive Stoumlrung gegenwaumlrtig remittiert

000 011 50 0002

F338 Sonstige rezidivierende depressive Stoumlrungen 000 013 37 0004 F339 Rezidivierende depressive Stoumlrung nicht naumlher

bezeichnet 003 150 59 0026

Frauen ICD 10 Code ICD 10 Diagnose

AU Faumllle je 100 VJ

AU Tageje 100 VJ

AU Tageje Fall

Betroffene [Rate in ]

A00-Z99 Alle Diagnosen 12756 163175 13 56801 F00-F99 Psychische und Verhaltensstoumlrungen 759 31541 42 6603

F30-F39 Affektive Stoumlrungen 226 14159 63 2204 F32 F33 Depressionen 214 13312 62 2101

F32 Depressive Episode 176 9848 56 1738 F320 Leichte depressive Episode 008 245 32 0075 F321 Mittelgradige depressive Episode 038 2795 73 0408 F322 Schwere depressive Episode ohne psychotische 017 1914 113 0202

Symptome F323 Schwere depressive Episode mit psychotischen

Symptomen 001 103 108 0011

F328 Sonstige depressive Episoden 005 212 46 0047 F329 Depressive Episode nicht naumlher bezeichnet 106 4442 42 1024

F33 Rezidivierende depressive Stoumlrung 038 3464 90 0409 F330 Rezidivierende depressive Stoumlrung gegenwaumlrtig

leichte Episode 002 091 56 0017

F331 Rezidivierende depressive Stoumlrung gegenwaumlrtig 020 1791 89 0217 mittelgradige Episode

F332 Rezidivierende depressive Stoumlrung gegenwaumlrtig schwere Episode ohne psychotische Symptome

010 1109 116 0111

F333 Rezidivierende depressive Stoumlrung gegenwaumlrtig 001 081 95 0008 schwere Episode mit psychotischen Symptomen

F334 Rezidivierende depressive Stoumlrung gegenwaumlrtig remittiert

000 021 62 0004

F338 Sonstige rezidivierende depressive Stoumlrungen 001 038 74 0006 F339 Rezidivierende depressive Stoumlrung nicht naumlher

bezeichnet 005 254 54 0048

Tabelle A1 (Erwerbspersonen TK 2013 standardisiert)

36 ǀ Depressionsatlas

- -

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-

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-

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-

-

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Fehlzeiten mit Depressionen nach Personengruppen 2000 bis 2013

Depressionen (ICD 10 Codes F32 F33) Gesamt (A00 Z99)

Berufstaumltige Arbeitslose Gesamt

Jahr AU Tageje 100 VJ

rel seit 2000

AU Tageje 100 VJ

rel seit 2000

AU Tageje 100 VJ

rel seit 2000

AU Tageje 100 VJ

rel seit 2000

2000 56 100 130 100 62 100 1294 100 2001 58 103 138 106 64 104 1313 101 2002 59 106 142 109 67 109 1300 100 2003 59 105 147 113 68 110 1257 97 2004 60 108 172 132 72 116 1209 93 2005 60 108 180 138 72 118 1215 94 2006 53 95 202 155 60 98 1144 88 2007 60 108 270 207 68 110 1193 92 2008 65 116 328 252 73 119 1224 95 2009 75 135 314 240 84 136 1320 102 2010 86 155 431 330 98 159 1340 104 2011 90 162 456 350 100 163 1397 108 2012 95 171 470 361 105 171 1417 110 2013 92 166 488 374 104 169 1466 113

Tabelle A2 (Erwerbspersonen TK 2013 standardisiert Werte 2000 entsprechen 100 Prozent)

Arbeitsunfaumlhigkeiten mit Depressionen nach Alter und Geschlecht 2013

Maumlnner Frauen Gesamt

Alters gruppe

AU Faumllle je

100 VJ

AU Tageje

100 VJ

Betr []

AU Faumllle je

100 VJ

AU Tageje

100 VJ

Betr []

AU Faumllle je

100 VJ

AU Tageje

100 VJ

Betr []

15-19 06 21 06 16 44 14 10 31 09 20-24 09 40 08 18 66 16 13 52 12 25-29 09 42 08 15 73 14 12 57 11 30-34 09 46 08 16 88 15 12 65 11 35-39 10 64 10 18 110 18 14 85 13 40-44 12 79 12 21 130 21 16 102 16 45-49 13 87 13 23 149 23 18 116 18 50-54 14 104 14 26 178 26 20 139 20 55-59 17 126 17 30 215 30 23 167 23 60-64 16 153 16 28 242 29 21 189 21

Tabelle A3 (Erwerbspersonen TK 2013 ICD-10-Codes F32 F33)

Depressionsatlas ǀ 37

-

-

-

Arbeitsunfaumlhigkeit mit Depressionen nach Ausbildung 2013

Ausbildungsabschluss AU Faumllle je 100 VJ

AU Tageje 100 VJ

Betroffene [Rate in ]

Ohne beruflichen Ausbildungsabschluss 207 113 195 Abschluss einer anerkannten Berufsshyausbildung 176 104 174 Meister-Techniker- oder gleichwertiger Fachschulabschluss 151 83 144 Bachelor 128 78 124 DiplomMagisterMasterStaatsexamen 111 63 111 Promotion 067 36 081 Abschluss unbekannt 153 104 156

Gesamt 163 104 159

Tabelle A4 (Erwerbspersonen TK 2013 standardisiert)

Antidepressiva-Verordnungen nach Alter und Geschlecht 2013

Maumlnner Frauen Gesamt

Alters gruppe

DDD Betr []

DDD pro

Betr

DDD Betr []

DDD pro

Betr

DDD Betr []

DDD pro

Betr 15-19 121 104 116 324 279 116 208 179 116 20-24 313 187 168 629 389 162 463 283 165

25-29 513 245 209 888 450 197 690 342 204 30-34 690 302 229 1089 513 212 870 397 221

35-39 893 386 231 1418 648 219 1131 505 225 40-44 1057 462 229 1687 783 216 1347 609 223

45-49 1141 502 227 1912 910 210 1501 693 219 50-54 1351 583 232 2236 1063 210 1773 812 222

55-59 1575 689 229 2592 1247 208 2044 946 219 60-64 1368 653 209 2358 1195 197 1774 875 204

Tabelle A5 (Erwerbspersonen TK 2013 ATC-Code N06A)

38 ǀ Depressionsatlas

Antidepressiva-Verordnungsvolumen nach Wirkstoffen 2000 bis 2013

Anzahl DDD je VJ

Opipramol Amitriptylin Fluoxetin Citalopram Sertralin Johannisshykraut

Mirtazapin Venlafaxin

Jahr N06AA05 N06AA09 N06AB03 N06AB04 N06AB06 N06AP01 N06AX11 N06AX16

2000 039 048 029 034 033 132 015 011 2001 043 049 034 047 042 125 021 017 2002 046 049 043 061 045 110 029 024 2003 051 051 051 087 051 098 032 033 2004 055 049 060 099 052 037 035 043 2005 059 050 067 117 054 043 043 053 2006 053 045 066 123 053 031 044 057 2007 059 047 074 166 061 031 054 068 2008 065 048 079 203 067 033 064 080 2009 068 048 076 229 070 043 069 091 2010 072 050 079 283 076 051 080 123 2011 075 052 081 351 081 053 085 145 2012 076 052 084 357 095 053 089 168 2013 075 051 084 334 109 053 091 183

Tabelle A6 (Erwerbspersonen TK 2013 standardisiert ATC-Code N06A)

Depressionsatlas ǀ 39

Allgemeine Informationen zum Depressionsatlas

Der Depressionsatlas liefert umfangreiche Informationen zur Bedeutung von Depressishyonen im Erwerbsalter Basis der Auswertunshygen bilden Daten zu Arbeitsunfaumlhigkeiten sowie Arzneiverordnungen bei TK-Erwerbsshypersonen aus den Jahren 2000 bis 2013 Depressionen waren 2013 fuumlr 7 Prozent aller gemeldeten Arbeitsfehltage verantwortlich Etwa 6 Prozent aller Erwerbspersonen erhielten 2013 Verordnungen von Antideshypressiva die Zahl der verordneten Tagesdoshysen hat sich seit 2000 nahezu verdreifacht

Weitere Informationen Gesundheitsstudien und Auswertungen finden Sie unter wwwtkde Webcode 49536

101

154

1

2015

  • 15-01-21_TK_Depressionsatlas_Inhalt_finalpdf
    • Depressionsatlas
      • Datengrundlagen
      • ICD-Diagnosen
      • Arzneiverordnungen ndash ATC
      • Standardisierung
        • Arbeitsunfaumlhigkeit mit Depressionen
          • Arbeitsunfaumlhigkeitsfaumllle
          • Arbeitsunfaumlhigkeitstage
          • Betroffene
          • Arbeitsunfaumlhigkeit nach Geschlecht und Alter
          • Arbeitsunfaumlhigkeiten im Zeitverlauf
          • Arbeitsunfaumlhigkeit nach Bundeslaumlndern und Kreisen
          • Trends in Bundeslaumlndern
          • Arbeitsunfaumlhigkeit nach Berufen
          • Arbeitsunfaumlhigkeit nach Schulabschluss
          • Arbeitsunfaumlhigkeit nach Ausbildung
          • Arbeitsunfaumlhigkeit nach Leitungsfunktion
          • Kosten von Arbeitsunfaumlhigkeit mit Depressionen
          • Arbeitsunfaumlhigkeit mit weiteren Diagnosen
            • Verordnung von Antidepressiva
              • Verordnung nach Alter und Geschlecht
              • Verordnungen im Zeitverlauf
              • Trends bei Verordnungen relevanter Antidepressiva nach Wirkstoffen
              • Verordnungen nach Arztgruppen
              • Verordnung nach Bundeslaumlndern und Kreisen
              • Trends in Bundeslaumlndern
              • Verordnungen nach Berufen
              • Verordnungen nach Schulabschluss
              • Verordnungen nach Ausbildung
              • Antidepressiva-Verordnung bei Erwerbspersonen mit Arbeitsunfaumlhigkeit aufgrund von Depressionen
              • Diagnosen von Arbeitsunfaumlhigkeit und Antidepressiva-Verordnungen
                • Zusammenfassung
                • Anhang
                • Word-Lesezeichen
                  • RANGEC12
                  • RANGEC24

Relative Veraumlnderungen der Fehlzeiten mit Depressionen 2000 bis 2013

Trends seit 2000

Fehlzeiten aufgrund von Depressionen lashygen 2013 um 69 Proshyzent houmlher als 2000 Zwischen Tiefst- und

Houmlchststand 2006 und 2012 war bei Erwerbsshy

personen ein Anstieg der Fehlzeiten aufshy

grund von Depressioshynen um 75 Prozent

festzustellen

Noch houmlhere Fehlzeishyten aufgrund von Deshy

pressionen sowie Steigerungsraten zeishy

gen sich bei Arbeitsloshysen

Abbildung 2 (Erwerbspersonen TK 2013 standardisiert) 8 ǀ Depressionsatlas

Arbeitsunfaumlhigkeiten im Zeitverlauf

Abbildung 2 zeigt die relativen Veraumlnderunshygen der alters- und geschlechtsstandardisiershyten Fehlzeiten aufgrund von Depressionen im Sinne der ICD-Codes F32 und F33 seit dem Jahr 2000 wobei den Fehlzeiten im Ausshygangsjahr ein Wert von 100 Prozent zugeordshynet wurde Zum Vergleich ist entsprechend auch die Entwicklung der Gesamtfehlzeiten im Zeitraum von 2000 bis 2013 dargestellt

Diagnoseuumlbergreifend sanken die Fehlzeiten bei Erwerbspersonen in den Jahren 2000 bis 2006 zunaumlchst auf rund 88 Prozent des Ausshygangswertes In diesem Zeitraum stiegen Fehlzeiten mit Depressionen bis 2005 um 18 Prozent an sanken dann aber 2006 auf 98Prozent des Ausgangswertes aus dem Jahr 2000 (vergleiche auch Tabelle A2 im Anhang)

Dieser Ruumlckgang resultierte zum Teil aus der veraumlnderten Zusammensetzung der Untersushychungspopulation der Erwerbspersonen Beshydingt durch gesetzliche Bestimmungen im Zushysammenhang mit der Einfuumlhrung des Arbeitsshylosengeldes II (ALG II) konnten laumlngerfristig Arbeitslose als eine erfahrungsgemaumlszlig uumlbershydurchschnittlich von Depressionen betroffene Gruppe bei Auswertungen ab 2006 nicht mehr beruumlcksichtigt werden da sie nicht mehr zur Abgabe einer Arbeitsunfaumlhigkeitsbescheinishygung bei ihrer Krankenkasse verpflichtet sind

Bei getrennter Betrachtung der Fehlzeiten mit Depressionen von Berufstaumltigen und Arbeitsshylosen zeigt sich jedoch dass die relativ niedshyrigen Fehlzeiten im Jahr 2006 nicht ausshyschlieszliglich aus der Nichtberuumlcksichtigung von ALG-II-Empfaumlngern resultieren Auch die Gruppe der Berufstaumltigen deren Zusammenshysetzung sich durch die Einfuumlhrung des ALG II definitionsgemaumlszlig nicht veraumlndert hat weist 2006 einen merklichen Ruumlckgang der AU-Tage mit Diagnose von Depressionen auf

Ab dem Jahr 2007 war sowohl diagnoseuumlbershygreifend als auch in Bezug auf Diagnosen von Depressionen ein kontinuierlicher Anstieg der AU-Tage zu verzeichnen wobei der Anstieg der Fehlzeiten mit Depressionen unter den Erwerbspersonen ndash bis 2012 auf 171 Prozent des Ausgangswertes aus dem Jahr 2000 ndash wesentlich deutlicher ausfiel

Bei separaten Auswertungen zur Gruppe der Arbeitslosen (ab 2006 ausschlieszliglich ALG-I-Empfaumlnger) faumlllt der sehr starke Anstieg der Fehlzeiten mit Depressionen auf 374 Prozent des Ausgangswertes im Jahr 2000 auf Dabei waren Arbeitslose zu jedem Zeitpunkt und beshyreits auch im Jahr 2000 erheblich laumlnger als Berufstaumltige mit der Diagnose von Depressioshynen arbeitsunfaumlhig gemeldet

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-

Der starke Anstieg der Fehlzeiten mit Depresshysionen bei den arbeitslosen TK-Versicherten hat aufgrund von deren verhaumlltnismaumlszligig geshyringem Anteil innerhalb der Untersuchungsshypopulation allerdings kaum Einfluss auf die ausgewiesenen Fehlzeiten mit Depressionen in der Gesamtgruppe der Erwerbspersonen

2013 war unter den Berufstaumltigen erstmals seit 2006 ein leichter Ruumlckgang der Fehlzeishyten aufgrund von Depressionen zu verzeichshynen Ob dieser Ruumlckgang eine Trendumkehr andeutet laumlsst sich erst nach dem Vorliegen von Ergebnissen aus den kommenden Jahren beurteilen wie auch Erfahrungen nach einem kurzfristigen Ruumlckgang im Jahr 2006 zeigen

Arbeitsunfaumlhigkeit nach Bundeslaumlndern und Kreisen

Tabelle 2 zeigt Fehlzeiten und Betroffenenrashyten zu Arbeitsunfaumlhigkeiten mit Diagnosen von Depressionen auf Bundeslandebene

Die houmlchsten Fehlzeiten mit Depressionen wurden fuumlr das Jahr 2013 geschlechtsuumlbershygreifend fuumlr Hamburg mit 142 AU-Tagen pro 100 Versicherungsjahre ermittelt Einer Ershywerbsperson in Hamburg waren demnach 2013 im Durchschnitt 142 Fehltage mit einer Diagnose von Depressionen zuzuordnen Demgegenuumlber waren es in Baden-Wuumlrttemberg dem Bundesland mit den geshyringsten Fehlzeiten aufgrund von Depressioshynen geschlechtsuumlbergreifend durchschnittlich 084 Fehltage pro Erwerbsperson

Auch im Hinblick auf die geschlechtsspezifishyschen Fehlzeiten wurden die houmlchsten Werte fuumlr Hamburg ermittelt Aumlhnlich hohe Fehlzeishyten wie fuumlr maumlnnliche Erwerbspersonen in Hamburg konnten nur noch fuumlr Maumlnner mit Wohnort in Berlin festgestellt werden

Arbeitsunfaumlhigkeiten mit Depressionen nach Bundeslaumlndern 2013

Maumlnner Frauen Gesamt

Bundesland AU Tageje 100 VJ

Betr []

AU Tageje 100 VJ

Betr [ ]

AU Tageje 100 VJ

Betr [ ]

Anteil AU Tage an

A00 Z99 Schleswig-Holstein 92 132 165 239 126 181 80 Hamburg 94 126 197 265 142 190 92 Niedersachsen 71 111 124 199 96 152 64 Bremen 73 106 147 230 107 163 75 Nordrhein-Westfalen 89 122 139 211 112 163 75 Hessen 73 119 127 210 98 161 68 Rheinland-Pfalz 82 131 117 208 98 167 64 Baden-Wuumlrttemberg 68 107 102 177 84 139 69 Bayern 73 106 111 184 90 142 72 Saarland 91 126 136 229 112 174 69 Berlin 94 130 162 246 125 184 76 Brandenburg 69 101 149 239 105 165 58 Mecklenburg-Vorpommern

67 097 159 228 109 157 59

Sachsen 64 096 119 199 89 144 62 Sachsen-Anhalt 68 104 121 209 92 152 53 Thuumlringen 61 094 130 249 93 166 56

Gesamt 79 116 133 210 104 159 71

Tabelle 2 (Erwerbspersonen TK 2013 standardisiert Betroffenenraten bezogen auf Erwerbspershysonen mit Versicherung am 1 Januar des Jahres)

Depressionsatlas ǀ 9

Die niedrigsten Fehlzeiten bei Maumlnnern fanshyden sich mit 061 Fehltagen aufgrund von Depressionen pro Erwerbsperson im Bundesshyland Thuumlringen waumlhrend fuumlr Frauen die geshyringsten Fehlzeiten ndash wie schon geschlechtsshyuumlbergreifend ndash fuumlr Baden-Wuumlrttemberg ershyrechnet wurden

Der Anteil der Fehlzeiten mit Diagnosen von Depressionen an den Gesamtfehlzeiten liegt in den neuen Bundeslaumlndern fuumlr die sich anshyderweitig eher uumlberdurchschnittliche Fehlzeishyten zeigen merklich unter dem Bundesdurchshyschnitt (zu Gesamtfehlzeiten vergleiche auch Tabelle A10 TK Gesundheitsreport 2014 Seite 140)

Die zuvor beschriebenen Ergebnisse zu geshyschlechts- und altersstandardisierten Beshytroffenenraten im Zusammenhang mit Arshybeitsunfaumlhigkeiten mit Depressionen (ICD-10shyDiagnosen F32 F33) in Bundeslaumlndern vershydeutlicht auch die nachfolgende Kartendarshystellung Unterschreitungen bundesweiter Ershygebnisse um 25 Prozent oder mehr sind in den Karten dunkelblau Uumlberschreitungen um 25 Prozent oder mehr dunkelrot eingefaumlrbt

Unterschreitungen der bundesweiten Beshytroffenenraten um rund 10 Prozent und mehr lassen sich vor allem im Suumlden (Bayern Bashyden-Wuumlrttemberg) und Suumldosten Deutschshylands (Sachsen) beobachten

Uumlberschreitungen um mehr als 10 Prozent finden sich im Norden in Hamburg und Schleswig-Holstein aber auch in Berlin Fuumlrdas Saarland wurde mit einer Uumlberschreitung bundesweiter Werte um 93 Prozent ein aumlhnshylich hoher Wert ermittelt

Eine weitere Darstellung der Betroffenenraten auf Ebene der Kreise und kreisfreien Staumldte verdeutlicht dass sich die Anzahl der Beshytroffenen mit Arbeitsunfaumlhigkeiten aufgrund von Depressionen innerhalb eines Bundesshylandes keinesfalls immer auf einheitlichem Nishyveau bewegen sondern teilweise erhebliche regionale Unterschiede bestehen

Waumlhrend auf Bundeslandebene fuumlr Bayern und Baden-Wuumlrttemberg unterdurchschnittlishyche Betroffenenraten errechnet wurden zeigt die Darstellung der Betroffenenraten auf Kreisebene dass es auch in diesen Bundesshylaumlndern Kreise gibt die deutlich uumlber Durchshyschnittswerten liegen So sind die Betroffeshynenraten in Baden-Wuumlrttemberg in Pforzheim Rottweil und Mannheim houmlher als im Bundesshydurchschnitt Fuumlr Bayern wurden vor allem in oumlstlichen Kreisen an der Grenze zu Tschechishyen aber auch in Coburg uumlberdurchschnittliche Betroffenenraten festgestellt

Umgekehrt gibt es auch in Schleswig-Holstein bei insgesamt hohen Betroffenenraten mit Ploumln Nordfriesland und Rendsburg-Eckernfoumlrde Kreise in denen nur wenige Ershywerbspersonen von Arbeitsunfaumlhigkeiten aufshygrund von Depressionen betroffen sind

Ein Teil der dargestellten Unterschiede kann auch im Kontext spezifischer Besonderheiten von TK-versicherten Beschaumlftigten in einzelshynen Regionen oder zufallsbedingt entstanden sein und sollte daher allgemein nur zuruumlckhalshytend interpretiert werden

Zumindest fuumlr einige Gegenden laumlsst sich beshyobachten und formulieren dass geringere Beshytroffenenraten haumlufiger in laumlndlicheren Regioshynen zu finden waren waumlhrend im staumldtischen Raum mehr Erwerbspersonen von Arbeitsunshyfaumlhigkeiten aufgrund von Depressionen beshytroffen waren Dies koumlnnte unter anderem an unterschiedlichen Lebensbedingungen aber auch an Unterschieden hinsichtlich der aumlrztlishychen Versorgung sowie Wahrnehmung von Beschwerden liegen

10 ǀ Depressionsatlas

Anteil in Bundeslaumlndern 2013

Anteil in Kreisen 2013

Anteil Personen mit Arbeitsunfaumlhigkeit aufgrund von Depressionen in Bundesshylaumlndern und Kreisen 2013

Relative Abweichungen der Anteile nach Bundeslaumlndern 2013

Relative Abweichungen der Anteile nach Kreisen 2013

Abbildung 3 (Erwerbspersonen TK 2013 standardisiert)

Depressionsatlas ǀ 11

ndash

Regionale Trends

Haumlufigkeiten von Arshybeitsunfaumlhigkeiten

aufgrund von Depresshysionen in Bundeslaumlnshy

dern haben sich in den vergangenen 14 Jahshy

ren angenaumlhert

Standardabweichunshygen der relativen Abshyweichungen von Beshytroffenenraten in den

Bundeslaumlndern als Maszlig fuumlr die Streuung

sanken von 20 Prozent im Jahr 2000 auf 93

Prozent im Jahr 2013

Trends in Bundeslaumlndern

Abbildung 4 zeigt Darstellungen zu regionalen Abweichungen der einheitlich geschlechtsshyund altersstandardisierten Betroffenenraten in Bezug auf Arbeitsunfaumlhigkeiten aufgrund von Depressionen (ICD-10-Diagnosen F32 F33) auf Bundeslandebene von bundesweiten Werten in Kartendarstellungen fuumlr die Jahre 2000 bis 2013 Auch in diesen Kartendarstelshylungen sind Unterschreitungen bundesweiter Ergebnisse um 25 Prozent oder mehr dunkelshyblau Uumlberschreitungen um 25 Prozent oder mehr dunkelrot eingefaumlrbt

Waumlhrend in verschiedenen Bundeslaumlndern wie zum Beispiel Schleswig-Holstein in einshyzelnen Jahren Betroffenenraten sowohl unter bundesweiten Ergebnissen als auch uumlber bundesweiten Ergebnissen zu verzeichnen sind zeigen sich in anderen Bundeslaumlndern wie zum Beispiel Hessen und Sachsen in alshylen Jahren Betroffenenraten unterhalb bunshydesweiter Raten

Als wohl wichtigstes Ergebnis verdeutlicht die Abbildung zu regionalen Unterschieden aus 14 Jahren allerdings insbesondere dass es im Verlauf dieser Zeit tendenziell zu einer bundesweiten Angleichung der regionalen Beshytroffenenraten gekommen ist Waumlhrend in den ersten Jahren in verschiedenen Bundeslaumlnshydern dunklere Einfaumlrbungen der Flaumlchen ndash alshyso staumlrkere Uumlberschreitungen oder Untershyschreitungen der bundesweiten Raten ndash zu erkennen sind werden die Einfaumlrbungen insshybesondere ab dem Jahr 2009 immer schwaumlshycher was einen Ruumlckgang der relativen Unshyterschiede zwischen den Bundeslaumlndern anshyzeigt

Abbildung 4 (Erwerbspersonen TK 2013 standardisiert)

Anteil Erwerbspersonen mit Arbeitsunfaumlhigkeit aufgrund von Depressionenrelative Abweichungen vom Bundesdurchschnitt nach Bundeslaumlndern

2000 bis 2013

12 ǀ Depressionsatlas

-

-

Arbeitsunfaumlhigkeit nach Berufen von verfuumlgbaren Angaben zur Taumltigkeit am 1 Januar des Jahres 2013 und an dieser

Tabelle 3 zeigt Ergebnisse zur Relevanz von Stelle differenziert nach den ersten zwei Stel-Depressionen im Sinne der Diagnoseschluumls- len der Klassifikation der Berufe 2010 (KldB sel F32 und F33 fuumlr Arbeitsunfaumlhigkeiten in 2010) zu denen Ergebnisse aufgrund der einzelnen Berufsgruppen Die Einteilung der noch uumlberschaubaren Zahl an Gruppen voll-Beschaumlftigten erfolgte dabei auf Grundlage staumlndig dargestellt werden koumlnnen

Arbeitsunfaumlhigkeiten mit Depressionen nach Berufen 2013 (zweistellige KldB)

Taumltigkeitsgruppen KldB 2010 zweistellig AU Faumllle je 100 VJ

AU Tageje 100 VJ

Betroffene []

01 Angehoumlrige der regulaumlren Streitkraumlfte 226 71 238 11 Land- Tier- und Forstwirtschaftsberufe 100 56 106 12 Gartenbauberufe und Floristik 141 73 138 21 Rohstoffgewinnung und -aufbereitung Glas- und Keramik- 130 62 130

herstellung und -verarbeitung 22 Kunststoffherstellung und -verarbeitung Holzbe- und shy

verarbeitung 150 82 141

23 Papier- und Druckberufe technische Mediengestaltung 164 96 163 24 Metallerzeugung und -bearbeitung Metallbauberufe 135 69 131 25 Maschinen- und Fahrzeugtechnikberufe 118 61 115 26 Mechatronik- Energie- und Elektroberufe 111 61 106 27 Technische Forschungs- Entwicklungs- Konstruktions- 115 62 113

und Produktionssteuerungsberufe 28 Textil- und Lederberufe 185 88 184 29 Lebensmittelherstellung und -verarbeitung 166 102 170 31 Bauplanungs- Architektur- und Vermessungsberufe 123 76 120 32 Hoch- und Tiefbauberufe 099 60 098 33 (Innen-)Ausbauberufe 110 60 097 34 Gebaumlude- und versorgungstechnische Berufe 122 70 124 41 Mathematik- Biologie- Chemie- und Physikberufe 154 73 144 42 Geologie- Geografie- und Umweltschutzberufe 129 70 111 43 Informatik- Informations- und

Kommunikationstechnologieberufe 107 65 104

51 Verkehrs- und Logistikberufe (auszliger Fahrzeugfuumlhrung) 188 100 177 52 Fuumlhrerinnen von Fahrzeug- und Transportgeraumlten 141 91 147 53 Schutz- Sicherheits- und Uumlberwachungsberufe 213 134 212 54 Reinigungsberufe 204 120 206 61 Einkaufs- Vertriebs- und Handelsberufe 133 87 136 62 Verkaufsberufe 187 127 191 63 Tourismus- Hotel- und Gaststaumlttenberufe 162 99 161 71 Berufe in Unternehmensfuumlhrung und -organisation 160 99 161 72 Berufe in Finanzdienstleistungen Rechnungswesen 154 89 152

und Steuerberatung 73 Berufe in Recht und Verwaltung 214 115 205 81 Medizinische Gesundheitsberufe 181 107 181 82 Nichtmedizinische Gesundheits- Koumlrperpflege- und Wellshy

nessberufe Medizintechnik 246 161 247

83 Erziehung soziale und hauswirtschaftliche Berufe Theolo- 253 154 254 gie

84 Lehrende und ausbildende Berufe 119 75 117 91 Sprach- literatur- geistes- gesellschafts- 144 93 137

und wirtschaftswissenschaftliche Berufe 92 Werbung Marketing kaufmaumlnnische und redaktionelle

Medienberufe 171 106 166

93 Produktdesign und kunsthandwerkliche Berufe bildende 128 67 130 Kunst Musikinstrumentenbau

94 Darstellende und unterhaltende Berufe 123 66 122

Erwerbspersonen insgesamt 163 105 160

Tabelle 3 (Erwerbspersonen TK nicht standardisierte Rohwerte) Depressionsatlas ǀ 13

Der Anteil von Erwerbspersonen die in einer Taumltigkeitsgruppe von einer Depression betrofshyfen waren variierte zwischen 254 Prozent in der Taumltigkeitsgruppe bdquoErziehung soziale und hauswirtschaftliche Berufe Theologieldquo und 098 Prozent in der Taumltigkeitsgruppe bdquoHochshyund Tiefbauberufeldquo sowie 097 Prozent in der Gruppe bdquo(Innen-)Ausbauberufeldquo Weitere Taumlshytigkeitsgruppen mit verhaumlltnismaumlszligig hoher Beshytroffenenrate sind bdquoNichtmedizinische Geshysundheits- Koumlrperpflege- und Wellnessberushyfe Medizintechnikldquo bdquoSchutz- Sicherheits- und Uumlberwachungsberufeldquo sowie bdquoBerufe in Recht und Verwaltungldquo waumlhrend sich niedrige Beshytroffenenraten auch in den Gruppen bdquoInformashytik- Informations- und Kommunikationstechshynologieberufeldquo bdquoLand- Tier- und Forstwirtshyschaftsberufeldquo und bdquoMechatronik- Energie-und Elektroberufeldquo finden Hinsichtlich der AU-Faumllle und AU-Tage ergibt sich ein aumlhnlishyches Bild

Die Betroffenenraten die sich zu bdquoAngehoumlrishygen der regulaumlren Streitkraumlfteldquo aus der Tabelshyle ablesen lassen basieren auf Daten zu leshydiglich 210 Versicherten und sind vorrangig der Vollstaumlndigkeit halber aufgefuumlhrt Sie sollshyten inhaltlich allenfalls sehr zuruumlckhaltend inshyterpretiert werden

Eine sehr differenzierte Unterscheidung von Beschaumlftigten erlauben fuumlnfstellige Schluumlsselshyangaben gemaumlszlig Klassifikation der Berufe 2010 die insgesamt 1286 Auspraumlgungen umfasst Da eine Darstellung zu allen dieser Gruppen weder sinnvoll noch im Rahmen eishyner Publikation praktikabel waumlre wurden zushynaumlchst diejenigen 100 Berufsgruppen ausgeshywaumlhlt die unter den TK-Versicherten im Jahr 2013 am haumlufigsten vertreten waren Von dieshysen 100 Berufsgruppen werden Ergebnisse zu jeweils den Berufsgruppen dargestellt bei denen die zehn houmlchsten beziehungsweise die zehn niedrigsten Betroffenenraten hinshysichtlich Depressionsdiagnosen im Rahmen von Arbeitsunfaumlhigkeitsmeldungen ermittelt werden konnten

Von den zehn Berufsgruppen die am haumlufigsshyten von Depressionen betroffen waren gehoumlshyren sieben dem Berufsbereich bdquoGesundheit Soziales Lehre und Erziehungldquo an Besonshyders haumlufig vertreten ist darunter die Berufsshyhauptgruppe bdquoMedizinische Gesundheitsberushyfeldquo (81) mit den Taumltigkeitsgruppen 81212 81301 und 81302

Die houmlchsten Betroffenenraten sowie die meisten AU-Faumllle und AU-Tage sind jedoch in der Taumltigkeitsgruppe bdquoBerufe im Dialogmarkeshytingldquo (92122) zu verzeichnen das heiszligt in Beshyrufen mit uumlberwiegender Taumltigkeit fuumlr Call-Center Service- und Kundenhotlines

Die Berufsgruppen die haumlufig unter den TK-Versicherten vertreten sind und welche die geringsten Betroffenenraten in Bezug auf Arshybeitsunfaumlhigkeiten mit einer Diagnose von Depressionen aufweisen sind uumlberwiegend Berufsgruppen die besonders komplexe Taumlshytigkeiten ausuumlben Fuumlnf von den zehn Berufsshygruppen mit niedrigen Betroffenenraten sind dem Berufsbereich bdquoRohstoffgewinnung Proshyduktion und Fertigungldquo (Berufsbereich 2) zushyzuordnen

Nach diesen Auswertungen scheinen Berufsshygruppen mit weniger komplexen Taumltigkeiten ndash vorrangig im gesundheitlichen oder sozialen Bereich ndash deutlich staumlrker von Depressionen betroffen zu sein als eher technisch und akashydemisch orientierte Berufe mit houmlheren Qualishyfikationsanforderungen

14 ǀ Depressionsatlas

-

-

4

6

8

Arbeitsunfaumlhigkeiten mit Depressionen nach Berufen 2013 (fuumlnfstellige KldB) Berufe mit hohen sowie mit geringen Betroffenenraten

Rang Taumltigkeitsgruppen KldB 2010 fuumlnfstellig AU Faumllle je 100 VJ

AU Tageje 100 VJ

Betr []

1 92122 Berufe im Dialogmarketing - fachlich ausgerichtete Taumltigkeiten

415 277 368

2 82102 Berufe in der Altenpflege (ohne Spezialisierung) shyfachlich ausgerichtete Taumltigkeiten

327 247 345

3 82101 Berufe in der Altenpflege (ohne Spezialisierung) shyHelfer-Anlerntaumltigkeiten

309 215 320

83112 Berufe in der Kinderbetreuung und -erziehung - fach- 274 162 274 lich ausgerichtete Taumltigkeiten

5 81301 Berufe in der Gesundheits- und Krankenpflege (ohne Spezialisierung) - Helfer-Anlerntaumltigkeiten

272 188 260

73202 Berufe in der oumlffentlichen Verwaltung (ohne Speziali- 261 141 249 sierung) - fachlich ausgerichtete Taumltigkeiten

7 83124 Berufe in der Sozialarbeit und Sozialpaumldagogik - hoch komplexe Taumltigkeiten

244 160 246

81302 Berufe in der Gesundheits- und Krankenpflege (ohne 246 151 246 Spezialisierung) - fachlich ausgerichtete Taumltigkeiten

9 53112 Berufe im Objekt- Werte- und Personenschutz - fachshylich ausgerichtete Taumltigkeiten

246 143 238

10 81212 Medizinisch-technische Berufe im Laboratorium - 241 109 230 fachlich ausgerichtete Taumltigkeiten

hellip hellip hellip

91 71324 Berufe in der Unternehmensberatung ndash 091 46 087 hoch komplexe Taumltigkeiten

92 27304 Berufe in der technischen Produktionsplanung und shysteuerung - hoch komplexe Taumltigkeiten

084 43 084

93 26304 Berufe in der Elektrotechnik (ohne Spezialisierung) - 082 57 079 hoch komplexe Taumltigkeiten

94 25104 Berufe in der Maschinenbau- und Betriebstechnik (ohne Spezialisierung) - hoch komplexe Taumltigkeiten

080 42 079

95 71104 Geschaumlftsfuumlhrerinnen und Vorstaumlnde ndash 066 68 077 hoch komplexe Taumltigkeiten

96 27103 Berufe in der technischen Forschung und Entwicklung (ohne Spezialisierung) - komplexe Spezialistentaumltigk

080 44 075

97 27104 Berufe in der technischen Forschung und Entwicklung 073 38 072 (ohne Spezialisierung) - hoch komplexe Taumltigkeiten

98 81404 AumlrzteAumlrztinnen (ohne Spezialisierung) - hoch komshyplexe Taumltigkeiten

074 43 072

99 43414 Berufe in der Softwareentwicklung - hoch komplexe 072 44 068 Taumltigkeiten

100 84304 Berufe in der Hochschullehre und -forschung - hoch komplexe Taumltigkeiten

058 29 055

Erwerbspersonen insgesamt 163 105 160

Tabelle 4 (Erwerbspersonen TK nicht standardisierte Rohwerte)

Depressionsatlas ǀ 15

-

-

Arbeitsunfaumlhigkeit nach Schulabschluss Betroffenenraten in Zusammenhang mit Deshypressionen mit zunehmender Schulbildung

Im Jahr 2013 wurden pro 100 Versicherungs- zuruumlckgehen Aumlhnliches gilt auch fuumlr die AUshyjahre 163 AU-Faumllle und 104 AU-Tage mit ei- Tage bei einer Diagnose von Depressionen ner Diagnose von Depressionen bei Erwerbs- wobei hier die Anzahl der Tage in der Gruppe personen der TK ermittelt Die Betroffenenra- der Erwerbspersonen ohne Schulabschluss te lag bei den TK-versicherten Erwerbsperso- etwas niedriger liegt als bei den Erwerbspershynen bei 159Prozent sonen mit Haupt- beziehungsweise Volksshy

schulabschluss und erst mit steigendem Bei Darstellung der Kennzahlen nach Schul- Schulabschluss wieder absinkt abschluss wird deutlich dass AU-Faumllle und

Arbeitsunfaumlhigkeit mit Depressionen nach Schulabschluss 2013

Schulabschluss AU Faumllle je 100 VJ

AU Tageje 100 VJ

Betroffene [Rate in ]

Haupt-Volksschulabschluss 194 115 190 Mittlere Reife oder gleichwertiger Abshyschluss

178 103 174

AbiturFachabitur 128 73 125 Abschluss unbekannt 168 105 168

Gesamt 163 104 159

Tabelle 5 (Erwerbspersonen TK 2013 standardisiert)

Arbeitsunfaumlhigkeit nach Ausbildung

Auch mit steigendem beruflichem Ausbil- Depressionen sind demnach keinesfalls nur dungsabschluss gehen sowohl die AU-Tage Erkrankungen der houmlheren Bildungsschichshyund AU-Faumllle mit einer Diagnose von Depresshy ten sondern kommen stattdessen sogar haumlushysionen als auch die Betroffenenraten zuruumlck figer bei Erwerbspersonen mit niedrigerem Schul- oder Ausbildungsabschluss vor

Arbeitsunfaumlhigkeiten mit Depressionen nach Ausbildung 2013

Ohne beruflichen Ausbildungsabschluss

Abschluss einer anerkannten Berufsausbildung

Meister-Techniker- oder gleichwertiger Fachschulabschluss

Bachelor

DiplomMagisterMasterStaatsexamen

Promotion

Abschluss unbekannt

113

104

83

78

63

36

104

207

176

151

128

111

067

153

AU-Tage je 100 VJ

AU-Faumllle je 100 VJ

16 ǀ Depressionsatlas

Abbildung 5 (Erwerbspersonen TK 2013 standardisiert unterschiedliche Achsendarstellung fuumlr Fall- beziehungsweise Tagesangaben)

- -

- -

-

-

Arbeitsunfaumlhigkeit nach Leitungsfunktion

Neben der Schul- und Berufsausbildung hat auch die derzeitige Stellung im Beruf Einfluss auf das Arbeitsunfaumlhigkeitsgeschehen

In der vierten Stelle der Klassifikation der Beshyrufe 2010 ist festgehalten ob die berufliche Taumltigkeit eine Aufsichts- oder Leitungsposition umfasst Bei Auswertung der Arbeitsunfaumlhigshykeitsdaten im Hinblick auf dieses Merkmal wird deutlich dass Erwerbspersonen in Fuumlhshyrungs- oder Leitungspositionen diagnoseunshyabhaumlngig etwas seltener von Arbeitsunfaumlhigshykeiten betroffen sind als Erwerbspersonen ohne Fuumlhrungs- oder Leitungsposition Nicht nur die Betroffenenraten sind mit 478 Prozent gegenuumlber 54 Prozent geringer sondern es wurden auch weniger AU-Faumllle und -Tage bei Personen in Fuumlhrungs- oder Leitungspositioshynen dokumentiert

Grundsaumltzlich trifft diese Aussage auch auf Erkrankungen mit Depressionen im Sinne der ICD-Diagnosen F32 und F33 zu

Bei gleichartigen Auswertungen zur ICD-Diagnose Z73 die im Falle eines sogenannshyten bdquoBurnoutsldquo kodiert werden kann faumlllt auf dass Fuumlhrungskraumlfte von dieser Diagnose nashyhezu genauso oft betroffen sind wie Erwerbsshypersonen ohne Fuumlhrungsposition Die durchshyschnittliche Anzahl der AU-Tage bei Fuumlhshyrungskraumlften liegt sogar etwas houmlher als bei Erwerbspersonen ohne Personalverantworshytung

Kosten von Arbeitsunfaumlhigkeit mit Deshypressionen

In Anlehnung an Berechnungen der Bundesshyanstalt fuumlr Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin (BAuA) zu volkswirtschaftlichen Kosten durch Arbeitsunfaumlhigkeit5 soll an dieser Stelle eine grobe Einschaumltzung der Kosten die aufgrund von Arbeitsunfaumlhigkeiten mit Depressionen im Sinne der ICD-Diagnosen F32 und F33 entshystehen vorgenommen werden Dabei wird in diesem Kontext zunaumlchst nur auf sogenannte Produktionsausfallkosten eingegangen

Eine Grundlage fuumlr die Berechnungen bilden die im Rahmen der volkswirtschaftlichen Geshysamtrechnung vom Statistischen Bundesamt veroumlffentlichten Zahlen zu durchschnittlichen monatlichen Arbeitnehmerentgelten in einzelshynen Kalenderjahren6 (im Sinne von Bruttoloumlhshynen und -gehaumlltern zuzuumlglich der Sozialversishycherungsbeitraumlge der Arbeitgeber) Aus dieshysen monatlichen Entgelten die nach Angaben des Statistischen Bundesamtes 2000 bis 2013 von 2601 Euro auf 3151 Euro stiegen wurden zunaumlchst durchschnittliche kalendershytaumlgig faumlllige Entgelte (zwischen 8551 Euro und 10359 Euro) ermittelt die anschlieszligend zur Bewertung von Kosten fuumlr einzelne Fehlshytage herangezogen wurden

Wie bereits zuvor erlaumlutert und auch der Abshybildung 6 zu entnehmen stieg die Zahl der AU-Tage mit Diagnosen von Depressionen vom Jahr 2000 bis zum Jahr 2012 unterbroshychen von einem leichten Ruumlckgang im Jahr 2006 an Entsprechend nahmen auch die Kosten im Zusammenhang mit Depressionen im gleichen Zeitraum zu Dabei summieren sich die Effekte der zunehmenden Fehlzeiten

Arbeitsunfaumlhigkeit mit Depressionen nach Stellung im Berufsleben 2013

ICD 10 Code ICD 10 Diagnose Leitungsfunktion AU Faumllle je 100 VJ

AU Tageje 100 VJ

Betroffene [Rate in ]

A00-Z99 alle Diagnosen Aufsichtskraft ndash nein Aufsichtskraft - ja

11848 9230

1452 1143

5405 4781

F32 F33 Depressionen Aufsichtskraft ndash nein Aufsichtskraft - ja

159 127

93 85

156 131

Z73 Probleme mit Bezug auf Schwierigkeiten bei der Lebensbewaumlltigung

Aufsichtskraft ndash nein Aufsichtskraft - ja

027 026

10 12

027 026

Tabelle 6 (Erwerbspersonen TK 2013 standardisiert)

5 Bundesanstalt fuumlr Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin (2014) Volkswirtschaftliche Kosten durch Arbeitsunfaumlshyhigkeit 2012 URL httpwwwbauadedeInformationenshyfuer-die-PraxisStatistikenArbeitsunfaehigkeit Kostenhtml

6 Statistisches Bundesamt Volkswirtschaftliche Gesamtshyrechnungen Fachserie 18 Reihe 15 URL httpswwwdestatisdeDEPublikationenThematischVo lkswirtschaftlicheGesamtrechnungshyenInlandsproduktInlandsproduktsberechnungLangeRei henhtml

Depressionsatlas ǀ 17

Kosten

Veranschlagt man pro Fehltag 2013 durchshy

schnittliche Arbeitshynehmerentgelte in Houmlshy

he von 10359 Euro ergeben sich nach Hochrechnung von

TK-Ergebnissen auf alshyle Arbeitnehmer in

Deutschland fuumlr 2013 Produktionsausfallkosshy

ten aufgrund von Deshypressionen in Houmlhe

von rund 4 Milliarden Euro

mit Diagnosen von Depressionen und des Anstiegs der durchschnittlichen Arbeitnehshymerentgelte

Der leichte Ruumlckgang der Fehlzeiten mit Deshypressionen von 2012 nach 2013 wird im Hinshyblick auf die Arbeitgeberkosten durch den Anstieg des durchschnittlichen Arbeitnehmershyentgeltes aufgehoben

Pro 100 Erwerbspersonen beliefen sich die hier uumlberschlaumlgig ermittelten Kosten fuumlr Arshybeitsausfaumllle aufgrund von Depressionen im Jahr 2013 auf 10756 Euro was durchschnittshylichen Kosten von knapp 108 Euro je Ershywerbsperson und Jahr entspricht Hochgeshyrechnet auf die 378 Millionen Arbeitnehmer in Deutschland ergeben sich damit fuumlr 2013 Kosten von 407 Milliarden Euro

Noch deutlich houmlhere Kosten wuumlrden resultieshyren sofern man fuumlr jeden erfassten Fehltag als Ausfall die vom Statistischen Bundesamt fuumlr 2013 ausgewiesene durchschnittliche Bruttowertschoumlpfung je Erwerbstaumltigen in Houmlshyhe von 180 Euro je Kalendertag (bezieshyhungsweise 66448 Euro pro Jahr) ansetzt undoder die hier gefundenen Ausfaumllle nicht nur auf Arbeitnehmer sondern gleichartig auf alle Erwerbstaumltigen (inklusive Selbststaumlndishygen) hochrechnet

Weitgehend zwangslaumlufig wird bei den hier dargelegten Hochrechnungen davon ausgeshygangen dass die jetzt bei TK-versicherten Erwerbspersonen festgestellten Fehlzeiten in vergleichbarem Umfang auch bei anderen Arshybeitnehmern oder Erwerbstaumltigen in Deutschshyland anfallen Aufgrund der Vielzahl von Beshyschaumlftigten aus technischen Berufen mit einer Mitgliedschaft in der TK die in der Regel unshyterdurchschnittliche Fehlzeiten mit der Diagshynose von Depressionen aufweisen duumlrften die realen Fehlzeiten mit Depressionen in Deutschland auf der Basis von TK-Daten tenshydenziell eher unterschaumltzt werden

Grundsaumltzlich nicht beruumlcksichtigt wurden zushydem insbesondere Einschraumlnkungen der Proshyduktivitaumlt durch Depressionen die auch ohne eine (gemeldete) Abwesenheit der betroffeshynen Mitarbeiter am Arbeitsplatz resultieren koumlnnen

Kosten von Arbeitsunfaumlhigkeiten mit Depressionen 2000 bis 2013

AU-T

age

je 1

00 V

J

140

120

100

80

60

40

20

0

10756 10705 AU-Tage 9944

Arbeitnehmerentgelt 9435

7849

6521 6432 6845 6069 6211 5918

5580 5465 5269

2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 2008 2009 2010 2011 2012 2013

Jahr

12000

10000

8000

6000

4000

2000

0

Arbeitnehmerentgelt je 100 VJ [euro]

18 ǀ Depressionsatlas

Abbildung 6 (Erwerbspersonen TK 2013 standardisiert)

Arbeitsunfaumlhigkeit mit weiteren Diagnosen

Neben Depressionen gehen weitere psychishysche Erkrankungen mit einer aumlhnlichen Ershyschoumlpfungssymptomatik einher So zeigen zum Beispiel Personen mit einem sogenannshyten bdquoBurnout-Syndromldquo oder einer Neurastheshynie unter Umstaumlnden aumlhnliche Symptome wie Personen mit einer Depression im Sinne der ICD-Diagnosen F32 und F33

In allen Faumlllen fuumlhlt sich der Patient uumlbermaumlshyszligig belastet und ist nicht mehr oder nur einshygeschraumlnkt in der Lage seinen beruflichen und privaten Verpflichtungen nachzukommen

Diagnose Burnout-Syndrom

Haumlufig diskutiert wird im Zusammenhang miteiner beruflichen Uumlberlastung insbesondere das Burnout-Syndrom ndash das bdquoAusgebranntshyseinldquo Hiermit ist das Ergebnis einer anhaltenshyden Uumlberlastungssituation im beruflichen oder privaten Umfeld gemeint die schlieszliglich in eishyne andauernde Erschoumlpfung muumlndet Im schlimmsten Fall kann es zu einem voumllligen psychischen Zusammenbruch kommen

Das Burnout-Syndrom wird aus fachaumlrztlicher Sicht zumeist nicht als psychische Krankheit verstanden Eher werden die mit dem Burnshyout-Syndrom verbundenen Umstaumlnde als Rishysikofaktoren fuumlr die Entwicklung psychischer Erkrankungen im engeren Sinne betrachtet

Fuumlr die mit dem Burnout-Syndrom einhergeshyhenden Beschwerden ist innerhalb der ICD-Klassifikation der Code Z73 bdquoProbleme mit Bezug auf Schwierigkeiten bei der Lebensshybewaumlltigungldquo aus dem ICD-Kapitel XXI bdquoFakshytoren die den Gesundheitszustand beeinflusshysenldquo (Z00ndashZ99) vorgesehen

Das Burnout-Syndrom im Sinne der ICD-Diagnose Z73 spielt im AU-Geschehen mit durchschnittlich lediglich zehn AU-Tagen je 100 Versicherungsjahre und einer Betroffeshynenrate von 027 Prozent eine sehr untergeshyordnete Rolle Auf diesem sehr niedrigen Nishyveau uumlbertraf der relative Anstieg der Fehlzeishyten unter dieser Diagnose seit 2000 allerdings die bereits zuvor beschriebene Zunahme der Fehlzeiten mit Depressionen im selben Zeitshyraum noch erheblich

Waumlhrend im Jahr 2013 gut zehn AU-Tage pro 100 Versicherungsjahre auf diese Diagnose entfielen war es im Jahr 2000 noch nicht einmal ein AU-Tag pro 100 Versicherungsjahshyre Dabei ist es seit dem Jahr 2011 in dem die AU-Tage unter der Diagnose Z73 mit rund 13 Tagen pro 100 Versicherungsjahre den bislang houmlchsten Wert erreicht hatten sogar wieder zu einem leichten Ruumlckgang der

dokumentierten Fehlzeiten mit dieser Diagnoshyse gekommen

Alters- und geschlechtsspezifische Werte zeishygen eine aumlhnliche Verteilung wie bei Depresshysionen im Sinne der ICD-Diagnosen F32 und F33 So sind Frauen in allen Altersgruppen deutlich staumlrker betroffen als Maumlnner Bei beishyden Geschlechtern steigen die Betroffenheitsshyraten bis zur Altersgruppe der 55- bis 59shyJaumlhrigen stetig an Erst die 60- bis 64shyJaumlhrigen sind wieder etwas weniger betroffen Dabei ist der prozentuale Anstieg bei Maumlnshynern aufgrund des niedrigeren Ausgangsnishyveaus noch deutlicher Hier steigen die Beshytroffenenraten von 0098 auf 0232Prozent an was einer Zunahme um 137 Prozent beshyziehungsweise den Faktor 24 gleichkommt Bei Frauen ist von der juumlngsten zur zweitshyhoumlchsten Altersgruppe ein altersabhaumlngiger Anstieg der Betroffenenraten um 131 Prozent auszumachen

Die Arbeitsunfaumlhigkeitstage nehmen geshyschlechtsunabhaumlngig mit steigendem Alter zu Fuumlr Maumlnner und Frauen ist dabei ein aumlhnlishycher Anstieg zu beobachten Die Zunahme der dokumentierten AU-Tage betraumlgt 14 Tage bei den Maumlnnern und 15 Tage bei den Fraushyen wobei der Wert in der untersten Altersshygruppe der 15- bis 19-jaumlhrigen Maumlnner einen Tag und bei Frauen vier Tage betraumlgt

Neurasthenie

Die ICD-Diagnose Neurasthenie (F48) beshyschreibt ebenfalls eine anhaltende Erschoumlpshyfung oder Ermuumldung Staumlrker als beim Burnshyout-Syndrom stehen jedoch innere Ursachen im Vordergrund auch kann eine Unterfordeshyrung im Sinne von monotonen Anforderungen Ursache der Erkrankung sein Historisch war diese Diagnose besonders Anfang des 20 Jahrhunderts mit einsetzender Industrialisieshyrung von erheblicher Bedeutung wurde aber in juumlngerer Zeit besonders in Faumlllen von starshyker beruflicher Uumlberlastung teilweise durch die Diagnose des Burnout-Syndroms ersetzt

Dennoch ist festzustellen dass die ICD-Diagnose bdquoNeurasthenieldquo (F48) in den vershygangenen Jahren immer haumlufiger gestellt wird So betrug die Betroffenenrate im Jahr 2000 034 Prozent und stieg bis zum Jahr 2013 auf 085 Prozent an Waumlhrend im Jahr 2000 durchschnittlich noch knapp zehn AU-Tage pro 100 Versicherungsjahre mit dieser Diagnose dokumentiert wurden waren es im Jahr 2013 schon mehr als 22 Tage Im Vershygleich zu Depressionen mit durchschnittlich 103 AU-Tagen pro 100 Versicherungsjahre im Jahr 2013 hat diese Erkrankung aber eine eher geringere Bedeutung

Burnout-Syndrom

Das Burnout-Syndrom wird von Fachaumlrzten zumeist nicht als eishygenstaumlndiges Krankshyheitsbild angesehen entsprechend kann es in der ICD 10 lediglich mit dem Schluumlssel Z73 aus dem Kapitel XXI bdquoFaktoren die den Geshysundheitszustand beshyeinflussenldquo kodiert werden Trotz erheblishycher Zunahmen bis 2011 spielten Arbeitsshyunfaumlhigkeiten mit Anshygabe des Codes Z73 auch 2013 eine eher untergeordnete Rolle

Depressionsatlas ǀ 19

Relative Veraumlnderungen von Fehlzeiten mit Erschoumlpfungsdiagnosen 2000 bis 2013

Rel

ativ

e Ve

raumlnd

erun

g(W

ert i

m Ja

hr 2

000

= 10

0)

1600

1400

1200

1000

800

600

400

200

0

AU-Tage Z73 AU-Tage F48 AU-Tage F32 F33 AU-Tage A00-Z99

2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 2008 2009 2010 2011 2012 2013

Jahr

Abbildung 7 (Erwerbspersonen TK 2013 standardisiert)

Arbeitsunfaumlhigkeiten mit Diagnose Z73 nach Geschlecht und Alter 2013

05 19 20Betr Frauen

18 Betr Maumlnner 17

04

4

5

7

9

11

14 15

1 2

3 4

7

10 9 11

13

15

0

5

10

15

AU-Tage Frauen

AU-Tage Maumlnner

Betro

ffene

03

AU-Tage je 100 VJ

02

01

00 15-19 20-24 25-29 30-34 35-39 40-44 45-49 50-54 55-59 60-64

Altersgruppe

Abbildung 8 (Erwerbspersonen TK 2013)

20 ǀ Depressionsatlas

-

Verordnung vonAntidepressiva Antidepressiva sind Arzneimittel die vorranshygig aber nicht ausschlieszliglich zur Behandlung von Depressionen eingesetzt werden Ausshywertungen zu Verordnungen von Antidepresshysiva koumlnnen in erster Linie Informationen zur Einschaumltzung von Haumlufigkeit und Umfang der medikamentoumlsen Therapie von Depressionen liefern Durch das verhaumlltnismaumlszligig spezifische Anwendungsspektrum von Antidepressiva ndash namentlich die vorrangige Verordnung bei Depressionen ndash kann mit gewissen Einshyschraumlnkungen aus den Ergebnissen zu Vershyordnungen auch auf das Vorliegen von psyshychischen Problemen im Sinne von Depressioshynen geschlossen werden

Im Zusammenhang mit den vorausgehend dargestellten Auswertungen zu Arbeitsunfaumlshyhigkeiten ist dies insofern von Interesse als dass keinesfalls davon auszugehen ist dass jede Erwerbsperson mit Depressionen auch mit der expliziten Nennung einer entspreshychenden Diagnose arbeitsunfaumlhig gemeldet

wird und dann in den Daten zu Arbeitsunfaumlshyhigkeiten identifiziert werden kann Ein Teil der von (leichteren) Depressionen betroffenen Erwerbspersonen duumlrfte innerhalb von uumlblishycherweise betrachteten Jahreszeitraumlumen uumlberhaupt nicht arbeitsunfaumlhig gemeldet sein bei einem anderen Teil duumlrfte die Meldung unshyter einer anderen eventuell weniger stigmatishysierenden Diagnose erfolgen In beiden Faumlllen koumlnnten Informationen zu gegebenenfalls verabreichten Antidepressiva die einzigen Hinweise auf gesundheitliche Probleme im Sinne von Depressionen sein

Tabelle 7 liefert detaillierte Informationen zur Verordnung von Antidepressiva bei Erwerbsshypersonen im Jahr 2013 Zur besseren Einordshynung dieser Verordnungen in das Gesamtshyarzneimittelverordnungsgeschehen werden auch Kennzahlen zu uumlbergeordneten Arzneishymittelgruppen auf unterschiedlichen Ebenen des ATC-Klassifikationssystems genannt

Verordnung von Antidepressiva sowie von weiteren Arzneimitteln 2013

Maumlnner Frauen Gesamt

ATC Code

Wirkstoff DDD

pro Jahr

Betr []

DDD pro

Betr

DDD pro

Jahr

Betr []

DDD pro

Betr

DDD pro

Jahr

Betr []

DDD pro

Betr

A-V Alle Wirkstoffe 23278 6629 35115 22601 7768 29094 22966 7154 32103 N Nervensystem 1678 1395 12028 2415 2034 11872 2017 1689 11942

N05 N06

Psychopharmaka 1191 565 21098 1837 958 19174 1489 746 19959

N06A Antidepressiva 978 438 22353 1623 784 20700 1275 597 21353 N06AA04 Clomipramin 005 004 13773 007 005 13193 006 004 13457 N06AA05 Opipramol 054 073 7360 100 147 6817 075 107 7018 N06AA06 Trimipramin 014 030 4739 024 059 4035 019 043 4297 N06AA09 Amitriptylin 037 043 8527 069 095 7186 051 067 7649 N06AA12 Doxepin 020 029 6940 023 041 5586 021 034 6196 N06AA21 Maprotilin 001 001 10167 001 001 10573 001 001 10381 N06AB03 Fluoxetin 047 017 26798 129 048 26866 084 031 26846 N06AB04 Citalopram 256 113 22704 426 194 21897 334 150 22224 N06AB05 Paroxetin 050 019 26680 066 027 24305 057 023 25371 N06AB06 Sertralin 080 026 31177 143 047 30479 109 035 30750 N06AB10 Escitalopram 050 020 25237 084 035 23886 065 027 24420 N06AP01 Johanniskraut 031 018 17632 079 047 16809 053 031 17061 N06AP51 Johanniskraut

Kombinationen 000 000 1026 000 000 1643 000 000 1532

N06AX11 Mirtazapin 093 075 12327 088 095 9280 091 084 10746 N06AX16 Venlafaxin 143 050 28820 229 083 27773 183 065 28205 N06AX21 Duloxetin 027 014 18849 056 030 18764 040 021 18794 Substanz kann seit Wegfall der Erstattung von Verordnungen rezeptfrei erhaumlltlicher Arzneimittel seit 2004 nur in Ausnahmefaumlllen zu Lasten einer geshy

setzlichen Krankenkasse abgerechnet werden

Tabelle 7 (Erwerbspersonen TK 2013 standardisiert Angaben bezogen auf Personen mit Versicherung am 1 Januar des Jahres)

Depressionsatlas ǀ 21

Antidepressiva

6 Prozent aller Ershywerbspersonen erhielshy

ten 2013 mindestens eine Antidepressiva-

Verordnung Je Ershywerbsperson wurden innerhalb des Jahres

durchschnittlich 1275 Tagesdosen verordshy

net

Die 6 Prozent beshytroffenen Erwerbspershysonen erhielten damit innerhalb des Jahres

durchschnittlich jeweils 214 Tagesdosen

Aufgefuumlhrt wird zum einen die Zahl der durchshyschnittlich je Erwerbsperson jaumlhrlich verordneshyten bdquoDefined Daily Dosesldquo (DDD) Eine defishynierte Tagesdosis bezeichnet dabei die nach pharmakologischen Kriterien festgelegte Subshystanzmenge die zur Behandlung einer Pershyson mit einem Praumlparat unter uumlblichen Umshystaumlnden fuumlr einen Zeitraum von einem Tag ausreicht ndash fuumlr die durchgaumlngige Behandlung einer Person uumlber ein Jahr waumlren also beishyspielsweise 365 DDD erforderlich

Neben definierten Tagesdosen werden zum anderen auch die Raten der von den genannshyten Arzneiverordnungen innerhalb eines Jahshyres betroffenen Erwerbspersonen (in Prozent) sowie die durchschnittliche Anzahl der vershyordneten Tagesdosen bezogen ausschlieszliglich auf diese Betroffenen ausgewiesen

Im Jahr 2013 wurden uumlber alle ATC-Gruppen je Erwerbsperson insgesamt im Mittel rund 230 definierte Tagesdosen verordnet

Antidepressiva finden sich in der Wirkstoffshygruppe N bdquoNervensystemldquo der ATC-Klassifikashytion Mit 202 DDD pro Jahr betraumlgt der Anteil der definierten Tagesdosen dieser Arzneimitshytelgruppe an den verordneten Tagesdosen alshyler Wirkstoffe geschlechtsuumlbergreifend knapp 9Prozent

Die mengenmaumlszligig relevantesten Arzneimitshytelgruppen die zur Behandlung von Erkranshykungen des Nervensystems eingesetzt wershyden sind Psycholeptika (N05) sowie Psychoshyanaleptika (N06) Die beiden Gruppen umfasshysen gemeinsam genau diejenigen Medikashymente die typischerweise als Psychopharshymaka bezeichnet werden Ihnen sind mit 149 DDD pro Jahr rund 74 Prozent der verordneshyten Tagesdosen aller Arzneiverordnungen zur Behandlung des Nervensystems zuzuordnen

Im Zusammenhang mit dem Thema bdquoDepresshysionldquo interessieren besonders die Arzneimitshytel die typischerweise bei der medikamentoumlshysen Therapie von Depressionen eingesetzt werden ndash die Gruppe der bdquoAntidepressivaldquo (N06A)

Im Jahr 2013 hatten Antidepressiva mit einem Verordnungsvolumen von durchschnittlich knapp 13 Tagesdosen je Person einen Anteil von etwa 6 Prozent an allen verordneten Tashygesdosen bei Erwerbspersonen Von der Verordnung (mindestens) eines Antidepressishyvums waren 2013 knapp 6 Prozent der Ershywerbspersonen betroffen Betroffene erhielten dabei innerhalb des Jahres durchschnittlich rund 214 Tagesdosen an Antidepressiva also eine Arzneimittelmenge die in gewoumlhnlicher Dosierung fuumlr die Behandlung uumlber mehr als die Haumllfte eines Jahres ausreichen wuumlrde Anshytidepressiva duumlrften demnach regelmaumlszligig

uumlber laumlngere Zeitraumlume von mehreren Monashyten verordnet werden7

Wirkstoffbezogene Auswertungen und damit Auswertungen zu maximal differenzierten sieshybenstelligen ATC-Codes zeigt Abbildung 12 zu denjenigen Arzneimitteln aus der Gruppe der Antidepressiva die entweder im aktuellen Auswertungsjahr 2013 oder zu Beginn des Auswertungszeitraums im Jahr 2000 die vershyordnungsrelevantesten Einzelsubstanzen waren

Der Wirkstoff mit dem houmlchsten Verordnungsshyvolumen bei Maumlnnern und Frauen war im Jahr 2013 Citalopram (Handelsname zum Beispiel Citalopram durareg Citalopram ALreg ATC-Code N06AB04) Allein auf diesen einen Wirkstoff entfiel ein Anteil von 26 Prozent der verordneshyten Tagesdosen der Antidepressiva Weitere Wirkstoffe mit einem hohen Anteil an den An-tidepressiva-Verordnungen sind die Wirkstoffe Venlafaxin (Handelsname zum Beispiel Venlafaxin Heumannreg Venlafaxin AAAreg) Sertralin (Handelsname zum Beispiel Sertrashylin BASICSreg Sertralin Aurobindoreg) Mirtazapin (Handelsname zum Beispiel Mirtazapin Heumannreg Mirtazapin STADAreg) und Fluoxetin (Handelsname zum Beispiel Fluoxetin HEXALreg Fluoxetin betareg)

Die Verordnungsraten bei Frauen sind hinshysichtlich der meisten Wirkstoffe merklich houmlshyher als bei Maumlnnern Betroffene Frauen erhalshyten dabei von den uumlberwiegend verordneten Wirkstoffen allerdings im Verordnungsfall durchschnittlich eine etwas geringere Zahl an definierten Tagesdosen als Maumlnner Dies koumlnnte sowohl durch eine kuumlrzere Behandshylungsdauer als auch durch eine durchschnittshylich geringere Dosierung der Wirkstoffe bei Frauen im Vergleich zu Maumlnnern bedingt sein

Verordnung nach Alter und Geschlecht

Die vorangehenden Tabellen zeigen bereits dass die Verordnung von Arzneimitteln in Abshyhaumlngigkeit vom Geschlecht variiert Im Weiteshyren wird den alters- und geschlechtsabhaumlngishygen Unterschieden besonders im Hinblick auf die Verordnung von Antidepressiva nachgeshygangen

Im Jahr 2013 erhielten 44Prozent der Maumlnner und 78 Prozent der Frauen Antidepressiva

7 Genauere Aussagen zu medikamentoumlsen Behandlungsshyepisoden waumlren erst nach Auswertungen zu Betroffenen uumlber laumlngere Beobachtungszeitraumlume moumlglich auf die im Rahmen der vorliegenden eher allgemeinen Bearbeitung des Themas Depressionen verzichtet wurde

22 ǀ Depressionsatlas

-

Wirkstoffuumlbergreifend wurden Maumlnnern dabei im Jahr 2013 knapp zehn definierte Tagesdoshysen Antidepressiva verordnet waumlhrend Frauen gut 16 Tagesdosen Antidepressiva erhielten Frauen waren damit 18 Mal haumlufiger als Maumlnner von den Verordnungen betroffen und bekamen 66Prozent mehr Tagesdosen an Antidepressiva als Maumlnner

Abbildung 9 zum Verordnungsvolumen von Antidepressiva zeigt vergleichbare Geshyschlechtsunterschiede fuumlr alle Altersgruppen wobei relative Unterschiede in den juumlngeren

Altersgruppen mit dem geringsten Verordshynungsvolumen am staumlrksten ausgepraumlgt sind

Geschlechtsunabhaumlngig steigt das Verordshynungsvolumen von Antidepressiva altersabshyhaumlngig stetig an

Der groumlszligte Wert wird in der Altersgruppe der 55- bis 59-Jaumlhrigen erreicht In der houmlchsten Altersgruppe der 60- bis 64-Jaumlhrigen findet sich dann wieder ein leichter Ruumlckgang Fuumlr Frauen ist von der niedrigsten bis zur zweitshyhoumlchsten Altersgruppe ein etwa achtfacher

Verordnungsvolumen Antidepressiva nach Geschlecht und Alter 2013

DDD

pro

Vers

iche

rung

sJah

r

25

20

15

Frauen

Maumlnner 10

5

0

Altersgruppe

15-19 20-24 25-29 30-34 35-39 40-44 45-49 50-54 55-59 60-64

Abbildung 9 (Erwerbspersonen TK 2013)

Antidepressiva Verordnung nach Geschlecht und Alter 2013

116

162

197 212 219 216 210 210 208

197

116

168

209 229 231 229 227 232 229

209

0

50

100

150

200

250

300

0

2

4

6

8

10

12

14

15-19 20-24 25-29 30-34 35-39 40-44 45-49 50-54 55-59 60-64

DDD pro Betroffenem

Betro

ffene

Betr Frauen Betr Maumlnner DDD Frauen DDD Maumlnner

Altersgruppe

Abbildung 10 (Erwerbspersonen TK 2013)

Depressionsatlas ǀ 23

-

Verordnungstrend

Von 2000 bis 2013 ist der Anteil der mit Antishydepressiva behandelshyten Erwerbspersonen von 41 auf 6 Prozent

gestiegen zugleich hat sich die bei Betroffeshynen durchschnittlich

verordnete Menge an Tagesdosen von 106 auf 214 DDD in etwa

verdoppelt

Die Zahl der verordneshyten Tagesdosen ist

damit um den Faktor 274 gestiegen und hat

sich nahezu verdreishyfacht

Anstieg des Verordnungsvolumens (von 33 auf 263 DDD) zu verzeichnen waumlhrend der relative Anstieg der Werte bei Maumlnnern aufshygrund des niedrigen Ausgangswertes von 12 Tagesdosen in der juumlngsten Altersgruppe auf 16 Tagesdosen in der zweithoumlchsten Altersshygruppe sogar noch staumlrker ist

Die in Abbildung 10 dargestellte Betroffenen-rate beschreibt den prozentualen Anteil der Versicherten die mindestens eine Arzneivershyordnung dieser Wirkstoffgruppe erhalten hashyben Aumlhnlich wie die Anzahl der Tagesdosen pro Versicherungsjahr steigen die Betroffeshynenraten bei beiden Geschlechtern bis zum Alter von 55 bis 59 Jahren an und sinken erst in der houmlchsten Altersgruppe der uumlber 60shyJaumlhrigen wieder leicht ab Die Betroffenenrashyten sind bei Frauen nahezu aller Altersgrupshypen fast doppelt so hoch wie bei Maumlnnern

Wie in vorangehenden Auswertungen bereits festgestellt erhalten betroffene Maumlnner alshytersuumlbergreifend mehr definierte Tagesdosen Antidepressiva als Frauen Juumlngeren beshytroffenen Maumlnnern und Frauen werden wenishyger Tagesdosen als Aumllteren verordnet was auf kuumlrzere Behandlungszeitraumlume mit Antishydepressiva hindeuten koumlnnte So wuumlrde die durchschnittlich in der juumlngsten Altersgruppe verordnete Anzahl Tagesdosen nur fuumlr eine weniger als vier Monate dauernde Behandshylung mit Antidepressiva ausreichen waumlhrend die Tagesdosen in den houmlheren Altersgrupshypen eine durchgaumlngige Behandlung von mehr als sieben Monaten ermoumlglichen wuumlrden

Verordnungen im Zeitverlauf

Waumlhrend bei vorangehenden Auswertungen Arzneiverordnungen im Jahr 2013 im Mittelshypunkt standen wird im Folgenden die Entshywicklung der Verordnung von Antidepressiva in den Jahren 2000 bis 2013 betrachtet

Der Anteil der Erwerbspersonen die Antideshypressiva erhalten haben ist im Jahr 2013 merklich houmlher als im Jahr 2000 Nach vershyhaumlltnismaumlszligig geringen Werten in den Jahren 2004 bis 2006 sind die Betroffenenraten geshyschlechtsuumlbergreifend von 411 Prozent im Jahr 2006 auf 597 Prozent im Jahr 2013 konshytinuierlich angestiegen Im Jahr 2013 erhielt damit etwa jede 17 Erwerbsperson Antideshypressiva Der Anstieg betraf Maumlnner und Frauen in aumlhnlichem Maszlige

Zugleich ist die Zahl der definierten Tagesdoshysen an Antidepressiva die je Betroffenen durchschnittlich verordnet wurden von 2000 bis 2013 erheblich angestiegen Waumlhrend je betroffene Person (geschlechtsuumlbergreifend) im Jahr 2000 erst 106 Tagesdosen an Antishydepressiva verordnet wurden lag dieser Wert 2006 bei 159 DDD und 2013 schlieszliglich bei knapp 214 DDD Wurde eine Erwerbsperson innerhalb eines Jahres uumlberhaupt mit Antideshypressiva behandelt erhielt sie im Jahr 2013 durchschnittlich etwa doppelt so viele Tagesshydosen wie eine betroffene Erwerbsperson im Jahr 2000

Antidepressiva Verordnungen nach Geschlecht 2000 bis 2013

Betro

ffene

10 250 224219

9 212206

8

104 110 117

128 136

150 153 166

177 181149 191 197 203 207

110 117

126 137

163 170

182 192 193

Betr Frauen

Betr Maumlnner

DDD Frauen

DDD Maumlnner

200

7

6 150

5

4 100

3

2 50

1

0 0

DDD pro Betroffenem

2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 2008 2009 2010 2011 2012 2013

Jahr

24 ǀ Depressionsatlas

Abbildung 11 (Erwerbspersonen TK 2013 standardisiert)

-

Eine medikamentoumlse Therapie mit Antideshypressiva wurde im Jahr 2013 demnach nicht nur bei mehr Personen als in allen vorausgeshyhend betrachteten Jahren durchgefuumlhrt sonshydern umfasste zugleich gemessen an den verordneten Tagesdosen auch eine merklich groumlszligere Wirkstoffmenge was auf einen Trend zur Intensivierung undoder Verlaumlngerung der medikamentoumlsen Therapie mit Antidepressiva hindeutet

Trends bei Verordnungen relevanter Antishydepressiva nach Wirkstoffen

Auswertungen zu Veraumlnderungen des Vershyordnungsvolumens wurden zu denjenigen Wirkstoffen aus der ATC-Gruppe der Antideshypressiva durchgefuumlhrt die entweder im aktushyellen Auswertungsjahr 2013 oder zu Beginn des Auswertungszeitraums im Jahr 2000 unshyter den fuumlnf verordnungsrelevantesten Einshyzelsubstanzen waren

Mit Ausnahme des Johanniskrautes zeigte sich bei allen betrachteten Wirkstoffen eine deutliche Zunahme des Verordnungsvolushymens Johanniskraut ein pflanzliches Arzshyneimittel das vor allem zur Behandlung leichshyter bis mittelschwerer Depressionen eingeshysetzt wird war noch im Jahr 2000 ndash mit einer Verordnung von 132 definierten Tagesdosen pro Erwerbsperson ndash der Wirkstoff mit dem mit Abstand houmlchsten Verordnungsvolumen Seit April 2004 waren Johanniskrautpraumlparate durch die gesetzlichen Krankenkassen als ansonsten auch rezeptfrei erhaumlltliche Arzneishymittel nur erstattungsfaumlhig wenn sie pro Apshyplikationsform 300 mg Extrakt des eigentshy

lichen Wirkstoffes enthielten und zur Behandshylung von Depressionen eingesetzt wurden Zu Beginn des Jahres 2004 war mit dem allgeshymeinen Wegfall der Erstattungen fuumlr rezeptfrei erhaumlltliche Medikamente auch die Erstattung fuumlr Johanniskraut-Verordnungen durch GKV-Kassen zunaumlchst gaumlnzlich weggefallen In diesem Kontext kam es 2004 ndash wie zu erwarshyten ndash zu einem starken Ruumlckgang des in den Krankenkassendaten dokumentierten Verordshynungsvolumens Dass Johanniskraut seit 2009 zur Behandlung von Depressionen in Apotheken nur noch auf Rezept abgegeben wird koumlnnte den leichten Anstieg der aumlrztlishychen Verordnungen ab diesem Jahr erklaumlren In welchem Umfang Johanniskrautpraumlparate von Patienten daruumlber hinaus rezeptfrei geshykauft wurden bildet sich in den Daten der Krankenkassen nicht ab

Weitere Wirkstoffe die schon am Beginn des Auswertungszeitraums im Jahr 2000 zu den verordnungsstaumlrksten Substanzen gehoumlrten waren Amitriptylin Opipramol Citalopram und Sertralin Waumlhrend das Verordnungsvolumen von Amitryptilin dem im Jahr 2000 nach Joshyhanniskraut am haumlufigsten verordneten Wirkshystoff sich im Laufe der Zeit kaum veraumlndert hat kam es bei den Wirkstoffen Opipramol Citalopram und Sertralin von 2000 bis zum Jahr 2013 zu einem deutlichen Anstieg der Verordnungen

Antidepressiva Verordnungsvolumen nach Wirkstoffen 2000 bis 2013

DDD

je V

ersi

cher

ungs

jahr

40

35

30

25

20

15

10

05

00 2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 2008 2009 2010 2011 2012 2013

N06AB04

N06AX16

N06AB06

N06AX11

N06AB03

N06AA05

N06AP01

N06AA09

- Citalopram

- Venlafaxin

- Sertralin

- Mirtazapin

- Fluoxetin

- Opipramol

- Johanniskraut

- Amitryptilin

Jahr

Abbildung 12 (Erwerbspersonen TK 2013 standardisiert)

Depressionsatlas ǀ 25

Mit Abstand am staumlrksten zeigt sich dieser Anstieg beim Wirkstoff Citalopram dessen Verordnungsvolumen sich bis 2012 im Vershygleich zum Jahr 2000 verzehnfacht hatte Im Jahr 2013 ist demgegenuumlber ein leichter Ruumlckgang der Citalopram-Verordnungen zu verzeichnen

Als zweithaumlufigstes Antidepressivum wurde den TK-versicherten Erwerbspersonen im Jahr 2013 der Wirkstoff Venlafaxin verordnet Seit der Patentschutz der Firma Wyeth fuumlr das entsprechende Arzneimittel mit dem Handelsnamen bdquoTrevilorregldquo ausgelaufen ist befinden sich auch Generika mit dem Wirkshystoff auf dem Markt die aufgrund ihres niedrishygeren Preises zu einer vermehrten Verordshynung des Wirkstoffes beigetragen haben duumlrfshyten

Insgesamt hat sich das Verordnungsvolumen von Antidepressiva zwischen 2000 und 2013 nahezu verdreifacht wobei sich diese Zushynahme unterschiedlich auf die verschiedenen verordneten Wirkstoffe verteilt Die Zahl der pro Erwerbsperson verordneten Tagesdosen lag 2013 um den Faktor 274 uumlber der des Jahres 2000

Verordnungen nach Arztgruppen

Antidepressiva werden von Aumlrzten untershyschiedlicher Fachrichtungen verordnet Der verordnende Arzt ist in den Verordnungsdaten dokumentiert womit Verordnungen auch einshyzelnen aumlrztlichen Fachgruppen zugeordnet werden koumlnnen Fuumlr Auswertungen zum Deshypressionsatlas konnte ndash wie im Gesundheitsshyreport 2014 ndash auf die Zuordnung einzelner Verordnungen zu einer TK-seitig erstellten Gruppierung von Fachaumlrzten zuruumlckgegriffen werden

Die meisten der jaumlhrlich 1275 Tagesdosen an Antidepressiva je Erwerbsperson wurden 2013 von Psychiatern und Neurologen (621 DDD entsprechend 487 Prozent aller Tashygesdosen) und Allgemeinmedizinern (425 DDD entsprechend 334 Prozent aller Tashygesdosen) verschrieben also von Aumlrzten die psychische Erkrankungen behandeln und ersshyte Ansprechpartner fuumlr Erwerbspersonen mitpsychischen Problemen sind Auch Aumlrzte fuumlr innere Medizin waren mit 124 Tagesdosen (entsprechend einem Anteil von 98 Prozent an allen Tagesdosen) noch in relevantem Umfang an der Verordnung von Antidepressishyva beteiligt Ein Anteil von 77 Prozent der Tagesdosen konnte in den analysierten Daten keiner Arztgruppe zugeordnet werden andere differenzierbare Arztgruppen waren lediglich fuumlr einen Anteil von 05 Prozent des Verordshynungsvolumens verantwortlich Die anteilige Verteilung des Verordnungsvolumens auf Facharztgruppen unterscheidet sich zwischen Maumlnnern und Frauen nur geringfuumlgig und wird deshalb nicht gesondert erlaumlutert

26 ǀ Depressionsatlas

Verordnung nach Bundeslaumlndern und Kreisen

Einen Uumlberblick uumlber die Verordnung von Anshytidepressiva 2013 auf Bundeslandebene gibt Tabelle 8

Am meisten Antidepressiva wurden 2013 mit durchschnittlich 141 und 139 definierten Tashygesdosen in Rheinland-Pfalz und Bayern vershyordnet Auch in Nordrhein-Westfalen und Hamburg konnte 2013 ein Verordnungsvolushymen merklich oberhalb des Bundesdurchshyschnitts beobachtet werden Neben Erwerbsshypersonen aus den vier bereits genannten Bundeslaumlndern erhielten insbesondere auch Erwerbspersonen mit Wohnort im Saarland mit einem geschlechtsuumlbergreifenden Anteil von 676 Prozent uumlberdurchschnittlich haumlufig Antidepressiva Pro Betroffenen wurden im Saarland mit 186 DDD jedoch verhaumlltnismaumlshyszligig wenige Tagesdosen verordnet weshalb das Verordnungsvolumen im Saarland noch unterhalb des bundesweit ermittelten Durchshyschnittswertes lag

Abbildung 13 zeigt die bereits zuvor beschrieshybenen Ergebnisse zu geschlechts- und altersshystandardisierten Verordnungsraten 2013 hinshysichtlich der Antidepressiva im Sinne des

ATC-Codes N06A auf Bundesland- sowie ershygaumlnzend auch auf Kreisebene Die Einfaumlrbung der Kartendarstellungen verdeutlicht jeweils relative Abweichungen von bundesweiten Ershygebnissen

In allen oumlstlichen Bundeslaumlndern liegen die Verordnungsraten im Hinblick auf Antidepresshysiva merklich unter dem bundesweiten Durchshyschnitt Nach den Ergebnissen zu Verordnunshygen auf Kreisebene gilt dies nahezu durchshygaumlngig auch fuumlr alle Subregionen innerhalb der neuen Bundeslaumlnder

In den anderen Bundeslaumlndern ist der Einshydruck eher heterogen Hohe Raten an Antideshypressiva- Verordnungen lassen sich insbeshysondere fuumlr noumlrdliche und oumlstliche Regionen Bayerns sowie fuumlr mittlere und westliche Reshygionen in Deutschland nachweisen Fuumlr entshysprechende Regionen Bayerns wurden auch houmlhere Fehlzeiten mit Depressionen als im Bundesdurchschnitt ermittelt

Antidepressiva-Verordnungen nach Bundeslaumlndern 2013

Maumlnner Frauen Gesamt Anteil an allen Verord

Bundesland DDD

pro Jahr

Betr []

DDD pro

Betr

DDD pro

Jahr

Betr []

DDD pro

Betr

DDD pro

Jahr

Betr []

DDD pro

Betr

Schleswig-Holstein 914 435 210 1571 803 196 1217 605 201 52 Hamburg 957 445 215 1760 846 208 1327 630 211 59 Niedersachsen 910 416 218 1461 751 194 1164 571 204 50 Bremen 842 383 220 1403 710 198 1101 534 206 53 Nordrhein-Westfalen 1032 481 215 1725 851 203 1351 651 207 55 Hessen 1000 441 227 1619 782 207 1285 598 215 56 Rheinland-Pfalz 1111 513 217 1758 886 198 1409 685 206 57 Baden-Wuumlrttemberg 1025 449 228 1549 756 205 1267 591 214 61 Bayern 1119 462 242 1716 776 221 1394 607 230 67 Saarland 1036 505 205 1520 877 173 1259 676 186 50 Berlin 904 383 236 1587 718 221 1219 537 227 56 Brandenburg 707 305 232 1499 711 211 1072 492 218 46 Mecklenburg-Vorpommern

687 316 218 1555 702 222 1087 494 220 43

Sachsen 784 329 238 1542 652 236 1133 478 237 50 Sachsen-Anhalt 676 316 214 1314 663 198 970 476 204 37 Thuumlringen 827 329 251 1640 695 236 1202 497 242 49

Gesamt 978 438 224 1623 784 207 1275 597 214 56

Tabelle 8 (Erwerbspersonen TK 2013 standardisiert)

Depressionsatlas ǀ 27

-

Anteil der Erwerbspersonen mit Antidepressiva Verordnung nach Bundeslaumlnshydern und Kreisen 2013

Relative Abweichungen der Anteile in Bundeslaumlndern 2013

Relative Abweichungen der Anteile in Kreisen 2013

28 ǀ Depressionsatlas Abbildung 13 (Erwerbspersonen TK 2013 standardisiert)

-ndash

Trends in Bundeslaumlndern

Abbildung 12 zeigt geschlechts- und altersshystandardisierte Betroffenenraten im Hinblick auf Antidepressiva-Verordnungen auf Bunshydeslandebene fuumlr die Jahre 2000 bis 2013 Auch in diesen Kartendarstellungen sind durchgaumlngig Unterschreitungen bundesweiter Ergebnisse um 25 Prozent oder mehr dunkelshyblau und Uumlberschreitungen um 25 Prozent oder mehr dunkelrot eingefaumlrbt

Wie bereits im Hinblick auf Arbeitsunfaumlhigkeishyten mit der Diagnose von Depressionen laumlsst sich auch in Bezug auf die Antidepressiva-Verordnungen feststellen dass es innerhalb des Beobachtungszeitraums von 14 Jahren tendenziell zu einer Angleichung von regionashylen Verordnungsraten gekommen ist Entshysprechend erscheinen die Einfaumlrbungen der Karten im Lauf der Jahre zunehmend blasser

Verordnungen nach Berufen

Analog entsprechenden Auswertungen zu Fehlzeiten mit der Diagnose von Depressioshynen werden in Tabelle 9 Ergebnisse zu Vershyordnungen von Antidepressiva in Taumltigkeitsshygruppen der zweistellig differenzierten KldB dargestellt

Mengenmaumlszligig am meisten Antidepressiva ndash mit einem Verordnungsvolumen von durchshyschnittlich mehr als 18 definierten Tagesdoshysen ndash erhielten Versicherte mit einer Taumltigkeit die den Taumltigkeitsgruppen bdquoErziehung soziale und hauswirtschaftliche Berufe Theologieldquo bdquoReinigungsberufeldquo und bdquoNichtmedizinische Gesundheits- Koumlrperpflege- und Wellnessbeshyrufe Medizintechnikldquo zuzuordnen war

Bei Versicherten mit Berufen aus den Taumltigshykeitsgruppen bdquoHoch- und Tiefbauberufeldquo und bdquo(Innen-)Ausbauberufeldquo wurden dagegen mit durchschnittlich weniger als acht definierten Tagesdosen im Jahr relativ wenig Antidepresshysiva verordnet

Auch die Verordnungsraten waren in den Taumlshytigkeitsgruppen bdquoReinigungsberufeldquo (933 Prozent) bdquoNichtmedizinische Gesundshyheits- Koumlrperpflege- und Wellnessberufe Medizintechnikldquo (866Prozent) und bdquoErzieshyhung soziale und hauswirtschaftliche Berufe Theologieldquo (851 Prozent) am houmlchsten waumlhshyrend Erwerbspersonen der bdquoHoch- und Tiefshybauberufeldquo und bdquo(Innen-)Ausbauberufeldquo nur verhaumlltnismaumlszligig selten von Antidepressiva-Verordnungen betroffen waren

Regionale Trends

Auch Verordnungsrashyten von Antidepressiva in den Bundeslaumlndern haben sich in den vershygangenen 14 Jahren angenaumlhert

Standardabweichunshygen der relativen Abshyweichungen von Vershyordnungsraten in den Bundeslaumlndern als Maszlig fuumlr die Streuung sanken von 169 Proshyzent im Jahr 2000 auf 119 Prozent im Jahr 2013

Anteil der Erwerbspersonen mit Antidepressiva Verordnung nach Bundeslaumlnshydern relative Abweichungen vom Bundesdurchschnitt 2000 bis 2013

Abbildung 14 (Erwerbspersonen TK 2013 standardisiert)

Depressionsatlas ǀ 29

-

Sowohl hinsichtlich der Kennzahlen zu Fehl- Verordnungsvolumen von Antidepressiva zu zeiten mit Depressionen als auch bezogen beobachten und umgekehrt erhalten Er-auf die Kennzahlen zu Antidepressiva- werbspersonen aus Taumltigkeitsgruppen mit ge-Verordnungen ist in den Berufsgruppen eine ringen Fehlzeiten aufgrund von Depressionen aumlhnliche Tendenz zu beobachten In Taumltig- eher wenig Antidepressiva keitsgruppen mit haumlufiger Depressionsdiagshynose ist in der Regel auch ein hohes

Antidepressiva-Verordnungen nach Berufen 2013 (zweistellige KldB)

Taumltigkeitsgruppen KldB 2010 zweistellig DDD

pro Jahr Betr

[] AU Tage je 100 VJ

01 Angehoumlrige der regulaumlren Streitkraumlfte 1240 762 71 11 Land- Tier- und Forstwirtschaftsberufe 908 411 56 12 Gartenbauberufe und Floristik 1174 537 73 21 Rohstoffgewinnung und -aufbereitung Glas- und Keramik- 1042 466 62

herstellung und -verarbeitung 22 Kunststoffherstellung und -verarbeitung Holzbe- und shy

verarbeitung 868 466 82

23 Papier- und Druckberufe technische Mediengestaltung 1244 585 96 24 Metallerzeugung und -bearbeitung Metallbauberufe 886 455 69 25 Maschinen- und Fahrzeugtechnikberufe 872 422 61 26 Mechatronik- Energie- und Elektroberufe 860 405 61 27 Technische Forschungs- Entwicklungs- Konstruktions- und 1040 479 62

Produktionssteuerungsberufe 28 Textil- und Lederberufe 1167 659 88 29 Lebensmittelherstellung und -verarbeitung 1153 563 102 31 Bauplanungs- Architektur- und Vermessungsberufe 1117 506 76 32 Hoch- und Tiefbauberufe 783 369 60 33 (Innen-)Ausbauberufe 537 306 60 34 Gebaumlude- und versorgungstechnische Berufe 1004 481 70 41 Mathematik- Biologie- Chemie- und Physikberufe 1263 556 73 42 Geologie- Geografie- und Umweltschutzberufe 1001 427 70 43 Informatik- Informations- und

Kommunikationstechnologieberufe 1018 438 65

51 Verkehrs- und Logistikberufe (auszliger Fahrzeugfuumlhrung) 1215 592 100 52 Fuumlhrerinnen von Fahrzeug- und Transportgeraumlten 980 477 9153 Schutz- Sicherheits- und Uumlberwachungsberufe 1597 710 134 54 Reinigungsberufe 1807 933 120 61 Einkaufs- Vertriebs- und Handelsberufe 1011 509 87 62 Verkaufsberufe 1459 730 127 63 Tourismus- Hotel- und Gaststaumlttenberufe 1023 532 99 71 Berufe in Unternehmensfuumlhrung und -organisation 1365 649 99 72 Berufe in Finanzdienstleistungen Rechnungswesen 1230 583 89

und Steuerberatung 73 Berufe in Recht und Verwaltung 1751 789 115 81 Medizinische Gesundheitsberufe 1501 690 107 82 Nichtmedizinische Gesundheits- Koumlrperpflege- und Wellshy

nessberufe Medizintechnik 1806 866 161

83 Erziehung soziale und hauswirtschaftliche Berufe Theologie 1867 851 154 84 Lehrende und ausbildende Berufe 1165 507 75 91 Sprach- literatur- geistes- gesellschafts- 1218 579

und wirtschaftswissenschaftliche Berufe 92 Werbung Marketing kaufmaumlnnische und redaktionelle

Medienberufe 1260 573 106

93 Produktdesign und kunsthandwerkliche Berufe bildende 1000 489 Kunst Musikinstrumentenbau

94 Darstellende und unterhaltende Berufe 1023 476 66

Erwerbspersonen insgesamt 1303 608 105

Tabelle 9 (Erwerbspersonen TK 2013 nicht standardisierte Rohwerte)

30 ǀ Depressionsatlas

93

67

4

6

8

Zu einer differenzierten Darstellung des beshyrufsbezogenen AU-Geschehens kommt man bei Auswertung der Fehlzeiten auf fuumlnfstellishyger Ebene der Klassifikation der Berufe 2010 die insgesamt 1286 Auspraumlgungen umfasst

Fuumlr berufsabhaumlngig noch weiter differenzierte Auswertungen wurden zunaumlchst die 100 Beshyrufsgruppen auf der Ebene fuumlnfstelliger Codes der KldB ausgewaumlhlt die unter den TK-Versicherten im Jahr 2013 am haumlufigsten vershytreten waren Von diesen 100 Berufsgruppen werden nachfolgend Ergebnisse zu jeweils

zehn Berufsgruppen dargestellt bei denen die houmlchsten beziehungsweise die niedrigsten Raten an Antidepressiva-Verordnungen ermitshytelt wurden

Von den zehn Berufsgruppen mit den houmlchsshyten Verordnungsraten sind ndash wie auch hinshysichtlich der Fehlzeiten ndash auffaumlllig viele dem Berufsbereich 8 bdquoGesundheit Soziales Lehre und Erziehungldquo zuzuordnen Die houmlchsten Verordnungsraten sowie auch das houmlchste Verordnungsvolumen in DDD entfiel auf die Taumltigkeitsgruppe bdquoBerufe in der Altenpflege (ohne Spezialisierung) ndash Helfer-Anlerntaumltigkeitenldquo (82101)

Antidepressiva-Verordnungen nach Berufen 2013 (fuumlnfstellige KldB) Berufe mit hohen sowie geringen Verordnungsraten

Rang Taumltigkeitsgruppen KldB 2010 fuumlnfstellig DDD

pro Jahr Betr

[]

1 82101 Berufe in der Altenpflege (ohne Spezialisierung) shyHelfer-Anlerntaumltigkeiten

2514 1195

2 82102 Berufe in der Altenpflege (ohne Spezialisierung) shyfachlich ausgerichtete Taumltigkeiten

2483 1141

3 81301 Berufe in der Gesundheits- und Krankenpflege (ohne Spezialisierung) - Helfer-Anlerntaumltigkeiten

2197 1004

54101 Berufe in der Reinigung (ohne Spezialisierung) - Hel- 1945 1004 fer-Anlerntaumltigkeiten

5 73222 Verwaltende Berufe im Sozial- und Gesundheitsweshysen - fachlich ausgerichtete Taumltigkeiten

2027 934

73202 Berufe in der oumlffentlichen Verwaltung (ohne Speziali- 2026 918 sierung) - fachlich ausgerichtete Taumltigkeiten

7 92122 Berufe im Dialogmarketing - fachlich ausgerichtete Taumltigkeiten

1976 913

81212 Medizinisch-technische Berufe im Laboratorium - 1945 867 fachlich ausgerichtete Taumltigkeiten

9 83112 Berufe in der Kinderbetreuung und -erziehung - fachshylich ausgerichtete Taumltigkeiten

1835 842

10 83124 Berufe in der Sozialarbeit und Sozialpaumldagogik - hoch 1858 830 komplexe Taumltigkeiten

hellip hellip hellip

91 22342 Berufe im Holz- Moumlbel- und Innenausbau - fachlich 712 364 ausgerichtete Taumltigkeiten 92 43414 Berufe in der Softwareentwicklung - hoch komplexe

Taumltigkeiten 867 360

93 27104 Berufe in der technischen Forschung und Entwicklung 798 358 (ohne Spezialisierung) - hoch komplexe Taumltigkeiten 94 26212 Berufe in der Bauelektrik - fachlich ausgerichtete Taumlshy

tigkeiten 710 353

95 81404 AumlrzteAumlrztinnen (ohne Spezialisierung) - hoch komshy 901 349 plexe Taumltigkeiten 96 84304 Berufe in der Hochschullehre und -forschung - hoch

komplexe Taumltigkeiten 840 343

97 26252 Berufe in der elektrischen Betriebstechnik - fachlich 662 341 ausgerichtete Taumltigkeiten 98 71324 Berufe in der Unternehmensberatung - hoch kompleshy

xe Taumltigkeiten 790 331

99 34212 Berufe in der Sanitaumlr- Heizungs- und Klimatechnik shy 545 325 fachlich ausgerichtete Taumltigkeiten 100 25212 Berufe in der Kraftfahrzeugtechnik - fachlich ausgeshy

richtete Taumltigkeiten 629 313

Erwerbspersonen insgesamt 1303 608

Tabelle 10 (Erwerbspersonen TK 2013 nicht standardisierte Rohwerte)

Depressionsatlas ǀ 31

Auch Beschaumlftigte aus der Taumltigkeitsgruppe bdquoBerufe im Dialogmarketingldquo (92122) bei deshynen zuvor bereits haumlufige Arbeitsunfaumlhigkeishyten aufgrund von Depressionen aufgezeigt wurden erhalten uumlberdurchschnittlich haumlufig Antidepressiva

Berufsgruppen mit niedrigen Verordnungsrashyten weisen oft eine technische Orientierung auf haumlufig handelt es sich dabei um hochshykomplexe Taumltigkeiten

Die Ergebnisse zu Verordnungen von Antideshypressiva weisen wie die Auswertungen zu Arshybeitsunfaumlhigkeiten mit der Diagnose von Deshypressionen uumlberwiegend auf eine Belastung aumlhnlicher Berufsgruppen hin

Verordnungen nach Schulabschluss

Durchschnittliche Verordnungsmengen von Antidepressiva in Abhaumlngigkeit vom Schulabshyschluss sind in Tabelle 11 dargestellt

Waumlhrend die Zahl der verordneten Tagesdoshysen (DDD pro Jahr) bei den Berufstaumltigen ohshyne Schulabschluss noch geringfuumlgig niedriger liegt als bei Personen mit Haupt-Volksschulshyabschluss sinken sie anschlieszligend mit steishygendem Schulabschluss leicht ab Die Vershyordnungsraten sinken stetig mit steigender Schulbildung von 71 Prozent bei Berufstaumltishygen ohne Schulabschluss bis auf 5 Prozent bei Personen mit Abitur oder Fachabitur

Demgegenuumlber steigt die Zahl der durchshyschnittlich verordneten Tagesdosen im Betrofshyfenheitsfall mit zunehmender Bildung etwas an Dieser Anstieg koumlnnte darauf hindeuten dass Personen mit houmlherem Bildungsabshyschluss bdquokonsequenterldquo beziehungsweise uumlber einen etwas laumlngeren Zeitraum oder mit houmlheren Dosierungen mit Antidepressiva beshyhandelt werden

Antidepressiva-Verordnungen nach Schulabschluss 2013

Schulabschluss DDD

pro Jahr Betr

[] DDD

pro Betr

Ohne Schulabschluss 138 71 194 Haupt-Volksschulabschluss 141 70 201 Mittlere Reife oder gleichwertiger Abshyschluss 128 62 207 AbiturFachabitur 113 50 223 Abschluss unbekannt 127 61 207

Gesamt 128 60 214

Tabelle 11 (Erwerbspersonen TK standardisiert)

Antidepressiva-Verordnungen nach Ausbildungsabschluss 2013

Ausbildungsabschluss DDD

pro Jahr Betr

[] DDD

pro Betr

Ohne beruflichen Ausbildungsabschluss 151 72 211 Abschluss einer anerkannten Berufsausshybildung 132 63 210 Meister-Techniker- oder gleichwertiger Fachschulabschluss 111 54 205 Bachelor 110 49 224 DiplomMagisterMasterStaatsexamen 104 46 224 Promotion 87 37 238 Abschluss unbekannt 120 59 203

Gesamt 128 60 214

Tabelle 12 (Erwerbspersonen TK standardisiert)

32 ǀ Depressionsatlas

Verordnung von Antidepressiva bei AU mit Diagnose von Depression 2013

Abbildung 15 (Erwerbspersonen TK 2013)

62

98

120 134

144 144 149 160

173

150

55

90

114

137 149

157 166

181 179

159

0

20

40

60

80

100

120

140

160

180

200

0

10

20

30

40

50

60

70

80

90

100

15-19 20-24 25-29 30-34 35-39 40-44 45-49 50-54 55-59 60-64

DDD pro Betroffenem m

it AU (F32 F33)

Beha

ndel

t mit

Antid

epre

ssiv

a [

]

Altersgruppe

Behandelte Frauen Behandelte Maumlnner DDDs Frauen DDDs Maumlnner

Verordnungen nach Ausbildung

Bei Auswertungen zu Antidepressiva-Verordnungen in Abhaumlngigkeit von den Ausshybildungsabschluumlssen zeigen sich aumlhnliche Trends wie bei den Auswertungen nach Schulabschluumlssen Mit steigendem Ausbilshydungsabschluss geht sowohl die Zahl der verordneten Tagesdosen als auch die Rate der Antidepressiva-Verordnungen zuruumlck

Antidepressiva-Verordnung bei Erwerbsshypersonen mit Arbeitsunfaumlhigkeit aufgrund von Depressionen

In den vorausgehenden Abschnitten wurden Arbeitsunfaumlhigkeiten mit der Diagnose von Depressionen sowie Verordnungen von Antishydepressiva jeweils separat betrachtet Der folgende Abschnitt liefert demgegenuumlber Ershygebnisse zu Verordnungen von Antidepressishyva bei den 16 Prozent der Erwerbspersonen die innerhalb des Beobachtungsjahres 2013 explizit auch mit der Angabe einer Depressishyonsdiagnose im Sinne der ICD-Schluumlssel F32 undoder F33 arbeitsunfaumlhig gemeldet waren (vergleiche Tabelle 1 auf Seite 6)

Geschlechts- und altersuumlbergreifend erhielten aus dieser Gruppe innerhalb desselben Jahshyres 56 Prozent mindestens eine Antidepressishyva-Verordnung ndash gut die Haumllfte der Erwerbsshypersonen mit einer Arbeitsunfaumlhigkeit aufshygrund von Depressionen wurde also im selshyben Jahr auch medikamentoumls mit Antidepresshysiva behandelt Durchschnittlich wurden in der Population mit Depressionsdiagnose

innerhalb des Jahres 149 DDD je Person vershyordnet ndash bezogen ausschlieszliglich auf diejenishygen Personen die uumlberhaupt Antidepressiva erhielten wurden durchschnittlich 266 Tagesshydosen verordnet

Abbildung 15 zeigt die Verordnungsraten soshywie Verordnungsvolumen bezogen auf Ershywerbspersonen mit mindestens einer Arbeitsshyunfaumlhigkeit aufgrund von Depressionen in einzelnen Geschlechts- und Altersgruppen Juumlngere Erwerbspersonen mit gemeldeter Arshybeitsunfaumlhigkeit aufgrund von Depressionen werden demnach verhaumlltnismaumlszligig selten und durchschnittlich mit einer geringeren Zahl an Tagesdosen mit Antidepressiva behandelt Im Falle einer Arbeitsunfaumlhigkeit aufgrund von Depressionen unterscheiden sich die Verordshynungsmengen und -raten von Maumlnnern und Frauen innerhalb der einzelnen Altersgruppen nur gering Vorrangig in den mittleren Altersshygruppen werden betroffene Maumlnner etwas haumlufiger und in houmlherer Dosierung mit Antideshypressiva behandelt

Depressionsatlas ǀ 33

-

-

-

Diagnosen von Arbeitsunfaumlhigkeit und Antidepressiva-Verordnungen

Der nachfolgende Abschnitt befasst sich mit der Frage im Kontext welcher Arbeitsunfaumlshyhigkeitsdiagnosen Erwerbspersonen am haumlushyfigsten Antidepressiva erhalten Bereits aufshygrund der Beobachtung dass mit rund 6 Proshyzent innerhalb des Jahres 2013 erheblich mehr Erwerbspersonen Antidepressiva erhielshyten als Erwerbspersonen mit der Diagnose von Depressionen arbeitsunfaumlhig gemeldet waren ist offensichtlich dass keineswegs nur Personen die aufgrund von Depressionen arshybeitsunfaumlhig gemeldet waren auch Antideshypressiva erhielten

Fuumlr TK-versicherte Erwerbspersonen mit minshydestens einer Arbeitsunfaumlhigkeit im Jahr 2013 wurde im Rahmen der Auswertungen in Abshyhaumlngigkeit von den Diagnosen der Arbeitsunshyfaumlhigkeiten auf unterschiedlichen Ebenen ershymittelt welchem Anteil dieser Personen im Jahr 2013 mindestens einmal Antidepressiva im Sinne des ATC-Codes bdquoN06Aldquo verordnet wurden

Die houmlchste Verordnungsrate konnte bei einer Differenzierung von AU-Diagnosen auf Ebene der ICD-Kapitel erwartungsgemaumlszlig fuumlr das Kapitel V bdquoPsychische und Verhaltensstoumlrunshygenldquo (ICD-Diagnosen F00ndashF99) ermittelt wershyden dem auch Diagnosen von Depressionen zugeordnet sind 367Prozent der Personen mit einer gemeldeten Arbeitsunfaumlhigkeitsdishyagnose aus diesem Kapitel bekamen mindesshytens einmal im Jahr 2013 auch Antidepressiva verordnet Relativ hoch war die Antidepressishyva-Verordnungsrate bei Arbeitsunfaumlhigkeiten mit Diagnosen aus dem ICD-Kapitel VI bdquoKrankheiten des Nervensystemsldquo (G00ndashG99) mit 17 Prozent

Fuumlr eine detailliertere Betrachtung wurden Verordnungsraten bei Erwerbspersonen mit Arbeitsunfaumlhigkeiten differenziert nach ICD-Codes auf dreistelliger Ebene ermittelt

Betrachtet wurden ausschlieszliglich ICD-Diagnosen die im Jahr 2013 bei mindestens 100 Personen als Anlaumlsse von Arbeitsunfaumlshyhigkeiten dokumentiert waren

Diagnosen von Arbeitsunfaumlhigkeiten bei Personen mit hohen Antidepressiva-Verordnungsraten 2013

Rang ICD Code ICD Diagnose

Anteil mit Anti depressiva[]

Betroffene [Rate in ]

1 F33 Rezidivierende depressive Stoumlrung 733 0305 2 T43 Vergiftung durch psychotrope Substanzen ande- 721 0003

renorts nicht klassifiziert 3 F42 Zwangsstoumlrung 711 0018 4 F61 Kombinierte und andere Persoumlnlichkeitsstoumlrungen 666 0009 5 F60 Spezifische Persoumlnlichkeitsstoumlrungen 652 0049 6 F31 Bipolare affektive Stoumlrung 627 0032 7 F41 Andere Angststoumlrungen 617 0285 8 F34 Anhaltende affektive Stoumlrungen 561 0051 9 F40 Phobische Stoumlrungen 535 0026 10 F32 Depressive Episode 528 1319 11 F90 Hyperkinetische Stoumlrungen 516 0008 12 F25 Schizoaffektive Stoumlrungen 493 0015 13 F50 Essstoumlrungen 480 0024 14 F62 Andauernde Persoumlnlichkeitsaumlnderungen nicht 449 0003

Folge einer Schaumldigung oder Krankheit des Geshyhirns

15 F11 Psychische und Verhaltensstoumlrungen durch Opioshyide

412 0004

16 F51 Nichtorganische Schlafstoumlrungen 408 0044 17 F19 Psychische und Verhaltensstoumlrungen durch mulshy

tiplen Substanzgebrauch und Konsum anderer psychotroper Substanzen

405 0015

18 F63 Abnorme Gewohnheiten und Stoumlrungen der Im- 379 0005 pulskontrolle

19 T50 Vergiftung durch Diuretika und sonstige und nicht naumlher bezeichnete Arzneimittel Drogen und bioshylogisch aktive Substanzen

378 0004

20 F44 Dissoziative Stoumlrungen [Konversionsstoumlrungen] 372 0009

Tabelle 13 (Erwerbspersonen TK 2013 standardisiert)

34 ǀ Depressionsatlas

Tabelle 13 enthaumllt Angaben zu den 20 dreishystelligen ICD-Diagnosen mit den houmlchsten Raten an Antidepressiva-Verordnungen sortiert in absteigender Reihenfolge nach dem Anteil der Erwerbspersonen mit Anti-depressiva-Verordnung

Um eine Einschaumltzung der Bedeutung der aufgefuumlhrten Diagnosen zu ermoumlglichen werden ergaumlnzend auch die Anteile der von Arbeitsunfaumlhigkeiten mit diesen Diagnosen betroffenen Erwerbspersonen in der Tabelle genannt

Die Erkrankung mit dem groumlszligten Anteil an Antidepressiva-Verordnungen ist die ICD-Diagnose bdquoRezidivierende depressive Stoumlshyrungldquo (F33) also eine zum wiederholten Mal auftretende Depression Von den Erwerbsshypersonen die 2013 mit einer entsprechenden Diagnose arbeitsunfaumlhig gemeldet waren ershyhielten innerhalb des Jahres 73 Prozent also knapp drei Viertel mindestens eine Anti-depressiva-Verordnung Unter den gelisteten 20 ICD-Diagnosen mit den houmlchsten Antideshypressiva-Verordnungsraten finden sich in erster Linie weitere bdquoFldquo-Diagnosen also Erkrankungsdiagnosen aus dem Kapitel bdquoPsychische und Verhaltensstoumlrungenldquo

Ausnahmen bilden die beiden Diagnosen bdquoVergiftung durch psychotrope Substanzen anderenorts nicht klassifiziertldquo (T43) sowie bdquoVergiftung durch Diuretika und sonstige und nicht naumlher bezeichnete Arzneimittel Drogen und biologisch aktive Substanzenldquo (T50) aus der Diagnosegruppe bdquoVergiftungen durch Arzshyneimittel Drogen und biologisch aktive Subshystanzenldquo (T36ndashT50) bei deren Kodierung als Anlass einer Arbeitsunfaumlhigkeit gleichfalls reshylativ hohe Raten an Antidepressiva-Verordnungen ermittelt wurden Uumlber die Gruumlnde fuumlr den beobachteten Zusammenshyhang der Diagnosen mit hohen Raten an An-tidepressiva-Verordnungen geben die Daten keine Auskunft Es laumlsst sich daher nur vershymuten dass Antidepressiva in diesen Faumlllen in der Regel nicht Ausloumlser einer Vergiftung waren sondern eher zur Behandlung von seelischen Zustaumlnden verordnet wurden die ihrerseits anderweitig den Ausloumlser fuumlr eine Vergiftung bildeten In jedem Fall laumlsst sich festhalten dass beide Diagnosen mit Beshytroffenenraten von 0003 Prozent sowie 0004 Prozent nur sehr selten den Anlass fuumlr eine Arbeitsunfaumlhigkeit bilden und insofern eishyne untergeordnete Rolle spielen

Unter den gelisteten 20 Diagnosen mit hohen medikamentoumlsen Behandlungsraten bilden bdquoDepressive Episodenldquo (F32) mit Abstand den haumlufigsten Anlass fuumlr eine Arbeitsunfaumlhigkeit

Zusammenfassung Der Depressionsatlas liefert umfaumlngliches Zahlenmaterial zur Bedeutung von Depressishyonen im Erwerbsalter und zu Veraumlnderungen in den Jahren von 2000 bis 2013

Innerhalb des genannten Zeitraums stiegen die Fehlzeiten aufgrund von Depressionen deutlich Zwischen Tiefst- und Houmlchststand 2006 und 2012 war bei Erwerbspersonen ein Anstieg um 75 Prozent festzustellen Nach eishynem leichten Ruumlckgang wurden im Jahr 2013 163 AU-Faumllle pro 100 Versicherungsjahre mit der Diagnose von Depressionen erfasst Dashymit waren Depressionen lediglich 14 Prozent aller AU-Faumllle zuzuordnen aufgrund der lanshygen fallbezogenen Dauer waren diese Faumllle jedoch fuumlr 71 Prozent aller gemeldeten Fehlshytage verantwortlich Im Mittel war jede Ershywerbsperson 2013 gut einen Tag aufgrund von Depressionen arbeitsunfaumlhig gemeldet eine gemeldete Arbeitsunfaumlhigkeit dauerte durchschnittlich 64 Tage

Rund 6 Prozent der Erwerbspersonen erhielshyten innerhalb des Jahres 2013 mindestens eishyne Antidepressiva-Verordnung 2000 hatte die Rate noch bei 41 Prozent gelegen Die Zahl der verordneten Tagesdosen stieg im selben Zeitraum um den Faktor 274 und hat sich damit nahezu verdreifacht 2013 wurden demnach anteilig mehr Erwerbspersonen und gegebenenfalls zugleich auch erheblich intenshysiver mit Antidepressiva behandelt als im Jahr 2000

Frauen waren nach den vorliegenden Ergebshynissen nahezu doppelt so haumlufig von Depresshysionen betroffen wie Maumlnner mit zunehmenshydem Alter zeigen sich bis kurz vor Erreichen des Renteneintrittsalters steigende Fehlzeiten und Verordnungsraten Hinweise auf reduziershyte Erkrankungsrisiken finden sich bei houmlherer schulischer und beruflicher Ausbildung und entsprechend auch vorrangig bei Beschaumlftigshyten in Berufen mit houmlherer Qualifikation sowie mit technisch-handwerklicher Ausrichtung Beschaumlftigte mit geringerer Qualifikation soshywie aus sozialen Berufen sind demgegenuumlber tendenziell haumlufiger betroffen

Sowohl im Hinblick auf Arbeitsunfaumlhigkeiten mit Depressionen als auch im Hinblick auf Verordnungen von Antidepressiva haben sich im Lauf der 14 Jahre Unterschiede zwischen den Bundeslaumlndern verringert Dies koumlnnte auf eine Angleichung der Lebensumstaumlnde aber auch auf eine Angleichung der diagnosshytischen und therapeutischen Strategien von Aumlrzten hindeuten

Depressionsatlas ǀ 35

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Anhang

Depressionen als Ursache von Arbeitsunfaumlhigkeiten nach Geschlecht 2013

Maumlnner ICD 10 Code ICD 10 Diagnose

AU Faumllle je 100 VJ

AU Tageje 100 VJ

AU Tageje Fall

Betroffene [Rate in ]

A00-Z99 Alle Diagnosen 10409 132383 13 49910 F00-F99 Psychische und Verhaltensstoumlrungen 412 18678 45 3575

F30-F39 Affektive Stoumlrungen 127 8425 66 1218 F32 F33 Depressionen 119 7880 66 1155

F32 Depressive Episode 098 6043 61 0964 F320 Leichte depressive Episode 004 140 35 0039 F321 Mittelgradige depressive Episode 021 1628 76 0227 F322 Schwere depressive Episode ohne psychotische 012 1304 109 0134

Symptome F323 Schwere depressive Episode mit psychotischen

Symptomen 001 075 90 0009

F328 Sonstige depressive Episoden 003 132 52 0026 F329 Depressive Episode nicht naumlher bezeichnet 056 2671 48 0542

F33 Rezidivierende depressive Stoumlrung 021 1837 88 0216 F330 Rezidivierende depressive Stoumlrung gegenwaumlrtig

leichte Episode 001 035 42 0008

F331 Rezidivierende depressive Stoumlrung gegenwaumlrtig 010 880 86 0106 mittelgradige Episode

F332 Rezidivierende depressive Stoumlrung gegenwaumlrtig schwere Episode ohne psychotische Symptome

006 628 112 0063

F333 Rezidivierende depressive Stoumlrung gegenwaumlrtig 001 076 119 0007 schwere Episode mit psychotischen Symptomen

F334 Rezidivierende depressive Stoumlrung gegenwaumlrtig remittiert

000 011 50 0002

F338 Sonstige rezidivierende depressive Stoumlrungen 000 013 37 0004 F339 Rezidivierende depressive Stoumlrung nicht naumlher

bezeichnet 003 150 59 0026

Frauen ICD 10 Code ICD 10 Diagnose

AU Faumllle je 100 VJ

AU Tageje 100 VJ

AU Tageje Fall

Betroffene [Rate in ]

A00-Z99 Alle Diagnosen 12756 163175 13 56801 F00-F99 Psychische und Verhaltensstoumlrungen 759 31541 42 6603

F30-F39 Affektive Stoumlrungen 226 14159 63 2204 F32 F33 Depressionen 214 13312 62 2101

F32 Depressive Episode 176 9848 56 1738 F320 Leichte depressive Episode 008 245 32 0075 F321 Mittelgradige depressive Episode 038 2795 73 0408 F322 Schwere depressive Episode ohne psychotische 017 1914 113 0202

Symptome F323 Schwere depressive Episode mit psychotischen

Symptomen 001 103 108 0011

F328 Sonstige depressive Episoden 005 212 46 0047 F329 Depressive Episode nicht naumlher bezeichnet 106 4442 42 1024

F33 Rezidivierende depressive Stoumlrung 038 3464 90 0409 F330 Rezidivierende depressive Stoumlrung gegenwaumlrtig

leichte Episode 002 091 56 0017

F331 Rezidivierende depressive Stoumlrung gegenwaumlrtig 020 1791 89 0217 mittelgradige Episode

F332 Rezidivierende depressive Stoumlrung gegenwaumlrtig schwere Episode ohne psychotische Symptome

010 1109 116 0111

F333 Rezidivierende depressive Stoumlrung gegenwaumlrtig 001 081 95 0008 schwere Episode mit psychotischen Symptomen

F334 Rezidivierende depressive Stoumlrung gegenwaumlrtig remittiert

000 021 62 0004

F338 Sonstige rezidivierende depressive Stoumlrungen 001 038 74 0006 F339 Rezidivierende depressive Stoumlrung nicht naumlher

bezeichnet 005 254 54 0048

Tabelle A1 (Erwerbspersonen TK 2013 standardisiert)

36 ǀ Depressionsatlas

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Fehlzeiten mit Depressionen nach Personengruppen 2000 bis 2013

Depressionen (ICD 10 Codes F32 F33) Gesamt (A00 Z99)

Berufstaumltige Arbeitslose Gesamt

Jahr AU Tageje 100 VJ

rel seit 2000

AU Tageje 100 VJ

rel seit 2000

AU Tageje 100 VJ

rel seit 2000

AU Tageje 100 VJ

rel seit 2000

2000 56 100 130 100 62 100 1294 100 2001 58 103 138 106 64 104 1313 101 2002 59 106 142 109 67 109 1300 100 2003 59 105 147 113 68 110 1257 97 2004 60 108 172 132 72 116 1209 93 2005 60 108 180 138 72 118 1215 94 2006 53 95 202 155 60 98 1144 88 2007 60 108 270 207 68 110 1193 92 2008 65 116 328 252 73 119 1224 95 2009 75 135 314 240 84 136 1320 102 2010 86 155 431 330 98 159 1340 104 2011 90 162 456 350 100 163 1397 108 2012 95 171 470 361 105 171 1417 110 2013 92 166 488 374 104 169 1466 113

Tabelle A2 (Erwerbspersonen TK 2013 standardisiert Werte 2000 entsprechen 100 Prozent)

Arbeitsunfaumlhigkeiten mit Depressionen nach Alter und Geschlecht 2013

Maumlnner Frauen Gesamt

Alters gruppe

AU Faumllle je

100 VJ

AU Tageje

100 VJ

Betr []

AU Faumllle je

100 VJ

AU Tageje

100 VJ

Betr []

AU Faumllle je

100 VJ

AU Tageje

100 VJ

Betr []

15-19 06 21 06 16 44 14 10 31 09 20-24 09 40 08 18 66 16 13 52 12 25-29 09 42 08 15 73 14 12 57 11 30-34 09 46 08 16 88 15 12 65 11 35-39 10 64 10 18 110 18 14 85 13 40-44 12 79 12 21 130 21 16 102 16 45-49 13 87 13 23 149 23 18 116 18 50-54 14 104 14 26 178 26 20 139 20 55-59 17 126 17 30 215 30 23 167 23 60-64 16 153 16 28 242 29 21 189 21

Tabelle A3 (Erwerbspersonen TK 2013 ICD-10-Codes F32 F33)

Depressionsatlas ǀ 37

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Arbeitsunfaumlhigkeit mit Depressionen nach Ausbildung 2013

Ausbildungsabschluss AU Faumllle je 100 VJ

AU Tageje 100 VJ

Betroffene [Rate in ]

Ohne beruflichen Ausbildungsabschluss 207 113 195 Abschluss einer anerkannten Berufsshyausbildung 176 104 174 Meister-Techniker- oder gleichwertiger Fachschulabschluss 151 83 144 Bachelor 128 78 124 DiplomMagisterMasterStaatsexamen 111 63 111 Promotion 067 36 081 Abschluss unbekannt 153 104 156

Gesamt 163 104 159

Tabelle A4 (Erwerbspersonen TK 2013 standardisiert)

Antidepressiva-Verordnungen nach Alter und Geschlecht 2013

Maumlnner Frauen Gesamt

Alters gruppe

DDD Betr []

DDD pro

Betr

DDD Betr []

DDD pro

Betr

DDD Betr []

DDD pro

Betr 15-19 121 104 116 324 279 116 208 179 116 20-24 313 187 168 629 389 162 463 283 165

25-29 513 245 209 888 450 197 690 342 204 30-34 690 302 229 1089 513 212 870 397 221

35-39 893 386 231 1418 648 219 1131 505 225 40-44 1057 462 229 1687 783 216 1347 609 223

45-49 1141 502 227 1912 910 210 1501 693 219 50-54 1351 583 232 2236 1063 210 1773 812 222

55-59 1575 689 229 2592 1247 208 2044 946 219 60-64 1368 653 209 2358 1195 197 1774 875 204

Tabelle A5 (Erwerbspersonen TK 2013 ATC-Code N06A)

38 ǀ Depressionsatlas

Antidepressiva-Verordnungsvolumen nach Wirkstoffen 2000 bis 2013

Anzahl DDD je VJ

Opipramol Amitriptylin Fluoxetin Citalopram Sertralin Johannisshykraut

Mirtazapin Venlafaxin

Jahr N06AA05 N06AA09 N06AB03 N06AB04 N06AB06 N06AP01 N06AX11 N06AX16

2000 039 048 029 034 033 132 015 011 2001 043 049 034 047 042 125 021 017 2002 046 049 043 061 045 110 029 024 2003 051 051 051 087 051 098 032 033 2004 055 049 060 099 052 037 035 043 2005 059 050 067 117 054 043 043 053 2006 053 045 066 123 053 031 044 057 2007 059 047 074 166 061 031 054 068 2008 065 048 079 203 067 033 064 080 2009 068 048 076 229 070 043 069 091 2010 072 050 079 283 076 051 080 123 2011 075 052 081 351 081 053 085 145 2012 076 052 084 357 095 053 089 168 2013 075 051 084 334 109 053 091 183

Tabelle A6 (Erwerbspersonen TK 2013 standardisiert ATC-Code N06A)

Depressionsatlas ǀ 39

Allgemeine Informationen zum Depressionsatlas

Der Depressionsatlas liefert umfangreiche Informationen zur Bedeutung von Depressishyonen im Erwerbsalter Basis der Auswertunshygen bilden Daten zu Arbeitsunfaumlhigkeiten sowie Arzneiverordnungen bei TK-Erwerbsshypersonen aus den Jahren 2000 bis 2013 Depressionen waren 2013 fuumlr 7 Prozent aller gemeldeten Arbeitsfehltage verantwortlich Etwa 6 Prozent aller Erwerbspersonen erhielten 2013 Verordnungen von Antideshypressiva die Zahl der verordneten Tagesdoshysen hat sich seit 2000 nahezu verdreifacht

Weitere Informationen Gesundheitsstudien und Auswertungen finden Sie unter wwwtkde Webcode 49536

101

154

1

2015

  • 15-01-21_TK_Depressionsatlas_Inhalt_finalpdf
    • Depressionsatlas
      • Datengrundlagen
      • ICD-Diagnosen
      • Arzneiverordnungen ndash ATC
      • Standardisierung
        • Arbeitsunfaumlhigkeit mit Depressionen
          • Arbeitsunfaumlhigkeitsfaumllle
          • Arbeitsunfaumlhigkeitstage
          • Betroffene
          • Arbeitsunfaumlhigkeit nach Geschlecht und Alter
          • Arbeitsunfaumlhigkeiten im Zeitverlauf
          • Arbeitsunfaumlhigkeit nach Bundeslaumlndern und Kreisen
          • Trends in Bundeslaumlndern
          • Arbeitsunfaumlhigkeit nach Berufen
          • Arbeitsunfaumlhigkeit nach Schulabschluss
          • Arbeitsunfaumlhigkeit nach Ausbildung
          • Arbeitsunfaumlhigkeit nach Leitungsfunktion
          • Kosten von Arbeitsunfaumlhigkeit mit Depressionen
          • Arbeitsunfaumlhigkeit mit weiteren Diagnosen
            • Verordnung von Antidepressiva
              • Verordnung nach Alter und Geschlecht
              • Verordnungen im Zeitverlauf
              • Trends bei Verordnungen relevanter Antidepressiva nach Wirkstoffen
              • Verordnungen nach Arztgruppen
              • Verordnung nach Bundeslaumlndern und Kreisen
              • Trends in Bundeslaumlndern
              • Verordnungen nach Berufen
              • Verordnungen nach Schulabschluss
              • Verordnungen nach Ausbildung
              • Antidepressiva-Verordnung bei Erwerbspersonen mit Arbeitsunfaumlhigkeit aufgrund von Depressionen
              • Diagnosen von Arbeitsunfaumlhigkeit und Antidepressiva-Verordnungen
                • Zusammenfassung
                • Anhang
                • Word-Lesezeichen
                  • RANGEC12
                  • RANGEC24

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Der starke Anstieg der Fehlzeiten mit Depresshysionen bei den arbeitslosen TK-Versicherten hat aufgrund von deren verhaumlltnismaumlszligig geshyringem Anteil innerhalb der Untersuchungsshypopulation allerdings kaum Einfluss auf die ausgewiesenen Fehlzeiten mit Depressionen in der Gesamtgruppe der Erwerbspersonen

2013 war unter den Berufstaumltigen erstmals seit 2006 ein leichter Ruumlckgang der Fehlzeishyten aufgrund von Depressionen zu verzeichshynen Ob dieser Ruumlckgang eine Trendumkehr andeutet laumlsst sich erst nach dem Vorliegen von Ergebnissen aus den kommenden Jahren beurteilen wie auch Erfahrungen nach einem kurzfristigen Ruumlckgang im Jahr 2006 zeigen

Arbeitsunfaumlhigkeit nach Bundeslaumlndern und Kreisen

Tabelle 2 zeigt Fehlzeiten und Betroffenenrashyten zu Arbeitsunfaumlhigkeiten mit Diagnosen von Depressionen auf Bundeslandebene

Die houmlchsten Fehlzeiten mit Depressionen wurden fuumlr das Jahr 2013 geschlechtsuumlbershygreifend fuumlr Hamburg mit 142 AU-Tagen pro 100 Versicherungsjahre ermittelt Einer Ershywerbsperson in Hamburg waren demnach 2013 im Durchschnitt 142 Fehltage mit einer Diagnose von Depressionen zuzuordnen Demgegenuumlber waren es in Baden-Wuumlrttemberg dem Bundesland mit den geshyringsten Fehlzeiten aufgrund von Depressioshynen geschlechtsuumlbergreifend durchschnittlich 084 Fehltage pro Erwerbsperson

Auch im Hinblick auf die geschlechtsspezifishyschen Fehlzeiten wurden die houmlchsten Werte fuumlr Hamburg ermittelt Aumlhnlich hohe Fehlzeishyten wie fuumlr maumlnnliche Erwerbspersonen in Hamburg konnten nur noch fuumlr Maumlnner mit Wohnort in Berlin festgestellt werden

Arbeitsunfaumlhigkeiten mit Depressionen nach Bundeslaumlndern 2013

Maumlnner Frauen Gesamt

Bundesland AU Tageje 100 VJ

Betr []

AU Tageje 100 VJ

Betr [ ]

AU Tageje 100 VJ

Betr [ ]

Anteil AU Tage an

A00 Z99 Schleswig-Holstein 92 132 165 239 126 181 80 Hamburg 94 126 197 265 142 190 92 Niedersachsen 71 111 124 199 96 152 64 Bremen 73 106 147 230 107 163 75 Nordrhein-Westfalen 89 122 139 211 112 163 75 Hessen 73 119 127 210 98 161 68 Rheinland-Pfalz 82 131 117 208 98 167 64 Baden-Wuumlrttemberg 68 107 102 177 84 139 69 Bayern 73 106 111 184 90 142 72 Saarland 91 126 136 229 112 174 69 Berlin 94 130 162 246 125 184 76 Brandenburg 69 101 149 239 105 165 58 Mecklenburg-Vorpommern

67 097 159 228 109 157 59

Sachsen 64 096 119 199 89 144 62 Sachsen-Anhalt 68 104 121 209 92 152 53 Thuumlringen 61 094 130 249 93 166 56

Gesamt 79 116 133 210 104 159 71

Tabelle 2 (Erwerbspersonen TK 2013 standardisiert Betroffenenraten bezogen auf Erwerbspershysonen mit Versicherung am 1 Januar des Jahres)

Depressionsatlas ǀ 9

Die niedrigsten Fehlzeiten bei Maumlnnern fanshyden sich mit 061 Fehltagen aufgrund von Depressionen pro Erwerbsperson im Bundesshyland Thuumlringen waumlhrend fuumlr Frauen die geshyringsten Fehlzeiten ndash wie schon geschlechtsshyuumlbergreifend ndash fuumlr Baden-Wuumlrttemberg ershyrechnet wurden

Der Anteil der Fehlzeiten mit Diagnosen von Depressionen an den Gesamtfehlzeiten liegt in den neuen Bundeslaumlndern fuumlr die sich anshyderweitig eher uumlberdurchschnittliche Fehlzeishyten zeigen merklich unter dem Bundesdurchshyschnitt (zu Gesamtfehlzeiten vergleiche auch Tabelle A10 TK Gesundheitsreport 2014 Seite 140)

Die zuvor beschriebenen Ergebnisse zu geshyschlechts- und altersstandardisierten Beshytroffenenraten im Zusammenhang mit Arshybeitsunfaumlhigkeiten mit Depressionen (ICD-10shyDiagnosen F32 F33) in Bundeslaumlndern vershydeutlicht auch die nachfolgende Kartendarshystellung Unterschreitungen bundesweiter Ershygebnisse um 25 Prozent oder mehr sind in den Karten dunkelblau Uumlberschreitungen um 25 Prozent oder mehr dunkelrot eingefaumlrbt

Unterschreitungen der bundesweiten Beshytroffenenraten um rund 10 Prozent und mehr lassen sich vor allem im Suumlden (Bayern Bashyden-Wuumlrttemberg) und Suumldosten Deutschshylands (Sachsen) beobachten

Uumlberschreitungen um mehr als 10 Prozent finden sich im Norden in Hamburg und Schleswig-Holstein aber auch in Berlin Fuumlrdas Saarland wurde mit einer Uumlberschreitung bundesweiter Werte um 93 Prozent ein aumlhnshylich hoher Wert ermittelt

Eine weitere Darstellung der Betroffenenraten auf Ebene der Kreise und kreisfreien Staumldte verdeutlicht dass sich die Anzahl der Beshytroffenen mit Arbeitsunfaumlhigkeiten aufgrund von Depressionen innerhalb eines Bundesshylandes keinesfalls immer auf einheitlichem Nishyveau bewegen sondern teilweise erhebliche regionale Unterschiede bestehen

Waumlhrend auf Bundeslandebene fuumlr Bayern und Baden-Wuumlrttemberg unterdurchschnittlishyche Betroffenenraten errechnet wurden zeigt die Darstellung der Betroffenenraten auf Kreisebene dass es auch in diesen Bundesshylaumlndern Kreise gibt die deutlich uumlber Durchshyschnittswerten liegen So sind die Betroffeshynenraten in Baden-Wuumlrttemberg in Pforzheim Rottweil und Mannheim houmlher als im Bundesshydurchschnitt Fuumlr Bayern wurden vor allem in oumlstlichen Kreisen an der Grenze zu Tschechishyen aber auch in Coburg uumlberdurchschnittliche Betroffenenraten festgestellt

Umgekehrt gibt es auch in Schleswig-Holstein bei insgesamt hohen Betroffenenraten mit Ploumln Nordfriesland und Rendsburg-Eckernfoumlrde Kreise in denen nur wenige Ershywerbspersonen von Arbeitsunfaumlhigkeiten aufshygrund von Depressionen betroffen sind

Ein Teil der dargestellten Unterschiede kann auch im Kontext spezifischer Besonderheiten von TK-versicherten Beschaumlftigten in einzelshynen Regionen oder zufallsbedingt entstanden sein und sollte daher allgemein nur zuruumlckhalshytend interpretiert werden

Zumindest fuumlr einige Gegenden laumlsst sich beshyobachten und formulieren dass geringere Beshytroffenenraten haumlufiger in laumlndlicheren Regioshynen zu finden waren waumlhrend im staumldtischen Raum mehr Erwerbspersonen von Arbeitsunshyfaumlhigkeiten aufgrund von Depressionen beshytroffen waren Dies koumlnnte unter anderem an unterschiedlichen Lebensbedingungen aber auch an Unterschieden hinsichtlich der aumlrztlishychen Versorgung sowie Wahrnehmung von Beschwerden liegen

10 ǀ Depressionsatlas

Anteil in Bundeslaumlndern 2013

Anteil in Kreisen 2013

Anteil Personen mit Arbeitsunfaumlhigkeit aufgrund von Depressionen in Bundesshylaumlndern und Kreisen 2013

Relative Abweichungen der Anteile nach Bundeslaumlndern 2013

Relative Abweichungen der Anteile nach Kreisen 2013

Abbildung 3 (Erwerbspersonen TK 2013 standardisiert)

Depressionsatlas ǀ 11

ndash

Regionale Trends

Haumlufigkeiten von Arshybeitsunfaumlhigkeiten

aufgrund von Depresshysionen in Bundeslaumlnshy

dern haben sich in den vergangenen 14 Jahshy

ren angenaumlhert

Standardabweichunshygen der relativen Abshyweichungen von Beshytroffenenraten in den

Bundeslaumlndern als Maszlig fuumlr die Streuung

sanken von 20 Prozent im Jahr 2000 auf 93

Prozent im Jahr 2013

Trends in Bundeslaumlndern

Abbildung 4 zeigt Darstellungen zu regionalen Abweichungen der einheitlich geschlechtsshyund altersstandardisierten Betroffenenraten in Bezug auf Arbeitsunfaumlhigkeiten aufgrund von Depressionen (ICD-10-Diagnosen F32 F33) auf Bundeslandebene von bundesweiten Werten in Kartendarstellungen fuumlr die Jahre 2000 bis 2013 Auch in diesen Kartendarstelshylungen sind Unterschreitungen bundesweiter Ergebnisse um 25 Prozent oder mehr dunkelshyblau Uumlberschreitungen um 25 Prozent oder mehr dunkelrot eingefaumlrbt

Waumlhrend in verschiedenen Bundeslaumlndern wie zum Beispiel Schleswig-Holstein in einshyzelnen Jahren Betroffenenraten sowohl unter bundesweiten Ergebnissen als auch uumlber bundesweiten Ergebnissen zu verzeichnen sind zeigen sich in anderen Bundeslaumlndern wie zum Beispiel Hessen und Sachsen in alshylen Jahren Betroffenenraten unterhalb bunshydesweiter Raten

Als wohl wichtigstes Ergebnis verdeutlicht die Abbildung zu regionalen Unterschieden aus 14 Jahren allerdings insbesondere dass es im Verlauf dieser Zeit tendenziell zu einer bundesweiten Angleichung der regionalen Beshytroffenenraten gekommen ist Waumlhrend in den ersten Jahren in verschiedenen Bundeslaumlnshydern dunklere Einfaumlrbungen der Flaumlchen ndash alshyso staumlrkere Uumlberschreitungen oder Untershyschreitungen der bundesweiten Raten ndash zu erkennen sind werden die Einfaumlrbungen insshybesondere ab dem Jahr 2009 immer schwaumlshycher was einen Ruumlckgang der relativen Unshyterschiede zwischen den Bundeslaumlndern anshyzeigt

Abbildung 4 (Erwerbspersonen TK 2013 standardisiert)

Anteil Erwerbspersonen mit Arbeitsunfaumlhigkeit aufgrund von Depressionenrelative Abweichungen vom Bundesdurchschnitt nach Bundeslaumlndern

2000 bis 2013

12 ǀ Depressionsatlas

-

-

Arbeitsunfaumlhigkeit nach Berufen von verfuumlgbaren Angaben zur Taumltigkeit am 1 Januar des Jahres 2013 und an dieser

Tabelle 3 zeigt Ergebnisse zur Relevanz von Stelle differenziert nach den ersten zwei Stel-Depressionen im Sinne der Diagnoseschluumls- len der Klassifikation der Berufe 2010 (KldB sel F32 und F33 fuumlr Arbeitsunfaumlhigkeiten in 2010) zu denen Ergebnisse aufgrund der einzelnen Berufsgruppen Die Einteilung der noch uumlberschaubaren Zahl an Gruppen voll-Beschaumlftigten erfolgte dabei auf Grundlage staumlndig dargestellt werden koumlnnen

Arbeitsunfaumlhigkeiten mit Depressionen nach Berufen 2013 (zweistellige KldB)

Taumltigkeitsgruppen KldB 2010 zweistellig AU Faumllle je 100 VJ

AU Tageje 100 VJ

Betroffene []

01 Angehoumlrige der regulaumlren Streitkraumlfte 226 71 238 11 Land- Tier- und Forstwirtschaftsberufe 100 56 106 12 Gartenbauberufe und Floristik 141 73 138 21 Rohstoffgewinnung und -aufbereitung Glas- und Keramik- 130 62 130

herstellung und -verarbeitung 22 Kunststoffherstellung und -verarbeitung Holzbe- und shy

verarbeitung 150 82 141

23 Papier- und Druckberufe technische Mediengestaltung 164 96 163 24 Metallerzeugung und -bearbeitung Metallbauberufe 135 69 131 25 Maschinen- und Fahrzeugtechnikberufe 118 61 115 26 Mechatronik- Energie- und Elektroberufe 111 61 106 27 Technische Forschungs- Entwicklungs- Konstruktions- 115 62 113

und Produktionssteuerungsberufe 28 Textil- und Lederberufe 185 88 184 29 Lebensmittelherstellung und -verarbeitung 166 102 170 31 Bauplanungs- Architektur- und Vermessungsberufe 123 76 120 32 Hoch- und Tiefbauberufe 099 60 098 33 (Innen-)Ausbauberufe 110 60 097 34 Gebaumlude- und versorgungstechnische Berufe 122 70 124 41 Mathematik- Biologie- Chemie- und Physikberufe 154 73 144 42 Geologie- Geografie- und Umweltschutzberufe 129 70 111 43 Informatik- Informations- und

Kommunikationstechnologieberufe 107 65 104

51 Verkehrs- und Logistikberufe (auszliger Fahrzeugfuumlhrung) 188 100 177 52 Fuumlhrerinnen von Fahrzeug- und Transportgeraumlten 141 91 147 53 Schutz- Sicherheits- und Uumlberwachungsberufe 213 134 212 54 Reinigungsberufe 204 120 206 61 Einkaufs- Vertriebs- und Handelsberufe 133 87 136 62 Verkaufsberufe 187 127 191 63 Tourismus- Hotel- und Gaststaumlttenberufe 162 99 161 71 Berufe in Unternehmensfuumlhrung und -organisation 160 99 161 72 Berufe in Finanzdienstleistungen Rechnungswesen 154 89 152

und Steuerberatung 73 Berufe in Recht und Verwaltung 214 115 205 81 Medizinische Gesundheitsberufe 181 107 181 82 Nichtmedizinische Gesundheits- Koumlrperpflege- und Wellshy

nessberufe Medizintechnik 246 161 247

83 Erziehung soziale und hauswirtschaftliche Berufe Theolo- 253 154 254 gie

84 Lehrende und ausbildende Berufe 119 75 117 91 Sprach- literatur- geistes- gesellschafts- 144 93 137

und wirtschaftswissenschaftliche Berufe 92 Werbung Marketing kaufmaumlnnische und redaktionelle

Medienberufe 171 106 166

93 Produktdesign und kunsthandwerkliche Berufe bildende 128 67 130 Kunst Musikinstrumentenbau

94 Darstellende und unterhaltende Berufe 123 66 122

Erwerbspersonen insgesamt 163 105 160

Tabelle 3 (Erwerbspersonen TK nicht standardisierte Rohwerte) Depressionsatlas ǀ 13

Der Anteil von Erwerbspersonen die in einer Taumltigkeitsgruppe von einer Depression betrofshyfen waren variierte zwischen 254 Prozent in der Taumltigkeitsgruppe bdquoErziehung soziale und hauswirtschaftliche Berufe Theologieldquo und 098 Prozent in der Taumltigkeitsgruppe bdquoHochshyund Tiefbauberufeldquo sowie 097 Prozent in der Gruppe bdquo(Innen-)Ausbauberufeldquo Weitere Taumlshytigkeitsgruppen mit verhaumlltnismaumlszligig hoher Beshytroffenenrate sind bdquoNichtmedizinische Geshysundheits- Koumlrperpflege- und Wellnessberushyfe Medizintechnikldquo bdquoSchutz- Sicherheits- und Uumlberwachungsberufeldquo sowie bdquoBerufe in Recht und Verwaltungldquo waumlhrend sich niedrige Beshytroffenenraten auch in den Gruppen bdquoInformashytik- Informations- und Kommunikationstechshynologieberufeldquo bdquoLand- Tier- und Forstwirtshyschaftsberufeldquo und bdquoMechatronik- Energie-und Elektroberufeldquo finden Hinsichtlich der AU-Faumllle und AU-Tage ergibt sich ein aumlhnlishyches Bild

Die Betroffenenraten die sich zu bdquoAngehoumlrishygen der regulaumlren Streitkraumlfteldquo aus der Tabelshyle ablesen lassen basieren auf Daten zu leshydiglich 210 Versicherten und sind vorrangig der Vollstaumlndigkeit halber aufgefuumlhrt Sie sollshyten inhaltlich allenfalls sehr zuruumlckhaltend inshyterpretiert werden

Eine sehr differenzierte Unterscheidung von Beschaumlftigten erlauben fuumlnfstellige Schluumlsselshyangaben gemaumlszlig Klassifikation der Berufe 2010 die insgesamt 1286 Auspraumlgungen umfasst Da eine Darstellung zu allen dieser Gruppen weder sinnvoll noch im Rahmen eishyner Publikation praktikabel waumlre wurden zushynaumlchst diejenigen 100 Berufsgruppen ausgeshywaumlhlt die unter den TK-Versicherten im Jahr 2013 am haumlufigsten vertreten waren Von dieshysen 100 Berufsgruppen werden Ergebnisse zu jeweils den Berufsgruppen dargestellt bei denen die zehn houmlchsten beziehungsweise die zehn niedrigsten Betroffenenraten hinshysichtlich Depressionsdiagnosen im Rahmen von Arbeitsunfaumlhigkeitsmeldungen ermittelt werden konnten

Von den zehn Berufsgruppen die am haumlufigsshyten von Depressionen betroffen waren gehoumlshyren sieben dem Berufsbereich bdquoGesundheit Soziales Lehre und Erziehungldquo an Besonshyders haumlufig vertreten ist darunter die Berufsshyhauptgruppe bdquoMedizinische Gesundheitsberushyfeldquo (81) mit den Taumltigkeitsgruppen 81212 81301 und 81302

Die houmlchsten Betroffenenraten sowie die meisten AU-Faumllle und AU-Tage sind jedoch in der Taumltigkeitsgruppe bdquoBerufe im Dialogmarkeshytingldquo (92122) zu verzeichnen das heiszligt in Beshyrufen mit uumlberwiegender Taumltigkeit fuumlr Call-Center Service- und Kundenhotlines

Die Berufsgruppen die haumlufig unter den TK-Versicherten vertreten sind und welche die geringsten Betroffenenraten in Bezug auf Arshybeitsunfaumlhigkeiten mit einer Diagnose von Depressionen aufweisen sind uumlberwiegend Berufsgruppen die besonders komplexe Taumlshytigkeiten ausuumlben Fuumlnf von den zehn Berufsshygruppen mit niedrigen Betroffenenraten sind dem Berufsbereich bdquoRohstoffgewinnung Proshyduktion und Fertigungldquo (Berufsbereich 2) zushyzuordnen

Nach diesen Auswertungen scheinen Berufsshygruppen mit weniger komplexen Taumltigkeiten ndash vorrangig im gesundheitlichen oder sozialen Bereich ndash deutlich staumlrker von Depressionen betroffen zu sein als eher technisch und akashydemisch orientierte Berufe mit houmlheren Qualishyfikationsanforderungen

14 ǀ Depressionsatlas

-

-

4

6

8

Arbeitsunfaumlhigkeiten mit Depressionen nach Berufen 2013 (fuumlnfstellige KldB) Berufe mit hohen sowie mit geringen Betroffenenraten

Rang Taumltigkeitsgruppen KldB 2010 fuumlnfstellig AU Faumllle je 100 VJ

AU Tageje 100 VJ

Betr []

1 92122 Berufe im Dialogmarketing - fachlich ausgerichtete Taumltigkeiten

415 277 368

2 82102 Berufe in der Altenpflege (ohne Spezialisierung) shyfachlich ausgerichtete Taumltigkeiten

327 247 345

3 82101 Berufe in der Altenpflege (ohne Spezialisierung) shyHelfer-Anlerntaumltigkeiten

309 215 320

83112 Berufe in der Kinderbetreuung und -erziehung - fach- 274 162 274 lich ausgerichtete Taumltigkeiten

5 81301 Berufe in der Gesundheits- und Krankenpflege (ohne Spezialisierung) - Helfer-Anlerntaumltigkeiten

272 188 260

73202 Berufe in der oumlffentlichen Verwaltung (ohne Speziali- 261 141 249 sierung) - fachlich ausgerichtete Taumltigkeiten

7 83124 Berufe in der Sozialarbeit und Sozialpaumldagogik - hoch komplexe Taumltigkeiten

244 160 246

81302 Berufe in der Gesundheits- und Krankenpflege (ohne 246 151 246 Spezialisierung) - fachlich ausgerichtete Taumltigkeiten

9 53112 Berufe im Objekt- Werte- und Personenschutz - fachshylich ausgerichtete Taumltigkeiten

246 143 238

10 81212 Medizinisch-technische Berufe im Laboratorium - 241 109 230 fachlich ausgerichtete Taumltigkeiten

hellip hellip hellip

91 71324 Berufe in der Unternehmensberatung ndash 091 46 087 hoch komplexe Taumltigkeiten

92 27304 Berufe in der technischen Produktionsplanung und shysteuerung - hoch komplexe Taumltigkeiten

084 43 084

93 26304 Berufe in der Elektrotechnik (ohne Spezialisierung) - 082 57 079 hoch komplexe Taumltigkeiten

94 25104 Berufe in der Maschinenbau- und Betriebstechnik (ohne Spezialisierung) - hoch komplexe Taumltigkeiten

080 42 079

95 71104 Geschaumlftsfuumlhrerinnen und Vorstaumlnde ndash 066 68 077 hoch komplexe Taumltigkeiten

96 27103 Berufe in der technischen Forschung und Entwicklung (ohne Spezialisierung) - komplexe Spezialistentaumltigk

080 44 075

97 27104 Berufe in der technischen Forschung und Entwicklung 073 38 072 (ohne Spezialisierung) - hoch komplexe Taumltigkeiten

98 81404 AumlrzteAumlrztinnen (ohne Spezialisierung) - hoch komshyplexe Taumltigkeiten

074 43 072

99 43414 Berufe in der Softwareentwicklung - hoch komplexe 072 44 068 Taumltigkeiten

100 84304 Berufe in der Hochschullehre und -forschung - hoch komplexe Taumltigkeiten

058 29 055

Erwerbspersonen insgesamt 163 105 160

Tabelle 4 (Erwerbspersonen TK nicht standardisierte Rohwerte)

Depressionsatlas ǀ 15

-

-

Arbeitsunfaumlhigkeit nach Schulabschluss Betroffenenraten in Zusammenhang mit Deshypressionen mit zunehmender Schulbildung

Im Jahr 2013 wurden pro 100 Versicherungs- zuruumlckgehen Aumlhnliches gilt auch fuumlr die AUshyjahre 163 AU-Faumllle und 104 AU-Tage mit ei- Tage bei einer Diagnose von Depressionen ner Diagnose von Depressionen bei Erwerbs- wobei hier die Anzahl der Tage in der Gruppe personen der TK ermittelt Die Betroffenenra- der Erwerbspersonen ohne Schulabschluss te lag bei den TK-versicherten Erwerbsperso- etwas niedriger liegt als bei den Erwerbspershynen bei 159Prozent sonen mit Haupt- beziehungsweise Volksshy

schulabschluss und erst mit steigendem Bei Darstellung der Kennzahlen nach Schul- Schulabschluss wieder absinkt abschluss wird deutlich dass AU-Faumllle und

Arbeitsunfaumlhigkeit mit Depressionen nach Schulabschluss 2013

Schulabschluss AU Faumllle je 100 VJ

AU Tageje 100 VJ

Betroffene [Rate in ]

Haupt-Volksschulabschluss 194 115 190 Mittlere Reife oder gleichwertiger Abshyschluss

178 103 174

AbiturFachabitur 128 73 125 Abschluss unbekannt 168 105 168

Gesamt 163 104 159

Tabelle 5 (Erwerbspersonen TK 2013 standardisiert)

Arbeitsunfaumlhigkeit nach Ausbildung

Auch mit steigendem beruflichem Ausbil- Depressionen sind demnach keinesfalls nur dungsabschluss gehen sowohl die AU-Tage Erkrankungen der houmlheren Bildungsschichshyund AU-Faumllle mit einer Diagnose von Depresshy ten sondern kommen stattdessen sogar haumlushysionen als auch die Betroffenenraten zuruumlck figer bei Erwerbspersonen mit niedrigerem Schul- oder Ausbildungsabschluss vor

Arbeitsunfaumlhigkeiten mit Depressionen nach Ausbildung 2013

Ohne beruflichen Ausbildungsabschluss

Abschluss einer anerkannten Berufsausbildung

Meister-Techniker- oder gleichwertiger Fachschulabschluss

Bachelor

DiplomMagisterMasterStaatsexamen

Promotion

Abschluss unbekannt

113

104

83

78

63

36

104

207

176

151

128

111

067

153

AU-Tage je 100 VJ

AU-Faumllle je 100 VJ

16 ǀ Depressionsatlas

Abbildung 5 (Erwerbspersonen TK 2013 standardisiert unterschiedliche Achsendarstellung fuumlr Fall- beziehungsweise Tagesangaben)

- -

- -

-

-

Arbeitsunfaumlhigkeit nach Leitungsfunktion

Neben der Schul- und Berufsausbildung hat auch die derzeitige Stellung im Beruf Einfluss auf das Arbeitsunfaumlhigkeitsgeschehen

In der vierten Stelle der Klassifikation der Beshyrufe 2010 ist festgehalten ob die berufliche Taumltigkeit eine Aufsichts- oder Leitungsposition umfasst Bei Auswertung der Arbeitsunfaumlhigshykeitsdaten im Hinblick auf dieses Merkmal wird deutlich dass Erwerbspersonen in Fuumlhshyrungs- oder Leitungspositionen diagnoseunshyabhaumlngig etwas seltener von Arbeitsunfaumlhigshykeiten betroffen sind als Erwerbspersonen ohne Fuumlhrungs- oder Leitungsposition Nicht nur die Betroffenenraten sind mit 478 Prozent gegenuumlber 54 Prozent geringer sondern es wurden auch weniger AU-Faumllle und -Tage bei Personen in Fuumlhrungs- oder Leitungspositioshynen dokumentiert

Grundsaumltzlich trifft diese Aussage auch auf Erkrankungen mit Depressionen im Sinne der ICD-Diagnosen F32 und F33 zu

Bei gleichartigen Auswertungen zur ICD-Diagnose Z73 die im Falle eines sogenannshyten bdquoBurnoutsldquo kodiert werden kann faumlllt auf dass Fuumlhrungskraumlfte von dieser Diagnose nashyhezu genauso oft betroffen sind wie Erwerbsshypersonen ohne Fuumlhrungsposition Die durchshyschnittliche Anzahl der AU-Tage bei Fuumlhshyrungskraumlften liegt sogar etwas houmlher als bei Erwerbspersonen ohne Personalverantworshytung

Kosten von Arbeitsunfaumlhigkeit mit Deshypressionen

In Anlehnung an Berechnungen der Bundesshyanstalt fuumlr Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin (BAuA) zu volkswirtschaftlichen Kosten durch Arbeitsunfaumlhigkeit5 soll an dieser Stelle eine grobe Einschaumltzung der Kosten die aufgrund von Arbeitsunfaumlhigkeiten mit Depressionen im Sinne der ICD-Diagnosen F32 und F33 entshystehen vorgenommen werden Dabei wird in diesem Kontext zunaumlchst nur auf sogenannte Produktionsausfallkosten eingegangen

Eine Grundlage fuumlr die Berechnungen bilden die im Rahmen der volkswirtschaftlichen Geshysamtrechnung vom Statistischen Bundesamt veroumlffentlichten Zahlen zu durchschnittlichen monatlichen Arbeitnehmerentgelten in einzelshynen Kalenderjahren6 (im Sinne von Bruttoloumlhshynen und -gehaumlltern zuzuumlglich der Sozialversishycherungsbeitraumlge der Arbeitgeber) Aus dieshysen monatlichen Entgelten die nach Angaben des Statistischen Bundesamtes 2000 bis 2013 von 2601 Euro auf 3151 Euro stiegen wurden zunaumlchst durchschnittliche kalendershytaumlgig faumlllige Entgelte (zwischen 8551 Euro und 10359 Euro) ermittelt die anschlieszligend zur Bewertung von Kosten fuumlr einzelne Fehlshytage herangezogen wurden

Wie bereits zuvor erlaumlutert und auch der Abshybildung 6 zu entnehmen stieg die Zahl der AU-Tage mit Diagnosen von Depressionen vom Jahr 2000 bis zum Jahr 2012 unterbroshychen von einem leichten Ruumlckgang im Jahr 2006 an Entsprechend nahmen auch die Kosten im Zusammenhang mit Depressionen im gleichen Zeitraum zu Dabei summieren sich die Effekte der zunehmenden Fehlzeiten

Arbeitsunfaumlhigkeit mit Depressionen nach Stellung im Berufsleben 2013

ICD 10 Code ICD 10 Diagnose Leitungsfunktion AU Faumllle je 100 VJ

AU Tageje 100 VJ

Betroffene [Rate in ]

A00-Z99 alle Diagnosen Aufsichtskraft ndash nein Aufsichtskraft - ja

11848 9230

1452 1143

5405 4781

F32 F33 Depressionen Aufsichtskraft ndash nein Aufsichtskraft - ja

159 127

93 85

156 131

Z73 Probleme mit Bezug auf Schwierigkeiten bei der Lebensbewaumlltigung

Aufsichtskraft ndash nein Aufsichtskraft - ja

027 026

10 12

027 026

Tabelle 6 (Erwerbspersonen TK 2013 standardisiert)

5 Bundesanstalt fuumlr Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin (2014) Volkswirtschaftliche Kosten durch Arbeitsunfaumlshyhigkeit 2012 URL httpwwwbauadedeInformationenshyfuer-die-PraxisStatistikenArbeitsunfaehigkeit Kostenhtml

6 Statistisches Bundesamt Volkswirtschaftliche Gesamtshyrechnungen Fachserie 18 Reihe 15 URL httpswwwdestatisdeDEPublikationenThematischVo lkswirtschaftlicheGesamtrechnungshyenInlandsproduktInlandsproduktsberechnungLangeRei henhtml

Depressionsatlas ǀ 17

Kosten

Veranschlagt man pro Fehltag 2013 durchshy

schnittliche Arbeitshynehmerentgelte in Houmlshy

he von 10359 Euro ergeben sich nach Hochrechnung von

TK-Ergebnissen auf alshyle Arbeitnehmer in

Deutschland fuumlr 2013 Produktionsausfallkosshy

ten aufgrund von Deshypressionen in Houmlhe

von rund 4 Milliarden Euro

mit Diagnosen von Depressionen und des Anstiegs der durchschnittlichen Arbeitnehshymerentgelte

Der leichte Ruumlckgang der Fehlzeiten mit Deshypressionen von 2012 nach 2013 wird im Hinshyblick auf die Arbeitgeberkosten durch den Anstieg des durchschnittlichen Arbeitnehmershyentgeltes aufgehoben

Pro 100 Erwerbspersonen beliefen sich die hier uumlberschlaumlgig ermittelten Kosten fuumlr Arshybeitsausfaumllle aufgrund von Depressionen im Jahr 2013 auf 10756 Euro was durchschnittshylichen Kosten von knapp 108 Euro je Ershywerbsperson und Jahr entspricht Hochgeshyrechnet auf die 378 Millionen Arbeitnehmer in Deutschland ergeben sich damit fuumlr 2013 Kosten von 407 Milliarden Euro

Noch deutlich houmlhere Kosten wuumlrden resultieshyren sofern man fuumlr jeden erfassten Fehltag als Ausfall die vom Statistischen Bundesamt fuumlr 2013 ausgewiesene durchschnittliche Bruttowertschoumlpfung je Erwerbstaumltigen in Houmlshyhe von 180 Euro je Kalendertag (bezieshyhungsweise 66448 Euro pro Jahr) ansetzt undoder die hier gefundenen Ausfaumllle nicht nur auf Arbeitnehmer sondern gleichartig auf alle Erwerbstaumltigen (inklusive Selbststaumlndishygen) hochrechnet

Weitgehend zwangslaumlufig wird bei den hier dargelegten Hochrechnungen davon ausgeshygangen dass die jetzt bei TK-versicherten Erwerbspersonen festgestellten Fehlzeiten in vergleichbarem Umfang auch bei anderen Arshybeitnehmern oder Erwerbstaumltigen in Deutschshyland anfallen Aufgrund der Vielzahl von Beshyschaumlftigten aus technischen Berufen mit einer Mitgliedschaft in der TK die in der Regel unshyterdurchschnittliche Fehlzeiten mit der Diagshynose von Depressionen aufweisen duumlrften die realen Fehlzeiten mit Depressionen in Deutschland auf der Basis von TK-Daten tenshydenziell eher unterschaumltzt werden

Grundsaumltzlich nicht beruumlcksichtigt wurden zushydem insbesondere Einschraumlnkungen der Proshyduktivitaumlt durch Depressionen die auch ohne eine (gemeldete) Abwesenheit der betroffeshynen Mitarbeiter am Arbeitsplatz resultieren koumlnnen

Kosten von Arbeitsunfaumlhigkeiten mit Depressionen 2000 bis 2013

AU-T

age

je 1

00 V

J

140

120

100

80

60

40

20

0

10756 10705 AU-Tage 9944

Arbeitnehmerentgelt 9435

7849

6521 6432 6845 6069 6211 5918

5580 5465 5269

2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 2008 2009 2010 2011 2012 2013

Jahr

12000

10000

8000

6000

4000

2000

0

Arbeitnehmerentgelt je 100 VJ [euro]

18 ǀ Depressionsatlas

Abbildung 6 (Erwerbspersonen TK 2013 standardisiert)

Arbeitsunfaumlhigkeit mit weiteren Diagnosen

Neben Depressionen gehen weitere psychishysche Erkrankungen mit einer aumlhnlichen Ershyschoumlpfungssymptomatik einher So zeigen zum Beispiel Personen mit einem sogenannshyten bdquoBurnout-Syndromldquo oder einer Neurastheshynie unter Umstaumlnden aumlhnliche Symptome wie Personen mit einer Depression im Sinne der ICD-Diagnosen F32 und F33

In allen Faumlllen fuumlhlt sich der Patient uumlbermaumlshyszligig belastet und ist nicht mehr oder nur einshygeschraumlnkt in der Lage seinen beruflichen und privaten Verpflichtungen nachzukommen

Diagnose Burnout-Syndrom

Haumlufig diskutiert wird im Zusammenhang miteiner beruflichen Uumlberlastung insbesondere das Burnout-Syndrom ndash das bdquoAusgebranntshyseinldquo Hiermit ist das Ergebnis einer anhaltenshyden Uumlberlastungssituation im beruflichen oder privaten Umfeld gemeint die schlieszliglich in eishyne andauernde Erschoumlpfung muumlndet Im schlimmsten Fall kann es zu einem voumllligen psychischen Zusammenbruch kommen

Das Burnout-Syndrom wird aus fachaumlrztlicher Sicht zumeist nicht als psychische Krankheit verstanden Eher werden die mit dem Burnshyout-Syndrom verbundenen Umstaumlnde als Rishysikofaktoren fuumlr die Entwicklung psychischer Erkrankungen im engeren Sinne betrachtet

Fuumlr die mit dem Burnout-Syndrom einhergeshyhenden Beschwerden ist innerhalb der ICD-Klassifikation der Code Z73 bdquoProbleme mit Bezug auf Schwierigkeiten bei der Lebensshybewaumlltigungldquo aus dem ICD-Kapitel XXI bdquoFakshytoren die den Gesundheitszustand beeinflusshysenldquo (Z00ndashZ99) vorgesehen

Das Burnout-Syndrom im Sinne der ICD-Diagnose Z73 spielt im AU-Geschehen mit durchschnittlich lediglich zehn AU-Tagen je 100 Versicherungsjahre und einer Betroffeshynenrate von 027 Prozent eine sehr untergeshyordnete Rolle Auf diesem sehr niedrigen Nishyveau uumlbertraf der relative Anstieg der Fehlzeishyten unter dieser Diagnose seit 2000 allerdings die bereits zuvor beschriebene Zunahme der Fehlzeiten mit Depressionen im selben Zeitshyraum noch erheblich

Waumlhrend im Jahr 2013 gut zehn AU-Tage pro 100 Versicherungsjahre auf diese Diagnose entfielen war es im Jahr 2000 noch nicht einmal ein AU-Tag pro 100 Versicherungsjahshyre Dabei ist es seit dem Jahr 2011 in dem die AU-Tage unter der Diagnose Z73 mit rund 13 Tagen pro 100 Versicherungsjahre den bislang houmlchsten Wert erreicht hatten sogar wieder zu einem leichten Ruumlckgang der

dokumentierten Fehlzeiten mit dieser Diagnoshyse gekommen

Alters- und geschlechtsspezifische Werte zeishygen eine aumlhnliche Verteilung wie bei Depresshysionen im Sinne der ICD-Diagnosen F32 und F33 So sind Frauen in allen Altersgruppen deutlich staumlrker betroffen als Maumlnner Bei beishyden Geschlechtern steigen die Betroffenheitsshyraten bis zur Altersgruppe der 55- bis 59shyJaumlhrigen stetig an Erst die 60- bis 64shyJaumlhrigen sind wieder etwas weniger betroffen Dabei ist der prozentuale Anstieg bei Maumlnshynern aufgrund des niedrigeren Ausgangsnishyveaus noch deutlicher Hier steigen die Beshytroffenenraten von 0098 auf 0232Prozent an was einer Zunahme um 137 Prozent beshyziehungsweise den Faktor 24 gleichkommt Bei Frauen ist von der juumlngsten zur zweitshyhoumlchsten Altersgruppe ein altersabhaumlngiger Anstieg der Betroffenenraten um 131 Prozent auszumachen

Die Arbeitsunfaumlhigkeitstage nehmen geshyschlechtsunabhaumlngig mit steigendem Alter zu Fuumlr Maumlnner und Frauen ist dabei ein aumlhnlishycher Anstieg zu beobachten Die Zunahme der dokumentierten AU-Tage betraumlgt 14 Tage bei den Maumlnnern und 15 Tage bei den Fraushyen wobei der Wert in der untersten Altersshygruppe der 15- bis 19-jaumlhrigen Maumlnner einen Tag und bei Frauen vier Tage betraumlgt

Neurasthenie

Die ICD-Diagnose Neurasthenie (F48) beshyschreibt ebenfalls eine anhaltende Erschoumlpshyfung oder Ermuumldung Staumlrker als beim Burnshyout-Syndrom stehen jedoch innere Ursachen im Vordergrund auch kann eine Unterfordeshyrung im Sinne von monotonen Anforderungen Ursache der Erkrankung sein Historisch war diese Diagnose besonders Anfang des 20 Jahrhunderts mit einsetzender Industrialisieshyrung von erheblicher Bedeutung wurde aber in juumlngerer Zeit besonders in Faumlllen von starshyker beruflicher Uumlberlastung teilweise durch die Diagnose des Burnout-Syndroms ersetzt

Dennoch ist festzustellen dass die ICD-Diagnose bdquoNeurasthenieldquo (F48) in den vershygangenen Jahren immer haumlufiger gestellt wird So betrug die Betroffenenrate im Jahr 2000 034 Prozent und stieg bis zum Jahr 2013 auf 085 Prozent an Waumlhrend im Jahr 2000 durchschnittlich noch knapp zehn AU-Tage pro 100 Versicherungsjahre mit dieser Diagnose dokumentiert wurden waren es im Jahr 2013 schon mehr als 22 Tage Im Vershygleich zu Depressionen mit durchschnittlich 103 AU-Tagen pro 100 Versicherungsjahre im Jahr 2013 hat diese Erkrankung aber eine eher geringere Bedeutung

Burnout-Syndrom

Das Burnout-Syndrom wird von Fachaumlrzten zumeist nicht als eishygenstaumlndiges Krankshyheitsbild angesehen entsprechend kann es in der ICD 10 lediglich mit dem Schluumlssel Z73 aus dem Kapitel XXI bdquoFaktoren die den Geshysundheitszustand beshyeinflussenldquo kodiert werden Trotz erheblishycher Zunahmen bis 2011 spielten Arbeitsshyunfaumlhigkeiten mit Anshygabe des Codes Z73 auch 2013 eine eher untergeordnete Rolle

Depressionsatlas ǀ 19

Relative Veraumlnderungen von Fehlzeiten mit Erschoumlpfungsdiagnosen 2000 bis 2013

Rel

ativ

e Ve

raumlnd

erun

g(W

ert i

m Ja

hr 2

000

= 10

0)

1600

1400

1200

1000

800

600

400

200

0

AU-Tage Z73 AU-Tage F48 AU-Tage F32 F33 AU-Tage A00-Z99

2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 2008 2009 2010 2011 2012 2013

Jahr

Abbildung 7 (Erwerbspersonen TK 2013 standardisiert)

Arbeitsunfaumlhigkeiten mit Diagnose Z73 nach Geschlecht und Alter 2013

05 19 20Betr Frauen

18 Betr Maumlnner 17

04

4

5

7

9

11

14 15

1 2

3 4

7

10 9 11

13

15

0

5

10

15

AU-Tage Frauen

AU-Tage Maumlnner

Betro

ffene

03

AU-Tage je 100 VJ

02

01

00 15-19 20-24 25-29 30-34 35-39 40-44 45-49 50-54 55-59 60-64

Altersgruppe

Abbildung 8 (Erwerbspersonen TK 2013)

20 ǀ Depressionsatlas

-

Verordnung vonAntidepressiva Antidepressiva sind Arzneimittel die vorranshygig aber nicht ausschlieszliglich zur Behandlung von Depressionen eingesetzt werden Ausshywertungen zu Verordnungen von Antidepresshysiva koumlnnen in erster Linie Informationen zur Einschaumltzung von Haumlufigkeit und Umfang der medikamentoumlsen Therapie von Depressionen liefern Durch das verhaumlltnismaumlszligig spezifische Anwendungsspektrum von Antidepressiva ndash namentlich die vorrangige Verordnung bei Depressionen ndash kann mit gewissen Einshyschraumlnkungen aus den Ergebnissen zu Vershyordnungen auch auf das Vorliegen von psyshychischen Problemen im Sinne von Depressioshynen geschlossen werden

Im Zusammenhang mit den vorausgehend dargestellten Auswertungen zu Arbeitsunfaumlshyhigkeiten ist dies insofern von Interesse als dass keinesfalls davon auszugehen ist dass jede Erwerbsperson mit Depressionen auch mit der expliziten Nennung einer entspreshychenden Diagnose arbeitsunfaumlhig gemeldet

wird und dann in den Daten zu Arbeitsunfaumlshyhigkeiten identifiziert werden kann Ein Teil der von (leichteren) Depressionen betroffenen Erwerbspersonen duumlrfte innerhalb von uumlblishycherweise betrachteten Jahreszeitraumlumen uumlberhaupt nicht arbeitsunfaumlhig gemeldet sein bei einem anderen Teil duumlrfte die Meldung unshyter einer anderen eventuell weniger stigmatishysierenden Diagnose erfolgen In beiden Faumlllen koumlnnten Informationen zu gegebenenfalls verabreichten Antidepressiva die einzigen Hinweise auf gesundheitliche Probleme im Sinne von Depressionen sein

Tabelle 7 liefert detaillierte Informationen zur Verordnung von Antidepressiva bei Erwerbsshypersonen im Jahr 2013 Zur besseren Einordshynung dieser Verordnungen in das Gesamtshyarzneimittelverordnungsgeschehen werden auch Kennzahlen zu uumlbergeordneten Arzneishymittelgruppen auf unterschiedlichen Ebenen des ATC-Klassifikationssystems genannt

Verordnung von Antidepressiva sowie von weiteren Arzneimitteln 2013

Maumlnner Frauen Gesamt

ATC Code

Wirkstoff DDD

pro Jahr

Betr []

DDD pro

Betr

DDD pro

Jahr

Betr []

DDD pro

Betr

DDD pro

Jahr

Betr []

DDD pro

Betr

A-V Alle Wirkstoffe 23278 6629 35115 22601 7768 29094 22966 7154 32103 N Nervensystem 1678 1395 12028 2415 2034 11872 2017 1689 11942

N05 N06

Psychopharmaka 1191 565 21098 1837 958 19174 1489 746 19959

N06A Antidepressiva 978 438 22353 1623 784 20700 1275 597 21353 N06AA04 Clomipramin 005 004 13773 007 005 13193 006 004 13457 N06AA05 Opipramol 054 073 7360 100 147 6817 075 107 7018 N06AA06 Trimipramin 014 030 4739 024 059 4035 019 043 4297 N06AA09 Amitriptylin 037 043 8527 069 095 7186 051 067 7649 N06AA12 Doxepin 020 029 6940 023 041 5586 021 034 6196 N06AA21 Maprotilin 001 001 10167 001 001 10573 001 001 10381 N06AB03 Fluoxetin 047 017 26798 129 048 26866 084 031 26846 N06AB04 Citalopram 256 113 22704 426 194 21897 334 150 22224 N06AB05 Paroxetin 050 019 26680 066 027 24305 057 023 25371 N06AB06 Sertralin 080 026 31177 143 047 30479 109 035 30750 N06AB10 Escitalopram 050 020 25237 084 035 23886 065 027 24420 N06AP01 Johanniskraut 031 018 17632 079 047 16809 053 031 17061 N06AP51 Johanniskraut

Kombinationen 000 000 1026 000 000 1643 000 000 1532

N06AX11 Mirtazapin 093 075 12327 088 095 9280 091 084 10746 N06AX16 Venlafaxin 143 050 28820 229 083 27773 183 065 28205 N06AX21 Duloxetin 027 014 18849 056 030 18764 040 021 18794 Substanz kann seit Wegfall der Erstattung von Verordnungen rezeptfrei erhaumlltlicher Arzneimittel seit 2004 nur in Ausnahmefaumlllen zu Lasten einer geshy

setzlichen Krankenkasse abgerechnet werden

Tabelle 7 (Erwerbspersonen TK 2013 standardisiert Angaben bezogen auf Personen mit Versicherung am 1 Januar des Jahres)

Depressionsatlas ǀ 21

Antidepressiva

6 Prozent aller Ershywerbspersonen erhielshy

ten 2013 mindestens eine Antidepressiva-

Verordnung Je Ershywerbsperson wurden innerhalb des Jahres

durchschnittlich 1275 Tagesdosen verordshy

net

Die 6 Prozent beshytroffenen Erwerbspershysonen erhielten damit innerhalb des Jahres

durchschnittlich jeweils 214 Tagesdosen

Aufgefuumlhrt wird zum einen die Zahl der durchshyschnittlich je Erwerbsperson jaumlhrlich verordneshyten bdquoDefined Daily Dosesldquo (DDD) Eine defishynierte Tagesdosis bezeichnet dabei die nach pharmakologischen Kriterien festgelegte Subshystanzmenge die zur Behandlung einer Pershyson mit einem Praumlparat unter uumlblichen Umshystaumlnden fuumlr einen Zeitraum von einem Tag ausreicht ndash fuumlr die durchgaumlngige Behandlung einer Person uumlber ein Jahr waumlren also beishyspielsweise 365 DDD erforderlich

Neben definierten Tagesdosen werden zum anderen auch die Raten der von den genannshyten Arzneiverordnungen innerhalb eines Jahshyres betroffenen Erwerbspersonen (in Prozent) sowie die durchschnittliche Anzahl der vershyordneten Tagesdosen bezogen ausschlieszliglich auf diese Betroffenen ausgewiesen

Im Jahr 2013 wurden uumlber alle ATC-Gruppen je Erwerbsperson insgesamt im Mittel rund 230 definierte Tagesdosen verordnet

Antidepressiva finden sich in der Wirkstoffshygruppe N bdquoNervensystemldquo der ATC-Klassifikashytion Mit 202 DDD pro Jahr betraumlgt der Anteil der definierten Tagesdosen dieser Arzneimitshytelgruppe an den verordneten Tagesdosen alshyler Wirkstoffe geschlechtsuumlbergreifend knapp 9Prozent

Die mengenmaumlszligig relevantesten Arzneimitshytelgruppen die zur Behandlung von Erkranshykungen des Nervensystems eingesetzt wershyden sind Psycholeptika (N05) sowie Psychoshyanaleptika (N06) Die beiden Gruppen umfasshysen gemeinsam genau diejenigen Medikashymente die typischerweise als Psychopharshymaka bezeichnet werden Ihnen sind mit 149 DDD pro Jahr rund 74 Prozent der verordneshyten Tagesdosen aller Arzneiverordnungen zur Behandlung des Nervensystems zuzuordnen

Im Zusammenhang mit dem Thema bdquoDepresshysionldquo interessieren besonders die Arzneimitshytel die typischerweise bei der medikamentoumlshysen Therapie von Depressionen eingesetzt werden ndash die Gruppe der bdquoAntidepressivaldquo (N06A)

Im Jahr 2013 hatten Antidepressiva mit einem Verordnungsvolumen von durchschnittlich knapp 13 Tagesdosen je Person einen Anteil von etwa 6 Prozent an allen verordneten Tashygesdosen bei Erwerbspersonen Von der Verordnung (mindestens) eines Antidepressishyvums waren 2013 knapp 6 Prozent der Ershywerbspersonen betroffen Betroffene erhielten dabei innerhalb des Jahres durchschnittlich rund 214 Tagesdosen an Antidepressiva also eine Arzneimittelmenge die in gewoumlhnlicher Dosierung fuumlr die Behandlung uumlber mehr als die Haumllfte eines Jahres ausreichen wuumlrde Anshytidepressiva duumlrften demnach regelmaumlszligig

uumlber laumlngere Zeitraumlume von mehreren Monashyten verordnet werden7

Wirkstoffbezogene Auswertungen und damit Auswertungen zu maximal differenzierten sieshybenstelligen ATC-Codes zeigt Abbildung 12 zu denjenigen Arzneimitteln aus der Gruppe der Antidepressiva die entweder im aktuellen Auswertungsjahr 2013 oder zu Beginn des Auswertungszeitraums im Jahr 2000 die vershyordnungsrelevantesten Einzelsubstanzen waren

Der Wirkstoff mit dem houmlchsten Verordnungsshyvolumen bei Maumlnnern und Frauen war im Jahr 2013 Citalopram (Handelsname zum Beispiel Citalopram durareg Citalopram ALreg ATC-Code N06AB04) Allein auf diesen einen Wirkstoff entfiel ein Anteil von 26 Prozent der verordneshyten Tagesdosen der Antidepressiva Weitere Wirkstoffe mit einem hohen Anteil an den An-tidepressiva-Verordnungen sind die Wirkstoffe Venlafaxin (Handelsname zum Beispiel Venlafaxin Heumannreg Venlafaxin AAAreg) Sertralin (Handelsname zum Beispiel Sertrashylin BASICSreg Sertralin Aurobindoreg) Mirtazapin (Handelsname zum Beispiel Mirtazapin Heumannreg Mirtazapin STADAreg) und Fluoxetin (Handelsname zum Beispiel Fluoxetin HEXALreg Fluoxetin betareg)

Die Verordnungsraten bei Frauen sind hinshysichtlich der meisten Wirkstoffe merklich houmlshyher als bei Maumlnnern Betroffene Frauen erhalshyten dabei von den uumlberwiegend verordneten Wirkstoffen allerdings im Verordnungsfall durchschnittlich eine etwas geringere Zahl an definierten Tagesdosen als Maumlnner Dies koumlnnte sowohl durch eine kuumlrzere Behandshylungsdauer als auch durch eine durchschnittshylich geringere Dosierung der Wirkstoffe bei Frauen im Vergleich zu Maumlnnern bedingt sein

Verordnung nach Alter und Geschlecht

Die vorangehenden Tabellen zeigen bereits dass die Verordnung von Arzneimitteln in Abshyhaumlngigkeit vom Geschlecht variiert Im Weiteshyren wird den alters- und geschlechtsabhaumlngishygen Unterschieden besonders im Hinblick auf die Verordnung von Antidepressiva nachgeshygangen

Im Jahr 2013 erhielten 44Prozent der Maumlnner und 78 Prozent der Frauen Antidepressiva

7 Genauere Aussagen zu medikamentoumlsen Behandlungsshyepisoden waumlren erst nach Auswertungen zu Betroffenen uumlber laumlngere Beobachtungszeitraumlume moumlglich auf die im Rahmen der vorliegenden eher allgemeinen Bearbeitung des Themas Depressionen verzichtet wurde

22 ǀ Depressionsatlas

-

Wirkstoffuumlbergreifend wurden Maumlnnern dabei im Jahr 2013 knapp zehn definierte Tagesdoshysen Antidepressiva verordnet waumlhrend Frauen gut 16 Tagesdosen Antidepressiva erhielten Frauen waren damit 18 Mal haumlufiger als Maumlnner von den Verordnungen betroffen und bekamen 66Prozent mehr Tagesdosen an Antidepressiva als Maumlnner

Abbildung 9 zum Verordnungsvolumen von Antidepressiva zeigt vergleichbare Geshyschlechtsunterschiede fuumlr alle Altersgruppen wobei relative Unterschiede in den juumlngeren

Altersgruppen mit dem geringsten Verordshynungsvolumen am staumlrksten ausgepraumlgt sind

Geschlechtsunabhaumlngig steigt das Verordshynungsvolumen von Antidepressiva altersabshyhaumlngig stetig an

Der groumlszligte Wert wird in der Altersgruppe der 55- bis 59-Jaumlhrigen erreicht In der houmlchsten Altersgruppe der 60- bis 64-Jaumlhrigen findet sich dann wieder ein leichter Ruumlckgang Fuumlr Frauen ist von der niedrigsten bis zur zweitshyhoumlchsten Altersgruppe ein etwa achtfacher

Verordnungsvolumen Antidepressiva nach Geschlecht und Alter 2013

DDD

pro

Vers

iche

rung

sJah

r

25

20

15

Frauen

Maumlnner 10

5

0

Altersgruppe

15-19 20-24 25-29 30-34 35-39 40-44 45-49 50-54 55-59 60-64

Abbildung 9 (Erwerbspersonen TK 2013)

Antidepressiva Verordnung nach Geschlecht und Alter 2013

116

162

197 212 219 216 210 210 208

197

116

168

209 229 231 229 227 232 229

209

0

50

100

150

200

250

300

0

2

4

6

8

10

12

14

15-19 20-24 25-29 30-34 35-39 40-44 45-49 50-54 55-59 60-64

DDD pro Betroffenem

Betro

ffene

Betr Frauen Betr Maumlnner DDD Frauen DDD Maumlnner

Altersgruppe

Abbildung 10 (Erwerbspersonen TK 2013)

Depressionsatlas ǀ 23

-

Verordnungstrend

Von 2000 bis 2013 ist der Anteil der mit Antishydepressiva behandelshyten Erwerbspersonen von 41 auf 6 Prozent

gestiegen zugleich hat sich die bei Betroffeshynen durchschnittlich

verordnete Menge an Tagesdosen von 106 auf 214 DDD in etwa

verdoppelt

Die Zahl der verordneshyten Tagesdosen ist

damit um den Faktor 274 gestiegen und hat

sich nahezu verdreishyfacht

Anstieg des Verordnungsvolumens (von 33 auf 263 DDD) zu verzeichnen waumlhrend der relative Anstieg der Werte bei Maumlnnern aufshygrund des niedrigen Ausgangswertes von 12 Tagesdosen in der juumlngsten Altersgruppe auf 16 Tagesdosen in der zweithoumlchsten Altersshygruppe sogar noch staumlrker ist

Die in Abbildung 10 dargestellte Betroffenen-rate beschreibt den prozentualen Anteil der Versicherten die mindestens eine Arzneivershyordnung dieser Wirkstoffgruppe erhalten hashyben Aumlhnlich wie die Anzahl der Tagesdosen pro Versicherungsjahr steigen die Betroffeshynenraten bei beiden Geschlechtern bis zum Alter von 55 bis 59 Jahren an und sinken erst in der houmlchsten Altersgruppe der uumlber 60shyJaumlhrigen wieder leicht ab Die Betroffenenrashyten sind bei Frauen nahezu aller Altersgrupshypen fast doppelt so hoch wie bei Maumlnnern

Wie in vorangehenden Auswertungen bereits festgestellt erhalten betroffene Maumlnner alshytersuumlbergreifend mehr definierte Tagesdosen Antidepressiva als Frauen Juumlngeren beshytroffenen Maumlnnern und Frauen werden wenishyger Tagesdosen als Aumllteren verordnet was auf kuumlrzere Behandlungszeitraumlume mit Antishydepressiva hindeuten koumlnnte So wuumlrde die durchschnittlich in der juumlngsten Altersgruppe verordnete Anzahl Tagesdosen nur fuumlr eine weniger als vier Monate dauernde Behandshylung mit Antidepressiva ausreichen waumlhrend die Tagesdosen in den houmlheren Altersgrupshypen eine durchgaumlngige Behandlung von mehr als sieben Monaten ermoumlglichen wuumlrden

Verordnungen im Zeitverlauf

Waumlhrend bei vorangehenden Auswertungen Arzneiverordnungen im Jahr 2013 im Mittelshypunkt standen wird im Folgenden die Entshywicklung der Verordnung von Antidepressiva in den Jahren 2000 bis 2013 betrachtet

Der Anteil der Erwerbspersonen die Antideshypressiva erhalten haben ist im Jahr 2013 merklich houmlher als im Jahr 2000 Nach vershyhaumlltnismaumlszligig geringen Werten in den Jahren 2004 bis 2006 sind die Betroffenenraten geshyschlechtsuumlbergreifend von 411 Prozent im Jahr 2006 auf 597 Prozent im Jahr 2013 konshytinuierlich angestiegen Im Jahr 2013 erhielt damit etwa jede 17 Erwerbsperson Antideshypressiva Der Anstieg betraf Maumlnner und Frauen in aumlhnlichem Maszlige

Zugleich ist die Zahl der definierten Tagesdoshysen an Antidepressiva die je Betroffenen durchschnittlich verordnet wurden von 2000 bis 2013 erheblich angestiegen Waumlhrend je betroffene Person (geschlechtsuumlbergreifend) im Jahr 2000 erst 106 Tagesdosen an Antishydepressiva verordnet wurden lag dieser Wert 2006 bei 159 DDD und 2013 schlieszliglich bei knapp 214 DDD Wurde eine Erwerbsperson innerhalb eines Jahres uumlberhaupt mit Antideshypressiva behandelt erhielt sie im Jahr 2013 durchschnittlich etwa doppelt so viele Tagesshydosen wie eine betroffene Erwerbsperson im Jahr 2000

Antidepressiva Verordnungen nach Geschlecht 2000 bis 2013

Betro

ffene

10 250 224219

9 212206

8

104 110 117

128 136

150 153 166

177 181149 191 197 203 207

110 117

126 137

163 170

182 192 193

Betr Frauen

Betr Maumlnner

DDD Frauen

DDD Maumlnner

200

7

6 150

5

4 100

3

2 50

1

0 0

DDD pro Betroffenem

2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 2008 2009 2010 2011 2012 2013

Jahr

24 ǀ Depressionsatlas

Abbildung 11 (Erwerbspersonen TK 2013 standardisiert)

-

Eine medikamentoumlse Therapie mit Antideshypressiva wurde im Jahr 2013 demnach nicht nur bei mehr Personen als in allen vorausgeshyhend betrachteten Jahren durchgefuumlhrt sonshydern umfasste zugleich gemessen an den verordneten Tagesdosen auch eine merklich groumlszligere Wirkstoffmenge was auf einen Trend zur Intensivierung undoder Verlaumlngerung der medikamentoumlsen Therapie mit Antidepressiva hindeutet

Trends bei Verordnungen relevanter Antishydepressiva nach Wirkstoffen

Auswertungen zu Veraumlnderungen des Vershyordnungsvolumens wurden zu denjenigen Wirkstoffen aus der ATC-Gruppe der Antideshypressiva durchgefuumlhrt die entweder im aktushyellen Auswertungsjahr 2013 oder zu Beginn des Auswertungszeitraums im Jahr 2000 unshyter den fuumlnf verordnungsrelevantesten Einshyzelsubstanzen waren

Mit Ausnahme des Johanniskrautes zeigte sich bei allen betrachteten Wirkstoffen eine deutliche Zunahme des Verordnungsvolushymens Johanniskraut ein pflanzliches Arzshyneimittel das vor allem zur Behandlung leichshyter bis mittelschwerer Depressionen eingeshysetzt wird war noch im Jahr 2000 ndash mit einer Verordnung von 132 definierten Tagesdosen pro Erwerbsperson ndash der Wirkstoff mit dem mit Abstand houmlchsten Verordnungsvolumen Seit April 2004 waren Johanniskrautpraumlparate durch die gesetzlichen Krankenkassen als ansonsten auch rezeptfrei erhaumlltliche Arzneishymittel nur erstattungsfaumlhig wenn sie pro Apshyplikationsform 300 mg Extrakt des eigentshy

lichen Wirkstoffes enthielten und zur Behandshylung von Depressionen eingesetzt wurden Zu Beginn des Jahres 2004 war mit dem allgeshymeinen Wegfall der Erstattungen fuumlr rezeptfrei erhaumlltliche Medikamente auch die Erstattung fuumlr Johanniskraut-Verordnungen durch GKV-Kassen zunaumlchst gaumlnzlich weggefallen In diesem Kontext kam es 2004 ndash wie zu erwarshyten ndash zu einem starken Ruumlckgang des in den Krankenkassendaten dokumentierten Verordshynungsvolumens Dass Johanniskraut seit 2009 zur Behandlung von Depressionen in Apotheken nur noch auf Rezept abgegeben wird koumlnnte den leichten Anstieg der aumlrztlishychen Verordnungen ab diesem Jahr erklaumlren In welchem Umfang Johanniskrautpraumlparate von Patienten daruumlber hinaus rezeptfrei geshykauft wurden bildet sich in den Daten der Krankenkassen nicht ab

Weitere Wirkstoffe die schon am Beginn des Auswertungszeitraums im Jahr 2000 zu den verordnungsstaumlrksten Substanzen gehoumlrten waren Amitriptylin Opipramol Citalopram und Sertralin Waumlhrend das Verordnungsvolumen von Amitryptilin dem im Jahr 2000 nach Joshyhanniskraut am haumlufigsten verordneten Wirkshystoff sich im Laufe der Zeit kaum veraumlndert hat kam es bei den Wirkstoffen Opipramol Citalopram und Sertralin von 2000 bis zum Jahr 2013 zu einem deutlichen Anstieg der Verordnungen

Antidepressiva Verordnungsvolumen nach Wirkstoffen 2000 bis 2013

DDD

je V

ersi

cher

ungs

jahr

40

35

30

25

20

15

10

05

00 2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 2008 2009 2010 2011 2012 2013

N06AB04

N06AX16

N06AB06

N06AX11

N06AB03

N06AA05

N06AP01

N06AA09

- Citalopram

- Venlafaxin

- Sertralin

- Mirtazapin

- Fluoxetin

- Opipramol

- Johanniskraut

- Amitryptilin

Jahr

Abbildung 12 (Erwerbspersonen TK 2013 standardisiert)

Depressionsatlas ǀ 25

Mit Abstand am staumlrksten zeigt sich dieser Anstieg beim Wirkstoff Citalopram dessen Verordnungsvolumen sich bis 2012 im Vershygleich zum Jahr 2000 verzehnfacht hatte Im Jahr 2013 ist demgegenuumlber ein leichter Ruumlckgang der Citalopram-Verordnungen zu verzeichnen

Als zweithaumlufigstes Antidepressivum wurde den TK-versicherten Erwerbspersonen im Jahr 2013 der Wirkstoff Venlafaxin verordnet Seit der Patentschutz der Firma Wyeth fuumlr das entsprechende Arzneimittel mit dem Handelsnamen bdquoTrevilorregldquo ausgelaufen ist befinden sich auch Generika mit dem Wirkshystoff auf dem Markt die aufgrund ihres niedrishygeren Preises zu einer vermehrten Verordshynung des Wirkstoffes beigetragen haben duumlrfshyten

Insgesamt hat sich das Verordnungsvolumen von Antidepressiva zwischen 2000 und 2013 nahezu verdreifacht wobei sich diese Zushynahme unterschiedlich auf die verschiedenen verordneten Wirkstoffe verteilt Die Zahl der pro Erwerbsperson verordneten Tagesdosen lag 2013 um den Faktor 274 uumlber der des Jahres 2000

Verordnungen nach Arztgruppen

Antidepressiva werden von Aumlrzten untershyschiedlicher Fachrichtungen verordnet Der verordnende Arzt ist in den Verordnungsdaten dokumentiert womit Verordnungen auch einshyzelnen aumlrztlichen Fachgruppen zugeordnet werden koumlnnen Fuumlr Auswertungen zum Deshypressionsatlas konnte ndash wie im Gesundheitsshyreport 2014 ndash auf die Zuordnung einzelner Verordnungen zu einer TK-seitig erstellten Gruppierung von Fachaumlrzten zuruumlckgegriffen werden

Die meisten der jaumlhrlich 1275 Tagesdosen an Antidepressiva je Erwerbsperson wurden 2013 von Psychiatern und Neurologen (621 DDD entsprechend 487 Prozent aller Tashygesdosen) und Allgemeinmedizinern (425 DDD entsprechend 334 Prozent aller Tashygesdosen) verschrieben also von Aumlrzten die psychische Erkrankungen behandeln und ersshyte Ansprechpartner fuumlr Erwerbspersonen mitpsychischen Problemen sind Auch Aumlrzte fuumlr innere Medizin waren mit 124 Tagesdosen (entsprechend einem Anteil von 98 Prozent an allen Tagesdosen) noch in relevantem Umfang an der Verordnung von Antidepressishyva beteiligt Ein Anteil von 77 Prozent der Tagesdosen konnte in den analysierten Daten keiner Arztgruppe zugeordnet werden andere differenzierbare Arztgruppen waren lediglich fuumlr einen Anteil von 05 Prozent des Verordshynungsvolumens verantwortlich Die anteilige Verteilung des Verordnungsvolumens auf Facharztgruppen unterscheidet sich zwischen Maumlnnern und Frauen nur geringfuumlgig und wird deshalb nicht gesondert erlaumlutert

26 ǀ Depressionsatlas

Verordnung nach Bundeslaumlndern und Kreisen

Einen Uumlberblick uumlber die Verordnung von Anshytidepressiva 2013 auf Bundeslandebene gibt Tabelle 8

Am meisten Antidepressiva wurden 2013 mit durchschnittlich 141 und 139 definierten Tashygesdosen in Rheinland-Pfalz und Bayern vershyordnet Auch in Nordrhein-Westfalen und Hamburg konnte 2013 ein Verordnungsvolushymen merklich oberhalb des Bundesdurchshyschnitts beobachtet werden Neben Erwerbsshypersonen aus den vier bereits genannten Bundeslaumlndern erhielten insbesondere auch Erwerbspersonen mit Wohnort im Saarland mit einem geschlechtsuumlbergreifenden Anteil von 676 Prozent uumlberdurchschnittlich haumlufig Antidepressiva Pro Betroffenen wurden im Saarland mit 186 DDD jedoch verhaumlltnismaumlshyszligig wenige Tagesdosen verordnet weshalb das Verordnungsvolumen im Saarland noch unterhalb des bundesweit ermittelten Durchshyschnittswertes lag

Abbildung 13 zeigt die bereits zuvor beschrieshybenen Ergebnisse zu geschlechts- und altersshystandardisierten Verordnungsraten 2013 hinshysichtlich der Antidepressiva im Sinne des

ATC-Codes N06A auf Bundesland- sowie ershygaumlnzend auch auf Kreisebene Die Einfaumlrbung der Kartendarstellungen verdeutlicht jeweils relative Abweichungen von bundesweiten Ershygebnissen

In allen oumlstlichen Bundeslaumlndern liegen die Verordnungsraten im Hinblick auf Antidepresshysiva merklich unter dem bundesweiten Durchshyschnitt Nach den Ergebnissen zu Verordnunshygen auf Kreisebene gilt dies nahezu durchshygaumlngig auch fuumlr alle Subregionen innerhalb der neuen Bundeslaumlnder

In den anderen Bundeslaumlndern ist der Einshydruck eher heterogen Hohe Raten an Antideshypressiva- Verordnungen lassen sich insbeshysondere fuumlr noumlrdliche und oumlstliche Regionen Bayerns sowie fuumlr mittlere und westliche Reshygionen in Deutschland nachweisen Fuumlr entshysprechende Regionen Bayerns wurden auch houmlhere Fehlzeiten mit Depressionen als im Bundesdurchschnitt ermittelt

Antidepressiva-Verordnungen nach Bundeslaumlndern 2013

Maumlnner Frauen Gesamt Anteil an allen Verord

Bundesland DDD

pro Jahr

Betr []

DDD pro

Betr

DDD pro

Jahr

Betr []

DDD pro

Betr

DDD pro

Jahr

Betr []

DDD pro

Betr

Schleswig-Holstein 914 435 210 1571 803 196 1217 605 201 52 Hamburg 957 445 215 1760 846 208 1327 630 211 59 Niedersachsen 910 416 218 1461 751 194 1164 571 204 50 Bremen 842 383 220 1403 710 198 1101 534 206 53 Nordrhein-Westfalen 1032 481 215 1725 851 203 1351 651 207 55 Hessen 1000 441 227 1619 782 207 1285 598 215 56 Rheinland-Pfalz 1111 513 217 1758 886 198 1409 685 206 57 Baden-Wuumlrttemberg 1025 449 228 1549 756 205 1267 591 214 61 Bayern 1119 462 242 1716 776 221 1394 607 230 67 Saarland 1036 505 205 1520 877 173 1259 676 186 50 Berlin 904 383 236 1587 718 221 1219 537 227 56 Brandenburg 707 305 232 1499 711 211 1072 492 218 46 Mecklenburg-Vorpommern

687 316 218 1555 702 222 1087 494 220 43

Sachsen 784 329 238 1542 652 236 1133 478 237 50 Sachsen-Anhalt 676 316 214 1314 663 198 970 476 204 37 Thuumlringen 827 329 251 1640 695 236 1202 497 242 49

Gesamt 978 438 224 1623 784 207 1275 597 214 56

Tabelle 8 (Erwerbspersonen TK 2013 standardisiert)

Depressionsatlas ǀ 27

-

Anteil der Erwerbspersonen mit Antidepressiva Verordnung nach Bundeslaumlnshydern und Kreisen 2013

Relative Abweichungen der Anteile in Bundeslaumlndern 2013

Relative Abweichungen der Anteile in Kreisen 2013

28 ǀ Depressionsatlas Abbildung 13 (Erwerbspersonen TK 2013 standardisiert)

-ndash

Trends in Bundeslaumlndern

Abbildung 12 zeigt geschlechts- und altersshystandardisierte Betroffenenraten im Hinblick auf Antidepressiva-Verordnungen auf Bunshydeslandebene fuumlr die Jahre 2000 bis 2013 Auch in diesen Kartendarstellungen sind durchgaumlngig Unterschreitungen bundesweiter Ergebnisse um 25 Prozent oder mehr dunkelshyblau und Uumlberschreitungen um 25 Prozent oder mehr dunkelrot eingefaumlrbt

Wie bereits im Hinblick auf Arbeitsunfaumlhigkeishyten mit der Diagnose von Depressionen laumlsst sich auch in Bezug auf die Antidepressiva-Verordnungen feststellen dass es innerhalb des Beobachtungszeitraums von 14 Jahren tendenziell zu einer Angleichung von regionashylen Verordnungsraten gekommen ist Entshysprechend erscheinen die Einfaumlrbungen der Karten im Lauf der Jahre zunehmend blasser

Verordnungen nach Berufen

Analog entsprechenden Auswertungen zu Fehlzeiten mit der Diagnose von Depressioshynen werden in Tabelle 9 Ergebnisse zu Vershyordnungen von Antidepressiva in Taumltigkeitsshygruppen der zweistellig differenzierten KldB dargestellt

Mengenmaumlszligig am meisten Antidepressiva ndash mit einem Verordnungsvolumen von durchshyschnittlich mehr als 18 definierten Tagesdoshysen ndash erhielten Versicherte mit einer Taumltigkeit die den Taumltigkeitsgruppen bdquoErziehung soziale und hauswirtschaftliche Berufe Theologieldquo bdquoReinigungsberufeldquo und bdquoNichtmedizinische Gesundheits- Koumlrperpflege- und Wellnessbeshyrufe Medizintechnikldquo zuzuordnen war

Bei Versicherten mit Berufen aus den Taumltigshykeitsgruppen bdquoHoch- und Tiefbauberufeldquo und bdquo(Innen-)Ausbauberufeldquo wurden dagegen mit durchschnittlich weniger als acht definierten Tagesdosen im Jahr relativ wenig Antidepresshysiva verordnet

Auch die Verordnungsraten waren in den Taumlshytigkeitsgruppen bdquoReinigungsberufeldquo (933 Prozent) bdquoNichtmedizinische Gesundshyheits- Koumlrperpflege- und Wellnessberufe Medizintechnikldquo (866Prozent) und bdquoErzieshyhung soziale und hauswirtschaftliche Berufe Theologieldquo (851 Prozent) am houmlchsten waumlhshyrend Erwerbspersonen der bdquoHoch- und Tiefshybauberufeldquo und bdquo(Innen-)Ausbauberufeldquo nur verhaumlltnismaumlszligig selten von Antidepressiva-Verordnungen betroffen waren

Regionale Trends

Auch Verordnungsrashyten von Antidepressiva in den Bundeslaumlndern haben sich in den vershygangenen 14 Jahren angenaumlhert

Standardabweichunshygen der relativen Abshyweichungen von Vershyordnungsraten in den Bundeslaumlndern als Maszlig fuumlr die Streuung sanken von 169 Proshyzent im Jahr 2000 auf 119 Prozent im Jahr 2013

Anteil der Erwerbspersonen mit Antidepressiva Verordnung nach Bundeslaumlnshydern relative Abweichungen vom Bundesdurchschnitt 2000 bis 2013

Abbildung 14 (Erwerbspersonen TK 2013 standardisiert)

Depressionsatlas ǀ 29

-

Sowohl hinsichtlich der Kennzahlen zu Fehl- Verordnungsvolumen von Antidepressiva zu zeiten mit Depressionen als auch bezogen beobachten und umgekehrt erhalten Er-auf die Kennzahlen zu Antidepressiva- werbspersonen aus Taumltigkeitsgruppen mit ge-Verordnungen ist in den Berufsgruppen eine ringen Fehlzeiten aufgrund von Depressionen aumlhnliche Tendenz zu beobachten In Taumltig- eher wenig Antidepressiva keitsgruppen mit haumlufiger Depressionsdiagshynose ist in der Regel auch ein hohes

Antidepressiva-Verordnungen nach Berufen 2013 (zweistellige KldB)

Taumltigkeitsgruppen KldB 2010 zweistellig DDD

pro Jahr Betr

[] AU Tage je 100 VJ

01 Angehoumlrige der regulaumlren Streitkraumlfte 1240 762 71 11 Land- Tier- und Forstwirtschaftsberufe 908 411 56 12 Gartenbauberufe und Floristik 1174 537 73 21 Rohstoffgewinnung und -aufbereitung Glas- und Keramik- 1042 466 62

herstellung und -verarbeitung 22 Kunststoffherstellung und -verarbeitung Holzbe- und shy

verarbeitung 868 466 82

23 Papier- und Druckberufe technische Mediengestaltung 1244 585 96 24 Metallerzeugung und -bearbeitung Metallbauberufe 886 455 69 25 Maschinen- und Fahrzeugtechnikberufe 872 422 61 26 Mechatronik- Energie- und Elektroberufe 860 405 61 27 Technische Forschungs- Entwicklungs- Konstruktions- und 1040 479 62

Produktionssteuerungsberufe 28 Textil- und Lederberufe 1167 659 88 29 Lebensmittelherstellung und -verarbeitung 1153 563 102 31 Bauplanungs- Architektur- und Vermessungsberufe 1117 506 76 32 Hoch- und Tiefbauberufe 783 369 60 33 (Innen-)Ausbauberufe 537 306 60 34 Gebaumlude- und versorgungstechnische Berufe 1004 481 70 41 Mathematik- Biologie- Chemie- und Physikberufe 1263 556 73 42 Geologie- Geografie- und Umweltschutzberufe 1001 427 70 43 Informatik- Informations- und

Kommunikationstechnologieberufe 1018 438 65

51 Verkehrs- und Logistikberufe (auszliger Fahrzeugfuumlhrung) 1215 592 100 52 Fuumlhrerinnen von Fahrzeug- und Transportgeraumlten 980 477 9153 Schutz- Sicherheits- und Uumlberwachungsberufe 1597 710 134 54 Reinigungsberufe 1807 933 120 61 Einkaufs- Vertriebs- und Handelsberufe 1011 509 87 62 Verkaufsberufe 1459 730 127 63 Tourismus- Hotel- und Gaststaumlttenberufe 1023 532 99 71 Berufe in Unternehmensfuumlhrung und -organisation 1365 649 99 72 Berufe in Finanzdienstleistungen Rechnungswesen 1230 583 89

und Steuerberatung 73 Berufe in Recht und Verwaltung 1751 789 115 81 Medizinische Gesundheitsberufe 1501 690 107 82 Nichtmedizinische Gesundheits- Koumlrperpflege- und Wellshy

nessberufe Medizintechnik 1806 866 161

83 Erziehung soziale und hauswirtschaftliche Berufe Theologie 1867 851 154 84 Lehrende und ausbildende Berufe 1165 507 75 91 Sprach- literatur- geistes- gesellschafts- 1218 579

und wirtschaftswissenschaftliche Berufe 92 Werbung Marketing kaufmaumlnnische und redaktionelle

Medienberufe 1260 573 106

93 Produktdesign und kunsthandwerkliche Berufe bildende 1000 489 Kunst Musikinstrumentenbau

94 Darstellende und unterhaltende Berufe 1023 476 66

Erwerbspersonen insgesamt 1303 608 105

Tabelle 9 (Erwerbspersonen TK 2013 nicht standardisierte Rohwerte)

30 ǀ Depressionsatlas

93

67

4

6

8

Zu einer differenzierten Darstellung des beshyrufsbezogenen AU-Geschehens kommt man bei Auswertung der Fehlzeiten auf fuumlnfstellishyger Ebene der Klassifikation der Berufe 2010 die insgesamt 1286 Auspraumlgungen umfasst

Fuumlr berufsabhaumlngig noch weiter differenzierte Auswertungen wurden zunaumlchst die 100 Beshyrufsgruppen auf der Ebene fuumlnfstelliger Codes der KldB ausgewaumlhlt die unter den TK-Versicherten im Jahr 2013 am haumlufigsten vershytreten waren Von diesen 100 Berufsgruppen werden nachfolgend Ergebnisse zu jeweils

zehn Berufsgruppen dargestellt bei denen die houmlchsten beziehungsweise die niedrigsten Raten an Antidepressiva-Verordnungen ermitshytelt wurden

Von den zehn Berufsgruppen mit den houmlchsshyten Verordnungsraten sind ndash wie auch hinshysichtlich der Fehlzeiten ndash auffaumlllig viele dem Berufsbereich 8 bdquoGesundheit Soziales Lehre und Erziehungldquo zuzuordnen Die houmlchsten Verordnungsraten sowie auch das houmlchste Verordnungsvolumen in DDD entfiel auf die Taumltigkeitsgruppe bdquoBerufe in der Altenpflege (ohne Spezialisierung) ndash Helfer-Anlerntaumltigkeitenldquo (82101)

Antidepressiva-Verordnungen nach Berufen 2013 (fuumlnfstellige KldB) Berufe mit hohen sowie geringen Verordnungsraten

Rang Taumltigkeitsgruppen KldB 2010 fuumlnfstellig DDD

pro Jahr Betr

[]

1 82101 Berufe in der Altenpflege (ohne Spezialisierung) shyHelfer-Anlerntaumltigkeiten

2514 1195

2 82102 Berufe in der Altenpflege (ohne Spezialisierung) shyfachlich ausgerichtete Taumltigkeiten

2483 1141

3 81301 Berufe in der Gesundheits- und Krankenpflege (ohne Spezialisierung) - Helfer-Anlerntaumltigkeiten

2197 1004

54101 Berufe in der Reinigung (ohne Spezialisierung) - Hel- 1945 1004 fer-Anlerntaumltigkeiten

5 73222 Verwaltende Berufe im Sozial- und Gesundheitsweshysen - fachlich ausgerichtete Taumltigkeiten

2027 934

73202 Berufe in der oumlffentlichen Verwaltung (ohne Speziali- 2026 918 sierung) - fachlich ausgerichtete Taumltigkeiten

7 92122 Berufe im Dialogmarketing - fachlich ausgerichtete Taumltigkeiten

1976 913

81212 Medizinisch-technische Berufe im Laboratorium - 1945 867 fachlich ausgerichtete Taumltigkeiten

9 83112 Berufe in der Kinderbetreuung und -erziehung - fachshylich ausgerichtete Taumltigkeiten

1835 842

10 83124 Berufe in der Sozialarbeit und Sozialpaumldagogik - hoch 1858 830 komplexe Taumltigkeiten

hellip hellip hellip

91 22342 Berufe im Holz- Moumlbel- und Innenausbau - fachlich 712 364 ausgerichtete Taumltigkeiten 92 43414 Berufe in der Softwareentwicklung - hoch komplexe

Taumltigkeiten 867 360

93 27104 Berufe in der technischen Forschung und Entwicklung 798 358 (ohne Spezialisierung) - hoch komplexe Taumltigkeiten 94 26212 Berufe in der Bauelektrik - fachlich ausgerichtete Taumlshy

tigkeiten 710 353

95 81404 AumlrzteAumlrztinnen (ohne Spezialisierung) - hoch komshy 901 349 plexe Taumltigkeiten 96 84304 Berufe in der Hochschullehre und -forschung - hoch

komplexe Taumltigkeiten 840 343

97 26252 Berufe in der elektrischen Betriebstechnik - fachlich 662 341 ausgerichtete Taumltigkeiten 98 71324 Berufe in der Unternehmensberatung - hoch kompleshy

xe Taumltigkeiten 790 331

99 34212 Berufe in der Sanitaumlr- Heizungs- und Klimatechnik shy 545 325 fachlich ausgerichtete Taumltigkeiten 100 25212 Berufe in der Kraftfahrzeugtechnik - fachlich ausgeshy

richtete Taumltigkeiten 629 313

Erwerbspersonen insgesamt 1303 608

Tabelle 10 (Erwerbspersonen TK 2013 nicht standardisierte Rohwerte)

Depressionsatlas ǀ 31

Auch Beschaumlftigte aus der Taumltigkeitsgruppe bdquoBerufe im Dialogmarketingldquo (92122) bei deshynen zuvor bereits haumlufige Arbeitsunfaumlhigkeishyten aufgrund von Depressionen aufgezeigt wurden erhalten uumlberdurchschnittlich haumlufig Antidepressiva

Berufsgruppen mit niedrigen Verordnungsrashyten weisen oft eine technische Orientierung auf haumlufig handelt es sich dabei um hochshykomplexe Taumltigkeiten

Die Ergebnisse zu Verordnungen von Antideshypressiva weisen wie die Auswertungen zu Arshybeitsunfaumlhigkeiten mit der Diagnose von Deshypressionen uumlberwiegend auf eine Belastung aumlhnlicher Berufsgruppen hin

Verordnungen nach Schulabschluss

Durchschnittliche Verordnungsmengen von Antidepressiva in Abhaumlngigkeit vom Schulabshyschluss sind in Tabelle 11 dargestellt

Waumlhrend die Zahl der verordneten Tagesdoshysen (DDD pro Jahr) bei den Berufstaumltigen ohshyne Schulabschluss noch geringfuumlgig niedriger liegt als bei Personen mit Haupt-Volksschulshyabschluss sinken sie anschlieszligend mit steishygendem Schulabschluss leicht ab Die Vershyordnungsraten sinken stetig mit steigender Schulbildung von 71 Prozent bei Berufstaumltishygen ohne Schulabschluss bis auf 5 Prozent bei Personen mit Abitur oder Fachabitur

Demgegenuumlber steigt die Zahl der durchshyschnittlich verordneten Tagesdosen im Betrofshyfenheitsfall mit zunehmender Bildung etwas an Dieser Anstieg koumlnnte darauf hindeuten dass Personen mit houmlherem Bildungsabshyschluss bdquokonsequenterldquo beziehungsweise uumlber einen etwas laumlngeren Zeitraum oder mit houmlheren Dosierungen mit Antidepressiva beshyhandelt werden

Antidepressiva-Verordnungen nach Schulabschluss 2013

Schulabschluss DDD

pro Jahr Betr

[] DDD

pro Betr

Ohne Schulabschluss 138 71 194 Haupt-Volksschulabschluss 141 70 201 Mittlere Reife oder gleichwertiger Abshyschluss 128 62 207 AbiturFachabitur 113 50 223 Abschluss unbekannt 127 61 207

Gesamt 128 60 214

Tabelle 11 (Erwerbspersonen TK standardisiert)

Antidepressiva-Verordnungen nach Ausbildungsabschluss 2013

Ausbildungsabschluss DDD

pro Jahr Betr

[] DDD

pro Betr

Ohne beruflichen Ausbildungsabschluss 151 72 211 Abschluss einer anerkannten Berufsausshybildung 132 63 210 Meister-Techniker- oder gleichwertiger Fachschulabschluss 111 54 205 Bachelor 110 49 224 DiplomMagisterMasterStaatsexamen 104 46 224 Promotion 87 37 238 Abschluss unbekannt 120 59 203

Gesamt 128 60 214

Tabelle 12 (Erwerbspersonen TK standardisiert)

32 ǀ Depressionsatlas

Verordnung von Antidepressiva bei AU mit Diagnose von Depression 2013

Abbildung 15 (Erwerbspersonen TK 2013)

62

98

120 134

144 144 149 160

173

150

55

90

114

137 149

157 166

181 179

159

0

20

40

60

80

100

120

140

160

180

200

0

10

20

30

40

50

60

70

80

90

100

15-19 20-24 25-29 30-34 35-39 40-44 45-49 50-54 55-59 60-64

DDD pro Betroffenem m

it AU (F32 F33)

Beha

ndel

t mit

Antid

epre

ssiv

a [

]

Altersgruppe

Behandelte Frauen Behandelte Maumlnner DDDs Frauen DDDs Maumlnner

Verordnungen nach Ausbildung

Bei Auswertungen zu Antidepressiva-Verordnungen in Abhaumlngigkeit von den Ausshybildungsabschluumlssen zeigen sich aumlhnliche Trends wie bei den Auswertungen nach Schulabschluumlssen Mit steigendem Ausbilshydungsabschluss geht sowohl die Zahl der verordneten Tagesdosen als auch die Rate der Antidepressiva-Verordnungen zuruumlck

Antidepressiva-Verordnung bei Erwerbsshypersonen mit Arbeitsunfaumlhigkeit aufgrund von Depressionen

In den vorausgehenden Abschnitten wurden Arbeitsunfaumlhigkeiten mit der Diagnose von Depressionen sowie Verordnungen von Antishydepressiva jeweils separat betrachtet Der folgende Abschnitt liefert demgegenuumlber Ershygebnisse zu Verordnungen von Antidepressishyva bei den 16 Prozent der Erwerbspersonen die innerhalb des Beobachtungsjahres 2013 explizit auch mit der Angabe einer Depressishyonsdiagnose im Sinne der ICD-Schluumlssel F32 undoder F33 arbeitsunfaumlhig gemeldet waren (vergleiche Tabelle 1 auf Seite 6)

Geschlechts- und altersuumlbergreifend erhielten aus dieser Gruppe innerhalb desselben Jahshyres 56 Prozent mindestens eine Antidepressishyva-Verordnung ndash gut die Haumllfte der Erwerbsshypersonen mit einer Arbeitsunfaumlhigkeit aufshygrund von Depressionen wurde also im selshyben Jahr auch medikamentoumls mit Antidepresshysiva behandelt Durchschnittlich wurden in der Population mit Depressionsdiagnose

innerhalb des Jahres 149 DDD je Person vershyordnet ndash bezogen ausschlieszliglich auf diejenishygen Personen die uumlberhaupt Antidepressiva erhielten wurden durchschnittlich 266 Tagesshydosen verordnet

Abbildung 15 zeigt die Verordnungsraten soshywie Verordnungsvolumen bezogen auf Ershywerbspersonen mit mindestens einer Arbeitsshyunfaumlhigkeit aufgrund von Depressionen in einzelnen Geschlechts- und Altersgruppen Juumlngere Erwerbspersonen mit gemeldeter Arshybeitsunfaumlhigkeit aufgrund von Depressionen werden demnach verhaumlltnismaumlszligig selten und durchschnittlich mit einer geringeren Zahl an Tagesdosen mit Antidepressiva behandelt Im Falle einer Arbeitsunfaumlhigkeit aufgrund von Depressionen unterscheiden sich die Verordshynungsmengen und -raten von Maumlnnern und Frauen innerhalb der einzelnen Altersgruppen nur gering Vorrangig in den mittleren Altersshygruppen werden betroffene Maumlnner etwas haumlufiger und in houmlherer Dosierung mit Antideshypressiva behandelt

Depressionsatlas ǀ 33

-

-

-

Diagnosen von Arbeitsunfaumlhigkeit und Antidepressiva-Verordnungen

Der nachfolgende Abschnitt befasst sich mit der Frage im Kontext welcher Arbeitsunfaumlshyhigkeitsdiagnosen Erwerbspersonen am haumlushyfigsten Antidepressiva erhalten Bereits aufshygrund der Beobachtung dass mit rund 6 Proshyzent innerhalb des Jahres 2013 erheblich mehr Erwerbspersonen Antidepressiva erhielshyten als Erwerbspersonen mit der Diagnose von Depressionen arbeitsunfaumlhig gemeldet waren ist offensichtlich dass keineswegs nur Personen die aufgrund von Depressionen arshybeitsunfaumlhig gemeldet waren auch Antideshypressiva erhielten

Fuumlr TK-versicherte Erwerbspersonen mit minshydestens einer Arbeitsunfaumlhigkeit im Jahr 2013 wurde im Rahmen der Auswertungen in Abshyhaumlngigkeit von den Diagnosen der Arbeitsunshyfaumlhigkeiten auf unterschiedlichen Ebenen ershymittelt welchem Anteil dieser Personen im Jahr 2013 mindestens einmal Antidepressiva im Sinne des ATC-Codes bdquoN06Aldquo verordnet wurden

Die houmlchste Verordnungsrate konnte bei einer Differenzierung von AU-Diagnosen auf Ebene der ICD-Kapitel erwartungsgemaumlszlig fuumlr das Kapitel V bdquoPsychische und Verhaltensstoumlrunshygenldquo (ICD-Diagnosen F00ndashF99) ermittelt wershyden dem auch Diagnosen von Depressionen zugeordnet sind 367Prozent der Personen mit einer gemeldeten Arbeitsunfaumlhigkeitsdishyagnose aus diesem Kapitel bekamen mindesshytens einmal im Jahr 2013 auch Antidepressiva verordnet Relativ hoch war die Antidepressishyva-Verordnungsrate bei Arbeitsunfaumlhigkeiten mit Diagnosen aus dem ICD-Kapitel VI bdquoKrankheiten des Nervensystemsldquo (G00ndashG99) mit 17 Prozent

Fuumlr eine detailliertere Betrachtung wurden Verordnungsraten bei Erwerbspersonen mit Arbeitsunfaumlhigkeiten differenziert nach ICD-Codes auf dreistelliger Ebene ermittelt

Betrachtet wurden ausschlieszliglich ICD-Diagnosen die im Jahr 2013 bei mindestens 100 Personen als Anlaumlsse von Arbeitsunfaumlshyhigkeiten dokumentiert waren

Diagnosen von Arbeitsunfaumlhigkeiten bei Personen mit hohen Antidepressiva-Verordnungsraten 2013

Rang ICD Code ICD Diagnose

Anteil mit Anti depressiva[]

Betroffene [Rate in ]

1 F33 Rezidivierende depressive Stoumlrung 733 0305 2 T43 Vergiftung durch psychotrope Substanzen ande- 721 0003

renorts nicht klassifiziert 3 F42 Zwangsstoumlrung 711 0018 4 F61 Kombinierte und andere Persoumlnlichkeitsstoumlrungen 666 0009 5 F60 Spezifische Persoumlnlichkeitsstoumlrungen 652 0049 6 F31 Bipolare affektive Stoumlrung 627 0032 7 F41 Andere Angststoumlrungen 617 0285 8 F34 Anhaltende affektive Stoumlrungen 561 0051 9 F40 Phobische Stoumlrungen 535 0026 10 F32 Depressive Episode 528 1319 11 F90 Hyperkinetische Stoumlrungen 516 0008 12 F25 Schizoaffektive Stoumlrungen 493 0015 13 F50 Essstoumlrungen 480 0024 14 F62 Andauernde Persoumlnlichkeitsaumlnderungen nicht 449 0003

Folge einer Schaumldigung oder Krankheit des Geshyhirns

15 F11 Psychische und Verhaltensstoumlrungen durch Opioshyide

412 0004

16 F51 Nichtorganische Schlafstoumlrungen 408 0044 17 F19 Psychische und Verhaltensstoumlrungen durch mulshy

tiplen Substanzgebrauch und Konsum anderer psychotroper Substanzen

405 0015

18 F63 Abnorme Gewohnheiten und Stoumlrungen der Im- 379 0005 pulskontrolle

19 T50 Vergiftung durch Diuretika und sonstige und nicht naumlher bezeichnete Arzneimittel Drogen und bioshylogisch aktive Substanzen

378 0004

20 F44 Dissoziative Stoumlrungen [Konversionsstoumlrungen] 372 0009

Tabelle 13 (Erwerbspersonen TK 2013 standardisiert)

34 ǀ Depressionsatlas

Tabelle 13 enthaumllt Angaben zu den 20 dreishystelligen ICD-Diagnosen mit den houmlchsten Raten an Antidepressiva-Verordnungen sortiert in absteigender Reihenfolge nach dem Anteil der Erwerbspersonen mit Anti-depressiva-Verordnung

Um eine Einschaumltzung der Bedeutung der aufgefuumlhrten Diagnosen zu ermoumlglichen werden ergaumlnzend auch die Anteile der von Arbeitsunfaumlhigkeiten mit diesen Diagnosen betroffenen Erwerbspersonen in der Tabelle genannt

Die Erkrankung mit dem groumlszligten Anteil an Antidepressiva-Verordnungen ist die ICD-Diagnose bdquoRezidivierende depressive Stoumlshyrungldquo (F33) also eine zum wiederholten Mal auftretende Depression Von den Erwerbsshypersonen die 2013 mit einer entsprechenden Diagnose arbeitsunfaumlhig gemeldet waren ershyhielten innerhalb des Jahres 73 Prozent also knapp drei Viertel mindestens eine Anti-depressiva-Verordnung Unter den gelisteten 20 ICD-Diagnosen mit den houmlchsten Antideshypressiva-Verordnungsraten finden sich in erster Linie weitere bdquoFldquo-Diagnosen also Erkrankungsdiagnosen aus dem Kapitel bdquoPsychische und Verhaltensstoumlrungenldquo

Ausnahmen bilden die beiden Diagnosen bdquoVergiftung durch psychotrope Substanzen anderenorts nicht klassifiziertldquo (T43) sowie bdquoVergiftung durch Diuretika und sonstige und nicht naumlher bezeichnete Arzneimittel Drogen und biologisch aktive Substanzenldquo (T50) aus der Diagnosegruppe bdquoVergiftungen durch Arzshyneimittel Drogen und biologisch aktive Subshystanzenldquo (T36ndashT50) bei deren Kodierung als Anlass einer Arbeitsunfaumlhigkeit gleichfalls reshylativ hohe Raten an Antidepressiva-Verordnungen ermittelt wurden Uumlber die Gruumlnde fuumlr den beobachteten Zusammenshyhang der Diagnosen mit hohen Raten an An-tidepressiva-Verordnungen geben die Daten keine Auskunft Es laumlsst sich daher nur vershymuten dass Antidepressiva in diesen Faumlllen in der Regel nicht Ausloumlser einer Vergiftung waren sondern eher zur Behandlung von seelischen Zustaumlnden verordnet wurden die ihrerseits anderweitig den Ausloumlser fuumlr eine Vergiftung bildeten In jedem Fall laumlsst sich festhalten dass beide Diagnosen mit Beshytroffenenraten von 0003 Prozent sowie 0004 Prozent nur sehr selten den Anlass fuumlr eine Arbeitsunfaumlhigkeit bilden und insofern eishyne untergeordnete Rolle spielen

Unter den gelisteten 20 Diagnosen mit hohen medikamentoumlsen Behandlungsraten bilden bdquoDepressive Episodenldquo (F32) mit Abstand den haumlufigsten Anlass fuumlr eine Arbeitsunfaumlhigkeit

Zusammenfassung Der Depressionsatlas liefert umfaumlngliches Zahlenmaterial zur Bedeutung von Depressishyonen im Erwerbsalter und zu Veraumlnderungen in den Jahren von 2000 bis 2013

Innerhalb des genannten Zeitraums stiegen die Fehlzeiten aufgrund von Depressionen deutlich Zwischen Tiefst- und Houmlchststand 2006 und 2012 war bei Erwerbspersonen ein Anstieg um 75 Prozent festzustellen Nach eishynem leichten Ruumlckgang wurden im Jahr 2013 163 AU-Faumllle pro 100 Versicherungsjahre mit der Diagnose von Depressionen erfasst Dashymit waren Depressionen lediglich 14 Prozent aller AU-Faumllle zuzuordnen aufgrund der lanshygen fallbezogenen Dauer waren diese Faumllle jedoch fuumlr 71 Prozent aller gemeldeten Fehlshytage verantwortlich Im Mittel war jede Ershywerbsperson 2013 gut einen Tag aufgrund von Depressionen arbeitsunfaumlhig gemeldet eine gemeldete Arbeitsunfaumlhigkeit dauerte durchschnittlich 64 Tage

Rund 6 Prozent der Erwerbspersonen erhielshyten innerhalb des Jahres 2013 mindestens eishyne Antidepressiva-Verordnung 2000 hatte die Rate noch bei 41 Prozent gelegen Die Zahl der verordneten Tagesdosen stieg im selben Zeitraum um den Faktor 274 und hat sich damit nahezu verdreifacht 2013 wurden demnach anteilig mehr Erwerbspersonen und gegebenenfalls zugleich auch erheblich intenshysiver mit Antidepressiva behandelt als im Jahr 2000

Frauen waren nach den vorliegenden Ergebshynissen nahezu doppelt so haumlufig von Depresshysionen betroffen wie Maumlnner mit zunehmenshydem Alter zeigen sich bis kurz vor Erreichen des Renteneintrittsalters steigende Fehlzeiten und Verordnungsraten Hinweise auf reduziershyte Erkrankungsrisiken finden sich bei houmlherer schulischer und beruflicher Ausbildung und entsprechend auch vorrangig bei Beschaumlftigshyten in Berufen mit houmlherer Qualifikation sowie mit technisch-handwerklicher Ausrichtung Beschaumlftigte mit geringerer Qualifikation soshywie aus sozialen Berufen sind demgegenuumlber tendenziell haumlufiger betroffen

Sowohl im Hinblick auf Arbeitsunfaumlhigkeiten mit Depressionen als auch im Hinblick auf Verordnungen von Antidepressiva haben sich im Lauf der 14 Jahre Unterschiede zwischen den Bundeslaumlndern verringert Dies koumlnnte auf eine Angleichung der Lebensumstaumlnde aber auch auf eine Angleichung der diagnosshytischen und therapeutischen Strategien von Aumlrzten hindeuten

Depressionsatlas ǀ 35

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Anhang

Depressionen als Ursache von Arbeitsunfaumlhigkeiten nach Geschlecht 2013

Maumlnner ICD 10 Code ICD 10 Diagnose

AU Faumllle je 100 VJ

AU Tageje 100 VJ

AU Tageje Fall

Betroffene [Rate in ]

A00-Z99 Alle Diagnosen 10409 132383 13 49910 F00-F99 Psychische und Verhaltensstoumlrungen 412 18678 45 3575

F30-F39 Affektive Stoumlrungen 127 8425 66 1218 F32 F33 Depressionen 119 7880 66 1155

F32 Depressive Episode 098 6043 61 0964 F320 Leichte depressive Episode 004 140 35 0039 F321 Mittelgradige depressive Episode 021 1628 76 0227 F322 Schwere depressive Episode ohne psychotische 012 1304 109 0134

Symptome F323 Schwere depressive Episode mit psychotischen

Symptomen 001 075 90 0009

F328 Sonstige depressive Episoden 003 132 52 0026 F329 Depressive Episode nicht naumlher bezeichnet 056 2671 48 0542

F33 Rezidivierende depressive Stoumlrung 021 1837 88 0216 F330 Rezidivierende depressive Stoumlrung gegenwaumlrtig

leichte Episode 001 035 42 0008

F331 Rezidivierende depressive Stoumlrung gegenwaumlrtig 010 880 86 0106 mittelgradige Episode

F332 Rezidivierende depressive Stoumlrung gegenwaumlrtig schwere Episode ohne psychotische Symptome

006 628 112 0063

F333 Rezidivierende depressive Stoumlrung gegenwaumlrtig 001 076 119 0007 schwere Episode mit psychotischen Symptomen

F334 Rezidivierende depressive Stoumlrung gegenwaumlrtig remittiert

000 011 50 0002

F338 Sonstige rezidivierende depressive Stoumlrungen 000 013 37 0004 F339 Rezidivierende depressive Stoumlrung nicht naumlher

bezeichnet 003 150 59 0026

Frauen ICD 10 Code ICD 10 Diagnose

AU Faumllle je 100 VJ

AU Tageje 100 VJ

AU Tageje Fall

Betroffene [Rate in ]

A00-Z99 Alle Diagnosen 12756 163175 13 56801 F00-F99 Psychische und Verhaltensstoumlrungen 759 31541 42 6603

F30-F39 Affektive Stoumlrungen 226 14159 63 2204 F32 F33 Depressionen 214 13312 62 2101

F32 Depressive Episode 176 9848 56 1738 F320 Leichte depressive Episode 008 245 32 0075 F321 Mittelgradige depressive Episode 038 2795 73 0408 F322 Schwere depressive Episode ohne psychotische 017 1914 113 0202

Symptome F323 Schwere depressive Episode mit psychotischen

Symptomen 001 103 108 0011

F328 Sonstige depressive Episoden 005 212 46 0047 F329 Depressive Episode nicht naumlher bezeichnet 106 4442 42 1024

F33 Rezidivierende depressive Stoumlrung 038 3464 90 0409 F330 Rezidivierende depressive Stoumlrung gegenwaumlrtig

leichte Episode 002 091 56 0017

F331 Rezidivierende depressive Stoumlrung gegenwaumlrtig 020 1791 89 0217 mittelgradige Episode

F332 Rezidivierende depressive Stoumlrung gegenwaumlrtig schwere Episode ohne psychotische Symptome

010 1109 116 0111

F333 Rezidivierende depressive Stoumlrung gegenwaumlrtig 001 081 95 0008 schwere Episode mit psychotischen Symptomen

F334 Rezidivierende depressive Stoumlrung gegenwaumlrtig remittiert

000 021 62 0004

F338 Sonstige rezidivierende depressive Stoumlrungen 001 038 74 0006 F339 Rezidivierende depressive Stoumlrung nicht naumlher

bezeichnet 005 254 54 0048

Tabelle A1 (Erwerbspersonen TK 2013 standardisiert)

36 ǀ Depressionsatlas

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Fehlzeiten mit Depressionen nach Personengruppen 2000 bis 2013

Depressionen (ICD 10 Codes F32 F33) Gesamt (A00 Z99)

Berufstaumltige Arbeitslose Gesamt

Jahr AU Tageje 100 VJ

rel seit 2000

AU Tageje 100 VJ

rel seit 2000

AU Tageje 100 VJ

rel seit 2000

AU Tageje 100 VJ

rel seit 2000

2000 56 100 130 100 62 100 1294 100 2001 58 103 138 106 64 104 1313 101 2002 59 106 142 109 67 109 1300 100 2003 59 105 147 113 68 110 1257 97 2004 60 108 172 132 72 116 1209 93 2005 60 108 180 138 72 118 1215 94 2006 53 95 202 155 60 98 1144 88 2007 60 108 270 207 68 110 1193 92 2008 65 116 328 252 73 119 1224 95 2009 75 135 314 240 84 136 1320 102 2010 86 155 431 330 98 159 1340 104 2011 90 162 456 350 100 163 1397 108 2012 95 171 470 361 105 171 1417 110 2013 92 166 488 374 104 169 1466 113

Tabelle A2 (Erwerbspersonen TK 2013 standardisiert Werte 2000 entsprechen 100 Prozent)

Arbeitsunfaumlhigkeiten mit Depressionen nach Alter und Geschlecht 2013

Maumlnner Frauen Gesamt

Alters gruppe

AU Faumllle je

100 VJ

AU Tageje

100 VJ

Betr []

AU Faumllle je

100 VJ

AU Tageje

100 VJ

Betr []

AU Faumllle je

100 VJ

AU Tageje

100 VJ

Betr []

15-19 06 21 06 16 44 14 10 31 09 20-24 09 40 08 18 66 16 13 52 12 25-29 09 42 08 15 73 14 12 57 11 30-34 09 46 08 16 88 15 12 65 11 35-39 10 64 10 18 110 18 14 85 13 40-44 12 79 12 21 130 21 16 102 16 45-49 13 87 13 23 149 23 18 116 18 50-54 14 104 14 26 178 26 20 139 20 55-59 17 126 17 30 215 30 23 167 23 60-64 16 153 16 28 242 29 21 189 21

Tabelle A3 (Erwerbspersonen TK 2013 ICD-10-Codes F32 F33)

Depressionsatlas ǀ 37

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Arbeitsunfaumlhigkeit mit Depressionen nach Ausbildung 2013

Ausbildungsabschluss AU Faumllle je 100 VJ

AU Tageje 100 VJ

Betroffene [Rate in ]

Ohne beruflichen Ausbildungsabschluss 207 113 195 Abschluss einer anerkannten Berufsshyausbildung 176 104 174 Meister-Techniker- oder gleichwertiger Fachschulabschluss 151 83 144 Bachelor 128 78 124 DiplomMagisterMasterStaatsexamen 111 63 111 Promotion 067 36 081 Abschluss unbekannt 153 104 156

Gesamt 163 104 159

Tabelle A4 (Erwerbspersonen TK 2013 standardisiert)

Antidepressiva-Verordnungen nach Alter und Geschlecht 2013

Maumlnner Frauen Gesamt

Alters gruppe

DDD Betr []

DDD pro

Betr

DDD Betr []

DDD pro

Betr

DDD Betr []

DDD pro

Betr 15-19 121 104 116 324 279 116 208 179 116 20-24 313 187 168 629 389 162 463 283 165

25-29 513 245 209 888 450 197 690 342 204 30-34 690 302 229 1089 513 212 870 397 221

35-39 893 386 231 1418 648 219 1131 505 225 40-44 1057 462 229 1687 783 216 1347 609 223

45-49 1141 502 227 1912 910 210 1501 693 219 50-54 1351 583 232 2236 1063 210 1773 812 222

55-59 1575 689 229 2592 1247 208 2044 946 219 60-64 1368 653 209 2358 1195 197 1774 875 204

Tabelle A5 (Erwerbspersonen TK 2013 ATC-Code N06A)

38 ǀ Depressionsatlas

Antidepressiva-Verordnungsvolumen nach Wirkstoffen 2000 bis 2013

Anzahl DDD je VJ

Opipramol Amitriptylin Fluoxetin Citalopram Sertralin Johannisshykraut

Mirtazapin Venlafaxin

Jahr N06AA05 N06AA09 N06AB03 N06AB04 N06AB06 N06AP01 N06AX11 N06AX16

2000 039 048 029 034 033 132 015 011 2001 043 049 034 047 042 125 021 017 2002 046 049 043 061 045 110 029 024 2003 051 051 051 087 051 098 032 033 2004 055 049 060 099 052 037 035 043 2005 059 050 067 117 054 043 043 053 2006 053 045 066 123 053 031 044 057 2007 059 047 074 166 061 031 054 068 2008 065 048 079 203 067 033 064 080 2009 068 048 076 229 070 043 069 091 2010 072 050 079 283 076 051 080 123 2011 075 052 081 351 081 053 085 145 2012 076 052 084 357 095 053 089 168 2013 075 051 084 334 109 053 091 183

Tabelle A6 (Erwerbspersonen TK 2013 standardisiert ATC-Code N06A)

Depressionsatlas ǀ 39

Allgemeine Informationen zum Depressionsatlas

Der Depressionsatlas liefert umfangreiche Informationen zur Bedeutung von Depressishyonen im Erwerbsalter Basis der Auswertunshygen bilden Daten zu Arbeitsunfaumlhigkeiten sowie Arzneiverordnungen bei TK-Erwerbsshypersonen aus den Jahren 2000 bis 2013 Depressionen waren 2013 fuumlr 7 Prozent aller gemeldeten Arbeitsfehltage verantwortlich Etwa 6 Prozent aller Erwerbspersonen erhielten 2013 Verordnungen von Antideshypressiva die Zahl der verordneten Tagesdoshysen hat sich seit 2000 nahezu verdreifacht

Weitere Informationen Gesundheitsstudien und Auswertungen finden Sie unter wwwtkde Webcode 49536

101

154

1

2015

  • 15-01-21_TK_Depressionsatlas_Inhalt_finalpdf
    • Depressionsatlas
      • Datengrundlagen
      • ICD-Diagnosen
      • Arzneiverordnungen ndash ATC
      • Standardisierung
        • Arbeitsunfaumlhigkeit mit Depressionen
          • Arbeitsunfaumlhigkeitsfaumllle
          • Arbeitsunfaumlhigkeitstage
          • Betroffene
          • Arbeitsunfaumlhigkeit nach Geschlecht und Alter
          • Arbeitsunfaumlhigkeiten im Zeitverlauf
          • Arbeitsunfaumlhigkeit nach Bundeslaumlndern und Kreisen
          • Trends in Bundeslaumlndern
          • Arbeitsunfaumlhigkeit nach Berufen
          • Arbeitsunfaumlhigkeit nach Schulabschluss
          • Arbeitsunfaumlhigkeit nach Ausbildung
          • Arbeitsunfaumlhigkeit nach Leitungsfunktion
          • Kosten von Arbeitsunfaumlhigkeit mit Depressionen
          • Arbeitsunfaumlhigkeit mit weiteren Diagnosen
            • Verordnung von Antidepressiva
              • Verordnung nach Alter und Geschlecht
              • Verordnungen im Zeitverlauf
              • Trends bei Verordnungen relevanter Antidepressiva nach Wirkstoffen
              • Verordnungen nach Arztgruppen
              • Verordnung nach Bundeslaumlndern und Kreisen
              • Trends in Bundeslaumlndern
              • Verordnungen nach Berufen
              • Verordnungen nach Schulabschluss
              • Verordnungen nach Ausbildung
              • Antidepressiva-Verordnung bei Erwerbspersonen mit Arbeitsunfaumlhigkeit aufgrund von Depressionen
              • Diagnosen von Arbeitsunfaumlhigkeit und Antidepressiva-Verordnungen
                • Zusammenfassung
                • Anhang
                • Word-Lesezeichen
                  • RANGEC12
                  • RANGEC24

Die niedrigsten Fehlzeiten bei Maumlnnern fanshyden sich mit 061 Fehltagen aufgrund von Depressionen pro Erwerbsperson im Bundesshyland Thuumlringen waumlhrend fuumlr Frauen die geshyringsten Fehlzeiten ndash wie schon geschlechtsshyuumlbergreifend ndash fuumlr Baden-Wuumlrttemberg ershyrechnet wurden

Der Anteil der Fehlzeiten mit Diagnosen von Depressionen an den Gesamtfehlzeiten liegt in den neuen Bundeslaumlndern fuumlr die sich anshyderweitig eher uumlberdurchschnittliche Fehlzeishyten zeigen merklich unter dem Bundesdurchshyschnitt (zu Gesamtfehlzeiten vergleiche auch Tabelle A10 TK Gesundheitsreport 2014 Seite 140)

Die zuvor beschriebenen Ergebnisse zu geshyschlechts- und altersstandardisierten Beshytroffenenraten im Zusammenhang mit Arshybeitsunfaumlhigkeiten mit Depressionen (ICD-10shyDiagnosen F32 F33) in Bundeslaumlndern vershydeutlicht auch die nachfolgende Kartendarshystellung Unterschreitungen bundesweiter Ershygebnisse um 25 Prozent oder mehr sind in den Karten dunkelblau Uumlberschreitungen um 25 Prozent oder mehr dunkelrot eingefaumlrbt

Unterschreitungen der bundesweiten Beshytroffenenraten um rund 10 Prozent und mehr lassen sich vor allem im Suumlden (Bayern Bashyden-Wuumlrttemberg) und Suumldosten Deutschshylands (Sachsen) beobachten

Uumlberschreitungen um mehr als 10 Prozent finden sich im Norden in Hamburg und Schleswig-Holstein aber auch in Berlin Fuumlrdas Saarland wurde mit einer Uumlberschreitung bundesweiter Werte um 93 Prozent ein aumlhnshylich hoher Wert ermittelt

Eine weitere Darstellung der Betroffenenraten auf Ebene der Kreise und kreisfreien Staumldte verdeutlicht dass sich die Anzahl der Beshytroffenen mit Arbeitsunfaumlhigkeiten aufgrund von Depressionen innerhalb eines Bundesshylandes keinesfalls immer auf einheitlichem Nishyveau bewegen sondern teilweise erhebliche regionale Unterschiede bestehen

Waumlhrend auf Bundeslandebene fuumlr Bayern und Baden-Wuumlrttemberg unterdurchschnittlishyche Betroffenenraten errechnet wurden zeigt die Darstellung der Betroffenenraten auf Kreisebene dass es auch in diesen Bundesshylaumlndern Kreise gibt die deutlich uumlber Durchshyschnittswerten liegen So sind die Betroffeshynenraten in Baden-Wuumlrttemberg in Pforzheim Rottweil und Mannheim houmlher als im Bundesshydurchschnitt Fuumlr Bayern wurden vor allem in oumlstlichen Kreisen an der Grenze zu Tschechishyen aber auch in Coburg uumlberdurchschnittliche Betroffenenraten festgestellt

Umgekehrt gibt es auch in Schleswig-Holstein bei insgesamt hohen Betroffenenraten mit Ploumln Nordfriesland und Rendsburg-Eckernfoumlrde Kreise in denen nur wenige Ershywerbspersonen von Arbeitsunfaumlhigkeiten aufshygrund von Depressionen betroffen sind

Ein Teil der dargestellten Unterschiede kann auch im Kontext spezifischer Besonderheiten von TK-versicherten Beschaumlftigten in einzelshynen Regionen oder zufallsbedingt entstanden sein und sollte daher allgemein nur zuruumlckhalshytend interpretiert werden

Zumindest fuumlr einige Gegenden laumlsst sich beshyobachten und formulieren dass geringere Beshytroffenenraten haumlufiger in laumlndlicheren Regioshynen zu finden waren waumlhrend im staumldtischen Raum mehr Erwerbspersonen von Arbeitsunshyfaumlhigkeiten aufgrund von Depressionen beshytroffen waren Dies koumlnnte unter anderem an unterschiedlichen Lebensbedingungen aber auch an Unterschieden hinsichtlich der aumlrztlishychen Versorgung sowie Wahrnehmung von Beschwerden liegen

10 ǀ Depressionsatlas

Anteil in Bundeslaumlndern 2013

Anteil in Kreisen 2013

Anteil Personen mit Arbeitsunfaumlhigkeit aufgrund von Depressionen in Bundesshylaumlndern und Kreisen 2013

Relative Abweichungen der Anteile nach Bundeslaumlndern 2013

Relative Abweichungen der Anteile nach Kreisen 2013

Abbildung 3 (Erwerbspersonen TK 2013 standardisiert)

Depressionsatlas ǀ 11

ndash

Regionale Trends

Haumlufigkeiten von Arshybeitsunfaumlhigkeiten

aufgrund von Depresshysionen in Bundeslaumlnshy

dern haben sich in den vergangenen 14 Jahshy

ren angenaumlhert

Standardabweichunshygen der relativen Abshyweichungen von Beshytroffenenraten in den

Bundeslaumlndern als Maszlig fuumlr die Streuung

sanken von 20 Prozent im Jahr 2000 auf 93

Prozent im Jahr 2013

Trends in Bundeslaumlndern

Abbildung 4 zeigt Darstellungen zu regionalen Abweichungen der einheitlich geschlechtsshyund altersstandardisierten Betroffenenraten in Bezug auf Arbeitsunfaumlhigkeiten aufgrund von Depressionen (ICD-10-Diagnosen F32 F33) auf Bundeslandebene von bundesweiten Werten in Kartendarstellungen fuumlr die Jahre 2000 bis 2013 Auch in diesen Kartendarstelshylungen sind Unterschreitungen bundesweiter Ergebnisse um 25 Prozent oder mehr dunkelshyblau Uumlberschreitungen um 25 Prozent oder mehr dunkelrot eingefaumlrbt

Waumlhrend in verschiedenen Bundeslaumlndern wie zum Beispiel Schleswig-Holstein in einshyzelnen Jahren Betroffenenraten sowohl unter bundesweiten Ergebnissen als auch uumlber bundesweiten Ergebnissen zu verzeichnen sind zeigen sich in anderen Bundeslaumlndern wie zum Beispiel Hessen und Sachsen in alshylen Jahren Betroffenenraten unterhalb bunshydesweiter Raten

Als wohl wichtigstes Ergebnis verdeutlicht die Abbildung zu regionalen Unterschieden aus 14 Jahren allerdings insbesondere dass es im Verlauf dieser Zeit tendenziell zu einer bundesweiten Angleichung der regionalen Beshytroffenenraten gekommen ist Waumlhrend in den ersten Jahren in verschiedenen Bundeslaumlnshydern dunklere Einfaumlrbungen der Flaumlchen ndash alshyso staumlrkere Uumlberschreitungen oder Untershyschreitungen der bundesweiten Raten ndash zu erkennen sind werden die Einfaumlrbungen insshybesondere ab dem Jahr 2009 immer schwaumlshycher was einen Ruumlckgang der relativen Unshyterschiede zwischen den Bundeslaumlndern anshyzeigt

Abbildung 4 (Erwerbspersonen TK 2013 standardisiert)

Anteil Erwerbspersonen mit Arbeitsunfaumlhigkeit aufgrund von Depressionenrelative Abweichungen vom Bundesdurchschnitt nach Bundeslaumlndern

2000 bis 2013

12 ǀ Depressionsatlas

-

-

Arbeitsunfaumlhigkeit nach Berufen von verfuumlgbaren Angaben zur Taumltigkeit am 1 Januar des Jahres 2013 und an dieser

Tabelle 3 zeigt Ergebnisse zur Relevanz von Stelle differenziert nach den ersten zwei Stel-Depressionen im Sinne der Diagnoseschluumls- len der Klassifikation der Berufe 2010 (KldB sel F32 und F33 fuumlr Arbeitsunfaumlhigkeiten in 2010) zu denen Ergebnisse aufgrund der einzelnen Berufsgruppen Die Einteilung der noch uumlberschaubaren Zahl an Gruppen voll-Beschaumlftigten erfolgte dabei auf Grundlage staumlndig dargestellt werden koumlnnen

Arbeitsunfaumlhigkeiten mit Depressionen nach Berufen 2013 (zweistellige KldB)

Taumltigkeitsgruppen KldB 2010 zweistellig AU Faumllle je 100 VJ

AU Tageje 100 VJ

Betroffene []

01 Angehoumlrige der regulaumlren Streitkraumlfte 226 71 238 11 Land- Tier- und Forstwirtschaftsberufe 100 56 106 12 Gartenbauberufe und Floristik 141 73 138 21 Rohstoffgewinnung und -aufbereitung Glas- und Keramik- 130 62 130

herstellung und -verarbeitung 22 Kunststoffherstellung und -verarbeitung Holzbe- und shy

verarbeitung 150 82 141

23 Papier- und Druckberufe technische Mediengestaltung 164 96 163 24 Metallerzeugung und -bearbeitung Metallbauberufe 135 69 131 25 Maschinen- und Fahrzeugtechnikberufe 118 61 115 26 Mechatronik- Energie- und Elektroberufe 111 61 106 27 Technische Forschungs- Entwicklungs- Konstruktions- 115 62 113

und Produktionssteuerungsberufe 28 Textil- und Lederberufe 185 88 184 29 Lebensmittelherstellung und -verarbeitung 166 102 170 31 Bauplanungs- Architektur- und Vermessungsberufe 123 76 120 32 Hoch- und Tiefbauberufe 099 60 098 33 (Innen-)Ausbauberufe 110 60 097 34 Gebaumlude- und versorgungstechnische Berufe 122 70 124 41 Mathematik- Biologie- Chemie- und Physikberufe 154 73 144 42 Geologie- Geografie- und Umweltschutzberufe 129 70 111 43 Informatik- Informations- und

Kommunikationstechnologieberufe 107 65 104

51 Verkehrs- und Logistikberufe (auszliger Fahrzeugfuumlhrung) 188 100 177 52 Fuumlhrerinnen von Fahrzeug- und Transportgeraumlten 141 91 147 53 Schutz- Sicherheits- und Uumlberwachungsberufe 213 134 212 54 Reinigungsberufe 204 120 206 61 Einkaufs- Vertriebs- und Handelsberufe 133 87 136 62 Verkaufsberufe 187 127 191 63 Tourismus- Hotel- und Gaststaumlttenberufe 162 99 161 71 Berufe in Unternehmensfuumlhrung und -organisation 160 99 161 72 Berufe in Finanzdienstleistungen Rechnungswesen 154 89 152

und Steuerberatung 73 Berufe in Recht und Verwaltung 214 115 205 81 Medizinische Gesundheitsberufe 181 107 181 82 Nichtmedizinische Gesundheits- Koumlrperpflege- und Wellshy

nessberufe Medizintechnik 246 161 247

83 Erziehung soziale und hauswirtschaftliche Berufe Theolo- 253 154 254 gie

84 Lehrende und ausbildende Berufe 119 75 117 91 Sprach- literatur- geistes- gesellschafts- 144 93 137

und wirtschaftswissenschaftliche Berufe 92 Werbung Marketing kaufmaumlnnische und redaktionelle

Medienberufe 171 106 166

93 Produktdesign und kunsthandwerkliche Berufe bildende 128 67 130 Kunst Musikinstrumentenbau

94 Darstellende und unterhaltende Berufe 123 66 122

Erwerbspersonen insgesamt 163 105 160

Tabelle 3 (Erwerbspersonen TK nicht standardisierte Rohwerte) Depressionsatlas ǀ 13

Der Anteil von Erwerbspersonen die in einer Taumltigkeitsgruppe von einer Depression betrofshyfen waren variierte zwischen 254 Prozent in der Taumltigkeitsgruppe bdquoErziehung soziale und hauswirtschaftliche Berufe Theologieldquo und 098 Prozent in der Taumltigkeitsgruppe bdquoHochshyund Tiefbauberufeldquo sowie 097 Prozent in der Gruppe bdquo(Innen-)Ausbauberufeldquo Weitere Taumlshytigkeitsgruppen mit verhaumlltnismaumlszligig hoher Beshytroffenenrate sind bdquoNichtmedizinische Geshysundheits- Koumlrperpflege- und Wellnessberushyfe Medizintechnikldquo bdquoSchutz- Sicherheits- und Uumlberwachungsberufeldquo sowie bdquoBerufe in Recht und Verwaltungldquo waumlhrend sich niedrige Beshytroffenenraten auch in den Gruppen bdquoInformashytik- Informations- und Kommunikationstechshynologieberufeldquo bdquoLand- Tier- und Forstwirtshyschaftsberufeldquo und bdquoMechatronik- Energie-und Elektroberufeldquo finden Hinsichtlich der AU-Faumllle und AU-Tage ergibt sich ein aumlhnlishyches Bild

Die Betroffenenraten die sich zu bdquoAngehoumlrishygen der regulaumlren Streitkraumlfteldquo aus der Tabelshyle ablesen lassen basieren auf Daten zu leshydiglich 210 Versicherten und sind vorrangig der Vollstaumlndigkeit halber aufgefuumlhrt Sie sollshyten inhaltlich allenfalls sehr zuruumlckhaltend inshyterpretiert werden

Eine sehr differenzierte Unterscheidung von Beschaumlftigten erlauben fuumlnfstellige Schluumlsselshyangaben gemaumlszlig Klassifikation der Berufe 2010 die insgesamt 1286 Auspraumlgungen umfasst Da eine Darstellung zu allen dieser Gruppen weder sinnvoll noch im Rahmen eishyner Publikation praktikabel waumlre wurden zushynaumlchst diejenigen 100 Berufsgruppen ausgeshywaumlhlt die unter den TK-Versicherten im Jahr 2013 am haumlufigsten vertreten waren Von dieshysen 100 Berufsgruppen werden Ergebnisse zu jeweils den Berufsgruppen dargestellt bei denen die zehn houmlchsten beziehungsweise die zehn niedrigsten Betroffenenraten hinshysichtlich Depressionsdiagnosen im Rahmen von Arbeitsunfaumlhigkeitsmeldungen ermittelt werden konnten

Von den zehn Berufsgruppen die am haumlufigsshyten von Depressionen betroffen waren gehoumlshyren sieben dem Berufsbereich bdquoGesundheit Soziales Lehre und Erziehungldquo an Besonshyders haumlufig vertreten ist darunter die Berufsshyhauptgruppe bdquoMedizinische Gesundheitsberushyfeldquo (81) mit den Taumltigkeitsgruppen 81212 81301 und 81302

Die houmlchsten Betroffenenraten sowie die meisten AU-Faumllle und AU-Tage sind jedoch in der Taumltigkeitsgruppe bdquoBerufe im Dialogmarkeshytingldquo (92122) zu verzeichnen das heiszligt in Beshyrufen mit uumlberwiegender Taumltigkeit fuumlr Call-Center Service- und Kundenhotlines

Die Berufsgruppen die haumlufig unter den TK-Versicherten vertreten sind und welche die geringsten Betroffenenraten in Bezug auf Arshybeitsunfaumlhigkeiten mit einer Diagnose von Depressionen aufweisen sind uumlberwiegend Berufsgruppen die besonders komplexe Taumlshytigkeiten ausuumlben Fuumlnf von den zehn Berufsshygruppen mit niedrigen Betroffenenraten sind dem Berufsbereich bdquoRohstoffgewinnung Proshyduktion und Fertigungldquo (Berufsbereich 2) zushyzuordnen

Nach diesen Auswertungen scheinen Berufsshygruppen mit weniger komplexen Taumltigkeiten ndash vorrangig im gesundheitlichen oder sozialen Bereich ndash deutlich staumlrker von Depressionen betroffen zu sein als eher technisch und akashydemisch orientierte Berufe mit houmlheren Qualishyfikationsanforderungen

14 ǀ Depressionsatlas

-

-

4

6

8

Arbeitsunfaumlhigkeiten mit Depressionen nach Berufen 2013 (fuumlnfstellige KldB) Berufe mit hohen sowie mit geringen Betroffenenraten

Rang Taumltigkeitsgruppen KldB 2010 fuumlnfstellig AU Faumllle je 100 VJ

AU Tageje 100 VJ

Betr []

1 92122 Berufe im Dialogmarketing - fachlich ausgerichtete Taumltigkeiten

415 277 368

2 82102 Berufe in der Altenpflege (ohne Spezialisierung) shyfachlich ausgerichtete Taumltigkeiten

327 247 345

3 82101 Berufe in der Altenpflege (ohne Spezialisierung) shyHelfer-Anlerntaumltigkeiten

309 215 320

83112 Berufe in der Kinderbetreuung und -erziehung - fach- 274 162 274 lich ausgerichtete Taumltigkeiten

5 81301 Berufe in der Gesundheits- und Krankenpflege (ohne Spezialisierung) - Helfer-Anlerntaumltigkeiten

272 188 260

73202 Berufe in der oumlffentlichen Verwaltung (ohne Speziali- 261 141 249 sierung) - fachlich ausgerichtete Taumltigkeiten

7 83124 Berufe in der Sozialarbeit und Sozialpaumldagogik - hoch komplexe Taumltigkeiten

244 160 246

81302 Berufe in der Gesundheits- und Krankenpflege (ohne 246 151 246 Spezialisierung) - fachlich ausgerichtete Taumltigkeiten

9 53112 Berufe im Objekt- Werte- und Personenschutz - fachshylich ausgerichtete Taumltigkeiten

246 143 238

10 81212 Medizinisch-technische Berufe im Laboratorium - 241 109 230 fachlich ausgerichtete Taumltigkeiten

hellip hellip hellip

91 71324 Berufe in der Unternehmensberatung ndash 091 46 087 hoch komplexe Taumltigkeiten

92 27304 Berufe in der technischen Produktionsplanung und shysteuerung - hoch komplexe Taumltigkeiten

084 43 084

93 26304 Berufe in der Elektrotechnik (ohne Spezialisierung) - 082 57 079 hoch komplexe Taumltigkeiten

94 25104 Berufe in der Maschinenbau- und Betriebstechnik (ohne Spezialisierung) - hoch komplexe Taumltigkeiten

080 42 079

95 71104 Geschaumlftsfuumlhrerinnen und Vorstaumlnde ndash 066 68 077 hoch komplexe Taumltigkeiten

96 27103 Berufe in der technischen Forschung und Entwicklung (ohne Spezialisierung) - komplexe Spezialistentaumltigk

080 44 075

97 27104 Berufe in der technischen Forschung und Entwicklung 073 38 072 (ohne Spezialisierung) - hoch komplexe Taumltigkeiten

98 81404 AumlrzteAumlrztinnen (ohne Spezialisierung) - hoch komshyplexe Taumltigkeiten

074 43 072

99 43414 Berufe in der Softwareentwicklung - hoch komplexe 072 44 068 Taumltigkeiten

100 84304 Berufe in der Hochschullehre und -forschung - hoch komplexe Taumltigkeiten

058 29 055

Erwerbspersonen insgesamt 163 105 160

Tabelle 4 (Erwerbspersonen TK nicht standardisierte Rohwerte)

Depressionsatlas ǀ 15

-

-

Arbeitsunfaumlhigkeit nach Schulabschluss Betroffenenraten in Zusammenhang mit Deshypressionen mit zunehmender Schulbildung

Im Jahr 2013 wurden pro 100 Versicherungs- zuruumlckgehen Aumlhnliches gilt auch fuumlr die AUshyjahre 163 AU-Faumllle und 104 AU-Tage mit ei- Tage bei einer Diagnose von Depressionen ner Diagnose von Depressionen bei Erwerbs- wobei hier die Anzahl der Tage in der Gruppe personen der TK ermittelt Die Betroffenenra- der Erwerbspersonen ohne Schulabschluss te lag bei den TK-versicherten Erwerbsperso- etwas niedriger liegt als bei den Erwerbspershynen bei 159Prozent sonen mit Haupt- beziehungsweise Volksshy

schulabschluss und erst mit steigendem Bei Darstellung der Kennzahlen nach Schul- Schulabschluss wieder absinkt abschluss wird deutlich dass AU-Faumllle und

Arbeitsunfaumlhigkeit mit Depressionen nach Schulabschluss 2013

Schulabschluss AU Faumllle je 100 VJ

AU Tageje 100 VJ

Betroffene [Rate in ]

Haupt-Volksschulabschluss 194 115 190 Mittlere Reife oder gleichwertiger Abshyschluss

178 103 174

AbiturFachabitur 128 73 125 Abschluss unbekannt 168 105 168

Gesamt 163 104 159

Tabelle 5 (Erwerbspersonen TK 2013 standardisiert)

Arbeitsunfaumlhigkeit nach Ausbildung

Auch mit steigendem beruflichem Ausbil- Depressionen sind demnach keinesfalls nur dungsabschluss gehen sowohl die AU-Tage Erkrankungen der houmlheren Bildungsschichshyund AU-Faumllle mit einer Diagnose von Depresshy ten sondern kommen stattdessen sogar haumlushysionen als auch die Betroffenenraten zuruumlck figer bei Erwerbspersonen mit niedrigerem Schul- oder Ausbildungsabschluss vor

Arbeitsunfaumlhigkeiten mit Depressionen nach Ausbildung 2013

Ohne beruflichen Ausbildungsabschluss

Abschluss einer anerkannten Berufsausbildung

Meister-Techniker- oder gleichwertiger Fachschulabschluss

Bachelor

DiplomMagisterMasterStaatsexamen

Promotion

Abschluss unbekannt

113

104

83

78

63

36

104

207

176

151

128

111

067

153

AU-Tage je 100 VJ

AU-Faumllle je 100 VJ

16 ǀ Depressionsatlas

Abbildung 5 (Erwerbspersonen TK 2013 standardisiert unterschiedliche Achsendarstellung fuumlr Fall- beziehungsweise Tagesangaben)

- -

- -

-

-

Arbeitsunfaumlhigkeit nach Leitungsfunktion

Neben der Schul- und Berufsausbildung hat auch die derzeitige Stellung im Beruf Einfluss auf das Arbeitsunfaumlhigkeitsgeschehen

In der vierten Stelle der Klassifikation der Beshyrufe 2010 ist festgehalten ob die berufliche Taumltigkeit eine Aufsichts- oder Leitungsposition umfasst Bei Auswertung der Arbeitsunfaumlhigshykeitsdaten im Hinblick auf dieses Merkmal wird deutlich dass Erwerbspersonen in Fuumlhshyrungs- oder Leitungspositionen diagnoseunshyabhaumlngig etwas seltener von Arbeitsunfaumlhigshykeiten betroffen sind als Erwerbspersonen ohne Fuumlhrungs- oder Leitungsposition Nicht nur die Betroffenenraten sind mit 478 Prozent gegenuumlber 54 Prozent geringer sondern es wurden auch weniger AU-Faumllle und -Tage bei Personen in Fuumlhrungs- oder Leitungspositioshynen dokumentiert

Grundsaumltzlich trifft diese Aussage auch auf Erkrankungen mit Depressionen im Sinne der ICD-Diagnosen F32 und F33 zu

Bei gleichartigen Auswertungen zur ICD-Diagnose Z73 die im Falle eines sogenannshyten bdquoBurnoutsldquo kodiert werden kann faumlllt auf dass Fuumlhrungskraumlfte von dieser Diagnose nashyhezu genauso oft betroffen sind wie Erwerbsshypersonen ohne Fuumlhrungsposition Die durchshyschnittliche Anzahl der AU-Tage bei Fuumlhshyrungskraumlften liegt sogar etwas houmlher als bei Erwerbspersonen ohne Personalverantworshytung

Kosten von Arbeitsunfaumlhigkeit mit Deshypressionen

In Anlehnung an Berechnungen der Bundesshyanstalt fuumlr Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin (BAuA) zu volkswirtschaftlichen Kosten durch Arbeitsunfaumlhigkeit5 soll an dieser Stelle eine grobe Einschaumltzung der Kosten die aufgrund von Arbeitsunfaumlhigkeiten mit Depressionen im Sinne der ICD-Diagnosen F32 und F33 entshystehen vorgenommen werden Dabei wird in diesem Kontext zunaumlchst nur auf sogenannte Produktionsausfallkosten eingegangen

Eine Grundlage fuumlr die Berechnungen bilden die im Rahmen der volkswirtschaftlichen Geshysamtrechnung vom Statistischen Bundesamt veroumlffentlichten Zahlen zu durchschnittlichen monatlichen Arbeitnehmerentgelten in einzelshynen Kalenderjahren6 (im Sinne von Bruttoloumlhshynen und -gehaumlltern zuzuumlglich der Sozialversishycherungsbeitraumlge der Arbeitgeber) Aus dieshysen monatlichen Entgelten die nach Angaben des Statistischen Bundesamtes 2000 bis 2013 von 2601 Euro auf 3151 Euro stiegen wurden zunaumlchst durchschnittliche kalendershytaumlgig faumlllige Entgelte (zwischen 8551 Euro und 10359 Euro) ermittelt die anschlieszligend zur Bewertung von Kosten fuumlr einzelne Fehlshytage herangezogen wurden

Wie bereits zuvor erlaumlutert und auch der Abshybildung 6 zu entnehmen stieg die Zahl der AU-Tage mit Diagnosen von Depressionen vom Jahr 2000 bis zum Jahr 2012 unterbroshychen von einem leichten Ruumlckgang im Jahr 2006 an Entsprechend nahmen auch die Kosten im Zusammenhang mit Depressionen im gleichen Zeitraum zu Dabei summieren sich die Effekte der zunehmenden Fehlzeiten

Arbeitsunfaumlhigkeit mit Depressionen nach Stellung im Berufsleben 2013

ICD 10 Code ICD 10 Diagnose Leitungsfunktion AU Faumllle je 100 VJ

AU Tageje 100 VJ

Betroffene [Rate in ]

A00-Z99 alle Diagnosen Aufsichtskraft ndash nein Aufsichtskraft - ja

11848 9230

1452 1143

5405 4781

F32 F33 Depressionen Aufsichtskraft ndash nein Aufsichtskraft - ja

159 127

93 85

156 131

Z73 Probleme mit Bezug auf Schwierigkeiten bei der Lebensbewaumlltigung

Aufsichtskraft ndash nein Aufsichtskraft - ja

027 026

10 12

027 026

Tabelle 6 (Erwerbspersonen TK 2013 standardisiert)

5 Bundesanstalt fuumlr Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin (2014) Volkswirtschaftliche Kosten durch Arbeitsunfaumlshyhigkeit 2012 URL httpwwwbauadedeInformationenshyfuer-die-PraxisStatistikenArbeitsunfaehigkeit Kostenhtml

6 Statistisches Bundesamt Volkswirtschaftliche Gesamtshyrechnungen Fachserie 18 Reihe 15 URL httpswwwdestatisdeDEPublikationenThematischVo lkswirtschaftlicheGesamtrechnungshyenInlandsproduktInlandsproduktsberechnungLangeRei henhtml

Depressionsatlas ǀ 17

Kosten

Veranschlagt man pro Fehltag 2013 durchshy

schnittliche Arbeitshynehmerentgelte in Houmlshy

he von 10359 Euro ergeben sich nach Hochrechnung von

TK-Ergebnissen auf alshyle Arbeitnehmer in

Deutschland fuumlr 2013 Produktionsausfallkosshy

ten aufgrund von Deshypressionen in Houmlhe

von rund 4 Milliarden Euro

mit Diagnosen von Depressionen und des Anstiegs der durchschnittlichen Arbeitnehshymerentgelte

Der leichte Ruumlckgang der Fehlzeiten mit Deshypressionen von 2012 nach 2013 wird im Hinshyblick auf die Arbeitgeberkosten durch den Anstieg des durchschnittlichen Arbeitnehmershyentgeltes aufgehoben

Pro 100 Erwerbspersonen beliefen sich die hier uumlberschlaumlgig ermittelten Kosten fuumlr Arshybeitsausfaumllle aufgrund von Depressionen im Jahr 2013 auf 10756 Euro was durchschnittshylichen Kosten von knapp 108 Euro je Ershywerbsperson und Jahr entspricht Hochgeshyrechnet auf die 378 Millionen Arbeitnehmer in Deutschland ergeben sich damit fuumlr 2013 Kosten von 407 Milliarden Euro

Noch deutlich houmlhere Kosten wuumlrden resultieshyren sofern man fuumlr jeden erfassten Fehltag als Ausfall die vom Statistischen Bundesamt fuumlr 2013 ausgewiesene durchschnittliche Bruttowertschoumlpfung je Erwerbstaumltigen in Houmlshyhe von 180 Euro je Kalendertag (bezieshyhungsweise 66448 Euro pro Jahr) ansetzt undoder die hier gefundenen Ausfaumllle nicht nur auf Arbeitnehmer sondern gleichartig auf alle Erwerbstaumltigen (inklusive Selbststaumlndishygen) hochrechnet

Weitgehend zwangslaumlufig wird bei den hier dargelegten Hochrechnungen davon ausgeshygangen dass die jetzt bei TK-versicherten Erwerbspersonen festgestellten Fehlzeiten in vergleichbarem Umfang auch bei anderen Arshybeitnehmern oder Erwerbstaumltigen in Deutschshyland anfallen Aufgrund der Vielzahl von Beshyschaumlftigten aus technischen Berufen mit einer Mitgliedschaft in der TK die in der Regel unshyterdurchschnittliche Fehlzeiten mit der Diagshynose von Depressionen aufweisen duumlrften die realen Fehlzeiten mit Depressionen in Deutschland auf der Basis von TK-Daten tenshydenziell eher unterschaumltzt werden

Grundsaumltzlich nicht beruumlcksichtigt wurden zushydem insbesondere Einschraumlnkungen der Proshyduktivitaumlt durch Depressionen die auch ohne eine (gemeldete) Abwesenheit der betroffeshynen Mitarbeiter am Arbeitsplatz resultieren koumlnnen

Kosten von Arbeitsunfaumlhigkeiten mit Depressionen 2000 bis 2013

AU-T

age

je 1

00 V

J

140

120

100

80

60

40

20

0

10756 10705 AU-Tage 9944

Arbeitnehmerentgelt 9435

7849

6521 6432 6845 6069 6211 5918

5580 5465 5269

2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 2008 2009 2010 2011 2012 2013

Jahr

12000

10000

8000

6000

4000

2000

0

Arbeitnehmerentgelt je 100 VJ [euro]

18 ǀ Depressionsatlas

Abbildung 6 (Erwerbspersonen TK 2013 standardisiert)

Arbeitsunfaumlhigkeit mit weiteren Diagnosen

Neben Depressionen gehen weitere psychishysche Erkrankungen mit einer aumlhnlichen Ershyschoumlpfungssymptomatik einher So zeigen zum Beispiel Personen mit einem sogenannshyten bdquoBurnout-Syndromldquo oder einer Neurastheshynie unter Umstaumlnden aumlhnliche Symptome wie Personen mit einer Depression im Sinne der ICD-Diagnosen F32 und F33

In allen Faumlllen fuumlhlt sich der Patient uumlbermaumlshyszligig belastet und ist nicht mehr oder nur einshygeschraumlnkt in der Lage seinen beruflichen und privaten Verpflichtungen nachzukommen

Diagnose Burnout-Syndrom

Haumlufig diskutiert wird im Zusammenhang miteiner beruflichen Uumlberlastung insbesondere das Burnout-Syndrom ndash das bdquoAusgebranntshyseinldquo Hiermit ist das Ergebnis einer anhaltenshyden Uumlberlastungssituation im beruflichen oder privaten Umfeld gemeint die schlieszliglich in eishyne andauernde Erschoumlpfung muumlndet Im schlimmsten Fall kann es zu einem voumllligen psychischen Zusammenbruch kommen

Das Burnout-Syndrom wird aus fachaumlrztlicher Sicht zumeist nicht als psychische Krankheit verstanden Eher werden die mit dem Burnshyout-Syndrom verbundenen Umstaumlnde als Rishysikofaktoren fuumlr die Entwicklung psychischer Erkrankungen im engeren Sinne betrachtet

Fuumlr die mit dem Burnout-Syndrom einhergeshyhenden Beschwerden ist innerhalb der ICD-Klassifikation der Code Z73 bdquoProbleme mit Bezug auf Schwierigkeiten bei der Lebensshybewaumlltigungldquo aus dem ICD-Kapitel XXI bdquoFakshytoren die den Gesundheitszustand beeinflusshysenldquo (Z00ndashZ99) vorgesehen

Das Burnout-Syndrom im Sinne der ICD-Diagnose Z73 spielt im AU-Geschehen mit durchschnittlich lediglich zehn AU-Tagen je 100 Versicherungsjahre und einer Betroffeshynenrate von 027 Prozent eine sehr untergeshyordnete Rolle Auf diesem sehr niedrigen Nishyveau uumlbertraf der relative Anstieg der Fehlzeishyten unter dieser Diagnose seit 2000 allerdings die bereits zuvor beschriebene Zunahme der Fehlzeiten mit Depressionen im selben Zeitshyraum noch erheblich

Waumlhrend im Jahr 2013 gut zehn AU-Tage pro 100 Versicherungsjahre auf diese Diagnose entfielen war es im Jahr 2000 noch nicht einmal ein AU-Tag pro 100 Versicherungsjahshyre Dabei ist es seit dem Jahr 2011 in dem die AU-Tage unter der Diagnose Z73 mit rund 13 Tagen pro 100 Versicherungsjahre den bislang houmlchsten Wert erreicht hatten sogar wieder zu einem leichten Ruumlckgang der

dokumentierten Fehlzeiten mit dieser Diagnoshyse gekommen

Alters- und geschlechtsspezifische Werte zeishygen eine aumlhnliche Verteilung wie bei Depresshysionen im Sinne der ICD-Diagnosen F32 und F33 So sind Frauen in allen Altersgruppen deutlich staumlrker betroffen als Maumlnner Bei beishyden Geschlechtern steigen die Betroffenheitsshyraten bis zur Altersgruppe der 55- bis 59shyJaumlhrigen stetig an Erst die 60- bis 64shyJaumlhrigen sind wieder etwas weniger betroffen Dabei ist der prozentuale Anstieg bei Maumlnshynern aufgrund des niedrigeren Ausgangsnishyveaus noch deutlicher Hier steigen die Beshytroffenenraten von 0098 auf 0232Prozent an was einer Zunahme um 137 Prozent beshyziehungsweise den Faktor 24 gleichkommt Bei Frauen ist von der juumlngsten zur zweitshyhoumlchsten Altersgruppe ein altersabhaumlngiger Anstieg der Betroffenenraten um 131 Prozent auszumachen

Die Arbeitsunfaumlhigkeitstage nehmen geshyschlechtsunabhaumlngig mit steigendem Alter zu Fuumlr Maumlnner und Frauen ist dabei ein aumlhnlishycher Anstieg zu beobachten Die Zunahme der dokumentierten AU-Tage betraumlgt 14 Tage bei den Maumlnnern und 15 Tage bei den Fraushyen wobei der Wert in der untersten Altersshygruppe der 15- bis 19-jaumlhrigen Maumlnner einen Tag und bei Frauen vier Tage betraumlgt

Neurasthenie

Die ICD-Diagnose Neurasthenie (F48) beshyschreibt ebenfalls eine anhaltende Erschoumlpshyfung oder Ermuumldung Staumlrker als beim Burnshyout-Syndrom stehen jedoch innere Ursachen im Vordergrund auch kann eine Unterfordeshyrung im Sinne von monotonen Anforderungen Ursache der Erkrankung sein Historisch war diese Diagnose besonders Anfang des 20 Jahrhunderts mit einsetzender Industrialisieshyrung von erheblicher Bedeutung wurde aber in juumlngerer Zeit besonders in Faumlllen von starshyker beruflicher Uumlberlastung teilweise durch die Diagnose des Burnout-Syndroms ersetzt

Dennoch ist festzustellen dass die ICD-Diagnose bdquoNeurasthenieldquo (F48) in den vershygangenen Jahren immer haumlufiger gestellt wird So betrug die Betroffenenrate im Jahr 2000 034 Prozent und stieg bis zum Jahr 2013 auf 085 Prozent an Waumlhrend im Jahr 2000 durchschnittlich noch knapp zehn AU-Tage pro 100 Versicherungsjahre mit dieser Diagnose dokumentiert wurden waren es im Jahr 2013 schon mehr als 22 Tage Im Vershygleich zu Depressionen mit durchschnittlich 103 AU-Tagen pro 100 Versicherungsjahre im Jahr 2013 hat diese Erkrankung aber eine eher geringere Bedeutung

Burnout-Syndrom

Das Burnout-Syndrom wird von Fachaumlrzten zumeist nicht als eishygenstaumlndiges Krankshyheitsbild angesehen entsprechend kann es in der ICD 10 lediglich mit dem Schluumlssel Z73 aus dem Kapitel XXI bdquoFaktoren die den Geshysundheitszustand beshyeinflussenldquo kodiert werden Trotz erheblishycher Zunahmen bis 2011 spielten Arbeitsshyunfaumlhigkeiten mit Anshygabe des Codes Z73 auch 2013 eine eher untergeordnete Rolle

Depressionsatlas ǀ 19

Relative Veraumlnderungen von Fehlzeiten mit Erschoumlpfungsdiagnosen 2000 bis 2013

Rel

ativ

e Ve

raumlnd

erun

g(W

ert i

m Ja

hr 2

000

= 10

0)

1600

1400

1200

1000

800

600

400

200

0

AU-Tage Z73 AU-Tage F48 AU-Tage F32 F33 AU-Tage A00-Z99

2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 2008 2009 2010 2011 2012 2013

Jahr

Abbildung 7 (Erwerbspersonen TK 2013 standardisiert)

Arbeitsunfaumlhigkeiten mit Diagnose Z73 nach Geschlecht und Alter 2013

05 19 20Betr Frauen

18 Betr Maumlnner 17

04

4

5

7

9

11

14 15

1 2

3 4

7

10 9 11

13

15

0

5

10

15

AU-Tage Frauen

AU-Tage Maumlnner

Betro

ffene

03

AU-Tage je 100 VJ

02

01

00 15-19 20-24 25-29 30-34 35-39 40-44 45-49 50-54 55-59 60-64

Altersgruppe

Abbildung 8 (Erwerbspersonen TK 2013)

20 ǀ Depressionsatlas

-

Verordnung vonAntidepressiva Antidepressiva sind Arzneimittel die vorranshygig aber nicht ausschlieszliglich zur Behandlung von Depressionen eingesetzt werden Ausshywertungen zu Verordnungen von Antidepresshysiva koumlnnen in erster Linie Informationen zur Einschaumltzung von Haumlufigkeit und Umfang der medikamentoumlsen Therapie von Depressionen liefern Durch das verhaumlltnismaumlszligig spezifische Anwendungsspektrum von Antidepressiva ndash namentlich die vorrangige Verordnung bei Depressionen ndash kann mit gewissen Einshyschraumlnkungen aus den Ergebnissen zu Vershyordnungen auch auf das Vorliegen von psyshychischen Problemen im Sinne von Depressioshynen geschlossen werden

Im Zusammenhang mit den vorausgehend dargestellten Auswertungen zu Arbeitsunfaumlshyhigkeiten ist dies insofern von Interesse als dass keinesfalls davon auszugehen ist dass jede Erwerbsperson mit Depressionen auch mit der expliziten Nennung einer entspreshychenden Diagnose arbeitsunfaumlhig gemeldet

wird und dann in den Daten zu Arbeitsunfaumlshyhigkeiten identifiziert werden kann Ein Teil der von (leichteren) Depressionen betroffenen Erwerbspersonen duumlrfte innerhalb von uumlblishycherweise betrachteten Jahreszeitraumlumen uumlberhaupt nicht arbeitsunfaumlhig gemeldet sein bei einem anderen Teil duumlrfte die Meldung unshyter einer anderen eventuell weniger stigmatishysierenden Diagnose erfolgen In beiden Faumlllen koumlnnten Informationen zu gegebenenfalls verabreichten Antidepressiva die einzigen Hinweise auf gesundheitliche Probleme im Sinne von Depressionen sein

Tabelle 7 liefert detaillierte Informationen zur Verordnung von Antidepressiva bei Erwerbsshypersonen im Jahr 2013 Zur besseren Einordshynung dieser Verordnungen in das Gesamtshyarzneimittelverordnungsgeschehen werden auch Kennzahlen zu uumlbergeordneten Arzneishymittelgruppen auf unterschiedlichen Ebenen des ATC-Klassifikationssystems genannt

Verordnung von Antidepressiva sowie von weiteren Arzneimitteln 2013

Maumlnner Frauen Gesamt

ATC Code

Wirkstoff DDD

pro Jahr

Betr []

DDD pro

Betr

DDD pro

Jahr

Betr []

DDD pro

Betr

DDD pro

Jahr

Betr []

DDD pro

Betr

A-V Alle Wirkstoffe 23278 6629 35115 22601 7768 29094 22966 7154 32103 N Nervensystem 1678 1395 12028 2415 2034 11872 2017 1689 11942

N05 N06

Psychopharmaka 1191 565 21098 1837 958 19174 1489 746 19959

N06A Antidepressiva 978 438 22353 1623 784 20700 1275 597 21353 N06AA04 Clomipramin 005 004 13773 007 005 13193 006 004 13457 N06AA05 Opipramol 054 073 7360 100 147 6817 075 107 7018 N06AA06 Trimipramin 014 030 4739 024 059 4035 019 043 4297 N06AA09 Amitriptylin 037 043 8527 069 095 7186 051 067 7649 N06AA12 Doxepin 020 029 6940 023 041 5586 021 034 6196 N06AA21 Maprotilin 001 001 10167 001 001 10573 001 001 10381 N06AB03 Fluoxetin 047 017 26798 129 048 26866 084 031 26846 N06AB04 Citalopram 256 113 22704 426 194 21897 334 150 22224 N06AB05 Paroxetin 050 019 26680 066 027 24305 057 023 25371 N06AB06 Sertralin 080 026 31177 143 047 30479 109 035 30750 N06AB10 Escitalopram 050 020 25237 084 035 23886 065 027 24420 N06AP01 Johanniskraut 031 018 17632 079 047 16809 053 031 17061 N06AP51 Johanniskraut

Kombinationen 000 000 1026 000 000 1643 000 000 1532

N06AX11 Mirtazapin 093 075 12327 088 095 9280 091 084 10746 N06AX16 Venlafaxin 143 050 28820 229 083 27773 183 065 28205 N06AX21 Duloxetin 027 014 18849 056 030 18764 040 021 18794 Substanz kann seit Wegfall der Erstattung von Verordnungen rezeptfrei erhaumlltlicher Arzneimittel seit 2004 nur in Ausnahmefaumlllen zu Lasten einer geshy

setzlichen Krankenkasse abgerechnet werden

Tabelle 7 (Erwerbspersonen TK 2013 standardisiert Angaben bezogen auf Personen mit Versicherung am 1 Januar des Jahres)

Depressionsatlas ǀ 21

Antidepressiva

6 Prozent aller Ershywerbspersonen erhielshy

ten 2013 mindestens eine Antidepressiva-

Verordnung Je Ershywerbsperson wurden innerhalb des Jahres

durchschnittlich 1275 Tagesdosen verordshy

net

Die 6 Prozent beshytroffenen Erwerbspershysonen erhielten damit innerhalb des Jahres

durchschnittlich jeweils 214 Tagesdosen

Aufgefuumlhrt wird zum einen die Zahl der durchshyschnittlich je Erwerbsperson jaumlhrlich verordneshyten bdquoDefined Daily Dosesldquo (DDD) Eine defishynierte Tagesdosis bezeichnet dabei die nach pharmakologischen Kriterien festgelegte Subshystanzmenge die zur Behandlung einer Pershyson mit einem Praumlparat unter uumlblichen Umshystaumlnden fuumlr einen Zeitraum von einem Tag ausreicht ndash fuumlr die durchgaumlngige Behandlung einer Person uumlber ein Jahr waumlren also beishyspielsweise 365 DDD erforderlich

Neben definierten Tagesdosen werden zum anderen auch die Raten der von den genannshyten Arzneiverordnungen innerhalb eines Jahshyres betroffenen Erwerbspersonen (in Prozent) sowie die durchschnittliche Anzahl der vershyordneten Tagesdosen bezogen ausschlieszliglich auf diese Betroffenen ausgewiesen

Im Jahr 2013 wurden uumlber alle ATC-Gruppen je Erwerbsperson insgesamt im Mittel rund 230 definierte Tagesdosen verordnet

Antidepressiva finden sich in der Wirkstoffshygruppe N bdquoNervensystemldquo der ATC-Klassifikashytion Mit 202 DDD pro Jahr betraumlgt der Anteil der definierten Tagesdosen dieser Arzneimitshytelgruppe an den verordneten Tagesdosen alshyler Wirkstoffe geschlechtsuumlbergreifend knapp 9Prozent

Die mengenmaumlszligig relevantesten Arzneimitshytelgruppen die zur Behandlung von Erkranshykungen des Nervensystems eingesetzt wershyden sind Psycholeptika (N05) sowie Psychoshyanaleptika (N06) Die beiden Gruppen umfasshysen gemeinsam genau diejenigen Medikashymente die typischerweise als Psychopharshymaka bezeichnet werden Ihnen sind mit 149 DDD pro Jahr rund 74 Prozent der verordneshyten Tagesdosen aller Arzneiverordnungen zur Behandlung des Nervensystems zuzuordnen

Im Zusammenhang mit dem Thema bdquoDepresshysionldquo interessieren besonders die Arzneimitshytel die typischerweise bei der medikamentoumlshysen Therapie von Depressionen eingesetzt werden ndash die Gruppe der bdquoAntidepressivaldquo (N06A)

Im Jahr 2013 hatten Antidepressiva mit einem Verordnungsvolumen von durchschnittlich knapp 13 Tagesdosen je Person einen Anteil von etwa 6 Prozent an allen verordneten Tashygesdosen bei Erwerbspersonen Von der Verordnung (mindestens) eines Antidepressishyvums waren 2013 knapp 6 Prozent der Ershywerbspersonen betroffen Betroffene erhielten dabei innerhalb des Jahres durchschnittlich rund 214 Tagesdosen an Antidepressiva also eine Arzneimittelmenge die in gewoumlhnlicher Dosierung fuumlr die Behandlung uumlber mehr als die Haumllfte eines Jahres ausreichen wuumlrde Anshytidepressiva duumlrften demnach regelmaumlszligig

uumlber laumlngere Zeitraumlume von mehreren Monashyten verordnet werden7

Wirkstoffbezogene Auswertungen und damit Auswertungen zu maximal differenzierten sieshybenstelligen ATC-Codes zeigt Abbildung 12 zu denjenigen Arzneimitteln aus der Gruppe der Antidepressiva die entweder im aktuellen Auswertungsjahr 2013 oder zu Beginn des Auswertungszeitraums im Jahr 2000 die vershyordnungsrelevantesten Einzelsubstanzen waren

Der Wirkstoff mit dem houmlchsten Verordnungsshyvolumen bei Maumlnnern und Frauen war im Jahr 2013 Citalopram (Handelsname zum Beispiel Citalopram durareg Citalopram ALreg ATC-Code N06AB04) Allein auf diesen einen Wirkstoff entfiel ein Anteil von 26 Prozent der verordneshyten Tagesdosen der Antidepressiva Weitere Wirkstoffe mit einem hohen Anteil an den An-tidepressiva-Verordnungen sind die Wirkstoffe Venlafaxin (Handelsname zum Beispiel Venlafaxin Heumannreg Venlafaxin AAAreg) Sertralin (Handelsname zum Beispiel Sertrashylin BASICSreg Sertralin Aurobindoreg) Mirtazapin (Handelsname zum Beispiel Mirtazapin Heumannreg Mirtazapin STADAreg) und Fluoxetin (Handelsname zum Beispiel Fluoxetin HEXALreg Fluoxetin betareg)

Die Verordnungsraten bei Frauen sind hinshysichtlich der meisten Wirkstoffe merklich houmlshyher als bei Maumlnnern Betroffene Frauen erhalshyten dabei von den uumlberwiegend verordneten Wirkstoffen allerdings im Verordnungsfall durchschnittlich eine etwas geringere Zahl an definierten Tagesdosen als Maumlnner Dies koumlnnte sowohl durch eine kuumlrzere Behandshylungsdauer als auch durch eine durchschnittshylich geringere Dosierung der Wirkstoffe bei Frauen im Vergleich zu Maumlnnern bedingt sein

Verordnung nach Alter und Geschlecht

Die vorangehenden Tabellen zeigen bereits dass die Verordnung von Arzneimitteln in Abshyhaumlngigkeit vom Geschlecht variiert Im Weiteshyren wird den alters- und geschlechtsabhaumlngishygen Unterschieden besonders im Hinblick auf die Verordnung von Antidepressiva nachgeshygangen

Im Jahr 2013 erhielten 44Prozent der Maumlnner und 78 Prozent der Frauen Antidepressiva

7 Genauere Aussagen zu medikamentoumlsen Behandlungsshyepisoden waumlren erst nach Auswertungen zu Betroffenen uumlber laumlngere Beobachtungszeitraumlume moumlglich auf die im Rahmen der vorliegenden eher allgemeinen Bearbeitung des Themas Depressionen verzichtet wurde

22 ǀ Depressionsatlas

-

Wirkstoffuumlbergreifend wurden Maumlnnern dabei im Jahr 2013 knapp zehn definierte Tagesdoshysen Antidepressiva verordnet waumlhrend Frauen gut 16 Tagesdosen Antidepressiva erhielten Frauen waren damit 18 Mal haumlufiger als Maumlnner von den Verordnungen betroffen und bekamen 66Prozent mehr Tagesdosen an Antidepressiva als Maumlnner

Abbildung 9 zum Verordnungsvolumen von Antidepressiva zeigt vergleichbare Geshyschlechtsunterschiede fuumlr alle Altersgruppen wobei relative Unterschiede in den juumlngeren

Altersgruppen mit dem geringsten Verordshynungsvolumen am staumlrksten ausgepraumlgt sind

Geschlechtsunabhaumlngig steigt das Verordshynungsvolumen von Antidepressiva altersabshyhaumlngig stetig an

Der groumlszligte Wert wird in der Altersgruppe der 55- bis 59-Jaumlhrigen erreicht In der houmlchsten Altersgruppe der 60- bis 64-Jaumlhrigen findet sich dann wieder ein leichter Ruumlckgang Fuumlr Frauen ist von der niedrigsten bis zur zweitshyhoumlchsten Altersgruppe ein etwa achtfacher

Verordnungsvolumen Antidepressiva nach Geschlecht und Alter 2013

DDD

pro

Vers

iche

rung

sJah

r

25

20

15

Frauen

Maumlnner 10

5

0

Altersgruppe

15-19 20-24 25-29 30-34 35-39 40-44 45-49 50-54 55-59 60-64

Abbildung 9 (Erwerbspersonen TK 2013)

Antidepressiva Verordnung nach Geschlecht und Alter 2013

116

162

197 212 219 216 210 210 208

197

116

168

209 229 231 229 227 232 229

209

0

50

100

150

200

250

300

0

2

4

6

8

10

12

14

15-19 20-24 25-29 30-34 35-39 40-44 45-49 50-54 55-59 60-64

DDD pro Betroffenem

Betro

ffene

Betr Frauen Betr Maumlnner DDD Frauen DDD Maumlnner

Altersgruppe

Abbildung 10 (Erwerbspersonen TK 2013)

Depressionsatlas ǀ 23

-

Verordnungstrend

Von 2000 bis 2013 ist der Anteil der mit Antishydepressiva behandelshyten Erwerbspersonen von 41 auf 6 Prozent

gestiegen zugleich hat sich die bei Betroffeshynen durchschnittlich

verordnete Menge an Tagesdosen von 106 auf 214 DDD in etwa

verdoppelt

Die Zahl der verordneshyten Tagesdosen ist

damit um den Faktor 274 gestiegen und hat

sich nahezu verdreishyfacht

Anstieg des Verordnungsvolumens (von 33 auf 263 DDD) zu verzeichnen waumlhrend der relative Anstieg der Werte bei Maumlnnern aufshygrund des niedrigen Ausgangswertes von 12 Tagesdosen in der juumlngsten Altersgruppe auf 16 Tagesdosen in der zweithoumlchsten Altersshygruppe sogar noch staumlrker ist

Die in Abbildung 10 dargestellte Betroffenen-rate beschreibt den prozentualen Anteil der Versicherten die mindestens eine Arzneivershyordnung dieser Wirkstoffgruppe erhalten hashyben Aumlhnlich wie die Anzahl der Tagesdosen pro Versicherungsjahr steigen die Betroffeshynenraten bei beiden Geschlechtern bis zum Alter von 55 bis 59 Jahren an und sinken erst in der houmlchsten Altersgruppe der uumlber 60shyJaumlhrigen wieder leicht ab Die Betroffenenrashyten sind bei Frauen nahezu aller Altersgrupshypen fast doppelt so hoch wie bei Maumlnnern

Wie in vorangehenden Auswertungen bereits festgestellt erhalten betroffene Maumlnner alshytersuumlbergreifend mehr definierte Tagesdosen Antidepressiva als Frauen Juumlngeren beshytroffenen Maumlnnern und Frauen werden wenishyger Tagesdosen als Aumllteren verordnet was auf kuumlrzere Behandlungszeitraumlume mit Antishydepressiva hindeuten koumlnnte So wuumlrde die durchschnittlich in der juumlngsten Altersgruppe verordnete Anzahl Tagesdosen nur fuumlr eine weniger als vier Monate dauernde Behandshylung mit Antidepressiva ausreichen waumlhrend die Tagesdosen in den houmlheren Altersgrupshypen eine durchgaumlngige Behandlung von mehr als sieben Monaten ermoumlglichen wuumlrden

Verordnungen im Zeitverlauf

Waumlhrend bei vorangehenden Auswertungen Arzneiverordnungen im Jahr 2013 im Mittelshypunkt standen wird im Folgenden die Entshywicklung der Verordnung von Antidepressiva in den Jahren 2000 bis 2013 betrachtet

Der Anteil der Erwerbspersonen die Antideshypressiva erhalten haben ist im Jahr 2013 merklich houmlher als im Jahr 2000 Nach vershyhaumlltnismaumlszligig geringen Werten in den Jahren 2004 bis 2006 sind die Betroffenenraten geshyschlechtsuumlbergreifend von 411 Prozent im Jahr 2006 auf 597 Prozent im Jahr 2013 konshytinuierlich angestiegen Im Jahr 2013 erhielt damit etwa jede 17 Erwerbsperson Antideshypressiva Der Anstieg betraf Maumlnner und Frauen in aumlhnlichem Maszlige

Zugleich ist die Zahl der definierten Tagesdoshysen an Antidepressiva die je Betroffenen durchschnittlich verordnet wurden von 2000 bis 2013 erheblich angestiegen Waumlhrend je betroffene Person (geschlechtsuumlbergreifend) im Jahr 2000 erst 106 Tagesdosen an Antishydepressiva verordnet wurden lag dieser Wert 2006 bei 159 DDD und 2013 schlieszliglich bei knapp 214 DDD Wurde eine Erwerbsperson innerhalb eines Jahres uumlberhaupt mit Antideshypressiva behandelt erhielt sie im Jahr 2013 durchschnittlich etwa doppelt so viele Tagesshydosen wie eine betroffene Erwerbsperson im Jahr 2000

Antidepressiva Verordnungen nach Geschlecht 2000 bis 2013

Betro

ffene

10 250 224219

9 212206

8

104 110 117

128 136

150 153 166

177 181149 191 197 203 207

110 117

126 137

163 170

182 192 193

Betr Frauen

Betr Maumlnner

DDD Frauen

DDD Maumlnner

200

7

6 150

5

4 100

3

2 50

1

0 0

DDD pro Betroffenem

2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 2008 2009 2010 2011 2012 2013

Jahr

24 ǀ Depressionsatlas

Abbildung 11 (Erwerbspersonen TK 2013 standardisiert)

-

Eine medikamentoumlse Therapie mit Antideshypressiva wurde im Jahr 2013 demnach nicht nur bei mehr Personen als in allen vorausgeshyhend betrachteten Jahren durchgefuumlhrt sonshydern umfasste zugleich gemessen an den verordneten Tagesdosen auch eine merklich groumlszligere Wirkstoffmenge was auf einen Trend zur Intensivierung undoder Verlaumlngerung der medikamentoumlsen Therapie mit Antidepressiva hindeutet

Trends bei Verordnungen relevanter Antishydepressiva nach Wirkstoffen

Auswertungen zu Veraumlnderungen des Vershyordnungsvolumens wurden zu denjenigen Wirkstoffen aus der ATC-Gruppe der Antideshypressiva durchgefuumlhrt die entweder im aktushyellen Auswertungsjahr 2013 oder zu Beginn des Auswertungszeitraums im Jahr 2000 unshyter den fuumlnf verordnungsrelevantesten Einshyzelsubstanzen waren

Mit Ausnahme des Johanniskrautes zeigte sich bei allen betrachteten Wirkstoffen eine deutliche Zunahme des Verordnungsvolushymens Johanniskraut ein pflanzliches Arzshyneimittel das vor allem zur Behandlung leichshyter bis mittelschwerer Depressionen eingeshysetzt wird war noch im Jahr 2000 ndash mit einer Verordnung von 132 definierten Tagesdosen pro Erwerbsperson ndash der Wirkstoff mit dem mit Abstand houmlchsten Verordnungsvolumen Seit April 2004 waren Johanniskrautpraumlparate durch die gesetzlichen Krankenkassen als ansonsten auch rezeptfrei erhaumlltliche Arzneishymittel nur erstattungsfaumlhig wenn sie pro Apshyplikationsform 300 mg Extrakt des eigentshy

lichen Wirkstoffes enthielten und zur Behandshylung von Depressionen eingesetzt wurden Zu Beginn des Jahres 2004 war mit dem allgeshymeinen Wegfall der Erstattungen fuumlr rezeptfrei erhaumlltliche Medikamente auch die Erstattung fuumlr Johanniskraut-Verordnungen durch GKV-Kassen zunaumlchst gaumlnzlich weggefallen In diesem Kontext kam es 2004 ndash wie zu erwarshyten ndash zu einem starken Ruumlckgang des in den Krankenkassendaten dokumentierten Verordshynungsvolumens Dass Johanniskraut seit 2009 zur Behandlung von Depressionen in Apotheken nur noch auf Rezept abgegeben wird koumlnnte den leichten Anstieg der aumlrztlishychen Verordnungen ab diesem Jahr erklaumlren In welchem Umfang Johanniskrautpraumlparate von Patienten daruumlber hinaus rezeptfrei geshykauft wurden bildet sich in den Daten der Krankenkassen nicht ab

Weitere Wirkstoffe die schon am Beginn des Auswertungszeitraums im Jahr 2000 zu den verordnungsstaumlrksten Substanzen gehoumlrten waren Amitriptylin Opipramol Citalopram und Sertralin Waumlhrend das Verordnungsvolumen von Amitryptilin dem im Jahr 2000 nach Joshyhanniskraut am haumlufigsten verordneten Wirkshystoff sich im Laufe der Zeit kaum veraumlndert hat kam es bei den Wirkstoffen Opipramol Citalopram und Sertralin von 2000 bis zum Jahr 2013 zu einem deutlichen Anstieg der Verordnungen

Antidepressiva Verordnungsvolumen nach Wirkstoffen 2000 bis 2013

DDD

je V

ersi

cher

ungs

jahr

40

35

30

25

20

15

10

05

00 2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 2008 2009 2010 2011 2012 2013

N06AB04

N06AX16

N06AB06

N06AX11

N06AB03

N06AA05

N06AP01

N06AA09

- Citalopram

- Venlafaxin

- Sertralin

- Mirtazapin

- Fluoxetin

- Opipramol

- Johanniskraut

- Amitryptilin

Jahr

Abbildung 12 (Erwerbspersonen TK 2013 standardisiert)

Depressionsatlas ǀ 25

Mit Abstand am staumlrksten zeigt sich dieser Anstieg beim Wirkstoff Citalopram dessen Verordnungsvolumen sich bis 2012 im Vershygleich zum Jahr 2000 verzehnfacht hatte Im Jahr 2013 ist demgegenuumlber ein leichter Ruumlckgang der Citalopram-Verordnungen zu verzeichnen

Als zweithaumlufigstes Antidepressivum wurde den TK-versicherten Erwerbspersonen im Jahr 2013 der Wirkstoff Venlafaxin verordnet Seit der Patentschutz der Firma Wyeth fuumlr das entsprechende Arzneimittel mit dem Handelsnamen bdquoTrevilorregldquo ausgelaufen ist befinden sich auch Generika mit dem Wirkshystoff auf dem Markt die aufgrund ihres niedrishygeren Preises zu einer vermehrten Verordshynung des Wirkstoffes beigetragen haben duumlrfshyten

Insgesamt hat sich das Verordnungsvolumen von Antidepressiva zwischen 2000 und 2013 nahezu verdreifacht wobei sich diese Zushynahme unterschiedlich auf die verschiedenen verordneten Wirkstoffe verteilt Die Zahl der pro Erwerbsperson verordneten Tagesdosen lag 2013 um den Faktor 274 uumlber der des Jahres 2000

Verordnungen nach Arztgruppen

Antidepressiva werden von Aumlrzten untershyschiedlicher Fachrichtungen verordnet Der verordnende Arzt ist in den Verordnungsdaten dokumentiert womit Verordnungen auch einshyzelnen aumlrztlichen Fachgruppen zugeordnet werden koumlnnen Fuumlr Auswertungen zum Deshypressionsatlas konnte ndash wie im Gesundheitsshyreport 2014 ndash auf die Zuordnung einzelner Verordnungen zu einer TK-seitig erstellten Gruppierung von Fachaumlrzten zuruumlckgegriffen werden

Die meisten der jaumlhrlich 1275 Tagesdosen an Antidepressiva je Erwerbsperson wurden 2013 von Psychiatern und Neurologen (621 DDD entsprechend 487 Prozent aller Tashygesdosen) und Allgemeinmedizinern (425 DDD entsprechend 334 Prozent aller Tashygesdosen) verschrieben also von Aumlrzten die psychische Erkrankungen behandeln und ersshyte Ansprechpartner fuumlr Erwerbspersonen mitpsychischen Problemen sind Auch Aumlrzte fuumlr innere Medizin waren mit 124 Tagesdosen (entsprechend einem Anteil von 98 Prozent an allen Tagesdosen) noch in relevantem Umfang an der Verordnung von Antidepressishyva beteiligt Ein Anteil von 77 Prozent der Tagesdosen konnte in den analysierten Daten keiner Arztgruppe zugeordnet werden andere differenzierbare Arztgruppen waren lediglich fuumlr einen Anteil von 05 Prozent des Verordshynungsvolumens verantwortlich Die anteilige Verteilung des Verordnungsvolumens auf Facharztgruppen unterscheidet sich zwischen Maumlnnern und Frauen nur geringfuumlgig und wird deshalb nicht gesondert erlaumlutert

26 ǀ Depressionsatlas

Verordnung nach Bundeslaumlndern und Kreisen

Einen Uumlberblick uumlber die Verordnung von Anshytidepressiva 2013 auf Bundeslandebene gibt Tabelle 8

Am meisten Antidepressiva wurden 2013 mit durchschnittlich 141 und 139 definierten Tashygesdosen in Rheinland-Pfalz und Bayern vershyordnet Auch in Nordrhein-Westfalen und Hamburg konnte 2013 ein Verordnungsvolushymen merklich oberhalb des Bundesdurchshyschnitts beobachtet werden Neben Erwerbsshypersonen aus den vier bereits genannten Bundeslaumlndern erhielten insbesondere auch Erwerbspersonen mit Wohnort im Saarland mit einem geschlechtsuumlbergreifenden Anteil von 676 Prozent uumlberdurchschnittlich haumlufig Antidepressiva Pro Betroffenen wurden im Saarland mit 186 DDD jedoch verhaumlltnismaumlshyszligig wenige Tagesdosen verordnet weshalb das Verordnungsvolumen im Saarland noch unterhalb des bundesweit ermittelten Durchshyschnittswertes lag

Abbildung 13 zeigt die bereits zuvor beschrieshybenen Ergebnisse zu geschlechts- und altersshystandardisierten Verordnungsraten 2013 hinshysichtlich der Antidepressiva im Sinne des

ATC-Codes N06A auf Bundesland- sowie ershygaumlnzend auch auf Kreisebene Die Einfaumlrbung der Kartendarstellungen verdeutlicht jeweils relative Abweichungen von bundesweiten Ershygebnissen

In allen oumlstlichen Bundeslaumlndern liegen die Verordnungsraten im Hinblick auf Antidepresshysiva merklich unter dem bundesweiten Durchshyschnitt Nach den Ergebnissen zu Verordnunshygen auf Kreisebene gilt dies nahezu durchshygaumlngig auch fuumlr alle Subregionen innerhalb der neuen Bundeslaumlnder

In den anderen Bundeslaumlndern ist der Einshydruck eher heterogen Hohe Raten an Antideshypressiva- Verordnungen lassen sich insbeshysondere fuumlr noumlrdliche und oumlstliche Regionen Bayerns sowie fuumlr mittlere und westliche Reshygionen in Deutschland nachweisen Fuumlr entshysprechende Regionen Bayerns wurden auch houmlhere Fehlzeiten mit Depressionen als im Bundesdurchschnitt ermittelt

Antidepressiva-Verordnungen nach Bundeslaumlndern 2013

Maumlnner Frauen Gesamt Anteil an allen Verord

Bundesland DDD

pro Jahr

Betr []

DDD pro

Betr

DDD pro

Jahr

Betr []

DDD pro

Betr

DDD pro

Jahr

Betr []

DDD pro

Betr

Schleswig-Holstein 914 435 210 1571 803 196 1217 605 201 52 Hamburg 957 445 215 1760 846 208 1327 630 211 59 Niedersachsen 910 416 218 1461 751 194 1164 571 204 50 Bremen 842 383 220 1403 710 198 1101 534 206 53 Nordrhein-Westfalen 1032 481 215 1725 851 203 1351 651 207 55 Hessen 1000 441 227 1619 782 207 1285 598 215 56 Rheinland-Pfalz 1111 513 217 1758 886 198 1409 685 206 57 Baden-Wuumlrttemberg 1025 449 228 1549 756 205 1267 591 214 61 Bayern 1119 462 242 1716 776 221 1394 607 230 67 Saarland 1036 505 205 1520 877 173 1259 676 186 50 Berlin 904 383 236 1587 718 221 1219 537 227 56 Brandenburg 707 305 232 1499 711 211 1072 492 218 46 Mecklenburg-Vorpommern

687 316 218 1555 702 222 1087 494 220 43

Sachsen 784 329 238 1542 652 236 1133 478 237 50 Sachsen-Anhalt 676 316 214 1314 663 198 970 476 204 37 Thuumlringen 827 329 251 1640 695 236 1202 497 242 49

Gesamt 978 438 224 1623 784 207 1275 597 214 56

Tabelle 8 (Erwerbspersonen TK 2013 standardisiert)

Depressionsatlas ǀ 27

-

Anteil der Erwerbspersonen mit Antidepressiva Verordnung nach Bundeslaumlnshydern und Kreisen 2013

Relative Abweichungen der Anteile in Bundeslaumlndern 2013

Relative Abweichungen der Anteile in Kreisen 2013

28 ǀ Depressionsatlas Abbildung 13 (Erwerbspersonen TK 2013 standardisiert)

-ndash

Trends in Bundeslaumlndern

Abbildung 12 zeigt geschlechts- und altersshystandardisierte Betroffenenraten im Hinblick auf Antidepressiva-Verordnungen auf Bunshydeslandebene fuumlr die Jahre 2000 bis 2013 Auch in diesen Kartendarstellungen sind durchgaumlngig Unterschreitungen bundesweiter Ergebnisse um 25 Prozent oder mehr dunkelshyblau und Uumlberschreitungen um 25 Prozent oder mehr dunkelrot eingefaumlrbt

Wie bereits im Hinblick auf Arbeitsunfaumlhigkeishyten mit der Diagnose von Depressionen laumlsst sich auch in Bezug auf die Antidepressiva-Verordnungen feststellen dass es innerhalb des Beobachtungszeitraums von 14 Jahren tendenziell zu einer Angleichung von regionashylen Verordnungsraten gekommen ist Entshysprechend erscheinen die Einfaumlrbungen der Karten im Lauf der Jahre zunehmend blasser

Verordnungen nach Berufen

Analog entsprechenden Auswertungen zu Fehlzeiten mit der Diagnose von Depressioshynen werden in Tabelle 9 Ergebnisse zu Vershyordnungen von Antidepressiva in Taumltigkeitsshygruppen der zweistellig differenzierten KldB dargestellt

Mengenmaumlszligig am meisten Antidepressiva ndash mit einem Verordnungsvolumen von durchshyschnittlich mehr als 18 definierten Tagesdoshysen ndash erhielten Versicherte mit einer Taumltigkeit die den Taumltigkeitsgruppen bdquoErziehung soziale und hauswirtschaftliche Berufe Theologieldquo bdquoReinigungsberufeldquo und bdquoNichtmedizinische Gesundheits- Koumlrperpflege- und Wellnessbeshyrufe Medizintechnikldquo zuzuordnen war

Bei Versicherten mit Berufen aus den Taumltigshykeitsgruppen bdquoHoch- und Tiefbauberufeldquo und bdquo(Innen-)Ausbauberufeldquo wurden dagegen mit durchschnittlich weniger als acht definierten Tagesdosen im Jahr relativ wenig Antidepresshysiva verordnet

Auch die Verordnungsraten waren in den Taumlshytigkeitsgruppen bdquoReinigungsberufeldquo (933 Prozent) bdquoNichtmedizinische Gesundshyheits- Koumlrperpflege- und Wellnessberufe Medizintechnikldquo (866Prozent) und bdquoErzieshyhung soziale und hauswirtschaftliche Berufe Theologieldquo (851 Prozent) am houmlchsten waumlhshyrend Erwerbspersonen der bdquoHoch- und Tiefshybauberufeldquo und bdquo(Innen-)Ausbauberufeldquo nur verhaumlltnismaumlszligig selten von Antidepressiva-Verordnungen betroffen waren

Regionale Trends

Auch Verordnungsrashyten von Antidepressiva in den Bundeslaumlndern haben sich in den vershygangenen 14 Jahren angenaumlhert

Standardabweichunshygen der relativen Abshyweichungen von Vershyordnungsraten in den Bundeslaumlndern als Maszlig fuumlr die Streuung sanken von 169 Proshyzent im Jahr 2000 auf 119 Prozent im Jahr 2013

Anteil der Erwerbspersonen mit Antidepressiva Verordnung nach Bundeslaumlnshydern relative Abweichungen vom Bundesdurchschnitt 2000 bis 2013

Abbildung 14 (Erwerbspersonen TK 2013 standardisiert)

Depressionsatlas ǀ 29

-

Sowohl hinsichtlich der Kennzahlen zu Fehl- Verordnungsvolumen von Antidepressiva zu zeiten mit Depressionen als auch bezogen beobachten und umgekehrt erhalten Er-auf die Kennzahlen zu Antidepressiva- werbspersonen aus Taumltigkeitsgruppen mit ge-Verordnungen ist in den Berufsgruppen eine ringen Fehlzeiten aufgrund von Depressionen aumlhnliche Tendenz zu beobachten In Taumltig- eher wenig Antidepressiva keitsgruppen mit haumlufiger Depressionsdiagshynose ist in der Regel auch ein hohes

Antidepressiva-Verordnungen nach Berufen 2013 (zweistellige KldB)

Taumltigkeitsgruppen KldB 2010 zweistellig DDD

pro Jahr Betr

[] AU Tage je 100 VJ

01 Angehoumlrige der regulaumlren Streitkraumlfte 1240 762 71 11 Land- Tier- und Forstwirtschaftsberufe 908 411 56 12 Gartenbauberufe und Floristik 1174 537 73 21 Rohstoffgewinnung und -aufbereitung Glas- und Keramik- 1042 466 62

herstellung und -verarbeitung 22 Kunststoffherstellung und -verarbeitung Holzbe- und shy

verarbeitung 868 466 82

23 Papier- und Druckberufe technische Mediengestaltung 1244 585 96 24 Metallerzeugung und -bearbeitung Metallbauberufe 886 455 69 25 Maschinen- und Fahrzeugtechnikberufe 872 422 61 26 Mechatronik- Energie- und Elektroberufe 860 405 61 27 Technische Forschungs- Entwicklungs- Konstruktions- und 1040 479 62

Produktionssteuerungsberufe 28 Textil- und Lederberufe 1167 659 88 29 Lebensmittelherstellung und -verarbeitung 1153 563 102 31 Bauplanungs- Architektur- und Vermessungsberufe 1117 506 76 32 Hoch- und Tiefbauberufe 783 369 60 33 (Innen-)Ausbauberufe 537 306 60 34 Gebaumlude- und versorgungstechnische Berufe 1004 481 70 41 Mathematik- Biologie- Chemie- und Physikberufe 1263 556 73 42 Geologie- Geografie- und Umweltschutzberufe 1001 427 70 43 Informatik- Informations- und

Kommunikationstechnologieberufe 1018 438 65

51 Verkehrs- und Logistikberufe (auszliger Fahrzeugfuumlhrung) 1215 592 100 52 Fuumlhrerinnen von Fahrzeug- und Transportgeraumlten 980 477 9153 Schutz- Sicherheits- und Uumlberwachungsberufe 1597 710 134 54 Reinigungsberufe 1807 933 120 61 Einkaufs- Vertriebs- und Handelsberufe 1011 509 87 62 Verkaufsberufe 1459 730 127 63 Tourismus- Hotel- und Gaststaumlttenberufe 1023 532 99 71 Berufe in Unternehmensfuumlhrung und -organisation 1365 649 99 72 Berufe in Finanzdienstleistungen Rechnungswesen 1230 583 89

und Steuerberatung 73 Berufe in Recht und Verwaltung 1751 789 115 81 Medizinische Gesundheitsberufe 1501 690 107 82 Nichtmedizinische Gesundheits- Koumlrperpflege- und Wellshy

nessberufe Medizintechnik 1806 866 161

83 Erziehung soziale und hauswirtschaftliche Berufe Theologie 1867 851 154 84 Lehrende und ausbildende Berufe 1165 507 75 91 Sprach- literatur- geistes- gesellschafts- 1218 579

und wirtschaftswissenschaftliche Berufe 92 Werbung Marketing kaufmaumlnnische und redaktionelle

Medienberufe 1260 573 106

93 Produktdesign und kunsthandwerkliche Berufe bildende 1000 489 Kunst Musikinstrumentenbau

94 Darstellende und unterhaltende Berufe 1023 476 66

Erwerbspersonen insgesamt 1303 608 105

Tabelle 9 (Erwerbspersonen TK 2013 nicht standardisierte Rohwerte)

30 ǀ Depressionsatlas

93

67

4

6

8

Zu einer differenzierten Darstellung des beshyrufsbezogenen AU-Geschehens kommt man bei Auswertung der Fehlzeiten auf fuumlnfstellishyger Ebene der Klassifikation der Berufe 2010 die insgesamt 1286 Auspraumlgungen umfasst

Fuumlr berufsabhaumlngig noch weiter differenzierte Auswertungen wurden zunaumlchst die 100 Beshyrufsgruppen auf der Ebene fuumlnfstelliger Codes der KldB ausgewaumlhlt die unter den TK-Versicherten im Jahr 2013 am haumlufigsten vershytreten waren Von diesen 100 Berufsgruppen werden nachfolgend Ergebnisse zu jeweils

zehn Berufsgruppen dargestellt bei denen die houmlchsten beziehungsweise die niedrigsten Raten an Antidepressiva-Verordnungen ermitshytelt wurden

Von den zehn Berufsgruppen mit den houmlchsshyten Verordnungsraten sind ndash wie auch hinshysichtlich der Fehlzeiten ndash auffaumlllig viele dem Berufsbereich 8 bdquoGesundheit Soziales Lehre und Erziehungldquo zuzuordnen Die houmlchsten Verordnungsraten sowie auch das houmlchste Verordnungsvolumen in DDD entfiel auf die Taumltigkeitsgruppe bdquoBerufe in der Altenpflege (ohne Spezialisierung) ndash Helfer-Anlerntaumltigkeitenldquo (82101)

Antidepressiva-Verordnungen nach Berufen 2013 (fuumlnfstellige KldB) Berufe mit hohen sowie geringen Verordnungsraten

Rang Taumltigkeitsgruppen KldB 2010 fuumlnfstellig DDD

pro Jahr Betr

[]

1 82101 Berufe in der Altenpflege (ohne Spezialisierung) shyHelfer-Anlerntaumltigkeiten

2514 1195

2 82102 Berufe in der Altenpflege (ohne Spezialisierung) shyfachlich ausgerichtete Taumltigkeiten

2483 1141

3 81301 Berufe in der Gesundheits- und Krankenpflege (ohne Spezialisierung) - Helfer-Anlerntaumltigkeiten

2197 1004

54101 Berufe in der Reinigung (ohne Spezialisierung) - Hel- 1945 1004 fer-Anlerntaumltigkeiten

5 73222 Verwaltende Berufe im Sozial- und Gesundheitsweshysen - fachlich ausgerichtete Taumltigkeiten

2027 934

73202 Berufe in der oumlffentlichen Verwaltung (ohne Speziali- 2026 918 sierung) - fachlich ausgerichtete Taumltigkeiten

7 92122 Berufe im Dialogmarketing - fachlich ausgerichtete Taumltigkeiten

1976 913

81212 Medizinisch-technische Berufe im Laboratorium - 1945 867 fachlich ausgerichtete Taumltigkeiten

9 83112 Berufe in der Kinderbetreuung und -erziehung - fachshylich ausgerichtete Taumltigkeiten

1835 842

10 83124 Berufe in der Sozialarbeit und Sozialpaumldagogik - hoch 1858 830 komplexe Taumltigkeiten

hellip hellip hellip

91 22342 Berufe im Holz- Moumlbel- und Innenausbau - fachlich 712 364 ausgerichtete Taumltigkeiten 92 43414 Berufe in der Softwareentwicklung - hoch komplexe

Taumltigkeiten 867 360

93 27104 Berufe in der technischen Forschung und Entwicklung 798 358 (ohne Spezialisierung) - hoch komplexe Taumltigkeiten 94 26212 Berufe in der Bauelektrik - fachlich ausgerichtete Taumlshy

tigkeiten 710 353

95 81404 AumlrzteAumlrztinnen (ohne Spezialisierung) - hoch komshy 901 349 plexe Taumltigkeiten 96 84304 Berufe in der Hochschullehre und -forschung - hoch

komplexe Taumltigkeiten 840 343

97 26252 Berufe in der elektrischen Betriebstechnik - fachlich 662 341 ausgerichtete Taumltigkeiten 98 71324 Berufe in der Unternehmensberatung - hoch kompleshy

xe Taumltigkeiten 790 331

99 34212 Berufe in der Sanitaumlr- Heizungs- und Klimatechnik shy 545 325 fachlich ausgerichtete Taumltigkeiten 100 25212 Berufe in der Kraftfahrzeugtechnik - fachlich ausgeshy

richtete Taumltigkeiten 629 313

Erwerbspersonen insgesamt 1303 608

Tabelle 10 (Erwerbspersonen TK 2013 nicht standardisierte Rohwerte)

Depressionsatlas ǀ 31

Auch Beschaumlftigte aus der Taumltigkeitsgruppe bdquoBerufe im Dialogmarketingldquo (92122) bei deshynen zuvor bereits haumlufige Arbeitsunfaumlhigkeishyten aufgrund von Depressionen aufgezeigt wurden erhalten uumlberdurchschnittlich haumlufig Antidepressiva

Berufsgruppen mit niedrigen Verordnungsrashyten weisen oft eine technische Orientierung auf haumlufig handelt es sich dabei um hochshykomplexe Taumltigkeiten

Die Ergebnisse zu Verordnungen von Antideshypressiva weisen wie die Auswertungen zu Arshybeitsunfaumlhigkeiten mit der Diagnose von Deshypressionen uumlberwiegend auf eine Belastung aumlhnlicher Berufsgruppen hin

Verordnungen nach Schulabschluss

Durchschnittliche Verordnungsmengen von Antidepressiva in Abhaumlngigkeit vom Schulabshyschluss sind in Tabelle 11 dargestellt

Waumlhrend die Zahl der verordneten Tagesdoshysen (DDD pro Jahr) bei den Berufstaumltigen ohshyne Schulabschluss noch geringfuumlgig niedriger liegt als bei Personen mit Haupt-Volksschulshyabschluss sinken sie anschlieszligend mit steishygendem Schulabschluss leicht ab Die Vershyordnungsraten sinken stetig mit steigender Schulbildung von 71 Prozent bei Berufstaumltishygen ohne Schulabschluss bis auf 5 Prozent bei Personen mit Abitur oder Fachabitur

Demgegenuumlber steigt die Zahl der durchshyschnittlich verordneten Tagesdosen im Betrofshyfenheitsfall mit zunehmender Bildung etwas an Dieser Anstieg koumlnnte darauf hindeuten dass Personen mit houmlherem Bildungsabshyschluss bdquokonsequenterldquo beziehungsweise uumlber einen etwas laumlngeren Zeitraum oder mit houmlheren Dosierungen mit Antidepressiva beshyhandelt werden

Antidepressiva-Verordnungen nach Schulabschluss 2013

Schulabschluss DDD

pro Jahr Betr

[] DDD

pro Betr

Ohne Schulabschluss 138 71 194 Haupt-Volksschulabschluss 141 70 201 Mittlere Reife oder gleichwertiger Abshyschluss 128 62 207 AbiturFachabitur 113 50 223 Abschluss unbekannt 127 61 207

Gesamt 128 60 214

Tabelle 11 (Erwerbspersonen TK standardisiert)

Antidepressiva-Verordnungen nach Ausbildungsabschluss 2013

Ausbildungsabschluss DDD

pro Jahr Betr

[] DDD

pro Betr

Ohne beruflichen Ausbildungsabschluss 151 72 211 Abschluss einer anerkannten Berufsausshybildung 132 63 210 Meister-Techniker- oder gleichwertiger Fachschulabschluss 111 54 205 Bachelor 110 49 224 DiplomMagisterMasterStaatsexamen 104 46 224 Promotion 87 37 238 Abschluss unbekannt 120 59 203

Gesamt 128 60 214

Tabelle 12 (Erwerbspersonen TK standardisiert)

32 ǀ Depressionsatlas

Verordnung von Antidepressiva bei AU mit Diagnose von Depression 2013

Abbildung 15 (Erwerbspersonen TK 2013)

62

98

120 134

144 144 149 160

173

150

55

90

114

137 149

157 166

181 179

159

0

20

40

60

80

100

120

140

160

180

200

0

10

20

30

40

50

60

70

80

90

100

15-19 20-24 25-29 30-34 35-39 40-44 45-49 50-54 55-59 60-64

DDD pro Betroffenem m

it AU (F32 F33)

Beha

ndel

t mit

Antid

epre

ssiv

a [

]

Altersgruppe

Behandelte Frauen Behandelte Maumlnner DDDs Frauen DDDs Maumlnner

Verordnungen nach Ausbildung

Bei Auswertungen zu Antidepressiva-Verordnungen in Abhaumlngigkeit von den Ausshybildungsabschluumlssen zeigen sich aumlhnliche Trends wie bei den Auswertungen nach Schulabschluumlssen Mit steigendem Ausbilshydungsabschluss geht sowohl die Zahl der verordneten Tagesdosen als auch die Rate der Antidepressiva-Verordnungen zuruumlck

Antidepressiva-Verordnung bei Erwerbsshypersonen mit Arbeitsunfaumlhigkeit aufgrund von Depressionen

In den vorausgehenden Abschnitten wurden Arbeitsunfaumlhigkeiten mit der Diagnose von Depressionen sowie Verordnungen von Antishydepressiva jeweils separat betrachtet Der folgende Abschnitt liefert demgegenuumlber Ershygebnisse zu Verordnungen von Antidepressishyva bei den 16 Prozent der Erwerbspersonen die innerhalb des Beobachtungsjahres 2013 explizit auch mit der Angabe einer Depressishyonsdiagnose im Sinne der ICD-Schluumlssel F32 undoder F33 arbeitsunfaumlhig gemeldet waren (vergleiche Tabelle 1 auf Seite 6)

Geschlechts- und altersuumlbergreifend erhielten aus dieser Gruppe innerhalb desselben Jahshyres 56 Prozent mindestens eine Antidepressishyva-Verordnung ndash gut die Haumllfte der Erwerbsshypersonen mit einer Arbeitsunfaumlhigkeit aufshygrund von Depressionen wurde also im selshyben Jahr auch medikamentoumls mit Antidepresshysiva behandelt Durchschnittlich wurden in der Population mit Depressionsdiagnose

innerhalb des Jahres 149 DDD je Person vershyordnet ndash bezogen ausschlieszliglich auf diejenishygen Personen die uumlberhaupt Antidepressiva erhielten wurden durchschnittlich 266 Tagesshydosen verordnet

Abbildung 15 zeigt die Verordnungsraten soshywie Verordnungsvolumen bezogen auf Ershywerbspersonen mit mindestens einer Arbeitsshyunfaumlhigkeit aufgrund von Depressionen in einzelnen Geschlechts- und Altersgruppen Juumlngere Erwerbspersonen mit gemeldeter Arshybeitsunfaumlhigkeit aufgrund von Depressionen werden demnach verhaumlltnismaumlszligig selten und durchschnittlich mit einer geringeren Zahl an Tagesdosen mit Antidepressiva behandelt Im Falle einer Arbeitsunfaumlhigkeit aufgrund von Depressionen unterscheiden sich die Verordshynungsmengen und -raten von Maumlnnern und Frauen innerhalb der einzelnen Altersgruppen nur gering Vorrangig in den mittleren Altersshygruppen werden betroffene Maumlnner etwas haumlufiger und in houmlherer Dosierung mit Antideshypressiva behandelt

Depressionsatlas ǀ 33

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-

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Diagnosen von Arbeitsunfaumlhigkeit und Antidepressiva-Verordnungen

Der nachfolgende Abschnitt befasst sich mit der Frage im Kontext welcher Arbeitsunfaumlshyhigkeitsdiagnosen Erwerbspersonen am haumlushyfigsten Antidepressiva erhalten Bereits aufshygrund der Beobachtung dass mit rund 6 Proshyzent innerhalb des Jahres 2013 erheblich mehr Erwerbspersonen Antidepressiva erhielshyten als Erwerbspersonen mit der Diagnose von Depressionen arbeitsunfaumlhig gemeldet waren ist offensichtlich dass keineswegs nur Personen die aufgrund von Depressionen arshybeitsunfaumlhig gemeldet waren auch Antideshypressiva erhielten

Fuumlr TK-versicherte Erwerbspersonen mit minshydestens einer Arbeitsunfaumlhigkeit im Jahr 2013 wurde im Rahmen der Auswertungen in Abshyhaumlngigkeit von den Diagnosen der Arbeitsunshyfaumlhigkeiten auf unterschiedlichen Ebenen ershymittelt welchem Anteil dieser Personen im Jahr 2013 mindestens einmal Antidepressiva im Sinne des ATC-Codes bdquoN06Aldquo verordnet wurden

Die houmlchste Verordnungsrate konnte bei einer Differenzierung von AU-Diagnosen auf Ebene der ICD-Kapitel erwartungsgemaumlszlig fuumlr das Kapitel V bdquoPsychische und Verhaltensstoumlrunshygenldquo (ICD-Diagnosen F00ndashF99) ermittelt wershyden dem auch Diagnosen von Depressionen zugeordnet sind 367Prozent der Personen mit einer gemeldeten Arbeitsunfaumlhigkeitsdishyagnose aus diesem Kapitel bekamen mindesshytens einmal im Jahr 2013 auch Antidepressiva verordnet Relativ hoch war die Antidepressishyva-Verordnungsrate bei Arbeitsunfaumlhigkeiten mit Diagnosen aus dem ICD-Kapitel VI bdquoKrankheiten des Nervensystemsldquo (G00ndashG99) mit 17 Prozent

Fuumlr eine detailliertere Betrachtung wurden Verordnungsraten bei Erwerbspersonen mit Arbeitsunfaumlhigkeiten differenziert nach ICD-Codes auf dreistelliger Ebene ermittelt

Betrachtet wurden ausschlieszliglich ICD-Diagnosen die im Jahr 2013 bei mindestens 100 Personen als Anlaumlsse von Arbeitsunfaumlshyhigkeiten dokumentiert waren

Diagnosen von Arbeitsunfaumlhigkeiten bei Personen mit hohen Antidepressiva-Verordnungsraten 2013

Rang ICD Code ICD Diagnose

Anteil mit Anti depressiva[]

Betroffene [Rate in ]

1 F33 Rezidivierende depressive Stoumlrung 733 0305 2 T43 Vergiftung durch psychotrope Substanzen ande- 721 0003

renorts nicht klassifiziert 3 F42 Zwangsstoumlrung 711 0018 4 F61 Kombinierte und andere Persoumlnlichkeitsstoumlrungen 666 0009 5 F60 Spezifische Persoumlnlichkeitsstoumlrungen 652 0049 6 F31 Bipolare affektive Stoumlrung 627 0032 7 F41 Andere Angststoumlrungen 617 0285 8 F34 Anhaltende affektive Stoumlrungen 561 0051 9 F40 Phobische Stoumlrungen 535 0026 10 F32 Depressive Episode 528 1319 11 F90 Hyperkinetische Stoumlrungen 516 0008 12 F25 Schizoaffektive Stoumlrungen 493 0015 13 F50 Essstoumlrungen 480 0024 14 F62 Andauernde Persoumlnlichkeitsaumlnderungen nicht 449 0003

Folge einer Schaumldigung oder Krankheit des Geshyhirns

15 F11 Psychische und Verhaltensstoumlrungen durch Opioshyide

412 0004

16 F51 Nichtorganische Schlafstoumlrungen 408 0044 17 F19 Psychische und Verhaltensstoumlrungen durch mulshy

tiplen Substanzgebrauch und Konsum anderer psychotroper Substanzen

405 0015

18 F63 Abnorme Gewohnheiten und Stoumlrungen der Im- 379 0005 pulskontrolle

19 T50 Vergiftung durch Diuretika und sonstige und nicht naumlher bezeichnete Arzneimittel Drogen und bioshylogisch aktive Substanzen

378 0004

20 F44 Dissoziative Stoumlrungen [Konversionsstoumlrungen] 372 0009

Tabelle 13 (Erwerbspersonen TK 2013 standardisiert)

34 ǀ Depressionsatlas

Tabelle 13 enthaumllt Angaben zu den 20 dreishystelligen ICD-Diagnosen mit den houmlchsten Raten an Antidepressiva-Verordnungen sortiert in absteigender Reihenfolge nach dem Anteil der Erwerbspersonen mit Anti-depressiva-Verordnung

Um eine Einschaumltzung der Bedeutung der aufgefuumlhrten Diagnosen zu ermoumlglichen werden ergaumlnzend auch die Anteile der von Arbeitsunfaumlhigkeiten mit diesen Diagnosen betroffenen Erwerbspersonen in der Tabelle genannt

Die Erkrankung mit dem groumlszligten Anteil an Antidepressiva-Verordnungen ist die ICD-Diagnose bdquoRezidivierende depressive Stoumlshyrungldquo (F33) also eine zum wiederholten Mal auftretende Depression Von den Erwerbsshypersonen die 2013 mit einer entsprechenden Diagnose arbeitsunfaumlhig gemeldet waren ershyhielten innerhalb des Jahres 73 Prozent also knapp drei Viertel mindestens eine Anti-depressiva-Verordnung Unter den gelisteten 20 ICD-Diagnosen mit den houmlchsten Antideshypressiva-Verordnungsraten finden sich in erster Linie weitere bdquoFldquo-Diagnosen also Erkrankungsdiagnosen aus dem Kapitel bdquoPsychische und Verhaltensstoumlrungenldquo

Ausnahmen bilden die beiden Diagnosen bdquoVergiftung durch psychotrope Substanzen anderenorts nicht klassifiziertldquo (T43) sowie bdquoVergiftung durch Diuretika und sonstige und nicht naumlher bezeichnete Arzneimittel Drogen und biologisch aktive Substanzenldquo (T50) aus der Diagnosegruppe bdquoVergiftungen durch Arzshyneimittel Drogen und biologisch aktive Subshystanzenldquo (T36ndashT50) bei deren Kodierung als Anlass einer Arbeitsunfaumlhigkeit gleichfalls reshylativ hohe Raten an Antidepressiva-Verordnungen ermittelt wurden Uumlber die Gruumlnde fuumlr den beobachteten Zusammenshyhang der Diagnosen mit hohen Raten an An-tidepressiva-Verordnungen geben die Daten keine Auskunft Es laumlsst sich daher nur vershymuten dass Antidepressiva in diesen Faumlllen in der Regel nicht Ausloumlser einer Vergiftung waren sondern eher zur Behandlung von seelischen Zustaumlnden verordnet wurden die ihrerseits anderweitig den Ausloumlser fuumlr eine Vergiftung bildeten In jedem Fall laumlsst sich festhalten dass beide Diagnosen mit Beshytroffenenraten von 0003 Prozent sowie 0004 Prozent nur sehr selten den Anlass fuumlr eine Arbeitsunfaumlhigkeit bilden und insofern eishyne untergeordnete Rolle spielen

Unter den gelisteten 20 Diagnosen mit hohen medikamentoumlsen Behandlungsraten bilden bdquoDepressive Episodenldquo (F32) mit Abstand den haumlufigsten Anlass fuumlr eine Arbeitsunfaumlhigkeit

Zusammenfassung Der Depressionsatlas liefert umfaumlngliches Zahlenmaterial zur Bedeutung von Depressishyonen im Erwerbsalter und zu Veraumlnderungen in den Jahren von 2000 bis 2013

Innerhalb des genannten Zeitraums stiegen die Fehlzeiten aufgrund von Depressionen deutlich Zwischen Tiefst- und Houmlchststand 2006 und 2012 war bei Erwerbspersonen ein Anstieg um 75 Prozent festzustellen Nach eishynem leichten Ruumlckgang wurden im Jahr 2013 163 AU-Faumllle pro 100 Versicherungsjahre mit der Diagnose von Depressionen erfasst Dashymit waren Depressionen lediglich 14 Prozent aller AU-Faumllle zuzuordnen aufgrund der lanshygen fallbezogenen Dauer waren diese Faumllle jedoch fuumlr 71 Prozent aller gemeldeten Fehlshytage verantwortlich Im Mittel war jede Ershywerbsperson 2013 gut einen Tag aufgrund von Depressionen arbeitsunfaumlhig gemeldet eine gemeldete Arbeitsunfaumlhigkeit dauerte durchschnittlich 64 Tage

Rund 6 Prozent der Erwerbspersonen erhielshyten innerhalb des Jahres 2013 mindestens eishyne Antidepressiva-Verordnung 2000 hatte die Rate noch bei 41 Prozent gelegen Die Zahl der verordneten Tagesdosen stieg im selben Zeitraum um den Faktor 274 und hat sich damit nahezu verdreifacht 2013 wurden demnach anteilig mehr Erwerbspersonen und gegebenenfalls zugleich auch erheblich intenshysiver mit Antidepressiva behandelt als im Jahr 2000

Frauen waren nach den vorliegenden Ergebshynissen nahezu doppelt so haumlufig von Depresshysionen betroffen wie Maumlnner mit zunehmenshydem Alter zeigen sich bis kurz vor Erreichen des Renteneintrittsalters steigende Fehlzeiten und Verordnungsraten Hinweise auf reduziershyte Erkrankungsrisiken finden sich bei houmlherer schulischer und beruflicher Ausbildung und entsprechend auch vorrangig bei Beschaumlftigshyten in Berufen mit houmlherer Qualifikation sowie mit technisch-handwerklicher Ausrichtung Beschaumlftigte mit geringerer Qualifikation soshywie aus sozialen Berufen sind demgegenuumlber tendenziell haumlufiger betroffen

Sowohl im Hinblick auf Arbeitsunfaumlhigkeiten mit Depressionen als auch im Hinblick auf Verordnungen von Antidepressiva haben sich im Lauf der 14 Jahre Unterschiede zwischen den Bundeslaumlndern verringert Dies koumlnnte auf eine Angleichung der Lebensumstaumlnde aber auch auf eine Angleichung der diagnosshytischen und therapeutischen Strategien von Aumlrzten hindeuten

Depressionsatlas ǀ 35

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Anhang

Depressionen als Ursache von Arbeitsunfaumlhigkeiten nach Geschlecht 2013

Maumlnner ICD 10 Code ICD 10 Diagnose

AU Faumllle je 100 VJ

AU Tageje 100 VJ

AU Tageje Fall

Betroffene [Rate in ]

A00-Z99 Alle Diagnosen 10409 132383 13 49910 F00-F99 Psychische und Verhaltensstoumlrungen 412 18678 45 3575

F30-F39 Affektive Stoumlrungen 127 8425 66 1218 F32 F33 Depressionen 119 7880 66 1155

F32 Depressive Episode 098 6043 61 0964 F320 Leichte depressive Episode 004 140 35 0039 F321 Mittelgradige depressive Episode 021 1628 76 0227 F322 Schwere depressive Episode ohne psychotische 012 1304 109 0134

Symptome F323 Schwere depressive Episode mit psychotischen

Symptomen 001 075 90 0009

F328 Sonstige depressive Episoden 003 132 52 0026 F329 Depressive Episode nicht naumlher bezeichnet 056 2671 48 0542

F33 Rezidivierende depressive Stoumlrung 021 1837 88 0216 F330 Rezidivierende depressive Stoumlrung gegenwaumlrtig

leichte Episode 001 035 42 0008

F331 Rezidivierende depressive Stoumlrung gegenwaumlrtig 010 880 86 0106 mittelgradige Episode

F332 Rezidivierende depressive Stoumlrung gegenwaumlrtig schwere Episode ohne psychotische Symptome

006 628 112 0063

F333 Rezidivierende depressive Stoumlrung gegenwaumlrtig 001 076 119 0007 schwere Episode mit psychotischen Symptomen

F334 Rezidivierende depressive Stoumlrung gegenwaumlrtig remittiert

000 011 50 0002

F338 Sonstige rezidivierende depressive Stoumlrungen 000 013 37 0004 F339 Rezidivierende depressive Stoumlrung nicht naumlher

bezeichnet 003 150 59 0026

Frauen ICD 10 Code ICD 10 Diagnose

AU Faumllle je 100 VJ

AU Tageje 100 VJ

AU Tageje Fall

Betroffene [Rate in ]

A00-Z99 Alle Diagnosen 12756 163175 13 56801 F00-F99 Psychische und Verhaltensstoumlrungen 759 31541 42 6603

F30-F39 Affektive Stoumlrungen 226 14159 63 2204 F32 F33 Depressionen 214 13312 62 2101

F32 Depressive Episode 176 9848 56 1738 F320 Leichte depressive Episode 008 245 32 0075 F321 Mittelgradige depressive Episode 038 2795 73 0408 F322 Schwere depressive Episode ohne psychotische 017 1914 113 0202

Symptome F323 Schwere depressive Episode mit psychotischen

Symptomen 001 103 108 0011

F328 Sonstige depressive Episoden 005 212 46 0047 F329 Depressive Episode nicht naumlher bezeichnet 106 4442 42 1024

F33 Rezidivierende depressive Stoumlrung 038 3464 90 0409 F330 Rezidivierende depressive Stoumlrung gegenwaumlrtig

leichte Episode 002 091 56 0017

F331 Rezidivierende depressive Stoumlrung gegenwaumlrtig 020 1791 89 0217 mittelgradige Episode

F332 Rezidivierende depressive Stoumlrung gegenwaumlrtig schwere Episode ohne psychotische Symptome

010 1109 116 0111

F333 Rezidivierende depressive Stoumlrung gegenwaumlrtig 001 081 95 0008 schwere Episode mit psychotischen Symptomen

F334 Rezidivierende depressive Stoumlrung gegenwaumlrtig remittiert

000 021 62 0004

F338 Sonstige rezidivierende depressive Stoumlrungen 001 038 74 0006 F339 Rezidivierende depressive Stoumlrung nicht naumlher

bezeichnet 005 254 54 0048

Tabelle A1 (Erwerbspersonen TK 2013 standardisiert)

36 ǀ Depressionsatlas

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Fehlzeiten mit Depressionen nach Personengruppen 2000 bis 2013

Depressionen (ICD 10 Codes F32 F33) Gesamt (A00 Z99)

Berufstaumltige Arbeitslose Gesamt

Jahr AU Tageje 100 VJ

rel seit 2000

AU Tageje 100 VJ

rel seit 2000

AU Tageje 100 VJ

rel seit 2000

AU Tageje 100 VJ

rel seit 2000

2000 56 100 130 100 62 100 1294 100 2001 58 103 138 106 64 104 1313 101 2002 59 106 142 109 67 109 1300 100 2003 59 105 147 113 68 110 1257 97 2004 60 108 172 132 72 116 1209 93 2005 60 108 180 138 72 118 1215 94 2006 53 95 202 155 60 98 1144 88 2007 60 108 270 207 68 110 1193 92 2008 65 116 328 252 73 119 1224 95 2009 75 135 314 240 84 136 1320 102 2010 86 155 431 330 98 159 1340 104 2011 90 162 456 350 100 163 1397 108 2012 95 171 470 361 105 171 1417 110 2013 92 166 488 374 104 169 1466 113

Tabelle A2 (Erwerbspersonen TK 2013 standardisiert Werte 2000 entsprechen 100 Prozent)

Arbeitsunfaumlhigkeiten mit Depressionen nach Alter und Geschlecht 2013

Maumlnner Frauen Gesamt

Alters gruppe

AU Faumllle je

100 VJ

AU Tageje

100 VJ

Betr []

AU Faumllle je

100 VJ

AU Tageje

100 VJ

Betr []

AU Faumllle je

100 VJ

AU Tageje

100 VJ

Betr []

15-19 06 21 06 16 44 14 10 31 09 20-24 09 40 08 18 66 16 13 52 12 25-29 09 42 08 15 73 14 12 57 11 30-34 09 46 08 16 88 15 12 65 11 35-39 10 64 10 18 110 18 14 85 13 40-44 12 79 12 21 130 21 16 102 16 45-49 13 87 13 23 149 23 18 116 18 50-54 14 104 14 26 178 26 20 139 20 55-59 17 126 17 30 215 30 23 167 23 60-64 16 153 16 28 242 29 21 189 21

Tabelle A3 (Erwerbspersonen TK 2013 ICD-10-Codes F32 F33)

Depressionsatlas ǀ 37

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Arbeitsunfaumlhigkeit mit Depressionen nach Ausbildung 2013

Ausbildungsabschluss AU Faumllle je 100 VJ

AU Tageje 100 VJ

Betroffene [Rate in ]

Ohne beruflichen Ausbildungsabschluss 207 113 195 Abschluss einer anerkannten Berufsshyausbildung 176 104 174 Meister-Techniker- oder gleichwertiger Fachschulabschluss 151 83 144 Bachelor 128 78 124 DiplomMagisterMasterStaatsexamen 111 63 111 Promotion 067 36 081 Abschluss unbekannt 153 104 156

Gesamt 163 104 159

Tabelle A4 (Erwerbspersonen TK 2013 standardisiert)

Antidepressiva-Verordnungen nach Alter und Geschlecht 2013

Maumlnner Frauen Gesamt

Alters gruppe

DDD Betr []

DDD pro

Betr

DDD Betr []

DDD pro

Betr

DDD Betr []

DDD pro

Betr 15-19 121 104 116 324 279 116 208 179 116 20-24 313 187 168 629 389 162 463 283 165

25-29 513 245 209 888 450 197 690 342 204 30-34 690 302 229 1089 513 212 870 397 221

35-39 893 386 231 1418 648 219 1131 505 225 40-44 1057 462 229 1687 783 216 1347 609 223

45-49 1141 502 227 1912 910 210 1501 693 219 50-54 1351 583 232 2236 1063 210 1773 812 222

55-59 1575 689 229 2592 1247 208 2044 946 219 60-64 1368 653 209 2358 1195 197 1774 875 204

Tabelle A5 (Erwerbspersonen TK 2013 ATC-Code N06A)

38 ǀ Depressionsatlas

Antidepressiva-Verordnungsvolumen nach Wirkstoffen 2000 bis 2013

Anzahl DDD je VJ

Opipramol Amitriptylin Fluoxetin Citalopram Sertralin Johannisshykraut

Mirtazapin Venlafaxin

Jahr N06AA05 N06AA09 N06AB03 N06AB04 N06AB06 N06AP01 N06AX11 N06AX16

2000 039 048 029 034 033 132 015 011 2001 043 049 034 047 042 125 021 017 2002 046 049 043 061 045 110 029 024 2003 051 051 051 087 051 098 032 033 2004 055 049 060 099 052 037 035 043 2005 059 050 067 117 054 043 043 053 2006 053 045 066 123 053 031 044 057 2007 059 047 074 166 061 031 054 068 2008 065 048 079 203 067 033 064 080 2009 068 048 076 229 070 043 069 091 2010 072 050 079 283 076 051 080 123 2011 075 052 081 351 081 053 085 145 2012 076 052 084 357 095 053 089 168 2013 075 051 084 334 109 053 091 183

Tabelle A6 (Erwerbspersonen TK 2013 standardisiert ATC-Code N06A)

Depressionsatlas ǀ 39

Allgemeine Informationen zum Depressionsatlas

Der Depressionsatlas liefert umfangreiche Informationen zur Bedeutung von Depressishyonen im Erwerbsalter Basis der Auswertunshygen bilden Daten zu Arbeitsunfaumlhigkeiten sowie Arzneiverordnungen bei TK-Erwerbsshypersonen aus den Jahren 2000 bis 2013 Depressionen waren 2013 fuumlr 7 Prozent aller gemeldeten Arbeitsfehltage verantwortlich Etwa 6 Prozent aller Erwerbspersonen erhielten 2013 Verordnungen von Antideshypressiva die Zahl der verordneten Tagesdoshysen hat sich seit 2000 nahezu verdreifacht

Weitere Informationen Gesundheitsstudien und Auswertungen finden Sie unter wwwtkde Webcode 49536

101

154

1

2015

  • 15-01-21_TK_Depressionsatlas_Inhalt_finalpdf
    • Depressionsatlas
      • Datengrundlagen
      • ICD-Diagnosen
      • Arzneiverordnungen ndash ATC
      • Standardisierung
        • Arbeitsunfaumlhigkeit mit Depressionen
          • Arbeitsunfaumlhigkeitsfaumllle
          • Arbeitsunfaumlhigkeitstage
          • Betroffene
          • Arbeitsunfaumlhigkeit nach Geschlecht und Alter
          • Arbeitsunfaumlhigkeiten im Zeitverlauf
          • Arbeitsunfaumlhigkeit nach Bundeslaumlndern und Kreisen
          • Trends in Bundeslaumlndern
          • Arbeitsunfaumlhigkeit nach Berufen
          • Arbeitsunfaumlhigkeit nach Schulabschluss
          • Arbeitsunfaumlhigkeit nach Ausbildung
          • Arbeitsunfaumlhigkeit nach Leitungsfunktion
          • Kosten von Arbeitsunfaumlhigkeit mit Depressionen
          • Arbeitsunfaumlhigkeit mit weiteren Diagnosen
            • Verordnung von Antidepressiva
              • Verordnung nach Alter und Geschlecht
              • Verordnungen im Zeitverlauf
              • Trends bei Verordnungen relevanter Antidepressiva nach Wirkstoffen
              • Verordnungen nach Arztgruppen
              • Verordnung nach Bundeslaumlndern und Kreisen
              • Trends in Bundeslaumlndern
              • Verordnungen nach Berufen
              • Verordnungen nach Schulabschluss
              • Verordnungen nach Ausbildung
              • Antidepressiva-Verordnung bei Erwerbspersonen mit Arbeitsunfaumlhigkeit aufgrund von Depressionen
              • Diagnosen von Arbeitsunfaumlhigkeit und Antidepressiva-Verordnungen
                • Zusammenfassung
                • Anhang
                • Word-Lesezeichen
                  • RANGEC12
                  • RANGEC24

Anteil in Bundeslaumlndern 2013

Anteil in Kreisen 2013

Anteil Personen mit Arbeitsunfaumlhigkeit aufgrund von Depressionen in Bundesshylaumlndern und Kreisen 2013

Relative Abweichungen der Anteile nach Bundeslaumlndern 2013

Relative Abweichungen der Anteile nach Kreisen 2013

Abbildung 3 (Erwerbspersonen TK 2013 standardisiert)

Depressionsatlas ǀ 11

ndash

Regionale Trends

Haumlufigkeiten von Arshybeitsunfaumlhigkeiten

aufgrund von Depresshysionen in Bundeslaumlnshy

dern haben sich in den vergangenen 14 Jahshy

ren angenaumlhert

Standardabweichunshygen der relativen Abshyweichungen von Beshytroffenenraten in den

Bundeslaumlndern als Maszlig fuumlr die Streuung

sanken von 20 Prozent im Jahr 2000 auf 93

Prozent im Jahr 2013

Trends in Bundeslaumlndern

Abbildung 4 zeigt Darstellungen zu regionalen Abweichungen der einheitlich geschlechtsshyund altersstandardisierten Betroffenenraten in Bezug auf Arbeitsunfaumlhigkeiten aufgrund von Depressionen (ICD-10-Diagnosen F32 F33) auf Bundeslandebene von bundesweiten Werten in Kartendarstellungen fuumlr die Jahre 2000 bis 2013 Auch in diesen Kartendarstelshylungen sind Unterschreitungen bundesweiter Ergebnisse um 25 Prozent oder mehr dunkelshyblau Uumlberschreitungen um 25 Prozent oder mehr dunkelrot eingefaumlrbt

Waumlhrend in verschiedenen Bundeslaumlndern wie zum Beispiel Schleswig-Holstein in einshyzelnen Jahren Betroffenenraten sowohl unter bundesweiten Ergebnissen als auch uumlber bundesweiten Ergebnissen zu verzeichnen sind zeigen sich in anderen Bundeslaumlndern wie zum Beispiel Hessen und Sachsen in alshylen Jahren Betroffenenraten unterhalb bunshydesweiter Raten

Als wohl wichtigstes Ergebnis verdeutlicht die Abbildung zu regionalen Unterschieden aus 14 Jahren allerdings insbesondere dass es im Verlauf dieser Zeit tendenziell zu einer bundesweiten Angleichung der regionalen Beshytroffenenraten gekommen ist Waumlhrend in den ersten Jahren in verschiedenen Bundeslaumlnshydern dunklere Einfaumlrbungen der Flaumlchen ndash alshyso staumlrkere Uumlberschreitungen oder Untershyschreitungen der bundesweiten Raten ndash zu erkennen sind werden die Einfaumlrbungen insshybesondere ab dem Jahr 2009 immer schwaumlshycher was einen Ruumlckgang der relativen Unshyterschiede zwischen den Bundeslaumlndern anshyzeigt

Abbildung 4 (Erwerbspersonen TK 2013 standardisiert)

Anteil Erwerbspersonen mit Arbeitsunfaumlhigkeit aufgrund von Depressionenrelative Abweichungen vom Bundesdurchschnitt nach Bundeslaumlndern

2000 bis 2013

12 ǀ Depressionsatlas

-

-

Arbeitsunfaumlhigkeit nach Berufen von verfuumlgbaren Angaben zur Taumltigkeit am 1 Januar des Jahres 2013 und an dieser

Tabelle 3 zeigt Ergebnisse zur Relevanz von Stelle differenziert nach den ersten zwei Stel-Depressionen im Sinne der Diagnoseschluumls- len der Klassifikation der Berufe 2010 (KldB sel F32 und F33 fuumlr Arbeitsunfaumlhigkeiten in 2010) zu denen Ergebnisse aufgrund der einzelnen Berufsgruppen Die Einteilung der noch uumlberschaubaren Zahl an Gruppen voll-Beschaumlftigten erfolgte dabei auf Grundlage staumlndig dargestellt werden koumlnnen

Arbeitsunfaumlhigkeiten mit Depressionen nach Berufen 2013 (zweistellige KldB)

Taumltigkeitsgruppen KldB 2010 zweistellig AU Faumllle je 100 VJ

AU Tageje 100 VJ

Betroffene []

01 Angehoumlrige der regulaumlren Streitkraumlfte 226 71 238 11 Land- Tier- und Forstwirtschaftsberufe 100 56 106 12 Gartenbauberufe und Floristik 141 73 138 21 Rohstoffgewinnung und -aufbereitung Glas- und Keramik- 130 62 130

herstellung und -verarbeitung 22 Kunststoffherstellung und -verarbeitung Holzbe- und shy

verarbeitung 150 82 141

23 Papier- und Druckberufe technische Mediengestaltung 164 96 163 24 Metallerzeugung und -bearbeitung Metallbauberufe 135 69 131 25 Maschinen- und Fahrzeugtechnikberufe 118 61 115 26 Mechatronik- Energie- und Elektroberufe 111 61 106 27 Technische Forschungs- Entwicklungs- Konstruktions- 115 62 113

und Produktionssteuerungsberufe 28 Textil- und Lederberufe 185 88 184 29 Lebensmittelherstellung und -verarbeitung 166 102 170 31 Bauplanungs- Architektur- und Vermessungsberufe 123 76 120 32 Hoch- und Tiefbauberufe 099 60 098 33 (Innen-)Ausbauberufe 110 60 097 34 Gebaumlude- und versorgungstechnische Berufe 122 70 124 41 Mathematik- Biologie- Chemie- und Physikberufe 154 73 144 42 Geologie- Geografie- und Umweltschutzberufe 129 70 111 43 Informatik- Informations- und

Kommunikationstechnologieberufe 107 65 104

51 Verkehrs- und Logistikberufe (auszliger Fahrzeugfuumlhrung) 188 100 177 52 Fuumlhrerinnen von Fahrzeug- und Transportgeraumlten 141 91 147 53 Schutz- Sicherheits- und Uumlberwachungsberufe 213 134 212 54 Reinigungsberufe 204 120 206 61 Einkaufs- Vertriebs- und Handelsberufe 133 87 136 62 Verkaufsberufe 187 127 191 63 Tourismus- Hotel- und Gaststaumlttenberufe 162 99 161 71 Berufe in Unternehmensfuumlhrung und -organisation 160 99 161 72 Berufe in Finanzdienstleistungen Rechnungswesen 154 89 152

und Steuerberatung 73 Berufe in Recht und Verwaltung 214 115 205 81 Medizinische Gesundheitsberufe 181 107 181 82 Nichtmedizinische Gesundheits- Koumlrperpflege- und Wellshy

nessberufe Medizintechnik 246 161 247

83 Erziehung soziale und hauswirtschaftliche Berufe Theolo- 253 154 254 gie

84 Lehrende und ausbildende Berufe 119 75 117 91 Sprach- literatur- geistes- gesellschafts- 144 93 137

und wirtschaftswissenschaftliche Berufe 92 Werbung Marketing kaufmaumlnnische und redaktionelle

Medienberufe 171 106 166

93 Produktdesign und kunsthandwerkliche Berufe bildende 128 67 130 Kunst Musikinstrumentenbau

94 Darstellende und unterhaltende Berufe 123 66 122

Erwerbspersonen insgesamt 163 105 160

Tabelle 3 (Erwerbspersonen TK nicht standardisierte Rohwerte) Depressionsatlas ǀ 13

Der Anteil von Erwerbspersonen die in einer Taumltigkeitsgruppe von einer Depression betrofshyfen waren variierte zwischen 254 Prozent in der Taumltigkeitsgruppe bdquoErziehung soziale und hauswirtschaftliche Berufe Theologieldquo und 098 Prozent in der Taumltigkeitsgruppe bdquoHochshyund Tiefbauberufeldquo sowie 097 Prozent in der Gruppe bdquo(Innen-)Ausbauberufeldquo Weitere Taumlshytigkeitsgruppen mit verhaumlltnismaumlszligig hoher Beshytroffenenrate sind bdquoNichtmedizinische Geshysundheits- Koumlrperpflege- und Wellnessberushyfe Medizintechnikldquo bdquoSchutz- Sicherheits- und Uumlberwachungsberufeldquo sowie bdquoBerufe in Recht und Verwaltungldquo waumlhrend sich niedrige Beshytroffenenraten auch in den Gruppen bdquoInformashytik- Informations- und Kommunikationstechshynologieberufeldquo bdquoLand- Tier- und Forstwirtshyschaftsberufeldquo und bdquoMechatronik- Energie-und Elektroberufeldquo finden Hinsichtlich der AU-Faumllle und AU-Tage ergibt sich ein aumlhnlishyches Bild

Die Betroffenenraten die sich zu bdquoAngehoumlrishygen der regulaumlren Streitkraumlfteldquo aus der Tabelshyle ablesen lassen basieren auf Daten zu leshydiglich 210 Versicherten und sind vorrangig der Vollstaumlndigkeit halber aufgefuumlhrt Sie sollshyten inhaltlich allenfalls sehr zuruumlckhaltend inshyterpretiert werden

Eine sehr differenzierte Unterscheidung von Beschaumlftigten erlauben fuumlnfstellige Schluumlsselshyangaben gemaumlszlig Klassifikation der Berufe 2010 die insgesamt 1286 Auspraumlgungen umfasst Da eine Darstellung zu allen dieser Gruppen weder sinnvoll noch im Rahmen eishyner Publikation praktikabel waumlre wurden zushynaumlchst diejenigen 100 Berufsgruppen ausgeshywaumlhlt die unter den TK-Versicherten im Jahr 2013 am haumlufigsten vertreten waren Von dieshysen 100 Berufsgruppen werden Ergebnisse zu jeweils den Berufsgruppen dargestellt bei denen die zehn houmlchsten beziehungsweise die zehn niedrigsten Betroffenenraten hinshysichtlich Depressionsdiagnosen im Rahmen von Arbeitsunfaumlhigkeitsmeldungen ermittelt werden konnten

Von den zehn Berufsgruppen die am haumlufigsshyten von Depressionen betroffen waren gehoumlshyren sieben dem Berufsbereich bdquoGesundheit Soziales Lehre und Erziehungldquo an Besonshyders haumlufig vertreten ist darunter die Berufsshyhauptgruppe bdquoMedizinische Gesundheitsberushyfeldquo (81) mit den Taumltigkeitsgruppen 81212 81301 und 81302

Die houmlchsten Betroffenenraten sowie die meisten AU-Faumllle und AU-Tage sind jedoch in der Taumltigkeitsgruppe bdquoBerufe im Dialogmarkeshytingldquo (92122) zu verzeichnen das heiszligt in Beshyrufen mit uumlberwiegender Taumltigkeit fuumlr Call-Center Service- und Kundenhotlines

Die Berufsgruppen die haumlufig unter den TK-Versicherten vertreten sind und welche die geringsten Betroffenenraten in Bezug auf Arshybeitsunfaumlhigkeiten mit einer Diagnose von Depressionen aufweisen sind uumlberwiegend Berufsgruppen die besonders komplexe Taumlshytigkeiten ausuumlben Fuumlnf von den zehn Berufsshygruppen mit niedrigen Betroffenenraten sind dem Berufsbereich bdquoRohstoffgewinnung Proshyduktion und Fertigungldquo (Berufsbereich 2) zushyzuordnen

Nach diesen Auswertungen scheinen Berufsshygruppen mit weniger komplexen Taumltigkeiten ndash vorrangig im gesundheitlichen oder sozialen Bereich ndash deutlich staumlrker von Depressionen betroffen zu sein als eher technisch und akashydemisch orientierte Berufe mit houmlheren Qualishyfikationsanforderungen

14 ǀ Depressionsatlas

-

-

4

6

8

Arbeitsunfaumlhigkeiten mit Depressionen nach Berufen 2013 (fuumlnfstellige KldB) Berufe mit hohen sowie mit geringen Betroffenenraten

Rang Taumltigkeitsgruppen KldB 2010 fuumlnfstellig AU Faumllle je 100 VJ

AU Tageje 100 VJ

Betr []

1 92122 Berufe im Dialogmarketing - fachlich ausgerichtete Taumltigkeiten

415 277 368

2 82102 Berufe in der Altenpflege (ohne Spezialisierung) shyfachlich ausgerichtete Taumltigkeiten

327 247 345

3 82101 Berufe in der Altenpflege (ohne Spezialisierung) shyHelfer-Anlerntaumltigkeiten

309 215 320

83112 Berufe in der Kinderbetreuung und -erziehung - fach- 274 162 274 lich ausgerichtete Taumltigkeiten

5 81301 Berufe in der Gesundheits- und Krankenpflege (ohne Spezialisierung) - Helfer-Anlerntaumltigkeiten

272 188 260

73202 Berufe in der oumlffentlichen Verwaltung (ohne Speziali- 261 141 249 sierung) - fachlich ausgerichtete Taumltigkeiten

7 83124 Berufe in der Sozialarbeit und Sozialpaumldagogik - hoch komplexe Taumltigkeiten

244 160 246

81302 Berufe in der Gesundheits- und Krankenpflege (ohne 246 151 246 Spezialisierung) - fachlich ausgerichtete Taumltigkeiten

9 53112 Berufe im Objekt- Werte- und Personenschutz - fachshylich ausgerichtete Taumltigkeiten

246 143 238

10 81212 Medizinisch-technische Berufe im Laboratorium - 241 109 230 fachlich ausgerichtete Taumltigkeiten

hellip hellip hellip

91 71324 Berufe in der Unternehmensberatung ndash 091 46 087 hoch komplexe Taumltigkeiten

92 27304 Berufe in der technischen Produktionsplanung und shysteuerung - hoch komplexe Taumltigkeiten

084 43 084

93 26304 Berufe in der Elektrotechnik (ohne Spezialisierung) - 082 57 079 hoch komplexe Taumltigkeiten

94 25104 Berufe in der Maschinenbau- und Betriebstechnik (ohne Spezialisierung) - hoch komplexe Taumltigkeiten

080 42 079

95 71104 Geschaumlftsfuumlhrerinnen und Vorstaumlnde ndash 066 68 077 hoch komplexe Taumltigkeiten

96 27103 Berufe in der technischen Forschung und Entwicklung (ohne Spezialisierung) - komplexe Spezialistentaumltigk

080 44 075

97 27104 Berufe in der technischen Forschung und Entwicklung 073 38 072 (ohne Spezialisierung) - hoch komplexe Taumltigkeiten

98 81404 AumlrzteAumlrztinnen (ohne Spezialisierung) - hoch komshyplexe Taumltigkeiten

074 43 072

99 43414 Berufe in der Softwareentwicklung - hoch komplexe 072 44 068 Taumltigkeiten

100 84304 Berufe in der Hochschullehre und -forschung - hoch komplexe Taumltigkeiten

058 29 055

Erwerbspersonen insgesamt 163 105 160

Tabelle 4 (Erwerbspersonen TK nicht standardisierte Rohwerte)

Depressionsatlas ǀ 15

-

-

Arbeitsunfaumlhigkeit nach Schulabschluss Betroffenenraten in Zusammenhang mit Deshypressionen mit zunehmender Schulbildung

Im Jahr 2013 wurden pro 100 Versicherungs- zuruumlckgehen Aumlhnliches gilt auch fuumlr die AUshyjahre 163 AU-Faumllle und 104 AU-Tage mit ei- Tage bei einer Diagnose von Depressionen ner Diagnose von Depressionen bei Erwerbs- wobei hier die Anzahl der Tage in der Gruppe personen der TK ermittelt Die Betroffenenra- der Erwerbspersonen ohne Schulabschluss te lag bei den TK-versicherten Erwerbsperso- etwas niedriger liegt als bei den Erwerbspershynen bei 159Prozent sonen mit Haupt- beziehungsweise Volksshy

schulabschluss und erst mit steigendem Bei Darstellung der Kennzahlen nach Schul- Schulabschluss wieder absinkt abschluss wird deutlich dass AU-Faumllle und

Arbeitsunfaumlhigkeit mit Depressionen nach Schulabschluss 2013

Schulabschluss AU Faumllle je 100 VJ

AU Tageje 100 VJ

Betroffene [Rate in ]

Haupt-Volksschulabschluss 194 115 190 Mittlere Reife oder gleichwertiger Abshyschluss

178 103 174

AbiturFachabitur 128 73 125 Abschluss unbekannt 168 105 168

Gesamt 163 104 159

Tabelle 5 (Erwerbspersonen TK 2013 standardisiert)

Arbeitsunfaumlhigkeit nach Ausbildung

Auch mit steigendem beruflichem Ausbil- Depressionen sind demnach keinesfalls nur dungsabschluss gehen sowohl die AU-Tage Erkrankungen der houmlheren Bildungsschichshyund AU-Faumllle mit einer Diagnose von Depresshy ten sondern kommen stattdessen sogar haumlushysionen als auch die Betroffenenraten zuruumlck figer bei Erwerbspersonen mit niedrigerem Schul- oder Ausbildungsabschluss vor

Arbeitsunfaumlhigkeiten mit Depressionen nach Ausbildung 2013

Ohne beruflichen Ausbildungsabschluss

Abschluss einer anerkannten Berufsausbildung

Meister-Techniker- oder gleichwertiger Fachschulabschluss

Bachelor

DiplomMagisterMasterStaatsexamen

Promotion

Abschluss unbekannt

113

104

83

78

63

36

104

207

176

151

128

111

067

153

AU-Tage je 100 VJ

AU-Faumllle je 100 VJ

16 ǀ Depressionsatlas

Abbildung 5 (Erwerbspersonen TK 2013 standardisiert unterschiedliche Achsendarstellung fuumlr Fall- beziehungsweise Tagesangaben)

- -

- -

-

-

Arbeitsunfaumlhigkeit nach Leitungsfunktion

Neben der Schul- und Berufsausbildung hat auch die derzeitige Stellung im Beruf Einfluss auf das Arbeitsunfaumlhigkeitsgeschehen

In der vierten Stelle der Klassifikation der Beshyrufe 2010 ist festgehalten ob die berufliche Taumltigkeit eine Aufsichts- oder Leitungsposition umfasst Bei Auswertung der Arbeitsunfaumlhigshykeitsdaten im Hinblick auf dieses Merkmal wird deutlich dass Erwerbspersonen in Fuumlhshyrungs- oder Leitungspositionen diagnoseunshyabhaumlngig etwas seltener von Arbeitsunfaumlhigshykeiten betroffen sind als Erwerbspersonen ohne Fuumlhrungs- oder Leitungsposition Nicht nur die Betroffenenraten sind mit 478 Prozent gegenuumlber 54 Prozent geringer sondern es wurden auch weniger AU-Faumllle und -Tage bei Personen in Fuumlhrungs- oder Leitungspositioshynen dokumentiert

Grundsaumltzlich trifft diese Aussage auch auf Erkrankungen mit Depressionen im Sinne der ICD-Diagnosen F32 und F33 zu

Bei gleichartigen Auswertungen zur ICD-Diagnose Z73 die im Falle eines sogenannshyten bdquoBurnoutsldquo kodiert werden kann faumlllt auf dass Fuumlhrungskraumlfte von dieser Diagnose nashyhezu genauso oft betroffen sind wie Erwerbsshypersonen ohne Fuumlhrungsposition Die durchshyschnittliche Anzahl der AU-Tage bei Fuumlhshyrungskraumlften liegt sogar etwas houmlher als bei Erwerbspersonen ohne Personalverantworshytung

Kosten von Arbeitsunfaumlhigkeit mit Deshypressionen

In Anlehnung an Berechnungen der Bundesshyanstalt fuumlr Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin (BAuA) zu volkswirtschaftlichen Kosten durch Arbeitsunfaumlhigkeit5 soll an dieser Stelle eine grobe Einschaumltzung der Kosten die aufgrund von Arbeitsunfaumlhigkeiten mit Depressionen im Sinne der ICD-Diagnosen F32 und F33 entshystehen vorgenommen werden Dabei wird in diesem Kontext zunaumlchst nur auf sogenannte Produktionsausfallkosten eingegangen

Eine Grundlage fuumlr die Berechnungen bilden die im Rahmen der volkswirtschaftlichen Geshysamtrechnung vom Statistischen Bundesamt veroumlffentlichten Zahlen zu durchschnittlichen monatlichen Arbeitnehmerentgelten in einzelshynen Kalenderjahren6 (im Sinne von Bruttoloumlhshynen und -gehaumlltern zuzuumlglich der Sozialversishycherungsbeitraumlge der Arbeitgeber) Aus dieshysen monatlichen Entgelten die nach Angaben des Statistischen Bundesamtes 2000 bis 2013 von 2601 Euro auf 3151 Euro stiegen wurden zunaumlchst durchschnittliche kalendershytaumlgig faumlllige Entgelte (zwischen 8551 Euro und 10359 Euro) ermittelt die anschlieszligend zur Bewertung von Kosten fuumlr einzelne Fehlshytage herangezogen wurden

Wie bereits zuvor erlaumlutert und auch der Abshybildung 6 zu entnehmen stieg die Zahl der AU-Tage mit Diagnosen von Depressionen vom Jahr 2000 bis zum Jahr 2012 unterbroshychen von einem leichten Ruumlckgang im Jahr 2006 an Entsprechend nahmen auch die Kosten im Zusammenhang mit Depressionen im gleichen Zeitraum zu Dabei summieren sich die Effekte der zunehmenden Fehlzeiten

Arbeitsunfaumlhigkeit mit Depressionen nach Stellung im Berufsleben 2013

ICD 10 Code ICD 10 Diagnose Leitungsfunktion AU Faumllle je 100 VJ

AU Tageje 100 VJ

Betroffene [Rate in ]

A00-Z99 alle Diagnosen Aufsichtskraft ndash nein Aufsichtskraft - ja

11848 9230

1452 1143

5405 4781

F32 F33 Depressionen Aufsichtskraft ndash nein Aufsichtskraft - ja

159 127

93 85

156 131

Z73 Probleme mit Bezug auf Schwierigkeiten bei der Lebensbewaumlltigung

Aufsichtskraft ndash nein Aufsichtskraft - ja

027 026

10 12

027 026

Tabelle 6 (Erwerbspersonen TK 2013 standardisiert)

5 Bundesanstalt fuumlr Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin (2014) Volkswirtschaftliche Kosten durch Arbeitsunfaumlshyhigkeit 2012 URL httpwwwbauadedeInformationenshyfuer-die-PraxisStatistikenArbeitsunfaehigkeit Kostenhtml

6 Statistisches Bundesamt Volkswirtschaftliche Gesamtshyrechnungen Fachserie 18 Reihe 15 URL httpswwwdestatisdeDEPublikationenThematischVo lkswirtschaftlicheGesamtrechnungshyenInlandsproduktInlandsproduktsberechnungLangeRei henhtml

Depressionsatlas ǀ 17

Kosten

Veranschlagt man pro Fehltag 2013 durchshy

schnittliche Arbeitshynehmerentgelte in Houmlshy

he von 10359 Euro ergeben sich nach Hochrechnung von

TK-Ergebnissen auf alshyle Arbeitnehmer in

Deutschland fuumlr 2013 Produktionsausfallkosshy

ten aufgrund von Deshypressionen in Houmlhe

von rund 4 Milliarden Euro

mit Diagnosen von Depressionen und des Anstiegs der durchschnittlichen Arbeitnehshymerentgelte

Der leichte Ruumlckgang der Fehlzeiten mit Deshypressionen von 2012 nach 2013 wird im Hinshyblick auf die Arbeitgeberkosten durch den Anstieg des durchschnittlichen Arbeitnehmershyentgeltes aufgehoben

Pro 100 Erwerbspersonen beliefen sich die hier uumlberschlaumlgig ermittelten Kosten fuumlr Arshybeitsausfaumllle aufgrund von Depressionen im Jahr 2013 auf 10756 Euro was durchschnittshylichen Kosten von knapp 108 Euro je Ershywerbsperson und Jahr entspricht Hochgeshyrechnet auf die 378 Millionen Arbeitnehmer in Deutschland ergeben sich damit fuumlr 2013 Kosten von 407 Milliarden Euro

Noch deutlich houmlhere Kosten wuumlrden resultieshyren sofern man fuumlr jeden erfassten Fehltag als Ausfall die vom Statistischen Bundesamt fuumlr 2013 ausgewiesene durchschnittliche Bruttowertschoumlpfung je Erwerbstaumltigen in Houmlshyhe von 180 Euro je Kalendertag (bezieshyhungsweise 66448 Euro pro Jahr) ansetzt undoder die hier gefundenen Ausfaumllle nicht nur auf Arbeitnehmer sondern gleichartig auf alle Erwerbstaumltigen (inklusive Selbststaumlndishygen) hochrechnet

Weitgehend zwangslaumlufig wird bei den hier dargelegten Hochrechnungen davon ausgeshygangen dass die jetzt bei TK-versicherten Erwerbspersonen festgestellten Fehlzeiten in vergleichbarem Umfang auch bei anderen Arshybeitnehmern oder Erwerbstaumltigen in Deutschshyland anfallen Aufgrund der Vielzahl von Beshyschaumlftigten aus technischen Berufen mit einer Mitgliedschaft in der TK die in der Regel unshyterdurchschnittliche Fehlzeiten mit der Diagshynose von Depressionen aufweisen duumlrften die realen Fehlzeiten mit Depressionen in Deutschland auf der Basis von TK-Daten tenshydenziell eher unterschaumltzt werden

Grundsaumltzlich nicht beruumlcksichtigt wurden zushydem insbesondere Einschraumlnkungen der Proshyduktivitaumlt durch Depressionen die auch ohne eine (gemeldete) Abwesenheit der betroffeshynen Mitarbeiter am Arbeitsplatz resultieren koumlnnen

Kosten von Arbeitsunfaumlhigkeiten mit Depressionen 2000 bis 2013

AU-T

age

je 1

00 V

J

140

120

100

80

60

40

20

0

10756 10705 AU-Tage 9944

Arbeitnehmerentgelt 9435

7849

6521 6432 6845 6069 6211 5918

5580 5465 5269

2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 2008 2009 2010 2011 2012 2013

Jahr

12000

10000

8000

6000

4000

2000

0

Arbeitnehmerentgelt je 100 VJ [euro]

18 ǀ Depressionsatlas

Abbildung 6 (Erwerbspersonen TK 2013 standardisiert)

Arbeitsunfaumlhigkeit mit weiteren Diagnosen

Neben Depressionen gehen weitere psychishysche Erkrankungen mit einer aumlhnlichen Ershyschoumlpfungssymptomatik einher So zeigen zum Beispiel Personen mit einem sogenannshyten bdquoBurnout-Syndromldquo oder einer Neurastheshynie unter Umstaumlnden aumlhnliche Symptome wie Personen mit einer Depression im Sinne der ICD-Diagnosen F32 und F33

In allen Faumlllen fuumlhlt sich der Patient uumlbermaumlshyszligig belastet und ist nicht mehr oder nur einshygeschraumlnkt in der Lage seinen beruflichen und privaten Verpflichtungen nachzukommen

Diagnose Burnout-Syndrom

Haumlufig diskutiert wird im Zusammenhang miteiner beruflichen Uumlberlastung insbesondere das Burnout-Syndrom ndash das bdquoAusgebranntshyseinldquo Hiermit ist das Ergebnis einer anhaltenshyden Uumlberlastungssituation im beruflichen oder privaten Umfeld gemeint die schlieszliglich in eishyne andauernde Erschoumlpfung muumlndet Im schlimmsten Fall kann es zu einem voumllligen psychischen Zusammenbruch kommen

Das Burnout-Syndrom wird aus fachaumlrztlicher Sicht zumeist nicht als psychische Krankheit verstanden Eher werden die mit dem Burnshyout-Syndrom verbundenen Umstaumlnde als Rishysikofaktoren fuumlr die Entwicklung psychischer Erkrankungen im engeren Sinne betrachtet

Fuumlr die mit dem Burnout-Syndrom einhergeshyhenden Beschwerden ist innerhalb der ICD-Klassifikation der Code Z73 bdquoProbleme mit Bezug auf Schwierigkeiten bei der Lebensshybewaumlltigungldquo aus dem ICD-Kapitel XXI bdquoFakshytoren die den Gesundheitszustand beeinflusshysenldquo (Z00ndashZ99) vorgesehen

Das Burnout-Syndrom im Sinne der ICD-Diagnose Z73 spielt im AU-Geschehen mit durchschnittlich lediglich zehn AU-Tagen je 100 Versicherungsjahre und einer Betroffeshynenrate von 027 Prozent eine sehr untergeshyordnete Rolle Auf diesem sehr niedrigen Nishyveau uumlbertraf der relative Anstieg der Fehlzeishyten unter dieser Diagnose seit 2000 allerdings die bereits zuvor beschriebene Zunahme der Fehlzeiten mit Depressionen im selben Zeitshyraum noch erheblich

Waumlhrend im Jahr 2013 gut zehn AU-Tage pro 100 Versicherungsjahre auf diese Diagnose entfielen war es im Jahr 2000 noch nicht einmal ein AU-Tag pro 100 Versicherungsjahshyre Dabei ist es seit dem Jahr 2011 in dem die AU-Tage unter der Diagnose Z73 mit rund 13 Tagen pro 100 Versicherungsjahre den bislang houmlchsten Wert erreicht hatten sogar wieder zu einem leichten Ruumlckgang der

dokumentierten Fehlzeiten mit dieser Diagnoshyse gekommen

Alters- und geschlechtsspezifische Werte zeishygen eine aumlhnliche Verteilung wie bei Depresshysionen im Sinne der ICD-Diagnosen F32 und F33 So sind Frauen in allen Altersgruppen deutlich staumlrker betroffen als Maumlnner Bei beishyden Geschlechtern steigen die Betroffenheitsshyraten bis zur Altersgruppe der 55- bis 59shyJaumlhrigen stetig an Erst die 60- bis 64shyJaumlhrigen sind wieder etwas weniger betroffen Dabei ist der prozentuale Anstieg bei Maumlnshynern aufgrund des niedrigeren Ausgangsnishyveaus noch deutlicher Hier steigen die Beshytroffenenraten von 0098 auf 0232Prozent an was einer Zunahme um 137 Prozent beshyziehungsweise den Faktor 24 gleichkommt Bei Frauen ist von der juumlngsten zur zweitshyhoumlchsten Altersgruppe ein altersabhaumlngiger Anstieg der Betroffenenraten um 131 Prozent auszumachen

Die Arbeitsunfaumlhigkeitstage nehmen geshyschlechtsunabhaumlngig mit steigendem Alter zu Fuumlr Maumlnner und Frauen ist dabei ein aumlhnlishycher Anstieg zu beobachten Die Zunahme der dokumentierten AU-Tage betraumlgt 14 Tage bei den Maumlnnern und 15 Tage bei den Fraushyen wobei der Wert in der untersten Altersshygruppe der 15- bis 19-jaumlhrigen Maumlnner einen Tag und bei Frauen vier Tage betraumlgt

Neurasthenie

Die ICD-Diagnose Neurasthenie (F48) beshyschreibt ebenfalls eine anhaltende Erschoumlpshyfung oder Ermuumldung Staumlrker als beim Burnshyout-Syndrom stehen jedoch innere Ursachen im Vordergrund auch kann eine Unterfordeshyrung im Sinne von monotonen Anforderungen Ursache der Erkrankung sein Historisch war diese Diagnose besonders Anfang des 20 Jahrhunderts mit einsetzender Industrialisieshyrung von erheblicher Bedeutung wurde aber in juumlngerer Zeit besonders in Faumlllen von starshyker beruflicher Uumlberlastung teilweise durch die Diagnose des Burnout-Syndroms ersetzt

Dennoch ist festzustellen dass die ICD-Diagnose bdquoNeurasthenieldquo (F48) in den vershygangenen Jahren immer haumlufiger gestellt wird So betrug die Betroffenenrate im Jahr 2000 034 Prozent und stieg bis zum Jahr 2013 auf 085 Prozent an Waumlhrend im Jahr 2000 durchschnittlich noch knapp zehn AU-Tage pro 100 Versicherungsjahre mit dieser Diagnose dokumentiert wurden waren es im Jahr 2013 schon mehr als 22 Tage Im Vershygleich zu Depressionen mit durchschnittlich 103 AU-Tagen pro 100 Versicherungsjahre im Jahr 2013 hat diese Erkrankung aber eine eher geringere Bedeutung

Burnout-Syndrom

Das Burnout-Syndrom wird von Fachaumlrzten zumeist nicht als eishygenstaumlndiges Krankshyheitsbild angesehen entsprechend kann es in der ICD 10 lediglich mit dem Schluumlssel Z73 aus dem Kapitel XXI bdquoFaktoren die den Geshysundheitszustand beshyeinflussenldquo kodiert werden Trotz erheblishycher Zunahmen bis 2011 spielten Arbeitsshyunfaumlhigkeiten mit Anshygabe des Codes Z73 auch 2013 eine eher untergeordnete Rolle

Depressionsatlas ǀ 19

Relative Veraumlnderungen von Fehlzeiten mit Erschoumlpfungsdiagnosen 2000 bis 2013

Rel

ativ

e Ve

raumlnd

erun

g(W

ert i

m Ja

hr 2

000

= 10

0)

1600

1400

1200

1000

800

600

400

200

0

AU-Tage Z73 AU-Tage F48 AU-Tage F32 F33 AU-Tage A00-Z99

2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 2008 2009 2010 2011 2012 2013

Jahr

Abbildung 7 (Erwerbspersonen TK 2013 standardisiert)

Arbeitsunfaumlhigkeiten mit Diagnose Z73 nach Geschlecht und Alter 2013

05 19 20Betr Frauen

18 Betr Maumlnner 17

04

4

5

7

9

11

14 15

1 2

3 4

7

10 9 11

13

15

0

5

10

15

AU-Tage Frauen

AU-Tage Maumlnner

Betro

ffene

03

AU-Tage je 100 VJ

02

01

00 15-19 20-24 25-29 30-34 35-39 40-44 45-49 50-54 55-59 60-64

Altersgruppe

Abbildung 8 (Erwerbspersonen TK 2013)

20 ǀ Depressionsatlas

-

Verordnung vonAntidepressiva Antidepressiva sind Arzneimittel die vorranshygig aber nicht ausschlieszliglich zur Behandlung von Depressionen eingesetzt werden Ausshywertungen zu Verordnungen von Antidepresshysiva koumlnnen in erster Linie Informationen zur Einschaumltzung von Haumlufigkeit und Umfang der medikamentoumlsen Therapie von Depressionen liefern Durch das verhaumlltnismaumlszligig spezifische Anwendungsspektrum von Antidepressiva ndash namentlich die vorrangige Verordnung bei Depressionen ndash kann mit gewissen Einshyschraumlnkungen aus den Ergebnissen zu Vershyordnungen auch auf das Vorliegen von psyshychischen Problemen im Sinne von Depressioshynen geschlossen werden

Im Zusammenhang mit den vorausgehend dargestellten Auswertungen zu Arbeitsunfaumlshyhigkeiten ist dies insofern von Interesse als dass keinesfalls davon auszugehen ist dass jede Erwerbsperson mit Depressionen auch mit der expliziten Nennung einer entspreshychenden Diagnose arbeitsunfaumlhig gemeldet

wird und dann in den Daten zu Arbeitsunfaumlshyhigkeiten identifiziert werden kann Ein Teil der von (leichteren) Depressionen betroffenen Erwerbspersonen duumlrfte innerhalb von uumlblishycherweise betrachteten Jahreszeitraumlumen uumlberhaupt nicht arbeitsunfaumlhig gemeldet sein bei einem anderen Teil duumlrfte die Meldung unshyter einer anderen eventuell weniger stigmatishysierenden Diagnose erfolgen In beiden Faumlllen koumlnnten Informationen zu gegebenenfalls verabreichten Antidepressiva die einzigen Hinweise auf gesundheitliche Probleme im Sinne von Depressionen sein

Tabelle 7 liefert detaillierte Informationen zur Verordnung von Antidepressiva bei Erwerbsshypersonen im Jahr 2013 Zur besseren Einordshynung dieser Verordnungen in das Gesamtshyarzneimittelverordnungsgeschehen werden auch Kennzahlen zu uumlbergeordneten Arzneishymittelgruppen auf unterschiedlichen Ebenen des ATC-Klassifikationssystems genannt

Verordnung von Antidepressiva sowie von weiteren Arzneimitteln 2013

Maumlnner Frauen Gesamt

ATC Code

Wirkstoff DDD

pro Jahr

Betr []

DDD pro

Betr

DDD pro

Jahr

Betr []

DDD pro

Betr

DDD pro

Jahr

Betr []

DDD pro

Betr

A-V Alle Wirkstoffe 23278 6629 35115 22601 7768 29094 22966 7154 32103 N Nervensystem 1678 1395 12028 2415 2034 11872 2017 1689 11942

N05 N06

Psychopharmaka 1191 565 21098 1837 958 19174 1489 746 19959

N06A Antidepressiva 978 438 22353 1623 784 20700 1275 597 21353 N06AA04 Clomipramin 005 004 13773 007 005 13193 006 004 13457 N06AA05 Opipramol 054 073 7360 100 147 6817 075 107 7018 N06AA06 Trimipramin 014 030 4739 024 059 4035 019 043 4297 N06AA09 Amitriptylin 037 043 8527 069 095 7186 051 067 7649 N06AA12 Doxepin 020 029 6940 023 041 5586 021 034 6196 N06AA21 Maprotilin 001 001 10167 001 001 10573 001 001 10381 N06AB03 Fluoxetin 047 017 26798 129 048 26866 084 031 26846 N06AB04 Citalopram 256 113 22704 426 194 21897 334 150 22224 N06AB05 Paroxetin 050 019 26680 066 027 24305 057 023 25371 N06AB06 Sertralin 080 026 31177 143 047 30479 109 035 30750 N06AB10 Escitalopram 050 020 25237 084 035 23886 065 027 24420 N06AP01 Johanniskraut 031 018 17632 079 047 16809 053 031 17061 N06AP51 Johanniskraut

Kombinationen 000 000 1026 000 000 1643 000 000 1532

N06AX11 Mirtazapin 093 075 12327 088 095 9280 091 084 10746 N06AX16 Venlafaxin 143 050 28820 229 083 27773 183 065 28205 N06AX21 Duloxetin 027 014 18849 056 030 18764 040 021 18794 Substanz kann seit Wegfall der Erstattung von Verordnungen rezeptfrei erhaumlltlicher Arzneimittel seit 2004 nur in Ausnahmefaumlllen zu Lasten einer geshy

setzlichen Krankenkasse abgerechnet werden

Tabelle 7 (Erwerbspersonen TK 2013 standardisiert Angaben bezogen auf Personen mit Versicherung am 1 Januar des Jahres)

Depressionsatlas ǀ 21

Antidepressiva

6 Prozent aller Ershywerbspersonen erhielshy

ten 2013 mindestens eine Antidepressiva-

Verordnung Je Ershywerbsperson wurden innerhalb des Jahres

durchschnittlich 1275 Tagesdosen verordshy

net

Die 6 Prozent beshytroffenen Erwerbspershysonen erhielten damit innerhalb des Jahres

durchschnittlich jeweils 214 Tagesdosen

Aufgefuumlhrt wird zum einen die Zahl der durchshyschnittlich je Erwerbsperson jaumlhrlich verordneshyten bdquoDefined Daily Dosesldquo (DDD) Eine defishynierte Tagesdosis bezeichnet dabei die nach pharmakologischen Kriterien festgelegte Subshystanzmenge die zur Behandlung einer Pershyson mit einem Praumlparat unter uumlblichen Umshystaumlnden fuumlr einen Zeitraum von einem Tag ausreicht ndash fuumlr die durchgaumlngige Behandlung einer Person uumlber ein Jahr waumlren also beishyspielsweise 365 DDD erforderlich

Neben definierten Tagesdosen werden zum anderen auch die Raten der von den genannshyten Arzneiverordnungen innerhalb eines Jahshyres betroffenen Erwerbspersonen (in Prozent) sowie die durchschnittliche Anzahl der vershyordneten Tagesdosen bezogen ausschlieszliglich auf diese Betroffenen ausgewiesen

Im Jahr 2013 wurden uumlber alle ATC-Gruppen je Erwerbsperson insgesamt im Mittel rund 230 definierte Tagesdosen verordnet

Antidepressiva finden sich in der Wirkstoffshygruppe N bdquoNervensystemldquo der ATC-Klassifikashytion Mit 202 DDD pro Jahr betraumlgt der Anteil der definierten Tagesdosen dieser Arzneimitshytelgruppe an den verordneten Tagesdosen alshyler Wirkstoffe geschlechtsuumlbergreifend knapp 9Prozent

Die mengenmaumlszligig relevantesten Arzneimitshytelgruppen die zur Behandlung von Erkranshykungen des Nervensystems eingesetzt wershyden sind Psycholeptika (N05) sowie Psychoshyanaleptika (N06) Die beiden Gruppen umfasshysen gemeinsam genau diejenigen Medikashymente die typischerweise als Psychopharshymaka bezeichnet werden Ihnen sind mit 149 DDD pro Jahr rund 74 Prozent der verordneshyten Tagesdosen aller Arzneiverordnungen zur Behandlung des Nervensystems zuzuordnen

Im Zusammenhang mit dem Thema bdquoDepresshysionldquo interessieren besonders die Arzneimitshytel die typischerweise bei der medikamentoumlshysen Therapie von Depressionen eingesetzt werden ndash die Gruppe der bdquoAntidepressivaldquo (N06A)

Im Jahr 2013 hatten Antidepressiva mit einem Verordnungsvolumen von durchschnittlich knapp 13 Tagesdosen je Person einen Anteil von etwa 6 Prozent an allen verordneten Tashygesdosen bei Erwerbspersonen Von der Verordnung (mindestens) eines Antidepressishyvums waren 2013 knapp 6 Prozent der Ershywerbspersonen betroffen Betroffene erhielten dabei innerhalb des Jahres durchschnittlich rund 214 Tagesdosen an Antidepressiva also eine Arzneimittelmenge die in gewoumlhnlicher Dosierung fuumlr die Behandlung uumlber mehr als die Haumllfte eines Jahres ausreichen wuumlrde Anshytidepressiva duumlrften demnach regelmaumlszligig

uumlber laumlngere Zeitraumlume von mehreren Monashyten verordnet werden7

Wirkstoffbezogene Auswertungen und damit Auswertungen zu maximal differenzierten sieshybenstelligen ATC-Codes zeigt Abbildung 12 zu denjenigen Arzneimitteln aus der Gruppe der Antidepressiva die entweder im aktuellen Auswertungsjahr 2013 oder zu Beginn des Auswertungszeitraums im Jahr 2000 die vershyordnungsrelevantesten Einzelsubstanzen waren

Der Wirkstoff mit dem houmlchsten Verordnungsshyvolumen bei Maumlnnern und Frauen war im Jahr 2013 Citalopram (Handelsname zum Beispiel Citalopram durareg Citalopram ALreg ATC-Code N06AB04) Allein auf diesen einen Wirkstoff entfiel ein Anteil von 26 Prozent der verordneshyten Tagesdosen der Antidepressiva Weitere Wirkstoffe mit einem hohen Anteil an den An-tidepressiva-Verordnungen sind die Wirkstoffe Venlafaxin (Handelsname zum Beispiel Venlafaxin Heumannreg Venlafaxin AAAreg) Sertralin (Handelsname zum Beispiel Sertrashylin BASICSreg Sertralin Aurobindoreg) Mirtazapin (Handelsname zum Beispiel Mirtazapin Heumannreg Mirtazapin STADAreg) und Fluoxetin (Handelsname zum Beispiel Fluoxetin HEXALreg Fluoxetin betareg)

Die Verordnungsraten bei Frauen sind hinshysichtlich der meisten Wirkstoffe merklich houmlshyher als bei Maumlnnern Betroffene Frauen erhalshyten dabei von den uumlberwiegend verordneten Wirkstoffen allerdings im Verordnungsfall durchschnittlich eine etwas geringere Zahl an definierten Tagesdosen als Maumlnner Dies koumlnnte sowohl durch eine kuumlrzere Behandshylungsdauer als auch durch eine durchschnittshylich geringere Dosierung der Wirkstoffe bei Frauen im Vergleich zu Maumlnnern bedingt sein

Verordnung nach Alter und Geschlecht

Die vorangehenden Tabellen zeigen bereits dass die Verordnung von Arzneimitteln in Abshyhaumlngigkeit vom Geschlecht variiert Im Weiteshyren wird den alters- und geschlechtsabhaumlngishygen Unterschieden besonders im Hinblick auf die Verordnung von Antidepressiva nachgeshygangen

Im Jahr 2013 erhielten 44Prozent der Maumlnner und 78 Prozent der Frauen Antidepressiva

7 Genauere Aussagen zu medikamentoumlsen Behandlungsshyepisoden waumlren erst nach Auswertungen zu Betroffenen uumlber laumlngere Beobachtungszeitraumlume moumlglich auf die im Rahmen der vorliegenden eher allgemeinen Bearbeitung des Themas Depressionen verzichtet wurde

22 ǀ Depressionsatlas

-

Wirkstoffuumlbergreifend wurden Maumlnnern dabei im Jahr 2013 knapp zehn definierte Tagesdoshysen Antidepressiva verordnet waumlhrend Frauen gut 16 Tagesdosen Antidepressiva erhielten Frauen waren damit 18 Mal haumlufiger als Maumlnner von den Verordnungen betroffen und bekamen 66Prozent mehr Tagesdosen an Antidepressiva als Maumlnner

Abbildung 9 zum Verordnungsvolumen von Antidepressiva zeigt vergleichbare Geshyschlechtsunterschiede fuumlr alle Altersgruppen wobei relative Unterschiede in den juumlngeren

Altersgruppen mit dem geringsten Verordshynungsvolumen am staumlrksten ausgepraumlgt sind

Geschlechtsunabhaumlngig steigt das Verordshynungsvolumen von Antidepressiva altersabshyhaumlngig stetig an

Der groumlszligte Wert wird in der Altersgruppe der 55- bis 59-Jaumlhrigen erreicht In der houmlchsten Altersgruppe der 60- bis 64-Jaumlhrigen findet sich dann wieder ein leichter Ruumlckgang Fuumlr Frauen ist von der niedrigsten bis zur zweitshyhoumlchsten Altersgruppe ein etwa achtfacher

Verordnungsvolumen Antidepressiva nach Geschlecht und Alter 2013

DDD

pro

Vers

iche

rung

sJah

r

25

20

15

Frauen

Maumlnner 10

5

0

Altersgruppe

15-19 20-24 25-29 30-34 35-39 40-44 45-49 50-54 55-59 60-64

Abbildung 9 (Erwerbspersonen TK 2013)

Antidepressiva Verordnung nach Geschlecht und Alter 2013

116

162

197 212 219 216 210 210 208

197

116

168

209 229 231 229 227 232 229

209

0

50

100

150

200

250

300

0

2

4

6

8

10

12

14

15-19 20-24 25-29 30-34 35-39 40-44 45-49 50-54 55-59 60-64

DDD pro Betroffenem

Betro

ffene

Betr Frauen Betr Maumlnner DDD Frauen DDD Maumlnner

Altersgruppe

Abbildung 10 (Erwerbspersonen TK 2013)

Depressionsatlas ǀ 23

-

Verordnungstrend

Von 2000 bis 2013 ist der Anteil der mit Antishydepressiva behandelshyten Erwerbspersonen von 41 auf 6 Prozent

gestiegen zugleich hat sich die bei Betroffeshynen durchschnittlich

verordnete Menge an Tagesdosen von 106 auf 214 DDD in etwa

verdoppelt

Die Zahl der verordneshyten Tagesdosen ist

damit um den Faktor 274 gestiegen und hat

sich nahezu verdreishyfacht

Anstieg des Verordnungsvolumens (von 33 auf 263 DDD) zu verzeichnen waumlhrend der relative Anstieg der Werte bei Maumlnnern aufshygrund des niedrigen Ausgangswertes von 12 Tagesdosen in der juumlngsten Altersgruppe auf 16 Tagesdosen in der zweithoumlchsten Altersshygruppe sogar noch staumlrker ist

Die in Abbildung 10 dargestellte Betroffenen-rate beschreibt den prozentualen Anteil der Versicherten die mindestens eine Arzneivershyordnung dieser Wirkstoffgruppe erhalten hashyben Aumlhnlich wie die Anzahl der Tagesdosen pro Versicherungsjahr steigen die Betroffeshynenraten bei beiden Geschlechtern bis zum Alter von 55 bis 59 Jahren an und sinken erst in der houmlchsten Altersgruppe der uumlber 60shyJaumlhrigen wieder leicht ab Die Betroffenenrashyten sind bei Frauen nahezu aller Altersgrupshypen fast doppelt so hoch wie bei Maumlnnern

Wie in vorangehenden Auswertungen bereits festgestellt erhalten betroffene Maumlnner alshytersuumlbergreifend mehr definierte Tagesdosen Antidepressiva als Frauen Juumlngeren beshytroffenen Maumlnnern und Frauen werden wenishyger Tagesdosen als Aumllteren verordnet was auf kuumlrzere Behandlungszeitraumlume mit Antishydepressiva hindeuten koumlnnte So wuumlrde die durchschnittlich in der juumlngsten Altersgruppe verordnete Anzahl Tagesdosen nur fuumlr eine weniger als vier Monate dauernde Behandshylung mit Antidepressiva ausreichen waumlhrend die Tagesdosen in den houmlheren Altersgrupshypen eine durchgaumlngige Behandlung von mehr als sieben Monaten ermoumlglichen wuumlrden

Verordnungen im Zeitverlauf

Waumlhrend bei vorangehenden Auswertungen Arzneiverordnungen im Jahr 2013 im Mittelshypunkt standen wird im Folgenden die Entshywicklung der Verordnung von Antidepressiva in den Jahren 2000 bis 2013 betrachtet

Der Anteil der Erwerbspersonen die Antideshypressiva erhalten haben ist im Jahr 2013 merklich houmlher als im Jahr 2000 Nach vershyhaumlltnismaumlszligig geringen Werten in den Jahren 2004 bis 2006 sind die Betroffenenraten geshyschlechtsuumlbergreifend von 411 Prozent im Jahr 2006 auf 597 Prozent im Jahr 2013 konshytinuierlich angestiegen Im Jahr 2013 erhielt damit etwa jede 17 Erwerbsperson Antideshypressiva Der Anstieg betraf Maumlnner und Frauen in aumlhnlichem Maszlige

Zugleich ist die Zahl der definierten Tagesdoshysen an Antidepressiva die je Betroffenen durchschnittlich verordnet wurden von 2000 bis 2013 erheblich angestiegen Waumlhrend je betroffene Person (geschlechtsuumlbergreifend) im Jahr 2000 erst 106 Tagesdosen an Antishydepressiva verordnet wurden lag dieser Wert 2006 bei 159 DDD und 2013 schlieszliglich bei knapp 214 DDD Wurde eine Erwerbsperson innerhalb eines Jahres uumlberhaupt mit Antideshypressiva behandelt erhielt sie im Jahr 2013 durchschnittlich etwa doppelt so viele Tagesshydosen wie eine betroffene Erwerbsperson im Jahr 2000

Antidepressiva Verordnungen nach Geschlecht 2000 bis 2013

Betro

ffene

10 250 224219

9 212206

8

104 110 117

128 136

150 153 166

177 181149 191 197 203 207

110 117

126 137

163 170

182 192 193

Betr Frauen

Betr Maumlnner

DDD Frauen

DDD Maumlnner

200

7

6 150

5

4 100

3

2 50

1

0 0

DDD pro Betroffenem

2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 2008 2009 2010 2011 2012 2013

Jahr

24 ǀ Depressionsatlas

Abbildung 11 (Erwerbspersonen TK 2013 standardisiert)

-

Eine medikamentoumlse Therapie mit Antideshypressiva wurde im Jahr 2013 demnach nicht nur bei mehr Personen als in allen vorausgeshyhend betrachteten Jahren durchgefuumlhrt sonshydern umfasste zugleich gemessen an den verordneten Tagesdosen auch eine merklich groumlszligere Wirkstoffmenge was auf einen Trend zur Intensivierung undoder Verlaumlngerung der medikamentoumlsen Therapie mit Antidepressiva hindeutet

Trends bei Verordnungen relevanter Antishydepressiva nach Wirkstoffen

Auswertungen zu Veraumlnderungen des Vershyordnungsvolumens wurden zu denjenigen Wirkstoffen aus der ATC-Gruppe der Antideshypressiva durchgefuumlhrt die entweder im aktushyellen Auswertungsjahr 2013 oder zu Beginn des Auswertungszeitraums im Jahr 2000 unshyter den fuumlnf verordnungsrelevantesten Einshyzelsubstanzen waren

Mit Ausnahme des Johanniskrautes zeigte sich bei allen betrachteten Wirkstoffen eine deutliche Zunahme des Verordnungsvolushymens Johanniskraut ein pflanzliches Arzshyneimittel das vor allem zur Behandlung leichshyter bis mittelschwerer Depressionen eingeshysetzt wird war noch im Jahr 2000 ndash mit einer Verordnung von 132 definierten Tagesdosen pro Erwerbsperson ndash der Wirkstoff mit dem mit Abstand houmlchsten Verordnungsvolumen Seit April 2004 waren Johanniskrautpraumlparate durch die gesetzlichen Krankenkassen als ansonsten auch rezeptfrei erhaumlltliche Arzneishymittel nur erstattungsfaumlhig wenn sie pro Apshyplikationsform 300 mg Extrakt des eigentshy

lichen Wirkstoffes enthielten und zur Behandshylung von Depressionen eingesetzt wurden Zu Beginn des Jahres 2004 war mit dem allgeshymeinen Wegfall der Erstattungen fuumlr rezeptfrei erhaumlltliche Medikamente auch die Erstattung fuumlr Johanniskraut-Verordnungen durch GKV-Kassen zunaumlchst gaumlnzlich weggefallen In diesem Kontext kam es 2004 ndash wie zu erwarshyten ndash zu einem starken Ruumlckgang des in den Krankenkassendaten dokumentierten Verordshynungsvolumens Dass Johanniskraut seit 2009 zur Behandlung von Depressionen in Apotheken nur noch auf Rezept abgegeben wird koumlnnte den leichten Anstieg der aumlrztlishychen Verordnungen ab diesem Jahr erklaumlren In welchem Umfang Johanniskrautpraumlparate von Patienten daruumlber hinaus rezeptfrei geshykauft wurden bildet sich in den Daten der Krankenkassen nicht ab

Weitere Wirkstoffe die schon am Beginn des Auswertungszeitraums im Jahr 2000 zu den verordnungsstaumlrksten Substanzen gehoumlrten waren Amitriptylin Opipramol Citalopram und Sertralin Waumlhrend das Verordnungsvolumen von Amitryptilin dem im Jahr 2000 nach Joshyhanniskraut am haumlufigsten verordneten Wirkshystoff sich im Laufe der Zeit kaum veraumlndert hat kam es bei den Wirkstoffen Opipramol Citalopram und Sertralin von 2000 bis zum Jahr 2013 zu einem deutlichen Anstieg der Verordnungen

Antidepressiva Verordnungsvolumen nach Wirkstoffen 2000 bis 2013

DDD

je V

ersi

cher

ungs

jahr

40

35

30

25

20

15

10

05

00 2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 2008 2009 2010 2011 2012 2013

N06AB04

N06AX16

N06AB06

N06AX11

N06AB03

N06AA05

N06AP01

N06AA09

- Citalopram

- Venlafaxin

- Sertralin

- Mirtazapin

- Fluoxetin

- Opipramol

- Johanniskraut

- Amitryptilin

Jahr

Abbildung 12 (Erwerbspersonen TK 2013 standardisiert)

Depressionsatlas ǀ 25

Mit Abstand am staumlrksten zeigt sich dieser Anstieg beim Wirkstoff Citalopram dessen Verordnungsvolumen sich bis 2012 im Vershygleich zum Jahr 2000 verzehnfacht hatte Im Jahr 2013 ist demgegenuumlber ein leichter Ruumlckgang der Citalopram-Verordnungen zu verzeichnen

Als zweithaumlufigstes Antidepressivum wurde den TK-versicherten Erwerbspersonen im Jahr 2013 der Wirkstoff Venlafaxin verordnet Seit der Patentschutz der Firma Wyeth fuumlr das entsprechende Arzneimittel mit dem Handelsnamen bdquoTrevilorregldquo ausgelaufen ist befinden sich auch Generika mit dem Wirkshystoff auf dem Markt die aufgrund ihres niedrishygeren Preises zu einer vermehrten Verordshynung des Wirkstoffes beigetragen haben duumlrfshyten

Insgesamt hat sich das Verordnungsvolumen von Antidepressiva zwischen 2000 und 2013 nahezu verdreifacht wobei sich diese Zushynahme unterschiedlich auf die verschiedenen verordneten Wirkstoffe verteilt Die Zahl der pro Erwerbsperson verordneten Tagesdosen lag 2013 um den Faktor 274 uumlber der des Jahres 2000

Verordnungen nach Arztgruppen

Antidepressiva werden von Aumlrzten untershyschiedlicher Fachrichtungen verordnet Der verordnende Arzt ist in den Verordnungsdaten dokumentiert womit Verordnungen auch einshyzelnen aumlrztlichen Fachgruppen zugeordnet werden koumlnnen Fuumlr Auswertungen zum Deshypressionsatlas konnte ndash wie im Gesundheitsshyreport 2014 ndash auf die Zuordnung einzelner Verordnungen zu einer TK-seitig erstellten Gruppierung von Fachaumlrzten zuruumlckgegriffen werden

Die meisten der jaumlhrlich 1275 Tagesdosen an Antidepressiva je Erwerbsperson wurden 2013 von Psychiatern und Neurologen (621 DDD entsprechend 487 Prozent aller Tashygesdosen) und Allgemeinmedizinern (425 DDD entsprechend 334 Prozent aller Tashygesdosen) verschrieben also von Aumlrzten die psychische Erkrankungen behandeln und ersshyte Ansprechpartner fuumlr Erwerbspersonen mitpsychischen Problemen sind Auch Aumlrzte fuumlr innere Medizin waren mit 124 Tagesdosen (entsprechend einem Anteil von 98 Prozent an allen Tagesdosen) noch in relevantem Umfang an der Verordnung von Antidepressishyva beteiligt Ein Anteil von 77 Prozent der Tagesdosen konnte in den analysierten Daten keiner Arztgruppe zugeordnet werden andere differenzierbare Arztgruppen waren lediglich fuumlr einen Anteil von 05 Prozent des Verordshynungsvolumens verantwortlich Die anteilige Verteilung des Verordnungsvolumens auf Facharztgruppen unterscheidet sich zwischen Maumlnnern und Frauen nur geringfuumlgig und wird deshalb nicht gesondert erlaumlutert

26 ǀ Depressionsatlas

Verordnung nach Bundeslaumlndern und Kreisen

Einen Uumlberblick uumlber die Verordnung von Anshytidepressiva 2013 auf Bundeslandebene gibt Tabelle 8

Am meisten Antidepressiva wurden 2013 mit durchschnittlich 141 und 139 definierten Tashygesdosen in Rheinland-Pfalz und Bayern vershyordnet Auch in Nordrhein-Westfalen und Hamburg konnte 2013 ein Verordnungsvolushymen merklich oberhalb des Bundesdurchshyschnitts beobachtet werden Neben Erwerbsshypersonen aus den vier bereits genannten Bundeslaumlndern erhielten insbesondere auch Erwerbspersonen mit Wohnort im Saarland mit einem geschlechtsuumlbergreifenden Anteil von 676 Prozent uumlberdurchschnittlich haumlufig Antidepressiva Pro Betroffenen wurden im Saarland mit 186 DDD jedoch verhaumlltnismaumlshyszligig wenige Tagesdosen verordnet weshalb das Verordnungsvolumen im Saarland noch unterhalb des bundesweit ermittelten Durchshyschnittswertes lag

Abbildung 13 zeigt die bereits zuvor beschrieshybenen Ergebnisse zu geschlechts- und altersshystandardisierten Verordnungsraten 2013 hinshysichtlich der Antidepressiva im Sinne des

ATC-Codes N06A auf Bundesland- sowie ershygaumlnzend auch auf Kreisebene Die Einfaumlrbung der Kartendarstellungen verdeutlicht jeweils relative Abweichungen von bundesweiten Ershygebnissen

In allen oumlstlichen Bundeslaumlndern liegen die Verordnungsraten im Hinblick auf Antidepresshysiva merklich unter dem bundesweiten Durchshyschnitt Nach den Ergebnissen zu Verordnunshygen auf Kreisebene gilt dies nahezu durchshygaumlngig auch fuumlr alle Subregionen innerhalb der neuen Bundeslaumlnder

In den anderen Bundeslaumlndern ist der Einshydruck eher heterogen Hohe Raten an Antideshypressiva- Verordnungen lassen sich insbeshysondere fuumlr noumlrdliche und oumlstliche Regionen Bayerns sowie fuumlr mittlere und westliche Reshygionen in Deutschland nachweisen Fuumlr entshysprechende Regionen Bayerns wurden auch houmlhere Fehlzeiten mit Depressionen als im Bundesdurchschnitt ermittelt

Antidepressiva-Verordnungen nach Bundeslaumlndern 2013

Maumlnner Frauen Gesamt Anteil an allen Verord

Bundesland DDD

pro Jahr

Betr []

DDD pro

Betr

DDD pro

Jahr

Betr []

DDD pro

Betr

DDD pro

Jahr

Betr []

DDD pro

Betr

Schleswig-Holstein 914 435 210 1571 803 196 1217 605 201 52 Hamburg 957 445 215 1760 846 208 1327 630 211 59 Niedersachsen 910 416 218 1461 751 194 1164 571 204 50 Bremen 842 383 220 1403 710 198 1101 534 206 53 Nordrhein-Westfalen 1032 481 215 1725 851 203 1351 651 207 55 Hessen 1000 441 227 1619 782 207 1285 598 215 56 Rheinland-Pfalz 1111 513 217 1758 886 198 1409 685 206 57 Baden-Wuumlrttemberg 1025 449 228 1549 756 205 1267 591 214 61 Bayern 1119 462 242 1716 776 221 1394 607 230 67 Saarland 1036 505 205 1520 877 173 1259 676 186 50 Berlin 904 383 236 1587 718 221 1219 537 227 56 Brandenburg 707 305 232 1499 711 211 1072 492 218 46 Mecklenburg-Vorpommern

687 316 218 1555 702 222 1087 494 220 43

Sachsen 784 329 238 1542 652 236 1133 478 237 50 Sachsen-Anhalt 676 316 214 1314 663 198 970 476 204 37 Thuumlringen 827 329 251 1640 695 236 1202 497 242 49

Gesamt 978 438 224 1623 784 207 1275 597 214 56

Tabelle 8 (Erwerbspersonen TK 2013 standardisiert)

Depressionsatlas ǀ 27

-

Anteil der Erwerbspersonen mit Antidepressiva Verordnung nach Bundeslaumlnshydern und Kreisen 2013

Relative Abweichungen der Anteile in Bundeslaumlndern 2013

Relative Abweichungen der Anteile in Kreisen 2013

28 ǀ Depressionsatlas Abbildung 13 (Erwerbspersonen TK 2013 standardisiert)

-ndash

Trends in Bundeslaumlndern

Abbildung 12 zeigt geschlechts- und altersshystandardisierte Betroffenenraten im Hinblick auf Antidepressiva-Verordnungen auf Bunshydeslandebene fuumlr die Jahre 2000 bis 2013 Auch in diesen Kartendarstellungen sind durchgaumlngig Unterschreitungen bundesweiter Ergebnisse um 25 Prozent oder mehr dunkelshyblau und Uumlberschreitungen um 25 Prozent oder mehr dunkelrot eingefaumlrbt

Wie bereits im Hinblick auf Arbeitsunfaumlhigkeishyten mit der Diagnose von Depressionen laumlsst sich auch in Bezug auf die Antidepressiva-Verordnungen feststellen dass es innerhalb des Beobachtungszeitraums von 14 Jahren tendenziell zu einer Angleichung von regionashylen Verordnungsraten gekommen ist Entshysprechend erscheinen die Einfaumlrbungen der Karten im Lauf der Jahre zunehmend blasser

Verordnungen nach Berufen

Analog entsprechenden Auswertungen zu Fehlzeiten mit der Diagnose von Depressioshynen werden in Tabelle 9 Ergebnisse zu Vershyordnungen von Antidepressiva in Taumltigkeitsshygruppen der zweistellig differenzierten KldB dargestellt

Mengenmaumlszligig am meisten Antidepressiva ndash mit einem Verordnungsvolumen von durchshyschnittlich mehr als 18 definierten Tagesdoshysen ndash erhielten Versicherte mit einer Taumltigkeit die den Taumltigkeitsgruppen bdquoErziehung soziale und hauswirtschaftliche Berufe Theologieldquo bdquoReinigungsberufeldquo und bdquoNichtmedizinische Gesundheits- Koumlrperpflege- und Wellnessbeshyrufe Medizintechnikldquo zuzuordnen war

Bei Versicherten mit Berufen aus den Taumltigshykeitsgruppen bdquoHoch- und Tiefbauberufeldquo und bdquo(Innen-)Ausbauberufeldquo wurden dagegen mit durchschnittlich weniger als acht definierten Tagesdosen im Jahr relativ wenig Antidepresshysiva verordnet

Auch die Verordnungsraten waren in den Taumlshytigkeitsgruppen bdquoReinigungsberufeldquo (933 Prozent) bdquoNichtmedizinische Gesundshyheits- Koumlrperpflege- und Wellnessberufe Medizintechnikldquo (866Prozent) und bdquoErzieshyhung soziale und hauswirtschaftliche Berufe Theologieldquo (851 Prozent) am houmlchsten waumlhshyrend Erwerbspersonen der bdquoHoch- und Tiefshybauberufeldquo und bdquo(Innen-)Ausbauberufeldquo nur verhaumlltnismaumlszligig selten von Antidepressiva-Verordnungen betroffen waren

Regionale Trends

Auch Verordnungsrashyten von Antidepressiva in den Bundeslaumlndern haben sich in den vershygangenen 14 Jahren angenaumlhert

Standardabweichunshygen der relativen Abshyweichungen von Vershyordnungsraten in den Bundeslaumlndern als Maszlig fuumlr die Streuung sanken von 169 Proshyzent im Jahr 2000 auf 119 Prozent im Jahr 2013

Anteil der Erwerbspersonen mit Antidepressiva Verordnung nach Bundeslaumlnshydern relative Abweichungen vom Bundesdurchschnitt 2000 bis 2013

Abbildung 14 (Erwerbspersonen TK 2013 standardisiert)

Depressionsatlas ǀ 29

-

Sowohl hinsichtlich der Kennzahlen zu Fehl- Verordnungsvolumen von Antidepressiva zu zeiten mit Depressionen als auch bezogen beobachten und umgekehrt erhalten Er-auf die Kennzahlen zu Antidepressiva- werbspersonen aus Taumltigkeitsgruppen mit ge-Verordnungen ist in den Berufsgruppen eine ringen Fehlzeiten aufgrund von Depressionen aumlhnliche Tendenz zu beobachten In Taumltig- eher wenig Antidepressiva keitsgruppen mit haumlufiger Depressionsdiagshynose ist in der Regel auch ein hohes

Antidepressiva-Verordnungen nach Berufen 2013 (zweistellige KldB)

Taumltigkeitsgruppen KldB 2010 zweistellig DDD

pro Jahr Betr

[] AU Tage je 100 VJ

01 Angehoumlrige der regulaumlren Streitkraumlfte 1240 762 71 11 Land- Tier- und Forstwirtschaftsberufe 908 411 56 12 Gartenbauberufe und Floristik 1174 537 73 21 Rohstoffgewinnung und -aufbereitung Glas- und Keramik- 1042 466 62

herstellung und -verarbeitung 22 Kunststoffherstellung und -verarbeitung Holzbe- und shy

verarbeitung 868 466 82

23 Papier- und Druckberufe technische Mediengestaltung 1244 585 96 24 Metallerzeugung und -bearbeitung Metallbauberufe 886 455 69 25 Maschinen- und Fahrzeugtechnikberufe 872 422 61 26 Mechatronik- Energie- und Elektroberufe 860 405 61 27 Technische Forschungs- Entwicklungs- Konstruktions- und 1040 479 62

Produktionssteuerungsberufe 28 Textil- und Lederberufe 1167 659 88 29 Lebensmittelherstellung und -verarbeitung 1153 563 102 31 Bauplanungs- Architektur- und Vermessungsberufe 1117 506 76 32 Hoch- und Tiefbauberufe 783 369 60 33 (Innen-)Ausbauberufe 537 306 60 34 Gebaumlude- und versorgungstechnische Berufe 1004 481 70 41 Mathematik- Biologie- Chemie- und Physikberufe 1263 556 73 42 Geologie- Geografie- und Umweltschutzberufe 1001 427 70 43 Informatik- Informations- und

Kommunikationstechnologieberufe 1018 438 65

51 Verkehrs- und Logistikberufe (auszliger Fahrzeugfuumlhrung) 1215 592 100 52 Fuumlhrerinnen von Fahrzeug- und Transportgeraumlten 980 477 9153 Schutz- Sicherheits- und Uumlberwachungsberufe 1597 710 134 54 Reinigungsberufe 1807 933 120 61 Einkaufs- Vertriebs- und Handelsberufe 1011 509 87 62 Verkaufsberufe 1459 730 127 63 Tourismus- Hotel- und Gaststaumlttenberufe 1023 532 99 71 Berufe in Unternehmensfuumlhrung und -organisation 1365 649 99 72 Berufe in Finanzdienstleistungen Rechnungswesen 1230 583 89

und Steuerberatung 73 Berufe in Recht und Verwaltung 1751 789 115 81 Medizinische Gesundheitsberufe 1501 690 107 82 Nichtmedizinische Gesundheits- Koumlrperpflege- und Wellshy

nessberufe Medizintechnik 1806 866 161

83 Erziehung soziale und hauswirtschaftliche Berufe Theologie 1867 851 154 84 Lehrende und ausbildende Berufe 1165 507 75 91 Sprach- literatur- geistes- gesellschafts- 1218 579

und wirtschaftswissenschaftliche Berufe 92 Werbung Marketing kaufmaumlnnische und redaktionelle

Medienberufe 1260 573 106

93 Produktdesign und kunsthandwerkliche Berufe bildende 1000 489 Kunst Musikinstrumentenbau

94 Darstellende und unterhaltende Berufe 1023 476 66

Erwerbspersonen insgesamt 1303 608 105

Tabelle 9 (Erwerbspersonen TK 2013 nicht standardisierte Rohwerte)

30 ǀ Depressionsatlas

93

67

4

6

8

Zu einer differenzierten Darstellung des beshyrufsbezogenen AU-Geschehens kommt man bei Auswertung der Fehlzeiten auf fuumlnfstellishyger Ebene der Klassifikation der Berufe 2010 die insgesamt 1286 Auspraumlgungen umfasst

Fuumlr berufsabhaumlngig noch weiter differenzierte Auswertungen wurden zunaumlchst die 100 Beshyrufsgruppen auf der Ebene fuumlnfstelliger Codes der KldB ausgewaumlhlt die unter den TK-Versicherten im Jahr 2013 am haumlufigsten vershytreten waren Von diesen 100 Berufsgruppen werden nachfolgend Ergebnisse zu jeweils

zehn Berufsgruppen dargestellt bei denen die houmlchsten beziehungsweise die niedrigsten Raten an Antidepressiva-Verordnungen ermitshytelt wurden

Von den zehn Berufsgruppen mit den houmlchsshyten Verordnungsraten sind ndash wie auch hinshysichtlich der Fehlzeiten ndash auffaumlllig viele dem Berufsbereich 8 bdquoGesundheit Soziales Lehre und Erziehungldquo zuzuordnen Die houmlchsten Verordnungsraten sowie auch das houmlchste Verordnungsvolumen in DDD entfiel auf die Taumltigkeitsgruppe bdquoBerufe in der Altenpflege (ohne Spezialisierung) ndash Helfer-Anlerntaumltigkeitenldquo (82101)

Antidepressiva-Verordnungen nach Berufen 2013 (fuumlnfstellige KldB) Berufe mit hohen sowie geringen Verordnungsraten

Rang Taumltigkeitsgruppen KldB 2010 fuumlnfstellig DDD

pro Jahr Betr

[]

1 82101 Berufe in der Altenpflege (ohne Spezialisierung) shyHelfer-Anlerntaumltigkeiten

2514 1195

2 82102 Berufe in der Altenpflege (ohne Spezialisierung) shyfachlich ausgerichtete Taumltigkeiten

2483 1141

3 81301 Berufe in der Gesundheits- und Krankenpflege (ohne Spezialisierung) - Helfer-Anlerntaumltigkeiten

2197 1004

54101 Berufe in der Reinigung (ohne Spezialisierung) - Hel- 1945 1004 fer-Anlerntaumltigkeiten

5 73222 Verwaltende Berufe im Sozial- und Gesundheitsweshysen - fachlich ausgerichtete Taumltigkeiten

2027 934

73202 Berufe in der oumlffentlichen Verwaltung (ohne Speziali- 2026 918 sierung) - fachlich ausgerichtete Taumltigkeiten

7 92122 Berufe im Dialogmarketing - fachlich ausgerichtete Taumltigkeiten

1976 913

81212 Medizinisch-technische Berufe im Laboratorium - 1945 867 fachlich ausgerichtete Taumltigkeiten

9 83112 Berufe in der Kinderbetreuung und -erziehung - fachshylich ausgerichtete Taumltigkeiten

1835 842

10 83124 Berufe in der Sozialarbeit und Sozialpaumldagogik - hoch 1858 830 komplexe Taumltigkeiten

hellip hellip hellip

91 22342 Berufe im Holz- Moumlbel- und Innenausbau - fachlich 712 364 ausgerichtete Taumltigkeiten 92 43414 Berufe in der Softwareentwicklung - hoch komplexe

Taumltigkeiten 867 360

93 27104 Berufe in der technischen Forschung und Entwicklung 798 358 (ohne Spezialisierung) - hoch komplexe Taumltigkeiten 94 26212 Berufe in der Bauelektrik - fachlich ausgerichtete Taumlshy

tigkeiten 710 353

95 81404 AumlrzteAumlrztinnen (ohne Spezialisierung) - hoch komshy 901 349 plexe Taumltigkeiten 96 84304 Berufe in der Hochschullehre und -forschung - hoch

komplexe Taumltigkeiten 840 343

97 26252 Berufe in der elektrischen Betriebstechnik - fachlich 662 341 ausgerichtete Taumltigkeiten 98 71324 Berufe in der Unternehmensberatung - hoch kompleshy

xe Taumltigkeiten 790 331

99 34212 Berufe in der Sanitaumlr- Heizungs- und Klimatechnik shy 545 325 fachlich ausgerichtete Taumltigkeiten 100 25212 Berufe in der Kraftfahrzeugtechnik - fachlich ausgeshy

richtete Taumltigkeiten 629 313

Erwerbspersonen insgesamt 1303 608

Tabelle 10 (Erwerbspersonen TK 2013 nicht standardisierte Rohwerte)

Depressionsatlas ǀ 31

Auch Beschaumlftigte aus der Taumltigkeitsgruppe bdquoBerufe im Dialogmarketingldquo (92122) bei deshynen zuvor bereits haumlufige Arbeitsunfaumlhigkeishyten aufgrund von Depressionen aufgezeigt wurden erhalten uumlberdurchschnittlich haumlufig Antidepressiva

Berufsgruppen mit niedrigen Verordnungsrashyten weisen oft eine technische Orientierung auf haumlufig handelt es sich dabei um hochshykomplexe Taumltigkeiten

Die Ergebnisse zu Verordnungen von Antideshypressiva weisen wie die Auswertungen zu Arshybeitsunfaumlhigkeiten mit der Diagnose von Deshypressionen uumlberwiegend auf eine Belastung aumlhnlicher Berufsgruppen hin

Verordnungen nach Schulabschluss

Durchschnittliche Verordnungsmengen von Antidepressiva in Abhaumlngigkeit vom Schulabshyschluss sind in Tabelle 11 dargestellt

Waumlhrend die Zahl der verordneten Tagesdoshysen (DDD pro Jahr) bei den Berufstaumltigen ohshyne Schulabschluss noch geringfuumlgig niedriger liegt als bei Personen mit Haupt-Volksschulshyabschluss sinken sie anschlieszligend mit steishygendem Schulabschluss leicht ab Die Vershyordnungsraten sinken stetig mit steigender Schulbildung von 71 Prozent bei Berufstaumltishygen ohne Schulabschluss bis auf 5 Prozent bei Personen mit Abitur oder Fachabitur

Demgegenuumlber steigt die Zahl der durchshyschnittlich verordneten Tagesdosen im Betrofshyfenheitsfall mit zunehmender Bildung etwas an Dieser Anstieg koumlnnte darauf hindeuten dass Personen mit houmlherem Bildungsabshyschluss bdquokonsequenterldquo beziehungsweise uumlber einen etwas laumlngeren Zeitraum oder mit houmlheren Dosierungen mit Antidepressiva beshyhandelt werden

Antidepressiva-Verordnungen nach Schulabschluss 2013

Schulabschluss DDD

pro Jahr Betr

[] DDD

pro Betr

Ohne Schulabschluss 138 71 194 Haupt-Volksschulabschluss 141 70 201 Mittlere Reife oder gleichwertiger Abshyschluss 128 62 207 AbiturFachabitur 113 50 223 Abschluss unbekannt 127 61 207

Gesamt 128 60 214

Tabelle 11 (Erwerbspersonen TK standardisiert)

Antidepressiva-Verordnungen nach Ausbildungsabschluss 2013

Ausbildungsabschluss DDD

pro Jahr Betr

[] DDD

pro Betr

Ohne beruflichen Ausbildungsabschluss 151 72 211 Abschluss einer anerkannten Berufsausshybildung 132 63 210 Meister-Techniker- oder gleichwertiger Fachschulabschluss 111 54 205 Bachelor 110 49 224 DiplomMagisterMasterStaatsexamen 104 46 224 Promotion 87 37 238 Abschluss unbekannt 120 59 203

Gesamt 128 60 214

Tabelle 12 (Erwerbspersonen TK standardisiert)

32 ǀ Depressionsatlas

Verordnung von Antidepressiva bei AU mit Diagnose von Depression 2013

Abbildung 15 (Erwerbspersonen TK 2013)

62

98

120 134

144 144 149 160

173

150

55

90

114

137 149

157 166

181 179

159

0

20

40

60

80

100

120

140

160

180

200

0

10

20

30

40

50

60

70

80

90

100

15-19 20-24 25-29 30-34 35-39 40-44 45-49 50-54 55-59 60-64

DDD pro Betroffenem m

it AU (F32 F33)

Beha

ndel

t mit

Antid

epre

ssiv

a [

]

Altersgruppe

Behandelte Frauen Behandelte Maumlnner DDDs Frauen DDDs Maumlnner

Verordnungen nach Ausbildung

Bei Auswertungen zu Antidepressiva-Verordnungen in Abhaumlngigkeit von den Ausshybildungsabschluumlssen zeigen sich aumlhnliche Trends wie bei den Auswertungen nach Schulabschluumlssen Mit steigendem Ausbilshydungsabschluss geht sowohl die Zahl der verordneten Tagesdosen als auch die Rate der Antidepressiva-Verordnungen zuruumlck

Antidepressiva-Verordnung bei Erwerbsshypersonen mit Arbeitsunfaumlhigkeit aufgrund von Depressionen

In den vorausgehenden Abschnitten wurden Arbeitsunfaumlhigkeiten mit der Diagnose von Depressionen sowie Verordnungen von Antishydepressiva jeweils separat betrachtet Der folgende Abschnitt liefert demgegenuumlber Ershygebnisse zu Verordnungen von Antidepressishyva bei den 16 Prozent der Erwerbspersonen die innerhalb des Beobachtungsjahres 2013 explizit auch mit der Angabe einer Depressishyonsdiagnose im Sinne der ICD-Schluumlssel F32 undoder F33 arbeitsunfaumlhig gemeldet waren (vergleiche Tabelle 1 auf Seite 6)

Geschlechts- und altersuumlbergreifend erhielten aus dieser Gruppe innerhalb desselben Jahshyres 56 Prozent mindestens eine Antidepressishyva-Verordnung ndash gut die Haumllfte der Erwerbsshypersonen mit einer Arbeitsunfaumlhigkeit aufshygrund von Depressionen wurde also im selshyben Jahr auch medikamentoumls mit Antidepresshysiva behandelt Durchschnittlich wurden in der Population mit Depressionsdiagnose

innerhalb des Jahres 149 DDD je Person vershyordnet ndash bezogen ausschlieszliglich auf diejenishygen Personen die uumlberhaupt Antidepressiva erhielten wurden durchschnittlich 266 Tagesshydosen verordnet

Abbildung 15 zeigt die Verordnungsraten soshywie Verordnungsvolumen bezogen auf Ershywerbspersonen mit mindestens einer Arbeitsshyunfaumlhigkeit aufgrund von Depressionen in einzelnen Geschlechts- und Altersgruppen Juumlngere Erwerbspersonen mit gemeldeter Arshybeitsunfaumlhigkeit aufgrund von Depressionen werden demnach verhaumlltnismaumlszligig selten und durchschnittlich mit einer geringeren Zahl an Tagesdosen mit Antidepressiva behandelt Im Falle einer Arbeitsunfaumlhigkeit aufgrund von Depressionen unterscheiden sich die Verordshynungsmengen und -raten von Maumlnnern und Frauen innerhalb der einzelnen Altersgruppen nur gering Vorrangig in den mittleren Altersshygruppen werden betroffene Maumlnner etwas haumlufiger und in houmlherer Dosierung mit Antideshypressiva behandelt

Depressionsatlas ǀ 33

-

-

-

Diagnosen von Arbeitsunfaumlhigkeit und Antidepressiva-Verordnungen

Der nachfolgende Abschnitt befasst sich mit der Frage im Kontext welcher Arbeitsunfaumlshyhigkeitsdiagnosen Erwerbspersonen am haumlushyfigsten Antidepressiva erhalten Bereits aufshygrund der Beobachtung dass mit rund 6 Proshyzent innerhalb des Jahres 2013 erheblich mehr Erwerbspersonen Antidepressiva erhielshyten als Erwerbspersonen mit der Diagnose von Depressionen arbeitsunfaumlhig gemeldet waren ist offensichtlich dass keineswegs nur Personen die aufgrund von Depressionen arshybeitsunfaumlhig gemeldet waren auch Antideshypressiva erhielten

Fuumlr TK-versicherte Erwerbspersonen mit minshydestens einer Arbeitsunfaumlhigkeit im Jahr 2013 wurde im Rahmen der Auswertungen in Abshyhaumlngigkeit von den Diagnosen der Arbeitsunshyfaumlhigkeiten auf unterschiedlichen Ebenen ershymittelt welchem Anteil dieser Personen im Jahr 2013 mindestens einmal Antidepressiva im Sinne des ATC-Codes bdquoN06Aldquo verordnet wurden

Die houmlchste Verordnungsrate konnte bei einer Differenzierung von AU-Diagnosen auf Ebene der ICD-Kapitel erwartungsgemaumlszlig fuumlr das Kapitel V bdquoPsychische und Verhaltensstoumlrunshygenldquo (ICD-Diagnosen F00ndashF99) ermittelt wershyden dem auch Diagnosen von Depressionen zugeordnet sind 367Prozent der Personen mit einer gemeldeten Arbeitsunfaumlhigkeitsdishyagnose aus diesem Kapitel bekamen mindesshytens einmal im Jahr 2013 auch Antidepressiva verordnet Relativ hoch war die Antidepressishyva-Verordnungsrate bei Arbeitsunfaumlhigkeiten mit Diagnosen aus dem ICD-Kapitel VI bdquoKrankheiten des Nervensystemsldquo (G00ndashG99) mit 17 Prozent

Fuumlr eine detailliertere Betrachtung wurden Verordnungsraten bei Erwerbspersonen mit Arbeitsunfaumlhigkeiten differenziert nach ICD-Codes auf dreistelliger Ebene ermittelt

Betrachtet wurden ausschlieszliglich ICD-Diagnosen die im Jahr 2013 bei mindestens 100 Personen als Anlaumlsse von Arbeitsunfaumlshyhigkeiten dokumentiert waren

Diagnosen von Arbeitsunfaumlhigkeiten bei Personen mit hohen Antidepressiva-Verordnungsraten 2013

Rang ICD Code ICD Diagnose

Anteil mit Anti depressiva[]

Betroffene [Rate in ]

1 F33 Rezidivierende depressive Stoumlrung 733 0305 2 T43 Vergiftung durch psychotrope Substanzen ande- 721 0003

renorts nicht klassifiziert 3 F42 Zwangsstoumlrung 711 0018 4 F61 Kombinierte und andere Persoumlnlichkeitsstoumlrungen 666 0009 5 F60 Spezifische Persoumlnlichkeitsstoumlrungen 652 0049 6 F31 Bipolare affektive Stoumlrung 627 0032 7 F41 Andere Angststoumlrungen 617 0285 8 F34 Anhaltende affektive Stoumlrungen 561 0051 9 F40 Phobische Stoumlrungen 535 0026 10 F32 Depressive Episode 528 1319 11 F90 Hyperkinetische Stoumlrungen 516 0008 12 F25 Schizoaffektive Stoumlrungen 493 0015 13 F50 Essstoumlrungen 480 0024 14 F62 Andauernde Persoumlnlichkeitsaumlnderungen nicht 449 0003

Folge einer Schaumldigung oder Krankheit des Geshyhirns

15 F11 Psychische und Verhaltensstoumlrungen durch Opioshyide

412 0004

16 F51 Nichtorganische Schlafstoumlrungen 408 0044 17 F19 Psychische und Verhaltensstoumlrungen durch mulshy

tiplen Substanzgebrauch und Konsum anderer psychotroper Substanzen

405 0015

18 F63 Abnorme Gewohnheiten und Stoumlrungen der Im- 379 0005 pulskontrolle

19 T50 Vergiftung durch Diuretika und sonstige und nicht naumlher bezeichnete Arzneimittel Drogen und bioshylogisch aktive Substanzen

378 0004

20 F44 Dissoziative Stoumlrungen [Konversionsstoumlrungen] 372 0009

Tabelle 13 (Erwerbspersonen TK 2013 standardisiert)

34 ǀ Depressionsatlas

Tabelle 13 enthaumllt Angaben zu den 20 dreishystelligen ICD-Diagnosen mit den houmlchsten Raten an Antidepressiva-Verordnungen sortiert in absteigender Reihenfolge nach dem Anteil der Erwerbspersonen mit Anti-depressiva-Verordnung

Um eine Einschaumltzung der Bedeutung der aufgefuumlhrten Diagnosen zu ermoumlglichen werden ergaumlnzend auch die Anteile der von Arbeitsunfaumlhigkeiten mit diesen Diagnosen betroffenen Erwerbspersonen in der Tabelle genannt

Die Erkrankung mit dem groumlszligten Anteil an Antidepressiva-Verordnungen ist die ICD-Diagnose bdquoRezidivierende depressive Stoumlshyrungldquo (F33) also eine zum wiederholten Mal auftretende Depression Von den Erwerbsshypersonen die 2013 mit einer entsprechenden Diagnose arbeitsunfaumlhig gemeldet waren ershyhielten innerhalb des Jahres 73 Prozent also knapp drei Viertel mindestens eine Anti-depressiva-Verordnung Unter den gelisteten 20 ICD-Diagnosen mit den houmlchsten Antideshypressiva-Verordnungsraten finden sich in erster Linie weitere bdquoFldquo-Diagnosen also Erkrankungsdiagnosen aus dem Kapitel bdquoPsychische und Verhaltensstoumlrungenldquo

Ausnahmen bilden die beiden Diagnosen bdquoVergiftung durch psychotrope Substanzen anderenorts nicht klassifiziertldquo (T43) sowie bdquoVergiftung durch Diuretika und sonstige und nicht naumlher bezeichnete Arzneimittel Drogen und biologisch aktive Substanzenldquo (T50) aus der Diagnosegruppe bdquoVergiftungen durch Arzshyneimittel Drogen und biologisch aktive Subshystanzenldquo (T36ndashT50) bei deren Kodierung als Anlass einer Arbeitsunfaumlhigkeit gleichfalls reshylativ hohe Raten an Antidepressiva-Verordnungen ermittelt wurden Uumlber die Gruumlnde fuumlr den beobachteten Zusammenshyhang der Diagnosen mit hohen Raten an An-tidepressiva-Verordnungen geben die Daten keine Auskunft Es laumlsst sich daher nur vershymuten dass Antidepressiva in diesen Faumlllen in der Regel nicht Ausloumlser einer Vergiftung waren sondern eher zur Behandlung von seelischen Zustaumlnden verordnet wurden die ihrerseits anderweitig den Ausloumlser fuumlr eine Vergiftung bildeten In jedem Fall laumlsst sich festhalten dass beide Diagnosen mit Beshytroffenenraten von 0003 Prozent sowie 0004 Prozent nur sehr selten den Anlass fuumlr eine Arbeitsunfaumlhigkeit bilden und insofern eishyne untergeordnete Rolle spielen

Unter den gelisteten 20 Diagnosen mit hohen medikamentoumlsen Behandlungsraten bilden bdquoDepressive Episodenldquo (F32) mit Abstand den haumlufigsten Anlass fuumlr eine Arbeitsunfaumlhigkeit

Zusammenfassung Der Depressionsatlas liefert umfaumlngliches Zahlenmaterial zur Bedeutung von Depressishyonen im Erwerbsalter und zu Veraumlnderungen in den Jahren von 2000 bis 2013

Innerhalb des genannten Zeitraums stiegen die Fehlzeiten aufgrund von Depressionen deutlich Zwischen Tiefst- und Houmlchststand 2006 und 2012 war bei Erwerbspersonen ein Anstieg um 75 Prozent festzustellen Nach eishynem leichten Ruumlckgang wurden im Jahr 2013 163 AU-Faumllle pro 100 Versicherungsjahre mit der Diagnose von Depressionen erfasst Dashymit waren Depressionen lediglich 14 Prozent aller AU-Faumllle zuzuordnen aufgrund der lanshygen fallbezogenen Dauer waren diese Faumllle jedoch fuumlr 71 Prozent aller gemeldeten Fehlshytage verantwortlich Im Mittel war jede Ershywerbsperson 2013 gut einen Tag aufgrund von Depressionen arbeitsunfaumlhig gemeldet eine gemeldete Arbeitsunfaumlhigkeit dauerte durchschnittlich 64 Tage

Rund 6 Prozent der Erwerbspersonen erhielshyten innerhalb des Jahres 2013 mindestens eishyne Antidepressiva-Verordnung 2000 hatte die Rate noch bei 41 Prozent gelegen Die Zahl der verordneten Tagesdosen stieg im selben Zeitraum um den Faktor 274 und hat sich damit nahezu verdreifacht 2013 wurden demnach anteilig mehr Erwerbspersonen und gegebenenfalls zugleich auch erheblich intenshysiver mit Antidepressiva behandelt als im Jahr 2000

Frauen waren nach den vorliegenden Ergebshynissen nahezu doppelt so haumlufig von Depresshysionen betroffen wie Maumlnner mit zunehmenshydem Alter zeigen sich bis kurz vor Erreichen des Renteneintrittsalters steigende Fehlzeiten und Verordnungsraten Hinweise auf reduziershyte Erkrankungsrisiken finden sich bei houmlherer schulischer und beruflicher Ausbildung und entsprechend auch vorrangig bei Beschaumlftigshyten in Berufen mit houmlherer Qualifikation sowie mit technisch-handwerklicher Ausrichtung Beschaumlftigte mit geringerer Qualifikation soshywie aus sozialen Berufen sind demgegenuumlber tendenziell haumlufiger betroffen

Sowohl im Hinblick auf Arbeitsunfaumlhigkeiten mit Depressionen als auch im Hinblick auf Verordnungen von Antidepressiva haben sich im Lauf der 14 Jahre Unterschiede zwischen den Bundeslaumlndern verringert Dies koumlnnte auf eine Angleichung der Lebensumstaumlnde aber auch auf eine Angleichung der diagnosshytischen und therapeutischen Strategien von Aumlrzten hindeuten

Depressionsatlas ǀ 35

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Anhang

Depressionen als Ursache von Arbeitsunfaumlhigkeiten nach Geschlecht 2013

Maumlnner ICD 10 Code ICD 10 Diagnose

AU Faumllle je 100 VJ

AU Tageje 100 VJ

AU Tageje Fall

Betroffene [Rate in ]

A00-Z99 Alle Diagnosen 10409 132383 13 49910 F00-F99 Psychische und Verhaltensstoumlrungen 412 18678 45 3575

F30-F39 Affektive Stoumlrungen 127 8425 66 1218 F32 F33 Depressionen 119 7880 66 1155

F32 Depressive Episode 098 6043 61 0964 F320 Leichte depressive Episode 004 140 35 0039 F321 Mittelgradige depressive Episode 021 1628 76 0227 F322 Schwere depressive Episode ohne psychotische 012 1304 109 0134

Symptome F323 Schwere depressive Episode mit psychotischen

Symptomen 001 075 90 0009

F328 Sonstige depressive Episoden 003 132 52 0026 F329 Depressive Episode nicht naumlher bezeichnet 056 2671 48 0542

F33 Rezidivierende depressive Stoumlrung 021 1837 88 0216 F330 Rezidivierende depressive Stoumlrung gegenwaumlrtig

leichte Episode 001 035 42 0008

F331 Rezidivierende depressive Stoumlrung gegenwaumlrtig 010 880 86 0106 mittelgradige Episode

F332 Rezidivierende depressive Stoumlrung gegenwaumlrtig schwere Episode ohne psychotische Symptome

006 628 112 0063

F333 Rezidivierende depressive Stoumlrung gegenwaumlrtig 001 076 119 0007 schwere Episode mit psychotischen Symptomen

F334 Rezidivierende depressive Stoumlrung gegenwaumlrtig remittiert

000 011 50 0002

F338 Sonstige rezidivierende depressive Stoumlrungen 000 013 37 0004 F339 Rezidivierende depressive Stoumlrung nicht naumlher

bezeichnet 003 150 59 0026

Frauen ICD 10 Code ICD 10 Diagnose

AU Faumllle je 100 VJ

AU Tageje 100 VJ

AU Tageje Fall

Betroffene [Rate in ]

A00-Z99 Alle Diagnosen 12756 163175 13 56801 F00-F99 Psychische und Verhaltensstoumlrungen 759 31541 42 6603

F30-F39 Affektive Stoumlrungen 226 14159 63 2204 F32 F33 Depressionen 214 13312 62 2101

F32 Depressive Episode 176 9848 56 1738 F320 Leichte depressive Episode 008 245 32 0075 F321 Mittelgradige depressive Episode 038 2795 73 0408 F322 Schwere depressive Episode ohne psychotische 017 1914 113 0202

Symptome F323 Schwere depressive Episode mit psychotischen

Symptomen 001 103 108 0011

F328 Sonstige depressive Episoden 005 212 46 0047 F329 Depressive Episode nicht naumlher bezeichnet 106 4442 42 1024

F33 Rezidivierende depressive Stoumlrung 038 3464 90 0409 F330 Rezidivierende depressive Stoumlrung gegenwaumlrtig

leichte Episode 002 091 56 0017

F331 Rezidivierende depressive Stoumlrung gegenwaumlrtig 020 1791 89 0217 mittelgradige Episode

F332 Rezidivierende depressive Stoumlrung gegenwaumlrtig schwere Episode ohne psychotische Symptome

010 1109 116 0111

F333 Rezidivierende depressive Stoumlrung gegenwaumlrtig 001 081 95 0008 schwere Episode mit psychotischen Symptomen

F334 Rezidivierende depressive Stoumlrung gegenwaumlrtig remittiert

000 021 62 0004

F338 Sonstige rezidivierende depressive Stoumlrungen 001 038 74 0006 F339 Rezidivierende depressive Stoumlrung nicht naumlher

bezeichnet 005 254 54 0048

Tabelle A1 (Erwerbspersonen TK 2013 standardisiert)

36 ǀ Depressionsatlas

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Fehlzeiten mit Depressionen nach Personengruppen 2000 bis 2013

Depressionen (ICD 10 Codes F32 F33) Gesamt (A00 Z99)

Berufstaumltige Arbeitslose Gesamt

Jahr AU Tageje 100 VJ

rel seit 2000

AU Tageje 100 VJ

rel seit 2000

AU Tageje 100 VJ

rel seit 2000

AU Tageje 100 VJ

rel seit 2000

2000 56 100 130 100 62 100 1294 100 2001 58 103 138 106 64 104 1313 101 2002 59 106 142 109 67 109 1300 100 2003 59 105 147 113 68 110 1257 97 2004 60 108 172 132 72 116 1209 93 2005 60 108 180 138 72 118 1215 94 2006 53 95 202 155 60 98 1144 88 2007 60 108 270 207 68 110 1193 92 2008 65 116 328 252 73 119 1224 95 2009 75 135 314 240 84 136 1320 102 2010 86 155 431 330 98 159 1340 104 2011 90 162 456 350 100 163 1397 108 2012 95 171 470 361 105 171 1417 110 2013 92 166 488 374 104 169 1466 113

Tabelle A2 (Erwerbspersonen TK 2013 standardisiert Werte 2000 entsprechen 100 Prozent)

Arbeitsunfaumlhigkeiten mit Depressionen nach Alter und Geschlecht 2013

Maumlnner Frauen Gesamt

Alters gruppe

AU Faumllle je

100 VJ

AU Tageje

100 VJ

Betr []

AU Faumllle je

100 VJ

AU Tageje

100 VJ

Betr []

AU Faumllle je

100 VJ

AU Tageje

100 VJ

Betr []

15-19 06 21 06 16 44 14 10 31 09 20-24 09 40 08 18 66 16 13 52 12 25-29 09 42 08 15 73 14 12 57 11 30-34 09 46 08 16 88 15 12 65 11 35-39 10 64 10 18 110 18 14 85 13 40-44 12 79 12 21 130 21 16 102 16 45-49 13 87 13 23 149 23 18 116 18 50-54 14 104 14 26 178 26 20 139 20 55-59 17 126 17 30 215 30 23 167 23 60-64 16 153 16 28 242 29 21 189 21

Tabelle A3 (Erwerbspersonen TK 2013 ICD-10-Codes F32 F33)

Depressionsatlas ǀ 37

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Arbeitsunfaumlhigkeit mit Depressionen nach Ausbildung 2013

Ausbildungsabschluss AU Faumllle je 100 VJ

AU Tageje 100 VJ

Betroffene [Rate in ]

Ohne beruflichen Ausbildungsabschluss 207 113 195 Abschluss einer anerkannten Berufsshyausbildung 176 104 174 Meister-Techniker- oder gleichwertiger Fachschulabschluss 151 83 144 Bachelor 128 78 124 DiplomMagisterMasterStaatsexamen 111 63 111 Promotion 067 36 081 Abschluss unbekannt 153 104 156

Gesamt 163 104 159

Tabelle A4 (Erwerbspersonen TK 2013 standardisiert)

Antidepressiva-Verordnungen nach Alter und Geschlecht 2013

Maumlnner Frauen Gesamt

Alters gruppe

DDD Betr []

DDD pro

Betr

DDD Betr []

DDD pro

Betr

DDD Betr []

DDD pro

Betr 15-19 121 104 116 324 279 116 208 179 116 20-24 313 187 168 629 389 162 463 283 165

25-29 513 245 209 888 450 197 690 342 204 30-34 690 302 229 1089 513 212 870 397 221

35-39 893 386 231 1418 648 219 1131 505 225 40-44 1057 462 229 1687 783 216 1347 609 223

45-49 1141 502 227 1912 910 210 1501 693 219 50-54 1351 583 232 2236 1063 210 1773 812 222

55-59 1575 689 229 2592 1247 208 2044 946 219 60-64 1368 653 209 2358 1195 197 1774 875 204

Tabelle A5 (Erwerbspersonen TK 2013 ATC-Code N06A)

38 ǀ Depressionsatlas

Antidepressiva-Verordnungsvolumen nach Wirkstoffen 2000 bis 2013

Anzahl DDD je VJ

Opipramol Amitriptylin Fluoxetin Citalopram Sertralin Johannisshykraut

Mirtazapin Venlafaxin

Jahr N06AA05 N06AA09 N06AB03 N06AB04 N06AB06 N06AP01 N06AX11 N06AX16

2000 039 048 029 034 033 132 015 011 2001 043 049 034 047 042 125 021 017 2002 046 049 043 061 045 110 029 024 2003 051 051 051 087 051 098 032 033 2004 055 049 060 099 052 037 035 043 2005 059 050 067 117 054 043 043 053 2006 053 045 066 123 053 031 044 057 2007 059 047 074 166 061 031 054 068 2008 065 048 079 203 067 033 064 080 2009 068 048 076 229 070 043 069 091 2010 072 050 079 283 076 051 080 123 2011 075 052 081 351 081 053 085 145 2012 076 052 084 357 095 053 089 168 2013 075 051 084 334 109 053 091 183

Tabelle A6 (Erwerbspersonen TK 2013 standardisiert ATC-Code N06A)

Depressionsatlas ǀ 39

Allgemeine Informationen zum Depressionsatlas

Der Depressionsatlas liefert umfangreiche Informationen zur Bedeutung von Depressishyonen im Erwerbsalter Basis der Auswertunshygen bilden Daten zu Arbeitsunfaumlhigkeiten sowie Arzneiverordnungen bei TK-Erwerbsshypersonen aus den Jahren 2000 bis 2013 Depressionen waren 2013 fuumlr 7 Prozent aller gemeldeten Arbeitsfehltage verantwortlich Etwa 6 Prozent aller Erwerbspersonen erhielten 2013 Verordnungen von Antideshypressiva die Zahl der verordneten Tagesdoshysen hat sich seit 2000 nahezu verdreifacht

Weitere Informationen Gesundheitsstudien und Auswertungen finden Sie unter wwwtkde Webcode 49536

101

154

1

2015

  • 15-01-21_TK_Depressionsatlas_Inhalt_finalpdf
    • Depressionsatlas
      • Datengrundlagen
      • ICD-Diagnosen
      • Arzneiverordnungen ndash ATC
      • Standardisierung
        • Arbeitsunfaumlhigkeit mit Depressionen
          • Arbeitsunfaumlhigkeitsfaumllle
          • Arbeitsunfaumlhigkeitstage
          • Betroffene
          • Arbeitsunfaumlhigkeit nach Geschlecht und Alter
          • Arbeitsunfaumlhigkeiten im Zeitverlauf
          • Arbeitsunfaumlhigkeit nach Bundeslaumlndern und Kreisen
          • Trends in Bundeslaumlndern
          • Arbeitsunfaumlhigkeit nach Berufen
          • Arbeitsunfaumlhigkeit nach Schulabschluss
          • Arbeitsunfaumlhigkeit nach Ausbildung
          • Arbeitsunfaumlhigkeit nach Leitungsfunktion
          • Kosten von Arbeitsunfaumlhigkeit mit Depressionen
          • Arbeitsunfaumlhigkeit mit weiteren Diagnosen
            • Verordnung von Antidepressiva
              • Verordnung nach Alter und Geschlecht
              • Verordnungen im Zeitverlauf
              • Trends bei Verordnungen relevanter Antidepressiva nach Wirkstoffen
              • Verordnungen nach Arztgruppen
              • Verordnung nach Bundeslaumlndern und Kreisen
              • Trends in Bundeslaumlndern
              • Verordnungen nach Berufen
              • Verordnungen nach Schulabschluss
              • Verordnungen nach Ausbildung
              • Antidepressiva-Verordnung bei Erwerbspersonen mit Arbeitsunfaumlhigkeit aufgrund von Depressionen
              • Diagnosen von Arbeitsunfaumlhigkeit und Antidepressiva-Verordnungen
                • Zusammenfassung
                • Anhang
                • Word-Lesezeichen
                  • RANGEC12
                  • RANGEC24

ndash

Regionale Trends

Haumlufigkeiten von Arshybeitsunfaumlhigkeiten

aufgrund von Depresshysionen in Bundeslaumlnshy

dern haben sich in den vergangenen 14 Jahshy

ren angenaumlhert

Standardabweichunshygen der relativen Abshyweichungen von Beshytroffenenraten in den

Bundeslaumlndern als Maszlig fuumlr die Streuung

sanken von 20 Prozent im Jahr 2000 auf 93

Prozent im Jahr 2013

Trends in Bundeslaumlndern

Abbildung 4 zeigt Darstellungen zu regionalen Abweichungen der einheitlich geschlechtsshyund altersstandardisierten Betroffenenraten in Bezug auf Arbeitsunfaumlhigkeiten aufgrund von Depressionen (ICD-10-Diagnosen F32 F33) auf Bundeslandebene von bundesweiten Werten in Kartendarstellungen fuumlr die Jahre 2000 bis 2013 Auch in diesen Kartendarstelshylungen sind Unterschreitungen bundesweiter Ergebnisse um 25 Prozent oder mehr dunkelshyblau Uumlberschreitungen um 25 Prozent oder mehr dunkelrot eingefaumlrbt

Waumlhrend in verschiedenen Bundeslaumlndern wie zum Beispiel Schleswig-Holstein in einshyzelnen Jahren Betroffenenraten sowohl unter bundesweiten Ergebnissen als auch uumlber bundesweiten Ergebnissen zu verzeichnen sind zeigen sich in anderen Bundeslaumlndern wie zum Beispiel Hessen und Sachsen in alshylen Jahren Betroffenenraten unterhalb bunshydesweiter Raten

Als wohl wichtigstes Ergebnis verdeutlicht die Abbildung zu regionalen Unterschieden aus 14 Jahren allerdings insbesondere dass es im Verlauf dieser Zeit tendenziell zu einer bundesweiten Angleichung der regionalen Beshytroffenenraten gekommen ist Waumlhrend in den ersten Jahren in verschiedenen Bundeslaumlnshydern dunklere Einfaumlrbungen der Flaumlchen ndash alshyso staumlrkere Uumlberschreitungen oder Untershyschreitungen der bundesweiten Raten ndash zu erkennen sind werden die Einfaumlrbungen insshybesondere ab dem Jahr 2009 immer schwaumlshycher was einen Ruumlckgang der relativen Unshyterschiede zwischen den Bundeslaumlndern anshyzeigt

Abbildung 4 (Erwerbspersonen TK 2013 standardisiert)

Anteil Erwerbspersonen mit Arbeitsunfaumlhigkeit aufgrund von Depressionenrelative Abweichungen vom Bundesdurchschnitt nach Bundeslaumlndern

2000 bis 2013

12 ǀ Depressionsatlas

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Arbeitsunfaumlhigkeit nach Berufen von verfuumlgbaren Angaben zur Taumltigkeit am 1 Januar des Jahres 2013 und an dieser

Tabelle 3 zeigt Ergebnisse zur Relevanz von Stelle differenziert nach den ersten zwei Stel-Depressionen im Sinne der Diagnoseschluumls- len der Klassifikation der Berufe 2010 (KldB sel F32 und F33 fuumlr Arbeitsunfaumlhigkeiten in 2010) zu denen Ergebnisse aufgrund der einzelnen Berufsgruppen Die Einteilung der noch uumlberschaubaren Zahl an Gruppen voll-Beschaumlftigten erfolgte dabei auf Grundlage staumlndig dargestellt werden koumlnnen

Arbeitsunfaumlhigkeiten mit Depressionen nach Berufen 2013 (zweistellige KldB)

Taumltigkeitsgruppen KldB 2010 zweistellig AU Faumllle je 100 VJ

AU Tageje 100 VJ

Betroffene []

01 Angehoumlrige der regulaumlren Streitkraumlfte 226 71 238 11 Land- Tier- und Forstwirtschaftsberufe 100 56 106 12 Gartenbauberufe und Floristik 141 73 138 21 Rohstoffgewinnung und -aufbereitung Glas- und Keramik- 130 62 130

herstellung und -verarbeitung 22 Kunststoffherstellung und -verarbeitung Holzbe- und shy

verarbeitung 150 82 141

23 Papier- und Druckberufe technische Mediengestaltung 164 96 163 24 Metallerzeugung und -bearbeitung Metallbauberufe 135 69 131 25 Maschinen- und Fahrzeugtechnikberufe 118 61 115 26 Mechatronik- Energie- und Elektroberufe 111 61 106 27 Technische Forschungs- Entwicklungs- Konstruktions- 115 62 113

und Produktionssteuerungsberufe 28 Textil- und Lederberufe 185 88 184 29 Lebensmittelherstellung und -verarbeitung 166 102 170 31 Bauplanungs- Architektur- und Vermessungsberufe 123 76 120 32 Hoch- und Tiefbauberufe 099 60 098 33 (Innen-)Ausbauberufe 110 60 097 34 Gebaumlude- und versorgungstechnische Berufe 122 70 124 41 Mathematik- Biologie- Chemie- und Physikberufe 154 73 144 42 Geologie- Geografie- und Umweltschutzberufe 129 70 111 43 Informatik- Informations- und

Kommunikationstechnologieberufe 107 65 104

51 Verkehrs- und Logistikberufe (auszliger Fahrzeugfuumlhrung) 188 100 177 52 Fuumlhrerinnen von Fahrzeug- und Transportgeraumlten 141 91 147 53 Schutz- Sicherheits- und Uumlberwachungsberufe 213 134 212 54 Reinigungsberufe 204 120 206 61 Einkaufs- Vertriebs- und Handelsberufe 133 87 136 62 Verkaufsberufe 187 127 191 63 Tourismus- Hotel- und Gaststaumlttenberufe 162 99 161 71 Berufe in Unternehmensfuumlhrung und -organisation 160 99 161 72 Berufe in Finanzdienstleistungen Rechnungswesen 154 89 152

und Steuerberatung 73 Berufe in Recht und Verwaltung 214 115 205 81 Medizinische Gesundheitsberufe 181 107 181 82 Nichtmedizinische Gesundheits- Koumlrperpflege- und Wellshy

nessberufe Medizintechnik 246 161 247

83 Erziehung soziale und hauswirtschaftliche Berufe Theolo- 253 154 254 gie

84 Lehrende und ausbildende Berufe 119 75 117 91 Sprach- literatur- geistes- gesellschafts- 144 93 137

und wirtschaftswissenschaftliche Berufe 92 Werbung Marketing kaufmaumlnnische und redaktionelle

Medienberufe 171 106 166

93 Produktdesign und kunsthandwerkliche Berufe bildende 128 67 130 Kunst Musikinstrumentenbau

94 Darstellende und unterhaltende Berufe 123 66 122

Erwerbspersonen insgesamt 163 105 160

Tabelle 3 (Erwerbspersonen TK nicht standardisierte Rohwerte) Depressionsatlas ǀ 13

Der Anteil von Erwerbspersonen die in einer Taumltigkeitsgruppe von einer Depression betrofshyfen waren variierte zwischen 254 Prozent in der Taumltigkeitsgruppe bdquoErziehung soziale und hauswirtschaftliche Berufe Theologieldquo und 098 Prozent in der Taumltigkeitsgruppe bdquoHochshyund Tiefbauberufeldquo sowie 097 Prozent in der Gruppe bdquo(Innen-)Ausbauberufeldquo Weitere Taumlshytigkeitsgruppen mit verhaumlltnismaumlszligig hoher Beshytroffenenrate sind bdquoNichtmedizinische Geshysundheits- Koumlrperpflege- und Wellnessberushyfe Medizintechnikldquo bdquoSchutz- Sicherheits- und Uumlberwachungsberufeldquo sowie bdquoBerufe in Recht und Verwaltungldquo waumlhrend sich niedrige Beshytroffenenraten auch in den Gruppen bdquoInformashytik- Informations- und Kommunikationstechshynologieberufeldquo bdquoLand- Tier- und Forstwirtshyschaftsberufeldquo und bdquoMechatronik- Energie-und Elektroberufeldquo finden Hinsichtlich der AU-Faumllle und AU-Tage ergibt sich ein aumlhnlishyches Bild

Die Betroffenenraten die sich zu bdquoAngehoumlrishygen der regulaumlren Streitkraumlfteldquo aus der Tabelshyle ablesen lassen basieren auf Daten zu leshydiglich 210 Versicherten und sind vorrangig der Vollstaumlndigkeit halber aufgefuumlhrt Sie sollshyten inhaltlich allenfalls sehr zuruumlckhaltend inshyterpretiert werden

Eine sehr differenzierte Unterscheidung von Beschaumlftigten erlauben fuumlnfstellige Schluumlsselshyangaben gemaumlszlig Klassifikation der Berufe 2010 die insgesamt 1286 Auspraumlgungen umfasst Da eine Darstellung zu allen dieser Gruppen weder sinnvoll noch im Rahmen eishyner Publikation praktikabel waumlre wurden zushynaumlchst diejenigen 100 Berufsgruppen ausgeshywaumlhlt die unter den TK-Versicherten im Jahr 2013 am haumlufigsten vertreten waren Von dieshysen 100 Berufsgruppen werden Ergebnisse zu jeweils den Berufsgruppen dargestellt bei denen die zehn houmlchsten beziehungsweise die zehn niedrigsten Betroffenenraten hinshysichtlich Depressionsdiagnosen im Rahmen von Arbeitsunfaumlhigkeitsmeldungen ermittelt werden konnten

Von den zehn Berufsgruppen die am haumlufigsshyten von Depressionen betroffen waren gehoumlshyren sieben dem Berufsbereich bdquoGesundheit Soziales Lehre und Erziehungldquo an Besonshyders haumlufig vertreten ist darunter die Berufsshyhauptgruppe bdquoMedizinische Gesundheitsberushyfeldquo (81) mit den Taumltigkeitsgruppen 81212 81301 und 81302

Die houmlchsten Betroffenenraten sowie die meisten AU-Faumllle und AU-Tage sind jedoch in der Taumltigkeitsgruppe bdquoBerufe im Dialogmarkeshytingldquo (92122) zu verzeichnen das heiszligt in Beshyrufen mit uumlberwiegender Taumltigkeit fuumlr Call-Center Service- und Kundenhotlines

Die Berufsgruppen die haumlufig unter den TK-Versicherten vertreten sind und welche die geringsten Betroffenenraten in Bezug auf Arshybeitsunfaumlhigkeiten mit einer Diagnose von Depressionen aufweisen sind uumlberwiegend Berufsgruppen die besonders komplexe Taumlshytigkeiten ausuumlben Fuumlnf von den zehn Berufsshygruppen mit niedrigen Betroffenenraten sind dem Berufsbereich bdquoRohstoffgewinnung Proshyduktion und Fertigungldquo (Berufsbereich 2) zushyzuordnen

Nach diesen Auswertungen scheinen Berufsshygruppen mit weniger komplexen Taumltigkeiten ndash vorrangig im gesundheitlichen oder sozialen Bereich ndash deutlich staumlrker von Depressionen betroffen zu sein als eher technisch und akashydemisch orientierte Berufe mit houmlheren Qualishyfikationsanforderungen

14 ǀ Depressionsatlas

-

-

4

6

8

Arbeitsunfaumlhigkeiten mit Depressionen nach Berufen 2013 (fuumlnfstellige KldB) Berufe mit hohen sowie mit geringen Betroffenenraten

Rang Taumltigkeitsgruppen KldB 2010 fuumlnfstellig AU Faumllle je 100 VJ

AU Tageje 100 VJ

Betr []

1 92122 Berufe im Dialogmarketing - fachlich ausgerichtete Taumltigkeiten

415 277 368

2 82102 Berufe in der Altenpflege (ohne Spezialisierung) shyfachlich ausgerichtete Taumltigkeiten

327 247 345

3 82101 Berufe in der Altenpflege (ohne Spezialisierung) shyHelfer-Anlerntaumltigkeiten

309 215 320

83112 Berufe in der Kinderbetreuung und -erziehung - fach- 274 162 274 lich ausgerichtete Taumltigkeiten

5 81301 Berufe in der Gesundheits- und Krankenpflege (ohne Spezialisierung) - Helfer-Anlerntaumltigkeiten

272 188 260

73202 Berufe in der oumlffentlichen Verwaltung (ohne Speziali- 261 141 249 sierung) - fachlich ausgerichtete Taumltigkeiten

7 83124 Berufe in der Sozialarbeit und Sozialpaumldagogik - hoch komplexe Taumltigkeiten

244 160 246

81302 Berufe in der Gesundheits- und Krankenpflege (ohne 246 151 246 Spezialisierung) - fachlich ausgerichtete Taumltigkeiten

9 53112 Berufe im Objekt- Werte- und Personenschutz - fachshylich ausgerichtete Taumltigkeiten

246 143 238

10 81212 Medizinisch-technische Berufe im Laboratorium - 241 109 230 fachlich ausgerichtete Taumltigkeiten

hellip hellip hellip

91 71324 Berufe in der Unternehmensberatung ndash 091 46 087 hoch komplexe Taumltigkeiten

92 27304 Berufe in der technischen Produktionsplanung und shysteuerung - hoch komplexe Taumltigkeiten

084 43 084

93 26304 Berufe in der Elektrotechnik (ohne Spezialisierung) - 082 57 079 hoch komplexe Taumltigkeiten

94 25104 Berufe in der Maschinenbau- und Betriebstechnik (ohne Spezialisierung) - hoch komplexe Taumltigkeiten

080 42 079

95 71104 Geschaumlftsfuumlhrerinnen und Vorstaumlnde ndash 066 68 077 hoch komplexe Taumltigkeiten

96 27103 Berufe in der technischen Forschung und Entwicklung (ohne Spezialisierung) - komplexe Spezialistentaumltigk

080 44 075

97 27104 Berufe in der technischen Forschung und Entwicklung 073 38 072 (ohne Spezialisierung) - hoch komplexe Taumltigkeiten

98 81404 AumlrzteAumlrztinnen (ohne Spezialisierung) - hoch komshyplexe Taumltigkeiten

074 43 072

99 43414 Berufe in der Softwareentwicklung - hoch komplexe 072 44 068 Taumltigkeiten

100 84304 Berufe in der Hochschullehre und -forschung - hoch komplexe Taumltigkeiten

058 29 055

Erwerbspersonen insgesamt 163 105 160

Tabelle 4 (Erwerbspersonen TK nicht standardisierte Rohwerte)

Depressionsatlas ǀ 15

-

-

Arbeitsunfaumlhigkeit nach Schulabschluss Betroffenenraten in Zusammenhang mit Deshypressionen mit zunehmender Schulbildung

Im Jahr 2013 wurden pro 100 Versicherungs- zuruumlckgehen Aumlhnliches gilt auch fuumlr die AUshyjahre 163 AU-Faumllle und 104 AU-Tage mit ei- Tage bei einer Diagnose von Depressionen ner Diagnose von Depressionen bei Erwerbs- wobei hier die Anzahl der Tage in der Gruppe personen der TK ermittelt Die Betroffenenra- der Erwerbspersonen ohne Schulabschluss te lag bei den TK-versicherten Erwerbsperso- etwas niedriger liegt als bei den Erwerbspershynen bei 159Prozent sonen mit Haupt- beziehungsweise Volksshy

schulabschluss und erst mit steigendem Bei Darstellung der Kennzahlen nach Schul- Schulabschluss wieder absinkt abschluss wird deutlich dass AU-Faumllle und

Arbeitsunfaumlhigkeit mit Depressionen nach Schulabschluss 2013

Schulabschluss AU Faumllle je 100 VJ

AU Tageje 100 VJ

Betroffene [Rate in ]

Haupt-Volksschulabschluss 194 115 190 Mittlere Reife oder gleichwertiger Abshyschluss

178 103 174

AbiturFachabitur 128 73 125 Abschluss unbekannt 168 105 168

Gesamt 163 104 159

Tabelle 5 (Erwerbspersonen TK 2013 standardisiert)

Arbeitsunfaumlhigkeit nach Ausbildung

Auch mit steigendem beruflichem Ausbil- Depressionen sind demnach keinesfalls nur dungsabschluss gehen sowohl die AU-Tage Erkrankungen der houmlheren Bildungsschichshyund AU-Faumllle mit einer Diagnose von Depresshy ten sondern kommen stattdessen sogar haumlushysionen als auch die Betroffenenraten zuruumlck figer bei Erwerbspersonen mit niedrigerem Schul- oder Ausbildungsabschluss vor

Arbeitsunfaumlhigkeiten mit Depressionen nach Ausbildung 2013

Ohne beruflichen Ausbildungsabschluss

Abschluss einer anerkannten Berufsausbildung

Meister-Techniker- oder gleichwertiger Fachschulabschluss

Bachelor

DiplomMagisterMasterStaatsexamen

Promotion

Abschluss unbekannt

113

104

83

78

63

36

104

207

176

151

128

111

067

153

AU-Tage je 100 VJ

AU-Faumllle je 100 VJ

16 ǀ Depressionsatlas

Abbildung 5 (Erwerbspersonen TK 2013 standardisiert unterschiedliche Achsendarstellung fuumlr Fall- beziehungsweise Tagesangaben)

- -

- -

-

-

Arbeitsunfaumlhigkeit nach Leitungsfunktion

Neben der Schul- und Berufsausbildung hat auch die derzeitige Stellung im Beruf Einfluss auf das Arbeitsunfaumlhigkeitsgeschehen

In der vierten Stelle der Klassifikation der Beshyrufe 2010 ist festgehalten ob die berufliche Taumltigkeit eine Aufsichts- oder Leitungsposition umfasst Bei Auswertung der Arbeitsunfaumlhigshykeitsdaten im Hinblick auf dieses Merkmal wird deutlich dass Erwerbspersonen in Fuumlhshyrungs- oder Leitungspositionen diagnoseunshyabhaumlngig etwas seltener von Arbeitsunfaumlhigshykeiten betroffen sind als Erwerbspersonen ohne Fuumlhrungs- oder Leitungsposition Nicht nur die Betroffenenraten sind mit 478 Prozent gegenuumlber 54 Prozent geringer sondern es wurden auch weniger AU-Faumllle und -Tage bei Personen in Fuumlhrungs- oder Leitungspositioshynen dokumentiert

Grundsaumltzlich trifft diese Aussage auch auf Erkrankungen mit Depressionen im Sinne der ICD-Diagnosen F32 und F33 zu

Bei gleichartigen Auswertungen zur ICD-Diagnose Z73 die im Falle eines sogenannshyten bdquoBurnoutsldquo kodiert werden kann faumlllt auf dass Fuumlhrungskraumlfte von dieser Diagnose nashyhezu genauso oft betroffen sind wie Erwerbsshypersonen ohne Fuumlhrungsposition Die durchshyschnittliche Anzahl der AU-Tage bei Fuumlhshyrungskraumlften liegt sogar etwas houmlher als bei Erwerbspersonen ohne Personalverantworshytung

Kosten von Arbeitsunfaumlhigkeit mit Deshypressionen

In Anlehnung an Berechnungen der Bundesshyanstalt fuumlr Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin (BAuA) zu volkswirtschaftlichen Kosten durch Arbeitsunfaumlhigkeit5 soll an dieser Stelle eine grobe Einschaumltzung der Kosten die aufgrund von Arbeitsunfaumlhigkeiten mit Depressionen im Sinne der ICD-Diagnosen F32 und F33 entshystehen vorgenommen werden Dabei wird in diesem Kontext zunaumlchst nur auf sogenannte Produktionsausfallkosten eingegangen

Eine Grundlage fuumlr die Berechnungen bilden die im Rahmen der volkswirtschaftlichen Geshysamtrechnung vom Statistischen Bundesamt veroumlffentlichten Zahlen zu durchschnittlichen monatlichen Arbeitnehmerentgelten in einzelshynen Kalenderjahren6 (im Sinne von Bruttoloumlhshynen und -gehaumlltern zuzuumlglich der Sozialversishycherungsbeitraumlge der Arbeitgeber) Aus dieshysen monatlichen Entgelten die nach Angaben des Statistischen Bundesamtes 2000 bis 2013 von 2601 Euro auf 3151 Euro stiegen wurden zunaumlchst durchschnittliche kalendershytaumlgig faumlllige Entgelte (zwischen 8551 Euro und 10359 Euro) ermittelt die anschlieszligend zur Bewertung von Kosten fuumlr einzelne Fehlshytage herangezogen wurden

Wie bereits zuvor erlaumlutert und auch der Abshybildung 6 zu entnehmen stieg die Zahl der AU-Tage mit Diagnosen von Depressionen vom Jahr 2000 bis zum Jahr 2012 unterbroshychen von einem leichten Ruumlckgang im Jahr 2006 an Entsprechend nahmen auch die Kosten im Zusammenhang mit Depressionen im gleichen Zeitraum zu Dabei summieren sich die Effekte der zunehmenden Fehlzeiten

Arbeitsunfaumlhigkeit mit Depressionen nach Stellung im Berufsleben 2013

ICD 10 Code ICD 10 Diagnose Leitungsfunktion AU Faumllle je 100 VJ

AU Tageje 100 VJ

Betroffene [Rate in ]

A00-Z99 alle Diagnosen Aufsichtskraft ndash nein Aufsichtskraft - ja

11848 9230

1452 1143

5405 4781

F32 F33 Depressionen Aufsichtskraft ndash nein Aufsichtskraft - ja

159 127

93 85

156 131

Z73 Probleme mit Bezug auf Schwierigkeiten bei der Lebensbewaumlltigung

Aufsichtskraft ndash nein Aufsichtskraft - ja

027 026

10 12

027 026

Tabelle 6 (Erwerbspersonen TK 2013 standardisiert)

5 Bundesanstalt fuumlr Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin (2014) Volkswirtschaftliche Kosten durch Arbeitsunfaumlshyhigkeit 2012 URL httpwwwbauadedeInformationenshyfuer-die-PraxisStatistikenArbeitsunfaehigkeit Kostenhtml

6 Statistisches Bundesamt Volkswirtschaftliche Gesamtshyrechnungen Fachserie 18 Reihe 15 URL httpswwwdestatisdeDEPublikationenThematischVo lkswirtschaftlicheGesamtrechnungshyenInlandsproduktInlandsproduktsberechnungLangeRei henhtml

Depressionsatlas ǀ 17

Kosten

Veranschlagt man pro Fehltag 2013 durchshy

schnittliche Arbeitshynehmerentgelte in Houmlshy

he von 10359 Euro ergeben sich nach Hochrechnung von

TK-Ergebnissen auf alshyle Arbeitnehmer in

Deutschland fuumlr 2013 Produktionsausfallkosshy

ten aufgrund von Deshypressionen in Houmlhe

von rund 4 Milliarden Euro

mit Diagnosen von Depressionen und des Anstiegs der durchschnittlichen Arbeitnehshymerentgelte

Der leichte Ruumlckgang der Fehlzeiten mit Deshypressionen von 2012 nach 2013 wird im Hinshyblick auf die Arbeitgeberkosten durch den Anstieg des durchschnittlichen Arbeitnehmershyentgeltes aufgehoben

Pro 100 Erwerbspersonen beliefen sich die hier uumlberschlaumlgig ermittelten Kosten fuumlr Arshybeitsausfaumllle aufgrund von Depressionen im Jahr 2013 auf 10756 Euro was durchschnittshylichen Kosten von knapp 108 Euro je Ershywerbsperson und Jahr entspricht Hochgeshyrechnet auf die 378 Millionen Arbeitnehmer in Deutschland ergeben sich damit fuumlr 2013 Kosten von 407 Milliarden Euro

Noch deutlich houmlhere Kosten wuumlrden resultieshyren sofern man fuumlr jeden erfassten Fehltag als Ausfall die vom Statistischen Bundesamt fuumlr 2013 ausgewiesene durchschnittliche Bruttowertschoumlpfung je Erwerbstaumltigen in Houmlshyhe von 180 Euro je Kalendertag (bezieshyhungsweise 66448 Euro pro Jahr) ansetzt undoder die hier gefundenen Ausfaumllle nicht nur auf Arbeitnehmer sondern gleichartig auf alle Erwerbstaumltigen (inklusive Selbststaumlndishygen) hochrechnet

Weitgehend zwangslaumlufig wird bei den hier dargelegten Hochrechnungen davon ausgeshygangen dass die jetzt bei TK-versicherten Erwerbspersonen festgestellten Fehlzeiten in vergleichbarem Umfang auch bei anderen Arshybeitnehmern oder Erwerbstaumltigen in Deutschshyland anfallen Aufgrund der Vielzahl von Beshyschaumlftigten aus technischen Berufen mit einer Mitgliedschaft in der TK die in der Regel unshyterdurchschnittliche Fehlzeiten mit der Diagshynose von Depressionen aufweisen duumlrften die realen Fehlzeiten mit Depressionen in Deutschland auf der Basis von TK-Daten tenshydenziell eher unterschaumltzt werden

Grundsaumltzlich nicht beruumlcksichtigt wurden zushydem insbesondere Einschraumlnkungen der Proshyduktivitaumlt durch Depressionen die auch ohne eine (gemeldete) Abwesenheit der betroffeshynen Mitarbeiter am Arbeitsplatz resultieren koumlnnen

Kosten von Arbeitsunfaumlhigkeiten mit Depressionen 2000 bis 2013

AU-T

age

je 1

00 V

J

140

120

100

80

60

40

20

0

10756 10705 AU-Tage 9944

Arbeitnehmerentgelt 9435

7849

6521 6432 6845 6069 6211 5918

5580 5465 5269

2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 2008 2009 2010 2011 2012 2013

Jahr

12000

10000

8000

6000

4000

2000

0

Arbeitnehmerentgelt je 100 VJ [euro]

18 ǀ Depressionsatlas

Abbildung 6 (Erwerbspersonen TK 2013 standardisiert)

Arbeitsunfaumlhigkeit mit weiteren Diagnosen

Neben Depressionen gehen weitere psychishysche Erkrankungen mit einer aumlhnlichen Ershyschoumlpfungssymptomatik einher So zeigen zum Beispiel Personen mit einem sogenannshyten bdquoBurnout-Syndromldquo oder einer Neurastheshynie unter Umstaumlnden aumlhnliche Symptome wie Personen mit einer Depression im Sinne der ICD-Diagnosen F32 und F33

In allen Faumlllen fuumlhlt sich der Patient uumlbermaumlshyszligig belastet und ist nicht mehr oder nur einshygeschraumlnkt in der Lage seinen beruflichen und privaten Verpflichtungen nachzukommen

Diagnose Burnout-Syndrom

Haumlufig diskutiert wird im Zusammenhang miteiner beruflichen Uumlberlastung insbesondere das Burnout-Syndrom ndash das bdquoAusgebranntshyseinldquo Hiermit ist das Ergebnis einer anhaltenshyden Uumlberlastungssituation im beruflichen oder privaten Umfeld gemeint die schlieszliglich in eishyne andauernde Erschoumlpfung muumlndet Im schlimmsten Fall kann es zu einem voumllligen psychischen Zusammenbruch kommen

Das Burnout-Syndrom wird aus fachaumlrztlicher Sicht zumeist nicht als psychische Krankheit verstanden Eher werden die mit dem Burnshyout-Syndrom verbundenen Umstaumlnde als Rishysikofaktoren fuumlr die Entwicklung psychischer Erkrankungen im engeren Sinne betrachtet

Fuumlr die mit dem Burnout-Syndrom einhergeshyhenden Beschwerden ist innerhalb der ICD-Klassifikation der Code Z73 bdquoProbleme mit Bezug auf Schwierigkeiten bei der Lebensshybewaumlltigungldquo aus dem ICD-Kapitel XXI bdquoFakshytoren die den Gesundheitszustand beeinflusshysenldquo (Z00ndashZ99) vorgesehen

Das Burnout-Syndrom im Sinne der ICD-Diagnose Z73 spielt im AU-Geschehen mit durchschnittlich lediglich zehn AU-Tagen je 100 Versicherungsjahre und einer Betroffeshynenrate von 027 Prozent eine sehr untergeshyordnete Rolle Auf diesem sehr niedrigen Nishyveau uumlbertraf der relative Anstieg der Fehlzeishyten unter dieser Diagnose seit 2000 allerdings die bereits zuvor beschriebene Zunahme der Fehlzeiten mit Depressionen im selben Zeitshyraum noch erheblich

Waumlhrend im Jahr 2013 gut zehn AU-Tage pro 100 Versicherungsjahre auf diese Diagnose entfielen war es im Jahr 2000 noch nicht einmal ein AU-Tag pro 100 Versicherungsjahshyre Dabei ist es seit dem Jahr 2011 in dem die AU-Tage unter der Diagnose Z73 mit rund 13 Tagen pro 100 Versicherungsjahre den bislang houmlchsten Wert erreicht hatten sogar wieder zu einem leichten Ruumlckgang der

dokumentierten Fehlzeiten mit dieser Diagnoshyse gekommen

Alters- und geschlechtsspezifische Werte zeishygen eine aumlhnliche Verteilung wie bei Depresshysionen im Sinne der ICD-Diagnosen F32 und F33 So sind Frauen in allen Altersgruppen deutlich staumlrker betroffen als Maumlnner Bei beishyden Geschlechtern steigen die Betroffenheitsshyraten bis zur Altersgruppe der 55- bis 59shyJaumlhrigen stetig an Erst die 60- bis 64shyJaumlhrigen sind wieder etwas weniger betroffen Dabei ist der prozentuale Anstieg bei Maumlnshynern aufgrund des niedrigeren Ausgangsnishyveaus noch deutlicher Hier steigen die Beshytroffenenraten von 0098 auf 0232Prozent an was einer Zunahme um 137 Prozent beshyziehungsweise den Faktor 24 gleichkommt Bei Frauen ist von der juumlngsten zur zweitshyhoumlchsten Altersgruppe ein altersabhaumlngiger Anstieg der Betroffenenraten um 131 Prozent auszumachen

Die Arbeitsunfaumlhigkeitstage nehmen geshyschlechtsunabhaumlngig mit steigendem Alter zu Fuumlr Maumlnner und Frauen ist dabei ein aumlhnlishycher Anstieg zu beobachten Die Zunahme der dokumentierten AU-Tage betraumlgt 14 Tage bei den Maumlnnern und 15 Tage bei den Fraushyen wobei der Wert in der untersten Altersshygruppe der 15- bis 19-jaumlhrigen Maumlnner einen Tag und bei Frauen vier Tage betraumlgt

Neurasthenie

Die ICD-Diagnose Neurasthenie (F48) beshyschreibt ebenfalls eine anhaltende Erschoumlpshyfung oder Ermuumldung Staumlrker als beim Burnshyout-Syndrom stehen jedoch innere Ursachen im Vordergrund auch kann eine Unterfordeshyrung im Sinne von monotonen Anforderungen Ursache der Erkrankung sein Historisch war diese Diagnose besonders Anfang des 20 Jahrhunderts mit einsetzender Industrialisieshyrung von erheblicher Bedeutung wurde aber in juumlngerer Zeit besonders in Faumlllen von starshyker beruflicher Uumlberlastung teilweise durch die Diagnose des Burnout-Syndroms ersetzt

Dennoch ist festzustellen dass die ICD-Diagnose bdquoNeurasthenieldquo (F48) in den vershygangenen Jahren immer haumlufiger gestellt wird So betrug die Betroffenenrate im Jahr 2000 034 Prozent und stieg bis zum Jahr 2013 auf 085 Prozent an Waumlhrend im Jahr 2000 durchschnittlich noch knapp zehn AU-Tage pro 100 Versicherungsjahre mit dieser Diagnose dokumentiert wurden waren es im Jahr 2013 schon mehr als 22 Tage Im Vershygleich zu Depressionen mit durchschnittlich 103 AU-Tagen pro 100 Versicherungsjahre im Jahr 2013 hat diese Erkrankung aber eine eher geringere Bedeutung

Burnout-Syndrom

Das Burnout-Syndrom wird von Fachaumlrzten zumeist nicht als eishygenstaumlndiges Krankshyheitsbild angesehen entsprechend kann es in der ICD 10 lediglich mit dem Schluumlssel Z73 aus dem Kapitel XXI bdquoFaktoren die den Geshysundheitszustand beshyeinflussenldquo kodiert werden Trotz erheblishycher Zunahmen bis 2011 spielten Arbeitsshyunfaumlhigkeiten mit Anshygabe des Codes Z73 auch 2013 eine eher untergeordnete Rolle

Depressionsatlas ǀ 19

Relative Veraumlnderungen von Fehlzeiten mit Erschoumlpfungsdiagnosen 2000 bis 2013

Rel

ativ

e Ve

raumlnd

erun

g(W

ert i

m Ja

hr 2

000

= 10

0)

1600

1400

1200

1000

800

600

400

200

0

AU-Tage Z73 AU-Tage F48 AU-Tage F32 F33 AU-Tage A00-Z99

2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 2008 2009 2010 2011 2012 2013

Jahr

Abbildung 7 (Erwerbspersonen TK 2013 standardisiert)

Arbeitsunfaumlhigkeiten mit Diagnose Z73 nach Geschlecht und Alter 2013

05 19 20Betr Frauen

18 Betr Maumlnner 17

04

4

5

7

9

11

14 15

1 2

3 4

7

10 9 11

13

15

0

5

10

15

AU-Tage Frauen

AU-Tage Maumlnner

Betro

ffene

03

AU-Tage je 100 VJ

02

01

00 15-19 20-24 25-29 30-34 35-39 40-44 45-49 50-54 55-59 60-64

Altersgruppe

Abbildung 8 (Erwerbspersonen TK 2013)

20 ǀ Depressionsatlas

-

Verordnung vonAntidepressiva Antidepressiva sind Arzneimittel die vorranshygig aber nicht ausschlieszliglich zur Behandlung von Depressionen eingesetzt werden Ausshywertungen zu Verordnungen von Antidepresshysiva koumlnnen in erster Linie Informationen zur Einschaumltzung von Haumlufigkeit und Umfang der medikamentoumlsen Therapie von Depressionen liefern Durch das verhaumlltnismaumlszligig spezifische Anwendungsspektrum von Antidepressiva ndash namentlich die vorrangige Verordnung bei Depressionen ndash kann mit gewissen Einshyschraumlnkungen aus den Ergebnissen zu Vershyordnungen auch auf das Vorliegen von psyshychischen Problemen im Sinne von Depressioshynen geschlossen werden

Im Zusammenhang mit den vorausgehend dargestellten Auswertungen zu Arbeitsunfaumlshyhigkeiten ist dies insofern von Interesse als dass keinesfalls davon auszugehen ist dass jede Erwerbsperson mit Depressionen auch mit der expliziten Nennung einer entspreshychenden Diagnose arbeitsunfaumlhig gemeldet

wird und dann in den Daten zu Arbeitsunfaumlshyhigkeiten identifiziert werden kann Ein Teil der von (leichteren) Depressionen betroffenen Erwerbspersonen duumlrfte innerhalb von uumlblishycherweise betrachteten Jahreszeitraumlumen uumlberhaupt nicht arbeitsunfaumlhig gemeldet sein bei einem anderen Teil duumlrfte die Meldung unshyter einer anderen eventuell weniger stigmatishysierenden Diagnose erfolgen In beiden Faumlllen koumlnnten Informationen zu gegebenenfalls verabreichten Antidepressiva die einzigen Hinweise auf gesundheitliche Probleme im Sinne von Depressionen sein

Tabelle 7 liefert detaillierte Informationen zur Verordnung von Antidepressiva bei Erwerbsshypersonen im Jahr 2013 Zur besseren Einordshynung dieser Verordnungen in das Gesamtshyarzneimittelverordnungsgeschehen werden auch Kennzahlen zu uumlbergeordneten Arzneishymittelgruppen auf unterschiedlichen Ebenen des ATC-Klassifikationssystems genannt

Verordnung von Antidepressiva sowie von weiteren Arzneimitteln 2013

Maumlnner Frauen Gesamt

ATC Code

Wirkstoff DDD

pro Jahr

Betr []

DDD pro

Betr

DDD pro

Jahr

Betr []

DDD pro

Betr

DDD pro

Jahr

Betr []

DDD pro

Betr

A-V Alle Wirkstoffe 23278 6629 35115 22601 7768 29094 22966 7154 32103 N Nervensystem 1678 1395 12028 2415 2034 11872 2017 1689 11942

N05 N06

Psychopharmaka 1191 565 21098 1837 958 19174 1489 746 19959

N06A Antidepressiva 978 438 22353 1623 784 20700 1275 597 21353 N06AA04 Clomipramin 005 004 13773 007 005 13193 006 004 13457 N06AA05 Opipramol 054 073 7360 100 147 6817 075 107 7018 N06AA06 Trimipramin 014 030 4739 024 059 4035 019 043 4297 N06AA09 Amitriptylin 037 043 8527 069 095 7186 051 067 7649 N06AA12 Doxepin 020 029 6940 023 041 5586 021 034 6196 N06AA21 Maprotilin 001 001 10167 001 001 10573 001 001 10381 N06AB03 Fluoxetin 047 017 26798 129 048 26866 084 031 26846 N06AB04 Citalopram 256 113 22704 426 194 21897 334 150 22224 N06AB05 Paroxetin 050 019 26680 066 027 24305 057 023 25371 N06AB06 Sertralin 080 026 31177 143 047 30479 109 035 30750 N06AB10 Escitalopram 050 020 25237 084 035 23886 065 027 24420 N06AP01 Johanniskraut 031 018 17632 079 047 16809 053 031 17061 N06AP51 Johanniskraut

Kombinationen 000 000 1026 000 000 1643 000 000 1532

N06AX11 Mirtazapin 093 075 12327 088 095 9280 091 084 10746 N06AX16 Venlafaxin 143 050 28820 229 083 27773 183 065 28205 N06AX21 Duloxetin 027 014 18849 056 030 18764 040 021 18794 Substanz kann seit Wegfall der Erstattung von Verordnungen rezeptfrei erhaumlltlicher Arzneimittel seit 2004 nur in Ausnahmefaumlllen zu Lasten einer geshy

setzlichen Krankenkasse abgerechnet werden

Tabelle 7 (Erwerbspersonen TK 2013 standardisiert Angaben bezogen auf Personen mit Versicherung am 1 Januar des Jahres)

Depressionsatlas ǀ 21

Antidepressiva

6 Prozent aller Ershywerbspersonen erhielshy

ten 2013 mindestens eine Antidepressiva-

Verordnung Je Ershywerbsperson wurden innerhalb des Jahres

durchschnittlich 1275 Tagesdosen verordshy

net

Die 6 Prozent beshytroffenen Erwerbspershysonen erhielten damit innerhalb des Jahres

durchschnittlich jeweils 214 Tagesdosen

Aufgefuumlhrt wird zum einen die Zahl der durchshyschnittlich je Erwerbsperson jaumlhrlich verordneshyten bdquoDefined Daily Dosesldquo (DDD) Eine defishynierte Tagesdosis bezeichnet dabei die nach pharmakologischen Kriterien festgelegte Subshystanzmenge die zur Behandlung einer Pershyson mit einem Praumlparat unter uumlblichen Umshystaumlnden fuumlr einen Zeitraum von einem Tag ausreicht ndash fuumlr die durchgaumlngige Behandlung einer Person uumlber ein Jahr waumlren also beishyspielsweise 365 DDD erforderlich

Neben definierten Tagesdosen werden zum anderen auch die Raten der von den genannshyten Arzneiverordnungen innerhalb eines Jahshyres betroffenen Erwerbspersonen (in Prozent) sowie die durchschnittliche Anzahl der vershyordneten Tagesdosen bezogen ausschlieszliglich auf diese Betroffenen ausgewiesen

Im Jahr 2013 wurden uumlber alle ATC-Gruppen je Erwerbsperson insgesamt im Mittel rund 230 definierte Tagesdosen verordnet

Antidepressiva finden sich in der Wirkstoffshygruppe N bdquoNervensystemldquo der ATC-Klassifikashytion Mit 202 DDD pro Jahr betraumlgt der Anteil der definierten Tagesdosen dieser Arzneimitshytelgruppe an den verordneten Tagesdosen alshyler Wirkstoffe geschlechtsuumlbergreifend knapp 9Prozent

Die mengenmaumlszligig relevantesten Arzneimitshytelgruppen die zur Behandlung von Erkranshykungen des Nervensystems eingesetzt wershyden sind Psycholeptika (N05) sowie Psychoshyanaleptika (N06) Die beiden Gruppen umfasshysen gemeinsam genau diejenigen Medikashymente die typischerweise als Psychopharshymaka bezeichnet werden Ihnen sind mit 149 DDD pro Jahr rund 74 Prozent der verordneshyten Tagesdosen aller Arzneiverordnungen zur Behandlung des Nervensystems zuzuordnen

Im Zusammenhang mit dem Thema bdquoDepresshysionldquo interessieren besonders die Arzneimitshytel die typischerweise bei der medikamentoumlshysen Therapie von Depressionen eingesetzt werden ndash die Gruppe der bdquoAntidepressivaldquo (N06A)

Im Jahr 2013 hatten Antidepressiva mit einem Verordnungsvolumen von durchschnittlich knapp 13 Tagesdosen je Person einen Anteil von etwa 6 Prozent an allen verordneten Tashygesdosen bei Erwerbspersonen Von der Verordnung (mindestens) eines Antidepressishyvums waren 2013 knapp 6 Prozent der Ershywerbspersonen betroffen Betroffene erhielten dabei innerhalb des Jahres durchschnittlich rund 214 Tagesdosen an Antidepressiva also eine Arzneimittelmenge die in gewoumlhnlicher Dosierung fuumlr die Behandlung uumlber mehr als die Haumllfte eines Jahres ausreichen wuumlrde Anshytidepressiva duumlrften demnach regelmaumlszligig

uumlber laumlngere Zeitraumlume von mehreren Monashyten verordnet werden7

Wirkstoffbezogene Auswertungen und damit Auswertungen zu maximal differenzierten sieshybenstelligen ATC-Codes zeigt Abbildung 12 zu denjenigen Arzneimitteln aus der Gruppe der Antidepressiva die entweder im aktuellen Auswertungsjahr 2013 oder zu Beginn des Auswertungszeitraums im Jahr 2000 die vershyordnungsrelevantesten Einzelsubstanzen waren

Der Wirkstoff mit dem houmlchsten Verordnungsshyvolumen bei Maumlnnern und Frauen war im Jahr 2013 Citalopram (Handelsname zum Beispiel Citalopram durareg Citalopram ALreg ATC-Code N06AB04) Allein auf diesen einen Wirkstoff entfiel ein Anteil von 26 Prozent der verordneshyten Tagesdosen der Antidepressiva Weitere Wirkstoffe mit einem hohen Anteil an den An-tidepressiva-Verordnungen sind die Wirkstoffe Venlafaxin (Handelsname zum Beispiel Venlafaxin Heumannreg Venlafaxin AAAreg) Sertralin (Handelsname zum Beispiel Sertrashylin BASICSreg Sertralin Aurobindoreg) Mirtazapin (Handelsname zum Beispiel Mirtazapin Heumannreg Mirtazapin STADAreg) und Fluoxetin (Handelsname zum Beispiel Fluoxetin HEXALreg Fluoxetin betareg)

Die Verordnungsraten bei Frauen sind hinshysichtlich der meisten Wirkstoffe merklich houmlshyher als bei Maumlnnern Betroffene Frauen erhalshyten dabei von den uumlberwiegend verordneten Wirkstoffen allerdings im Verordnungsfall durchschnittlich eine etwas geringere Zahl an definierten Tagesdosen als Maumlnner Dies koumlnnte sowohl durch eine kuumlrzere Behandshylungsdauer als auch durch eine durchschnittshylich geringere Dosierung der Wirkstoffe bei Frauen im Vergleich zu Maumlnnern bedingt sein

Verordnung nach Alter und Geschlecht

Die vorangehenden Tabellen zeigen bereits dass die Verordnung von Arzneimitteln in Abshyhaumlngigkeit vom Geschlecht variiert Im Weiteshyren wird den alters- und geschlechtsabhaumlngishygen Unterschieden besonders im Hinblick auf die Verordnung von Antidepressiva nachgeshygangen

Im Jahr 2013 erhielten 44Prozent der Maumlnner und 78 Prozent der Frauen Antidepressiva

7 Genauere Aussagen zu medikamentoumlsen Behandlungsshyepisoden waumlren erst nach Auswertungen zu Betroffenen uumlber laumlngere Beobachtungszeitraumlume moumlglich auf die im Rahmen der vorliegenden eher allgemeinen Bearbeitung des Themas Depressionen verzichtet wurde

22 ǀ Depressionsatlas

-

Wirkstoffuumlbergreifend wurden Maumlnnern dabei im Jahr 2013 knapp zehn definierte Tagesdoshysen Antidepressiva verordnet waumlhrend Frauen gut 16 Tagesdosen Antidepressiva erhielten Frauen waren damit 18 Mal haumlufiger als Maumlnner von den Verordnungen betroffen und bekamen 66Prozent mehr Tagesdosen an Antidepressiva als Maumlnner

Abbildung 9 zum Verordnungsvolumen von Antidepressiva zeigt vergleichbare Geshyschlechtsunterschiede fuumlr alle Altersgruppen wobei relative Unterschiede in den juumlngeren

Altersgruppen mit dem geringsten Verordshynungsvolumen am staumlrksten ausgepraumlgt sind

Geschlechtsunabhaumlngig steigt das Verordshynungsvolumen von Antidepressiva altersabshyhaumlngig stetig an

Der groumlszligte Wert wird in der Altersgruppe der 55- bis 59-Jaumlhrigen erreicht In der houmlchsten Altersgruppe der 60- bis 64-Jaumlhrigen findet sich dann wieder ein leichter Ruumlckgang Fuumlr Frauen ist von der niedrigsten bis zur zweitshyhoumlchsten Altersgruppe ein etwa achtfacher

Verordnungsvolumen Antidepressiva nach Geschlecht und Alter 2013

DDD

pro

Vers

iche

rung

sJah

r

25

20

15

Frauen

Maumlnner 10

5

0

Altersgruppe

15-19 20-24 25-29 30-34 35-39 40-44 45-49 50-54 55-59 60-64

Abbildung 9 (Erwerbspersonen TK 2013)

Antidepressiva Verordnung nach Geschlecht und Alter 2013

116

162

197 212 219 216 210 210 208

197

116

168

209 229 231 229 227 232 229

209

0

50

100

150

200

250

300

0

2

4

6

8

10

12

14

15-19 20-24 25-29 30-34 35-39 40-44 45-49 50-54 55-59 60-64

DDD pro Betroffenem

Betro

ffene

Betr Frauen Betr Maumlnner DDD Frauen DDD Maumlnner

Altersgruppe

Abbildung 10 (Erwerbspersonen TK 2013)

Depressionsatlas ǀ 23

-

Verordnungstrend

Von 2000 bis 2013 ist der Anteil der mit Antishydepressiva behandelshyten Erwerbspersonen von 41 auf 6 Prozent

gestiegen zugleich hat sich die bei Betroffeshynen durchschnittlich

verordnete Menge an Tagesdosen von 106 auf 214 DDD in etwa

verdoppelt

Die Zahl der verordneshyten Tagesdosen ist

damit um den Faktor 274 gestiegen und hat

sich nahezu verdreishyfacht

Anstieg des Verordnungsvolumens (von 33 auf 263 DDD) zu verzeichnen waumlhrend der relative Anstieg der Werte bei Maumlnnern aufshygrund des niedrigen Ausgangswertes von 12 Tagesdosen in der juumlngsten Altersgruppe auf 16 Tagesdosen in der zweithoumlchsten Altersshygruppe sogar noch staumlrker ist

Die in Abbildung 10 dargestellte Betroffenen-rate beschreibt den prozentualen Anteil der Versicherten die mindestens eine Arzneivershyordnung dieser Wirkstoffgruppe erhalten hashyben Aumlhnlich wie die Anzahl der Tagesdosen pro Versicherungsjahr steigen die Betroffeshynenraten bei beiden Geschlechtern bis zum Alter von 55 bis 59 Jahren an und sinken erst in der houmlchsten Altersgruppe der uumlber 60shyJaumlhrigen wieder leicht ab Die Betroffenenrashyten sind bei Frauen nahezu aller Altersgrupshypen fast doppelt so hoch wie bei Maumlnnern

Wie in vorangehenden Auswertungen bereits festgestellt erhalten betroffene Maumlnner alshytersuumlbergreifend mehr definierte Tagesdosen Antidepressiva als Frauen Juumlngeren beshytroffenen Maumlnnern und Frauen werden wenishyger Tagesdosen als Aumllteren verordnet was auf kuumlrzere Behandlungszeitraumlume mit Antishydepressiva hindeuten koumlnnte So wuumlrde die durchschnittlich in der juumlngsten Altersgruppe verordnete Anzahl Tagesdosen nur fuumlr eine weniger als vier Monate dauernde Behandshylung mit Antidepressiva ausreichen waumlhrend die Tagesdosen in den houmlheren Altersgrupshypen eine durchgaumlngige Behandlung von mehr als sieben Monaten ermoumlglichen wuumlrden

Verordnungen im Zeitverlauf

Waumlhrend bei vorangehenden Auswertungen Arzneiverordnungen im Jahr 2013 im Mittelshypunkt standen wird im Folgenden die Entshywicklung der Verordnung von Antidepressiva in den Jahren 2000 bis 2013 betrachtet

Der Anteil der Erwerbspersonen die Antideshypressiva erhalten haben ist im Jahr 2013 merklich houmlher als im Jahr 2000 Nach vershyhaumlltnismaumlszligig geringen Werten in den Jahren 2004 bis 2006 sind die Betroffenenraten geshyschlechtsuumlbergreifend von 411 Prozent im Jahr 2006 auf 597 Prozent im Jahr 2013 konshytinuierlich angestiegen Im Jahr 2013 erhielt damit etwa jede 17 Erwerbsperson Antideshypressiva Der Anstieg betraf Maumlnner und Frauen in aumlhnlichem Maszlige

Zugleich ist die Zahl der definierten Tagesdoshysen an Antidepressiva die je Betroffenen durchschnittlich verordnet wurden von 2000 bis 2013 erheblich angestiegen Waumlhrend je betroffene Person (geschlechtsuumlbergreifend) im Jahr 2000 erst 106 Tagesdosen an Antishydepressiva verordnet wurden lag dieser Wert 2006 bei 159 DDD und 2013 schlieszliglich bei knapp 214 DDD Wurde eine Erwerbsperson innerhalb eines Jahres uumlberhaupt mit Antideshypressiva behandelt erhielt sie im Jahr 2013 durchschnittlich etwa doppelt so viele Tagesshydosen wie eine betroffene Erwerbsperson im Jahr 2000

Antidepressiva Verordnungen nach Geschlecht 2000 bis 2013

Betro

ffene

10 250 224219

9 212206

8

104 110 117

128 136

150 153 166

177 181149 191 197 203 207

110 117

126 137

163 170

182 192 193

Betr Frauen

Betr Maumlnner

DDD Frauen

DDD Maumlnner

200

7

6 150

5

4 100

3

2 50

1

0 0

DDD pro Betroffenem

2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 2008 2009 2010 2011 2012 2013

Jahr

24 ǀ Depressionsatlas

Abbildung 11 (Erwerbspersonen TK 2013 standardisiert)

-

Eine medikamentoumlse Therapie mit Antideshypressiva wurde im Jahr 2013 demnach nicht nur bei mehr Personen als in allen vorausgeshyhend betrachteten Jahren durchgefuumlhrt sonshydern umfasste zugleich gemessen an den verordneten Tagesdosen auch eine merklich groumlszligere Wirkstoffmenge was auf einen Trend zur Intensivierung undoder Verlaumlngerung der medikamentoumlsen Therapie mit Antidepressiva hindeutet

Trends bei Verordnungen relevanter Antishydepressiva nach Wirkstoffen

Auswertungen zu Veraumlnderungen des Vershyordnungsvolumens wurden zu denjenigen Wirkstoffen aus der ATC-Gruppe der Antideshypressiva durchgefuumlhrt die entweder im aktushyellen Auswertungsjahr 2013 oder zu Beginn des Auswertungszeitraums im Jahr 2000 unshyter den fuumlnf verordnungsrelevantesten Einshyzelsubstanzen waren

Mit Ausnahme des Johanniskrautes zeigte sich bei allen betrachteten Wirkstoffen eine deutliche Zunahme des Verordnungsvolushymens Johanniskraut ein pflanzliches Arzshyneimittel das vor allem zur Behandlung leichshyter bis mittelschwerer Depressionen eingeshysetzt wird war noch im Jahr 2000 ndash mit einer Verordnung von 132 definierten Tagesdosen pro Erwerbsperson ndash der Wirkstoff mit dem mit Abstand houmlchsten Verordnungsvolumen Seit April 2004 waren Johanniskrautpraumlparate durch die gesetzlichen Krankenkassen als ansonsten auch rezeptfrei erhaumlltliche Arzneishymittel nur erstattungsfaumlhig wenn sie pro Apshyplikationsform 300 mg Extrakt des eigentshy

lichen Wirkstoffes enthielten und zur Behandshylung von Depressionen eingesetzt wurden Zu Beginn des Jahres 2004 war mit dem allgeshymeinen Wegfall der Erstattungen fuumlr rezeptfrei erhaumlltliche Medikamente auch die Erstattung fuumlr Johanniskraut-Verordnungen durch GKV-Kassen zunaumlchst gaumlnzlich weggefallen In diesem Kontext kam es 2004 ndash wie zu erwarshyten ndash zu einem starken Ruumlckgang des in den Krankenkassendaten dokumentierten Verordshynungsvolumens Dass Johanniskraut seit 2009 zur Behandlung von Depressionen in Apotheken nur noch auf Rezept abgegeben wird koumlnnte den leichten Anstieg der aumlrztlishychen Verordnungen ab diesem Jahr erklaumlren In welchem Umfang Johanniskrautpraumlparate von Patienten daruumlber hinaus rezeptfrei geshykauft wurden bildet sich in den Daten der Krankenkassen nicht ab

Weitere Wirkstoffe die schon am Beginn des Auswertungszeitraums im Jahr 2000 zu den verordnungsstaumlrksten Substanzen gehoumlrten waren Amitriptylin Opipramol Citalopram und Sertralin Waumlhrend das Verordnungsvolumen von Amitryptilin dem im Jahr 2000 nach Joshyhanniskraut am haumlufigsten verordneten Wirkshystoff sich im Laufe der Zeit kaum veraumlndert hat kam es bei den Wirkstoffen Opipramol Citalopram und Sertralin von 2000 bis zum Jahr 2013 zu einem deutlichen Anstieg der Verordnungen

Antidepressiva Verordnungsvolumen nach Wirkstoffen 2000 bis 2013

DDD

je V

ersi

cher

ungs

jahr

40

35

30

25

20

15

10

05

00 2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 2008 2009 2010 2011 2012 2013

N06AB04

N06AX16

N06AB06

N06AX11

N06AB03

N06AA05

N06AP01

N06AA09

- Citalopram

- Venlafaxin

- Sertralin

- Mirtazapin

- Fluoxetin

- Opipramol

- Johanniskraut

- Amitryptilin

Jahr

Abbildung 12 (Erwerbspersonen TK 2013 standardisiert)

Depressionsatlas ǀ 25

Mit Abstand am staumlrksten zeigt sich dieser Anstieg beim Wirkstoff Citalopram dessen Verordnungsvolumen sich bis 2012 im Vershygleich zum Jahr 2000 verzehnfacht hatte Im Jahr 2013 ist demgegenuumlber ein leichter Ruumlckgang der Citalopram-Verordnungen zu verzeichnen

Als zweithaumlufigstes Antidepressivum wurde den TK-versicherten Erwerbspersonen im Jahr 2013 der Wirkstoff Venlafaxin verordnet Seit der Patentschutz der Firma Wyeth fuumlr das entsprechende Arzneimittel mit dem Handelsnamen bdquoTrevilorregldquo ausgelaufen ist befinden sich auch Generika mit dem Wirkshystoff auf dem Markt die aufgrund ihres niedrishygeren Preises zu einer vermehrten Verordshynung des Wirkstoffes beigetragen haben duumlrfshyten

Insgesamt hat sich das Verordnungsvolumen von Antidepressiva zwischen 2000 und 2013 nahezu verdreifacht wobei sich diese Zushynahme unterschiedlich auf die verschiedenen verordneten Wirkstoffe verteilt Die Zahl der pro Erwerbsperson verordneten Tagesdosen lag 2013 um den Faktor 274 uumlber der des Jahres 2000

Verordnungen nach Arztgruppen

Antidepressiva werden von Aumlrzten untershyschiedlicher Fachrichtungen verordnet Der verordnende Arzt ist in den Verordnungsdaten dokumentiert womit Verordnungen auch einshyzelnen aumlrztlichen Fachgruppen zugeordnet werden koumlnnen Fuumlr Auswertungen zum Deshypressionsatlas konnte ndash wie im Gesundheitsshyreport 2014 ndash auf die Zuordnung einzelner Verordnungen zu einer TK-seitig erstellten Gruppierung von Fachaumlrzten zuruumlckgegriffen werden

Die meisten der jaumlhrlich 1275 Tagesdosen an Antidepressiva je Erwerbsperson wurden 2013 von Psychiatern und Neurologen (621 DDD entsprechend 487 Prozent aller Tashygesdosen) und Allgemeinmedizinern (425 DDD entsprechend 334 Prozent aller Tashygesdosen) verschrieben also von Aumlrzten die psychische Erkrankungen behandeln und ersshyte Ansprechpartner fuumlr Erwerbspersonen mitpsychischen Problemen sind Auch Aumlrzte fuumlr innere Medizin waren mit 124 Tagesdosen (entsprechend einem Anteil von 98 Prozent an allen Tagesdosen) noch in relevantem Umfang an der Verordnung von Antidepressishyva beteiligt Ein Anteil von 77 Prozent der Tagesdosen konnte in den analysierten Daten keiner Arztgruppe zugeordnet werden andere differenzierbare Arztgruppen waren lediglich fuumlr einen Anteil von 05 Prozent des Verordshynungsvolumens verantwortlich Die anteilige Verteilung des Verordnungsvolumens auf Facharztgruppen unterscheidet sich zwischen Maumlnnern und Frauen nur geringfuumlgig und wird deshalb nicht gesondert erlaumlutert

26 ǀ Depressionsatlas

Verordnung nach Bundeslaumlndern und Kreisen

Einen Uumlberblick uumlber die Verordnung von Anshytidepressiva 2013 auf Bundeslandebene gibt Tabelle 8

Am meisten Antidepressiva wurden 2013 mit durchschnittlich 141 und 139 definierten Tashygesdosen in Rheinland-Pfalz und Bayern vershyordnet Auch in Nordrhein-Westfalen und Hamburg konnte 2013 ein Verordnungsvolushymen merklich oberhalb des Bundesdurchshyschnitts beobachtet werden Neben Erwerbsshypersonen aus den vier bereits genannten Bundeslaumlndern erhielten insbesondere auch Erwerbspersonen mit Wohnort im Saarland mit einem geschlechtsuumlbergreifenden Anteil von 676 Prozent uumlberdurchschnittlich haumlufig Antidepressiva Pro Betroffenen wurden im Saarland mit 186 DDD jedoch verhaumlltnismaumlshyszligig wenige Tagesdosen verordnet weshalb das Verordnungsvolumen im Saarland noch unterhalb des bundesweit ermittelten Durchshyschnittswertes lag

Abbildung 13 zeigt die bereits zuvor beschrieshybenen Ergebnisse zu geschlechts- und altersshystandardisierten Verordnungsraten 2013 hinshysichtlich der Antidepressiva im Sinne des

ATC-Codes N06A auf Bundesland- sowie ershygaumlnzend auch auf Kreisebene Die Einfaumlrbung der Kartendarstellungen verdeutlicht jeweils relative Abweichungen von bundesweiten Ershygebnissen

In allen oumlstlichen Bundeslaumlndern liegen die Verordnungsraten im Hinblick auf Antidepresshysiva merklich unter dem bundesweiten Durchshyschnitt Nach den Ergebnissen zu Verordnunshygen auf Kreisebene gilt dies nahezu durchshygaumlngig auch fuumlr alle Subregionen innerhalb der neuen Bundeslaumlnder

In den anderen Bundeslaumlndern ist der Einshydruck eher heterogen Hohe Raten an Antideshypressiva- Verordnungen lassen sich insbeshysondere fuumlr noumlrdliche und oumlstliche Regionen Bayerns sowie fuumlr mittlere und westliche Reshygionen in Deutschland nachweisen Fuumlr entshysprechende Regionen Bayerns wurden auch houmlhere Fehlzeiten mit Depressionen als im Bundesdurchschnitt ermittelt

Antidepressiva-Verordnungen nach Bundeslaumlndern 2013

Maumlnner Frauen Gesamt Anteil an allen Verord

Bundesland DDD

pro Jahr

Betr []

DDD pro

Betr

DDD pro

Jahr

Betr []

DDD pro

Betr

DDD pro

Jahr

Betr []

DDD pro

Betr

Schleswig-Holstein 914 435 210 1571 803 196 1217 605 201 52 Hamburg 957 445 215 1760 846 208 1327 630 211 59 Niedersachsen 910 416 218 1461 751 194 1164 571 204 50 Bremen 842 383 220 1403 710 198 1101 534 206 53 Nordrhein-Westfalen 1032 481 215 1725 851 203 1351 651 207 55 Hessen 1000 441 227 1619 782 207 1285 598 215 56 Rheinland-Pfalz 1111 513 217 1758 886 198 1409 685 206 57 Baden-Wuumlrttemberg 1025 449 228 1549 756 205 1267 591 214 61 Bayern 1119 462 242 1716 776 221 1394 607 230 67 Saarland 1036 505 205 1520 877 173 1259 676 186 50 Berlin 904 383 236 1587 718 221 1219 537 227 56 Brandenburg 707 305 232 1499 711 211 1072 492 218 46 Mecklenburg-Vorpommern

687 316 218 1555 702 222 1087 494 220 43

Sachsen 784 329 238 1542 652 236 1133 478 237 50 Sachsen-Anhalt 676 316 214 1314 663 198 970 476 204 37 Thuumlringen 827 329 251 1640 695 236 1202 497 242 49

Gesamt 978 438 224 1623 784 207 1275 597 214 56

Tabelle 8 (Erwerbspersonen TK 2013 standardisiert)

Depressionsatlas ǀ 27

-

Anteil der Erwerbspersonen mit Antidepressiva Verordnung nach Bundeslaumlnshydern und Kreisen 2013

Relative Abweichungen der Anteile in Bundeslaumlndern 2013

Relative Abweichungen der Anteile in Kreisen 2013

28 ǀ Depressionsatlas Abbildung 13 (Erwerbspersonen TK 2013 standardisiert)

-ndash

Trends in Bundeslaumlndern

Abbildung 12 zeigt geschlechts- und altersshystandardisierte Betroffenenraten im Hinblick auf Antidepressiva-Verordnungen auf Bunshydeslandebene fuumlr die Jahre 2000 bis 2013 Auch in diesen Kartendarstellungen sind durchgaumlngig Unterschreitungen bundesweiter Ergebnisse um 25 Prozent oder mehr dunkelshyblau und Uumlberschreitungen um 25 Prozent oder mehr dunkelrot eingefaumlrbt

Wie bereits im Hinblick auf Arbeitsunfaumlhigkeishyten mit der Diagnose von Depressionen laumlsst sich auch in Bezug auf die Antidepressiva-Verordnungen feststellen dass es innerhalb des Beobachtungszeitraums von 14 Jahren tendenziell zu einer Angleichung von regionashylen Verordnungsraten gekommen ist Entshysprechend erscheinen die Einfaumlrbungen der Karten im Lauf der Jahre zunehmend blasser

Verordnungen nach Berufen

Analog entsprechenden Auswertungen zu Fehlzeiten mit der Diagnose von Depressioshynen werden in Tabelle 9 Ergebnisse zu Vershyordnungen von Antidepressiva in Taumltigkeitsshygruppen der zweistellig differenzierten KldB dargestellt

Mengenmaumlszligig am meisten Antidepressiva ndash mit einem Verordnungsvolumen von durchshyschnittlich mehr als 18 definierten Tagesdoshysen ndash erhielten Versicherte mit einer Taumltigkeit die den Taumltigkeitsgruppen bdquoErziehung soziale und hauswirtschaftliche Berufe Theologieldquo bdquoReinigungsberufeldquo und bdquoNichtmedizinische Gesundheits- Koumlrperpflege- und Wellnessbeshyrufe Medizintechnikldquo zuzuordnen war

Bei Versicherten mit Berufen aus den Taumltigshykeitsgruppen bdquoHoch- und Tiefbauberufeldquo und bdquo(Innen-)Ausbauberufeldquo wurden dagegen mit durchschnittlich weniger als acht definierten Tagesdosen im Jahr relativ wenig Antidepresshysiva verordnet

Auch die Verordnungsraten waren in den Taumlshytigkeitsgruppen bdquoReinigungsberufeldquo (933 Prozent) bdquoNichtmedizinische Gesundshyheits- Koumlrperpflege- und Wellnessberufe Medizintechnikldquo (866Prozent) und bdquoErzieshyhung soziale und hauswirtschaftliche Berufe Theologieldquo (851 Prozent) am houmlchsten waumlhshyrend Erwerbspersonen der bdquoHoch- und Tiefshybauberufeldquo und bdquo(Innen-)Ausbauberufeldquo nur verhaumlltnismaumlszligig selten von Antidepressiva-Verordnungen betroffen waren

Regionale Trends

Auch Verordnungsrashyten von Antidepressiva in den Bundeslaumlndern haben sich in den vershygangenen 14 Jahren angenaumlhert

Standardabweichunshygen der relativen Abshyweichungen von Vershyordnungsraten in den Bundeslaumlndern als Maszlig fuumlr die Streuung sanken von 169 Proshyzent im Jahr 2000 auf 119 Prozent im Jahr 2013

Anteil der Erwerbspersonen mit Antidepressiva Verordnung nach Bundeslaumlnshydern relative Abweichungen vom Bundesdurchschnitt 2000 bis 2013

Abbildung 14 (Erwerbspersonen TK 2013 standardisiert)

Depressionsatlas ǀ 29

-

Sowohl hinsichtlich der Kennzahlen zu Fehl- Verordnungsvolumen von Antidepressiva zu zeiten mit Depressionen als auch bezogen beobachten und umgekehrt erhalten Er-auf die Kennzahlen zu Antidepressiva- werbspersonen aus Taumltigkeitsgruppen mit ge-Verordnungen ist in den Berufsgruppen eine ringen Fehlzeiten aufgrund von Depressionen aumlhnliche Tendenz zu beobachten In Taumltig- eher wenig Antidepressiva keitsgruppen mit haumlufiger Depressionsdiagshynose ist in der Regel auch ein hohes

Antidepressiva-Verordnungen nach Berufen 2013 (zweistellige KldB)

Taumltigkeitsgruppen KldB 2010 zweistellig DDD

pro Jahr Betr

[] AU Tage je 100 VJ

01 Angehoumlrige der regulaumlren Streitkraumlfte 1240 762 71 11 Land- Tier- und Forstwirtschaftsberufe 908 411 56 12 Gartenbauberufe und Floristik 1174 537 73 21 Rohstoffgewinnung und -aufbereitung Glas- und Keramik- 1042 466 62

herstellung und -verarbeitung 22 Kunststoffherstellung und -verarbeitung Holzbe- und shy

verarbeitung 868 466 82

23 Papier- und Druckberufe technische Mediengestaltung 1244 585 96 24 Metallerzeugung und -bearbeitung Metallbauberufe 886 455 69 25 Maschinen- und Fahrzeugtechnikberufe 872 422 61 26 Mechatronik- Energie- und Elektroberufe 860 405 61 27 Technische Forschungs- Entwicklungs- Konstruktions- und 1040 479 62

Produktionssteuerungsberufe 28 Textil- und Lederberufe 1167 659 88 29 Lebensmittelherstellung und -verarbeitung 1153 563 102 31 Bauplanungs- Architektur- und Vermessungsberufe 1117 506 76 32 Hoch- und Tiefbauberufe 783 369 60 33 (Innen-)Ausbauberufe 537 306 60 34 Gebaumlude- und versorgungstechnische Berufe 1004 481 70 41 Mathematik- Biologie- Chemie- und Physikberufe 1263 556 73 42 Geologie- Geografie- und Umweltschutzberufe 1001 427 70 43 Informatik- Informations- und

Kommunikationstechnologieberufe 1018 438 65

51 Verkehrs- und Logistikberufe (auszliger Fahrzeugfuumlhrung) 1215 592 100 52 Fuumlhrerinnen von Fahrzeug- und Transportgeraumlten 980 477 9153 Schutz- Sicherheits- und Uumlberwachungsberufe 1597 710 134 54 Reinigungsberufe 1807 933 120 61 Einkaufs- Vertriebs- und Handelsberufe 1011 509 87 62 Verkaufsberufe 1459 730 127 63 Tourismus- Hotel- und Gaststaumlttenberufe 1023 532 99 71 Berufe in Unternehmensfuumlhrung und -organisation 1365 649 99 72 Berufe in Finanzdienstleistungen Rechnungswesen 1230 583 89

und Steuerberatung 73 Berufe in Recht und Verwaltung 1751 789 115 81 Medizinische Gesundheitsberufe 1501 690 107 82 Nichtmedizinische Gesundheits- Koumlrperpflege- und Wellshy

nessberufe Medizintechnik 1806 866 161

83 Erziehung soziale und hauswirtschaftliche Berufe Theologie 1867 851 154 84 Lehrende und ausbildende Berufe 1165 507 75 91 Sprach- literatur- geistes- gesellschafts- 1218 579

und wirtschaftswissenschaftliche Berufe 92 Werbung Marketing kaufmaumlnnische und redaktionelle

Medienberufe 1260 573 106

93 Produktdesign und kunsthandwerkliche Berufe bildende 1000 489 Kunst Musikinstrumentenbau

94 Darstellende und unterhaltende Berufe 1023 476 66

Erwerbspersonen insgesamt 1303 608 105

Tabelle 9 (Erwerbspersonen TK 2013 nicht standardisierte Rohwerte)

30 ǀ Depressionsatlas

93

67

4

6

8

Zu einer differenzierten Darstellung des beshyrufsbezogenen AU-Geschehens kommt man bei Auswertung der Fehlzeiten auf fuumlnfstellishyger Ebene der Klassifikation der Berufe 2010 die insgesamt 1286 Auspraumlgungen umfasst

Fuumlr berufsabhaumlngig noch weiter differenzierte Auswertungen wurden zunaumlchst die 100 Beshyrufsgruppen auf der Ebene fuumlnfstelliger Codes der KldB ausgewaumlhlt die unter den TK-Versicherten im Jahr 2013 am haumlufigsten vershytreten waren Von diesen 100 Berufsgruppen werden nachfolgend Ergebnisse zu jeweils

zehn Berufsgruppen dargestellt bei denen die houmlchsten beziehungsweise die niedrigsten Raten an Antidepressiva-Verordnungen ermitshytelt wurden

Von den zehn Berufsgruppen mit den houmlchsshyten Verordnungsraten sind ndash wie auch hinshysichtlich der Fehlzeiten ndash auffaumlllig viele dem Berufsbereich 8 bdquoGesundheit Soziales Lehre und Erziehungldquo zuzuordnen Die houmlchsten Verordnungsraten sowie auch das houmlchste Verordnungsvolumen in DDD entfiel auf die Taumltigkeitsgruppe bdquoBerufe in der Altenpflege (ohne Spezialisierung) ndash Helfer-Anlerntaumltigkeitenldquo (82101)

Antidepressiva-Verordnungen nach Berufen 2013 (fuumlnfstellige KldB) Berufe mit hohen sowie geringen Verordnungsraten

Rang Taumltigkeitsgruppen KldB 2010 fuumlnfstellig DDD

pro Jahr Betr

[]

1 82101 Berufe in der Altenpflege (ohne Spezialisierung) shyHelfer-Anlerntaumltigkeiten

2514 1195

2 82102 Berufe in der Altenpflege (ohne Spezialisierung) shyfachlich ausgerichtete Taumltigkeiten

2483 1141

3 81301 Berufe in der Gesundheits- und Krankenpflege (ohne Spezialisierung) - Helfer-Anlerntaumltigkeiten

2197 1004

54101 Berufe in der Reinigung (ohne Spezialisierung) - Hel- 1945 1004 fer-Anlerntaumltigkeiten

5 73222 Verwaltende Berufe im Sozial- und Gesundheitsweshysen - fachlich ausgerichtete Taumltigkeiten

2027 934

73202 Berufe in der oumlffentlichen Verwaltung (ohne Speziali- 2026 918 sierung) - fachlich ausgerichtete Taumltigkeiten

7 92122 Berufe im Dialogmarketing - fachlich ausgerichtete Taumltigkeiten

1976 913

81212 Medizinisch-technische Berufe im Laboratorium - 1945 867 fachlich ausgerichtete Taumltigkeiten

9 83112 Berufe in der Kinderbetreuung und -erziehung - fachshylich ausgerichtete Taumltigkeiten

1835 842

10 83124 Berufe in der Sozialarbeit und Sozialpaumldagogik - hoch 1858 830 komplexe Taumltigkeiten

hellip hellip hellip

91 22342 Berufe im Holz- Moumlbel- und Innenausbau - fachlich 712 364 ausgerichtete Taumltigkeiten 92 43414 Berufe in der Softwareentwicklung - hoch komplexe

Taumltigkeiten 867 360

93 27104 Berufe in der technischen Forschung und Entwicklung 798 358 (ohne Spezialisierung) - hoch komplexe Taumltigkeiten 94 26212 Berufe in der Bauelektrik - fachlich ausgerichtete Taumlshy

tigkeiten 710 353

95 81404 AumlrzteAumlrztinnen (ohne Spezialisierung) - hoch komshy 901 349 plexe Taumltigkeiten 96 84304 Berufe in der Hochschullehre und -forschung - hoch

komplexe Taumltigkeiten 840 343

97 26252 Berufe in der elektrischen Betriebstechnik - fachlich 662 341 ausgerichtete Taumltigkeiten 98 71324 Berufe in der Unternehmensberatung - hoch kompleshy

xe Taumltigkeiten 790 331

99 34212 Berufe in der Sanitaumlr- Heizungs- und Klimatechnik shy 545 325 fachlich ausgerichtete Taumltigkeiten 100 25212 Berufe in der Kraftfahrzeugtechnik - fachlich ausgeshy

richtete Taumltigkeiten 629 313

Erwerbspersonen insgesamt 1303 608

Tabelle 10 (Erwerbspersonen TK 2013 nicht standardisierte Rohwerte)

Depressionsatlas ǀ 31

Auch Beschaumlftigte aus der Taumltigkeitsgruppe bdquoBerufe im Dialogmarketingldquo (92122) bei deshynen zuvor bereits haumlufige Arbeitsunfaumlhigkeishyten aufgrund von Depressionen aufgezeigt wurden erhalten uumlberdurchschnittlich haumlufig Antidepressiva

Berufsgruppen mit niedrigen Verordnungsrashyten weisen oft eine technische Orientierung auf haumlufig handelt es sich dabei um hochshykomplexe Taumltigkeiten

Die Ergebnisse zu Verordnungen von Antideshypressiva weisen wie die Auswertungen zu Arshybeitsunfaumlhigkeiten mit der Diagnose von Deshypressionen uumlberwiegend auf eine Belastung aumlhnlicher Berufsgruppen hin

Verordnungen nach Schulabschluss

Durchschnittliche Verordnungsmengen von Antidepressiva in Abhaumlngigkeit vom Schulabshyschluss sind in Tabelle 11 dargestellt

Waumlhrend die Zahl der verordneten Tagesdoshysen (DDD pro Jahr) bei den Berufstaumltigen ohshyne Schulabschluss noch geringfuumlgig niedriger liegt als bei Personen mit Haupt-Volksschulshyabschluss sinken sie anschlieszligend mit steishygendem Schulabschluss leicht ab Die Vershyordnungsraten sinken stetig mit steigender Schulbildung von 71 Prozent bei Berufstaumltishygen ohne Schulabschluss bis auf 5 Prozent bei Personen mit Abitur oder Fachabitur

Demgegenuumlber steigt die Zahl der durchshyschnittlich verordneten Tagesdosen im Betrofshyfenheitsfall mit zunehmender Bildung etwas an Dieser Anstieg koumlnnte darauf hindeuten dass Personen mit houmlherem Bildungsabshyschluss bdquokonsequenterldquo beziehungsweise uumlber einen etwas laumlngeren Zeitraum oder mit houmlheren Dosierungen mit Antidepressiva beshyhandelt werden

Antidepressiva-Verordnungen nach Schulabschluss 2013

Schulabschluss DDD

pro Jahr Betr

[] DDD

pro Betr

Ohne Schulabschluss 138 71 194 Haupt-Volksschulabschluss 141 70 201 Mittlere Reife oder gleichwertiger Abshyschluss 128 62 207 AbiturFachabitur 113 50 223 Abschluss unbekannt 127 61 207

Gesamt 128 60 214

Tabelle 11 (Erwerbspersonen TK standardisiert)

Antidepressiva-Verordnungen nach Ausbildungsabschluss 2013

Ausbildungsabschluss DDD

pro Jahr Betr

[] DDD

pro Betr

Ohne beruflichen Ausbildungsabschluss 151 72 211 Abschluss einer anerkannten Berufsausshybildung 132 63 210 Meister-Techniker- oder gleichwertiger Fachschulabschluss 111 54 205 Bachelor 110 49 224 DiplomMagisterMasterStaatsexamen 104 46 224 Promotion 87 37 238 Abschluss unbekannt 120 59 203

Gesamt 128 60 214

Tabelle 12 (Erwerbspersonen TK standardisiert)

32 ǀ Depressionsatlas

Verordnung von Antidepressiva bei AU mit Diagnose von Depression 2013

Abbildung 15 (Erwerbspersonen TK 2013)

62

98

120 134

144 144 149 160

173

150

55

90

114

137 149

157 166

181 179

159

0

20

40

60

80

100

120

140

160

180

200

0

10

20

30

40

50

60

70

80

90

100

15-19 20-24 25-29 30-34 35-39 40-44 45-49 50-54 55-59 60-64

DDD pro Betroffenem m

it AU (F32 F33)

Beha

ndel

t mit

Antid

epre

ssiv

a [

]

Altersgruppe

Behandelte Frauen Behandelte Maumlnner DDDs Frauen DDDs Maumlnner

Verordnungen nach Ausbildung

Bei Auswertungen zu Antidepressiva-Verordnungen in Abhaumlngigkeit von den Ausshybildungsabschluumlssen zeigen sich aumlhnliche Trends wie bei den Auswertungen nach Schulabschluumlssen Mit steigendem Ausbilshydungsabschluss geht sowohl die Zahl der verordneten Tagesdosen als auch die Rate der Antidepressiva-Verordnungen zuruumlck

Antidepressiva-Verordnung bei Erwerbsshypersonen mit Arbeitsunfaumlhigkeit aufgrund von Depressionen

In den vorausgehenden Abschnitten wurden Arbeitsunfaumlhigkeiten mit der Diagnose von Depressionen sowie Verordnungen von Antishydepressiva jeweils separat betrachtet Der folgende Abschnitt liefert demgegenuumlber Ershygebnisse zu Verordnungen von Antidepressishyva bei den 16 Prozent der Erwerbspersonen die innerhalb des Beobachtungsjahres 2013 explizit auch mit der Angabe einer Depressishyonsdiagnose im Sinne der ICD-Schluumlssel F32 undoder F33 arbeitsunfaumlhig gemeldet waren (vergleiche Tabelle 1 auf Seite 6)

Geschlechts- und altersuumlbergreifend erhielten aus dieser Gruppe innerhalb desselben Jahshyres 56 Prozent mindestens eine Antidepressishyva-Verordnung ndash gut die Haumllfte der Erwerbsshypersonen mit einer Arbeitsunfaumlhigkeit aufshygrund von Depressionen wurde also im selshyben Jahr auch medikamentoumls mit Antidepresshysiva behandelt Durchschnittlich wurden in der Population mit Depressionsdiagnose

innerhalb des Jahres 149 DDD je Person vershyordnet ndash bezogen ausschlieszliglich auf diejenishygen Personen die uumlberhaupt Antidepressiva erhielten wurden durchschnittlich 266 Tagesshydosen verordnet

Abbildung 15 zeigt die Verordnungsraten soshywie Verordnungsvolumen bezogen auf Ershywerbspersonen mit mindestens einer Arbeitsshyunfaumlhigkeit aufgrund von Depressionen in einzelnen Geschlechts- und Altersgruppen Juumlngere Erwerbspersonen mit gemeldeter Arshybeitsunfaumlhigkeit aufgrund von Depressionen werden demnach verhaumlltnismaumlszligig selten und durchschnittlich mit einer geringeren Zahl an Tagesdosen mit Antidepressiva behandelt Im Falle einer Arbeitsunfaumlhigkeit aufgrund von Depressionen unterscheiden sich die Verordshynungsmengen und -raten von Maumlnnern und Frauen innerhalb der einzelnen Altersgruppen nur gering Vorrangig in den mittleren Altersshygruppen werden betroffene Maumlnner etwas haumlufiger und in houmlherer Dosierung mit Antideshypressiva behandelt

Depressionsatlas ǀ 33

-

-

-

Diagnosen von Arbeitsunfaumlhigkeit und Antidepressiva-Verordnungen

Der nachfolgende Abschnitt befasst sich mit der Frage im Kontext welcher Arbeitsunfaumlshyhigkeitsdiagnosen Erwerbspersonen am haumlushyfigsten Antidepressiva erhalten Bereits aufshygrund der Beobachtung dass mit rund 6 Proshyzent innerhalb des Jahres 2013 erheblich mehr Erwerbspersonen Antidepressiva erhielshyten als Erwerbspersonen mit der Diagnose von Depressionen arbeitsunfaumlhig gemeldet waren ist offensichtlich dass keineswegs nur Personen die aufgrund von Depressionen arshybeitsunfaumlhig gemeldet waren auch Antideshypressiva erhielten

Fuumlr TK-versicherte Erwerbspersonen mit minshydestens einer Arbeitsunfaumlhigkeit im Jahr 2013 wurde im Rahmen der Auswertungen in Abshyhaumlngigkeit von den Diagnosen der Arbeitsunshyfaumlhigkeiten auf unterschiedlichen Ebenen ershymittelt welchem Anteil dieser Personen im Jahr 2013 mindestens einmal Antidepressiva im Sinne des ATC-Codes bdquoN06Aldquo verordnet wurden

Die houmlchste Verordnungsrate konnte bei einer Differenzierung von AU-Diagnosen auf Ebene der ICD-Kapitel erwartungsgemaumlszlig fuumlr das Kapitel V bdquoPsychische und Verhaltensstoumlrunshygenldquo (ICD-Diagnosen F00ndashF99) ermittelt wershyden dem auch Diagnosen von Depressionen zugeordnet sind 367Prozent der Personen mit einer gemeldeten Arbeitsunfaumlhigkeitsdishyagnose aus diesem Kapitel bekamen mindesshytens einmal im Jahr 2013 auch Antidepressiva verordnet Relativ hoch war die Antidepressishyva-Verordnungsrate bei Arbeitsunfaumlhigkeiten mit Diagnosen aus dem ICD-Kapitel VI bdquoKrankheiten des Nervensystemsldquo (G00ndashG99) mit 17 Prozent

Fuumlr eine detailliertere Betrachtung wurden Verordnungsraten bei Erwerbspersonen mit Arbeitsunfaumlhigkeiten differenziert nach ICD-Codes auf dreistelliger Ebene ermittelt

Betrachtet wurden ausschlieszliglich ICD-Diagnosen die im Jahr 2013 bei mindestens 100 Personen als Anlaumlsse von Arbeitsunfaumlshyhigkeiten dokumentiert waren

Diagnosen von Arbeitsunfaumlhigkeiten bei Personen mit hohen Antidepressiva-Verordnungsraten 2013

Rang ICD Code ICD Diagnose

Anteil mit Anti depressiva[]

Betroffene [Rate in ]

1 F33 Rezidivierende depressive Stoumlrung 733 0305 2 T43 Vergiftung durch psychotrope Substanzen ande- 721 0003

renorts nicht klassifiziert 3 F42 Zwangsstoumlrung 711 0018 4 F61 Kombinierte und andere Persoumlnlichkeitsstoumlrungen 666 0009 5 F60 Spezifische Persoumlnlichkeitsstoumlrungen 652 0049 6 F31 Bipolare affektive Stoumlrung 627 0032 7 F41 Andere Angststoumlrungen 617 0285 8 F34 Anhaltende affektive Stoumlrungen 561 0051 9 F40 Phobische Stoumlrungen 535 0026 10 F32 Depressive Episode 528 1319 11 F90 Hyperkinetische Stoumlrungen 516 0008 12 F25 Schizoaffektive Stoumlrungen 493 0015 13 F50 Essstoumlrungen 480 0024 14 F62 Andauernde Persoumlnlichkeitsaumlnderungen nicht 449 0003

Folge einer Schaumldigung oder Krankheit des Geshyhirns

15 F11 Psychische und Verhaltensstoumlrungen durch Opioshyide

412 0004

16 F51 Nichtorganische Schlafstoumlrungen 408 0044 17 F19 Psychische und Verhaltensstoumlrungen durch mulshy

tiplen Substanzgebrauch und Konsum anderer psychotroper Substanzen

405 0015

18 F63 Abnorme Gewohnheiten und Stoumlrungen der Im- 379 0005 pulskontrolle

19 T50 Vergiftung durch Diuretika und sonstige und nicht naumlher bezeichnete Arzneimittel Drogen und bioshylogisch aktive Substanzen

378 0004

20 F44 Dissoziative Stoumlrungen [Konversionsstoumlrungen] 372 0009

Tabelle 13 (Erwerbspersonen TK 2013 standardisiert)

34 ǀ Depressionsatlas

Tabelle 13 enthaumllt Angaben zu den 20 dreishystelligen ICD-Diagnosen mit den houmlchsten Raten an Antidepressiva-Verordnungen sortiert in absteigender Reihenfolge nach dem Anteil der Erwerbspersonen mit Anti-depressiva-Verordnung

Um eine Einschaumltzung der Bedeutung der aufgefuumlhrten Diagnosen zu ermoumlglichen werden ergaumlnzend auch die Anteile der von Arbeitsunfaumlhigkeiten mit diesen Diagnosen betroffenen Erwerbspersonen in der Tabelle genannt

Die Erkrankung mit dem groumlszligten Anteil an Antidepressiva-Verordnungen ist die ICD-Diagnose bdquoRezidivierende depressive Stoumlshyrungldquo (F33) also eine zum wiederholten Mal auftretende Depression Von den Erwerbsshypersonen die 2013 mit einer entsprechenden Diagnose arbeitsunfaumlhig gemeldet waren ershyhielten innerhalb des Jahres 73 Prozent also knapp drei Viertel mindestens eine Anti-depressiva-Verordnung Unter den gelisteten 20 ICD-Diagnosen mit den houmlchsten Antideshypressiva-Verordnungsraten finden sich in erster Linie weitere bdquoFldquo-Diagnosen also Erkrankungsdiagnosen aus dem Kapitel bdquoPsychische und Verhaltensstoumlrungenldquo

Ausnahmen bilden die beiden Diagnosen bdquoVergiftung durch psychotrope Substanzen anderenorts nicht klassifiziertldquo (T43) sowie bdquoVergiftung durch Diuretika und sonstige und nicht naumlher bezeichnete Arzneimittel Drogen und biologisch aktive Substanzenldquo (T50) aus der Diagnosegruppe bdquoVergiftungen durch Arzshyneimittel Drogen und biologisch aktive Subshystanzenldquo (T36ndashT50) bei deren Kodierung als Anlass einer Arbeitsunfaumlhigkeit gleichfalls reshylativ hohe Raten an Antidepressiva-Verordnungen ermittelt wurden Uumlber die Gruumlnde fuumlr den beobachteten Zusammenshyhang der Diagnosen mit hohen Raten an An-tidepressiva-Verordnungen geben die Daten keine Auskunft Es laumlsst sich daher nur vershymuten dass Antidepressiva in diesen Faumlllen in der Regel nicht Ausloumlser einer Vergiftung waren sondern eher zur Behandlung von seelischen Zustaumlnden verordnet wurden die ihrerseits anderweitig den Ausloumlser fuumlr eine Vergiftung bildeten In jedem Fall laumlsst sich festhalten dass beide Diagnosen mit Beshytroffenenraten von 0003 Prozent sowie 0004 Prozent nur sehr selten den Anlass fuumlr eine Arbeitsunfaumlhigkeit bilden und insofern eishyne untergeordnete Rolle spielen

Unter den gelisteten 20 Diagnosen mit hohen medikamentoumlsen Behandlungsraten bilden bdquoDepressive Episodenldquo (F32) mit Abstand den haumlufigsten Anlass fuumlr eine Arbeitsunfaumlhigkeit

Zusammenfassung Der Depressionsatlas liefert umfaumlngliches Zahlenmaterial zur Bedeutung von Depressishyonen im Erwerbsalter und zu Veraumlnderungen in den Jahren von 2000 bis 2013

Innerhalb des genannten Zeitraums stiegen die Fehlzeiten aufgrund von Depressionen deutlich Zwischen Tiefst- und Houmlchststand 2006 und 2012 war bei Erwerbspersonen ein Anstieg um 75 Prozent festzustellen Nach eishynem leichten Ruumlckgang wurden im Jahr 2013 163 AU-Faumllle pro 100 Versicherungsjahre mit der Diagnose von Depressionen erfasst Dashymit waren Depressionen lediglich 14 Prozent aller AU-Faumllle zuzuordnen aufgrund der lanshygen fallbezogenen Dauer waren diese Faumllle jedoch fuumlr 71 Prozent aller gemeldeten Fehlshytage verantwortlich Im Mittel war jede Ershywerbsperson 2013 gut einen Tag aufgrund von Depressionen arbeitsunfaumlhig gemeldet eine gemeldete Arbeitsunfaumlhigkeit dauerte durchschnittlich 64 Tage

Rund 6 Prozent der Erwerbspersonen erhielshyten innerhalb des Jahres 2013 mindestens eishyne Antidepressiva-Verordnung 2000 hatte die Rate noch bei 41 Prozent gelegen Die Zahl der verordneten Tagesdosen stieg im selben Zeitraum um den Faktor 274 und hat sich damit nahezu verdreifacht 2013 wurden demnach anteilig mehr Erwerbspersonen und gegebenenfalls zugleich auch erheblich intenshysiver mit Antidepressiva behandelt als im Jahr 2000

Frauen waren nach den vorliegenden Ergebshynissen nahezu doppelt so haumlufig von Depresshysionen betroffen wie Maumlnner mit zunehmenshydem Alter zeigen sich bis kurz vor Erreichen des Renteneintrittsalters steigende Fehlzeiten und Verordnungsraten Hinweise auf reduziershyte Erkrankungsrisiken finden sich bei houmlherer schulischer und beruflicher Ausbildung und entsprechend auch vorrangig bei Beschaumlftigshyten in Berufen mit houmlherer Qualifikation sowie mit technisch-handwerklicher Ausrichtung Beschaumlftigte mit geringerer Qualifikation soshywie aus sozialen Berufen sind demgegenuumlber tendenziell haumlufiger betroffen

Sowohl im Hinblick auf Arbeitsunfaumlhigkeiten mit Depressionen als auch im Hinblick auf Verordnungen von Antidepressiva haben sich im Lauf der 14 Jahre Unterschiede zwischen den Bundeslaumlndern verringert Dies koumlnnte auf eine Angleichung der Lebensumstaumlnde aber auch auf eine Angleichung der diagnosshytischen und therapeutischen Strategien von Aumlrzten hindeuten

Depressionsatlas ǀ 35

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Anhang

Depressionen als Ursache von Arbeitsunfaumlhigkeiten nach Geschlecht 2013

Maumlnner ICD 10 Code ICD 10 Diagnose

AU Faumllle je 100 VJ

AU Tageje 100 VJ

AU Tageje Fall

Betroffene [Rate in ]

A00-Z99 Alle Diagnosen 10409 132383 13 49910 F00-F99 Psychische und Verhaltensstoumlrungen 412 18678 45 3575

F30-F39 Affektive Stoumlrungen 127 8425 66 1218 F32 F33 Depressionen 119 7880 66 1155

F32 Depressive Episode 098 6043 61 0964 F320 Leichte depressive Episode 004 140 35 0039 F321 Mittelgradige depressive Episode 021 1628 76 0227 F322 Schwere depressive Episode ohne psychotische 012 1304 109 0134

Symptome F323 Schwere depressive Episode mit psychotischen

Symptomen 001 075 90 0009

F328 Sonstige depressive Episoden 003 132 52 0026 F329 Depressive Episode nicht naumlher bezeichnet 056 2671 48 0542

F33 Rezidivierende depressive Stoumlrung 021 1837 88 0216 F330 Rezidivierende depressive Stoumlrung gegenwaumlrtig

leichte Episode 001 035 42 0008

F331 Rezidivierende depressive Stoumlrung gegenwaumlrtig 010 880 86 0106 mittelgradige Episode

F332 Rezidivierende depressive Stoumlrung gegenwaumlrtig schwere Episode ohne psychotische Symptome

006 628 112 0063

F333 Rezidivierende depressive Stoumlrung gegenwaumlrtig 001 076 119 0007 schwere Episode mit psychotischen Symptomen

F334 Rezidivierende depressive Stoumlrung gegenwaumlrtig remittiert

000 011 50 0002

F338 Sonstige rezidivierende depressive Stoumlrungen 000 013 37 0004 F339 Rezidivierende depressive Stoumlrung nicht naumlher

bezeichnet 003 150 59 0026

Frauen ICD 10 Code ICD 10 Diagnose

AU Faumllle je 100 VJ

AU Tageje 100 VJ

AU Tageje Fall

Betroffene [Rate in ]

A00-Z99 Alle Diagnosen 12756 163175 13 56801 F00-F99 Psychische und Verhaltensstoumlrungen 759 31541 42 6603

F30-F39 Affektive Stoumlrungen 226 14159 63 2204 F32 F33 Depressionen 214 13312 62 2101

F32 Depressive Episode 176 9848 56 1738 F320 Leichte depressive Episode 008 245 32 0075 F321 Mittelgradige depressive Episode 038 2795 73 0408 F322 Schwere depressive Episode ohne psychotische 017 1914 113 0202

Symptome F323 Schwere depressive Episode mit psychotischen

Symptomen 001 103 108 0011

F328 Sonstige depressive Episoden 005 212 46 0047 F329 Depressive Episode nicht naumlher bezeichnet 106 4442 42 1024

F33 Rezidivierende depressive Stoumlrung 038 3464 90 0409 F330 Rezidivierende depressive Stoumlrung gegenwaumlrtig

leichte Episode 002 091 56 0017

F331 Rezidivierende depressive Stoumlrung gegenwaumlrtig 020 1791 89 0217 mittelgradige Episode

F332 Rezidivierende depressive Stoumlrung gegenwaumlrtig schwere Episode ohne psychotische Symptome

010 1109 116 0111

F333 Rezidivierende depressive Stoumlrung gegenwaumlrtig 001 081 95 0008 schwere Episode mit psychotischen Symptomen

F334 Rezidivierende depressive Stoumlrung gegenwaumlrtig remittiert

000 021 62 0004

F338 Sonstige rezidivierende depressive Stoumlrungen 001 038 74 0006 F339 Rezidivierende depressive Stoumlrung nicht naumlher

bezeichnet 005 254 54 0048

Tabelle A1 (Erwerbspersonen TK 2013 standardisiert)

36 ǀ Depressionsatlas

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Fehlzeiten mit Depressionen nach Personengruppen 2000 bis 2013

Depressionen (ICD 10 Codes F32 F33) Gesamt (A00 Z99)

Berufstaumltige Arbeitslose Gesamt

Jahr AU Tageje 100 VJ

rel seit 2000

AU Tageje 100 VJ

rel seit 2000

AU Tageje 100 VJ

rel seit 2000

AU Tageje 100 VJ

rel seit 2000

2000 56 100 130 100 62 100 1294 100 2001 58 103 138 106 64 104 1313 101 2002 59 106 142 109 67 109 1300 100 2003 59 105 147 113 68 110 1257 97 2004 60 108 172 132 72 116 1209 93 2005 60 108 180 138 72 118 1215 94 2006 53 95 202 155 60 98 1144 88 2007 60 108 270 207 68 110 1193 92 2008 65 116 328 252 73 119 1224 95 2009 75 135 314 240 84 136 1320 102 2010 86 155 431 330 98 159 1340 104 2011 90 162 456 350 100 163 1397 108 2012 95 171 470 361 105 171 1417 110 2013 92 166 488 374 104 169 1466 113

Tabelle A2 (Erwerbspersonen TK 2013 standardisiert Werte 2000 entsprechen 100 Prozent)

Arbeitsunfaumlhigkeiten mit Depressionen nach Alter und Geschlecht 2013

Maumlnner Frauen Gesamt

Alters gruppe

AU Faumllle je

100 VJ

AU Tageje

100 VJ

Betr []

AU Faumllle je

100 VJ

AU Tageje

100 VJ

Betr []

AU Faumllle je

100 VJ

AU Tageje

100 VJ

Betr []

15-19 06 21 06 16 44 14 10 31 09 20-24 09 40 08 18 66 16 13 52 12 25-29 09 42 08 15 73 14 12 57 11 30-34 09 46 08 16 88 15 12 65 11 35-39 10 64 10 18 110 18 14 85 13 40-44 12 79 12 21 130 21 16 102 16 45-49 13 87 13 23 149 23 18 116 18 50-54 14 104 14 26 178 26 20 139 20 55-59 17 126 17 30 215 30 23 167 23 60-64 16 153 16 28 242 29 21 189 21

Tabelle A3 (Erwerbspersonen TK 2013 ICD-10-Codes F32 F33)

Depressionsatlas ǀ 37

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Arbeitsunfaumlhigkeit mit Depressionen nach Ausbildung 2013

Ausbildungsabschluss AU Faumllle je 100 VJ

AU Tageje 100 VJ

Betroffene [Rate in ]

Ohne beruflichen Ausbildungsabschluss 207 113 195 Abschluss einer anerkannten Berufsshyausbildung 176 104 174 Meister-Techniker- oder gleichwertiger Fachschulabschluss 151 83 144 Bachelor 128 78 124 DiplomMagisterMasterStaatsexamen 111 63 111 Promotion 067 36 081 Abschluss unbekannt 153 104 156

Gesamt 163 104 159

Tabelle A4 (Erwerbspersonen TK 2013 standardisiert)

Antidepressiva-Verordnungen nach Alter und Geschlecht 2013

Maumlnner Frauen Gesamt

Alters gruppe

DDD Betr []

DDD pro

Betr

DDD Betr []

DDD pro

Betr

DDD Betr []

DDD pro

Betr 15-19 121 104 116 324 279 116 208 179 116 20-24 313 187 168 629 389 162 463 283 165

25-29 513 245 209 888 450 197 690 342 204 30-34 690 302 229 1089 513 212 870 397 221

35-39 893 386 231 1418 648 219 1131 505 225 40-44 1057 462 229 1687 783 216 1347 609 223

45-49 1141 502 227 1912 910 210 1501 693 219 50-54 1351 583 232 2236 1063 210 1773 812 222

55-59 1575 689 229 2592 1247 208 2044 946 219 60-64 1368 653 209 2358 1195 197 1774 875 204

Tabelle A5 (Erwerbspersonen TK 2013 ATC-Code N06A)

38 ǀ Depressionsatlas

Antidepressiva-Verordnungsvolumen nach Wirkstoffen 2000 bis 2013

Anzahl DDD je VJ

Opipramol Amitriptylin Fluoxetin Citalopram Sertralin Johannisshykraut

Mirtazapin Venlafaxin

Jahr N06AA05 N06AA09 N06AB03 N06AB04 N06AB06 N06AP01 N06AX11 N06AX16

2000 039 048 029 034 033 132 015 011 2001 043 049 034 047 042 125 021 017 2002 046 049 043 061 045 110 029 024 2003 051 051 051 087 051 098 032 033 2004 055 049 060 099 052 037 035 043 2005 059 050 067 117 054 043 043 053 2006 053 045 066 123 053 031 044 057 2007 059 047 074 166 061 031 054 068 2008 065 048 079 203 067 033 064 080 2009 068 048 076 229 070 043 069 091 2010 072 050 079 283 076 051 080 123 2011 075 052 081 351 081 053 085 145 2012 076 052 084 357 095 053 089 168 2013 075 051 084 334 109 053 091 183

Tabelle A6 (Erwerbspersonen TK 2013 standardisiert ATC-Code N06A)

Depressionsatlas ǀ 39

Allgemeine Informationen zum Depressionsatlas

Der Depressionsatlas liefert umfangreiche Informationen zur Bedeutung von Depressishyonen im Erwerbsalter Basis der Auswertunshygen bilden Daten zu Arbeitsunfaumlhigkeiten sowie Arzneiverordnungen bei TK-Erwerbsshypersonen aus den Jahren 2000 bis 2013 Depressionen waren 2013 fuumlr 7 Prozent aller gemeldeten Arbeitsfehltage verantwortlich Etwa 6 Prozent aller Erwerbspersonen erhielten 2013 Verordnungen von Antideshypressiva die Zahl der verordneten Tagesdoshysen hat sich seit 2000 nahezu verdreifacht

Weitere Informationen Gesundheitsstudien und Auswertungen finden Sie unter wwwtkde Webcode 49536

101

154

1

2015

  • 15-01-21_TK_Depressionsatlas_Inhalt_finalpdf
    • Depressionsatlas
      • Datengrundlagen
      • ICD-Diagnosen
      • Arzneiverordnungen ndash ATC
      • Standardisierung
        • Arbeitsunfaumlhigkeit mit Depressionen
          • Arbeitsunfaumlhigkeitsfaumllle
          • Arbeitsunfaumlhigkeitstage
          • Betroffene
          • Arbeitsunfaumlhigkeit nach Geschlecht und Alter
          • Arbeitsunfaumlhigkeiten im Zeitverlauf
          • Arbeitsunfaumlhigkeit nach Bundeslaumlndern und Kreisen
          • Trends in Bundeslaumlndern
          • Arbeitsunfaumlhigkeit nach Berufen
          • Arbeitsunfaumlhigkeit nach Schulabschluss
          • Arbeitsunfaumlhigkeit nach Ausbildung
          • Arbeitsunfaumlhigkeit nach Leitungsfunktion
          • Kosten von Arbeitsunfaumlhigkeit mit Depressionen
          • Arbeitsunfaumlhigkeit mit weiteren Diagnosen
            • Verordnung von Antidepressiva
              • Verordnung nach Alter und Geschlecht
              • Verordnungen im Zeitverlauf
              • Trends bei Verordnungen relevanter Antidepressiva nach Wirkstoffen
              • Verordnungen nach Arztgruppen
              • Verordnung nach Bundeslaumlndern und Kreisen
              • Trends in Bundeslaumlndern
              • Verordnungen nach Berufen
              • Verordnungen nach Schulabschluss
              • Verordnungen nach Ausbildung
              • Antidepressiva-Verordnung bei Erwerbspersonen mit Arbeitsunfaumlhigkeit aufgrund von Depressionen
              • Diagnosen von Arbeitsunfaumlhigkeit und Antidepressiva-Verordnungen
                • Zusammenfassung
                • Anhang
                • Word-Lesezeichen
                  • RANGEC12
                  • RANGEC24

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Arbeitsunfaumlhigkeit nach Berufen von verfuumlgbaren Angaben zur Taumltigkeit am 1 Januar des Jahres 2013 und an dieser

Tabelle 3 zeigt Ergebnisse zur Relevanz von Stelle differenziert nach den ersten zwei Stel-Depressionen im Sinne der Diagnoseschluumls- len der Klassifikation der Berufe 2010 (KldB sel F32 und F33 fuumlr Arbeitsunfaumlhigkeiten in 2010) zu denen Ergebnisse aufgrund der einzelnen Berufsgruppen Die Einteilung der noch uumlberschaubaren Zahl an Gruppen voll-Beschaumlftigten erfolgte dabei auf Grundlage staumlndig dargestellt werden koumlnnen

Arbeitsunfaumlhigkeiten mit Depressionen nach Berufen 2013 (zweistellige KldB)

Taumltigkeitsgruppen KldB 2010 zweistellig AU Faumllle je 100 VJ

AU Tageje 100 VJ

Betroffene []

01 Angehoumlrige der regulaumlren Streitkraumlfte 226 71 238 11 Land- Tier- und Forstwirtschaftsberufe 100 56 106 12 Gartenbauberufe und Floristik 141 73 138 21 Rohstoffgewinnung und -aufbereitung Glas- und Keramik- 130 62 130

herstellung und -verarbeitung 22 Kunststoffherstellung und -verarbeitung Holzbe- und shy

verarbeitung 150 82 141

23 Papier- und Druckberufe technische Mediengestaltung 164 96 163 24 Metallerzeugung und -bearbeitung Metallbauberufe 135 69 131 25 Maschinen- und Fahrzeugtechnikberufe 118 61 115 26 Mechatronik- Energie- und Elektroberufe 111 61 106 27 Technische Forschungs- Entwicklungs- Konstruktions- 115 62 113

und Produktionssteuerungsberufe 28 Textil- und Lederberufe 185 88 184 29 Lebensmittelherstellung und -verarbeitung 166 102 170 31 Bauplanungs- Architektur- und Vermessungsberufe 123 76 120 32 Hoch- und Tiefbauberufe 099 60 098 33 (Innen-)Ausbauberufe 110 60 097 34 Gebaumlude- und versorgungstechnische Berufe 122 70 124 41 Mathematik- Biologie- Chemie- und Physikberufe 154 73 144 42 Geologie- Geografie- und Umweltschutzberufe 129 70 111 43 Informatik- Informations- und

Kommunikationstechnologieberufe 107 65 104

51 Verkehrs- und Logistikberufe (auszliger Fahrzeugfuumlhrung) 188 100 177 52 Fuumlhrerinnen von Fahrzeug- und Transportgeraumlten 141 91 147 53 Schutz- Sicherheits- und Uumlberwachungsberufe 213 134 212 54 Reinigungsberufe 204 120 206 61 Einkaufs- Vertriebs- und Handelsberufe 133 87 136 62 Verkaufsberufe 187 127 191 63 Tourismus- Hotel- und Gaststaumlttenberufe 162 99 161 71 Berufe in Unternehmensfuumlhrung und -organisation 160 99 161 72 Berufe in Finanzdienstleistungen Rechnungswesen 154 89 152

und Steuerberatung 73 Berufe in Recht und Verwaltung 214 115 205 81 Medizinische Gesundheitsberufe 181 107 181 82 Nichtmedizinische Gesundheits- Koumlrperpflege- und Wellshy

nessberufe Medizintechnik 246 161 247

83 Erziehung soziale und hauswirtschaftliche Berufe Theolo- 253 154 254 gie

84 Lehrende und ausbildende Berufe 119 75 117 91 Sprach- literatur- geistes- gesellschafts- 144 93 137

und wirtschaftswissenschaftliche Berufe 92 Werbung Marketing kaufmaumlnnische und redaktionelle

Medienberufe 171 106 166

93 Produktdesign und kunsthandwerkliche Berufe bildende 128 67 130 Kunst Musikinstrumentenbau

94 Darstellende und unterhaltende Berufe 123 66 122

Erwerbspersonen insgesamt 163 105 160

Tabelle 3 (Erwerbspersonen TK nicht standardisierte Rohwerte) Depressionsatlas ǀ 13

Der Anteil von Erwerbspersonen die in einer Taumltigkeitsgruppe von einer Depression betrofshyfen waren variierte zwischen 254 Prozent in der Taumltigkeitsgruppe bdquoErziehung soziale und hauswirtschaftliche Berufe Theologieldquo und 098 Prozent in der Taumltigkeitsgruppe bdquoHochshyund Tiefbauberufeldquo sowie 097 Prozent in der Gruppe bdquo(Innen-)Ausbauberufeldquo Weitere Taumlshytigkeitsgruppen mit verhaumlltnismaumlszligig hoher Beshytroffenenrate sind bdquoNichtmedizinische Geshysundheits- Koumlrperpflege- und Wellnessberushyfe Medizintechnikldquo bdquoSchutz- Sicherheits- und Uumlberwachungsberufeldquo sowie bdquoBerufe in Recht und Verwaltungldquo waumlhrend sich niedrige Beshytroffenenraten auch in den Gruppen bdquoInformashytik- Informations- und Kommunikationstechshynologieberufeldquo bdquoLand- Tier- und Forstwirtshyschaftsberufeldquo und bdquoMechatronik- Energie-und Elektroberufeldquo finden Hinsichtlich der AU-Faumllle und AU-Tage ergibt sich ein aumlhnlishyches Bild

Die Betroffenenraten die sich zu bdquoAngehoumlrishygen der regulaumlren Streitkraumlfteldquo aus der Tabelshyle ablesen lassen basieren auf Daten zu leshydiglich 210 Versicherten und sind vorrangig der Vollstaumlndigkeit halber aufgefuumlhrt Sie sollshyten inhaltlich allenfalls sehr zuruumlckhaltend inshyterpretiert werden

Eine sehr differenzierte Unterscheidung von Beschaumlftigten erlauben fuumlnfstellige Schluumlsselshyangaben gemaumlszlig Klassifikation der Berufe 2010 die insgesamt 1286 Auspraumlgungen umfasst Da eine Darstellung zu allen dieser Gruppen weder sinnvoll noch im Rahmen eishyner Publikation praktikabel waumlre wurden zushynaumlchst diejenigen 100 Berufsgruppen ausgeshywaumlhlt die unter den TK-Versicherten im Jahr 2013 am haumlufigsten vertreten waren Von dieshysen 100 Berufsgruppen werden Ergebnisse zu jeweils den Berufsgruppen dargestellt bei denen die zehn houmlchsten beziehungsweise die zehn niedrigsten Betroffenenraten hinshysichtlich Depressionsdiagnosen im Rahmen von Arbeitsunfaumlhigkeitsmeldungen ermittelt werden konnten

Von den zehn Berufsgruppen die am haumlufigsshyten von Depressionen betroffen waren gehoumlshyren sieben dem Berufsbereich bdquoGesundheit Soziales Lehre und Erziehungldquo an Besonshyders haumlufig vertreten ist darunter die Berufsshyhauptgruppe bdquoMedizinische Gesundheitsberushyfeldquo (81) mit den Taumltigkeitsgruppen 81212 81301 und 81302

Die houmlchsten Betroffenenraten sowie die meisten AU-Faumllle und AU-Tage sind jedoch in der Taumltigkeitsgruppe bdquoBerufe im Dialogmarkeshytingldquo (92122) zu verzeichnen das heiszligt in Beshyrufen mit uumlberwiegender Taumltigkeit fuumlr Call-Center Service- und Kundenhotlines

Die Berufsgruppen die haumlufig unter den TK-Versicherten vertreten sind und welche die geringsten Betroffenenraten in Bezug auf Arshybeitsunfaumlhigkeiten mit einer Diagnose von Depressionen aufweisen sind uumlberwiegend Berufsgruppen die besonders komplexe Taumlshytigkeiten ausuumlben Fuumlnf von den zehn Berufsshygruppen mit niedrigen Betroffenenraten sind dem Berufsbereich bdquoRohstoffgewinnung Proshyduktion und Fertigungldquo (Berufsbereich 2) zushyzuordnen

Nach diesen Auswertungen scheinen Berufsshygruppen mit weniger komplexen Taumltigkeiten ndash vorrangig im gesundheitlichen oder sozialen Bereich ndash deutlich staumlrker von Depressionen betroffen zu sein als eher technisch und akashydemisch orientierte Berufe mit houmlheren Qualishyfikationsanforderungen

14 ǀ Depressionsatlas

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4

6

8

Arbeitsunfaumlhigkeiten mit Depressionen nach Berufen 2013 (fuumlnfstellige KldB) Berufe mit hohen sowie mit geringen Betroffenenraten

Rang Taumltigkeitsgruppen KldB 2010 fuumlnfstellig AU Faumllle je 100 VJ

AU Tageje 100 VJ

Betr []

1 92122 Berufe im Dialogmarketing - fachlich ausgerichtete Taumltigkeiten

415 277 368

2 82102 Berufe in der Altenpflege (ohne Spezialisierung) shyfachlich ausgerichtete Taumltigkeiten

327 247 345

3 82101 Berufe in der Altenpflege (ohne Spezialisierung) shyHelfer-Anlerntaumltigkeiten

309 215 320

83112 Berufe in der Kinderbetreuung und -erziehung - fach- 274 162 274 lich ausgerichtete Taumltigkeiten

5 81301 Berufe in der Gesundheits- und Krankenpflege (ohne Spezialisierung) - Helfer-Anlerntaumltigkeiten

272 188 260

73202 Berufe in der oumlffentlichen Verwaltung (ohne Speziali- 261 141 249 sierung) - fachlich ausgerichtete Taumltigkeiten

7 83124 Berufe in der Sozialarbeit und Sozialpaumldagogik - hoch komplexe Taumltigkeiten

244 160 246

81302 Berufe in der Gesundheits- und Krankenpflege (ohne 246 151 246 Spezialisierung) - fachlich ausgerichtete Taumltigkeiten

9 53112 Berufe im Objekt- Werte- und Personenschutz - fachshylich ausgerichtete Taumltigkeiten

246 143 238

10 81212 Medizinisch-technische Berufe im Laboratorium - 241 109 230 fachlich ausgerichtete Taumltigkeiten

hellip hellip hellip

91 71324 Berufe in der Unternehmensberatung ndash 091 46 087 hoch komplexe Taumltigkeiten

92 27304 Berufe in der technischen Produktionsplanung und shysteuerung - hoch komplexe Taumltigkeiten

084 43 084

93 26304 Berufe in der Elektrotechnik (ohne Spezialisierung) - 082 57 079 hoch komplexe Taumltigkeiten

94 25104 Berufe in der Maschinenbau- und Betriebstechnik (ohne Spezialisierung) - hoch komplexe Taumltigkeiten

080 42 079

95 71104 Geschaumlftsfuumlhrerinnen und Vorstaumlnde ndash 066 68 077 hoch komplexe Taumltigkeiten

96 27103 Berufe in der technischen Forschung und Entwicklung (ohne Spezialisierung) - komplexe Spezialistentaumltigk

080 44 075

97 27104 Berufe in der technischen Forschung und Entwicklung 073 38 072 (ohne Spezialisierung) - hoch komplexe Taumltigkeiten

98 81404 AumlrzteAumlrztinnen (ohne Spezialisierung) - hoch komshyplexe Taumltigkeiten

074 43 072

99 43414 Berufe in der Softwareentwicklung - hoch komplexe 072 44 068 Taumltigkeiten

100 84304 Berufe in der Hochschullehre und -forschung - hoch komplexe Taumltigkeiten

058 29 055

Erwerbspersonen insgesamt 163 105 160

Tabelle 4 (Erwerbspersonen TK nicht standardisierte Rohwerte)

Depressionsatlas ǀ 15

-

-

Arbeitsunfaumlhigkeit nach Schulabschluss Betroffenenraten in Zusammenhang mit Deshypressionen mit zunehmender Schulbildung

Im Jahr 2013 wurden pro 100 Versicherungs- zuruumlckgehen Aumlhnliches gilt auch fuumlr die AUshyjahre 163 AU-Faumllle und 104 AU-Tage mit ei- Tage bei einer Diagnose von Depressionen ner Diagnose von Depressionen bei Erwerbs- wobei hier die Anzahl der Tage in der Gruppe personen der TK ermittelt Die Betroffenenra- der Erwerbspersonen ohne Schulabschluss te lag bei den TK-versicherten Erwerbsperso- etwas niedriger liegt als bei den Erwerbspershynen bei 159Prozent sonen mit Haupt- beziehungsweise Volksshy

schulabschluss und erst mit steigendem Bei Darstellung der Kennzahlen nach Schul- Schulabschluss wieder absinkt abschluss wird deutlich dass AU-Faumllle und

Arbeitsunfaumlhigkeit mit Depressionen nach Schulabschluss 2013

Schulabschluss AU Faumllle je 100 VJ

AU Tageje 100 VJ

Betroffene [Rate in ]

Haupt-Volksschulabschluss 194 115 190 Mittlere Reife oder gleichwertiger Abshyschluss

178 103 174

AbiturFachabitur 128 73 125 Abschluss unbekannt 168 105 168

Gesamt 163 104 159

Tabelle 5 (Erwerbspersonen TK 2013 standardisiert)

Arbeitsunfaumlhigkeit nach Ausbildung

Auch mit steigendem beruflichem Ausbil- Depressionen sind demnach keinesfalls nur dungsabschluss gehen sowohl die AU-Tage Erkrankungen der houmlheren Bildungsschichshyund AU-Faumllle mit einer Diagnose von Depresshy ten sondern kommen stattdessen sogar haumlushysionen als auch die Betroffenenraten zuruumlck figer bei Erwerbspersonen mit niedrigerem Schul- oder Ausbildungsabschluss vor

Arbeitsunfaumlhigkeiten mit Depressionen nach Ausbildung 2013

Ohne beruflichen Ausbildungsabschluss

Abschluss einer anerkannten Berufsausbildung

Meister-Techniker- oder gleichwertiger Fachschulabschluss

Bachelor

DiplomMagisterMasterStaatsexamen

Promotion

Abschluss unbekannt

113

104

83

78

63

36

104

207

176

151

128

111

067

153

AU-Tage je 100 VJ

AU-Faumllle je 100 VJ

16 ǀ Depressionsatlas

Abbildung 5 (Erwerbspersonen TK 2013 standardisiert unterschiedliche Achsendarstellung fuumlr Fall- beziehungsweise Tagesangaben)

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Arbeitsunfaumlhigkeit nach Leitungsfunktion

Neben der Schul- und Berufsausbildung hat auch die derzeitige Stellung im Beruf Einfluss auf das Arbeitsunfaumlhigkeitsgeschehen

In der vierten Stelle der Klassifikation der Beshyrufe 2010 ist festgehalten ob die berufliche Taumltigkeit eine Aufsichts- oder Leitungsposition umfasst Bei Auswertung der Arbeitsunfaumlhigshykeitsdaten im Hinblick auf dieses Merkmal wird deutlich dass Erwerbspersonen in Fuumlhshyrungs- oder Leitungspositionen diagnoseunshyabhaumlngig etwas seltener von Arbeitsunfaumlhigshykeiten betroffen sind als Erwerbspersonen ohne Fuumlhrungs- oder Leitungsposition Nicht nur die Betroffenenraten sind mit 478 Prozent gegenuumlber 54 Prozent geringer sondern es wurden auch weniger AU-Faumllle und -Tage bei Personen in Fuumlhrungs- oder Leitungspositioshynen dokumentiert

Grundsaumltzlich trifft diese Aussage auch auf Erkrankungen mit Depressionen im Sinne der ICD-Diagnosen F32 und F33 zu

Bei gleichartigen Auswertungen zur ICD-Diagnose Z73 die im Falle eines sogenannshyten bdquoBurnoutsldquo kodiert werden kann faumlllt auf dass Fuumlhrungskraumlfte von dieser Diagnose nashyhezu genauso oft betroffen sind wie Erwerbsshypersonen ohne Fuumlhrungsposition Die durchshyschnittliche Anzahl der AU-Tage bei Fuumlhshyrungskraumlften liegt sogar etwas houmlher als bei Erwerbspersonen ohne Personalverantworshytung

Kosten von Arbeitsunfaumlhigkeit mit Deshypressionen

In Anlehnung an Berechnungen der Bundesshyanstalt fuumlr Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin (BAuA) zu volkswirtschaftlichen Kosten durch Arbeitsunfaumlhigkeit5 soll an dieser Stelle eine grobe Einschaumltzung der Kosten die aufgrund von Arbeitsunfaumlhigkeiten mit Depressionen im Sinne der ICD-Diagnosen F32 und F33 entshystehen vorgenommen werden Dabei wird in diesem Kontext zunaumlchst nur auf sogenannte Produktionsausfallkosten eingegangen

Eine Grundlage fuumlr die Berechnungen bilden die im Rahmen der volkswirtschaftlichen Geshysamtrechnung vom Statistischen Bundesamt veroumlffentlichten Zahlen zu durchschnittlichen monatlichen Arbeitnehmerentgelten in einzelshynen Kalenderjahren6 (im Sinne von Bruttoloumlhshynen und -gehaumlltern zuzuumlglich der Sozialversishycherungsbeitraumlge der Arbeitgeber) Aus dieshysen monatlichen Entgelten die nach Angaben des Statistischen Bundesamtes 2000 bis 2013 von 2601 Euro auf 3151 Euro stiegen wurden zunaumlchst durchschnittliche kalendershytaumlgig faumlllige Entgelte (zwischen 8551 Euro und 10359 Euro) ermittelt die anschlieszligend zur Bewertung von Kosten fuumlr einzelne Fehlshytage herangezogen wurden

Wie bereits zuvor erlaumlutert und auch der Abshybildung 6 zu entnehmen stieg die Zahl der AU-Tage mit Diagnosen von Depressionen vom Jahr 2000 bis zum Jahr 2012 unterbroshychen von einem leichten Ruumlckgang im Jahr 2006 an Entsprechend nahmen auch die Kosten im Zusammenhang mit Depressionen im gleichen Zeitraum zu Dabei summieren sich die Effekte der zunehmenden Fehlzeiten

Arbeitsunfaumlhigkeit mit Depressionen nach Stellung im Berufsleben 2013

ICD 10 Code ICD 10 Diagnose Leitungsfunktion AU Faumllle je 100 VJ

AU Tageje 100 VJ

Betroffene [Rate in ]

A00-Z99 alle Diagnosen Aufsichtskraft ndash nein Aufsichtskraft - ja

11848 9230

1452 1143

5405 4781

F32 F33 Depressionen Aufsichtskraft ndash nein Aufsichtskraft - ja

159 127

93 85

156 131

Z73 Probleme mit Bezug auf Schwierigkeiten bei der Lebensbewaumlltigung

Aufsichtskraft ndash nein Aufsichtskraft - ja

027 026

10 12

027 026

Tabelle 6 (Erwerbspersonen TK 2013 standardisiert)

5 Bundesanstalt fuumlr Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin (2014) Volkswirtschaftliche Kosten durch Arbeitsunfaumlshyhigkeit 2012 URL httpwwwbauadedeInformationenshyfuer-die-PraxisStatistikenArbeitsunfaehigkeit Kostenhtml

6 Statistisches Bundesamt Volkswirtschaftliche Gesamtshyrechnungen Fachserie 18 Reihe 15 URL httpswwwdestatisdeDEPublikationenThematischVo lkswirtschaftlicheGesamtrechnungshyenInlandsproduktInlandsproduktsberechnungLangeRei henhtml

Depressionsatlas ǀ 17

Kosten

Veranschlagt man pro Fehltag 2013 durchshy

schnittliche Arbeitshynehmerentgelte in Houmlshy

he von 10359 Euro ergeben sich nach Hochrechnung von

TK-Ergebnissen auf alshyle Arbeitnehmer in

Deutschland fuumlr 2013 Produktionsausfallkosshy

ten aufgrund von Deshypressionen in Houmlhe

von rund 4 Milliarden Euro

mit Diagnosen von Depressionen und des Anstiegs der durchschnittlichen Arbeitnehshymerentgelte

Der leichte Ruumlckgang der Fehlzeiten mit Deshypressionen von 2012 nach 2013 wird im Hinshyblick auf die Arbeitgeberkosten durch den Anstieg des durchschnittlichen Arbeitnehmershyentgeltes aufgehoben

Pro 100 Erwerbspersonen beliefen sich die hier uumlberschlaumlgig ermittelten Kosten fuumlr Arshybeitsausfaumllle aufgrund von Depressionen im Jahr 2013 auf 10756 Euro was durchschnittshylichen Kosten von knapp 108 Euro je Ershywerbsperson und Jahr entspricht Hochgeshyrechnet auf die 378 Millionen Arbeitnehmer in Deutschland ergeben sich damit fuumlr 2013 Kosten von 407 Milliarden Euro

Noch deutlich houmlhere Kosten wuumlrden resultieshyren sofern man fuumlr jeden erfassten Fehltag als Ausfall die vom Statistischen Bundesamt fuumlr 2013 ausgewiesene durchschnittliche Bruttowertschoumlpfung je Erwerbstaumltigen in Houmlshyhe von 180 Euro je Kalendertag (bezieshyhungsweise 66448 Euro pro Jahr) ansetzt undoder die hier gefundenen Ausfaumllle nicht nur auf Arbeitnehmer sondern gleichartig auf alle Erwerbstaumltigen (inklusive Selbststaumlndishygen) hochrechnet

Weitgehend zwangslaumlufig wird bei den hier dargelegten Hochrechnungen davon ausgeshygangen dass die jetzt bei TK-versicherten Erwerbspersonen festgestellten Fehlzeiten in vergleichbarem Umfang auch bei anderen Arshybeitnehmern oder Erwerbstaumltigen in Deutschshyland anfallen Aufgrund der Vielzahl von Beshyschaumlftigten aus technischen Berufen mit einer Mitgliedschaft in der TK die in der Regel unshyterdurchschnittliche Fehlzeiten mit der Diagshynose von Depressionen aufweisen duumlrften die realen Fehlzeiten mit Depressionen in Deutschland auf der Basis von TK-Daten tenshydenziell eher unterschaumltzt werden

Grundsaumltzlich nicht beruumlcksichtigt wurden zushydem insbesondere Einschraumlnkungen der Proshyduktivitaumlt durch Depressionen die auch ohne eine (gemeldete) Abwesenheit der betroffeshynen Mitarbeiter am Arbeitsplatz resultieren koumlnnen

Kosten von Arbeitsunfaumlhigkeiten mit Depressionen 2000 bis 2013

AU-T

age

je 1

00 V

J

140

120

100

80

60

40

20

0

10756 10705 AU-Tage 9944

Arbeitnehmerentgelt 9435

7849

6521 6432 6845 6069 6211 5918

5580 5465 5269

2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 2008 2009 2010 2011 2012 2013

Jahr

12000

10000

8000

6000

4000

2000

0

Arbeitnehmerentgelt je 100 VJ [euro]

18 ǀ Depressionsatlas

Abbildung 6 (Erwerbspersonen TK 2013 standardisiert)

Arbeitsunfaumlhigkeit mit weiteren Diagnosen

Neben Depressionen gehen weitere psychishysche Erkrankungen mit einer aumlhnlichen Ershyschoumlpfungssymptomatik einher So zeigen zum Beispiel Personen mit einem sogenannshyten bdquoBurnout-Syndromldquo oder einer Neurastheshynie unter Umstaumlnden aumlhnliche Symptome wie Personen mit einer Depression im Sinne der ICD-Diagnosen F32 und F33

In allen Faumlllen fuumlhlt sich der Patient uumlbermaumlshyszligig belastet und ist nicht mehr oder nur einshygeschraumlnkt in der Lage seinen beruflichen und privaten Verpflichtungen nachzukommen

Diagnose Burnout-Syndrom

Haumlufig diskutiert wird im Zusammenhang miteiner beruflichen Uumlberlastung insbesondere das Burnout-Syndrom ndash das bdquoAusgebranntshyseinldquo Hiermit ist das Ergebnis einer anhaltenshyden Uumlberlastungssituation im beruflichen oder privaten Umfeld gemeint die schlieszliglich in eishyne andauernde Erschoumlpfung muumlndet Im schlimmsten Fall kann es zu einem voumllligen psychischen Zusammenbruch kommen

Das Burnout-Syndrom wird aus fachaumlrztlicher Sicht zumeist nicht als psychische Krankheit verstanden Eher werden die mit dem Burnshyout-Syndrom verbundenen Umstaumlnde als Rishysikofaktoren fuumlr die Entwicklung psychischer Erkrankungen im engeren Sinne betrachtet

Fuumlr die mit dem Burnout-Syndrom einhergeshyhenden Beschwerden ist innerhalb der ICD-Klassifikation der Code Z73 bdquoProbleme mit Bezug auf Schwierigkeiten bei der Lebensshybewaumlltigungldquo aus dem ICD-Kapitel XXI bdquoFakshytoren die den Gesundheitszustand beeinflusshysenldquo (Z00ndashZ99) vorgesehen

Das Burnout-Syndrom im Sinne der ICD-Diagnose Z73 spielt im AU-Geschehen mit durchschnittlich lediglich zehn AU-Tagen je 100 Versicherungsjahre und einer Betroffeshynenrate von 027 Prozent eine sehr untergeshyordnete Rolle Auf diesem sehr niedrigen Nishyveau uumlbertraf der relative Anstieg der Fehlzeishyten unter dieser Diagnose seit 2000 allerdings die bereits zuvor beschriebene Zunahme der Fehlzeiten mit Depressionen im selben Zeitshyraum noch erheblich

Waumlhrend im Jahr 2013 gut zehn AU-Tage pro 100 Versicherungsjahre auf diese Diagnose entfielen war es im Jahr 2000 noch nicht einmal ein AU-Tag pro 100 Versicherungsjahshyre Dabei ist es seit dem Jahr 2011 in dem die AU-Tage unter der Diagnose Z73 mit rund 13 Tagen pro 100 Versicherungsjahre den bislang houmlchsten Wert erreicht hatten sogar wieder zu einem leichten Ruumlckgang der

dokumentierten Fehlzeiten mit dieser Diagnoshyse gekommen

Alters- und geschlechtsspezifische Werte zeishygen eine aumlhnliche Verteilung wie bei Depresshysionen im Sinne der ICD-Diagnosen F32 und F33 So sind Frauen in allen Altersgruppen deutlich staumlrker betroffen als Maumlnner Bei beishyden Geschlechtern steigen die Betroffenheitsshyraten bis zur Altersgruppe der 55- bis 59shyJaumlhrigen stetig an Erst die 60- bis 64shyJaumlhrigen sind wieder etwas weniger betroffen Dabei ist der prozentuale Anstieg bei Maumlnshynern aufgrund des niedrigeren Ausgangsnishyveaus noch deutlicher Hier steigen die Beshytroffenenraten von 0098 auf 0232Prozent an was einer Zunahme um 137 Prozent beshyziehungsweise den Faktor 24 gleichkommt Bei Frauen ist von der juumlngsten zur zweitshyhoumlchsten Altersgruppe ein altersabhaumlngiger Anstieg der Betroffenenraten um 131 Prozent auszumachen

Die Arbeitsunfaumlhigkeitstage nehmen geshyschlechtsunabhaumlngig mit steigendem Alter zu Fuumlr Maumlnner und Frauen ist dabei ein aumlhnlishycher Anstieg zu beobachten Die Zunahme der dokumentierten AU-Tage betraumlgt 14 Tage bei den Maumlnnern und 15 Tage bei den Fraushyen wobei der Wert in der untersten Altersshygruppe der 15- bis 19-jaumlhrigen Maumlnner einen Tag und bei Frauen vier Tage betraumlgt

Neurasthenie

Die ICD-Diagnose Neurasthenie (F48) beshyschreibt ebenfalls eine anhaltende Erschoumlpshyfung oder Ermuumldung Staumlrker als beim Burnshyout-Syndrom stehen jedoch innere Ursachen im Vordergrund auch kann eine Unterfordeshyrung im Sinne von monotonen Anforderungen Ursache der Erkrankung sein Historisch war diese Diagnose besonders Anfang des 20 Jahrhunderts mit einsetzender Industrialisieshyrung von erheblicher Bedeutung wurde aber in juumlngerer Zeit besonders in Faumlllen von starshyker beruflicher Uumlberlastung teilweise durch die Diagnose des Burnout-Syndroms ersetzt

Dennoch ist festzustellen dass die ICD-Diagnose bdquoNeurasthenieldquo (F48) in den vershygangenen Jahren immer haumlufiger gestellt wird So betrug die Betroffenenrate im Jahr 2000 034 Prozent und stieg bis zum Jahr 2013 auf 085 Prozent an Waumlhrend im Jahr 2000 durchschnittlich noch knapp zehn AU-Tage pro 100 Versicherungsjahre mit dieser Diagnose dokumentiert wurden waren es im Jahr 2013 schon mehr als 22 Tage Im Vershygleich zu Depressionen mit durchschnittlich 103 AU-Tagen pro 100 Versicherungsjahre im Jahr 2013 hat diese Erkrankung aber eine eher geringere Bedeutung

Burnout-Syndrom

Das Burnout-Syndrom wird von Fachaumlrzten zumeist nicht als eishygenstaumlndiges Krankshyheitsbild angesehen entsprechend kann es in der ICD 10 lediglich mit dem Schluumlssel Z73 aus dem Kapitel XXI bdquoFaktoren die den Geshysundheitszustand beshyeinflussenldquo kodiert werden Trotz erheblishycher Zunahmen bis 2011 spielten Arbeitsshyunfaumlhigkeiten mit Anshygabe des Codes Z73 auch 2013 eine eher untergeordnete Rolle

Depressionsatlas ǀ 19

Relative Veraumlnderungen von Fehlzeiten mit Erschoumlpfungsdiagnosen 2000 bis 2013

Rel

ativ

e Ve

raumlnd

erun

g(W

ert i

m Ja

hr 2

000

= 10

0)

1600

1400

1200

1000

800

600

400

200

0

AU-Tage Z73 AU-Tage F48 AU-Tage F32 F33 AU-Tage A00-Z99

2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 2008 2009 2010 2011 2012 2013

Jahr

Abbildung 7 (Erwerbspersonen TK 2013 standardisiert)

Arbeitsunfaumlhigkeiten mit Diagnose Z73 nach Geschlecht und Alter 2013

05 19 20Betr Frauen

18 Betr Maumlnner 17

04

4

5

7

9

11

14 15

1 2

3 4

7

10 9 11

13

15

0

5

10

15

AU-Tage Frauen

AU-Tage Maumlnner

Betro

ffene

03

AU-Tage je 100 VJ

02

01

00 15-19 20-24 25-29 30-34 35-39 40-44 45-49 50-54 55-59 60-64

Altersgruppe

Abbildung 8 (Erwerbspersonen TK 2013)

20 ǀ Depressionsatlas

-

Verordnung vonAntidepressiva Antidepressiva sind Arzneimittel die vorranshygig aber nicht ausschlieszliglich zur Behandlung von Depressionen eingesetzt werden Ausshywertungen zu Verordnungen von Antidepresshysiva koumlnnen in erster Linie Informationen zur Einschaumltzung von Haumlufigkeit und Umfang der medikamentoumlsen Therapie von Depressionen liefern Durch das verhaumlltnismaumlszligig spezifische Anwendungsspektrum von Antidepressiva ndash namentlich die vorrangige Verordnung bei Depressionen ndash kann mit gewissen Einshyschraumlnkungen aus den Ergebnissen zu Vershyordnungen auch auf das Vorliegen von psyshychischen Problemen im Sinne von Depressioshynen geschlossen werden

Im Zusammenhang mit den vorausgehend dargestellten Auswertungen zu Arbeitsunfaumlshyhigkeiten ist dies insofern von Interesse als dass keinesfalls davon auszugehen ist dass jede Erwerbsperson mit Depressionen auch mit der expliziten Nennung einer entspreshychenden Diagnose arbeitsunfaumlhig gemeldet

wird und dann in den Daten zu Arbeitsunfaumlshyhigkeiten identifiziert werden kann Ein Teil der von (leichteren) Depressionen betroffenen Erwerbspersonen duumlrfte innerhalb von uumlblishycherweise betrachteten Jahreszeitraumlumen uumlberhaupt nicht arbeitsunfaumlhig gemeldet sein bei einem anderen Teil duumlrfte die Meldung unshyter einer anderen eventuell weniger stigmatishysierenden Diagnose erfolgen In beiden Faumlllen koumlnnten Informationen zu gegebenenfalls verabreichten Antidepressiva die einzigen Hinweise auf gesundheitliche Probleme im Sinne von Depressionen sein

Tabelle 7 liefert detaillierte Informationen zur Verordnung von Antidepressiva bei Erwerbsshypersonen im Jahr 2013 Zur besseren Einordshynung dieser Verordnungen in das Gesamtshyarzneimittelverordnungsgeschehen werden auch Kennzahlen zu uumlbergeordneten Arzneishymittelgruppen auf unterschiedlichen Ebenen des ATC-Klassifikationssystems genannt

Verordnung von Antidepressiva sowie von weiteren Arzneimitteln 2013

Maumlnner Frauen Gesamt

ATC Code

Wirkstoff DDD

pro Jahr

Betr []

DDD pro

Betr

DDD pro

Jahr

Betr []

DDD pro

Betr

DDD pro

Jahr

Betr []

DDD pro

Betr

A-V Alle Wirkstoffe 23278 6629 35115 22601 7768 29094 22966 7154 32103 N Nervensystem 1678 1395 12028 2415 2034 11872 2017 1689 11942

N05 N06

Psychopharmaka 1191 565 21098 1837 958 19174 1489 746 19959

N06A Antidepressiva 978 438 22353 1623 784 20700 1275 597 21353 N06AA04 Clomipramin 005 004 13773 007 005 13193 006 004 13457 N06AA05 Opipramol 054 073 7360 100 147 6817 075 107 7018 N06AA06 Trimipramin 014 030 4739 024 059 4035 019 043 4297 N06AA09 Amitriptylin 037 043 8527 069 095 7186 051 067 7649 N06AA12 Doxepin 020 029 6940 023 041 5586 021 034 6196 N06AA21 Maprotilin 001 001 10167 001 001 10573 001 001 10381 N06AB03 Fluoxetin 047 017 26798 129 048 26866 084 031 26846 N06AB04 Citalopram 256 113 22704 426 194 21897 334 150 22224 N06AB05 Paroxetin 050 019 26680 066 027 24305 057 023 25371 N06AB06 Sertralin 080 026 31177 143 047 30479 109 035 30750 N06AB10 Escitalopram 050 020 25237 084 035 23886 065 027 24420 N06AP01 Johanniskraut 031 018 17632 079 047 16809 053 031 17061 N06AP51 Johanniskraut

Kombinationen 000 000 1026 000 000 1643 000 000 1532

N06AX11 Mirtazapin 093 075 12327 088 095 9280 091 084 10746 N06AX16 Venlafaxin 143 050 28820 229 083 27773 183 065 28205 N06AX21 Duloxetin 027 014 18849 056 030 18764 040 021 18794 Substanz kann seit Wegfall der Erstattung von Verordnungen rezeptfrei erhaumlltlicher Arzneimittel seit 2004 nur in Ausnahmefaumlllen zu Lasten einer geshy

setzlichen Krankenkasse abgerechnet werden

Tabelle 7 (Erwerbspersonen TK 2013 standardisiert Angaben bezogen auf Personen mit Versicherung am 1 Januar des Jahres)

Depressionsatlas ǀ 21

Antidepressiva

6 Prozent aller Ershywerbspersonen erhielshy

ten 2013 mindestens eine Antidepressiva-

Verordnung Je Ershywerbsperson wurden innerhalb des Jahres

durchschnittlich 1275 Tagesdosen verordshy

net

Die 6 Prozent beshytroffenen Erwerbspershysonen erhielten damit innerhalb des Jahres

durchschnittlich jeweils 214 Tagesdosen

Aufgefuumlhrt wird zum einen die Zahl der durchshyschnittlich je Erwerbsperson jaumlhrlich verordneshyten bdquoDefined Daily Dosesldquo (DDD) Eine defishynierte Tagesdosis bezeichnet dabei die nach pharmakologischen Kriterien festgelegte Subshystanzmenge die zur Behandlung einer Pershyson mit einem Praumlparat unter uumlblichen Umshystaumlnden fuumlr einen Zeitraum von einem Tag ausreicht ndash fuumlr die durchgaumlngige Behandlung einer Person uumlber ein Jahr waumlren also beishyspielsweise 365 DDD erforderlich

Neben definierten Tagesdosen werden zum anderen auch die Raten der von den genannshyten Arzneiverordnungen innerhalb eines Jahshyres betroffenen Erwerbspersonen (in Prozent) sowie die durchschnittliche Anzahl der vershyordneten Tagesdosen bezogen ausschlieszliglich auf diese Betroffenen ausgewiesen

Im Jahr 2013 wurden uumlber alle ATC-Gruppen je Erwerbsperson insgesamt im Mittel rund 230 definierte Tagesdosen verordnet

Antidepressiva finden sich in der Wirkstoffshygruppe N bdquoNervensystemldquo der ATC-Klassifikashytion Mit 202 DDD pro Jahr betraumlgt der Anteil der definierten Tagesdosen dieser Arzneimitshytelgruppe an den verordneten Tagesdosen alshyler Wirkstoffe geschlechtsuumlbergreifend knapp 9Prozent

Die mengenmaumlszligig relevantesten Arzneimitshytelgruppen die zur Behandlung von Erkranshykungen des Nervensystems eingesetzt wershyden sind Psycholeptika (N05) sowie Psychoshyanaleptika (N06) Die beiden Gruppen umfasshysen gemeinsam genau diejenigen Medikashymente die typischerweise als Psychopharshymaka bezeichnet werden Ihnen sind mit 149 DDD pro Jahr rund 74 Prozent der verordneshyten Tagesdosen aller Arzneiverordnungen zur Behandlung des Nervensystems zuzuordnen

Im Zusammenhang mit dem Thema bdquoDepresshysionldquo interessieren besonders die Arzneimitshytel die typischerweise bei der medikamentoumlshysen Therapie von Depressionen eingesetzt werden ndash die Gruppe der bdquoAntidepressivaldquo (N06A)

Im Jahr 2013 hatten Antidepressiva mit einem Verordnungsvolumen von durchschnittlich knapp 13 Tagesdosen je Person einen Anteil von etwa 6 Prozent an allen verordneten Tashygesdosen bei Erwerbspersonen Von der Verordnung (mindestens) eines Antidepressishyvums waren 2013 knapp 6 Prozent der Ershywerbspersonen betroffen Betroffene erhielten dabei innerhalb des Jahres durchschnittlich rund 214 Tagesdosen an Antidepressiva also eine Arzneimittelmenge die in gewoumlhnlicher Dosierung fuumlr die Behandlung uumlber mehr als die Haumllfte eines Jahres ausreichen wuumlrde Anshytidepressiva duumlrften demnach regelmaumlszligig

uumlber laumlngere Zeitraumlume von mehreren Monashyten verordnet werden7

Wirkstoffbezogene Auswertungen und damit Auswertungen zu maximal differenzierten sieshybenstelligen ATC-Codes zeigt Abbildung 12 zu denjenigen Arzneimitteln aus der Gruppe der Antidepressiva die entweder im aktuellen Auswertungsjahr 2013 oder zu Beginn des Auswertungszeitraums im Jahr 2000 die vershyordnungsrelevantesten Einzelsubstanzen waren

Der Wirkstoff mit dem houmlchsten Verordnungsshyvolumen bei Maumlnnern und Frauen war im Jahr 2013 Citalopram (Handelsname zum Beispiel Citalopram durareg Citalopram ALreg ATC-Code N06AB04) Allein auf diesen einen Wirkstoff entfiel ein Anteil von 26 Prozent der verordneshyten Tagesdosen der Antidepressiva Weitere Wirkstoffe mit einem hohen Anteil an den An-tidepressiva-Verordnungen sind die Wirkstoffe Venlafaxin (Handelsname zum Beispiel Venlafaxin Heumannreg Venlafaxin AAAreg) Sertralin (Handelsname zum Beispiel Sertrashylin BASICSreg Sertralin Aurobindoreg) Mirtazapin (Handelsname zum Beispiel Mirtazapin Heumannreg Mirtazapin STADAreg) und Fluoxetin (Handelsname zum Beispiel Fluoxetin HEXALreg Fluoxetin betareg)

Die Verordnungsraten bei Frauen sind hinshysichtlich der meisten Wirkstoffe merklich houmlshyher als bei Maumlnnern Betroffene Frauen erhalshyten dabei von den uumlberwiegend verordneten Wirkstoffen allerdings im Verordnungsfall durchschnittlich eine etwas geringere Zahl an definierten Tagesdosen als Maumlnner Dies koumlnnte sowohl durch eine kuumlrzere Behandshylungsdauer als auch durch eine durchschnittshylich geringere Dosierung der Wirkstoffe bei Frauen im Vergleich zu Maumlnnern bedingt sein

Verordnung nach Alter und Geschlecht

Die vorangehenden Tabellen zeigen bereits dass die Verordnung von Arzneimitteln in Abshyhaumlngigkeit vom Geschlecht variiert Im Weiteshyren wird den alters- und geschlechtsabhaumlngishygen Unterschieden besonders im Hinblick auf die Verordnung von Antidepressiva nachgeshygangen

Im Jahr 2013 erhielten 44Prozent der Maumlnner und 78 Prozent der Frauen Antidepressiva

7 Genauere Aussagen zu medikamentoumlsen Behandlungsshyepisoden waumlren erst nach Auswertungen zu Betroffenen uumlber laumlngere Beobachtungszeitraumlume moumlglich auf die im Rahmen der vorliegenden eher allgemeinen Bearbeitung des Themas Depressionen verzichtet wurde

22 ǀ Depressionsatlas

-

Wirkstoffuumlbergreifend wurden Maumlnnern dabei im Jahr 2013 knapp zehn definierte Tagesdoshysen Antidepressiva verordnet waumlhrend Frauen gut 16 Tagesdosen Antidepressiva erhielten Frauen waren damit 18 Mal haumlufiger als Maumlnner von den Verordnungen betroffen und bekamen 66Prozent mehr Tagesdosen an Antidepressiva als Maumlnner

Abbildung 9 zum Verordnungsvolumen von Antidepressiva zeigt vergleichbare Geshyschlechtsunterschiede fuumlr alle Altersgruppen wobei relative Unterschiede in den juumlngeren

Altersgruppen mit dem geringsten Verordshynungsvolumen am staumlrksten ausgepraumlgt sind

Geschlechtsunabhaumlngig steigt das Verordshynungsvolumen von Antidepressiva altersabshyhaumlngig stetig an

Der groumlszligte Wert wird in der Altersgruppe der 55- bis 59-Jaumlhrigen erreicht In der houmlchsten Altersgruppe der 60- bis 64-Jaumlhrigen findet sich dann wieder ein leichter Ruumlckgang Fuumlr Frauen ist von der niedrigsten bis zur zweitshyhoumlchsten Altersgruppe ein etwa achtfacher

Verordnungsvolumen Antidepressiva nach Geschlecht und Alter 2013

DDD

pro

Vers

iche

rung

sJah

r

25

20

15

Frauen

Maumlnner 10

5

0

Altersgruppe

15-19 20-24 25-29 30-34 35-39 40-44 45-49 50-54 55-59 60-64

Abbildung 9 (Erwerbspersonen TK 2013)

Antidepressiva Verordnung nach Geschlecht und Alter 2013

116

162

197 212 219 216 210 210 208

197

116

168

209 229 231 229 227 232 229

209

0

50

100

150

200

250

300

0

2

4

6

8

10

12

14

15-19 20-24 25-29 30-34 35-39 40-44 45-49 50-54 55-59 60-64

DDD pro Betroffenem

Betro

ffene

Betr Frauen Betr Maumlnner DDD Frauen DDD Maumlnner

Altersgruppe

Abbildung 10 (Erwerbspersonen TK 2013)

Depressionsatlas ǀ 23

-

Verordnungstrend

Von 2000 bis 2013 ist der Anteil der mit Antishydepressiva behandelshyten Erwerbspersonen von 41 auf 6 Prozent

gestiegen zugleich hat sich die bei Betroffeshynen durchschnittlich

verordnete Menge an Tagesdosen von 106 auf 214 DDD in etwa

verdoppelt

Die Zahl der verordneshyten Tagesdosen ist

damit um den Faktor 274 gestiegen und hat

sich nahezu verdreishyfacht

Anstieg des Verordnungsvolumens (von 33 auf 263 DDD) zu verzeichnen waumlhrend der relative Anstieg der Werte bei Maumlnnern aufshygrund des niedrigen Ausgangswertes von 12 Tagesdosen in der juumlngsten Altersgruppe auf 16 Tagesdosen in der zweithoumlchsten Altersshygruppe sogar noch staumlrker ist

Die in Abbildung 10 dargestellte Betroffenen-rate beschreibt den prozentualen Anteil der Versicherten die mindestens eine Arzneivershyordnung dieser Wirkstoffgruppe erhalten hashyben Aumlhnlich wie die Anzahl der Tagesdosen pro Versicherungsjahr steigen die Betroffeshynenraten bei beiden Geschlechtern bis zum Alter von 55 bis 59 Jahren an und sinken erst in der houmlchsten Altersgruppe der uumlber 60shyJaumlhrigen wieder leicht ab Die Betroffenenrashyten sind bei Frauen nahezu aller Altersgrupshypen fast doppelt so hoch wie bei Maumlnnern

Wie in vorangehenden Auswertungen bereits festgestellt erhalten betroffene Maumlnner alshytersuumlbergreifend mehr definierte Tagesdosen Antidepressiva als Frauen Juumlngeren beshytroffenen Maumlnnern und Frauen werden wenishyger Tagesdosen als Aumllteren verordnet was auf kuumlrzere Behandlungszeitraumlume mit Antishydepressiva hindeuten koumlnnte So wuumlrde die durchschnittlich in der juumlngsten Altersgruppe verordnete Anzahl Tagesdosen nur fuumlr eine weniger als vier Monate dauernde Behandshylung mit Antidepressiva ausreichen waumlhrend die Tagesdosen in den houmlheren Altersgrupshypen eine durchgaumlngige Behandlung von mehr als sieben Monaten ermoumlglichen wuumlrden

Verordnungen im Zeitverlauf

Waumlhrend bei vorangehenden Auswertungen Arzneiverordnungen im Jahr 2013 im Mittelshypunkt standen wird im Folgenden die Entshywicklung der Verordnung von Antidepressiva in den Jahren 2000 bis 2013 betrachtet

Der Anteil der Erwerbspersonen die Antideshypressiva erhalten haben ist im Jahr 2013 merklich houmlher als im Jahr 2000 Nach vershyhaumlltnismaumlszligig geringen Werten in den Jahren 2004 bis 2006 sind die Betroffenenraten geshyschlechtsuumlbergreifend von 411 Prozent im Jahr 2006 auf 597 Prozent im Jahr 2013 konshytinuierlich angestiegen Im Jahr 2013 erhielt damit etwa jede 17 Erwerbsperson Antideshypressiva Der Anstieg betraf Maumlnner und Frauen in aumlhnlichem Maszlige

Zugleich ist die Zahl der definierten Tagesdoshysen an Antidepressiva die je Betroffenen durchschnittlich verordnet wurden von 2000 bis 2013 erheblich angestiegen Waumlhrend je betroffene Person (geschlechtsuumlbergreifend) im Jahr 2000 erst 106 Tagesdosen an Antishydepressiva verordnet wurden lag dieser Wert 2006 bei 159 DDD und 2013 schlieszliglich bei knapp 214 DDD Wurde eine Erwerbsperson innerhalb eines Jahres uumlberhaupt mit Antideshypressiva behandelt erhielt sie im Jahr 2013 durchschnittlich etwa doppelt so viele Tagesshydosen wie eine betroffene Erwerbsperson im Jahr 2000

Antidepressiva Verordnungen nach Geschlecht 2000 bis 2013

Betro

ffene

10 250 224219

9 212206

8

104 110 117

128 136

150 153 166

177 181149 191 197 203 207

110 117

126 137

163 170

182 192 193

Betr Frauen

Betr Maumlnner

DDD Frauen

DDD Maumlnner

200

7

6 150

5

4 100

3

2 50

1

0 0

DDD pro Betroffenem

2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 2008 2009 2010 2011 2012 2013

Jahr

24 ǀ Depressionsatlas

Abbildung 11 (Erwerbspersonen TK 2013 standardisiert)

-

Eine medikamentoumlse Therapie mit Antideshypressiva wurde im Jahr 2013 demnach nicht nur bei mehr Personen als in allen vorausgeshyhend betrachteten Jahren durchgefuumlhrt sonshydern umfasste zugleich gemessen an den verordneten Tagesdosen auch eine merklich groumlszligere Wirkstoffmenge was auf einen Trend zur Intensivierung undoder Verlaumlngerung der medikamentoumlsen Therapie mit Antidepressiva hindeutet

Trends bei Verordnungen relevanter Antishydepressiva nach Wirkstoffen

Auswertungen zu Veraumlnderungen des Vershyordnungsvolumens wurden zu denjenigen Wirkstoffen aus der ATC-Gruppe der Antideshypressiva durchgefuumlhrt die entweder im aktushyellen Auswertungsjahr 2013 oder zu Beginn des Auswertungszeitraums im Jahr 2000 unshyter den fuumlnf verordnungsrelevantesten Einshyzelsubstanzen waren

Mit Ausnahme des Johanniskrautes zeigte sich bei allen betrachteten Wirkstoffen eine deutliche Zunahme des Verordnungsvolushymens Johanniskraut ein pflanzliches Arzshyneimittel das vor allem zur Behandlung leichshyter bis mittelschwerer Depressionen eingeshysetzt wird war noch im Jahr 2000 ndash mit einer Verordnung von 132 definierten Tagesdosen pro Erwerbsperson ndash der Wirkstoff mit dem mit Abstand houmlchsten Verordnungsvolumen Seit April 2004 waren Johanniskrautpraumlparate durch die gesetzlichen Krankenkassen als ansonsten auch rezeptfrei erhaumlltliche Arzneishymittel nur erstattungsfaumlhig wenn sie pro Apshyplikationsform 300 mg Extrakt des eigentshy

lichen Wirkstoffes enthielten und zur Behandshylung von Depressionen eingesetzt wurden Zu Beginn des Jahres 2004 war mit dem allgeshymeinen Wegfall der Erstattungen fuumlr rezeptfrei erhaumlltliche Medikamente auch die Erstattung fuumlr Johanniskraut-Verordnungen durch GKV-Kassen zunaumlchst gaumlnzlich weggefallen In diesem Kontext kam es 2004 ndash wie zu erwarshyten ndash zu einem starken Ruumlckgang des in den Krankenkassendaten dokumentierten Verordshynungsvolumens Dass Johanniskraut seit 2009 zur Behandlung von Depressionen in Apotheken nur noch auf Rezept abgegeben wird koumlnnte den leichten Anstieg der aumlrztlishychen Verordnungen ab diesem Jahr erklaumlren In welchem Umfang Johanniskrautpraumlparate von Patienten daruumlber hinaus rezeptfrei geshykauft wurden bildet sich in den Daten der Krankenkassen nicht ab

Weitere Wirkstoffe die schon am Beginn des Auswertungszeitraums im Jahr 2000 zu den verordnungsstaumlrksten Substanzen gehoumlrten waren Amitriptylin Opipramol Citalopram und Sertralin Waumlhrend das Verordnungsvolumen von Amitryptilin dem im Jahr 2000 nach Joshyhanniskraut am haumlufigsten verordneten Wirkshystoff sich im Laufe der Zeit kaum veraumlndert hat kam es bei den Wirkstoffen Opipramol Citalopram und Sertralin von 2000 bis zum Jahr 2013 zu einem deutlichen Anstieg der Verordnungen

Antidepressiva Verordnungsvolumen nach Wirkstoffen 2000 bis 2013

DDD

je V

ersi

cher

ungs

jahr

40

35

30

25

20

15

10

05

00 2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 2008 2009 2010 2011 2012 2013

N06AB04

N06AX16

N06AB06

N06AX11

N06AB03

N06AA05

N06AP01

N06AA09

- Citalopram

- Venlafaxin

- Sertralin

- Mirtazapin

- Fluoxetin

- Opipramol

- Johanniskraut

- Amitryptilin

Jahr

Abbildung 12 (Erwerbspersonen TK 2013 standardisiert)

Depressionsatlas ǀ 25

Mit Abstand am staumlrksten zeigt sich dieser Anstieg beim Wirkstoff Citalopram dessen Verordnungsvolumen sich bis 2012 im Vershygleich zum Jahr 2000 verzehnfacht hatte Im Jahr 2013 ist demgegenuumlber ein leichter Ruumlckgang der Citalopram-Verordnungen zu verzeichnen

Als zweithaumlufigstes Antidepressivum wurde den TK-versicherten Erwerbspersonen im Jahr 2013 der Wirkstoff Venlafaxin verordnet Seit der Patentschutz der Firma Wyeth fuumlr das entsprechende Arzneimittel mit dem Handelsnamen bdquoTrevilorregldquo ausgelaufen ist befinden sich auch Generika mit dem Wirkshystoff auf dem Markt die aufgrund ihres niedrishygeren Preises zu einer vermehrten Verordshynung des Wirkstoffes beigetragen haben duumlrfshyten

Insgesamt hat sich das Verordnungsvolumen von Antidepressiva zwischen 2000 und 2013 nahezu verdreifacht wobei sich diese Zushynahme unterschiedlich auf die verschiedenen verordneten Wirkstoffe verteilt Die Zahl der pro Erwerbsperson verordneten Tagesdosen lag 2013 um den Faktor 274 uumlber der des Jahres 2000

Verordnungen nach Arztgruppen

Antidepressiva werden von Aumlrzten untershyschiedlicher Fachrichtungen verordnet Der verordnende Arzt ist in den Verordnungsdaten dokumentiert womit Verordnungen auch einshyzelnen aumlrztlichen Fachgruppen zugeordnet werden koumlnnen Fuumlr Auswertungen zum Deshypressionsatlas konnte ndash wie im Gesundheitsshyreport 2014 ndash auf die Zuordnung einzelner Verordnungen zu einer TK-seitig erstellten Gruppierung von Fachaumlrzten zuruumlckgegriffen werden

Die meisten der jaumlhrlich 1275 Tagesdosen an Antidepressiva je Erwerbsperson wurden 2013 von Psychiatern und Neurologen (621 DDD entsprechend 487 Prozent aller Tashygesdosen) und Allgemeinmedizinern (425 DDD entsprechend 334 Prozent aller Tashygesdosen) verschrieben also von Aumlrzten die psychische Erkrankungen behandeln und ersshyte Ansprechpartner fuumlr Erwerbspersonen mitpsychischen Problemen sind Auch Aumlrzte fuumlr innere Medizin waren mit 124 Tagesdosen (entsprechend einem Anteil von 98 Prozent an allen Tagesdosen) noch in relevantem Umfang an der Verordnung von Antidepressishyva beteiligt Ein Anteil von 77 Prozent der Tagesdosen konnte in den analysierten Daten keiner Arztgruppe zugeordnet werden andere differenzierbare Arztgruppen waren lediglich fuumlr einen Anteil von 05 Prozent des Verordshynungsvolumens verantwortlich Die anteilige Verteilung des Verordnungsvolumens auf Facharztgruppen unterscheidet sich zwischen Maumlnnern und Frauen nur geringfuumlgig und wird deshalb nicht gesondert erlaumlutert

26 ǀ Depressionsatlas

Verordnung nach Bundeslaumlndern und Kreisen

Einen Uumlberblick uumlber die Verordnung von Anshytidepressiva 2013 auf Bundeslandebene gibt Tabelle 8

Am meisten Antidepressiva wurden 2013 mit durchschnittlich 141 und 139 definierten Tashygesdosen in Rheinland-Pfalz und Bayern vershyordnet Auch in Nordrhein-Westfalen und Hamburg konnte 2013 ein Verordnungsvolushymen merklich oberhalb des Bundesdurchshyschnitts beobachtet werden Neben Erwerbsshypersonen aus den vier bereits genannten Bundeslaumlndern erhielten insbesondere auch Erwerbspersonen mit Wohnort im Saarland mit einem geschlechtsuumlbergreifenden Anteil von 676 Prozent uumlberdurchschnittlich haumlufig Antidepressiva Pro Betroffenen wurden im Saarland mit 186 DDD jedoch verhaumlltnismaumlshyszligig wenige Tagesdosen verordnet weshalb das Verordnungsvolumen im Saarland noch unterhalb des bundesweit ermittelten Durchshyschnittswertes lag

Abbildung 13 zeigt die bereits zuvor beschrieshybenen Ergebnisse zu geschlechts- und altersshystandardisierten Verordnungsraten 2013 hinshysichtlich der Antidepressiva im Sinne des

ATC-Codes N06A auf Bundesland- sowie ershygaumlnzend auch auf Kreisebene Die Einfaumlrbung der Kartendarstellungen verdeutlicht jeweils relative Abweichungen von bundesweiten Ershygebnissen

In allen oumlstlichen Bundeslaumlndern liegen die Verordnungsraten im Hinblick auf Antidepresshysiva merklich unter dem bundesweiten Durchshyschnitt Nach den Ergebnissen zu Verordnunshygen auf Kreisebene gilt dies nahezu durchshygaumlngig auch fuumlr alle Subregionen innerhalb der neuen Bundeslaumlnder

In den anderen Bundeslaumlndern ist der Einshydruck eher heterogen Hohe Raten an Antideshypressiva- Verordnungen lassen sich insbeshysondere fuumlr noumlrdliche und oumlstliche Regionen Bayerns sowie fuumlr mittlere und westliche Reshygionen in Deutschland nachweisen Fuumlr entshysprechende Regionen Bayerns wurden auch houmlhere Fehlzeiten mit Depressionen als im Bundesdurchschnitt ermittelt

Antidepressiva-Verordnungen nach Bundeslaumlndern 2013

Maumlnner Frauen Gesamt Anteil an allen Verord

Bundesland DDD

pro Jahr

Betr []

DDD pro

Betr

DDD pro

Jahr

Betr []

DDD pro

Betr

DDD pro

Jahr

Betr []

DDD pro

Betr

Schleswig-Holstein 914 435 210 1571 803 196 1217 605 201 52 Hamburg 957 445 215 1760 846 208 1327 630 211 59 Niedersachsen 910 416 218 1461 751 194 1164 571 204 50 Bremen 842 383 220 1403 710 198 1101 534 206 53 Nordrhein-Westfalen 1032 481 215 1725 851 203 1351 651 207 55 Hessen 1000 441 227 1619 782 207 1285 598 215 56 Rheinland-Pfalz 1111 513 217 1758 886 198 1409 685 206 57 Baden-Wuumlrttemberg 1025 449 228 1549 756 205 1267 591 214 61 Bayern 1119 462 242 1716 776 221 1394 607 230 67 Saarland 1036 505 205 1520 877 173 1259 676 186 50 Berlin 904 383 236 1587 718 221 1219 537 227 56 Brandenburg 707 305 232 1499 711 211 1072 492 218 46 Mecklenburg-Vorpommern

687 316 218 1555 702 222 1087 494 220 43

Sachsen 784 329 238 1542 652 236 1133 478 237 50 Sachsen-Anhalt 676 316 214 1314 663 198 970 476 204 37 Thuumlringen 827 329 251 1640 695 236 1202 497 242 49

Gesamt 978 438 224 1623 784 207 1275 597 214 56

Tabelle 8 (Erwerbspersonen TK 2013 standardisiert)

Depressionsatlas ǀ 27

-

Anteil der Erwerbspersonen mit Antidepressiva Verordnung nach Bundeslaumlnshydern und Kreisen 2013

Relative Abweichungen der Anteile in Bundeslaumlndern 2013

Relative Abweichungen der Anteile in Kreisen 2013

28 ǀ Depressionsatlas Abbildung 13 (Erwerbspersonen TK 2013 standardisiert)

-ndash

Trends in Bundeslaumlndern

Abbildung 12 zeigt geschlechts- und altersshystandardisierte Betroffenenraten im Hinblick auf Antidepressiva-Verordnungen auf Bunshydeslandebene fuumlr die Jahre 2000 bis 2013 Auch in diesen Kartendarstellungen sind durchgaumlngig Unterschreitungen bundesweiter Ergebnisse um 25 Prozent oder mehr dunkelshyblau und Uumlberschreitungen um 25 Prozent oder mehr dunkelrot eingefaumlrbt

Wie bereits im Hinblick auf Arbeitsunfaumlhigkeishyten mit der Diagnose von Depressionen laumlsst sich auch in Bezug auf die Antidepressiva-Verordnungen feststellen dass es innerhalb des Beobachtungszeitraums von 14 Jahren tendenziell zu einer Angleichung von regionashylen Verordnungsraten gekommen ist Entshysprechend erscheinen die Einfaumlrbungen der Karten im Lauf der Jahre zunehmend blasser

Verordnungen nach Berufen

Analog entsprechenden Auswertungen zu Fehlzeiten mit der Diagnose von Depressioshynen werden in Tabelle 9 Ergebnisse zu Vershyordnungen von Antidepressiva in Taumltigkeitsshygruppen der zweistellig differenzierten KldB dargestellt

Mengenmaumlszligig am meisten Antidepressiva ndash mit einem Verordnungsvolumen von durchshyschnittlich mehr als 18 definierten Tagesdoshysen ndash erhielten Versicherte mit einer Taumltigkeit die den Taumltigkeitsgruppen bdquoErziehung soziale und hauswirtschaftliche Berufe Theologieldquo bdquoReinigungsberufeldquo und bdquoNichtmedizinische Gesundheits- Koumlrperpflege- und Wellnessbeshyrufe Medizintechnikldquo zuzuordnen war

Bei Versicherten mit Berufen aus den Taumltigshykeitsgruppen bdquoHoch- und Tiefbauberufeldquo und bdquo(Innen-)Ausbauberufeldquo wurden dagegen mit durchschnittlich weniger als acht definierten Tagesdosen im Jahr relativ wenig Antidepresshysiva verordnet

Auch die Verordnungsraten waren in den Taumlshytigkeitsgruppen bdquoReinigungsberufeldquo (933 Prozent) bdquoNichtmedizinische Gesundshyheits- Koumlrperpflege- und Wellnessberufe Medizintechnikldquo (866Prozent) und bdquoErzieshyhung soziale und hauswirtschaftliche Berufe Theologieldquo (851 Prozent) am houmlchsten waumlhshyrend Erwerbspersonen der bdquoHoch- und Tiefshybauberufeldquo und bdquo(Innen-)Ausbauberufeldquo nur verhaumlltnismaumlszligig selten von Antidepressiva-Verordnungen betroffen waren

Regionale Trends

Auch Verordnungsrashyten von Antidepressiva in den Bundeslaumlndern haben sich in den vershygangenen 14 Jahren angenaumlhert

Standardabweichunshygen der relativen Abshyweichungen von Vershyordnungsraten in den Bundeslaumlndern als Maszlig fuumlr die Streuung sanken von 169 Proshyzent im Jahr 2000 auf 119 Prozent im Jahr 2013

Anteil der Erwerbspersonen mit Antidepressiva Verordnung nach Bundeslaumlnshydern relative Abweichungen vom Bundesdurchschnitt 2000 bis 2013

Abbildung 14 (Erwerbspersonen TK 2013 standardisiert)

Depressionsatlas ǀ 29

-

Sowohl hinsichtlich der Kennzahlen zu Fehl- Verordnungsvolumen von Antidepressiva zu zeiten mit Depressionen als auch bezogen beobachten und umgekehrt erhalten Er-auf die Kennzahlen zu Antidepressiva- werbspersonen aus Taumltigkeitsgruppen mit ge-Verordnungen ist in den Berufsgruppen eine ringen Fehlzeiten aufgrund von Depressionen aumlhnliche Tendenz zu beobachten In Taumltig- eher wenig Antidepressiva keitsgruppen mit haumlufiger Depressionsdiagshynose ist in der Regel auch ein hohes

Antidepressiva-Verordnungen nach Berufen 2013 (zweistellige KldB)

Taumltigkeitsgruppen KldB 2010 zweistellig DDD

pro Jahr Betr

[] AU Tage je 100 VJ

01 Angehoumlrige der regulaumlren Streitkraumlfte 1240 762 71 11 Land- Tier- und Forstwirtschaftsberufe 908 411 56 12 Gartenbauberufe und Floristik 1174 537 73 21 Rohstoffgewinnung und -aufbereitung Glas- und Keramik- 1042 466 62

herstellung und -verarbeitung 22 Kunststoffherstellung und -verarbeitung Holzbe- und shy

verarbeitung 868 466 82

23 Papier- und Druckberufe technische Mediengestaltung 1244 585 96 24 Metallerzeugung und -bearbeitung Metallbauberufe 886 455 69 25 Maschinen- und Fahrzeugtechnikberufe 872 422 61 26 Mechatronik- Energie- und Elektroberufe 860 405 61 27 Technische Forschungs- Entwicklungs- Konstruktions- und 1040 479 62

Produktionssteuerungsberufe 28 Textil- und Lederberufe 1167 659 88 29 Lebensmittelherstellung und -verarbeitung 1153 563 102 31 Bauplanungs- Architektur- und Vermessungsberufe 1117 506 76 32 Hoch- und Tiefbauberufe 783 369 60 33 (Innen-)Ausbauberufe 537 306 60 34 Gebaumlude- und versorgungstechnische Berufe 1004 481 70 41 Mathematik- Biologie- Chemie- und Physikberufe 1263 556 73 42 Geologie- Geografie- und Umweltschutzberufe 1001 427 70 43 Informatik- Informations- und

Kommunikationstechnologieberufe 1018 438 65

51 Verkehrs- und Logistikberufe (auszliger Fahrzeugfuumlhrung) 1215 592 100 52 Fuumlhrerinnen von Fahrzeug- und Transportgeraumlten 980 477 9153 Schutz- Sicherheits- und Uumlberwachungsberufe 1597 710 134 54 Reinigungsberufe 1807 933 120 61 Einkaufs- Vertriebs- und Handelsberufe 1011 509 87 62 Verkaufsberufe 1459 730 127 63 Tourismus- Hotel- und Gaststaumlttenberufe 1023 532 99 71 Berufe in Unternehmensfuumlhrung und -organisation 1365 649 99 72 Berufe in Finanzdienstleistungen Rechnungswesen 1230 583 89

und Steuerberatung 73 Berufe in Recht und Verwaltung 1751 789 115 81 Medizinische Gesundheitsberufe 1501 690 107 82 Nichtmedizinische Gesundheits- Koumlrperpflege- und Wellshy

nessberufe Medizintechnik 1806 866 161

83 Erziehung soziale und hauswirtschaftliche Berufe Theologie 1867 851 154 84 Lehrende und ausbildende Berufe 1165 507 75 91 Sprach- literatur- geistes- gesellschafts- 1218 579

und wirtschaftswissenschaftliche Berufe 92 Werbung Marketing kaufmaumlnnische und redaktionelle

Medienberufe 1260 573 106

93 Produktdesign und kunsthandwerkliche Berufe bildende 1000 489 Kunst Musikinstrumentenbau

94 Darstellende und unterhaltende Berufe 1023 476 66

Erwerbspersonen insgesamt 1303 608 105

Tabelle 9 (Erwerbspersonen TK 2013 nicht standardisierte Rohwerte)

30 ǀ Depressionsatlas

93

67

4

6

8

Zu einer differenzierten Darstellung des beshyrufsbezogenen AU-Geschehens kommt man bei Auswertung der Fehlzeiten auf fuumlnfstellishyger Ebene der Klassifikation der Berufe 2010 die insgesamt 1286 Auspraumlgungen umfasst

Fuumlr berufsabhaumlngig noch weiter differenzierte Auswertungen wurden zunaumlchst die 100 Beshyrufsgruppen auf der Ebene fuumlnfstelliger Codes der KldB ausgewaumlhlt die unter den TK-Versicherten im Jahr 2013 am haumlufigsten vershytreten waren Von diesen 100 Berufsgruppen werden nachfolgend Ergebnisse zu jeweils

zehn Berufsgruppen dargestellt bei denen die houmlchsten beziehungsweise die niedrigsten Raten an Antidepressiva-Verordnungen ermitshytelt wurden

Von den zehn Berufsgruppen mit den houmlchsshyten Verordnungsraten sind ndash wie auch hinshysichtlich der Fehlzeiten ndash auffaumlllig viele dem Berufsbereich 8 bdquoGesundheit Soziales Lehre und Erziehungldquo zuzuordnen Die houmlchsten Verordnungsraten sowie auch das houmlchste Verordnungsvolumen in DDD entfiel auf die Taumltigkeitsgruppe bdquoBerufe in der Altenpflege (ohne Spezialisierung) ndash Helfer-Anlerntaumltigkeitenldquo (82101)

Antidepressiva-Verordnungen nach Berufen 2013 (fuumlnfstellige KldB) Berufe mit hohen sowie geringen Verordnungsraten

Rang Taumltigkeitsgruppen KldB 2010 fuumlnfstellig DDD

pro Jahr Betr

[]

1 82101 Berufe in der Altenpflege (ohne Spezialisierung) shyHelfer-Anlerntaumltigkeiten

2514 1195

2 82102 Berufe in der Altenpflege (ohne Spezialisierung) shyfachlich ausgerichtete Taumltigkeiten

2483 1141

3 81301 Berufe in der Gesundheits- und Krankenpflege (ohne Spezialisierung) - Helfer-Anlerntaumltigkeiten

2197 1004

54101 Berufe in der Reinigung (ohne Spezialisierung) - Hel- 1945 1004 fer-Anlerntaumltigkeiten

5 73222 Verwaltende Berufe im Sozial- und Gesundheitsweshysen - fachlich ausgerichtete Taumltigkeiten

2027 934

73202 Berufe in der oumlffentlichen Verwaltung (ohne Speziali- 2026 918 sierung) - fachlich ausgerichtete Taumltigkeiten

7 92122 Berufe im Dialogmarketing - fachlich ausgerichtete Taumltigkeiten

1976 913

81212 Medizinisch-technische Berufe im Laboratorium - 1945 867 fachlich ausgerichtete Taumltigkeiten

9 83112 Berufe in der Kinderbetreuung und -erziehung - fachshylich ausgerichtete Taumltigkeiten

1835 842

10 83124 Berufe in der Sozialarbeit und Sozialpaumldagogik - hoch 1858 830 komplexe Taumltigkeiten

hellip hellip hellip

91 22342 Berufe im Holz- Moumlbel- und Innenausbau - fachlich 712 364 ausgerichtete Taumltigkeiten 92 43414 Berufe in der Softwareentwicklung - hoch komplexe

Taumltigkeiten 867 360

93 27104 Berufe in der technischen Forschung und Entwicklung 798 358 (ohne Spezialisierung) - hoch komplexe Taumltigkeiten 94 26212 Berufe in der Bauelektrik - fachlich ausgerichtete Taumlshy

tigkeiten 710 353

95 81404 AumlrzteAumlrztinnen (ohne Spezialisierung) - hoch komshy 901 349 plexe Taumltigkeiten 96 84304 Berufe in der Hochschullehre und -forschung - hoch

komplexe Taumltigkeiten 840 343

97 26252 Berufe in der elektrischen Betriebstechnik - fachlich 662 341 ausgerichtete Taumltigkeiten 98 71324 Berufe in der Unternehmensberatung - hoch kompleshy

xe Taumltigkeiten 790 331

99 34212 Berufe in der Sanitaumlr- Heizungs- und Klimatechnik shy 545 325 fachlich ausgerichtete Taumltigkeiten 100 25212 Berufe in der Kraftfahrzeugtechnik - fachlich ausgeshy

richtete Taumltigkeiten 629 313

Erwerbspersonen insgesamt 1303 608

Tabelle 10 (Erwerbspersonen TK 2013 nicht standardisierte Rohwerte)

Depressionsatlas ǀ 31

Auch Beschaumlftigte aus der Taumltigkeitsgruppe bdquoBerufe im Dialogmarketingldquo (92122) bei deshynen zuvor bereits haumlufige Arbeitsunfaumlhigkeishyten aufgrund von Depressionen aufgezeigt wurden erhalten uumlberdurchschnittlich haumlufig Antidepressiva

Berufsgruppen mit niedrigen Verordnungsrashyten weisen oft eine technische Orientierung auf haumlufig handelt es sich dabei um hochshykomplexe Taumltigkeiten

Die Ergebnisse zu Verordnungen von Antideshypressiva weisen wie die Auswertungen zu Arshybeitsunfaumlhigkeiten mit der Diagnose von Deshypressionen uumlberwiegend auf eine Belastung aumlhnlicher Berufsgruppen hin

Verordnungen nach Schulabschluss

Durchschnittliche Verordnungsmengen von Antidepressiva in Abhaumlngigkeit vom Schulabshyschluss sind in Tabelle 11 dargestellt

Waumlhrend die Zahl der verordneten Tagesdoshysen (DDD pro Jahr) bei den Berufstaumltigen ohshyne Schulabschluss noch geringfuumlgig niedriger liegt als bei Personen mit Haupt-Volksschulshyabschluss sinken sie anschlieszligend mit steishygendem Schulabschluss leicht ab Die Vershyordnungsraten sinken stetig mit steigender Schulbildung von 71 Prozent bei Berufstaumltishygen ohne Schulabschluss bis auf 5 Prozent bei Personen mit Abitur oder Fachabitur

Demgegenuumlber steigt die Zahl der durchshyschnittlich verordneten Tagesdosen im Betrofshyfenheitsfall mit zunehmender Bildung etwas an Dieser Anstieg koumlnnte darauf hindeuten dass Personen mit houmlherem Bildungsabshyschluss bdquokonsequenterldquo beziehungsweise uumlber einen etwas laumlngeren Zeitraum oder mit houmlheren Dosierungen mit Antidepressiva beshyhandelt werden

Antidepressiva-Verordnungen nach Schulabschluss 2013

Schulabschluss DDD

pro Jahr Betr

[] DDD

pro Betr

Ohne Schulabschluss 138 71 194 Haupt-Volksschulabschluss 141 70 201 Mittlere Reife oder gleichwertiger Abshyschluss 128 62 207 AbiturFachabitur 113 50 223 Abschluss unbekannt 127 61 207

Gesamt 128 60 214

Tabelle 11 (Erwerbspersonen TK standardisiert)

Antidepressiva-Verordnungen nach Ausbildungsabschluss 2013

Ausbildungsabschluss DDD

pro Jahr Betr

[] DDD

pro Betr

Ohne beruflichen Ausbildungsabschluss 151 72 211 Abschluss einer anerkannten Berufsausshybildung 132 63 210 Meister-Techniker- oder gleichwertiger Fachschulabschluss 111 54 205 Bachelor 110 49 224 DiplomMagisterMasterStaatsexamen 104 46 224 Promotion 87 37 238 Abschluss unbekannt 120 59 203

Gesamt 128 60 214

Tabelle 12 (Erwerbspersonen TK standardisiert)

32 ǀ Depressionsatlas

Verordnung von Antidepressiva bei AU mit Diagnose von Depression 2013

Abbildung 15 (Erwerbspersonen TK 2013)

62

98

120 134

144 144 149 160

173

150

55

90

114

137 149

157 166

181 179

159

0

20

40

60

80

100

120

140

160

180

200

0

10

20

30

40

50

60

70

80

90

100

15-19 20-24 25-29 30-34 35-39 40-44 45-49 50-54 55-59 60-64

DDD pro Betroffenem m

it AU (F32 F33)

Beha

ndel

t mit

Antid

epre

ssiv

a [

]

Altersgruppe

Behandelte Frauen Behandelte Maumlnner DDDs Frauen DDDs Maumlnner

Verordnungen nach Ausbildung

Bei Auswertungen zu Antidepressiva-Verordnungen in Abhaumlngigkeit von den Ausshybildungsabschluumlssen zeigen sich aumlhnliche Trends wie bei den Auswertungen nach Schulabschluumlssen Mit steigendem Ausbilshydungsabschluss geht sowohl die Zahl der verordneten Tagesdosen als auch die Rate der Antidepressiva-Verordnungen zuruumlck

Antidepressiva-Verordnung bei Erwerbsshypersonen mit Arbeitsunfaumlhigkeit aufgrund von Depressionen

In den vorausgehenden Abschnitten wurden Arbeitsunfaumlhigkeiten mit der Diagnose von Depressionen sowie Verordnungen von Antishydepressiva jeweils separat betrachtet Der folgende Abschnitt liefert demgegenuumlber Ershygebnisse zu Verordnungen von Antidepressishyva bei den 16 Prozent der Erwerbspersonen die innerhalb des Beobachtungsjahres 2013 explizit auch mit der Angabe einer Depressishyonsdiagnose im Sinne der ICD-Schluumlssel F32 undoder F33 arbeitsunfaumlhig gemeldet waren (vergleiche Tabelle 1 auf Seite 6)

Geschlechts- und altersuumlbergreifend erhielten aus dieser Gruppe innerhalb desselben Jahshyres 56 Prozent mindestens eine Antidepressishyva-Verordnung ndash gut die Haumllfte der Erwerbsshypersonen mit einer Arbeitsunfaumlhigkeit aufshygrund von Depressionen wurde also im selshyben Jahr auch medikamentoumls mit Antidepresshysiva behandelt Durchschnittlich wurden in der Population mit Depressionsdiagnose

innerhalb des Jahres 149 DDD je Person vershyordnet ndash bezogen ausschlieszliglich auf diejenishygen Personen die uumlberhaupt Antidepressiva erhielten wurden durchschnittlich 266 Tagesshydosen verordnet

Abbildung 15 zeigt die Verordnungsraten soshywie Verordnungsvolumen bezogen auf Ershywerbspersonen mit mindestens einer Arbeitsshyunfaumlhigkeit aufgrund von Depressionen in einzelnen Geschlechts- und Altersgruppen Juumlngere Erwerbspersonen mit gemeldeter Arshybeitsunfaumlhigkeit aufgrund von Depressionen werden demnach verhaumlltnismaumlszligig selten und durchschnittlich mit einer geringeren Zahl an Tagesdosen mit Antidepressiva behandelt Im Falle einer Arbeitsunfaumlhigkeit aufgrund von Depressionen unterscheiden sich die Verordshynungsmengen und -raten von Maumlnnern und Frauen innerhalb der einzelnen Altersgruppen nur gering Vorrangig in den mittleren Altersshygruppen werden betroffene Maumlnner etwas haumlufiger und in houmlherer Dosierung mit Antideshypressiva behandelt

Depressionsatlas ǀ 33

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Diagnosen von Arbeitsunfaumlhigkeit und Antidepressiva-Verordnungen

Der nachfolgende Abschnitt befasst sich mit der Frage im Kontext welcher Arbeitsunfaumlshyhigkeitsdiagnosen Erwerbspersonen am haumlushyfigsten Antidepressiva erhalten Bereits aufshygrund der Beobachtung dass mit rund 6 Proshyzent innerhalb des Jahres 2013 erheblich mehr Erwerbspersonen Antidepressiva erhielshyten als Erwerbspersonen mit der Diagnose von Depressionen arbeitsunfaumlhig gemeldet waren ist offensichtlich dass keineswegs nur Personen die aufgrund von Depressionen arshybeitsunfaumlhig gemeldet waren auch Antideshypressiva erhielten

Fuumlr TK-versicherte Erwerbspersonen mit minshydestens einer Arbeitsunfaumlhigkeit im Jahr 2013 wurde im Rahmen der Auswertungen in Abshyhaumlngigkeit von den Diagnosen der Arbeitsunshyfaumlhigkeiten auf unterschiedlichen Ebenen ershymittelt welchem Anteil dieser Personen im Jahr 2013 mindestens einmal Antidepressiva im Sinne des ATC-Codes bdquoN06Aldquo verordnet wurden

Die houmlchste Verordnungsrate konnte bei einer Differenzierung von AU-Diagnosen auf Ebene der ICD-Kapitel erwartungsgemaumlszlig fuumlr das Kapitel V bdquoPsychische und Verhaltensstoumlrunshygenldquo (ICD-Diagnosen F00ndashF99) ermittelt wershyden dem auch Diagnosen von Depressionen zugeordnet sind 367Prozent der Personen mit einer gemeldeten Arbeitsunfaumlhigkeitsdishyagnose aus diesem Kapitel bekamen mindesshytens einmal im Jahr 2013 auch Antidepressiva verordnet Relativ hoch war die Antidepressishyva-Verordnungsrate bei Arbeitsunfaumlhigkeiten mit Diagnosen aus dem ICD-Kapitel VI bdquoKrankheiten des Nervensystemsldquo (G00ndashG99) mit 17 Prozent

Fuumlr eine detailliertere Betrachtung wurden Verordnungsraten bei Erwerbspersonen mit Arbeitsunfaumlhigkeiten differenziert nach ICD-Codes auf dreistelliger Ebene ermittelt

Betrachtet wurden ausschlieszliglich ICD-Diagnosen die im Jahr 2013 bei mindestens 100 Personen als Anlaumlsse von Arbeitsunfaumlshyhigkeiten dokumentiert waren

Diagnosen von Arbeitsunfaumlhigkeiten bei Personen mit hohen Antidepressiva-Verordnungsraten 2013

Rang ICD Code ICD Diagnose

Anteil mit Anti depressiva[]

Betroffene [Rate in ]

1 F33 Rezidivierende depressive Stoumlrung 733 0305 2 T43 Vergiftung durch psychotrope Substanzen ande- 721 0003

renorts nicht klassifiziert 3 F42 Zwangsstoumlrung 711 0018 4 F61 Kombinierte und andere Persoumlnlichkeitsstoumlrungen 666 0009 5 F60 Spezifische Persoumlnlichkeitsstoumlrungen 652 0049 6 F31 Bipolare affektive Stoumlrung 627 0032 7 F41 Andere Angststoumlrungen 617 0285 8 F34 Anhaltende affektive Stoumlrungen 561 0051 9 F40 Phobische Stoumlrungen 535 0026 10 F32 Depressive Episode 528 1319 11 F90 Hyperkinetische Stoumlrungen 516 0008 12 F25 Schizoaffektive Stoumlrungen 493 0015 13 F50 Essstoumlrungen 480 0024 14 F62 Andauernde Persoumlnlichkeitsaumlnderungen nicht 449 0003

Folge einer Schaumldigung oder Krankheit des Geshyhirns

15 F11 Psychische und Verhaltensstoumlrungen durch Opioshyide

412 0004

16 F51 Nichtorganische Schlafstoumlrungen 408 0044 17 F19 Psychische und Verhaltensstoumlrungen durch mulshy

tiplen Substanzgebrauch und Konsum anderer psychotroper Substanzen

405 0015

18 F63 Abnorme Gewohnheiten und Stoumlrungen der Im- 379 0005 pulskontrolle

19 T50 Vergiftung durch Diuretika und sonstige und nicht naumlher bezeichnete Arzneimittel Drogen und bioshylogisch aktive Substanzen

378 0004

20 F44 Dissoziative Stoumlrungen [Konversionsstoumlrungen] 372 0009

Tabelle 13 (Erwerbspersonen TK 2013 standardisiert)

34 ǀ Depressionsatlas

Tabelle 13 enthaumllt Angaben zu den 20 dreishystelligen ICD-Diagnosen mit den houmlchsten Raten an Antidepressiva-Verordnungen sortiert in absteigender Reihenfolge nach dem Anteil der Erwerbspersonen mit Anti-depressiva-Verordnung

Um eine Einschaumltzung der Bedeutung der aufgefuumlhrten Diagnosen zu ermoumlglichen werden ergaumlnzend auch die Anteile der von Arbeitsunfaumlhigkeiten mit diesen Diagnosen betroffenen Erwerbspersonen in der Tabelle genannt

Die Erkrankung mit dem groumlszligten Anteil an Antidepressiva-Verordnungen ist die ICD-Diagnose bdquoRezidivierende depressive Stoumlshyrungldquo (F33) also eine zum wiederholten Mal auftretende Depression Von den Erwerbsshypersonen die 2013 mit einer entsprechenden Diagnose arbeitsunfaumlhig gemeldet waren ershyhielten innerhalb des Jahres 73 Prozent also knapp drei Viertel mindestens eine Anti-depressiva-Verordnung Unter den gelisteten 20 ICD-Diagnosen mit den houmlchsten Antideshypressiva-Verordnungsraten finden sich in erster Linie weitere bdquoFldquo-Diagnosen also Erkrankungsdiagnosen aus dem Kapitel bdquoPsychische und Verhaltensstoumlrungenldquo

Ausnahmen bilden die beiden Diagnosen bdquoVergiftung durch psychotrope Substanzen anderenorts nicht klassifiziertldquo (T43) sowie bdquoVergiftung durch Diuretika und sonstige und nicht naumlher bezeichnete Arzneimittel Drogen und biologisch aktive Substanzenldquo (T50) aus der Diagnosegruppe bdquoVergiftungen durch Arzshyneimittel Drogen und biologisch aktive Subshystanzenldquo (T36ndashT50) bei deren Kodierung als Anlass einer Arbeitsunfaumlhigkeit gleichfalls reshylativ hohe Raten an Antidepressiva-Verordnungen ermittelt wurden Uumlber die Gruumlnde fuumlr den beobachteten Zusammenshyhang der Diagnosen mit hohen Raten an An-tidepressiva-Verordnungen geben die Daten keine Auskunft Es laumlsst sich daher nur vershymuten dass Antidepressiva in diesen Faumlllen in der Regel nicht Ausloumlser einer Vergiftung waren sondern eher zur Behandlung von seelischen Zustaumlnden verordnet wurden die ihrerseits anderweitig den Ausloumlser fuumlr eine Vergiftung bildeten In jedem Fall laumlsst sich festhalten dass beide Diagnosen mit Beshytroffenenraten von 0003 Prozent sowie 0004 Prozent nur sehr selten den Anlass fuumlr eine Arbeitsunfaumlhigkeit bilden und insofern eishyne untergeordnete Rolle spielen

Unter den gelisteten 20 Diagnosen mit hohen medikamentoumlsen Behandlungsraten bilden bdquoDepressive Episodenldquo (F32) mit Abstand den haumlufigsten Anlass fuumlr eine Arbeitsunfaumlhigkeit

Zusammenfassung Der Depressionsatlas liefert umfaumlngliches Zahlenmaterial zur Bedeutung von Depressishyonen im Erwerbsalter und zu Veraumlnderungen in den Jahren von 2000 bis 2013

Innerhalb des genannten Zeitraums stiegen die Fehlzeiten aufgrund von Depressionen deutlich Zwischen Tiefst- und Houmlchststand 2006 und 2012 war bei Erwerbspersonen ein Anstieg um 75 Prozent festzustellen Nach eishynem leichten Ruumlckgang wurden im Jahr 2013 163 AU-Faumllle pro 100 Versicherungsjahre mit der Diagnose von Depressionen erfasst Dashymit waren Depressionen lediglich 14 Prozent aller AU-Faumllle zuzuordnen aufgrund der lanshygen fallbezogenen Dauer waren diese Faumllle jedoch fuumlr 71 Prozent aller gemeldeten Fehlshytage verantwortlich Im Mittel war jede Ershywerbsperson 2013 gut einen Tag aufgrund von Depressionen arbeitsunfaumlhig gemeldet eine gemeldete Arbeitsunfaumlhigkeit dauerte durchschnittlich 64 Tage

Rund 6 Prozent der Erwerbspersonen erhielshyten innerhalb des Jahres 2013 mindestens eishyne Antidepressiva-Verordnung 2000 hatte die Rate noch bei 41 Prozent gelegen Die Zahl der verordneten Tagesdosen stieg im selben Zeitraum um den Faktor 274 und hat sich damit nahezu verdreifacht 2013 wurden demnach anteilig mehr Erwerbspersonen und gegebenenfalls zugleich auch erheblich intenshysiver mit Antidepressiva behandelt als im Jahr 2000

Frauen waren nach den vorliegenden Ergebshynissen nahezu doppelt so haumlufig von Depresshysionen betroffen wie Maumlnner mit zunehmenshydem Alter zeigen sich bis kurz vor Erreichen des Renteneintrittsalters steigende Fehlzeiten und Verordnungsraten Hinweise auf reduziershyte Erkrankungsrisiken finden sich bei houmlherer schulischer und beruflicher Ausbildung und entsprechend auch vorrangig bei Beschaumlftigshyten in Berufen mit houmlherer Qualifikation sowie mit technisch-handwerklicher Ausrichtung Beschaumlftigte mit geringerer Qualifikation soshywie aus sozialen Berufen sind demgegenuumlber tendenziell haumlufiger betroffen

Sowohl im Hinblick auf Arbeitsunfaumlhigkeiten mit Depressionen als auch im Hinblick auf Verordnungen von Antidepressiva haben sich im Lauf der 14 Jahre Unterschiede zwischen den Bundeslaumlndern verringert Dies koumlnnte auf eine Angleichung der Lebensumstaumlnde aber auch auf eine Angleichung der diagnosshytischen und therapeutischen Strategien von Aumlrzten hindeuten

Depressionsatlas ǀ 35

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Anhang

Depressionen als Ursache von Arbeitsunfaumlhigkeiten nach Geschlecht 2013

Maumlnner ICD 10 Code ICD 10 Diagnose

AU Faumllle je 100 VJ

AU Tageje 100 VJ

AU Tageje Fall

Betroffene [Rate in ]

A00-Z99 Alle Diagnosen 10409 132383 13 49910 F00-F99 Psychische und Verhaltensstoumlrungen 412 18678 45 3575

F30-F39 Affektive Stoumlrungen 127 8425 66 1218 F32 F33 Depressionen 119 7880 66 1155

F32 Depressive Episode 098 6043 61 0964 F320 Leichte depressive Episode 004 140 35 0039 F321 Mittelgradige depressive Episode 021 1628 76 0227 F322 Schwere depressive Episode ohne psychotische 012 1304 109 0134

Symptome F323 Schwere depressive Episode mit psychotischen

Symptomen 001 075 90 0009

F328 Sonstige depressive Episoden 003 132 52 0026 F329 Depressive Episode nicht naumlher bezeichnet 056 2671 48 0542

F33 Rezidivierende depressive Stoumlrung 021 1837 88 0216 F330 Rezidivierende depressive Stoumlrung gegenwaumlrtig

leichte Episode 001 035 42 0008

F331 Rezidivierende depressive Stoumlrung gegenwaumlrtig 010 880 86 0106 mittelgradige Episode

F332 Rezidivierende depressive Stoumlrung gegenwaumlrtig schwere Episode ohne psychotische Symptome

006 628 112 0063

F333 Rezidivierende depressive Stoumlrung gegenwaumlrtig 001 076 119 0007 schwere Episode mit psychotischen Symptomen

F334 Rezidivierende depressive Stoumlrung gegenwaumlrtig remittiert

000 011 50 0002

F338 Sonstige rezidivierende depressive Stoumlrungen 000 013 37 0004 F339 Rezidivierende depressive Stoumlrung nicht naumlher

bezeichnet 003 150 59 0026

Frauen ICD 10 Code ICD 10 Diagnose

AU Faumllle je 100 VJ

AU Tageje 100 VJ

AU Tageje Fall

Betroffene [Rate in ]

A00-Z99 Alle Diagnosen 12756 163175 13 56801 F00-F99 Psychische und Verhaltensstoumlrungen 759 31541 42 6603

F30-F39 Affektive Stoumlrungen 226 14159 63 2204 F32 F33 Depressionen 214 13312 62 2101

F32 Depressive Episode 176 9848 56 1738 F320 Leichte depressive Episode 008 245 32 0075 F321 Mittelgradige depressive Episode 038 2795 73 0408 F322 Schwere depressive Episode ohne psychotische 017 1914 113 0202

Symptome F323 Schwere depressive Episode mit psychotischen

Symptomen 001 103 108 0011

F328 Sonstige depressive Episoden 005 212 46 0047 F329 Depressive Episode nicht naumlher bezeichnet 106 4442 42 1024

F33 Rezidivierende depressive Stoumlrung 038 3464 90 0409 F330 Rezidivierende depressive Stoumlrung gegenwaumlrtig

leichte Episode 002 091 56 0017

F331 Rezidivierende depressive Stoumlrung gegenwaumlrtig 020 1791 89 0217 mittelgradige Episode

F332 Rezidivierende depressive Stoumlrung gegenwaumlrtig schwere Episode ohne psychotische Symptome

010 1109 116 0111

F333 Rezidivierende depressive Stoumlrung gegenwaumlrtig 001 081 95 0008 schwere Episode mit psychotischen Symptomen

F334 Rezidivierende depressive Stoumlrung gegenwaumlrtig remittiert

000 021 62 0004

F338 Sonstige rezidivierende depressive Stoumlrungen 001 038 74 0006 F339 Rezidivierende depressive Stoumlrung nicht naumlher

bezeichnet 005 254 54 0048

Tabelle A1 (Erwerbspersonen TK 2013 standardisiert)

36 ǀ Depressionsatlas

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Fehlzeiten mit Depressionen nach Personengruppen 2000 bis 2013

Depressionen (ICD 10 Codes F32 F33) Gesamt (A00 Z99)

Berufstaumltige Arbeitslose Gesamt

Jahr AU Tageje 100 VJ

rel seit 2000

AU Tageje 100 VJ

rel seit 2000

AU Tageje 100 VJ

rel seit 2000

AU Tageje 100 VJ

rel seit 2000

2000 56 100 130 100 62 100 1294 100 2001 58 103 138 106 64 104 1313 101 2002 59 106 142 109 67 109 1300 100 2003 59 105 147 113 68 110 1257 97 2004 60 108 172 132 72 116 1209 93 2005 60 108 180 138 72 118 1215 94 2006 53 95 202 155 60 98 1144 88 2007 60 108 270 207 68 110 1193 92 2008 65 116 328 252 73 119 1224 95 2009 75 135 314 240 84 136 1320 102 2010 86 155 431 330 98 159 1340 104 2011 90 162 456 350 100 163 1397 108 2012 95 171 470 361 105 171 1417 110 2013 92 166 488 374 104 169 1466 113

Tabelle A2 (Erwerbspersonen TK 2013 standardisiert Werte 2000 entsprechen 100 Prozent)

Arbeitsunfaumlhigkeiten mit Depressionen nach Alter und Geschlecht 2013

Maumlnner Frauen Gesamt

Alters gruppe

AU Faumllle je

100 VJ

AU Tageje

100 VJ

Betr []

AU Faumllle je

100 VJ

AU Tageje

100 VJ

Betr []

AU Faumllle je

100 VJ

AU Tageje

100 VJ

Betr []

15-19 06 21 06 16 44 14 10 31 09 20-24 09 40 08 18 66 16 13 52 12 25-29 09 42 08 15 73 14 12 57 11 30-34 09 46 08 16 88 15 12 65 11 35-39 10 64 10 18 110 18 14 85 13 40-44 12 79 12 21 130 21 16 102 16 45-49 13 87 13 23 149 23 18 116 18 50-54 14 104 14 26 178 26 20 139 20 55-59 17 126 17 30 215 30 23 167 23 60-64 16 153 16 28 242 29 21 189 21

Tabelle A3 (Erwerbspersonen TK 2013 ICD-10-Codes F32 F33)

Depressionsatlas ǀ 37

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Arbeitsunfaumlhigkeit mit Depressionen nach Ausbildung 2013

Ausbildungsabschluss AU Faumllle je 100 VJ

AU Tageje 100 VJ

Betroffene [Rate in ]

Ohne beruflichen Ausbildungsabschluss 207 113 195 Abschluss einer anerkannten Berufsshyausbildung 176 104 174 Meister-Techniker- oder gleichwertiger Fachschulabschluss 151 83 144 Bachelor 128 78 124 DiplomMagisterMasterStaatsexamen 111 63 111 Promotion 067 36 081 Abschluss unbekannt 153 104 156

Gesamt 163 104 159

Tabelle A4 (Erwerbspersonen TK 2013 standardisiert)

Antidepressiva-Verordnungen nach Alter und Geschlecht 2013

Maumlnner Frauen Gesamt

Alters gruppe

DDD Betr []

DDD pro

Betr

DDD Betr []

DDD pro

Betr

DDD Betr []

DDD pro

Betr 15-19 121 104 116 324 279 116 208 179 116 20-24 313 187 168 629 389 162 463 283 165

25-29 513 245 209 888 450 197 690 342 204 30-34 690 302 229 1089 513 212 870 397 221

35-39 893 386 231 1418 648 219 1131 505 225 40-44 1057 462 229 1687 783 216 1347 609 223

45-49 1141 502 227 1912 910 210 1501 693 219 50-54 1351 583 232 2236 1063 210 1773 812 222

55-59 1575 689 229 2592 1247 208 2044 946 219 60-64 1368 653 209 2358 1195 197 1774 875 204

Tabelle A5 (Erwerbspersonen TK 2013 ATC-Code N06A)

38 ǀ Depressionsatlas

Antidepressiva-Verordnungsvolumen nach Wirkstoffen 2000 bis 2013

Anzahl DDD je VJ

Opipramol Amitriptylin Fluoxetin Citalopram Sertralin Johannisshykraut

Mirtazapin Venlafaxin

Jahr N06AA05 N06AA09 N06AB03 N06AB04 N06AB06 N06AP01 N06AX11 N06AX16

2000 039 048 029 034 033 132 015 011 2001 043 049 034 047 042 125 021 017 2002 046 049 043 061 045 110 029 024 2003 051 051 051 087 051 098 032 033 2004 055 049 060 099 052 037 035 043 2005 059 050 067 117 054 043 043 053 2006 053 045 066 123 053 031 044 057 2007 059 047 074 166 061 031 054 068 2008 065 048 079 203 067 033 064 080 2009 068 048 076 229 070 043 069 091 2010 072 050 079 283 076 051 080 123 2011 075 052 081 351 081 053 085 145 2012 076 052 084 357 095 053 089 168 2013 075 051 084 334 109 053 091 183

Tabelle A6 (Erwerbspersonen TK 2013 standardisiert ATC-Code N06A)

Depressionsatlas ǀ 39

Allgemeine Informationen zum Depressionsatlas

Der Depressionsatlas liefert umfangreiche Informationen zur Bedeutung von Depressishyonen im Erwerbsalter Basis der Auswertunshygen bilden Daten zu Arbeitsunfaumlhigkeiten sowie Arzneiverordnungen bei TK-Erwerbsshypersonen aus den Jahren 2000 bis 2013 Depressionen waren 2013 fuumlr 7 Prozent aller gemeldeten Arbeitsfehltage verantwortlich Etwa 6 Prozent aller Erwerbspersonen erhielten 2013 Verordnungen von Antideshypressiva die Zahl der verordneten Tagesdoshysen hat sich seit 2000 nahezu verdreifacht

Weitere Informationen Gesundheitsstudien und Auswertungen finden Sie unter wwwtkde Webcode 49536

101

154

1

2015

  • 15-01-21_TK_Depressionsatlas_Inhalt_finalpdf
    • Depressionsatlas
      • Datengrundlagen
      • ICD-Diagnosen
      • Arzneiverordnungen ndash ATC
      • Standardisierung
        • Arbeitsunfaumlhigkeit mit Depressionen
          • Arbeitsunfaumlhigkeitsfaumllle
          • Arbeitsunfaumlhigkeitstage
          • Betroffene
          • Arbeitsunfaumlhigkeit nach Geschlecht und Alter
          • Arbeitsunfaumlhigkeiten im Zeitverlauf
          • Arbeitsunfaumlhigkeit nach Bundeslaumlndern und Kreisen
          • Trends in Bundeslaumlndern
          • Arbeitsunfaumlhigkeit nach Berufen
          • Arbeitsunfaumlhigkeit nach Schulabschluss
          • Arbeitsunfaumlhigkeit nach Ausbildung
          • Arbeitsunfaumlhigkeit nach Leitungsfunktion
          • Kosten von Arbeitsunfaumlhigkeit mit Depressionen
          • Arbeitsunfaumlhigkeit mit weiteren Diagnosen
            • Verordnung von Antidepressiva
              • Verordnung nach Alter und Geschlecht
              • Verordnungen im Zeitverlauf
              • Trends bei Verordnungen relevanter Antidepressiva nach Wirkstoffen
              • Verordnungen nach Arztgruppen
              • Verordnung nach Bundeslaumlndern und Kreisen
              • Trends in Bundeslaumlndern
              • Verordnungen nach Berufen
              • Verordnungen nach Schulabschluss
              • Verordnungen nach Ausbildung
              • Antidepressiva-Verordnung bei Erwerbspersonen mit Arbeitsunfaumlhigkeit aufgrund von Depressionen
              • Diagnosen von Arbeitsunfaumlhigkeit und Antidepressiva-Verordnungen
                • Zusammenfassung
                • Anhang
                • Word-Lesezeichen
                  • RANGEC12
                  • RANGEC24

Der Anteil von Erwerbspersonen die in einer Taumltigkeitsgruppe von einer Depression betrofshyfen waren variierte zwischen 254 Prozent in der Taumltigkeitsgruppe bdquoErziehung soziale und hauswirtschaftliche Berufe Theologieldquo und 098 Prozent in der Taumltigkeitsgruppe bdquoHochshyund Tiefbauberufeldquo sowie 097 Prozent in der Gruppe bdquo(Innen-)Ausbauberufeldquo Weitere Taumlshytigkeitsgruppen mit verhaumlltnismaumlszligig hoher Beshytroffenenrate sind bdquoNichtmedizinische Geshysundheits- Koumlrperpflege- und Wellnessberushyfe Medizintechnikldquo bdquoSchutz- Sicherheits- und Uumlberwachungsberufeldquo sowie bdquoBerufe in Recht und Verwaltungldquo waumlhrend sich niedrige Beshytroffenenraten auch in den Gruppen bdquoInformashytik- Informations- und Kommunikationstechshynologieberufeldquo bdquoLand- Tier- und Forstwirtshyschaftsberufeldquo und bdquoMechatronik- Energie-und Elektroberufeldquo finden Hinsichtlich der AU-Faumllle und AU-Tage ergibt sich ein aumlhnlishyches Bild

Die Betroffenenraten die sich zu bdquoAngehoumlrishygen der regulaumlren Streitkraumlfteldquo aus der Tabelshyle ablesen lassen basieren auf Daten zu leshydiglich 210 Versicherten und sind vorrangig der Vollstaumlndigkeit halber aufgefuumlhrt Sie sollshyten inhaltlich allenfalls sehr zuruumlckhaltend inshyterpretiert werden

Eine sehr differenzierte Unterscheidung von Beschaumlftigten erlauben fuumlnfstellige Schluumlsselshyangaben gemaumlszlig Klassifikation der Berufe 2010 die insgesamt 1286 Auspraumlgungen umfasst Da eine Darstellung zu allen dieser Gruppen weder sinnvoll noch im Rahmen eishyner Publikation praktikabel waumlre wurden zushynaumlchst diejenigen 100 Berufsgruppen ausgeshywaumlhlt die unter den TK-Versicherten im Jahr 2013 am haumlufigsten vertreten waren Von dieshysen 100 Berufsgruppen werden Ergebnisse zu jeweils den Berufsgruppen dargestellt bei denen die zehn houmlchsten beziehungsweise die zehn niedrigsten Betroffenenraten hinshysichtlich Depressionsdiagnosen im Rahmen von Arbeitsunfaumlhigkeitsmeldungen ermittelt werden konnten

Von den zehn Berufsgruppen die am haumlufigsshyten von Depressionen betroffen waren gehoumlshyren sieben dem Berufsbereich bdquoGesundheit Soziales Lehre und Erziehungldquo an Besonshyders haumlufig vertreten ist darunter die Berufsshyhauptgruppe bdquoMedizinische Gesundheitsberushyfeldquo (81) mit den Taumltigkeitsgruppen 81212 81301 und 81302

Die houmlchsten Betroffenenraten sowie die meisten AU-Faumllle und AU-Tage sind jedoch in der Taumltigkeitsgruppe bdquoBerufe im Dialogmarkeshytingldquo (92122) zu verzeichnen das heiszligt in Beshyrufen mit uumlberwiegender Taumltigkeit fuumlr Call-Center Service- und Kundenhotlines

Die Berufsgruppen die haumlufig unter den TK-Versicherten vertreten sind und welche die geringsten Betroffenenraten in Bezug auf Arshybeitsunfaumlhigkeiten mit einer Diagnose von Depressionen aufweisen sind uumlberwiegend Berufsgruppen die besonders komplexe Taumlshytigkeiten ausuumlben Fuumlnf von den zehn Berufsshygruppen mit niedrigen Betroffenenraten sind dem Berufsbereich bdquoRohstoffgewinnung Proshyduktion und Fertigungldquo (Berufsbereich 2) zushyzuordnen

Nach diesen Auswertungen scheinen Berufsshygruppen mit weniger komplexen Taumltigkeiten ndash vorrangig im gesundheitlichen oder sozialen Bereich ndash deutlich staumlrker von Depressionen betroffen zu sein als eher technisch und akashydemisch orientierte Berufe mit houmlheren Qualishyfikationsanforderungen

14 ǀ Depressionsatlas

-

-

4

6

8

Arbeitsunfaumlhigkeiten mit Depressionen nach Berufen 2013 (fuumlnfstellige KldB) Berufe mit hohen sowie mit geringen Betroffenenraten

Rang Taumltigkeitsgruppen KldB 2010 fuumlnfstellig AU Faumllle je 100 VJ

AU Tageje 100 VJ

Betr []

1 92122 Berufe im Dialogmarketing - fachlich ausgerichtete Taumltigkeiten

415 277 368

2 82102 Berufe in der Altenpflege (ohne Spezialisierung) shyfachlich ausgerichtete Taumltigkeiten

327 247 345

3 82101 Berufe in der Altenpflege (ohne Spezialisierung) shyHelfer-Anlerntaumltigkeiten

309 215 320

83112 Berufe in der Kinderbetreuung und -erziehung - fach- 274 162 274 lich ausgerichtete Taumltigkeiten

5 81301 Berufe in der Gesundheits- und Krankenpflege (ohne Spezialisierung) - Helfer-Anlerntaumltigkeiten

272 188 260

73202 Berufe in der oumlffentlichen Verwaltung (ohne Speziali- 261 141 249 sierung) - fachlich ausgerichtete Taumltigkeiten

7 83124 Berufe in der Sozialarbeit und Sozialpaumldagogik - hoch komplexe Taumltigkeiten

244 160 246

81302 Berufe in der Gesundheits- und Krankenpflege (ohne 246 151 246 Spezialisierung) - fachlich ausgerichtete Taumltigkeiten

9 53112 Berufe im Objekt- Werte- und Personenschutz - fachshylich ausgerichtete Taumltigkeiten

246 143 238

10 81212 Medizinisch-technische Berufe im Laboratorium - 241 109 230 fachlich ausgerichtete Taumltigkeiten

hellip hellip hellip

91 71324 Berufe in der Unternehmensberatung ndash 091 46 087 hoch komplexe Taumltigkeiten

92 27304 Berufe in der technischen Produktionsplanung und shysteuerung - hoch komplexe Taumltigkeiten

084 43 084

93 26304 Berufe in der Elektrotechnik (ohne Spezialisierung) - 082 57 079 hoch komplexe Taumltigkeiten

94 25104 Berufe in der Maschinenbau- und Betriebstechnik (ohne Spezialisierung) - hoch komplexe Taumltigkeiten

080 42 079

95 71104 Geschaumlftsfuumlhrerinnen und Vorstaumlnde ndash 066 68 077 hoch komplexe Taumltigkeiten

96 27103 Berufe in der technischen Forschung und Entwicklung (ohne Spezialisierung) - komplexe Spezialistentaumltigk

080 44 075

97 27104 Berufe in der technischen Forschung und Entwicklung 073 38 072 (ohne Spezialisierung) - hoch komplexe Taumltigkeiten

98 81404 AumlrzteAumlrztinnen (ohne Spezialisierung) - hoch komshyplexe Taumltigkeiten

074 43 072

99 43414 Berufe in der Softwareentwicklung - hoch komplexe 072 44 068 Taumltigkeiten

100 84304 Berufe in der Hochschullehre und -forschung - hoch komplexe Taumltigkeiten

058 29 055

Erwerbspersonen insgesamt 163 105 160

Tabelle 4 (Erwerbspersonen TK nicht standardisierte Rohwerte)

Depressionsatlas ǀ 15

-

-

Arbeitsunfaumlhigkeit nach Schulabschluss Betroffenenraten in Zusammenhang mit Deshypressionen mit zunehmender Schulbildung

Im Jahr 2013 wurden pro 100 Versicherungs- zuruumlckgehen Aumlhnliches gilt auch fuumlr die AUshyjahre 163 AU-Faumllle und 104 AU-Tage mit ei- Tage bei einer Diagnose von Depressionen ner Diagnose von Depressionen bei Erwerbs- wobei hier die Anzahl der Tage in der Gruppe personen der TK ermittelt Die Betroffenenra- der Erwerbspersonen ohne Schulabschluss te lag bei den TK-versicherten Erwerbsperso- etwas niedriger liegt als bei den Erwerbspershynen bei 159Prozent sonen mit Haupt- beziehungsweise Volksshy

schulabschluss und erst mit steigendem Bei Darstellung der Kennzahlen nach Schul- Schulabschluss wieder absinkt abschluss wird deutlich dass AU-Faumllle und

Arbeitsunfaumlhigkeit mit Depressionen nach Schulabschluss 2013

Schulabschluss AU Faumllle je 100 VJ

AU Tageje 100 VJ

Betroffene [Rate in ]

Haupt-Volksschulabschluss 194 115 190 Mittlere Reife oder gleichwertiger Abshyschluss

178 103 174

AbiturFachabitur 128 73 125 Abschluss unbekannt 168 105 168

Gesamt 163 104 159

Tabelle 5 (Erwerbspersonen TK 2013 standardisiert)

Arbeitsunfaumlhigkeit nach Ausbildung

Auch mit steigendem beruflichem Ausbil- Depressionen sind demnach keinesfalls nur dungsabschluss gehen sowohl die AU-Tage Erkrankungen der houmlheren Bildungsschichshyund AU-Faumllle mit einer Diagnose von Depresshy ten sondern kommen stattdessen sogar haumlushysionen als auch die Betroffenenraten zuruumlck figer bei Erwerbspersonen mit niedrigerem Schul- oder Ausbildungsabschluss vor

Arbeitsunfaumlhigkeiten mit Depressionen nach Ausbildung 2013

Ohne beruflichen Ausbildungsabschluss

Abschluss einer anerkannten Berufsausbildung

Meister-Techniker- oder gleichwertiger Fachschulabschluss

Bachelor

DiplomMagisterMasterStaatsexamen

Promotion

Abschluss unbekannt

113

104

83

78

63

36

104

207

176

151

128

111

067

153

AU-Tage je 100 VJ

AU-Faumllle je 100 VJ

16 ǀ Depressionsatlas

Abbildung 5 (Erwerbspersonen TK 2013 standardisiert unterschiedliche Achsendarstellung fuumlr Fall- beziehungsweise Tagesangaben)

- -

- -

-

-

Arbeitsunfaumlhigkeit nach Leitungsfunktion

Neben der Schul- und Berufsausbildung hat auch die derzeitige Stellung im Beruf Einfluss auf das Arbeitsunfaumlhigkeitsgeschehen

In der vierten Stelle der Klassifikation der Beshyrufe 2010 ist festgehalten ob die berufliche Taumltigkeit eine Aufsichts- oder Leitungsposition umfasst Bei Auswertung der Arbeitsunfaumlhigshykeitsdaten im Hinblick auf dieses Merkmal wird deutlich dass Erwerbspersonen in Fuumlhshyrungs- oder Leitungspositionen diagnoseunshyabhaumlngig etwas seltener von Arbeitsunfaumlhigshykeiten betroffen sind als Erwerbspersonen ohne Fuumlhrungs- oder Leitungsposition Nicht nur die Betroffenenraten sind mit 478 Prozent gegenuumlber 54 Prozent geringer sondern es wurden auch weniger AU-Faumllle und -Tage bei Personen in Fuumlhrungs- oder Leitungspositioshynen dokumentiert

Grundsaumltzlich trifft diese Aussage auch auf Erkrankungen mit Depressionen im Sinne der ICD-Diagnosen F32 und F33 zu

Bei gleichartigen Auswertungen zur ICD-Diagnose Z73 die im Falle eines sogenannshyten bdquoBurnoutsldquo kodiert werden kann faumlllt auf dass Fuumlhrungskraumlfte von dieser Diagnose nashyhezu genauso oft betroffen sind wie Erwerbsshypersonen ohne Fuumlhrungsposition Die durchshyschnittliche Anzahl der AU-Tage bei Fuumlhshyrungskraumlften liegt sogar etwas houmlher als bei Erwerbspersonen ohne Personalverantworshytung

Kosten von Arbeitsunfaumlhigkeit mit Deshypressionen

In Anlehnung an Berechnungen der Bundesshyanstalt fuumlr Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin (BAuA) zu volkswirtschaftlichen Kosten durch Arbeitsunfaumlhigkeit5 soll an dieser Stelle eine grobe Einschaumltzung der Kosten die aufgrund von Arbeitsunfaumlhigkeiten mit Depressionen im Sinne der ICD-Diagnosen F32 und F33 entshystehen vorgenommen werden Dabei wird in diesem Kontext zunaumlchst nur auf sogenannte Produktionsausfallkosten eingegangen

Eine Grundlage fuumlr die Berechnungen bilden die im Rahmen der volkswirtschaftlichen Geshysamtrechnung vom Statistischen Bundesamt veroumlffentlichten Zahlen zu durchschnittlichen monatlichen Arbeitnehmerentgelten in einzelshynen Kalenderjahren6 (im Sinne von Bruttoloumlhshynen und -gehaumlltern zuzuumlglich der Sozialversishycherungsbeitraumlge der Arbeitgeber) Aus dieshysen monatlichen Entgelten die nach Angaben des Statistischen Bundesamtes 2000 bis 2013 von 2601 Euro auf 3151 Euro stiegen wurden zunaumlchst durchschnittliche kalendershytaumlgig faumlllige Entgelte (zwischen 8551 Euro und 10359 Euro) ermittelt die anschlieszligend zur Bewertung von Kosten fuumlr einzelne Fehlshytage herangezogen wurden

Wie bereits zuvor erlaumlutert und auch der Abshybildung 6 zu entnehmen stieg die Zahl der AU-Tage mit Diagnosen von Depressionen vom Jahr 2000 bis zum Jahr 2012 unterbroshychen von einem leichten Ruumlckgang im Jahr 2006 an Entsprechend nahmen auch die Kosten im Zusammenhang mit Depressionen im gleichen Zeitraum zu Dabei summieren sich die Effekte der zunehmenden Fehlzeiten

Arbeitsunfaumlhigkeit mit Depressionen nach Stellung im Berufsleben 2013

ICD 10 Code ICD 10 Diagnose Leitungsfunktion AU Faumllle je 100 VJ

AU Tageje 100 VJ

Betroffene [Rate in ]

A00-Z99 alle Diagnosen Aufsichtskraft ndash nein Aufsichtskraft - ja

11848 9230

1452 1143

5405 4781

F32 F33 Depressionen Aufsichtskraft ndash nein Aufsichtskraft - ja

159 127

93 85

156 131

Z73 Probleme mit Bezug auf Schwierigkeiten bei der Lebensbewaumlltigung

Aufsichtskraft ndash nein Aufsichtskraft - ja

027 026

10 12

027 026

Tabelle 6 (Erwerbspersonen TK 2013 standardisiert)

5 Bundesanstalt fuumlr Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin (2014) Volkswirtschaftliche Kosten durch Arbeitsunfaumlshyhigkeit 2012 URL httpwwwbauadedeInformationenshyfuer-die-PraxisStatistikenArbeitsunfaehigkeit Kostenhtml

6 Statistisches Bundesamt Volkswirtschaftliche Gesamtshyrechnungen Fachserie 18 Reihe 15 URL httpswwwdestatisdeDEPublikationenThematischVo lkswirtschaftlicheGesamtrechnungshyenInlandsproduktInlandsproduktsberechnungLangeRei henhtml

Depressionsatlas ǀ 17

Kosten

Veranschlagt man pro Fehltag 2013 durchshy

schnittliche Arbeitshynehmerentgelte in Houmlshy

he von 10359 Euro ergeben sich nach Hochrechnung von

TK-Ergebnissen auf alshyle Arbeitnehmer in

Deutschland fuumlr 2013 Produktionsausfallkosshy

ten aufgrund von Deshypressionen in Houmlhe

von rund 4 Milliarden Euro

mit Diagnosen von Depressionen und des Anstiegs der durchschnittlichen Arbeitnehshymerentgelte

Der leichte Ruumlckgang der Fehlzeiten mit Deshypressionen von 2012 nach 2013 wird im Hinshyblick auf die Arbeitgeberkosten durch den Anstieg des durchschnittlichen Arbeitnehmershyentgeltes aufgehoben

Pro 100 Erwerbspersonen beliefen sich die hier uumlberschlaumlgig ermittelten Kosten fuumlr Arshybeitsausfaumllle aufgrund von Depressionen im Jahr 2013 auf 10756 Euro was durchschnittshylichen Kosten von knapp 108 Euro je Ershywerbsperson und Jahr entspricht Hochgeshyrechnet auf die 378 Millionen Arbeitnehmer in Deutschland ergeben sich damit fuumlr 2013 Kosten von 407 Milliarden Euro

Noch deutlich houmlhere Kosten wuumlrden resultieshyren sofern man fuumlr jeden erfassten Fehltag als Ausfall die vom Statistischen Bundesamt fuumlr 2013 ausgewiesene durchschnittliche Bruttowertschoumlpfung je Erwerbstaumltigen in Houmlshyhe von 180 Euro je Kalendertag (bezieshyhungsweise 66448 Euro pro Jahr) ansetzt undoder die hier gefundenen Ausfaumllle nicht nur auf Arbeitnehmer sondern gleichartig auf alle Erwerbstaumltigen (inklusive Selbststaumlndishygen) hochrechnet

Weitgehend zwangslaumlufig wird bei den hier dargelegten Hochrechnungen davon ausgeshygangen dass die jetzt bei TK-versicherten Erwerbspersonen festgestellten Fehlzeiten in vergleichbarem Umfang auch bei anderen Arshybeitnehmern oder Erwerbstaumltigen in Deutschshyland anfallen Aufgrund der Vielzahl von Beshyschaumlftigten aus technischen Berufen mit einer Mitgliedschaft in der TK die in der Regel unshyterdurchschnittliche Fehlzeiten mit der Diagshynose von Depressionen aufweisen duumlrften die realen Fehlzeiten mit Depressionen in Deutschland auf der Basis von TK-Daten tenshydenziell eher unterschaumltzt werden

Grundsaumltzlich nicht beruumlcksichtigt wurden zushydem insbesondere Einschraumlnkungen der Proshyduktivitaumlt durch Depressionen die auch ohne eine (gemeldete) Abwesenheit der betroffeshynen Mitarbeiter am Arbeitsplatz resultieren koumlnnen

Kosten von Arbeitsunfaumlhigkeiten mit Depressionen 2000 bis 2013

AU-T

age

je 1

00 V

J

140

120

100

80

60

40

20

0

10756 10705 AU-Tage 9944

Arbeitnehmerentgelt 9435

7849

6521 6432 6845 6069 6211 5918

5580 5465 5269

2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 2008 2009 2010 2011 2012 2013

Jahr

12000

10000

8000

6000

4000

2000

0

Arbeitnehmerentgelt je 100 VJ [euro]

18 ǀ Depressionsatlas

Abbildung 6 (Erwerbspersonen TK 2013 standardisiert)

Arbeitsunfaumlhigkeit mit weiteren Diagnosen

Neben Depressionen gehen weitere psychishysche Erkrankungen mit einer aumlhnlichen Ershyschoumlpfungssymptomatik einher So zeigen zum Beispiel Personen mit einem sogenannshyten bdquoBurnout-Syndromldquo oder einer Neurastheshynie unter Umstaumlnden aumlhnliche Symptome wie Personen mit einer Depression im Sinne der ICD-Diagnosen F32 und F33

In allen Faumlllen fuumlhlt sich der Patient uumlbermaumlshyszligig belastet und ist nicht mehr oder nur einshygeschraumlnkt in der Lage seinen beruflichen und privaten Verpflichtungen nachzukommen

Diagnose Burnout-Syndrom

Haumlufig diskutiert wird im Zusammenhang miteiner beruflichen Uumlberlastung insbesondere das Burnout-Syndrom ndash das bdquoAusgebranntshyseinldquo Hiermit ist das Ergebnis einer anhaltenshyden Uumlberlastungssituation im beruflichen oder privaten Umfeld gemeint die schlieszliglich in eishyne andauernde Erschoumlpfung muumlndet Im schlimmsten Fall kann es zu einem voumllligen psychischen Zusammenbruch kommen

Das Burnout-Syndrom wird aus fachaumlrztlicher Sicht zumeist nicht als psychische Krankheit verstanden Eher werden die mit dem Burnshyout-Syndrom verbundenen Umstaumlnde als Rishysikofaktoren fuumlr die Entwicklung psychischer Erkrankungen im engeren Sinne betrachtet

Fuumlr die mit dem Burnout-Syndrom einhergeshyhenden Beschwerden ist innerhalb der ICD-Klassifikation der Code Z73 bdquoProbleme mit Bezug auf Schwierigkeiten bei der Lebensshybewaumlltigungldquo aus dem ICD-Kapitel XXI bdquoFakshytoren die den Gesundheitszustand beeinflusshysenldquo (Z00ndashZ99) vorgesehen

Das Burnout-Syndrom im Sinne der ICD-Diagnose Z73 spielt im AU-Geschehen mit durchschnittlich lediglich zehn AU-Tagen je 100 Versicherungsjahre und einer Betroffeshynenrate von 027 Prozent eine sehr untergeshyordnete Rolle Auf diesem sehr niedrigen Nishyveau uumlbertraf der relative Anstieg der Fehlzeishyten unter dieser Diagnose seit 2000 allerdings die bereits zuvor beschriebene Zunahme der Fehlzeiten mit Depressionen im selben Zeitshyraum noch erheblich

Waumlhrend im Jahr 2013 gut zehn AU-Tage pro 100 Versicherungsjahre auf diese Diagnose entfielen war es im Jahr 2000 noch nicht einmal ein AU-Tag pro 100 Versicherungsjahshyre Dabei ist es seit dem Jahr 2011 in dem die AU-Tage unter der Diagnose Z73 mit rund 13 Tagen pro 100 Versicherungsjahre den bislang houmlchsten Wert erreicht hatten sogar wieder zu einem leichten Ruumlckgang der

dokumentierten Fehlzeiten mit dieser Diagnoshyse gekommen

Alters- und geschlechtsspezifische Werte zeishygen eine aumlhnliche Verteilung wie bei Depresshysionen im Sinne der ICD-Diagnosen F32 und F33 So sind Frauen in allen Altersgruppen deutlich staumlrker betroffen als Maumlnner Bei beishyden Geschlechtern steigen die Betroffenheitsshyraten bis zur Altersgruppe der 55- bis 59shyJaumlhrigen stetig an Erst die 60- bis 64shyJaumlhrigen sind wieder etwas weniger betroffen Dabei ist der prozentuale Anstieg bei Maumlnshynern aufgrund des niedrigeren Ausgangsnishyveaus noch deutlicher Hier steigen die Beshytroffenenraten von 0098 auf 0232Prozent an was einer Zunahme um 137 Prozent beshyziehungsweise den Faktor 24 gleichkommt Bei Frauen ist von der juumlngsten zur zweitshyhoumlchsten Altersgruppe ein altersabhaumlngiger Anstieg der Betroffenenraten um 131 Prozent auszumachen

Die Arbeitsunfaumlhigkeitstage nehmen geshyschlechtsunabhaumlngig mit steigendem Alter zu Fuumlr Maumlnner und Frauen ist dabei ein aumlhnlishycher Anstieg zu beobachten Die Zunahme der dokumentierten AU-Tage betraumlgt 14 Tage bei den Maumlnnern und 15 Tage bei den Fraushyen wobei der Wert in der untersten Altersshygruppe der 15- bis 19-jaumlhrigen Maumlnner einen Tag und bei Frauen vier Tage betraumlgt

Neurasthenie

Die ICD-Diagnose Neurasthenie (F48) beshyschreibt ebenfalls eine anhaltende Erschoumlpshyfung oder Ermuumldung Staumlrker als beim Burnshyout-Syndrom stehen jedoch innere Ursachen im Vordergrund auch kann eine Unterfordeshyrung im Sinne von monotonen Anforderungen Ursache der Erkrankung sein Historisch war diese Diagnose besonders Anfang des 20 Jahrhunderts mit einsetzender Industrialisieshyrung von erheblicher Bedeutung wurde aber in juumlngerer Zeit besonders in Faumlllen von starshyker beruflicher Uumlberlastung teilweise durch die Diagnose des Burnout-Syndroms ersetzt

Dennoch ist festzustellen dass die ICD-Diagnose bdquoNeurasthenieldquo (F48) in den vershygangenen Jahren immer haumlufiger gestellt wird So betrug die Betroffenenrate im Jahr 2000 034 Prozent und stieg bis zum Jahr 2013 auf 085 Prozent an Waumlhrend im Jahr 2000 durchschnittlich noch knapp zehn AU-Tage pro 100 Versicherungsjahre mit dieser Diagnose dokumentiert wurden waren es im Jahr 2013 schon mehr als 22 Tage Im Vershygleich zu Depressionen mit durchschnittlich 103 AU-Tagen pro 100 Versicherungsjahre im Jahr 2013 hat diese Erkrankung aber eine eher geringere Bedeutung

Burnout-Syndrom

Das Burnout-Syndrom wird von Fachaumlrzten zumeist nicht als eishygenstaumlndiges Krankshyheitsbild angesehen entsprechend kann es in der ICD 10 lediglich mit dem Schluumlssel Z73 aus dem Kapitel XXI bdquoFaktoren die den Geshysundheitszustand beshyeinflussenldquo kodiert werden Trotz erheblishycher Zunahmen bis 2011 spielten Arbeitsshyunfaumlhigkeiten mit Anshygabe des Codes Z73 auch 2013 eine eher untergeordnete Rolle

Depressionsatlas ǀ 19

Relative Veraumlnderungen von Fehlzeiten mit Erschoumlpfungsdiagnosen 2000 bis 2013

Rel

ativ

e Ve

raumlnd

erun

g(W

ert i

m Ja

hr 2

000

= 10

0)

1600

1400

1200

1000

800

600

400

200

0

AU-Tage Z73 AU-Tage F48 AU-Tage F32 F33 AU-Tage A00-Z99

2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 2008 2009 2010 2011 2012 2013

Jahr

Abbildung 7 (Erwerbspersonen TK 2013 standardisiert)

Arbeitsunfaumlhigkeiten mit Diagnose Z73 nach Geschlecht und Alter 2013

05 19 20Betr Frauen

18 Betr Maumlnner 17

04

4

5

7

9

11

14 15

1 2

3 4

7

10 9 11

13

15

0

5

10

15

AU-Tage Frauen

AU-Tage Maumlnner

Betro

ffene

03

AU-Tage je 100 VJ

02

01

00 15-19 20-24 25-29 30-34 35-39 40-44 45-49 50-54 55-59 60-64

Altersgruppe

Abbildung 8 (Erwerbspersonen TK 2013)

20 ǀ Depressionsatlas

-

Verordnung vonAntidepressiva Antidepressiva sind Arzneimittel die vorranshygig aber nicht ausschlieszliglich zur Behandlung von Depressionen eingesetzt werden Ausshywertungen zu Verordnungen von Antidepresshysiva koumlnnen in erster Linie Informationen zur Einschaumltzung von Haumlufigkeit und Umfang der medikamentoumlsen Therapie von Depressionen liefern Durch das verhaumlltnismaumlszligig spezifische Anwendungsspektrum von Antidepressiva ndash namentlich die vorrangige Verordnung bei Depressionen ndash kann mit gewissen Einshyschraumlnkungen aus den Ergebnissen zu Vershyordnungen auch auf das Vorliegen von psyshychischen Problemen im Sinne von Depressioshynen geschlossen werden

Im Zusammenhang mit den vorausgehend dargestellten Auswertungen zu Arbeitsunfaumlshyhigkeiten ist dies insofern von Interesse als dass keinesfalls davon auszugehen ist dass jede Erwerbsperson mit Depressionen auch mit der expliziten Nennung einer entspreshychenden Diagnose arbeitsunfaumlhig gemeldet

wird und dann in den Daten zu Arbeitsunfaumlshyhigkeiten identifiziert werden kann Ein Teil der von (leichteren) Depressionen betroffenen Erwerbspersonen duumlrfte innerhalb von uumlblishycherweise betrachteten Jahreszeitraumlumen uumlberhaupt nicht arbeitsunfaumlhig gemeldet sein bei einem anderen Teil duumlrfte die Meldung unshyter einer anderen eventuell weniger stigmatishysierenden Diagnose erfolgen In beiden Faumlllen koumlnnten Informationen zu gegebenenfalls verabreichten Antidepressiva die einzigen Hinweise auf gesundheitliche Probleme im Sinne von Depressionen sein

Tabelle 7 liefert detaillierte Informationen zur Verordnung von Antidepressiva bei Erwerbsshypersonen im Jahr 2013 Zur besseren Einordshynung dieser Verordnungen in das Gesamtshyarzneimittelverordnungsgeschehen werden auch Kennzahlen zu uumlbergeordneten Arzneishymittelgruppen auf unterschiedlichen Ebenen des ATC-Klassifikationssystems genannt

Verordnung von Antidepressiva sowie von weiteren Arzneimitteln 2013

Maumlnner Frauen Gesamt

ATC Code

Wirkstoff DDD

pro Jahr

Betr []

DDD pro

Betr

DDD pro

Jahr

Betr []

DDD pro

Betr

DDD pro

Jahr

Betr []

DDD pro

Betr

A-V Alle Wirkstoffe 23278 6629 35115 22601 7768 29094 22966 7154 32103 N Nervensystem 1678 1395 12028 2415 2034 11872 2017 1689 11942

N05 N06

Psychopharmaka 1191 565 21098 1837 958 19174 1489 746 19959

N06A Antidepressiva 978 438 22353 1623 784 20700 1275 597 21353 N06AA04 Clomipramin 005 004 13773 007 005 13193 006 004 13457 N06AA05 Opipramol 054 073 7360 100 147 6817 075 107 7018 N06AA06 Trimipramin 014 030 4739 024 059 4035 019 043 4297 N06AA09 Amitriptylin 037 043 8527 069 095 7186 051 067 7649 N06AA12 Doxepin 020 029 6940 023 041 5586 021 034 6196 N06AA21 Maprotilin 001 001 10167 001 001 10573 001 001 10381 N06AB03 Fluoxetin 047 017 26798 129 048 26866 084 031 26846 N06AB04 Citalopram 256 113 22704 426 194 21897 334 150 22224 N06AB05 Paroxetin 050 019 26680 066 027 24305 057 023 25371 N06AB06 Sertralin 080 026 31177 143 047 30479 109 035 30750 N06AB10 Escitalopram 050 020 25237 084 035 23886 065 027 24420 N06AP01 Johanniskraut 031 018 17632 079 047 16809 053 031 17061 N06AP51 Johanniskraut

Kombinationen 000 000 1026 000 000 1643 000 000 1532

N06AX11 Mirtazapin 093 075 12327 088 095 9280 091 084 10746 N06AX16 Venlafaxin 143 050 28820 229 083 27773 183 065 28205 N06AX21 Duloxetin 027 014 18849 056 030 18764 040 021 18794 Substanz kann seit Wegfall der Erstattung von Verordnungen rezeptfrei erhaumlltlicher Arzneimittel seit 2004 nur in Ausnahmefaumlllen zu Lasten einer geshy

setzlichen Krankenkasse abgerechnet werden

Tabelle 7 (Erwerbspersonen TK 2013 standardisiert Angaben bezogen auf Personen mit Versicherung am 1 Januar des Jahres)

Depressionsatlas ǀ 21

Antidepressiva

6 Prozent aller Ershywerbspersonen erhielshy

ten 2013 mindestens eine Antidepressiva-

Verordnung Je Ershywerbsperson wurden innerhalb des Jahres

durchschnittlich 1275 Tagesdosen verordshy

net

Die 6 Prozent beshytroffenen Erwerbspershysonen erhielten damit innerhalb des Jahres

durchschnittlich jeweils 214 Tagesdosen

Aufgefuumlhrt wird zum einen die Zahl der durchshyschnittlich je Erwerbsperson jaumlhrlich verordneshyten bdquoDefined Daily Dosesldquo (DDD) Eine defishynierte Tagesdosis bezeichnet dabei die nach pharmakologischen Kriterien festgelegte Subshystanzmenge die zur Behandlung einer Pershyson mit einem Praumlparat unter uumlblichen Umshystaumlnden fuumlr einen Zeitraum von einem Tag ausreicht ndash fuumlr die durchgaumlngige Behandlung einer Person uumlber ein Jahr waumlren also beishyspielsweise 365 DDD erforderlich

Neben definierten Tagesdosen werden zum anderen auch die Raten der von den genannshyten Arzneiverordnungen innerhalb eines Jahshyres betroffenen Erwerbspersonen (in Prozent) sowie die durchschnittliche Anzahl der vershyordneten Tagesdosen bezogen ausschlieszliglich auf diese Betroffenen ausgewiesen

Im Jahr 2013 wurden uumlber alle ATC-Gruppen je Erwerbsperson insgesamt im Mittel rund 230 definierte Tagesdosen verordnet

Antidepressiva finden sich in der Wirkstoffshygruppe N bdquoNervensystemldquo der ATC-Klassifikashytion Mit 202 DDD pro Jahr betraumlgt der Anteil der definierten Tagesdosen dieser Arzneimitshytelgruppe an den verordneten Tagesdosen alshyler Wirkstoffe geschlechtsuumlbergreifend knapp 9Prozent

Die mengenmaumlszligig relevantesten Arzneimitshytelgruppen die zur Behandlung von Erkranshykungen des Nervensystems eingesetzt wershyden sind Psycholeptika (N05) sowie Psychoshyanaleptika (N06) Die beiden Gruppen umfasshysen gemeinsam genau diejenigen Medikashymente die typischerweise als Psychopharshymaka bezeichnet werden Ihnen sind mit 149 DDD pro Jahr rund 74 Prozent der verordneshyten Tagesdosen aller Arzneiverordnungen zur Behandlung des Nervensystems zuzuordnen

Im Zusammenhang mit dem Thema bdquoDepresshysionldquo interessieren besonders die Arzneimitshytel die typischerweise bei der medikamentoumlshysen Therapie von Depressionen eingesetzt werden ndash die Gruppe der bdquoAntidepressivaldquo (N06A)

Im Jahr 2013 hatten Antidepressiva mit einem Verordnungsvolumen von durchschnittlich knapp 13 Tagesdosen je Person einen Anteil von etwa 6 Prozent an allen verordneten Tashygesdosen bei Erwerbspersonen Von der Verordnung (mindestens) eines Antidepressishyvums waren 2013 knapp 6 Prozent der Ershywerbspersonen betroffen Betroffene erhielten dabei innerhalb des Jahres durchschnittlich rund 214 Tagesdosen an Antidepressiva also eine Arzneimittelmenge die in gewoumlhnlicher Dosierung fuumlr die Behandlung uumlber mehr als die Haumllfte eines Jahres ausreichen wuumlrde Anshytidepressiva duumlrften demnach regelmaumlszligig

uumlber laumlngere Zeitraumlume von mehreren Monashyten verordnet werden7

Wirkstoffbezogene Auswertungen und damit Auswertungen zu maximal differenzierten sieshybenstelligen ATC-Codes zeigt Abbildung 12 zu denjenigen Arzneimitteln aus der Gruppe der Antidepressiva die entweder im aktuellen Auswertungsjahr 2013 oder zu Beginn des Auswertungszeitraums im Jahr 2000 die vershyordnungsrelevantesten Einzelsubstanzen waren

Der Wirkstoff mit dem houmlchsten Verordnungsshyvolumen bei Maumlnnern und Frauen war im Jahr 2013 Citalopram (Handelsname zum Beispiel Citalopram durareg Citalopram ALreg ATC-Code N06AB04) Allein auf diesen einen Wirkstoff entfiel ein Anteil von 26 Prozent der verordneshyten Tagesdosen der Antidepressiva Weitere Wirkstoffe mit einem hohen Anteil an den An-tidepressiva-Verordnungen sind die Wirkstoffe Venlafaxin (Handelsname zum Beispiel Venlafaxin Heumannreg Venlafaxin AAAreg) Sertralin (Handelsname zum Beispiel Sertrashylin BASICSreg Sertralin Aurobindoreg) Mirtazapin (Handelsname zum Beispiel Mirtazapin Heumannreg Mirtazapin STADAreg) und Fluoxetin (Handelsname zum Beispiel Fluoxetin HEXALreg Fluoxetin betareg)

Die Verordnungsraten bei Frauen sind hinshysichtlich der meisten Wirkstoffe merklich houmlshyher als bei Maumlnnern Betroffene Frauen erhalshyten dabei von den uumlberwiegend verordneten Wirkstoffen allerdings im Verordnungsfall durchschnittlich eine etwas geringere Zahl an definierten Tagesdosen als Maumlnner Dies koumlnnte sowohl durch eine kuumlrzere Behandshylungsdauer als auch durch eine durchschnittshylich geringere Dosierung der Wirkstoffe bei Frauen im Vergleich zu Maumlnnern bedingt sein

Verordnung nach Alter und Geschlecht

Die vorangehenden Tabellen zeigen bereits dass die Verordnung von Arzneimitteln in Abshyhaumlngigkeit vom Geschlecht variiert Im Weiteshyren wird den alters- und geschlechtsabhaumlngishygen Unterschieden besonders im Hinblick auf die Verordnung von Antidepressiva nachgeshygangen

Im Jahr 2013 erhielten 44Prozent der Maumlnner und 78 Prozent der Frauen Antidepressiva

7 Genauere Aussagen zu medikamentoumlsen Behandlungsshyepisoden waumlren erst nach Auswertungen zu Betroffenen uumlber laumlngere Beobachtungszeitraumlume moumlglich auf die im Rahmen der vorliegenden eher allgemeinen Bearbeitung des Themas Depressionen verzichtet wurde

22 ǀ Depressionsatlas

-

Wirkstoffuumlbergreifend wurden Maumlnnern dabei im Jahr 2013 knapp zehn definierte Tagesdoshysen Antidepressiva verordnet waumlhrend Frauen gut 16 Tagesdosen Antidepressiva erhielten Frauen waren damit 18 Mal haumlufiger als Maumlnner von den Verordnungen betroffen und bekamen 66Prozent mehr Tagesdosen an Antidepressiva als Maumlnner

Abbildung 9 zum Verordnungsvolumen von Antidepressiva zeigt vergleichbare Geshyschlechtsunterschiede fuumlr alle Altersgruppen wobei relative Unterschiede in den juumlngeren

Altersgruppen mit dem geringsten Verordshynungsvolumen am staumlrksten ausgepraumlgt sind

Geschlechtsunabhaumlngig steigt das Verordshynungsvolumen von Antidepressiva altersabshyhaumlngig stetig an

Der groumlszligte Wert wird in der Altersgruppe der 55- bis 59-Jaumlhrigen erreicht In der houmlchsten Altersgruppe der 60- bis 64-Jaumlhrigen findet sich dann wieder ein leichter Ruumlckgang Fuumlr Frauen ist von der niedrigsten bis zur zweitshyhoumlchsten Altersgruppe ein etwa achtfacher

Verordnungsvolumen Antidepressiva nach Geschlecht und Alter 2013

DDD

pro

Vers

iche

rung

sJah

r

25

20

15

Frauen

Maumlnner 10

5

0

Altersgruppe

15-19 20-24 25-29 30-34 35-39 40-44 45-49 50-54 55-59 60-64

Abbildung 9 (Erwerbspersonen TK 2013)

Antidepressiva Verordnung nach Geschlecht und Alter 2013

116

162

197 212 219 216 210 210 208

197

116

168

209 229 231 229 227 232 229

209

0

50

100

150

200

250

300

0

2

4

6

8

10

12

14

15-19 20-24 25-29 30-34 35-39 40-44 45-49 50-54 55-59 60-64

DDD pro Betroffenem

Betro

ffene

Betr Frauen Betr Maumlnner DDD Frauen DDD Maumlnner

Altersgruppe

Abbildung 10 (Erwerbspersonen TK 2013)

Depressionsatlas ǀ 23

-

Verordnungstrend

Von 2000 bis 2013 ist der Anteil der mit Antishydepressiva behandelshyten Erwerbspersonen von 41 auf 6 Prozent

gestiegen zugleich hat sich die bei Betroffeshynen durchschnittlich

verordnete Menge an Tagesdosen von 106 auf 214 DDD in etwa

verdoppelt

Die Zahl der verordneshyten Tagesdosen ist

damit um den Faktor 274 gestiegen und hat

sich nahezu verdreishyfacht

Anstieg des Verordnungsvolumens (von 33 auf 263 DDD) zu verzeichnen waumlhrend der relative Anstieg der Werte bei Maumlnnern aufshygrund des niedrigen Ausgangswertes von 12 Tagesdosen in der juumlngsten Altersgruppe auf 16 Tagesdosen in der zweithoumlchsten Altersshygruppe sogar noch staumlrker ist

Die in Abbildung 10 dargestellte Betroffenen-rate beschreibt den prozentualen Anteil der Versicherten die mindestens eine Arzneivershyordnung dieser Wirkstoffgruppe erhalten hashyben Aumlhnlich wie die Anzahl der Tagesdosen pro Versicherungsjahr steigen die Betroffeshynenraten bei beiden Geschlechtern bis zum Alter von 55 bis 59 Jahren an und sinken erst in der houmlchsten Altersgruppe der uumlber 60shyJaumlhrigen wieder leicht ab Die Betroffenenrashyten sind bei Frauen nahezu aller Altersgrupshypen fast doppelt so hoch wie bei Maumlnnern

Wie in vorangehenden Auswertungen bereits festgestellt erhalten betroffene Maumlnner alshytersuumlbergreifend mehr definierte Tagesdosen Antidepressiva als Frauen Juumlngeren beshytroffenen Maumlnnern und Frauen werden wenishyger Tagesdosen als Aumllteren verordnet was auf kuumlrzere Behandlungszeitraumlume mit Antishydepressiva hindeuten koumlnnte So wuumlrde die durchschnittlich in der juumlngsten Altersgruppe verordnete Anzahl Tagesdosen nur fuumlr eine weniger als vier Monate dauernde Behandshylung mit Antidepressiva ausreichen waumlhrend die Tagesdosen in den houmlheren Altersgrupshypen eine durchgaumlngige Behandlung von mehr als sieben Monaten ermoumlglichen wuumlrden

Verordnungen im Zeitverlauf

Waumlhrend bei vorangehenden Auswertungen Arzneiverordnungen im Jahr 2013 im Mittelshypunkt standen wird im Folgenden die Entshywicklung der Verordnung von Antidepressiva in den Jahren 2000 bis 2013 betrachtet

Der Anteil der Erwerbspersonen die Antideshypressiva erhalten haben ist im Jahr 2013 merklich houmlher als im Jahr 2000 Nach vershyhaumlltnismaumlszligig geringen Werten in den Jahren 2004 bis 2006 sind die Betroffenenraten geshyschlechtsuumlbergreifend von 411 Prozent im Jahr 2006 auf 597 Prozent im Jahr 2013 konshytinuierlich angestiegen Im Jahr 2013 erhielt damit etwa jede 17 Erwerbsperson Antideshypressiva Der Anstieg betraf Maumlnner und Frauen in aumlhnlichem Maszlige

Zugleich ist die Zahl der definierten Tagesdoshysen an Antidepressiva die je Betroffenen durchschnittlich verordnet wurden von 2000 bis 2013 erheblich angestiegen Waumlhrend je betroffene Person (geschlechtsuumlbergreifend) im Jahr 2000 erst 106 Tagesdosen an Antishydepressiva verordnet wurden lag dieser Wert 2006 bei 159 DDD und 2013 schlieszliglich bei knapp 214 DDD Wurde eine Erwerbsperson innerhalb eines Jahres uumlberhaupt mit Antideshypressiva behandelt erhielt sie im Jahr 2013 durchschnittlich etwa doppelt so viele Tagesshydosen wie eine betroffene Erwerbsperson im Jahr 2000

Antidepressiva Verordnungen nach Geschlecht 2000 bis 2013

Betro

ffene

10 250 224219

9 212206

8

104 110 117

128 136

150 153 166

177 181149 191 197 203 207

110 117

126 137

163 170

182 192 193

Betr Frauen

Betr Maumlnner

DDD Frauen

DDD Maumlnner

200

7

6 150

5

4 100

3

2 50

1

0 0

DDD pro Betroffenem

2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 2008 2009 2010 2011 2012 2013

Jahr

24 ǀ Depressionsatlas

Abbildung 11 (Erwerbspersonen TK 2013 standardisiert)

-

Eine medikamentoumlse Therapie mit Antideshypressiva wurde im Jahr 2013 demnach nicht nur bei mehr Personen als in allen vorausgeshyhend betrachteten Jahren durchgefuumlhrt sonshydern umfasste zugleich gemessen an den verordneten Tagesdosen auch eine merklich groumlszligere Wirkstoffmenge was auf einen Trend zur Intensivierung undoder Verlaumlngerung der medikamentoumlsen Therapie mit Antidepressiva hindeutet

Trends bei Verordnungen relevanter Antishydepressiva nach Wirkstoffen

Auswertungen zu Veraumlnderungen des Vershyordnungsvolumens wurden zu denjenigen Wirkstoffen aus der ATC-Gruppe der Antideshypressiva durchgefuumlhrt die entweder im aktushyellen Auswertungsjahr 2013 oder zu Beginn des Auswertungszeitraums im Jahr 2000 unshyter den fuumlnf verordnungsrelevantesten Einshyzelsubstanzen waren

Mit Ausnahme des Johanniskrautes zeigte sich bei allen betrachteten Wirkstoffen eine deutliche Zunahme des Verordnungsvolushymens Johanniskraut ein pflanzliches Arzshyneimittel das vor allem zur Behandlung leichshyter bis mittelschwerer Depressionen eingeshysetzt wird war noch im Jahr 2000 ndash mit einer Verordnung von 132 definierten Tagesdosen pro Erwerbsperson ndash der Wirkstoff mit dem mit Abstand houmlchsten Verordnungsvolumen Seit April 2004 waren Johanniskrautpraumlparate durch die gesetzlichen Krankenkassen als ansonsten auch rezeptfrei erhaumlltliche Arzneishymittel nur erstattungsfaumlhig wenn sie pro Apshyplikationsform 300 mg Extrakt des eigentshy

lichen Wirkstoffes enthielten und zur Behandshylung von Depressionen eingesetzt wurden Zu Beginn des Jahres 2004 war mit dem allgeshymeinen Wegfall der Erstattungen fuumlr rezeptfrei erhaumlltliche Medikamente auch die Erstattung fuumlr Johanniskraut-Verordnungen durch GKV-Kassen zunaumlchst gaumlnzlich weggefallen In diesem Kontext kam es 2004 ndash wie zu erwarshyten ndash zu einem starken Ruumlckgang des in den Krankenkassendaten dokumentierten Verordshynungsvolumens Dass Johanniskraut seit 2009 zur Behandlung von Depressionen in Apotheken nur noch auf Rezept abgegeben wird koumlnnte den leichten Anstieg der aumlrztlishychen Verordnungen ab diesem Jahr erklaumlren In welchem Umfang Johanniskrautpraumlparate von Patienten daruumlber hinaus rezeptfrei geshykauft wurden bildet sich in den Daten der Krankenkassen nicht ab

Weitere Wirkstoffe die schon am Beginn des Auswertungszeitraums im Jahr 2000 zu den verordnungsstaumlrksten Substanzen gehoumlrten waren Amitriptylin Opipramol Citalopram und Sertralin Waumlhrend das Verordnungsvolumen von Amitryptilin dem im Jahr 2000 nach Joshyhanniskraut am haumlufigsten verordneten Wirkshystoff sich im Laufe der Zeit kaum veraumlndert hat kam es bei den Wirkstoffen Opipramol Citalopram und Sertralin von 2000 bis zum Jahr 2013 zu einem deutlichen Anstieg der Verordnungen

Antidepressiva Verordnungsvolumen nach Wirkstoffen 2000 bis 2013

DDD

je V

ersi

cher

ungs

jahr

40

35

30

25

20

15

10

05

00 2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 2008 2009 2010 2011 2012 2013

N06AB04

N06AX16

N06AB06

N06AX11

N06AB03

N06AA05

N06AP01

N06AA09

- Citalopram

- Venlafaxin

- Sertralin

- Mirtazapin

- Fluoxetin

- Opipramol

- Johanniskraut

- Amitryptilin

Jahr

Abbildung 12 (Erwerbspersonen TK 2013 standardisiert)

Depressionsatlas ǀ 25

Mit Abstand am staumlrksten zeigt sich dieser Anstieg beim Wirkstoff Citalopram dessen Verordnungsvolumen sich bis 2012 im Vershygleich zum Jahr 2000 verzehnfacht hatte Im Jahr 2013 ist demgegenuumlber ein leichter Ruumlckgang der Citalopram-Verordnungen zu verzeichnen

Als zweithaumlufigstes Antidepressivum wurde den TK-versicherten Erwerbspersonen im Jahr 2013 der Wirkstoff Venlafaxin verordnet Seit der Patentschutz der Firma Wyeth fuumlr das entsprechende Arzneimittel mit dem Handelsnamen bdquoTrevilorregldquo ausgelaufen ist befinden sich auch Generika mit dem Wirkshystoff auf dem Markt die aufgrund ihres niedrishygeren Preises zu einer vermehrten Verordshynung des Wirkstoffes beigetragen haben duumlrfshyten

Insgesamt hat sich das Verordnungsvolumen von Antidepressiva zwischen 2000 und 2013 nahezu verdreifacht wobei sich diese Zushynahme unterschiedlich auf die verschiedenen verordneten Wirkstoffe verteilt Die Zahl der pro Erwerbsperson verordneten Tagesdosen lag 2013 um den Faktor 274 uumlber der des Jahres 2000

Verordnungen nach Arztgruppen

Antidepressiva werden von Aumlrzten untershyschiedlicher Fachrichtungen verordnet Der verordnende Arzt ist in den Verordnungsdaten dokumentiert womit Verordnungen auch einshyzelnen aumlrztlichen Fachgruppen zugeordnet werden koumlnnen Fuumlr Auswertungen zum Deshypressionsatlas konnte ndash wie im Gesundheitsshyreport 2014 ndash auf die Zuordnung einzelner Verordnungen zu einer TK-seitig erstellten Gruppierung von Fachaumlrzten zuruumlckgegriffen werden

Die meisten der jaumlhrlich 1275 Tagesdosen an Antidepressiva je Erwerbsperson wurden 2013 von Psychiatern und Neurologen (621 DDD entsprechend 487 Prozent aller Tashygesdosen) und Allgemeinmedizinern (425 DDD entsprechend 334 Prozent aller Tashygesdosen) verschrieben also von Aumlrzten die psychische Erkrankungen behandeln und ersshyte Ansprechpartner fuumlr Erwerbspersonen mitpsychischen Problemen sind Auch Aumlrzte fuumlr innere Medizin waren mit 124 Tagesdosen (entsprechend einem Anteil von 98 Prozent an allen Tagesdosen) noch in relevantem Umfang an der Verordnung von Antidepressishyva beteiligt Ein Anteil von 77 Prozent der Tagesdosen konnte in den analysierten Daten keiner Arztgruppe zugeordnet werden andere differenzierbare Arztgruppen waren lediglich fuumlr einen Anteil von 05 Prozent des Verordshynungsvolumens verantwortlich Die anteilige Verteilung des Verordnungsvolumens auf Facharztgruppen unterscheidet sich zwischen Maumlnnern und Frauen nur geringfuumlgig und wird deshalb nicht gesondert erlaumlutert

26 ǀ Depressionsatlas

Verordnung nach Bundeslaumlndern und Kreisen

Einen Uumlberblick uumlber die Verordnung von Anshytidepressiva 2013 auf Bundeslandebene gibt Tabelle 8

Am meisten Antidepressiva wurden 2013 mit durchschnittlich 141 und 139 definierten Tashygesdosen in Rheinland-Pfalz und Bayern vershyordnet Auch in Nordrhein-Westfalen und Hamburg konnte 2013 ein Verordnungsvolushymen merklich oberhalb des Bundesdurchshyschnitts beobachtet werden Neben Erwerbsshypersonen aus den vier bereits genannten Bundeslaumlndern erhielten insbesondere auch Erwerbspersonen mit Wohnort im Saarland mit einem geschlechtsuumlbergreifenden Anteil von 676 Prozent uumlberdurchschnittlich haumlufig Antidepressiva Pro Betroffenen wurden im Saarland mit 186 DDD jedoch verhaumlltnismaumlshyszligig wenige Tagesdosen verordnet weshalb das Verordnungsvolumen im Saarland noch unterhalb des bundesweit ermittelten Durchshyschnittswertes lag

Abbildung 13 zeigt die bereits zuvor beschrieshybenen Ergebnisse zu geschlechts- und altersshystandardisierten Verordnungsraten 2013 hinshysichtlich der Antidepressiva im Sinne des

ATC-Codes N06A auf Bundesland- sowie ershygaumlnzend auch auf Kreisebene Die Einfaumlrbung der Kartendarstellungen verdeutlicht jeweils relative Abweichungen von bundesweiten Ershygebnissen

In allen oumlstlichen Bundeslaumlndern liegen die Verordnungsraten im Hinblick auf Antidepresshysiva merklich unter dem bundesweiten Durchshyschnitt Nach den Ergebnissen zu Verordnunshygen auf Kreisebene gilt dies nahezu durchshygaumlngig auch fuumlr alle Subregionen innerhalb der neuen Bundeslaumlnder

In den anderen Bundeslaumlndern ist der Einshydruck eher heterogen Hohe Raten an Antideshypressiva- Verordnungen lassen sich insbeshysondere fuumlr noumlrdliche und oumlstliche Regionen Bayerns sowie fuumlr mittlere und westliche Reshygionen in Deutschland nachweisen Fuumlr entshysprechende Regionen Bayerns wurden auch houmlhere Fehlzeiten mit Depressionen als im Bundesdurchschnitt ermittelt

Antidepressiva-Verordnungen nach Bundeslaumlndern 2013

Maumlnner Frauen Gesamt Anteil an allen Verord

Bundesland DDD

pro Jahr

Betr []

DDD pro

Betr

DDD pro

Jahr

Betr []

DDD pro

Betr

DDD pro

Jahr

Betr []

DDD pro

Betr

Schleswig-Holstein 914 435 210 1571 803 196 1217 605 201 52 Hamburg 957 445 215 1760 846 208 1327 630 211 59 Niedersachsen 910 416 218 1461 751 194 1164 571 204 50 Bremen 842 383 220 1403 710 198 1101 534 206 53 Nordrhein-Westfalen 1032 481 215 1725 851 203 1351 651 207 55 Hessen 1000 441 227 1619 782 207 1285 598 215 56 Rheinland-Pfalz 1111 513 217 1758 886 198 1409 685 206 57 Baden-Wuumlrttemberg 1025 449 228 1549 756 205 1267 591 214 61 Bayern 1119 462 242 1716 776 221 1394 607 230 67 Saarland 1036 505 205 1520 877 173 1259 676 186 50 Berlin 904 383 236 1587 718 221 1219 537 227 56 Brandenburg 707 305 232 1499 711 211 1072 492 218 46 Mecklenburg-Vorpommern

687 316 218 1555 702 222 1087 494 220 43

Sachsen 784 329 238 1542 652 236 1133 478 237 50 Sachsen-Anhalt 676 316 214 1314 663 198 970 476 204 37 Thuumlringen 827 329 251 1640 695 236 1202 497 242 49

Gesamt 978 438 224 1623 784 207 1275 597 214 56

Tabelle 8 (Erwerbspersonen TK 2013 standardisiert)

Depressionsatlas ǀ 27

-

Anteil der Erwerbspersonen mit Antidepressiva Verordnung nach Bundeslaumlnshydern und Kreisen 2013

Relative Abweichungen der Anteile in Bundeslaumlndern 2013

Relative Abweichungen der Anteile in Kreisen 2013

28 ǀ Depressionsatlas Abbildung 13 (Erwerbspersonen TK 2013 standardisiert)

-ndash

Trends in Bundeslaumlndern

Abbildung 12 zeigt geschlechts- und altersshystandardisierte Betroffenenraten im Hinblick auf Antidepressiva-Verordnungen auf Bunshydeslandebene fuumlr die Jahre 2000 bis 2013 Auch in diesen Kartendarstellungen sind durchgaumlngig Unterschreitungen bundesweiter Ergebnisse um 25 Prozent oder mehr dunkelshyblau und Uumlberschreitungen um 25 Prozent oder mehr dunkelrot eingefaumlrbt

Wie bereits im Hinblick auf Arbeitsunfaumlhigkeishyten mit der Diagnose von Depressionen laumlsst sich auch in Bezug auf die Antidepressiva-Verordnungen feststellen dass es innerhalb des Beobachtungszeitraums von 14 Jahren tendenziell zu einer Angleichung von regionashylen Verordnungsraten gekommen ist Entshysprechend erscheinen die Einfaumlrbungen der Karten im Lauf der Jahre zunehmend blasser

Verordnungen nach Berufen

Analog entsprechenden Auswertungen zu Fehlzeiten mit der Diagnose von Depressioshynen werden in Tabelle 9 Ergebnisse zu Vershyordnungen von Antidepressiva in Taumltigkeitsshygruppen der zweistellig differenzierten KldB dargestellt

Mengenmaumlszligig am meisten Antidepressiva ndash mit einem Verordnungsvolumen von durchshyschnittlich mehr als 18 definierten Tagesdoshysen ndash erhielten Versicherte mit einer Taumltigkeit die den Taumltigkeitsgruppen bdquoErziehung soziale und hauswirtschaftliche Berufe Theologieldquo bdquoReinigungsberufeldquo und bdquoNichtmedizinische Gesundheits- Koumlrperpflege- und Wellnessbeshyrufe Medizintechnikldquo zuzuordnen war

Bei Versicherten mit Berufen aus den Taumltigshykeitsgruppen bdquoHoch- und Tiefbauberufeldquo und bdquo(Innen-)Ausbauberufeldquo wurden dagegen mit durchschnittlich weniger als acht definierten Tagesdosen im Jahr relativ wenig Antidepresshysiva verordnet

Auch die Verordnungsraten waren in den Taumlshytigkeitsgruppen bdquoReinigungsberufeldquo (933 Prozent) bdquoNichtmedizinische Gesundshyheits- Koumlrperpflege- und Wellnessberufe Medizintechnikldquo (866Prozent) und bdquoErzieshyhung soziale und hauswirtschaftliche Berufe Theologieldquo (851 Prozent) am houmlchsten waumlhshyrend Erwerbspersonen der bdquoHoch- und Tiefshybauberufeldquo und bdquo(Innen-)Ausbauberufeldquo nur verhaumlltnismaumlszligig selten von Antidepressiva-Verordnungen betroffen waren

Regionale Trends

Auch Verordnungsrashyten von Antidepressiva in den Bundeslaumlndern haben sich in den vershygangenen 14 Jahren angenaumlhert

Standardabweichunshygen der relativen Abshyweichungen von Vershyordnungsraten in den Bundeslaumlndern als Maszlig fuumlr die Streuung sanken von 169 Proshyzent im Jahr 2000 auf 119 Prozent im Jahr 2013

Anteil der Erwerbspersonen mit Antidepressiva Verordnung nach Bundeslaumlnshydern relative Abweichungen vom Bundesdurchschnitt 2000 bis 2013

Abbildung 14 (Erwerbspersonen TK 2013 standardisiert)

Depressionsatlas ǀ 29

-

Sowohl hinsichtlich der Kennzahlen zu Fehl- Verordnungsvolumen von Antidepressiva zu zeiten mit Depressionen als auch bezogen beobachten und umgekehrt erhalten Er-auf die Kennzahlen zu Antidepressiva- werbspersonen aus Taumltigkeitsgruppen mit ge-Verordnungen ist in den Berufsgruppen eine ringen Fehlzeiten aufgrund von Depressionen aumlhnliche Tendenz zu beobachten In Taumltig- eher wenig Antidepressiva keitsgruppen mit haumlufiger Depressionsdiagshynose ist in der Regel auch ein hohes

Antidepressiva-Verordnungen nach Berufen 2013 (zweistellige KldB)

Taumltigkeitsgruppen KldB 2010 zweistellig DDD

pro Jahr Betr

[] AU Tage je 100 VJ

01 Angehoumlrige der regulaumlren Streitkraumlfte 1240 762 71 11 Land- Tier- und Forstwirtschaftsberufe 908 411 56 12 Gartenbauberufe und Floristik 1174 537 73 21 Rohstoffgewinnung und -aufbereitung Glas- und Keramik- 1042 466 62

herstellung und -verarbeitung 22 Kunststoffherstellung und -verarbeitung Holzbe- und shy

verarbeitung 868 466 82

23 Papier- und Druckberufe technische Mediengestaltung 1244 585 96 24 Metallerzeugung und -bearbeitung Metallbauberufe 886 455 69 25 Maschinen- und Fahrzeugtechnikberufe 872 422 61 26 Mechatronik- Energie- und Elektroberufe 860 405 61 27 Technische Forschungs- Entwicklungs- Konstruktions- und 1040 479 62

Produktionssteuerungsberufe 28 Textil- und Lederberufe 1167 659 88 29 Lebensmittelherstellung und -verarbeitung 1153 563 102 31 Bauplanungs- Architektur- und Vermessungsberufe 1117 506 76 32 Hoch- und Tiefbauberufe 783 369 60 33 (Innen-)Ausbauberufe 537 306 60 34 Gebaumlude- und versorgungstechnische Berufe 1004 481 70 41 Mathematik- Biologie- Chemie- und Physikberufe 1263 556 73 42 Geologie- Geografie- und Umweltschutzberufe 1001 427 70 43 Informatik- Informations- und

Kommunikationstechnologieberufe 1018 438 65

51 Verkehrs- und Logistikberufe (auszliger Fahrzeugfuumlhrung) 1215 592 100 52 Fuumlhrerinnen von Fahrzeug- und Transportgeraumlten 980 477 9153 Schutz- Sicherheits- und Uumlberwachungsberufe 1597 710 134 54 Reinigungsberufe 1807 933 120 61 Einkaufs- Vertriebs- und Handelsberufe 1011 509 87 62 Verkaufsberufe 1459 730 127 63 Tourismus- Hotel- und Gaststaumlttenberufe 1023 532 99 71 Berufe in Unternehmensfuumlhrung und -organisation 1365 649 99 72 Berufe in Finanzdienstleistungen Rechnungswesen 1230 583 89

und Steuerberatung 73 Berufe in Recht und Verwaltung 1751 789 115 81 Medizinische Gesundheitsberufe 1501 690 107 82 Nichtmedizinische Gesundheits- Koumlrperpflege- und Wellshy

nessberufe Medizintechnik 1806 866 161

83 Erziehung soziale und hauswirtschaftliche Berufe Theologie 1867 851 154 84 Lehrende und ausbildende Berufe 1165 507 75 91 Sprach- literatur- geistes- gesellschafts- 1218 579

und wirtschaftswissenschaftliche Berufe 92 Werbung Marketing kaufmaumlnnische und redaktionelle

Medienberufe 1260 573 106

93 Produktdesign und kunsthandwerkliche Berufe bildende 1000 489 Kunst Musikinstrumentenbau

94 Darstellende und unterhaltende Berufe 1023 476 66

Erwerbspersonen insgesamt 1303 608 105

Tabelle 9 (Erwerbspersonen TK 2013 nicht standardisierte Rohwerte)

30 ǀ Depressionsatlas

93

67

4

6

8

Zu einer differenzierten Darstellung des beshyrufsbezogenen AU-Geschehens kommt man bei Auswertung der Fehlzeiten auf fuumlnfstellishyger Ebene der Klassifikation der Berufe 2010 die insgesamt 1286 Auspraumlgungen umfasst

Fuumlr berufsabhaumlngig noch weiter differenzierte Auswertungen wurden zunaumlchst die 100 Beshyrufsgruppen auf der Ebene fuumlnfstelliger Codes der KldB ausgewaumlhlt die unter den TK-Versicherten im Jahr 2013 am haumlufigsten vershytreten waren Von diesen 100 Berufsgruppen werden nachfolgend Ergebnisse zu jeweils

zehn Berufsgruppen dargestellt bei denen die houmlchsten beziehungsweise die niedrigsten Raten an Antidepressiva-Verordnungen ermitshytelt wurden

Von den zehn Berufsgruppen mit den houmlchsshyten Verordnungsraten sind ndash wie auch hinshysichtlich der Fehlzeiten ndash auffaumlllig viele dem Berufsbereich 8 bdquoGesundheit Soziales Lehre und Erziehungldquo zuzuordnen Die houmlchsten Verordnungsraten sowie auch das houmlchste Verordnungsvolumen in DDD entfiel auf die Taumltigkeitsgruppe bdquoBerufe in der Altenpflege (ohne Spezialisierung) ndash Helfer-Anlerntaumltigkeitenldquo (82101)

Antidepressiva-Verordnungen nach Berufen 2013 (fuumlnfstellige KldB) Berufe mit hohen sowie geringen Verordnungsraten

Rang Taumltigkeitsgruppen KldB 2010 fuumlnfstellig DDD

pro Jahr Betr

[]

1 82101 Berufe in der Altenpflege (ohne Spezialisierung) shyHelfer-Anlerntaumltigkeiten

2514 1195

2 82102 Berufe in der Altenpflege (ohne Spezialisierung) shyfachlich ausgerichtete Taumltigkeiten

2483 1141

3 81301 Berufe in der Gesundheits- und Krankenpflege (ohne Spezialisierung) - Helfer-Anlerntaumltigkeiten

2197 1004

54101 Berufe in der Reinigung (ohne Spezialisierung) - Hel- 1945 1004 fer-Anlerntaumltigkeiten

5 73222 Verwaltende Berufe im Sozial- und Gesundheitsweshysen - fachlich ausgerichtete Taumltigkeiten

2027 934

73202 Berufe in der oumlffentlichen Verwaltung (ohne Speziali- 2026 918 sierung) - fachlich ausgerichtete Taumltigkeiten

7 92122 Berufe im Dialogmarketing - fachlich ausgerichtete Taumltigkeiten

1976 913

81212 Medizinisch-technische Berufe im Laboratorium - 1945 867 fachlich ausgerichtete Taumltigkeiten

9 83112 Berufe in der Kinderbetreuung und -erziehung - fachshylich ausgerichtete Taumltigkeiten

1835 842

10 83124 Berufe in der Sozialarbeit und Sozialpaumldagogik - hoch 1858 830 komplexe Taumltigkeiten

hellip hellip hellip

91 22342 Berufe im Holz- Moumlbel- und Innenausbau - fachlich 712 364 ausgerichtete Taumltigkeiten 92 43414 Berufe in der Softwareentwicklung - hoch komplexe

Taumltigkeiten 867 360

93 27104 Berufe in der technischen Forschung und Entwicklung 798 358 (ohne Spezialisierung) - hoch komplexe Taumltigkeiten 94 26212 Berufe in der Bauelektrik - fachlich ausgerichtete Taumlshy

tigkeiten 710 353

95 81404 AumlrzteAumlrztinnen (ohne Spezialisierung) - hoch komshy 901 349 plexe Taumltigkeiten 96 84304 Berufe in der Hochschullehre und -forschung - hoch

komplexe Taumltigkeiten 840 343

97 26252 Berufe in der elektrischen Betriebstechnik - fachlich 662 341 ausgerichtete Taumltigkeiten 98 71324 Berufe in der Unternehmensberatung - hoch kompleshy

xe Taumltigkeiten 790 331

99 34212 Berufe in der Sanitaumlr- Heizungs- und Klimatechnik shy 545 325 fachlich ausgerichtete Taumltigkeiten 100 25212 Berufe in der Kraftfahrzeugtechnik - fachlich ausgeshy

richtete Taumltigkeiten 629 313

Erwerbspersonen insgesamt 1303 608

Tabelle 10 (Erwerbspersonen TK 2013 nicht standardisierte Rohwerte)

Depressionsatlas ǀ 31

Auch Beschaumlftigte aus der Taumltigkeitsgruppe bdquoBerufe im Dialogmarketingldquo (92122) bei deshynen zuvor bereits haumlufige Arbeitsunfaumlhigkeishyten aufgrund von Depressionen aufgezeigt wurden erhalten uumlberdurchschnittlich haumlufig Antidepressiva

Berufsgruppen mit niedrigen Verordnungsrashyten weisen oft eine technische Orientierung auf haumlufig handelt es sich dabei um hochshykomplexe Taumltigkeiten

Die Ergebnisse zu Verordnungen von Antideshypressiva weisen wie die Auswertungen zu Arshybeitsunfaumlhigkeiten mit der Diagnose von Deshypressionen uumlberwiegend auf eine Belastung aumlhnlicher Berufsgruppen hin

Verordnungen nach Schulabschluss

Durchschnittliche Verordnungsmengen von Antidepressiva in Abhaumlngigkeit vom Schulabshyschluss sind in Tabelle 11 dargestellt

Waumlhrend die Zahl der verordneten Tagesdoshysen (DDD pro Jahr) bei den Berufstaumltigen ohshyne Schulabschluss noch geringfuumlgig niedriger liegt als bei Personen mit Haupt-Volksschulshyabschluss sinken sie anschlieszligend mit steishygendem Schulabschluss leicht ab Die Vershyordnungsraten sinken stetig mit steigender Schulbildung von 71 Prozent bei Berufstaumltishygen ohne Schulabschluss bis auf 5 Prozent bei Personen mit Abitur oder Fachabitur

Demgegenuumlber steigt die Zahl der durchshyschnittlich verordneten Tagesdosen im Betrofshyfenheitsfall mit zunehmender Bildung etwas an Dieser Anstieg koumlnnte darauf hindeuten dass Personen mit houmlherem Bildungsabshyschluss bdquokonsequenterldquo beziehungsweise uumlber einen etwas laumlngeren Zeitraum oder mit houmlheren Dosierungen mit Antidepressiva beshyhandelt werden

Antidepressiva-Verordnungen nach Schulabschluss 2013

Schulabschluss DDD

pro Jahr Betr

[] DDD

pro Betr

Ohne Schulabschluss 138 71 194 Haupt-Volksschulabschluss 141 70 201 Mittlere Reife oder gleichwertiger Abshyschluss 128 62 207 AbiturFachabitur 113 50 223 Abschluss unbekannt 127 61 207

Gesamt 128 60 214

Tabelle 11 (Erwerbspersonen TK standardisiert)

Antidepressiva-Verordnungen nach Ausbildungsabschluss 2013

Ausbildungsabschluss DDD

pro Jahr Betr

[] DDD

pro Betr

Ohne beruflichen Ausbildungsabschluss 151 72 211 Abschluss einer anerkannten Berufsausshybildung 132 63 210 Meister-Techniker- oder gleichwertiger Fachschulabschluss 111 54 205 Bachelor 110 49 224 DiplomMagisterMasterStaatsexamen 104 46 224 Promotion 87 37 238 Abschluss unbekannt 120 59 203

Gesamt 128 60 214

Tabelle 12 (Erwerbspersonen TK standardisiert)

32 ǀ Depressionsatlas

Verordnung von Antidepressiva bei AU mit Diagnose von Depression 2013

Abbildung 15 (Erwerbspersonen TK 2013)

62

98

120 134

144 144 149 160

173

150

55

90

114

137 149

157 166

181 179

159

0

20

40

60

80

100

120

140

160

180

200

0

10

20

30

40

50

60

70

80

90

100

15-19 20-24 25-29 30-34 35-39 40-44 45-49 50-54 55-59 60-64

DDD pro Betroffenem m

it AU (F32 F33)

Beha

ndel

t mit

Antid

epre

ssiv

a [

]

Altersgruppe

Behandelte Frauen Behandelte Maumlnner DDDs Frauen DDDs Maumlnner

Verordnungen nach Ausbildung

Bei Auswertungen zu Antidepressiva-Verordnungen in Abhaumlngigkeit von den Ausshybildungsabschluumlssen zeigen sich aumlhnliche Trends wie bei den Auswertungen nach Schulabschluumlssen Mit steigendem Ausbilshydungsabschluss geht sowohl die Zahl der verordneten Tagesdosen als auch die Rate der Antidepressiva-Verordnungen zuruumlck

Antidepressiva-Verordnung bei Erwerbsshypersonen mit Arbeitsunfaumlhigkeit aufgrund von Depressionen

In den vorausgehenden Abschnitten wurden Arbeitsunfaumlhigkeiten mit der Diagnose von Depressionen sowie Verordnungen von Antishydepressiva jeweils separat betrachtet Der folgende Abschnitt liefert demgegenuumlber Ershygebnisse zu Verordnungen von Antidepressishyva bei den 16 Prozent der Erwerbspersonen die innerhalb des Beobachtungsjahres 2013 explizit auch mit der Angabe einer Depressishyonsdiagnose im Sinne der ICD-Schluumlssel F32 undoder F33 arbeitsunfaumlhig gemeldet waren (vergleiche Tabelle 1 auf Seite 6)

Geschlechts- und altersuumlbergreifend erhielten aus dieser Gruppe innerhalb desselben Jahshyres 56 Prozent mindestens eine Antidepressishyva-Verordnung ndash gut die Haumllfte der Erwerbsshypersonen mit einer Arbeitsunfaumlhigkeit aufshygrund von Depressionen wurde also im selshyben Jahr auch medikamentoumls mit Antidepresshysiva behandelt Durchschnittlich wurden in der Population mit Depressionsdiagnose

innerhalb des Jahres 149 DDD je Person vershyordnet ndash bezogen ausschlieszliglich auf diejenishygen Personen die uumlberhaupt Antidepressiva erhielten wurden durchschnittlich 266 Tagesshydosen verordnet

Abbildung 15 zeigt die Verordnungsraten soshywie Verordnungsvolumen bezogen auf Ershywerbspersonen mit mindestens einer Arbeitsshyunfaumlhigkeit aufgrund von Depressionen in einzelnen Geschlechts- und Altersgruppen Juumlngere Erwerbspersonen mit gemeldeter Arshybeitsunfaumlhigkeit aufgrund von Depressionen werden demnach verhaumlltnismaumlszligig selten und durchschnittlich mit einer geringeren Zahl an Tagesdosen mit Antidepressiva behandelt Im Falle einer Arbeitsunfaumlhigkeit aufgrund von Depressionen unterscheiden sich die Verordshynungsmengen und -raten von Maumlnnern und Frauen innerhalb der einzelnen Altersgruppen nur gering Vorrangig in den mittleren Altersshygruppen werden betroffene Maumlnner etwas haumlufiger und in houmlherer Dosierung mit Antideshypressiva behandelt

Depressionsatlas ǀ 33

-

-

-

Diagnosen von Arbeitsunfaumlhigkeit und Antidepressiva-Verordnungen

Der nachfolgende Abschnitt befasst sich mit der Frage im Kontext welcher Arbeitsunfaumlshyhigkeitsdiagnosen Erwerbspersonen am haumlushyfigsten Antidepressiva erhalten Bereits aufshygrund der Beobachtung dass mit rund 6 Proshyzent innerhalb des Jahres 2013 erheblich mehr Erwerbspersonen Antidepressiva erhielshyten als Erwerbspersonen mit der Diagnose von Depressionen arbeitsunfaumlhig gemeldet waren ist offensichtlich dass keineswegs nur Personen die aufgrund von Depressionen arshybeitsunfaumlhig gemeldet waren auch Antideshypressiva erhielten

Fuumlr TK-versicherte Erwerbspersonen mit minshydestens einer Arbeitsunfaumlhigkeit im Jahr 2013 wurde im Rahmen der Auswertungen in Abshyhaumlngigkeit von den Diagnosen der Arbeitsunshyfaumlhigkeiten auf unterschiedlichen Ebenen ershymittelt welchem Anteil dieser Personen im Jahr 2013 mindestens einmal Antidepressiva im Sinne des ATC-Codes bdquoN06Aldquo verordnet wurden

Die houmlchste Verordnungsrate konnte bei einer Differenzierung von AU-Diagnosen auf Ebene der ICD-Kapitel erwartungsgemaumlszlig fuumlr das Kapitel V bdquoPsychische und Verhaltensstoumlrunshygenldquo (ICD-Diagnosen F00ndashF99) ermittelt wershyden dem auch Diagnosen von Depressionen zugeordnet sind 367Prozent der Personen mit einer gemeldeten Arbeitsunfaumlhigkeitsdishyagnose aus diesem Kapitel bekamen mindesshytens einmal im Jahr 2013 auch Antidepressiva verordnet Relativ hoch war die Antidepressishyva-Verordnungsrate bei Arbeitsunfaumlhigkeiten mit Diagnosen aus dem ICD-Kapitel VI bdquoKrankheiten des Nervensystemsldquo (G00ndashG99) mit 17 Prozent

Fuumlr eine detailliertere Betrachtung wurden Verordnungsraten bei Erwerbspersonen mit Arbeitsunfaumlhigkeiten differenziert nach ICD-Codes auf dreistelliger Ebene ermittelt

Betrachtet wurden ausschlieszliglich ICD-Diagnosen die im Jahr 2013 bei mindestens 100 Personen als Anlaumlsse von Arbeitsunfaumlshyhigkeiten dokumentiert waren

Diagnosen von Arbeitsunfaumlhigkeiten bei Personen mit hohen Antidepressiva-Verordnungsraten 2013

Rang ICD Code ICD Diagnose

Anteil mit Anti depressiva[]

Betroffene [Rate in ]

1 F33 Rezidivierende depressive Stoumlrung 733 0305 2 T43 Vergiftung durch psychotrope Substanzen ande- 721 0003

renorts nicht klassifiziert 3 F42 Zwangsstoumlrung 711 0018 4 F61 Kombinierte und andere Persoumlnlichkeitsstoumlrungen 666 0009 5 F60 Spezifische Persoumlnlichkeitsstoumlrungen 652 0049 6 F31 Bipolare affektive Stoumlrung 627 0032 7 F41 Andere Angststoumlrungen 617 0285 8 F34 Anhaltende affektive Stoumlrungen 561 0051 9 F40 Phobische Stoumlrungen 535 0026 10 F32 Depressive Episode 528 1319 11 F90 Hyperkinetische Stoumlrungen 516 0008 12 F25 Schizoaffektive Stoumlrungen 493 0015 13 F50 Essstoumlrungen 480 0024 14 F62 Andauernde Persoumlnlichkeitsaumlnderungen nicht 449 0003

Folge einer Schaumldigung oder Krankheit des Geshyhirns

15 F11 Psychische und Verhaltensstoumlrungen durch Opioshyide

412 0004

16 F51 Nichtorganische Schlafstoumlrungen 408 0044 17 F19 Psychische und Verhaltensstoumlrungen durch mulshy

tiplen Substanzgebrauch und Konsum anderer psychotroper Substanzen

405 0015

18 F63 Abnorme Gewohnheiten und Stoumlrungen der Im- 379 0005 pulskontrolle

19 T50 Vergiftung durch Diuretika und sonstige und nicht naumlher bezeichnete Arzneimittel Drogen und bioshylogisch aktive Substanzen

378 0004

20 F44 Dissoziative Stoumlrungen [Konversionsstoumlrungen] 372 0009

Tabelle 13 (Erwerbspersonen TK 2013 standardisiert)

34 ǀ Depressionsatlas

Tabelle 13 enthaumllt Angaben zu den 20 dreishystelligen ICD-Diagnosen mit den houmlchsten Raten an Antidepressiva-Verordnungen sortiert in absteigender Reihenfolge nach dem Anteil der Erwerbspersonen mit Anti-depressiva-Verordnung

Um eine Einschaumltzung der Bedeutung der aufgefuumlhrten Diagnosen zu ermoumlglichen werden ergaumlnzend auch die Anteile der von Arbeitsunfaumlhigkeiten mit diesen Diagnosen betroffenen Erwerbspersonen in der Tabelle genannt

Die Erkrankung mit dem groumlszligten Anteil an Antidepressiva-Verordnungen ist die ICD-Diagnose bdquoRezidivierende depressive Stoumlshyrungldquo (F33) also eine zum wiederholten Mal auftretende Depression Von den Erwerbsshypersonen die 2013 mit einer entsprechenden Diagnose arbeitsunfaumlhig gemeldet waren ershyhielten innerhalb des Jahres 73 Prozent also knapp drei Viertel mindestens eine Anti-depressiva-Verordnung Unter den gelisteten 20 ICD-Diagnosen mit den houmlchsten Antideshypressiva-Verordnungsraten finden sich in erster Linie weitere bdquoFldquo-Diagnosen also Erkrankungsdiagnosen aus dem Kapitel bdquoPsychische und Verhaltensstoumlrungenldquo

Ausnahmen bilden die beiden Diagnosen bdquoVergiftung durch psychotrope Substanzen anderenorts nicht klassifiziertldquo (T43) sowie bdquoVergiftung durch Diuretika und sonstige und nicht naumlher bezeichnete Arzneimittel Drogen und biologisch aktive Substanzenldquo (T50) aus der Diagnosegruppe bdquoVergiftungen durch Arzshyneimittel Drogen und biologisch aktive Subshystanzenldquo (T36ndashT50) bei deren Kodierung als Anlass einer Arbeitsunfaumlhigkeit gleichfalls reshylativ hohe Raten an Antidepressiva-Verordnungen ermittelt wurden Uumlber die Gruumlnde fuumlr den beobachteten Zusammenshyhang der Diagnosen mit hohen Raten an An-tidepressiva-Verordnungen geben die Daten keine Auskunft Es laumlsst sich daher nur vershymuten dass Antidepressiva in diesen Faumlllen in der Regel nicht Ausloumlser einer Vergiftung waren sondern eher zur Behandlung von seelischen Zustaumlnden verordnet wurden die ihrerseits anderweitig den Ausloumlser fuumlr eine Vergiftung bildeten In jedem Fall laumlsst sich festhalten dass beide Diagnosen mit Beshytroffenenraten von 0003 Prozent sowie 0004 Prozent nur sehr selten den Anlass fuumlr eine Arbeitsunfaumlhigkeit bilden und insofern eishyne untergeordnete Rolle spielen

Unter den gelisteten 20 Diagnosen mit hohen medikamentoumlsen Behandlungsraten bilden bdquoDepressive Episodenldquo (F32) mit Abstand den haumlufigsten Anlass fuumlr eine Arbeitsunfaumlhigkeit

Zusammenfassung Der Depressionsatlas liefert umfaumlngliches Zahlenmaterial zur Bedeutung von Depressishyonen im Erwerbsalter und zu Veraumlnderungen in den Jahren von 2000 bis 2013

Innerhalb des genannten Zeitraums stiegen die Fehlzeiten aufgrund von Depressionen deutlich Zwischen Tiefst- und Houmlchststand 2006 und 2012 war bei Erwerbspersonen ein Anstieg um 75 Prozent festzustellen Nach eishynem leichten Ruumlckgang wurden im Jahr 2013 163 AU-Faumllle pro 100 Versicherungsjahre mit der Diagnose von Depressionen erfasst Dashymit waren Depressionen lediglich 14 Prozent aller AU-Faumllle zuzuordnen aufgrund der lanshygen fallbezogenen Dauer waren diese Faumllle jedoch fuumlr 71 Prozent aller gemeldeten Fehlshytage verantwortlich Im Mittel war jede Ershywerbsperson 2013 gut einen Tag aufgrund von Depressionen arbeitsunfaumlhig gemeldet eine gemeldete Arbeitsunfaumlhigkeit dauerte durchschnittlich 64 Tage

Rund 6 Prozent der Erwerbspersonen erhielshyten innerhalb des Jahres 2013 mindestens eishyne Antidepressiva-Verordnung 2000 hatte die Rate noch bei 41 Prozent gelegen Die Zahl der verordneten Tagesdosen stieg im selben Zeitraum um den Faktor 274 und hat sich damit nahezu verdreifacht 2013 wurden demnach anteilig mehr Erwerbspersonen und gegebenenfalls zugleich auch erheblich intenshysiver mit Antidepressiva behandelt als im Jahr 2000

Frauen waren nach den vorliegenden Ergebshynissen nahezu doppelt so haumlufig von Depresshysionen betroffen wie Maumlnner mit zunehmenshydem Alter zeigen sich bis kurz vor Erreichen des Renteneintrittsalters steigende Fehlzeiten und Verordnungsraten Hinweise auf reduziershyte Erkrankungsrisiken finden sich bei houmlherer schulischer und beruflicher Ausbildung und entsprechend auch vorrangig bei Beschaumlftigshyten in Berufen mit houmlherer Qualifikation sowie mit technisch-handwerklicher Ausrichtung Beschaumlftigte mit geringerer Qualifikation soshywie aus sozialen Berufen sind demgegenuumlber tendenziell haumlufiger betroffen

Sowohl im Hinblick auf Arbeitsunfaumlhigkeiten mit Depressionen als auch im Hinblick auf Verordnungen von Antidepressiva haben sich im Lauf der 14 Jahre Unterschiede zwischen den Bundeslaumlndern verringert Dies koumlnnte auf eine Angleichung der Lebensumstaumlnde aber auch auf eine Angleichung der diagnosshytischen und therapeutischen Strategien von Aumlrzten hindeuten

Depressionsatlas ǀ 35

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Anhang

Depressionen als Ursache von Arbeitsunfaumlhigkeiten nach Geschlecht 2013

Maumlnner ICD 10 Code ICD 10 Diagnose

AU Faumllle je 100 VJ

AU Tageje 100 VJ

AU Tageje Fall

Betroffene [Rate in ]

A00-Z99 Alle Diagnosen 10409 132383 13 49910 F00-F99 Psychische und Verhaltensstoumlrungen 412 18678 45 3575

F30-F39 Affektive Stoumlrungen 127 8425 66 1218 F32 F33 Depressionen 119 7880 66 1155

F32 Depressive Episode 098 6043 61 0964 F320 Leichte depressive Episode 004 140 35 0039 F321 Mittelgradige depressive Episode 021 1628 76 0227 F322 Schwere depressive Episode ohne psychotische 012 1304 109 0134

Symptome F323 Schwere depressive Episode mit psychotischen

Symptomen 001 075 90 0009

F328 Sonstige depressive Episoden 003 132 52 0026 F329 Depressive Episode nicht naumlher bezeichnet 056 2671 48 0542

F33 Rezidivierende depressive Stoumlrung 021 1837 88 0216 F330 Rezidivierende depressive Stoumlrung gegenwaumlrtig

leichte Episode 001 035 42 0008

F331 Rezidivierende depressive Stoumlrung gegenwaumlrtig 010 880 86 0106 mittelgradige Episode

F332 Rezidivierende depressive Stoumlrung gegenwaumlrtig schwere Episode ohne psychotische Symptome

006 628 112 0063

F333 Rezidivierende depressive Stoumlrung gegenwaumlrtig 001 076 119 0007 schwere Episode mit psychotischen Symptomen

F334 Rezidivierende depressive Stoumlrung gegenwaumlrtig remittiert

000 011 50 0002

F338 Sonstige rezidivierende depressive Stoumlrungen 000 013 37 0004 F339 Rezidivierende depressive Stoumlrung nicht naumlher

bezeichnet 003 150 59 0026

Frauen ICD 10 Code ICD 10 Diagnose

AU Faumllle je 100 VJ

AU Tageje 100 VJ

AU Tageje Fall

Betroffene [Rate in ]

A00-Z99 Alle Diagnosen 12756 163175 13 56801 F00-F99 Psychische und Verhaltensstoumlrungen 759 31541 42 6603

F30-F39 Affektive Stoumlrungen 226 14159 63 2204 F32 F33 Depressionen 214 13312 62 2101

F32 Depressive Episode 176 9848 56 1738 F320 Leichte depressive Episode 008 245 32 0075 F321 Mittelgradige depressive Episode 038 2795 73 0408 F322 Schwere depressive Episode ohne psychotische 017 1914 113 0202

Symptome F323 Schwere depressive Episode mit psychotischen

Symptomen 001 103 108 0011

F328 Sonstige depressive Episoden 005 212 46 0047 F329 Depressive Episode nicht naumlher bezeichnet 106 4442 42 1024

F33 Rezidivierende depressive Stoumlrung 038 3464 90 0409 F330 Rezidivierende depressive Stoumlrung gegenwaumlrtig

leichte Episode 002 091 56 0017

F331 Rezidivierende depressive Stoumlrung gegenwaumlrtig 020 1791 89 0217 mittelgradige Episode

F332 Rezidivierende depressive Stoumlrung gegenwaumlrtig schwere Episode ohne psychotische Symptome

010 1109 116 0111

F333 Rezidivierende depressive Stoumlrung gegenwaumlrtig 001 081 95 0008 schwere Episode mit psychotischen Symptomen

F334 Rezidivierende depressive Stoumlrung gegenwaumlrtig remittiert

000 021 62 0004

F338 Sonstige rezidivierende depressive Stoumlrungen 001 038 74 0006 F339 Rezidivierende depressive Stoumlrung nicht naumlher

bezeichnet 005 254 54 0048

Tabelle A1 (Erwerbspersonen TK 2013 standardisiert)

36 ǀ Depressionsatlas

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-

Fehlzeiten mit Depressionen nach Personengruppen 2000 bis 2013

Depressionen (ICD 10 Codes F32 F33) Gesamt (A00 Z99)

Berufstaumltige Arbeitslose Gesamt

Jahr AU Tageje 100 VJ

rel seit 2000

AU Tageje 100 VJ

rel seit 2000

AU Tageje 100 VJ

rel seit 2000

AU Tageje 100 VJ

rel seit 2000

2000 56 100 130 100 62 100 1294 100 2001 58 103 138 106 64 104 1313 101 2002 59 106 142 109 67 109 1300 100 2003 59 105 147 113 68 110 1257 97 2004 60 108 172 132 72 116 1209 93 2005 60 108 180 138 72 118 1215 94 2006 53 95 202 155 60 98 1144 88 2007 60 108 270 207 68 110 1193 92 2008 65 116 328 252 73 119 1224 95 2009 75 135 314 240 84 136 1320 102 2010 86 155 431 330 98 159 1340 104 2011 90 162 456 350 100 163 1397 108 2012 95 171 470 361 105 171 1417 110 2013 92 166 488 374 104 169 1466 113

Tabelle A2 (Erwerbspersonen TK 2013 standardisiert Werte 2000 entsprechen 100 Prozent)

Arbeitsunfaumlhigkeiten mit Depressionen nach Alter und Geschlecht 2013

Maumlnner Frauen Gesamt

Alters gruppe

AU Faumllle je

100 VJ

AU Tageje

100 VJ

Betr []

AU Faumllle je

100 VJ

AU Tageje

100 VJ

Betr []

AU Faumllle je

100 VJ

AU Tageje

100 VJ

Betr []

15-19 06 21 06 16 44 14 10 31 09 20-24 09 40 08 18 66 16 13 52 12 25-29 09 42 08 15 73 14 12 57 11 30-34 09 46 08 16 88 15 12 65 11 35-39 10 64 10 18 110 18 14 85 13 40-44 12 79 12 21 130 21 16 102 16 45-49 13 87 13 23 149 23 18 116 18 50-54 14 104 14 26 178 26 20 139 20 55-59 17 126 17 30 215 30 23 167 23 60-64 16 153 16 28 242 29 21 189 21

Tabelle A3 (Erwerbspersonen TK 2013 ICD-10-Codes F32 F33)

Depressionsatlas ǀ 37

-

-

-

Arbeitsunfaumlhigkeit mit Depressionen nach Ausbildung 2013

Ausbildungsabschluss AU Faumllle je 100 VJ

AU Tageje 100 VJ

Betroffene [Rate in ]

Ohne beruflichen Ausbildungsabschluss 207 113 195 Abschluss einer anerkannten Berufsshyausbildung 176 104 174 Meister-Techniker- oder gleichwertiger Fachschulabschluss 151 83 144 Bachelor 128 78 124 DiplomMagisterMasterStaatsexamen 111 63 111 Promotion 067 36 081 Abschluss unbekannt 153 104 156

Gesamt 163 104 159

Tabelle A4 (Erwerbspersonen TK 2013 standardisiert)

Antidepressiva-Verordnungen nach Alter und Geschlecht 2013

Maumlnner Frauen Gesamt

Alters gruppe

DDD Betr []

DDD pro

Betr

DDD Betr []

DDD pro

Betr

DDD Betr []

DDD pro

Betr 15-19 121 104 116 324 279 116 208 179 116 20-24 313 187 168 629 389 162 463 283 165

25-29 513 245 209 888 450 197 690 342 204 30-34 690 302 229 1089 513 212 870 397 221

35-39 893 386 231 1418 648 219 1131 505 225 40-44 1057 462 229 1687 783 216 1347 609 223

45-49 1141 502 227 1912 910 210 1501 693 219 50-54 1351 583 232 2236 1063 210 1773 812 222

55-59 1575 689 229 2592 1247 208 2044 946 219 60-64 1368 653 209 2358 1195 197 1774 875 204

Tabelle A5 (Erwerbspersonen TK 2013 ATC-Code N06A)

38 ǀ Depressionsatlas

Antidepressiva-Verordnungsvolumen nach Wirkstoffen 2000 bis 2013

Anzahl DDD je VJ

Opipramol Amitriptylin Fluoxetin Citalopram Sertralin Johannisshykraut

Mirtazapin Venlafaxin

Jahr N06AA05 N06AA09 N06AB03 N06AB04 N06AB06 N06AP01 N06AX11 N06AX16

2000 039 048 029 034 033 132 015 011 2001 043 049 034 047 042 125 021 017 2002 046 049 043 061 045 110 029 024 2003 051 051 051 087 051 098 032 033 2004 055 049 060 099 052 037 035 043 2005 059 050 067 117 054 043 043 053 2006 053 045 066 123 053 031 044 057 2007 059 047 074 166 061 031 054 068 2008 065 048 079 203 067 033 064 080 2009 068 048 076 229 070 043 069 091 2010 072 050 079 283 076 051 080 123 2011 075 052 081 351 081 053 085 145 2012 076 052 084 357 095 053 089 168 2013 075 051 084 334 109 053 091 183

Tabelle A6 (Erwerbspersonen TK 2013 standardisiert ATC-Code N06A)

Depressionsatlas ǀ 39

Allgemeine Informationen zum Depressionsatlas

Der Depressionsatlas liefert umfangreiche Informationen zur Bedeutung von Depressishyonen im Erwerbsalter Basis der Auswertunshygen bilden Daten zu Arbeitsunfaumlhigkeiten sowie Arzneiverordnungen bei TK-Erwerbsshypersonen aus den Jahren 2000 bis 2013 Depressionen waren 2013 fuumlr 7 Prozent aller gemeldeten Arbeitsfehltage verantwortlich Etwa 6 Prozent aller Erwerbspersonen erhielten 2013 Verordnungen von Antideshypressiva die Zahl der verordneten Tagesdoshysen hat sich seit 2000 nahezu verdreifacht

Weitere Informationen Gesundheitsstudien und Auswertungen finden Sie unter wwwtkde Webcode 49536

101

154

1

2015

  • 15-01-21_TK_Depressionsatlas_Inhalt_finalpdf
    • Depressionsatlas
      • Datengrundlagen
      • ICD-Diagnosen
      • Arzneiverordnungen ndash ATC
      • Standardisierung
        • Arbeitsunfaumlhigkeit mit Depressionen
          • Arbeitsunfaumlhigkeitsfaumllle
          • Arbeitsunfaumlhigkeitstage
          • Betroffene
          • Arbeitsunfaumlhigkeit nach Geschlecht und Alter
          • Arbeitsunfaumlhigkeiten im Zeitverlauf
          • Arbeitsunfaumlhigkeit nach Bundeslaumlndern und Kreisen
          • Trends in Bundeslaumlndern
          • Arbeitsunfaumlhigkeit nach Berufen
          • Arbeitsunfaumlhigkeit nach Schulabschluss
          • Arbeitsunfaumlhigkeit nach Ausbildung
          • Arbeitsunfaumlhigkeit nach Leitungsfunktion
          • Kosten von Arbeitsunfaumlhigkeit mit Depressionen
          • Arbeitsunfaumlhigkeit mit weiteren Diagnosen
            • Verordnung von Antidepressiva
              • Verordnung nach Alter und Geschlecht
              • Verordnungen im Zeitverlauf
              • Trends bei Verordnungen relevanter Antidepressiva nach Wirkstoffen
              • Verordnungen nach Arztgruppen
              • Verordnung nach Bundeslaumlndern und Kreisen
              • Trends in Bundeslaumlndern
              • Verordnungen nach Berufen
              • Verordnungen nach Schulabschluss
              • Verordnungen nach Ausbildung
              • Antidepressiva-Verordnung bei Erwerbspersonen mit Arbeitsunfaumlhigkeit aufgrund von Depressionen
              • Diagnosen von Arbeitsunfaumlhigkeit und Antidepressiva-Verordnungen
                • Zusammenfassung
                • Anhang
                • Word-Lesezeichen
                  • RANGEC12
                  • RANGEC24

-

-

4

6

8

Arbeitsunfaumlhigkeiten mit Depressionen nach Berufen 2013 (fuumlnfstellige KldB) Berufe mit hohen sowie mit geringen Betroffenenraten

Rang Taumltigkeitsgruppen KldB 2010 fuumlnfstellig AU Faumllle je 100 VJ

AU Tageje 100 VJ

Betr []

1 92122 Berufe im Dialogmarketing - fachlich ausgerichtete Taumltigkeiten

415 277 368

2 82102 Berufe in der Altenpflege (ohne Spezialisierung) shyfachlich ausgerichtete Taumltigkeiten

327 247 345

3 82101 Berufe in der Altenpflege (ohne Spezialisierung) shyHelfer-Anlerntaumltigkeiten

309 215 320

83112 Berufe in der Kinderbetreuung und -erziehung - fach- 274 162 274 lich ausgerichtete Taumltigkeiten

5 81301 Berufe in der Gesundheits- und Krankenpflege (ohne Spezialisierung) - Helfer-Anlerntaumltigkeiten

272 188 260

73202 Berufe in der oumlffentlichen Verwaltung (ohne Speziali- 261 141 249 sierung) - fachlich ausgerichtete Taumltigkeiten

7 83124 Berufe in der Sozialarbeit und Sozialpaumldagogik - hoch komplexe Taumltigkeiten

244 160 246

81302 Berufe in der Gesundheits- und Krankenpflege (ohne 246 151 246 Spezialisierung) - fachlich ausgerichtete Taumltigkeiten

9 53112 Berufe im Objekt- Werte- und Personenschutz - fachshylich ausgerichtete Taumltigkeiten

246 143 238

10 81212 Medizinisch-technische Berufe im Laboratorium - 241 109 230 fachlich ausgerichtete Taumltigkeiten

hellip hellip hellip

91 71324 Berufe in der Unternehmensberatung ndash 091 46 087 hoch komplexe Taumltigkeiten

92 27304 Berufe in der technischen Produktionsplanung und shysteuerung - hoch komplexe Taumltigkeiten

084 43 084

93 26304 Berufe in der Elektrotechnik (ohne Spezialisierung) - 082 57 079 hoch komplexe Taumltigkeiten

94 25104 Berufe in der Maschinenbau- und Betriebstechnik (ohne Spezialisierung) - hoch komplexe Taumltigkeiten

080 42 079

95 71104 Geschaumlftsfuumlhrerinnen und Vorstaumlnde ndash 066 68 077 hoch komplexe Taumltigkeiten

96 27103 Berufe in der technischen Forschung und Entwicklung (ohne Spezialisierung) - komplexe Spezialistentaumltigk

080 44 075

97 27104 Berufe in der technischen Forschung und Entwicklung 073 38 072 (ohne Spezialisierung) - hoch komplexe Taumltigkeiten

98 81404 AumlrzteAumlrztinnen (ohne Spezialisierung) - hoch komshyplexe Taumltigkeiten

074 43 072

99 43414 Berufe in der Softwareentwicklung - hoch komplexe 072 44 068 Taumltigkeiten

100 84304 Berufe in der Hochschullehre und -forschung - hoch komplexe Taumltigkeiten

058 29 055

Erwerbspersonen insgesamt 163 105 160

Tabelle 4 (Erwerbspersonen TK nicht standardisierte Rohwerte)

Depressionsatlas ǀ 15

-

-

Arbeitsunfaumlhigkeit nach Schulabschluss Betroffenenraten in Zusammenhang mit Deshypressionen mit zunehmender Schulbildung

Im Jahr 2013 wurden pro 100 Versicherungs- zuruumlckgehen Aumlhnliches gilt auch fuumlr die AUshyjahre 163 AU-Faumllle und 104 AU-Tage mit ei- Tage bei einer Diagnose von Depressionen ner Diagnose von Depressionen bei Erwerbs- wobei hier die Anzahl der Tage in der Gruppe personen der TK ermittelt Die Betroffenenra- der Erwerbspersonen ohne Schulabschluss te lag bei den TK-versicherten Erwerbsperso- etwas niedriger liegt als bei den Erwerbspershynen bei 159Prozent sonen mit Haupt- beziehungsweise Volksshy

schulabschluss und erst mit steigendem Bei Darstellung der Kennzahlen nach Schul- Schulabschluss wieder absinkt abschluss wird deutlich dass AU-Faumllle und

Arbeitsunfaumlhigkeit mit Depressionen nach Schulabschluss 2013

Schulabschluss AU Faumllle je 100 VJ

AU Tageje 100 VJ

Betroffene [Rate in ]

Haupt-Volksschulabschluss 194 115 190 Mittlere Reife oder gleichwertiger Abshyschluss

178 103 174

AbiturFachabitur 128 73 125 Abschluss unbekannt 168 105 168

Gesamt 163 104 159

Tabelle 5 (Erwerbspersonen TK 2013 standardisiert)

Arbeitsunfaumlhigkeit nach Ausbildung

Auch mit steigendem beruflichem Ausbil- Depressionen sind demnach keinesfalls nur dungsabschluss gehen sowohl die AU-Tage Erkrankungen der houmlheren Bildungsschichshyund AU-Faumllle mit einer Diagnose von Depresshy ten sondern kommen stattdessen sogar haumlushysionen als auch die Betroffenenraten zuruumlck figer bei Erwerbspersonen mit niedrigerem Schul- oder Ausbildungsabschluss vor

Arbeitsunfaumlhigkeiten mit Depressionen nach Ausbildung 2013

Ohne beruflichen Ausbildungsabschluss

Abschluss einer anerkannten Berufsausbildung

Meister-Techniker- oder gleichwertiger Fachschulabschluss

Bachelor

DiplomMagisterMasterStaatsexamen

Promotion

Abschluss unbekannt

113

104

83

78

63

36

104

207

176

151

128

111

067

153

AU-Tage je 100 VJ

AU-Faumllle je 100 VJ

16 ǀ Depressionsatlas

Abbildung 5 (Erwerbspersonen TK 2013 standardisiert unterschiedliche Achsendarstellung fuumlr Fall- beziehungsweise Tagesangaben)

- -

- -

-

-

Arbeitsunfaumlhigkeit nach Leitungsfunktion

Neben der Schul- und Berufsausbildung hat auch die derzeitige Stellung im Beruf Einfluss auf das Arbeitsunfaumlhigkeitsgeschehen

In der vierten Stelle der Klassifikation der Beshyrufe 2010 ist festgehalten ob die berufliche Taumltigkeit eine Aufsichts- oder Leitungsposition umfasst Bei Auswertung der Arbeitsunfaumlhigshykeitsdaten im Hinblick auf dieses Merkmal wird deutlich dass Erwerbspersonen in Fuumlhshyrungs- oder Leitungspositionen diagnoseunshyabhaumlngig etwas seltener von Arbeitsunfaumlhigshykeiten betroffen sind als Erwerbspersonen ohne Fuumlhrungs- oder Leitungsposition Nicht nur die Betroffenenraten sind mit 478 Prozent gegenuumlber 54 Prozent geringer sondern es wurden auch weniger AU-Faumllle und -Tage bei Personen in Fuumlhrungs- oder Leitungspositioshynen dokumentiert

Grundsaumltzlich trifft diese Aussage auch auf Erkrankungen mit Depressionen im Sinne der ICD-Diagnosen F32 und F33 zu

Bei gleichartigen Auswertungen zur ICD-Diagnose Z73 die im Falle eines sogenannshyten bdquoBurnoutsldquo kodiert werden kann faumlllt auf dass Fuumlhrungskraumlfte von dieser Diagnose nashyhezu genauso oft betroffen sind wie Erwerbsshypersonen ohne Fuumlhrungsposition Die durchshyschnittliche Anzahl der AU-Tage bei Fuumlhshyrungskraumlften liegt sogar etwas houmlher als bei Erwerbspersonen ohne Personalverantworshytung

Kosten von Arbeitsunfaumlhigkeit mit Deshypressionen

In Anlehnung an Berechnungen der Bundesshyanstalt fuumlr Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin (BAuA) zu volkswirtschaftlichen Kosten durch Arbeitsunfaumlhigkeit5 soll an dieser Stelle eine grobe Einschaumltzung der Kosten die aufgrund von Arbeitsunfaumlhigkeiten mit Depressionen im Sinne der ICD-Diagnosen F32 und F33 entshystehen vorgenommen werden Dabei wird in diesem Kontext zunaumlchst nur auf sogenannte Produktionsausfallkosten eingegangen

Eine Grundlage fuumlr die Berechnungen bilden die im Rahmen der volkswirtschaftlichen Geshysamtrechnung vom Statistischen Bundesamt veroumlffentlichten Zahlen zu durchschnittlichen monatlichen Arbeitnehmerentgelten in einzelshynen Kalenderjahren6 (im Sinne von Bruttoloumlhshynen und -gehaumlltern zuzuumlglich der Sozialversishycherungsbeitraumlge der Arbeitgeber) Aus dieshysen monatlichen Entgelten die nach Angaben des Statistischen Bundesamtes 2000 bis 2013 von 2601 Euro auf 3151 Euro stiegen wurden zunaumlchst durchschnittliche kalendershytaumlgig faumlllige Entgelte (zwischen 8551 Euro und 10359 Euro) ermittelt die anschlieszligend zur Bewertung von Kosten fuumlr einzelne Fehlshytage herangezogen wurden

Wie bereits zuvor erlaumlutert und auch der Abshybildung 6 zu entnehmen stieg die Zahl der AU-Tage mit Diagnosen von Depressionen vom Jahr 2000 bis zum Jahr 2012 unterbroshychen von einem leichten Ruumlckgang im Jahr 2006 an Entsprechend nahmen auch die Kosten im Zusammenhang mit Depressionen im gleichen Zeitraum zu Dabei summieren sich die Effekte der zunehmenden Fehlzeiten

Arbeitsunfaumlhigkeit mit Depressionen nach Stellung im Berufsleben 2013

ICD 10 Code ICD 10 Diagnose Leitungsfunktion AU Faumllle je 100 VJ

AU Tageje 100 VJ

Betroffene [Rate in ]

A00-Z99 alle Diagnosen Aufsichtskraft ndash nein Aufsichtskraft - ja

11848 9230

1452 1143

5405 4781

F32 F33 Depressionen Aufsichtskraft ndash nein Aufsichtskraft - ja

159 127

93 85

156 131

Z73 Probleme mit Bezug auf Schwierigkeiten bei der Lebensbewaumlltigung

Aufsichtskraft ndash nein Aufsichtskraft - ja

027 026

10 12

027 026

Tabelle 6 (Erwerbspersonen TK 2013 standardisiert)

5 Bundesanstalt fuumlr Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin (2014) Volkswirtschaftliche Kosten durch Arbeitsunfaumlshyhigkeit 2012 URL httpwwwbauadedeInformationenshyfuer-die-PraxisStatistikenArbeitsunfaehigkeit Kostenhtml

6 Statistisches Bundesamt Volkswirtschaftliche Gesamtshyrechnungen Fachserie 18 Reihe 15 URL httpswwwdestatisdeDEPublikationenThematischVo lkswirtschaftlicheGesamtrechnungshyenInlandsproduktInlandsproduktsberechnungLangeRei henhtml

Depressionsatlas ǀ 17

Kosten

Veranschlagt man pro Fehltag 2013 durchshy

schnittliche Arbeitshynehmerentgelte in Houmlshy

he von 10359 Euro ergeben sich nach Hochrechnung von

TK-Ergebnissen auf alshyle Arbeitnehmer in

Deutschland fuumlr 2013 Produktionsausfallkosshy

ten aufgrund von Deshypressionen in Houmlhe

von rund 4 Milliarden Euro

mit Diagnosen von Depressionen und des Anstiegs der durchschnittlichen Arbeitnehshymerentgelte

Der leichte Ruumlckgang der Fehlzeiten mit Deshypressionen von 2012 nach 2013 wird im Hinshyblick auf die Arbeitgeberkosten durch den Anstieg des durchschnittlichen Arbeitnehmershyentgeltes aufgehoben

Pro 100 Erwerbspersonen beliefen sich die hier uumlberschlaumlgig ermittelten Kosten fuumlr Arshybeitsausfaumllle aufgrund von Depressionen im Jahr 2013 auf 10756 Euro was durchschnittshylichen Kosten von knapp 108 Euro je Ershywerbsperson und Jahr entspricht Hochgeshyrechnet auf die 378 Millionen Arbeitnehmer in Deutschland ergeben sich damit fuumlr 2013 Kosten von 407 Milliarden Euro

Noch deutlich houmlhere Kosten wuumlrden resultieshyren sofern man fuumlr jeden erfassten Fehltag als Ausfall die vom Statistischen Bundesamt fuumlr 2013 ausgewiesene durchschnittliche Bruttowertschoumlpfung je Erwerbstaumltigen in Houmlshyhe von 180 Euro je Kalendertag (bezieshyhungsweise 66448 Euro pro Jahr) ansetzt undoder die hier gefundenen Ausfaumllle nicht nur auf Arbeitnehmer sondern gleichartig auf alle Erwerbstaumltigen (inklusive Selbststaumlndishygen) hochrechnet

Weitgehend zwangslaumlufig wird bei den hier dargelegten Hochrechnungen davon ausgeshygangen dass die jetzt bei TK-versicherten Erwerbspersonen festgestellten Fehlzeiten in vergleichbarem Umfang auch bei anderen Arshybeitnehmern oder Erwerbstaumltigen in Deutschshyland anfallen Aufgrund der Vielzahl von Beshyschaumlftigten aus technischen Berufen mit einer Mitgliedschaft in der TK die in der Regel unshyterdurchschnittliche Fehlzeiten mit der Diagshynose von Depressionen aufweisen duumlrften die realen Fehlzeiten mit Depressionen in Deutschland auf der Basis von TK-Daten tenshydenziell eher unterschaumltzt werden

Grundsaumltzlich nicht beruumlcksichtigt wurden zushydem insbesondere Einschraumlnkungen der Proshyduktivitaumlt durch Depressionen die auch ohne eine (gemeldete) Abwesenheit der betroffeshynen Mitarbeiter am Arbeitsplatz resultieren koumlnnen

Kosten von Arbeitsunfaumlhigkeiten mit Depressionen 2000 bis 2013

AU-T

age

je 1

00 V

J

140

120

100

80

60

40

20

0

10756 10705 AU-Tage 9944

Arbeitnehmerentgelt 9435

7849

6521 6432 6845 6069 6211 5918

5580 5465 5269

2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 2008 2009 2010 2011 2012 2013

Jahr

12000

10000

8000

6000

4000

2000

0

Arbeitnehmerentgelt je 100 VJ [euro]

18 ǀ Depressionsatlas

Abbildung 6 (Erwerbspersonen TK 2013 standardisiert)

Arbeitsunfaumlhigkeit mit weiteren Diagnosen

Neben Depressionen gehen weitere psychishysche Erkrankungen mit einer aumlhnlichen Ershyschoumlpfungssymptomatik einher So zeigen zum Beispiel Personen mit einem sogenannshyten bdquoBurnout-Syndromldquo oder einer Neurastheshynie unter Umstaumlnden aumlhnliche Symptome wie Personen mit einer Depression im Sinne der ICD-Diagnosen F32 und F33

In allen Faumlllen fuumlhlt sich der Patient uumlbermaumlshyszligig belastet und ist nicht mehr oder nur einshygeschraumlnkt in der Lage seinen beruflichen und privaten Verpflichtungen nachzukommen

Diagnose Burnout-Syndrom

Haumlufig diskutiert wird im Zusammenhang miteiner beruflichen Uumlberlastung insbesondere das Burnout-Syndrom ndash das bdquoAusgebranntshyseinldquo Hiermit ist das Ergebnis einer anhaltenshyden Uumlberlastungssituation im beruflichen oder privaten Umfeld gemeint die schlieszliglich in eishyne andauernde Erschoumlpfung muumlndet Im schlimmsten Fall kann es zu einem voumllligen psychischen Zusammenbruch kommen

Das Burnout-Syndrom wird aus fachaumlrztlicher Sicht zumeist nicht als psychische Krankheit verstanden Eher werden die mit dem Burnshyout-Syndrom verbundenen Umstaumlnde als Rishysikofaktoren fuumlr die Entwicklung psychischer Erkrankungen im engeren Sinne betrachtet

Fuumlr die mit dem Burnout-Syndrom einhergeshyhenden Beschwerden ist innerhalb der ICD-Klassifikation der Code Z73 bdquoProbleme mit Bezug auf Schwierigkeiten bei der Lebensshybewaumlltigungldquo aus dem ICD-Kapitel XXI bdquoFakshytoren die den Gesundheitszustand beeinflusshysenldquo (Z00ndashZ99) vorgesehen

Das Burnout-Syndrom im Sinne der ICD-Diagnose Z73 spielt im AU-Geschehen mit durchschnittlich lediglich zehn AU-Tagen je 100 Versicherungsjahre und einer Betroffeshynenrate von 027 Prozent eine sehr untergeshyordnete Rolle Auf diesem sehr niedrigen Nishyveau uumlbertraf der relative Anstieg der Fehlzeishyten unter dieser Diagnose seit 2000 allerdings die bereits zuvor beschriebene Zunahme der Fehlzeiten mit Depressionen im selben Zeitshyraum noch erheblich

Waumlhrend im Jahr 2013 gut zehn AU-Tage pro 100 Versicherungsjahre auf diese Diagnose entfielen war es im Jahr 2000 noch nicht einmal ein AU-Tag pro 100 Versicherungsjahshyre Dabei ist es seit dem Jahr 2011 in dem die AU-Tage unter der Diagnose Z73 mit rund 13 Tagen pro 100 Versicherungsjahre den bislang houmlchsten Wert erreicht hatten sogar wieder zu einem leichten Ruumlckgang der

dokumentierten Fehlzeiten mit dieser Diagnoshyse gekommen

Alters- und geschlechtsspezifische Werte zeishygen eine aumlhnliche Verteilung wie bei Depresshysionen im Sinne der ICD-Diagnosen F32 und F33 So sind Frauen in allen Altersgruppen deutlich staumlrker betroffen als Maumlnner Bei beishyden Geschlechtern steigen die Betroffenheitsshyraten bis zur Altersgruppe der 55- bis 59shyJaumlhrigen stetig an Erst die 60- bis 64shyJaumlhrigen sind wieder etwas weniger betroffen Dabei ist der prozentuale Anstieg bei Maumlnshynern aufgrund des niedrigeren Ausgangsnishyveaus noch deutlicher Hier steigen die Beshytroffenenraten von 0098 auf 0232Prozent an was einer Zunahme um 137 Prozent beshyziehungsweise den Faktor 24 gleichkommt Bei Frauen ist von der juumlngsten zur zweitshyhoumlchsten Altersgruppe ein altersabhaumlngiger Anstieg der Betroffenenraten um 131 Prozent auszumachen

Die Arbeitsunfaumlhigkeitstage nehmen geshyschlechtsunabhaumlngig mit steigendem Alter zu Fuumlr Maumlnner und Frauen ist dabei ein aumlhnlishycher Anstieg zu beobachten Die Zunahme der dokumentierten AU-Tage betraumlgt 14 Tage bei den Maumlnnern und 15 Tage bei den Fraushyen wobei der Wert in der untersten Altersshygruppe der 15- bis 19-jaumlhrigen Maumlnner einen Tag und bei Frauen vier Tage betraumlgt

Neurasthenie

Die ICD-Diagnose Neurasthenie (F48) beshyschreibt ebenfalls eine anhaltende Erschoumlpshyfung oder Ermuumldung Staumlrker als beim Burnshyout-Syndrom stehen jedoch innere Ursachen im Vordergrund auch kann eine Unterfordeshyrung im Sinne von monotonen Anforderungen Ursache der Erkrankung sein Historisch war diese Diagnose besonders Anfang des 20 Jahrhunderts mit einsetzender Industrialisieshyrung von erheblicher Bedeutung wurde aber in juumlngerer Zeit besonders in Faumlllen von starshyker beruflicher Uumlberlastung teilweise durch die Diagnose des Burnout-Syndroms ersetzt

Dennoch ist festzustellen dass die ICD-Diagnose bdquoNeurasthenieldquo (F48) in den vershygangenen Jahren immer haumlufiger gestellt wird So betrug die Betroffenenrate im Jahr 2000 034 Prozent und stieg bis zum Jahr 2013 auf 085 Prozent an Waumlhrend im Jahr 2000 durchschnittlich noch knapp zehn AU-Tage pro 100 Versicherungsjahre mit dieser Diagnose dokumentiert wurden waren es im Jahr 2013 schon mehr als 22 Tage Im Vershygleich zu Depressionen mit durchschnittlich 103 AU-Tagen pro 100 Versicherungsjahre im Jahr 2013 hat diese Erkrankung aber eine eher geringere Bedeutung

Burnout-Syndrom

Das Burnout-Syndrom wird von Fachaumlrzten zumeist nicht als eishygenstaumlndiges Krankshyheitsbild angesehen entsprechend kann es in der ICD 10 lediglich mit dem Schluumlssel Z73 aus dem Kapitel XXI bdquoFaktoren die den Geshysundheitszustand beshyeinflussenldquo kodiert werden Trotz erheblishycher Zunahmen bis 2011 spielten Arbeitsshyunfaumlhigkeiten mit Anshygabe des Codes Z73 auch 2013 eine eher untergeordnete Rolle

Depressionsatlas ǀ 19

Relative Veraumlnderungen von Fehlzeiten mit Erschoumlpfungsdiagnosen 2000 bis 2013

Rel

ativ

e Ve

raumlnd

erun

g(W

ert i

m Ja

hr 2

000

= 10

0)

1600

1400

1200

1000

800

600

400

200

0

AU-Tage Z73 AU-Tage F48 AU-Tage F32 F33 AU-Tage A00-Z99

2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 2008 2009 2010 2011 2012 2013

Jahr

Abbildung 7 (Erwerbspersonen TK 2013 standardisiert)

Arbeitsunfaumlhigkeiten mit Diagnose Z73 nach Geschlecht und Alter 2013

05 19 20Betr Frauen

18 Betr Maumlnner 17

04

4

5

7

9

11

14 15

1 2

3 4

7

10 9 11

13

15

0

5

10

15

AU-Tage Frauen

AU-Tage Maumlnner

Betro

ffene

03

AU-Tage je 100 VJ

02

01

00 15-19 20-24 25-29 30-34 35-39 40-44 45-49 50-54 55-59 60-64

Altersgruppe

Abbildung 8 (Erwerbspersonen TK 2013)

20 ǀ Depressionsatlas

-

Verordnung vonAntidepressiva Antidepressiva sind Arzneimittel die vorranshygig aber nicht ausschlieszliglich zur Behandlung von Depressionen eingesetzt werden Ausshywertungen zu Verordnungen von Antidepresshysiva koumlnnen in erster Linie Informationen zur Einschaumltzung von Haumlufigkeit und Umfang der medikamentoumlsen Therapie von Depressionen liefern Durch das verhaumlltnismaumlszligig spezifische Anwendungsspektrum von Antidepressiva ndash namentlich die vorrangige Verordnung bei Depressionen ndash kann mit gewissen Einshyschraumlnkungen aus den Ergebnissen zu Vershyordnungen auch auf das Vorliegen von psyshychischen Problemen im Sinne von Depressioshynen geschlossen werden

Im Zusammenhang mit den vorausgehend dargestellten Auswertungen zu Arbeitsunfaumlshyhigkeiten ist dies insofern von Interesse als dass keinesfalls davon auszugehen ist dass jede Erwerbsperson mit Depressionen auch mit der expliziten Nennung einer entspreshychenden Diagnose arbeitsunfaumlhig gemeldet

wird und dann in den Daten zu Arbeitsunfaumlshyhigkeiten identifiziert werden kann Ein Teil der von (leichteren) Depressionen betroffenen Erwerbspersonen duumlrfte innerhalb von uumlblishycherweise betrachteten Jahreszeitraumlumen uumlberhaupt nicht arbeitsunfaumlhig gemeldet sein bei einem anderen Teil duumlrfte die Meldung unshyter einer anderen eventuell weniger stigmatishysierenden Diagnose erfolgen In beiden Faumlllen koumlnnten Informationen zu gegebenenfalls verabreichten Antidepressiva die einzigen Hinweise auf gesundheitliche Probleme im Sinne von Depressionen sein

Tabelle 7 liefert detaillierte Informationen zur Verordnung von Antidepressiva bei Erwerbsshypersonen im Jahr 2013 Zur besseren Einordshynung dieser Verordnungen in das Gesamtshyarzneimittelverordnungsgeschehen werden auch Kennzahlen zu uumlbergeordneten Arzneishymittelgruppen auf unterschiedlichen Ebenen des ATC-Klassifikationssystems genannt

Verordnung von Antidepressiva sowie von weiteren Arzneimitteln 2013

Maumlnner Frauen Gesamt

ATC Code

Wirkstoff DDD

pro Jahr

Betr []

DDD pro

Betr

DDD pro

Jahr

Betr []

DDD pro

Betr

DDD pro

Jahr

Betr []

DDD pro

Betr

A-V Alle Wirkstoffe 23278 6629 35115 22601 7768 29094 22966 7154 32103 N Nervensystem 1678 1395 12028 2415 2034 11872 2017 1689 11942

N05 N06

Psychopharmaka 1191 565 21098 1837 958 19174 1489 746 19959

N06A Antidepressiva 978 438 22353 1623 784 20700 1275 597 21353 N06AA04 Clomipramin 005 004 13773 007 005 13193 006 004 13457 N06AA05 Opipramol 054 073 7360 100 147 6817 075 107 7018 N06AA06 Trimipramin 014 030 4739 024 059 4035 019 043 4297 N06AA09 Amitriptylin 037 043 8527 069 095 7186 051 067 7649 N06AA12 Doxepin 020 029 6940 023 041 5586 021 034 6196 N06AA21 Maprotilin 001 001 10167 001 001 10573 001 001 10381 N06AB03 Fluoxetin 047 017 26798 129 048 26866 084 031 26846 N06AB04 Citalopram 256 113 22704 426 194 21897 334 150 22224 N06AB05 Paroxetin 050 019 26680 066 027 24305 057 023 25371 N06AB06 Sertralin 080 026 31177 143 047 30479 109 035 30750 N06AB10 Escitalopram 050 020 25237 084 035 23886 065 027 24420 N06AP01 Johanniskraut 031 018 17632 079 047 16809 053 031 17061 N06AP51 Johanniskraut

Kombinationen 000 000 1026 000 000 1643 000 000 1532

N06AX11 Mirtazapin 093 075 12327 088 095 9280 091 084 10746 N06AX16 Venlafaxin 143 050 28820 229 083 27773 183 065 28205 N06AX21 Duloxetin 027 014 18849 056 030 18764 040 021 18794 Substanz kann seit Wegfall der Erstattung von Verordnungen rezeptfrei erhaumlltlicher Arzneimittel seit 2004 nur in Ausnahmefaumlllen zu Lasten einer geshy

setzlichen Krankenkasse abgerechnet werden

Tabelle 7 (Erwerbspersonen TK 2013 standardisiert Angaben bezogen auf Personen mit Versicherung am 1 Januar des Jahres)

Depressionsatlas ǀ 21

Antidepressiva

6 Prozent aller Ershywerbspersonen erhielshy

ten 2013 mindestens eine Antidepressiva-

Verordnung Je Ershywerbsperson wurden innerhalb des Jahres

durchschnittlich 1275 Tagesdosen verordshy

net

Die 6 Prozent beshytroffenen Erwerbspershysonen erhielten damit innerhalb des Jahres

durchschnittlich jeweils 214 Tagesdosen

Aufgefuumlhrt wird zum einen die Zahl der durchshyschnittlich je Erwerbsperson jaumlhrlich verordneshyten bdquoDefined Daily Dosesldquo (DDD) Eine defishynierte Tagesdosis bezeichnet dabei die nach pharmakologischen Kriterien festgelegte Subshystanzmenge die zur Behandlung einer Pershyson mit einem Praumlparat unter uumlblichen Umshystaumlnden fuumlr einen Zeitraum von einem Tag ausreicht ndash fuumlr die durchgaumlngige Behandlung einer Person uumlber ein Jahr waumlren also beishyspielsweise 365 DDD erforderlich

Neben definierten Tagesdosen werden zum anderen auch die Raten der von den genannshyten Arzneiverordnungen innerhalb eines Jahshyres betroffenen Erwerbspersonen (in Prozent) sowie die durchschnittliche Anzahl der vershyordneten Tagesdosen bezogen ausschlieszliglich auf diese Betroffenen ausgewiesen

Im Jahr 2013 wurden uumlber alle ATC-Gruppen je Erwerbsperson insgesamt im Mittel rund 230 definierte Tagesdosen verordnet

Antidepressiva finden sich in der Wirkstoffshygruppe N bdquoNervensystemldquo der ATC-Klassifikashytion Mit 202 DDD pro Jahr betraumlgt der Anteil der definierten Tagesdosen dieser Arzneimitshytelgruppe an den verordneten Tagesdosen alshyler Wirkstoffe geschlechtsuumlbergreifend knapp 9Prozent

Die mengenmaumlszligig relevantesten Arzneimitshytelgruppen die zur Behandlung von Erkranshykungen des Nervensystems eingesetzt wershyden sind Psycholeptika (N05) sowie Psychoshyanaleptika (N06) Die beiden Gruppen umfasshysen gemeinsam genau diejenigen Medikashymente die typischerweise als Psychopharshymaka bezeichnet werden Ihnen sind mit 149 DDD pro Jahr rund 74 Prozent der verordneshyten Tagesdosen aller Arzneiverordnungen zur Behandlung des Nervensystems zuzuordnen

Im Zusammenhang mit dem Thema bdquoDepresshysionldquo interessieren besonders die Arzneimitshytel die typischerweise bei der medikamentoumlshysen Therapie von Depressionen eingesetzt werden ndash die Gruppe der bdquoAntidepressivaldquo (N06A)

Im Jahr 2013 hatten Antidepressiva mit einem Verordnungsvolumen von durchschnittlich knapp 13 Tagesdosen je Person einen Anteil von etwa 6 Prozent an allen verordneten Tashygesdosen bei Erwerbspersonen Von der Verordnung (mindestens) eines Antidepressishyvums waren 2013 knapp 6 Prozent der Ershywerbspersonen betroffen Betroffene erhielten dabei innerhalb des Jahres durchschnittlich rund 214 Tagesdosen an Antidepressiva also eine Arzneimittelmenge die in gewoumlhnlicher Dosierung fuumlr die Behandlung uumlber mehr als die Haumllfte eines Jahres ausreichen wuumlrde Anshytidepressiva duumlrften demnach regelmaumlszligig

uumlber laumlngere Zeitraumlume von mehreren Monashyten verordnet werden7

Wirkstoffbezogene Auswertungen und damit Auswertungen zu maximal differenzierten sieshybenstelligen ATC-Codes zeigt Abbildung 12 zu denjenigen Arzneimitteln aus der Gruppe der Antidepressiva die entweder im aktuellen Auswertungsjahr 2013 oder zu Beginn des Auswertungszeitraums im Jahr 2000 die vershyordnungsrelevantesten Einzelsubstanzen waren

Der Wirkstoff mit dem houmlchsten Verordnungsshyvolumen bei Maumlnnern und Frauen war im Jahr 2013 Citalopram (Handelsname zum Beispiel Citalopram durareg Citalopram ALreg ATC-Code N06AB04) Allein auf diesen einen Wirkstoff entfiel ein Anteil von 26 Prozent der verordneshyten Tagesdosen der Antidepressiva Weitere Wirkstoffe mit einem hohen Anteil an den An-tidepressiva-Verordnungen sind die Wirkstoffe Venlafaxin (Handelsname zum Beispiel Venlafaxin Heumannreg Venlafaxin AAAreg) Sertralin (Handelsname zum Beispiel Sertrashylin BASICSreg Sertralin Aurobindoreg) Mirtazapin (Handelsname zum Beispiel Mirtazapin Heumannreg Mirtazapin STADAreg) und Fluoxetin (Handelsname zum Beispiel Fluoxetin HEXALreg Fluoxetin betareg)

Die Verordnungsraten bei Frauen sind hinshysichtlich der meisten Wirkstoffe merklich houmlshyher als bei Maumlnnern Betroffene Frauen erhalshyten dabei von den uumlberwiegend verordneten Wirkstoffen allerdings im Verordnungsfall durchschnittlich eine etwas geringere Zahl an definierten Tagesdosen als Maumlnner Dies koumlnnte sowohl durch eine kuumlrzere Behandshylungsdauer als auch durch eine durchschnittshylich geringere Dosierung der Wirkstoffe bei Frauen im Vergleich zu Maumlnnern bedingt sein

Verordnung nach Alter und Geschlecht

Die vorangehenden Tabellen zeigen bereits dass die Verordnung von Arzneimitteln in Abshyhaumlngigkeit vom Geschlecht variiert Im Weiteshyren wird den alters- und geschlechtsabhaumlngishygen Unterschieden besonders im Hinblick auf die Verordnung von Antidepressiva nachgeshygangen

Im Jahr 2013 erhielten 44Prozent der Maumlnner und 78 Prozent der Frauen Antidepressiva

7 Genauere Aussagen zu medikamentoumlsen Behandlungsshyepisoden waumlren erst nach Auswertungen zu Betroffenen uumlber laumlngere Beobachtungszeitraumlume moumlglich auf die im Rahmen der vorliegenden eher allgemeinen Bearbeitung des Themas Depressionen verzichtet wurde

22 ǀ Depressionsatlas

-

Wirkstoffuumlbergreifend wurden Maumlnnern dabei im Jahr 2013 knapp zehn definierte Tagesdoshysen Antidepressiva verordnet waumlhrend Frauen gut 16 Tagesdosen Antidepressiva erhielten Frauen waren damit 18 Mal haumlufiger als Maumlnner von den Verordnungen betroffen und bekamen 66Prozent mehr Tagesdosen an Antidepressiva als Maumlnner

Abbildung 9 zum Verordnungsvolumen von Antidepressiva zeigt vergleichbare Geshyschlechtsunterschiede fuumlr alle Altersgruppen wobei relative Unterschiede in den juumlngeren

Altersgruppen mit dem geringsten Verordshynungsvolumen am staumlrksten ausgepraumlgt sind

Geschlechtsunabhaumlngig steigt das Verordshynungsvolumen von Antidepressiva altersabshyhaumlngig stetig an

Der groumlszligte Wert wird in der Altersgruppe der 55- bis 59-Jaumlhrigen erreicht In der houmlchsten Altersgruppe der 60- bis 64-Jaumlhrigen findet sich dann wieder ein leichter Ruumlckgang Fuumlr Frauen ist von der niedrigsten bis zur zweitshyhoumlchsten Altersgruppe ein etwa achtfacher

Verordnungsvolumen Antidepressiva nach Geschlecht und Alter 2013

DDD

pro

Vers

iche

rung

sJah

r

25

20

15

Frauen

Maumlnner 10

5

0

Altersgruppe

15-19 20-24 25-29 30-34 35-39 40-44 45-49 50-54 55-59 60-64

Abbildung 9 (Erwerbspersonen TK 2013)

Antidepressiva Verordnung nach Geschlecht und Alter 2013

116

162

197 212 219 216 210 210 208

197

116

168

209 229 231 229 227 232 229

209

0

50

100

150

200

250

300

0

2

4

6

8

10

12

14

15-19 20-24 25-29 30-34 35-39 40-44 45-49 50-54 55-59 60-64

DDD pro Betroffenem

Betro

ffene

Betr Frauen Betr Maumlnner DDD Frauen DDD Maumlnner

Altersgruppe

Abbildung 10 (Erwerbspersonen TK 2013)

Depressionsatlas ǀ 23

-

Verordnungstrend

Von 2000 bis 2013 ist der Anteil der mit Antishydepressiva behandelshyten Erwerbspersonen von 41 auf 6 Prozent

gestiegen zugleich hat sich die bei Betroffeshynen durchschnittlich

verordnete Menge an Tagesdosen von 106 auf 214 DDD in etwa

verdoppelt

Die Zahl der verordneshyten Tagesdosen ist

damit um den Faktor 274 gestiegen und hat

sich nahezu verdreishyfacht

Anstieg des Verordnungsvolumens (von 33 auf 263 DDD) zu verzeichnen waumlhrend der relative Anstieg der Werte bei Maumlnnern aufshygrund des niedrigen Ausgangswertes von 12 Tagesdosen in der juumlngsten Altersgruppe auf 16 Tagesdosen in der zweithoumlchsten Altersshygruppe sogar noch staumlrker ist

Die in Abbildung 10 dargestellte Betroffenen-rate beschreibt den prozentualen Anteil der Versicherten die mindestens eine Arzneivershyordnung dieser Wirkstoffgruppe erhalten hashyben Aumlhnlich wie die Anzahl der Tagesdosen pro Versicherungsjahr steigen die Betroffeshynenraten bei beiden Geschlechtern bis zum Alter von 55 bis 59 Jahren an und sinken erst in der houmlchsten Altersgruppe der uumlber 60shyJaumlhrigen wieder leicht ab Die Betroffenenrashyten sind bei Frauen nahezu aller Altersgrupshypen fast doppelt so hoch wie bei Maumlnnern

Wie in vorangehenden Auswertungen bereits festgestellt erhalten betroffene Maumlnner alshytersuumlbergreifend mehr definierte Tagesdosen Antidepressiva als Frauen Juumlngeren beshytroffenen Maumlnnern und Frauen werden wenishyger Tagesdosen als Aumllteren verordnet was auf kuumlrzere Behandlungszeitraumlume mit Antishydepressiva hindeuten koumlnnte So wuumlrde die durchschnittlich in der juumlngsten Altersgruppe verordnete Anzahl Tagesdosen nur fuumlr eine weniger als vier Monate dauernde Behandshylung mit Antidepressiva ausreichen waumlhrend die Tagesdosen in den houmlheren Altersgrupshypen eine durchgaumlngige Behandlung von mehr als sieben Monaten ermoumlglichen wuumlrden

Verordnungen im Zeitverlauf

Waumlhrend bei vorangehenden Auswertungen Arzneiverordnungen im Jahr 2013 im Mittelshypunkt standen wird im Folgenden die Entshywicklung der Verordnung von Antidepressiva in den Jahren 2000 bis 2013 betrachtet

Der Anteil der Erwerbspersonen die Antideshypressiva erhalten haben ist im Jahr 2013 merklich houmlher als im Jahr 2000 Nach vershyhaumlltnismaumlszligig geringen Werten in den Jahren 2004 bis 2006 sind die Betroffenenraten geshyschlechtsuumlbergreifend von 411 Prozent im Jahr 2006 auf 597 Prozent im Jahr 2013 konshytinuierlich angestiegen Im Jahr 2013 erhielt damit etwa jede 17 Erwerbsperson Antideshypressiva Der Anstieg betraf Maumlnner und Frauen in aumlhnlichem Maszlige

Zugleich ist die Zahl der definierten Tagesdoshysen an Antidepressiva die je Betroffenen durchschnittlich verordnet wurden von 2000 bis 2013 erheblich angestiegen Waumlhrend je betroffene Person (geschlechtsuumlbergreifend) im Jahr 2000 erst 106 Tagesdosen an Antishydepressiva verordnet wurden lag dieser Wert 2006 bei 159 DDD und 2013 schlieszliglich bei knapp 214 DDD Wurde eine Erwerbsperson innerhalb eines Jahres uumlberhaupt mit Antideshypressiva behandelt erhielt sie im Jahr 2013 durchschnittlich etwa doppelt so viele Tagesshydosen wie eine betroffene Erwerbsperson im Jahr 2000

Antidepressiva Verordnungen nach Geschlecht 2000 bis 2013

Betro

ffene

10 250 224219

9 212206

8

104 110 117

128 136

150 153 166

177 181149 191 197 203 207

110 117

126 137

163 170

182 192 193

Betr Frauen

Betr Maumlnner

DDD Frauen

DDD Maumlnner

200

7

6 150

5

4 100

3

2 50

1

0 0

DDD pro Betroffenem

2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 2008 2009 2010 2011 2012 2013

Jahr

24 ǀ Depressionsatlas

Abbildung 11 (Erwerbspersonen TK 2013 standardisiert)

-

Eine medikamentoumlse Therapie mit Antideshypressiva wurde im Jahr 2013 demnach nicht nur bei mehr Personen als in allen vorausgeshyhend betrachteten Jahren durchgefuumlhrt sonshydern umfasste zugleich gemessen an den verordneten Tagesdosen auch eine merklich groumlszligere Wirkstoffmenge was auf einen Trend zur Intensivierung undoder Verlaumlngerung der medikamentoumlsen Therapie mit Antidepressiva hindeutet

Trends bei Verordnungen relevanter Antishydepressiva nach Wirkstoffen

Auswertungen zu Veraumlnderungen des Vershyordnungsvolumens wurden zu denjenigen Wirkstoffen aus der ATC-Gruppe der Antideshypressiva durchgefuumlhrt die entweder im aktushyellen Auswertungsjahr 2013 oder zu Beginn des Auswertungszeitraums im Jahr 2000 unshyter den fuumlnf verordnungsrelevantesten Einshyzelsubstanzen waren

Mit Ausnahme des Johanniskrautes zeigte sich bei allen betrachteten Wirkstoffen eine deutliche Zunahme des Verordnungsvolushymens Johanniskraut ein pflanzliches Arzshyneimittel das vor allem zur Behandlung leichshyter bis mittelschwerer Depressionen eingeshysetzt wird war noch im Jahr 2000 ndash mit einer Verordnung von 132 definierten Tagesdosen pro Erwerbsperson ndash der Wirkstoff mit dem mit Abstand houmlchsten Verordnungsvolumen Seit April 2004 waren Johanniskrautpraumlparate durch die gesetzlichen Krankenkassen als ansonsten auch rezeptfrei erhaumlltliche Arzneishymittel nur erstattungsfaumlhig wenn sie pro Apshyplikationsform 300 mg Extrakt des eigentshy

lichen Wirkstoffes enthielten und zur Behandshylung von Depressionen eingesetzt wurden Zu Beginn des Jahres 2004 war mit dem allgeshymeinen Wegfall der Erstattungen fuumlr rezeptfrei erhaumlltliche Medikamente auch die Erstattung fuumlr Johanniskraut-Verordnungen durch GKV-Kassen zunaumlchst gaumlnzlich weggefallen In diesem Kontext kam es 2004 ndash wie zu erwarshyten ndash zu einem starken Ruumlckgang des in den Krankenkassendaten dokumentierten Verordshynungsvolumens Dass Johanniskraut seit 2009 zur Behandlung von Depressionen in Apotheken nur noch auf Rezept abgegeben wird koumlnnte den leichten Anstieg der aumlrztlishychen Verordnungen ab diesem Jahr erklaumlren In welchem Umfang Johanniskrautpraumlparate von Patienten daruumlber hinaus rezeptfrei geshykauft wurden bildet sich in den Daten der Krankenkassen nicht ab

Weitere Wirkstoffe die schon am Beginn des Auswertungszeitraums im Jahr 2000 zu den verordnungsstaumlrksten Substanzen gehoumlrten waren Amitriptylin Opipramol Citalopram und Sertralin Waumlhrend das Verordnungsvolumen von Amitryptilin dem im Jahr 2000 nach Joshyhanniskraut am haumlufigsten verordneten Wirkshystoff sich im Laufe der Zeit kaum veraumlndert hat kam es bei den Wirkstoffen Opipramol Citalopram und Sertralin von 2000 bis zum Jahr 2013 zu einem deutlichen Anstieg der Verordnungen

Antidepressiva Verordnungsvolumen nach Wirkstoffen 2000 bis 2013

DDD

je V

ersi

cher

ungs

jahr

40

35

30

25

20

15

10

05

00 2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 2008 2009 2010 2011 2012 2013

N06AB04

N06AX16

N06AB06

N06AX11

N06AB03

N06AA05

N06AP01

N06AA09

- Citalopram

- Venlafaxin

- Sertralin

- Mirtazapin

- Fluoxetin

- Opipramol

- Johanniskraut

- Amitryptilin

Jahr

Abbildung 12 (Erwerbspersonen TK 2013 standardisiert)

Depressionsatlas ǀ 25

Mit Abstand am staumlrksten zeigt sich dieser Anstieg beim Wirkstoff Citalopram dessen Verordnungsvolumen sich bis 2012 im Vershygleich zum Jahr 2000 verzehnfacht hatte Im Jahr 2013 ist demgegenuumlber ein leichter Ruumlckgang der Citalopram-Verordnungen zu verzeichnen

Als zweithaumlufigstes Antidepressivum wurde den TK-versicherten Erwerbspersonen im Jahr 2013 der Wirkstoff Venlafaxin verordnet Seit der Patentschutz der Firma Wyeth fuumlr das entsprechende Arzneimittel mit dem Handelsnamen bdquoTrevilorregldquo ausgelaufen ist befinden sich auch Generika mit dem Wirkshystoff auf dem Markt die aufgrund ihres niedrishygeren Preises zu einer vermehrten Verordshynung des Wirkstoffes beigetragen haben duumlrfshyten

Insgesamt hat sich das Verordnungsvolumen von Antidepressiva zwischen 2000 und 2013 nahezu verdreifacht wobei sich diese Zushynahme unterschiedlich auf die verschiedenen verordneten Wirkstoffe verteilt Die Zahl der pro Erwerbsperson verordneten Tagesdosen lag 2013 um den Faktor 274 uumlber der des Jahres 2000

Verordnungen nach Arztgruppen

Antidepressiva werden von Aumlrzten untershyschiedlicher Fachrichtungen verordnet Der verordnende Arzt ist in den Verordnungsdaten dokumentiert womit Verordnungen auch einshyzelnen aumlrztlichen Fachgruppen zugeordnet werden koumlnnen Fuumlr Auswertungen zum Deshypressionsatlas konnte ndash wie im Gesundheitsshyreport 2014 ndash auf die Zuordnung einzelner Verordnungen zu einer TK-seitig erstellten Gruppierung von Fachaumlrzten zuruumlckgegriffen werden

Die meisten der jaumlhrlich 1275 Tagesdosen an Antidepressiva je Erwerbsperson wurden 2013 von Psychiatern und Neurologen (621 DDD entsprechend 487 Prozent aller Tashygesdosen) und Allgemeinmedizinern (425 DDD entsprechend 334 Prozent aller Tashygesdosen) verschrieben also von Aumlrzten die psychische Erkrankungen behandeln und ersshyte Ansprechpartner fuumlr Erwerbspersonen mitpsychischen Problemen sind Auch Aumlrzte fuumlr innere Medizin waren mit 124 Tagesdosen (entsprechend einem Anteil von 98 Prozent an allen Tagesdosen) noch in relevantem Umfang an der Verordnung von Antidepressishyva beteiligt Ein Anteil von 77 Prozent der Tagesdosen konnte in den analysierten Daten keiner Arztgruppe zugeordnet werden andere differenzierbare Arztgruppen waren lediglich fuumlr einen Anteil von 05 Prozent des Verordshynungsvolumens verantwortlich Die anteilige Verteilung des Verordnungsvolumens auf Facharztgruppen unterscheidet sich zwischen Maumlnnern und Frauen nur geringfuumlgig und wird deshalb nicht gesondert erlaumlutert

26 ǀ Depressionsatlas

Verordnung nach Bundeslaumlndern und Kreisen

Einen Uumlberblick uumlber die Verordnung von Anshytidepressiva 2013 auf Bundeslandebene gibt Tabelle 8

Am meisten Antidepressiva wurden 2013 mit durchschnittlich 141 und 139 definierten Tashygesdosen in Rheinland-Pfalz und Bayern vershyordnet Auch in Nordrhein-Westfalen und Hamburg konnte 2013 ein Verordnungsvolushymen merklich oberhalb des Bundesdurchshyschnitts beobachtet werden Neben Erwerbsshypersonen aus den vier bereits genannten Bundeslaumlndern erhielten insbesondere auch Erwerbspersonen mit Wohnort im Saarland mit einem geschlechtsuumlbergreifenden Anteil von 676 Prozent uumlberdurchschnittlich haumlufig Antidepressiva Pro Betroffenen wurden im Saarland mit 186 DDD jedoch verhaumlltnismaumlshyszligig wenige Tagesdosen verordnet weshalb das Verordnungsvolumen im Saarland noch unterhalb des bundesweit ermittelten Durchshyschnittswertes lag

Abbildung 13 zeigt die bereits zuvor beschrieshybenen Ergebnisse zu geschlechts- und altersshystandardisierten Verordnungsraten 2013 hinshysichtlich der Antidepressiva im Sinne des

ATC-Codes N06A auf Bundesland- sowie ershygaumlnzend auch auf Kreisebene Die Einfaumlrbung der Kartendarstellungen verdeutlicht jeweils relative Abweichungen von bundesweiten Ershygebnissen

In allen oumlstlichen Bundeslaumlndern liegen die Verordnungsraten im Hinblick auf Antidepresshysiva merklich unter dem bundesweiten Durchshyschnitt Nach den Ergebnissen zu Verordnunshygen auf Kreisebene gilt dies nahezu durchshygaumlngig auch fuumlr alle Subregionen innerhalb der neuen Bundeslaumlnder

In den anderen Bundeslaumlndern ist der Einshydruck eher heterogen Hohe Raten an Antideshypressiva- Verordnungen lassen sich insbeshysondere fuumlr noumlrdliche und oumlstliche Regionen Bayerns sowie fuumlr mittlere und westliche Reshygionen in Deutschland nachweisen Fuumlr entshysprechende Regionen Bayerns wurden auch houmlhere Fehlzeiten mit Depressionen als im Bundesdurchschnitt ermittelt

Antidepressiva-Verordnungen nach Bundeslaumlndern 2013

Maumlnner Frauen Gesamt Anteil an allen Verord

Bundesland DDD

pro Jahr

Betr []

DDD pro

Betr

DDD pro

Jahr

Betr []

DDD pro

Betr

DDD pro

Jahr

Betr []

DDD pro

Betr

Schleswig-Holstein 914 435 210 1571 803 196 1217 605 201 52 Hamburg 957 445 215 1760 846 208 1327 630 211 59 Niedersachsen 910 416 218 1461 751 194 1164 571 204 50 Bremen 842 383 220 1403 710 198 1101 534 206 53 Nordrhein-Westfalen 1032 481 215 1725 851 203 1351 651 207 55 Hessen 1000 441 227 1619 782 207 1285 598 215 56 Rheinland-Pfalz 1111 513 217 1758 886 198 1409 685 206 57 Baden-Wuumlrttemberg 1025 449 228 1549 756 205 1267 591 214 61 Bayern 1119 462 242 1716 776 221 1394 607 230 67 Saarland 1036 505 205 1520 877 173 1259 676 186 50 Berlin 904 383 236 1587 718 221 1219 537 227 56 Brandenburg 707 305 232 1499 711 211 1072 492 218 46 Mecklenburg-Vorpommern

687 316 218 1555 702 222 1087 494 220 43

Sachsen 784 329 238 1542 652 236 1133 478 237 50 Sachsen-Anhalt 676 316 214 1314 663 198 970 476 204 37 Thuumlringen 827 329 251 1640 695 236 1202 497 242 49

Gesamt 978 438 224 1623 784 207 1275 597 214 56

Tabelle 8 (Erwerbspersonen TK 2013 standardisiert)

Depressionsatlas ǀ 27

-

Anteil der Erwerbspersonen mit Antidepressiva Verordnung nach Bundeslaumlnshydern und Kreisen 2013

Relative Abweichungen der Anteile in Bundeslaumlndern 2013

Relative Abweichungen der Anteile in Kreisen 2013

28 ǀ Depressionsatlas Abbildung 13 (Erwerbspersonen TK 2013 standardisiert)

-ndash

Trends in Bundeslaumlndern

Abbildung 12 zeigt geschlechts- und altersshystandardisierte Betroffenenraten im Hinblick auf Antidepressiva-Verordnungen auf Bunshydeslandebene fuumlr die Jahre 2000 bis 2013 Auch in diesen Kartendarstellungen sind durchgaumlngig Unterschreitungen bundesweiter Ergebnisse um 25 Prozent oder mehr dunkelshyblau und Uumlberschreitungen um 25 Prozent oder mehr dunkelrot eingefaumlrbt

Wie bereits im Hinblick auf Arbeitsunfaumlhigkeishyten mit der Diagnose von Depressionen laumlsst sich auch in Bezug auf die Antidepressiva-Verordnungen feststellen dass es innerhalb des Beobachtungszeitraums von 14 Jahren tendenziell zu einer Angleichung von regionashylen Verordnungsraten gekommen ist Entshysprechend erscheinen die Einfaumlrbungen der Karten im Lauf der Jahre zunehmend blasser

Verordnungen nach Berufen

Analog entsprechenden Auswertungen zu Fehlzeiten mit der Diagnose von Depressioshynen werden in Tabelle 9 Ergebnisse zu Vershyordnungen von Antidepressiva in Taumltigkeitsshygruppen der zweistellig differenzierten KldB dargestellt

Mengenmaumlszligig am meisten Antidepressiva ndash mit einem Verordnungsvolumen von durchshyschnittlich mehr als 18 definierten Tagesdoshysen ndash erhielten Versicherte mit einer Taumltigkeit die den Taumltigkeitsgruppen bdquoErziehung soziale und hauswirtschaftliche Berufe Theologieldquo bdquoReinigungsberufeldquo und bdquoNichtmedizinische Gesundheits- Koumlrperpflege- und Wellnessbeshyrufe Medizintechnikldquo zuzuordnen war

Bei Versicherten mit Berufen aus den Taumltigshykeitsgruppen bdquoHoch- und Tiefbauberufeldquo und bdquo(Innen-)Ausbauberufeldquo wurden dagegen mit durchschnittlich weniger als acht definierten Tagesdosen im Jahr relativ wenig Antidepresshysiva verordnet

Auch die Verordnungsraten waren in den Taumlshytigkeitsgruppen bdquoReinigungsberufeldquo (933 Prozent) bdquoNichtmedizinische Gesundshyheits- Koumlrperpflege- und Wellnessberufe Medizintechnikldquo (866Prozent) und bdquoErzieshyhung soziale und hauswirtschaftliche Berufe Theologieldquo (851 Prozent) am houmlchsten waumlhshyrend Erwerbspersonen der bdquoHoch- und Tiefshybauberufeldquo und bdquo(Innen-)Ausbauberufeldquo nur verhaumlltnismaumlszligig selten von Antidepressiva-Verordnungen betroffen waren

Regionale Trends

Auch Verordnungsrashyten von Antidepressiva in den Bundeslaumlndern haben sich in den vershygangenen 14 Jahren angenaumlhert

Standardabweichunshygen der relativen Abshyweichungen von Vershyordnungsraten in den Bundeslaumlndern als Maszlig fuumlr die Streuung sanken von 169 Proshyzent im Jahr 2000 auf 119 Prozent im Jahr 2013

Anteil der Erwerbspersonen mit Antidepressiva Verordnung nach Bundeslaumlnshydern relative Abweichungen vom Bundesdurchschnitt 2000 bis 2013

Abbildung 14 (Erwerbspersonen TK 2013 standardisiert)

Depressionsatlas ǀ 29

-

Sowohl hinsichtlich der Kennzahlen zu Fehl- Verordnungsvolumen von Antidepressiva zu zeiten mit Depressionen als auch bezogen beobachten und umgekehrt erhalten Er-auf die Kennzahlen zu Antidepressiva- werbspersonen aus Taumltigkeitsgruppen mit ge-Verordnungen ist in den Berufsgruppen eine ringen Fehlzeiten aufgrund von Depressionen aumlhnliche Tendenz zu beobachten In Taumltig- eher wenig Antidepressiva keitsgruppen mit haumlufiger Depressionsdiagshynose ist in der Regel auch ein hohes

Antidepressiva-Verordnungen nach Berufen 2013 (zweistellige KldB)

Taumltigkeitsgruppen KldB 2010 zweistellig DDD

pro Jahr Betr

[] AU Tage je 100 VJ

01 Angehoumlrige der regulaumlren Streitkraumlfte 1240 762 71 11 Land- Tier- und Forstwirtschaftsberufe 908 411 56 12 Gartenbauberufe und Floristik 1174 537 73 21 Rohstoffgewinnung und -aufbereitung Glas- und Keramik- 1042 466 62

herstellung und -verarbeitung 22 Kunststoffherstellung und -verarbeitung Holzbe- und shy

verarbeitung 868 466 82

23 Papier- und Druckberufe technische Mediengestaltung 1244 585 96 24 Metallerzeugung und -bearbeitung Metallbauberufe 886 455 69 25 Maschinen- und Fahrzeugtechnikberufe 872 422 61 26 Mechatronik- Energie- und Elektroberufe 860 405 61 27 Technische Forschungs- Entwicklungs- Konstruktions- und 1040 479 62

Produktionssteuerungsberufe 28 Textil- und Lederberufe 1167 659 88 29 Lebensmittelherstellung und -verarbeitung 1153 563 102 31 Bauplanungs- Architektur- und Vermessungsberufe 1117 506 76 32 Hoch- und Tiefbauberufe 783 369 60 33 (Innen-)Ausbauberufe 537 306 60 34 Gebaumlude- und versorgungstechnische Berufe 1004 481 70 41 Mathematik- Biologie- Chemie- und Physikberufe 1263 556 73 42 Geologie- Geografie- und Umweltschutzberufe 1001 427 70 43 Informatik- Informations- und

Kommunikationstechnologieberufe 1018 438 65

51 Verkehrs- und Logistikberufe (auszliger Fahrzeugfuumlhrung) 1215 592 100 52 Fuumlhrerinnen von Fahrzeug- und Transportgeraumlten 980 477 9153 Schutz- Sicherheits- und Uumlberwachungsberufe 1597 710 134 54 Reinigungsberufe 1807 933 120 61 Einkaufs- Vertriebs- und Handelsberufe 1011 509 87 62 Verkaufsberufe 1459 730 127 63 Tourismus- Hotel- und Gaststaumlttenberufe 1023 532 99 71 Berufe in Unternehmensfuumlhrung und -organisation 1365 649 99 72 Berufe in Finanzdienstleistungen Rechnungswesen 1230 583 89

und Steuerberatung 73 Berufe in Recht und Verwaltung 1751 789 115 81 Medizinische Gesundheitsberufe 1501 690 107 82 Nichtmedizinische Gesundheits- Koumlrperpflege- und Wellshy

nessberufe Medizintechnik 1806 866 161

83 Erziehung soziale und hauswirtschaftliche Berufe Theologie 1867 851 154 84 Lehrende und ausbildende Berufe 1165 507 75 91 Sprach- literatur- geistes- gesellschafts- 1218 579

und wirtschaftswissenschaftliche Berufe 92 Werbung Marketing kaufmaumlnnische und redaktionelle

Medienberufe 1260 573 106

93 Produktdesign und kunsthandwerkliche Berufe bildende 1000 489 Kunst Musikinstrumentenbau

94 Darstellende und unterhaltende Berufe 1023 476 66

Erwerbspersonen insgesamt 1303 608 105

Tabelle 9 (Erwerbspersonen TK 2013 nicht standardisierte Rohwerte)

30 ǀ Depressionsatlas

93

67

4

6

8

Zu einer differenzierten Darstellung des beshyrufsbezogenen AU-Geschehens kommt man bei Auswertung der Fehlzeiten auf fuumlnfstellishyger Ebene der Klassifikation der Berufe 2010 die insgesamt 1286 Auspraumlgungen umfasst

Fuumlr berufsabhaumlngig noch weiter differenzierte Auswertungen wurden zunaumlchst die 100 Beshyrufsgruppen auf der Ebene fuumlnfstelliger Codes der KldB ausgewaumlhlt die unter den TK-Versicherten im Jahr 2013 am haumlufigsten vershytreten waren Von diesen 100 Berufsgruppen werden nachfolgend Ergebnisse zu jeweils

zehn Berufsgruppen dargestellt bei denen die houmlchsten beziehungsweise die niedrigsten Raten an Antidepressiva-Verordnungen ermitshytelt wurden

Von den zehn Berufsgruppen mit den houmlchsshyten Verordnungsraten sind ndash wie auch hinshysichtlich der Fehlzeiten ndash auffaumlllig viele dem Berufsbereich 8 bdquoGesundheit Soziales Lehre und Erziehungldquo zuzuordnen Die houmlchsten Verordnungsraten sowie auch das houmlchste Verordnungsvolumen in DDD entfiel auf die Taumltigkeitsgruppe bdquoBerufe in der Altenpflege (ohne Spezialisierung) ndash Helfer-Anlerntaumltigkeitenldquo (82101)

Antidepressiva-Verordnungen nach Berufen 2013 (fuumlnfstellige KldB) Berufe mit hohen sowie geringen Verordnungsraten

Rang Taumltigkeitsgruppen KldB 2010 fuumlnfstellig DDD

pro Jahr Betr

[]

1 82101 Berufe in der Altenpflege (ohne Spezialisierung) shyHelfer-Anlerntaumltigkeiten

2514 1195

2 82102 Berufe in der Altenpflege (ohne Spezialisierung) shyfachlich ausgerichtete Taumltigkeiten

2483 1141

3 81301 Berufe in der Gesundheits- und Krankenpflege (ohne Spezialisierung) - Helfer-Anlerntaumltigkeiten

2197 1004

54101 Berufe in der Reinigung (ohne Spezialisierung) - Hel- 1945 1004 fer-Anlerntaumltigkeiten

5 73222 Verwaltende Berufe im Sozial- und Gesundheitsweshysen - fachlich ausgerichtete Taumltigkeiten

2027 934

73202 Berufe in der oumlffentlichen Verwaltung (ohne Speziali- 2026 918 sierung) - fachlich ausgerichtete Taumltigkeiten

7 92122 Berufe im Dialogmarketing - fachlich ausgerichtete Taumltigkeiten

1976 913

81212 Medizinisch-technische Berufe im Laboratorium - 1945 867 fachlich ausgerichtete Taumltigkeiten

9 83112 Berufe in der Kinderbetreuung und -erziehung - fachshylich ausgerichtete Taumltigkeiten

1835 842

10 83124 Berufe in der Sozialarbeit und Sozialpaumldagogik - hoch 1858 830 komplexe Taumltigkeiten

hellip hellip hellip

91 22342 Berufe im Holz- Moumlbel- und Innenausbau - fachlich 712 364 ausgerichtete Taumltigkeiten 92 43414 Berufe in der Softwareentwicklung - hoch komplexe

Taumltigkeiten 867 360

93 27104 Berufe in der technischen Forschung und Entwicklung 798 358 (ohne Spezialisierung) - hoch komplexe Taumltigkeiten 94 26212 Berufe in der Bauelektrik - fachlich ausgerichtete Taumlshy

tigkeiten 710 353

95 81404 AumlrzteAumlrztinnen (ohne Spezialisierung) - hoch komshy 901 349 plexe Taumltigkeiten 96 84304 Berufe in der Hochschullehre und -forschung - hoch

komplexe Taumltigkeiten 840 343

97 26252 Berufe in der elektrischen Betriebstechnik - fachlich 662 341 ausgerichtete Taumltigkeiten 98 71324 Berufe in der Unternehmensberatung - hoch kompleshy

xe Taumltigkeiten 790 331

99 34212 Berufe in der Sanitaumlr- Heizungs- und Klimatechnik shy 545 325 fachlich ausgerichtete Taumltigkeiten 100 25212 Berufe in der Kraftfahrzeugtechnik - fachlich ausgeshy

richtete Taumltigkeiten 629 313

Erwerbspersonen insgesamt 1303 608

Tabelle 10 (Erwerbspersonen TK 2013 nicht standardisierte Rohwerte)

Depressionsatlas ǀ 31

Auch Beschaumlftigte aus der Taumltigkeitsgruppe bdquoBerufe im Dialogmarketingldquo (92122) bei deshynen zuvor bereits haumlufige Arbeitsunfaumlhigkeishyten aufgrund von Depressionen aufgezeigt wurden erhalten uumlberdurchschnittlich haumlufig Antidepressiva

Berufsgruppen mit niedrigen Verordnungsrashyten weisen oft eine technische Orientierung auf haumlufig handelt es sich dabei um hochshykomplexe Taumltigkeiten

Die Ergebnisse zu Verordnungen von Antideshypressiva weisen wie die Auswertungen zu Arshybeitsunfaumlhigkeiten mit der Diagnose von Deshypressionen uumlberwiegend auf eine Belastung aumlhnlicher Berufsgruppen hin

Verordnungen nach Schulabschluss

Durchschnittliche Verordnungsmengen von Antidepressiva in Abhaumlngigkeit vom Schulabshyschluss sind in Tabelle 11 dargestellt

Waumlhrend die Zahl der verordneten Tagesdoshysen (DDD pro Jahr) bei den Berufstaumltigen ohshyne Schulabschluss noch geringfuumlgig niedriger liegt als bei Personen mit Haupt-Volksschulshyabschluss sinken sie anschlieszligend mit steishygendem Schulabschluss leicht ab Die Vershyordnungsraten sinken stetig mit steigender Schulbildung von 71 Prozent bei Berufstaumltishygen ohne Schulabschluss bis auf 5 Prozent bei Personen mit Abitur oder Fachabitur

Demgegenuumlber steigt die Zahl der durchshyschnittlich verordneten Tagesdosen im Betrofshyfenheitsfall mit zunehmender Bildung etwas an Dieser Anstieg koumlnnte darauf hindeuten dass Personen mit houmlherem Bildungsabshyschluss bdquokonsequenterldquo beziehungsweise uumlber einen etwas laumlngeren Zeitraum oder mit houmlheren Dosierungen mit Antidepressiva beshyhandelt werden

Antidepressiva-Verordnungen nach Schulabschluss 2013

Schulabschluss DDD

pro Jahr Betr

[] DDD

pro Betr

Ohne Schulabschluss 138 71 194 Haupt-Volksschulabschluss 141 70 201 Mittlere Reife oder gleichwertiger Abshyschluss 128 62 207 AbiturFachabitur 113 50 223 Abschluss unbekannt 127 61 207

Gesamt 128 60 214

Tabelle 11 (Erwerbspersonen TK standardisiert)

Antidepressiva-Verordnungen nach Ausbildungsabschluss 2013

Ausbildungsabschluss DDD

pro Jahr Betr

[] DDD

pro Betr

Ohne beruflichen Ausbildungsabschluss 151 72 211 Abschluss einer anerkannten Berufsausshybildung 132 63 210 Meister-Techniker- oder gleichwertiger Fachschulabschluss 111 54 205 Bachelor 110 49 224 DiplomMagisterMasterStaatsexamen 104 46 224 Promotion 87 37 238 Abschluss unbekannt 120 59 203

Gesamt 128 60 214

Tabelle 12 (Erwerbspersonen TK standardisiert)

32 ǀ Depressionsatlas

Verordnung von Antidepressiva bei AU mit Diagnose von Depression 2013

Abbildung 15 (Erwerbspersonen TK 2013)

62

98

120 134

144 144 149 160

173

150

55

90

114

137 149

157 166

181 179

159

0

20

40

60

80

100

120

140

160

180

200

0

10

20

30

40

50

60

70

80

90

100

15-19 20-24 25-29 30-34 35-39 40-44 45-49 50-54 55-59 60-64

DDD pro Betroffenem m

it AU (F32 F33)

Beha

ndel

t mit

Antid

epre

ssiv

a [

]

Altersgruppe

Behandelte Frauen Behandelte Maumlnner DDDs Frauen DDDs Maumlnner

Verordnungen nach Ausbildung

Bei Auswertungen zu Antidepressiva-Verordnungen in Abhaumlngigkeit von den Ausshybildungsabschluumlssen zeigen sich aumlhnliche Trends wie bei den Auswertungen nach Schulabschluumlssen Mit steigendem Ausbilshydungsabschluss geht sowohl die Zahl der verordneten Tagesdosen als auch die Rate der Antidepressiva-Verordnungen zuruumlck

Antidepressiva-Verordnung bei Erwerbsshypersonen mit Arbeitsunfaumlhigkeit aufgrund von Depressionen

In den vorausgehenden Abschnitten wurden Arbeitsunfaumlhigkeiten mit der Diagnose von Depressionen sowie Verordnungen von Antishydepressiva jeweils separat betrachtet Der folgende Abschnitt liefert demgegenuumlber Ershygebnisse zu Verordnungen von Antidepressishyva bei den 16 Prozent der Erwerbspersonen die innerhalb des Beobachtungsjahres 2013 explizit auch mit der Angabe einer Depressishyonsdiagnose im Sinne der ICD-Schluumlssel F32 undoder F33 arbeitsunfaumlhig gemeldet waren (vergleiche Tabelle 1 auf Seite 6)

Geschlechts- und altersuumlbergreifend erhielten aus dieser Gruppe innerhalb desselben Jahshyres 56 Prozent mindestens eine Antidepressishyva-Verordnung ndash gut die Haumllfte der Erwerbsshypersonen mit einer Arbeitsunfaumlhigkeit aufshygrund von Depressionen wurde also im selshyben Jahr auch medikamentoumls mit Antidepresshysiva behandelt Durchschnittlich wurden in der Population mit Depressionsdiagnose

innerhalb des Jahres 149 DDD je Person vershyordnet ndash bezogen ausschlieszliglich auf diejenishygen Personen die uumlberhaupt Antidepressiva erhielten wurden durchschnittlich 266 Tagesshydosen verordnet

Abbildung 15 zeigt die Verordnungsraten soshywie Verordnungsvolumen bezogen auf Ershywerbspersonen mit mindestens einer Arbeitsshyunfaumlhigkeit aufgrund von Depressionen in einzelnen Geschlechts- und Altersgruppen Juumlngere Erwerbspersonen mit gemeldeter Arshybeitsunfaumlhigkeit aufgrund von Depressionen werden demnach verhaumlltnismaumlszligig selten und durchschnittlich mit einer geringeren Zahl an Tagesdosen mit Antidepressiva behandelt Im Falle einer Arbeitsunfaumlhigkeit aufgrund von Depressionen unterscheiden sich die Verordshynungsmengen und -raten von Maumlnnern und Frauen innerhalb der einzelnen Altersgruppen nur gering Vorrangig in den mittleren Altersshygruppen werden betroffene Maumlnner etwas haumlufiger und in houmlherer Dosierung mit Antideshypressiva behandelt

Depressionsatlas ǀ 33

-

-

-

Diagnosen von Arbeitsunfaumlhigkeit und Antidepressiva-Verordnungen

Der nachfolgende Abschnitt befasst sich mit der Frage im Kontext welcher Arbeitsunfaumlshyhigkeitsdiagnosen Erwerbspersonen am haumlushyfigsten Antidepressiva erhalten Bereits aufshygrund der Beobachtung dass mit rund 6 Proshyzent innerhalb des Jahres 2013 erheblich mehr Erwerbspersonen Antidepressiva erhielshyten als Erwerbspersonen mit der Diagnose von Depressionen arbeitsunfaumlhig gemeldet waren ist offensichtlich dass keineswegs nur Personen die aufgrund von Depressionen arshybeitsunfaumlhig gemeldet waren auch Antideshypressiva erhielten

Fuumlr TK-versicherte Erwerbspersonen mit minshydestens einer Arbeitsunfaumlhigkeit im Jahr 2013 wurde im Rahmen der Auswertungen in Abshyhaumlngigkeit von den Diagnosen der Arbeitsunshyfaumlhigkeiten auf unterschiedlichen Ebenen ershymittelt welchem Anteil dieser Personen im Jahr 2013 mindestens einmal Antidepressiva im Sinne des ATC-Codes bdquoN06Aldquo verordnet wurden

Die houmlchste Verordnungsrate konnte bei einer Differenzierung von AU-Diagnosen auf Ebene der ICD-Kapitel erwartungsgemaumlszlig fuumlr das Kapitel V bdquoPsychische und Verhaltensstoumlrunshygenldquo (ICD-Diagnosen F00ndashF99) ermittelt wershyden dem auch Diagnosen von Depressionen zugeordnet sind 367Prozent der Personen mit einer gemeldeten Arbeitsunfaumlhigkeitsdishyagnose aus diesem Kapitel bekamen mindesshytens einmal im Jahr 2013 auch Antidepressiva verordnet Relativ hoch war die Antidepressishyva-Verordnungsrate bei Arbeitsunfaumlhigkeiten mit Diagnosen aus dem ICD-Kapitel VI bdquoKrankheiten des Nervensystemsldquo (G00ndashG99) mit 17 Prozent

Fuumlr eine detailliertere Betrachtung wurden Verordnungsraten bei Erwerbspersonen mit Arbeitsunfaumlhigkeiten differenziert nach ICD-Codes auf dreistelliger Ebene ermittelt

Betrachtet wurden ausschlieszliglich ICD-Diagnosen die im Jahr 2013 bei mindestens 100 Personen als Anlaumlsse von Arbeitsunfaumlshyhigkeiten dokumentiert waren

Diagnosen von Arbeitsunfaumlhigkeiten bei Personen mit hohen Antidepressiva-Verordnungsraten 2013

Rang ICD Code ICD Diagnose

Anteil mit Anti depressiva[]

Betroffene [Rate in ]

1 F33 Rezidivierende depressive Stoumlrung 733 0305 2 T43 Vergiftung durch psychotrope Substanzen ande- 721 0003

renorts nicht klassifiziert 3 F42 Zwangsstoumlrung 711 0018 4 F61 Kombinierte und andere Persoumlnlichkeitsstoumlrungen 666 0009 5 F60 Spezifische Persoumlnlichkeitsstoumlrungen 652 0049 6 F31 Bipolare affektive Stoumlrung 627 0032 7 F41 Andere Angststoumlrungen 617 0285 8 F34 Anhaltende affektive Stoumlrungen 561 0051 9 F40 Phobische Stoumlrungen 535 0026 10 F32 Depressive Episode 528 1319 11 F90 Hyperkinetische Stoumlrungen 516 0008 12 F25 Schizoaffektive Stoumlrungen 493 0015 13 F50 Essstoumlrungen 480 0024 14 F62 Andauernde Persoumlnlichkeitsaumlnderungen nicht 449 0003

Folge einer Schaumldigung oder Krankheit des Geshyhirns

15 F11 Psychische und Verhaltensstoumlrungen durch Opioshyide

412 0004

16 F51 Nichtorganische Schlafstoumlrungen 408 0044 17 F19 Psychische und Verhaltensstoumlrungen durch mulshy

tiplen Substanzgebrauch und Konsum anderer psychotroper Substanzen

405 0015

18 F63 Abnorme Gewohnheiten und Stoumlrungen der Im- 379 0005 pulskontrolle

19 T50 Vergiftung durch Diuretika und sonstige und nicht naumlher bezeichnete Arzneimittel Drogen und bioshylogisch aktive Substanzen

378 0004

20 F44 Dissoziative Stoumlrungen [Konversionsstoumlrungen] 372 0009

Tabelle 13 (Erwerbspersonen TK 2013 standardisiert)

34 ǀ Depressionsatlas

Tabelle 13 enthaumllt Angaben zu den 20 dreishystelligen ICD-Diagnosen mit den houmlchsten Raten an Antidepressiva-Verordnungen sortiert in absteigender Reihenfolge nach dem Anteil der Erwerbspersonen mit Anti-depressiva-Verordnung

Um eine Einschaumltzung der Bedeutung der aufgefuumlhrten Diagnosen zu ermoumlglichen werden ergaumlnzend auch die Anteile der von Arbeitsunfaumlhigkeiten mit diesen Diagnosen betroffenen Erwerbspersonen in der Tabelle genannt

Die Erkrankung mit dem groumlszligten Anteil an Antidepressiva-Verordnungen ist die ICD-Diagnose bdquoRezidivierende depressive Stoumlshyrungldquo (F33) also eine zum wiederholten Mal auftretende Depression Von den Erwerbsshypersonen die 2013 mit einer entsprechenden Diagnose arbeitsunfaumlhig gemeldet waren ershyhielten innerhalb des Jahres 73 Prozent also knapp drei Viertel mindestens eine Anti-depressiva-Verordnung Unter den gelisteten 20 ICD-Diagnosen mit den houmlchsten Antideshypressiva-Verordnungsraten finden sich in erster Linie weitere bdquoFldquo-Diagnosen also Erkrankungsdiagnosen aus dem Kapitel bdquoPsychische und Verhaltensstoumlrungenldquo

Ausnahmen bilden die beiden Diagnosen bdquoVergiftung durch psychotrope Substanzen anderenorts nicht klassifiziertldquo (T43) sowie bdquoVergiftung durch Diuretika und sonstige und nicht naumlher bezeichnete Arzneimittel Drogen und biologisch aktive Substanzenldquo (T50) aus der Diagnosegruppe bdquoVergiftungen durch Arzshyneimittel Drogen und biologisch aktive Subshystanzenldquo (T36ndashT50) bei deren Kodierung als Anlass einer Arbeitsunfaumlhigkeit gleichfalls reshylativ hohe Raten an Antidepressiva-Verordnungen ermittelt wurden Uumlber die Gruumlnde fuumlr den beobachteten Zusammenshyhang der Diagnosen mit hohen Raten an An-tidepressiva-Verordnungen geben die Daten keine Auskunft Es laumlsst sich daher nur vershymuten dass Antidepressiva in diesen Faumlllen in der Regel nicht Ausloumlser einer Vergiftung waren sondern eher zur Behandlung von seelischen Zustaumlnden verordnet wurden die ihrerseits anderweitig den Ausloumlser fuumlr eine Vergiftung bildeten In jedem Fall laumlsst sich festhalten dass beide Diagnosen mit Beshytroffenenraten von 0003 Prozent sowie 0004 Prozent nur sehr selten den Anlass fuumlr eine Arbeitsunfaumlhigkeit bilden und insofern eishyne untergeordnete Rolle spielen

Unter den gelisteten 20 Diagnosen mit hohen medikamentoumlsen Behandlungsraten bilden bdquoDepressive Episodenldquo (F32) mit Abstand den haumlufigsten Anlass fuumlr eine Arbeitsunfaumlhigkeit

Zusammenfassung Der Depressionsatlas liefert umfaumlngliches Zahlenmaterial zur Bedeutung von Depressishyonen im Erwerbsalter und zu Veraumlnderungen in den Jahren von 2000 bis 2013

Innerhalb des genannten Zeitraums stiegen die Fehlzeiten aufgrund von Depressionen deutlich Zwischen Tiefst- und Houmlchststand 2006 und 2012 war bei Erwerbspersonen ein Anstieg um 75 Prozent festzustellen Nach eishynem leichten Ruumlckgang wurden im Jahr 2013 163 AU-Faumllle pro 100 Versicherungsjahre mit der Diagnose von Depressionen erfasst Dashymit waren Depressionen lediglich 14 Prozent aller AU-Faumllle zuzuordnen aufgrund der lanshygen fallbezogenen Dauer waren diese Faumllle jedoch fuumlr 71 Prozent aller gemeldeten Fehlshytage verantwortlich Im Mittel war jede Ershywerbsperson 2013 gut einen Tag aufgrund von Depressionen arbeitsunfaumlhig gemeldet eine gemeldete Arbeitsunfaumlhigkeit dauerte durchschnittlich 64 Tage

Rund 6 Prozent der Erwerbspersonen erhielshyten innerhalb des Jahres 2013 mindestens eishyne Antidepressiva-Verordnung 2000 hatte die Rate noch bei 41 Prozent gelegen Die Zahl der verordneten Tagesdosen stieg im selben Zeitraum um den Faktor 274 und hat sich damit nahezu verdreifacht 2013 wurden demnach anteilig mehr Erwerbspersonen und gegebenenfalls zugleich auch erheblich intenshysiver mit Antidepressiva behandelt als im Jahr 2000

Frauen waren nach den vorliegenden Ergebshynissen nahezu doppelt so haumlufig von Depresshysionen betroffen wie Maumlnner mit zunehmenshydem Alter zeigen sich bis kurz vor Erreichen des Renteneintrittsalters steigende Fehlzeiten und Verordnungsraten Hinweise auf reduziershyte Erkrankungsrisiken finden sich bei houmlherer schulischer und beruflicher Ausbildung und entsprechend auch vorrangig bei Beschaumlftigshyten in Berufen mit houmlherer Qualifikation sowie mit technisch-handwerklicher Ausrichtung Beschaumlftigte mit geringerer Qualifikation soshywie aus sozialen Berufen sind demgegenuumlber tendenziell haumlufiger betroffen

Sowohl im Hinblick auf Arbeitsunfaumlhigkeiten mit Depressionen als auch im Hinblick auf Verordnungen von Antidepressiva haben sich im Lauf der 14 Jahre Unterschiede zwischen den Bundeslaumlndern verringert Dies koumlnnte auf eine Angleichung der Lebensumstaumlnde aber auch auf eine Angleichung der diagnosshytischen und therapeutischen Strategien von Aumlrzten hindeuten

Depressionsatlas ǀ 35

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Anhang

Depressionen als Ursache von Arbeitsunfaumlhigkeiten nach Geschlecht 2013

Maumlnner ICD 10 Code ICD 10 Diagnose

AU Faumllle je 100 VJ

AU Tageje 100 VJ

AU Tageje Fall

Betroffene [Rate in ]

A00-Z99 Alle Diagnosen 10409 132383 13 49910 F00-F99 Psychische und Verhaltensstoumlrungen 412 18678 45 3575

F30-F39 Affektive Stoumlrungen 127 8425 66 1218 F32 F33 Depressionen 119 7880 66 1155

F32 Depressive Episode 098 6043 61 0964 F320 Leichte depressive Episode 004 140 35 0039 F321 Mittelgradige depressive Episode 021 1628 76 0227 F322 Schwere depressive Episode ohne psychotische 012 1304 109 0134

Symptome F323 Schwere depressive Episode mit psychotischen

Symptomen 001 075 90 0009

F328 Sonstige depressive Episoden 003 132 52 0026 F329 Depressive Episode nicht naumlher bezeichnet 056 2671 48 0542

F33 Rezidivierende depressive Stoumlrung 021 1837 88 0216 F330 Rezidivierende depressive Stoumlrung gegenwaumlrtig

leichte Episode 001 035 42 0008

F331 Rezidivierende depressive Stoumlrung gegenwaumlrtig 010 880 86 0106 mittelgradige Episode

F332 Rezidivierende depressive Stoumlrung gegenwaumlrtig schwere Episode ohne psychotische Symptome

006 628 112 0063

F333 Rezidivierende depressive Stoumlrung gegenwaumlrtig 001 076 119 0007 schwere Episode mit psychotischen Symptomen

F334 Rezidivierende depressive Stoumlrung gegenwaumlrtig remittiert

000 011 50 0002

F338 Sonstige rezidivierende depressive Stoumlrungen 000 013 37 0004 F339 Rezidivierende depressive Stoumlrung nicht naumlher

bezeichnet 003 150 59 0026

Frauen ICD 10 Code ICD 10 Diagnose

AU Faumllle je 100 VJ

AU Tageje 100 VJ

AU Tageje Fall

Betroffene [Rate in ]

A00-Z99 Alle Diagnosen 12756 163175 13 56801 F00-F99 Psychische und Verhaltensstoumlrungen 759 31541 42 6603

F30-F39 Affektive Stoumlrungen 226 14159 63 2204 F32 F33 Depressionen 214 13312 62 2101

F32 Depressive Episode 176 9848 56 1738 F320 Leichte depressive Episode 008 245 32 0075 F321 Mittelgradige depressive Episode 038 2795 73 0408 F322 Schwere depressive Episode ohne psychotische 017 1914 113 0202

Symptome F323 Schwere depressive Episode mit psychotischen

Symptomen 001 103 108 0011

F328 Sonstige depressive Episoden 005 212 46 0047 F329 Depressive Episode nicht naumlher bezeichnet 106 4442 42 1024

F33 Rezidivierende depressive Stoumlrung 038 3464 90 0409 F330 Rezidivierende depressive Stoumlrung gegenwaumlrtig

leichte Episode 002 091 56 0017

F331 Rezidivierende depressive Stoumlrung gegenwaumlrtig 020 1791 89 0217 mittelgradige Episode

F332 Rezidivierende depressive Stoumlrung gegenwaumlrtig schwere Episode ohne psychotische Symptome

010 1109 116 0111

F333 Rezidivierende depressive Stoumlrung gegenwaumlrtig 001 081 95 0008 schwere Episode mit psychotischen Symptomen

F334 Rezidivierende depressive Stoumlrung gegenwaumlrtig remittiert

000 021 62 0004

F338 Sonstige rezidivierende depressive Stoumlrungen 001 038 74 0006 F339 Rezidivierende depressive Stoumlrung nicht naumlher

bezeichnet 005 254 54 0048

Tabelle A1 (Erwerbspersonen TK 2013 standardisiert)

36 ǀ Depressionsatlas

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Fehlzeiten mit Depressionen nach Personengruppen 2000 bis 2013

Depressionen (ICD 10 Codes F32 F33) Gesamt (A00 Z99)

Berufstaumltige Arbeitslose Gesamt

Jahr AU Tageje 100 VJ

rel seit 2000

AU Tageje 100 VJ

rel seit 2000

AU Tageje 100 VJ

rel seit 2000

AU Tageje 100 VJ

rel seit 2000

2000 56 100 130 100 62 100 1294 100 2001 58 103 138 106 64 104 1313 101 2002 59 106 142 109 67 109 1300 100 2003 59 105 147 113 68 110 1257 97 2004 60 108 172 132 72 116 1209 93 2005 60 108 180 138 72 118 1215 94 2006 53 95 202 155 60 98 1144 88 2007 60 108 270 207 68 110 1193 92 2008 65 116 328 252 73 119 1224 95 2009 75 135 314 240 84 136 1320 102 2010 86 155 431 330 98 159 1340 104 2011 90 162 456 350 100 163 1397 108 2012 95 171 470 361 105 171 1417 110 2013 92 166 488 374 104 169 1466 113

Tabelle A2 (Erwerbspersonen TK 2013 standardisiert Werte 2000 entsprechen 100 Prozent)

Arbeitsunfaumlhigkeiten mit Depressionen nach Alter und Geschlecht 2013

Maumlnner Frauen Gesamt

Alters gruppe

AU Faumllle je

100 VJ

AU Tageje

100 VJ

Betr []

AU Faumllle je

100 VJ

AU Tageje

100 VJ

Betr []

AU Faumllle je

100 VJ

AU Tageje

100 VJ

Betr []

15-19 06 21 06 16 44 14 10 31 09 20-24 09 40 08 18 66 16 13 52 12 25-29 09 42 08 15 73 14 12 57 11 30-34 09 46 08 16 88 15 12 65 11 35-39 10 64 10 18 110 18 14 85 13 40-44 12 79 12 21 130 21 16 102 16 45-49 13 87 13 23 149 23 18 116 18 50-54 14 104 14 26 178 26 20 139 20 55-59 17 126 17 30 215 30 23 167 23 60-64 16 153 16 28 242 29 21 189 21

Tabelle A3 (Erwerbspersonen TK 2013 ICD-10-Codes F32 F33)

Depressionsatlas ǀ 37

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Arbeitsunfaumlhigkeit mit Depressionen nach Ausbildung 2013

Ausbildungsabschluss AU Faumllle je 100 VJ

AU Tageje 100 VJ

Betroffene [Rate in ]

Ohne beruflichen Ausbildungsabschluss 207 113 195 Abschluss einer anerkannten Berufsshyausbildung 176 104 174 Meister-Techniker- oder gleichwertiger Fachschulabschluss 151 83 144 Bachelor 128 78 124 DiplomMagisterMasterStaatsexamen 111 63 111 Promotion 067 36 081 Abschluss unbekannt 153 104 156

Gesamt 163 104 159

Tabelle A4 (Erwerbspersonen TK 2013 standardisiert)

Antidepressiva-Verordnungen nach Alter und Geschlecht 2013

Maumlnner Frauen Gesamt

Alters gruppe

DDD Betr []

DDD pro

Betr

DDD Betr []

DDD pro

Betr

DDD Betr []

DDD pro

Betr 15-19 121 104 116 324 279 116 208 179 116 20-24 313 187 168 629 389 162 463 283 165

25-29 513 245 209 888 450 197 690 342 204 30-34 690 302 229 1089 513 212 870 397 221

35-39 893 386 231 1418 648 219 1131 505 225 40-44 1057 462 229 1687 783 216 1347 609 223

45-49 1141 502 227 1912 910 210 1501 693 219 50-54 1351 583 232 2236 1063 210 1773 812 222

55-59 1575 689 229 2592 1247 208 2044 946 219 60-64 1368 653 209 2358 1195 197 1774 875 204

Tabelle A5 (Erwerbspersonen TK 2013 ATC-Code N06A)

38 ǀ Depressionsatlas

Antidepressiva-Verordnungsvolumen nach Wirkstoffen 2000 bis 2013

Anzahl DDD je VJ

Opipramol Amitriptylin Fluoxetin Citalopram Sertralin Johannisshykraut

Mirtazapin Venlafaxin

Jahr N06AA05 N06AA09 N06AB03 N06AB04 N06AB06 N06AP01 N06AX11 N06AX16

2000 039 048 029 034 033 132 015 011 2001 043 049 034 047 042 125 021 017 2002 046 049 043 061 045 110 029 024 2003 051 051 051 087 051 098 032 033 2004 055 049 060 099 052 037 035 043 2005 059 050 067 117 054 043 043 053 2006 053 045 066 123 053 031 044 057 2007 059 047 074 166 061 031 054 068 2008 065 048 079 203 067 033 064 080 2009 068 048 076 229 070 043 069 091 2010 072 050 079 283 076 051 080 123 2011 075 052 081 351 081 053 085 145 2012 076 052 084 357 095 053 089 168 2013 075 051 084 334 109 053 091 183

Tabelle A6 (Erwerbspersonen TK 2013 standardisiert ATC-Code N06A)

Depressionsatlas ǀ 39

Allgemeine Informationen zum Depressionsatlas

Der Depressionsatlas liefert umfangreiche Informationen zur Bedeutung von Depressishyonen im Erwerbsalter Basis der Auswertunshygen bilden Daten zu Arbeitsunfaumlhigkeiten sowie Arzneiverordnungen bei TK-Erwerbsshypersonen aus den Jahren 2000 bis 2013 Depressionen waren 2013 fuumlr 7 Prozent aller gemeldeten Arbeitsfehltage verantwortlich Etwa 6 Prozent aller Erwerbspersonen erhielten 2013 Verordnungen von Antideshypressiva die Zahl der verordneten Tagesdoshysen hat sich seit 2000 nahezu verdreifacht

Weitere Informationen Gesundheitsstudien und Auswertungen finden Sie unter wwwtkde Webcode 49536

101

154

1

2015

  • 15-01-21_TK_Depressionsatlas_Inhalt_finalpdf
    • Depressionsatlas
      • Datengrundlagen
      • ICD-Diagnosen
      • Arzneiverordnungen ndash ATC
      • Standardisierung
        • Arbeitsunfaumlhigkeit mit Depressionen
          • Arbeitsunfaumlhigkeitsfaumllle
          • Arbeitsunfaumlhigkeitstage
          • Betroffene
          • Arbeitsunfaumlhigkeit nach Geschlecht und Alter
          • Arbeitsunfaumlhigkeiten im Zeitverlauf
          • Arbeitsunfaumlhigkeit nach Bundeslaumlndern und Kreisen
          • Trends in Bundeslaumlndern
          • Arbeitsunfaumlhigkeit nach Berufen
          • Arbeitsunfaumlhigkeit nach Schulabschluss
          • Arbeitsunfaumlhigkeit nach Ausbildung
          • Arbeitsunfaumlhigkeit nach Leitungsfunktion
          • Kosten von Arbeitsunfaumlhigkeit mit Depressionen
          • Arbeitsunfaumlhigkeit mit weiteren Diagnosen
            • Verordnung von Antidepressiva
              • Verordnung nach Alter und Geschlecht
              • Verordnungen im Zeitverlauf
              • Trends bei Verordnungen relevanter Antidepressiva nach Wirkstoffen
              • Verordnungen nach Arztgruppen
              • Verordnung nach Bundeslaumlndern und Kreisen
              • Trends in Bundeslaumlndern
              • Verordnungen nach Berufen
              • Verordnungen nach Schulabschluss
              • Verordnungen nach Ausbildung
              • Antidepressiva-Verordnung bei Erwerbspersonen mit Arbeitsunfaumlhigkeit aufgrund von Depressionen
              • Diagnosen von Arbeitsunfaumlhigkeit und Antidepressiva-Verordnungen
                • Zusammenfassung
                • Anhang
                • Word-Lesezeichen
                  • RANGEC12
                  • RANGEC24

-

-

Arbeitsunfaumlhigkeit nach Schulabschluss Betroffenenraten in Zusammenhang mit Deshypressionen mit zunehmender Schulbildung

Im Jahr 2013 wurden pro 100 Versicherungs- zuruumlckgehen Aumlhnliches gilt auch fuumlr die AUshyjahre 163 AU-Faumllle und 104 AU-Tage mit ei- Tage bei einer Diagnose von Depressionen ner Diagnose von Depressionen bei Erwerbs- wobei hier die Anzahl der Tage in der Gruppe personen der TK ermittelt Die Betroffenenra- der Erwerbspersonen ohne Schulabschluss te lag bei den TK-versicherten Erwerbsperso- etwas niedriger liegt als bei den Erwerbspershynen bei 159Prozent sonen mit Haupt- beziehungsweise Volksshy

schulabschluss und erst mit steigendem Bei Darstellung der Kennzahlen nach Schul- Schulabschluss wieder absinkt abschluss wird deutlich dass AU-Faumllle und

Arbeitsunfaumlhigkeit mit Depressionen nach Schulabschluss 2013

Schulabschluss AU Faumllle je 100 VJ

AU Tageje 100 VJ

Betroffene [Rate in ]

Haupt-Volksschulabschluss 194 115 190 Mittlere Reife oder gleichwertiger Abshyschluss

178 103 174

AbiturFachabitur 128 73 125 Abschluss unbekannt 168 105 168

Gesamt 163 104 159

Tabelle 5 (Erwerbspersonen TK 2013 standardisiert)

Arbeitsunfaumlhigkeit nach Ausbildung

Auch mit steigendem beruflichem Ausbil- Depressionen sind demnach keinesfalls nur dungsabschluss gehen sowohl die AU-Tage Erkrankungen der houmlheren Bildungsschichshyund AU-Faumllle mit einer Diagnose von Depresshy ten sondern kommen stattdessen sogar haumlushysionen als auch die Betroffenenraten zuruumlck figer bei Erwerbspersonen mit niedrigerem Schul- oder Ausbildungsabschluss vor

Arbeitsunfaumlhigkeiten mit Depressionen nach Ausbildung 2013

Ohne beruflichen Ausbildungsabschluss

Abschluss einer anerkannten Berufsausbildung

Meister-Techniker- oder gleichwertiger Fachschulabschluss

Bachelor

DiplomMagisterMasterStaatsexamen

Promotion

Abschluss unbekannt

113

104

83

78

63

36

104

207

176

151

128

111

067

153

AU-Tage je 100 VJ

AU-Faumllle je 100 VJ

16 ǀ Depressionsatlas

Abbildung 5 (Erwerbspersonen TK 2013 standardisiert unterschiedliche Achsendarstellung fuumlr Fall- beziehungsweise Tagesangaben)

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Arbeitsunfaumlhigkeit nach Leitungsfunktion

Neben der Schul- und Berufsausbildung hat auch die derzeitige Stellung im Beruf Einfluss auf das Arbeitsunfaumlhigkeitsgeschehen

In der vierten Stelle der Klassifikation der Beshyrufe 2010 ist festgehalten ob die berufliche Taumltigkeit eine Aufsichts- oder Leitungsposition umfasst Bei Auswertung der Arbeitsunfaumlhigshykeitsdaten im Hinblick auf dieses Merkmal wird deutlich dass Erwerbspersonen in Fuumlhshyrungs- oder Leitungspositionen diagnoseunshyabhaumlngig etwas seltener von Arbeitsunfaumlhigshykeiten betroffen sind als Erwerbspersonen ohne Fuumlhrungs- oder Leitungsposition Nicht nur die Betroffenenraten sind mit 478 Prozent gegenuumlber 54 Prozent geringer sondern es wurden auch weniger AU-Faumllle und -Tage bei Personen in Fuumlhrungs- oder Leitungspositioshynen dokumentiert

Grundsaumltzlich trifft diese Aussage auch auf Erkrankungen mit Depressionen im Sinne der ICD-Diagnosen F32 und F33 zu

Bei gleichartigen Auswertungen zur ICD-Diagnose Z73 die im Falle eines sogenannshyten bdquoBurnoutsldquo kodiert werden kann faumlllt auf dass Fuumlhrungskraumlfte von dieser Diagnose nashyhezu genauso oft betroffen sind wie Erwerbsshypersonen ohne Fuumlhrungsposition Die durchshyschnittliche Anzahl der AU-Tage bei Fuumlhshyrungskraumlften liegt sogar etwas houmlher als bei Erwerbspersonen ohne Personalverantworshytung

Kosten von Arbeitsunfaumlhigkeit mit Deshypressionen

In Anlehnung an Berechnungen der Bundesshyanstalt fuumlr Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin (BAuA) zu volkswirtschaftlichen Kosten durch Arbeitsunfaumlhigkeit5 soll an dieser Stelle eine grobe Einschaumltzung der Kosten die aufgrund von Arbeitsunfaumlhigkeiten mit Depressionen im Sinne der ICD-Diagnosen F32 und F33 entshystehen vorgenommen werden Dabei wird in diesem Kontext zunaumlchst nur auf sogenannte Produktionsausfallkosten eingegangen

Eine Grundlage fuumlr die Berechnungen bilden die im Rahmen der volkswirtschaftlichen Geshysamtrechnung vom Statistischen Bundesamt veroumlffentlichten Zahlen zu durchschnittlichen monatlichen Arbeitnehmerentgelten in einzelshynen Kalenderjahren6 (im Sinne von Bruttoloumlhshynen und -gehaumlltern zuzuumlglich der Sozialversishycherungsbeitraumlge der Arbeitgeber) Aus dieshysen monatlichen Entgelten die nach Angaben des Statistischen Bundesamtes 2000 bis 2013 von 2601 Euro auf 3151 Euro stiegen wurden zunaumlchst durchschnittliche kalendershytaumlgig faumlllige Entgelte (zwischen 8551 Euro und 10359 Euro) ermittelt die anschlieszligend zur Bewertung von Kosten fuumlr einzelne Fehlshytage herangezogen wurden

Wie bereits zuvor erlaumlutert und auch der Abshybildung 6 zu entnehmen stieg die Zahl der AU-Tage mit Diagnosen von Depressionen vom Jahr 2000 bis zum Jahr 2012 unterbroshychen von einem leichten Ruumlckgang im Jahr 2006 an Entsprechend nahmen auch die Kosten im Zusammenhang mit Depressionen im gleichen Zeitraum zu Dabei summieren sich die Effekte der zunehmenden Fehlzeiten

Arbeitsunfaumlhigkeit mit Depressionen nach Stellung im Berufsleben 2013

ICD 10 Code ICD 10 Diagnose Leitungsfunktion AU Faumllle je 100 VJ

AU Tageje 100 VJ

Betroffene [Rate in ]

A00-Z99 alle Diagnosen Aufsichtskraft ndash nein Aufsichtskraft - ja

11848 9230

1452 1143

5405 4781

F32 F33 Depressionen Aufsichtskraft ndash nein Aufsichtskraft - ja

159 127

93 85

156 131

Z73 Probleme mit Bezug auf Schwierigkeiten bei der Lebensbewaumlltigung

Aufsichtskraft ndash nein Aufsichtskraft - ja

027 026

10 12

027 026

Tabelle 6 (Erwerbspersonen TK 2013 standardisiert)

5 Bundesanstalt fuumlr Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin (2014) Volkswirtschaftliche Kosten durch Arbeitsunfaumlshyhigkeit 2012 URL httpwwwbauadedeInformationenshyfuer-die-PraxisStatistikenArbeitsunfaehigkeit Kostenhtml

6 Statistisches Bundesamt Volkswirtschaftliche Gesamtshyrechnungen Fachserie 18 Reihe 15 URL httpswwwdestatisdeDEPublikationenThematischVo lkswirtschaftlicheGesamtrechnungshyenInlandsproduktInlandsproduktsberechnungLangeRei henhtml

Depressionsatlas ǀ 17

Kosten

Veranschlagt man pro Fehltag 2013 durchshy

schnittliche Arbeitshynehmerentgelte in Houmlshy

he von 10359 Euro ergeben sich nach Hochrechnung von

TK-Ergebnissen auf alshyle Arbeitnehmer in

Deutschland fuumlr 2013 Produktionsausfallkosshy

ten aufgrund von Deshypressionen in Houmlhe

von rund 4 Milliarden Euro

mit Diagnosen von Depressionen und des Anstiegs der durchschnittlichen Arbeitnehshymerentgelte

Der leichte Ruumlckgang der Fehlzeiten mit Deshypressionen von 2012 nach 2013 wird im Hinshyblick auf die Arbeitgeberkosten durch den Anstieg des durchschnittlichen Arbeitnehmershyentgeltes aufgehoben

Pro 100 Erwerbspersonen beliefen sich die hier uumlberschlaumlgig ermittelten Kosten fuumlr Arshybeitsausfaumllle aufgrund von Depressionen im Jahr 2013 auf 10756 Euro was durchschnittshylichen Kosten von knapp 108 Euro je Ershywerbsperson und Jahr entspricht Hochgeshyrechnet auf die 378 Millionen Arbeitnehmer in Deutschland ergeben sich damit fuumlr 2013 Kosten von 407 Milliarden Euro

Noch deutlich houmlhere Kosten wuumlrden resultieshyren sofern man fuumlr jeden erfassten Fehltag als Ausfall die vom Statistischen Bundesamt fuumlr 2013 ausgewiesene durchschnittliche Bruttowertschoumlpfung je Erwerbstaumltigen in Houmlshyhe von 180 Euro je Kalendertag (bezieshyhungsweise 66448 Euro pro Jahr) ansetzt undoder die hier gefundenen Ausfaumllle nicht nur auf Arbeitnehmer sondern gleichartig auf alle Erwerbstaumltigen (inklusive Selbststaumlndishygen) hochrechnet

Weitgehend zwangslaumlufig wird bei den hier dargelegten Hochrechnungen davon ausgeshygangen dass die jetzt bei TK-versicherten Erwerbspersonen festgestellten Fehlzeiten in vergleichbarem Umfang auch bei anderen Arshybeitnehmern oder Erwerbstaumltigen in Deutschshyland anfallen Aufgrund der Vielzahl von Beshyschaumlftigten aus technischen Berufen mit einer Mitgliedschaft in der TK die in der Regel unshyterdurchschnittliche Fehlzeiten mit der Diagshynose von Depressionen aufweisen duumlrften die realen Fehlzeiten mit Depressionen in Deutschland auf der Basis von TK-Daten tenshydenziell eher unterschaumltzt werden

Grundsaumltzlich nicht beruumlcksichtigt wurden zushydem insbesondere Einschraumlnkungen der Proshyduktivitaumlt durch Depressionen die auch ohne eine (gemeldete) Abwesenheit der betroffeshynen Mitarbeiter am Arbeitsplatz resultieren koumlnnen

Kosten von Arbeitsunfaumlhigkeiten mit Depressionen 2000 bis 2013

AU-T

age

je 1

00 V

J

140

120

100

80

60

40

20

0

10756 10705 AU-Tage 9944

Arbeitnehmerentgelt 9435

7849

6521 6432 6845 6069 6211 5918

5580 5465 5269

2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 2008 2009 2010 2011 2012 2013

Jahr

12000

10000

8000

6000

4000

2000

0

Arbeitnehmerentgelt je 100 VJ [euro]

18 ǀ Depressionsatlas

Abbildung 6 (Erwerbspersonen TK 2013 standardisiert)

Arbeitsunfaumlhigkeit mit weiteren Diagnosen

Neben Depressionen gehen weitere psychishysche Erkrankungen mit einer aumlhnlichen Ershyschoumlpfungssymptomatik einher So zeigen zum Beispiel Personen mit einem sogenannshyten bdquoBurnout-Syndromldquo oder einer Neurastheshynie unter Umstaumlnden aumlhnliche Symptome wie Personen mit einer Depression im Sinne der ICD-Diagnosen F32 und F33

In allen Faumlllen fuumlhlt sich der Patient uumlbermaumlshyszligig belastet und ist nicht mehr oder nur einshygeschraumlnkt in der Lage seinen beruflichen und privaten Verpflichtungen nachzukommen

Diagnose Burnout-Syndrom

Haumlufig diskutiert wird im Zusammenhang miteiner beruflichen Uumlberlastung insbesondere das Burnout-Syndrom ndash das bdquoAusgebranntshyseinldquo Hiermit ist das Ergebnis einer anhaltenshyden Uumlberlastungssituation im beruflichen oder privaten Umfeld gemeint die schlieszliglich in eishyne andauernde Erschoumlpfung muumlndet Im schlimmsten Fall kann es zu einem voumllligen psychischen Zusammenbruch kommen

Das Burnout-Syndrom wird aus fachaumlrztlicher Sicht zumeist nicht als psychische Krankheit verstanden Eher werden die mit dem Burnshyout-Syndrom verbundenen Umstaumlnde als Rishysikofaktoren fuumlr die Entwicklung psychischer Erkrankungen im engeren Sinne betrachtet

Fuumlr die mit dem Burnout-Syndrom einhergeshyhenden Beschwerden ist innerhalb der ICD-Klassifikation der Code Z73 bdquoProbleme mit Bezug auf Schwierigkeiten bei der Lebensshybewaumlltigungldquo aus dem ICD-Kapitel XXI bdquoFakshytoren die den Gesundheitszustand beeinflusshysenldquo (Z00ndashZ99) vorgesehen

Das Burnout-Syndrom im Sinne der ICD-Diagnose Z73 spielt im AU-Geschehen mit durchschnittlich lediglich zehn AU-Tagen je 100 Versicherungsjahre und einer Betroffeshynenrate von 027 Prozent eine sehr untergeshyordnete Rolle Auf diesem sehr niedrigen Nishyveau uumlbertraf der relative Anstieg der Fehlzeishyten unter dieser Diagnose seit 2000 allerdings die bereits zuvor beschriebene Zunahme der Fehlzeiten mit Depressionen im selben Zeitshyraum noch erheblich

Waumlhrend im Jahr 2013 gut zehn AU-Tage pro 100 Versicherungsjahre auf diese Diagnose entfielen war es im Jahr 2000 noch nicht einmal ein AU-Tag pro 100 Versicherungsjahshyre Dabei ist es seit dem Jahr 2011 in dem die AU-Tage unter der Diagnose Z73 mit rund 13 Tagen pro 100 Versicherungsjahre den bislang houmlchsten Wert erreicht hatten sogar wieder zu einem leichten Ruumlckgang der

dokumentierten Fehlzeiten mit dieser Diagnoshyse gekommen

Alters- und geschlechtsspezifische Werte zeishygen eine aumlhnliche Verteilung wie bei Depresshysionen im Sinne der ICD-Diagnosen F32 und F33 So sind Frauen in allen Altersgruppen deutlich staumlrker betroffen als Maumlnner Bei beishyden Geschlechtern steigen die Betroffenheitsshyraten bis zur Altersgruppe der 55- bis 59shyJaumlhrigen stetig an Erst die 60- bis 64shyJaumlhrigen sind wieder etwas weniger betroffen Dabei ist der prozentuale Anstieg bei Maumlnshynern aufgrund des niedrigeren Ausgangsnishyveaus noch deutlicher Hier steigen die Beshytroffenenraten von 0098 auf 0232Prozent an was einer Zunahme um 137 Prozent beshyziehungsweise den Faktor 24 gleichkommt Bei Frauen ist von der juumlngsten zur zweitshyhoumlchsten Altersgruppe ein altersabhaumlngiger Anstieg der Betroffenenraten um 131 Prozent auszumachen

Die Arbeitsunfaumlhigkeitstage nehmen geshyschlechtsunabhaumlngig mit steigendem Alter zu Fuumlr Maumlnner und Frauen ist dabei ein aumlhnlishycher Anstieg zu beobachten Die Zunahme der dokumentierten AU-Tage betraumlgt 14 Tage bei den Maumlnnern und 15 Tage bei den Fraushyen wobei der Wert in der untersten Altersshygruppe der 15- bis 19-jaumlhrigen Maumlnner einen Tag und bei Frauen vier Tage betraumlgt

Neurasthenie

Die ICD-Diagnose Neurasthenie (F48) beshyschreibt ebenfalls eine anhaltende Erschoumlpshyfung oder Ermuumldung Staumlrker als beim Burnshyout-Syndrom stehen jedoch innere Ursachen im Vordergrund auch kann eine Unterfordeshyrung im Sinne von monotonen Anforderungen Ursache der Erkrankung sein Historisch war diese Diagnose besonders Anfang des 20 Jahrhunderts mit einsetzender Industrialisieshyrung von erheblicher Bedeutung wurde aber in juumlngerer Zeit besonders in Faumlllen von starshyker beruflicher Uumlberlastung teilweise durch die Diagnose des Burnout-Syndroms ersetzt

Dennoch ist festzustellen dass die ICD-Diagnose bdquoNeurasthenieldquo (F48) in den vershygangenen Jahren immer haumlufiger gestellt wird So betrug die Betroffenenrate im Jahr 2000 034 Prozent und stieg bis zum Jahr 2013 auf 085 Prozent an Waumlhrend im Jahr 2000 durchschnittlich noch knapp zehn AU-Tage pro 100 Versicherungsjahre mit dieser Diagnose dokumentiert wurden waren es im Jahr 2013 schon mehr als 22 Tage Im Vershygleich zu Depressionen mit durchschnittlich 103 AU-Tagen pro 100 Versicherungsjahre im Jahr 2013 hat diese Erkrankung aber eine eher geringere Bedeutung

Burnout-Syndrom

Das Burnout-Syndrom wird von Fachaumlrzten zumeist nicht als eishygenstaumlndiges Krankshyheitsbild angesehen entsprechend kann es in der ICD 10 lediglich mit dem Schluumlssel Z73 aus dem Kapitel XXI bdquoFaktoren die den Geshysundheitszustand beshyeinflussenldquo kodiert werden Trotz erheblishycher Zunahmen bis 2011 spielten Arbeitsshyunfaumlhigkeiten mit Anshygabe des Codes Z73 auch 2013 eine eher untergeordnete Rolle

Depressionsatlas ǀ 19

Relative Veraumlnderungen von Fehlzeiten mit Erschoumlpfungsdiagnosen 2000 bis 2013

Rel

ativ

e Ve

raumlnd

erun

g(W

ert i

m Ja

hr 2

000

= 10

0)

1600

1400

1200

1000

800

600

400

200

0

AU-Tage Z73 AU-Tage F48 AU-Tage F32 F33 AU-Tage A00-Z99

2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 2008 2009 2010 2011 2012 2013

Jahr

Abbildung 7 (Erwerbspersonen TK 2013 standardisiert)

Arbeitsunfaumlhigkeiten mit Diagnose Z73 nach Geschlecht und Alter 2013

05 19 20Betr Frauen

18 Betr Maumlnner 17

04

4

5

7

9

11

14 15

1 2

3 4

7

10 9 11

13

15

0

5

10

15

AU-Tage Frauen

AU-Tage Maumlnner

Betro

ffene

03

AU-Tage je 100 VJ

02

01

00 15-19 20-24 25-29 30-34 35-39 40-44 45-49 50-54 55-59 60-64

Altersgruppe

Abbildung 8 (Erwerbspersonen TK 2013)

20 ǀ Depressionsatlas

-

Verordnung vonAntidepressiva Antidepressiva sind Arzneimittel die vorranshygig aber nicht ausschlieszliglich zur Behandlung von Depressionen eingesetzt werden Ausshywertungen zu Verordnungen von Antidepresshysiva koumlnnen in erster Linie Informationen zur Einschaumltzung von Haumlufigkeit und Umfang der medikamentoumlsen Therapie von Depressionen liefern Durch das verhaumlltnismaumlszligig spezifische Anwendungsspektrum von Antidepressiva ndash namentlich die vorrangige Verordnung bei Depressionen ndash kann mit gewissen Einshyschraumlnkungen aus den Ergebnissen zu Vershyordnungen auch auf das Vorliegen von psyshychischen Problemen im Sinne von Depressioshynen geschlossen werden

Im Zusammenhang mit den vorausgehend dargestellten Auswertungen zu Arbeitsunfaumlshyhigkeiten ist dies insofern von Interesse als dass keinesfalls davon auszugehen ist dass jede Erwerbsperson mit Depressionen auch mit der expliziten Nennung einer entspreshychenden Diagnose arbeitsunfaumlhig gemeldet

wird und dann in den Daten zu Arbeitsunfaumlshyhigkeiten identifiziert werden kann Ein Teil der von (leichteren) Depressionen betroffenen Erwerbspersonen duumlrfte innerhalb von uumlblishycherweise betrachteten Jahreszeitraumlumen uumlberhaupt nicht arbeitsunfaumlhig gemeldet sein bei einem anderen Teil duumlrfte die Meldung unshyter einer anderen eventuell weniger stigmatishysierenden Diagnose erfolgen In beiden Faumlllen koumlnnten Informationen zu gegebenenfalls verabreichten Antidepressiva die einzigen Hinweise auf gesundheitliche Probleme im Sinne von Depressionen sein

Tabelle 7 liefert detaillierte Informationen zur Verordnung von Antidepressiva bei Erwerbsshypersonen im Jahr 2013 Zur besseren Einordshynung dieser Verordnungen in das Gesamtshyarzneimittelverordnungsgeschehen werden auch Kennzahlen zu uumlbergeordneten Arzneishymittelgruppen auf unterschiedlichen Ebenen des ATC-Klassifikationssystems genannt

Verordnung von Antidepressiva sowie von weiteren Arzneimitteln 2013

Maumlnner Frauen Gesamt

ATC Code

Wirkstoff DDD

pro Jahr

Betr []

DDD pro

Betr

DDD pro

Jahr

Betr []

DDD pro

Betr

DDD pro

Jahr

Betr []

DDD pro

Betr

A-V Alle Wirkstoffe 23278 6629 35115 22601 7768 29094 22966 7154 32103 N Nervensystem 1678 1395 12028 2415 2034 11872 2017 1689 11942

N05 N06

Psychopharmaka 1191 565 21098 1837 958 19174 1489 746 19959

N06A Antidepressiva 978 438 22353 1623 784 20700 1275 597 21353 N06AA04 Clomipramin 005 004 13773 007 005 13193 006 004 13457 N06AA05 Opipramol 054 073 7360 100 147 6817 075 107 7018 N06AA06 Trimipramin 014 030 4739 024 059 4035 019 043 4297 N06AA09 Amitriptylin 037 043 8527 069 095 7186 051 067 7649 N06AA12 Doxepin 020 029 6940 023 041 5586 021 034 6196 N06AA21 Maprotilin 001 001 10167 001 001 10573 001 001 10381 N06AB03 Fluoxetin 047 017 26798 129 048 26866 084 031 26846 N06AB04 Citalopram 256 113 22704 426 194 21897 334 150 22224 N06AB05 Paroxetin 050 019 26680 066 027 24305 057 023 25371 N06AB06 Sertralin 080 026 31177 143 047 30479 109 035 30750 N06AB10 Escitalopram 050 020 25237 084 035 23886 065 027 24420 N06AP01 Johanniskraut 031 018 17632 079 047 16809 053 031 17061 N06AP51 Johanniskraut

Kombinationen 000 000 1026 000 000 1643 000 000 1532

N06AX11 Mirtazapin 093 075 12327 088 095 9280 091 084 10746 N06AX16 Venlafaxin 143 050 28820 229 083 27773 183 065 28205 N06AX21 Duloxetin 027 014 18849 056 030 18764 040 021 18794 Substanz kann seit Wegfall der Erstattung von Verordnungen rezeptfrei erhaumlltlicher Arzneimittel seit 2004 nur in Ausnahmefaumlllen zu Lasten einer geshy

setzlichen Krankenkasse abgerechnet werden

Tabelle 7 (Erwerbspersonen TK 2013 standardisiert Angaben bezogen auf Personen mit Versicherung am 1 Januar des Jahres)

Depressionsatlas ǀ 21

Antidepressiva

6 Prozent aller Ershywerbspersonen erhielshy

ten 2013 mindestens eine Antidepressiva-

Verordnung Je Ershywerbsperson wurden innerhalb des Jahres

durchschnittlich 1275 Tagesdosen verordshy

net

Die 6 Prozent beshytroffenen Erwerbspershysonen erhielten damit innerhalb des Jahres

durchschnittlich jeweils 214 Tagesdosen

Aufgefuumlhrt wird zum einen die Zahl der durchshyschnittlich je Erwerbsperson jaumlhrlich verordneshyten bdquoDefined Daily Dosesldquo (DDD) Eine defishynierte Tagesdosis bezeichnet dabei die nach pharmakologischen Kriterien festgelegte Subshystanzmenge die zur Behandlung einer Pershyson mit einem Praumlparat unter uumlblichen Umshystaumlnden fuumlr einen Zeitraum von einem Tag ausreicht ndash fuumlr die durchgaumlngige Behandlung einer Person uumlber ein Jahr waumlren also beishyspielsweise 365 DDD erforderlich

Neben definierten Tagesdosen werden zum anderen auch die Raten der von den genannshyten Arzneiverordnungen innerhalb eines Jahshyres betroffenen Erwerbspersonen (in Prozent) sowie die durchschnittliche Anzahl der vershyordneten Tagesdosen bezogen ausschlieszliglich auf diese Betroffenen ausgewiesen

Im Jahr 2013 wurden uumlber alle ATC-Gruppen je Erwerbsperson insgesamt im Mittel rund 230 definierte Tagesdosen verordnet

Antidepressiva finden sich in der Wirkstoffshygruppe N bdquoNervensystemldquo der ATC-Klassifikashytion Mit 202 DDD pro Jahr betraumlgt der Anteil der definierten Tagesdosen dieser Arzneimitshytelgruppe an den verordneten Tagesdosen alshyler Wirkstoffe geschlechtsuumlbergreifend knapp 9Prozent

Die mengenmaumlszligig relevantesten Arzneimitshytelgruppen die zur Behandlung von Erkranshykungen des Nervensystems eingesetzt wershyden sind Psycholeptika (N05) sowie Psychoshyanaleptika (N06) Die beiden Gruppen umfasshysen gemeinsam genau diejenigen Medikashymente die typischerweise als Psychopharshymaka bezeichnet werden Ihnen sind mit 149 DDD pro Jahr rund 74 Prozent der verordneshyten Tagesdosen aller Arzneiverordnungen zur Behandlung des Nervensystems zuzuordnen

Im Zusammenhang mit dem Thema bdquoDepresshysionldquo interessieren besonders die Arzneimitshytel die typischerweise bei der medikamentoumlshysen Therapie von Depressionen eingesetzt werden ndash die Gruppe der bdquoAntidepressivaldquo (N06A)

Im Jahr 2013 hatten Antidepressiva mit einem Verordnungsvolumen von durchschnittlich knapp 13 Tagesdosen je Person einen Anteil von etwa 6 Prozent an allen verordneten Tashygesdosen bei Erwerbspersonen Von der Verordnung (mindestens) eines Antidepressishyvums waren 2013 knapp 6 Prozent der Ershywerbspersonen betroffen Betroffene erhielten dabei innerhalb des Jahres durchschnittlich rund 214 Tagesdosen an Antidepressiva also eine Arzneimittelmenge die in gewoumlhnlicher Dosierung fuumlr die Behandlung uumlber mehr als die Haumllfte eines Jahres ausreichen wuumlrde Anshytidepressiva duumlrften demnach regelmaumlszligig

uumlber laumlngere Zeitraumlume von mehreren Monashyten verordnet werden7

Wirkstoffbezogene Auswertungen und damit Auswertungen zu maximal differenzierten sieshybenstelligen ATC-Codes zeigt Abbildung 12 zu denjenigen Arzneimitteln aus der Gruppe der Antidepressiva die entweder im aktuellen Auswertungsjahr 2013 oder zu Beginn des Auswertungszeitraums im Jahr 2000 die vershyordnungsrelevantesten Einzelsubstanzen waren

Der Wirkstoff mit dem houmlchsten Verordnungsshyvolumen bei Maumlnnern und Frauen war im Jahr 2013 Citalopram (Handelsname zum Beispiel Citalopram durareg Citalopram ALreg ATC-Code N06AB04) Allein auf diesen einen Wirkstoff entfiel ein Anteil von 26 Prozent der verordneshyten Tagesdosen der Antidepressiva Weitere Wirkstoffe mit einem hohen Anteil an den An-tidepressiva-Verordnungen sind die Wirkstoffe Venlafaxin (Handelsname zum Beispiel Venlafaxin Heumannreg Venlafaxin AAAreg) Sertralin (Handelsname zum Beispiel Sertrashylin BASICSreg Sertralin Aurobindoreg) Mirtazapin (Handelsname zum Beispiel Mirtazapin Heumannreg Mirtazapin STADAreg) und Fluoxetin (Handelsname zum Beispiel Fluoxetin HEXALreg Fluoxetin betareg)

Die Verordnungsraten bei Frauen sind hinshysichtlich der meisten Wirkstoffe merklich houmlshyher als bei Maumlnnern Betroffene Frauen erhalshyten dabei von den uumlberwiegend verordneten Wirkstoffen allerdings im Verordnungsfall durchschnittlich eine etwas geringere Zahl an definierten Tagesdosen als Maumlnner Dies koumlnnte sowohl durch eine kuumlrzere Behandshylungsdauer als auch durch eine durchschnittshylich geringere Dosierung der Wirkstoffe bei Frauen im Vergleich zu Maumlnnern bedingt sein

Verordnung nach Alter und Geschlecht

Die vorangehenden Tabellen zeigen bereits dass die Verordnung von Arzneimitteln in Abshyhaumlngigkeit vom Geschlecht variiert Im Weiteshyren wird den alters- und geschlechtsabhaumlngishygen Unterschieden besonders im Hinblick auf die Verordnung von Antidepressiva nachgeshygangen

Im Jahr 2013 erhielten 44Prozent der Maumlnner und 78 Prozent der Frauen Antidepressiva

7 Genauere Aussagen zu medikamentoumlsen Behandlungsshyepisoden waumlren erst nach Auswertungen zu Betroffenen uumlber laumlngere Beobachtungszeitraumlume moumlglich auf die im Rahmen der vorliegenden eher allgemeinen Bearbeitung des Themas Depressionen verzichtet wurde

22 ǀ Depressionsatlas

-

Wirkstoffuumlbergreifend wurden Maumlnnern dabei im Jahr 2013 knapp zehn definierte Tagesdoshysen Antidepressiva verordnet waumlhrend Frauen gut 16 Tagesdosen Antidepressiva erhielten Frauen waren damit 18 Mal haumlufiger als Maumlnner von den Verordnungen betroffen und bekamen 66Prozent mehr Tagesdosen an Antidepressiva als Maumlnner

Abbildung 9 zum Verordnungsvolumen von Antidepressiva zeigt vergleichbare Geshyschlechtsunterschiede fuumlr alle Altersgruppen wobei relative Unterschiede in den juumlngeren

Altersgruppen mit dem geringsten Verordshynungsvolumen am staumlrksten ausgepraumlgt sind

Geschlechtsunabhaumlngig steigt das Verordshynungsvolumen von Antidepressiva altersabshyhaumlngig stetig an

Der groumlszligte Wert wird in der Altersgruppe der 55- bis 59-Jaumlhrigen erreicht In der houmlchsten Altersgruppe der 60- bis 64-Jaumlhrigen findet sich dann wieder ein leichter Ruumlckgang Fuumlr Frauen ist von der niedrigsten bis zur zweitshyhoumlchsten Altersgruppe ein etwa achtfacher

Verordnungsvolumen Antidepressiva nach Geschlecht und Alter 2013

DDD

pro

Vers

iche

rung

sJah

r

25

20

15

Frauen

Maumlnner 10

5

0

Altersgruppe

15-19 20-24 25-29 30-34 35-39 40-44 45-49 50-54 55-59 60-64

Abbildung 9 (Erwerbspersonen TK 2013)

Antidepressiva Verordnung nach Geschlecht und Alter 2013

116

162

197 212 219 216 210 210 208

197

116

168

209 229 231 229 227 232 229

209

0

50

100

150

200

250

300

0

2

4

6

8

10

12

14

15-19 20-24 25-29 30-34 35-39 40-44 45-49 50-54 55-59 60-64

DDD pro Betroffenem

Betro

ffene

Betr Frauen Betr Maumlnner DDD Frauen DDD Maumlnner

Altersgruppe

Abbildung 10 (Erwerbspersonen TK 2013)

Depressionsatlas ǀ 23

-

Verordnungstrend

Von 2000 bis 2013 ist der Anteil der mit Antishydepressiva behandelshyten Erwerbspersonen von 41 auf 6 Prozent

gestiegen zugleich hat sich die bei Betroffeshynen durchschnittlich

verordnete Menge an Tagesdosen von 106 auf 214 DDD in etwa

verdoppelt

Die Zahl der verordneshyten Tagesdosen ist

damit um den Faktor 274 gestiegen und hat

sich nahezu verdreishyfacht

Anstieg des Verordnungsvolumens (von 33 auf 263 DDD) zu verzeichnen waumlhrend der relative Anstieg der Werte bei Maumlnnern aufshygrund des niedrigen Ausgangswertes von 12 Tagesdosen in der juumlngsten Altersgruppe auf 16 Tagesdosen in der zweithoumlchsten Altersshygruppe sogar noch staumlrker ist

Die in Abbildung 10 dargestellte Betroffenen-rate beschreibt den prozentualen Anteil der Versicherten die mindestens eine Arzneivershyordnung dieser Wirkstoffgruppe erhalten hashyben Aumlhnlich wie die Anzahl der Tagesdosen pro Versicherungsjahr steigen die Betroffeshynenraten bei beiden Geschlechtern bis zum Alter von 55 bis 59 Jahren an und sinken erst in der houmlchsten Altersgruppe der uumlber 60shyJaumlhrigen wieder leicht ab Die Betroffenenrashyten sind bei Frauen nahezu aller Altersgrupshypen fast doppelt so hoch wie bei Maumlnnern

Wie in vorangehenden Auswertungen bereits festgestellt erhalten betroffene Maumlnner alshytersuumlbergreifend mehr definierte Tagesdosen Antidepressiva als Frauen Juumlngeren beshytroffenen Maumlnnern und Frauen werden wenishyger Tagesdosen als Aumllteren verordnet was auf kuumlrzere Behandlungszeitraumlume mit Antishydepressiva hindeuten koumlnnte So wuumlrde die durchschnittlich in der juumlngsten Altersgruppe verordnete Anzahl Tagesdosen nur fuumlr eine weniger als vier Monate dauernde Behandshylung mit Antidepressiva ausreichen waumlhrend die Tagesdosen in den houmlheren Altersgrupshypen eine durchgaumlngige Behandlung von mehr als sieben Monaten ermoumlglichen wuumlrden

Verordnungen im Zeitverlauf

Waumlhrend bei vorangehenden Auswertungen Arzneiverordnungen im Jahr 2013 im Mittelshypunkt standen wird im Folgenden die Entshywicklung der Verordnung von Antidepressiva in den Jahren 2000 bis 2013 betrachtet

Der Anteil der Erwerbspersonen die Antideshypressiva erhalten haben ist im Jahr 2013 merklich houmlher als im Jahr 2000 Nach vershyhaumlltnismaumlszligig geringen Werten in den Jahren 2004 bis 2006 sind die Betroffenenraten geshyschlechtsuumlbergreifend von 411 Prozent im Jahr 2006 auf 597 Prozent im Jahr 2013 konshytinuierlich angestiegen Im Jahr 2013 erhielt damit etwa jede 17 Erwerbsperson Antideshypressiva Der Anstieg betraf Maumlnner und Frauen in aumlhnlichem Maszlige

Zugleich ist die Zahl der definierten Tagesdoshysen an Antidepressiva die je Betroffenen durchschnittlich verordnet wurden von 2000 bis 2013 erheblich angestiegen Waumlhrend je betroffene Person (geschlechtsuumlbergreifend) im Jahr 2000 erst 106 Tagesdosen an Antishydepressiva verordnet wurden lag dieser Wert 2006 bei 159 DDD und 2013 schlieszliglich bei knapp 214 DDD Wurde eine Erwerbsperson innerhalb eines Jahres uumlberhaupt mit Antideshypressiva behandelt erhielt sie im Jahr 2013 durchschnittlich etwa doppelt so viele Tagesshydosen wie eine betroffene Erwerbsperson im Jahr 2000

Antidepressiva Verordnungen nach Geschlecht 2000 bis 2013

Betro

ffene

10 250 224219

9 212206

8

104 110 117

128 136

150 153 166

177 181149 191 197 203 207

110 117

126 137

163 170

182 192 193

Betr Frauen

Betr Maumlnner

DDD Frauen

DDD Maumlnner

200

7

6 150

5

4 100

3

2 50

1

0 0

DDD pro Betroffenem

2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 2008 2009 2010 2011 2012 2013

Jahr

24 ǀ Depressionsatlas

Abbildung 11 (Erwerbspersonen TK 2013 standardisiert)

-

Eine medikamentoumlse Therapie mit Antideshypressiva wurde im Jahr 2013 demnach nicht nur bei mehr Personen als in allen vorausgeshyhend betrachteten Jahren durchgefuumlhrt sonshydern umfasste zugleich gemessen an den verordneten Tagesdosen auch eine merklich groumlszligere Wirkstoffmenge was auf einen Trend zur Intensivierung undoder Verlaumlngerung der medikamentoumlsen Therapie mit Antidepressiva hindeutet

Trends bei Verordnungen relevanter Antishydepressiva nach Wirkstoffen

Auswertungen zu Veraumlnderungen des Vershyordnungsvolumens wurden zu denjenigen Wirkstoffen aus der ATC-Gruppe der Antideshypressiva durchgefuumlhrt die entweder im aktushyellen Auswertungsjahr 2013 oder zu Beginn des Auswertungszeitraums im Jahr 2000 unshyter den fuumlnf verordnungsrelevantesten Einshyzelsubstanzen waren

Mit Ausnahme des Johanniskrautes zeigte sich bei allen betrachteten Wirkstoffen eine deutliche Zunahme des Verordnungsvolushymens Johanniskraut ein pflanzliches Arzshyneimittel das vor allem zur Behandlung leichshyter bis mittelschwerer Depressionen eingeshysetzt wird war noch im Jahr 2000 ndash mit einer Verordnung von 132 definierten Tagesdosen pro Erwerbsperson ndash der Wirkstoff mit dem mit Abstand houmlchsten Verordnungsvolumen Seit April 2004 waren Johanniskrautpraumlparate durch die gesetzlichen Krankenkassen als ansonsten auch rezeptfrei erhaumlltliche Arzneishymittel nur erstattungsfaumlhig wenn sie pro Apshyplikationsform 300 mg Extrakt des eigentshy

lichen Wirkstoffes enthielten und zur Behandshylung von Depressionen eingesetzt wurden Zu Beginn des Jahres 2004 war mit dem allgeshymeinen Wegfall der Erstattungen fuumlr rezeptfrei erhaumlltliche Medikamente auch die Erstattung fuumlr Johanniskraut-Verordnungen durch GKV-Kassen zunaumlchst gaumlnzlich weggefallen In diesem Kontext kam es 2004 ndash wie zu erwarshyten ndash zu einem starken Ruumlckgang des in den Krankenkassendaten dokumentierten Verordshynungsvolumens Dass Johanniskraut seit 2009 zur Behandlung von Depressionen in Apotheken nur noch auf Rezept abgegeben wird koumlnnte den leichten Anstieg der aumlrztlishychen Verordnungen ab diesem Jahr erklaumlren In welchem Umfang Johanniskrautpraumlparate von Patienten daruumlber hinaus rezeptfrei geshykauft wurden bildet sich in den Daten der Krankenkassen nicht ab

Weitere Wirkstoffe die schon am Beginn des Auswertungszeitraums im Jahr 2000 zu den verordnungsstaumlrksten Substanzen gehoumlrten waren Amitriptylin Opipramol Citalopram und Sertralin Waumlhrend das Verordnungsvolumen von Amitryptilin dem im Jahr 2000 nach Joshyhanniskraut am haumlufigsten verordneten Wirkshystoff sich im Laufe der Zeit kaum veraumlndert hat kam es bei den Wirkstoffen Opipramol Citalopram und Sertralin von 2000 bis zum Jahr 2013 zu einem deutlichen Anstieg der Verordnungen

Antidepressiva Verordnungsvolumen nach Wirkstoffen 2000 bis 2013

DDD

je V

ersi

cher

ungs

jahr

40

35

30

25

20

15

10

05

00 2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 2008 2009 2010 2011 2012 2013

N06AB04

N06AX16

N06AB06

N06AX11

N06AB03

N06AA05

N06AP01

N06AA09

- Citalopram

- Venlafaxin

- Sertralin

- Mirtazapin

- Fluoxetin

- Opipramol

- Johanniskraut

- Amitryptilin

Jahr

Abbildung 12 (Erwerbspersonen TK 2013 standardisiert)

Depressionsatlas ǀ 25

Mit Abstand am staumlrksten zeigt sich dieser Anstieg beim Wirkstoff Citalopram dessen Verordnungsvolumen sich bis 2012 im Vershygleich zum Jahr 2000 verzehnfacht hatte Im Jahr 2013 ist demgegenuumlber ein leichter Ruumlckgang der Citalopram-Verordnungen zu verzeichnen

Als zweithaumlufigstes Antidepressivum wurde den TK-versicherten Erwerbspersonen im Jahr 2013 der Wirkstoff Venlafaxin verordnet Seit der Patentschutz der Firma Wyeth fuumlr das entsprechende Arzneimittel mit dem Handelsnamen bdquoTrevilorregldquo ausgelaufen ist befinden sich auch Generika mit dem Wirkshystoff auf dem Markt die aufgrund ihres niedrishygeren Preises zu einer vermehrten Verordshynung des Wirkstoffes beigetragen haben duumlrfshyten

Insgesamt hat sich das Verordnungsvolumen von Antidepressiva zwischen 2000 und 2013 nahezu verdreifacht wobei sich diese Zushynahme unterschiedlich auf die verschiedenen verordneten Wirkstoffe verteilt Die Zahl der pro Erwerbsperson verordneten Tagesdosen lag 2013 um den Faktor 274 uumlber der des Jahres 2000

Verordnungen nach Arztgruppen

Antidepressiva werden von Aumlrzten untershyschiedlicher Fachrichtungen verordnet Der verordnende Arzt ist in den Verordnungsdaten dokumentiert womit Verordnungen auch einshyzelnen aumlrztlichen Fachgruppen zugeordnet werden koumlnnen Fuumlr Auswertungen zum Deshypressionsatlas konnte ndash wie im Gesundheitsshyreport 2014 ndash auf die Zuordnung einzelner Verordnungen zu einer TK-seitig erstellten Gruppierung von Fachaumlrzten zuruumlckgegriffen werden

Die meisten der jaumlhrlich 1275 Tagesdosen an Antidepressiva je Erwerbsperson wurden 2013 von Psychiatern und Neurologen (621 DDD entsprechend 487 Prozent aller Tashygesdosen) und Allgemeinmedizinern (425 DDD entsprechend 334 Prozent aller Tashygesdosen) verschrieben also von Aumlrzten die psychische Erkrankungen behandeln und ersshyte Ansprechpartner fuumlr Erwerbspersonen mitpsychischen Problemen sind Auch Aumlrzte fuumlr innere Medizin waren mit 124 Tagesdosen (entsprechend einem Anteil von 98 Prozent an allen Tagesdosen) noch in relevantem Umfang an der Verordnung von Antidepressishyva beteiligt Ein Anteil von 77 Prozent der Tagesdosen konnte in den analysierten Daten keiner Arztgruppe zugeordnet werden andere differenzierbare Arztgruppen waren lediglich fuumlr einen Anteil von 05 Prozent des Verordshynungsvolumens verantwortlich Die anteilige Verteilung des Verordnungsvolumens auf Facharztgruppen unterscheidet sich zwischen Maumlnnern und Frauen nur geringfuumlgig und wird deshalb nicht gesondert erlaumlutert

26 ǀ Depressionsatlas

Verordnung nach Bundeslaumlndern und Kreisen

Einen Uumlberblick uumlber die Verordnung von Anshytidepressiva 2013 auf Bundeslandebene gibt Tabelle 8

Am meisten Antidepressiva wurden 2013 mit durchschnittlich 141 und 139 definierten Tashygesdosen in Rheinland-Pfalz und Bayern vershyordnet Auch in Nordrhein-Westfalen und Hamburg konnte 2013 ein Verordnungsvolushymen merklich oberhalb des Bundesdurchshyschnitts beobachtet werden Neben Erwerbsshypersonen aus den vier bereits genannten Bundeslaumlndern erhielten insbesondere auch Erwerbspersonen mit Wohnort im Saarland mit einem geschlechtsuumlbergreifenden Anteil von 676 Prozent uumlberdurchschnittlich haumlufig Antidepressiva Pro Betroffenen wurden im Saarland mit 186 DDD jedoch verhaumlltnismaumlshyszligig wenige Tagesdosen verordnet weshalb das Verordnungsvolumen im Saarland noch unterhalb des bundesweit ermittelten Durchshyschnittswertes lag

Abbildung 13 zeigt die bereits zuvor beschrieshybenen Ergebnisse zu geschlechts- und altersshystandardisierten Verordnungsraten 2013 hinshysichtlich der Antidepressiva im Sinne des

ATC-Codes N06A auf Bundesland- sowie ershygaumlnzend auch auf Kreisebene Die Einfaumlrbung der Kartendarstellungen verdeutlicht jeweils relative Abweichungen von bundesweiten Ershygebnissen

In allen oumlstlichen Bundeslaumlndern liegen die Verordnungsraten im Hinblick auf Antidepresshysiva merklich unter dem bundesweiten Durchshyschnitt Nach den Ergebnissen zu Verordnunshygen auf Kreisebene gilt dies nahezu durchshygaumlngig auch fuumlr alle Subregionen innerhalb der neuen Bundeslaumlnder

In den anderen Bundeslaumlndern ist der Einshydruck eher heterogen Hohe Raten an Antideshypressiva- Verordnungen lassen sich insbeshysondere fuumlr noumlrdliche und oumlstliche Regionen Bayerns sowie fuumlr mittlere und westliche Reshygionen in Deutschland nachweisen Fuumlr entshysprechende Regionen Bayerns wurden auch houmlhere Fehlzeiten mit Depressionen als im Bundesdurchschnitt ermittelt

Antidepressiva-Verordnungen nach Bundeslaumlndern 2013

Maumlnner Frauen Gesamt Anteil an allen Verord

Bundesland DDD

pro Jahr

Betr []

DDD pro

Betr

DDD pro

Jahr

Betr []

DDD pro

Betr

DDD pro

Jahr

Betr []

DDD pro

Betr

Schleswig-Holstein 914 435 210 1571 803 196 1217 605 201 52 Hamburg 957 445 215 1760 846 208 1327 630 211 59 Niedersachsen 910 416 218 1461 751 194 1164 571 204 50 Bremen 842 383 220 1403 710 198 1101 534 206 53 Nordrhein-Westfalen 1032 481 215 1725 851 203 1351 651 207 55 Hessen 1000 441 227 1619 782 207 1285 598 215 56 Rheinland-Pfalz 1111 513 217 1758 886 198 1409 685 206 57 Baden-Wuumlrttemberg 1025 449 228 1549 756 205 1267 591 214 61 Bayern 1119 462 242 1716 776 221 1394 607 230 67 Saarland 1036 505 205 1520 877 173 1259 676 186 50 Berlin 904 383 236 1587 718 221 1219 537 227 56 Brandenburg 707 305 232 1499 711 211 1072 492 218 46 Mecklenburg-Vorpommern

687 316 218 1555 702 222 1087 494 220 43

Sachsen 784 329 238 1542 652 236 1133 478 237 50 Sachsen-Anhalt 676 316 214 1314 663 198 970 476 204 37 Thuumlringen 827 329 251 1640 695 236 1202 497 242 49

Gesamt 978 438 224 1623 784 207 1275 597 214 56

Tabelle 8 (Erwerbspersonen TK 2013 standardisiert)

Depressionsatlas ǀ 27

-

Anteil der Erwerbspersonen mit Antidepressiva Verordnung nach Bundeslaumlnshydern und Kreisen 2013

Relative Abweichungen der Anteile in Bundeslaumlndern 2013

Relative Abweichungen der Anteile in Kreisen 2013

28 ǀ Depressionsatlas Abbildung 13 (Erwerbspersonen TK 2013 standardisiert)

-ndash

Trends in Bundeslaumlndern

Abbildung 12 zeigt geschlechts- und altersshystandardisierte Betroffenenraten im Hinblick auf Antidepressiva-Verordnungen auf Bunshydeslandebene fuumlr die Jahre 2000 bis 2013 Auch in diesen Kartendarstellungen sind durchgaumlngig Unterschreitungen bundesweiter Ergebnisse um 25 Prozent oder mehr dunkelshyblau und Uumlberschreitungen um 25 Prozent oder mehr dunkelrot eingefaumlrbt

Wie bereits im Hinblick auf Arbeitsunfaumlhigkeishyten mit der Diagnose von Depressionen laumlsst sich auch in Bezug auf die Antidepressiva-Verordnungen feststellen dass es innerhalb des Beobachtungszeitraums von 14 Jahren tendenziell zu einer Angleichung von regionashylen Verordnungsraten gekommen ist Entshysprechend erscheinen die Einfaumlrbungen der Karten im Lauf der Jahre zunehmend blasser

Verordnungen nach Berufen

Analog entsprechenden Auswertungen zu Fehlzeiten mit der Diagnose von Depressioshynen werden in Tabelle 9 Ergebnisse zu Vershyordnungen von Antidepressiva in Taumltigkeitsshygruppen der zweistellig differenzierten KldB dargestellt

Mengenmaumlszligig am meisten Antidepressiva ndash mit einem Verordnungsvolumen von durchshyschnittlich mehr als 18 definierten Tagesdoshysen ndash erhielten Versicherte mit einer Taumltigkeit die den Taumltigkeitsgruppen bdquoErziehung soziale und hauswirtschaftliche Berufe Theologieldquo bdquoReinigungsberufeldquo und bdquoNichtmedizinische Gesundheits- Koumlrperpflege- und Wellnessbeshyrufe Medizintechnikldquo zuzuordnen war

Bei Versicherten mit Berufen aus den Taumltigshykeitsgruppen bdquoHoch- und Tiefbauberufeldquo und bdquo(Innen-)Ausbauberufeldquo wurden dagegen mit durchschnittlich weniger als acht definierten Tagesdosen im Jahr relativ wenig Antidepresshysiva verordnet

Auch die Verordnungsraten waren in den Taumlshytigkeitsgruppen bdquoReinigungsberufeldquo (933 Prozent) bdquoNichtmedizinische Gesundshyheits- Koumlrperpflege- und Wellnessberufe Medizintechnikldquo (866Prozent) und bdquoErzieshyhung soziale und hauswirtschaftliche Berufe Theologieldquo (851 Prozent) am houmlchsten waumlhshyrend Erwerbspersonen der bdquoHoch- und Tiefshybauberufeldquo und bdquo(Innen-)Ausbauberufeldquo nur verhaumlltnismaumlszligig selten von Antidepressiva-Verordnungen betroffen waren

Regionale Trends

Auch Verordnungsrashyten von Antidepressiva in den Bundeslaumlndern haben sich in den vershygangenen 14 Jahren angenaumlhert

Standardabweichunshygen der relativen Abshyweichungen von Vershyordnungsraten in den Bundeslaumlndern als Maszlig fuumlr die Streuung sanken von 169 Proshyzent im Jahr 2000 auf 119 Prozent im Jahr 2013

Anteil der Erwerbspersonen mit Antidepressiva Verordnung nach Bundeslaumlnshydern relative Abweichungen vom Bundesdurchschnitt 2000 bis 2013

Abbildung 14 (Erwerbspersonen TK 2013 standardisiert)

Depressionsatlas ǀ 29

-

Sowohl hinsichtlich der Kennzahlen zu Fehl- Verordnungsvolumen von Antidepressiva zu zeiten mit Depressionen als auch bezogen beobachten und umgekehrt erhalten Er-auf die Kennzahlen zu Antidepressiva- werbspersonen aus Taumltigkeitsgruppen mit ge-Verordnungen ist in den Berufsgruppen eine ringen Fehlzeiten aufgrund von Depressionen aumlhnliche Tendenz zu beobachten In Taumltig- eher wenig Antidepressiva keitsgruppen mit haumlufiger Depressionsdiagshynose ist in der Regel auch ein hohes

Antidepressiva-Verordnungen nach Berufen 2013 (zweistellige KldB)

Taumltigkeitsgruppen KldB 2010 zweistellig DDD

pro Jahr Betr

[] AU Tage je 100 VJ

01 Angehoumlrige der regulaumlren Streitkraumlfte 1240 762 71 11 Land- Tier- und Forstwirtschaftsberufe 908 411 56 12 Gartenbauberufe und Floristik 1174 537 73 21 Rohstoffgewinnung und -aufbereitung Glas- und Keramik- 1042 466 62

herstellung und -verarbeitung 22 Kunststoffherstellung und -verarbeitung Holzbe- und shy

verarbeitung 868 466 82

23 Papier- und Druckberufe technische Mediengestaltung 1244 585 96 24 Metallerzeugung und -bearbeitung Metallbauberufe 886 455 69 25 Maschinen- und Fahrzeugtechnikberufe 872 422 61 26 Mechatronik- Energie- und Elektroberufe 860 405 61 27 Technische Forschungs- Entwicklungs- Konstruktions- und 1040 479 62

Produktionssteuerungsberufe 28 Textil- und Lederberufe 1167 659 88 29 Lebensmittelherstellung und -verarbeitung 1153 563 102 31 Bauplanungs- Architektur- und Vermessungsberufe 1117 506 76 32 Hoch- und Tiefbauberufe 783 369 60 33 (Innen-)Ausbauberufe 537 306 60 34 Gebaumlude- und versorgungstechnische Berufe 1004 481 70 41 Mathematik- Biologie- Chemie- und Physikberufe 1263 556 73 42 Geologie- Geografie- und Umweltschutzberufe 1001 427 70 43 Informatik- Informations- und

Kommunikationstechnologieberufe 1018 438 65

51 Verkehrs- und Logistikberufe (auszliger Fahrzeugfuumlhrung) 1215 592 100 52 Fuumlhrerinnen von Fahrzeug- und Transportgeraumlten 980 477 9153 Schutz- Sicherheits- und Uumlberwachungsberufe 1597 710 134 54 Reinigungsberufe 1807 933 120 61 Einkaufs- Vertriebs- und Handelsberufe 1011 509 87 62 Verkaufsberufe 1459 730 127 63 Tourismus- Hotel- und Gaststaumlttenberufe 1023 532 99 71 Berufe in Unternehmensfuumlhrung und -organisation 1365 649 99 72 Berufe in Finanzdienstleistungen Rechnungswesen 1230 583 89

und Steuerberatung 73 Berufe in Recht und Verwaltung 1751 789 115 81 Medizinische Gesundheitsberufe 1501 690 107 82 Nichtmedizinische Gesundheits- Koumlrperpflege- und Wellshy

nessberufe Medizintechnik 1806 866 161

83 Erziehung soziale und hauswirtschaftliche Berufe Theologie 1867 851 154 84 Lehrende und ausbildende Berufe 1165 507 75 91 Sprach- literatur- geistes- gesellschafts- 1218 579

und wirtschaftswissenschaftliche Berufe 92 Werbung Marketing kaufmaumlnnische und redaktionelle

Medienberufe 1260 573 106

93 Produktdesign und kunsthandwerkliche Berufe bildende 1000 489 Kunst Musikinstrumentenbau

94 Darstellende und unterhaltende Berufe 1023 476 66

Erwerbspersonen insgesamt 1303 608 105

Tabelle 9 (Erwerbspersonen TK 2013 nicht standardisierte Rohwerte)

30 ǀ Depressionsatlas

93

67

4

6

8

Zu einer differenzierten Darstellung des beshyrufsbezogenen AU-Geschehens kommt man bei Auswertung der Fehlzeiten auf fuumlnfstellishyger Ebene der Klassifikation der Berufe 2010 die insgesamt 1286 Auspraumlgungen umfasst

Fuumlr berufsabhaumlngig noch weiter differenzierte Auswertungen wurden zunaumlchst die 100 Beshyrufsgruppen auf der Ebene fuumlnfstelliger Codes der KldB ausgewaumlhlt die unter den TK-Versicherten im Jahr 2013 am haumlufigsten vershytreten waren Von diesen 100 Berufsgruppen werden nachfolgend Ergebnisse zu jeweils

zehn Berufsgruppen dargestellt bei denen die houmlchsten beziehungsweise die niedrigsten Raten an Antidepressiva-Verordnungen ermitshytelt wurden

Von den zehn Berufsgruppen mit den houmlchsshyten Verordnungsraten sind ndash wie auch hinshysichtlich der Fehlzeiten ndash auffaumlllig viele dem Berufsbereich 8 bdquoGesundheit Soziales Lehre und Erziehungldquo zuzuordnen Die houmlchsten Verordnungsraten sowie auch das houmlchste Verordnungsvolumen in DDD entfiel auf die Taumltigkeitsgruppe bdquoBerufe in der Altenpflege (ohne Spezialisierung) ndash Helfer-Anlerntaumltigkeitenldquo (82101)

Antidepressiva-Verordnungen nach Berufen 2013 (fuumlnfstellige KldB) Berufe mit hohen sowie geringen Verordnungsraten

Rang Taumltigkeitsgruppen KldB 2010 fuumlnfstellig DDD

pro Jahr Betr

[]

1 82101 Berufe in der Altenpflege (ohne Spezialisierung) shyHelfer-Anlerntaumltigkeiten

2514 1195

2 82102 Berufe in der Altenpflege (ohne Spezialisierung) shyfachlich ausgerichtete Taumltigkeiten

2483 1141

3 81301 Berufe in der Gesundheits- und Krankenpflege (ohne Spezialisierung) - Helfer-Anlerntaumltigkeiten

2197 1004

54101 Berufe in der Reinigung (ohne Spezialisierung) - Hel- 1945 1004 fer-Anlerntaumltigkeiten

5 73222 Verwaltende Berufe im Sozial- und Gesundheitsweshysen - fachlich ausgerichtete Taumltigkeiten

2027 934

73202 Berufe in der oumlffentlichen Verwaltung (ohne Speziali- 2026 918 sierung) - fachlich ausgerichtete Taumltigkeiten

7 92122 Berufe im Dialogmarketing - fachlich ausgerichtete Taumltigkeiten

1976 913

81212 Medizinisch-technische Berufe im Laboratorium - 1945 867 fachlich ausgerichtete Taumltigkeiten

9 83112 Berufe in der Kinderbetreuung und -erziehung - fachshylich ausgerichtete Taumltigkeiten

1835 842

10 83124 Berufe in der Sozialarbeit und Sozialpaumldagogik - hoch 1858 830 komplexe Taumltigkeiten

hellip hellip hellip

91 22342 Berufe im Holz- Moumlbel- und Innenausbau - fachlich 712 364 ausgerichtete Taumltigkeiten 92 43414 Berufe in der Softwareentwicklung - hoch komplexe

Taumltigkeiten 867 360

93 27104 Berufe in der technischen Forschung und Entwicklung 798 358 (ohne Spezialisierung) - hoch komplexe Taumltigkeiten 94 26212 Berufe in der Bauelektrik - fachlich ausgerichtete Taumlshy

tigkeiten 710 353

95 81404 AumlrzteAumlrztinnen (ohne Spezialisierung) - hoch komshy 901 349 plexe Taumltigkeiten 96 84304 Berufe in der Hochschullehre und -forschung - hoch

komplexe Taumltigkeiten 840 343

97 26252 Berufe in der elektrischen Betriebstechnik - fachlich 662 341 ausgerichtete Taumltigkeiten 98 71324 Berufe in der Unternehmensberatung - hoch kompleshy

xe Taumltigkeiten 790 331

99 34212 Berufe in der Sanitaumlr- Heizungs- und Klimatechnik shy 545 325 fachlich ausgerichtete Taumltigkeiten 100 25212 Berufe in der Kraftfahrzeugtechnik - fachlich ausgeshy

richtete Taumltigkeiten 629 313

Erwerbspersonen insgesamt 1303 608

Tabelle 10 (Erwerbspersonen TK 2013 nicht standardisierte Rohwerte)

Depressionsatlas ǀ 31

Auch Beschaumlftigte aus der Taumltigkeitsgruppe bdquoBerufe im Dialogmarketingldquo (92122) bei deshynen zuvor bereits haumlufige Arbeitsunfaumlhigkeishyten aufgrund von Depressionen aufgezeigt wurden erhalten uumlberdurchschnittlich haumlufig Antidepressiva

Berufsgruppen mit niedrigen Verordnungsrashyten weisen oft eine technische Orientierung auf haumlufig handelt es sich dabei um hochshykomplexe Taumltigkeiten

Die Ergebnisse zu Verordnungen von Antideshypressiva weisen wie die Auswertungen zu Arshybeitsunfaumlhigkeiten mit der Diagnose von Deshypressionen uumlberwiegend auf eine Belastung aumlhnlicher Berufsgruppen hin

Verordnungen nach Schulabschluss

Durchschnittliche Verordnungsmengen von Antidepressiva in Abhaumlngigkeit vom Schulabshyschluss sind in Tabelle 11 dargestellt

Waumlhrend die Zahl der verordneten Tagesdoshysen (DDD pro Jahr) bei den Berufstaumltigen ohshyne Schulabschluss noch geringfuumlgig niedriger liegt als bei Personen mit Haupt-Volksschulshyabschluss sinken sie anschlieszligend mit steishygendem Schulabschluss leicht ab Die Vershyordnungsraten sinken stetig mit steigender Schulbildung von 71 Prozent bei Berufstaumltishygen ohne Schulabschluss bis auf 5 Prozent bei Personen mit Abitur oder Fachabitur

Demgegenuumlber steigt die Zahl der durchshyschnittlich verordneten Tagesdosen im Betrofshyfenheitsfall mit zunehmender Bildung etwas an Dieser Anstieg koumlnnte darauf hindeuten dass Personen mit houmlherem Bildungsabshyschluss bdquokonsequenterldquo beziehungsweise uumlber einen etwas laumlngeren Zeitraum oder mit houmlheren Dosierungen mit Antidepressiva beshyhandelt werden

Antidepressiva-Verordnungen nach Schulabschluss 2013

Schulabschluss DDD

pro Jahr Betr

[] DDD

pro Betr

Ohne Schulabschluss 138 71 194 Haupt-Volksschulabschluss 141 70 201 Mittlere Reife oder gleichwertiger Abshyschluss 128 62 207 AbiturFachabitur 113 50 223 Abschluss unbekannt 127 61 207

Gesamt 128 60 214

Tabelle 11 (Erwerbspersonen TK standardisiert)

Antidepressiva-Verordnungen nach Ausbildungsabschluss 2013

Ausbildungsabschluss DDD

pro Jahr Betr

[] DDD

pro Betr

Ohne beruflichen Ausbildungsabschluss 151 72 211 Abschluss einer anerkannten Berufsausshybildung 132 63 210 Meister-Techniker- oder gleichwertiger Fachschulabschluss 111 54 205 Bachelor 110 49 224 DiplomMagisterMasterStaatsexamen 104 46 224 Promotion 87 37 238 Abschluss unbekannt 120 59 203

Gesamt 128 60 214

Tabelle 12 (Erwerbspersonen TK standardisiert)

32 ǀ Depressionsatlas

Verordnung von Antidepressiva bei AU mit Diagnose von Depression 2013

Abbildung 15 (Erwerbspersonen TK 2013)

62

98

120 134

144 144 149 160

173

150

55

90

114

137 149

157 166

181 179

159

0

20

40

60

80

100

120

140

160

180

200

0

10

20

30

40

50

60

70

80

90

100

15-19 20-24 25-29 30-34 35-39 40-44 45-49 50-54 55-59 60-64

DDD pro Betroffenem m

it AU (F32 F33)

Beha

ndel

t mit

Antid

epre

ssiv

a [

]

Altersgruppe

Behandelte Frauen Behandelte Maumlnner DDDs Frauen DDDs Maumlnner

Verordnungen nach Ausbildung

Bei Auswertungen zu Antidepressiva-Verordnungen in Abhaumlngigkeit von den Ausshybildungsabschluumlssen zeigen sich aumlhnliche Trends wie bei den Auswertungen nach Schulabschluumlssen Mit steigendem Ausbilshydungsabschluss geht sowohl die Zahl der verordneten Tagesdosen als auch die Rate der Antidepressiva-Verordnungen zuruumlck

Antidepressiva-Verordnung bei Erwerbsshypersonen mit Arbeitsunfaumlhigkeit aufgrund von Depressionen

In den vorausgehenden Abschnitten wurden Arbeitsunfaumlhigkeiten mit der Diagnose von Depressionen sowie Verordnungen von Antishydepressiva jeweils separat betrachtet Der folgende Abschnitt liefert demgegenuumlber Ershygebnisse zu Verordnungen von Antidepressishyva bei den 16 Prozent der Erwerbspersonen die innerhalb des Beobachtungsjahres 2013 explizit auch mit der Angabe einer Depressishyonsdiagnose im Sinne der ICD-Schluumlssel F32 undoder F33 arbeitsunfaumlhig gemeldet waren (vergleiche Tabelle 1 auf Seite 6)

Geschlechts- und altersuumlbergreifend erhielten aus dieser Gruppe innerhalb desselben Jahshyres 56 Prozent mindestens eine Antidepressishyva-Verordnung ndash gut die Haumllfte der Erwerbsshypersonen mit einer Arbeitsunfaumlhigkeit aufshygrund von Depressionen wurde also im selshyben Jahr auch medikamentoumls mit Antidepresshysiva behandelt Durchschnittlich wurden in der Population mit Depressionsdiagnose

innerhalb des Jahres 149 DDD je Person vershyordnet ndash bezogen ausschlieszliglich auf diejenishygen Personen die uumlberhaupt Antidepressiva erhielten wurden durchschnittlich 266 Tagesshydosen verordnet

Abbildung 15 zeigt die Verordnungsraten soshywie Verordnungsvolumen bezogen auf Ershywerbspersonen mit mindestens einer Arbeitsshyunfaumlhigkeit aufgrund von Depressionen in einzelnen Geschlechts- und Altersgruppen Juumlngere Erwerbspersonen mit gemeldeter Arshybeitsunfaumlhigkeit aufgrund von Depressionen werden demnach verhaumlltnismaumlszligig selten und durchschnittlich mit einer geringeren Zahl an Tagesdosen mit Antidepressiva behandelt Im Falle einer Arbeitsunfaumlhigkeit aufgrund von Depressionen unterscheiden sich die Verordshynungsmengen und -raten von Maumlnnern und Frauen innerhalb der einzelnen Altersgruppen nur gering Vorrangig in den mittleren Altersshygruppen werden betroffene Maumlnner etwas haumlufiger und in houmlherer Dosierung mit Antideshypressiva behandelt

Depressionsatlas ǀ 33

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Diagnosen von Arbeitsunfaumlhigkeit und Antidepressiva-Verordnungen

Der nachfolgende Abschnitt befasst sich mit der Frage im Kontext welcher Arbeitsunfaumlshyhigkeitsdiagnosen Erwerbspersonen am haumlushyfigsten Antidepressiva erhalten Bereits aufshygrund der Beobachtung dass mit rund 6 Proshyzent innerhalb des Jahres 2013 erheblich mehr Erwerbspersonen Antidepressiva erhielshyten als Erwerbspersonen mit der Diagnose von Depressionen arbeitsunfaumlhig gemeldet waren ist offensichtlich dass keineswegs nur Personen die aufgrund von Depressionen arshybeitsunfaumlhig gemeldet waren auch Antideshypressiva erhielten

Fuumlr TK-versicherte Erwerbspersonen mit minshydestens einer Arbeitsunfaumlhigkeit im Jahr 2013 wurde im Rahmen der Auswertungen in Abshyhaumlngigkeit von den Diagnosen der Arbeitsunshyfaumlhigkeiten auf unterschiedlichen Ebenen ershymittelt welchem Anteil dieser Personen im Jahr 2013 mindestens einmal Antidepressiva im Sinne des ATC-Codes bdquoN06Aldquo verordnet wurden

Die houmlchste Verordnungsrate konnte bei einer Differenzierung von AU-Diagnosen auf Ebene der ICD-Kapitel erwartungsgemaumlszlig fuumlr das Kapitel V bdquoPsychische und Verhaltensstoumlrunshygenldquo (ICD-Diagnosen F00ndashF99) ermittelt wershyden dem auch Diagnosen von Depressionen zugeordnet sind 367Prozent der Personen mit einer gemeldeten Arbeitsunfaumlhigkeitsdishyagnose aus diesem Kapitel bekamen mindesshytens einmal im Jahr 2013 auch Antidepressiva verordnet Relativ hoch war die Antidepressishyva-Verordnungsrate bei Arbeitsunfaumlhigkeiten mit Diagnosen aus dem ICD-Kapitel VI bdquoKrankheiten des Nervensystemsldquo (G00ndashG99) mit 17 Prozent

Fuumlr eine detailliertere Betrachtung wurden Verordnungsraten bei Erwerbspersonen mit Arbeitsunfaumlhigkeiten differenziert nach ICD-Codes auf dreistelliger Ebene ermittelt

Betrachtet wurden ausschlieszliglich ICD-Diagnosen die im Jahr 2013 bei mindestens 100 Personen als Anlaumlsse von Arbeitsunfaumlshyhigkeiten dokumentiert waren

Diagnosen von Arbeitsunfaumlhigkeiten bei Personen mit hohen Antidepressiva-Verordnungsraten 2013

Rang ICD Code ICD Diagnose

Anteil mit Anti depressiva[]

Betroffene [Rate in ]

1 F33 Rezidivierende depressive Stoumlrung 733 0305 2 T43 Vergiftung durch psychotrope Substanzen ande- 721 0003

renorts nicht klassifiziert 3 F42 Zwangsstoumlrung 711 0018 4 F61 Kombinierte und andere Persoumlnlichkeitsstoumlrungen 666 0009 5 F60 Spezifische Persoumlnlichkeitsstoumlrungen 652 0049 6 F31 Bipolare affektive Stoumlrung 627 0032 7 F41 Andere Angststoumlrungen 617 0285 8 F34 Anhaltende affektive Stoumlrungen 561 0051 9 F40 Phobische Stoumlrungen 535 0026 10 F32 Depressive Episode 528 1319 11 F90 Hyperkinetische Stoumlrungen 516 0008 12 F25 Schizoaffektive Stoumlrungen 493 0015 13 F50 Essstoumlrungen 480 0024 14 F62 Andauernde Persoumlnlichkeitsaumlnderungen nicht 449 0003

Folge einer Schaumldigung oder Krankheit des Geshyhirns

15 F11 Psychische und Verhaltensstoumlrungen durch Opioshyide

412 0004

16 F51 Nichtorganische Schlafstoumlrungen 408 0044 17 F19 Psychische und Verhaltensstoumlrungen durch mulshy

tiplen Substanzgebrauch und Konsum anderer psychotroper Substanzen

405 0015

18 F63 Abnorme Gewohnheiten und Stoumlrungen der Im- 379 0005 pulskontrolle

19 T50 Vergiftung durch Diuretika und sonstige und nicht naumlher bezeichnete Arzneimittel Drogen und bioshylogisch aktive Substanzen

378 0004

20 F44 Dissoziative Stoumlrungen [Konversionsstoumlrungen] 372 0009

Tabelle 13 (Erwerbspersonen TK 2013 standardisiert)

34 ǀ Depressionsatlas

Tabelle 13 enthaumllt Angaben zu den 20 dreishystelligen ICD-Diagnosen mit den houmlchsten Raten an Antidepressiva-Verordnungen sortiert in absteigender Reihenfolge nach dem Anteil der Erwerbspersonen mit Anti-depressiva-Verordnung

Um eine Einschaumltzung der Bedeutung der aufgefuumlhrten Diagnosen zu ermoumlglichen werden ergaumlnzend auch die Anteile der von Arbeitsunfaumlhigkeiten mit diesen Diagnosen betroffenen Erwerbspersonen in der Tabelle genannt

Die Erkrankung mit dem groumlszligten Anteil an Antidepressiva-Verordnungen ist die ICD-Diagnose bdquoRezidivierende depressive Stoumlshyrungldquo (F33) also eine zum wiederholten Mal auftretende Depression Von den Erwerbsshypersonen die 2013 mit einer entsprechenden Diagnose arbeitsunfaumlhig gemeldet waren ershyhielten innerhalb des Jahres 73 Prozent also knapp drei Viertel mindestens eine Anti-depressiva-Verordnung Unter den gelisteten 20 ICD-Diagnosen mit den houmlchsten Antideshypressiva-Verordnungsraten finden sich in erster Linie weitere bdquoFldquo-Diagnosen also Erkrankungsdiagnosen aus dem Kapitel bdquoPsychische und Verhaltensstoumlrungenldquo

Ausnahmen bilden die beiden Diagnosen bdquoVergiftung durch psychotrope Substanzen anderenorts nicht klassifiziertldquo (T43) sowie bdquoVergiftung durch Diuretika und sonstige und nicht naumlher bezeichnete Arzneimittel Drogen und biologisch aktive Substanzenldquo (T50) aus der Diagnosegruppe bdquoVergiftungen durch Arzshyneimittel Drogen und biologisch aktive Subshystanzenldquo (T36ndashT50) bei deren Kodierung als Anlass einer Arbeitsunfaumlhigkeit gleichfalls reshylativ hohe Raten an Antidepressiva-Verordnungen ermittelt wurden Uumlber die Gruumlnde fuumlr den beobachteten Zusammenshyhang der Diagnosen mit hohen Raten an An-tidepressiva-Verordnungen geben die Daten keine Auskunft Es laumlsst sich daher nur vershymuten dass Antidepressiva in diesen Faumlllen in der Regel nicht Ausloumlser einer Vergiftung waren sondern eher zur Behandlung von seelischen Zustaumlnden verordnet wurden die ihrerseits anderweitig den Ausloumlser fuumlr eine Vergiftung bildeten In jedem Fall laumlsst sich festhalten dass beide Diagnosen mit Beshytroffenenraten von 0003 Prozent sowie 0004 Prozent nur sehr selten den Anlass fuumlr eine Arbeitsunfaumlhigkeit bilden und insofern eishyne untergeordnete Rolle spielen

Unter den gelisteten 20 Diagnosen mit hohen medikamentoumlsen Behandlungsraten bilden bdquoDepressive Episodenldquo (F32) mit Abstand den haumlufigsten Anlass fuumlr eine Arbeitsunfaumlhigkeit

Zusammenfassung Der Depressionsatlas liefert umfaumlngliches Zahlenmaterial zur Bedeutung von Depressishyonen im Erwerbsalter und zu Veraumlnderungen in den Jahren von 2000 bis 2013

Innerhalb des genannten Zeitraums stiegen die Fehlzeiten aufgrund von Depressionen deutlich Zwischen Tiefst- und Houmlchststand 2006 und 2012 war bei Erwerbspersonen ein Anstieg um 75 Prozent festzustellen Nach eishynem leichten Ruumlckgang wurden im Jahr 2013 163 AU-Faumllle pro 100 Versicherungsjahre mit der Diagnose von Depressionen erfasst Dashymit waren Depressionen lediglich 14 Prozent aller AU-Faumllle zuzuordnen aufgrund der lanshygen fallbezogenen Dauer waren diese Faumllle jedoch fuumlr 71 Prozent aller gemeldeten Fehlshytage verantwortlich Im Mittel war jede Ershywerbsperson 2013 gut einen Tag aufgrund von Depressionen arbeitsunfaumlhig gemeldet eine gemeldete Arbeitsunfaumlhigkeit dauerte durchschnittlich 64 Tage

Rund 6 Prozent der Erwerbspersonen erhielshyten innerhalb des Jahres 2013 mindestens eishyne Antidepressiva-Verordnung 2000 hatte die Rate noch bei 41 Prozent gelegen Die Zahl der verordneten Tagesdosen stieg im selben Zeitraum um den Faktor 274 und hat sich damit nahezu verdreifacht 2013 wurden demnach anteilig mehr Erwerbspersonen und gegebenenfalls zugleich auch erheblich intenshysiver mit Antidepressiva behandelt als im Jahr 2000

Frauen waren nach den vorliegenden Ergebshynissen nahezu doppelt so haumlufig von Depresshysionen betroffen wie Maumlnner mit zunehmenshydem Alter zeigen sich bis kurz vor Erreichen des Renteneintrittsalters steigende Fehlzeiten und Verordnungsraten Hinweise auf reduziershyte Erkrankungsrisiken finden sich bei houmlherer schulischer und beruflicher Ausbildung und entsprechend auch vorrangig bei Beschaumlftigshyten in Berufen mit houmlherer Qualifikation sowie mit technisch-handwerklicher Ausrichtung Beschaumlftigte mit geringerer Qualifikation soshywie aus sozialen Berufen sind demgegenuumlber tendenziell haumlufiger betroffen

Sowohl im Hinblick auf Arbeitsunfaumlhigkeiten mit Depressionen als auch im Hinblick auf Verordnungen von Antidepressiva haben sich im Lauf der 14 Jahre Unterschiede zwischen den Bundeslaumlndern verringert Dies koumlnnte auf eine Angleichung der Lebensumstaumlnde aber auch auf eine Angleichung der diagnosshytischen und therapeutischen Strategien von Aumlrzten hindeuten

Depressionsatlas ǀ 35

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Anhang

Depressionen als Ursache von Arbeitsunfaumlhigkeiten nach Geschlecht 2013

Maumlnner ICD 10 Code ICD 10 Diagnose

AU Faumllle je 100 VJ

AU Tageje 100 VJ

AU Tageje Fall

Betroffene [Rate in ]

A00-Z99 Alle Diagnosen 10409 132383 13 49910 F00-F99 Psychische und Verhaltensstoumlrungen 412 18678 45 3575

F30-F39 Affektive Stoumlrungen 127 8425 66 1218 F32 F33 Depressionen 119 7880 66 1155

F32 Depressive Episode 098 6043 61 0964 F320 Leichte depressive Episode 004 140 35 0039 F321 Mittelgradige depressive Episode 021 1628 76 0227 F322 Schwere depressive Episode ohne psychotische 012 1304 109 0134

Symptome F323 Schwere depressive Episode mit psychotischen

Symptomen 001 075 90 0009

F328 Sonstige depressive Episoden 003 132 52 0026 F329 Depressive Episode nicht naumlher bezeichnet 056 2671 48 0542

F33 Rezidivierende depressive Stoumlrung 021 1837 88 0216 F330 Rezidivierende depressive Stoumlrung gegenwaumlrtig

leichte Episode 001 035 42 0008

F331 Rezidivierende depressive Stoumlrung gegenwaumlrtig 010 880 86 0106 mittelgradige Episode

F332 Rezidivierende depressive Stoumlrung gegenwaumlrtig schwere Episode ohne psychotische Symptome

006 628 112 0063

F333 Rezidivierende depressive Stoumlrung gegenwaumlrtig 001 076 119 0007 schwere Episode mit psychotischen Symptomen

F334 Rezidivierende depressive Stoumlrung gegenwaumlrtig remittiert

000 011 50 0002

F338 Sonstige rezidivierende depressive Stoumlrungen 000 013 37 0004 F339 Rezidivierende depressive Stoumlrung nicht naumlher

bezeichnet 003 150 59 0026

Frauen ICD 10 Code ICD 10 Diagnose

AU Faumllle je 100 VJ

AU Tageje 100 VJ

AU Tageje Fall

Betroffene [Rate in ]

A00-Z99 Alle Diagnosen 12756 163175 13 56801 F00-F99 Psychische und Verhaltensstoumlrungen 759 31541 42 6603

F30-F39 Affektive Stoumlrungen 226 14159 63 2204 F32 F33 Depressionen 214 13312 62 2101

F32 Depressive Episode 176 9848 56 1738 F320 Leichte depressive Episode 008 245 32 0075 F321 Mittelgradige depressive Episode 038 2795 73 0408 F322 Schwere depressive Episode ohne psychotische 017 1914 113 0202

Symptome F323 Schwere depressive Episode mit psychotischen

Symptomen 001 103 108 0011

F328 Sonstige depressive Episoden 005 212 46 0047 F329 Depressive Episode nicht naumlher bezeichnet 106 4442 42 1024

F33 Rezidivierende depressive Stoumlrung 038 3464 90 0409 F330 Rezidivierende depressive Stoumlrung gegenwaumlrtig

leichte Episode 002 091 56 0017

F331 Rezidivierende depressive Stoumlrung gegenwaumlrtig 020 1791 89 0217 mittelgradige Episode

F332 Rezidivierende depressive Stoumlrung gegenwaumlrtig schwere Episode ohne psychotische Symptome

010 1109 116 0111

F333 Rezidivierende depressive Stoumlrung gegenwaumlrtig 001 081 95 0008 schwere Episode mit psychotischen Symptomen

F334 Rezidivierende depressive Stoumlrung gegenwaumlrtig remittiert

000 021 62 0004

F338 Sonstige rezidivierende depressive Stoumlrungen 001 038 74 0006 F339 Rezidivierende depressive Stoumlrung nicht naumlher

bezeichnet 005 254 54 0048

Tabelle A1 (Erwerbspersonen TK 2013 standardisiert)

36 ǀ Depressionsatlas

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Fehlzeiten mit Depressionen nach Personengruppen 2000 bis 2013

Depressionen (ICD 10 Codes F32 F33) Gesamt (A00 Z99)

Berufstaumltige Arbeitslose Gesamt

Jahr AU Tageje 100 VJ

rel seit 2000

AU Tageje 100 VJ

rel seit 2000

AU Tageje 100 VJ

rel seit 2000

AU Tageje 100 VJ

rel seit 2000

2000 56 100 130 100 62 100 1294 100 2001 58 103 138 106 64 104 1313 101 2002 59 106 142 109 67 109 1300 100 2003 59 105 147 113 68 110 1257 97 2004 60 108 172 132 72 116 1209 93 2005 60 108 180 138 72 118 1215 94 2006 53 95 202 155 60 98 1144 88 2007 60 108 270 207 68 110 1193 92 2008 65 116 328 252 73 119 1224 95 2009 75 135 314 240 84 136 1320 102 2010 86 155 431 330 98 159 1340 104 2011 90 162 456 350 100 163 1397 108 2012 95 171 470 361 105 171 1417 110 2013 92 166 488 374 104 169 1466 113

Tabelle A2 (Erwerbspersonen TK 2013 standardisiert Werte 2000 entsprechen 100 Prozent)

Arbeitsunfaumlhigkeiten mit Depressionen nach Alter und Geschlecht 2013

Maumlnner Frauen Gesamt

Alters gruppe

AU Faumllle je

100 VJ

AU Tageje

100 VJ

Betr []

AU Faumllle je

100 VJ

AU Tageje

100 VJ

Betr []

AU Faumllle je

100 VJ

AU Tageje

100 VJ

Betr []

15-19 06 21 06 16 44 14 10 31 09 20-24 09 40 08 18 66 16 13 52 12 25-29 09 42 08 15 73 14 12 57 11 30-34 09 46 08 16 88 15 12 65 11 35-39 10 64 10 18 110 18 14 85 13 40-44 12 79 12 21 130 21 16 102 16 45-49 13 87 13 23 149 23 18 116 18 50-54 14 104 14 26 178 26 20 139 20 55-59 17 126 17 30 215 30 23 167 23 60-64 16 153 16 28 242 29 21 189 21

Tabelle A3 (Erwerbspersonen TK 2013 ICD-10-Codes F32 F33)

Depressionsatlas ǀ 37

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Arbeitsunfaumlhigkeit mit Depressionen nach Ausbildung 2013

Ausbildungsabschluss AU Faumllle je 100 VJ

AU Tageje 100 VJ

Betroffene [Rate in ]

Ohne beruflichen Ausbildungsabschluss 207 113 195 Abschluss einer anerkannten Berufsshyausbildung 176 104 174 Meister-Techniker- oder gleichwertiger Fachschulabschluss 151 83 144 Bachelor 128 78 124 DiplomMagisterMasterStaatsexamen 111 63 111 Promotion 067 36 081 Abschluss unbekannt 153 104 156

Gesamt 163 104 159

Tabelle A4 (Erwerbspersonen TK 2013 standardisiert)

Antidepressiva-Verordnungen nach Alter und Geschlecht 2013

Maumlnner Frauen Gesamt

Alters gruppe

DDD Betr []

DDD pro

Betr

DDD Betr []

DDD pro

Betr

DDD Betr []

DDD pro

Betr 15-19 121 104 116 324 279 116 208 179 116 20-24 313 187 168 629 389 162 463 283 165

25-29 513 245 209 888 450 197 690 342 204 30-34 690 302 229 1089 513 212 870 397 221

35-39 893 386 231 1418 648 219 1131 505 225 40-44 1057 462 229 1687 783 216 1347 609 223

45-49 1141 502 227 1912 910 210 1501 693 219 50-54 1351 583 232 2236 1063 210 1773 812 222

55-59 1575 689 229 2592 1247 208 2044 946 219 60-64 1368 653 209 2358 1195 197 1774 875 204

Tabelle A5 (Erwerbspersonen TK 2013 ATC-Code N06A)

38 ǀ Depressionsatlas

Antidepressiva-Verordnungsvolumen nach Wirkstoffen 2000 bis 2013

Anzahl DDD je VJ

Opipramol Amitriptylin Fluoxetin Citalopram Sertralin Johannisshykraut

Mirtazapin Venlafaxin

Jahr N06AA05 N06AA09 N06AB03 N06AB04 N06AB06 N06AP01 N06AX11 N06AX16

2000 039 048 029 034 033 132 015 011 2001 043 049 034 047 042 125 021 017 2002 046 049 043 061 045 110 029 024 2003 051 051 051 087 051 098 032 033 2004 055 049 060 099 052 037 035 043 2005 059 050 067 117 054 043 043 053 2006 053 045 066 123 053 031 044 057 2007 059 047 074 166 061 031 054 068 2008 065 048 079 203 067 033 064 080 2009 068 048 076 229 070 043 069 091 2010 072 050 079 283 076 051 080 123 2011 075 052 081 351 081 053 085 145 2012 076 052 084 357 095 053 089 168 2013 075 051 084 334 109 053 091 183

Tabelle A6 (Erwerbspersonen TK 2013 standardisiert ATC-Code N06A)

Depressionsatlas ǀ 39

Allgemeine Informationen zum Depressionsatlas

Der Depressionsatlas liefert umfangreiche Informationen zur Bedeutung von Depressishyonen im Erwerbsalter Basis der Auswertunshygen bilden Daten zu Arbeitsunfaumlhigkeiten sowie Arzneiverordnungen bei TK-Erwerbsshypersonen aus den Jahren 2000 bis 2013 Depressionen waren 2013 fuumlr 7 Prozent aller gemeldeten Arbeitsfehltage verantwortlich Etwa 6 Prozent aller Erwerbspersonen erhielten 2013 Verordnungen von Antideshypressiva die Zahl der verordneten Tagesdoshysen hat sich seit 2000 nahezu verdreifacht

Weitere Informationen Gesundheitsstudien und Auswertungen finden Sie unter wwwtkde Webcode 49536

101

154

1

2015

  • 15-01-21_TK_Depressionsatlas_Inhalt_finalpdf
    • Depressionsatlas
      • Datengrundlagen
      • ICD-Diagnosen
      • Arzneiverordnungen ndash ATC
      • Standardisierung
        • Arbeitsunfaumlhigkeit mit Depressionen
          • Arbeitsunfaumlhigkeitsfaumllle
          • Arbeitsunfaumlhigkeitstage
          • Betroffene
          • Arbeitsunfaumlhigkeit nach Geschlecht und Alter
          • Arbeitsunfaumlhigkeiten im Zeitverlauf
          • Arbeitsunfaumlhigkeit nach Bundeslaumlndern und Kreisen
          • Trends in Bundeslaumlndern
          • Arbeitsunfaumlhigkeit nach Berufen
          • Arbeitsunfaumlhigkeit nach Schulabschluss
          • Arbeitsunfaumlhigkeit nach Ausbildung
          • Arbeitsunfaumlhigkeit nach Leitungsfunktion
          • Kosten von Arbeitsunfaumlhigkeit mit Depressionen
          • Arbeitsunfaumlhigkeit mit weiteren Diagnosen
            • Verordnung von Antidepressiva
              • Verordnung nach Alter und Geschlecht
              • Verordnungen im Zeitverlauf
              • Trends bei Verordnungen relevanter Antidepressiva nach Wirkstoffen
              • Verordnungen nach Arztgruppen
              • Verordnung nach Bundeslaumlndern und Kreisen
              • Trends in Bundeslaumlndern
              • Verordnungen nach Berufen
              • Verordnungen nach Schulabschluss
              • Verordnungen nach Ausbildung
              • Antidepressiva-Verordnung bei Erwerbspersonen mit Arbeitsunfaumlhigkeit aufgrund von Depressionen
              • Diagnosen von Arbeitsunfaumlhigkeit und Antidepressiva-Verordnungen
                • Zusammenfassung
                • Anhang
                • Word-Lesezeichen
                  • RANGEC12
                  • RANGEC24

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Arbeitsunfaumlhigkeit nach Leitungsfunktion

Neben der Schul- und Berufsausbildung hat auch die derzeitige Stellung im Beruf Einfluss auf das Arbeitsunfaumlhigkeitsgeschehen

In der vierten Stelle der Klassifikation der Beshyrufe 2010 ist festgehalten ob die berufliche Taumltigkeit eine Aufsichts- oder Leitungsposition umfasst Bei Auswertung der Arbeitsunfaumlhigshykeitsdaten im Hinblick auf dieses Merkmal wird deutlich dass Erwerbspersonen in Fuumlhshyrungs- oder Leitungspositionen diagnoseunshyabhaumlngig etwas seltener von Arbeitsunfaumlhigshykeiten betroffen sind als Erwerbspersonen ohne Fuumlhrungs- oder Leitungsposition Nicht nur die Betroffenenraten sind mit 478 Prozent gegenuumlber 54 Prozent geringer sondern es wurden auch weniger AU-Faumllle und -Tage bei Personen in Fuumlhrungs- oder Leitungspositioshynen dokumentiert

Grundsaumltzlich trifft diese Aussage auch auf Erkrankungen mit Depressionen im Sinne der ICD-Diagnosen F32 und F33 zu

Bei gleichartigen Auswertungen zur ICD-Diagnose Z73 die im Falle eines sogenannshyten bdquoBurnoutsldquo kodiert werden kann faumlllt auf dass Fuumlhrungskraumlfte von dieser Diagnose nashyhezu genauso oft betroffen sind wie Erwerbsshypersonen ohne Fuumlhrungsposition Die durchshyschnittliche Anzahl der AU-Tage bei Fuumlhshyrungskraumlften liegt sogar etwas houmlher als bei Erwerbspersonen ohne Personalverantworshytung

Kosten von Arbeitsunfaumlhigkeit mit Deshypressionen

In Anlehnung an Berechnungen der Bundesshyanstalt fuumlr Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin (BAuA) zu volkswirtschaftlichen Kosten durch Arbeitsunfaumlhigkeit5 soll an dieser Stelle eine grobe Einschaumltzung der Kosten die aufgrund von Arbeitsunfaumlhigkeiten mit Depressionen im Sinne der ICD-Diagnosen F32 und F33 entshystehen vorgenommen werden Dabei wird in diesem Kontext zunaumlchst nur auf sogenannte Produktionsausfallkosten eingegangen

Eine Grundlage fuumlr die Berechnungen bilden die im Rahmen der volkswirtschaftlichen Geshysamtrechnung vom Statistischen Bundesamt veroumlffentlichten Zahlen zu durchschnittlichen monatlichen Arbeitnehmerentgelten in einzelshynen Kalenderjahren6 (im Sinne von Bruttoloumlhshynen und -gehaumlltern zuzuumlglich der Sozialversishycherungsbeitraumlge der Arbeitgeber) Aus dieshysen monatlichen Entgelten die nach Angaben des Statistischen Bundesamtes 2000 bis 2013 von 2601 Euro auf 3151 Euro stiegen wurden zunaumlchst durchschnittliche kalendershytaumlgig faumlllige Entgelte (zwischen 8551 Euro und 10359 Euro) ermittelt die anschlieszligend zur Bewertung von Kosten fuumlr einzelne Fehlshytage herangezogen wurden

Wie bereits zuvor erlaumlutert und auch der Abshybildung 6 zu entnehmen stieg die Zahl der AU-Tage mit Diagnosen von Depressionen vom Jahr 2000 bis zum Jahr 2012 unterbroshychen von einem leichten Ruumlckgang im Jahr 2006 an Entsprechend nahmen auch die Kosten im Zusammenhang mit Depressionen im gleichen Zeitraum zu Dabei summieren sich die Effekte der zunehmenden Fehlzeiten

Arbeitsunfaumlhigkeit mit Depressionen nach Stellung im Berufsleben 2013

ICD 10 Code ICD 10 Diagnose Leitungsfunktion AU Faumllle je 100 VJ

AU Tageje 100 VJ

Betroffene [Rate in ]

A00-Z99 alle Diagnosen Aufsichtskraft ndash nein Aufsichtskraft - ja

11848 9230

1452 1143

5405 4781

F32 F33 Depressionen Aufsichtskraft ndash nein Aufsichtskraft - ja

159 127

93 85

156 131

Z73 Probleme mit Bezug auf Schwierigkeiten bei der Lebensbewaumlltigung

Aufsichtskraft ndash nein Aufsichtskraft - ja

027 026

10 12

027 026

Tabelle 6 (Erwerbspersonen TK 2013 standardisiert)

5 Bundesanstalt fuumlr Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin (2014) Volkswirtschaftliche Kosten durch Arbeitsunfaumlshyhigkeit 2012 URL httpwwwbauadedeInformationenshyfuer-die-PraxisStatistikenArbeitsunfaehigkeit Kostenhtml

6 Statistisches Bundesamt Volkswirtschaftliche Gesamtshyrechnungen Fachserie 18 Reihe 15 URL httpswwwdestatisdeDEPublikationenThematischVo lkswirtschaftlicheGesamtrechnungshyenInlandsproduktInlandsproduktsberechnungLangeRei henhtml

Depressionsatlas ǀ 17

Kosten

Veranschlagt man pro Fehltag 2013 durchshy

schnittliche Arbeitshynehmerentgelte in Houmlshy

he von 10359 Euro ergeben sich nach Hochrechnung von

TK-Ergebnissen auf alshyle Arbeitnehmer in

Deutschland fuumlr 2013 Produktionsausfallkosshy

ten aufgrund von Deshypressionen in Houmlhe

von rund 4 Milliarden Euro

mit Diagnosen von Depressionen und des Anstiegs der durchschnittlichen Arbeitnehshymerentgelte

Der leichte Ruumlckgang der Fehlzeiten mit Deshypressionen von 2012 nach 2013 wird im Hinshyblick auf die Arbeitgeberkosten durch den Anstieg des durchschnittlichen Arbeitnehmershyentgeltes aufgehoben

Pro 100 Erwerbspersonen beliefen sich die hier uumlberschlaumlgig ermittelten Kosten fuumlr Arshybeitsausfaumllle aufgrund von Depressionen im Jahr 2013 auf 10756 Euro was durchschnittshylichen Kosten von knapp 108 Euro je Ershywerbsperson und Jahr entspricht Hochgeshyrechnet auf die 378 Millionen Arbeitnehmer in Deutschland ergeben sich damit fuumlr 2013 Kosten von 407 Milliarden Euro

Noch deutlich houmlhere Kosten wuumlrden resultieshyren sofern man fuumlr jeden erfassten Fehltag als Ausfall die vom Statistischen Bundesamt fuumlr 2013 ausgewiesene durchschnittliche Bruttowertschoumlpfung je Erwerbstaumltigen in Houmlshyhe von 180 Euro je Kalendertag (bezieshyhungsweise 66448 Euro pro Jahr) ansetzt undoder die hier gefundenen Ausfaumllle nicht nur auf Arbeitnehmer sondern gleichartig auf alle Erwerbstaumltigen (inklusive Selbststaumlndishygen) hochrechnet

Weitgehend zwangslaumlufig wird bei den hier dargelegten Hochrechnungen davon ausgeshygangen dass die jetzt bei TK-versicherten Erwerbspersonen festgestellten Fehlzeiten in vergleichbarem Umfang auch bei anderen Arshybeitnehmern oder Erwerbstaumltigen in Deutschshyland anfallen Aufgrund der Vielzahl von Beshyschaumlftigten aus technischen Berufen mit einer Mitgliedschaft in der TK die in der Regel unshyterdurchschnittliche Fehlzeiten mit der Diagshynose von Depressionen aufweisen duumlrften die realen Fehlzeiten mit Depressionen in Deutschland auf der Basis von TK-Daten tenshydenziell eher unterschaumltzt werden

Grundsaumltzlich nicht beruumlcksichtigt wurden zushydem insbesondere Einschraumlnkungen der Proshyduktivitaumlt durch Depressionen die auch ohne eine (gemeldete) Abwesenheit der betroffeshynen Mitarbeiter am Arbeitsplatz resultieren koumlnnen

Kosten von Arbeitsunfaumlhigkeiten mit Depressionen 2000 bis 2013

AU-T

age

je 1

00 V

J

140

120

100

80

60

40

20

0

10756 10705 AU-Tage 9944

Arbeitnehmerentgelt 9435

7849

6521 6432 6845 6069 6211 5918

5580 5465 5269

2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 2008 2009 2010 2011 2012 2013

Jahr

12000

10000

8000

6000

4000

2000

0

Arbeitnehmerentgelt je 100 VJ [euro]

18 ǀ Depressionsatlas

Abbildung 6 (Erwerbspersonen TK 2013 standardisiert)

Arbeitsunfaumlhigkeit mit weiteren Diagnosen

Neben Depressionen gehen weitere psychishysche Erkrankungen mit einer aumlhnlichen Ershyschoumlpfungssymptomatik einher So zeigen zum Beispiel Personen mit einem sogenannshyten bdquoBurnout-Syndromldquo oder einer Neurastheshynie unter Umstaumlnden aumlhnliche Symptome wie Personen mit einer Depression im Sinne der ICD-Diagnosen F32 und F33

In allen Faumlllen fuumlhlt sich der Patient uumlbermaumlshyszligig belastet und ist nicht mehr oder nur einshygeschraumlnkt in der Lage seinen beruflichen und privaten Verpflichtungen nachzukommen

Diagnose Burnout-Syndrom

Haumlufig diskutiert wird im Zusammenhang miteiner beruflichen Uumlberlastung insbesondere das Burnout-Syndrom ndash das bdquoAusgebranntshyseinldquo Hiermit ist das Ergebnis einer anhaltenshyden Uumlberlastungssituation im beruflichen oder privaten Umfeld gemeint die schlieszliglich in eishyne andauernde Erschoumlpfung muumlndet Im schlimmsten Fall kann es zu einem voumllligen psychischen Zusammenbruch kommen

Das Burnout-Syndrom wird aus fachaumlrztlicher Sicht zumeist nicht als psychische Krankheit verstanden Eher werden die mit dem Burnshyout-Syndrom verbundenen Umstaumlnde als Rishysikofaktoren fuumlr die Entwicklung psychischer Erkrankungen im engeren Sinne betrachtet

Fuumlr die mit dem Burnout-Syndrom einhergeshyhenden Beschwerden ist innerhalb der ICD-Klassifikation der Code Z73 bdquoProbleme mit Bezug auf Schwierigkeiten bei der Lebensshybewaumlltigungldquo aus dem ICD-Kapitel XXI bdquoFakshytoren die den Gesundheitszustand beeinflusshysenldquo (Z00ndashZ99) vorgesehen

Das Burnout-Syndrom im Sinne der ICD-Diagnose Z73 spielt im AU-Geschehen mit durchschnittlich lediglich zehn AU-Tagen je 100 Versicherungsjahre und einer Betroffeshynenrate von 027 Prozent eine sehr untergeshyordnete Rolle Auf diesem sehr niedrigen Nishyveau uumlbertraf der relative Anstieg der Fehlzeishyten unter dieser Diagnose seit 2000 allerdings die bereits zuvor beschriebene Zunahme der Fehlzeiten mit Depressionen im selben Zeitshyraum noch erheblich

Waumlhrend im Jahr 2013 gut zehn AU-Tage pro 100 Versicherungsjahre auf diese Diagnose entfielen war es im Jahr 2000 noch nicht einmal ein AU-Tag pro 100 Versicherungsjahshyre Dabei ist es seit dem Jahr 2011 in dem die AU-Tage unter der Diagnose Z73 mit rund 13 Tagen pro 100 Versicherungsjahre den bislang houmlchsten Wert erreicht hatten sogar wieder zu einem leichten Ruumlckgang der

dokumentierten Fehlzeiten mit dieser Diagnoshyse gekommen

Alters- und geschlechtsspezifische Werte zeishygen eine aumlhnliche Verteilung wie bei Depresshysionen im Sinne der ICD-Diagnosen F32 und F33 So sind Frauen in allen Altersgruppen deutlich staumlrker betroffen als Maumlnner Bei beishyden Geschlechtern steigen die Betroffenheitsshyraten bis zur Altersgruppe der 55- bis 59shyJaumlhrigen stetig an Erst die 60- bis 64shyJaumlhrigen sind wieder etwas weniger betroffen Dabei ist der prozentuale Anstieg bei Maumlnshynern aufgrund des niedrigeren Ausgangsnishyveaus noch deutlicher Hier steigen die Beshytroffenenraten von 0098 auf 0232Prozent an was einer Zunahme um 137 Prozent beshyziehungsweise den Faktor 24 gleichkommt Bei Frauen ist von der juumlngsten zur zweitshyhoumlchsten Altersgruppe ein altersabhaumlngiger Anstieg der Betroffenenraten um 131 Prozent auszumachen

Die Arbeitsunfaumlhigkeitstage nehmen geshyschlechtsunabhaumlngig mit steigendem Alter zu Fuumlr Maumlnner und Frauen ist dabei ein aumlhnlishycher Anstieg zu beobachten Die Zunahme der dokumentierten AU-Tage betraumlgt 14 Tage bei den Maumlnnern und 15 Tage bei den Fraushyen wobei der Wert in der untersten Altersshygruppe der 15- bis 19-jaumlhrigen Maumlnner einen Tag und bei Frauen vier Tage betraumlgt

Neurasthenie

Die ICD-Diagnose Neurasthenie (F48) beshyschreibt ebenfalls eine anhaltende Erschoumlpshyfung oder Ermuumldung Staumlrker als beim Burnshyout-Syndrom stehen jedoch innere Ursachen im Vordergrund auch kann eine Unterfordeshyrung im Sinne von monotonen Anforderungen Ursache der Erkrankung sein Historisch war diese Diagnose besonders Anfang des 20 Jahrhunderts mit einsetzender Industrialisieshyrung von erheblicher Bedeutung wurde aber in juumlngerer Zeit besonders in Faumlllen von starshyker beruflicher Uumlberlastung teilweise durch die Diagnose des Burnout-Syndroms ersetzt

Dennoch ist festzustellen dass die ICD-Diagnose bdquoNeurasthenieldquo (F48) in den vershygangenen Jahren immer haumlufiger gestellt wird So betrug die Betroffenenrate im Jahr 2000 034 Prozent und stieg bis zum Jahr 2013 auf 085 Prozent an Waumlhrend im Jahr 2000 durchschnittlich noch knapp zehn AU-Tage pro 100 Versicherungsjahre mit dieser Diagnose dokumentiert wurden waren es im Jahr 2013 schon mehr als 22 Tage Im Vershygleich zu Depressionen mit durchschnittlich 103 AU-Tagen pro 100 Versicherungsjahre im Jahr 2013 hat diese Erkrankung aber eine eher geringere Bedeutung

Burnout-Syndrom

Das Burnout-Syndrom wird von Fachaumlrzten zumeist nicht als eishygenstaumlndiges Krankshyheitsbild angesehen entsprechend kann es in der ICD 10 lediglich mit dem Schluumlssel Z73 aus dem Kapitel XXI bdquoFaktoren die den Geshysundheitszustand beshyeinflussenldquo kodiert werden Trotz erheblishycher Zunahmen bis 2011 spielten Arbeitsshyunfaumlhigkeiten mit Anshygabe des Codes Z73 auch 2013 eine eher untergeordnete Rolle

Depressionsatlas ǀ 19

Relative Veraumlnderungen von Fehlzeiten mit Erschoumlpfungsdiagnosen 2000 bis 2013

Rel

ativ

e Ve

raumlnd

erun

g(W

ert i

m Ja

hr 2

000

= 10

0)

1600

1400

1200

1000

800

600

400

200

0

AU-Tage Z73 AU-Tage F48 AU-Tage F32 F33 AU-Tage A00-Z99

2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 2008 2009 2010 2011 2012 2013

Jahr

Abbildung 7 (Erwerbspersonen TK 2013 standardisiert)

Arbeitsunfaumlhigkeiten mit Diagnose Z73 nach Geschlecht und Alter 2013

05 19 20Betr Frauen

18 Betr Maumlnner 17

04

4

5

7

9

11

14 15

1 2

3 4

7

10 9 11

13

15

0

5

10

15

AU-Tage Frauen

AU-Tage Maumlnner

Betro

ffene

03

AU-Tage je 100 VJ

02

01

00 15-19 20-24 25-29 30-34 35-39 40-44 45-49 50-54 55-59 60-64

Altersgruppe

Abbildung 8 (Erwerbspersonen TK 2013)

20 ǀ Depressionsatlas

-

Verordnung vonAntidepressiva Antidepressiva sind Arzneimittel die vorranshygig aber nicht ausschlieszliglich zur Behandlung von Depressionen eingesetzt werden Ausshywertungen zu Verordnungen von Antidepresshysiva koumlnnen in erster Linie Informationen zur Einschaumltzung von Haumlufigkeit und Umfang der medikamentoumlsen Therapie von Depressionen liefern Durch das verhaumlltnismaumlszligig spezifische Anwendungsspektrum von Antidepressiva ndash namentlich die vorrangige Verordnung bei Depressionen ndash kann mit gewissen Einshyschraumlnkungen aus den Ergebnissen zu Vershyordnungen auch auf das Vorliegen von psyshychischen Problemen im Sinne von Depressioshynen geschlossen werden

Im Zusammenhang mit den vorausgehend dargestellten Auswertungen zu Arbeitsunfaumlshyhigkeiten ist dies insofern von Interesse als dass keinesfalls davon auszugehen ist dass jede Erwerbsperson mit Depressionen auch mit der expliziten Nennung einer entspreshychenden Diagnose arbeitsunfaumlhig gemeldet

wird und dann in den Daten zu Arbeitsunfaumlshyhigkeiten identifiziert werden kann Ein Teil der von (leichteren) Depressionen betroffenen Erwerbspersonen duumlrfte innerhalb von uumlblishycherweise betrachteten Jahreszeitraumlumen uumlberhaupt nicht arbeitsunfaumlhig gemeldet sein bei einem anderen Teil duumlrfte die Meldung unshyter einer anderen eventuell weniger stigmatishysierenden Diagnose erfolgen In beiden Faumlllen koumlnnten Informationen zu gegebenenfalls verabreichten Antidepressiva die einzigen Hinweise auf gesundheitliche Probleme im Sinne von Depressionen sein

Tabelle 7 liefert detaillierte Informationen zur Verordnung von Antidepressiva bei Erwerbsshypersonen im Jahr 2013 Zur besseren Einordshynung dieser Verordnungen in das Gesamtshyarzneimittelverordnungsgeschehen werden auch Kennzahlen zu uumlbergeordneten Arzneishymittelgruppen auf unterschiedlichen Ebenen des ATC-Klassifikationssystems genannt

Verordnung von Antidepressiva sowie von weiteren Arzneimitteln 2013

Maumlnner Frauen Gesamt

ATC Code

Wirkstoff DDD

pro Jahr

Betr []

DDD pro

Betr

DDD pro

Jahr

Betr []

DDD pro

Betr

DDD pro

Jahr

Betr []

DDD pro

Betr

A-V Alle Wirkstoffe 23278 6629 35115 22601 7768 29094 22966 7154 32103 N Nervensystem 1678 1395 12028 2415 2034 11872 2017 1689 11942

N05 N06

Psychopharmaka 1191 565 21098 1837 958 19174 1489 746 19959

N06A Antidepressiva 978 438 22353 1623 784 20700 1275 597 21353 N06AA04 Clomipramin 005 004 13773 007 005 13193 006 004 13457 N06AA05 Opipramol 054 073 7360 100 147 6817 075 107 7018 N06AA06 Trimipramin 014 030 4739 024 059 4035 019 043 4297 N06AA09 Amitriptylin 037 043 8527 069 095 7186 051 067 7649 N06AA12 Doxepin 020 029 6940 023 041 5586 021 034 6196 N06AA21 Maprotilin 001 001 10167 001 001 10573 001 001 10381 N06AB03 Fluoxetin 047 017 26798 129 048 26866 084 031 26846 N06AB04 Citalopram 256 113 22704 426 194 21897 334 150 22224 N06AB05 Paroxetin 050 019 26680 066 027 24305 057 023 25371 N06AB06 Sertralin 080 026 31177 143 047 30479 109 035 30750 N06AB10 Escitalopram 050 020 25237 084 035 23886 065 027 24420 N06AP01 Johanniskraut 031 018 17632 079 047 16809 053 031 17061 N06AP51 Johanniskraut

Kombinationen 000 000 1026 000 000 1643 000 000 1532

N06AX11 Mirtazapin 093 075 12327 088 095 9280 091 084 10746 N06AX16 Venlafaxin 143 050 28820 229 083 27773 183 065 28205 N06AX21 Duloxetin 027 014 18849 056 030 18764 040 021 18794 Substanz kann seit Wegfall der Erstattung von Verordnungen rezeptfrei erhaumlltlicher Arzneimittel seit 2004 nur in Ausnahmefaumlllen zu Lasten einer geshy

setzlichen Krankenkasse abgerechnet werden

Tabelle 7 (Erwerbspersonen TK 2013 standardisiert Angaben bezogen auf Personen mit Versicherung am 1 Januar des Jahres)

Depressionsatlas ǀ 21

Antidepressiva

6 Prozent aller Ershywerbspersonen erhielshy

ten 2013 mindestens eine Antidepressiva-

Verordnung Je Ershywerbsperson wurden innerhalb des Jahres

durchschnittlich 1275 Tagesdosen verordshy

net

Die 6 Prozent beshytroffenen Erwerbspershysonen erhielten damit innerhalb des Jahres

durchschnittlich jeweils 214 Tagesdosen

Aufgefuumlhrt wird zum einen die Zahl der durchshyschnittlich je Erwerbsperson jaumlhrlich verordneshyten bdquoDefined Daily Dosesldquo (DDD) Eine defishynierte Tagesdosis bezeichnet dabei die nach pharmakologischen Kriterien festgelegte Subshystanzmenge die zur Behandlung einer Pershyson mit einem Praumlparat unter uumlblichen Umshystaumlnden fuumlr einen Zeitraum von einem Tag ausreicht ndash fuumlr die durchgaumlngige Behandlung einer Person uumlber ein Jahr waumlren also beishyspielsweise 365 DDD erforderlich

Neben definierten Tagesdosen werden zum anderen auch die Raten der von den genannshyten Arzneiverordnungen innerhalb eines Jahshyres betroffenen Erwerbspersonen (in Prozent) sowie die durchschnittliche Anzahl der vershyordneten Tagesdosen bezogen ausschlieszliglich auf diese Betroffenen ausgewiesen

Im Jahr 2013 wurden uumlber alle ATC-Gruppen je Erwerbsperson insgesamt im Mittel rund 230 definierte Tagesdosen verordnet

Antidepressiva finden sich in der Wirkstoffshygruppe N bdquoNervensystemldquo der ATC-Klassifikashytion Mit 202 DDD pro Jahr betraumlgt der Anteil der definierten Tagesdosen dieser Arzneimitshytelgruppe an den verordneten Tagesdosen alshyler Wirkstoffe geschlechtsuumlbergreifend knapp 9Prozent

Die mengenmaumlszligig relevantesten Arzneimitshytelgruppen die zur Behandlung von Erkranshykungen des Nervensystems eingesetzt wershyden sind Psycholeptika (N05) sowie Psychoshyanaleptika (N06) Die beiden Gruppen umfasshysen gemeinsam genau diejenigen Medikashymente die typischerweise als Psychopharshymaka bezeichnet werden Ihnen sind mit 149 DDD pro Jahr rund 74 Prozent der verordneshyten Tagesdosen aller Arzneiverordnungen zur Behandlung des Nervensystems zuzuordnen

Im Zusammenhang mit dem Thema bdquoDepresshysionldquo interessieren besonders die Arzneimitshytel die typischerweise bei der medikamentoumlshysen Therapie von Depressionen eingesetzt werden ndash die Gruppe der bdquoAntidepressivaldquo (N06A)

Im Jahr 2013 hatten Antidepressiva mit einem Verordnungsvolumen von durchschnittlich knapp 13 Tagesdosen je Person einen Anteil von etwa 6 Prozent an allen verordneten Tashygesdosen bei Erwerbspersonen Von der Verordnung (mindestens) eines Antidepressishyvums waren 2013 knapp 6 Prozent der Ershywerbspersonen betroffen Betroffene erhielten dabei innerhalb des Jahres durchschnittlich rund 214 Tagesdosen an Antidepressiva also eine Arzneimittelmenge die in gewoumlhnlicher Dosierung fuumlr die Behandlung uumlber mehr als die Haumllfte eines Jahres ausreichen wuumlrde Anshytidepressiva duumlrften demnach regelmaumlszligig

uumlber laumlngere Zeitraumlume von mehreren Monashyten verordnet werden7

Wirkstoffbezogene Auswertungen und damit Auswertungen zu maximal differenzierten sieshybenstelligen ATC-Codes zeigt Abbildung 12 zu denjenigen Arzneimitteln aus der Gruppe der Antidepressiva die entweder im aktuellen Auswertungsjahr 2013 oder zu Beginn des Auswertungszeitraums im Jahr 2000 die vershyordnungsrelevantesten Einzelsubstanzen waren

Der Wirkstoff mit dem houmlchsten Verordnungsshyvolumen bei Maumlnnern und Frauen war im Jahr 2013 Citalopram (Handelsname zum Beispiel Citalopram durareg Citalopram ALreg ATC-Code N06AB04) Allein auf diesen einen Wirkstoff entfiel ein Anteil von 26 Prozent der verordneshyten Tagesdosen der Antidepressiva Weitere Wirkstoffe mit einem hohen Anteil an den An-tidepressiva-Verordnungen sind die Wirkstoffe Venlafaxin (Handelsname zum Beispiel Venlafaxin Heumannreg Venlafaxin AAAreg) Sertralin (Handelsname zum Beispiel Sertrashylin BASICSreg Sertralin Aurobindoreg) Mirtazapin (Handelsname zum Beispiel Mirtazapin Heumannreg Mirtazapin STADAreg) und Fluoxetin (Handelsname zum Beispiel Fluoxetin HEXALreg Fluoxetin betareg)

Die Verordnungsraten bei Frauen sind hinshysichtlich der meisten Wirkstoffe merklich houmlshyher als bei Maumlnnern Betroffene Frauen erhalshyten dabei von den uumlberwiegend verordneten Wirkstoffen allerdings im Verordnungsfall durchschnittlich eine etwas geringere Zahl an definierten Tagesdosen als Maumlnner Dies koumlnnte sowohl durch eine kuumlrzere Behandshylungsdauer als auch durch eine durchschnittshylich geringere Dosierung der Wirkstoffe bei Frauen im Vergleich zu Maumlnnern bedingt sein

Verordnung nach Alter und Geschlecht

Die vorangehenden Tabellen zeigen bereits dass die Verordnung von Arzneimitteln in Abshyhaumlngigkeit vom Geschlecht variiert Im Weiteshyren wird den alters- und geschlechtsabhaumlngishygen Unterschieden besonders im Hinblick auf die Verordnung von Antidepressiva nachgeshygangen

Im Jahr 2013 erhielten 44Prozent der Maumlnner und 78 Prozent der Frauen Antidepressiva

7 Genauere Aussagen zu medikamentoumlsen Behandlungsshyepisoden waumlren erst nach Auswertungen zu Betroffenen uumlber laumlngere Beobachtungszeitraumlume moumlglich auf die im Rahmen der vorliegenden eher allgemeinen Bearbeitung des Themas Depressionen verzichtet wurde

22 ǀ Depressionsatlas

-

Wirkstoffuumlbergreifend wurden Maumlnnern dabei im Jahr 2013 knapp zehn definierte Tagesdoshysen Antidepressiva verordnet waumlhrend Frauen gut 16 Tagesdosen Antidepressiva erhielten Frauen waren damit 18 Mal haumlufiger als Maumlnner von den Verordnungen betroffen und bekamen 66Prozent mehr Tagesdosen an Antidepressiva als Maumlnner

Abbildung 9 zum Verordnungsvolumen von Antidepressiva zeigt vergleichbare Geshyschlechtsunterschiede fuumlr alle Altersgruppen wobei relative Unterschiede in den juumlngeren

Altersgruppen mit dem geringsten Verordshynungsvolumen am staumlrksten ausgepraumlgt sind

Geschlechtsunabhaumlngig steigt das Verordshynungsvolumen von Antidepressiva altersabshyhaumlngig stetig an

Der groumlszligte Wert wird in der Altersgruppe der 55- bis 59-Jaumlhrigen erreicht In der houmlchsten Altersgruppe der 60- bis 64-Jaumlhrigen findet sich dann wieder ein leichter Ruumlckgang Fuumlr Frauen ist von der niedrigsten bis zur zweitshyhoumlchsten Altersgruppe ein etwa achtfacher

Verordnungsvolumen Antidepressiva nach Geschlecht und Alter 2013

DDD

pro

Vers

iche

rung

sJah

r

25

20

15

Frauen

Maumlnner 10

5

0

Altersgruppe

15-19 20-24 25-29 30-34 35-39 40-44 45-49 50-54 55-59 60-64

Abbildung 9 (Erwerbspersonen TK 2013)

Antidepressiva Verordnung nach Geschlecht und Alter 2013

116

162

197 212 219 216 210 210 208

197

116

168

209 229 231 229 227 232 229

209

0

50

100

150

200

250

300

0

2

4

6

8

10

12

14

15-19 20-24 25-29 30-34 35-39 40-44 45-49 50-54 55-59 60-64

DDD pro Betroffenem

Betro

ffene

Betr Frauen Betr Maumlnner DDD Frauen DDD Maumlnner

Altersgruppe

Abbildung 10 (Erwerbspersonen TK 2013)

Depressionsatlas ǀ 23

-

Verordnungstrend

Von 2000 bis 2013 ist der Anteil der mit Antishydepressiva behandelshyten Erwerbspersonen von 41 auf 6 Prozent

gestiegen zugleich hat sich die bei Betroffeshynen durchschnittlich

verordnete Menge an Tagesdosen von 106 auf 214 DDD in etwa

verdoppelt

Die Zahl der verordneshyten Tagesdosen ist

damit um den Faktor 274 gestiegen und hat

sich nahezu verdreishyfacht

Anstieg des Verordnungsvolumens (von 33 auf 263 DDD) zu verzeichnen waumlhrend der relative Anstieg der Werte bei Maumlnnern aufshygrund des niedrigen Ausgangswertes von 12 Tagesdosen in der juumlngsten Altersgruppe auf 16 Tagesdosen in der zweithoumlchsten Altersshygruppe sogar noch staumlrker ist

Die in Abbildung 10 dargestellte Betroffenen-rate beschreibt den prozentualen Anteil der Versicherten die mindestens eine Arzneivershyordnung dieser Wirkstoffgruppe erhalten hashyben Aumlhnlich wie die Anzahl der Tagesdosen pro Versicherungsjahr steigen die Betroffeshynenraten bei beiden Geschlechtern bis zum Alter von 55 bis 59 Jahren an und sinken erst in der houmlchsten Altersgruppe der uumlber 60shyJaumlhrigen wieder leicht ab Die Betroffenenrashyten sind bei Frauen nahezu aller Altersgrupshypen fast doppelt so hoch wie bei Maumlnnern

Wie in vorangehenden Auswertungen bereits festgestellt erhalten betroffene Maumlnner alshytersuumlbergreifend mehr definierte Tagesdosen Antidepressiva als Frauen Juumlngeren beshytroffenen Maumlnnern und Frauen werden wenishyger Tagesdosen als Aumllteren verordnet was auf kuumlrzere Behandlungszeitraumlume mit Antishydepressiva hindeuten koumlnnte So wuumlrde die durchschnittlich in der juumlngsten Altersgruppe verordnete Anzahl Tagesdosen nur fuumlr eine weniger als vier Monate dauernde Behandshylung mit Antidepressiva ausreichen waumlhrend die Tagesdosen in den houmlheren Altersgrupshypen eine durchgaumlngige Behandlung von mehr als sieben Monaten ermoumlglichen wuumlrden

Verordnungen im Zeitverlauf

Waumlhrend bei vorangehenden Auswertungen Arzneiverordnungen im Jahr 2013 im Mittelshypunkt standen wird im Folgenden die Entshywicklung der Verordnung von Antidepressiva in den Jahren 2000 bis 2013 betrachtet

Der Anteil der Erwerbspersonen die Antideshypressiva erhalten haben ist im Jahr 2013 merklich houmlher als im Jahr 2000 Nach vershyhaumlltnismaumlszligig geringen Werten in den Jahren 2004 bis 2006 sind die Betroffenenraten geshyschlechtsuumlbergreifend von 411 Prozent im Jahr 2006 auf 597 Prozent im Jahr 2013 konshytinuierlich angestiegen Im Jahr 2013 erhielt damit etwa jede 17 Erwerbsperson Antideshypressiva Der Anstieg betraf Maumlnner und Frauen in aumlhnlichem Maszlige

Zugleich ist die Zahl der definierten Tagesdoshysen an Antidepressiva die je Betroffenen durchschnittlich verordnet wurden von 2000 bis 2013 erheblich angestiegen Waumlhrend je betroffene Person (geschlechtsuumlbergreifend) im Jahr 2000 erst 106 Tagesdosen an Antishydepressiva verordnet wurden lag dieser Wert 2006 bei 159 DDD und 2013 schlieszliglich bei knapp 214 DDD Wurde eine Erwerbsperson innerhalb eines Jahres uumlberhaupt mit Antideshypressiva behandelt erhielt sie im Jahr 2013 durchschnittlich etwa doppelt so viele Tagesshydosen wie eine betroffene Erwerbsperson im Jahr 2000

Antidepressiva Verordnungen nach Geschlecht 2000 bis 2013

Betro

ffene

10 250 224219

9 212206

8

104 110 117

128 136

150 153 166

177 181149 191 197 203 207

110 117

126 137

163 170

182 192 193

Betr Frauen

Betr Maumlnner

DDD Frauen

DDD Maumlnner

200

7

6 150

5

4 100

3

2 50

1

0 0

DDD pro Betroffenem

2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 2008 2009 2010 2011 2012 2013

Jahr

24 ǀ Depressionsatlas

Abbildung 11 (Erwerbspersonen TK 2013 standardisiert)

-

Eine medikamentoumlse Therapie mit Antideshypressiva wurde im Jahr 2013 demnach nicht nur bei mehr Personen als in allen vorausgeshyhend betrachteten Jahren durchgefuumlhrt sonshydern umfasste zugleich gemessen an den verordneten Tagesdosen auch eine merklich groumlszligere Wirkstoffmenge was auf einen Trend zur Intensivierung undoder Verlaumlngerung der medikamentoumlsen Therapie mit Antidepressiva hindeutet

Trends bei Verordnungen relevanter Antishydepressiva nach Wirkstoffen

Auswertungen zu Veraumlnderungen des Vershyordnungsvolumens wurden zu denjenigen Wirkstoffen aus der ATC-Gruppe der Antideshypressiva durchgefuumlhrt die entweder im aktushyellen Auswertungsjahr 2013 oder zu Beginn des Auswertungszeitraums im Jahr 2000 unshyter den fuumlnf verordnungsrelevantesten Einshyzelsubstanzen waren

Mit Ausnahme des Johanniskrautes zeigte sich bei allen betrachteten Wirkstoffen eine deutliche Zunahme des Verordnungsvolushymens Johanniskraut ein pflanzliches Arzshyneimittel das vor allem zur Behandlung leichshyter bis mittelschwerer Depressionen eingeshysetzt wird war noch im Jahr 2000 ndash mit einer Verordnung von 132 definierten Tagesdosen pro Erwerbsperson ndash der Wirkstoff mit dem mit Abstand houmlchsten Verordnungsvolumen Seit April 2004 waren Johanniskrautpraumlparate durch die gesetzlichen Krankenkassen als ansonsten auch rezeptfrei erhaumlltliche Arzneishymittel nur erstattungsfaumlhig wenn sie pro Apshyplikationsform 300 mg Extrakt des eigentshy

lichen Wirkstoffes enthielten und zur Behandshylung von Depressionen eingesetzt wurden Zu Beginn des Jahres 2004 war mit dem allgeshymeinen Wegfall der Erstattungen fuumlr rezeptfrei erhaumlltliche Medikamente auch die Erstattung fuumlr Johanniskraut-Verordnungen durch GKV-Kassen zunaumlchst gaumlnzlich weggefallen In diesem Kontext kam es 2004 ndash wie zu erwarshyten ndash zu einem starken Ruumlckgang des in den Krankenkassendaten dokumentierten Verordshynungsvolumens Dass Johanniskraut seit 2009 zur Behandlung von Depressionen in Apotheken nur noch auf Rezept abgegeben wird koumlnnte den leichten Anstieg der aumlrztlishychen Verordnungen ab diesem Jahr erklaumlren In welchem Umfang Johanniskrautpraumlparate von Patienten daruumlber hinaus rezeptfrei geshykauft wurden bildet sich in den Daten der Krankenkassen nicht ab

Weitere Wirkstoffe die schon am Beginn des Auswertungszeitraums im Jahr 2000 zu den verordnungsstaumlrksten Substanzen gehoumlrten waren Amitriptylin Opipramol Citalopram und Sertralin Waumlhrend das Verordnungsvolumen von Amitryptilin dem im Jahr 2000 nach Joshyhanniskraut am haumlufigsten verordneten Wirkshystoff sich im Laufe der Zeit kaum veraumlndert hat kam es bei den Wirkstoffen Opipramol Citalopram und Sertralin von 2000 bis zum Jahr 2013 zu einem deutlichen Anstieg der Verordnungen

Antidepressiva Verordnungsvolumen nach Wirkstoffen 2000 bis 2013

DDD

je V

ersi

cher

ungs

jahr

40

35

30

25

20

15

10

05

00 2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 2008 2009 2010 2011 2012 2013

N06AB04

N06AX16

N06AB06

N06AX11

N06AB03

N06AA05

N06AP01

N06AA09

- Citalopram

- Venlafaxin

- Sertralin

- Mirtazapin

- Fluoxetin

- Opipramol

- Johanniskraut

- Amitryptilin

Jahr

Abbildung 12 (Erwerbspersonen TK 2013 standardisiert)

Depressionsatlas ǀ 25

Mit Abstand am staumlrksten zeigt sich dieser Anstieg beim Wirkstoff Citalopram dessen Verordnungsvolumen sich bis 2012 im Vershygleich zum Jahr 2000 verzehnfacht hatte Im Jahr 2013 ist demgegenuumlber ein leichter Ruumlckgang der Citalopram-Verordnungen zu verzeichnen

Als zweithaumlufigstes Antidepressivum wurde den TK-versicherten Erwerbspersonen im Jahr 2013 der Wirkstoff Venlafaxin verordnet Seit der Patentschutz der Firma Wyeth fuumlr das entsprechende Arzneimittel mit dem Handelsnamen bdquoTrevilorregldquo ausgelaufen ist befinden sich auch Generika mit dem Wirkshystoff auf dem Markt die aufgrund ihres niedrishygeren Preises zu einer vermehrten Verordshynung des Wirkstoffes beigetragen haben duumlrfshyten

Insgesamt hat sich das Verordnungsvolumen von Antidepressiva zwischen 2000 und 2013 nahezu verdreifacht wobei sich diese Zushynahme unterschiedlich auf die verschiedenen verordneten Wirkstoffe verteilt Die Zahl der pro Erwerbsperson verordneten Tagesdosen lag 2013 um den Faktor 274 uumlber der des Jahres 2000

Verordnungen nach Arztgruppen

Antidepressiva werden von Aumlrzten untershyschiedlicher Fachrichtungen verordnet Der verordnende Arzt ist in den Verordnungsdaten dokumentiert womit Verordnungen auch einshyzelnen aumlrztlichen Fachgruppen zugeordnet werden koumlnnen Fuumlr Auswertungen zum Deshypressionsatlas konnte ndash wie im Gesundheitsshyreport 2014 ndash auf die Zuordnung einzelner Verordnungen zu einer TK-seitig erstellten Gruppierung von Fachaumlrzten zuruumlckgegriffen werden

Die meisten der jaumlhrlich 1275 Tagesdosen an Antidepressiva je Erwerbsperson wurden 2013 von Psychiatern und Neurologen (621 DDD entsprechend 487 Prozent aller Tashygesdosen) und Allgemeinmedizinern (425 DDD entsprechend 334 Prozent aller Tashygesdosen) verschrieben also von Aumlrzten die psychische Erkrankungen behandeln und ersshyte Ansprechpartner fuumlr Erwerbspersonen mitpsychischen Problemen sind Auch Aumlrzte fuumlr innere Medizin waren mit 124 Tagesdosen (entsprechend einem Anteil von 98 Prozent an allen Tagesdosen) noch in relevantem Umfang an der Verordnung von Antidepressishyva beteiligt Ein Anteil von 77 Prozent der Tagesdosen konnte in den analysierten Daten keiner Arztgruppe zugeordnet werden andere differenzierbare Arztgruppen waren lediglich fuumlr einen Anteil von 05 Prozent des Verordshynungsvolumens verantwortlich Die anteilige Verteilung des Verordnungsvolumens auf Facharztgruppen unterscheidet sich zwischen Maumlnnern und Frauen nur geringfuumlgig und wird deshalb nicht gesondert erlaumlutert

26 ǀ Depressionsatlas

Verordnung nach Bundeslaumlndern und Kreisen

Einen Uumlberblick uumlber die Verordnung von Anshytidepressiva 2013 auf Bundeslandebene gibt Tabelle 8

Am meisten Antidepressiva wurden 2013 mit durchschnittlich 141 und 139 definierten Tashygesdosen in Rheinland-Pfalz und Bayern vershyordnet Auch in Nordrhein-Westfalen und Hamburg konnte 2013 ein Verordnungsvolushymen merklich oberhalb des Bundesdurchshyschnitts beobachtet werden Neben Erwerbsshypersonen aus den vier bereits genannten Bundeslaumlndern erhielten insbesondere auch Erwerbspersonen mit Wohnort im Saarland mit einem geschlechtsuumlbergreifenden Anteil von 676 Prozent uumlberdurchschnittlich haumlufig Antidepressiva Pro Betroffenen wurden im Saarland mit 186 DDD jedoch verhaumlltnismaumlshyszligig wenige Tagesdosen verordnet weshalb das Verordnungsvolumen im Saarland noch unterhalb des bundesweit ermittelten Durchshyschnittswertes lag

Abbildung 13 zeigt die bereits zuvor beschrieshybenen Ergebnisse zu geschlechts- und altersshystandardisierten Verordnungsraten 2013 hinshysichtlich der Antidepressiva im Sinne des

ATC-Codes N06A auf Bundesland- sowie ershygaumlnzend auch auf Kreisebene Die Einfaumlrbung der Kartendarstellungen verdeutlicht jeweils relative Abweichungen von bundesweiten Ershygebnissen

In allen oumlstlichen Bundeslaumlndern liegen die Verordnungsraten im Hinblick auf Antidepresshysiva merklich unter dem bundesweiten Durchshyschnitt Nach den Ergebnissen zu Verordnunshygen auf Kreisebene gilt dies nahezu durchshygaumlngig auch fuumlr alle Subregionen innerhalb der neuen Bundeslaumlnder

In den anderen Bundeslaumlndern ist der Einshydruck eher heterogen Hohe Raten an Antideshypressiva- Verordnungen lassen sich insbeshysondere fuumlr noumlrdliche und oumlstliche Regionen Bayerns sowie fuumlr mittlere und westliche Reshygionen in Deutschland nachweisen Fuumlr entshysprechende Regionen Bayerns wurden auch houmlhere Fehlzeiten mit Depressionen als im Bundesdurchschnitt ermittelt

Antidepressiva-Verordnungen nach Bundeslaumlndern 2013

Maumlnner Frauen Gesamt Anteil an allen Verord

Bundesland DDD

pro Jahr

Betr []

DDD pro

Betr

DDD pro

Jahr

Betr []

DDD pro

Betr

DDD pro

Jahr

Betr []

DDD pro

Betr

Schleswig-Holstein 914 435 210 1571 803 196 1217 605 201 52 Hamburg 957 445 215 1760 846 208 1327 630 211 59 Niedersachsen 910 416 218 1461 751 194 1164 571 204 50 Bremen 842 383 220 1403 710 198 1101 534 206 53 Nordrhein-Westfalen 1032 481 215 1725 851 203 1351 651 207 55 Hessen 1000 441 227 1619 782 207 1285 598 215 56 Rheinland-Pfalz 1111 513 217 1758 886 198 1409 685 206 57 Baden-Wuumlrttemberg 1025 449 228 1549 756 205 1267 591 214 61 Bayern 1119 462 242 1716 776 221 1394 607 230 67 Saarland 1036 505 205 1520 877 173 1259 676 186 50 Berlin 904 383 236 1587 718 221 1219 537 227 56 Brandenburg 707 305 232 1499 711 211 1072 492 218 46 Mecklenburg-Vorpommern

687 316 218 1555 702 222 1087 494 220 43

Sachsen 784 329 238 1542 652 236 1133 478 237 50 Sachsen-Anhalt 676 316 214 1314 663 198 970 476 204 37 Thuumlringen 827 329 251 1640 695 236 1202 497 242 49

Gesamt 978 438 224 1623 784 207 1275 597 214 56

Tabelle 8 (Erwerbspersonen TK 2013 standardisiert)

Depressionsatlas ǀ 27

-

Anteil der Erwerbspersonen mit Antidepressiva Verordnung nach Bundeslaumlnshydern und Kreisen 2013

Relative Abweichungen der Anteile in Bundeslaumlndern 2013

Relative Abweichungen der Anteile in Kreisen 2013

28 ǀ Depressionsatlas Abbildung 13 (Erwerbspersonen TK 2013 standardisiert)

-ndash

Trends in Bundeslaumlndern

Abbildung 12 zeigt geschlechts- und altersshystandardisierte Betroffenenraten im Hinblick auf Antidepressiva-Verordnungen auf Bunshydeslandebene fuumlr die Jahre 2000 bis 2013 Auch in diesen Kartendarstellungen sind durchgaumlngig Unterschreitungen bundesweiter Ergebnisse um 25 Prozent oder mehr dunkelshyblau und Uumlberschreitungen um 25 Prozent oder mehr dunkelrot eingefaumlrbt

Wie bereits im Hinblick auf Arbeitsunfaumlhigkeishyten mit der Diagnose von Depressionen laumlsst sich auch in Bezug auf die Antidepressiva-Verordnungen feststellen dass es innerhalb des Beobachtungszeitraums von 14 Jahren tendenziell zu einer Angleichung von regionashylen Verordnungsraten gekommen ist Entshysprechend erscheinen die Einfaumlrbungen der Karten im Lauf der Jahre zunehmend blasser

Verordnungen nach Berufen

Analog entsprechenden Auswertungen zu Fehlzeiten mit der Diagnose von Depressioshynen werden in Tabelle 9 Ergebnisse zu Vershyordnungen von Antidepressiva in Taumltigkeitsshygruppen der zweistellig differenzierten KldB dargestellt

Mengenmaumlszligig am meisten Antidepressiva ndash mit einem Verordnungsvolumen von durchshyschnittlich mehr als 18 definierten Tagesdoshysen ndash erhielten Versicherte mit einer Taumltigkeit die den Taumltigkeitsgruppen bdquoErziehung soziale und hauswirtschaftliche Berufe Theologieldquo bdquoReinigungsberufeldquo und bdquoNichtmedizinische Gesundheits- Koumlrperpflege- und Wellnessbeshyrufe Medizintechnikldquo zuzuordnen war

Bei Versicherten mit Berufen aus den Taumltigshykeitsgruppen bdquoHoch- und Tiefbauberufeldquo und bdquo(Innen-)Ausbauberufeldquo wurden dagegen mit durchschnittlich weniger als acht definierten Tagesdosen im Jahr relativ wenig Antidepresshysiva verordnet

Auch die Verordnungsraten waren in den Taumlshytigkeitsgruppen bdquoReinigungsberufeldquo (933 Prozent) bdquoNichtmedizinische Gesundshyheits- Koumlrperpflege- und Wellnessberufe Medizintechnikldquo (866Prozent) und bdquoErzieshyhung soziale und hauswirtschaftliche Berufe Theologieldquo (851 Prozent) am houmlchsten waumlhshyrend Erwerbspersonen der bdquoHoch- und Tiefshybauberufeldquo und bdquo(Innen-)Ausbauberufeldquo nur verhaumlltnismaumlszligig selten von Antidepressiva-Verordnungen betroffen waren

Regionale Trends

Auch Verordnungsrashyten von Antidepressiva in den Bundeslaumlndern haben sich in den vershygangenen 14 Jahren angenaumlhert

Standardabweichunshygen der relativen Abshyweichungen von Vershyordnungsraten in den Bundeslaumlndern als Maszlig fuumlr die Streuung sanken von 169 Proshyzent im Jahr 2000 auf 119 Prozent im Jahr 2013

Anteil der Erwerbspersonen mit Antidepressiva Verordnung nach Bundeslaumlnshydern relative Abweichungen vom Bundesdurchschnitt 2000 bis 2013

Abbildung 14 (Erwerbspersonen TK 2013 standardisiert)

Depressionsatlas ǀ 29

-

Sowohl hinsichtlich der Kennzahlen zu Fehl- Verordnungsvolumen von Antidepressiva zu zeiten mit Depressionen als auch bezogen beobachten und umgekehrt erhalten Er-auf die Kennzahlen zu Antidepressiva- werbspersonen aus Taumltigkeitsgruppen mit ge-Verordnungen ist in den Berufsgruppen eine ringen Fehlzeiten aufgrund von Depressionen aumlhnliche Tendenz zu beobachten In Taumltig- eher wenig Antidepressiva keitsgruppen mit haumlufiger Depressionsdiagshynose ist in der Regel auch ein hohes

Antidepressiva-Verordnungen nach Berufen 2013 (zweistellige KldB)

Taumltigkeitsgruppen KldB 2010 zweistellig DDD

pro Jahr Betr

[] AU Tage je 100 VJ

01 Angehoumlrige der regulaumlren Streitkraumlfte 1240 762 71 11 Land- Tier- und Forstwirtschaftsberufe 908 411 56 12 Gartenbauberufe und Floristik 1174 537 73 21 Rohstoffgewinnung und -aufbereitung Glas- und Keramik- 1042 466 62

herstellung und -verarbeitung 22 Kunststoffherstellung und -verarbeitung Holzbe- und shy

verarbeitung 868 466 82

23 Papier- und Druckberufe technische Mediengestaltung 1244 585 96 24 Metallerzeugung und -bearbeitung Metallbauberufe 886 455 69 25 Maschinen- und Fahrzeugtechnikberufe 872 422 61 26 Mechatronik- Energie- und Elektroberufe 860 405 61 27 Technische Forschungs- Entwicklungs- Konstruktions- und 1040 479 62

Produktionssteuerungsberufe 28 Textil- und Lederberufe 1167 659 88 29 Lebensmittelherstellung und -verarbeitung 1153 563 102 31 Bauplanungs- Architektur- und Vermessungsberufe 1117 506 76 32 Hoch- und Tiefbauberufe 783 369 60 33 (Innen-)Ausbauberufe 537 306 60 34 Gebaumlude- und versorgungstechnische Berufe 1004 481 70 41 Mathematik- Biologie- Chemie- und Physikberufe 1263 556 73 42 Geologie- Geografie- und Umweltschutzberufe 1001 427 70 43 Informatik- Informations- und

Kommunikationstechnologieberufe 1018 438 65

51 Verkehrs- und Logistikberufe (auszliger Fahrzeugfuumlhrung) 1215 592 100 52 Fuumlhrerinnen von Fahrzeug- und Transportgeraumlten 980 477 9153 Schutz- Sicherheits- und Uumlberwachungsberufe 1597 710 134 54 Reinigungsberufe 1807 933 120 61 Einkaufs- Vertriebs- und Handelsberufe 1011 509 87 62 Verkaufsberufe 1459 730 127 63 Tourismus- Hotel- und Gaststaumlttenberufe 1023 532 99 71 Berufe in Unternehmensfuumlhrung und -organisation 1365 649 99 72 Berufe in Finanzdienstleistungen Rechnungswesen 1230 583 89

und Steuerberatung 73 Berufe in Recht und Verwaltung 1751 789 115 81 Medizinische Gesundheitsberufe 1501 690 107 82 Nichtmedizinische Gesundheits- Koumlrperpflege- und Wellshy

nessberufe Medizintechnik 1806 866 161

83 Erziehung soziale und hauswirtschaftliche Berufe Theologie 1867 851 154 84 Lehrende und ausbildende Berufe 1165 507 75 91 Sprach- literatur- geistes- gesellschafts- 1218 579

und wirtschaftswissenschaftliche Berufe 92 Werbung Marketing kaufmaumlnnische und redaktionelle

Medienberufe 1260 573 106

93 Produktdesign und kunsthandwerkliche Berufe bildende 1000 489 Kunst Musikinstrumentenbau

94 Darstellende und unterhaltende Berufe 1023 476 66

Erwerbspersonen insgesamt 1303 608 105

Tabelle 9 (Erwerbspersonen TK 2013 nicht standardisierte Rohwerte)

30 ǀ Depressionsatlas

93

67

4

6

8

Zu einer differenzierten Darstellung des beshyrufsbezogenen AU-Geschehens kommt man bei Auswertung der Fehlzeiten auf fuumlnfstellishyger Ebene der Klassifikation der Berufe 2010 die insgesamt 1286 Auspraumlgungen umfasst

Fuumlr berufsabhaumlngig noch weiter differenzierte Auswertungen wurden zunaumlchst die 100 Beshyrufsgruppen auf der Ebene fuumlnfstelliger Codes der KldB ausgewaumlhlt die unter den TK-Versicherten im Jahr 2013 am haumlufigsten vershytreten waren Von diesen 100 Berufsgruppen werden nachfolgend Ergebnisse zu jeweils

zehn Berufsgruppen dargestellt bei denen die houmlchsten beziehungsweise die niedrigsten Raten an Antidepressiva-Verordnungen ermitshytelt wurden

Von den zehn Berufsgruppen mit den houmlchsshyten Verordnungsraten sind ndash wie auch hinshysichtlich der Fehlzeiten ndash auffaumlllig viele dem Berufsbereich 8 bdquoGesundheit Soziales Lehre und Erziehungldquo zuzuordnen Die houmlchsten Verordnungsraten sowie auch das houmlchste Verordnungsvolumen in DDD entfiel auf die Taumltigkeitsgruppe bdquoBerufe in der Altenpflege (ohne Spezialisierung) ndash Helfer-Anlerntaumltigkeitenldquo (82101)

Antidepressiva-Verordnungen nach Berufen 2013 (fuumlnfstellige KldB) Berufe mit hohen sowie geringen Verordnungsraten

Rang Taumltigkeitsgruppen KldB 2010 fuumlnfstellig DDD

pro Jahr Betr

[]

1 82101 Berufe in der Altenpflege (ohne Spezialisierung) shyHelfer-Anlerntaumltigkeiten

2514 1195

2 82102 Berufe in der Altenpflege (ohne Spezialisierung) shyfachlich ausgerichtete Taumltigkeiten

2483 1141

3 81301 Berufe in der Gesundheits- und Krankenpflege (ohne Spezialisierung) - Helfer-Anlerntaumltigkeiten

2197 1004

54101 Berufe in der Reinigung (ohne Spezialisierung) - Hel- 1945 1004 fer-Anlerntaumltigkeiten

5 73222 Verwaltende Berufe im Sozial- und Gesundheitsweshysen - fachlich ausgerichtete Taumltigkeiten

2027 934

73202 Berufe in der oumlffentlichen Verwaltung (ohne Speziali- 2026 918 sierung) - fachlich ausgerichtete Taumltigkeiten

7 92122 Berufe im Dialogmarketing - fachlich ausgerichtete Taumltigkeiten

1976 913

81212 Medizinisch-technische Berufe im Laboratorium - 1945 867 fachlich ausgerichtete Taumltigkeiten

9 83112 Berufe in der Kinderbetreuung und -erziehung - fachshylich ausgerichtete Taumltigkeiten

1835 842

10 83124 Berufe in der Sozialarbeit und Sozialpaumldagogik - hoch 1858 830 komplexe Taumltigkeiten

hellip hellip hellip

91 22342 Berufe im Holz- Moumlbel- und Innenausbau - fachlich 712 364 ausgerichtete Taumltigkeiten 92 43414 Berufe in der Softwareentwicklung - hoch komplexe

Taumltigkeiten 867 360

93 27104 Berufe in der technischen Forschung und Entwicklung 798 358 (ohne Spezialisierung) - hoch komplexe Taumltigkeiten 94 26212 Berufe in der Bauelektrik - fachlich ausgerichtete Taumlshy

tigkeiten 710 353

95 81404 AumlrzteAumlrztinnen (ohne Spezialisierung) - hoch komshy 901 349 plexe Taumltigkeiten 96 84304 Berufe in der Hochschullehre und -forschung - hoch

komplexe Taumltigkeiten 840 343

97 26252 Berufe in der elektrischen Betriebstechnik - fachlich 662 341 ausgerichtete Taumltigkeiten 98 71324 Berufe in der Unternehmensberatung - hoch kompleshy

xe Taumltigkeiten 790 331

99 34212 Berufe in der Sanitaumlr- Heizungs- und Klimatechnik shy 545 325 fachlich ausgerichtete Taumltigkeiten 100 25212 Berufe in der Kraftfahrzeugtechnik - fachlich ausgeshy

richtete Taumltigkeiten 629 313

Erwerbspersonen insgesamt 1303 608

Tabelle 10 (Erwerbspersonen TK 2013 nicht standardisierte Rohwerte)

Depressionsatlas ǀ 31

Auch Beschaumlftigte aus der Taumltigkeitsgruppe bdquoBerufe im Dialogmarketingldquo (92122) bei deshynen zuvor bereits haumlufige Arbeitsunfaumlhigkeishyten aufgrund von Depressionen aufgezeigt wurden erhalten uumlberdurchschnittlich haumlufig Antidepressiva

Berufsgruppen mit niedrigen Verordnungsrashyten weisen oft eine technische Orientierung auf haumlufig handelt es sich dabei um hochshykomplexe Taumltigkeiten

Die Ergebnisse zu Verordnungen von Antideshypressiva weisen wie die Auswertungen zu Arshybeitsunfaumlhigkeiten mit der Diagnose von Deshypressionen uumlberwiegend auf eine Belastung aumlhnlicher Berufsgruppen hin

Verordnungen nach Schulabschluss

Durchschnittliche Verordnungsmengen von Antidepressiva in Abhaumlngigkeit vom Schulabshyschluss sind in Tabelle 11 dargestellt

Waumlhrend die Zahl der verordneten Tagesdoshysen (DDD pro Jahr) bei den Berufstaumltigen ohshyne Schulabschluss noch geringfuumlgig niedriger liegt als bei Personen mit Haupt-Volksschulshyabschluss sinken sie anschlieszligend mit steishygendem Schulabschluss leicht ab Die Vershyordnungsraten sinken stetig mit steigender Schulbildung von 71 Prozent bei Berufstaumltishygen ohne Schulabschluss bis auf 5 Prozent bei Personen mit Abitur oder Fachabitur

Demgegenuumlber steigt die Zahl der durchshyschnittlich verordneten Tagesdosen im Betrofshyfenheitsfall mit zunehmender Bildung etwas an Dieser Anstieg koumlnnte darauf hindeuten dass Personen mit houmlherem Bildungsabshyschluss bdquokonsequenterldquo beziehungsweise uumlber einen etwas laumlngeren Zeitraum oder mit houmlheren Dosierungen mit Antidepressiva beshyhandelt werden

Antidepressiva-Verordnungen nach Schulabschluss 2013

Schulabschluss DDD

pro Jahr Betr

[] DDD

pro Betr

Ohne Schulabschluss 138 71 194 Haupt-Volksschulabschluss 141 70 201 Mittlere Reife oder gleichwertiger Abshyschluss 128 62 207 AbiturFachabitur 113 50 223 Abschluss unbekannt 127 61 207

Gesamt 128 60 214

Tabelle 11 (Erwerbspersonen TK standardisiert)

Antidepressiva-Verordnungen nach Ausbildungsabschluss 2013

Ausbildungsabschluss DDD

pro Jahr Betr

[] DDD

pro Betr

Ohne beruflichen Ausbildungsabschluss 151 72 211 Abschluss einer anerkannten Berufsausshybildung 132 63 210 Meister-Techniker- oder gleichwertiger Fachschulabschluss 111 54 205 Bachelor 110 49 224 DiplomMagisterMasterStaatsexamen 104 46 224 Promotion 87 37 238 Abschluss unbekannt 120 59 203

Gesamt 128 60 214

Tabelle 12 (Erwerbspersonen TK standardisiert)

32 ǀ Depressionsatlas

Verordnung von Antidepressiva bei AU mit Diagnose von Depression 2013

Abbildung 15 (Erwerbspersonen TK 2013)

62

98

120 134

144 144 149 160

173

150

55

90

114

137 149

157 166

181 179

159

0

20

40

60

80

100

120

140

160

180

200

0

10

20

30

40

50

60

70

80

90

100

15-19 20-24 25-29 30-34 35-39 40-44 45-49 50-54 55-59 60-64

DDD pro Betroffenem m

it AU (F32 F33)

Beha

ndel

t mit

Antid

epre

ssiv

a [

]

Altersgruppe

Behandelte Frauen Behandelte Maumlnner DDDs Frauen DDDs Maumlnner

Verordnungen nach Ausbildung

Bei Auswertungen zu Antidepressiva-Verordnungen in Abhaumlngigkeit von den Ausshybildungsabschluumlssen zeigen sich aumlhnliche Trends wie bei den Auswertungen nach Schulabschluumlssen Mit steigendem Ausbilshydungsabschluss geht sowohl die Zahl der verordneten Tagesdosen als auch die Rate der Antidepressiva-Verordnungen zuruumlck

Antidepressiva-Verordnung bei Erwerbsshypersonen mit Arbeitsunfaumlhigkeit aufgrund von Depressionen

In den vorausgehenden Abschnitten wurden Arbeitsunfaumlhigkeiten mit der Diagnose von Depressionen sowie Verordnungen von Antishydepressiva jeweils separat betrachtet Der folgende Abschnitt liefert demgegenuumlber Ershygebnisse zu Verordnungen von Antidepressishyva bei den 16 Prozent der Erwerbspersonen die innerhalb des Beobachtungsjahres 2013 explizit auch mit der Angabe einer Depressishyonsdiagnose im Sinne der ICD-Schluumlssel F32 undoder F33 arbeitsunfaumlhig gemeldet waren (vergleiche Tabelle 1 auf Seite 6)

Geschlechts- und altersuumlbergreifend erhielten aus dieser Gruppe innerhalb desselben Jahshyres 56 Prozent mindestens eine Antidepressishyva-Verordnung ndash gut die Haumllfte der Erwerbsshypersonen mit einer Arbeitsunfaumlhigkeit aufshygrund von Depressionen wurde also im selshyben Jahr auch medikamentoumls mit Antidepresshysiva behandelt Durchschnittlich wurden in der Population mit Depressionsdiagnose

innerhalb des Jahres 149 DDD je Person vershyordnet ndash bezogen ausschlieszliglich auf diejenishygen Personen die uumlberhaupt Antidepressiva erhielten wurden durchschnittlich 266 Tagesshydosen verordnet

Abbildung 15 zeigt die Verordnungsraten soshywie Verordnungsvolumen bezogen auf Ershywerbspersonen mit mindestens einer Arbeitsshyunfaumlhigkeit aufgrund von Depressionen in einzelnen Geschlechts- und Altersgruppen Juumlngere Erwerbspersonen mit gemeldeter Arshybeitsunfaumlhigkeit aufgrund von Depressionen werden demnach verhaumlltnismaumlszligig selten und durchschnittlich mit einer geringeren Zahl an Tagesdosen mit Antidepressiva behandelt Im Falle einer Arbeitsunfaumlhigkeit aufgrund von Depressionen unterscheiden sich die Verordshynungsmengen und -raten von Maumlnnern und Frauen innerhalb der einzelnen Altersgruppen nur gering Vorrangig in den mittleren Altersshygruppen werden betroffene Maumlnner etwas haumlufiger und in houmlherer Dosierung mit Antideshypressiva behandelt

Depressionsatlas ǀ 33

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Diagnosen von Arbeitsunfaumlhigkeit und Antidepressiva-Verordnungen

Der nachfolgende Abschnitt befasst sich mit der Frage im Kontext welcher Arbeitsunfaumlshyhigkeitsdiagnosen Erwerbspersonen am haumlushyfigsten Antidepressiva erhalten Bereits aufshygrund der Beobachtung dass mit rund 6 Proshyzent innerhalb des Jahres 2013 erheblich mehr Erwerbspersonen Antidepressiva erhielshyten als Erwerbspersonen mit der Diagnose von Depressionen arbeitsunfaumlhig gemeldet waren ist offensichtlich dass keineswegs nur Personen die aufgrund von Depressionen arshybeitsunfaumlhig gemeldet waren auch Antideshypressiva erhielten

Fuumlr TK-versicherte Erwerbspersonen mit minshydestens einer Arbeitsunfaumlhigkeit im Jahr 2013 wurde im Rahmen der Auswertungen in Abshyhaumlngigkeit von den Diagnosen der Arbeitsunshyfaumlhigkeiten auf unterschiedlichen Ebenen ershymittelt welchem Anteil dieser Personen im Jahr 2013 mindestens einmal Antidepressiva im Sinne des ATC-Codes bdquoN06Aldquo verordnet wurden

Die houmlchste Verordnungsrate konnte bei einer Differenzierung von AU-Diagnosen auf Ebene der ICD-Kapitel erwartungsgemaumlszlig fuumlr das Kapitel V bdquoPsychische und Verhaltensstoumlrunshygenldquo (ICD-Diagnosen F00ndashF99) ermittelt wershyden dem auch Diagnosen von Depressionen zugeordnet sind 367Prozent der Personen mit einer gemeldeten Arbeitsunfaumlhigkeitsdishyagnose aus diesem Kapitel bekamen mindesshytens einmal im Jahr 2013 auch Antidepressiva verordnet Relativ hoch war die Antidepressishyva-Verordnungsrate bei Arbeitsunfaumlhigkeiten mit Diagnosen aus dem ICD-Kapitel VI bdquoKrankheiten des Nervensystemsldquo (G00ndashG99) mit 17 Prozent

Fuumlr eine detailliertere Betrachtung wurden Verordnungsraten bei Erwerbspersonen mit Arbeitsunfaumlhigkeiten differenziert nach ICD-Codes auf dreistelliger Ebene ermittelt

Betrachtet wurden ausschlieszliglich ICD-Diagnosen die im Jahr 2013 bei mindestens 100 Personen als Anlaumlsse von Arbeitsunfaumlshyhigkeiten dokumentiert waren

Diagnosen von Arbeitsunfaumlhigkeiten bei Personen mit hohen Antidepressiva-Verordnungsraten 2013

Rang ICD Code ICD Diagnose

Anteil mit Anti depressiva[]

Betroffene [Rate in ]

1 F33 Rezidivierende depressive Stoumlrung 733 0305 2 T43 Vergiftung durch psychotrope Substanzen ande- 721 0003

renorts nicht klassifiziert 3 F42 Zwangsstoumlrung 711 0018 4 F61 Kombinierte und andere Persoumlnlichkeitsstoumlrungen 666 0009 5 F60 Spezifische Persoumlnlichkeitsstoumlrungen 652 0049 6 F31 Bipolare affektive Stoumlrung 627 0032 7 F41 Andere Angststoumlrungen 617 0285 8 F34 Anhaltende affektive Stoumlrungen 561 0051 9 F40 Phobische Stoumlrungen 535 0026 10 F32 Depressive Episode 528 1319 11 F90 Hyperkinetische Stoumlrungen 516 0008 12 F25 Schizoaffektive Stoumlrungen 493 0015 13 F50 Essstoumlrungen 480 0024 14 F62 Andauernde Persoumlnlichkeitsaumlnderungen nicht 449 0003

Folge einer Schaumldigung oder Krankheit des Geshyhirns

15 F11 Psychische und Verhaltensstoumlrungen durch Opioshyide

412 0004

16 F51 Nichtorganische Schlafstoumlrungen 408 0044 17 F19 Psychische und Verhaltensstoumlrungen durch mulshy

tiplen Substanzgebrauch und Konsum anderer psychotroper Substanzen

405 0015

18 F63 Abnorme Gewohnheiten und Stoumlrungen der Im- 379 0005 pulskontrolle

19 T50 Vergiftung durch Diuretika und sonstige und nicht naumlher bezeichnete Arzneimittel Drogen und bioshylogisch aktive Substanzen

378 0004

20 F44 Dissoziative Stoumlrungen [Konversionsstoumlrungen] 372 0009

Tabelle 13 (Erwerbspersonen TK 2013 standardisiert)

34 ǀ Depressionsatlas

Tabelle 13 enthaumllt Angaben zu den 20 dreishystelligen ICD-Diagnosen mit den houmlchsten Raten an Antidepressiva-Verordnungen sortiert in absteigender Reihenfolge nach dem Anteil der Erwerbspersonen mit Anti-depressiva-Verordnung

Um eine Einschaumltzung der Bedeutung der aufgefuumlhrten Diagnosen zu ermoumlglichen werden ergaumlnzend auch die Anteile der von Arbeitsunfaumlhigkeiten mit diesen Diagnosen betroffenen Erwerbspersonen in der Tabelle genannt

Die Erkrankung mit dem groumlszligten Anteil an Antidepressiva-Verordnungen ist die ICD-Diagnose bdquoRezidivierende depressive Stoumlshyrungldquo (F33) also eine zum wiederholten Mal auftretende Depression Von den Erwerbsshypersonen die 2013 mit einer entsprechenden Diagnose arbeitsunfaumlhig gemeldet waren ershyhielten innerhalb des Jahres 73 Prozent also knapp drei Viertel mindestens eine Anti-depressiva-Verordnung Unter den gelisteten 20 ICD-Diagnosen mit den houmlchsten Antideshypressiva-Verordnungsraten finden sich in erster Linie weitere bdquoFldquo-Diagnosen also Erkrankungsdiagnosen aus dem Kapitel bdquoPsychische und Verhaltensstoumlrungenldquo

Ausnahmen bilden die beiden Diagnosen bdquoVergiftung durch psychotrope Substanzen anderenorts nicht klassifiziertldquo (T43) sowie bdquoVergiftung durch Diuretika und sonstige und nicht naumlher bezeichnete Arzneimittel Drogen und biologisch aktive Substanzenldquo (T50) aus der Diagnosegruppe bdquoVergiftungen durch Arzshyneimittel Drogen und biologisch aktive Subshystanzenldquo (T36ndashT50) bei deren Kodierung als Anlass einer Arbeitsunfaumlhigkeit gleichfalls reshylativ hohe Raten an Antidepressiva-Verordnungen ermittelt wurden Uumlber die Gruumlnde fuumlr den beobachteten Zusammenshyhang der Diagnosen mit hohen Raten an An-tidepressiva-Verordnungen geben die Daten keine Auskunft Es laumlsst sich daher nur vershymuten dass Antidepressiva in diesen Faumlllen in der Regel nicht Ausloumlser einer Vergiftung waren sondern eher zur Behandlung von seelischen Zustaumlnden verordnet wurden die ihrerseits anderweitig den Ausloumlser fuumlr eine Vergiftung bildeten In jedem Fall laumlsst sich festhalten dass beide Diagnosen mit Beshytroffenenraten von 0003 Prozent sowie 0004 Prozent nur sehr selten den Anlass fuumlr eine Arbeitsunfaumlhigkeit bilden und insofern eishyne untergeordnete Rolle spielen

Unter den gelisteten 20 Diagnosen mit hohen medikamentoumlsen Behandlungsraten bilden bdquoDepressive Episodenldquo (F32) mit Abstand den haumlufigsten Anlass fuumlr eine Arbeitsunfaumlhigkeit

Zusammenfassung Der Depressionsatlas liefert umfaumlngliches Zahlenmaterial zur Bedeutung von Depressishyonen im Erwerbsalter und zu Veraumlnderungen in den Jahren von 2000 bis 2013

Innerhalb des genannten Zeitraums stiegen die Fehlzeiten aufgrund von Depressionen deutlich Zwischen Tiefst- und Houmlchststand 2006 und 2012 war bei Erwerbspersonen ein Anstieg um 75 Prozent festzustellen Nach eishynem leichten Ruumlckgang wurden im Jahr 2013 163 AU-Faumllle pro 100 Versicherungsjahre mit der Diagnose von Depressionen erfasst Dashymit waren Depressionen lediglich 14 Prozent aller AU-Faumllle zuzuordnen aufgrund der lanshygen fallbezogenen Dauer waren diese Faumllle jedoch fuumlr 71 Prozent aller gemeldeten Fehlshytage verantwortlich Im Mittel war jede Ershywerbsperson 2013 gut einen Tag aufgrund von Depressionen arbeitsunfaumlhig gemeldet eine gemeldete Arbeitsunfaumlhigkeit dauerte durchschnittlich 64 Tage

Rund 6 Prozent der Erwerbspersonen erhielshyten innerhalb des Jahres 2013 mindestens eishyne Antidepressiva-Verordnung 2000 hatte die Rate noch bei 41 Prozent gelegen Die Zahl der verordneten Tagesdosen stieg im selben Zeitraum um den Faktor 274 und hat sich damit nahezu verdreifacht 2013 wurden demnach anteilig mehr Erwerbspersonen und gegebenenfalls zugleich auch erheblich intenshysiver mit Antidepressiva behandelt als im Jahr 2000

Frauen waren nach den vorliegenden Ergebshynissen nahezu doppelt so haumlufig von Depresshysionen betroffen wie Maumlnner mit zunehmenshydem Alter zeigen sich bis kurz vor Erreichen des Renteneintrittsalters steigende Fehlzeiten und Verordnungsraten Hinweise auf reduziershyte Erkrankungsrisiken finden sich bei houmlherer schulischer und beruflicher Ausbildung und entsprechend auch vorrangig bei Beschaumlftigshyten in Berufen mit houmlherer Qualifikation sowie mit technisch-handwerklicher Ausrichtung Beschaumlftigte mit geringerer Qualifikation soshywie aus sozialen Berufen sind demgegenuumlber tendenziell haumlufiger betroffen

Sowohl im Hinblick auf Arbeitsunfaumlhigkeiten mit Depressionen als auch im Hinblick auf Verordnungen von Antidepressiva haben sich im Lauf der 14 Jahre Unterschiede zwischen den Bundeslaumlndern verringert Dies koumlnnte auf eine Angleichung der Lebensumstaumlnde aber auch auf eine Angleichung der diagnosshytischen und therapeutischen Strategien von Aumlrzten hindeuten

Depressionsatlas ǀ 35

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Anhang

Depressionen als Ursache von Arbeitsunfaumlhigkeiten nach Geschlecht 2013

Maumlnner ICD 10 Code ICD 10 Diagnose

AU Faumllle je 100 VJ

AU Tageje 100 VJ

AU Tageje Fall

Betroffene [Rate in ]

A00-Z99 Alle Diagnosen 10409 132383 13 49910 F00-F99 Psychische und Verhaltensstoumlrungen 412 18678 45 3575

F30-F39 Affektive Stoumlrungen 127 8425 66 1218 F32 F33 Depressionen 119 7880 66 1155

F32 Depressive Episode 098 6043 61 0964 F320 Leichte depressive Episode 004 140 35 0039 F321 Mittelgradige depressive Episode 021 1628 76 0227 F322 Schwere depressive Episode ohne psychotische 012 1304 109 0134

Symptome F323 Schwere depressive Episode mit psychotischen

Symptomen 001 075 90 0009

F328 Sonstige depressive Episoden 003 132 52 0026 F329 Depressive Episode nicht naumlher bezeichnet 056 2671 48 0542

F33 Rezidivierende depressive Stoumlrung 021 1837 88 0216 F330 Rezidivierende depressive Stoumlrung gegenwaumlrtig

leichte Episode 001 035 42 0008

F331 Rezidivierende depressive Stoumlrung gegenwaumlrtig 010 880 86 0106 mittelgradige Episode

F332 Rezidivierende depressive Stoumlrung gegenwaumlrtig schwere Episode ohne psychotische Symptome

006 628 112 0063

F333 Rezidivierende depressive Stoumlrung gegenwaumlrtig 001 076 119 0007 schwere Episode mit psychotischen Symptomen

F334 Rezidivierende depressive Stoumlrung gegenwaumlrtig remittiert

000 011 50 0002

F338 Sonstige rezidivierende depressive Stoumlrungen 000 013 37 0004 F339 Rezidivierende depressive Stoumlrung nicht naumlher

bezeichnet 003 150 59 0026

Frauen ICD 10 Code ICD 10 Diagnose

AU Faumllle je 100 VJ

AU Tageje 100 VJ

AU Tageje Fall

Betroffene [Rate in ]

A00-Z99 Alle Diagnosen 12756 163175 13 56801 F00-F99 Psychische und Verhaltensstoumlrungen 759 31541 42 6603

F30-F39 Affektive Stoumlrungen 226 14159 63 2204 F32 F33 Depressionen 214 13312 62 2101

F32 Depressive Episode 176 9848 56 1738 F320 Leichte depressive Episode 008 245 32 0075 F321 Mittelgradige depressive Episode 038 2795 73 0408 F322 Schwere depressive Episode ohne psychotische 017 1914 113 0202

Symptome F323 Schwere depressive Episode mit psychotischen

Symptomen 001 103 108 0011

F328 Sonstige depressive Episoden 005 212 46 0047 F329 Depressive Episode nicht naumlher bezeichnet 106 4442 42 1024

F33 Rezidivierende depressive Stoumlrung 038 3464 90 0409 F330 Rezidivierende depressive Stoumlrung gegenwaumlrtig

leichte Episode 002 091 56 0017

F331 Rezidivierende depressive Stoumlrung gegenwaumlrtig 020 1791 89 0217 mittelgradige Episode

F332 Rezidivierende depressive Stoumlrung gegenwaumlrtig schwere Episode ohne psychotische Symptome

010 1109 116 0111

F333 Rezidivierende depressive Stoumlrung gegenwaumlrtig 001 081 95 0008 schwere Episode mit psychotischen Symptomen

F334 Rezidivierende depressive Stoumlrung gegenwaumlrtig remittiert

000 021 62 0004

F338 Sonstige rezidivierende depressive Stoumlrungen 001 038 74 0006 F339 Rezidivierende depressive Stoumlrung nicht naumlher

bezeichnet 005 254 54 0048

Tabelle A1 (Erwerbspersonen TK 2013 standardisiert)

36 ǀ Depressionsatlas

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Fehlzeiten mit Depressionen nach Personengruppen 2000 bis 2013

Depressionen (ICD 10 Codes F32 F33) Gesamt (A00 Z99)

Berufstaumltige Arbeitslose Gesamt

Jahr AU Tageje 100 VJ

rel seit 2000

AU Tageje 100 VJ

rel seit 2000

AU Tageje 100 VJ

rel seit 2000

AU Tageje 100 VJ

rel seit 2000

2000 56 100 130 100 62 100 1294 100 2001 58 103 138 106 64 104 1313 101 2002 59 106 142 109 67 109 1300 100 2003 59 105 147 113 68 110 1257 97 2004 60 108 172 132 72 116 1209 93 2005 60 108 180 138 72 118 1215 94 2006 53 95 202 155 60 98 1144 88 2007 60 108 270 207 68 110 1193 92 2008 65 116 328 252 73 119 1224 95 2009 75 135 314 240 84 136 1320 102 2010 86 155 431 330 98 159 1340 104 2011 90 162 456 350 100 163 1397 108 2012 95 171 470 361 105 171 1417 110 2013 92 166 488 374 104 169 1466 113

Tabelle A2 (Erwerbspersonen TK 2013 standardisiert Werte 2000 entsprechen 100 Prozent)

Arbeitsunfaumlhigkeiten mit Depressionen nach Alter und Geschlecht 2013

Maumlnner Frauen Gesamt

Alters gruppe

AU Faumllle je

100 VJ

AU Tageje

100 VJ

Betr []

AU Faumllle je

100 VJ

AU Tageje

100 VJ

Betr []

AU Faumllle je

100 VJ

AU Tageje

100 VJ

Betr []

15-19 06 21 06 16 44 14 10 31 09 20-24 09 40 08 18 66 16 13 52 12 25-29 09 42 08 15 73 14 12 57 11 30-34 09 46 08 16 88 15 12 65 11 35-39 10 64 10 18 110 18 14 85 13 40-44 12 79 12 21 130 21 16 102 16 45-49 13 87 13 23 149 23 18 116 18 50-54 14 104 14 26 178 26 20 139 20 55-59 17 126 17 30 215 30 23 167 23 60-64 16 153 16 28 242 29 21 189 21

Tabelle A3 (Erwerbspersonen TK 2013 ICD-10-Codes F32 F33)

Depressionsatlas ǀ 37

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Arbeitsunfaumlhigkeit mit Depressionen nach Ausbildung 2013

Ausbildungsabschluss AU Faumllle je 100 VJ

AU Tageje 100 VJ

Betroffene [Rate in ]

Ohne beruflichen Ausbildungsabschluss 207 113 195 Abschluss einer anerkannten Berufsshyausbildung 176 104 174 Meister-Techniker- oder gleichwertiger Fachschulabschluss 151 83 144 Bachelor 128 78 124 DiplomMagisterMasterStaatsexamen 111 63 111 Promotion 067 36 081 Abschluss unbekannt 153 104 156

Gesamt 163 104 159

Tabelle A4 (Erwerbspersonen TK 2013 standardisiert)

Antidepressiva-Verordnungen nach Alter und Geschlecht 2013

Maumlnner Frauen Gesamt

Alters gruppe

DDD Betr []

DDD pro

Betr

DDD Betr []

DDD pro

Betr

DDD Betr []

DDD pro

Betr 15-19 121 104 116 324 279 116 208 179 116 20-24 313 187 168 629 389 162 463 283 165

25-29 513 245 209 888 450 197 690 342 204 30-34 690 302 229 1089 513 212 870 397 221

35-39 893 386 231 1418 648 219 1131 505 225 40-44 1057 462 229 1687 783 216 1347 609 223

45-49 1141 502 227 1912 910 210 1501 693 219 50-54 1351 583 232 2236 1063 210 1773 812 222

55-59 1575 689 229 2592 1247 208 2044 946 219 60-64 1368 653 209 2358 1195 197 1774 875 204

Tabelle A5 (Erwerbspersonen TK 2013 ATC-Code N06A)

38 ǀ Depressionsatlas

Antidepressiva-Verordnungsvolumen nach Wirkstoffen 2000 bis 2013

Anzahl DDD je VJ

Opipramol Amitriptylin Fluoxetin Citalopram Sertralin Johannisshykraut

Mirtazapin Venlafaxin

Jahr N06AA05 N06AA09 N06AB03 N06AB04 N06AB06 N06AP01 N06AX11 N06AX16

2000 039 048 029 034 033 132 015 011 2001 043 049 034 047 042 125 021 017 2002 046 049 043 061 045 110 029 024 2003 051 051 051 087 051 098 032 033 2004 055 049 060 099 052 037 035 043 2005 059 050 067 117 054 043 043 053 2006 053 045 066 123 053 031 044 057 2007 059 047 074 166 061 031 054 068 2008 065 048 079 203 067 033 064 080 2009 068 048 076 229 070 043 069 091 2010 072 050 079 283 076 051 080 123 2011 075 052 081 351 081 053 085 145 2012 076 052 084 357 095 053 089 168 2013 075 051 084 334 109 053 091 183

Tabelle A6 (Erwerbspersonen TK 2013 standardisiert ATC-Code N06A)

Depressionsatlas ǀ 39

Allgemeine Informationen zum Depressionsatlas

Der Depressionsatlas liefert umfangreiche Informationen zur Bedeutung von Depressishyonen im Erwerbsalter Basis der Auswertunshygen bilden Daten zu Arbeitsunfaumlhigkeiten sowie Arzneiverordnungen bei TK-Erwerbsshypersonen aus den Jahren 2000 bis 2013 Depressionen waren 2013 fuumlr 7 Prozent aller gemeldeten Arbeitsfehltage verantwortlich Etwa 6 Prozent aller Erwerbspersonen erhielten 2013 Verordnungen von Antideshypressiva die Zahl der verordneten Tagesdoshysen hat sich seit 2000 nahezu verdreifacht

Weitere Informationen Gesundheitsstudien und Auswertungen finden Sie unter wwwtkde Webcode 49536

101

154

1

2015

  • 15-01-21_TK_Depressionsatlas_Inhalt_finalpdf
    • Depressionsatlas
      • Datengrundlagen
      • ICD-Diagnosen
      • Arzneiverordnungen ndash ATC
      • Standardisierung
        • Arbeitsunfaumlhigkeit mit Depressionen
          • Arbeitsunfaumlhigkeitsfaumllle
          • Arbeitsunfaumlhigkeitstage
          • Betroffene
          • Arbeitsunfaumlhigkeit nach Geschlecht und Alter
          • Arbeitsunfaumlhigkeiten im Zeitverlauf
          • Arbeitsunfaumlhigkeit nach Bundeslaumlndern und Kreisen
          • Trends in Bundeslaumlndern
          • Arbeitsunfaumlhigkeit nach Berufen
          • Arbeitsunfaumlhigkeit nach Schulabschluss
          • Arbeitsunfaumlhigkeit nach Ausbildung
          • Arbeitsunfaumlhigkeit nach Leitungsfunktion
          • Kosten von Arbeitsunfaumlhigkeit mit Depressionen
          • Arbeitsunfaumlhigkeit mit weiteren Diagnosen
            • Verordnung von Antidepressiva
              • Verordnung nach Alter und Geschlecht
              • Verordnungen im Zeitverlauf
              • Trends bei Verordnungen relevanter Antidepressiva nach Wirkstoffen
              • Verordnungen nach Arztgruppen
              • Verordnung nach Bundeslaumlndern und Kreisen
              • Trends in Bundeslaumlndern
              • Verordnungen nach Berufen
              • Verordnungen nach Schulabschluss
              • Verordnungen nach Ausbildung
              • Antidepressiva-Verordnung bei Erwerbspersonen mit Arbeitsunfaumlhigkeit aufgrund von Depressionen
              • Diagnosen von Arbeitsunfaumlhigkeit und Antidepressiva-Verordnungen
                • Zusammenfassung
                • Anhang
                • Word-Lesezeichen
                  • RANGEC12
                  • RANGEC24

Kosten

Veranschlagt man pro Fehltag 2013 durchshy

schnittliche Arbeitshynehmerentgelte in Houmlshy

he von 10359 Euro ergeben sich nach Hochrechnung von

TK-Ergebnissen auf alshyle Arbeitnehmer in

Deutschland fuumlr 2013 Produktionsausfallkosshy

ten aufgrund von Deshypressionen in Houmlhe

von rund 4 Milliarden Euro

mit Diagnosen von Depressionen und des Anstiegs der durchschnittlichen Arbeitnehshymerentgelte

Der leichte Ruumlckgang der Fehlzeiten mit Deshypressionen von 2012 nach 2013 wird im Hinshyblick auf die Arbeitgeberkosten durch den Anstieg des durchschnittlichen Arbeitnehmershyentgeltes aufgehoben

Pro 100 Erwerbspersonen beliefen sich die hier uumlberschlaumlgig ermittelten Kosten fuumlr Arshybeitsausfaumllle aufgrund von Depressionen im Jahr 2013 auf 10756 Euro was durchschnittshylichen Kosten von knapp 108 Euro je Ershywerbsperson und Jahr entspricht Hochgeshyrechnet auf die 378 Millionen Arbeitnehmer in Deutschland ergeben sich damit fuumlr 2013 Kosten von 407 Milliarden Euro

Noch deutlich houmlhere Kosten wuumlrden resultieshyren sofern man fuumlr jeden erfassten Fehltag als Ausfall die vom Statistischen Bundesamt fuumlr 2013 ausgewiesene durchschnittliche Bruttowertschoumlpfung je Erwerbstaumltigen in Houmlshyhe von 180 Euro je Kalendertag (bezieshyhungsweise 66448 Euro pro Jahr) ansetzt undoder die hier gefundenen Ausfaumllle nicht nur auf Arbeitnehmer sondern gleichartig auf alle Erwerbstaumltigen (inklusive Selbststaumlndishygen) hochrechnet

Weitgehend zwangslaumlufig wird bei den hier dargelegten Hochrechnungen davon ausgeshygangen dass die jetzt bei TK-versicherten Erwerbspersonen festgestellten Fehlzeiten in vergleichbarem Umfang auch bei anderen Arshybeitnehmern oder Erwerbstaumltigen in Deutschshyland anfallen Aufgrund der Vielzahl von Beshyschaumlftigten aus technischen Berufen mit einer Mitgliedschaft in der TK die in der Regel unshyterdurchschnittliche Fehlzeiten mit der Diagshynose von Depressionen aufweisen duumlrften die realen Fehlzeiten mit Depressionen in Deutschland auf der Basis von TK-Daten tenshydenziell eher unterschaumltzt werden

Grundsaumltzlich nicht beruumlcksichtigt wurden zushydem insbesondere Einschraumlnkungen der Proshyduktivitaumlt durch Depressionen die auch ohne eine (gemeldete) Abwesenheit der betroffeshynen Mitarbeiter am Arbeitsplatz resultieren koumlnnen

Kosten von Arbeitsunfaumlhigkeiten mit Depressionen 2000 bis 2013

AU-T

age

je 1

00 V

J

140

120

100

80

60

40

20

0

10756 10705 AU-Tage 9944

Arbeitnehmerentgelt 9435

7849

6521 6432 6845 6069 6211 5918

5580 5465 5269

2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 2008 2009 2010 2011 2012 2013

Jahr

12000

10000

8000

6000

4000

2000

0

Arbeitnehmerentgelt je 100 VJ [euro]

18 ǀ Depressionsatlas

Abbildung 6 (Erwerbspersonen TK 2013 standardisiert)

Arbeitsunfaumlhigkeit mit weiteren Diagnosen

Neben Depressionen gehen weitere psychishysche Erkrankungen mit einer aumlhnlichen Ershyschoumlpfungssymptomatik einher So zeigen zum Beispiel Personen mit einem sogenannshyten bdquoBurnout-Syndromldquo oder einer Neurastheshynie unter Umstaumlnden aumlhnliche Symptome wie Personen mit einer Depression im Sinne der ICD-Diagnosen F32 und F33

In allen Faumlllen fuumlhlt sich der Patient uumlbermaumlshyszligig belastet und ist nicht mehr oder nur einshygeschraumlnkt in der Lage seinen beruflichen und privaten Verpflichtungen nachzukommen

Diagnose Burnout-Syndrom

Haumlufig diskutiert wird im Zusammenhang miteiner beruflichen Uumlberlastung insbesondere das Burnout-Syndrom ndash das bdquoAusgebranntshyseinldquo Hiermit ist das Ergebnis einer anhaltenshyden Uumlberlastungssituation im beruflichen oder privaten Umfeld gemeint die schlieszliglich in eishyne andauernde Erschoumlpfung muumlndet Im schlimmsten Fall kann es zu einem voumllligen psychischen Zusammenbruch kommen

Das Burnout-Syndrom wird aus fachaumlrztlicher Sicht zumeist nicht als psychische Krankheit verstanden Eher werden die mit dem Burnshyout-Syndrom verbundenen Umstaumlnde als Rishysikofaktoren fuumlr die Entwicklung psychischer Erkrankungen im engeren Sinne betrachtet

Fuumlr die mit dem Burnout-Syndrom einhergeshyhenden Beschwerden ist innerhalb der ICD-Klassifikation der Code Z73 bdquoProbleme mit Bezug auf Schwierigkeiten bei der Lebensshybewaumlltigungldquo aus dem ICD-Kapitel XXI bdquoFakshytoren die den Gesundheitszustand beeinflusshysenldquo (Z00ndashZ99) vorgesehen

Das Burnout-Syndrom im Sinne der ICD-Diagnose Z73 spielt im AU-Geschehen mit durchschnittlich lediglich zehn AU-Tagen je 100 Versicherungsjahre und einer Betroffeshynenrate von 027 Prozent eine sehr untergeshyordnete Rolle Auf diesem sehr niedrigen Nishyveau uumlbertraf der relative Anstieg der Fehlzeishyten unter dieser Diagnose seit 2000 allerdings die bereits zuvor beschriebene Zunahme der Fehlzeiten mit Depressionen im selben Zeitshyraum noch erheblich

Waumlhrend im Jahr 2013 gut zehn AU-Tage pro 100 Versicherungsjahre auf diese Diagnose entfielen war es im Jahr 2000 noch nicht einmal ein AU-Tag pro 100 Versicherungsjahshyre Dabei ist es seit dem Jahr 2011 in dem die AU-Tage unter der Diagnose Z73 mit rund 13 Tagen pro 100 Versicherungsjahre den bislang houmlchsten Wert erreicht hatten sogar wieder zu einem leichten Ruumlckgang der

dokumentierten Fehlzeiten mit dieser Diagnoshyse gekommen

Alters- und geschlechtsspezifische Werte zeishygen eine aumlhnliche Verteilung wie bei Depresshysionen im Sinne der ICD-Diagnosen F32 und F33 So sind Frauen in allen Altersgruppen deutlich staumlrker betroffen als Maumlnner Bei beishyden Geschlechtern steigen die Betroffenheitsshyraten bis zur Altersgruppe der 55- bis 59shyJaumlhrigen stetig an Erst die 60- bis 64shyJaumlhrigen sind wieder etwas weniger betroffen Dabei ist der prozentuale Anstieg bei Maumlnshynern aufgrund des niedrigeren Ausgangsnishyveaus noch deutlicher Hier steigen die Beshytroffenenraten von 0098 auf 0232Prozent an was einer Zunahme um 137 Prozent beshyziehungsweise den Faktor 24 gleichkommt Bei Frauen ist von der juumlngsten zur zweitshyhoumlchsten Altersgruppe ein altersabhaumlngiger Anstieg der Betroffenenraten um 131 Prozent auszumachen

Die Arbeitsunfaumlhigkeitstage nehmen geshyschlechtsunabhaumlngig mit steigendem Alter zu Fuumlr Maumlnner und Frauen ist dabei ein aumlhnlishycher Anstieg zu beobachten Die Zunahme der dokumentierten AU-Tage betraumlgt 14 Tage bei den Maumlnnern und 15 Tage bei den Fraushyen wobei der Wert in der untersten Altersshygruppe der 15- bis 19-jaumlhrigen Maumlnner einen Tag und bei Frauen vier Tage betraumlgt

Neurasthenie

Die ICD-Diagnose Neurasthenie (F48) beshyschreibt ebenfalls eine anhaltende Erschoumlpshyfung oder Ermuumldung Staumlrker als beim Burnshyout-Syndrom stehen jedoch innere Ursachen im Vordergrund auch kann eine Unterfordeshyrung im Sinne von monotonen Anforderungen Ursache der Erkrankung sein Historisch war diese Diagnose besonders Anfang des 20 Jahrhunderts mit einsetzender Industrialisieshyrung von erheblicher Bedeutung wurde aber in juumlngerer Zeit besonders in Faumlllen von starshyker beruflicher Uumlberlastung teilweise durch die Diagnose des Burnout-Syndroms ersetzt

Dennoch ist festzustellen dass die ICD-Diagnose bdquoNeurasthenieldquo (F48) in den vershygangenen Jahren immer haumlufiger gestellt wird So betrug die Betroffenenrate im Jahr 2000 034 Prozent und stieg bis zum Jahr 2013 auf 085 Prozent an Waumlhrend im Jahr 2000 durchschnittlich noch knapp zehn AU-Tage pro 100 Versicherungsjahre mit dieser Diagnose dokumentiert wurden waren es im Jahr 2013 schon mehr als 22 Tage Im Vershygleich zu Depressionen mit durchschnittlich 103 AU-Tagen pro 100 Versicherungsjahre im Jahr 2013 hat diese Erkrankung aber eine eher geringere Bedeutung

Burnout-Syndrom

Das Burnout-Syndrom wird von Fachaumlrzten zumeist nicht als eishygenstaumlndiges Krankshyheitsbild angesehen entsprechend kann es in der ICD 10 lediglich mit dem Schluumlssel Z73 aus dem Kapitel XXI bdquoFaktoren die den Geshysundheitszustand beshyeinflussenldquo kodiert werden Trotz erheblishycher Zunahmen bis 2011 spielten Arbeitsshyunfaumlhigkeiten mit Anshygabe des Codes Z73 auch 2013 eine eher untergeordnete Rolle

Depressionsatlas ǀ 19

Relative Veraumlnderungen von Fehlzeiten mit Erschoumlpfungsdiagnosen 2000 bis 2013

Rel

ativ

e Ve

raumlnd

erun

g(W

ert i

m Ja

hr 2

000

= 10

0)

1600

1400

1200

1000

800

600

400

200

0

AU-Tage Z73 AU-Tage F48 AU-Tage F32 F33 AU-Tage A00-Z99

2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 2008 2009 2010 2011 2012 2013

Jahr

Abbildung 7 (Erwerbspersonen TK 2013 standardisiert)

Arbeitsunfaumlhigkeiten mit Diagnose Z73 nach Geschlecht und Alter 2013

05 19 20Betr Frauen

18 Betr Maumlnner 17

04

4

5

7

9

11

14 15

1 2

3 4

7

10 9 11

13

15

0

5

10

15

AU-Tage Frauen

AU-Tage Maumlnner

Betro

ffene

03

AU-Tage je 100 VJ

02

01

00 15-19 20-24 25-29 30-34 35-39 40-44 45-49 50-54 55-59 60-64

Altersgruppe

Abbildung 8 (Erwerbspersonen TK 2013)

20 ǀ Depressionsatlas

-

Verordnung vonAntidepressiva Antidepressiva sind Arzneimittel die vorranshygig aber nicht ausschlieszliglich zur Behandlung von Depressionen eingesetzt werden Ausshywertungen zu Verordnungen von Antidepresshysiva koumlnnen in erster Linie Informationen zur Einschaumltzung von Haumlufigkeit und Umfang der medikamentoumlsen Therapie von Depressionen liefern Durch das verhaumlltnismaumlszligig spezifische Anwendungsspektrum von Antidepressiva ndash namentlich die vorrangige Verordnung bei Depressionen ndash kann mit gewissen Einshyschraumlnkungen aus den Ergebnissen zu Vershyordnungen auch auf das Vorliegen von psyshychischen Problemen im Sinne von Depressioshynen geschlossen werden

Im Zusammenhang mit den vorausgehend dargestellten Auswertungen zu Arbeitsunfaumlshyhigkeiten ist dies insofern von Interesse als dass keinesfalls davon auszugehen ist dass jede Erwerbsperson mit Depressionen auch mit der expliziten Nennung einer entspreshychenden Diagnose arbeitsunfaumlhig gemeldet

wird und dann in den Daten zu Arbeitsunfaumlshyhigkeiten identifiziert werden kann Ein Teil der von (leichteren) Depressionen betroffenen Erwerbspersonen duumlrfte innerhalb von uumlblishycherweise betrachteten Jahreszeitraumlumen uumlberhaupt nicht arbeitsunfaumlhig gemeldet sein bei einem anderen Teil duumlrfte die Meldung unshyter einer anderen eventuell weniger stigmatishysierenden Diagnose erfolgen In beiden Faumlllen koumlnnten Informationen zu gegebenenfalls verabreichten Antidepressiva die einzigen Hinweise auf gesundheitliche Probleme im Sinne von Depressionen sein

Tabelle 7 liefert detaillierte Informationen zur Verordnung von Antidepressiva bei Erwerbsshypersonen im Jahr 2013 Zur besseren Einordshynung dieser Verordnungen in das Gesamtshyarzneimittelverordnungsgeschehen werden auch Kennzahlen zu uumlbergeordneten Arzneishymittelgruppen auf unterschiedlichen Ebenen des ATC-Klassifikationssystems genannt

Verordnung von Antidepressiva sowie von weiteren Arzneimitteln 2013

Maumlnner Frauen Gesamt

ATC Code

Wirkstoff DDD

pro Jahr

Betr []

DDD pro

Betr

DDD pro

Jahr

Betr []

DDD pro

Betr

DDD pro

Jahr

Betr []

DDD pro

Betr

A-V Alle Wirkstoffe 23278 6629 35115 22601 7768 29094 22966 7154 32103 N Nervensystem 1678 1395 12028 2415 2034 11872 2017 1689 11942

N05 N06

Psychopharmaka 1191 565 21098 1837 958 19174 1489 746 19959

N06A Antidepressiva 978 438 22353 1623 784 20700 1275 597 21353 N06AA04 Clomipramin 005 004 13773 007 005 13193 006 004 13457 N06AA05 Opipramol 054 073 7360 100 147 6817 075 107 7018 N06AA06 Trimipramin 014 030 4739 024 059 4035 019 043 4297 N06AA09 Amitriptylin 037 043 8527 069 095 7186 051 067 7649 N06AA12 Doxepin 020 029 6940 023 041 5586 021 034 6196 N06AA21 Maprotilin 001 001 10167 001 001 10573 001 001 10381 N06AB03 Fluoxetin 047 017 26798 129 048 26866 084 031 26846 N06AB04 Citalopram 256 113 22704 426 194 21897 334 150 22224 N06AB05 Paroxetin 050 019 26680 066 027 24305 057 023 25371 N06AB06 Sertralin 080 026 31177 143 047 30479 109 035 30750 N06AB10 Escitalopram 050 020 25237 084 035 23886 065 027 24420 N06AP01 Johanniskraut 031 018 17632 079 047 16809 053 031 17061 N06AP51 Johanniskraut

Kombinationen 000 000 1026 000 000 1643 000 000 1532

N06AX11 Mirtazapin 093 075 12327 088 095 9280 091 084 10746 N06AX16 Venlafaxin 143 050 28820 229 083 27773 183 065 28205 N06AX21 Duloxetin 027 014 18849 056 030 18764 040 021 18794 Substanz kann seit Wegfall der Erstattung von Verordnungen rezeptfrei erhaumlltlicher Arzneimittel seit 2004 nur in Ausnahmefaumlllen zu Lasten einer geshy

setzlichen Krankenkasse abgerechnet werden

Tabelle 7 (Erwerbspersonen TK 2013 standardisiert Angaben bezogen auf Personen mit Versicherung am 1 Januar des Jahres)

Depressionsatlas ǀ 21

Antidepressiva

6 Prozent aller Ershywerbspersonen erhielshy

ten 2013 mindestens eine Antidepressiva-

Verordnung Je Ershywerbsperson wurden innerhalb des Jahres

durchschnittlich 1275 Tagesdosen verordshy

net

Die 6 Prozent beshytroffenen Erwerbspershysonen erhielten damit innerhalb des Jahres

durchschnittlich jeweils 214 Tagesdosen

Aufgefuumlhrt wird zum einen die Zahl der durchshyschnittlich je Erwerbsperson jaumlhrlich verordneshyten bdquoDefined Daily Dosesldquo (DDD) Eine defishynierte Tagesdosis bezeichnet dabei die nach pharmakologischen Kriterien festgelegte Subshystanzmenge die zur Behandlung einer Pershyson mit einem Praumlparat unter uumlblichen Umshystaumlnden fuumlr einen Zeitraum von einem Tag ausreicht ndash fuumlr die durchgaumlngige Behandlung einer Person uumlber ein Jahr waumlren also beishyspielsweise 365 DDD erforderlich

Neben definierten Tagesdosen werden zum anderen auch die Raten der von den genannshyten Arzneiverordnungen innerhalb eines Jahshyres betroffenen Erwerbspersonen (in Prozent) sowie die durchschnittliche Anzahl der vershyordneten Tagesdosen bezogen ausschlieszliglich auf diese Betroffenen ausgewiesen

Im Jahr 2013 wurden uumlber alle ATC-Gruppen je Erwerbsperson insgesamt im Mittel rund 230 definierte Tagesdosen verordnet

Antidepressiva finden sich in der Wirkstoffshygruppe N bdquoNervensystemldquo der ATC-Klassifikashytion Mit 202 DDD pro Jahr betraumlgt der Anteil der definierten Tagesdosen dieser Arzneimitshytelgruppe an den verordneten Tagesdosen alshyler Wirkstoffe geschlechtsuumlbergreifend knapp 9Prozent

Die mengenmaumlszligig relevantesten Arzneimitshytelgruppen die zur Behandlung von Erkranshykungen des Nervensystems eingesetzt wershyden sind Psycholeptika (N05) sowie Psychoshyanaleptika (N06) Die beiden Gruppen umfasshysen gemeinsam genau diejenigen Medikashymente die typischerweise als Psychopharshymaka bezeichnet werden Ihnen sind mit 149 DDD pro Jahr rund 74 Prozent der verordneshyten Tagesdosen aller Arzneiverordnungen zur Behandlung des Nervensystems zuzuordnen

Im Zusammenhang mit dem Thema bdquoDepresshysionldquo interessieren besonders die Arzneimitshytel die typischerweise bei der medikamentoumlshysen Therapie von Depressionen eingesetzt werden ndash die Gruppe der bdquoAntidepressivaldquo (N06A)

Im Jahr 2013 hatten Antidepressiva mit einem Verordnungsvolumen von durchschnittlich knapp 13 Tagesdosen je Person einen Anteil von etwa 6 Prozent an allen verordneten Tashygesdosen bei Erwerbspersonen Von der Verordnung (mindestens) eines Antidepressishyvums waren 2013 knapp 6 Prozent der Ershywerbspersonen betroffen Betroffene erhielten dabei innerhalb des Jahres durchschnittlich rund 214 Tagesdosen an Antidepressiva also eine Arzneimittelmenge die in gewoumlhnlicher Dosierung fuumlr die Behandlung uumlber mehr als die Haumllfte eines Jahres ausreichen wuumlrde Anshytidepressiva duumlrften demnach regelmaumlszligig

uumlber laumlngere Zeitraumlume von mehreren Monashyten verordnet werden7

Wirkstoffbezogene Auswertungen und damit Auswertungen zu maximal differenzierten sieshybenstelligen ATC-Codes zeigt Abbildung 12 zu denjenigen Arzneimitteln aus der Gruppe der Antidepressiva die entweder im aktuellen Auswertungsjahr 2013 oder zu Beginn des Auswertungszeitraums im Jahr 2000 die vershyordnungsrelevantesten Einzelsubstanzen waren

Der Wirkstoff mit dem houmlchsten Verordnungsshyvolumen bei Maumlnnern und Frauen war im Jahr 2013 Citalopram (Handelsname zum Beispiel Citalopram durareg Citalopram ALreg ATC-Code N06AB04) Allein auf diesen einen Wirkstoff entfiel ein Anteil von 26 Prozent der verordneshyten Tagesdosen der Antidepressiva Weitere Wirkstoffe mit einem hohen Anteil an den An-tidepressiva-Verordnungen sind die Wirkstoffe Venlafaxin (Handelsname zum Beispiel Venlafaxin Heumannreg Venlafaxin AAAreg) Sertralin (Handelsname zum Beispiel Sertrashylin BASICSreg Sertralin Aurobindoreg) Mirtazapin (Handelsname zum Beispiel Mirtazapin Heumannreg Mirtazapin STADAreg) und Fluoxetin (Handelsname zum Beispiel Fluoxetin HEXALreg Fluoxetin betareg)

Die Verordnungsraten bei Frauen sind hinshysichtlich der meisten Wirkstoffe merklich houmlshyher als bei Maumlnnern Betroffene Frauen erhalshyten dabei von den uumlberwiegend verordneten Wirkstoffen allerdings im Verordnungsfall durchschnittlich eine etwas geringere Zahl an definierten Tagesdosen als Maumlnner Dies koumlnnte sowohl durch eine kuumlrzere Behandshylungsdauer als auch durch eine durchschnittshylich geringere Dosierung der Wirkstoffe bei Frauen im Vergleich zu Maumlnnern bedingt sein

Verordnung nach Alter und Geschlecht

Die vorangehenden Tabellen zeigen bereits dass die Verordnung von Arzneimitteln in Abshyhaumlngigkeit vom Geschlecht variiert Im Weiteshyren wird den alters- und geschlechtsabhaumlngishygen Unterschieden besonders im Hinblick auf die Verordnung von Antidepressiva nachgeshygangen

Im Jahr 2013 erhielten 44Prozent der Maumlnner und 78 Prozent der Frauen Antidepressiva

7 Genauere Aussagen zu medikamentoumlsen Behandlungsshyepisoden waumlren erst nach Auswertungen zu Betroffenen uumlber laumlngere Beobachtungszeitraumlume moumlglich auf die im Rahmen der vorliegenden eher allgemeinen Bearbeitung des Themas Depressionen verzichtet wurde

22 ǀ Depressionsatlas

-

Wirkstoffuumlbergreifend wurden Maumlnnern dabei im Jahr 2013 knapp zehn definierte Tagesdoshysen Antidepressiva verordnet waumlhrend Frauen gut 16 Tagesdosen Antidepressiva erhielten Frauen waren damit 18 Mal haumlufiger als Maumlnner von den Verordnungen betroffen und bekamen 66Prozent mehr Tagesdosen an Antidepressiva als Maumlnner

Abbildung 9 zum Verordnungsvolumen von Antidepressiva zeigt vergleichbare Geshyschlechtsunterschiede fuumlr alle Altersgruppen wobei relative Unterschiede in den juumlngeren

Altersgruppen mit dem geringsten Verordshynungsvolumen am staumlrksten ausgepraumlgt sind

Geschlechtsunabhaumlngig steigt das Verordshynungsvolumen von Antidepressiva altersabshyhaumlngig stetig an

Der groumlszligte Wert wird in der Altersgruppe der 55- bis 59-Jaumlhrigen erreicht In der houmlchsten Altersgruppe der 60- bis 64-Jaumlhrigen findet sich dann wieder ein leichter Ruumlckgang Fuumlr Frauen ist von der niedrigsten bis zur zweitshyhoumlchsten Altersgruppe ein etwa achtfacher

Verordnungsvolumen Antidepressiva nach Geschlecht und Alter 2013

DDD

pro

Vers

iche

rung

sJah

r

25

20

15

Frauen

Maumlnner 10

5

0

Altersgruppe

15-19 20-24 25-29 30-34 35-39 40-44 45-49 50-54 55-59 60-64

Abbildung 9 (Erwerbspersonen TK 2013)

Antidepressiva Verordnung nach Geschlecht und Alter 2013

116

162

197 212 219 216 210 210 208

197

116

168

209 229 231 229 227 232 229

209

0

50

100

150

200

250

300

0

2

4

6

8

10

12

14

15-19 20-24 25-29 30-34 35-39 40-44 45-49 50-54 55-59 60-64

DDD pro Betroffenem

Betro

ffene

Betr Frauen Betr Maumlnner DDD Frauen DDD Maumlnner

Altersgruppe

Abbildung 10 (Erwerbspersonen TK 2013)

Depressionsatlas ǀ 23

-

Verordnungstrend

Von 2000 bis 2013 ist der Anteil der mit Antishydepressiva behandelshyten Erwerbspersonen von 41 auf 6 Prozent

gestiegen zugleich hat sich die bei Betroffeshynen durchschnittlich

verordnete Menge an Tagesdosen von 106 auf 214 DDD in etwa

verdoppelt

Die Zahl der verordneshyten Tagesdosen ist

damit um den Faktor 274 gestiegen und hat

sich nahezu verdreishyfacht

Anstieg des Verordnungsvolumens (von 33 auf 263 DDD) zu verzeichnen waumlhrend der relative Anstieg der Werte bei Maumlnnern aufshygrund des niedrigen Ausgangswertes von 12 Tagesdosen in der juumlngsten Altersgruppe auf 16 Tagesdosen in der zweithoumlchsten Altersshygruppe sogar noch staumlrker ist

Die in Abbildung 10 dargestellte Betroffenen-rate beschreibt den prozentualen Anteil der Versicherten die mindestens eine Arzneivershyordnung dieser Wirkstoffgruppe erhalten hashyben Aumlhnlich wie die Anzahl der Tagesdosen pro Versicherungsjahr steigen die Betroffeshynenraten bei beiden Geschlechtern bis zum Alter von 55 bis 59 Jahren an und sinken erst in der houmlchsten Altersgruppe der uumlber 60shyJaumlhrigen wieder leicht ab Die Betroffenenrashyten sind bei Frauen nahezu aller Altersgrupshypen fast doppelt so hoch wie bei Maumlnnern

Wie in vorangehenden Auswertungen bereits festgestellt erhalten betroffene Maumlnner alshytersuumlbergreifend mehr definierte Tagesdosen Antidepressiva als Frauen Juumlngeren beshytroffenen Maumlnnern und Frauen werden wenishyger Tagesdosen als Aumllteren verordnet was auf kuumlrzere Behandlungszeitraumlume mit Antishydepressiva hindeuten koumlnnte So wuumlrde die durchschnittlich in der juumlngsten Altersgruppe verordnete Anzahl Tagesdosen nur fuumlr eine weniger als vier Monate dauernde Behandshylung mit Antidepressiva ausreichen waumlhrend die Tagesdosen in den houmlheren Altersgrupshypen eine durchgaumlngige Behandlung von mehr als sieben Monaten ermoumlglichen wuumlrden

Verordnungen im Zeitverlauf

Waumlhrend bei vorangehenden Auswertungen Arzneiverordnungen im Jahr 2013 im Mittelshypunkt standen wird im Folgenden die Entshywicklung der Verordnung von Antidepressiva in den Jahren 2000 bis 2013 betrachtet

Der Anteil der Erwerbspersonen die Antideshypressiva erhalten haben ist im Jahr 2013 merklich houmlher als im Jahr 2000 Nach vershyhaumlltnismaumlszligig geringen Werten in den Jahren 2004 bis 2006 sind die Betroffenenraten geshyschlechtsuumlbergreifend von 411 Prozent im Jahr 2006 auf 597 Prozent im Jahr 2013 konshytinuierlich angestiegen Im Jahr 2013 erhielt damit etwa jede 17 Erwerbsperson Antideshypressiva Der Anstieg betraf Maumlnner und Frauen in aumlhnlichem Maszlige

Zugleich ist die Zahl der definierten Tagesdoshysen an Antidepressiva die je Betroffenen durchschnittlich verordnet wurden von 2000 bis 2013 erheblich angestiegen Waumlhrend je betroffene Person (geschlechtsuumlbergreifend) im Jahr 2000 erst 106 Tagesdosen an Antishydepressiva verordnet wurden lag dieser Wert 2006 bei 159 DDD und 2013 schlieszliglich bei knapp 214 DDD Wurde eine Erwerbsperson innerhalb eines Jahres uumlberhaupt mit Antideshypressiva behandelt erhielt sie im Jahr 2013 durchschnittlich etwa doppelt so viele Tagesshydosen wie eine betroffene Erwerbsperson im Jahr 2000

Antidepressiva Verordnungen nach Geschlecht 2000 bis 2013

Betro

ffene

10 250 224219

9 212206

8

104 110 117

128 136

150 153 166

177 181149 191 197 203 207

110 117

126 137

163 170

182 192 193

Betr Frauen

Betr Maumlnner

DDD Frauen

DDD Maumlnner

200

7

6 150

5

4 100

3

2 50

1

0 0

DDD pro Betroffenem

2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 2008 2009 2010 2011 2012 2013

Jahr

24 ǀ Depressionsatlas

Abbildung 11 (Erwerbspersonen TK 2013 standardisiert)

-

Eine medikamentoumlse Therapie mit Antideshypressiva wurde im Jahr 2013 demnach nicht nur bei mehr Personen als in allen vorausgeshyhend betrachteten Jahren durchgefuumlhrt sonshydern umfasste zugleich gemessen an den verordneten Tagesdosen auch eine merklich groumlszligere Wirkstoffmenge was auf einen Trend zur Intensivierung undoder Verlaumlngerung der medikamentoumlsen Therapie mit Antidepressiva hindeutet

Trends bei Verordnungen relevanter Antishydepressiva nach Wirkstoffen

Auswertungen zu Veraumlnderungen des Vershyordnungsvolumens wurden zu denjenigen Wirkstoffen aus der ATC-Gruppe der Antideshypressiva durchgefuumlhrt die entweder im aktushyellen Auswertungsjahr 2013 oder zu Beginn des Auswertungszeitraums im Jahr 2000 unshyter den fuumlnf verordnungsrelevantesten Einshyzelsubstanzen waren

Mit Ausnahme des Johanniskrautes zeigte sich bei allen betrachteten Wirkstoffen eine deutliche Zunahme des Verordnungsvolushymens Johanniskraut ein pflanzliches Arzshyneimittel das vor allem zur Behandlung leichshyter bis mittelschwerer Depressionen eingeshysetzt wird war noch im Jahr 2000 ndash mit einer Verordnung von 132 definierten Tagesdosen pro Erwerbsperson ndash der Wirkstoff mit dem mit Abstand houmlchsten Verordnungsvolumen Seit April 2004 waren Johanniskrautpraumlparate durch die gesetzlichen Krankenkassen als ansonsten auch rezeptfrei erhaumlltliche Arzneishymittel nur erstattungsfaumlhig wenn sie pro Apshyplikationsform 300 mg Extrakt des eigentshy

lichen Wirkstoffes enthielten und zur Behandshylung von Depressionen eingesetzt wurden Zu Beginn des Jahres 2004 war mit dem allgeshymeinen Wegfall der Erstattungen fuumlr rezeptfrei erhaumlltliche Medikamente auch die Erstattung fuumlr Johanniskraut-Verordnungen durch GKV-Kassen zunaumlchst gaumlnzlich weggefallen In diesem Kontext kam es 2004 ndash wie zu erwarshyten ndash zu einem starken Ruumlckgang des in den Krankenkassendaten dokumentierten Verordshynungsvolumens Dass Johanniskraut seit 2009 zur Behandlung von Depressionen in Apotheken nur noch auf Rezept abgegeben wird koumlnnte den leichten Anstieg der aumlrztlishychen Verordnungen ab diesem Jahr erklaumlren In welchem Umfang Johanniskrautpraumlparate von Patienten daruumlber hinaus rezeptfrei geshykauft wurden bildet sich in den Daten der Krankenkassen nicht ab

Weitere Wirkstoffe die schon am Beginn des Auswertungszeitraums im Jahr 2000 zu den verordnungsstaumlrksten Substanzen gehoumlrten waren Amitriptylin Opipramol Citalopram und Sertralin Waumlhrend das Verordnungsvolumen von Amitryptilin dem im Jahr 2000 nach Joshyhanniskraut am haumlufigsten verordneten Wirkshystoff sich im Laufe der Zeit kaum veraumlndert hat kam es bei den Wirkstoffen Opipramol Citalopram und Sertralin von 2000 bis zum Jahr 2013 zu einem deutlichen Anstieg der Verordnungen

Antidepressiva Verordnungsvolumen nach Wirkstoffen 2000 bis 2013

DDD

je V

ersi

cher

ungs

jahr

40

35

30

25

20

15

10

05

00 2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 2008 2009 2010 2011 2012 2013

N06AB04

N06AX16

N06AB06

N06AX11

N06AB03

N06AA05

N06AP01

N06AA09

- Citalopram

- Venlafaxin

- Sertralin

- Mirtazapin

- Fluoxetin

- Opipramol

- Johanniskraut

- Amitryptilin

Jahr

Abbildung 12 (Erwerbspersonen TK 2013 standardisiert)

Depressionsatlas ǀ 25

Mit Abstand am staumlrksten zeigt sich dieser Anstieg beim Wirkstoff Citalopram dessen Verordnungsvolumen sich bis 2012 im Vershygleich zum Jahr 2000 verzehnfacht hatte Im Jahr 2013 ist demgegenuumlber ein leichter Ruumlckgang der Citalopram-Verordnungen zu verzeichnen

Als zweithaumlufigstes Antidepressivum wurde den TK-versicherten Erwerbspersonen im Jahr 2013 der Wirkstoff Venlafaxin verordnet Seit der Patentschutz der Firma Wyeth fuumlr das entsprechende Arzneimittel mit dem Handelsnamen bdquoTrevilorregldquo ausgelaufen ist befinden sich auch Generika mit dem Wirkshystoff auf dem Markt die aufgrund ihres niedrishygeren Preises zu einer vermehrten Verordshynung des Wirkstoffes beigetragen haben duumlrfshyten

Insgesamt hat sich das Verordnungsvolumen von Antidepressiva zwischen 2000 und 2013 nahezu verdreifacht wobei sich diese Zushynahme unterschiedlich auf die verschiedenen verordneten Wirkstoffe verteilt Die Zahl der pro Erwerbsperson verordneten Tagesdosen lag 2013 um den Faktor 274 uumlber der des Jahres 2000

Verordnungen nach Arztgruppen

Antidepressiva werden von Aumlrzten untershyschiedlicher Fachrichtungen verordnet Der verordnende Arzt ist in den Verordnungsdaten dokumentiert womit Verordnungen auch einshyzelnen aumlrztlichen Fachgruppen zugeordnet werden koumlnnen Fuumlr Auswertungen zum Deshypressionsatlas konnte ndash wie im Gesundheitsshyreport 2014 ndash auf die Zuordnung einzelner Verordnungen zu einer TK-seitig erstellten Gruppierung von Fachaumlrzten zuruumlckgegriffen werden

Die meisten der jaumlhrlich 1275 Tagesdosen an Antidepressiva je Erwerbsperson wurden 2013 von Psychiatern und Neurologen (621 DDD entsprechend 487 Prozent aller Tashygesdosen) und Allgemeinmedizinern (425 DDD entsprechend 334 Prozent aller Tashygesdosen) verschrieben also von Aumlrzten die psychische Erkrankungen behandeln und ersshyte Ansprechpartner fuumlr Erwerbspersonen mitpsychischen Problemen sind Auch Aumlrzte fuumlr innere Medizin waren mit 124 Tagesdosen (entsprechend einem Anteil von 98 Prozent an allen Tagesdosen) noch in relevantem Umfang an der Verordnung von Antidepressishyva beteiligt Ein Anteil von 77 Prozent der Tagesdosen konnte in den analysierten Daten keiner Arztgruppe zugeordnet werden andere differenzierbare Arztgruppen waren lediglich fuumlr einen Anteil von 05 Prozent des Verordshynungsvolumens verantwortlich Die anteilige Verteilung des Verordnungsvolumens auf Facharztgruppen unterscheidet sich zwischen Maumlnnern und Frauen nur geringfuumlgig und wird deshalb nicht gesondert erlaumlutert

26 ǀ Depressionsatlas

Verordnung nach Bundeslaumlndern und Kreisen

Einen Uumlberblick uumlber die Verordnung von Anshytidepressiva 2013 auf Bundeslandebene gibt Tabelle 8

Am meisten Antidepressiva wurden 2013 mit durchschnittlich 141 und 139 definierten Tashygesdosen in Rheinland-Pfalz und Bayern vershyordnet Auch in Nordrhein-Westfalen und Hamburg konnte 2013 ein Verordnungsvolushymen merklich oberhalb des Bundesdurchshyschnitts beobachtet werden Neben Erwerbsshypersonen aus den vier bereits genannten Bundeslaumlndern erhielten insbesondere auch Erwerbspersonen mit Wohnort im Saarland mit einem geschlechtsuumlbergreifenden Anteil von 676 Prozent uumlberdurchschnittlich haumlufig Antidepressiva Pro Betroffenen wurden im Saarland mit 186 DDD jedoch verhaumlltnismaumlshyszligig wenige Tagesdosen verordnet weshalb das Verordnungsvolumen im Saarland noch unterhalb des bundesweit ermittelten Durchshyschnittswertes lag

Abbildung 13 zeigt die bereits zuvor beschrieshybenen Ergebnisse zu geschlechts- und altersshystandardisierten Verordnungsraten 2013 hinshysichtlich der Antidepressiva im Sinne des

ATC-Codes N06A auf Bundesland- sowie ershygaumlnzend auch auf Kreisebene Die Einfaumlrbung der Kartendarstellungen verdeutlicht jeweils relative Abweichungen von bundesweiten Ershygebnissen

In allen oumlstlichen Bundeslaumlndern liegen die Verordnungsraten im Hinblick auf Antidepresshysiva merklich unter dem bundesweiten Durchshyschnitt Nach den Ergebnissen zu Verordnunshygen auf Kreisebene gilt dies nahezu durchshygaumlngig auch fuumlr alle Subregionen innerhalb der neuen Bundeslaumlnder

In den anderen Bundeslaumlndern ist der Einshydruck eher heterogen Hohe Raten an Antideshypressiva- Verordnungen lassen sich insbeshysondere fuumlr noumlrdliche und oumlstliche Regionen Bayerns sowie fuumlr mittlere und westliche Reshygionen in Deutschland nachweisen Fuumlr entshysprechende Regionen Bayerns wurden auch houmlhere Fehlzeiten mit Depressionen als im Bundesdurchschnitt ermittelt

Antidepressiva-Verordnungen nach Bundeslaumlndern 2013

Maumlnner Frauen Gesamt Anteil an allen Verord

Bundesland DDD

pro Jahr

Betr []

DDD pro

Betr

DDD pro

Jahr

Betr []

DDD pro

Betr

DDD pro

Jahr

Betr []

DDD pro

Betr

Schleswig-Holstein 914 435 210 1571 803 196 1217 605 201 52 Hamburg 957 445 215 1760 846 208 1327 630 211 59 Niedersachsen 910 416 218 1461 751 194 1164 571 204 50 Bremen 842 383 220 1403 710 198 1101 534 206 53 Nordrhein-Westfalen 1032 481 215 1725 851 203 1351 651 207 55 Hessen 1000 441 227 1619 782 207 1285 598 215 56 Rheinland-Pfalz 1111 513 217 1758 886 198 1409 685 206 57 Baden-Wuumlrttemberg 1025 449 228 1549 756 205 1267 591 214 61 Bayern 1119 462 242 1716 776 221 1394 607 230 67 Saarland 1036 505 205 1520 877 173 1259 676 186 50 Berlin 904 383 236 1587 718 221 1219 537 227 56 Brandenburg 707 305 232 1499 711 211 1072 492 218 46 Mecklenburg-Vorpommern

687 316 218 1555 702 222 1087 494 220 43

Sachsen 784 329 238 1542 652 236 1133 478 237 50 Sachsen-Anhalt 676 316 214 1314 663 198 970 476 204 37 Thuumlringen 827 329 251 1640 695 236 1202 497 242 49

Gesamt 978 438 224 1623 784 207 1275 597 214 56

Tabelle 8 (Erwerbspersonen TK 2013 standardisiert)

Depressionsatlas ǀ 27

-

Anteil der Erwerbspersonen mit Antidepressiva Verordnung nach Bundeslaumlnshydern und Kreisen 2013

Relative Abweichungen der Anteile in Bundeslaumlndern 2013

Relative Abweichungen der Anteile in Kreisen 2013

28 ǀ Depressionsatlas Abbildung 13 (Erwerbspersonen TK 2013 standardisiert)

-ndash

Trends in Bundeslaumlndern

Abbildung 12 zeigt geschlechts- und altersshystandardisierte Betroffenenraten im Hinblick auf Antidepressiva-Verordnungen auf Bunshydeslandebene fuumlr die Jahre 2000 bis 2013 Auch in diesen Kartendarstellungen sind durchgaumlngig Unterschreitungen bundesweiter Ergebnisse um 25 Prozent oder mehr dunkelshyblau und Uumlberschreitungen um 25 Prozent oder mehr dunkelrot eingefaumlrbt

Wie bereits im Hinblick auf Arbeitsunfaumlhigkeishyten mit der Diagnose von Depressionen laumlsst sich auch in Bezug auf die Antidepressiva-Verordnungen feststellen dass es innerhalb des Beobachtungszeitraums von 14 Jahren tendenziell zu einer Angleichung von regionashylen Verordnungsraten gekommen ist Entshysprechend erscheinen die Einfaumlrbungen der Karten im Lauf der Jahre zunehmend blasser

Verordnungen nach Berufen

Analog entsprechenden Auswertungen zu Fehlzeiten mit der Diagnose von Depressioshynen werden in Tabelle 9 Ergebnisse zu Vershyordnungen von Antidepressiva in Taumltigkeitsshygruppen der zweistellig differenzierten KldB dargestellt

Mengenmaumlszligig am meisten Antidepressiva ndash mit einem Verordnungsvolumen von durchshyschnittlich mehr als 18 definierten Tagesdoshysen ndash erhielten Versicherte mit einer Taumltigkeit die den Taumltigkeitsgruppen bdquoErziehung soziale und hauswirtschaftliche Berufe Theologieldquo bdquoReinigungsberufeldquo und bdquoNichtmedizinische Gesundheits- Koumlrperpflege- und Wellnessbeshyrufe Medizintechnikldquo zuzuordnen war

Bei Versicherten mit Berufen aus den Taumltigshykeitsgruppen bdquoHoch- und Tiefbauberufeldquo und bdquo(Innen-)Ausbauberufeldquo wurden dagegen mit durchschnittlich weniger als acht definierten Tagesdosen im Jahr relativ wenig Antidepresshysiva verordnet

Auch die Verordnungsraten waren in den Taumlshytigkeitsgruppen bdquoReinigungsberufeldquo (933 Prozent) bdquoNichtmedizinische Gesundshyheits- Koumlrperpflege- und Wellnessberufe Medizintechnikldquo (866Prozent) und bdquoErzieshyhung soziale und hauswirtschaftliche Berufe Theologieldquo (851 Prozent) am houmlchsten waumlhshyrend Erwerbspersonen der bdquoHoch- und Tiefshybauberufeldquo und bdquo(Innen-)Ausbauberufeldquo nur verhaumlltnismaumlszligig selten von Antidepressiva-Verordnungen betroffen waren

Regionale Trends

Auch Verordnungsrashyten von Antidepressiva in den Bundeslaumlndern haben sich in den vershygangenen 14 Jahren angenaumlhert

Standardabweichunshygen der relativen Abshyweichungen von Vershyordnungsraten in den Bundeslaumlndern als Maszlig fuumlr die Streuung sanken von 169 Proshyzent im Jahr 2000 auf 119 Prozent im Jahr 2013

Anteil der Erwerbspersonen mit Antidepressiva Verordnung nach Bundeslaumlnshydern relative Abweichungen vom Bundesdurchschnitt 2000 bis 2013

Abbildung 14 (Erwerbspersonen TK 2013 standardisiert)

Depressionsatlas ǀ 29

-

Sowohl hinsichtlich der Kennzahlen zu Fehl- Verordnungsvolumen von Antidepressiva zu zeiten mit Depressionen als auch bezogen beobachten und umgekehrt erhalten Er-auf die Kennzahlen zu Antidepressiva- werbspersonen aus Taumltigkeitsgruppen mit ge-Verordnungen ist in den Berufsgruppen eine ringen Fehlzeiten aufgrund von Depressionen aumlhnliche Tendenz zu beobachten In Taumltig- eher wenig Antidepressiva keitsgruppen mit haumlufiger Depressionsdiagshynose ist in der Regel auch ein hohes

Antidepressiva-Verordnungen nach Berufen 2013 (zweistellige KldB)

Taumltigkeitsgruppen KldB 2010 zweistellig DDD

pro Jahr Betr

[] AU Tage je 100 VJ

01 Angehoumlrige der regulaumlren Streitkraumlfte 1240 762 71 11 Land- Tier- und Forstwirtschaftsberufe 908 411 56 12 Gartenbauberufe und Floristik 1174 537 73 21 Rohstoffgewinnung und -aufbereitung Glas- und Keramik- 1042 466 62

herstellung und -verarbeitung 22 Kunststoffherstellung und -verarbeitung Holzbe- und shy

verarbeitung 868 466 82

23 Papier- und Druckberufe technische Mediengestaltung 1244 585 96 24 Metallerzeugung und -bearbeitung Metallbauberufe 886 455 69 25 Maschinen- und Fahrzeugtechnikberufe 872 422 61 26 Mechatronik- Energie- und Elektroberufe 860 405 61 27 Technische Forschungs- Entwicklungs- Konstruktions- und 1040 479 62

Produktionssteuerungsberufe 28 Textil- und Lederberufe 1167 659 88 29 Lebensmittelherstellung und -verarbeitung 1153 563 102 31 Bauplanungs- Architektur- und Vermessungsberufe 1117 506 76 32 Hoch- und Tiefbauberufe 783 369 60 33 (Innen-)Ausbauberufe 537 306 60 34 Gebaumlude- und versorgungstechnische Berufe 1004 481 70 41 Mathematik- Biologie- Chemie- und Physikberufe 1263 556 73 42 Geologie- Geografie- und Umweltschutzberufe 1001 427 70 43 Informatik- Informations- und

Kommunikationstechnologieberufe 1018 438 65

51 Verkehrs- und Logistikberufe (auszliger Fahrzeugfuumlhrung) 1215 592 100 52 Fuumlhrerinnen von Fahrzeug- und Transportgeraumlten 980 477 9153 Schutz- Sicherheits- und Uumlberwachungsberufe 1597 710 134 54 Reinigungsberufe 1807 933 120 61 Einkaufs- Vertriebs- und Handelsberufe 1011 509 87 62 Verkaufsberufe 1459 730 127 63 Tourismus- Hotel- und Gaststaumlttenberufe 1023 532 99 71 Berufe in Unternehmensfuumlhrung und -organisation 1365 649 99 72 Berufe in Finanzdienstleistungen Rechnungswesen 1230 583 89

und Steuerberatung 73 Berufe in Recht und Verwaltung 1751 789 115 81 Medizinische Gesundheitsberufe 1501 690 107 82 Nichtmedizinische Gesundheits- Koumlrperpflege- und Wellshy

nessberufe Medizintechnik 1806 866 161

83 Erziehung soziale und hauswirtschaftliche Berufe Theologie 1867 851 154 84 Lehrende und ausbildende Berufe 1165 507 75 91 Sprach- literatur- geistes- gesellschafts- 1218 579

und wirtschaftswissenschaftliche Berufe 92 Werbung Marketing kaufmaumlnnische und redaktionelle

Medienberufe 1260 573 106

93 Produktdesign und kunsthandwerkliche Berufe bildende 1000 489 Kunst Musikinstrumentenbau

94 Darstellende und unterhaltende Berufe 1023 476 66

Erwerbspersonen insgesamt 1303 608 105

Tabelle 9 (Erwerbspersonen TK 2013 nicht standardisierte Rohwerte)

30 ǀ Depressionsatlas

93

67

4

6

8

Zu einer differenzierten Darstellung des beshyrufsbezogenen AU-Geschehens kommt man bei Auswertung der Fehlzeiten auf fuumlnfstellishyger Ebene der Klassifikation der Berufe 2010 die insgesamt 1286 Auspraumlgungen umfasst

Fuumlr berufsabhaumlngig noch weiter differenzierte Auswertungen wurden zunaumlchst die 100 Beshyrufsgruppen auf der Ebene fuumlnfstelliger Codes der KldB ausgewaumlhlt die unter den TK-Versicherten im Jahr 2013 am haumlufigsten vershytreten waren Von diesen 100 Berufsgruppen werden nachfolgend Ergebnisse zu jeweils

zehn Berufsgruppen dargestellt bei denen die houmlchsten beziehungsweise die niedrigsten Raten an Antidepressiva-Verordnungen ermitshytelt wurden

Von den zehn Berufsgruppen mit den houmlchsshyten Verordnungsraten sind ndash wie auch hinshysichtlich der Fehlzeiten ndash auffaumlllig viele dem Berufsbereich 8 bdquoGesundheit Soziales Lehre und Erziehungldquo zuzuordnen Die houmlchsten Verordnungsraten sowie auch das houmlchste Verordnungsvolumen in DDD entfiel auf die Taumltigkeitsgruppe bdquoBerufe in der Altenpflege (ohne Spezialisierung) ndash Helfer-Anlerntaumltigkeitenldquo (82101)

Antidepressiva-Verordnungen nach Berufen 2013 (fuumlnfstellige KldB) Berufe mit hohen sowie geringen Verordnungsraten

Rang Taumltigkeitsgruppen KldB 2010 fuumlnfstellig DDD

pro Jahr Betr

[]

1 82101 Berufe in der Altenpflege (ohne Spezialisierung) shyHelfer-Anlerntaumltigkeiten

2514 1195

2 82102 Berufe in der Altenpflege (ohne Spezialisierung) shyfachlich ausgerichtete Taumltigkeiten

2483 1141

3 81301 Berufe in der Gesundheits- und Krankenpflege (ohne Spezialisierung) - Helfer-Anlerntaumltigkeiten

2197 1004

54101 Berufe in der Reinigung (ohne Spezialisierung) - Hel- 1945 1004 fer-Anlerntaumltigkeiten

5 73222 Verwaltende Berufe im Sozial- und Gesundheitsweshysen - fachlich ausgerichtete Taumltigkeiten

2027 934

73202 Berufe in der oumlffentlichen Verwaltung (ohne Speziali- 2026 918 sierung) - fachlich ausgerichtete Taumltigkeiten

7 92122 Berufe im Dialogmarketing - fachlich ausgerichtete Taumltigkeiten

1976 913

81212 Medizinisch-technische Berufe im Laboratorium - 1945 867 fachlich ausgerichtete Taumltigkeiten

9 83112 Berufe in der Kinderbetreuung und -erziehung - fachshylich ausgerichtete Taumltigkeiten

1835 842

10 83124 Berufe in der Sozialarbeit und Sozialpaumldagogik - hoch 1858 830 komplexe Taumltigkeiten

hellip hellip hellip

91 22342 Berufe im Holz- Moumlbel- und Innenausbau - fachlich 712 364 ausgerichtete Taumltigkeiten 92 43414 Berufe in der Softwareentwicklung - hoch komplexe

Taumltigkeiten 867 360

93 27104 Berufe in der technischen Forschung und Entwicklung 798 358 (ohne Spezialisierung) - hoch komplexe Taumltigkeiten 94 26212 Berufe in der Bauelektrik - fachlich ausgerichtete Taumlshy

tigkeiten 710 353

95 81404 AumlrzteAumlrztinnen (ohne Spezialisierung) - hoch komshy 901 349 plexe Taumltigkeiten 96 84304 Berufe in der Hochschullehre und -forschung - hoch

komplexe Taumltigkeiten 840 343

97 26252 Berufe in der elektrischen Betriebstechnik - fachlich 662 341 ausgerichtete Taumltigkeiten 98 71324 Berufe in der Unternehmensberatung - hoch kompleshy

xe Taumltigkeiten 790 331

99 34212 Berufe in der Sanitaumlr- Heizungs- und Klimatechnik shy 545 325 fachlich ausgerichtete Taumltigkeiten 100 25212 Berufe in der Kraftfahrzeugtechnik - fachlich ausgeshy

richtete Taumltigkeiten 629 313

Erwerbspersonen insgesamt 1303 608

Tabelle 10 (Erwerbspersonen TK 2013 nicht standardisierte Rohwerte)

Depressionsatlas ǀ 31

Auch Beschaumlftigte aus der Taumltigkeitsgruppe bdquoBerufe im Dialogmarketingldquo (92122) bei deshynen zuvor bereits haumlufige Arbeitsunfaumlhigkeishyten aufgrund von Depressionen aufgezeigt wurden erhalten uumlberdurchschnittlich haumlufig Antidepressiva

Berufsgruppen mit niedrigen Verordnungsrashyten weisen oft eine technische Orientierung auf haumlufig handelt es sich dabei um hochshykomplexe Taumltigkeiten

Die Ergebnisse zu Verordnungen von Antideshypressiva weisen wie die Auswertungen zu Arshybeitsunfaumlhigkeiten mit der Diagnose von Deshypressionen uumlberwiegend auf eine Belastung aumlhnlicher Berufsgruppen hin

Verordnungen nach Schulabschluss

Durchschnittliche Verordnungsmengen von Antidepressiva in Abhaumlngigkeit vom Schulabshyschluss sind in Tabelle 11 dargestellt

Waumlhrend die Zahl der verordneten Tagesdoshysen (DDD pro Jahr) bei den Berufstaumltigen ohshyne Schulabschluss noch geringfuumlgig niedriger liegt als bei Personen mit Haupt-Volksschulshyabschluss sinken sie anschlieszligend mit steishygendem Schulabschluss leicht ab Die Vershyordnungsraten sinken stetig mit steigender Schulbildung von 71 Prozent bei Berufstaumltishygen ohne Schulabschluss bis auf 5 Prozent bei Personen mit Abitur oder Fachabitur

Demgegenuumlber steigt die Zahl der durchshyschnittlich verordneten Tagesdosen im Betrofshyfenheitsfall mit zunehmender Bildung etwas an Dieser Anstieg koumlnnte darauf hindeuten dass Personen mit houmlherem Bildungsabshyschluss bdquokonsequenterldquo beziehungsweise uumlber einen etwas laumlngeren Zeitraum oder mit houmlheren Dosierungen mit Antidepressiva beshyhandelt werden

Antidepressiva-Verordnungen nach Schulabschluss 2013

Schulabschluss DDD

pro Jahr Betr

[] DDD

pro Betr

Ohne Schulabschluss 138 71 194 Haupt-Volksschulabschluss 141 70 201 Mittlere Reife oder gleichwertiger Abshyschluss 128 62 207 AbiturFachabitur 113 50 223 Abschluss unbekannt 127 61 207

Gesamt 128 60 214

Tabelle 11 (Erwerbspersonen TK standardisiert)

Antidepressiva-Verordnungen nach Ausbildungsabschluss 2013

Ausbildungsabschluss DDD

pro Jahr Betr

[] DDD

pro Betr

Ohne beruflichen Ausbildungsabschluss 151 72 211 Abschluss einer anerkannten Berufsausshybildung 132 63 210 Meister-Techniker- oder gleichwertiger Fachschulabschluss 111 54 205 Bachelor 110 49 224 DiplomMagisterMasterStaatsexamen 104 46 224 Promotion 87 37 238 Abschluss unbekannt 120 59 203

Gesamt 128 60 214

Tabelle 12 (Erwerbspersonen TK standardisiert)

32 ǀ Depressionsatlas

Verordnung von Antidepressiva bei AU mit Diagnose von Depression 2013

Abbildung 15 (Erwerbspersonen TK 2013)

62

98

120 134

144 144 149 160

173

150

55

90

114

137 149

157 166

181 179

159

0

20

40

60

80

100

120

140

160

180

200

0

10

20

30

40

50

60

70

80

90

100

15-19 20-24 25-29 30-34 35-39 40-44 45-49 50-54 55-59 60-64

DDD pro Betroffenem m

it AU (F32 F33)

Beha

ndel

t mit

Antid

epre

ssiv

a [

]

Altersgruppe

Behandelte Frauen Behandelte Maumlnner DDDs Frauen DDDs Maumlnner

Verordnungen nach Ausbildung

Bei Auswertungen zu Antidepressiva-Verordnungen in Abhaumlngigkeit von den Ausshybildungsabschluumlssen zeigen sich aumlhnliche Trends wie bei den Auswertungen nach Schulabschluumlssen Mit steigendem Ausbilshydungsabschluss geht sowohl die Zahl der verordneten Tagesdosen als auch die Rate der Antidepressiva-Verordnungen zuruumlck

Antidepressiva-Verordnung bei Erwerbsshypersonen mit Arbeitsunfaumlhigkeit aufgrund von Depressionen

In den vorausgehenden Abschnitten wurden Arbeitsunfaumlhigkeiten mit der Diagnose von Depressionen sowie Verordnungen von Antishydepressiva jeweils separat betrachtet Der folgende Abschnitt liefert demgegenuumlber Ershygebnisse zu Verordnungen von Antidepressishyva bei den 16 Prozent der Erwerbspersonen die innerhalb des Beobachtungsjahres 2013 explizit auch mit der Angabe einer Depressishyonsdiagnose im Sinne der ICD-Schluumlssel F32 undoder F33 arbeitsunfaumlhig gemeldet waren (vergleiche Tabelle 1 auf Seite 6)

Geschlechts- und altersuumlbergreifend erhielten aus dieser Gruppe innerhalb desselben Jahshyres 56 Prozent mindestens eine Antidepressishyva-Verordnung ndash gut die Haumllfte der Erwerbsshypersonen mit einer Arbeitsunfaumlhigkeit aufshygrund von Depressionen wurde also im selshyben Jahr auch medikamentoumls mit Antidepresshysiva behandelt Durchschnittlich wurden in der Population mit Depressionsdiagnose

innerhalb des Jahres 149 DDD je Person vershyordnet ndash bezogen ausschlieszliglich auf diejenishygen Personen die uumlberhaupt Antidepressiva erhielten wurden durchschnittlich 266 Tagesshydosen verordnet

Abbildung 15 zeigt die Verordnungsraten soshywie Verordnungsvolumen bezogen auf Ershywerbspersonen mit mindestens einer Arbeitsshyunfaumlhigkeit aufgrund von Depressionen in einzelnen Geschlechts- und Altersgruppen Juumlngere Erwerbspersonen mit gemeldeter Arshybeitsunfaumlhigkeit aufgrund von Depressionen werden demnach verhaumlltnismaumlszligig selten und durchschnittlich mit einer geringeren Zahl an Tagesdosen mit Antidepressiva behandelt Im Falle einer Arbeitsunfaumlhigkeit aufgrund von Depressionen unterscheiden sich die Verordshynungsmengen und -raten von Maumlnnern und Frauen innerhalb der einzelnen Altersgruppen nur gering Vorrangig in den mittleren Altersshygruppen werden betroffene Maumlnner etwas haumlufiger und in houmlherer Dosierung mit Antideshypressiva behandelt

Depressionsatlas ǀ 33

-

-

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Diagnosen von Arbeitsunfaumlhigkeit und Antidepressiva-Verordnungen

Der nachfolgende Abschnitt befasst sich mit der Frage im Kontext welcher Arbeitsunfaumlshyhigkeitsdiagnosen Erwerbspersonen am haumlushyfigsten Antidepressiva erhalten Bereits aufshygrund der Beobachtung dass mit rund 6 Proshyzent innerhalb des Jahres 2013 erheblich mehr Erwerbspersonen Antidepressiva erhielshyten als Erwerbspersonen mit der Diagnose von Depressionen arbeitsunfaumlhig gemeldet waren ist offensichtlich dass keineswegs nur Personen die aufgrund von Depressionen arshybeitsunfaumlhig gemeldet waren auch Antideshypressiva erhielten

Fuumlr TK-versicherte Erwerbspersonen mit minshydestens einer Arbeitsunfaumlhigkeit im Jahr 2013 wurde im Rahmen der Auswertungen in Abshyhaumlngigkeit von den Diagnosen der Arbeitsunshyfaumlhigkeiten auf unterschiedlichen Ebenen ershymittelt welchem Anteil dieser Personen im Jahr 2013 mindestens einmal Antidepressiva im Sinne des ATC-Codes bdquoN06Aldquo verordnet wurden

Die houmlchste Verordnungsrate konnte bei einer Differenzierung von AU-Diagnosen auf Ebene der ICD-Kapitel erwartungsgemaumlszlig fuumlr das Kapitel V bdquoPsychische und Verhaltensstoumlrunshygenldquo (ICD-Diagnosen F00ndashF99) ermittelt wershyden dem auch Diagnosen von Depressionen zugeordnet sind 367Prozent der Personen mit einer gemeldeten Arbeitsunfaumlhigkeitsdishyagnose aus diesem Kapitel bekamen mindesshytens einmal im Jahr 2013 auch Antidepressiva verordnet Relativ hoch war die Antidepressishyva-Verordnungsrate bei Arbeitsunfaumlhigkeiten mit Diagnosen aus dem ICD-Kapitel VI bdquoKrankheiten des Nervensystemsldquo (G00ndashG99) mit 17 Prozent

Fuumlr eine detailliertere Betrachtung wurden Verordnungsraten bei Erwerbspersonen mit Arbeitsunfaumlhigkeiten differenziert nach ICD-Codes auf dreistelliger Ebene ermittelt

Betrachtet wurden ausschlieszliglich ICD-Diagnosen die im Jahr 2013 bei mindestens 100 Personen als Anlaumlsse von Arbeitsunfaumlshyhigkeiten dokumentiert waren

Diagnosen von Arbeitsunfaumlhigkeiten bei Personen mit hohen Antidepressiva-Verordnungsraten 2013

Rang ICD Code ICD Diagnose

Anteil mit Anti depressiva[]

Betroffene [Rate in ]

1 F33 Rezidivierende depressive Stoumlrung 733 0305 2 T43 Vergiftung durch psychotrope Substanzen ande- 721 0003

renorts nicht klassifiziert 3 F42 Zwangsstoumlrung 711 0018 4 F61 Kombinierte und andere Persoumlnlichkeitsstoumlrungen 666 0009 5 F60 Spezifische Persoumlnlichkeitsstoumlrungen 652 0049 6 F31 Bipolare affektive Stoumlrung 627 0032 7 F41 Andere Angststoumlrungen 617 0285 8 F34 Anhaltende affektive Stoumlrungen 561 0051 9 F40 Phobische Stoumlrungen 535 0026 10 F32 Depressive Episode 528 1319 11 F90 Hyperkinetische Stoumlrungen 516 0008 12 F25 Schizoaffektive Stoumlrungen 493 0015 13 F50 Essstoumlrungen 480 0024 14 F62 Andauernde Persoumlnlichkeitsaumlnderungen nicht 449 0003

Folge einer Schaumldigung oder Krankheit des Geshyhirns

15 F11 Psychische und Verhaltensstoumlrungen durch Opioshyide

412 0004

16 F51 Nichtorganische Schlafstoumlrungen 408 0044 17 F19 Psychische und Verhaltensstoumlrungen durch mulshy

tiplen Substanzgebrauch und Konsum anderer psychotroper Substanzen

405 0015

18 F63 Abnorme Gewohnheiten und Stoumlrungen der Im- 379 0005 pulskontrolle

19 T50 Vergiftung durch Diuretika und sonstige und nicht naumlher bezeichnete Arzneimittel Drogen und bioshylogisch aktive Substanzen

378 0004

20 F44 Dissoziative Stoumlrungen [Konversionsstoumlrungen] 372 0009

Tabelle 13 (Erwerbspersonen TK 2013 standardisiert)

34 ǀ Depressionsatlas

Tabelle 13 enthaumllt Angaben zu den 20 dreishystelligen ICD-Diagnosen mit den houmlchsten Raten an Antidepressiva-Verordnungen sortiert in absteigender Reihenfolge nach dem Anteil der Erwerbspersonen mit Anti-depressiva-Verordnung

Um eine Einschaumltzung der Bedeutung der aufgefuumlhrten Diagnosen zu ermoumlglichen werden ergaumlnzend auch die Anteile der von Arbeitsunfaumlhigkeiten mit diesen Diagnosen betroffenen Erwerbspersonen in der Tabelle genannt

Die Erkrankung mit dem groumlszligten Anteil an Antidepressiva-Verordnungen ist die ICD-Diagnose bdquoRezidivierende depressive Stoumlshyrungldquo (F33) also eine zum wiederholten Mal auftretende Depression Von den Erwerbsshypersonen die 2013 mit einer entsprechenden Diagnose arbeitsunfaumlhig gemeldet waren ershyhielten innerhalb des Jahres 73 Prozent also knapp drei Viertel mindestens eine Anti-depressiva-Verordnung Unter den gelisteten 20 ICD-Diagnosen mit den houmlchsten Antideshypressiva-Verordnungsraten finden sich in erster Linie weitere bdquoFldquo-Diagnosen also Erkrankungsdiagnosen aus dem Kapitel bdquoPsychische und Verhaltensstoumlrungenldquo

Ausnahmen bilden die beiden Diagnosen bdquoVergiftung durch psychotrope Substanzen anderenorts nicht klassifiziertldquo (T43) sowie bdquoVergiftung durch Diuretika und sonstige und nicht naumlher bezeichnete Arzneimittel Drogen und biologisch aktive Substanzenldquo (T50) aus der Diagnosegruppe bdquoVergiftungen durch Arzshyneimittel Drogen und biologisch aktive Subshystanzenldquo (T36ndashT50) bei deren Kodierung als Anlass einer Arbeitsunfaumlhigkeit gleichfalls reshylativ hohe Raten an Antidepressiva-Verordnungen ermittelt wurden Uumlber die Gruumlnde fuumlr den beobachteten Zusammenshyhang der Diagnosen mit hohen Raten an An-tidepressiva-Verordnungen geben die Daten keine Auskunft Es laumlsst sich daher nur vershymuten dass Antidepressiva in diesen Faumlllen in der Regel nicht Ausloumlser einer Vergiftung waren sondern eher zur Behandlung von seelischen Zustaumlnden verordnet wurden die ihrerseits anderweitig den Ausloumlser fuumlr eine Vergiftung bildeten In jedem Fall laumlsst sich festhalten dass beide Diagnosen mit Beshytroffenenraten von 0003 Prozent sowie 0004 Prozent nur sehr selten den Anlass fuumlr eine Arbeitsunfaumlhigkeit bilden und insofern eishyne untergeordnete Rolle spielen

Unter den gelisteten 20 Diagnosen mit hohen medikamentoumlsen Behandlungsraten bilden bdquoDepressive Episodenldquo (F32) mit Abstand den haumlufigsten Anlass fuumlr eine Arbeitsunfaumlhigkeit

Zusammenfassung Der Depressionsatlas liefert umfaumlngliches Zahlenmaterial zur Bedeutung von Depressishyonen im Erwerbsalter und zu Veraumlnderungen in den Jahren von 2000 bis 2013

Innerhalb des genannten Zeitraums stiegen die Fehlzeiten aufgrund von Depressionen deutlich Zwischen Tiefst- und Houmlchststand 2006 und 2012 war bei Erwerbspersonen ein Anstieg um 75 Prozent festzustellen Nach eishynem leichten Ruumlckgang wurden im Jahr 2013 163 AU-Faumllle pro 100 Versicherungsjahre mit der Diagnose von Depressionen erfasst Dashymit waren Depressionen lediglich 14 Prozent aller AU-Faumllle zuzuordnen aufgrund der lanshygen fallbezogenen Dauer waren diese Faumllle jedoch fuumlr 71 Prozent aller gemeldeten Fehlshytage verantwortlich Im Mittel war jede Ershywerbsperson 2013 gut einen Tag aufgrund von Depressionen arbeitsunfaumlhig gemeldet eine gemeldete Arbeitsunfaumlhigkeit dauerte durchschnittlich 64 Tage

Rund 6 Prozent der Erwerbspersonen erhielshyten innerhalb des Jahres 2013 mindestens eishyne Antidepressiva-Verordnung 2000 hatte die Rate noch bei 41 Prozent gelegen Die Zahl der verordneten Tagesdosen stieg im selben Zeitraum um den Faktor 274 und hat sich damit nahezu verdreifacht 2013 wurden demnach anteilig mehr Erwerbspersonen und gegebenenfalls zugleich auch erheblich intenshysiver mit Antidepressiva behandelt als im Jahr 2000

Frauen waren nach den vorliegenden Ergebshynissen nahezu doppelt so haumlufig von Depresshysionen betroffen wie Maumlnner mit zunehmenshydem Alter zeigen sich bis kurz vor Erreichen des Renteneintrittsalters steigende Fehlzeiten und Verordnungsraten Hinweise auf reduziershyte Erkrankungsrisiken finden sich bei houmlherer schulischer und beruflicher Ausbildung und entsprechend auch vorrangig bei Beschaumlftigshyten in Berufen mit houmlherer Qualifikation sowie mit technisch-handwerklicher Ausrichtung Beschaumlftigte mit geringerer Qualifikation soshywie aus sozialen Berufen sind demgegenuumlber tendenziell haumlufiger betroffen

Sowohl im Hinblick auf Arbeitsunfaumlhigkeiten mit Depressionen als auch im Hinblick auf Verordnungen von Antidepressiva haben sich im Lauf der 14 Jahre Unterschiede zwischen den Bundeslaumlndern verringert Dies koumlnnte auf eine Angleichung der Lebensumstaumlnde aber auch auf eine Angleichung der diagnosshytischen und therapeutischen Strategien von Aumlrzten hindeuten

Depressionsatlas ǀ 35

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Anhang

Depressionen als Ursache von Arbeitsunfaumlhigkeiten nach Geschlecht 2013

Maumlnner ICD 10 Code ICD 10 Diagnose

AU Faumllle je 100 VJ

AU Tageje 100 VJ

AU Tageje Fall

Betroffene [Rate in ]

A00-Z99 Alle Diagnosen 10409 132383 13 49910 F00-F99 Psychische und Verhaltensstoumlrungen 412 18678 45 3575

F30-F39 Affektive Stoumlrungen 127 8425 66 1218 F32 F33 Depressionen 119 7880 66 1155

F32 Depressive Episode 098 6043 61 0964 F320 Leichte depressive Episode 004 140 35 0039 F321 Mittelgradige depressive Episode 021 1628 76 0227 F322 Schwere depressive Episode ohne psychotische 012 1304 109 0134

Symptome F323 Schwere depressive Episode mit psychotischen

Symptomen 001 075 90 0009

F328 Sonstige depressive Episoden 003 132 52 0026 F329 Depressive Episode nicht naumlher bezeichnet 056 2671 48 0542

F33 Rezidivierende depressive Stoumlrung 021 1837 88 0216 F330 Rezidivierende depressive Stoumlrung gegenwaumlrtig

leichte Episode 001 035 42 0008

F331 Rezidivierende depressive Stoumlrung gegenwaumlrtig 010 880 86 0106 mittelgradige Episode

F332 Rezidivierende depressive Stoumlrung gegenwaumlrtig schwere Episode ohne psychotische Symptome

006 628 112 0063

F333 Rezidivierende depressive Stoumlrung gegenwaumlrtig 001 076 119 0007 schwere Episode mit psychotischen Symptomen

F334 Rezidivierende depressive Stoumlrung gegenwaumlrtig remittiert

000 011 50 0002

F338 Sonstige rezidivierende depressive Stoumlrungen 000 013 37 0004 F339 Rezidivierende depressive Stoumlrung nicht naumlher

bezeichnet 003 150 59 0026

Frauen ICD 10 Code ICD 10 Diagnose

AU Faumllle je 100 VJ

AU Tageje 100 VJ

AU Tageje Fall

Betroffene [Rate in ]

A00-Z99 Alle Diagnosen 12756 163175 13 56801 F00-F99 Psychische und Verhaltensstoumlrungen 759 31541 42 6603

F30-F39 Affektive Stoumlrungen 226 14159 63 2204 F32 F33 Depressionen 214 13312 62 2101

F32 Depressive Episode 176 9848 56 1738 F320 Leichte depressive Episode 008 245 32 0075 F321 Mittelgradige depressive Episode 038 2795 73 0408 F322 Schwere depressive Episode ohne psychotische 017 1914 113 0202

Symptome F323 Schwere depressive Episode mit psychotischen

Symptomen 001 103 108 0011

F328 Sonstige depressive Episoden 005 212 46 0047 F329 Depressive Episode nicht naumlher bezeichnet 106 4442 42 1024

F33 Rezidivierende depressive Stoumlrung 038 3464 90 0409 F330 Rezidivierende depressive Stoumlrung gegenwaumlrtig

leichte Episode 002 091 56 0017

F331 Rezidivierende depressive Stoumlrung gegenwaumlrtig 020 1791 89 0217 mittelgradige Episode

F332 Rezidivierende depressive Stoumlrung gegenwaumlrtig schwere Episode ohne psychotische Symptome

010 1109 116 0111

F333 Rezidivierende depressive Stoumlrung gegenwaumlrtig 001 081 95 0008 schwere Episode mit psychotischen Symptomen

F334 Rezidivierende depressive Stoumlrung gegenwaumlrtig remittiert

000 021 62 0004

F338 Sonstige rezidivierende depressive Stoumlrungen 001 038 74 0006 F339 Rezidivierende depressive Stoumlrung nicht naumlher

bezeichnet 005 254 54 0048

Tabelle A1 (Erwerbspersonen TK 2013 standardisiert)

36 ǀ Depressionsatlas

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Fehlzeiten mit Depressionen nach Personengruppen 2000 bis 2013

Depressionen (ICD 10 Codes F32 F33) Gesamt (A00 Z99)

Berufstaumltige Arbeitslose Gesamt

Jahr AU Tageje 100 VJ

rel seit 2000

AU Tageje 100 VJ

rel seit 2000

AU Tageje 100 VJ

rel seit 2000

AU Tageje 100 VJ

rel seit 2000

2000 56 100 130 100 62 100 1294 100 2001 58 103 138 106 64 104 1313 101 2002 59 106 142 109 67 109 1300 100 2003 59 105 147 113 68 110 1257 97 2004 60 108 172 132 72 116 1209 93 2005 60 108 180 138 72 118 1215 94 2006 53 95 202 155 60 98 1144 88 2007 60 108 270 207 68 110 1193 92 2008 65 116 328 252 73 119 1224 95 2009 75 135 314 240 84 136 1320 102 2010 86 155 431 330 98 159 1340 104 2011 90 162 456 350 100 163 1397 108 2012 95 171 470 361 105 171 1417 110 2013 92 166 488 374 104 169 1466 113

Tabelle A2 (Erwerbspersonen TK 2013 standardisiert Werte 2000 entsprechen 100 Prozent)

Arbeitsunfaumlhigkeiten mit Depressionen nach Alter und Geschlecht 2013

Maumlnner Frauen Gesamt

Alters gruppe

AU Faumllle je

100 VJ

AU Tageje

100 VJ

Betr []

AU Faumllle je

100 VJ

AU Tageje

100 VJ

Betr []

AU Faumllle je

100 VJ

AU Tageje

100 VJ

Betr []

15-19 06 21 06 16 44 14 10 31 09 20-24 09 40 08 18 66 16 13 52 12 25-29 09 42 08 15 73 14 12 57 11 30-34 09 46 08 16 88 15 12 65 11 35-39 10 64 10 18 110 18 14 85 13 40-44 12 79 12 21 130 21 16 102 16 45-49 13 87 13 23 149 23 18 116 18 50-54 14 104 14 26 178 26 20 139 20 55-59 17 126 17 30 215 30 23 167 23 60-64 16 153 16 28 242 29 21 189 21

Tabelle A3 (Erwerbspersonen TK 2013 ICD-10-Codes F32 F33)

Depressionsatlas ǀ 37

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Arbeitsunfaumlhigkeit mit Depressionen nach Ausbildung 2013

Ausbildungsabschluss AU Faumllle je 100 VJ

AU Tageje 100 VJ

Betroffene [Rate in ]

Ohne beruflichen Ausbildungsabschluss 207 113 195 Abschluss einer anerkannten Berufsshyausbildung 176 104 174 Meister-Techniker- oder gleichwertiger Fachschulabschluss 151 83 144 Bachelor 128 78 124 DiplomMagisterMasterStaatsexamen 111 63 111 Promotion 067 36 081 Abschluss unbekannt 153 104 156

Gesamt 163 104 159

Tabelle A4 (Erwerbspersonen TK 2013 standardisiert)

Antidepressiva-Verordnungen nach Alter und Geschlecht 2013

Maumlnner Frauen Gesamt

Alters gruppe

DDD Betr []

DDD pro

Betr

DDD Betr []

DDD pro

Betr

DDD Betr []

DDD pro

Betr 15-19 121 104 116 324 279 116 208 179 116 20-24 313 187 168 629 389 162 463 283 165

25-29 513 245 209 888 450 197 690 342 204 30-34 690 302 229 1089 513 212 870 397 221

35-39 893 386 231 1418 648 219 1131 505 225 40-44 1057 462 229 1687 783 216 1347 609 223

45-49 1141 502 227 1912 910 210 1501 693 219 50-54 1351 583 232 2236 1063 210 1773 812 222

55-59 1575 689 229 2592 1247 208 2044 946 219 60-64 1368 653 209 2358 1195 197 1774 875 204

Tabelle A5 (Erwerbspersonen TK 2013 ATC-Code N06A)

38 ǀ Depressionsatlas

Antidepressiva-Verordnungsvolumen nach Wirkstoffen 2000 bis 2013

Anzahl DDD je VJ

Opipramol Amitriptylin Fluoxetin Citalopram Sertralin Johannisshykraut

Mirtazapin Venlafaxin

Jahr N06AA05 N06AA09 N06AB03 N06AB04 N06AB06 N06AP01 N06AX11 N06AX16

2000 039 048 029 034 033 132 015 011 2001 043 049 034 047 042 125 021 017 2002 046 049 043 061 045 110 029 024 2003 051 051 051 087 051 098 032 033 2004 055 049 060 099 052 037 035 043 2005 059 050 067 117 054 043 043 053 2006 053 045 066 123 053 031 044 057 2007 059 047 074 166 061 031 054 068 2008 065 048 079 203 067 033 064 080 2009 068 048 076 229 070 043 069 091 2010 072 050 079 283 076 051 080 123 2011 075 052 081 351 081 053 085 145 2012 076 052 084 357 095 053 089 168 2013 075 051 084 334 109 053 091 183

Tabelle A6 (Erwerbspersonen TK 2013 standardisiert ATC-Code N06A)

Depressionsatlas ǀ 39

Allgemeine Informationen zum Depressionsatlas

Der Depressionsatlas liefert umfangreiche Informationen zur Bedeutung von Depressishyonen im Erwerbsalter Basis der Auswertunshygen bilden Daten zu Arbeitsunfaumlhigkeiten sowie Arzneiverordnungen bei TK-Erwerbsshypersonen aus den Jahren 2000 bis 2013 Depressionen waren 2013 fuumlr 7 Prozent aller gemeldeten Arbeitsfehltage verantwortlich Etwa 6 Prozent aller Erwerbspersonen erhielten 2013 Verordnungen von Antideshypressiva die Zahl der verordneten Tagesdoshysen hat sich seit 2000 nahezu verdreifacht

Weitere Informationen Gesundheitsstudien und Auswertungen finden Sie unter wwwtkde Webcode 49536

101

154

1

2015

  • 15-01-21_TK_Depressionsatlas_Inhalt_finalpdf
    • Depressionsatlas
      • Datengrundlagen
      • ICD-Diagnosen
      • Arzneiverordnungen ndash ATC
      • Standardisierung
        • Arbeitsunfaumlhigkeit mit Depressionen
          • Arbeitsunfaumlhigkeitsfaumllle
          • Arbeitsunfaumlhigkeitstage
          • Betroffene
          • Arbeitsunfaumlhigkeit nach Geschlecht und Alter
          • Arbeitsunfaumlhigkeiten im Zeitverlauf
          • Arbeitsunfaumlhigkeit nach Bundeslaumlndern und Kreisen
          • Trends in Bundeslaumlndern
          • Arbeitsunfaumlhigkeit nach Berufen
          • Arbeitsunfaumlhigkeit nach Schulabschluss
          • Arbeitsunfaumlhigkeit nach Ausbildung
          • Arbeitsunfaumlhigkeit nach Leitungsfunktion
          • Kosten von Arbeitsunfaumlhigkeit mit Depressionen
          • Arbeitsunfaumlhigkeit mit weiteren Diagnosen
            • Verordnung von Antidepressiva
              • Verordnung nach Alter und Geschlecht
              • Verordnungen im Zeitverlauf
              • Trends bei Verordnungen relevanter Antidepressiva nach Wirkstoffen
              • Verordnungen nach Arztgruppen
              • Verordnung nach Bundeslaumlndern und Kreisen
              • Trends in Bundeslaumlndern
              • Verordnungen nach Berufen
              • Verordnungen nach Schulabschluss
              • Verordnungen nach Ausbildung
              • Antidepressiva-Verordnung bei Erwerbspersonen mit Arbeitsunfaumlhigkeit aufgrund von Depressionen
              • Diagnosen von Arbeitsunfaumlhigkeit und Antidepressiva-Verordnungen
                • Zusammenfassung
                • Anhang
                • Word-Lesezeichen
                  • RANGEC12
                  • RANGEC24

Arbeitsunfaumlhigkeit mit weiteren Diagnosen

Neben Depressionen gehen weitere psychishysche Erkrankungen mit einer aumlhnlichen Ershyschoumlpfungssymptomatik einher So zeigen zum Beispiel Personen mit einem sogenannshyten bdquoBurnout-Syndromldquo oder einer Neurastheshynie unter Umstaumlnden aumlhnliche Symptome wie Personen mit einer Depression im Sinne der ICD-Diagnosen F32 und F33

In allen Faumlllen fuumlhlt sich der Patient uumlbermaumlshyszligig belastet und ist nicht mehr oder nur einshygeschraumlnkt in der Lage seinen beruflichen und privaten Verpflichtungen nachzukommen

Diagnose Burnout-Syndrom

Haumlufig diskutiert wird im Zusammenhang miteiner beruflichen Uumlberlastung insbesondere das Burnout-Syndrom ndash das bdquoAusgebranntshyseinldquo Hiermit ist das Ergebnis einer anhaltenshyden Uumlberlastungssituation im beruflichen oder privaten Umfeld gemeint die schlieszliglich in eishyne andauernde Erschoumlpfung muumlndet Im schlimmsten Fall kann es zu einem voumllligen psychischen Zusammenbruch kommen

Das Burnout-Syndrom wird aus fachaumlrztlicher Sicht zumeist nicht als psychische Krankheit verstanden Eher werden die mit dem Burnshyout-Syndrom verbundenen Umstaumlnde als Rishysikofaktoren fuumlr die Entwicklung psychischer Erkrankungen im engeren Sinne betrachtet

Fuumlr die mit dem Burnout-Syndrom einhergeshyhenden Beschwerden ist innerhalb der ICD-Klassifikation der Code Z73 bdquoProbleme mit Bezug auf Schwierigkeiten bei der Lebensshybewaumlltigungldquo aus dem ICD-Kapitel XXI bdquoFakshytoren die den Gesundheitszustand beeinflusshysenldquo (Z00ndashZ99) vorgesehen

Das Burnout-Syndrom im Sinne der ICD-Diagnose Z73 spielt im AU-Geschehen mit durchschnittlich lediglich zehn AU-Tagen je 100 Versicherungsjahre und einer Betroffeshynenrate von 027 Prozent eine sehr untergeshyordnete Rolle Auf diesem sehr niedrigen Nishyveau uumlbertraf der relative Anstieg der Fehlzeishyten unter dieser Diagnose seit 2000 allerdings die bereits zuvor beschriebene Zunahme der Fehlzeiten mit Depressionen im selben Zeitshyraum noch erheblich

Waumlhrend im Jahr 2013 gut zehn AU-Tage pro 100 Versicherungsjahre auf diese Diagnose entfielen war es im Jahr 2000 noch nicht einmal ein AU-Tag pro 100 Versicherungsjahshyre Dabei ist es seit dem Jahr 2011 in dem die AU-Tage unter der Diagnose Z73 mit rund 13 Tagen pro 100 Versicherungsjahre den bislang houmlchsten Wert erreicht hatten sogar wieder zu einem leichten Ruumlckgang der

dokumentierten Fehlzeiten mit dieser Diagnoshyse gekommen

Alters- und geschlechtsspezifische Werte zeishygen eine aumlhnliche Verteilung wie bei Depresshysionen im Sinne der ICD-Diagnosen F32 und F33 So sind Frauen in allen Altersgruppen deutlich staumlrker betroffen als Maumlnner Bei beishyden Geschlechtern steigen die Betroffenheitsshyraten bis zur Altersgruppe der 55- bis 59shyJaumlhrigen stetig an Erst die 60- bis 64shyJaumlhrigen sind wieder etwas weniger betroffen Dabei ist der prozentuale Anstieg bei Maumlnshynern aufgrund des niedrigeren Ausgangsnishyveaus noch deutlicher Hier steigen die Beshytroffenenraten von 0098 auf 0232Prozent an was einer Zunahme um 137 Prozent beshyziehungsweise den Faktor 24 gleichkommt Bei Frauen ist von der juumlngsten zur zweitshyhoumlchsten Altersgruppe ein altersabhaumlngiger Anstieg der Betroffenenraten um 131 Prozent auszumachen

Die Arbeitsunfaumlhigkeitstage nehmen geshyschlechtsunabhaumlngig mit steigendem Alter zu Fuumlr Maumlnner und Frauen ist dabei ein aumlhnlishycher Anstieg zu beobachten Die Zunahme der dokumentierten AU-Tage betraumlgt 14 Tage bei den Maumlnnern und 15 Tage bei den Fraushyen wobei der Wert in der untersten Altersshygruppe der 15- bis 19-jaumlhrigen Maumlnner einen Tag und bei Frauen vier Tage betraumlgt

Neurasthenie

Die ICD-Diagnose Neurasthenie (F48) beshyschreibt ebenfalls eine anhaltende Erschoumlpshyfung oder Ermuumldung Staumlrker als beim Burnshyout-Syndrom stehen jedoch innere Ursachen im Vordergrund auch kann eine Unterfordeshyrung im Sinne von monotonen Anforderungen Ursache der Erkrankung sein Historisch war diese Diagnose besonders Anfang des 20 Jahrhunderts mit einsetzender Industrialisieshyrung von erheblicher Bedeutung wurde aber in juumlngerer Zeit besonders in Faumlllen von starshyker beruflicher Uumlberlastung teilweise durch die Diagnose des Burnout-Syndroms ersetzt

Dennoch ist festzustellen dass die ICD-Diagnose bdquoNeurasthenieldquo (F48) in den vershygangenen Jahren immer haumlufiger gestellt wird So betrug die Betroffenenrate im Jahr 2000 034 Prozent und stieg bis zum Jahr 2013 auf 085 Prozent an Waumlhrend im Jahr 2000 durchschnittlich noch knapp zehn AU-Tage pro 100 Versicherungsjahre mit dieser Diagnose dokumentiert wurden waren es im Jahr 2013 schon mehr als 22 Tage Im Vershygleich zu Depressionen mit durchschnittlich 103 AU-Tagen pro 100 Versicherungsjahre im Jahr 2013 hat diese Erkrankung aber eine eher geringere Bedeutung

Burnout-Syndrom

Das Burnout-Syndrom wird von Fachaumlrzten zumeist nicht als eishygenstaumlndiges Krankshyheitsbild angesehen entsprechend kann es in der ICD 10 lediglich mit dem Schluumlssel Z73 aus dem Kapitel XXI bdquoFaktoren die den Geshysundheitszustand beshyeinflussenldquo kodiert werden Trotz erheblishycher Zunahmen bis 2011 spielten Arbeitsshyunfaumlhigkeiten mit Anshygabe des Codes Z73 auch 2013 eine eher untergeordnete Rolle

Depressionsatlas ǀ 19

Relative Veraumlnderungen von Fehlzeiten mit Erschoumlpfungsdiagnosen 2000 bis 2013

Rel

ativ

e Ve

raumlnd

erun

g(W

ert i

m Ja

hr 2

000

= 10

0)

1600

1400

1200

1000

800

600

400

200

0

AU-Tage Z73 AU-Tage F48 AU-Tage F32 F33 AU-Tage A00-Z99

2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 2008 2009 2010 2011 2012 2013

Jahr

Abbildung 7 (Erwerbspersonen TK 2013 standardisiert)

Arbeitsunfaumlhigkeiten mit Diagnose Z73 nach Geschlecht und Alter 2013

05 19 20Betr Frauen

18 Betr Maumlnner 17

04

4

5

7

9

11

14 15

1 2

3 4

7

10 9 11

13

15

0

5

10

15

AU-Tage Frauen

AU-Tage Maumlnner

Betro

ffene

03

AU-Tage je 100 VJ

02

01

00 15-19 20-24 25-29 30-34 35-39 40-44 45-49 50-54 55-59 60-64

Altersgruppe

Abbildung 8 (Erwerbspersonen TK 2013)

20 ǀ Depressionsatlas

-

Verordnung vonAntidepressiva Antidepressiva sind Arzneimittel die vorranshygig aber nicht ausschlieszliglich zur Behandlung von Depressionen eingesetzt werden Ausshywertungen zu Verordnungen von Antidepresshysiva koumlnnen in erster Linie Informationen zur Einschaumltzung von Haumlufigkeit und Umfang der medikamentoumlsen Therapie von Depressionen liefern Durch das verhaumlltnismaumlszligig spezifische Anwendungsspektrum von Antidepressiva ndash namentlich die vorrangige Verordnung bei Depressionen ndash kann mit gewissen Einshyschraumlnkungen aus den Ergebnissen zu Vershyordnungen auch auf das Vorliegen von psyshychischen Problemen im Sinne von Depressioshynen geschlossen werden

Im Zusammenhang mit den vorausgehend dargestellten Auswertungen zu Arbeitsunfaumlshyhigkeiten ist dies insofern von Interesse als dass keinesfalls davon auszugehen ist dass jede Erwerbsperson mit Depressionen auch mit der expliziten Nennung einer entspreshychenden Diagnose arbeitsunfaumlhig gemeldet

wird und dann in den Daten zu Arbeitsunfaumlshyhigkeiten identifiziert werden kann Ein Teil der von (leichteren) Depressionen betroffenen Erwerbspersonen duumlrfte innerhalb von uumlblishycherweise betrachteten Jahreszeitraumlumen uumlberhaupt nicht arbeitsunfaumlhig gemeldet sein bei einem anderen Teil duumlrfte die Meldung unshyter einer anderen eventuell weniger stigmatishysierenden Diagnose erfolgen In beiden Faumlllen koumlnnten Informationen zu gegebenenfalls verabreichten Antidepressiva die einzigen Hinweise auf gesundheitliche Probleme im Sinne von Depressionen sein

Tabelle 7 liefert detaillierte Informationen zur Verordnung von Antidepressiva bei Erwerbsshypersonen im Jahr 2013 Zur besseren Einordshynung dieser Verordnungen in das Gesamtshyarzneimittelverordnungsgeschehen werden auch Kennzahlen zu uumlbergeordneten Arzneishymittelgruppen auf unterschiedlichen Ebenen des ATC-Klassifikationssystems genannt

Verordnung von Antidepressiva sowie von weiteren Arzneimitteln 2013

Maumlnner Frauen Gesamt

ATC Code

Wirkstoff DDD

pro Jahr

Betr []

DDD pro

Betr

DDD pro

Jahr

Betr []

DDD pro

Betr

DDD pro

Jahr

Betr []

DDD pro

Betr

A-V Alle Wirkstoffe 23278 6629 35115 22601 7768 29094 22966 7154 32103 N Nervensystem 1678 1395 12028 2415 2034 11872 2017 1689 11942

N05 N06

Psychopharmaka 1191 565 21098 1837 958 19174 1489 746 19959

N06A Antidepressiva 978 438 22353 1623 784 20700 1275 597 21353 N06AA04 Clomipramin 005 004 13773 007 005 13193 006 004 13457 N06AA05 Opipramol 054 073 7360 100 147 6817 075 107 7018 N06AA06 Trimipramin 014 030 4739 024 059 4035 019 043 4297 N06AA09 Amitriptylin 037 043 8527 069 095 7186 051 067 7649 N06AA12 Doxepin 020 029 6940 023 041 5586 021 034 6196 N06AA21 Maprotilin 001 001 10167 001 001 10573 001 001 10381 N06AB03 Fluoxetin 047 017 26798 129 048 26866 084 031 26846 N06AB04 Citalopram 256 113 22704 426 194 21897 334 150 22224 N06AB05 Paroxetin 050 019 26680 066 027 24305 057 023 25371 N06AB06 Sertralin 080 026 31177 143 047 30479 109 035 30750 N06AB10 Escitalopram 050 020 25237 084 035 23886 065 027 24420 N06AP01 Johanniskraut 031 018 17632 079 047 16809 053 031 17061 N06AP51 Johanniskraut

Kombinationen 000 000 1026 000 000 1643 000 000 1532

N06AX11 Mirtazapin 093 075 12327 088 095 9280 091 084 10746 N06AX16 Venlafaxin 143 050 28820 229 083 27773 183 065 28205 N06AX21 Duloxetin 027 014 18849 056 030 18764 040 021 18794 Substanz kann seit Wegfall der Erstattung von Verordnungen rezeptfrei erhaumlltlicher Arzneimittel seit 2004 nur in Ausnahmefaumlllen zu Lasten einer geshy

setzlichen Krankenkasse abgerechnet werden

Tabelle 7 (Erwerbspersonen TK 2013 standardisiert Angaben bezogen auf Personen mit Versicherung am 1 Januar des Jahres)

Depressionsatlas ǀ 21

Antidepressiva

6 Prozent aller Ershywerbspersonen erhielshy

ten 2013 mindestens eine Antidepressiva-

Verordnung Je Ershywerbsperson wurden innerhalb des Jahres

durchschnittlich 1275 Tagesdosen verordshy

net

Die 6 Prozent beshytroffenen Erwerbspershysonen erhielten damit innerhalb des Jahres

durchschnittlich jeweils 214 Tagesdosen

Aufgefuumlhrt wird zum einen die Zahl der durchshyschnittlich je Erwerbsperson jaumlhrlich verordneshyten bdquoDefined Daily Dosesldquo (DDD) Eine defishynierte Tagesdosis bezeichnet dabei die nach pharmakologischen Kriterien festgelegte Subshystanzmenge die zur Behandlung einer Pershyson mit einem Praumlparat unter uumlblichen Umshystaumlnden fuumlr einen Zeitraum von einem Tag ausreicht ndash fuumlr die durchgaumlngige Behandlung einer Person uumlber ein Jahr waumlren also beishyspielsweise 365 DDD erforderlich

Neben definierten Tagesdosen werden zum anderen auch die Raten der von den genannshyten Arzneiverordnungen innerhalb eines Jahshyres betroffenen Erwerbspersonen (in Prozent) sowie die durchschnittliche Anzahl der vershyordneten Tagesdosen bezogen ausschlieszliglich auf diese Betroffenen ausgewiesen

Im Jahr 2013 wurden uumlber alle ATC-Gruppen je Erwerbsperson insgesamt im Mittel rund 230 definierte Tagesdosen verordnet

Antidepressiva finden sich in der Wirkstoffshygruppe N bdquoNervensystemldquo der ATC-Klassifikashytion Mit 202 DDD pro Jahr betraumlgt der Anteil der definierten Tagesdosen dieser Arzneimitshytelgruppe an den verordneten Tagesdosen alshyler Wirkstoffe geschlechtsuumlbergreifend knapp 9Prozent

Die mengenmaumlszligig relevantesten Arzneimitshytelgruppen die zur Behandlung von Erkranshykungen des Nervensystems eingesetzt wershyden sind Psycholeptika (N05) sowie Psychoshyanaleptika (N06) Die beiden Gruppen umfasshysen gemeinsam genau diejenigen Medikashymente die typischerweise als Psychopharshymaka bezeichnet werden Ihnen sind mit 149 DDD pro Jahr rund 74 Prozent der verordneshyten Tagesdosen aller Arzneiverordnungen zur Behandlung des Nervensystems zuzuordnen

Im Zusammenhang mit dem Thema bdquoDepresshysionldquo interessieren besonders die Arzneimitshytel die typischerweise bei der medikamentoumlshysen Therapie von Depressionen eingesetzt werden ndash die Gruppe der bdquoAntidepressivaldquo (N06A)

Im Jahr 2013 hatten Antidepressiva mit einem Verordnungsvolumen von durchschnittlich knapp 13 Tagesdosen je Person einen Anteil von etwa 6 Prozent an allen verordneten Tashygesdosen bei Erwerbspersonen Von der Verordnung (mindestens) eines Antidepressishyvums waren 2013 knapp 6 Prozent der Ershywerbspersonen betroffen Betroffene erhielten dabei innerhalb des Jahres durchschnittlich rund 214 Tagesdosen an Antidepressiva also eine Arzneimittelmenge die in gewoumlhnlicher Dosierung fuumlr die Behandlung uumlber mehr als die Haumllfte eines Jahres ausreichen wuumlrde Anshytidepressiva duumlrften demnach regelmaumlszligig

uumlber laumlngere Zeitraumlume von mehreren Monashyten verordnet werden7

Wirkstoffbezogene Auswertungen und damit Auswertungen zu maximal differenzierten sieshybenstelligen ATC-Codes zeigt Abbildung 12 zu denjenigen Arzneimitteln aus der Gruppe der Antidepressiva die entweder im aktuellen Auswertungsjahr 2013 oder zu Beginn des Auswertungszeitraums im Jahr 2000 die vershyordnungsrelevantesten Einzelsubstanzen waren

Der Wirkstoff mit dem houmlchsten Verordnungsshyvolumen bei Maumlnnern und Frauen war im Jahr 2013 Citalopram (Handelsname zum Beispiel Citalopram durareg Citalopram ALreg ATC-Code N06AB04) Allein auf diesen einen Wirkstoff entfiel ein Anteil von 26 Prozent der verordneshyten Tagesdosen der Antidepressiva Weitere Wirkstoffe mit einem hohen Anteil an den An-tidepressiva-Verordnungen sind die Wirkstoffe Venlafaxin (Handelsname zum Beispiel Venlafaxin Heumannreg Venlafaxin AAAreg) Sertralin (Handelsname zum Beispiel Sertrashylin BASICSreg Sertralin Aurobindoreg) Mirtazapin (Handelsname zum Beispiel Mirtazapin Heumannreg Mirtazapin STADAreg) und Fluoxetin (Handelsname zum Beispiel Fluoxetin HEXALreg Fluoxetin betareg)

Die Verordnungsraten bei Frauen sind hinshysichtlich der meisten Wirkstoffe merklich houmlshyher als bei Maumlnnern Betroffene Frauen erhalshyten dabei von den uumlberwiegend verordneten Wirkstoffen allerdings im Verordnungsfall durchschnittlich eine etwas geringere Zahl an definierten Tagesdosen als Maumlnner Dies koumlnnte sowohl durch eine kuumlrzere Behandshylungsdauer als auch durch eine durchschnittshylich geringere Dosierung der Wirkstoffe bei Frauen im Vergleich zu Maumlnnern bedingt sein

Verordnung nach Alter und Geschlecht

Die vorangehenden Tabellen zeigen bereits dass die Verordnung von Arzneimitteln in Abshyhaumlngigkeit vom Geschlecht variiert Im Weiteshyren wird den alters- und geschlechtsabhaumlngishygen Unterschieden besonders im Hinblick auf die Verordnung von Antidepressiva nachgeshygangen

Im Jahr 2013 erhielten 44Prozent der Maumlnner und 78 Prozent der Frauen Antidepressiva

7 Genauere Aussagen zu medikamentoumlsen Behandlungsshyepisoden waumlren erst nach Auswertungen zu Betroffenen uumlber laumlngere Beobachtungszeitraumlume moumlglich auf die im Rahmen der vorliegenden eher allgemeinen Bearbeitung des Themas Depressionen verzichtet wurde

22 ǀ Depressionsatlas

-

Wirkstoffuumlbergreifend wurden Maumlnnern dabei im Jahr 2013 knapp zehn definierte Tagesdoshysen Antidepressiva verordnet waumlhrend Frauen gut 16 Tagesdosen Antidepressiva erhielten Frauen waren damit 18 Mal haumlufiger als Maumlnner von den Verordnungen betroffen und bekamen 66Prozent mehr Tagesdosen an Antidepressiva als Maumlnner

Abbildung 9 zum Verordnungsvolumen von Antidepressiva zeigt vergleichbare Geshyschlechtsunterschiede fuumlr alle Altersgruppen wobei relative Unterschiede in den juumlngeren

Altersgruppen mit dem geringsten Verordshynungsvolumen am staumlrksten ausgepraumlgt sind

Geschlechtsunabhaumlngig steigt das Verordshynungsvolumen von Antidepressiva altersabshyhaumlngig stetig an

Der groumlszligte Wert wird in der Altersgruppe der 55- bis 59-Jaumlhrigen erreicht In der houmlchsten Altersgruppe der 60- bis 64-Jaumlhrigen findet sich dann wieder ein leichter Ruumlckgang Fuumlr Frauen ist von der niedrigsten bis zur zweitshyhoumlchsten Altersgruppe ein etwa achtfacher

Verordnungsvolumen Antidepressiva nach Geschlecht und Alter 2013

DDD

pro

Vers

iche

rung

sJah

r

25

20

15

Frauen

Maumlnner 10

5

0

Altersgruppe

15-19 20-24 25-29 30-34 35-39 40-44 45-49 50-54 55-59 60-64

Abbildung 9 (Erwerbspersonen TK 2013)

Antidepressiva Verordnung nach Geschlecht und Alter 2013

116

162

197 212 219 216 210 210 208

197

116

168

209 229 231 229 227 232 229

209

0

50

100

150

200

250

300

0

2

4

6

8

10

12

14

15-19 20-24 25-29 30-34 35-39 40-44 45-49 50-54 55-59 60-64

DDD pro Betroffenem

Betro

ffene

Betr Frauen Betr Maumlnner DDD Frauen DDD Maumlnner

Altersgruppe

Abbildung 10 (Erwerbspersonen TK 2013)

Depressionsatlas ǀ 23

-

Verordnungstrend

Von 2000 bis 2013 ist der Anteil der mit Antishydepressiva behandelshyten Erwerbspersonen von 41 auf 6 Prozent

gestiegen zugleich hat sich die bei Betroffeshynen durchschnittlich

verordnete Menge an Tagesdosen von 106 auf 214 DDD in etwa

verdoppelt

Die Zahl der verordneshyten Tagesdosen ist

damit um den Faktor 274 gestiegen und hat

sich nahezu verdreishyfacht

Anstieg des Verordnungsvolumens (von 33 auf 263 DDD) zu verzeichnen waumlhrend der relative Anstieg der Werte bei Maumlnnern aufshygrund des niedrigen Ausgangswertes von 12 Tagesdosen in der juumlngsten Altersgruppe auf 16 Tagesdosen in der zweithoumlchsten Altersshygruppe sogar noch staumlrker ist

Die in Abbildung 10 dargestellte Betroffenen-rate beschreibt den prozentualen Anteil der Versicherten die mindestens eine Arzneivershyordnung dieser Wirkstoffgruppe erhalten hashyben Aumlhnlich wie die Anzahl der Tagesdosen pro Versicherungsjahr steigen die Betroffeshynenraten bei beiden Geschlechtern bis zum Alter von 55 bis 59 Jahren an und sinken erst in der houmlchsten Altersgruppe der uumlber 60shyJaumlhrigen wieder leicht ab Die Betroffenenrashyten sind bei Frauen nahezu aller Altersgrupshypen fast doppelt so hoch wie bei Maumlnnern

Wie in vorangehenden Auswertungen bereits festgestellt erhalten betroffene Maumlnner alshytersuumlbergreifend mehr definierte Tagesdosen Antidepressiva als Frauen Juumlngeren beshytroffenen Maumlnnern und Frauen werden wenishyger Tagesdosen als Aumllteren verordnet was auf kuumlrzere Behandlungszeitraumlume mit Antishydepressiva hindeuten koumlnnte So wuumlrde die durchschnittlich in der juumlngsten Altersgruppe verordnete Anzahl Tagesdosen nur fuumlr eine weniger als vier Monate dauernde Behandshylung mit Antidepressiva ausreichen waumlhrend die Tagesdosen in den houmlheren Altersgrupshypen eine durchgaumlngige Behandlung von mehr als sieben Monaten ermoumlglichen wuumlrden

Verordnungen im Zeitverlauf

Waumlhrend bei vorangehenden Auswertungen Arzneiverordnungen im Jahr 2013 im Mittelshypunkt standen wird im Folgenden die Entshywicklung der Verordnung von Antidepressiva in den Jahren 2000 bis 2013 betrachtet

Der Anteil der Erwerbspersonen die Antideshypressiva erhalten haben ist im Jahr 2013 merklich houmlher als im Jahr 2000 Nach vershyhaumlltnismaumlszligig geringen Werten in den Jahren 2004 bis 2006 sind die Betroffenenraten geshyschlechtsuumlbergreifend von 411 Prozent im Jahr 2006 auf 597 Prozent im Jahr 2013 konshytinuierlich angestiegen Im Jahr 2013 erhielt damit etwa jede 17 Erwerbsperson Antideshypressiva Der Anstieg betraf Maumlnner und Frauen in aumlhnlichem Maszlige

Zugleich ist die Zahl der definierten Tagesdoshysen an Antidepressiva die je Betroffenen durchschnittlich verordnet wurden von 2000 bis 2013 erheblich angestiegen Waumlhrend je betroffene Person (geschlechtsuumlbergreifend) im Jahr 2000 erst 106 Tagesdosen an Antishydepressiva verordnet wurden lag dieser Wert 2006 bei 159 DDD und 2013 schlieszliglich bei knapp 214 DDD Wurde eine Erwerbsperson innerhalb eines Jahres uumlberhaupt mit Antideshypressiva behandelt erhielt sie im Jahr 2013 durchschnittlich etwa doppelt so viele Tagesshydosen wie eine betroffene Erwerbsperson im Jahr 2000

Antidepressiva Verordnungen nach Geschlecht 2000 bis 2013

Betro

ffene

10 250 224219

9 212206

8

104 110 117

128 136

150 153 166

177 181149 191 197 203 207

110 117

126 137

163 170

182 192 193

Betr Frauen

Betr Maumlnner

DDD Frauen

DDD Maumlnner

200

7

6 150

5

4 100

3

2 50

1

0 0

DDD pro Betroffenem

2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 2008 2009 2010 2011 2012 2013

Jahr

24 ǀ Depressionsatlas

Abbildung 11 (Erwerbspersonen TK 2013 standardisiert)

-

Eine medikamentoumlse Therapie mit Antideshypressiva wurde im Jahr 2013 demnach nicht nur bei mehr Personen als in allen vorausgeshyhend betrachteten Jahren durchgefuumlhrt sonshydern umfasste zugleich gemessen an den verordneten Tagesdosen auch eine merklich groumlszligere Wirkstoffmenge was auf einen Trend zur Intensivierung undoder Verlaumlngerung der medikamentoumlsen Therapie mit Antidepressiva hindeutet

Trends bei Verordnungen relevanter Antishydepressiva nach Wirkstoffen

Auswertungen zu Veraumlnderungen des Vershyordnungsvolumens wurden zu denjenigen Wirkstoffen aus der ATC-Gruppe der Antideshypressiva durchgefuumlhrt die entweder im aktushyellen Auswertungsjahr 2013 oder zu Beginn des Auswertungszeitraums im Jahr 2000 unshyter den fuumlnf verordnungsrelevantesten Einshyzelsubstanzen waren

Mit Ausnahme des Johanniskrautes zeigte sich bei allen betrachteten Wirkstoffen eine deutliche Zunahme des Verordnungsvolushymens Johanniskraut ein pflanzliches Arzshyneimittel das vor allem zur Behandlung leichshyter bis mittelschwerer Depressionen eingeshysetzt wird war noch im Jahr 2000 ndash mit einer Verordnung von 132 definierten Tagesdosen pro Erwerbsperson ndash der Wirkstoff mit dem mit Abstand houmlchsten Verordnungsvolumen Seit April 2004 waren Johanniskrautpraumlparate durch die gesetzlichen Krankenkassen als ansonsten auch rezeptfrei erhaumlltliche Arzneishymittel nur erstattungsfaumlhig wenn sie pro Apshyplikationsform 300 mg Extrakt des eigentshy

lichen Wirkstoffes enthielten und zur Behandshylung von Depressionen eingesetzt wurden Zu Beginn des Jahres 2004 war mit dem allgeshymeinen Wegfall der Erstattungen fuumlr rezeptfrei erhaumlltliche Medikamente auch die Erstattung fuumlr Johanniskraut-Verordnungen durch GKV-Kassen zunaumlchst gaumlnzlich weggefallen In diesem Kontext kam es 2004 ndash wie zu erwarshyten ndash zu einem starken Ruumlckgang des in den Krankenkassendaten dokumentierten Verordshynungsvolumens Dass Johanniskraut seit 2009 zur Behandlung von Depressionen in Apotheken nur noch auf Rezept abgegeben wird koumlnnte den leichten Anstieg der aumlrztlishychen Verordnungen ab diesem Jahr erklaumlren In welchem Umfang Johanniskrautpraumlparate von Patienten daruumlber hinaus rezeptfrei geshykauft wurden bildet sich in den Daten der Krankenkassen nicht ab

Weitere Wirkstoffe die schon am Beginn des Auswertungszeitraums im Jahr 2000 zu den verordnungsstaumlrksten Substanzen gehoumlrten waren Amitriptylin Opipramol Citalopram und Sertralin Waumlhrend das Verordnungsvolumen von Amitryptilin dem im Jahr 2000 nach Joshyhanniskraut am haumlufigsten verordneten Wirkshystoff sich im Laufe der Zeit kaum veraumlndert hat kam es bei den Wirkstoffen Opipramol Citalopram und Sertralin von 2000 bis zum Jahr 2013 zu einem deutlichen Anstieg der Verordnungen

Antidepressiva Verordnungsvolumen nach Wirkstoffen 2000 bis 2013

DDD

je V

ersi

cher

ungs

jahr

40

35

30

25

20

15

10

05

00 2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 2008 2009 2010 2011 2012 2013

N06AB04

N06AX16

N06AB06

N06AX11

N06AB03

N06AA05

N06AP01

N06AA09

- Citalopram

- Venlafaxin

- Sertralin

- Mirtazapin

- Fluoxetin

- Opipramol

- Johanniskraut

- Amitryptilin

Jahr

Abbildung 12 (Erwerbspersonen TK 2013 standardisiert)

Depressionsatlas ǀ 25

Mit Abstand am staumlrksten zeigt sich dieser Anstieg beim Wirkstoff Citalopram dessen Verordnungsvolumen sich bis 2012 im Vershygleich zum Jahr 2000 verzehnfacht hatte Im Jahr 2013 ist demgegenuumlber ein leichter Ruumlckgang der Citalopram-Verordnungen zu verzeichnen

Als zweithaumlufigstes Antidepressivum wurde den TK-versicherten Erwerbspersonen im Jahr 2013 der Wirkstoff Venlafaxin verordnet Seit der Patentschutz der Firma Wyeth fuumlr das entsprechende Arzneimittel mit dem Handelsnamen bdquoTrevilorregldquo ausgelaufen ist befinden sich auch Generika mit dem Wirkshystoff auf dem Markt die aufgrund ihres niedrishygeren Preises zu einer vermehrten Verordshynung des Wirkstoffes beigetragen haben duumlrfshyten

Insgesamt hat sich das Verordnungsvolumen von Antidepressiva zwischen 2000 und 2013 nahezu verdreifacht wobei sich diese Zushynahme unterschiedlich auf die verschiedenen verordneten Wirkstoffe verteilt Die Zahl der pro Erwerbsperson verordneten Tagesdosen lag 2013 um den Faktor 274 uumlber der des Jahres 2000

Verordnungen nach Arztgruppen

Antidepressiva werden von Aumlrzten untershyschiedlicher Fachrichtungen verordnet Der verordnende Arzt ist in den Verordnungsdaten dokumentiert womit Verordnungen auch einshyzelnen aumlrztlichen Fachgruppen zugeordnet werden koumlnnen Fuumlr Auswertungen zum Deshypressionsatlas konnte ndash wie im Gesundheitsshyreport 2014 ndash auf die Zuordnung einzelner Verordnungen zu einer TK-seitig erstellten Gruppierung von Fachaumlrzten zuruumlckgegriffen werden

Die meisten der jaumlhrlich 1275 Tagesdosen an Antidepressiva je Erwerbsperson wurden 2013 von Psychiatern und Neurologen (621 DDD entsprechend 487 Prozent aller Tashygesdosen) und Allgemeinmedizinern (425 DDD entsprechend 334 Prozent aller Tashygesdosen) verschrieben also von Aumlrzten die psychische Erkrankungen behandeln und ersshyte Ansprechpartner fuumlr Erwerbspersonen mitpsychischen Problemen sind Auch Aumlrzte fuumlr innere Medizin waren mit 124 Tagesdosen (entsprechend einem Anteil von 98 Prozent an allen Tagesdosen) noch in relevantem Umfang an der Verordnung von Antidepressishyva beteiligt Ein Anteil von 77 Prozent der Tagesdosen konnte in den analysierten Daten keiner Arztgruppe zugeordnet werden andere differenzierbare Arztgruppen waren lediglich fuumlr einen Anteil von 05 Prozent des Verordshynungsvolumens verantwortlich Die anteilige Verteilung des Verordnungsvolumens auf Facharztgruppen unterscheidet sich zwischen Maumlnnern und Frauen nur geringfuumlgig und wird deshalb nicht gesondert erlaumlutert

26 ǀ Depressionsatlas

Verordnung nach Bundeslaumlndern und Kreisen

Einen Uumlberblick uumlber die Verordnung von Anshytidepressiva 2013 auf Bundeslandebene gibt Tabelle 8

Am meisten Antidepressiva wurden 2013 mit durchschnittlich 141 und 139 definierten Tashygesdosen in Rheinland-Pfalz und Bayern vershyordnet Auch in Nordrhein-Westfalen und Hamburg konnte 2013 ein Verordnungsvolushymen merklich oberhalb des Bundesdurchshyschnitts beobachtet werden Neben Erwerbsshypersonen aus den vier bereits genannten Bundeslaumlndern erhielten insbesondere auch Erwerbspersonen mit Wohnort im Saarland mit einem geschlechtsuumlbergreifenden Anteil von 676 Prozent uumlberdurchschnittlich haumlufig Antidepressiva Pro Betroffenen wurden im Saarland mit 186 DDD jedoch verhaumlltnismaumlshyszligig wenige Tagesdosen verordnet weshalb das Verordnungsvolumen im Saarland noch unterhalb des bundesweit ermittelten Durchshyschnittswertes lag

Abbildung 13 zeigt die bereits zuvor beschrieshybenen Ergebnisse zu geschlechts- und altersshystandardisierten Verordnungsraten 2013 hinshysichtlich der Antidepressiva im Sinne des

ATC-Codes N06A auf Bundesland- sowie ershygaumlnzend auch auf Kreisebene Die Einfaumlrbung der Kartendarstellungen verdeutlicht jeweils relative Abweichungen von bundesweiten Ershygebnissen

In allen oumlstlichen Bundeslaumlndern liegen die Verordnungsraten im Hinblick auf Antidepresshysiva merklich unter dem bundesweiten Durchshyschnitt Nach den Ergebnissen zu Verordnunshygen auf Kreisebene gilt dies nahezu durchshygaumlngig auch fuumlr alle Subregionen innerhalb der neuen Bundeslaumlnder

In den anderen Bundeslaumlndern ist der Einshydruck eher heterogen Hohe Raten an Antideshypressiva- Verordnungen lassen sich insbeshysondere fuumlr noumlrdliche und oumlstliche Regionen Bayerns sowie fuumlr mittlere und westliche Reshygionen in Deutschland nachweisen Fuumlr entshysprechende Regionen Bayerns wurden auch houmlhere Fehlzeiten mit Depressionen als im Bundesdurchschnitt ermittelt

Antidepressiva-Verordnungen nach Bundeslaumlndern 2013

Maumlnner Frauen Gesamt Anteil an allen Verord

Bundesland DDD

pro Jahr

Betr []

DDD pro

Betr

DDD pro

Jahr

Betr []

DDD pro

Betr

DDD pro

Jahr

Betr []

DDD pro

Betr

Schleswig-Holstein 914 435 210 1571 803 196 1217 605 201 52 Hamburg 957 445 215 1760 846 208 1327 630 211 59 Niedersachsen 910 416 218 1461 751 194 1164 571 204 50 Bremen 842 383 220 1403 710 198 1101 534 206 53 Nordrhein-Westfalen 1032 481 215 1725 851 203 1351 651 207 55 Hessen 1000 441 227 1619 782 207 1285 598 215 56 Rheinland-Pfalz 1111 513 217 1758 886 198 1409 685 206 57 Baden-Wuumlrttemberg 1025 449 228 1549 756 205 1267 591 214 61 Bayern 1119 462 242 1716 776 221 1394 607 230 67 Saarland 1036 505 205 1520 877 173 1259 676 186 50 Berlin 904 383 236 1587 718 221 1219 537 227 56 Brandenburg 707 305 232 1499 711 211 1072 492 218 46 Mecklenburg-Vorpommern

687 316 218 1555 702 222 1087 494 220 43

Sachsen 784 329 238 1542 652 236 1133 478 237 50 Sachsen-Anhalt 676 316 214 1314 663 198 970 476 204 37 Thuumlringen 827 329 251 1640 695 236 1202 497 242 49

Gesamt 978 438 224 1623 784 207 1275 597 214 56

Tabelle 8 (Erwerbspersonen TK 2013 standardisiert)

Depressionsatlas ǀ 27

-

Anteil der Erwerbspersonen mit Antidepressiva Verordnung nach Bundeslaumlnshydern und Kreisen 2013

Relative Abweichungen der Anteile in Bundeslaumlndern 2013

Relative Abweichungen der Anteile in Kreisen 2013

28 ǀ Depressionsatlas Abbildung 13 (Erwerbspersonen TK 2013 standardisiert)

-ndash

Trends in Bundeslaumlndern

Abbildung 12 zeigt geschlechts- und altersshystandardisierte Betroffenenraten im Hinblick auf Antidepressiva-Verordnungen auf Bunshydeslandebene fuumlr die Jahre 2000 bis 2013 Auch in diesen Kartendarstellungen sind durchgaumlngig Unterschreitungen bundesweiter Ergebnisse um 25 Prozent oder mehr dunkelshyblau und Uumlberschreitungen um 25 Prozent oder mehr dunkelrot eingefaumlrbt

Wie bereits im Hinblick auf Arbeitsunfaumlhigkeishyten mit der Diagnose von Depressionen laumlsst sich auch in Bezug auf die Antidepressiva-Verordnungen feststellen dass es innerhalb des Beobachtungszeitraums von 14 Jahren tendenziell zu einer Angleichung von regionashylen Verordnungsraten gekommen ist Entshysprechend erscheinen die Einfaumlrbungen der Karten im Lauf der Jahre zunehmend blasser

Verordnungen nach Berufen

Analog entsprechenden Auswertungen zu Fehlzeiten mit der Diagnose von Depressioshynen werden in Tabelle 9 Ergebnisse zu Vershyordnungen von Antidepressiva in Taumltigkeitsshygruppen der zweistellig differenzierten KldB dargestellt

Mengenmaumlszligig am meisten Antidepressiva ndash mit einem Verordnungsvolumen von durchshyschnittlich mehr als 18 definierten Tagesdoshysen ndash erhielten Versicherte mit einer Taumltigkeit die den Taumltigkeitsgruppen bdquoErziehung soziale und hauswirtschaftliche Berufe Theologieldquo bdquoReinigungsberufeldquo und bdquoNichtmedizinische Gesundheits- Koumlrperpflege- und Wellnessbeshyrufe Medizintechnikldquo zuzuordnen war

Bei Versicherten mit Berufen aus den Taumltigshykeitsgruppen bdquoHoch- und Tiefbauberufeldquo und bdquo(Innen-)Ausbauberufeldquo wurden dagegen mit durchschnittlich weniger als acht definierten Tagesdosen im Jahr relativ wenig Antidepresshysiva verordnet

Auch die Verordnungsraten waren in den Taumlshytigkeitsgruppen bdquoReinigungsberufeldquo (933 Prozent) bdquoNichtmedizinische Gesundshyheits- Koumlrperpflege- und Wellnessberufe Medizintechnikldquo (866Prozent) und bdquoErzieshyhung soziale und hauswirtschaftliche Berufe Theologieldquo (851 Prozent) am houmlchsten waumlhshyrend Erwerbspersonen der bdquoHoch- und Tiefshybauberufeldquo und bdquo(Innen-)Ausbauberufeldquo nur verhaumlltnismaumlszligig selten von Antidepressiva-Verordnungen betroffen waren

Regionale Trends

Auch Verordnungsrashyten von Antidepressiva in den Bundeslaumlndern haben sich in den vershygangenen 14 Jahren angenaumlhert

Standardabweichunshygen der relativen Abshyweichungen von Vershyordnungsraten in den Bundeslaumlndern als Maszlig fuumlr die Streuung sanken von 169 Proshyzent im Jahr 2000 auf 119 Prozent im Jahr 2013

Anteil der Erwerbspersonen mit Antidepressiva Verordnung nach Bundeslaumlnshydern relative Abweichungen vom Bundesdurchschnitt 2000 bis 2013

Abbildung 14 (Erwerbspersonen TK 2013 standardisiert)

Depressionsatlas ǀ 29

-

Sowohl hinsichtlich der Kennzahlen zu Fehl- Verordnungsvolumen von Antidepressiva zu zeiten mit Depressionen als auch bezogen beobachten und umgekehrt erhalten Er-auf die Kennzahlen zu Antidepressiva- werbspersonen aus Taumltigkeitsgruppen mit ge-Verordnungen ist in den Berufsgruppen eine ringen Fehlzeiten aufgrund von Depressionen aumlhnliche Tendenz zu beobachten In Taumltig- eher wenig Antidepressiva keitsgruppen mit haumlufiger Depressionsdiagshynose ist in der Regel auch ein hohes

Antidepressiva-Verordnungen nach Berufen 2013 (zweistellige KldB)

Taumltigkeitsgruppen KldB 2010 zweistellig DDD

pro Jahr Betr

[] AU Tage je 100 VJ

01 Angehoumlrige der regulaumlren Streitkraumlfte 1240 762 71 11 Land- Tier- und Forstwirtschaftsberufe 908 411 56 12 Gartenbauberufe und Floristik 1174 537 73 21 Rohstoffgewinnung und -aufbereitung Glas- und Keramik- 1042 466 62

herstellung und -verarbeitung 22 Kunststoffherstellung und -verarbeitung Holzbe- und shy

verarbeitung 868 466 82

23 Papier- und Druckberufe technische Mediengestaltung 1244 585 96 24 Metallerzeugung und -bearbeitung Metallbauberufe 886 455 69 25 Maschinen- und Fahrzeugtechnikberufe 872 422 61 26 Mechatronik- Energie- und Elektroberufe 860 405 61 27 Technische Forschungs- Entwicklungs- Konstruktions- und 1040 479 62

Produktionssteuerungsberufe 28 Textil- und Lederberufe 1167 659 88 29 Lebensmittelherstellung und -verarbeitung 1153 563 102 31 Bauplanungs- Architektur- und Vermessungsberufe 1117 506 76 32 Hoch- und Tiefbauberufe 783 369 60 33 (Innen-)Ausbauberufe 537 306 60 34 Gebaumlude- und versorgungstechnische Berufe 1004 481 70 41 Mathematik- Biologie- Chemie- und Physikberufe 1263 556 73 42 Geologie- Geografie- und Umweltschutzberufe 1001 427 70 43 Informatik- Informations- und

Kommunikationstechnologieberufe 1018 438 65

51 Verkehrs- und Logistikberufe (auszliger Fahrzeugfuumlhrung) 1215 592 100 52 Fuumlhrerinnen von Fahrzeug- und Transportgeraumlten 980 477 9153 Schutz- Sicherheits- und Uumlberwachungsberufe 1597 710 134 54 Reinigungsberufe 1807 933 120 61 Einkaufs- Vertriebs- und Handelsberufe 1011 509 87 62 Verkaufsberufe 1459 730 127 63 Tourismus- Hotel- und Gaststaumlttenberufe 1023 532 99 71 Berufe in Unternehmensfuumlhrung und -organisation 1365 649 99 72 Berufe in Finanzdienstleistungen Rechnungswesen 1230 583 89

und Steuerberatung 73 Berufe in Recht und Verwaltung 1751 789 115 81 Medizinische Gesundheitsberufe 1501 690 107 82 Nichtmedizinische Gesundheits- Koumlrperpflege- und Wellshy

nessberufe Medizintechnik 1806 866 161

83 Erziehung soziale und hauswirtschaftliche Berufe Theologie 1867 851 154 84 Lehrende und ausbildende Berufe 1165 507 75 91 Sprach- literatur- geistes- gesellschafts- 1218 579

und wirtschaftswissenschaftliche Berufe 92 Werbung Marketing kaufmaumlnnische und redaktionelle

Medienberufe 1260 573 106

93 Produktdesign und kunsthandwerkliche Berufe bildende 1000 489 Kunst Musikinstrumentenbau

94 Darstellende und unterhaltende Berufe 1023 476 66

Erwerbspersonen insgesamt 1303 608 105

Tabelle 9 (Erwerbspersonen TK 2013 nicht standardisierte Rohwerte)

30 ǀ Depressionsatlas

93

67

4

6

8

Zu einer differenzierten Darstellung des beshyrufsbezogenen AU-Geschehens kommt man bei Auswertung der Fehlzeiten auf fuumlnfstellishyger Ebene der Klassifikation der Berufe 2010 die insgesamt 1286 Auspraumlgungen umfasst

Fuumlr berufsabhaumlngig noch weiter differenzierte Auswertungen wurden zunaumlchst die 100 Beshyrufsgruppen auf der Ebene fuumlnfstelliger Codes der KldB ausgewaumlhlt die unter den TK-Versicherten im Jahr 2013 am haumlufigsten vershytreten waren Von diesen 100 Berufsgruppen werden nachfolgend Ergebnisse zu jeweils

zehn Berufsgruppen dargestellt bei denen die houmlchsten beziehungsweise die niedrigsten Raten an Antidepressiva-Verordnungen ermitshytelt wurden

Von den zehn Berufsgruppen mit den houmlchsshyten Verordnungsraten sind ndash wie auch hinshysichtlich der Fehlzeiten ndash auffaumlllig viele dem Berufsbereich 8 bdquoGesundheit Soziales Lehre und Erziehungldquo zuzuordnen Die houmlchsten Verordnungsraten sowie auch das houmlchste Verordnungsvolumen in DDD entfiel auf die Taumltigkeitsgruppe bdquoBerufe in der Altenpflege (ohne Spezialisierung) ndash Helfer-Anlerntaumltigkeitenldquo (82101)

Antidepressiva-Verordnungen nach Berufen 2013 (fuumlnfstellige KldB) Berufe mit hohen sowie geringen Verordnungsraten

Rang Taumltigkeitsgruppen KldB 2010 fuumlnfstellig DDD

pro Jahr Betr

[]

1 82101 Berufe in der Altenpflege (ohne Spezialisierung) shyHelfer-Anlerntaumltigkeiten

2514 1195

2 82102 Berufe in der Altenpflege (ohne Spezialisierung) shyfachlich ausgerichtete Taumltigkeiten

2483 1141

3 81301 Berufe in der Gesundheits- und Krankenpflege (ohne Spezialisierung) - Helfer-Anlerntaumltigkeiten

2197 1004

54101 Berufe in der Reinigung (ohne Spezialisierung) - Hel- 1945 1004 fer-Anlerntaumltigkeiten

5 73222 Verwaltende Berufe im Sozial- und Gesundheitsweshysen - fachlich ausgerichtete Taumltigkeiten

2027 934

73202 Berufe in der oumlffentlichen Verwaltung (ohne Speziali- 2026 918 sierung) - fachlich ausgerichtete Taumltigkeiten

7 92122 Berufe im Dialogmarketing - fachlich ausgerichtete Taumltigkeiten

1976 913

81212 Medizinisch-technische Berufe im Laboratorium - 1945 867 fachlich ausgerichtete Taumltigkeiten

9 83112 Berufe in der Kinderbetreuung und -erziehung - fachshylich ausgerichtete Taumltigkeiten

1835 842

10 83124 Berufe in der Sozialarbeit und Sozialpaumldagogik - hoch 1858 830 komplexe Taumltigkeiten

hellip hellip hellip

91 22342 Berufe im Holz- Moumlbel- und Innenausbau - fachlich 712 364 ausgerichtete Taumltigkeiten 92 43414 Berufe in der Softwareentwicklung - hoch komplexe

Taumltigkeiten 867 360

93 27104 Berufe in der technischen Forschung und Entwicklung 798 358 (ohne Spezialisierung) - hoch komplexe Taumltigkeiten 94 26212 Berufe in der Bauelektrik - fachlich ausgerichtete Taumlshy

tigkeiten 710 353

95 81404 AumlrzteAumlrztinnen (ohne Spezialisierung) - hoch komshy 901 349 plexe Taumltigkeiten 96 84304 Berufe in der Hochschullehre und -forschung - hoch

komplexe Taumltigkeiten 840 343

97 26252 Berufe in der elektrischen Betriebstechnik - fachlich 662 341 ausgerichtete Taumltigkeiten 98 71324 Berufe in der Unternehmensberatung - hoch kompleshy

xe Taumltigkeiten 790 331

99 34212 Berufe in der Sanitaumlr- Heizungs- und Klimatechnik shy 545 325 fachlich ausgerichtete Taumltigkeiten 100 25212 Berufe in der Kraftfahrzeugtechnik - fachlich ausgeshy

richtete Taumltigkeiten 629 313

Erwerbspersonen insgesamt 1303 608

Tabelle 10 (Erwerbspersonen TK 2013 nicht standardisierte Rohwerte)

Depressionsatlas ǀ 31

Auch Beschaumlftigte aus der Taumltigkeitsgruppe bdquoBerufe im Dialogmarketingldquo (92122) bei deshynen zuvor bereits haumlufige Arbeitsunfaumlhigkeishyten aufgrund von Depressionen aufgezeigt wurden erhalten uumlberdurchschnittlich haumlufig Antidepressiva

Berufsgruppen mit niedrigen Verordnungsrashyten weisen oft eine technische Orientierung auf haumlufig handelt es sich dabei um hochshykomplexe Taumltigkeiten

Die Ergebnisse zu Verordnungen von Antideshypressiva weisen wie die Auswertungen zu Arshybeitsunfaumlhigkeiten mit der Diagnose von Deshypressionen uumlberwiegend auf eine Belastung aumlhnlicher Berufsgruppen hin

Verordnungen nach Schulabschluss

Durchschnittliche Verordnungsmengen von Antidepressiva in Abhaumlngigkeit vom Schulabshyschluss sind in Tabelle 11 dargestellt

Waumlhrend die Zahl der verordneten Tagesdoshysen (DDD pro Jahr) bei den Berufstaumltigen ohshyne Schulabschluss noch geringfuumlgig niedriger liegt als bei Personen mit Haupt-Volksschulshyabschluss sinken sie anschlieszligend mit steishygendem Schulabschluss leicht ab Die Vershyordnungsraten sinken stetig mit steigender Schulbildung von 71 Prozent bei Berufstaumltishygen ohne Schulabschluss bis auf 5 Prozent bei Personen mit Abitur oder Fachabitur

Demgegenuumlber steigt die Zahl der durchshyschnittlich verordneten Tagesdosen im Betrofshyfenheitsfall mit zunehmender Bildung etwas an Dieser Anstieg koumlnnte darauf hindeuten dass Personen mit houmlherem Bildungsabshyschluss bdquokonsequenterldquo beziehungsweise uumlber einen etwas laumlngeren Zeitraum oder mit houmlheren Dosierungen mit Antidepressiva beshyhandelt werden

Antidepressiva-Verordnungen nach Schulabschluss 2013

Schulabschluss DDD

pro Jahr Betr

[] DDD

pro Betr

Ohne Schulabschluss 138 71 194 Haupt-Volksschulabschluss 141 70 201 Mittlere Reife oder gleichwertiger Abshyschluss 128 62 207 AbiturFachabitur 113 50 223 Abschluss unbekannt 127 61 207

Gesamt 128 60 214

Tabelle 11 (Erwerbspersonen TK standardisiert)

Antidepressiva-Verordnungen nach Ausbildungsabschluss 2013

Ausbildungsabschluss DDD

pro Jahr Betr

[] DDD

pro Betr

Ohne beruflichen Ausbildungsabschluss 151 72 211 Abschluss einer anerkannten Berufsausshybildung 132 63 210 Meister-Techniker- oder gleichwertiger Fachschulabschluss 111 54 205 Bachelor 110 49 224 DiplomMagisterMasterStaatsexamen 104 46 224 Promotion 87 37 238 Abschluss unbekannt 120 59 203

Gesamt 128 60 214

Tabelle 12 (Erwerbspersonen TK standardisiert)

32 ǀ Depressionsatlas

Verordnung von Antidepressiva bei AU mit Diagnose von Depression 2013

Abbildung 15 (Erwerbspersonen TK 2013)

62

98

120 134

144 144 149 160

173

150

55

90

114

137 149

157 166

181 179

159

0

20

40

60

80

100

120

140

160

180

200

0

10

20

30

40

50

60

70

80

90

100

15-19 20-24 25-29 30-34 35-39 40-44 45-49 50-54 55-59 60-64

DDD pro Betroffenem m

it AU (F32 F33)

Beha

ndel

t mit

Antid

epre

ssiv

a [

]

Altersgruppe

Behandelte Frauen Behandelte Maumlnner DDDs Frauen DDDs Maumlnner

Verordnungen nach Ausbildung

Bei Auswertungen zu Antidepressiva-Verordnungen in Abhaumlngigkeit von den Ausshybildungsabschluumlssen zeigen sich aumlhnliche Trends wie bei den Auswertungen nach Schulabschluumlssen Mit steigendem Ausbilshydungsabschluss geht sowohl die Zahl der verordneten Tagesdosen als auch die Rate der Antidepressiva-Verordnungen zuruumlck

Antidepressiva-Verordnung bei Erwerbsshypersonen mit Arbeitsunfaumlhigkeit aufgrund von Depressionen

In den vorausgehenden Abschnitten wurden Arbeitsunfaumlhigkeiten mit der Diagnose von Depressionen sowie Verordnungen von Antishydepressiva jeweils separat betrachtet Der folgende Abschnitt liefert demgegenuumlber Ershygebnisse zu Verordnungen von Antidepressishyva bei den 16 Prozent der Erwerbspersonen die innerhalb des Beobachtungsjahres 2013 explizit auch mit der Angabe einer Depressishyonsdiagnose im Sinne der ICD-Schluumlssel F32 undoder F33 arbeitsunfaumlhig gemeldet waren (vergleiche Tabelle 1 auf Seite 6)

Geschlechts- und altersuumlbergreifend erhielten aus dieser Gruppe innerhalb desselben Jahshyres 56 Prozent mindestens eine Antidepressishyva-Verordnung ndash gut die Haumllfte der Erwerbsshypersonen mit einer Arbeitsunfaumlhigkeit aufshygrund von Depressionen wurde also im selshyben Jahr auch medikamentoumls mit Antidepresshysiva behandelt Durchschnittlich wurden in der Population mit Depressionsdiagnose

innerhalb des Jahres 149 DDD je Person vershyordnet ndash bezogen ausschlieszliglich auf diejenishygen Personen die uumlberhaupt Antidepressiva erhielten wurden durchschnittlich 266 Tagesshydosen verordnet

Abbildung 15 zeigt die Verordnungsraten soshywie Verordnungsvolumen bezogen auf Ershywerbspersonen mit mindestens einer Arbeitsshyunfaumlhigkeit aufgrund von Depressionen in einzelnen Geschlechts- und Altersgruppen Juumlngere Erwerbspersonen mit gemeldeter Arshybeitsunfaumlhigkeit aufgrund von Depressionen werden demnach verhaumlltnismaumlszligig selten und durchschnittlich mit einer geringeren Zahl an Tagesdosen mit Antidepressiva behandelt Im Falle einer Arbeitsunfaumlhigkeit aufgrund von Depressionen unterscheiden sich die Verordshynungsmengen und -raten von Maumlnnern und Frauen innerhalb der einzelnen Altersgruppen nur gering Vorrangig in den mittleren Altersshygruppen werden betroffene Maumlnner etwas haumlufiger und in houmlherer Dosierung mit Antideshypressiva behandelt

Depressionsatlas ǀ 33

-

-

-

Diagnosen von Arbeitsunfaumlhigkeit und Antidepressiva-Verordnungen

Der nachfolgende Abschnitt befasst sich mit der Frage im Kontext welcher Arbeitsunfaumlshyhigkeitsdiagnosen Erwerbspersonen am haumlushyfigsten Antidepressiva erhalten Bereits aufshygrund der Beobachtung dass mit rund 6 Proshyzent innerhalb des Jahres 2013 erheblich mehr Erwerbspersonen Antidepressiva erhielshyten als Erwerbspersonen mit der Diagnose von Depressionen arbeitsunfaumlhig gemeldet waren ist offensichtlich dass keineswegs nur Personen die aufgrund von Depressionen arshybeitsunfaumlhig gemeldet waren auch Antideshypressiva erhielten

Fuumlr TK-versicherte Erwerbspersonen mit minshydestens einer Arbeitsunfaumlhigkeit im Jahr 2013 wurde im Rahmen der Auswertungen in Abshyhaumlngigkeit von den Diagnosen der Arbeitsunshyfaumlhigkeiten auf unterschiedlichen Ebenen ershymittelt welchem Anteil dieser Personen im Jahr 2013 mindestens einmal Antidepressiva im Sinne des ATC-Codes bdquoN06Aldquo verordnet wurden

Die houmlchste Verordnungsrate konnte bei einer Differenzierung von AU-Diagnosen auf Ebene der ICD-Kapitel erwartungsgemaumlszlig fuumlr das Kapitel V bdquoPsychische und Verhaltensstoumlrunshygenldquo (ICD-Diagnosen F00ndashF99) ermittelt wershyden dem auch Diagnosen von Depressionen zugeordnet sind 367Prozent der Personen mit einer gemeldeten Arbeitsunfaumlhigkeitsdishyagnose aus diesem Kapitel bekamen mindesshytens einmal im Jahr 2013 auch Antidepressiva verordnet Relativ hoch war die Antidepressishyva-Verordnungsrate bei Arbeitsunfaumlhigkeiten mit Diagnosen aus dem ICD-Kapitel VI bdquoKrankheiten des Nervensystemsldquo (G00ndashG99) mit 17 Prozent

Fuumlr eine detailliertere Betrachtung wurden Verordnungsraten bei Erwerbspersonen mit Arbeitsunfaumlhigkeiten differenziert nach ICD-Codes auf dreistelliger Ebene ermittelt

Betrachtet wurden ausschlieszliglich ICD-Diagnosen die im Jahr 2013 bei mindestens 100 Personen als Anlaumlsse von Arbeitsunfaumlshyhigkeiten dokumentiert waren

Diagnosen von Arbeitsunfaumlhigkeiten bei Personen mit hohen Antidepressiva-Verordnungsraten 2013

Rang ICD Code ICD Diagnose

Anteil mit Anti depressiva[]

Betroffene [Rate in ]

1 F33 Rezidivierende depressive Stoumlrung 733 0305 2 T43 Vergiftung durch psychotrope Substanzen ande- 721 0003

renorts nicht klassifiziert 3 F42 Zwangsstoumlrung 711 0018 4 F61 Kombinierte und andere Persoumlnlichkeitsstoumlrungen 666 0009 5 F60 Spezifische Persoumlnlichkeitsstoumlrungen 652 0049 6 F31 Bipolare affektive Stoumlrung 627 0032 7 F41 Andere Angststoumlrungen 617 0285 8 F34 Anhaltende affektive Stoumlrungen 561 0051 9 F40 Phobische Stoumlrungen 535 0026 10 F32 Depressive Episode 528 1319 11 F90 Hyperkinetische Stoumlrungen 516 0008 12 F25 Schizoaffektive Stoumlrungen 493 0015 13 F50 Essstoumlrungen 480 0024 14 F62 Andauernde Persoumlnlichkeitsaumlnderungen nicht 449 0003

Folge einer Schaumldigung oder Krankheit des Geshyhirns

15 F11 Psychische und Verhaltensstoumlrungen durch Opioshyide

412 0004

16 F51 Nichtorganische Schlafstoumlrungen 408 0044 17 F19 Psychische und Verhaltensstoumlrungen durch mulshy

tiplen Substanzgebrauch und Konsum anderer psychotroper Substanzen

405 0015

18 F63 Abnorme Gewohnheiten und Stoumlrungen der Im- 379 0005 pulskontrolle

19 T50 Vergiftung durch Diuretika und sonstige und nicht naumlher bezeichnete Arzneimittel Drogen und bioshylogisch aktive Substanzen

378 0004

20 F44 Dissoziative Stoumlrungen [Konversionsstoumlrungen] 372 0009

Tabelle 13 (Erwerbspersonen TK 2013 standardisiert)

34 ǀ Depressionsatlas

Tabelle 13 enthaumllt Angaben zu den 20 dreishystelligen ICD-Diagnosen mit den houmlchsten Raten an Antidepressiva-Verordnungen sortiert in absteigender Reihenfolge nach dem Anteil der Erwerbspersonen mit Anti-depressiva-Verordnung

Um eine Einschaumltzung der Bedeutung der aufgefuumlhrten Diagnosen zu ermoumlglichen werden ergaumlnzend auch die Anteile der von Arbeitsunfaumlhigkeiten mit diesen Diagnosen betroffenen Erwerbspersonen in der Tabelle genannt

Die Erkrankung mit dem groumlszligten Anteil an Antidepressiva-Verordnungen ist die ICD-Diagnose bdquoRezidivierende depressive Stoumlshyrungldquo (F33) also eine zum wiederholten Mal auftretende Depression Von den Erwerbsshypersonen die 2013 mit einer entsprechenden Diagnose arbeitsunfaumlhig gemeldet waren ershyhielten innerhalb des Jahres 73 Prozent also knapp drei Viertel mindestens eine Anti-depressiva-Verordnung Unter den gelisteten 20 ICD-Diagnosen mit den houmlchsten Antideshypressiva-Verordnungsraten finden sich in erster Linie weitere bdquoFldquo-Diagnosen also Erkrankungsdiagnosen aus dem Kapitel bdquoPsychische und Verhaltensstoumlrungenldquo

Ausnahmen bilden die beiden Diagnosen bdquoVergiftung durch psychotrope Substanzen anderenorts nicht klassifiziertldquo (T43) sowie bdquoVergiftung durch Diuretika und sonstige und nicht naumlher bezeichnete Arzneimittel Drogen und biologisch aktive Substanzenldquo (T50) aus der Diagnosegruppe bdquoVergiftungen durch Arzshyneimittel Drogen und biologisch aktive Subshystanzenldquo (T36ndashT50) bei deren Kodierung als Anlass einer Arbeitsunfaumlhigkeit gleichfalls reshylativ hohe Raten an Antidepressiva-Verordnungen ermittelt wurden Uumlber die Gruumlnde fuumlr den beobachteten Zusammenshyhang der Diagnosen mit hohen Raten an An-tidepressiva-Verordnungen geben die Daten keine Auskunft Es laumlsst sich daher nur vershymuten dass Antidepressiva in diesen Faumlllen in der Regel nicht Ausloumlser einer Vergiftung waren sondern eher zur Behandlung von seelischen Zustaumlnden verordnet wurden die ihrerseits anderweitig den Ausloumlser fuumlr eine Vergiftung bildeten In jedem Fall laumlsst sich festhalten dass beide Diagnosen mit Beshytroffenenraten von 0003 Prozent sowie 0004 Prozent nur sehr selten den Anlass fuumlr eine Arbeitsunfaumlhigkeit bilden und insofern eishyne untergeordnete Rolle spielen

Unter den gelisteten 20 Diagnosen mit hohen medikamentoumlsen Behandlungsraten bilden bdquoDepressive Episodenldquo (F32) mit Abstand den haumlufigsten Anlass fuumlr eine Arbeitsunfaumlhigkeit

Zusammenfassung Der Depressionsatlas liefert umfaumlngliches Zahlenmaterial zur Bedeutung von Depressishyonen im Erwerbsalter und zu Veraumlnderungen in den Jahren von 2000 bis 2013

Innerhalb des genannten Zeitraums stiegen die Fehlzeiten aufgrund von Depressionen deutlich Zwischen Tiefst- und Houmlchststand 2006 und 2012 war bei Erwerbspersonen ein Anstieg um 75 Prozent festzustellen Nach eishynem leichten Ruumlckgang wurden im Jahr 2013 163 AU-Faumllle pro 100 Versicherungsjahre mit der Diagnose von Depressionen erfasst Dashymit waren Depressionen lediglich 14 Prozent aller AU-Faumllle zuzuordnen aufgrund der lanshygen fallbezogenen Dauer waren diese Faumllle jedoch fuumlr 71 Prozent aller gemeldeten Fehlshytage verantwortlich Im Mittel war jede Ershywerbsperson 2013 gut einen Tag aufgrund von Depressionen arbeitsunfaumlhig gemeldet eine gemeldete Arbeitsunfaumlhigkeit dauerte durchschnittlich 64 Tage

Rund 6 Prozent der Erwerbspersonen erhielshyten innerhalb des Jahres 2013 mindestens eishyne Antidepressiva-Verordnung 2000 hatte die Rate noch bei 41 Prozent gelegen Die Zahl der verordneten Tagesdosen stieg im selben Zeitraum um den Faktor 274 und hat sich damit nahezu verdreifacht 2013 wurden demnach anteilig mehr Erwerbspersonen und gegebenenfalls zugleich auch erheblich intenshysiver mit Antidepressiva behandelt als im Jahr 2000

Frauen waren nach den vorliegenden Ergebshynissen nahezu doppelt so haumlufig von Depresshysionen betroffen wie Maumlnner mit zunehmenshydem Alter zeigen sich bis kurz vor Erreichen des Renteneintrittsalters steigende Fehlzeiten und Verordnungsraten Hinweise auf reduziershyte Erkrankungsrisiken finden sich bei houmlherer schulischer und beruflicher Ausbildung und entsprechend auch vorrangig bei Beschaumlftigshyten in Berufen mit houmlherer Qualifikation sowie mit technisch-handwerklicher Ausrichtung Beschaumlftigte mit geringerer Qualifikation soshywie aus sozialen Berufen sind demgegenuumlber tendenziell haumlufiger betroffen

Sowohl im Hinblick auf Arbeitsunfaumlhigkeiten mit Depressionen als auch im Hinblick auf Verordnungen von Antidepressiva haben sich im Lauf der 14 Jahre Unterschiede zwischen den Bundeslaumlndern verringert Dies koumlnnte auf eine Angleichung der Lebensumstaumlnde aber auch auf eine Angleichung der diagnosshytischen und therapeutischen Strategien von Aumlrzten hindeuten

Depressionsatlas ǀ 35

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Anhang

Depressionen als Ursache von Arbeitsunfaumlhigkeiten nach Geschlecht 2013

Maumlnner ICD 10 Code ICD 10 Diagnose

AU Faumllle je 100 VJ

AU Tageje 100 VJ

AU Tageje Fall

Betroffene [Rate in ]

A00-Z99 Alle Diagnosen 10409 132383 13 49910 F00-F99 Psychische und Verhaltensstoumlrungen 412 18678 45 3575

F30-F39 Affektive Stoumlrungen 127 8425 66 1218 F32 F33 Depressionen 119 7880 66 1155

F32 Depressive Episode 098 6043 61 0964 F320 Leichte depressive Episode 004 140 35 0039 F321 Mittelgradige depressive Episode 021 1628 76 0227 F322 Schwere depressive Episode ohne psychotische 012 1304 109 0134

Symptome F323 Schwere depressive Episode mit psychotischen

Symptomen 001 075 90 0009

F328 Sonstige depressive Episoden 003 132 52 0026 F329 Depressive Episode nicht naumlher bezeichnet 056 2671 48 0542

F33 Rezidivierende depressive Stoumlrung 021 1837 88 0216 F330 Rezidivierende depressive Stoumlrung gegenwaumlrtig

leichte Episode 001 035 42 0008

F331 Rezidivierende depressive Stoumlrung gegenwaumlrtig 010 880 86 0106 mittelgradige Episode

F332 Rezidivierende depressive Stoumlrung gegenwaumlrtig schwere Episode ohne psychotische Symptome

006 628 112 0063

F333 Rezidivierende depressive Stoumlrung gegenwaumlrtig 001 076 119 0007 schwere Episode mit psychotischen Symptomen

F334 Rezidivierende depressive Stoumlrung gegenwaumlrtig remittiert

000 011 50 0002

F338 Sonstige rezidivierende depressive Stoumlrungen 000 013 37 0004 F339 Rezidivierende depressive Stoumlrung nicht naumlher

bezeichnet 003 150 59 0026

Frauen ICD 10 Code ICD 10 Diagnose

AU Faumllle je 100 VJ

AU Tageje 100 VJ

AU Tageje Fall

Betroffene [Rate in ]

A00-Z99 Alle Diagnosen 12756 163175 13 56801 F00-F99 Psychische und Verhaltensstoumlrungen 759 31541 42 6603

F30-F39 Affektive Stoumlrungen 226 14159 63 2204 F32 F33 Depressionen 214 13312 62 2101

F32 Depressive Episode 176 9848 56 1738 F320 Leichte depressive Episode 008 245 32 0075 F321 Mittelgradige depressive Episode 038 2795 73 0408 F322 Schwere depressive Episode ohne psychotische 017 1914 113 0202

Symptome F323 Schwere depressive Episode mit psychotischen

Symptomen 001 103 108 0011

F328 Sonstige depressive Episoden 005 212 46 0047 F329 Depressive Episode nicht naumlher bezeichnet 106 4442 42 1024

F33 Rezidivierende depressive Stoumlrung 038 3464 90 0409 F330 Rezidivierende depressive Stoumlrung gegenwaumlrtig

leichte Episode 002 091 56 0017

F331 Rezidivierende depressive Stoumlrung gegenwaumlrtig 020 1791 89 0217 mittelgradige Episode

F332 Rezidivierende depressive Stoumlrung gegenwaumlrtig schwere Episode ohne psychotische Symptome

010 1109 116 0111

F333 Rezidivierende depressive Stoumlrung gegenwaumlrtig 001 081 95 0008 schwere Episode mit psychotischen Symptomen

F334 Rezidivierende depressive Stoumlrung gegenwaumlrtig remittiert

000 021 62 0004

F338 Sonstige rezidivierende depressive Stoumlrungen 001 038 74 0006 F339 Rezidivierende depressive Stoumlrung nicht naumlher

bezeichnet 005 254 54 0048

Tabelle A1 (Erwerbspersonen TK 2013 standardisiert)

36 ǀ Depressionsatlas

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Fehlzeiten mit Depressionen nach Personengruppen 2000 bis 2013

Depressionen (ICD 10 Codes F32 F33) Gesamt (A00 Z99)

Berufstaumltige Arbeitslose Gesamt

Jahr AU Tageje 100 VJ

rel seit 2000

AU Tageje 100 VJ

rel seit 2000

AU Tageje 100 VJ

rel seit 2000

AU Tageje 100 VJ

rel seit 2000

2000 56 100 130 100 62 100 1294 100 2001 58 103 138 106 64 104 1313 101 2002 59 106 142 109 67 109 1300 100 2003 59 105 147 113 68 110 1257 97 2004 60 108 172 132 72 116 1209 93 2005 60 108 180 138 72 118 1215 94 2006 53 95 202 155 60 98 1144 88 2007 60 108 270 207 68 110 1193 92 2008 65 116 328 252 73 119 1224 95 2009 75 135 314 240 84 136 1320 102 2010 86 155 431 330 98 159 1340 104 2011 90 162 456 350 100 163 1397 108 2012 95 171 470 361 105 171 1417 110 2013 92 166 488 374 104 169 1466 113

Tabelle A2 (Erwerbspersonen TK 2013 standardisiert Werte 2000 entsprechen 100 Prozent)

Arbeitsunfaumlhigkeiten mit Depressionen nach Alter und Geschlecht 2013

Maumlnner Frauen Gesamt

Alters gruppe

AU Faumllle je

100 VJ

AU Tageje

100 VJ

Betr []

AU Faumllle je

100 VJ

AU Tageje

100 VJ

Betr []

AU Faumllle je

100 VJ

AU Tageje

100 VJ

Betr []

15-19 06 21 06 16 44 14 10 31 09 20-24 09 40 08 18 66 16 13 52 12 25-29 09 42 08 15 73 14 12 57 11 30-34 09 46 08 16 88 15 12 65 11 35-39 10 64 10 18 110 18 14 85 13 40-44 12 79 12 21 130 21 16 102 16 45-49 13 87 13 23 149 23 18 116 18 50-54 14 104 14 26 178 26 20 139 20 55-59 17 126 17 30 215 30 23 167 23 60-64 16 153 16 28 242 29 21 189 21

Tabelle A3 (Erwerbspersonen TK 2013 ICD-10-Codes F32 F33)

Depressionsatlas ǀ 37

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Arbeitsunfaumlhigkeit mit Depressionen nach Ausbildung 2013

Ausbildungsabschluss AU Faumllle je 100 VJ

AU Tageje 100 VJ

Betroffene [Rate in ]

Ohne beruflichen Ausbildungsabschluss 207 113 195 Abschluss einer anerkannten Berufsshyausbildung 176 104 174 Meister-Techniker- oder gleichwertiger Fachschulabschluss 151 83 144 Bachelor 128 78 124 DiplomMagisterMasterStaatsexamen 111 63 111 Promotion 067 36 081 Abschluss unbekannt 153 104 156

Gesamt 163 104 159

Tabelle A4 (Erwerbspersonen TK 2013 standardisiert)

Antidepressiva-Verordnungen nach Alter und Geschlecht 2013

Maumlnner Frauen Gesamt

Alters gruppe

DDD Betr []

DDD pro

Betr

DDD Betr []

DDD pro

Betr

DDD Betr []

DDD pro

Betr 15-19 121 104 116 324 279 116 208 179 116 20-24 313 187 168 629 389 162 463 283 165

25-29 513 245 209 888 450 197 690 342 204 30-34 690 302 229 1089 513 212 870 397 221

35-39 893 386 231 1418 648 219 1131 505 225 40-44 1057 462 229 1687 783 216 1347 609 223

45-49 1141 502 227 1912 910 210 1501 693 219 50-54 1351 583 232 2236 1063 210 1773 812 222

55-59 1575 689 229 2592 1247 208 2044 946 219 60-64 1368 653 209 2358 1195 197 1774 875 204

Tabelle A5 (Erwerbspersonen TK 2013 ATC-Code N06A)

38 ǀ Depressionsatlas

Antidepressiva-Verordnungsvolumen nach Wirkstoffen 2000 bis 2013

Anzahl DDD je VJ

Opipramol Amitriptylin Fluoxetin Citalopram Sertralin Johannisshykraut

Mirtazapin Venlafaxin

Jahr N06AA05 N06AA09 N06AB03 N06AB04 N06AB06 N06AP01 N06AX11 N06AX16

2000 039 048 029 034 033 132 015 011 2001 043 049 034 047 042 125 021 017 2002 046 049 043 061 045 110 029 024 2003 051 051 051 087 051 098 032 033 2004 055 049 060 099 052 037 035 043 2005 059 050 067 117 054 043 043 053 2006 053 045 066 123 053 031 044 057 2007 059 047 074 166 061 031 054 068 2008 065 048 079 203 067 033 064 080 2009 068 048 076 229 070 043 069 091 2010 072 050 079 283 076 051 080 123 2011 075 052 081 351 081 053 085 145 2012 076 052 084 357 095 053 089 168 2013 075 051 084 334 109 053 091 183

Tabelle A6 (Erwerbspersonen TK 2013 standardisiert ATC-Code N06A)

Depressionsatlas ǀ 39

Allgemeine Informationen zum Depressionsatlas

Der Depressionsatlas liefert umfangreiche Informationen zur Bedeutung von Depressishyonen im Erwerbsalter Basis der Auswertunshygen bilden Daten zu Arbeitsunfaumlhigkeiten sowie Arzneiverordnungen bei TK-Erwerbsshypersonen aus den Jahren 2000 bis 2013 Depressionen waren 2013 fuumlr 7 Prozent aller gemeldeten Arbeitsfehltage verantwortlich Etwa 6 Prozent aller Erwerbspersonen erhielten 2013 Verordnungen von Antideshypressiva die Zahl der verordneten Tagesdoshysen hat sich seit 2000 nahezu verdreifacht

Weitere Informationen Gesundheitsstudien und Auswertungen finden Sie unter wwwtkde Webcode 49536

101

154

1

2015

  • 15-01-21_TK_Depressionsatlas_Inhalt_finalpdf
    • Depressionsatlas
      • Datengrundlagen
      • ICD-Diagnosen
      • Arzneiverordnungen ndash ATC
      • Standardisierung
        • Arbeitsunfaumlhigkeit mit Depressionen
          • Arbeitsunfaumlhigkeitsfaumllle
          • Arbeitsunfaumlhigkeitstage
          • Betroffene
          • Arbeitsunfaumlhigkeit nach Geschlecht und Alter
          • Arbeitsunfaumlhigkeiten im Zeitverlauf
          • Arbeitsunfaumlhigkeit nach Bundeslaumlndern und Kreisen
          • Trends in Bundeslaumlndern
          • Arbeitsunfaumlhigkeit nach Berufen
          • Arbeitsunfaumlhigkeit nach Schulabschluss
          • Arbeitsunfaumlhigkeit nach Ausbildung
          • Arbeitsunfaumlhigkeit nach Leitungsfunktion
          • Kosten von Arbeitsunfaumlhigkeit mit Depressionen
          • Arbeitsunfaumlhigkeit mit weiteren Diagnosen
            • Verordnung von Antidepressiva
              • Verordnung nach Alter und Geschlecht
              • Verordnungen im Zeitverlauf
              • Trends bei Verordnungen relevanter Antidepressiva nach Wirkstoffen
              • Verordnungen nach Arztgruppen
              • Verordnung nach Bundeslaumlndern und Kreisen
              • Trends in Bundeslaumlndern
              • Verordnungen nach Berufen
              • Verordnungen nach Schulabschluss
              • Verordnungen nach Ausbildung
              • Antidepressiva-Verordnung bei Erwerbspersonen mit Arbeitsunfaumlhigkeit aufgrund von Depressionen
              • Diagnosen von Arbeitsunfaumlhigkeit und Antidepressiva-Verordnungen
                • Zusammenfassung
                • Anhang
                • Word-Lesezeichen
                  • RANGEC12
                  • RANGEC24

Relative Veraumlnderungen von Fehlzeiten mit Erschoumlpfungsdiagnosen 2000 bis 2013

Rel

ativ

e Ve

raumlnd

erun

g(W

ert i

m Ja

hr 2

000

= 10

0)

1600

1400

1200

1000

800

600

400

200

0

AU-Tage Z73 AU-Tage F48 AU-Tage F32 F33 AU-Tage A00-Z99

2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 2008 2009 2010 2011 2012 2013

Jahr

Abbildung 7 (Erwerbspersonen TK 2013 standardisiert)

Arbeitsunfaumlhigkeiten mit Diagnose Z73 nach Geschlecht und Alter 2013

05 19 20Betr Frauen

18 Betr Maumlnner 17

04

4

5

7

9

11

14 15

1 2

3 4

7

10 9 11

13

15

0

5

10

15

AU-Tage Frauen

AU-Tage Maumlnner

Betro

ffene

03

AU-Tage je 100 VJ

02

01

00 15-19 20-24 25-29 30-34 35-39 40-44 45-49 50-54 55-59 60-64

Altersgruppe

Abbildung 8 (Erwerbspersonen TK 2013)

20 ǀ Depressionsatlas

-

Verordnung vonAntidepressiva Antidepressiva sind Arzneimittel die vorranshygig aber nicht ausschlieszliglich zur Behandlung von Depressionen eingesetzt werden Ausshywertungen zu Verordnungen von Antidepresshysiva koumlnnen in erster Linie Informationen zur Einschaumltzung von Haumlufigkeit und Umfang der medikamentoumlsen Therapie von Depressionen liefern Durch das verhaumlltnismaumlszligig spezifische Anwendungsspektrum von Antidepressiva ndash namentlich die vorrangige Verordnung bei Depressionen ndash kann mit gewissen Einshyschraumlnkungen aus den Ergebnissen zu Vershyordnungen auch auf das Vorliegen von psyshychischen Problemen im Sinne von Depressioshynen geschlossen werden

Im Zusammenhang mit den vorausgehend dargestellten Auswertungen zu Arbeitsunfaumlshyhigkeiten ist dies insofern von Interesse als dass keinesfalls davon auszugehen ist dass jede Erwerbsperson mit Depressionen auch mit der expliziten Nennung einer entspreshychenden Diagnose arbeitsunfaumlhig gemeldet

wird und dann in den Daten zu Arbeitsunfaumlshyhigkeiten identifiziert werden kann Ein Teil der von (leichteren) Depressionen betroffenen Erwerbspersonen duumlrfte innerhalb von uumlblishycherweise betrachteten Jahreszeitraumlumen uumlberhaupt nicht arbeitsunfaumlhig gemeldet sein bei einem anderen Teil duumlrfte die Meldung unshyter einer anderen eventuell weniger stigmatishysierenden Diagnose erfolgen In beiden Faumlllen koumlnnten Informationen zu gegebenenfalls verabreichten Antidepressiva die einzigen Hinweise auf gesundheitliche Probleme im Sinne von Depressionen sein

Tabelle 7 liefert detaillierte Informationen zur Verordnung von Antidepressiva bei Erwerbsshypersonen im Jahr 2013 Zur besseren Einordshynung dieser Verordnungen in das Gesamtshyarzneimittelverordnungsgeschehen werden auch Kennzahlen zu uumlbergeordneten Arzneishymittelgruppen auf unterschiedlichen Ebenen des ATC-Klassifikationssystems genannt

Verordnung von Antidepressiva sowie von weiteren Arzneimitteln 2013

Maumlnner Frauen Gesamt

ATC Code

Wirkstoff DDD

pro Jahr

Betr []

DDD pro

Betr

DDD pro

Jahr

Betr []

DDD pro

Betr

DDD pro

Jahr

Betr []

DDD pro

Betr

A-V Alle Wirkstoffe 23278 6629 35115 22601 7768 29094 22966 7154 32103 N Nervensystem 1678 1395 12028 2415 2034 11872 2017 1689 11942

N05 N06

Psychopharmaka 1191 565 21098 1837 958 19174 1489 746 19959

N06A Antidepressiva 978 438 22353 1623 784 20700 1275 597 21353 N06AA04 Clomipramin 005 004 13773 007 005 13193 006 004 13457 N06AA05 Opipramol 054 073 7360 100 147 6817 075 107 7018 N06AA06 Trimipramin 014 030 4739 024 059 4035 019 043 4297 N06AA09 Amitriptylin 037 043 8527 069 095 7186 051 067 7649 N06AA12 Doxepin 020 029 6940 023 041 5586 021 034 6196 N06AA21 Maprotilin 001 001 10167 001 001 10573 001 001 10381 N06AB03 Fluoxetin 047 017 26798 129 048 26866 084 031 26846 N06AB04 Citalopram 256 113 22704 426 194 21897 334 150 22224 N06AB05 Paroxetin 050 019 26680 066 027 24305 057 023 25371 N06AB06 Sertralin 080 026 31177 143 047 30479 109 035 30750 N06AB10 Escitalopram 050 020 25237 084 035 23886 065 027 24420 N06AP01 Johanniskraut 031 018 17632 079 047 16809 053 031 17061 N06AP51 Johanniskraut

Kombinationen 000 000 1026 000 000 1643 000 000 1532

N06AX11 Mirtazapin 093 075 12327 088 095 9280 091 084 10746 N06AX16 Venlafaxin 143 050 28820 229 083 27773 183 065 28205 N06AX21 Duloxetin 027 014 18849 056 030 18764 040 021 18794 Substanz kann seit Wegfall der Erstattung von Verordnungen rezeptfrei erhaumlltlicher Arzneimittel seit 2004 nur in Ausnahmefaumlllen zu Lasten einer geshy

setzlichen Krankenkasse abgerechnet werden

Tabelle 7 (Erwerbspersonen TK 2013 standardisiert Angaben bezogen auf Personen mit Versicherung am 1 Januar des Jahres)

Depressionsatlas ǀ 21

Antidepressiva

6 Prozent aller Ershywerbspersonen erhielshy

ten 2013 mindestens eine Antidepressiva-

Verordnung Je Ershywerbsperson wurden innerhalb des Jahres

durchschnittlich 1275 Tagesdosen verordshy

net

Die 6 Prozent beshytroffenen Erwerbspershysonen erhielten damit innerhalb des Jahres

durchschnittlich jeweils 214 Tagesdosen

Aufgefuumlhrt wird zum einen die Zahl der durchshyschnittlich je Erwerbsperson jaumlhrlich verordneshyten bdquoDefined Daily Dosesldquo (DDD) Eine defishynierte Tagesdosis bezeichnet dabei die nach pharmakologischen Kriterien festgelegte Subshystanzmenge die zur Behandlung einer Pershyson mit einem Praumlparat unter uumlblichen Umshystaumlnden fuumlr einen Zeitraum von einem Tag ausreicht ndash fuumlr die durchgaumlngige Behandlung einer Person uumlber ein Jahr waumlren also beishyspielsweise 365 DDD erforderlich

Neben definierten Tagesdosen werden zum anderen auch die Raten der von den genannshyten Arzneiverordnungen innerhalb eines Jahshyres betroffenen Erwerbspersonen (in Prozent) sowie die durchschnittliche Anzahl der vershyordneten Tagesdosen bezogen ausschlieszliglich auf diese Betroffenen ausgewiesen

Im Jahr 2013 wurden uumlber alle ATC-Gruppen je Erwerbsperson insgesamt im Mittel rund 230 definierte Tagesdosen verordnet

Antidepressiva finden sich in der Wirkstoffshygruppe N bdquoNervensystemldquo der ATC-Klassifikashytion Mit 202 DDD pro Jahr betraumlgt der Anteil der definierten Tagesdosen dieser Arzneimitshytelgruppe an den verordneten Tagesdosen alshyler Wirkstoffe geschlechtsuumlbergreifend knapp 9Prozent

Die mengenmaumlszligig relevantesten Arzneimitshytelgruppen die zur Behandlung von Erkranshykungen des Nervensystems eingesetzt wershyden sind Psycholeptika (N05) sowie Psychoshyanaleptika (N06) Die beiden Gruppen umfasshysen gemeinsam genau diejenigen Medikashymente die typischerweise als Psychopharshymaka bezeichnet werden Ihnen sind mit 149 DDD pro Jahr rund 74 Prozent der verordneshyten Tagesdosen aller Arzneiverordnungen zur Behandlung des Nervensystems zuzuordnen

Im Zusammenhang mit dem Thema bdquoDepresshysionldquo interessieren besonders die Arzneimitshytel die typischerweise bei der medikamentoumlshysen Therapie von Depressionen eingesetzt werden ndash die Gruppe der bdquoAntidepressivaldquo (N06A)

Im Jahr 2013 hatten Antidepressiva mit einem Verordnungsvolumen von durchschnittlich knapp 13 Tagesdosen je Person einen Anteil von etwa 6 Prozent an allen verordneten Tashygesdosen bei Erwerbspersonen Von der Verordnung (mindestens) eines Antidepressishyvums waren 2013 knapp 6 Prozent der Ershywerbspersonen betroffen Betroffene erhielten dabei innerhalb des Jahres durchschnittlich rund 214 Tagesdosen an Antidepressiva also eine Arzneimittelmenge die in gewoumlhnlicher Dosierung fuumlr die Behandlung uumlber mehr als die Haumllfte eines Jahres ausreichen wuumlrde Anshytidepressiva duumlrften demnach regelmaumlszligig

uumlber laumlngere Zeitraumlume von mehreren Monashyten verordnet werden7

Wirkstoffbezogene Auswertungen und damit Auswertungen zu maximal differenzierten sieshybenstelligen ATC-Codes zeigt Abbildung 12 zu denjenigen Arzneimitteln aus der Gruppe der Antidepressiva die entweder im aktuellen Auswertungsjahr 2013 oder zu Beginn des Auswertungszeitraums im Jahr 2000 die vershyordnungsrelevantesten Einzelsubstanzen waren

Der Wirkstoff mit dem houmlchsten Verordnungsshyvolumen bei Maumlnnern und Frauen war im Jahr 2013 Citalopram (Handelsname zum Beispiel Citalopram durareg Citalopram ALreg ATC-Code N06AB04) Allein auf diesen einen Wirkstoff entfiel ein Anteil von 26 Prozent der verordneshyten Tagesdosen der Antidepressiva Weitere Wirkstoffe mit einem hohen Anteil an den An-tidepressiva-Verordnungen sind die Wirkstoffe Venlafaxin (Handelsname zum Beispiel Venlafaxin Heumannreg Venlafaxin AAAreg) Sertralin (Handelsname zum Beispiel Sertrashylin BASICSreg Sertralin Aurobindoreg) Mirtazapin (Handelsname zum Beispiel Mirtazapin Heumannreg Mirtazapin STADAreg) und Fluoxetin (Handelsname zum Beispiel Fluoxetin HEXALreg Fluoxetin betareg)

Die Verordnungsraten bei Frauen sind hinshysichtlich der meisten Wirkstoffe merklich houmlshyher als bei Maumlnnern Betroffene Frauen erhalshyten dabei von den uumlberwiegend verordneten Wirkstoffen allerdings im Verordnungsfall durchschnittlich eine etwas geringere Zahl an definierten Tagesdosen als Maumlnner Dies koumlnnte sowohl durch eine kuumlrzere Behandshylungsdauer als auch durch eine durchschnittshylich geringere Dosierung der Wirkstoffe bei Frauen im Vergleich zu Maumlnnern bedingt sein

Verordnung nach Alter und Geschlecht

Die vorangehenden Tabellen zeigen bereits dass die Verordnung von Arzneimitteln in Abshyhaumlngigkeit vom Geschlecht variiert Im Weiteshyren wird den alters- und geschlechtsabhaumlngishygen Unterschieden besonders im Hinblick auf die Verordnung von Antidepressiva nachgeshygangen

Im Jahr 2013 erhielten 44Prozent der Maumlnner und 78 Prozent der Frauen Antidepressiva

7 Genauere Aussagen zu medikamentoumlsen Behandlungsshyepisoden waumlren erst nach Auswertungen zu Betroffenen uumlber laumlngere Beobachtungszeitraumlume moumlglich auf die im Rahmen der vorliegenden eher allgemeinen Bearbeitung des Themas Depressionen verzichtet wurde

22 ǀ Depressionsatlas

-

Wirkstoffuumlbergreifend wurden Maumlnnern dabei im Jahr 2013 knapp zehn definierte Tagesdoshysen Antidepressiva verordnet waumlhrend Frauen gut 16 Tagesdosen Antidepressiva erhielten Frauen waren damit 18 Mal haumlufiger als Maumlnner von den Verordnungen betroffen und bekamen 66Prozent mehr Tagesdosen an Antidepressiva als Maumlnner

Abbildung 9 zum Verordnungsvolumen von Antidepressiva zeigt vergleichbare Geshyschlechtsunterschiede fuumlr alle Altersgruppen wobei relative Unterschiede in den juumlngeren

Altersgruppen mit dem geringsten Verordshynungsvolumen am staumlrksten ausgepraumlgt sind

Geschlechtsunabhaumlngig steigt das Verordshynungsvolumen von Antidepressiva altersabshyhaumlngig stetig an

Der groumlszligte Wert wird in der Altersgruppe der 55- bis 59-Jaumlhrigen erreicht In der houmlchsten Altersgruppe der 60- bis 64-Jaumlhrigen findet sich dann wieder ein leichter Ruumlckgang Fuumlr Frauen ist von der niedrigsten bis zur zweitshyhoumlchsten Altersgruppe ein etwa achtfacher

Verordnungsvolumen Antidepressiva nach Geschlecht und Alter 2013

DDD

pro

Vers

iche

rung

sJah

r

25

20

15

Frauen

Maumlnner 10

5

0

Altersgruppe

15-19 20-24 25-29 30-34 35-39 40-44 45-49 50-54 55-59 60-64

Abbildung 9 (Erwerbspersonen TK 2013)

Antidepressiva Verordnung nach Geschlecht und Alter 2013

116

162

197 212 219 216 210 210 208

197

116

168

209 229 231 229 227 232 229

209

0

50

100

150

200

250

300

0

2

4

6

8

10

12

14

15-19 20-24 25-29 30-34 35-39 40-44 45-49 50-54 55-59 60-64

DDD pro Betroffenem

Betro

ffene

Betr Frauen Betr Maumlnner DDD Frauen DDD Maumlnner

Altersgruppe

Abbildung 10 (Erwerbspersonen TK 2013)

Depressionsatlas ǀ 23

-

Verordnungstrend

Von 2000 bis 2013 ist der Anteil der mit Antishydepressiva behandelshyten Erwerbspersonen von 41 auf 6 Prozent

gestiegen zugleich hat sich die bei Betroffeshynen durchschnittlich

verordnete Menge an Tagesdosen von 106 auf 214 DDD in etwa

verdoppelt

Die Zahl der verordneshyten Tagesdosen ist

damit um den Faktor 274 gestiegen und hat

sich nahezu verdreishyfacht

Anstieg des Verordnungsvolumens (von 33 auf 263 DDD) zu verzeichnen waumlhrend der relative Anstieg der Werte bei Maumlnnern aufshygrund des niedrigen Ausgangswertes von 12 Tagesdosen in der juumlngsten Altersgruppe auf 16 Tagesdosen in der zweithoumlchsten Altersshygruppe sogar noch staumlrker ist

Die in Abbildung 10 dargestellte Betroffenen-rate beschreibt den prozentualen Anteil der Versicherten die mindestens eine Arzneivershyordnung dieser Wirkstoffgruppe erhalten hashyben Aumlhnlich wie die Anzahl der Tagesdosen pro Versicherungsjahr steigen die Betroffeshynenraten bei beiden Geschlechtern bis zum Alter von 55 bis 59 Jahren an und sinken erst in der houmlchsten Altersgruppe der uumlber 60shyJaumlhrigen wieder leicht ab Die Betroffenenrashyten sind bei Frauen nahezu aller Altersgrupshypen fast doppelt so hoch wie bei Maumlnnern

Wie in vorangehenden Auswertungen bereits festgestellt erhalten betroffene Maumlnner alshytersuumlbergreifend mehr definierte Tagesdosen Antidepressiva als Frauen Juumlngeren beshytroffenen Maumlnnern und Frauen werden wenishyger Tagesdosen als Aumllteren verordnet was auf kuumlrzere Behandlungszeitraumlume mit Antishydepressiva hindeuten koumlnnte So wuumlrde die durchschnittlich in der juumlngsten Altersgruppe verordnete Anzahl Tagesdosen nur fuumlr eine weniger als vier Monate dauernde Behandshylung mit Antidepressiva ausreichen waumlhrend die Tagesdosen in den houmlheren Altersgrupshypen eine durchgaumlngige Behandlung von mehr als sieben Monaten ermoumlglichen wuumlrden

Verordnungen im Zeitverlauf

Waumlhrend bei vorangehenden Auswertungen Arzneiverordnungen im Jahr 2013 im Mittelshypunkt standen wird im Folgenden die Entshywicklung der Verordnung von Antidepressiva in den Jahren 2000 bis 2013 betrachtet

Der Anteil der Erwerbspersonen die Antideshypressiva erhalten haben ist im Jahr 2013 merklich houmlher als im Jahr 2000 Nach vershyhaumlltnismaumlszligig geringen Werten in den Jahren 2004 bis 2006 sind die Betroffenenraten geshyschlechtsuumlbergreifend von 411 Prozent im Jahr 2006 auf 597 Prozent im Jahr 2013 konshytinuierlich angestiegen Im Jahr 2013 erhielt damit etwa jede 17 Erwerbsperson Antideshypressiva Der Anstieg betraf Maumlnner und Frauen in aumlhnlichem Maszlige

Zugleich ist die Zahl der definierten Tagesdoshysen an Antidepressiva die je Betroffenen durchschnittlich verordnet wurden von 2000 bis 2013 erheblich angestiegen Waumlhrend je betroffene Person (geschlechtsuumlbergreifend) im Jahr 2000 erst 106 Tagesdosen an Antishydepressiva verordnet wurden lag dieser Wert 2006 bei 159 DDD und 2013 schlieszliglich bei knapp 214 DDD Wurde eine Erwerbsperson innerhalb eines Jahres uumlberhaupt mit Antideshypressiva behandelt erhielt sie im Jahr 2013 durchschnittlich etwa doppelt so viele Tagesshydosen wie eine betroffene Erwerbsperson im Jahr 2000

Antidepressiva Verordnungen nach Geschlecht 2000 bis 2013

Betro

ffene

10 250 224219

9 212206

8

104 110 117

128 136

150 153 166

177 181149 191 197 203 207

110 117

126 137

163 170

182 192 193

Betr Frauen

Betr Maumlnner

DDD Frauen

DDD Maumlnner

200

7

6 150

5

4 100

3

2 50

1

0 0

DDD pro Betroffenem

2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 2008 2009 2010 2011 2012 2013

Jahr

24 ǀ Depressionsatlas

Abbildung 11 (Erwerbspersonen TK 2013 standardisiert)

-

Eine medikamentoumlse Therapie mit Antideshypressiva wurde im Jahr 2013 demnach nicht nur bei mehr Personen als in allen vorausgeshyhend betrachteten Jahren durchgefuumlhrt sonshydern umfasste zugleich gemessen an den verordneten Tagesdosen auch eine merklich groumlszligere Wirkstoffmenge was auf einen Trend zur Intensivierung undoder Verlaumlngerung der medikamentoumlsen Therapie mit Antidepressiva hindeutet

Trends bei Verordnungen relevanter Antishydepressiva nach Wirkstoffen

Auswertungen zu Veraumlnderungen des Vershyordnungsvolumens wurden zu denjenigen Wirkstoffen aus der ATC-Gruppe der Antideshypressiva durchgefuumlhrt die entweder im aktushyellen Auswertungsjahr 2013 oder zu Beginn des Auswertungszeitraums im Jahr 2000 unshyter den fuumlnf verordnungsrelevantesten Einshyzelsubstanzen waren

Mit Ausnahme des Johanniskrautes zeigte sich bei allen betrachteten Wirkstoffen eine deutliche Zunahme des Verordnungsvolushymens Johanniskraut ein pflanzliches Arzshyneimittel das vor allem zur Behandlung leichshyter bis mittelschwerer Depressionen eingeshysetzt wird war noch im Jahr 2000 ndash mit einer Verordnung von 132 definierten Tagesdosen pro Erwerbsperson ndash der Wirkstoff mit dem mit Abstand houmlchsten Verordnungsvolumen Seit April 2004 waren Johanniskrautpraumlparate durch die gesetzlichen Krankenkassen als ansonsten auch rezeptfrei erhaumlltliche Arzneishymittel nur erstattungsfaumlhig wenn sie pro Apshyplikationsform 300 mg Extrakt des eigentshy

lichen Wirkstoffes enthielten und zur Behandshylung von Depressionen eingesetzt wurden Zu Beginn des Jahres 2004 war mit dem allgeshymeinen Wegfall der Erstattungen fuumlr rezeptfrei erhaumlltliche Medikamente auch die Erstattung fuumlr Johanniskraut-Verordnungen durch GKV-Kassen zunaumlchst gaumlnzlich weggefallen In diesem Kontext kam es 2004 ndash wie zu erwarshyten ndash zu einem starken Ruumlckgang des in den Krankenkassendaten dokumentierten Verordshynungsvolumens Dass Johanniskraut seit 2009 zur Behandlung von Depressionen in Apotheken nur noch auf Rezept abgegeben wird koumlnnte den leichten Anstieg der aumlrztlishychen Verordnungen ab diesem Jahr erklaumlren In welchem Umfang Johanniskrautpraumlparate von Patienten daruumlber hinaus rezeptfrei geshykauft wurden bildet sich in den Daten der Krankenkassen nicht ab

Weitere Wirkstoffe die schon am Beginn des Auswertungszeitraums im Jahr 2000 zu den verordnungsstaumlrksten Substanzen gehoumlrten waren Amitriptylin Opipramol Citalopram und Sertralin Waumlhrend das Verordnungsvolumen von Amitryptilin dem im Jahr 2000 nach Joshyhanniskraut am haumlufigsten verordneten Wirkshystoff sich im Laufe der Zeit kaum veraumlndert hat kam es bei den Wirkstoffen Opipramol Citalopram und Sertralin von 2000 bis zum Jahr 2013 zu einem deutlichen Anstieg der Verordnungen

Antidepressiva Verordnungsvolumen nach Wirkstoffen 2000 bis 2013

DDD

je V

ersi

cher

ungs

jahr

40

35

30

25

20

15

10

05

00 2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 2008 2009 2010 2011 2012 2013

N06AB04

N06AX16

N06AB06

N06AX11

N06AB03

N06AA05

N06AP01

N06AA09

- Citalopram

- Venlafaxin

- Sertralin

- Mirtazapin

- Fluoxetin

- Opipramol

- Johanniskraut

- Amitryptilin

Jahr

Abbildung 12 (Erwerbspersonen TK 2013 standardisiert)

Depressionsatlas ǀ 25

Mit Abstand am staumlrksten zeigt sich dieser Anstieg beim Wirkstoff Citalopram dessen Verordnungsvolumen sich bis 2012 im Vershygleich zum Jahr 2000 verzehnfacht hatte Im Jahr 2013 ist demgegenuumlber ein leichter Ruumlckgang der Citalopram-Verordnungen zu verzeichnen

Als zweithaumlufigstes Antidepressivum wurde den TK-versicherten Erwerbspersonen im Jahr 2013 der Wirkstoff Venlafaxin verordnet Seit der Patentschutz der Firma Wyeth fuumlr das entsprechende Arzneimittel mit dem Handelsnamen bdquoTrevilorregldquo ausgelaufen ist befinden sich auch Generika mit dem Wirkshystoff auf dem Markt die aufgrund ihres niedrishygeren Preises zu einer vermehrten Verordshynung des Wirkstoffes beigetragen haben duumlrfshyten

Insgesamt hat sich das Verordnungsvolumen von Antidepressiva zwischen 2000 und 2013 nahezu verdreifacht wobei sich diese Zushynahme unterschiedlich auf die verschiedenen verordneten Wirkstoffe verteilt Die Zahl der pro Erwerbsperson verordneten Tagesdosen lag 2013 um den Faktor 274 uumlber der des Jahres 2000

Verordnungen nach Arztgruppen

Antidepressiva werden von Aumlrzten untershyschiedlicher Fachrichtungen verordnet Der verordnende Arzt ist in den Verordnungsdaten dokumentiert womit Verordnungen auch einshyzelnen aumlrztlichen Fachgruppen zugeordnet werden koumlnnen Fuumlr Auswertungen zum Deshypressionsatlas konnte ndash wie im Gesundheitsshyreport 2014 ndash auf die Zuordnung einzelner Verordnungen zu einer TK-seitig erstellten Gruppierung von Fachaumlrzten zuruumlckgegriffen werden

Die meisten der jaumlhrlich 1275 Tagesdosen an Antidepressiva je Erwerbsperson wurden 2013 von Psychiatern und Neurologen (621 DDD entsprechend 487 Prozent aller Tashygesdosen) und Allgemeinmedizinern (425 DDD entsprechend 334 Prozent aller Tashygesdosen) verschrieben also von Aumlrzten die psychische Erkrankungen behandeln und ersshyte Ansprechpartner fuumlr Erwerbspersonen mitpsychischen Problemen sind Auch Aumlrzte fuumlr innere Medizin waren mit 124 Tagesdosen (entsprechend einem Anteil von 98 Prozent an allen Tagesdosen) noch in relevantem Umfang an der Verordnung von Antidepressishyva beteiligt Ein Anteil von 77 Prozent der Tagesdosen konnte in den analysierten Daten keiner Arztgruppe zugeordnet werden andere differenzierbare Arztgruppen waren lediglich fuumlr einen Anteil von 05 Prozent des Verordshynungsvolumens verantwortlich Die anteilige Verteilung des Verordnungsvolumens auf Facharztgruppen unterscheidet sich zwischen Maumlnnern und Frauen nur geringfuumlgig und wird deshalb nicht gesondert erlaumlutert

26 ǀ Depressionsatlas

Verordnung nach Bundeslaumlndern und Kreisen

Einen Uumlberblick uumlber die Verordnung von Anshytidepressiva 2013 auf Bundeslandebene gibt Tabelle 8

Am meisten Antidepressiva wurden 2013 mit durchschnittlich 141 und 139 definierten Tashygesdosen in Rheinland-Pfalz und Bayern vershyordnet Auch in Nordrhein-Westfalen und Hamburg konnte 2013 ein Verordnungsvolushymen merklich oberhalb des Bundesdurchshyschnitts beobachtet werden Neben Erwerbsshypersonen aus den vier bereits genannten Bundeslaumlndern erhielten insbesondere auch Erwerbspersonen mit Wohnort im Saarland mit einem geschlechtsuumlbergreifenden Anteil von 676 Prozent uumlberdurchschnittlich haumlufig Antidepressiva Pro Betroffenen wurden im Saarland mit 186 DDD jedoch verhaumlltnismaumlshyszligig wenige Tagesdosen verordnet weshalb das Verordnungsvolumen im Saarland noch unterhalb des bundesweit ermittelten Durchshyschnittswertes lag

Abbildung 13 zeigt die bereits zuvor beschrieshybenen Ergebnisse zu geschlechts- und altersshystandardisierten Verordnungsraten 2013 hinshysichtlich der Antidepressiva im Sinne des

ATC-Codes N06A auf Bundesland- sowie ershygaumlnzend auch auf Kreisebene Die Einfaumlrbung der Kartendarstellungen verdeutlicht jeweils relative Abweichungen von bundesweiten Ershygebnissen

In allen oumlstlichen Bundeslaumlndern liegen die Verordnungsraten im Hinblick auf Antidepresshysiva merklich unter dem bundesweiten Durchshyschnitt Nach den Ergebnissen zu Verordnunshygen auf Kreisebene gilt dies nahezu durchshygaumlngig auch fuumlr alle Subregionen innerhalb der neuen Bundeslaumlnder

In den anderen Bundeslaumlndern ist der Einshydruck eher heterogen Hohe Raten an Antideshypressiva- Verordnungen lassen sich insbeshysondere fuumlr noumlrdliche und oumlstliche Regionen Bayerns sowie fuumlr mittlere und westliche Reshygionen in Deutschland nachweisen Fuumlr entshysprechende Regionen Bayerns wurden auch houmlhere Fehlzeiten mit Depressionen als im Bundesdurchschnitt ermittelt

Antidepressiva-Verordnungen nach Bundeslaumlndern 2013

Maumlnner Frauen Gesamt Anteil an allen Verord

Bundesland DDD

pro Jahr

Betr []

DDD pro

Betr

DDD pro

Jahr

Betr []

DDD pro

Betr

DDD pro

Jahr

Betr []

DDD pro

Betr

Schleswig-Holstein 914 435 210 1571 803 196 1217 605 201 52 Hamburg 957 445 215 1760 846 208 1327 630 211 59 Niedersachsen 910 416 218 1461 751 194 1164 571 204 50 Bremen 842 383 220 1403 710 198 1101 534 206 53 Nordrhein-Westfalen 1032 481 215 1725 851 203 1351 651 207 55 Hessen 1000 441 227 1619 782 207 1285 598 215 56 Rheinland-Pfalz 1111 513 217 1758 886 198 1409 685 206 57 Baden-Wuumlrttemberg 1025 449 228 1549 756 205 1267 591 214 61 Bayern 1119 462 242 1716 776 221 1394 607 230 67 Saarland 1036 505 205 1520 877 173 1259 676 186 50 Berlin 904 383 236 1587 718 221 1219 537 227 56 Brandenburg 707 305 232 1499 711 211 1072 492 218 46 Mecklenburg-Vorpommern

687 316 218 1555 702 222 1087 494 220 43

Sachsen 784 329 238 1542 652 236 1133 478 237 50 Sachsen-Anhalt 676 316 214 1314 663 198 970 476 204 37 Thuumlringen 827 329 251 1640 695 236 1202 497 242 49

Gesamt 978 438 224 1623 784 207 1275 597 214 56

Tabelle 8 (Erwerbspersonen TK 2013 standardisiert)

Depressionsatlas ǀ 27

-

Anteil der Erwerbspersonen mit Antidepressiva Verordnung nach Bundeslaumlnshydern und Kreisen 2013

Relative Abweichungen der Anteile in Bundeslaumlndern 2013

Relative Abweichungen der Anteile in Kreisen 2013

28 ǀ Depressionsatlas Abbildung 13 (Erwerbspersonen TK 2013 standardisiert)

-ndash

Trends in Bundeslaumlndern

Abbildung 12 zeigt geschlechts- und altersshystandardisierte Betroffenenraten im Hinblick auf Antidepressiva-Verordnungen auf Bunshydeslandebene fuumlr die Jahre 2000 bis 2013 Auch in diesen Kartendarstellungen sind durchgaumlngig Unterschreitungen bundesweiter Ergebnisse um 25 Prozent oder mehr dunkelshyblau und Uumlberschreitungen um 25 Prozent oder mehr dunkelrot eingefaumlrbt

Wie bereits im Hinblick auf Arbeitsunfaumlhigkeishyten mit der Diagnose von Depressionen laumlsst sich auch in Bezug auf die Antidepressiva-Verordnungen feststellen dass es innerhalb des Beobachtungszeitraums von 14 Jahren tendenziell zu einer Angleichung von regionashylen Verordnungsraten gekommen ist Entshysprechend erscheinen die Einfaumlrbungen der Karten im Lauf der Jahre zunehmend blasser

Verordnungen nach Berufen

Analog entsprechenden Auswertungen zu Fehlzeiten mit der Diagnose von Depressioshynen werden in Tabelle 9 Ergebnisse zu Vershyordnungen von Antidepressiva in Taumltigkeitsshygruppen der zweistellig differenzierten KldB dargestellt

Mengenmaumlszligig am meisten Antidepressiva ndash mit einem Verordnungsvolumen von durchshyschnittlich mehr als 18 definierten Tagesdoshysen ndash erhielten Versicherte mit einer Taumltigkeit die den Taumltigkeitsgruppen bdquoErziehung soziale und hauswirtschaftliche Berufe Theologieldquo bdquoReinigungsberufeldquo und bdquoNichtmedizinische Gesundheits- Koumlrperpflege- und Wellnessbeshyrufe Medizintechnikldquo zuzuordnen war

Bei Versicherten mit Berufen aus den Taumltigshykeitsgruppen bdquoHoch- und Tiefbauberufeldquo und bdquo(Innen-)Ausbauberufeldquo wurden dagegen mit durchschnittlich weniger als acht definierten Tagesdosen im Jahr relativ wenig Antidepresshysiva verordnet

Auch die Verordnungsraten waren in den Taumlshytigkeitsgruppen bdquoReinigungsberufeldquo (933 Prozent) bdquoNichtmedizinische Gesundshyheits- Koumlrperpflege- und Wellnessberufe Medizintechnikldquo (866Prozent) und bdquoErzieshyhung soziale und hauswirtschaftliche Berufe Theologieldquo (851 Prozent) am houmlchsten waumlhshyrend Erwerbspersonen der bdquoHoch- und Tiefshybauberufeldquo und bdquo(Innen-)Ausbauberufeldquo nur verhaumlltnismaumlszligig selten von Antidepressiva-Verordnungen betroffen waren

Regionale Trends

Auch Verordnungsrashyten von Antidepressiva in den Bundeslaumlndern haben sich in den vershygangenen 14 Jahren angenaumlhert

Standardabweichunshygen der relativen Abshyweichungen von Vershyordnungsraten in den Bundeslaumlndern als Maszlig fuumlr die Streuung sanken von 169 Proshyzent im Jahr 2000 auf 119 Prozent im Jahr 2013

Anteil der Erwerbspersonen mit Antidepressiva Verordnung nach Bundeslaumlnshydern relative Abweichungen vom Bundesdurchschnitt 2000 bis 2013

Abbildung 14 (Erwerbspersonen TK 2013 standardisiert)

Depressionsatlas ǀ 29

-

Sowohl hinsichtlich der Kennzahlen zu Fehl- Verordnungsvolumen von Antidepressiva zu zeiten mit Depressionen als auch bezogen beobachten und umgekehrt erhalten Er-auf die Kennzahlen zu Antidepressiva- werbspersonen aus Taumltigkeitsgruppen mit ge-Verordnungen ist in den Berufsgruppen eine ringen Fehlzeiten aufgrund von Depressionen aumlhnliche Tendenz zu beobachten In Taumltig- eher wenig Antidepressiva keitsgruppen mit haumlufiger Depressionsdiagshynose ist in der Regel auch ein hohes

Antidepressiva-Verordnungen nach Berufen 2013 (zweistellige KldB)

Taumltigkeitsgruppen KldB 2010 zweistellig DDD

pro Jahr Betr

[] AU Tage je 100 VJ

01 Angehoumlrige der regulaumlren Streitkraumlfte 1240 762 71 11 Land- Tier- und Forstwirtschaftsberufe 908 411 56 12 Gartenbauberufe und Floristik 1174 537 73 21 Rohstoffgewinnung und -aufbereitung Glas- und Keramik- 1042 466 62

herstellung und -verarbeitung 22 Kunststoffherstellung und -verarbeitung Holzbe- und shy

verarbeitung 868 466 82

23 Papier- und Druckberufe technische Mediengestaltung 1244 585 96 24 Metallerzeugung und -bearbeitung Metallbauberufe 886 455 69 25 Maschinen- und Fahrzeugtechnikberufe 872 422 61 26 Mechatronik- Energie- und Elektroberufe 860 405 61 27 Technische Forschungs- Entwicklungs- Konstruktions- und 1040 479 62

Produktionssteuerungsberufe 28 Textil- und Lederberufe 1167 659 88 29 Lebensmittelherstellung und -verarbeitung 1153 563 102 31 Bauplanungs- Architektur- und Vermessungsberufe 1117 506 76 32 Hoch- und Tiefbauberufe 783 369 60 33 (Innen-)Ausbauberufe 537 306 60 34 Gebaumlude- und versorgungstechnische Berufe 1004 481 70 41 Mathematik- Biologie- Chemie- und Physikberufe 1263 556 73 42 Geologie- Geografie- und Umweltschutzberufe 1001 427 70 43 Informatik- Informations- und

Kommunikationstechnologieberufe 1018 438 65

51 Verkehrs- und Logistikberufe (auszliger Fahrzeugfuumlhrung) 1215 592 100 52 Fuumlhrerinnen von Fahrzeug- und Transportgeraumlten 980 477 9153 Schutz- Sicherheits- und Uumlberwachungsberufe 1597 710 134 54 Reinigungsberufe 1807 933 120 61 Einkaufs- Vertriebs- und Handelsberufe 1011 509 87 62 Verkaufsberufe 1459 730 127 63 Tourismus- Hotel- und Gaststaumlttenberufe 1023 532 99 71 Berufe in Unternehmensfuumlhrung und -organisation 1365 649 99 72 Berufe in Finanzdienstleistungen Rechnungswesen 1230 583 89

und Steuerberatung 73 Berufe in Recht und Verwaltung 1751 789 115 81 Medizinische Gesundheitsberufe 1501 690 107 82 Nichtmedizinische Gesundheits- Koumlrperpflege- und Wellshy

nessberufe Medizintechnik 1806 866 161

83 Erziehung soziale und hauswirtschaftliche Berufe Theologie 1867 851 154 84 Lehrende und ausbildende Berufe 1165 507 75 91 Sprach- literatur- geistes- gesellschafts- 1218 579

und wirtschaftswissenschaftliche Berufe 92 Werbung Marketing kaufmaumlnnische und redaktionelle

Medienberufe 1260 573 106

93 Produktdesign und kunsthandwerkliche Berufe bildende 1000 489 Kunst Musikinstrumentenbau

94 Darstellende und unterhaltende Berufe 1023 476 66

Erwerbspersonen insgesamt 1303 608 105

Tabelle 9 (Erwerbspersonen TK 2013 nicht standardisierte Rohwerte)

30 ǀ Depressionsatlas

93

67

4

6

8

Zu einer differenzierten Darstellung des beshyrufsbezogenen AU-Geschehens kommt man bei Auswertung der Fehlzeiten auf fuumlnfstellishyger Ebene der Klassifikation der Berufe 2010 die insgesamt 1286 Auspraumlgungen umfasst

Fuumlr berufsabhaumlngig noch weiter differenzierte Auswertungen wurden zunaumlchst die 100 Beshyrufsgruppen auf der Ebene fuumlnfstelliger Codes der KldB ausgewaumlhlt die unter den TK-Versicherten im Jahr 2013 am haumlufigsten vershytreten waren Von diesen 100 Berufsgruppen werden nachfolgend Ergebnisse zu jeweils

zehn Berufsgruppen dargestellt bei denen die houmlchsten beziehungsweise die niedrigsten Raten an Antidepressiva-Verordnungen ermitshytelt wurden

Von den zehn Berufsgruppen mit den houmlchsshyten Verordnungsraten sind ndash wie auch hinshysichtlich der Fehlzeiten ndash auffaumlllig viele dem Berufsbereich 8 bdquoGesundheit Soziales Lehre und Erziehungldquo zuzuordnen Die houmlchsten Verordnungsraten sowie auch das houmlchste Verordnungsvolumen in DDD entfiel auf die Taumltigkeitsgruppe bdquoBerufe in der Altenpflege (ohne Spezialisierung) ndash Helfer-Anlerntaumltigkeitenldquo (82101)

Antidepressiva-Verordnungen nach Berufen 2013 (fuumlnfstellige KldB) Berufe mit hohen sowie geringen Verordnungsraten

Rang Taumltigkeitsgruppen KldB 2010 fuumlnfstellig DDD

pro Jahr Betr

[]

1 82101 Berufe in der Altenpflege (ohne Spezialisierung) shyHelfer-Anlerntaumltigkeiten

2514 1195

2 82102 Berufe in der Altenpflege (ohne Spezialisierung) shyfachlich ausgerichtete Taumltigkeiten

2483 1141

3 81301 Berufe in der Gesundheits- und Krankenpflege (ohne Spezialisierung) - Helfer-Anlerntaumltigkeiten

2197 1004

54101 Berufe in der Reinigung (ohne Spezialisierung) - Hel- 1945 1004 fer-Anlerntaumltigkeiten

5 73222 Verwaltende Berufe im Sozial- und Gesundheitsweshysen - fachlich ausgerichtete Taumltigkeiten

2027 934

73202 Berufe in der oumlffentlichen Verwaltung (ohne Speziali- 2026 918 sierung) - fachlich ausgerichtete Taumltigkeiten

7 92122 Berufe im Dialogmarketing - fachlich ausgerichtete Taumltigkeiten

1976 913

81212 Medizinisch-technische Berufe im Laboratorium - 1945 867 fachlich ausgerichtete Taumltigkeiten

9 83112 Berufe in der Kinderbetreuung und -erziehung - fachshylich ausgerichtete Taumltigkeiten

1835 842

10 83124 Berufe in der Sozialarbeit und Sozialpaumldagogik - hoch 1858 830 komplexe Taumltigkeiten

hellip hellip hellip

91 22342 Berufe im Holz- Moumlbel- und Innenausbau - fachlich 712 364 ausgerichtete Taumltigkeiten 92 43414 Berufe in der Softwareentwicklung - hoch komplexe

Taumltigkeiten 867 360

93 27104 Berufe in der technischen Forschung und Entwicklung 798 358 (ohne Spezialisierung) - hoch komplexe Taumltigkeiten 94 26212 Berufe in der Bauelektrik - fachlich ausgerichtete Taumlshy

tigkeiten 710 353

95 81404 AumlrzteAumlrztinnen (ohne Spezialisierung) - hoch komshy 901 349 plexe Taumltigkeiten 96 84304 Berufe in der Hochschullehre und -forschung - hoch

komplexe Taumltigkeiten 840 343

97 26252 Berufe in der elektrischen Betriebstechnik - fachlich 662 341 ausgerichtete Taumltigkeiten 98 71324 Berufe in der Unternehmensberatung - hoch kompleshy

xe Taumltigkeiten 790 331

99 34212 Berufe in der Sanitaumlr- Heizungs- und Klimatechnik shy 545 325 fachlich ausgerichtete Taumltigkeiten 100 25212 Berufe in der Kraftfahrzeugtechnik - fachlich ausgeshy

richtete Taumltigkeiten 629 313

Erwerbspersonen insgesamt 1303 608

Tabelle 10 (Erwerbspersonen TK 2013 nicht standardisierte Rohwerte)

Depressionsatlas ǀ 31

Auch Beschaumlftigte aus der Taumltigkeitsgruppe bdquoBerufe im Dialogmarketingldquo (92122) bei deshynen zuvor bereits haumlufige Arbeitsunfaumlhigkeishyten aufgrund von Depressionen aufgezeigt wurden erhalten uumlberdurchschnittlich haumlufig Antidepressiva

Berufsgruppen mit niedrigen Verordnungsrashyten weisen oft eine technische Orientierung auf haumlufig handelt es sich dabei um hochshykomplexe Taumltigkeiten

Die Ergebnisse zu Verordnungen von Antideshypressiva weisen wie die Auswertungen zu Arshybeitsunfaumlhigkeiten mit der Diagnose von Deshypressionen uumlberwiegend auf eine Belastung aumlhnlicher Berufsgruppen hin

Verordnungen nach Schulabschluss

Durchschnittliche Verordnungsmengen von Antidepressiva in Abhaumlngigkeit vom Schulabshyschluss sind in Tabelle 11 dargestellt

Waumlhrend die Zahl der verordneten Tagesdoshysen (DDD pro Jahr) bei den Berufstaumltigen ohshyne Schulabschluss noch geringfuumlgig niedriger liegt als bei Personen mit Haupt-Volksschulshyabschluss sinken sie anschlieszligend mit steishygendem Schulabschluss leicht ab Die Vershyordnungsraten sinken stetig mit steigender Schulbildung von 71 Prozent bei Berufstaumltishygen ohne Schulabschluss bis auf 5 Prozent bei Personen mit Abitur oder Fachabitur

Demgegenuumlber steigt die Zahl der durchshyschnittlich verordneten Tagesdosen im Betrofshyfenheitsfall mit zunehmender Bildung etwas an Dieser Anstieg koumlnnte darauf hindeuten dass Personen mit houmlherem Bildungsabshyschluss bdquokonsequenterldquo beziehungsweise uumlber einen etwas laumlngeren Zeitraum oder mit houmlheren Dosierungen mit Antidepressiva beshyhandelt werden

Antidepressiva-Verordnungen nach Schulabschluss 2013

Schulabschluss DDD

pro Jahr Betr

[] DDD

pro Betr

Ohne Schulabschluss 138 71 194 Haupt-Volksschulabschluss 141 70 201 Mittlere Reife oder gleichwertiger Abshyschluss 128 62 207 AbiturFachabitur 113 50 223 Abschluss unbekannt 127 61 207

Gesamt 128 60 214

Tabelle 11 (Erwerbspersonen TK standardisiert)

Antidepressiva-Verordnungen nach Ausbildungsabschluss 2013

Ausbildungsabschluss DDD

pro Jahr Betr

[] DDD

pro Betr

Ohne beruflichen Ausbildungsabschluss 151 72 211 Abschluss einer anerkannten Berufsausshybildung 132 63 210 Meister-Techniker- oder gleichwertiger Fachschulabschluss 111 54 205 Bachelor 110 49 224 DiplomMagisterMasterStaatsexamen 104 46 224 Promotion 87 37 238 Abschluss unbekannt 120 59 203

Gesamt 128 60 214

Tabelle 12 (Erwerbspersonen TK standardisiert)

32 ǀ Depressionsatlas

Verordnung von Antidepressiva bei AU mit Diagnose von Depression 2013

Abbildung 15 (Erwerbspersonen TK 2013)

62

98

120 134

144 144 149 160

173

150

55

90

114

137 149

157 166

181 179

159

0

20

40

60

80

100

120

140

160

180

200

0

10

20

30

40

50

60

70

80

90

100

15-19 20-24 25-29 30-34 35-39 40-44 45-49 50-54 55-59 60-64

DDD pro Betroffenem m

it AU (F32 F33)

Beha

ndel

t mit

Antid

epre

ssiv

a [

]

Altersgruppe

Behandelte Frauen Behandelte Maumlnner DDDs Frauen DDDs Maumlnner

Verordnungen nach Ausbildung

Bei Auswertungen zu Antidepressiva-Verordnungen in Abhaumlngigkeit von den Ausshybildungsabschluumlssen zeigen sich aumlhnliche Trends wie bei den Auswertungen nach Schulabschluumlssen Mit steigendem Ausbilshydungsabschluss geht sowohl die Zahl der verordneten Tagesdosen als auch die Rate der Antidepressiva-Verordnungen zuruumlck

Antidepressiva-Verordnung bei Erwerbsshypersonen mit Arbeitsunfaumlhigkeit aufgrund von Depressionen

In den vorausgehenden Abschnitten wurden Arbeitsunfaumlhigkeiten mit der Diagnose von Depressionen sowie Verordnungen von Antishydepressiva jeweils separat betrachtet Der folgende Abschnitt liefert demgegenuumlber Ershygebnisse zu Verordnungen von Antidepressishyva bei den 16 Prozent der Erwerbspersonen die innerhalb des Beobachtungsjahres 2013 explizit auch mit der Angabe einer Depressishyonsdiagnose im Sinne der ICD-Schluumlssel F32 undoder F33 arbeitsunfaumlhig gemeldet waren (vergleiche Tabelle 1 auf Seite 6)

Geschlechts- und altersuumlbergreifend erhielten aus dieser Gruppe innerhalb desselben Jahshyres 56 Prozent mindestens eine Antidepressishyva-Verordnung ndash gut die Haumllfte der Erwerbsshypersonen mit einer Arbeitsunfaumlhigkeit aufshygrund von Depressionen wurde also im selshyben Jahr auch medikamentoumls mit Antidepresshysiva behandelt Durchschnittlich wurden in der Population mit Depressionsdiagnose

innerhalb des Jahres 149 DDD je Person vershyordnet ndash bezogen ausschlieszliglich auf diejenishygen Personen die uumlberhaupt Antidepressiva erhielten wurden durchschnittlich 266 Tagesshydosen verordnet

Abbildung 15 zeigt die Verordnungsraten soshywie Verordnungsvolumen bezogen auf Ershywerbspersonen mit mindestens einer Arbeitsshyunfaumlhigkeit aufgrund von Depressionen in einzelnen Geschlechts- und Altersgruppen Juumlngere Erwerbspersonen mit gemeldeter Arshybeitsunfaumlhigkeit aufgrund von Depressionen werden demnach verhaumlltnismaumlszligig selten und durchschnittlich mit einer geringeren Zahl an Tagesdosen mit Antidepressiva behandelt Im Falle einer Arbeitsunfaumlhigkeit aufgrund von Depressionen unterscheiden sich die Verordshynungsmengen und -raten von Maumlnnern und Frauen innerhalb der einzelnen Altersgruppen nur gering Vorrangig in den mittleren Altersshygruppen werden betroffene Maumlnner etwas haumlufiger und in houmlherer Dosierung mit Antideshypressiva behandelt

Depressionsatlas ǀ 33

-

-

-

Diagnosen von Arbeitsunfaumlhigkeit und Antidepressiva-Verordnungen

Der nachfolgende Abschnitt befasst sich mit der Frage im Kontext welcher Arbeitsunfaumlshyhigkeitsdiagnosen Erwerbspersonen am haumlushyfigsten Antidepressiva erhalten Bereits aufshygrund der Beobachtung dass mit rund 6 Proshyzent innerhalb des Jahres 2013 erheblich mehr Erwerbspersonen Antidepressiva erhielshyten als Erwerbspersonen mit der Diagnose von Depressionen arbeitsunfaumlhig gemeldet waren ist offensichtlich dass keineswegs nur Personen die aufgrund von Depressionen arshybeitsunfaumlhig gemeldet waren auch Antideshypressiva erhielten

Fuumlr TK-versicherte Erwerbspersonen mit minshydestens einer Arbeitsunfaumlhigkeit im Jahr 2013 wurde im Rahmen der Auswertungen in Abshyhaumlngigkeit von den Diagnosen der Arbeitsunshyfaumlhigkeiten auf unterschiedlichen Ebenen ershymittelt welchem Anteil dieser Personen im Jahr 2013 mindestens einmal Antidepressiva im Sinne des ATC-Codes bdquoN06Aldquo verordnet wurden

Die houmlchste Verordnungsrate konnte bei einer Differenzierung von AU-Diagnosen auf Ebene der ICD-Kapitel erwartungsgemaumlszlig fuumlr das Kapitel V bdquoPsychische und Verhaltensstoumlrunshygenldquo (ICD-Diagnosen F00ndashF99) ermittelt wershyden dem auch Diagnosen von Depressionen zugeordnet sind 367Prozent der Personen mit einer gemeldeten Arbeitsunfaumlhigkeitsdishyagnose aus diesem Kapitel bekamen mindesshytens einmal im Jahr 2013 auch Antidepressiva verordnet Relativ hoch war die Antidepressishyva-Verordnungsrate bei Arbeitsunfaumlhigkeiten mit Diagnosen aus dem ICD-Kapitel VI bdquoKrankheiten des Nervensystemsldquo (G00ndashG99) mit 17 Prozent

Fuumlr eine detailliertere Betrachtung wurden Verordnungsraten bei Erwerbspersonen mit Arbeitsunfaumlhigkeiten differenziert nach ICD-Codes auf dreistelliger Ebene ermittelt

Betrachtet wurden ausschlieszliglich ICD-Diagnosen die im Jahr 2013 bei mindestens 100 Personen als Anlaumlsse von Arbeitsunfaumlshyhigkeiten dokumentiert waren

Diagnosen von Arbeitsunfaumlhigkeiten bei Personen mit hohen Antidepressiva-Verordnungsraten 2013

Rang ICD Code ICD Diagnose

Anteil mit Anti depressiva[]

Betroffene [Rate in ]

1 F33 Rezidivierende depressive Stoumlrung 733 0305 2 T43 Vergiftung durch psychotrope Substanzen ande- 721 0003

renorts nicht klassifiziert 3 F42 Zwangsstoumlrung 711 0018 4 F61 Kombinierte und andere Persoumlnlichkeitsstoumlrungen 666 0009 5 F60 Spezifische Persoumlnlichkeitsstoumlrungen 652 0049 6 F31 Bipolare affektive Stoumlrung 627 0032 7 F41 Andere Angststoumlrungen 617 0285 8 F34 Anhaltende affektive Stoumlrungen 561 0051 9 F40 Phobische Stoumlrungen 535 0026 10 F32 Depressive Episode 528 1319 11 F90 Hyperkinetische Stoumlrungen 516 0008 12 F25 Schizoaffektive Stoumlrungen 493 0015 13 F50 Essstoumlrungen 480 0024 14 F62 Andauernde Persoumlnlichkeitsaumlnderungen nicht 449 0003

Folge einer Schaumldigung oder Krankheit des Geshyhirns

15 F11 Psychische und Verhaltensstoumlrungen durch Opioshyide

412 0004

16 F51 Nichtorganische Schlafstoumlrungen 408 0044 17 F19 Psychische und Verhaltensstoumlrungen durch mulshy

tiplen Substanzgebrauch und Konsum anderer psychotroper Substanzen

405 0015

18 F63 Abnorme Gewohnheiten und Stoumlrungen der Im- 379 0005 pulskontrolle

19 T50 Vergiftung durch Diuretika und sonstige und nicht naumlher bezeichnete Arzneimittel Drogen und bioshylogisch aktive Substanzen

378 0004

20 F44 Dissoziative Stoumlrungen [Konversionsstoumlrungen] 372 0009

Tabelle 13 (Erwerbspersonen TK 2013 standardisiert)

34 ǀ Depressionsatlas

Tabelle 13 enthaumllt Angaben zu den 20 dreishystelligen ICD-Diagnosen mit den houmlchsten Raten an Antidepressiva-Verordnungen sortiert in absteigender Reihenfolge nach dem Anteil der Erwerbspersonen mit Anti-depressiva-Verordnung

Um eine Einschaumltzung der Bedeutung der aufgefuumlhrten Diagnosen zu ermoumlglichen werden ergaumlnzend auch die Anteile der von Arbeitsunfaumlhigkeiten mit diesen Diagnosen betroffenen Erwerbspersonen in der Tabelle genannt

Die Erkrankung mit dem groumlszligten Anteil an Antidepressiva-Verordnungen ist die ICD-Diagnose bdquoRezidivierende depressive Stoumlshyrungldquo (F33) also eine zum wiederholten Mal auftretende Depression Von den Erwerbsshypersonen die 2013 mit einer entsprechenden Diagnose arbeitsunfaumlhig gemeldet waren ershyhielten innerhalb des Jahres 73 Prozent also knapp drei Viertel mindestens eine Anti-depressiva-Verordnung Unter den gelisteten 20 ICD-Diagnosen mit den houmlchsten Antideshypressiva-Verordnungsraten finden sich in erster Linie weitere bdquoFldquo-Diagnosen also Erkrankungsdiagnosen aus dem Kapitel bdquoPsychische und Verhaltensstoumlrungenldquo

Ausnahmen bilden die beiden Diagnosen bdquoVergiftung durch psychotrope Substanzen anderenorts nicht klassifiziertldquo (T43) sowie bdquoVergiftung durch Diuretika und sonstige und nicht naumlher bezeichnete Arzneimittel Drogen und biologisch aktive Substanzenldquo (T50) aus der Diagnosegruppe bdquoVergiftungen durch Arzshyneimittel Drogen und biologisch aktive Subshystanzenldquo (T36ndashT50) bei deren Kodierung als Anlass einer Arbeitsunfaumlhigkeit gleichfalls reshylativ hohe Raten an Antidepressiva-Verordnungen ermittelt wurden Uumlber die Gruumlnde fuumlr den beobachteten Zusammenshyhang der Diagnosen mit hohen Raten an An-tidepressiva-Verordnungen geben die Daten keine Auskunft Es laumlsst sich daher nur vershymuten dass Antidepressiva in diesen Faumlllen in der Regel nicht Ausloumlser einer Vergiftung waren sondern eher zur Behandlung von seelischen Zustaumlnden verordnet wurden die ihrerseits anderweitig den Ausloumlser fuumlr eine Vergiftung bildeten In jedem Fall laumlsst sich festhalten dass beide Diagnosen mit Beshytroffenenraten von 0003 Prozent sowie 0004 Prozent nur sehr selten den Anlass fuumlr eine Arbeitsunfaumlhigkeit bilden und insofern eishyne untergeordnete Rolle spielen

Unter den gelisteten 20 Diagnosen mit hohen medikamentoumlsen Behandlungsraten bilden bdquoDepressive Episodenldquo (F32) mit Abstand den haumlufigsten Anlass fuumlr eine Arbeitsunfaumlhigkeit

Zusammenfassung Der Depressionsatlas liefert umfaumlngliches Zahlenmaterial zur Bedeutung von Depressishyonen im Erwerbsalter und zu Veraumlnderungen in den Jahren von 2000 bis 2013

Innerhalb des genannten Zeitraums stiegen die Fehlzeiten aufgrund von Depressionen deutlich Zwischen Tiefst- und Houmlchststand 2006 und 2012 war bei Erwerbspersonen ein Anstieg um 75 Prozent festzustellen Nach eishynem leichten Ruumlckgang wurden im Jahr 2013 163 AU-Faumllle pro 100 Versicherungsjahre mit der Diagnose von Depressionen erfasst Dashymit waren Depressionen lediglich 14 Prozent aller AU-Faumllle zuzuordnen aufgrund der lanshygen fallbezogenen Dauer waren diese Faumllle jedoch fuumlr 71 Prozent aller gemeldeten Fehlshytage verantwortlich Im Mittel war jede Ershywerbsperson 2013 gut einen Tag aufgrund von Depressionen arbeitsunfaumlhig gemeldet eine gemeldete Arbeitsunfaumlhigkeit dauerte durchschnittlich 64 Tage

Rund 6 Prozent der Erwerbspersonen erhielshyten innerhalb des Jahres 2013 mindestens eishyne Antidepressiva-Verordnung 2000 hatte die Rate noch bei 41 Prozent gelegen Die Zahl der verordneten Tagesdosen stieg im selben Zeitraum um den Faktor 274 und hat sich damit nahezu verdreifacht 2013 wurden demnach anteilig mehr Erwerbspersonen und gegebenenfalls zugleich auch erheblich intenshysiver mit Antidepressiva behandelt als im Jahr 2000

Frauen waren nach den vorliegenden Ergebshynissen nahezu doppelt so haumlufig von Depresshysionen betroffen wie Maumlnner mit zunehmenshydem Alter zeigen sich bis kurz vor Erreichen des Renteneintrittsalters steigende Fehlzeiten und Verordnungsraten Hinweise auf reduziershyte Erkrankungsrisiken finden sich bei houmlherer schulischer und beruflicher Ausbildung und entsprechend auch vorrangig bei Beschaumlftigshyten in Berufen mit houmlherer Qualifikation sowie mit technisch-handwerklicher Ausrichtung Beschaumlftigte mit geringerer Qualifikation soshywie aus sozialen Berufen sind demgegenuumlber tendenziell haumlufiger betroffen

Sowohl im Hinblick auf Arbeitsunfaumlhigkeiten mit Depressionen als auch im Hinblick auf Verordnungen von Antidepressiva haben sich im Lauf der 14 Jahre Unterschiede zwischen den Bundeslaumlndern verringert Dies koumlnnte auf eine Angleichung der Lebensumstaumlnde aber auch auf eine Angleichung der diagnosshytischen und therapeutischen Strategien von Aumlrzten hindeuten

Depressionsatlas ǀ 35

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Anhang

Depressionen als Ursache von Arbeitsunfaumlhigkeiten nach Geschlecht 2013

Maumlnner ICD 10 Code ICD 10 Diagnose

AU Faumllle je 100 VJ

AU Tageje 100 VJ

AU Tageje Fall

Betroffene [Rate in ]

A00-Z99 Alle Diagnosen 10409 132383 13 49910 F00-F99 Psychische und Verhaltensstoumlrungen 412 18678 45 3575

F30-F39 Affektive Stoumlrungen 127 8425 66 1218 F32 F33 Depressionen 119 7880 66 1155

F32 Depressive Episode 098 6043 61 0964 F320 Leichte depressive Episode 004 140 35 0039 F321 Mittelgradige depressive Episode 021 1628 76 0227 F322 Schwere depressive Episode ohne psychotische 012 1304 109 0134

Symptome F323 Schwere depressive Episode mit psychotischen

Symptomen 001 075 90 0009

F328 Sonstige depressive Episoden 003 132 52 0026 F329 Depressive Episode nicht naumlher bezeichnet 056 2671 48 0542

F33 Rezidivierende depressive Stoumlrung 021 1837 88 0216 F330 Rezidivierende depressive Stoumlrung gegenwaumlrtig

leichte Episode 001 035 42 0008

F331 Rezidivierende depressive Stoumlrung gegenwaumlrtig 010 880 86 0106 mittelgradige Episode

F332 Rezidivierende depressive Stoumlrung gegenwaumlrtig schwere Episode ohne psychotische Symptome

006 628 112 0063

F333 Rezidivierende depressive Stoumlrung gegenwaumlrtig 001 076 119 0007 schwere Episode mit psychotischen Symptomen

F334 Rezidivierende depressive Stoumlrung gegenwaumlrtig remittiert

000 011 50 0002

F338 Sonstige rezidivierende depressive Stoumlrungen 000 013 37 0004 F339 Rezidivierende depressive Stoumlrung nicht naumlher

bezeichnet 003 150 59 0026

Frauen ICD 10 Code ICD 10 Diagnose

AU Faumllle je 100 VJ

AU Tageje 100 VJ

AU Tageje Fall

Betroffene [Rate in ]

A00-Z99 Alle Diagnosen 12756 163175 13 56801 F00-F99 Psychische und Verhaltensstoumlrungen 759 31541 42 6603

F30-F39 Affektive Stoumlrungen 226 14159 63 2204 F32 F33 Depressionen 214 13312 62 2101

F32 Depressive Episode 176 9848 56 1738 F320 Leichte depressive Episode 008 245 32 0075 F321 Mittelgradige depressive Episode 038 2795 73 0408 F322 Schwere depressive Episode ohne psychotische 017 1914 113 0202

Symptome F323 Schwere depressive Episode mit psychotischen

Symptomen 001 103 108 0011

F328 Sonstige depressive Episoden 005 212 46 0047 F329 Depressive Episode nicht naumlher bezeichnet 106 4442 42 1024

F33 Rezidivierende depressive Stoumlrung 038 3464 90 0409 F330 Rezidivierende depressive Stoumlrung gegenwaumlrtig

leichte Episode 002 091 56 0017

F331 Rezidivierende depressive Stoumlrung gegenwaumlrtig 020 1791 89 0217 mittelgradige Episode

F332 Rezidivierende depressive Stoumlrung gegenwaumlrtig schwere Episode ohne psychotische Symptome

010 1109 116 0111

F333 Rezidivierende depressive Stoumlrung gegenwaumlrtig 001 081 95 0008 schwere Episode mit psychotischen Symptomen

F334 Rezidivierende depressive Stoumlrung gegenwaumlrtig remittiert

000 021 62 0004

F338 Sonstige rezidivierende depressive Stoumlrungen 001 038 74 0006 F339 Rezidivierende depressive Stoumlrung nicht naumlher

bezeichnet 005 254 54 0048

Tabelle A1 (Erwerbspersonen TK 2013 standardisiert)

36 ǀ Depressionsatlas

- -

-

-

-

-

-

-

-

-

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-

Fehlzeiten mit Depressionen nach Personengruppen 2000 bis 2013

Depressionen (ICD 10 Codes F32 F33) Gesamt (A00 Z99)

Berufstaumltige Arbeitslose Gesamt

Jahr AU Tageje 100 VJ

rel seit 2000

AU Tageje 100 VJ

rel seit 2000

AU Tageje 100 VJ

rel seit 2000

AU Tageje 100 VJ

rel seit 2000

2000 56 100 130 100 62 100 1294 100 2001 58 103 138 106 64 104 1313 101 2002 59 106 142 109 67 109 1300 100 2003 59 105 147 113 68 110 1257 97 2004 60 108 172 132 72 116 1209 93 2005 60 108 180 138 72 118 1215 94 2006 53 95 202 155 60 98 1144 88 2007 60 108 270 207 68 110 1193 92 2008 65 116 328 252 73 119 1224 95 2009 75 135 314 240 84 136 1320 102 2010 86 155 431 330 98 159 1340 104 2011 90 162 456 350 100 163 1397 108 2012 95 171 470 361 105 171 1417 110 2013 92 166 488 374 104 169 1466 113

Tabelle A2 (Erwerbspersonen TK 2013 standardisiert Werte 2000 entsprechen 100 Prozent)

Arbeitsunfaumlhigkeiten mit Depressionen nach Alter und Geschlecht 2013

Maumlnner Frauen Gesamt

Alters gruppe

AU Faumllle je

100 VJ

AU Tageje

100 VJ

Betr []

AU Faumllle je

100 VJ

AU Tageje

100 VJ

Betr []

AU Faumllle je

100 VJ

AU Tageje

100 VJ

Betr []

15-19 06 21 06 16 44 14 10 31 09 20-24 09 40 08 18 66 16 13 52 12 25-29 09 42 08 15 73 14 12 57 11 30-34 09 46 08 16 88 15 12 65 11 35-39 10 64 10 18 110 18 14 85 13 40-44 12 79 12 21 130 21 16 102 16 45-49 13 87 13 23 149 23 18 116 18 50-54 14 104 14 26 178 26 20 139 20 55-59 17 126 17 30 215 30 23 167 23 60-64 16 153 16 28 242 29 21 189 21

Tabelle A3 (Erwerbspersonen TK 2013 ICD-10-Codes F32 F33)

Depressionsatlas ǀ 37

-

-

-

Arbeitsunfaumlhigkeit mit Depressionen nach Ausbildung 2013

Ausbildungsabschluss AU Faumllle je 100 VJ

AU Tageje 100 VJ

Betroffene [Rate in ]

Ohne beruflichen Ausbildungsabschluss 207 113 195 Abschluss einer anerkannten Berufsshyausbildung 176 104 174 Meister-Techniker- oder gleichwertiger Fachschulabschluss 151 83 144 Bachelor 128 78 124 DiplomMagisterMasterStaatsexamen 111 63 111 Promotion 067 36 081 Abschluss unbekannt 153 104 156

Gesamt 163 104 159

Tabelle A4 (Erwerbspersonen TK 2013 standardisiert)

Antidepressiva-Verordnungen nach Alter und Geschlecht 2013

Maumlnner Frauen Gesamt

Alters gruppe

DDD Betr []

DDD pro

Betr

DDD Betr []

DDD pro

Betr

DDD Betr []

DDD pro

Betr 15-19 121 104 116 324 279 116 208 179 116 20-24 313 187 168 629 389 162 463 283 165

25-29 513 245 209 888 450 197 690 342 204 30-34 690 302 229 1089 513 212 870 397 221

35-39 893 386 231 1418 648 219 1131 505 225 40-44 1057 462 229 1687 783 216 1347 609 223

45-49 1141 502 227 1912 910 210 1501 693 219 50-54 1351 583 232 2236 1063 210 1773 812 222

55-59 1575 689 229 2592 1247 208 2044 946 219 60-64 1368 653 209 2358 1195 197 1774 875 204

Tabelle A5 (Erwerbspersonen TK 2013 ATC-Code N06A)

38 ǀ Depressionsatlas

Antidepressiva-Verordnungsvolumen nach Wirkstoffen 2000 bis 2013

Anzahl DDD je VJ

Opipramol Amitriptylin Fluoxetin Citalopram Sertralin Johannisshykraut

Mirtazapin Venlafaxin

Jahr N06AA05 N06AA09 N06AB03 N06AB04 N06AB06 N06AP01 N06AX11 N06AX16

2000 039 048 029 034 033 132 015 011 2001 043 049 034 047 042 125 021 017 2002 046 049 043 061 045 110 029 024 2003 051 051 051 087 051 098 032 033 2004 055 049 060 099 052 037 035 043 2005 059 050 067 117 054 043 043 053 2006 053 045 066 123 053 031 044 057 2007 059 047 074 166 061 031 054 068 2008 065 048 079 203 067 033 064 080 2009 068 048 076 229 070 043 069 091 2010 072 050 079 283 076 051 080 123 2011 075 052 081 351 081 053 085 145 2012 076 052 084 357 095 053 089 168 2013 075 051 084 334 109 053 091 183

Tabelle A6 (Erwerbspersonen TK 2013 standardisiert ATC-Code N06A)

Depressionsatlas ǀ 39

Allgemeine Informationen zum Depressionsatlas

Der Depressionsatlas liefert umfangreiche Informationen zur Bedeutung von Depressishyonen im Erwerbsalter Basis der Auswertunshygen bilden Daten zu Arbeitsunfaumlhigkeiten sowie Arzneiverordnungen bei TK-Erwerbsshypersonen aus den Jahren 2000 bis 2013 Depressionen waren 2013 fuumlr 7 Prozent aller gemeldeten Arbeitsfehltage verantwortlich Etwa 6 Prozent aller Erwerbspersonen erhielten 2013 Verordnungen von Antideshypressiva die Zahl der verordneten Tagesdoshysen hat sich seit 2000 nahezu verdreifacht

Weitere Informationen Gesundheitsstudien und Auswertungen finden Sie unter wwwtkde Webcode 49536

101

154

1

2015

  • 15-01-21_TK_Depressionsatlas_Inhalt_finalpdf
    • Depressionsatlas
      • Datengrundlagen
      • ICD-Diagnosen
      • Arzneiverordnungen ndash ATC
      • Standardisierung
        • Arbeitsunfaumlhigkeit mit Depressionen
          • Arbeitsunfaumlhigkeitsfaumllle
          • Arbeitsunfaumlhigkeitstage
          • Betroffene
          • Arbeitsunfaumlhigkeit nach Geschlecht und Alter
          • Arbeitsunfaumlhigkeiten im Zeitverlauf
          • Arbeitsunfaumlhigkeit nach Bundeslaumlndern und Kreisen
          • Trends in Bundeslaumlndern
          • Arbeitsunfaumlhigkeit nach Berufen
          • Arbeitsunfaumlhigkeit nach Schulabschluss
          • Arbeitsunfaumlhigkeit nach Ausbildung
          • Arbeitsunfaumlhigkeit nach Leitungsfunktion
          • Kosten von Arbeitsunfaumlhigkeit mit Depressionen
          • Arbeitsunfaumlhigkeit mit weiteren Diagnosen
            • Verordnung von Antidepressiva
              • Verordnung nach Alter und Geschlecht
              • Verordnungen im Zeitverlauf
              • Trends bei Verordnungen relevanter Antidepressiva nach Wirkstoffen
              • Verordnungen nach Arztgruppen
              • Verordnung nach Bundeslaumlndern und Kreisen
              • Trends in Bundeslaumlndern
              • Verordnungen nach Berufen
              • Verordnungen nach Schulabschluss
              • Verordnungen nach Ausbildung
              • Antidepressiva-Verordnung bei Erwerbspersonen mit Arbeitsunfaumlhigkeit aufgrund von Depressionen
              • Diagnosen von Arbeitsunfaumlhigkeit und Antidepressiva-Verordnungen
                • Zusammenfassung
                • Anhang
                • Word-Lesezeichen
                  • RANGEC12
                  • RANGEC24

-

Verordnung vonAntidepressiva Antidepressiva sind Arzneimittel die vorranshygig aber nicht ausschlieszliglich zur Behandlung von Depressionen eingesetzt werden Ausshywertungen zu Verordnungen von Antidepresshysiva koumlnnen in erster Linie Informationen zur Einschaumltzung von Haumlufigkeit und Umfang der medikamentoumlsen Therapie von Depressionen liefern Durch das verhaumlltnismaumlszligig spezifische Anwendungsspektrum von Antidepressiva ndash namentlich die vorrangige Verordnung bei Depressionen ndash kann mit gewissen Einshyschraumlnkungen aus den Ergebnissen zu Vershyordnungen auch auf das Vorliegen von psyshychischen Problemen im Sinne von Depressioshynen geschlossen werden

Im Zusammenhang mit den vorausgehend dargestellten Auswertungen zu Arbeitsunfaumlshyhigkeiten ist dies insofern von Interesse als dass keinesfalls davon auszugehen ist dass jede Erwerbsperson mit Depressionen auch mit der expliziten Nennung einer entspreshychenden Diagnose arbeitsunfaumlhig gemeldet

wird und dann in den Daten zu Arbeitsunfaumlshyhigkeiten identifiziert werden kann Ein Teil der von (leichteren) Depressionen betroffenen Erwerbspersonen duumlrfte innerhalb von uumlblishycherweise betrachteten Jahreszeitraumlumen uumlberhaupt nicht arbeitsunfaumlhig gemeldet sein bei einem anderen Teil duumlrfte die Meldung unshyter einer anderen eventuell weniger stigmatishysierenden Diagnose erfolgen In beiden Faumlllen koumlnnten Informationen zu gegebenenfalls verabreichten Antidepressiva die einzigen Hinweise auf gesundheitliche Probleme im Sinne von Depressionen sein

Tabelle 7 liefert detaillierte Informationen zur Verordnung von Antidepressiva bei Erwerbsshypersonen im Jahr 2013 Zur besseren Einordshynung dieser Verordnungen in das Gesamtshyarzneimittelverordnungsgeschehen werden auch Kennzahlen zu uumlbergeordneten Arzneishymittelgruppen auf unterschiedlichen Ebenen des ATC-Klassifikationssystems genannt

Verordnung von Antidepressiva sowie von weiteren Arzneimitteln 2013

Maumlnner Frauen Gesamt

ATC Code

Wirkstoff DDD

pro Jahr

Betr []

DDD pro

Betr

DDD pro

Jahr

Betr []

DDD pro

Betr

DDD pro

Jahr

Betr []

DDD pro

Betr

A-V Alle Wirkstoffe 23278 6629 35115 22601 7768 29094 22966 7154 32103 N Nervensystem 1678 1395 12028 2415 2034 11872 2017 1689 11942

N05 N06

Psychopharmaka 1191 565 21098 1837 958 19174 1489 746 19959

N06A Antidepressiva 978 438 22353 1623 784 20700 1275 597 21353 N06AA04 Clomipramin 005 004 13773 007 005 13193 006 004 13457 N06AA05 Opipramol 054 073 7360 100 147 6817 075 107 7018 N06AA06 Trimipramin 014 030 4739 024 059 4035 019 043 4297 N06AA09 Amitriptylin 037 043 8527 069 095 7186 051 067 7649 N06AA12 Doxepin 020 029 6940 023 041 5586 021 034 6196 N06AA21 Maprotilin 001 001 10167 001 001 10573 001 001 10381 N06AB03 Fluoxetin 047 017 26798 129 048 26866 084 031 26846 N06AB04 Citalopram 256 113 22704 426 194 21897 334 150 22224 N06AB05 Paroxetin 050 019 26680 066 027 24305 057 023 25371 N06AB06 Sertralin 080 026 31177 143 047 30479 109 035 30750 N06AB10 Escitalopram 050 020 25237 084 035 23886 065 027 24420 N06AP01 Johanniskraut 031 018 17632 079 047 16809 053 031 17061 N06AP51 Johanniskraut

Kombinationen 000 000 1026 000 000 1643 000 000 1532

N06AX11 Mirtazapin 093 075 12327 088 095 9280 091 084 10746 N06AX16 Venlafaxin 143 050 28820 229 083 27773 183 065 28205 N06AX21 Duloxetin 027 014 18849 056 030 18764 040 021 18794 Substanz kann seit Wegfall der Erstattung von Verordnungen rezeptfrei erhaumlltlicher Arzneimittel seit 2004 nur in Ausnahmefaumlllen zu Lasten einer geshy

setzlichen Krankenkasse abgerechnet werden

Tabelle 7 (Erwerbspersonen TK 2013 standardisiert Angaben bezogen auf Personen mit Versicherung am 1 Januar des Jahres)

Depressionsatlas ǀ 21

Antidepressiva

6 Prozent aller Ershywerbspersonen erhielshy

ten 2013 mindestens eine Antidepressiva-

Verordnung Je Ershywerbsperson wurden innerhalb des Jahres

durchschnittlich 1275 Tagesdosen verordshy

net

Die 6 Prozent beshytroffenen Erwerbspershysonen erhielten damit innerhalb des Jahres

durchschnittlich jeweils 214 Tagesdosen

Aufgefuumlhrt wird zum einen die Zahl der durchshyschnittlich je Erwerbsperson jaumlhrlich verordneshyten bdquoDefined Daily Dosesldquo (DDD) Eine defishynierte Tagesdosis bezeichnet dabei die nach pharmakologischen Kriterien festgelegte Subshystanzmenge die zur Behandlung einer Pershyson mit einem Praumlparat unter uumlblichen Umshystaumlnden fuumlr einen Zeitraum von einem Tag ausreicht ndash fuumlr die durchgaumlngige Behandlung einer Person uumlber ein Jahr waumlren also beishyspielsweise 365 DDD erforderlich

Neben definierten Tagesdosen werden zum anderen auch die Raten der von den genannshyten Arzneiverordnungen innerhalb eines Jahshyres betroffenen Erwerbspersonen (in Prozent) sowie die durchschnittliche Anzahl der vershyordneten Tagesdosen bezogen ausschlieszliglich auf diese Betroffenen ausgewiesen

Im Jahr 2013 wurden uumlber alle ATC-Gruppen je Erwerbsperson insgesamt im Mittel rund 230 definierte Tagesdosen verordnet

Antidepressiva finden sich in der Wirkstoffshygruppe N bdquoNervensystemldquo der ATC-Klassifikashytion Mit 202 DDD pro Jahr betraumlgt der Anteil der definierten Tagesdosen dieser Arzneimitshytelgruppe an den verordneten Tagesdosen alshyler Wirkstoffe geschlechtsuumlbergreifend knapp 9Prozent

Die mengenmaumlszligig relevantesten Arzneimitshytelgruppen die zur Behandlung von Erkranshykungen des Nervensystems eingesetzt wershyden sind Psycholeptika (N05) sowie Psychoshyanaleptika (N06) Die beiden Gruppen umfasshysen gemeinsam genau diejenigen Medikashymente die typischerweise als Psychopharshymaka bezeichnet werden Ihnen sind mit 149 DDD pro Jahr rund 74 Prozent der verordneshyten Tagesdosen aller Arzneiverordnungen zur Behandlung des Nervensystems zuzuordnen

Im Zusammenhang mit dem Thema bdquoDepresshysionldquo interessieren besonders die Arzneimitshytel die typischerweise bei der medikamentoumlshysen Therapie von Depressionen eingesetzt werden ndash die Gruppe der bdquoAntidepressivaldquo (N06A)

Im Jahr 2013 hatten Antidepressiva mit einem Verordnungsvolumen von durchschnittlich knapp 13 Tagesdosen je Person einen Anteil von etwa 6 Prozent an allen verordneten Tashygesdosen bei Erwerbspersonen Von der Verordnung (mindestens) eines Antidepressishyvums waren 2013 knapp 6 Prozent der Ershywerbspersonen betroffen Betroffene erhielten dabei innerhalb des Jahres durchschnittlich rund 214 Tagesdosen an Antidepressiva also eine Arzneimittelmenge die in gewoumlhnlicher Dosierung fuumlr die Behandlung uumlber mehr als die Haumllfte eines Jahres ausreichen wuumlrde Anshytidepressiva duumlrften demnach regelmaumlszligig

uumlber laumlngere Zeitraumlume von mehreren Monashyten verordnet werden7

Wirkstoffbezogene Auswertungen und damit Auswertungen zu maximal differenzierten sieshybenstelligen ATC-Codes zeigt Abbildung 12 zu denjenigen Arzneimitteln aus der Gruppe der Antidepressiva die entweder im aktuellen Auswertungsjahr 2013 oder zu Beginn des Auswertungszeitraums im Jahr 2000 die vershyordnungsrelevantesten Einzelsubstanzen waren

Der Wirkstoff mit dem houmlchsten Verordnungsshyvolumen bei Maumlnnern und Frauen war im Jahr 2013 Citalopram (Handelsname zum Beispiel Citalopram durareg Citalopram ALreg ATC-Code N06AB04) Allein auf diesen einen Wirkstoff entfiel ein Anteil von 26 Prozent der verordneshyten Tagesdosen der Antidepressiva Weitere Wirkstoffe mit einem hohen Anteil an den An-tidepressiva-Verordnungen sind die Wirkstoffe Venlafaxin (Handelsname zum Beispiel Venlafaxin Heumannreg Venlafaxin AAAreg) Sertralin (Handelsname zum Beispiel Sertrashylin BASICSreg Sertralin Aurobindoreg) Mirtazapin (Handelsname zum Beispiel Mirtazapin Heumannreg Mirtazapin STADAreg) und Fluoxetin (Handelsname zum Beispiel Fluoxetin HEXALreg Fluoxetin betareg)

Die Verordnungsraten bei Frauen sind hinshysichtlich der meisten Wirkstoffe merklich houmlshyher als bei Maumlnnern Betroffene Frauen erhalshyten dabei von den uumlberwiegend verordneten Wirkstoffen allerdings im Verordnungsfall durchschnittlich eine etwas geringere Zahl an definierten Tagesdosen als Maumlnner Dies koumlnnte sowohl durch eine kuumlrzere Behandshylungsdauer als auch durch eine durchschnittshylich geringere Dosierung der Wirkstoffe bei Frauen im Vergleich zu Maumlnnern bedingt sein

Verordnung nach Alter und Geschlecht

Die vorangehenden Tabellen zeigen bereits dass die Verordnung von Arzneimitteln in Abshyhaumlngigkeit vom Geschlecht variiert Im Weiteshyren wird den alters- und geschlechtsabhaumlngishygen Unterschieden besonders im Hinblick auf die Verordnung von Antidepressiva nachgeshygangen

Im Jahr 2013 erhielten 44Prozent der Maumlnner und 78 Prozent der Frauen Antidepressiva

7 Genauere Aussagen zu medikamentoumlsen Behandlungsshyepisoden waumlren erst nach Auswertungen zu Betroffenen uumlber laumlngere Beobachtungszeitraumlume moumlglich auf die im Rahmen der vorliegenden eher allgemeinen Bearbeitung des Themas Depressionen verzichtet wurde

22 ǀ Depressionsatlas

-

Wirkstoffuumlbergreifend wurden Maumlnnern dabei im Jahr 2013 knapp zehn definierte Tagesdoshysen Antidepressiva verordnet waumlhrend Frauen gut 16 Tagesdosen Antidepressiva erhielten Frauen waren damit 18 Mal haumlufiger als Maumlnner von den Verordnungen betroffen und bekamen 66Prozent mehr Tagesdosen an Antidepressiva als Maumlnner

Abbildung 9 zum Verordnungsvolumen von Antidepressiva zeigt vergleichbare Geshyschlechtsunterschiede fuumlr alle Altersgruppen wobei relative Unterschiede in den juumlngeren

Altersgruppen mit dem geringsten Verordshynungsvolumen am staumlrksten ausgepraumlgt sind

Geschlechtsunabhaumlngig steigt das Verordshynungsvolumen von Antidepressiva altersabshyhaumlngig stetig an

Der groumlszligte Wert wird in der Altersgruppe der 55- bis 59-Jaumlhrigen erreicht In der houmlchsten Altersgruppe der 60- bis 64-Jaumlhrigen findet sich dann wieder ein leichter Ruumlckgang Fuumlr Frauen ist von der niedrigsten bis zur zweitshyhoumlchsten Altersgruppe ein etwa achtfacher

Verordnungsvolumen Antidepressiva nach Geschlecht und Alter 2013

DDD

pro

Vers

iche

rung

sJah

r

25

20

15

Frauen

Maumlnner 10

5

0

Altersgruppe

15-19 20-24 25-29 30-34 35-39 40-44 45-49 50-54 55-59 60-64

Abbildung 9 (Erwerbspersonen TK 2013)

Antidepressiva Verordnung nach Geschlecht und Alter 2013

116

162

197 212 219 216 210 210 208

197

116

168

209 229 231 229 227 232 229

209

0

50

100

150

200

250

300

0

2

4

6

8

10

12

14

15-19 20-24 25-29 30-34 35-39 40-44 45-49 50-54 55-59 60-64

DDD pro Betroffenem

Betro

ffene

Betr Frauen Betr Maumlnner DDD Frauen DDD Maumlnner

Altersgruppe

Abbildung 10 (Erwerbspersonen TK 2013)

Depressionsatlas ǀ 23

-

Verordnungstrend

Von 2000 bis 2013 ist der Anteil der mit Antishydepressiva behandelshyten Erwerbspersonen von 41 auf 6 Prozent

gestiegen zugleich hat sich die bei Betroffeshynen durchschnittlich

verordnete Menge an Tagesdosen von 106 auf 214 DDD in etwa

verdoppelt

Die Zahl der verordneshyten Tagesdosen ist

damit um den Faktor 274 gestiegen und hat

sich nahezu verdreishyfacht

Anstieg des Verordnungsvolumens (von 33 auf 263 DDD) zu verzeichnen waumlhrend der relative Anstieg der Werte bei Maumlnnern aufshygrund des niedrigen Ausgangswertes von 12 Tagesdosen in der juumlngsten Altersgruppe auf 16 Tagesdosen in der zweithoumlchsten Altersshygruppe sogar noch staumlrker ist

Die in Abbildung 10 dargestellte Betroffenen-rate beschreibt den prozentualen Anteil der Versicherten die mindestens eine Arzneivershyordnung dieser Wirkstoffgruppe erhalten hashyben Aumlhnlich wie die Anzahl der Tagesdosen pro Versicherungsjahr steigen die Betroffeshynenraten bei beiden Geschlechtern bis zum Alter von 55 bis 59 Jahren an und sinken erst in der houmlchsten Altersgruppe der uumlber 60shyJaumlhrigen wieder leicht ab Die Betroffenenrashyten sind bei Frauen nahezu aller Altersgrupshypen fast doppelt so hoch wie bei Maumlnnern

Wie in vorangehenden Auswertungen bereits festgestellt erhalten betroffene Maumlnner alshytersuumlbergreifend mehr definierte Tagesdosen Antidepressiva als Frauen Juumlngeren beshytroffenen Maumlnnern und Frauen werden wenishyger Tagesdosen als Aumllteren verordnet was auf kuumlrzere Behandlungszeitraumlume mit Antishydepressiva hindeuten koumlnnte So wuumlrde die durchschnittlich in der juumlngsten Altersgruppe verordnete Anzahl Tagesdosen nur fuumlr eine weniger als vier Monate dauernde Behandshylung mit Antidepressiva ausreichen waumlhrend die Tagesdosen in den houmlheren Altersgrupshypen eine durchgaumlngige Behandlung von mehr als sieben Monaten ermoumlglichen wuumlrden

Verordnungen im Zeitverlauf

Waumlhrend bei vorangehenden Auswertungen Arzneiverordnungen im Jahr 2013 im Mittelshypunkt standen wird im Folgenden die Entshywicklung der Verordnung von Antidepressiva in den Jahren 2000 bis 2013 betrachtet

Der Anteil der Erwerbspersonen die Antideshypressiva erhalten haben ist im Jahr 2013 merklich houmlher als im Jahr 2000 Nach vershyhaumlltnismaumlszligig geringen Werten in den Jahren 2004 bis 2006 sind die Betroffenenraten geshyschlechtsuumlbergreifend von 411 Prozent im Jahr 2006 auf 597 Prozent im Jahr 2013 konshytinuierlich angestiegen Im Jahr 2013 erhielt damit etwa jede 17 Erwerbsperson Antideshypressiva Der Anstieg betraf Maumlnner und Frauen in aumlhnlichem Maszlige

Zugleich ist die Zahl der definierten Tagesdoshysen an Antidepressiva die je Betroffenen durchschnittlich verordnet wurden von 2000 bis 2013 erheblich angestiegen Waumlhrend je betroffene Person (geschlechtsuumlbergreifend) im Jahr 2000 erst 106 Tagesdosen an Antishydepressiva verordnet wurden lag dieser Wert 2006 bei 159 DDD und 2013 schlieszliglich bei knapp 214 DDD Wurde eine Erwerbsperson innerhalb eines Jahres uumlberhaupt mit Antideshypressiva behandelt erhielt sie im Jahr 2013 durchschnittlich etwa doppelt so viele Tagesshydosen wie eine betroffene Erwerbsperson im Jahr 2000

Antidepressiva Verordnungen nach Geschlecht 2000 bis 2013

Betro

ffene

10 250 224219

9 212206

8

104 110 117

128 136

150 153 166

177 181149 191 197 203 207

110 117

126 137

163 170

182 192 193

Betr Frauen

Betr Maumlnner

DDD Frauen

DDD Maumlnner

200

7

6 150

5

4 100

3

2 50

1

0 0

DDD pro Betroffenem

2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 2008 2009 2010 2011 2012 2013

Jahr

24 ǀ Depressionsatlas

Abbildung 11 (Erwerbspersonen TK 2013 standardisiert)

-

Eine medikamentoumlse Therapie mit Antideshypressiva wurde im Jahr 2013 demnach nicht nur bei mehr Personen als in allen vorausgeshyhend betrachteten Jahren durchgefuumlhrt sonshydern umfasste zugleich gemessen an den verordneten Tagesdosen auch eine merklich groumlszligere Wirkstoffmenge was auf einen Trend zur Intensivierung undoder Verlaumlngerung der medikamentoumlsen Therapie mit Antidepressiva hindeutet

Trends bei Verordnungen relevanter Antishydepressiva nach Wirkstoffen

Auswertungen zu Veraumlnderungen des Vershyordnungsvolumens wurden zu denjenigen Wirkstoffen aus der ATC-Gruppe der Antideshypressiva durchgefuumlhrt die entweder im aktushyellen Auswertungsjahr 2013 oder zu Beginn des Auswertungszeitraums im Jahr 2000 unshyter den fuumlnf verordnungsrelevantesten Einshyzelsubstanzen waren

Mit Ausnahme des Johanniskrautes zeigte sich bei allen betrachteten Wirkstoffen eine deutliche Zunahme des Verordnungsvolushymens Johanniskraut ein pflanzliches Arzshyneimittel das vor allem zur Behandlung leichshyter bis mittelschwerer Depressionen eingeshysetzt wird war noch im Jahr 2000 ndash mit einer Verordnung von 132 definierten Tagesdosen pro Erwerbsperson ndash der Wirkstoff mit dem mit Abstand houmlchsten Verordnungsvolumen Seit April 2004 waren Johanniskrautpraumlparate durch die gesetzlichen Krankenkassen als ansonsten auch rezeptfrei erhaumlltliche Arzneishymittel nur erstattungsfaumlhig wenn sie pro Apshyplikationsform 300 mg Extrakt des eigentshy

lichen Wirkstoffes enthielten und zur Behandshylung von Depressionen eingesetzt wurden Zu Beginn des Jahres 2004 war mit dem allgeshymeinen Wegfall der Erstattungen fuumlr rezeptfrei erhaumlltliche Medikamente auch die Erstattung fuumlr Johanniskraut-Verordnungen durch GKV-Kassen zunaumlchst gaumlnzlich weggefallen In diesem Kontext kam es 2004 ndash wie zu erwarshyten ndash zu einem starken Ruumlckgang des in den Krankenkassendaten dokumentierten Verordshynungsvolumens Dass Johanniskraut seit 2009 zur Behandlung von Depressionen in Apotheken nur noch auf Rezept abgegeben wird koumlnnte den leichten Anstieg der aumlrztlishychen Verordnungen ab diesem Jahr erklaumlren In welchem Umfang Johanniskrautpraumlparate von Patienten daruumlber hinaus rezeptfrei geshykauft wurden bildet sich in den Daten der Krankenkassen nicht ab

Weitere Wirkstoffe die schon am Beginn des Auswertungszeitraums im Jahr 2000 zu den verordnungsstaumlrksten Substanzen gehoumlrten waren Amitriptylin Opipramol Citalopram und Sertralin Waumlhrend das Verordnungsvolumen von Amitryptilin dem im Jahr 2000 nach Joshyhanniskraut am haumlufigsten verordneten Wirkshystoff sich im Laufe der Zeit kaum veraumlndert hat kam es bei den Wirkstoffen Opipramol Citalopram und Sertralin von 2000 bis zum Jahr 2013 zu einem deutlichen Anstieg der Verordnungen

Antidepressiva Verordnungsvolumen nach Wirkstoffen 2000 bis 2013

DDD

je V

ersi

cher

ungs

jahr

40

35

30

25

20

15

10

05

00 2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 2008 2009 2010 2011 2012 2013

N06AB04

N06AX16

N06AB06

N06AX11

N06AB03

N06AA05

N06AP01

N06AA09

- Citalopram

- Venlafaxin

- Sertralin

- Mirtazapin

- Fluoxetin

- Opipramol

- Johanniskraut

- Amitryptilin

Jahr

Abbildung 12 (Erwerbspersonen TK 2013 standardisiert)

Depressionsatlas ǀ 25

Mit Abstand am staumlrksten zeigt sich dieser Anstieg beim Wirkstoff Citalopram dessen Verordnungsvolumen sich bis 2012 im Vershygleich zum Jahr 2000 verzehnfacht hatte Im Jahr 2013 ist demgegenuumlber ein leichter Ruumlckgang der Citalopram-Verordnungen zu verzeichnen

Als zweithaumlufigstes Antidepressivum wurde den TK-versicherten Erwerbspersonen im Jahr 2013 der Wirkstoff Venlafaxin verordnet Seit der Patentschutz der Firma Wyeth fuumlr das entsprechende Arzneimittel mit dem Handelsnamen bdquoTrevilorregldquo ausgelaufen ist befinden sich auch Generika mit dem Wirkshystoff auf dem Markt die aufgrund ihres niedrishygeren Preises zu einer vermehrten Verordshynung des Wirkstoffes beigetragen haben duumlrfshyten

Insgesamt hat sich das Verordnungsvolumen von Antidepressiva zwischen 2000 und 2013 nahezu verdreifacht wobei sich diese Zushynahme unterschiedlich auf die verschiedenen verordneten Wirkstoffe verteilt Die Zahl der pro Erwerbsperson verordneten Tagesdosen lag 2013 um den Faktor 274 uumlber der des Jahres 2000

Verordnungen nach Arztgruppen

Antidepressiva werden von Aumlrzten untershyschiedlicher Fachrichtungen verordnet Der verordnende Arzt ist in den Verordnungsdaten dokumentiert womit Verordnungen auch einshyzelnen aumlrztlichen Fachgruppen zugeordnet werden koumlnnen Fuumlr Auswertungen zum Deshypressionsatlas konnte ndash wie im Gesundheitsshyreport 2014 ndash auf die Zuordnung einzelner Verordnungen zu einer TK-seitig erstellten Gruppierung von Fachaumlrzten zuruumlckgegriffen werden

Die meisten der jaumlhrlich 1275 Tagesdosen an Antidepressiva je Erwerbsperson wurden 2013 von Psychiatern und Neurologen (621 DDD entsprechend 487 Prozent aller Tashygesdosen) und Allgemeinmedizinern (425 DDD entsprechend 334 Prozent aller Tashygesdosen) verschrieben also von Aumlrzten die psychische Erkrankungen behandeln und ersshyte Ansprechpartner fuumlr Erwerbspersonen mitpsychischen Problemen sind Auch Aumlrzte fuumlr innere Medizin waren mit 124 Tagesdosen (entsprechend einem Anteil von 98 Prozent an allen Tagesdosen) noch in relevantem Umfang an der Verordnung von Antidepressishyva beteiligt Ein Anteil von 77 Prozent der Tagesdosen konnte in den analysierten Daten keiner Arztgruppe zugeordnet werden andere differenzierbare Arztgruppen waren lediglich fuumlr einen Anteil von 05 Prozent des Verordshynungsvolumens verantwortlich Die anteilige Verteilung des Verordnungsvolumens auf Facharztgruppen unterscheidet sich zwischen Maumlnnern und Frauen nur geringfuumlgig und wird deshalb nicht gesondert erlaumlutert

26 ǀ Depressionsatlas

Verordnung nach Bundeslaumlndern und Kreisen

Einen Uumlberblick uumlber die Verordnung von Anshytidepressiva 2013 auf Bundeslandebene gibt Tabelle 8

Am meisten Antidepressiva wurden 2013 mit durchschnittlich 141 und 139 definierten Tashygesdosen in Rheinland-Pfalz und Bayern vershyordnet Auch in Nordrhein-Westfalen und Hamburg konnte 2013 ein Verordnungsvolushymen merklich oberhalb des Bundesdurchshyschnitts beobachtet werden Neben Erwerbsshypersonen aus den vier bereits genannten Bundeslaumlndern erhielten insbesondere auch Erwerbspersonen mit Wohnort im Saarland mit einem geschlechtsuumlbergreifenden Anteil von 676 Prozent uumlberdurchschnittlich haumlufig Antidepressiva Pro Betroffenen wurden im Saarland mit 186 DDD jedoch verhaumlltnismaumlshyszligig wenige Tagesdosen verordnet weshalb das Verordnungsvolumen im Saarland noch unterhalb des bundesweit ermittelten Durchshyschnittswertes lag

Abbildung 13 zeigt die bereits zuvor beschrieshybenen Ergebnisse zu geschlechts- und altersshystandardisierten Verordnungsraten 2013 hinshysichtlich der Antidepressiva im Sinne des

ATC-Codes N06A auf Bundesland- sowie ershygaumlnzend auch auf Kreisebene Die Einfaumlrbung der Kartendarstellungen verdeutlicht jeweils relative Abweichungen von bundesweiten Ershygebnissen

In allen oumlstlichen Bundeslaumlndern liegen die Verordnungsraten im Hinblick auf Antidepresshysiva merklich unter dem bundesweiten Durchshyschnitt Nach den Ergebnissen zu Verordnunshygen auf Kreisebene gilt dies nahezu durchshygaumlngig auch fuumlr alle Subregionen innerhalb der neuen Bundeslaumlnder

In den anderen Bundeslaumlndern ist der Einshydruck eher heterogen Hohe Raten an Antideshypressiva- Verordnungen lassen sich insbeshysondere fuumlr noumlrdliche und oumlstliche Regionen Bayerns sowie fuumlr mittlere und westliche Reshygionen in Deutschland nachweisen Fuumlr entshysprechende Regionen Bayerns wurden auch houmlhere Fehlzeiten mit Depressionen als im Bundesdurchschnitt ermittelt

Antidepressiva-Verordnungen nach Bundeslaumlndern 2013

Maumlnner Frauen Gesamt Anteil an allen Verord

Bundesland DDD

pro Jahr

Betr []

DDD pro

Betr

DDD pro

Jahr

Betr []

DDD pro

Betr

DDD pro

Jahr

Betr []

DDD pro

Betr

Schleswig-Holstein 914 435 210 1571 803 196 1217 605 201 52 Hamburg 957 445 215 1760 846 208 1327 630 211 59 Niedersachsen 910 416 218 1461 751 194 1164 571 204 50 Bremen 842 383 220 1403 710 198 1101 534 206 53 Nordrhein-Westfalen 1032 481 215 1725 851 203 1351 651 207 55 Hessen 1000 441 227 1619 782 207 1285 598 215 56 Rheinland-Pfalz 1111 513 217 1758 886 198 1409 685 206 57 Baden-Wuumlrttemberg 1025 449 228 1549 756 205 1267 591 214 61 Bayern 1119 462 242 1716 776 221 1394 607 230 67 Saarland 1036 505 205 1520 877 173 1259 676 186 50 Berlin 904 383 236 1587 718 221 1219 537 227 56 Brandenburg 707 305 232 1499 711 211 1072 492 218 46 Mecklenburg-Vorpommern

687 316 218 1555 702 222 1087 494 220 43

Sachsen 784 329 238 1542 652 236 1133 478 237 50 Sachsen-Anhalt 676 316 214 1314 663 198 970 476 204 37 Thuumlringen 827 329 251 1640 695 236 1202 497 242 49

Gesamt 978 438 224 1623 784 207 1275 597 214 56

Tabelle 8 (Erwerbspersonen TK 2013 standardisiert)

Depressionsatlas ǀ 27

-

Anteil der Erwerbspersonen mit Antidepressiva Verordnung nach Bundeslaumlnshydern und Kreisen 2013

Relative Abweichungen der Anteile in Bundeslaumlndern 2013

Relative Abweichungen der Anteile in Kreisen 2013

28 ǀ Depressionsatlas Abbildung 13 (Erwerbspersonen TK 2013 standardisiert)

-ndash

Trends in Bundeslaumlndern

Abbildung 12 zeigt geschlechts- und altersshystandardisierte Betroffenenraten im Hinblick auf Antidepressiva-Verordnungen auf Bunshydeslandebene fuumlr die Jahre 2000 bis 2013 Auch in diesen Kartendarstellungen sind durchgaumlngig Unterschreitungen bundesweiter Ergebnisse um 25 Prozent oder mehr dunkelshyblau und Uumlberschreitungen um 25 Prozent oder mehr dunkelrot eingefaumlrbt

Wie bereits im Hinblick auf Arbeitsunfaumlhigkeishyten mit der Diagnose von Depressionen laumlsst sich auch in Bezug auf die Antidepressiva-Verordnungen feststellen dass es innerhalb des Beobachtungszeitraums von 14 Jahren tendenziell zu einer Angleichung von regionashylen Verordnungsraten gekommen ist Entshysprechend erscheinen die Einfaumlrbungen der Karten im Lauf der Jahre zunehmend blasser

Verordnungen nach Berufen

Analog entsprechenden Auswertungen zu Fehlzeiten mit der Diagnose von Depressioshynen werden in Tabelle 9 Ergebnisse zu Vershyordnungen von Antidepressiva in Taumltigkeitsshygruppen der zweistellig differenzierten KldB dargestellt

Mengenmaumlszligig am meisten Antidepressiva ndash mit einem Verordnungsvolumen von durchshyschnittlich mehr als 18 definierten Tagesdoshysen ndash erhielten Versicherte mit einer Taumltigkeit die den Taumltigkeitsgruppen bdquoErziehung soziale und hauswirtschaftliche Berufe Theologieldquo bdquoReinigungsberufeldquo und bdquoNichtmedizinische Gesundheits- Koumlrperpflege- und Wellnessbeshyrufe Medizintechnikldquo zuzuordnen war

Bei Versicherten mit Berufen aus den Taumltigshykeitsgruppen bdquoHoch- und Tiefbauberufeldquo und bdquo(Innen-)Ausbauberufeldquo wurden dagegen mit durchschnittlich weniger als acht definierten Tagesdosen im Jahr relativ wenig Antidepresshysiva verordnet

Auch die Verordnungsraten waren in den Taumlshytigkeitsgruppen bdquoReinigungsberufeldquo (933 Prozent) bdquoNichtmedizinische Gesundshyheits- Koumlrperpflege- und Wellnessberufe Medizintechnikldquo (866Prozent) und bdquoErzieshyhung soziale und hauswirtschaftliche Berufe Theologieldquo (851 Prozent) am houmlchsten waumlhshyrend Erwerbspersonen der bdquoHoch- und Tiefshybauberufeldquo und bdquo(Innen-)Ausbauberufeldquo nur verhaumlltnismaumlszligig selten von Antidepressiva-Verordnungen betroffen waren

Regionale Trends

Auch Verordnungsrashyten von Antidepressiva in den Bundeslaumlndern haben sich in den vershygangenen 14 Jahren angenaumlhert

Standardabweichunshygen der relativen Abshyweichungen von Vershyordnungsraten in den Bundeslaumlndern als Maszlig fuumlr die Streuung sanken von 169 Proshyzent im Jahr 2000 auf 119 Prozent im Jahr 2013

Anteil der Erwerbspersonen mit Antidepressiva Verordnung nach Bundeslaumlnshydern relative Abweichungen vom Bundesdurchschnitt 2000 bis 2013

Abbildung 14 (Erwerbspersonen TK 2013 standardisiert)

Depressionsatlas ǀ 29

-

Sowohl hinsichtlich der Kennzahlen zu Fehl- Verordnungsvolumen von Antidepressiva zu zeiten mit Depressionen als auch bezogen beobachten und umgekehrt erhalten Er-auf die Kennzahlen zu Antidepressiva- werbspersonen aus Taumltigkeitsgruppen mit ge-Verordnungen ist in den Berufsgruppen eine ringen Fehlzeiten aufgrund von Depressionen aumlhnliche Tendenz zu beobachten In Taumltig- eher wenig Antidepressiva keitsgruppen mit haumlufiger Depressionsdiagshynose ist in der Regel auch ein hohes

Antidepressiva-Verordnungen nach Berufen 2013 (zweistellige KldB)

Taumltigkeitsgruppen KldB 2010 zweistellig DDD

pro Jahr Betr

[] AU Tage je 100 VJ

01 Angehoumlrige der regulaumlren Streitkraumlfte 1240 762 71 11 Land- Tier- und Forstwirtschaftsberufe 908 411 56 12 Gartenbauberufe und Floristik 1174 537 73 21 Rohstoffgewinnung und -aufbereitung Glas- und Keramik- 1042 466 62

herstellung und -verarbeitung 22 Kunststoffherstellung und -verarbeitung Holzbe- und shy

verarbeitung 868 466 82

23 Papier- und Druckberufe technische Mediengestaltung 1244 585 96 24 Metallerzeugung und -bearbeitung Metallbauberufe 886 455 69 25 Maschinen- und Fahrzeugtechnikberufe 872 422 61 26 Mechatronik- Energie- und Elektroberufe 860 405 61 27 Technische Forschungs- Entwicklungs- Konstruktions- und 1040 479 62

Produktionssteuerungsberufe 28 Textil- und Lederberufe 1167 659 88 29 Lebensmittelherstellung und -verarbeitung 1153 563 102 31 Bauplanungs- Architektur- und Vermessungsberufe 1117 506 76 32 Hoch- und Tiefbauberufe 783 369 60 33 (Innen-)Ausbauberufe 537 306 60 34 Gebaumlude- und versorgungstechnische Berufe 1004 481 70 41 Mathematik- Biologie- Chemie- und Physikberufe 1263 556 73 42 Geologie- Geografie- und Umweltschutzberufe 1001 427 70 43 Informatik- Informations- und

Kommunikationstechnologieberufe 1018 438 65

51 Verkehrs- und Logistikberufe (auszliger Fahrzeugfuumlhrung) 1215 592 100 52 Fuumlhrerinnen von Fahrzeug- und Transportgeraumlten 980 477 9153 Schutz- Sicherheits- und Uumlberwachungsberufe 1597 710 134 54 Reinigungsberufe 1807 933 120 61 Einkaufs- Vertriebs- und Handelsberufe 1011 509 87 62 Verkaufsberufe 1459 730 127 63 Tourismus- Hotel- und Gaststaumlttenberufe 1023 532 99 71 Berufe in Unternehmensfuumlhrung und -organisation 1365 649 99 72 Berufe in Finanzdienstleistungen Rechnungswesen 1230 583 89

und Steuerberatung 73 Berufe in Recht und Verwaltung 1751 789 115 81 Medizinische Gesundheitsberufe 1501 690 107 82 Nichtmedizinische Gesundheits- Koumlrperpflege- und Wellshy

nessberufe Medizintechnik 1806 866 161

83 Erziehung soziale und hauswirtschaftliche Berufe Theologie 1867 851 154 84 Lehrende und ausbildende Berufe 1165 507 75 91 Sprach- literatur- geistes- gesellschafts- 1218 579

und wirtschaftswissenschaftliche Berufe 92 Werbung Marketing kaufmaumlnnische und redaktionelle

Medienberufe 1260 573 106

93 Produktdesign und kunsthandwerkliche Berufe bildende 1000 489 Kunst Musikinstrumentenbau

94 Darstellende und unterhaltende Berufe 1023 476 66

Erwerbspersonen insgesamt 1303 608 105

Tabelle 9 (Erwerbspersonen TK 2013 nicht standardisierte Rohwerte)

30 ǀ Depressionsatlas

93

67

4

6

8

Zu einer differenzierten Darstellung des beshyrufsbezogenen AU-Geschehens kommt man bei Auswertung der Fehlzeiten auf fuumlnfstellishyger Ebene der Klassifikation der Berufe 2010 die insgesamt 1286 Auspraumlgungen umfasst

Fuumlr berufsabhaumlngig noch weiter differenzierte Auswertungen wurden zunaumlchst die 100 Beshyrufsgruppen auf der Ebene fuumlnfstelliger Codes der KldB ausgewaumlhlt die unter den TK-Versicherten im Jahr 2013 am haumlufigsten vershytreten waren Von diesen 100 Berufsgruppen werden nachfolgend Ergebnisse zu jeweils

zehn Berufsgruppen dargestellt bei denen die houmlchsten beziehungsweise die niedrigsten Raten an Antidepressiva-Verordnungen ermitshytelt wurden

Von den zehn Berufsgruppen mit den houmlchsshyten Verordnungsraten sind ndash wie auch hinshysichtlich der Fehlzeiten ndash auffaumlllig viele dem Berufsbereich 8 bdquoGesundheit Soziales Lehre und Erziehungldquo zuzuordnen Die houmlchsten Verordnungsraten sowie auch das houmlchste Verordnungsvolumen in DDD entfiel auf die Taumltigkeitsgruppe bdquoBerufe in der Altenpflege (ohne Spezialisierung) ndash Helfer-Anlerntaumltigkeitenldquo (82101)

Antidepressiva-Verordnungen nach Berufen 2013 (fuumlnfstellige KldB) Berufe mit hohen sowie geringen Verordnungsraten

Rang Taumltigkeitsgruppen KldB 2010 fuumlnfstellig DDD

pro Jahr Betr

[]

1 82101 Berufe in der Altenpflege (ohne Spezialisierung) shyHelfer-Anlerntaumltigkeiten

2514 1195

2 82102 Berufe in der Altenpflege (ohne Spezialisierung) shyfachlich ausgerichtete Taumltigkeiten

2483 1141

3 81301 Berufe in der Gesundheits- und Krankenpflege (ohne Spezialisierung) - Helfer-Anlerntaumltigkeiten

2197 1004

54101 Berufe in der Reinigung (ohne Spezialisierung) - Hel- 1945 1004 fer-Anlerntaumltigkeiten

5 73222 Verwaltende Berufe im Sozial- und Gesundheitsweshysen - fachlich ausgerichtete Taumltigkeiten

2027 934

73202 Berufe in der oumlffentlichen Verwaltung (ohne Speziali- 2026 918 sierung) - fachlich ausgerichtete Taumltigkeiten

7 92122 Berufe im Dialogmarketing - fachlich ausgerichtete Taumltigkeiten

1976 913

81212 Medizinisch-technische Berufe im Laboratorium - 1945 867 fachlich ausgerichtete Taumltigkeiten

9 83112 Berufe in der Kinderbetreuung und -erziehung - fachshylich ausgerichtete Taumltigkeiten

1835 842

10 83124 Berufe in der Sozialarbeit und Sozialpaumldagogik - hoch 1858 830 komplexe Taumltigkeiten

hellip hellip hellip

91 22342 Berufe im Holz- Moumlbel- und Innenausbau - fachlich 712 364 ausgerichtete Taumltigkeiten 92 43414 Berufe in der Softwareentwicklung - hoch komplexe

Taumltigkeiten 867 360

93 27104 Berufe in der technischen Forschung und Entwicklung 798 358 (ohne Spezialisierung) - hoch komplexe Taumltigkeiten 94 26212 Berufe in der Bauelektrik - fachlich ausgerichtete Taumlshy

tigkeiten 710 353

95 81404 AumlrzteAumlrztinnen (ohne Spezialisierung) - hoch komshy 901 349 plexe Taumltigkeiten 96 84304 Berufe in der Hochschullehre und -forschung - hoch

komplexe Taumltigkeiten 840 343

97 26252 Berufe in der elektrischen Betriebstechnik - fachlich 662 341 ausgerichtete Taumltigkeiten 98 71324 Berufe in der Unternehmensberatung - hoch kompleshy

xe Taumltigkeiten 790 331

99 34212 Berufe in der Sanitaumlr- Heizungs- und Klimatechnik shy 545 325 fachlich ausgerichtete Taumltigkeiten 100 25212 Berufe in der Kraftfahrzeugtechnik - fachlich ausgeshy

richtete Taumltigkeiten 629 313

Erwerbspersonen insgesamt 1303 608

Tabelle 10 (Erwerbspersonen TK 2013 nicht standardisierte Rohwerte)

Depressionsatlas ǀ 31

Auch Beschaumlftigte aus der Taumltigkeitsgruppe bdquoBerufe im Dialogmarketingldquo (92122) bei deshynen zuvor bereits haumlufige Arbeitsunfaumlhigkeishyten aufgrund von Depressionen aufgezeigt wurden erhalten uumlberdurchschnittlich haumlufig Antidepressiva

Berufsgruppen mit niedrigen Verordnungsrashyten weisen oft eine technische Orientierung auf haumlufig handelt es sich dabei um hochshykomplexe Taumltigkeiten

Die Ergebnisse zu Verordnungen von Antideshypressiva weisen wie die Auswertungen zu Arshybeitsunfaumlhigkeiten mit der Diagnose von Deshypressionen uumlberwiegend auf eine Belastung aumlhnlicher Berufsgruppen hin

Verordnungen nach Schulabschluss

Durchschnittliche Verordnungsmengen von Antidepressiva in Abhaumlngigkeit vom Schulabshyschluss sind in Tabelle 11 dargestellt

Waumlhrend die Zahl der verordneten Tagesdoshysen (DDD pro Jahr) bei den Berufstaumltigen ohshyne Schulabschluss noch geringfuumlgig niedriger liegt als bei Personen mit Haupt-Volksschulshyabschluss sinken sie anschlieszligend mit steishygendem Schulabschluss leicht ab Die Vershyordnungsraten sinken stetig mit steigender Schulbildung von 71 Prozent bei Berufstaumltishygen ohne Schulabschluss bis auf 5 Prozent bei Personen mit Abitur oder Fachabitur

Demgegenuumlber steigt die Zahl der durchshyschnittlich verordneten Tagesdosen im Betrofshyfenheitsfall mit zunehmender Bildung etwas an Dieser Anstieg koumlnnte darauf hindeuten dass Personen mit houmlherem Bildungsabshyschluss bdquokonsequenterldquo beziehungsweise uumlber einen etwas laumlngeren Zeitraum oder mit houmlheren Dosierungen mit Antidepressiva beshyhandelt werden

Antidepressiva-Verordnungen nach Schulabschluss 2013

Schulabschluss DDD

pro Jahr Betr

[] DDD

pro Betr

Ohne Schulabschluss 138 71 194 Haupt-Volksschulabschluss 141 70 201 Mittlere Reife oder gleichwertiger Abshyschluss 128 62 207 AbiturFachabitur 113 50 223 Abschluss unbekannt 127 61 207

Gesamt 128 60 214

Tabelle 11 (Erwerbspersonen TK standardisiert)

Antidepressiva-Verordnungen nach Ausbildungsabschluss 2013

Ausbildungsabschluss DDD

pro Jahr Betr

[] DDD

pro Betr

Ohne beruflichen Ausbildungsabschluss 151 72 211 Abschluss einer anerkannten Berufsausshybildung 132 63 210 Meister-Techniker- oder gleichwertiger Fachschulabschluss 111 54 205 Bachelor 110 49 224 DiplomMagisterMasterStaatsexamen 104 46 224 Promotion 87 37 238 Abschluss unbekannt 120 59 203

Gesamt 128 60 214

Tabelle 12 (Erwerbspersonen TK standardisiert)

32 ǀ Depressionsatlas

Verordnung von Antidepressiva bei AU mit Diagnose von Depression 2013

Abbildung 15 (Erwerbspersonen TK 2013)

62

98

120 134

144 144 149 160

173

150

55

90

114

137 149

157 166

181 179

159

0

20

40

60

80

100

120

140

160

180

200

0

10

20

30

40

50

60

70

80

90

100

15-19 20-24 25-29 30-34 35-39 40-44 45-49 50-54 55-59 60-64

DDD pro Betroffenem m

it AU (F32 F33)

Beha

ndel

t mit

Antid

epre

ssiv

a [

]

Altersgruppe

Behandelte Frauen Behandelte Maumlnner DDDs Frauen DDDs Maumlnner

Verordnungen nach Ausbildung

Bei Auswertungen zu Antidepressiva-Verordnungen in Abhaumlngigkeit von den Ausshybildungsabschluumlssen zeigen sich aumlhnliche Trends wie bei den Auswertungen nach Schulabschluumlssen Mit steigendem Ausbilshydungsabschluss geht sowohl die Zahl der verordneten Tagesdosen als auch die Rate der Antidepressiva-Verordnungen zuruumlck

Antidepressiva-Verordnung bei Erwerbsshypersonen mit Arbeitsunfaumlhigkeit aufgrund von Depressionen

In den vorausgehenden Abschnitten wurden Arbeitsunfaumlhigkeiten mit der Diagnose von Depressionen sowie Verordnungen von Antishydepressiva jeweils separat betrachtet Der folgende Abschnitt liefert demgegenuumlber Ershygebnisse zu Verordnungen von Antidepressishyva bei den 16 Prozent der Erwerbspersonen die innerhalb des Beobachtungsjahres 2013 explizit auch mit der Angabe einer Depressishyonsdiagnose im Sinne der ICD-Schluumlssel F32 undoder F33 arbeitsunfaumlhig gemeldet waren (vergleiche Tabelle 1 auf Seite 6)

Geschlechts- und altersuumlbergreifend erhielten aus dieser Gruppe innerhalb desselben Jahshyres 56 Prozent mindestens eine Antidepressishyva-Verordnung ndash gut die Haumllfte der Erwerbsshypersonen mit einer Arbeitsunfaumlhigkeit aufshygrund von Depressionen wurde also im selshyben Jahr auch medikamentoumls mit Antidepresshysiva behandelt Durchschnittlich wurden in der Population mit Depressionsdiagnose

innerhalb des Jahres 149 DDD je Person vershyordnet ndash bezogen ausschlieszliglich auf diejenishygen Personen die uumlberhaupt Antidepressiva erhielten wurden durchschnittlich 266 Tagesshydosen verordnet

Abbildung 15 zeigt die Verordnungsraten soshywie Verordnungsvolumen bezogen auf Ershywerbspersonen mit mindestens einer Arbeitsshyunfaumlhigkeit aufgrund von Depressionen in einzelnen Geschlechts- und Altersgruppen Juumlngere Erwerbspersonen mit gemeldeter Arshybeitsunfaumlhigkeit aufgrund von Depressionen werden demnach verhaumlltnismaumlszligig selten und durchschnittlich mit einer geringeren Zahl an Tagesdosen mit Antidepressiva behandelt Im Falle einer Arbeitsunfaumlhigkeit aufgrund von Depressionen unterscheiden sich die Verordshynungsmengen und -raten von Maumlnnern und Frauen innerhalb der einzelnen Altersgruppen nur gering Vorrangig in den mittleren Altersshygruppen werden betroffene Maumlnner etwas haumlufiger und in houmlherer Dosierung mit Antideshypressiva behandelt

Depressionsatlas ǀ 33

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Diagnosen von Arbeitsunfaumlhigkeit und Antidepressiva-Verordnungen

Der nachfolgende Abschnitt befasst sich mit der Frage im Kontext welcher Arbeitsunfaumlshyhigkeitsdiagnosen Erwerbspersonen am haumlushyfigsten Antidepressiva erhalten Bereits aufshygrund der Beobachtung dass mit rund 6 Proshyzent innerhalb des Jahres 2013 erheblich mehr Erwerbspersonen Antidepressiva erhielshyten als Erwerbspersonen mit der Diagnose von Depressionen arbeitsunfaumlhig gemeldet waren ist offensichtlich dass keineswegs nur Personen die aufgrund von Depressionen arshybeitsunfaumlhig gemeldet waren auch Antideshypressiva erhielten

Fuumlr TK-versicherte Erwerbspersonen mit minshydestens einer Arbeitsunfaumlhigkeit im Jahr 2013 wurde im Rahmen der Auswertungen in Abshyhaumlngigkeit von den Diagnosen der Arbeitsunshyfaumlhigkeiten auf unterschiedlichen Ebenen ershymittelt welchem Anteil dieser Personen im Jahr 2013 mindestens einmal Antidepressiva im Sinne des ATC-Codes bdquoN06Aldquo verordnet wurden

Die houmlchste Verordnungsrate konnte bei einer Differenzierung von AU-Diagnosen auf Ebene der ICD-Kapitel erwartungsgemaumlszlig fuumlr das Kapitel V bdquoPsychische und Verhaltensstoumlrunshygenldquo (ICD-Diagnosen F00ndashF99) ermittelt wershyden dem auch Diagnosen von Depressionen zugeordnet sind 367Prozent der Personen mit einer gemeldeten Arbeitsunfaumlhigkeitsdishyagnose aus diesem Kapitel bekamen mindesshytens einmal im Jahr 2013 auch Antidepressiva verordnet Relativ hoch war die Antidepressishyva-Verordnungsrate bei Arbeitsunfaumlhigkeiten mit Diagnosen aus dem ICD-Kapitel VI bdquoKrankheiten des Nervensystemsldquo (G00ndashG99) mit 17 Prozent

Fuumlr eine detailliertere Betrachtung wurden Verordnungsraten bei Erwerbspersonen mit Arbeitsunfaumlhigkeiten differenziert nach ICD-Codes auf dreistelliger Ebene ermittelt

Betrachtet wurden ausschlieszliglich ICD-Diagnosen die im Jahr 2013 bei mindestens 100 Personen als Anlaumlsse von Arbeitsunfaumlshyhigkeiten dokumentiert waren

Diagnosen von Arbeitsunfaumlhigkeiten bei Personen mit hohen Antidepressiva-Verordnungsraten 2013

Rang ICD Code ICD Diagnose

Anteil mit Anti depressiva[]

Betroffene [Rate in ]

1 F33 Rezidivierende depressive Stoumlrung 733 0305 2 T43 Vergiftung durch psychotrope Substanzen ande- 721 0003

renorts nicht klassifiziert 3 F42 Zwangsstoumlrung 711 0018 4 F61 Kombinierte und andere Persoumlnlichkeitsstoumlrungen 666 0009 5 F60 Spezifische Persoumlnlichkeitsstoumlrungen 652 0049 6 F31 Bipolare affektive Stoumlrung 627 0032 7 F41 Andere Angststoumlrungen 617 0285 8 F34 Anhaltende affektive Stoumlrungen 561 0051 9 F40 Phobische Stoumlrungen 535 0026 10 F32 Depressive Episode 528 1319 11 F90 Hyperkinetische Stoumlrungen 516 0008 12 F25 Schizoaffektive Stoumlrungen 493 0015 13 F50 Essstoumlrungen 480 0024 14 F62 Andauernde Persoumlnlichkeitsaumlnderungen nicht 449 0003

Folge einer Schaumldigung oder Krankheit des Geshyhirns

15 F11 Psychische und Verhaltensstoumlrungen durch Opioshyide

412 0004

16 F51 Nichtorganische Schlafstoumlrungen 408 0044 17 F19 Psychische und Verhaltensstoumlrungen durch mulshy

tiplen Substanzgebrauch und Konsum anderer psychotroper Substanzen

405 0015

18 F63 Abnorme Gewohnheiten und Stoumlrungen der Im- 379 0005 pulskontrolle

19 T50 Vergiftung durch Diuretika und sonstige und nicht naumlher bezeichnete Arzneimittel Drogen und bioshylogisch aktive Substanzen

378 0004

20 F44 Dissoziative Stoumlrungen [Konversionsstoumlrungen] 372 0009

Tabelle 13 (Erwerbspersonen TK 2013 standardisiert)

34 ǀ Depressionsatlas

Tabelle 13 enthaumllt Angaben zu den 20 dreishystelligen ICD-Diagnosen mit den houmlchsten Raten an Antidepressiva-Verordnungen sortiert in absteigender Reihenfolge nach dem Anteil der Erwerbspersonen mit Anti-depressiva-Verordnung

Um eine Einschaumltzung der Bedeutung der aufgefuumlhrten Diagnosen zu ermoumlglichen werden ergaumlnzend auch die Anteile der von Arbeitsunfaumlhigkeiten mit diesen Diagnosen betroffenen Erwerbspersonen in der Tabelle genannt

Die Erkrankung mit dem groumlszligten Anteil an Antidepressiva-Verordnungen ist die ICD-Diagnose bdquoRezidivierende depressive Stoumlshyrungldquo (F33) also eine zum wiederholten Mal auftretende Depression Von den Erwerbsshypersonen die 2013 mit einer entsprechenden Diagnose arbeitsunfaumlhig gemeldet waren ershyhielten innerhalb des Jahres 73 Prozent also knapp drei Viertel mindestens eine Anti-depressiva-Verordnung Unter den gelisteten 20 ICD-Diagnosen mit den houmlchsten Antideshypressiva-Verordnungsraten finden sich in erster Linie weitere bdquoFldquo-Diagnosen also Erkrankungsdiagnosen aus dem Kapitel bdquoPsychische und Verhaltensstoumlrungenldquo

Ausnahmen bilden die beiden Diagnosen bdquoVergiftung durch psychotrope Substanzen anderenorts nicht klassifiziertldquo (T43) sowie bdquoVergiftung durch Diuretika und sonstige und nicht naumlher bezeichnete Arzneimittel Drogen und biologisch aktive Substanzenldquo (T50) aus der Diagnosegruppe bdquoVergiftungen durch Arzshyneimittel Drogen und biologisch aktive Subshystanzenldquo (T36ndashT50) bei deren Kodierung als Anlass einer Arbeitsunfaumlhigkeit gleichfalls reshylativ hohe Raten an Antidepressiva-Verordnungen ermittelt wurden Uumlber die Gruumlnde fuumlr den beobachteten Zusammenshyhang der Diagnosen mit hohen Raten an An-tidepressiva-Verordnungen geben die Daten keine Auskunft Es laumlsst sich daher nur vershymuten dass Antidepressiva in diesen Faumlllen in der Regel nicht Ausloumlser einer Vergiftung waren sondern eher zur Behandlung von seelischen Zustaumlnden verordnet wurden die ihrerseits anderweitig den Ausloumlser fuumlr eine Vergiftung bildeten In jedem Fall laumlsst sich festhalten dass beide Diagnosen mit Beshytroffenenraten von 0003 Prozent sowie 0004 Prozent nur sehr selten den Anlass fuumlr eine Arbeitsunfaumlhigkeit bilden und insofern eishyne untergeordnete Rolle spielen

Unter den gelisteten 20 Diagnosen mit hohen medikamentoumlsen Behandlungsraten bilden bdquoDepressive Episodenldquo (F32) mit Abstand den haumlufigsten Anlass fuumlr eine Arbeitsunfaumlhigkeit

Zusammenfassung Der Depressionsatlas liefert umfaumlngliches Zahlenmaterial zur Bedeutung von Depressishyonen im Erwerbsalter und zu Veraumlnderungen in den Jahren von 2000 bis 2013

Innerhalb des genannten Zeitraums stiegen die Fehlzeiten aufgrund von Depressionen deutlich Zwischen Tiefst- und Houmlchststand 2006 und 2012 war bei Erwerbspersonen ein Anstieg um 75 Prozent festzustellen Nach eishynem leichten Ruumlckgang wurden im Jahr 2013 163 AU-Faumllle pro 100 Versicherungsjahre mit der Diagnose von Depressionen erfasst Dashymit waren Depressionen lediglich 14 Prozent aller AU-Faumllle zuzuordnen aufgrund der lanshygen fallbezogenen Dauer waren diese Faumllle jedoch fuumlr 71 Prozent aller gemeldeten Fehlshytage verantwortlich Im Mittel war jede Ershywerbsperson 2013 gut einen Tag aufgrund von Depressionen arbeitsunfaumlhig gemeldet eine gemeldete Arbeitsunfaumlhigkeit dauerte durchschnittlich 64 Tage

Rund 6 Prozent der Erwerbspersonen erhielshyten innerhalb des Jahres 2013 mindestens eishyne Antidepressiva-Verordnung 2000 hatte die Rate noch bei 41 Prozent gelegen Die Zahl der verordneten Tagesdosen stieg im selben Zeitraum um den Faktor 274 und hat sich damit nahezu verdreifacht 2013 wurden demnach anteilig mehr Erwerbspersonen und gegebenenfalls zugleich auch erheblich intenshysiver mit Antidepressiva behandelt als im Jahr 2000

Frauen waren nach den vorliegenden Ergebshynissen nahezu doppelt so haumlufig von Depresshysionen betroffen wie Maumlnner mit zunehmenshydem Alter zeigen sich bis kurz vor Erreichen des Renteneintrittsalters steigende Fehlzeiten und Verordnungsraten Hinweise auf reduziershyte Erkrankungsrisiken finden sich bei houmlherer schulischer und beruflicher Ausbildung und entsprechend auch vorrangig bei Beschaumlftigshyten in Berufen mit houmlherer Qualifikation sowie mit technisch-handwerklicher Ausrichtung Beschaumlftigte mit geringerer Qualifikation soshywie aus sozialen Berufen sind demgegenuumlber tendenziell haumlufiger betroffen

Sowohl im Hinblick auf Arbeitsunfaumlhigkeiten mit Depressionen als auch im Hinblick auf Verordnungen von Antidepressiva haben sich im Lauf der 14 Jahre Unterschiede zwischen den Bundeslaumlndern verringert Dies koumlnnte auf eine Angleichung der Lebensumstaumlnde aber auch auf eine Angleichung der diagnosshytischen und therapeutischen Strategien von Aumlrzten hindeuten

Depressionsatlas ǀ 35

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Anhang

Depressionen als Ursache von Arbeitsunfaumlhigkeiten nach Geschlecht 2013

Maumlnner ICD 10 Code ICD 10 Diagnose

AU Faumllle je 100 VJ

AU Tageje 100 VJ

AU Tageje Fall

Betroffene [Rate in ]

A00-Z99 Alle Diagnosen 10409 132383 13 49910 F00-F99 Psychische und Verhaltensstoumlrungen 412 18678 45 3575

F30-F39 Affektive Stoumlrungen 127 8425 66 1218 F32 F33 Depressionen 119 7880 66 1155

F32 Depressive Episode 098 6043 61 0964 F320 Leichte depressive Episode 004 140 35 0039 F321 Mittelgradige depressive Episode 021 1628 76 0227 F322 Schwere depressive Episode ohne psychotische 012 1304 109 0134

Symptome F323 Schwere depressive Episode mit psychotischen

Symptomen 001 075 90 0009

F328 Sonstige depressive Episoden 003 132 52 0026 F329 Depressive Episode nicht naumlher bezeichnet 056 2671 48 0542

F33 Rezidivierende depressive Stoumlrung 021 1837 88 0216 F330 Rezidivierende depressive Stoumlrung gegenwaumlrtig

leichte Episode 001 035 42 0008

F331 Rezidivierende depressive Stoumlrung gegenwaumlrtig 010 880 86 0106 mittelgradige Episode

F332 Rezidivierende depressive Stoumlrung gegenwaumlrtig schwere Episode ohne psychotische Symptome

006 628 112 0063

F333 Rezidivierende depressive Stoumlrung gegenwaumlrtig 001 076 119 0007 schwere Episode mit psychotischen Symptomen

F334 Rezidivierende depressive Stoumlrung gegenwaumlrtig remittiert

000 011 50 0002

F338 Sonstige rezidivierende depressive Stoumlrungen 000 013 37 0004 F339 Rezidivierende depressive Stoumlrung nicht naumlher

bezeichnet 003 150 59 0026

Frauen ICD 10 Code ICD 10 Diagnose

AU Faumllle je 100 VJ

AU Tageje 100 VJ

AU Tageje Fall

Betroffene [Rate in ]

A00-Z99 Alle Diagnosen 12756 163175 13 56801 F00-F99 Psychische und Verhaltensstoumlrungen 759 31541 42 6603

F30-F39 Affektive Stoumlrungen 226 14159 63 2204 F32 F33 Depressionen 214 13312 62 2101

F32 Depressive Episode 176 9848 56 1738 F320 Leichte depressive Episode 008 245 32 0075 F321 Mittelgradige depressive Episode 038 2795 73 0408 F322 Schwere depressive Episode ohne psychotische 017 1914 113 0202

Symptome F323 Schwere depressive Episode mit psychotischen

Symptomen 001 103 108 0011

F328 Sonstige depressive Episoden 005 212 46 0047 F329 Depressive Episode nicht naumlher bezeichnet 106 4442 42 1024

F33 Rezidivierende depressive Stoumlrung 038 3464 90 0409 F330 Rezidivierende depressive Stoumlrung gegenwaumlrtig

leichte Episode 002 091 56 0017

F331 Rezidivierende depressive Stoumlrung gegenwaumlrtig 020 1791 89 0217 mittelgradige Episode

F332 Rezidivierende depressive Stoumlrung gegenwaumlrtig schwere Episode ohne psychotische Symptome

010 1109 116 0111

F333 Rezidivierende depressive Stoumlrung gegenwaumlrtig 001 081 95 0008 schwere Episode mit psychotischen Symptomen

F334 Rezidivierende depressive Stoumlrung gegenwaumlrtig remittiert

000 021 62 0004

F338 Sonstige rezidivierende depressive Stoumlrungen 001 038 74 0006 F339 Rezidivierende depressive Stoumlrung nicht naumlher

bezeichnet 005 254 54 0048

Tabelle A1 (Erwerbspersonen TK 2013 standardisiert)

36 ǀ Depressionsatlas

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Fehlzeiten mit Depressionen nach Personengruppen 2000 bis 2013

Depressionen (ICD 10 Codes F32 F33) Gesamt (A00 Z99)

Berufstaumltige Arbeitslose Gesamt

Jahr AU Tageje 100 VJ

rel seit 2000

AU Tageje 100 VJ

rel seit 2000

AU Tageje 100 VJ

rel seit 2000

AU Tageje 100 VJ

rel seit 2000

2000 56 100 130 100 62 100 1294 100 2001 58 103 138 106 64 104 1313 101 2002 59 106 142 109 67 109 1300 100 2003 59 105 147 113 68 110 1257 97 2004 60 108 172 132 72 116 1209 93 2005 60 108 180 138 72 118 1215 94 2006 53 95 202 155 60 98 1144 88 2007 60 108 270 207 68 110 1193 92 2008 65 116 328 252 73 119 1224 95 2009 75 135 314 240 84 136 1320 102 2010 86 155 431 330 98 159 1340 104 2011 90 162 456 350 100 163 1397 108 2012 95 171 470 361 105 171 1417 110 2013 92 166 488 374 104 169 1466 113

Tabelle A2 (Erwerbspersonen TK 2013 standardisiert Werte 2000 entsprechen 100 Prozent)

Arbeitsunfaumlhigkeiten mit Depressionen nach Alter und Geschlecht 2013

Maumlnner Frauen Gesamt

Alters gruppe

AU Faumllle je

100 VJ

AU Tageje

100 VJ

Betr []

AU Faumllle je

100 VJ

AU Tageje

100 VJ

Betr []

AU Faumllle je

100 VJ

AU Tageje

100 VJ

Betr []

15-19 06 21 06 16 44 14 10 31 09 20-24 09 40 08 18 66 16 13 52 12 25-29 09 42 08 15 73 14 12 57 11 30-34 09 46 08 16 88 15 12 65 11 35-39 10 64 10 18 110 18 14 85 13 40-44 12 79 12 21 130 21 16 102 16 45-49 13 87 13 23 149 23 18 116 18 50-54 14 104 14 26 178 26 20 139 20 55-59 17 126 17 30 215 30 23 167 23 60-64 16 153 16 28 242 29 21 189 21

Tabelle A3 (Erwerbspersonen TK 2013 ICD-10-Codes F32 F33)

Depressionsatlas ǀ 37

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Arbeitsunfaumlhigkeit mit Depressionen nach Ausbildung 2013

Ausbildungsabschluss AU Faumllle je 100 VJ

AU Tageje 100 VJ

Betroffene [Rate in ]

Ohne beruflichen Ausbildungsabschluss 207 113 195 Abschluss einer anerkannten Berufsshyausbildung 176 104 174 Meister-Techniker- oder gleichwertiger Fachschulabschluss 151 83 144 Bachelor 128 78 124 DiplomMagisterMasterStaatsexamen 111 63 111 Promotion 067 36 081 Abschluss unbekannt 153 104 156

Gesamt 163 104 159

Tabelle A4 (Erwerbspersonen TK 2013 standardisiert)

Antidepressiva-Verordnungen nach Alter und Geschlecht 2013

Maumlnner Frauen Gesamt

Alters gruppe

DDD Betr []

DDD pro

Betr

DDD Betr []

DDD pro

Betr

DDD Betr []

DDD pro

Betr 15-19 121 104 116 324 279 116 208 179 116 20-24 313 187 168 629 389 162 463 283 165

25-29 513 245 209 888 450 197 690 342 204 30-34 690 302 229 1089 513 212 870 397 221

35-39 893 386 231 1418 648 219 1131 505 225 40-44 1057 462 229 1687 783 216 1347 609 223

45-49 1141 502 227 1912 910 210 1501 693 219 50-54 1351 583 232 2236 1063 210 1773 812 222

55-59 1575 689 229 2592 1247 208 2044 946 219 60-64 1368 653 209 2358 1195 197 1774 875 204

Tabelle A5 (Erwerbspersonen TK 2013 ATC-Code N06A)

38 ǀ Depressionsatlas

Antidepressiva-Verordnungsvolumen nach Wirkstoffen 2000 bis 2013

Anzahl DDD je VJ

Opipramol Amitriptylin Fluoxetin Citalopram Sertralin Johannisshykraut

Mirtazapin Venlafaxin

Jahr N06AA05 N06AA09 N06AB03 N06AB04 N06AB06 N06AP01 N06AX11 N06AX16

2000 039 048 029 034 033 132 015 011 2001 043 049 034 047 042 125 021 017 2002 046 049 043 061 045 110 029 024 2003 051 051 051 087 051 098 032 033 2004 055 049 060 099 052 037 035 043 2005 059 050 067 117 054 043 043 053 2006 053 045 066 123 053 031 044 057 2007 059 047 074 166 061 031 054 068 2008 065 048 079 203 067 033 064 080 2009 068 048 076 229 070 043 069 091 2010 072 050 079 283 076 051 080 123 2011 075 052 081 351 081 053 085 145 2012 076 052 084 357 095 053 089 168 2013 075 051 084 334 109 053 091 183

Tabelle A6 (Erwerbspersonen TK 2013 standardisiert ATC-Code N06A)

Depressionsatlas ǀ 39

Allgemeine Informationen zum Depressionsatlas

Der Depressionsatlas liefert umfangreiche Informationen zur Bedeutung von Depressishyonen im Erwerbsalter Basis der Auswertunshygen bilden Daten zu Arbeitsunfaumlhigkeiten sowie Arzneiverordnungen bei TK-Erwerbsshypersonen aus den Jahren 2000 bis 2013 Depressionen waren 2013 fuumlr 7 Prozent aller gemeldeten Arbeitsfehltage verantwortlich Etwa 6 Prozent aller Erwerbspersonen erhielten 2013 Verordnungen von Antideshypressiva die Zahl der verordneten Tagesdoshysen hat sich seit 2000 nahezu verdreifacht

Weitere Informationen Gesundheitsstudien und Auswertungen finden Sie unter wwwtkde Webcode 49536

101

154

1

2015

  • 15-01-21_TK_Depressionsatlas_Inhalt_finalpdf
    • Depressionsatlas
      • Datengrundlagen
      • ICD-Diagnosen
      • Arzneiverordnungen ndash ATC
      • Standardisierung
        • Arbeitsunfaumlhigkeit mit Depressionen
          • Arbeitsunfaumlhigkeitsfaumllle
          • Arbeitsunfaumlhigkeitstage
          • Betroffene
          • Arbeitsunfaumlhigkeit nach Geschlecht und Alter
          • Arbeitsunfaumlhigkeiten im Zeitverlauf
          • Arbeitsunfaumlhigkeit nach Bundeslaumlndern und Kreisen
          • Trends in Bundeslaumlndern
          • Arbeitsunfaumlhigkeit nach Berufen
          • Arbeitsunfaumlhigkeit nach Schulabschluss
          • Arbeitsunfaumlhigkeit nach Ausbildung
          • Arbeitsunfaumlhigkeit nach Leitungsfunktion
          • Kosten von Arbeitsunfaumlhigkeit mit Depressionen
          • Arbeitsunfaumlhigkeit mit weiteren Diagnosen
            • Verordnung von Antidepressiva
              • Verordnung nach Alter und Geschlecht
              • Verordnungen im Zeitverlauf
              • Trends bei Verordnungen relevanter Antidepressiva nach Wirkstoffen
              • Verordnungen nach Arztgruppen
              • Verordnung nach Bundeslaumlndern und Kreisen
              • Trends in Bundeslaumlndern
              • Verordnungen nach Berufen
              • Verordnungen nach Schulabschluss
              • Verordnungen nach Ausbildung
              • Antidepressiva-Verordnung bei Erwerbspersonen mit Arbeitsunfaumlhigkeit aufgrund von Depressionen
              • Diagnosen von Arbeitsunfaumlhigkeit und Antidepressiva-Verordnungen
                • Zusammenfassung
                • Anhang
                • Word-Lesezeichen
                  • RANGEC12
                  • RANGEC24

Antidepressiva

6 Prozent aller Ershywerbspersonen erhielshy

ten 2013 mindestens eine Antidepressiva-

Verordnung Je Ershywerbsperson wurden innerhalb des Jahres

durchschnittlich 1275 Tagesdosen verordshy

net

Die 6 Prozent beshytroffenen Erwerbspershysonen erhielten damit innerhalb des Jahres

durchschnittlich jeweils 214 Tagesdosen

Aufgefuumlhrt wird zum einen die Zahl der durchshyschnittlich je Erwerbsperson jaumlhrlich verordneshyten bdquoDefined Daily Dosesldquo (DDD) Eine defishynierte Tagesdosis bezeichnet dabei die nach pharmakologischen Kriterien festgelegte Subshystanzmenge die zur Behandlung einer Pershyson mit einem Praumlparat unter uumlblichen Umshystaumlnden fuumlr einen Zeitraum von einem Tag ausreicht ndash fuumlr die durchgaumlngige Behandlung einer Person uumlber ein Jahr waumlren also beishyspielsweise 365 DDD erforderlich

Neben definierten Tagesdosen werden zum anderen auch die Raten der von den genannshyten Arzneiverordnungen innerhalb eines Jahshyres betroffenen Erwerbspersonen (in Prozent) sowie die durchschnittliche Anzahl der vershyordneten Tagesdosen bezogen ausschlieszliglich auf diese Betroffenen ausgewiesen

Im Jahr 2013 wurden uumlber alle ATC-Gruppen je Erwerbsperson insgesamt im Mittel rund 230 definierte Tagesdosen verordnet

Antidepressiva finden sich in der Wirkstoffshygruppe N bdquoNervensystemldquo der ATC-Klassifikashytion Mit 202 DDD pro Jahr betraumlgt der Anteil der definierten Tagesdosen dieser Arzneimitshytelgruppe an den verordneten Tagesdosen alshyler Wirkstoffe geschlechtsuumlbergreifend knapp 9Prozent

Die mengenmaumlszligig relevantesten Arzneimitshytelgruppen die zur Behandlung von Erkranshykungen des Nervensystems eingesetzt wershyden sind Psycholeptika (N05) sowie Psychoshyanaleptika (N06) Die beiden Gruppen umfasshysen gemeinsam genau diejenigen Medikashymente die typischerweise als Psychopharshymaka bezeichnet werden Ihnen sind mit 149 DDD pro Jahr rund 74 Prozent der verordneshyten Tagesdosen aller Arzneiverordnungen zur Behandlung des Nervensystems zuzuordnen

Im Zusammenhang mit dem Thema bdquoDepresshysionldquo interessieren besonders die Arzneimitshytel die typischerweise bei der medikamentoumlshysen Therapie von Depressionen eingesetzt werden ndash die Gruppe der bdquoAntidepressivaldquo (N06A)

Im Jahr 2013 hatten Antidepressiva mit einem Verordnungsvolumen von durchschnittlich knapp 13 Tagesdosen je Person einen Anteil von etwa 6 Prozent an allen verordneten Tashygesdosen bei Erwerbspersonen Von der Verordnung (mindestens) eines Antidepressishyvums waren 2013 knapp 6 Prozent der Ershywerbspersonen betroffen Betroffene erhielten dabei innerhalb des Jahres durchschnittlich rund 214 Tagesdosen an Antidepressiva also eine Arzneimittelmenge die in gewoumlhnlicher Dosierung fuumlr die Behandlung uumlber mehr als die Haumllfte eines Jahres ausreichen wuumlrde Anshytidepressiva duumlrften demnach regelmaumlszligig

uumlber laumlngere Zeitraumlume von mehreren Monashyten verordnet werden7

Wirkstoffbezogene Auswertungen und damit Auswertungen zu maximal differenzierten sieshybenstelligen ATC-Codes zeigt Abbildung 12 zu denjenigen Arzneimitteln aus der Gruppe der Antidepressiva die entweder im aktuellen Auswertungsjahr 2013 oder zu Beginn des Auswertungszeitraums im Jahr 2000 die vershyordnungsrelevantesten Einzelsubstanzen waren

Der Wirkstoff mit dem houmlchsten Verordnungsshyvolumen bei Maumlnnern und Frauen war im Jahr 2013 Citalopram (Handelsname zum Beispiel Citalopram durareg Citalopram ALreg ATC-Code N06AB04) Allein auf diesen einen Wirkstoff entfiel ein Anteil von 26 Prozent der verordneshyten Tagesdosen der Antidepressiva Weitere Wirkstoffe mit einem hohen Anteil an den An-tidepressiva-Verordnungen sind die Wirkstoffe Venlafaxin (Handelsname zum Beispiel Venlafaxin Heumannreg Venlafaxin AAAreg) Sertralin (Handelsname zum Beispiel Sertrashylin BASICSreg Sertralin Aurobindoreg) Mirtazapin (Handelsname zum Beispiel Mirtazapin Heumannreg Mirtazapin STADAreg) und Fluoxetin (Handelsname zum Beispiel Fluoxetin HEXALreg Fluoxetin betareg)

Die Verordnungsraten bei Frauen sind hinshysichtlich der meisten Wirkstoffe merklich houmlshyher als bei Maumlnnern Betroffene Frauen erhalshyten dabei von den uumlberwiegend verordneten Wirkstoffen allerdings im Verordnungsfall durchschnittlich eine etwas geringere Zahl an definierten Tagesdosen als Maumlnner Dies koumlnnte sowohl durch eine kuumlrzere Behandshylungsdauer als auch durch eine durchschnittshylich geringere Dosierung der Wirkstoffe bei Frauen im Vergleich zu Maumlnnern bedingt sein

Verordnung nach Alter und Geschlecht

Die vorangehenden Tabellen zeigen bereits dass die Verordnung von Arzneimitteln in Abshyhaumlngigkeit vom Geschlecht variiert Im Weiteshyren wird den alters- und geschlechtsabhaumlngishygen Unterschieden besonders im Hinblick auf die Verordnung von Antidepressiva nachgeshygangen

Im Jahr 2013 erhielten 44Prozent der Maumlnner und 78 Prozent der Frauen Antidepressiva

7 Genauere Aussagen zu medikamentoumlsen Behandlungsshyepisoden waumlren erst nach Auswertungen zu Betroffenen uumlber laumlngere Beobachtungszeitraumlume moumlglich auf die im Rahmen der vorliegenden eher allgemeinen Bearbeitung des Themas Depressionen verzichtet wurde

22 ǀ Depressionsatlas

-

Wirkstoffuumlbergreifend wurden Maumlnnern dabei im Jahr 2013 knapp zehn definierte Tagesdoshysen Antidepressiva verordnet waumlhrend Frauen gut 16 Tagesdosen Antidepressiva erhielten Frauen waren damit 18 Mal haumlufiger als Maumlnner von den Verordnungen betroffen und bekamen 66Prozent mehr Tagesdosen an Antidepressiva als Maumlnner

Abbildung 9 zum Verordnungsvolumen von Antidepressiva zeigt vergleichbare Geshyschlechtsunterschiede fuumlr alle Altersgruppen wobei relative Unterschiede in den juumlngeren

Altersgruppen mit dem geringsten Verordshynungsvolumen am staumlrksten ausgepraumlgt sind

Geschlechtsunabhaumlngig steigt das Verordshynungsvolumen von Antidepressiva altersabshyhaumlngig stetig an

Der groumlszligte Wert wird in der Altersgruppe der 55- bis 59-Jaumlhrigen erreicht In der houmlchsten Altersgruppe der 60- bis 64-Jaumlhrigen findet sich dann wieder ein leichter Ruumlckgang Fuumlr Frauen ist von der niedrigsten bis zur zweitshyhoumlchsten Altersgruppe ein etwa achtfacher

Verordnungsvolumen Antidepressiva nach Geschlecht und Alter 2013

DDD

pro

Vers

iche

rung

sJah

r

25

20

15

Frauen

Maumlnner 10

5

0

Altersgruppe

15-19 20-24 25-29 30-34 35-39 40-44 45-49 50-54 55-59 60-64

Abbildung 9 (Erwerbspersonen TK 2013)

Antidepressiva Verordnung nach Geschlecht und Alter 2013

116

162

197 212 219 216 210 210 208

197

116

168

209 229 231 229 227 232 229

209

0

50

100

150

200

250

300

0

2

4

6

8

10

12

14

15-19 20-24 25-29 30-34 35-39 40-44 45-49 50-54 55-59 60-64

DDD pro Betroffenem

Betro

ffene

Betr Frauen Betr Maumlnner DDD Frauen DDD Maumlnner

Altersgruppe

Abbildung 10 (Erwerbspersonen TK 2013)

Depressionsatlas ǀ 23

-

Verordnungstrend

Von 2000 bis 2013 ist der Anteil der mit Antishydepressiva behandelshyten Erwerbspersonen von 41 auf 6 Prozent

gestiegen zugleich hat sich die bei Betroffeshynen durchschnittlich

verordnete Menge an Tagesdosen von 106 auf 214 DDD in etwa

verdoppelt

Die Zahl der verordneshyten Tagesdosen ist

damit um den Faktor 274 gestiegen und hat

sich nahezu verdreishyfacht

Anstieg des Verordnungsvolumens (von 33 auf 263 DDD) zu verzeichnen waumlhrend der relative Anstieg der Werte bei Maumlnnern aufshygrund des niedrigen Ausgangswertes von 12 Tagesdosen in der juumlngsten Altersgruppe auf 16 Tagesdosen in der zweithoumlchsten Altersshygruppe sogar noch staumlrker ist

Die in Abbildung 10 dargestellte Betroffenen-rate beschreibt den prozentualen Anteil der Versicherten die mindestens eine Arzneivershyordnung dieser Wirkstoffgruppe erhalten hashyben Aumlhnlich wie die Anzahl der Tagesdosen pro Versicherungsjahr steigen die Betroffeshynenraten bei beiden Geschlechtern bis zum Alter von 55 bis 59 Jahren an und sinken erst in der houmlchsten Altersgruppe der uumlber 60shyJaumlhrigen wieder leicht ab Die Betroffenenrashyten sind bei Frauen nahezu aller Altersgrupshypen fast doppelt so hoch wie bei Maumlnnern

Wie in vorangehenden Auswertungen bereits festgestellt erhalten betroffene Maumlnner alshytersuumlbergreifend mehr definierte Tagesdosen Antidepressiva als Frauen Juumlngeren beshytroffenen Maumlnnern und Frauen werden wenishyger Tagesdosen als Aumllteren verordnet was auf kuumlrzere Behandlungszeitraumlume mit Antishydepressiva hindeuten koumlnnte So wuumlrde die durchschnittlich in der juumlngsten Altersgruppe verordnete Anzahl Tagesdosen nur fuumlr eine weniger als vier Monate dauernde Behandshylung mit Antidepressiva ausreichen waumlhrend die Tagesdosen in den houmlheren Altersgrupshypen eine durchgaumlngige Behandlung von mehr als sieben Monaten ermoumlglichen wuumlrden

Verordnungen im Zeitverlauf

Waumlhrend bei vorangehenden Auswertungen Arzneiverordnungen im Jahr 2013 im Mittelshypunkt standen wird im Folgenden die Entshywicklung der Verordnung von Antidepressiva in den Jahren 2000 bis 2013 betrachtet

Der Anteil der Erwerbspersonen die Antideshypressiva erhalten haben ist im Jahr 2013 merklich houmlher als im Jahr 2000 Nach vershyhaumlltnismaumlszligig geringen Werten in den Jahren 2004 bis 2006 sind die Betroffenenraten geshyschlechtsuumlbergreifend von 411 Prozent im Jahr 2006 auf 597 Prozent im Jahr 2013 konshytinuierlich angestiegen Im Jahr 2013 erhielt damit etwa jede 17 Erwerbsperson Antideshypressiva Der Anstieg betraf Maumlnner und Frauen in aumlhnlichem Maszlige

Zugleich ist die Zahl der definierten Tagesdoshysen an Antidepressiva die je Betroffenen durchschnittlich verordnet wurden von 2000 bis 2013 erheblich angestiegen Waumlhrend je betroffene Person (geschlechtsuumlbergreifend) im Jahr 2000 erst 106 Tagesdosen an Antishydepressiva verordnet wurden lag dieser Wert 2006 bei 159 DDD und 2013 schlieszliglich bei knapp 214 DDD Wurde eine Erwerbsperson innerhalb eines Jahres uumlberhaupt mit Antideshypressiva behandelt erhielt sie im Jahr 2013 durchschnittlich etwa doppelt so viele Tagesshydosen wie eine betroffene Erwerbsperson im Jahr 2000

Antidepressiva Verordnungen nach Geschlecht 2000 bis 2013

Betro

ffene

10 250 224219

9 212206

8

104 110 117

128 136

150 153 166

177 181149 191 197 203 207

110 117

126 137

163 170

182 192 193

Betr Frauen

Betr Maumlnner

DDD Frauen

DDD Maumlnner

200

7

6 150

5

4 100

3

2 50

1

0 0

DDD pro Betroffenem

2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 2008 2009 2010 2011 2012 2013

Jahr

24 ǀ Depressionsatlas

Abbildung 11 (Erwerbspersonen TK 2013 standardisiert)

-

Eine medikamentoumlse Therapie mit Antideshypressiva wurde im Jahr 2013 demnach nicht nur bei mehr Personen als in allen vorausgeshyhend betrachteten Jahren durchgefuumlhrt sonshydern umfasste zugleich gemessen an den verordneten Tagesdosen auch eine merklich groumlszligere Wirkstoffmenge was auf einen Trend zur Intensivierung undoder Verlaumlngerung der medikamentoumlsen Therapie mit Antidepressiva hindeutet

Trends bei Verordnungen relevanter Antishydepressiva nach Wirkstoffen

Auswertungen zu Veraumlnderungen des Vershyordnungsvolumens wurden zu denjenigen Wirkstoffen aus der ATC-Gruppe der Antideshypressiva durchgefuumlhrt die entweder im aktushyellen Auswertungsjahr 2013 oder zu Beginn des Auswertungszeitraums im Jahr 2000 unshyter den fuumlnf verordnungsrelevantesten Einshyzelsubstanzen waren

Mit Ausnahme des Johanniskrautes zeigte sich bei allen betrachteten Wirkstoffen eine deutliche Zunahme des Verordnungsvolushymens Johanniskraut ein pflanzliches Arzshyneimittel das vor allem zur Behandlung leichshyter bis mittelschwerer Depressionen eingeshysetzt wird war noch im Jahr 2000 ndash mit einer Verordnung von 132 definierten Tagesdosen pro Erwerbsperson ndash der Wirkstoff mit dem mit Abstand houmlchsten Verordnungsvolumen Seit April 2004 waren Johanniskrautpraumlparate durch die gesetzlichen Krankenkassen als ansonsten auch rezeptfrei erhaumlltliche Arzneishymittel nur erstattungsfaumlhig wenn sie pro Apshyplikationsform 300 mg Extrakt des eigentshy

lichen Wirkstoffes enthielten und zur Behandshylung von Depressionen eingesetzt wurden Zu Beginn des Jahres 2004 war mit dem allgeshymeinen Wegfall der Erstattungen fuumlr rezeptfrei erhaumlltliche Medikamente auch die Erstattung fuumlr Johanniskraut-Verordnungen durch GKV-Kassen zunaumlchst gaumlnzlich weggefallen In diesem Kontext kam es 2004 ndash wie zu erwarshyten ndash zu einem starken Ruumlckgang des in den Krankenkassendaten dokumentierten Verordshynungsvolumens Dass Johanniskraut seit 2009 zur Behandlung von Depressionen in Apotheken nur noch auf Rezept abgegeben wird koumlnnte den leichten Anstieg der aumlrztlishychen Verordnungen ab diesem Jahr erklaumlren In welchem Umfang Johanniskrautpraumlparate von Patienten daruumlber hinaus rezeptfrei geshykauft wurden bildet sich in den Daten der Krankenkassen nicht ab

Weitere Wirkstoffe die schon am Beginn des Auswertungszeitraums im Jahr 2000 zu den verordnungsstaumlrksten Substanzen gehoumlrten waren Amitriptylin Opipramol Citalopram und Sertralin Waumlhrend das Verordnungsvolumen von Amitryptilin dem im Jahr 2000 nach Joshyhanniskraut am haumlufigsten verordneten Wirkshystoff sich im Laufe der Zeit kaum veraumlndert hat kam es bei den Wirkstoffen Opipramol Citalopram und Sertralin von 2000 bis zum Jahr 2013 zu einem deutlichen Anstieg der Verordnungen

Antidepressiva Verordnungsvolumen nach Wirkstoffen 2000 bis 2013

DDD

je V

ersi

cher

ungs

jahr

40

35

30

25

20

15

10

05

00 2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 2008 2009 2010 2011 2012 2013

N06AB04

N06AX16

N06AB06

N06AX11

N06AB03

N06AA05

N06AP01

N06AA09

- Citalopram

- Venlafaxin

- Sertralin

- Mirtazapin

- Fluoxetin

- Opipramol

- Johanniskraut

- Amitryptilin

Jahr

Abbildung 12 (Erwerbspersonen TK 2013 standardisiert)

Depressionsatlas ǀ 25

Mit Abstand am staumlrksten zeigt sich dieser Anstieg beim Wirkstoff Citalopram dessen Verordnungsvolumen sich bis 2012 im Vershygleich zum Jahr 2000 verzehnfacht hatte Im Jahr 2013 ist demgegenuumlber ein leichter Ruumlckgang der Citalopram-Verordnungen zu verzeichnen

Als zweithaumlufigstes Antidepressivum wurde den TK-versicherten Erwerbspersonen im Jahr 2013 der Wirkstoff Venlafaxin verordnet Seit der Patentschutz der Firma Wyeth fuumlr das entsprechende Arzneimittel mit dem Handelsnamen bdquoTrevilorregldquo ausgelaufen ist befinden sich auch Generika mit dem Wirkshystoff auf dem Markt die aufgrund ihres niedrishygeren Preises zu einer vermehrten Verordshynung des Wirkstoffes beigetragen haben duumlrfshyten

Insgesamt hat sich das Verordnungsvolumen von Antidepressiva zwischen 2000 und 2013 nahezu verdreifacht wobei sich diese Zushynahme unterschiedlich auf die verschiedenen verordneten Wirkstoffe verteilt Die Zahl der pro Erwerbsperson verordneten Tagesdosen lag 2013 um den Faktor 274 uumlber der des Jahres 2000

Verordnungen nach Arztgruppen

Antidepressiva werden von Aumlrzten untershyschiedlicher Fachrichtungen verordnet Der verordnende Arzt ist in den Verordnungsdaten dokumentiert womit Verordnungen auch einshyzelnen aumlrztlichen Fachgruppen zugeordnet werden koumlnnen Fuumlr Auswertungen zum Deshypressionsatlas konnte ndash wie im Gesundheitsshyreport 2014 ndash auf die Zuordnung einzelner Verordnungen zu einer TK-seitig erstellten Gruppierung von Fachaumlrzten zuruumlckgegriffen werden

Die meisten der jaumlhrlich 1275 Tagesdosen an Antidepressiva je Erwerbsperson wurden 2013 von Psychiatern und Neurologen (621 DDD entsprechend 487 Prozent aller Tashygesdosen) und Allgemeinmedizinern (425 DDD entsprechend 334 Prozent aller Tashygesdosen) verschrieben also von Aumlrzten die psychische Erkrankungen behandeln und ersshyte Ansprechpartner fuumlr Erwerbspersonen mitpsychischen Problemen sind Auch Aumlrzte fuumlr innere Medizin waren mit 124 Tagesdosen (entsprechend einem Anteil von 98 Prozent an allen Tagesdosen) noch in relevantem Umfang an der Verordnung von Antidepressishyva beteiligt Ein Anteil von 77 Prozent der Tagesdosen konnte in den analysierten Daten keiner Arztgruppe zugeordnet werden andere differenzierbare Arztgruppen waren lediglich fuumlr einen Anteil von 05 Prozent des Verordshynungsvolumens verantwortlich Die anteilige Verteilung des Verordnungsvolumens auf Facharztgruppen unterscheidet sich zwischen Maumlnnern und Frauen nur geringfuumlgig und wird deshalb nicht gesondert erlaumlutert

26 ǀ Depressionsatlas

Verordnung nach Bundeslaumlndern und Kreisen

Einen Uumlberblick uumlber die Verordnung von Anshytidepressiva 2013 auf Bundeslandebene gibt Tabelle 8

Am meisten Antidepressiva wurden 2013 mit durchschnittlich 141 und 139 definierten Tashygesdosen in Rheinland-Pfalz und Bayern vershyordnet Auch in Nordrhein-Westfalen und Hamburg konnte 2013 ein Verordnungsvolushymen merklich oberhalb des Bundesdurchshyschnitts beobachtet werden Neben Erwerbsshypersonen aus den vier bereits genannten Bundeslaumlndern erhielten insbesondere auch Erwerbspersonen mit Wohnort im Saarland mit einem geschlechtsuumlbergreifenden Anteil von 676 Prozent uumlberdurchschnittlich haumlufig Antidepressiva Pro Betroffenen wurden im Saarland mit 186 DDD jedoch verhaumlltnismaumlshyszligig wenige Tagesdosen verordnet weshalb das Verordnungsvolumen im Saarland noch unterhalb des bundesweit ermittelten Durchshyschnittswertes lag

Abbildung 13 zeigt die bereits zuvor beschrieshybenen Ergebnisse zu geschlechts- und altersshystandardisierten Verordnungsraten 2013 hinshysichtlich der Antidepressiva im Sinne des

ATC-Codes N06A auf Bundesland- sowie ershygaumlnzend auch auf Kreisebene Die Einfaumlrbung der Kartendarstellungen verdeutlicht jeweils relative Abweichungen von bundesweiten Ershygebnissen

In allen oumlstlichen Bundeslaumlndern liegen die Verordnungsraten im Hinblick auf Antidepresshysiva merklich unter dem bundesweiten Durchshyschnitt Nach den Ergebnissen zu Verordnunshygen auf Kreisebene gilt dies nahezu durchshygaumlngig auch fuumlr alle Subregionen innerhalb der neuen Bundeslaumlnder

In den anderen Bundeslaumlndern ist der Einshydruck eher heterogen Hohe Raten an Antideshypressiva- Verordnungen lassen sich insbeshysondere fuumlr noumlrdliche und oumlstliche Regionen Bayerns sowie fuumlr mittlere und westliche Reshygionen in Deutschland nachweisen Fuumlr entshysprechende Regionen Bayerns wurden auch houmlhere Fehlzeiten mit Depressionen als im Bundesdurchschnitt ermittelt

Antidepressiva-Verordnungen nach Bundeslaumlndern 2013

Maumlnner Frauen Gesamt Anteil an allen Verord

Bundesland DDD

pro Jahr

Betr []

DDD pro

Betr

DDD pro

Jahr

Betr []

DDD pro

Betr

DDD pro

Jahr

Betr []

DDD pro

Betr

Schleswig-Holstein 914 435 210 1571 803 196 1217 605 201 52 Hamburg 957 445 215 1760 846 208 1327 630 211 59 Niedersachsen 910 416 218 1461 751 194 1164 571 204 50 Bremen 842 383 220 1403 710 198 1101 534 206 53 Nordrhein-Westfalen 1032 481 215 1725 851 203 1351 651 207 55 Hessen 1000 441 227 1619 782 207 1285 598 215 56 Rheinland-Pfalz 1111 513 217 1758 886 198 1409 685 206 57 Baden-Wuumlrttemberg 1025 449 228 1549 756 205 1267 591 214 61 Bayern 1119 462 242 1716 776 221 1394 607 230 67 Saarland 1036 505 205 1520 877 173 1259 676 186 50 Berlin 904 383 236 1587 718 221 1219 537 227 56 Brandenburg 707 305 232 1499 711 211 1072 492 218 46 Mecklenburg-Vorpommern

687 316 218 1555 702 222 1087 494 220 43

Sachsen 784 329 238 1542 652 236 1133 478 237 50 Sachsen-Anhalt 676 316 214 1314 663 198 970 476 204 37 Thuumlringen 827 329 251 1640 695 236 1202 497 242 49

Gesamt 978 438 224 1623 784 207 1275 597 214 56

Tabelle 8 (Erwerbspersonen TK 2013 standardisiert)

Depressionsatlas ǀ 27

-

Anteil der Erwerbspersonen mit Antidepressiva Verordnung nach Bundeslaumlnshydern und Kreisen 2013

Relative Abweichungen der Anteile in Bundeslaumlndern 2013

Relative Abweichungen der Anteile in Kreisen 2013

28 ǀ Depressionsatlas Abbildung 13 (Erwerbspersonen TK 2013 standardisiert)

-ndash

Trends in Bundeslaumlndern

Abbildung 12 zeigt geschlechts- und altersshystandardisierte Betroffenenraten im Hinblick auf Antidepressiva-Verordnungen auf Bunshydeslandebene fuumlr die Jahre 2000 bis 2013 Auch in diesen Kartendarstellungen sind durchgaumlngig Unterschreitungen bundesweiter Ergebnisse um 25 Prozent oder mehr dunkelshyblau und Uumlberschreitungen um 25 Prozent oder mehr dunkelrot eingefaumlrbt

Wie bereits im Hinblick auf Arbeitsunfaumlhigkeishyten mit der Diagnose von Depressionen laumlsst sich auch in Bezug auf die Antidepressiva-Verordnungen feststellen dass es innerhalb des Beobachtungszeitraums von 14 Jahren tendenziell zu einer Angleichung von regionashylen Verordnungsraten gekommen ist Entshysprechend erscheinen die Einfaumlrbungen der Karten im Lauf der Jahre zunehmend blasser

Verordnungen nach Berufen

Analog entsprechenden Auswertungen zu Fehlzeiten mit der Diagnose von Depressioshynen werden in Tabelle 9 Ergebnisse zu Vershyordnungen von Antidepressiva in Taumltigkeitsshygruppen der zweistellig differenzierten KldB dargestellt

Mengenmaumlszligig am meisten Antidepressiva ndash mit einem Verordnungsvolumen von durchshyschnittlich mehr als 18 definierten Tagesdoshysen ndash erhielten Versicherte mit einer Taumltigkeit die den Taumltigkeitsgruppen bdquoErziehung soziale und hauswirtschaftliche Berufe Theologieldquo bdquoReinigungsberufeldquo und bdquoNichtmedizinische Gesundheits- Koumlrperpflege- und Wellnessbeshyrufe Medizintechnikldquo zuzuordnen war

Bei Versicherten mit Berufen aus den Taumltigshykeitsgruppen bdquoHoch- und Tiefbauberufeldquo und bdquo(Innen-)Ausbauberufeldquo wurden dagegen mit durchschnittlich weniger als acht definierten Tagesdosen im Jahr relativ wenig Antidepresshysiva verordnet

Auch die Verordnungsraten waren in den Taumlshytigkeitsgruppen bdquoReinigungsberufeldquo (933 Prozent) bdquoNichtmedizinische Gesundshyheits- Koumlrperpflege- und Wellnessberufe Medizintechnikldquo (866Prozent) und bdquoErzieshyhung soziale und hauswirtschaftliche Berufe Theologieldquo (851 Prozent) am houmlchsten waumlhshyrend Erwerbspersonen der bdquoHoch- und Tiefshybauberufeldquo und bdquo(Innen-)Ausbauberufeldquo nur verhaumlltnismaumlszligig selten von Antidepressiva-Verordnungen betroffen waren

Regionale Trends

Auch Verordnungsrashyten von Antidepressiva in den Bundeslaumlndern haben sich in den vershygangenen 14 Jahren angenaumlhert

Standardabweichunshygen der relativen Abshyweichungen von Vershyordnungsraten in den Bundeslaumlndern als Maszlig fuumlr die Streuung sanken von 169 Proshyzent im Jahr 2000 auf 119 Prozent im Jahr 2013

Anteil der Erwerbspersonen mit Antidepressiva Verordnung nach Bundeslaumlnshydern relative Abweichungen vom Bundesdurchschnitt 2000 bis 2013

Abbildung 14 (Erwerbspersonen TK 2013 standardisiert)

Depressionsatlas ǀ 29

-

Sowohl hinsichtlich der Kennzahlen zu Fehl- Verordnungsvolumen von Antidepressiva zu zeiten mit Depressionen als auch bezogen beobachten und umgekehrt erhalten Er-auf die Kennzahlen zu Antidepressiva- werbspersonen aus Taumltigkeitsgruppen mit ge-Verordnungen ist in den Berufsgruppen eine ringen Fehlzeiten aufgrund von Depressionen aumlhnliche Tendenz zu beobachten In Taumltig- eher wenig Antidepressiva keitsgruppen mit haumlufiger Depressionsdiagshynose ist in der Regel auch ein hohes

Antidepressiva-Verordnungen nach Berufen 2013 (zweistellige KldB)

Taumltigkeitsgruppen KldB 2010 zweistellig DDD

pro Jahr Betr

[] AU Tage je 100 VJ

01 Angehoumlrige der regulaumlren Streitkraumlfte 1240 762 71 11 Land- Tier- und Forstwirtschaftsberufe 908 411 56 12 Gartenbauberufe und Floristik 1174 537 73 21 Rohstoffgewinnung und -aufbereitung Glas- und Keramik- 1042 466 62

herstellung und -verarbeitung 22 Kunststoffherstellung und -verarbeitung Holzbe- und shy

verarbeitung 868 466 82

23 Papier- und Druckberufe technische Mediengestaltung 1244 585 96 24 Metallerzeugung und -bearbeitung Metallbauberufe 886 455 69 25 Maschinen- und Fahrzeugtechnikberufe 872 422 61 26 Mechatronik- Energie- und Elektroberufe 860 405 61 27 Technische Forschungs- Entwicklungs- Konstruktions- und 1040 479 62

Produktionssteuerungsberufe 28 Textil- und Lederberufe 1167 659 88 29 Lebensmittelherstellung und -verarbeitung 1153 563 102 31 Bauplanungs- Architektur- und Vermessungsberufe 1117 506 76 32 Hoch- und Tiefbauberufe 783 369 60 33 (Innen-)Ausbauberufe 537 306 60 34 Gebaumlude- und versorgungstechnische Berufe 1004 481 70 41 Mathematik- Biologie- Chemie- und Physikberufe 1263 556 73 42 Geologie- Geografie- und Umweltschutzberufe 1001 427 70 43 Informatik- Informations- und

Kommunikationstechnologieberufe 1018 438 65

51 Verkehrs- und Logistikberufe (auszliger Fahrzeugfuumlhrung) 1215 592 100 52 Fuumlhrerinnen von Fahrzeug- und Transportgeraumlten 980 477 9153 Schutz- Sicherheits- und Uumlberwachungsberufe 1597 710 134 54 Reinigungsberufe 1807 933 120 61 Einkaufs- Vertriebs- und Handelsberufe 1011 509 87 62 Verkaufsberufe 1459 730 127 63 Tourismus- Hotel- und Gaststaumlttenberufe 1023 532 99 71 Berufe in Unternehmensfuumlhrung und -organisation 1365 649 99 72 Berufe in Finanzdienstleistungen Rechnungswesen 1230 583 89

und Steuerberatung 73 Berufe in Recht und Verwaltung 1751 789 115 81 Medizinische Gesundheitsberufe 1501 690 107 82 Nichtmedizinische Gesundheits- Koumlrperpflege- und Wellshy

nessberufe Medizintechnik 1806 866 161

83 Erziehung soziale und hauswirtschaftliche Berufe Theologie 1867 851 154 84 Lehrende und ausbildende Berufe 1165 507 75 91 Sprach- literatur- geistes- gesellschafts- 1218 579

und wirtschaftswissenschaftliche Berufe 92 Werbung Marketing kaufmaumlnnische und redaktionelle

Medienberufe 1260 573 106

93 Produktdesign und kunsthandwerkliche Berufe bildende 1000 489 Kunst Musikinstrumentenbau

94 Darstellende und unterhaltende Berufe 1023 476 66

Erwerbspersonen insgesamt 1303 608 105

Tabelle 9 (Erwerbspersonen TK 2013 nicht standardisierte Rohwerte)

30 ǀ Depressionsatlas

93

67

4

6

8

Zu einer differenzierten Darstellung des beshyrufsbezogenen AU-Geschehens kommt man bei Auswertung der Fehlzeiten auf fuumlnfstellishyger Ebene der Klassifikation der Berufe 2010 die insgesamt 1286 Auspraumlgungen umfasst

Fuumlr berufsabhaumlngig noch weiter differenzierte Auswertungen wurden zunaumlchst die 100 Beshyrufsgruppen auf der Ebene fuumlnfstelliger Codes der KldB ausgewaumlhlt die unter den TK-Versicherten im Jahr 2013 am haumlufigsten vershytreten waren Von diesen 100 Berufsgruppen werden nachfolgend Ergebnisse zu jeweils

zehn Berufsgruppen dargestellt bei denen die houmlchsten beziehungsweise die niedrigsten Raten an Antidepressiva-Verordnungen ermitshytelt wurden

Von den zehn Berufsgruppen mit den houmlchsshyten Verordnungsraten sind ndash wie auch hinshysichtlich der Fehlzeiten ndash auffaumlllig viele dem Berufsbereich 8 bdquoGesundheit Soziales Lehre und Erziehungldquo zuzuordnen Die houmlchsten Verordnungsraten sowie auch das houmlchste Verordnungsvolumen in DDD entfiel auf die Taumltigkeitsgruppe bdquoBerufe in der Altenpflege (ohne Spezialisierung) ndash Helfer-Anlerntaumltigkeitenldquo (82101)

Antidepressiva-Verordnungen nach Berufen 2013 (fuumlnfstellige KldB) Berufe mit hohen sowie geringen Verordnungsraten

Rang Taumltigkeitsgruppen KldB 2010 fuumlnfstellig DDD

pro Jahr Betr

[]

1 82101 Berufe in der Altenpflege (ohne Spezialisierung) shyHelfer-Anlerntaumltigkeiten

2514 1195

2 82102 Berufe in der Altenpflege (ohne Spezialisierung) shyfachlich ausgerichtete Taumltigkeiten

2483 1141

3 81301 Berufe in der Gesundheits- und Krankenpflege (ohne Spezialisierung) - Helfer-Anlerntaumltigkeiten

2197 1004

54101 Berufe in der Reinigung (ohne Spezialisierung) - Hel- 1945 1004 fer-Anlerntaumltigkeiten

5 73222 Verwaltende Berufe im Sozial- und Gesundheitsweshysen - fachlich ausgerichtete Taumltigkeiten

2027 934

73202 Berufe in der oumlffentlichen Verwaltung (ohne Speziali- 2026 918 sierung) - fachlich ausgerichtete Taumltigkeiten

7 92122 Berufe im Dialogmarketing - fachlich ausgerichtete Taumltigkeiten

1976 913

81212 Medizinisch-technische Berufe im Laboratorium - 1945 867 fachlich ausgerichtete Taumltigkeiten

9 83112 Berufe in der Kinderbetreuung und -erziehung - fachshylich ausgerichtete Taumltigkeiten

1835 842

10 83124 Berufe in der Sozialarbeit und Sozialpaumldagogik - hoch 1858 830 komplexe Taumltigkeiten

hellip hellip hellip

91 22342 Berufe im Holz- Moumlbel- und Innenausbau - fachlich 712 364 ausgerichtete Taumltigkeiten 92 43414 Berufe in der Softwareentwicklung - hoch komplexe

Taumltigkeiten 867 360

93 27104 Berufe in der technischen Forschung und Entwicklung 798 358 (ohne Spezialisierung) - hoch komplexe Taumltigkeiten 94 26212 Berufe in der Bauelektrik - fachlich ausgerichtete Taumlshy

tigkeiten 710 353

95 81404 AumlrzteAumlrztinnen (ohne Spezialisierung) - hoch komshy 901 349 plexe Taumltigkeiten 96 84304 Berufe in der Hochschullehre und -forschung - hoch

komplexe Taumltigkeiten 840 343

97 26252 Berufe in der elektrischen Betriebstechnik - fachlich 662 341 ausgerichtete Taumltigkeiten 98 71324 Berufe in der Unternehmensberatung - hoch kompleshy

xe Taumltigkeiten 790 331

99 34212 Berufe in der Sanitaumlr- Heizungs- und Klimatechnik shy 545 325 fachlich ausgerichtete Taumltigkeiten 100 25212 Berufe in der Kraftfahrzeugtechnik - fachlich ausgeshy

richtete Taumltigkeiten 629 313

Erwerbspersonen insgesamt 1303 608

Tabelle 10 (Erwerbspersonen TK 2013 nicht standardisierte Rohwerte)

Depressionsatlas ǀ 31

Auch Beschaumlftigte aus der Taumltigkeitsgruppe bdquoBerufe im Dialogmarketingldquo (92122) bei deshynen zuvor bereits haumlufige Arbeitsunfaumlhigkeishyten aufgrund von Depressionen aufgezeigt wurden erhalten uumlberdurchschnittlich haumlufig Antidepressiva

Berufsgruppen mit niedrigen Verordnungsrashyten weisen oft eine technische Orientierung auf haumlufig handelt es sich dabei um hochshykomplexe Taumltigkeiten

Die Ergebnisse zu Verordnungen von Antideshypressiva weisen wie die Auswertungen zu Arshybeitsunfaumlhigkeiten mit der Diagnose von Deshypressionen uumlberwiegend auf eine Belastung aumlhnlicher Berufsgruppen hin

Verordnungen nach Schulabschluss

Durchschnittliche Verordnungsmengen von Antidepressiva in Abhaumlngigkeit vom Schulabshyschluss sind in Tabelle 11 dargestellt

Waumlhrend die Zahl der verordneten Tagesdoshysen (DDD pro Jahr) bei den Berufstaumltigen ohshyne Schulabschluss noch geringfuumlgig niedriger liegt als bei Personen mit Haupt-Volksschulshyabschluss sinken sie anschlieszligend mit steishygendem Schulabschluss leicht ab Die Vershyordnungsraten sinken stetig mit steigender Schulbildung von 71 Prozent bei Berufstaumltishygen ohne Schulabschluss bis auf 5 Prozent bei Personen mit Abitur oder Fachabitur

Demgegenuumlber steigt die Zahl der durchshyschnittlich verordneten Tagesdosen im Betrofshyfenheitsfall mit zunehmender Bildung etwas an Dieser Anstieg koumlnnte darauf hindeuten dass Personen mit houmlherem Bildungsabshyschluss bdquokonsequenterldquo beziehungsweise uumlber einen etwas laumlngeren Zeitraum oder mit houmlheren Dosierungen mit Antidepressiva beshyhandelt werden

Antidepressiva-Verordnungen nach Schulabschluss 2013

Schulabschluss DDD

pro Jahr Betr

[] DDD

pro Betr

Ohne Schulabschluss 138 71 194 Haupt-Volksschulabschluss 141 70 201 Mittlere Reife oder gleichwertiger Abshyschluss 128 62 207 AbiturFachabitur 113 50 223 Abschluss unbekannt 127 61 207

Gesamt 128 60 214

Tabelle 11 (Erwerbspersonen TK standardisiert)

Antidepressiva-Verordnungen nach Ausbildungsabschluss 2013

Ausbildungsabschluss DDD

pro Jahr Betr

[] DDD

pro Betr

Ohne beruflichen Ausbildungsabschluss 151 72 211 Abschluss einer anerkannten Berufsausshybildung 132 63 210 Meister-Techniker- oder gleichwertiger Fachschulabschluss 111 54 205 Bachelor 110 49 224 DiplomMagisterMasterStaatsexamen 104 46 224 Promotion 87 37 238 Abschluss unbekannt 120 59 203

Gesamt 128 60 214

Tabelle 12 (Erwerbspersonen TK standardisiert)

32 ǀ Depressionsatlas

Verordnung von Antidepressiva bei AU mit Diagnose von Depression 2013

Abbildung 15 (Erwerbspersonen TK 2013)

62

98

120 134

144 144 149 160

173

150

55

90

114

137 149

157 166

181 179

159

0

20

40

60

80

100

120

140

160

180

200

0

10

20

30

40

50

60

70

80

90

100

15-19 20-24 25-29 30-34 35-39 40-44 45-49 50-54 55-59 60-64

DDD pro Betroffenem m

it AU (F32 F33)

Beha

ndel

t mit

Antid

epre

ssiv

a [

]

Altersgruppe

Behandelte Frauen Behandelte Maumlnner DDDs Frauen DDDs Maumlnner

Verordnungen nach Ausbildung

Bei Auswertungen zu Antidepressiva-Verordnungen in Abhaumlngigkeit von den Ausshybildungsabschluumlssen zeigen sich aumlhnliche Trends wie bei den Auswertungen nach Schulabschluumlssen Mit steigendem Ausbilshydungsabschluss geht sowohl die Zahl der verordneten Tagesdosen als auch die Rate der Antidepressiva-Verordnungen zuruumlck

Antidepressiva-Verordnung bei Erwerbsshypersonen mit Arbeitsunfaumlhigkeit aufgrund von Depressionen

In den vorausgehenden Abschnitten wurden Arbeitsunfaumlhigkeiten mit der Diagnose von Depressionen sowie Verordnungen von Antishydepressiva jeweils separat betrachtet Der folgende Abschnitt liefert demgegenuumlber Ershygebnisse zu Verordnungen von Antidepressishyva bei den 16 Prozent der Erwerbspersonen die innerhalb des Beobachtungsjahres 2013 explizit auch mit der Angabe einer Depressishyonsdiagnose im Sinne der ICD-Schluumlssel F32 undoder F33 arbeitsunfaumlhig gemeldet waren (vergleiche Tabelle 1 auf Seite 6)

Geschlechts- und altersuumlbergreifend erhielten aus dieser Gruppe innerhalb desselben Jahshyres 56 Prozent mindestens eine Antidepressishyva-Verordnung ndash gut die Haumllfte der Erwerbsshypersonen mit einer Arbeitsunfaumlhigkeit aufshygrund von Depressionen wurde also im selshyben Jahr auch medikamentoumls mit Antidepresshysiva behandelt Durchschnittlich wurden in der Population mit Depressionsdiagnose

innerhalb des Jahres 149 DDD je Person vershyordnet ndash bezogen ausschlieszliglich auf diejenishygen Personen die uumlberhaupt Antidepressiva erhielten wurden durchschnittlich 266 Tagesshydosen verordnet

Abbildung 15 zeigt die Verordnungsraten soshywie Verordnungsvolumen bezogen auf Ershywerbspersonen mit mindestens einer Arbeitsshyunfaumlhigkeit aufgrund von Depressionen in einzelnen Geschlechts- und Altersgruppen Juumlngere Erwerbspersonen mit gemeldeter Arshybeitsunfaumlhigkeit aufgrund von Depressionen werden demnach verhaumlltnismaumlszligig selten und durchschnittlich mit einer geringeren Zahl an Tagesdosen mit Antidepressiva behandelt Im Falle einer Arbeitsunfaumlhigkeit aufgrund von Depressionen unterscheiden sich die Verordshynungsmengen und -raten von Maumlnnern und Frauen innerhalb der einzelnen Altersgruppen nur gering Vorrangig in den mittleren Altersshygruppen werden betroffene Maumlnner etwas haumlufiger und in houmlherer Dosierung mit Antideshypressiva behandelt

Depressionsatlas ǀ 33

-

-

-

Diagnosen von Arbeitsunfaumlhigkeit und Antidepressiva-Verordnungen

Der nachfolgende Abschnitt befasst sich mit der Frage im Kontext welcher Arbeitsunfaumlshyhigkeitsdiagnosen Erwerbspersonen am haumlushyfigsten Antidepressiva erhalten Bereits aufshygrund der Beobachtung dass mit rund 6 Proshyzent innerhalb des Jahres 2013 erheblich mehr Erwerbspersonen Antidepressiva erhielshyten als Erwerbspersonen mit der Diagnose von Depressionen arbeitsunfaumlhig gemeldet waren ist offensichtlich dass keineswegs nur Personen die aufgrund von Depressionen arshybeitsunfaumlhig gemeldet waren auch Antideshypressiva erhielten

Fuumlr TK-versicherte Erwerbspersonen mit minshydestens einer Arbeitsunfaumlhigkeit im Jahr 2013 wurde im Rahmen der Auswertungen in Abshyhaumlngigkeit von den Diagnosen der Arbeitsunshyfaumlhigkeiten auf unterschiedlichen Ebenen ershymittelt welchem Anteil dieser Personen im Jahr 2013 mindestens einmal Antidepressiva im Sinne des ATC-Codes bdquoN06Aldquo verordnet wurden

Die houmlchste Verordnungsrate konnte bei einer Differenzierung von AU-Diagnosen auf Ebene der ICD-Kapitel erwartungsgemaumlszlig fuumlr das Kapitel V bdquoPsychische und Verhaltensstoumlrunshygenldquo (ICD-Diagnosen F00ndashF99) ermittelt wershyden dem auch Diagnosen von Depressionen zugeordnet sind 367Prozent der Personen mit einer gemeldeten Arbeitsunfaumlhigkeitsdishyagnose aus diesem Kapitel bekamen mindesshytens einmal im Jahr 2013 auch Antidepressiva verordnet Relativ hoch war die Antidepressishyva-Verordnungsrate bei Arbeitsunfaumlhigkeiten mit Diagnosen aus dem ICD-Kapitel VI bdquoKrankheiten des Nervensystemsldquo (G00ndashG99) mit 17 Prozent

Fuumlr eine detailliertere Betrachtung wurden Verordnungsraten bei Erwerbspersonen mit Arbeitsunfaumlhigkeiten differenziert nach ICD-Codes auf dreistelliger Ebene ermittelt

Betrachtet wurden ausschlieszliglich ICD-Diagnosen die im Jahr 2013 bei mindestens 100 Personen als Anlaumlsse von Arbeitsunfaumlshyhigkeiten dokumentiert waren

Diagnosen von Arbeitsunfaumlhigkeiten bei Personen mit hohen Antidepressiva-Verordnungsraten 2013

Rang ICD Code ICD Diagnose

Anteil mit Anti depressiva[]

Betroffene [Rate in ]

1 F33 Rezidivierende depressive Stoumlrung 733 0305 2 T43 Vergiftung durch psychotrope Substanzen ande- 721 0003

renorts nicht klassifiziert 3 F42 Zwangsstoumlrung 711 0018 4 F61 Kombinierte und andere Persoumlnlichkeitsstoumlrungen 666 0009 5 F60 Spezifische Persoumlnlichkeitsstoumlrungen 652 0049 6 F31 Bipolare affektive Stoumlrung 627 0032 7 F41 Andere Angststoumlrungen 617 0285 8 F34 Anhaltende affektive Stoumlrungen 561 0051 9 F40 Phobische Stoumlrungen 535 0026 10 F32 Depressive Episode 528 1319 11 F90 Hyperkinetische Stoumlrungen 516 0008 12 F25 Schizoaffektive Stoumlrungen 493 0015 13 F50 Essstoumlrungen 480 0024 14 F62 Andauernde Persoumlnlichkeitsaumlnderungen nicht 449 0003

Folge einer Schaumldigung oder Krankheit des Geshyhirns

15 F11 Psychische und Verhaltensstoumlrungen durch Opioshyide

412 0004

16 F51 Nichtorganische Schlafstoumlrungen 408 0044 17 F19 Psychische und Verhaltensstoumlrungen durch mulshy

tiplen Substanzgebrauch und Konsum anderer psychotroper Substanzen

405 0015

18 F63 Abnorme Gewohnheiten und Stoumlrungen der Im- 379 0005 pulskontrolle

19 T50 Vergiftung durch Diuretika und sonstige und nicht naumlher bezeichnete Arzneimittel Drogen und bioshylogisch aktive Substanzen

378 0004

20 F44 Dissoziative Stoumlrungen [Konversionsstoumlrungen] 372 0009

Tabelle 13 (Erwerbspersonen TK 2013 standardisiert)

34 ǀ Depressionsatlas

Tabelle 13 enthaumllt Angaben zu den 20 dreishystelligen ICD-Diagnosen mit den houmlchsten Raten an Antidepressiva-Verordnungen sortiert in absteigender Reihenfolge nach dem Anteil der Erwerbspersonen mit Anti-depressiva-Verordnung

Um eine Einschaumltzung der Bedeutung der aufgefuumlhrten Diagnosen zu ermoumlglichen werden ergaumlnzend auch die Anteile der von Arbeitsunfaumlhigkeiten mit diesen Diagnosen betroffenen Erwerbspersonen in der Tabelle genannt

Die Erkrankung mit dem groumlszligten Anteil an Antidepressiva-Verordnungen ist die ICD-Diagnose bdquoRezidivierende depressive Stoumlshyrungldquo (F33) also eine zum wiederholten Mal auftretende Depression Von den Erwerbsshypersonen die 2013 mit einer entsprechenden Diagnose arbeitsunfaumlhig gemeldet waren ershyhielten innerhalb des Jahres 73 Prozent also knapp drei Viertel mindestens eine Anti-depressiva-Verordnung Unter den gelisteten 20 ICD-Diagnosen mit den houmlchsten Antideshypressiva-Verordnungsraten finden sich in erster Linie weitere bdquoFldquo-Diagnosen also Erkrankungsdiagnosen aus dem Kapitel bdquoPsychische und Verhaltensstoumlrungenldquo

Ausnahmen bilden die beiden Diagnosen bdquoVergiftung durch psychotrope Substanzen anderenorts nicht klassifiziertldquo (T43) sowie bdquoVergiftung durch Diuretika und sonstige und nicht naumlher bezeichnete Arzneimittel Drogen und biologisch aktive Substanzenldquo (T50) aus der Diagnosegruppe bdquoVergiftungen durch Arzshyneimittel Drogen und biologisch aktive Subshystanzenldquo (T36ndashT50) bei deren Kodierung als Anlass einer Arbeitsunfaumlhigkeit gleichfalls reshylativ hohe Raten an Antidepressiva-Verordnungen ermittelt wurden Uumlber die Gruumlnde fuumlr den beobachteten Zusammenshyhang der Diagnosen mit hohen Raten an An-tidepressiva-Verordnungen geben die Daten keine Auskunft Es laumlsst sich daher nur vershymuten dass Antidepressiva in diesen Faumlllen in der Regel nicht Ausloumlser einer Vergiftung waren sondern eher zur Behandlung von seelischen Zustaumlnden verordnet wurden die ihrerseits anderweitig den Ausloumlser fuumlr eine Vergiftung bildeten In jedem Fall laumlsst sich festhalten dass beide Diagnosen mit Beshytroffenenraten von 0003 Prozent sowie 0004 Prozent nur sehr selten den Anlass fuumlr eine Arbeitsunfaumlhigkeit bilden und insofern eishyne untergeordnete Rolle spielen

Unter den gelisteten 20 Diagnosen mit hohen medikamentoumlsen Behandlungsraten bilden bdquoDepressive Episodenldquo (F32) mit Abstand den haumlufigsten Anlass fuumlr eine Arbeitsunfaumlhigkeit

Zusammenfassung Der Depressionsatlas liefert umfaumlngliches Zahlenmaterial zur Bedeutung von Depressishyonen im Erwerbsalter und zu Veraumlnderungen in den Jahren von 2000 bis 2013

Innerhalb des genannten Zeitraums stiegen die Fehlzeiten aufgrund von Depressionen deutlich Zwischen Tiefst- und Houmlchststand 2006 und 2012 war bei Erwerbspersonen ein Anstieg um 75 Prozent festzustellen Nach eishynem leichten Ruumlckgang wurden im Jahr 2013 163 AU-Faumllle pro 100 Versicherungsjahre mit der Diagnose von Depressionen erfasst Dashymit waren Depressionen lediglich 14 Prozent aller AU-Faumllle zuzuordnen aufgrund der lanshygen fallbezogenen Dauer waren diese Faumllle jedoch fuumlr 71 Prozent aller gemeldeten Fehlshytage verantwortlich Im Mittel war jede Ershywerbsperson 2013 gut einen Tag aufgrund von Depressionen arbeitsunfaumlhig gemeldet eine gemeldete Arbeitsunfaumlhigkeit dauerte durchschnittlich 64 Tage

Rund 6 Prozent der Erwerbspersonen erhielshyten innerhalb des Jahres 2013 mindestens eishyne Antidepressiva-Verordnung 2000 hatte die Rate noch bei 41 Prozent gelegen Die Zahl der verordneten Tagesdosen stieg im selben Zeitraum um den Faktor 274 und hat sich damit nahezu verdreifacht 2013 wurden demnach anteilig mehr Erwerbspersonen und gegebenenfalls zugleich auch erheblich intenshysiver mit Antidepressiva behandelt als im Jahr 2000

Frauen waren nach den vorliegenden Ergebshynissen nahezu doppelt so haumlufig von Depresshysionen betroffen wie Maumlnner mit zunehmenshydem Alter zeigen sich bis kurz vor Erreichen des Renteneintrittsalters steigende Fehlzeiten und Verordnungsraten Hinweise auf reduziershyte Erkrankungsrisiken finden sich bei houmlherer schulischer und beruflicher Ausbildung und entsprechend auch vorrangig bei Beschaumlftigshyten in Berufen mit houmlherer Qualifikation sowie mit technisch-handwerklicher Ausrichtung Beschaumlftigte mit geringerer Qualifikation soshywie aus sozialen Berufen sind demgegenuumlber tendenziell haumlufiger betroffen

Sowohl im Hinblick auf Arbeitsunfaumlhigkeiten mit Depressionen als auch im Hinblick auf Verordnungen von Antidepressiva haben sich im Lauf der 14 Jahre Unterschiede zwischen den Bundeslaumlndern verringert Dies koumlnnte auf eine Angleichung der Lebensumstaumlnde aber auch auf eine Angleichung der diagnosshytischen und therapeutischen Strategien von Aumlrzten hindeuten

Depressionsatlas ǀ 35

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Anhang

Depressionen als Ursache von Arbeitsunfaumlhigkeiten nach Geschlecht 2013

Maumlnner ICD 10 Code ICD 10 Diagnose

AU Faumllle je 100 VJ

AU Tageje 100 VJ

AU Tageje Fall

Betroffene [Rate in ]

A00-Z99 Alle Diagnosen 10409 132383 13 49910 F00-F99 Psychische und Verhaltensstoumlrungen 412 18678 45 3575

F30-F39 Affektive Stoumlrungen 127 8425 66 1218 F32 F33 Depressionen 119 7880 66 1155

F32 Depressive Episode 098 6043 61 0964 F320 Leichte depressive Episode 004 140 35 0039 F321 Mittelgradige depressive Episode 021 1628 76 0227 F322 Schwere depressive Episode ohne psychotische 012 1304 109 0134

Symptome F323 Schwere depressive Episode mit psychotischen

Symptomen 001 075 90 0009

F328 Sonstige depressive Episoden 003 132 52 0026 F329 Depressive Episode nicht naumlher bezeichnet 056 2671 48 0542

F33 Rezidivierende depressive Stoumlrung 021 1837 88 0216 F330 Rezidivierende depressive Stoumlrung gegenwaumlrtig

leichte Episode 001 035 42 0008

F331 Rezidivierende depressive Stoumlrung gegenwaumlrtig 010 880 86 0106 mittelgradige Episode

F332 Rezidivierende depressive Stoumlrung gegenwaumlrtig schwere Episode ohne psychotische Symptome

006 628 112 0063

F333 Rezidivierende depressive Stoumlrung gegenwaumlrtig 001 076 119 0007 schwere Episode mit psychotischen Symptomen

F334 Rezidivierende depressive Stoumlrung gegenwaumlrtig remittiert

000 011 50 0002

F338 Sonstige rezidivierende depressive Stoumlrungen 000 013 37 0004 F339 Rezidivierende depressive Stoumlrung nicht naumlher

bezeichnet 003 150 59 0026

Frauen ICD 10 Code ICD 10 Diagnose

AU Faumllle je 100 VJ

AU Tageje 100 VJ

AU Tageje Fall

Betroffene [Rate in ]

A00-Z99 Alle Diagnosen 12756 163175 13 56801 F00-F99 Psychische und Verhaltensstoumlrungen 759 31541 42 6603

F30-F39 Affektive Stoumlrungen 226 14159 63 2204 F32 F33 Depressionen 214 13312 62 2101

F32 Depressive Episode 176 9848 56 1738 F320 Leichte depressive Episode 008 245 32 0075 F321 Mittelgradige depressive Episode 038 2795 73 0408 F322 Schwere depressive Episode ohne psychotische 017 1914 113 0202

Symptome F323 Schwere depressive Episode mit psychotischen

Symptomen 001 103 108 0011

F328 Sonstige depressive Episoden 005 212 46 0047 F329 Depressive Episode nicht naumlher bezeichnet 106 4442 42 1024

F33 Rezidivierende depressive Stoumlrung 038 3464 90 0409 F330 Rezidivierende depressive Stoumlrung gegenwaumlrtig

leichte Episode 002 091 56 0017

F331 Rezidivierende depressive Stoumlrung gegenwaumlrtig 020 1791 89 0217 mittelgradige Episode

F332 Rezidivierende depressive Stoumlrung gegenwaumlrtig schwere Episode ohne psychotische Symptome

010 1109 116 0111

F333 Rezidivierende depressive Stoumlrung gegenwaumlrtig 001 081 95 0008 schwere Episode mit psychotischen Symptomen

F334 Rezidivierende depressive Stoumlrung gegenwaumlrtig remittiert

000 021 62 0004

F338 Sonstige rezidivierende depressive Stoumlrungen 001 038 74 0006 F339 Rezidivierende depressive Stoumlrung nicht naumlher

bezeichnet 005 254 54 0048

Tabelle A1 (Erwerbspersonen TK 2013 standardisiert)

36 ǀ Depressionsatlas

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Fehlzeiten mit Depressionen nach Personengruppen 2000 bis 2013

Depressionen (ICD 10 Codes F32 F33) Gesamt (A00 Z99)

Berufstaumltige Arbeitslose Gesamt

Jahr AU Tageje 100 VJ

rel seit 2000

AU Tageje 100 VJ

rel seit 2000

AU Tageje 100 VJ

rel seit 2000

AU Tageje 100 VJ

rel seit 2000

2000 56 100 130 100 62 100 1294 100 2001 58 103 138 106 64 104 1313 101 2002 59 106 142 109 67 109 1300 100 2003 59 105 147 113 68 110 1257 97 2004 60 108 172 132 72 116 1209 93 2005 60 108 180 138 72 118 1215 94 2006 53 95 202 155 60 98 1144 88 2007 60 108 270 207 68 110 1193 92 2008 65 116 328 252 73 119 1224 95 2009 75 135 314 240 84 136 1320 102 2010 86 155 431 330 98 159 1340 104 2011 90 162 456 350 100 163 1397 108 2012 95 171 470 361 105 171 1417 110 2013 92 166 488 374 104 169 1466 113

Tabelle A2 (Erwerbspersonen TK 2013 standardisiert Werte 2000 entsprechen 100 Prozent)

Arbeitsunfaumlhigkeiten mit Depressionen nach Alter und Geschlecht 2013

Maumlnner Frauen Gesamt

Alters gruppe

AU Faumllle je

100 VJ

AU Tageje

100 VJ

Betr []

AU Faumllle je

100 VJ

AU Tageje

100 VJ

Betr []

AU Faumllle je

100 VJ

AU Tageje

100 VJ

Betr []

15-19 06 21 06 16 44 14 10 31 09 20-24 09 40 08 18 66 16 13 52 12 25-29 09 42 08 15 73 14 12 57 11 30-34 09 46 08 16 88 15 12 65 11 35-39 10 64 10 18 110 18 14 85 13 40-44 12 79 12 21 130 21 16 102 16 45-49 13 87 13 23 149 23 18 116 18 50-54 14 104 14 26 178 26 20 139 20 55-59 17 126 17 30 215 30 23 167 23 60-64 16 153 16 28 242 29 21 189 21

Tabelle A3 (Erwerbspersonen TK 2013 ICD-10-Codes F32 F33)

Depressionsatlas ǀ 37

-

-

-

Arbeitsunfaumlhigkeit mit Depressionen nach Ausbildung 2013

Ausbildungsabschluss AU Faumllle je 100 VJ

AU Tageje 100 VJ

Betroffene [Rate in ]

Ohne beruflichen Ausbildungsabschluss 207 113 195 Abschluss einer anerkannten Berufsshyausbildung 176 104 174 Meister-Techniker- oder gleichwertiger Fachschulabschluss 151 83 144 Bachelor 128 78 124 DiplomMagisterMasterStaatsexamen 111 63 111 Promotion 067 36 081 Abschluss unbekannt 153 104 156

Gesamt 163 104 159

Tabelle A4 (Erwerbspersonen TK 2013 standardisiert)

Antidepressiva-Verordnungen nach Alter und Geschlecht 2013

Maumlnner Frauen Gesamt

Alters gruppe

DDD Betr []

DDD pro

Betr

DDD Betr []

DDD pro

Betr

DDD Betr []

DDD pro

Betr 15-19 121 104 116 324 279 116 208 179 116 20-24 313 187 168 629 389 162 463 283 165

25-29 513 245 209 888 450 197 690 342 204 30-34 690 302 229 1089 513 212 870 397 221

35-39 893 386 231 1418 648 219 1131 505 225 40-44 1057 462 229 1687 783 216 1347 609 223

45-49 1141 502 227 1912 910 210 1501 693 219 50-54 1351 583 232 2236 1063 210 1773 812 222

55-59 1575 689 229 2592 1247 208 2044 946 219 60-64 1368 653 209 2358 1195 197 1774 875 204

Tabelle A5 (Erwerbspersonen TK 2013 ATC-Code N06A)

38 ǀ Depressionsatlas

Antidepressiva-Verordnungsvolumen nach Wirkstoffen 2000 bis 2013

Anzahl DDD je VJ

Opipramol Amitriptylin Fluoxetin Citalopram Sertralin Johannisshykraut

Mirtazapin Venlafaxin

Jahr N06AA05 N06AA09 N06AB03 N06AB04 N06AB06 N06AP01 N06AX11 N06AX16

2000 039 048 029 034 033 132 015 011 2001 043 049 034 047 042 125 021 017 2002 046 049 043 061 045 110 029 024 2003 051 051 051 087 051 098 032 033 2004 055 049 060 099 052 037 035 043 2005 059 050 067 117 054 043 043 053 2006 053 045 066 123 053 031 044 057 2007 059 047 074 166 061 031 054 068 2008 065 048 079 203 067 033 064 080 2009 068 048 076 229 070 043 069 091 2010 072 050 079 283 076 051 080 123 2011 075 052 081 351 081 053 085 145 2012 076 052 084 357 095 053 089 168 2013 075 051 084 334 109 053 091 183

Tabelle A6 (Erwerbspersonen TK 2013 standardisiert ATC-Code N06A)

Depressionsatlas ǀ 39

Allgemeine Informationen zum Depressionsatlas

Der Depressionsatlas liefert umfangreiche Informationen zur Bedeutung von Depressishyonen im Erwerbsalter Basis der Auswertunshygen bilden Daten zu Arbeitsunfaumlhigkeiten sowie Arzneiverordnungen bei TK-Erwerbsshypersonen aus den Jahren 2000 bis 2013 Depressionen waren 2013 fuumlr 7 Prozent aller gemeldeten Arbeitsfehltage verantwortlich Etwa 6 Prozent aller Erwerbspersonen erhielten 2013 Verordnungen von Antideshypressiva die Zahl der verordneten Tagesdoshysen hat sich seit 2000 nahezu verdreifacht

Weitere Informationen Gesundheitsstudien und Auswertungen finden Sie unter wwwtkde Webcode 49536

101

154

1

2015

  • 15-01-21_TK_Depressionsatlas_Inhalt_finalpdf
    • Depressionsatlas
      • Datengrundlagen
      • ICD-Diagnosen
      • Arzneiverordnungen ndash ATC
      • Standardisierung
        • Arbeitsunfaumlhigkeit mit Depressionen
          • Arbeitsunfaumlhigkeitsfaumllle
          • Arbeitsunfaumlhigkeitstage
          • Betroffene
          • Arbeitsunfaumlhigkeit nach Geschlecht und Alter
          • Arbeitsunfaumlhigkeiten im Zeitverlauf
          • Arbeitsunfaumlhigkeit nach Bundeslaumlndern und Kreisen
          • Trends in Bundeslaumlndern
          • Arbeitsunfaumlhigkeit nach Berufen
          • Arbeitsunfaumlhigkeit nach Schulabschluss
          • Arbeitsunfaumlhigkeit nach Ausbildung
          • Arbeitsunfaumlhigkeit nach Leitungsfunktion
          • Kosten von Arbeitsunfaumlhigkeit mit Depressionen
          • Arbeitsunfaumlhigkeit mit weiteren Diagnosen
            • Verordnung von Antidepressiva
              • Verordnung nach Alter und Geschlecht
              • Verordnungen im Zeitverlauf
              • Trends bei Verordnungen relevanter Antidepressiva nach Wirkstoffen
              • Verordnungen nach Arztgruppen
              • Verordnung nach Bundeslaumlndern und Kreisen
              • Trends in Bundeslaumlndern
              • Verordnungen nach Berufen
              • Verordnungen nach Schulabschluss
              • Verordnungen nach Ausbildung
              • Antidepressiva-Verordnung bei Erwerbspersonen mit Arbeitsunfaumlhigkeit aufgrund von Depressionen
              • Diagnosen von Arbeitsunfaumlhigkeit und Antidepressiva-Verordnungen
                • Zusammenfassung
                • Anhang
                • Word-Lesezeichen
                  • RANGEC12
                  • RANGEC24

-

Wirkstoffuumlbergreifend wurden Maumlnnern dabei im Jahr 2013 knapp zehn definierte Tagesdoshysen Antidepressiva verordnet waumlhrend Frauen gut 16 Tagesdosen Antidepressiva erhielten Frauen waren damit 18 Mal haumlufiger als Maumlnner von den Verordnungen betroffen und bekamen 66Prozent mehr Tagesdosen an Antidepressiva als Maumlnner

Abbildung 9 zum Verordnungsvolumen von Antidepressiva zeigt vergleichbare Geshyschlechtsunterschiede fuumlr alle Altersgruppen wobei relative Unterschiede in den juumlngeren

Altersgruppen mit dem geringsten Verordshynungsvolumen am staumlrksten ausgepraumlgt sind

Geschlechtsunabhaumlngig steigt das Verordshynungsvolumen von Antidepressiva altersabshyhaumlngig stetig an

Der groumlszligte Wert wird in der Altersgruppe der 55- bis 59-Jaumlhrigen erreicht In der houmlchsten Altersgruppe der 60- bis 64-Jaumlhrigen findet sich dann wieder ein leichter Ruumlckgang Fuumlr Frauen ist von der niedrigsten bis zur zweitshyhoumlchsten Altersgruppe ein etwa achtfacher

Verordnungsvolumen Antidepressiva nach Geschlecht und Alter 2013

DDD

pro

Vers

iche

rung

sJah

r

25

20

15

Frauen

Maumlnner 10

5

0

Altersgruppe

15-19 20-24 25-29 30-34 35-39 40-44 45-49 50-54 55-59 60-64

Abbildung 9 (Erwerbspersonen TK 2013)

Antidepressiva Verordnung nach Geschlecht und Alter 2013

116

162

197 212 219 216 210 210 208

197

116

168

209 229 231 229 227 232 229

209

0

50

100

150

200

250

300

0

2

4

6

8

10

12

14

15-19 20-24 25-29 30-34 35-39 40-44 45-49 50-54 55-59 60-64

DDD pro Betroffenem

Betro

ffene

Betr Frauen Betr Maumlnner DDD Frauen DDD Maumlnner

Altersgruppe

Abbildung 10 (Erwerbspersonen TK 2013)

Depressionsatlas ǀ 23

-

Verordnungstrend

Von 2000 bis 2013 ist der Anteil der mit Antishydepressiva behandelshyten Erwerbspersonen von 41 auf 6 Prozent

gestiegen zugleich hat sich die bei Betroffeshynen durchschnittlich

verordnete Menge an Tagesdosen von 106 auf 214 DDD in etwa

verdoppelt

Die Zahl der verordneshyten Tagesdosen ist

damit um den Faktor 274 gestiegen und hat

sich nahezu verdreishyfacht

Anstieg des Verordnungsvolumens (von 33 auf 263 DDD) zu verzeichnen waumlhrend der relative Anstieg der Werte bei Maumlnnern aufshygrund des niedrigen Ausgangswertes von 12 Tagesdosen in der juumlngsten Altersgruppe auf 16 Tagesdosen in der zweithoumlchsten Altersshygruppe sogar noch staumlrker ist

Die in Abbildung 10 dargestellte Betroffenen-rate beschreibt den prozentualen Anteil der Versicherten die mindestens eine Arzneivershyordnung dieser Wirkstoffgruppe erhalten hashyben Aumlhnlich wie die Anzahl der Tagesdosen pro Versicherungsjahr steigen die Betroffeshynenraten bei beiden Geschlechtern bis zum Alter von 55 bis 59 Jahren an und sinken erst in der houmlchsten Altersgruppe der uumlber 60shyJaumlhrigen wieder leicht ab Die Betroffenenrashyten sind bei Frauen nahezu aller Altersgrupshypen fast doppelt so hoch wie bei Maumlnnern

Wie in vorangehenden Auswertungen bereits festgestellt erhalten betroffene Maumlnner alshytersuumlbergreifend mehr definierte Tagesdosen Antidepressiva als Frauen Juumlngeren beshytroffenen Maumlnnern und Frauen werden wenishyger Tagesdosen als Aumllteren verordnet was auf kuumlrzere Behandlungszeitraumlume mit Antishydepressiva hindeuten koumlnnte So wuumlrde die durchschnittlich in der juumlngsten Altersgruppe verordnete Anzahl Tagesdosen nur fuumlr eine weniger als vier Monate dauernde Behandshylung mit Antidepressiva ausreichen waumlhrend die Tagesdosen in den houmlheren Altersgrupshypen eine durchgaumlngige Behandlung von mehr als sieben Monaten ermoumlglichen wuumlrden

Verordnungen im Zeitverlauf

Waumlhrend bei vorangehenden Auswertungen Arzneiverordnungen im Jahr 2013 im Mittelshypunkt standen wird im Folgenden die Entshywicklung der Verordnung von Antidepressiva in den Jahren 2000 bis 2013 betrachtet

Der Anteil der Erwerbspersonen die Antideshypressiva erhalten haben ist im Jahr 2013 merklich houmlher als im Jahr 2000 Nach vershyhaumlltnismaumlszligig geringen Werten in den Jahren 2004 bis 2006 sind die Betroffenenraten geshyschlechtsuumlbergreifend von 411 Prozent im Jahr 2006 auf 597 Prozent im Jahr 2013 konshytinuierlich angestiegen Im Jahr 2013 erhielt damit etwa jede 17 Erwerbsperson Antideshypressiva Der Anstieg betraf Maumlnner und Frauen in aumlhnlichem Maszlige

Zugleich ist die Zahl der definierten Tagesdoshysen an Antidepressiva die je Betroffenen durchschnittlich verordnet wurden von 2000 bis 2013 erheblich angestiegen Waumlhrend je betroffene Person (geschlechtsuumlbergreifend) im Jahr 2000 erst 106 Tagesdosen an Antishydepressiva verordnet wurden lag dieser Wert 2006 bei 159 DDD und 2013 schlieszliglich bei knapp 214 DDD Wurde eine Erwerbsperson innerhalb eines Jahres uumlberhaupt mit Antideshypressiva behandelt erhielt sie im Jahr 2013 durchschnittlich etwa doppelt so viele Tagesshydosen wie eine betroffene Erwerbsperson im Jahr 2000

Antidepressiva Verordnungen nach Geschlecht 2000 bis 2013

Betro

ffene

10 250 224219

9 212206

8

104 110 117

128 136

150 153 166

177 181149 191 197 203 207

110 117

126 137

163 170

182 192 193

Betr Frauen

Betr Maumlnner

DDD Frauen

DDD Maumlnner

200

7

6 150

5

4 100

3

2 50

1

0 0

DDD pro Betroffenem

2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 2008 2009 2010 2011 2012 2013

Jahr

24 ǀ Depressionsatlas

Abbildung 11 (Erwerbspersonen TK 2013 standardisiert)

-

Eine medikamentoumlse Therapie mit Antideshypressiva wurde im Jahr 2013 demnach nicht nur bei mehr Personen als in allen vorausgeshyhend betrachteten Jahren durchgefuumlhrt sonshydern umfasste zugleich gemessen an den verordneten Tagesdosen auch eine merklich groumlszligere Wirkstoffmenge was auf einen Trend zur Intensivierung undoder Verlaumlngerung der medikamentoumlsen Therapie mit Antidepressiva hindeutet

Trends bei Verordnungen relevanter Antishydepressiva nach Wirkstoffen

Auswertungen zu Veraumlnderungen des Vershyordnungsvolumens wurden zu denjenigen Wirkstoffen aus der ATC-Gruppe der Antideshypressiva durchgefuumlhrt die entweder im aktushyellen Auswertungsjahr 2013 oder zu Beginn des Auswertungszeitraums im Jahr 2000 unshyter den fuumlnf verordnungsrelevantesten Einshyzelsubstanzen waren

Mit Ausnahme des Johanniskrautes zeigte sich bei allen betrachteten Wirkstoffen eine deutliche Zunahme des Verordnungsvolushymens Johanniskraut ein pflanzliches Arzshyneimittel das vor allem zur Behandlung leichshyter bis mittelschwerer Depressionen eingeshysetzt wird war noch im Jahr 2000 ndash mit einer Verordnung von 132 definierten Tagesdosen pro Erwerbsperson ndash der Wirkstoff mit dem mit Abstand houmlchsten Verordnungsvolumen Seit April 2004 waren Johanniskrautpraumlparate durch die gesetzlichen Krankenkassen als ansonsten auch rezeptfrei erhaumlltliche Arzneishymittel nur erstattungsfaumlhig wenn sie pro Apshyplikationsform 300 mg Extrakt des eigentshy

lichen Wirkstoffes enthielten und zur Behandshylung von Depressionen eingesetzt wurden Zu Beginn des Jahres 2004 war mit dem allgeshymeinen Wegfall der Erstattungen fuumlr rezeptfrei erhaumlltliche Medikamente auch die Erstattung fuumlr Johanniskraut-Verordnungen durch GKV-Kassen zunaumlchst gaumlnzlich weggefallen In diesem Kontext kam es 2004 ndash wie zu erwarshyten ndash zu einem starken Ruumlckgang des in den Krankenkassendaten dokumentierten Verordshynungsvolumens Dass Johanniskraut seit 2009 zur Behandlung von Depressionen in Apotheken nur noch auf Rezept abgegeben wird koumlnnte den leichten Anstieg der aumlrztlishychen Verordnungen ab diesem Jahr erklaumlren In welchem Umfang Johanniskrautpraumlparate von Patienten daruumlber hinaus rezeptfrei geshykauft wurden bildet sich in den Daten der Krankenkassen nicht ab

Weitere Wirkstoffe die schon am Beginn des Auswertungszeitraums im Jahr 2000 zu den verordnungsstaumlrksten Substanzen gehoumlrten waren Amitriptylin Opipramol Citalopram und Sertralin Waumlhrend das Verordnungsvolumen von Amitryptilin dem im Jahr 2000 nach Joshyhanniskraut am haumlufigsten verordneten Wirkshystoff sich im Laufe der Zeit kaum veraumlndert hat kam es bei den Wirkstoffen Opipramol Citalopram und Sertralin von 2000 bis zum Jahr 2013 zu einem deutlichen Anstieg der Verordnungen

Antidepressiva Verordnungsvolumen nach Wirkstoffen 2000 bis 2013

DDD

je V

ersi

cher

ungs

jahr

40

35

30

25

20

15

10

05

00 2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 2008 2009 2010 2011 2012 2013

N06AB04

N06AX16

N06AB06

N06AX11

N06AB03

N06AA05

N06AP01

N06AA09

- Citalopram

- Venlafaxin

- Sertralin

- Mirtazapin

- Fluoxetin

- Opipramol

- Johanniskraut

- Amitryptilin

Jahr

Abbildung 12 (Erwerbspersonen TK 2013 standardisiert)

Depressionsatlas ǀ 25

Mit Abstand am staumlrksten zeigt sich dieser Anstieg beim Wirkstoff Citalopram dessen Verordnungsvolumen sich bis 2012 im Vershygleich zum Jahr 2000 verzehnfacht hatte Im Jahr 2013 ist demgegenuumlber ein leichter Ruumlckgang der Citalopram-Verordnungen zu verzeichnen

Als zweithaumlufigstes Antidepressivum wurde den TK-versicherten Erwerbspersonen im Jahr 2013 der Wirkstoff Venlafaxin verordnet Seit der Patentschutz der Firma Wyeth fuumlr das entsprechende Arzneimittel mit dem Handelsnamen bdquoTrevilorregldquo ausgelaufen ist befinden sich auch Generika mit dem Wirkshystoff auf dem Markt die aufgrund ihres niedrishygeren Preises zu einer vermehrten Verordshynung des Wirkstoffes beigetragen haben duumlrfshyten

Insgesamt hat sich das Verordnungsvolumen von Antidepressiva zwischen 2000 und 2013 nahezu verdreifacht wobei sich diese Zushynahme unterschiedlich auf die verschiedenen verordneten Wirkstoffe verteilt Die Zahl der pro Erwerbsperson verordneten Tagesdosen lag 2013 um den Faktor 274 uumlber der des Jahres 2000

Verordnungen nach Arztgruppen

Antidepressiva werden von Aumlrzten untershyschiedlicher Fachrichtungen verordnet Der verordnende Arzt ist in den Verordnungsdaten dokumentiert womit Verordnungen auch einshyzelnen aumlrztlichen Fachgruppen zugeordnet werden koumlnnen Fuumlr Auswertungen zum Deshypressionsatlas konnte ndash wie im Gesundheitsshyreport 2014 ndash auf die Zuordnung einzelner Verordnungen zu einer TK-seitig erstellten Gruppierung von Fachaumlrzten zuruumlckgegriffen werden

Die meisten der jaumlhrlich 1275 Tagesdosen an Antidepressiva je Erwerbsperson wurden 2013 von Psychiatern und Neurologen (621 DDD entsprechend 487 Prozent aller Tashygesdosen) und Allgemeinmedizinern (425 DDD entsprechend 334 Prozent aller Tashygesdosen) verschrieben also von Aumlrzten die psychische Erkrankungen behandeln und ersshyte Ansprechpartner fuumlr Erwerbspersonen mitpsychischen Problemen sind Auch Aumlrzte fuumlr innere Medizin waren mit 124 Tagesdosen (entsprechend einem Anteil von 98 Prozent an allen Tagesdosen) noch in relevantem Umfang an der Verordnung von Antidepressishyva beteiligt Ein Anteil von 77 Prozent der Tagesdosen konnte in den analysierten Daten keiner Arztgruppe zugeordnet werden andere differenzierbare Arztgruppen waren lediglich fuumlr einen Anteil von 05 Prozent des Verordshynungsvolumens verantwortlich Die anteilige Verteilung des Verordnungsvolumens auf Facharztgruppen unterscheidet sich zwischen Maumlnnern und Frauen nur geringfuumlgig und wird deshalb nicht gesondert erlaumlutert

26 ǀ Depressionsatlas

Verordnung nach Bundeslaumlndern und Kreisen

Einen Uumlberblick uumlber die Verordnung von Anshytidepressiva 2013 auf Bundeslandebene gibt Tabelle 8

Am meisten Antidepressiva wurden 2013 mit durchschnittlich 141 und 139 definierten Tashygesdosen in Rheinland-Pfalz und Bayern vershyordnet Auch in Nordrhein-Westfalen und Hamburg konnte 2013 ein Verordnungsvolushymen merklich oberhalb des Bundesdurchshyschnitts beobachtet werden Neben Erwerbsshypersonen aus den vier bereits genannten Bundeslaumlndern erhielten insbesondere auch Erwerbspersonen mit Wohnort im Saarland mit einem geschlechtsuumlbergreifenden Anteil von 676 Prozent uumlberdurchschnittlich haumlufig Antidepressiva Pro Betroffenen wurden im Saarland mit 186 DDD jedoch verhaumlltnismaumlshyszligig wenige Tagesdosen verordnet weshalb das Verordnungsvolumen im Saarland noch unterhalb des bundesweit ermittelten Durchshyschnittswertes lag

Abbildung 13 zeigt die bereits zuvor beschrieshybenen Ergebnisse zu geschlechts- und altersshystandardisierten Verordnungsraten 2013 hinshysichtlich der Antidepressiva im Sinne des

ATC-Codes N06A auf Bundesland- sowie ershygaumlnzend auch auf Kreisebene Die Einfaumlrbung der Kartendarstellungen verdeutlicht jeweils relative Abweichungen von bundesweiten Ershygebnissen

In allen oumlstlichen Bundeslaumlndern liegen die Verordnungsraten im Hinblick auf Antidepresshysiva merklich unter dem bundesweiten Durchshyschnitt Nach den Ergebnissen zu Verordnunshygen auf Kreisebene gilt dies nahezu durchshygaumlngig auch fuumlr alle Subregionen innerhalb der neuen Bundeslaumlnder

In den anderen Bundeslaumlndern ist der Einshydruck eher heterogen Hohe Raten an Antideshypressiva- Verordnungen lassen sich insbeshysondere fuumlr noumlrdliche und oumlstliche Regionen Bayerns sowie fuumlr mittlere und westliche Reshygionen in Deutschland nachweisen Fuumlr entshysprechende Regionen Bayerns wurden auch houmlhere Fehlzeiten mit Depressionen als im Bundesdurchschnitt ermittelt

Antidepressiva-Verordnungen nach Bundeslaumlndern 2013

Maumlnner Frauen Gesamt Anteil an allen Verord

Bundesland DDD

pro Jahr

Betr []

DDD pro

Betr

DDD pro

Jahr

Betr []

DDD pro

Betr

DDD pro

Jahr

Betr []

DDD pro

Betr

Schleswig-Holstein 914 435 210 1571 803 196 1217 605 201 52 Hamburg 957 445 215 1760 846 208 1327 630 211 59 Niedersachsen 910 416 218 1461 751 194 1164 571 204 50 Bremen 842 383 220 1403 710 198 1101 534 206 53 Nordrhein-Westfalen 1032 481 215 1725 851 203 1351 651 207 55 Hessen 1000 441 227 1619 782 207 1285 598 215 56 Rheinland-Pfalz 1111 513 217 1758 886 198 1409 685 206 57 Baden-Wuumlrttemberg 1025 449 228 1549 756 205 1267 591 214 61 Bayern 1119 462 242 1716 776 221 1394 607 230 67 Saarland 1036 505 205 1520 877 173 1259 676 186 50 Berlin 904 383 236 1587 718 221 1219 537 227 56 Brandenburg 707 305 232 1499 711 211 1072 492 218 46 Mecklenburg-Vorpommern

687 316 218 1555 702 222 1087 494 220 43

Sachsen 784 329 238 1542 652 236 1133 478 237 50 Sachsen-Anhalt 676 316 214 1314 663 198 970 476 204 37 Thuumlringen 827 329 251 1640 695 236 1202 497 242 49

Gesamt 978 438 224 1623 784 207 1275 597 214 56

Tabelle 8 (Erwerbspersonen TK 2013 standardisiert)

Depressionsatlas ǀ 27

-

Anteil der Erwerbspersonen mit Antidepressiva Verordnung nach Bundeslaumlnshydern und Kreisen 2013

Relative Abweichungen der Anteile in Bundeslaumlndern 2013

Relative Abweichungen der Anteile in Kreisen 2013

28 ǀ Depressionsatlas Abbildung 13 (Erwerbspersonen TK 2013 standardisiert)

-ndash

Trends in Bundeslaumlndern

Abbildung 12 zeigt geschlechts- und altersshystandardisierte Betroffenenraten im Hinblick auf Antidepressiva-Verordnungen auf Bunshydeslandebene fuumlr die Jahre 2000 bis 2013 Auch in diesen Kartendarstellungen sind durchgaumlngig Unterschreitungen bundesweiter Ergebnisse um 25 Prozent oder mehr dunkelshyblau und Uumlberschreitungen um 25 Prozent oder mehr dunkelrot eingefaumlrbt

Wie bereits im Hinblick auf Arbeitsunfaumlhigkeishyten mit der Diagnose von Depressionen laumlsst sich auch in Bezug auf die Antidepressiva-Verordnungen feststellen dass es innerhalb des Beobachtungszeitraums von 14 Jahren tendenziell zu einer Angleichung von regionashylen Verordnungsraten gekommen ist Entshysprechend erscheinen die Einfaumlrbungen der Karten im Lauf der Jahre zunehmend blasser

Verordnungen nach Berufen

Analog entsprechenden Auswertungen zu Fehlzeiten mit der Diagnose von Depressioshynen werden in Tabelle 9 Ergebnisse zu Vershyordnungen von Antidepressiva in Taumltigkeitsshygruppen der zweistellig differenzierten KldB dargestellt

Mengenmaumlszligig am meisten Antidepressiva ndash mit einem Verordnungsvolumen von durchshyschnittlich mehr als 18 definierten Tagesdoshysen ndash erhielten Versicherte mit einer Taumltigkeit die den Taumltigkeitsgruppen bdquoErziehung soziale und hauswirtschaftliche Berufe Theologieldquo bdquoReinigungsberufeldquo und bdquoNichtmedizinische Gesundheits- Koumlrperpflege- und Wellnessbeshyrufe Medizintechnikldquo zuzuordnen war

Bei Versicherten mit Berufen aus den Taumltigshykeitsgruppen bdquoHoch- und Tiefbauberufeldquo und bdquo(Innen-)Ausbauberufeldquo wurden dagegen mit durchschnittlich weniger als acht definierten Tagesdosen im Jahr relativ wenig Antidepresshysiva verordnet

Auch die Verordnungsraten waren in den Taumlshytigkeitsgruppen bdquoReinigungsberufeldquo (933 Prozent) bdquoNichtmedizinische Gesundshyheits- Koumlrperpflege- und Wellnessberufe Medizintechnikldquo (866Prozent) und bdquoErzieshyhung soziale und hauswirtschaftliche Berufe Theologieldquo (851 Prozent) am houmlchsten waumlhshyrend Erwerbspersonen der bdquoHoch- und Tiefshybauberufeldquo und bdquo(Innen-)Ausbauberufeldquo nur verhaumlltnismaumlszligig selten von Antidepressiva-Verordnungen betroffen waren

Regionale Trends

Auch Verordnungsrashyten von Antidepressiva in den Bundeslaumlndern haben sich in den vershygangenen 14 Jahren angenaumlhert

Standardabweichunshygen der relativen Abshyweichungen von Vershyordnungsraten in den Bundeslaumlndern als Maszlig fuumlr die Streuung sanken von 169 Proshyzent im Jahr 2000 auf 119 Prozent im Jahr 2013

Anteil der Erwerbspersonen mit Antidepressiva Verordnung nach Bundeslaumlnshydern relative Abweichungen vom Bundesdurchschnitt 2000 bis 2013

Abbildung 14 (Erwerbspersonen TK 2013 standardisiert)

Depressionsatlas ǀ 29

-

Sowohl hinsichtlich der Kennzahlen zu Fehl- Verordnungsvolumen von Antidepressiva zu zeiten mit Depressionen als auch bezogen beobachten und umgekehrt erhalten Er-auf die Kennzahlen zu Antidepressiva- werbspersonen aus Taumltigkeitsgruppen mit ge-Verordnungen ist in den Berufsgruppen eine ringen Fehlzeiten aufgrund von Depressionen aumlhnliche Tendenz zu beobachten In Taumltig- eher wenig Antidepressiva keitsgruppen mit haumlufiger Depressionsdiagshynose ist in der Regel auch ein hohes

Antidepressiva-Verordnungen nach Berufen 2013 (zweistellige KldB)

Taumltigkeitsgruppen KldB 2010 zweistellig DDD

pro Jahr Betr

[] AU Tage je 100 VJ

01 Angehoumlrige der regulaumlren Streitkraumlfte 1240 762 71 11 Land- Tier- und Forstwirtschaftsberufe 908 411 56 12 Gartenbauberufe und Floristik 1174 537 73 21 Rohstoffgewinnung und -aufbereitung Glas- und Keramik- 1042 466 62

herstellung und -verarbeitung 22 Kunststoffherstellung und -verarbeitung Holzbe- und shy

verarbeitung 868 466 82

23 Papier- und Druckberufe technische Mediengestaltung 1244 585 96 24 Metallerzeugung und -bearbeitung Metallbauberufe 886 455 69 25 Maschinen- und Fahrzeugtechnikberufe 872 422 61 26 Mechatronik- Energie- und Elektroberufe 860 405 61 27 Technische Forschungs- Entwicklungs- Konstruktions- und 1040 479 62

Produktionssteuerungsberufe 28 Textil- und Lederberufe 1167 659 88 29 Lebensmittelherstellung und -verarbeitung 1153 563 102 31 Bauplanungs- Architektur- und Vermessungsberufe 1117 506 76 32 Hoch- und Tiefbauberufe 783 369 60 33 (Innen-)Ausbauberufe 537 306 60 34 Gebaumlude- und versorgungstechnische Berufe 1004 481 70 41 Mathematik- Biologie- Chemie- und Physikberufe 1263 556 73 42 Geologie- Geografie- und Umweltschutzberufe 1001 427 70 43 Informatik- Informations- und

Kommunikationstechnologieberufe 1018 438 65

51 Verkehrs- und Logistikberufe (auszliger Fahrzeugfuumlhrung) 1215 592 100 52 Fuumlhrerinnen von Fahrzeug- und Transportgeraumlten 980 477 9153 Schutz- Sicherheits- und Uumlberwachungsberufe 1597 710 134 54 Reinigungsberufe 1807 933 120 61 Einkaufs- Vertriebs- und Handelsberufe 1011 509 87 62 Verkaufsberufe 1459 730 127 63 Tourismus- Hotel- und Gaststaumlttenberufe 1023 532 99 71 Berufe in Unternehmensfuumlhrung und -organisation 1365 649 99 72 Berufe in Finanzdienstleistungen Rechnungswesen 1230 583 89

und Steuerberatung 73 Berufe in Recht und Verwaltung 1751 789 115 81 Medizinische Gesundheitsberufe 1501 690 107 82 Nichtmedizinische Gesundheits- Koumlrperpflege- und Wellshy

nessberufe Medizintechnik 1806 866 161

83 Erziehung soziale und hauswirtschaftliche Berufe Theologie 1867 851 154 84 Lehrende und ausbildende Berufe 1165 507 75 91 Sprach- literatur- geistes- gesellschafts- 1218 579

und wirtschaftswissenschaftliche Berufe 92 Werbung Marketing kaufmaumlnnische und redaktionelle

Medienberufe 1260 573 106

93 Produktdesign und kunsthandwerkliche Berufe bildende 1000 489 Kunst Musikinstrumentenbau

94 Darstellende und unterhaltende Berufe 1023 476 66

Erwerbspersonen insgesamt 1303 608 105

Tabelle 9 (Erwerbspersonen TK 2013 nicht standardisierte Rohwerte)

30 ǀ Depressionsatlas

93

67

4

6

8

Zu einer differenzierten Darstellung des beshyrufsbezogenen AU-Geschehens kommt man bei Auswertung der Fehlzeiten auf fuumlnfstellishyger Ebene der Klassifikation der Berufe 2010 die insgesamt 1286 Auspraumlgungen umfasst

Fuumlr berufsabhaumlngig noch weiter differenzierte Auswertungen wurden zunaumlchst die 100 Beshyrufsgruppen auf der Ebene fuumlnfstelliger Codes der KldB ausgewaumlhlt die unter den TK-Versicherten im Jahr 2013 am haumlufigsten vershytreten waren Von diesen 100 Berufsgruppen werden nachfolgend Ergebnisse zu jeweils

zehn Berufsgruppen dargestellt bei denen die houmlchsten beziehungsweise die niedrigsten Raten an Antidepressiva-Verordnungen ermitshytelt wurden

Von den zehn Berufsgruppen mit den houmlchsshyten Verordnungsraten sind ndash wie auch hinshysichtlich der Fehlzeiten ndash auffaumlllig viele dem Berufsbereich 8 bdquoGesundheit Soziales Lehre und Erziehungldquo zuzuordnen Die houmlchsten Verordnungsraten sowie auch das houmlchste Verordnungsvolumen in DDD entfiel auf die Taumltigkeitsgruppe bdquoBerufe in der Altenpflege (ohne Spezialisierung) ndash Helfer-Anlerntaumltigkeitenldquo (82101)

Antidepressiva-Verordnungen nach Berufen 2013 (fuumlnfstellige KldB) Berufe mit hohen sowie geringen Verordnungsraten

Rang Taumltigkeitsgruppen KldB 2010 fuumlnfstellig DDD

pro Jahr Betr

[]

1 82101 Berufe in der Altenpflege (ohne Spezialisierung) shyHelfer-Anlerntaumltigkeiten

2514 1195

2 82102 Berufe in der Altenpflege (ohne Spezialisierung) shyfachlich ausgerichtete Taumltigkeiten

2483 1141

3 81301 Berufe in der Gesundheits- und Krankenpflege (ohne Spezialisierung) - Helfer-Anlerntaumltigkeiten

2197 1004

54101 Berufe in der Reinigung (ohne Spezialisierung) - Hel- 1945 1004 fer-Anlerntaumltigkeiten

5 73222 Verwaltende Berufe im Sozial- und Gesundheitsweshysen - fachlich ausgerichtete Taumltigkeiten

2027 934

73202 Berufe in der oumlffentlichen Verwaltung (ohne Speziali- 2026 918 sierung) - fachlich ausgerichtete Taumltigkeiten

7 92122 Berufe im Dialogmarketing - fachlich ausgerichtete Taumltigkeiten

1976 913

81212 Medizinisch-technische Berufe im Laboratorium - 1945 867 fachlich ausgerichtete Taumltigkeiten

9 83112 Berufe in der Kinderbetreuung und -erziehung - fachshylich ausgerichtete Taumltigkeiten

1835 842

10 83124 Berufe in der Sozialarbeit und Sozialpaumldagogik - hoch 1858 830 komplexe Taumltigkeiten

hellip hellip hellip

91 22342 Berufe im Holz- Moumlbel- und Innenausbau - fachlich 712 364 ausgerichtete Taumltigkeiten 92 43414 Berufe in der Softwareentwicklung - hoch komplexe

Taumltigkeiten 867 360

93 27104 Berufe in der technischen Forschung und Entwicklung 798 358 (ohne Spezialisierung) - hoch komplexe Taumltigkeiten 94 26212 Berufe in der Bauelektrik - fachlich ausgerichtete Taumlshy

tigkeiten 710 353

95 81404 AumlrzteAumlrztinnen (ohne Spezialisierung) - hoch komshy 901 349 plexe Taumltigkeiten 96 84304 Berufe in der Hochschullehre und -forschung - hoch

komplexe Taumltigkeiten 840 343

97 26252 Berufe in der elektrischen Betriebstechnik - fachlich 662 341 ausgerichtete Taumltigkeiten 98 71324 Berufe in der Unternehmensberatung - hoch kompleshy

xe Taumltigkeiten 790 331

99 34212 Berufe in der Sanitaumlr- Heizungs- und Klimatechnik shy 545 325 fachlich ausgerichtete Taumltigkeiten 100 25212 Berufe in der Kraftfahrzeugtechnik - fachlich ausgeshy

richtete Taumltigkeiten 629 313

Erwerbspersonen insgesamt 1303 608

Tabelle 10 (Erwerbspersonen TK 2013 nicht standardisierte Rohwerte)

Depressionsatlas ǀ 31

Auch Beschaumlftigte aus der Taumltigkeitsgruppe bdquoBerufe im Dialogmarketingldquo (92122) bei deshynen zuvor bereits haumlufige Arbeitsunfaumlhigkeishyten aufgrund von Depressionen aufgezeigt wurden erhalten uumlberdurchschnittlich haumlufig Antidepressiva

Berufsgruppen mit niedrigen Verordnungsrashyten weisen oft eine technische Orientierung auf haumlufig handelt es sich dabei um hochshykomplexe Taumltigkeiten

Die Ergebnisse zu Verordnungen von Antideshypressiva weisen wie die Auswertungen zu Arshybeitsunfaumlhigkeiten mit der Diagnose von Deshypressionen uumlberwiegend auf eine Belastung aumlhnlicher Berufsgruppen hin

Verordnungen nach Schulabschluss

Durchschnittliche Verordnungsmengen von Antidepressiva in Abhaumlngigkeit vom Schulabshyschluss sind in Tabelle 11 dargestellt

Waumlhrend die Zahl der verordneten Tagesdoshysen (DDD pro Jahr) bei den Berufstaumltigen ohshyne Schulabschluss noch geringfuumlgig niedriger liegt als bei Personen mit Haupt-Volksschulshyabschluss sinken sie anschlieszligend mit steishygendem Schulabschluss leicht ab Die Vershyordnungsraten sinken stetig mit steigender Schulbildung von 71 Prozent bei Berufstaumltishygen ohne Schulabschluss bis auf 5 Prozent bei Personen mit Abitur oder Fachabitur

Demgegenuumlber steigt die Zahl der durchshyschnittlich verordneten Tagesdosen im Betrofshyfenheitsfall mit zunehmender Bildung etwas an Dieser Anstieg koumlnnte darauf hindeuten dass Personen mit houmlherem Bildungsabshyschluss bdquokonsequenterldquo beziehungsweise uumlber einen etwas laumlngeren Zeitraum oder mit houmlheren Dosierungen mit Antidepressiva beshyhandelt werden

Antidepressiva-Verordnungen nach Schulabschluss 2013

Schulabschluss DDD

pro Jahr Betr

[] DDD

pro Betr

Ohne Schulabschluss 138 71 194 Haupt-Volksschulabschluss 141 70 201 Mittlere Reife oder gleichwertiger Abshyschluss 128 62 207 AbiturFachabitur 113 50 223 Abschluss unbekannt 127 61 207

Gesamt 128 60 214

Tabelle 11 (Erwerbspersonen TK standardisiert)

Antidepressiva-Verordnungen nach Ausbildungsabschluss 2013

Ausbildungsabschluss DDD

pro Jahr Betr

[] DDD

pro Betr

Ohne beruflichen Ausbildungsabschluss 151 72 211 Abschluss einer anerkannten Berufsausshybildung 132 63 210 Meister-Techniker- oder gleichwertiger Fachschulabschluss 111 54 205 Bachelor 110 49 224 DiplomMagisterMasterStaatsexamen 104 46 224 Promotion 87 37 238 Abschluss unbekannt 120 59 203

Gesamt 128 60 214

Tabelle 12 (Erwerbspersonen TK standardisiert)

32 ǀ Depressionsatlas

Verordnung von Antidepressiva bei AU mit Diagnose von Depression 2013

Abbildung 15 (Erwerbspersonen TK 2013)

62

98

120 134

144 144 149 160

173

150

55

90

114

137 149

157 166

181 179

159

0

20

40

60

80

100

120

140

160

180

200

0

10

20

30

40

50

60

70

80

90

100

15-19 20-24 25-29 30-34 35-39 40-44 45-49 50-54 55-59 60-64

DDD pro Betroffenem m

it AU (F32 F33)

Beha

ndel

t mit

Antid

epre

ssiv

a [

]

Altersgruppe

Behandelte Frauen Behandelte Maumlnner DDDs Frauen DDDs Maumlnner

Verordnungen nach Ausbildung

Bei Auswertungen zu Antidepressiva-Verordnungen in Abhaumlngigkeit von den Ausshybildungsabschluumlssen zeigen sich aumlhnliche Trends wie bei den Auswertungen nach Schulabschluumlssen Mit steigendem Ausbilshydungsabschluss geht sowohl die Zahl der verordneten Tagesdosen als auch die Rate der Antidepressiva-Verordnungen zuruumlck

Antidepressiva-Verordnung bei Erwerbsshypersonen mit Arbeitsunfaumlhigkeit aufgrund von Depressionen

In den vorausgehenden Abschnitten wurden Arbeitsunfaumlhigkeiten mit der Diagnose von Depressionen sowie Verordnungen von Antishydepressiva jeweils separat betrachtet Der folgende Abschnitt liefert demgegenuumlber Ershygebnisse zu Verordnungen von Antidepressishyva bei den 16 Prozent der Erwerbspersonen die innerhalb des Beobachtungsjahres 2013 explizit auch mit der Angabe einer Depressishyonsdiagnose im Sinne der ICD-Schluumlssel F32 undoder F33 arbeitsunfaumlhig gemeldet waren (vergleiche Tabelle 1 auf Seite 6)

Geschlechts- und altersuumlbergreifend erhielten aus dieser Gruppe innerhalb desselben Jahshyres 56 Prozent mindestens eine Antidepressishyva-Verordnung ndash gut die Haumllfte der Erwerbsshypersonen mit einer Arbeitsunfaumlhigkeit aufshygrund von Depressionen wurde also im selshyben Jahr auch medikamentoumls mit Antidepresshysiva behandelt Durchschnittlich wurden in der Population mit Depressionsdiagnose

innerhalb des Jahres 149 DDD je Person vershyordnet ndash bezogen ausschlieszliglich auf diejenishygen Personen die uumlberhaupt Antidepressiva erhielten wurden durchschnittlich 266 Tagesshydosen verordnet

Abbildung 15 zeigt die Verordnungsraten soshywie Verordnungsvolumen bezogen auf Ershywerbspersonen mit mindestens einer Arbeitsshyunfaumlhigkeit aufgrund von Depressionen in einzelnen Geschlechts- und Altersgruppen Juumlngere Erwerbspersonen mit gemeldeter Arshybeitsunfaumlhigkeit aufgrund von Depressionen werden demnach verhaumlltnismaumlszligig selten und durchschnittlich mit einer geringeren Zahl an Tagesdosen mit Antidepressiva behandelt Im Falle einer Arbeitsunfaumlhigkeit aufgrund von Depressionen unterscheiden sich die Verordshynungsmengen und -raten von Maumlnnern und Frauen innerhalb der einzelnen Altersgruppen nur gering Vorrangig in den mittleren Altersshygruppen werden betroffene Maumlnner etwas haumlufiger und in houmlherer Dosierung mit Antideshypressiva behandelt

Depressionsatlas ǀ 33

-

-

-

Diagnosen von Arbeitsunfaumlhigkeit und Antidepressiva-Verordnungen

Der nachfolgende Abschnitt befasst sich mit der Frage im Kontext welcher Arbeitsunfaumlshyhigkeitsdiagnosen Erwerbspersonen am haumlushyfigsten Antidepressiva erhalten Bereits aufshygrund der Beobachtung dass mit rund 6 Proshyzent innerhalb des Jahres 2013 erheblich mehr Erwerbspersonen Antidepressiva erhielshyten als Erwerbspersonen mit der Diagnose von Depressionen arbeitsunfaumlhig gemeldet waren ist offensichtlich dass keineswegs nur Personen die aufgrund von Depressionen arshybeitsunfaumlhig gemeldet waren auch Antideshypressiva erhielten

Fuumlr TK-versicherte Erwerbspersonen mit minshydestens einer Arbeitsunfaumlhigkeit im Jahr 2013 wurde im Rahmen der Auswertungen in Abshyhaumlngigkeit von den Diagnosen der Arbeitsunshyfaumlhigkeiten auf unterschiedlichen Ebenen ershymittelt welchem Anteil dieser Personen im Jahr 2013 mindestens einmal Antidepressiva im Sinne des ATC-Codes bdquoN06Aldquo verordnet wurden

Die houmlchste Verordnungsrate konnte bei einer Differenzierung von AU-Diagnosen auf Ebene der ICD-Kapitel erwartungsgemaumlszlig fuumlr das Kapitel V bdquoPsychische und Verhaltensstoumlrunshygenldquo (ICD-Diagnosen F00ndashF99) ermittelt wershyden dem auch Diagnosen von Depressionen zugeordnet sind 367Prozent der Personen mit einer gemeldeten Arbeitsunfaumlhigkeitsdishyagnose aus diesem Kapitel bekamen mindesshytens einmal im Jahr 2013 auch Antidepressiva verordnet Relativ hoch war die Antidepressishyva-Verordnungsrate bei Arbeitsunfaumlhigkeiten mit Diagnosen aus dem ICD-Kapitel VI bdquoKrankheiten des Nervensystemsldquo (G00ndashG99) mit 17 Prozent

Fuumlr eine detailliertere Betrachtung wurden Verordnungsraten bei Erwerbspersonen mit Arbeitsunfaumlhigkeiten differenziert nach ICD-Codes auf dreistelliger Ebene ermittelt

Betrachtet wurden ausschlieszliglich ICD-Diagnosen die im Jahr 2013 bei mindestens 100 Personen als Anlaumlsse von Arbeitsunfaumlshyhigkeiten dokumentiert waren

Diagnosen von Arbeitsunfaumlhigkeiten bei Personen mit hohen Antidepressiva-Verordnungsraten 2013

Rang ICD Code ICD Diagnose

Anteil mit Anti depressiva[]

Betroffene [Rate in ]

1 F33 Rezidivierende depressive Stoumlrung 733 0305 2 T43 Vergiftung durch psychotrope Substanzen ande- 721 0003

renorts nicht klassifiziert 3 F42 Zwangsstoumlrung 711 0018 4 F61 Kombinierte und andere Persoumlnlichkeitsstoumlrungen 666 0009 5 F60 Spezifische Persoumlnlichkeitsstoumlrungen 652 0049 6 F31 Bipolare affektive Stoumlrung 627 0032 7 F41 Andere Angststoumlrungen 617 0285 8 F34 Anhaltende affektive Stoumlrungen 561 0051 9 F40 Phobische Stoumlrungen 535 0026 10 F32 Depressive Episode 528 1319 11 F90 Hyperkinetische Stoumlrungen 516 0008 12 F25 Schizoaffektive Stoumlrungen 493 0015 13 F50 Essstoumlrungen 480 0024 14 F62 Andauernde Persoumlnlichkeitsaumlnderungen nicht 449 0003

Folge einer Schaumldigung oder Krankheit des Geshyhirns

15 F11 Psychische und Verhaltensstoumlrungen durch Opioshyide

412 0004

16 F51 Nichtorganische Schlafstoumlrungen 408 0044 17 F19 Psychische und Verhaltensstoumlrungen durch mulshy

tiplen Substanzgebrauch und Konsum anderer psychotroper Substanzen

405 0015

18 F63 Abnorme Gewohnheiten und Stoumlrungen der Im- 379 0005 pulskontrolle

19 T50 Vergiftung durch Diuretika und sonstige und nicht naumlher bezeichnete Arzneimittel Drogen und bioshylogisch aktive Substanzen

378 0004

20 F44 Dissoziative Stoumlrungen [Konversionsstoumlrungen] 372 0009

Tabelle 13 (Erwerbspersonen TK 2013 standardisiert)

34 ǀ Depressionsatlas

Tabelle 13 enthaumllt Angaben zu den 20 dreishystelligen ICD-Diagnosen mit den houmlchsten Raten an Antidepressiva-Verordnungen sortiert in absteigender Reihenfolge nach dem Anteil der Erwerbspersonen mit Anti-depressiva-Verordnung

Um eine Einschaumltzung der Bedeutung der aufgefuumlhrten Diagnosen zu ermoumlglichen werden ergaumlnzend auch die Anteile der von Arbeitsunfaumlhigkeiten mit diesen Diagnosen betroffenen Erwerbspersonen in der Tabelle genannt

Die Erkrankung mit dem groumlszligten Anteil an Antidepressiva-Verordnungen ist die ICD-Diagnose bdquoRezidivierende depressive Stoumlshyrungldquo (F33) also eine zum wiederholten Mal auftretende Depression Von den Erwerbsshypersonen die 2013 mit einer entsprechenden Diagnose arbeitsunfaumlhig gemeldet waren ershyhielten innerhalb des Jahres 73 Prozent also knapp drei Viertel mindestens eine Anti-depressiva-Verordnung Unter den gelisteten 20 ICD-Diagnosen mit den houmlchsten Antideshypressiva-Verordnungsraten finden sich in erster Linie weitere bdquoFldquo-Diagnosen also Erkrankungsdiagnosen aus dem Kapitel bdquoPsychische und Verhaltensstoumlrungenldquo

Ausnahmen bilden die beiden Diagnosen bdquoVergiftung durch psychotrope Substanzen anderenorts nicht klassifiziertldquo (T43) sowie bdquoVergiftung durch Diuretika und sonstige und nicht naumlher bezeichnete Arzneimittel Drogen und biologisch aktive Substanzenldquo (T50) aus der Diagnosegruppe bdquoVergiftungen durch Arzshyneimittel Drogen und biologisch aktive Subshystanzenldquo (T36ndashT50) bei deren Kodierung als Anlass einer Arbeitsunfaumlhigkeit gleichfalls reshylativ hohe Raten an Antidepressiva-Verordnungen ermittelt wurden Uumlber die Gruumlnde fuumlr den beobachteten Zusammenshyhang der Diagnosen mit hohen Raten an An-tidepressiva-Verordnungen geben die Daten keine Auskunft Es laumlsst sich daher nur vershymuten dass Antidepressiva in diesen Faumlllen in der Regel nicht Ausloumlser einer Vergiftung waren sondern eher zur Behandlung von seelischen Zustaumlnden verordnet wurden die ihrerseits anderweitig den Ausloumlser fuumlr eine Vergiftung bildeten In jedem Fall laumlsst sich festhalten dass beide Diagnosen mit Beshytroffenenraten von 0003 Prozent sowie 0004 Prozent nur sehr selten den Anlass fuumlr eine Arbeitsunfaumlhigkeit bilden und insofern eishyne untergeordnete Rolle spielen

Unter den gelisteten 20 Diagnosen mit hohen medikamentoumlsen Behandlungsraten bilden bdquoDepressive Episodenldquo (F32) mit Abstand den haumlufigsten Anlass fuumlr eine Arbeitsunfaumlhigkeit

Zusammenfassung Der Depressionsatlas liefert umfaumlngliches Zahlenmaterial zur Bedeutung von Depressishyonen im Erwerbsalter und zu Veraumlnderungen in den Jahren von 2000 bis 2013

Innerhalb des genannten Zeitraums stiegen die Fehlzeiten aufgrund von Depressionen deutlich Zwischen Tiefst- und Houmlchststand 2006 und 2012 war bei Erwerbspersonen ein Anstieg um 75 Prozent festzustellen Nach eishynem leichten Ruumlckgang wurden im Jahr 2013 163 AU-Faumllle pro 100 Versicherungsjahre mit der Diagnose von Depressionen erfasst Dashymit waren Depressionen lediglich 14 Prozent aller AU-Faumllle zuzuordnen aufgrund der lanshygen fallbezogenen Dauer waren diese Faumllle jedoch fuumlr 71 Prozent aller gemeldeten Fehlshytage verantwortlich Im Mittel war jede Ershywerbsperson 2013 gut einen Tag aufgrund von Depressionen arbeitsunfaumlhig gemeldet eine gemeldete Arbeitsunfaumlhigkeit dauerte durchschnittlich 64 Tage

Rund 6 Prozent der Erwerbspersonen erhielshyten innerhalb des Jahres 2013 mindestens eishyne Antidepressiva-Verordnung 2000 hatte die Rate noch bei 41 Prozent gelegen Die Zahl der verordneten Tagesdosen stieg im selben Zeitraum um den Faktor 274 und hat sich damit nahezu verdreifacht 2013 wurden demnach anteilig mehr Erwerbspersonen und gegebenenfalls zugleich auch erheblich intenshysiver mit Antidepressiva behandelt als im Jahr 2000

Frauen waren nach den vorliegenden Ergebshynissen nahezu doppelt so haumlufig von Depresshysionen betroffen wie Maumlnner mit zunehmenshydem Alter zeigen sich bis kurz vor Erreichen des Renteneintrittsalters steigende Fehlzeiten und Verordnungsraten Hinweise auf reduziershyte Erkrankungsrisiken finden sich bei houmlherer schulischer und beruflicher Ausbildung und entsprechend auch vorrangig bei Beschaumlftigshyten in Berufen mit houmlherer Qualifikation sowie mit technisch-handwerklicher Ausrichtung Beschaumlftigte mit geringerer Qualifikation soshywie aus sozialen Berufen sind demgegenuumlber tendenziell haumlufiger betroffen

Sowohl im Hinblick auf Arbeitsunfaumlhigkeiten mit Depressionen als auch im Hinblick auf Verordnungen von Antidepressiva haben sich im Lauf der 14 Jahre Unterschiede zwischen den Bundeslaumlndern verringert Dies koumlnnte auf eine Angleichung der Lebensumstaumlnde aber auch auf eine Angleichung der diagnosshytischen und therapeutischen Strategien von Aumlrzten hindeuten

Depressionsatlas ǀ 35

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Anhang

Depressionen als Ursache von Arbeitsunfaumlhigkeiten nach Geschlecht 2013

Maumlnner ICD 10 Code ICD 10 Diagnose

AU Faumllle je 100 VJ

AU Tageje 100 VJ

AU Tageje Fall

Betroffene [Rate in ]

A00-Z99 Alle Diagnosen 10409 132383 13 49910 F00-F99 Psychische und Verhaltensstoumlrungen 412 18678 45 3575

F30-F39 Affektive Stoumlrungen 127 8425 66 1218 F32 F33 Depressionen 119 7880 66 1155

F32 Depressive Episode 098 6043 61 0964 F320 Leichte depressive Episode 004 140 35 0039 F321 Mittelgradige depressive Episode 021 1628 76 0227 F322 Schwere depressive Episode ohne psychotische 012 1304 109 0134

Symptome F323 Schwere depressive Episode mit psychotischen

Symptomen 001 075 90 0009

F328 Sonstige depressive Episoden 003 132 52 0026 F329 Depressive Episode nicht naumlher bezeichnet 056 2671 48 0542

F33 Rezidivierende depressive Stoumlrung 021 1837 88 0216 F330 Rezidivierende depressive Stoumlrung gegenwaumlrtig

leichte Episode 001 035 42 0008

F331 Rezidivierende depressive Stoumlrung gegenwaumlrtig 010 880 86 0106 mittelgradige Episode

F332 Rezidivierende depressive Stoumlrung gegenwaumlrtig schwere Episode ohne psychotische Symptome

006 628 112 0063

F333 Rezidivierende depressive Stoumlrung gegenwaumlrtig 001 076 119 0007 schwere Episode mit psychotischen Symptomen

F334 Rezidivierende depressive Stoumlrung gegenwaumlrtig remittiert

000 011 50 0002

F338 Sonstige rezidivierende depressive Stoumlrungen 000 013 37 0004 F339 Rezidivierende depressive Stoumlrung nicht naumlher

bezeichnet 003 150 59 0026

Frauen ICD 10 Code ICD 10 Diagnose

AU Faumllle je 100 VJ

AU Tageje 100 VJ

AU Tageje Fall

Betroffene [Rate in ]

A00-Z99 Alle Diagnosen 12756 163175 13 56801 F00-F99 Psychische und Verhaltensstoumlrungen 759 31541 42 6603

F30-F39 Affektive Stoumlrungen 226 14159 63 2204 F32 F33 Depressionen 214 13312 62 2101

F32 Depressive Episode 176 9848 56 1738 F320 Leichte depressive Episode 008 245 32 0075 F321 Mittelgradige depressive Episode 038 2795 73 0408 F322 Schwere depressive Episode ohne psychotische 017 1914 113 0202

Symptome F323 Schwere depressive Episode mit psychotischen

Symptomen 001 103 108 0011

F328 Sonstige depressive Episoden 005 212 46 0047 F329 Depressive Episode nicht naumlher bezeichnet 106 4442 42 1024

F33 Rezidivierende depressive Stoumlrung 038 3464 90 0409 F330 Rezidivierende depressive Stoumlrung gegenwaumlrtig

leichte Episode 002 091 56 0017

F331 Rezidivierende depressive Stoumlrung gegenwaumlrtig 020 1791 89 0217 mittelgradige Episode

F332 Rezidivierende depressive Stoumlrung gegenwaumlrtig schwere Episode ohne psychotische Symptome

010 1109 116 0111

F333 Rezidivierende depressive Stoumlrung gegenwaumlrtig 001 081 95 0008 schwere Episode mit psychotischen Symptomen

F334 Rezidivierende depressive Stoumlrung gegenwaumlrtig remittiert

000 021 62 0004

F338 Sonstige rezidivierende depressive Stoumlrungen 001 038 74 0006 F339 Rezidivierende depressive Stoumlrung nicht naumlher

bezeichnet 005 254 54 0048

Tabelle A1 (Erwerbspersonen TK 2013 standardisiert)

36 ǀ Depressionsatlas

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Fehlzeiten mit Depressionen nach Personengruppen 2000 bis 2013

Depressionen (ICD 10 Codes F32 F33) Gesamt (A00 Z99)

Berufstaumltige Arbeitslose Gesamt

Jahr AU Tageje 100 VJ

rel seit 2000

AU Tageje 100 VJ

rel seit 2000

AU Tageje 100 VJ

rel seit 2000

AU Tageje 100 VJ

rel seit 2000

2000 56 100 130 100 62 100 1294 100 2001 58 103 138 106 64 104 1313 101 2002 59 106 142 109 67 109 1300 100 2003 59 105 147 113 68 110 1257 97 2004 60 108 172 132 72 116 1209 93 2005 60 108 180 138 72 118 1215 94 2006 53 95 202 155 60 98 1144 88 2007 60 108 270 207 68 110 1193 92 2008 65 116 328 252 73 119 1224 95 2009 75 135 314 240 84 136 1320 102 2010 86 155 431 330 98 159 1340 104 2011 90 162 456 350 100 163 1397 108 2012 95 171 470 361 105 171 1417 110 2013 92 166 488 374 104 169 1466 113

Tabelle A2 (Erwerbspersonen TK 2013 standardisiert Werte 2000 entsprechen 100 Prozent)

Arbeitsunfaumlhigkeiten mit Depressionen nach Alter und Geschlecht 2013

Maumlnner Frauen Gesamt

Alters gruppe

AU Faumllle je

100 VJ

AU Tageje

100 VJ

Betr []

AU Faumllle je

100 VJ

AU Tageje

100 VJ

Betr []

AU Faumllle je

100 VJ

AU Tageje

100 VJ

Betr []

15-19 06 21 06 16 44 14 10 31 09 20-24 09 40 08 18 66 16 13 52 12 25-29 09 42 08 15 73 14 12 57 11 30-34 09 46 08 16 88 15 12 65 11 35-39 10 64 10 18 110 18 14 85 13 40-44 12 79 12 21 130 21 16 102 16 45-49 13 87 13 23 149 23 18 116 18 50-54 14 104 14 26 178 26 20 139 20 55-59 17 126 17 30 215 30 23 167 23 60-64 16 153 16 28 242 29 21 189 21

Tabelle A3 (Erwerbspersonen TK 2013 ICD-10-Codes F32 F33)

Depressionsatlas ǀ 37

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Arbeitsunfaumlhigkeit mit Depressionen nach Ausbildung 2013

Ausbildungsabschluss AU Faumllle je 100 VJ

AU Tageje 100 VJ

Betroffene [Rate in ]

Ohne beruflichen Ausbildungsabschluss 207 113 195 Abschluss einer anerkannten Berufsshyausbildung 176 104 174 Meister-Techniker- oder gleichwertiger Fachschulabschluss 151 83 144 Bachelor 128 78 124 DiplomMagisterMasterStaatsexamen 111 63 111 Promotion 067 36 081 Abschluss unbekannt 153 104 156

Gesamt 163 104 159

Tabelle A4 (Erwerbspersonen TK 2013 standardisiert)

Antidepressiva-Verordnungen nach Alter und Geschlecht 2013

Maumlnner Frauen Gesamt

Alters gruppe

DDD Betr []

DDD pro

Betr

DDD Betr []

DDD pro

Betr

DDD Betr []

DDD pro

Betr 15-19 121 104 116 324 279 116 208 179 116 20-24 313 187 168 629 389 162 463 283 165

25-29 513 245 209 888 450 197 690 342 204 30-34 690 302 229 1089 513 212 870 397 221

35-39 893 386 231 1418 648 219 1131 505 225 40-44 1057 462 229 1687 783 216 1347 609 223

45-49 1141 502 227 1912 910 210 1501 693 219 50-54 1351 583 232 2236 1063 210 1773 812 222

55-59 1575 689 229 2592 1247 208 2044 946 219 60-64 1368 653 209 2358 1195 197 1774 875 204

Tabelle A5 (Erwerbspersonen TK 2013 ATC-Code N06A)

38 ǀ Depressionsatlas

Antidepressiva-Verordnungsvolumen nach Wirkstoffen 2000 bis 2013

Anzahl DDD je VJ

Opipramol Amitriptylin Fluoxetin Citalopram Sertralin Johannisshykraut

Mirtazapin Venlafaxin

Jahr N06AA05 N06AA09 N06AB03 N06AB04 N06AB06 N06AP01 N06AX11 N06AX16

2000 039 048 029 034 033 132 015 011 2001 043 049 034 047 042 125 021 017 2002 046 049 043 061 045 110 029 024 2003 051 051 051 087 051 098 032 033 2004 055 049 060 099 052 037 035 043 2005 059 050 067 117 054 043 043 053 2006 053 045 066 123 053 031 044 057 2007 059 047 074 166 061 031 054 068 2008 065 048 079 203 067 033 064 080 2009 068 048 076 229 070 043 069 091 2010 072 050 079 283 076 051 080 123 2011 075 052 081 351 081 053 085 145 2012 076 052 084 357 095 053 089 168 2013 075 051 084 334 109 053 091 183

Tabelle A6 (Erwerbspersonen TK 2013 standardisiert ATC-Code N06A)

Depressionsatlas ǀ 39

Allgemeine Informationen zum Depressionsatlas

Der Depressionsatlas liefert umfangreiche Informationen zur Bedeutung von Depressishyonen im Erwerbsalter Basis der Auswertunshygen bilden Daten zu Arbeitsunfaumlhigkeiten sowie Arzneiverordnungen bei TK-Erwerbsshypersonen aus den Jahren 2000 bis 2013 Depressionen waren 2013 fuumlr 7 Prozent aller gemeldeten Arbeitsfehltage verantwortlich Etwa 6 Prozent aller Erwerbspersonen erhielten 2013 Verordnungen von Antideshypressiva die Zahl der verordneten Tagesdoshysen hat sich seit 2000 nahezu verdreifacht

Weitere Informationen Gesundheitsstudien und Auswertungen finden Sie unter wwwtkde Webcode 49536

101

154

1

2015

  • 15-01-21_TK_Depressionsatlas_Inhalt_finalpdf
    • Depressionsatlas
      • Datengrundlagen
      • ICD-Diagnosen
      • Arzneiverordnungen ndash ATC
      • Standardisierung
        • Arbeitsunfaumlhigkeit mit Depressionen
          • Arbeitsunfaumlhigkeitsfaumllle
          • Arbeitsunfaumlhigkeitstage
          • Betroffene
          • Arbeitsunfaumlhigkeit nach Geschlecht und Alter
          • Arbeitsunfaumlhigkeiten im Zeitverlauf
          • Arbeitsunfaumlhigkeit nach Bundeslaumlndern und Kreisen
          • Trends in Bundeslaumlndern
          • Arbeitsunfaumlhigkeit nach Berufen
          • Arbeitsunfaumlhigkeit nach Schulabschluss
          • Arbeitsunfaumlhigkeit nach Ausbildung
          • Arbeitsunfaumlhigkeit nach Leitungsfunktion
          • Kosten von Arbeitsunfaumlhigkeit mit Depressionen
          • Arbeitsunfaumlhigkeit mit weiteren Diagnosen
            • Verordnung von Antidepressiva
              • Verordnung nach Alter und Geschlecht
              • Verordnungen im Zeitverlauf
              • Trends bei Verordnungen relevanter Antidepressiva nach Wirkstoffen
              • Verordnungen nach Arztgruppen
              • Verordnung nach Bundeslaumlndern und Kreisen
              • Trends in Bundeslaumlndern
              • Verordnungen nach Berufen
              • Verordnungen nach Schulabschluss
              • Verordnungen nach Ausbildung
              • Antidepressiva-Verordnung bei Erwerbspersonen mit Arbeitsunfaumlhigkeit aufgrund von Depressionen
              • Diagnosen von Arbeitsunfaumlhigkeit und Antidepressiva-Verordnungen
                • Zusammenfassung
                • Anhang
                • Word-Lesezeichen
                  • RANGEC12
                  • RANGEC24

-

Verordnungstrend

Von 2000 bis 2013 ist der Anteil der mit Antishydepressiva behandelshyten Erwerbspersonen von 41 auf 6 Prozent

gestiegen zugleich hat sich die bei Betroffeshynen durchschnittlich

verordnete Menge an Tagesdosen von 106 auf 214 DDD in etwa

verdoppelt

Die Zahl der verordneshyten Tagesdosen ist

damit um den Faktor 274 gestiegen und hat

sich nahezu verdreishyfacht

Anstieg des Verordnungsvolumens (von 33 auf 263 DDD) zu verzeichnen waumlhrend der relative Anstieg der Werte bei Maumlnnern aufshygrund des niedrigen Ausgangswertes von 12 Tagesdosen in der juumlngsten Altersgruppe auf 16 Tagesdosen in der zweithoumlchsten Altersshygruppe sogar noch staumlrker ist

Die in Abbildung 10 dargestellte Betroffenen-rate beschreibt den prozentualen Anteil der Versicherten die mindestens eine Arzneivershyordnung dieser Wirkstoffgruppe erhalten hashyben Aumlhnlich wie die Anzahl der Tagesdosen pro Versicherungsjahr steigen die Betroffeshynenraten bei beiden Geschlechtern bis zum Alter von 55 bis 59 Jahren an und sinken erst in der houmlchsten Altersgruppe der uumlber 60shyJaumlhrigen wieder leicht ab Die Betroffenenrashyten sind bei Frauen nahezu aller Altersgrupshypen fast doppelt so hoch wie bei Maumlnnern

Wie in vorangehenden Auswertungen bereits festgestellt erhalten betroffene Maumlnner alshytersuumlbergreifend mehr definierte Tagesdosen Antidepressiva als Frauen Juumlngeren beshytroffenen Maumlnnern und Frauen werden wenishyger Tagesdosen als Aumllteren verordnet was auf kuumlrzere Behandlungszeitraumlume mit Antishydepressiva hindeuten koumlnnte So wuumlrde die durchschnittlich in der juumlngsten Altersgruppe verordnete Anzahl Tagesdosen nur fuumlr eine weniger als vier Monate dauernde Behandshylung mit Antidepressiva ausreichen waumlhrend die Tagesdosen in den houmlheren Altersgrupshypen eine durchgaumlngige Behandlung von mehr als sieben Monaten ermoumlglichen wuumlrden

Verordnungen im Zeitverlauf

Waumlhrend bei vorangehenden Auswertungen Arzneiverordnungen im Jahr 2013 im Mittelshypunkt standen wird im Folgenden die Entshywicklung der Verordnung von Antidepressiva in den Jahren 2000 bis 2013 betrachtet

Der Anteil der Erwerbspersonen die Antideshypressiva erhalten haben ist im Jahr 2013 merklich houmlher als im Jahr 2000 Nach vershyhaumlltnismaumlszligig geringen Werten in den Jahren 2004 bis 2006 sind die Betroffenenraten geshyschlechtsuumlbergreifend von 411 Prozent im Jahr 2006 auf 597 Prozent im Jahr 2013 konshytinuierlich angestiegen Im Jahr 2013 erhielt damit etwa jede 17 Erwerbsperson Antideshypressiva Der Anstieg betraf Maumlnner und Frauen in aumlhnlichem Maszlige

Zugleich ist die Zahl der definierten Tagesdoshysen an Antidepressiva die je Betroffenen durchschnittlich verordnet wurden von 2000 bis 2013 erheblich angestiegen Waumlhrend je betroffene Person (geschlechtsuumlbergreifend) im Jahr 2000 erst 106 Tagesdosen an Antishydepressiva verordnet wurden lag dieser Wert 2006 bei 159 DDD und 2013 schlieszliglich bei knapp 214 DDD Wurde eine Erwerbsperson innerhalb eines Jahres uumlberhaupt mit Antideshypressiva behandelt erhielt sie im Jahr 2013 durchschnittlich etwa doppelt so viele Tagesshydosen wie eine betroffene Erwerbsperson im Jahr 2000

Antidepressiva Verordnungen nach Geschlecht 2000 bis 2013

Betro

ffene

10 250 224219

9 212206

8

104 110 117

128 136

150 153 166

177 181149 191 197 203 207

110 117

126 137

163 170

182 192 193

Betr Frauen

Betr Maumlnner

DDD Frauen

DDD Maumlnner

200

7

6 150

5

4 100

3

2 50

1

0 0

DDD pro Betroffenem

2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 2008 2009 2010 2011 2012 2013

Jahr

24 ǀ Depressionsatlas

Abbildung 11 (Erwerbspersonen TK 2013 standardisiert)

-

Eine medikamentoumlse Therapie mit Antideshypressiva wurde im Jahr 2013 demnach nicht nur bei mehr Personen als in allen vorausgeshyhend betrachteten Jahren durchgefuumlhrt sonshydern umfasste zugleich gemessen an den verordneten Tagesdosen auch eine merklich groumlszligere Wirkstoffmenge was auf einen Trend zur Intensivierung undoder Verlaumlngerung der medikamentoumlsen Therapie mit Antidepressiva hindeutet

Trends bei Verordnungen relevanter Antishydepressiva nach Wirkstoffen

Auswertungen zu Veraumlnderungen des Vershyordnungsvolumens wurden zu denjenigen Wirkstoffen aus der ATC-Gruppe der Antideshypressiva durchgefuumlhrt die entweder im aktushyellen Auswertungsjahr 2013 oder zu Beginn des Auswertungszeitraums im Jahr 2000 unshyter den fuumlnf verordnungsrelevantesten Einshyzelsubstanzen waren

Mit Ausnahme des Johanniskrautes zeigte sich bei allen betrachteten Wirkstoffen eine deutliche Zunahme des Verordnungsvolushymens Johanniskraut ein pflanzliches Arzshyneimittel das vor allem zur Behandlung leichshyter bis mittelschwerer Depressionen eingeshysetzt wird war noch im Jahr 2000 ndash mit einer Verordnung von 132 definierten Tagesdosen pro Erwerbsperson ndash der Wirkstoff mit dem mit Abstand houmlchsten Verordnungsvolumen Seit April 2004 waren Johanniskrautpraumlparate durch die gesetzlichen Krankenkassen als ansonsten auch rezeptfrei erhaumlltliche Arzneishymittel nur erstattungsfaumlhig wenn sie pro Apshyplikationsform 300 mg Extrakt des eigentshy

lichen Wirkstoffes enthielten und zur Behandshylung von Depressionen eingesetzt wurden Zu Beginn des Jahres 2004 war mit dem allgeshymeinen Wegfall der Erstattungen fuumlr rezeptfrei erhaumlltliche Medikamente auch die Erstattung fuumlr Johanniskraut-Verordnungen durch GKV-Kassen zunaumlchst gaumlnzlich weggefallen In diesem Kontext kam es 2004 ndash wie zu erwarshyten ndash zu einem starken Ruumlckgang des in den Krankenkassendaten dokumentierten Verordshynungsvolumens Dass Johanniskraut seit 2009 zur Behandlung von Depressionen in Apotheken nur noch auf Rezept abgegeben wird koumlnnte den leichten Anstieg der aumlrztlishychen Verordnungen ab diesem Jahr erklaumlren In welchem Umfang Johanniskrautpraumlparate von Patienten daruumlber hinaus rezeptfrei geshykauft wurden bildet sich in den Daten der Krankenkassen nicht ab

Weitere Wirkstoffe die schon am Beginn des Auswertungszeitraums im Jahr 2000 zu den verordnungsstaumlrksten Substanzen gehoumlrten waren Amitriptylin Opipramol Citalopram und Sertralin Waumlhrend das Verordnungsvolumen von Amitryptilin dem im Jahr 2000 nach Joshyhanniskraut am haumlufigsten verordneten Wirkshystoff sich im Laufe der Zeit kaum veraumlndert hat kam es bei den Wirkstoffen Opipramol Citalopram und Sertralin von 2000 bis zum Jahr 2013 zu einem deutlichen Anstieg der Verordnungen

Antidepressiva Verordnungsvolumen nach Wirkstoffen 2000 bis 2013

DDD

je V

ersi

cher

ungs

jahr

40

35

30

25

20

15

10

05

00 2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 2008 2009 2010 2011 2012 2013

N06AB04

N06AX16

N06AB06

N06AX11

N06AB03

N06AA05

N06AP01

N06AA09

- Citalopram

- Venlafaxin

- Sertralin

- Mirtazapin

- Fluoxetin

- Opipramol

- Johanniskraut

- Amitryptilin

Jahr

Abbildung 12 (Erwerbspersonen TK 2013 standardisiert)

Depressionsatlas ǀ 25

Mit Abstand am staumlrksten zeigt sich dieser Anstieg beim Wirkstoff Citalopram dessen Verordnungsvolumen sich bis 2012 im Vershygleich zum Jahr 2000 verzehnfacht hatte Im Jahr 2013 ist demgegenuumlber ein leichter Ruumlckgang der Citalopram-Verordnungen zu verzeichnen

Als zweithaumlufigstes Antidepressivum wurde den TK-versicherten Erwerbspersonen im Jahr 2013 der Wirkstoff Venlafaxin verordnet Seit der Patentschutz der Firma Wyeth fuumlr das entsprechende Arzneimittel mit dem Handelsnamen bdquoTrevilorregldquo ausgelaufen ist befinden sich auch Generika mit dem Wirkshystoff auf dem Markt die aufgrund ihres niedrishygeren Preises zu einer vermehrten Verordshynung des Wirkstoffes beigetragen haben duumlrfshyten

Insgesamt hat sich das Verordnungsvolumen von Antidepressiva zwischen 2000 und 2013 nahezu verdreifacht wobei sich diese Zushynahme unterschiedlich auf die verschiedenen verordneten Wirkstoffe verteilt Die Zahl der pro Erwerbsperson verordneten Tagesdosen lag 2013 um den Faktor 274 uumlber der des Jahres 2000

Verordnungen nach Arztgruppen

Antidepressiva werden von Aumlrzten untershyschiedlicher Fachrichtungen verordnet Der verordnende Arzt ist in den Verordnungsdaten dokumentiert womit Verordnungen auch einshyzelnen aumlrztlichen Fachgruppen zugeordnet werden koumlnnen Fuumlr Auswertungen zum Deshypressionsatlas konnte ndash wie im Gesundheitsshyreport 2014 ndash auf die Zuordnung einzelner Verordnungen zu einer TK-seitig erstellten Gruppierung von Fachaumlrzten zuruumlckgegriffen werden

Die meisten der jaumlhrlich 1275 Tagesdosen an Antidepressiva je Erwerbsperson wurden 2013 von Psychiatern und Neurologen (621 DDD entsprechend 487 Prozent aller Tashygesdosen) und Allgemeinmedizinern (425 DDD entsprechend 334 Prozent aller Tashygesdosen) verschrieben also von Aumlrzten die psychische Erkrankungen behandeln und ersshyte Ansprechpartner fuumlr Erwerbspersonen mitpsychischen Problemen sind Auch Aumlrzte fuumlr innere Medizin waren mit 124 Tagesdosen (entsprechend einem Anteil von 98 Prozent an allen Tagesdosen) noch in relevantem Umfang an der Verordnung von Antidepressishyva beteiligt Ein Anteil von 77 Prozent der Tagesdosen konnte in den analysierten Daten keiner Arztgruppe zugeordnet werden andere differenzierbare Arztgruppen waren lediglich fuumlr einen Anteil von 05 Prozent des Verordshynungsvolumens verantwortlich Die anteilige Verteilung des Verordnungsvolumens auf Facharztgruppen unterscheidet sich zwischen Maumlnnern und Frauen nur geringfuumlgig und wird deshalb nicht gesondert erlaumlutert

26 ǀ Depressionsatlas

Verordnung nach Bundeslaumlndern und Kreisen

Einen Uumlberblick uumlber die Verordnung von Anshytidepressiva 2013 auf Bundeslandebene gibt Tabelle 8

Am meisten Antidepressiva wurden 2013 mit durchschnittlich 141 und 139 definierten Tashygesdosen in Rheinland-Pfalz und Bayern vershyordnet Auch in Nordrhein-Westfalen und Hamburg konnte 2013 ein Verordnungsvolushymen merklich oberhalb des Bundesdurchshyschnitts beobachtet werden Neben Erwerbsshypersonen aus den vier bereits genannten Bundeslaumlndern erhielten insbesondere auch Erwerbspersonen mit Wohnort im Saarland mit einem geschlechtsuumlbergreifenden Anteil von 676 Prozent uumlberdurchschnittlich haumlufig Antidepressiva Pro Betroffenen wurden im Saarland mit 186 DDD jedoch verhaumlltnismaumlshyszligig wenige Tagesdosen verordnet weshalb das Verordnungsvolumen im Saarland noch unterhalb des bundesweit ermittelten Durchshyschnittswertes lag

Abbildung 13 zeigt die bereits zuvor beschrieshybenen Ergebnisse zu geschlechts- und altersshystandardisierten Verordnungsraten 2013 hinshysichtlich der Antidepressiva im Sinne des

ATC-Codes N06A auf Bundesland- sowie ershygaumlnzend auch auf Kreisebene Die Einfaumlrbung der Kartendarstellungen verdeutlicht jeweils relative Abweichungen von bundesweiten Ershygebnissen

In allen oumlstlichen Bundeslaumlndern liegen die Verordnungsraten im Hinblick auf Antidepresshysiva merklich unter dem bundesweiten Durchshyschnitt Nach den Ergebnissen zu Verordnunshygen auf Kreisebene gilt dies nahezu durchshygaumlngig auch fuumlr alle Subregionen innerhalb der neuen Bundeslaumlnder

In den anderen Bundeslaumlndern ist der Einshydruck eher heterogen Hohe Raten an Antideshypressiva- Verordnungen lassen sich insbeshysondere fuumlr noumlrdliche und oumlstliche Regionen Bayerns sowie fuumlr mittlere und westliche Reshygionen in Deutschland nachweisen Fuumlr entshysprechende Regionen Bayerns wurden auch houmlhere Fehlzeiten mit Depressionen als im Bundesdurchschnitt ermittelt

Antidepressiva-Verordnungen nach Bundeslaumlndern 2013

Maumlnner Frauen Gesamt Anteil an allen Verord

Bundesland DDD

pro Jahr

Betr []

DDD pro

Betr

DDD pro

Jahr

Betr []

DDD pro

Betr

DDD pro

Jahr

Betr []

DDD pro

Betr

Schleswig-Holstein 914 435 210 1571 803 196 1217 605 201 52 Hamburg 957 445 215 1760 846 208 1327 630 211 59 Niedersachsen 910 416 218 1461 751 194 1164 571 204 50 Bremen 842 383 220 1403 710 198 1101 534 206 53 Nordrhein-Westfalen 1032 481 215 1725 851 203 1351 651 207 55 Hessen 1000 441 227 1619 782 207 1285 598 215 56 Rheinland-Pfalz 1111 513 217 1758 886 198 1409 685 206 57 Baden-Wuumlrttemberg 1025 449 228 1549 756 205 1267 591 214 61 Bayern 1119 462 242 1716 776 221 1394 607 230 67 Saarland 1036 505 205 1520 877 173 1259 676 186 50 Berlin 904 383 236 1587 718 221 1219 537 227 56 Brandenburg 707 305 232 1499 711 211 1072 492 218 46 Mecklenburg-Vorpommern

687 316 218 1555 702 222 1087 494 220 43

Sachsen 784 329 238 1542 652 236 1133 478 237 50 Sachsen-Anhalt 676 316 214 1314 663 198 970 476 204 37 Thuumlringen 827 329 251 1640 695 236 1202 497 242 49

Gesamt 978 438 224 1623 784 207 1275 597 214 56

Tabelle 8 (Erwerbspersonen TK 2013 standardisiert)

Depressionsatlas ǀ 27

-

Anteil der Erwerbspersonen mit Antidepressiva Verordnung nach Bundeslaumlnshydern und Kreisen 2013

Relative Abweichungen der Anteile in Bundeslaumlndern 2013

Relative Abweichungen der Anteile in Kreisen 2013

28 ǀ Depressionsatlas Abbildung 13 (Erwerbspersonen TK 2013 standardisiert)

-ndash

Trends in Bundeslaumlndern

Abbildung 12 zeigt geschlechts- und altersshystandardisierte Betroffenenraten im Hinblick auf Antidepressiva-Verordnungen auf Bunshydeslandebene fuumlr die Jahre 2000 bis 2013 Auch in diesen Kartendarstellungen sind durchgaumlngig Unterschreitungen bundesweiter Ergebnisse um 25 Prozent oder mehr dunkelshyblau und Uumlberschreitungen um 25 Prozent oder mehr dunkelrot eingefaumlrbt

Wie bereits im Hinblick auf Arbeitsunfaumlhigkeishyten mit der Diagnose von Depressionen laumlsst sich auch in Bezug auf die Antidepressiva-Verordnungen feststellen dass es innerhalb des Beobachtungszeitraums von 14 Jahren tendenziell zu einer Angleichung von regionashylen Verordnungsraten gekommen ist Entshysprechend erscheinen die Einfaumlrbungen der Karten im Lauf der Jahre zunehmend blasser

Verordnungen nach Berufen

Analog entsprechenden Auswertungen zu Fehlzeiten mit der Diagnose von Depressioshynen werden in Tabelle 9 Ergebnisse zu Vershyordnungen von Antidepressiva in Taumltigkeitsshygruppen der zweistellig differenzierten KldB dargestellt

Mengenmaumlszligig am meisten Antidepressiva ndash mit einem Verordnungsvolumen von durchshyschnittlich mehr als 18 definierten Tagesdoshysen ndash erhielten Versicherte mit einer Taumltigkeit die den Taumltigkeitsgruppen bdquoErziehung soziale und hauswirtschaftliche Berufe Theologieldquo bdquoReinigungsberufeldquo und bdquoNichtmedizinische Gesundheits- Koumlrperpflege- und Wellnessbeshyrufe Medizintechnikldquo zuzuordnen war

Bei Versicherten mit Berufen aus den Taumltigshykeitsgruppen bdquoHoch- und Tiefbauberufeldquo und bdquo(Innen-)Ausbauberufeldquo wurden dagegen mit durchschnittlich weniger als acht definierten Tagesdosen im Jahr relativ wenig Antidepresshysiva verordnet

Auch die Verordnungsraten waren in den Taumlshytigkeitsgruppen bdquoReinigungsberufeldquo (933 Prozent) bdquoNichtmedizinische Gesundshyheits- Koumlrperpflege- und Wellnessberufe Medizintechnikldquo (866Prozent) und bdquoErzieshyhung soziale und hauswirtschaftliche Berufe Theologieldquo (851 Prozent) am houmlchsten waumlhshyrend Erwerbspersonen der bdquoHoch- und Tiefshybauberufeldquo und bdquo(Innen-)Ausbauberufeldquo nur verhaumlltnismaumlszligig selten von Antidepressiva-Verordnungen betroffen waren

Regionale Trends

Auch Verordnungsrashyten von Antidepressiva in den Bundeslaumlndern haben sich in den vershygangenen 14 Jahren angenaumlhert

Standardabweichunshygen der relativen Abshyweichungen von Vershyordnungsraten in den Bundeslaumlndern als Maszlig fuumlr die Streuung sanken von 169 Proshyzent im Jahr 2000 auf 119 Prozent im Jahr 2013

Anteil der Erwerbspersonen mit Antidepressiva Verordnung nach Bundeslaumlnshydern relative Abweichungen vom Bundesdurchschnitt 2000 bis 2013

Abbildung 14 (Erwerbspersonen TK 2013 standardisiert)

Depressionsatlas ǀ 29

-

Sowohl hinsichtlich der Kennzahlen zu Fehl- Verordnungsvolumen von Antidepressiva zu zeiten mit Depressionen als auch bezogen beobachten und umgekehrt erhalten Er-auf die Kennzahlen zu Antidepressiva- werbspersonen aus Taumltigkeitsgruppen mit ge-Verordnungen ist in den Berufsgruppen eine ringen Fehlzeiten aufgrund von Depressionen aumlhnliche Tendenz zu beobachten In Taumltig- eher wenig Antidepressiva keitsgruppen mit haumlufiger Depressionsdiagshynose ist in der Regel auch ein hohes

Antidepressiva-Verordnungen nach Berufen 2013 (zweistellige KldB)

Taumltigkeitsgruppen KldB 2010 zweistellig DDD

pro Jahr Betr

[] AU Tage je 100 VJ

01 Angehoumlrige der regulaumlren Streitkraumlfte 1240 762 71 11 Land- Tier- und Forstwirtschaftsberufe 908 411 56 12 Gartenbauberufe und Floristik 1174 537 73 21 Rohstoffgewinnung und -aufbereitung Glas- und Keramik- 1042 466 62

herstellung und -verarbeitung 22 Kunststoffherstellung und -verarbeitung Holzbe- und shy

verarbeitung 868 466 82

23 Papier- und Druckberufe technische Mediengestaltung 1244 585 96 24 Metallerzeugung und -bearbeitung Metallbauberufe 886 455 69 25 Maschinen- und Fahrzeugtechnikberufe 872 422 61 26 Mechatronik- Energie- und Elektroberufe 860 405 61 27 Technische Forschungs- Entwicklungs- Konstruktions- und 1040 479 62

Produktionssteuerungsberufe 28 Textil- und Lederberufe 1167 659 88 29 Lebensmittelherstellung und -verarbeitung 1153 563 102 31 Bauplanungs- Architektur- und Vermessungsberufe 1117 506 76 32 Hoch- und Tiefbauberufe 783 369 60 33 (Innen-)Ausbauberufe 537 306 60 34 Gebaumlude- und versorgungstechnische Berufe 1004 481 70 41 Mathematik- Biologie- Chemie- und Physikberufe 1263 556 73 42 Geologie- Geografie- und Umweltschutzberufe 1001 427 70 43 Informatik- Informations- und

Kommunikationstechnologieberufe 1018 438 65

51 Verkehrs- und Logistikberufe (auszliger Fahrzeugfuumlhrung) 1215 592 100 52 Fuumlhrerinnen von Fahrzeug- und Transportgeraumlten 980 477 9153 Schutz- Sicherheits- und Uumlberwachungsberufe 1597 710 134 54 Reinigungsberufe 1807 933 120 61 Einkaufs- Vertriebs- und Handelsberufe 1011 509 87 62 Verkaufsberufe 1459 730 127 63 Tourismus- Hotel- und Gaststaumlttenberufe 1023 532 99 71 Berufe in Unternehmensfuumlhrung und -organisation 1365 649 99 72 Berufe in Finanzdienstleistungen Rechnungswesen 1230 583 89

und Steuerberatung 73 Berufe in Recht und Verwaltung 1751 789 115 81 Medizinische Gesundheitsberufe 1501 690 107 82 Nichtmedizinische Gesundheits- Koumlrperpflege- und Wellshy

nessberufe Medizintechnik 1806 866 161

83 Erziehung soziale und hauswirtschaftliche Berufe Theologie 1867 851 154 84 Lehrende und ausbildende Berufe 1165 507 75 91 Sprach- literatur- geistes- gesellschafts- 1218 579

und wirtschaftswissenschaftliche Berufe 92 Werbung Marketing kaufmaumlnnische und redaktionelle

Medienberufe 1260 573 106

93 Produktdesign und kunsthandwerkliche Berufe bildende 1000 489 Kunst Musikinstrumentenbau

94 Darstellende und unterhaltende Berufe 1023 476 66

Erwerbspersonen insgesamt 1303 608 105

Tabelle 9 (Erwerbspersonen TK 2013 nicht standardisierte Rohwerte)

30 ǀ Depressionsatlas

93

67

4

6

8

Zu einer differenzierten Darstellung des beshyrufsbezogenen AU-Geschehens kommt man bei Auswertung der Fehlzeiten auf fuumlnfstellishyger Ebene der Klassifikation der Berufe 2010 die insgesamt 1286 Auspraumlgungen umfasst

Fuumlr berufsabhaumlngig noch weiter differenzierte Auswertungen wurden zunaumlchst die 100 Beshyrufsgruppen auf der Ebene fuumlnfstelliger Codes der KldB ausgewaumlhlt die unter den TK-Versicherten im Jahr 2013 am haumlufigsten vershytreten waren Von diesen 100 Berufsgruppen werden nachfolgend Ergebnisse zu jeweils

zehn Berufsgruppen dargestellt bei denen die houmlchsten beziehungsweise die niedrigsten Raten an Antidepressiva-Verordnungen ermitshytelt wurden

Von den zehn Berufsgruppen mit den houmlchsshyten Verordnungsraten sind ndash wie auch hinshysichtlich der Fehlzeiten ndash auffaumlllig viele dem Berufsbereich 8 bdquoGesundheit Soziales Lehre und Erziehungldquo zuzuordnen Die houmlchsten Verordnungsraten sowie auch das houmlchste Verordnungsvolumen in DDD entfiel auf die Taumltigkeitsgruppe bdquoBerufe in der Altenpflege (ohne Spezialisierung) ndash Helfer-Anlerntaumltigkeitenldquo (82101)

Antidepressiva-Verordnungen nach Berufen 2013 (fuumlnfstellige KldB) Berufe mit hohen sowie geringen Verordnungsraten

Rang Taumltigkeitsgruppen KldB 2010 fuumlnfstellig DDD

pro Jahr Betr

[]

1 82101 Berufe in der Altenpflege (ohne Spezialisierung) shyHelfer-Anlerntaumltigkeiten

2514 1195

2 82102 Berufe in der Altenpflege (ohne Spezialisierung) shyfachlich ausgerichtete Taumltigkeiten

2483 1141

3 81301 Berufe in der Gesundheits- und Krankenpflege (ohne Spezialisierung) - Helfer-Anlerntaumltigkeiten

2197 1004

54101 Berufe in der Reinigung (ohne Spezialisierung) - Hel- 1945 1004 fer-Anlerntaumltigkeiten

5 73222 Verwaltende Berufe im Sozial- und Gesundheitsweshysen - fachlich ausgerichtete Taumltigkeiten

2027 934

73202 Berufe in der oumlffentlichen Verwaltung (ohne Speziali- 2026 918 sierung) - fachlich ausgerichtete Taumltigkeiten

7 92122 Berufe im Dialogmarketing - fachlich ausgerichtete Taumltigkeiten

1976 913

81212 Medizinisch-technische Berufe im Laboratorium - 1945 867 fachlich ausgerichtete Taumltigkeiten

9 83112 Berufe in der Kinderbetreuung und -erziehung - fachshylich ausgerichtete Taumltigkeiten

1835 842

10 83124 Berufe in der Sozialarbeit und Sozialpaumldagogik - hoch 1858 830 komplexe Taumltigkeiten

hellip hellip hellip

91 22342 Berufe im Holz- Moumlbel- und Innenausbau - fachlich 712 364 ausgerichtete Taumltigkeiten 92 43414 Berufe in der Softwareentwicklung - hoch komplexe

Taumltigkeiten 867 360

93 27104 Berufe in der technischen Forschung und Entwicklung 798 358 (ohne Spezialisierung) - hoch komplexe Taumltigkeiten 94 26212 Berufe in der Bauelektrik - fachlich ausgerichtete Taumlshy

tigkeiten 710 353

95 81404 AumlrzteAumlrztinnen (ohne Spezialisierung) - hoch komshy 901 349 plexe Taumltigkeiten 96 84304 Berufe in der Hochschullehre und -forschung - hoch

komplexe Taumltigkeiten 840 343

97 26252 Berufe in der elektrischen Betriebstechnik - fachlich 662 341 ausgerichtete Taumltigkeiten 98 71324 Berufe in der Unternehmensberatung - hoch kompleshy

xe Taumltigkeiten 790 331

99 34212 Berufe in der Sanitaumlr- Heizungs- und Klimatechnik shy 545 325 fachlich ausgerichtete Taumltigkeiten 100 25212 Berufe in der Kraftfahrzeugtechnik - fachlich ausgeshy

richtete Taumltigkeiten 629 313

Erwerbspersonen insgesamt 1303 608

Tabelle 10 (Erwerbspersonen TK 2013 nicht standardisierte Rohwerte)

Depressionsatlas ǀ 31

Auch Beschaumlftigte aus der Taumltigkeitsgruppe bdquoBerufe im Dialogmarketingldquo (92122) bei deshynen zuvor bereits haumlufige Arbeitsunfaumlhigkeishyten aufgrund von Depressionen aufgezeigt wurden erhalten uumlberdurchschnittlich haumlufig Antidepressiva

Berufsgruppen mit niedrigen Verordnungsrashyten weisen oft eine technische Orientierung auf haumlufig handelt es sich dabei um hochshykomplexe Taumltigkeiten

Die Ergebnisse zu Verordnungen von Antideshypressiva weisen wie die Auswertungen zu Arshybeitsunfaumlhigkeiten mit der Diagnose von Deshypressionen uumlberwiegend auf eine Belastung aumlhnlicher Berufsgruppen hin

Verordnungen nach Schulabschluss

Durchschnittliche Verordnungsmengen von Antidepressiva in Abhaumlngigkeit vom Schulabshyschluss sind in Tabelle 11 dargestellt

Waumlhrend die Zahl der verordneten Tagesdoshysen (DDD pro Jahr) bei den Berufstaumltigen ohshyne Schulabschluss noch geringfuumlgig niedriger liegt als bei Personen mit Haupt-Volksschulshyabschluss sinken sie anschlieszligend mit steishygendem Schulabschluss leicht ab Die Vershyordnungsraten sinken stetig mit steigender Schulbildung von 71 Prozent bei Berufstaumltishygen ohne Schulabschluss bis auf 5 Prozent bei Personen mit Abitur oder Fachabitur

Demgegenuumlber steigt die Zahl der durchshyschnittlich verordneten Tagesdosen im Betrofshyfenheitsfall mit zunehmender Bildung etwas an Dieser Anstieg koumlnnte darauf hindeuten dass Personen mit houmlherem Bildungsabshyschluss bdquokonsequenterldquo beziehungsweise uumlber einen etwas laumlngeren Zeitraum oder mit houmlheren Dosierungen mit Antidepressiva beshyhandelt werden

Antidepressiva-Verordnungen nach Schulabschluss 2013

Schulabschluss DDD

pro Jahr Betr

[] DDD

pro Betr

Ohne Schulabschluss 138 71 194 Haupt-Volksschulabschluss 141 70 201 Mittlere Reife oder gleichwertiger Abshyschluss 128 62 207 AbiturFachabitur 113 50 223 Abschluss unbekannt 127 61 207

Gesamt 128 60 214

Tabelle 11 (Erwerbspersonen TK standardisiert)

Antidepressiva-Verordnungen nach Ausbildungsabschluss 2013

Ausbildungsabschluss DDD

pro Jahr Betr

[] DDD

pro Betr

Ohne beruflichen Ausbildungsabschluss 151 72 211 Abschluss einer anerkannten Berufsausshybildung 132 63 210 Meister-Techniker- oder gleichwertiger Fachschulabschluss 111 54 205 Bachelor 110 49 224 DiplomMagisterMasterStaatsexamen 104 46 224 Promotion 87 37 238 Abschluss unbekannt 120 59 203

Gesamt 128 60 214

Tabelle 12 (Erwerbspersonen TK standardisiert)

32 ǀ Depressionsatlas

Verordnung von Antidepressiva bei AU mit Diagnose von Depression 2013

Abbildung 15 (Erwerbspersonen TK 2013)

62

98

120 134

144 144 149 160

173

150

55

90

114

137 149

157 166

181 179

159

0

20

40

60

80

100

120

140

160

180

200

0

10

20

30

40

50

60

70

80

90

100

15-19 20-24 25-29 30-34 35-39 40-44 45-49 50-54 55-59 60-64

DDD pro Betroffenem m

it AU (F32 F33)

Beha

ndel

t mit

Antid

epre

ssiv

a [

]

Altersgruppe

Behandelte Frauen Behandelte Maumlnner DDDs Frauen DDDs Maumlnner

Verordnungen nach Ausbildung

Bei Auswertungen zu Antidepressiva-Verordnungen in Abhaumlngigkeit von den Ausshybildungsabschluumlssen zeigen sich aumlhnliche Trends wie bei den Auswertungen nach Schulabschluumlssen Mit steigendem Ausbilshydungsabschluss geht sowohl die Zahl der verordneten Tagesdosen als auch die Rate der Antidepressiva-Verordnungen zuruumlck

Antidepressiva-Verordnung bei Erwerbsshypersonen mit Arbeitsunfaumlhigkeit aufgrund von Depressionen

In den vorausgehenden Abschnitten wurden Arbeitsunfaumlhigkeiten mit der Diagnose von Depressionen sowie Verordnungen von Antishydepressiva jeweils separat betrachtet Der folgende Abschnitt liefert demgegenuumlber Ershygebnisse zu Verordnungen von Antidepressishyva bei den 16 Prozent der Erwerbspersonen die innerhalb des Beobachtungsjahres 2013 explizit auch mit der Angabe einer Depressishyonsdiagnose im Sinne der ICD-Schluumlssel F32 undoder F33 arbeitsunfaumlhig gemeldet waren (vergleiche Tabelle 1 auf Seite 6)

Geschlechts- und altersuumlbergreifend erhielten aus dieser Gruppe innerhalb desselben Jahshyres 56 Prozent mindestens eine Antidepressishyva-Verordnung ndash gut die Haumllfte der Erwerbsshypersonen mit einer Arbeitsunfaumlhigkeit aufshygrund von Depressionen wurde also im selshyben Jahr auch medikamentoumls mit Antidepresshysiva behandelt Durchschnittlich wurden in der Population mit Depressionsdiagnose

innerhalb des Jahres 149 DDD je Person vershyordnet ndash bezogen ausschlieszliglich auf diejenishygen Personen die uumlberhaupt Antidepressiva erhielten wurden durchschnittlich 266 Tagesshydosen verordnet

Abbildung 15 zeigt die Verordnungsraten soshywie Verordnungsvolumen bezogen auf Ershywerbspersonen mit mindestens einer Arbeitsshyunfaumlhigkeit aufgrund von Depressionen in einzelnen Geschlechts- und Altersgruppen Juumlngere Erwerbspersonen mit gemeldeter Arshybeitsunfaumlhigkeit aufgrund von Depressionen werden demnach verhaumlltnismaumlszligig selten und durchschnittlich mit einer geringeren Zahl an Tagesdosen mit Antidepressiva behandelt Im Falle einer Arbeitsunfaumlhigkeit aufgrund von Depressionen unterscheiden sich die Verordshynungsmengen und -raten von Maumlnnern und Frauen innerhalb der einzelnen Altersgruppen nur gering Vorrangig in den mittleren Altersshygruppen werden betroffene Maumlnner etwas haumlufiger und in houmlherer Dosierung mit Antideshypressiva behandelt

Depressionsatlas ǀ 33

-

-

-

Diagnosen von Arbeitsunfaumlhigkeit und Antidepressiva-Verordnungen

Der nachfolgende Abschnitt befasst sich mit der Frage im Kontext welcher Arbeitsunfaumlshyhigkeitsdiagnosen Erwerbspersonen am haumlushyfigsten Antidepressiva erhalten Bereits aufshygrund der Beobachtung dass mit rund 6 Proshyzent innerhalb des Jahres 2013 erheblich mehr Erwerbspersonen Antidepressiva erhielshyten als Erwerbspersonen mit der Diagnose von Depressionen arbeitsunfaumlhig gemeldet waren ist offensichtlich dass keineswegs nur Personen die aufgrund von Depressionen arshybeitsunfaumlhig gemeldet waren auch Antideshypressiva erhielten

Fuumlr TK-versicherte Erwerbspersonen mit minshydestens einer Arbeitsunfaumlhigkeit im Jahr 2013 wurde im Rahmen der Auswertungen in Abshyhaumlngigkeit von den Diagnosen der Arbeitsunshyfaumlhigkeiten auf unterschiedlichen Ebenen ershymittelt welchem Anteil dieser Personen im Jahr 2013 mindestens einmal Antidepressiva im Sinne des ATC-Codes bdquoN06Aldquo verordnet wurden

Die houmlchste Verordnungsrate konnte bei einer Differenzierung von AU-Diagnosen auf Ebene der ICD-Kapitel erwartungsgemaumlszlig fuumlr das Kapitel V bdquoPsychische und Verhaltensstoumlrunshygenldquo (ICD-Diagnosen F00ndashF99) ermittelt wershyden dem auch Diagnosen von Depressionen zugeordnet sind 367Prozent der Personen mit einer gemeldeten Arbeitsunfaumlhigkeitsdishyagnose aus diesem Kapitel bekamen mindesshytens einmal im Jahr 2013 auch Antidepressiva verordnet Relativ hoch war die Antidepressishyva-Verordnungsrate bei Arbeitsunfaumlhigkeiten mit Diagnosen aus dem ICD-Kapitel VI bdquoKrankheiten des Nervensystemsldquo (G00ndashG99) mit 17 Prozent

Fuumlr eine detailliertere Betrachtung wurden Verordnungsraten bei Erwerbspersonen mit Arbeitsunfaumlhigkeiten differenziert nach ICD-Codes auf dreistelliger Ebene ermittelt

Betrachtet wurden ausschlieszliglich ICD-Diagnosen die im Jahr 2013 bei mindestens 100 Personen als Anlaumlsse von Arbeitsunfaumlshyhigkeiten dokumentiert waren

Diagnosen von Arbeitsunfaumlhigkeiten bei Personen mit hohen Antidepressiva-Verordnungsraten 2013

Rang ICD Code ICD Diagnose

Anteil mit Anti depressiva[]

Betroffene [Rate in ]

1 F33 Rezidivierende depressive Stoumlrung 733 0305 2 T43 Vergiftung durch psychotrope Substanzen ande- 721 0003

renorts nicht klassifiziert 3 F42 Zwangsstoumlrung 711 0018 4 F61 Kombinierte und andere Persoumlnlichkeitsstoumlrungen 666 0009 5 F60 Spezifische Persoumlnlichkeitsstoumlrungen 652 0049 6 F31 Bipolare affektive Stoumlrung 627 0032 7 F41 Andere Angststoumlrungen 617 0285 8 F34 Anhaltende affektive Stoumlrungen 561 0051 9 F40 Phobische Stoumlrungen 535 0026 10 F32 Depressive Episode 528 1319 11 F90 Hyperkinetische Stoumlrungen 516 0008 12 F25 Schizoaffektive Stoumlrungen 493 0015 13 F50 Essstoumlrungen 480 0024 14 F62 Andauernde Persoumlnlichkeitsaumlnderungen nicht 449 0003

Folge einer Schaumldigung oder Krankheit des Geshyhirns

15 F11 Psychische und Verhaltensstoumlrungen durch Opioshyide

412 0004

16 F51 Nichtorganische Schlafstoumlrungen 408 0044 17 F19 Psychische und Verhaltensstoumlrungen durch mulshy

tiplen Substanzgebrauch und Konsum anderer psychotroper Substanzen

405 0015

18 F63 Abnorme Gewohnheiten und Stoumlrungen der Im- 379 0005 pulskontrolle

19 T50 Vergiftung durch Diuretika und sonstige und nicht naumlher bezeichnete Arzneimittel Drogen und bioshylogisch aktive Substanzen

378 0004

20 F44 Dissoziative Stoumlrungen [Konversionsstoumlrungen] 372 0009

Tabelle 13 (Erwerbspersonen TK 2013 standardisiert)

34 ǀ Depressionsatlas

Tabelle 13 enthaumllt Angaben zu den 20 dreishystelligen ICD-Diagnosen mit den houmlchsten Raten an Antidepressiva-Verordnungen sortiert in absteigender Reihenfolge nach dem Anteil der Erwerbspersonen mit Anti-depressiva-Verordnung

Um eine Einschaumltzung der Bedeutung der aufgefuumlhrten Diagnosen zu ermoumlglichen werden ergaumlnzend auch die Anteile der von Arbeitsunfaumlhigkeiten mit diesen Diagnosen betroffenen Erwerbspersonen in der Tabelle genannt

Die Erkrankung mit dem groumlszligten Anteil an Antidepressiva-Verordnungen ist die ICD-Diagnose bdquoRezidivierende depressive Stoumlshyrungldquo (F33) also eine zum wiederholten Mal auftretende Depression Von den Erwerbsshypersonen die 2013 mit einer entsprechenden Diagnose arbeitsunfaumlhig gemeldet waren ershyhielten innerhalb des Jahres 73 Prozent also knapp drei Viertel mindestens eine Anti-depressiva-Verordnung Unter den gelisteten 20 ICD-Diagnosen mit den houmlchsten Antideshypressiva-Verordnungsraten finden sich in erster Linie weitere bdquoFldquo-Diagnosen also Erkrankungsdiagnosen aus dem Kapitel bdquoPsychische und Verhaltensstoumlrungenldquo

Ausnahmen bilden die beiden Diagnosen bdquoVergiftung durch psychotrope Substanzen anderenorts nicht klassifiziertldquo (T43) sowie bdquoVergiftung durch Diuretika und sonstige und nicht naumlher bezeichnete Arzneimittel Drogen und biologisch aktive Substanzenldquo (T50) aus der Diagnosegruppe bdquoVergiftungen durch Arzshyneimittel Drogen und biologisch aktive Subshystanzenldquo (T36ndashT50) bei deren Kodierung als Anlass einer Arbeitsunfaumlhigkeit gleichfalls reshylativ hohe Raten an Antidepressiva-Verordnungen ermittelt wurden Uumlber die Gruumlnde fuumlr den beobachteten Zusammenshyhang der Diagnosen mit hohen Raten an An-tidepressiva-Verordnungen geben die Daten keine Auskunft Es laumlsst sich daher nur vershymuten dass Antidepressiva in diesen Faumlllen in der Regel nicht Ausloumlser einer Vergiftung waren sondern eher zur Behandlung von seelischen Zustaumlnden verordnet wurden die ihrerseits anderweitig den Ausloumlser fuumlr eine Vergiftung bildeten In jedem Fall laumlsst sich festhalten dass beide Diagnosen mit Beshytroffenenraten von 0003 Prozent sowie 0004 Prozent nur sehr selten den Anlass fuumlr eine Arbeitsunfaumlhigkeit bilden und insofern eishyne untergeordnete Rolle spielen

Unter den gelisteten 20 Diagnosen mit hohen medikamentoumlsen Behandlungsraten bilden bdquoDepressive Episodenldquo (F32) mit Abstand den haumlufigsten Anlass fuumlr eine Arbeitsunfaumlhigkeit

Zusammenfassung Der Depressionsatlas liefert umfaumlngliches Zahlenmaterial zur Bedeutung von Depressishyonen im Erwerbsalter und zu Veraumlnderungen in den Jahren von 2000 bis 2013

Innerhalb des genannten Zeitraums stiegen die Fehlzeiten aufgrund von Depressionen deutlich Zwischen Tiefst- und Houmlchststand 2006 und 2012 war bei Erwerbspersonen ein Anstieg um 75 Prozent festzustellen Nach eishynem leichten Ruumlckgang wurden im Jahr 2013 163 AU-Faumllle pro 100 Versicherungsjahre mit der Diagnose von Depressionen erfasst Dashymit waren Depressionen lediglich 14 Prozent aller AU-Faumllle zuzuordnen aufgrund der lanshygen fallbezogenen Dauer waren diese Faumllle jedoch fuumlr 71 Prozent aller gemeldeten Fehlshytage verantwortlich Im Mittel war jede Ershywerbsperson 2013 gut einen Tag aufgrund von Depressionen arbeitsunfaumlhig gemeldet eine gemeldete Arbeitsunfaumlhigkeit dauerte durchschnittlich 64 Tage

Rund 6 Prozent der Erwerbspersonen erhielshyten innerhalb des Jahres 2013 mindestens eishyne Antidepressiva-Verordnung 2000 hatte die Rate noch bei 41 Prozent gelegen Die Zahl der verordneten Tagesdosen stieg im selben Zeitraum um den Faktor 274 und hat sich damit nahezu verdreifacht 2013 wurden demnach anteilig mehr Erwerbspersonen und gegebenenfalls zugleich auch erheblich intenshysiver mit Antidepressiva behandelt als im Jahr 2000

Frauen waren nach den vorliegenden Ergebshynissen nahezu doppelt so haumlufig von Depresshysionen betroffen wie Maumlnner mit zunehmenshydem Alter zeigen sich bis kurz vor Erreichen des Renteneintrittsalters steigende Fehlzeiten und Verordnungsraten Hinweise auf reduziershyte Erkrankungsrisiken finden sich bei houmlherer schulischer und beruflicher Ausbildung und entsprechend auch vorrangig bei Beschaumlftigshyten in Berufen mit houmlherer Qualifikation sowie mit technisch-handwerklicher Ausrichtung Beschaumlftigte mit geringerer Qualifikation soshywie aus sozialen Berufen sind demgegenuumlber tendenziell haumlufiger betroffen

Sowohl im Hinblick auf Arbeitsunfaumlhigkeiten mit Depressionen als auch im Hinblick auf Verordnungen von Antidepressiva haben sich im Lauf der 14 Jahre Unterschiede zwischen den Bundeslaumlndern verringert Dies koumlnnte auf eine Angleichung der Lebensumstaumlnde aber auch auf eine Angleichung der diagnosshytischen und therapeutischen Strategien von Aumlrzten hindeuten

Depressionsatlas ǀ 35

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Anhang

Depressionen als Ursache von Arbeitsunfaumlhigkeiten nach Geschlecht 2013

Maumlnner ICD 10 Code ICD 10 Diagnose

AU Faumllle je 100 VJ

AU Tageje 100 VJ

AU Tageje Fall

Betroffene [Rate in ]

A00-Z99 Alle Diagnosen 10409 132383 13 49910 F00-F99 Psychische und Verhaltensstoumlrungen 412 18678 45 3575

F30-F39 Affektive Stoumlrungen 127 8425 66 1218 F32 F33 Depressionen 119 7880 66 1155

F32 Depressive Episode 098 6043 61 0964 F320 Leichte depressive Episode 004 140 35 0039 F321 Mittelgradige depressive Episode 021 1628 76 0227 F322 Schwere depressive Episode ohne psychotische 012 1304 109 0134

Symptome F323 Schwere depressive Episode mit psychotischen

Symptomen 001 075 90 0009

F328 Sonstige depressive Episoden 003 132 52 0026 F329 Depressive Episode nicht naumlher bezeichnet 056 2671 48 0542

F33 Rezidivierende depressive Stoumlrung 021 1837 88 0216 F330 Rezidivierende depressive Stoumlrung gegenwaumlrtig

leichte Episode 001 035 42 0008

F331 Rezidivierende depressive Stoumlrung gegenwaumlrtig 010 880 86 0106 mittelgradige Episode

F332 Rezidivierende depressive Stoumlrung gegenwaumlrtig schwere Episode ohne psychotische Symptome

006 628 112 0063

F333 Rezidivierende depressive Stoumlrung gegenwaumlrtig 001 076 119 0007 schwere Episode mit psychotischen Symptomen

F334 Rezidivierende depressive Stoumlrung gegenwaumlrtig remittiert

000 011 50 0002

F338 Sonstige rezidivierende depressive Stoumlrungen 000 013 37 0004 F339 Rezidivierende depressive Stoumlrung nicht naumlher

bezeichnet 003 150 59 0026

Frauen ICD 10 Code ICD 10 Diagnose

AU Faumllle je 100 VJ

AU Tageje 100 VJ

AU Tageje Fall

Betroffene [Rate in ]

A00-Z99 Alle Diagnosen 12756 163175 13 56801 F00-F99 Psychische und Verhaltensstoumlrungen 759 31541 42 6603

F30-F39 Affektive Stoumlrungen 226 14159 63 2204 F32 F33 Depressionen 214 13312 62 2101

F32 Depressive Episode 176 9848 56 1738 F320 Leichte depressive Episode 008 245 32 0075 F321 Mittelgradige depressive Episode 038 2795 73 0408 F322 Schwere depressive Episode ohne psychotische 017 1914 113 0202

Symptome F323 Schwere depressive Episode mit psychotischen

Symptomen 001 103 108 0011

F328 Sonstige depressive Episoden 005 212 46 0047 F329 Depressive Episode nicht naumlher bezeichnet 106 4442 42 1024

F33 Rezidivierende depressive Stoumlrung 038 3464 90 0409 F330 Rezidivierende depressive Stoumlrung gegenwaumlrtig

leichte Episode 002 091 56 0017

F331 Rezidivierende depressive Stoumlrung gegenwaumlrtig 020 1791 89 0217 mittelgradige Episode

F332 Rezidivierende depressive Stoumlrung gegenwaumlrtig schwere Episode ohne psychotische Symptome

010 1109 116 0111

F333 Rezidivierende depressive Stoumlrung gegenwaumlrtig 001 081 95 0008 schwere Episode mit psychotischen Symptomen

F334 Rezidivierende depressive Stoumlrung gegenwaumlrtig remittiert

000 021 62 0004

F338 Sonstige rezidivierende depressive Stoumlrungen 001 038 74 0006 F339 Rezidivierende depressive Stoumlrung nicht naumlher

bezeichnet 005 254 54 0048

Tabelle A1 (Erwerbspersonen TK 2013 standardisiert)

36 ǀ Depressionsatlas

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Fehlzeiten mit Depressionen nach Personengruppen 2000 bis 2013

Depressionen (ICD 10 Codes F32 F33) Gesamt (A00 Z99)

Berufstaumltige Arbeitslose Gesamt

Jahr AU Tageje 100 VJ

rel seit 2000

AU Tageje 100 VJ

rel seit 2000

AU Tageje 100 VJ

rel seit 2000

AU Tageje 100 VJ

rel seit 2000

2000 56 100 130 100 62 100 1294 100 2001 58 103 138 106 64 104 1313 101 2002 59 106 142 109 67 109 1300 100 2003 59 105 147 113 68 110 1257 97 2004 60 108 172 132 72 116 1209 93 2005 60 108 180 138 72 118 1215 94 2006 53 95 202 155 60 98 1144 88 2007 60 108 270 207 68 110 1193 92 2008 65 116 328 252 73 119 1224 95 2009 75 135 314 240 84 136 1320 102 2010 86 155 431 330 98 159 1340 104 2011 90 162 456 350 100 163 1397 108 2012 95 171 470 361 105 171 1417 110 2013 92 166 488 374 104 169 1466 113

Tabelle A2 (Erwerbspersonen TK 2013 standardisiert Werte 2000 entsprechen 100 Prozent)

Arbeitsunfaumlhigkeiten mit Depressionen nach Alter und Geschlecht 2013

Maumlnner Frauen Gesamt

Alters gruppe

AU Faumllle je

100 VJ

AU Tageje

100 VJ

Betr []

AU Faumllle je

100 VJ

AU Tageje

100 VJ

Betr []

AU Faumllle je

100 VJ

AU Tageje

100 VJ

Betr []

15-19 06 21 06 16 44 14 10 31 09 20-24 09 40 08 18 66 16 13 52 12 25-29 09 42 08 15 73 14 12 57 11 30-34 09 46 08 16 88 15 12 65 11 35-39 10 64 10 18 110 18 14 85 13 40-44 12 79 12 21 130 21 16 102 16 45-49 13 87 13 23 149 23 18 116 18 50-54 14 104 14 26 178 26 20 139 20 55-59 17 126 17 30 215 30 23 167 23 60-64 16 153 16 28 242 29 21 189 21

Tabelle A3 (Erwerbspersonen TK 2013 ICD-10-Codes F32 F33)

Depressionsatlas ǀ 37

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Arbeitsunfaumlhigkeit mit Depressionen nach Ausbildung 2013

Ausbildungsabschluss AU Faumllle je 100 VJ

AU Tageje 100 VJ

Betroffene [Rate in ]

Ohne beruflichen Ausbildungsabschluss 207 113 195 Abschluss einer anerkannten Berufsshyausbildung 176 104 174 Meister-Techniker- oder gleichwertiger Fachschulabschluss 151 83 144 Bachelor 128 78 124 DiplomMagisterMasterStaatsexamen 111 63 111 Promotion 067 36 081 Abschluss unbekannt 153 104 156

Gesamt 163 104 159

Tabelle A4 (Erwerbspersonen TK 2013 standardisiert)

Antidepressiva-Verordnungen nach Alter und Geschlecht 2013

Maumlnner Frauen Gesamt

Alters gruppe

DDD Betr []

DDD pro

Betr

DDD Betr []

DDD pro

Betr

DDD Betr []

DDD pro

Betr 15-19 121 104 116 324 279 116 208 179 116 20-24 313 187 168 629 389 162 463 283 165

25-29 513 245 209 888 450 197 690 342 204 30-34 690 302 229 1089 513 212 870 397 221

35-39 893 386 231 1418 648 219 1131 505 225 40-44 1057 462 229 1687 783 216 1347 609 223

45-49 1141 502 227 1912 910 210 1501 693 219 50-54 1351 583 232 2236 1063 210 1773 812 222

55-59 1575 689 229 2592 1247 208 2044 946 219 60-64 1368 653 209 2358 1195 197 1774 875 204

Tabelle A5 (Erwerbspersonen TK 2013 ATC-Code N06A)

38 ǀ Depressionsatlas

Antidepressiva-Verordnungsvolumen nach Wirkstoffen 2000 bis 2013

Anzahl DDD je VJ

Opipramol Amitriptylin Fluoxetin Citalopram Sertralin Johannisshykraut

Mirtazapin Venlafaxin

Jahr N06AA05 N06AA09 N06AB03 N06AB04 N06AB06 N06AP01 N06AX11 N06AX16

2000 039 048 029 034 033 132 015 011 2001 043 049 034 047 042 125 021 017 2002 046 049 043 061 045 110 029 024 2003 051 051 051 087 051 098 032 033 2004 055 049 060 099 052 037 035 043 2005 059 050 067 117 054 043 043 053 2006 053 045 066 123 053 031 044 057 2007 059 047 074 166 061 031 054 068 2008 065 048 079 203 067 033 064 080 2009 068 048 076 229 070 043 069 091 2010 072 050 079 283 076 051 080 123 2011 075 052 081 351 081 053 085 145 2012 076 052 084 357 095 053 089 168 2013 075 051 084 334 109 053 091 183

Tabelle A6 (Erwerbspersonen TK 2013 standardisiert ATC-Code N06A)

Depressionsatlas ǀ 39

Allgemeine Informationen zum Depressionsatlas

Der Depressionsatlas liefert umfangreiche Informationen zur Bedeutung von Depressishyonen im Erwerbsalter Basis der Auswertunshygen bilden Daten zu Arbeitsunfaumlhigkeiten sowie Arzneiverordnungen bei TK-Erwerbsshypersonen aus den Jahren 2000 bis 2013 Depressionen waren 2013 fuumlr 7 Prozent aller gemeldeten Arbeitsfehltage verantwortlich Etwa 6 Prozent aller Erwerbspersonen erhielten 2013 Verordnungen von Antideshypressiva die Zahl der verordneten Tagesdoshysen hat sich seit 2000 nahezu verdreifacht

Weitere Informationen Gesundheitsstudien und Auswertungen finden Sie unter wwwtkde Webcode 49536

101

154

1

2015

  • 15-01-21_TK_Depressionsatlas_Inhalt_finalpdf
    • Depressionsatlas
      • Datengrundlagen
      • ICD-Diagnosen
      • Arzneiverordnungen ndash ATC
      • Standardisierung
        • Arbeitsunfaumlhigkeit mit Depressionen
          • Arbeitsunfaumlhigkeitsfaumllle
          • Arbeitsunfaumlhigkeitstage
          • Betroffene
          • Arbeitsunfaumlhigkeit nach Geschlecht und Alter
          • Arbeitsunfaumlhigkeiten im Zeitverlauf
          • Arbeitsunfaumlhigkeit nach Bundeslaumlndern und Kreisen
          • Trends in Bundeslaumlndern
          • Arbeitsunfaumlhigkeit nach Berufen
          • Arbeitsunfaumlhigkeit nach Schulabschluss
          • Arbeitsunfaumlhigkeit nach Ausbildung
          • Arbeitsunfaumlhigkeit nach Leitungsfunktion
          • Kosten von Arbeitsunfaumlhigkeit mit Depressionen
          • Arbeitsunfaumlhigkeit mit weiteren Diagnosen
            • Verordnung von Antidepressiva
              • Verordnung nach Alter und Geschlecht
              • Verordnungen im Zeitverlauf
              • Trends bei Verordnungen relevanter Antidepressiva nach Wirkstoffen
              • Verordnungen nach Arztgruppen
              • Verordnung nach Bundeslaumlndern und Kreisen
              • Trends in Bundeslaumlndern
              • Verordnungen nach Berufen
              • Verordnungen nach Schulabschluss
              • Verordnungen nach Ausbildung
              • Antidepressiva-Verordnung bei Erwerbspersonen mit Arbeitsunfaumlhigkeit aufgrund von Depressionen
              • Diagnosen von Arbeitsunfaumlhigkeit und Antidepressiva-Verordnungen
                • Zusammenfassung
                • Anhang
                • Word-Lesezeichen
                  • RANGEC12
                  • RANGEC24

-

Eine medikamentoumlse Therapie mit Antideshypressiva wurde im Jahr 2013 demnach nicht nur bei mehr Personen als in allen vorausgeshyhend betrachteten Jahren durchgefuumlhrt sonshydern umfasste zugleich gemessen an den verordneten Tagesdosen auch eine merklich groumlszligere Wirkstoffmenge was auf einen Trend zur Intensivierung undoder Verlaumlngerung der medikamentoumlsen Therapie mit Antidepressiva hindeutet

Trends bei Verordnungen relevanter Antishydepressiva nach Wirkstoffen

Auswertungen zu Veraumlnderungen des Vershyordnungsvolumens wurden zu denjenigen Wirkstoffen aus der ATC-Gruppe der Antideshypressiva durchgefuumlhrt die entweder im aktushyellen Auswertungsjahr 2013 oder zu Beginn des Auswertungszeitraums im Jahr 2000 unshyter den fuumlnf verordnungsrelevantesten Einshyzelsubstanzen waren

Mit Ausnahme des Johanniskrautes zeigte sich bei allen betrachteten Wirkstoffen eine deutliche Zunahme des Verordnungsvolushymens Johanniskraut ein pflanzliches Arzshyneimittel das vor allem zur Behandlung leichshyter bis mittelschwerer Depressionen eingeshysetzt wird war noch im Jahr 2000 ndash mit einer Verordnung von 132 definierten Tagesdosen pro Erwerbsperson ndash der Wirkstoff mit dem mit Abstand houmlchsten Verordnungsvolumen Seit April 2004 waren Johanniskrautpraumlparate durch die gesetzlichen Krankenkassen als ansonsten auch rezeptfrei erhaumlltliche Arzneishymittel nur erstattungsfaumlhig wenn sie pro Apshyplikationsform 300 mg Extrakt des eigentshy

lichen Wirkstoffes enthielten und zur Behandshylung von Depressionen eingesetzt wurden Zu Beginn des Jahres 2004 war mit dem allgeshymeinen Wegfall der Erstattungen fuumlr rezeptfrei erhaumlltliche Medikamente auch die Erstattung fuumlr Johanniskraut-Verordnungen durch GKV-Kassen zunaumlchst gaumlnzlich weggefallen In diesem Kontext kam es 2004 ndash wie zu erwarshyten ndash zu einem starken Ruumlckgang des in den Krankenkassendaten dokumentierten Verordshynungsvolumens Dass Johanniskraut seit 2009 zur Behandlung von Depressionen in Apotheken nur noch auf Rezept abgegeben wird koumlnnte den leichten Anstieg der aumlrztlishychen Verordnungen ab diesem Jahr erklaumlren In welchem Umfang Johanniskrautpraumlparate von Patienten daruumlber hinaus rezeptfrei geshykauft wurden bildet sich in den Daten der Krankenkassen nicht ab

Weitere Wirkstoffe die schon am Beginn des Auswertungszeitraums im Jahr 2000 zu den verordnungsstaumlrksten Substanzen gehoumlrten waren Amitriptylin Opipramol Citalopram und Sertralin Waumlhrend das Verordnungsvolumen von Amitryptilin dem im Jahr 2000 nach Joshyhanniskraut am haumlufigsten verordneten Wirkshystoff sich im Laufe der Zeit kaum veraumlndert hat kam es bei den Wirkstoffen Opipramol Citalopram und Sertralin von 2000 bis zum Jahr 2013 zu einem deutlichen Anstieg der Verordnungen

Antidepressiva Verordnungsvolumen nach Wirkstoffen 2000 bis 2013

DDD

je V

ersi

cher

ungs

jahr

40

35

30

25

20

15

10

05

00 2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 2008 2009 2010 2011 2012 2013

N06AB04

N06AX16

N06AB06

N06AX11

N06AB03

N06AA05

N06AP01

N06AA09

- Citalopram

- Venlafaxin

- Sertralin

- Mirtazapin

- Fluoxetin

- Opipramol

- Johanniskraut

- Amitryptilin

Jahr

Abbildung 12 (Erwerbspersonen TK 2013 standardisiert)

Depressionsatlas ǀ 25

Mit Abstand am staumlrksten zeigt sich dieser Anstieg beim Wirkstoff Citalopram dessen Verordnungsvolumen sich bis 2012 im Vershygleich zum Jahr 2000 verzehnfacht hatte Im Jahr 2013 ist demgegenuumlber ein leichter Ruumlckgang der Citalopram-Verordnungen zu verzeichnen

Als zweithaumlufigstes Antidepressivum wurde den TK-versicherten Erwerbspersonen im Jahr 2013 der Wirkstoff Venlafaxin verordnet Seit der Patentschutz der Firma Wyeth fuumlr das entsprechende Arzneimittel mit dem Handelsnamen bdquoTrevilorregldquo ausgelaufen ist befinden sich auch Generika mit dem Wirkshystoff auf dem Markt die aufgrund ihres niedrishygeren Preises zu einer vermehrten Verordshynung des Wirkstoffes beigetragen haben duumlrfshyten

Insgesamt hat sich das Verordnungsvolumen von Antidepressiva zwischen 2000 und 2013 nahezu verdreifacht wobei sich diese Zushynahme unterschiedlich auf die verschiedenen verordneten Wirkstoffe verteilt Die Zahl der pro Erwerbsperson verordneten Tagesdosen lag 2013 um den Faktor 274 uumlber der des Jahres 2000

Verordnungen nach Arztgruppen

Antidepressiva werden von Aumlrzten untershyschiedlicher Fachrichtungen verordnet Der verordnende Arzt ist in den Verordnungsdaten dokumentiert womit Verordnungen auch einshyzelnen aumlrztlichen Fachgruppen zugeordnet werden koumlnnen Fuumlr Auswertungen zum Deshypressionsatlas konnte ndash wie im Gesundheitsshyreport 2014 ndash auf die Zuordnung einzelner Verordnungen zu einer TK-seitig erstellten Gruppierung von Fachaumlrzten zuruumlckgegriffen werden

Die meisten der jaumlhrlich 1275 Tagesdosen an Antidepressiva je Erwerbsperson wurden 2013 von Psychiatern und Neurologen (621 DDD entsprechend 487 Prozent aller Tashygesdosen) und Allgemeinmedizinern (425 DDD entsprechend 334 Prozent aller Tashygesdosen) verschrieben also von Aumlrzten die psychische Erkrankungen behandeln und ersshyte Ansprechpartner fuumlr Erwerbspersonen mitpsychischen Problemen sind Auch Aumlrzte fuumlr innere Medizin waren mit 124 Tagesdosen (entsprechend einem Anteil von 98 Prozent an allen Tagesdosen) noch in relevantem Umfang an der Verordnung von Antidepressishyva beteiligt Ein Anteil von 77 Prozent der Tagesdosen konnte in den analysierten Daten keiner Arztgruppe zugeordnet werden andere differenzierbare Arztgruppen waren lediglich fuumlr einen Anteil von 05 Prozent des Verordshynungsvolumens verantwortlich Die anteilige Verteilung des Verordnungsvolumens auf Facharztgruppen unterscheidet sich zwischen Maumlnnern und Frauen nur geringfuumlgig und wird deshalb nicht gesondert erlaumlutert

26 ǀ Depressionsatlas

Verordnung nach Bundeslaumlndern und Kreisen

Einen Uumlberblick uumlber die Verordnung von Anshytidepressiva 2013 auf Bundeslandebene gibt Tabelle 8

Am meisten Antidepressiva wurden 2013 mit durchschnittlich 141 und 139 definierten Tashygesdosen in Rheinland-Pfalz und Bayern vershyordnet Auch in Nordrhein-Westfalen und Hamburg konnte 2013 ein Verordnungsvolushymen merklich oberhalb des Bundesdurchshyschnitts beobachtet werden Neben Erwerbsshypersonen aus den vier bereits genannten Bundeslaumlndern erhielten insbesondere auch Erwerbspersonen mit Wohnort im Saarland mit einem geschlechtsuumlbergreifenden Anteil von 676 Prozent uumlberdurchschnittlich haumlufig Antidepressiva Pro Betroffenen wurden im Saarland mit 186 DDD jedoch verhaumlltnismaumlshyszligig wenige Tagesdosen verordnet weshalb das Verordnungsvolumen im Saarland noch unterhalb des bundesweit ermittelten Durchshyschnittswertes lag

Abbildung 13 zeigt die bereits zuvor beschrieshybenen Ergebnisse zu geschlechts- und altersshystandardisierten Verordnungsraten 2013 hinshysichtlich der Antidepressiva im Sinne des

ATC-Codes N06A auf Bundesland- sowie ershygaumlnzend auch auf Kreisebene Die Einfaumlrbung der Kartendarstellungen verdeutlicht jeweils relative Abweichungen von bundesweiten Ershygebnissen

In allen oumlstlichen Bundeslaumlndern liegen die Verordnungsraten im Hinblick auf Antidepresshysiva merklich unter dem bundesweiten Durchshyschnitt Nach den Ergebnissen zu Verordnunshygen auf Kreisebene gilt dies nahezu durchshygaumlngig auch fuumlr alle Subregionen innerhalb der neuen Bundeslaumlnder

In den anderen Bundeslaumlndern ist der Einshydruck eher heterogen Hohe Raten an Antideshypressiva- Verordnungen lassen sich insbeshysondere fuumlr noumlrdliche und oumlstliche Regionen Bayerns sowie fuumlr mittlere und westliche Reshygionen in Deutschland nachweisen Fuumlr entshysprechende Regionen Bayerns wurden auch houmlhere Fehlzeiten mit Depressionen als im Bundesdurchschnitt ermittelt

Antidepressiva-Verordnungen nach Bundeslaumlndern 2013

Maumlnner Frauen Gesamt Anteil an allen Verord

Bundesland DDD

pro Jahr

Betr []

DDD pro

Betr

DDD pro

Jahr

Betr []

DDD pro

Betr

DDD pro

Jahr

Betr []

DDD pro

Betr

Schleswig-Holstein 914 435 210 1571 803 196 1217 605 201 52 Hamburg 957 445 215 1760 846 208 1327 630 211 59 Niedersachsen 910 416 218 1461 751 194 1164 571 204 50 Bremen 842 383 220 1403 710 198 1101 534 206 53 Nordrhein-Westfalen 1032 481 215 1725 851 203 1351 651 207 55 Hessen 1000 441 227 1619 782 207 1285 598 215 56 Rheinland-Pfalz 1111 513 217 1758 886 198 1409 685 206 57 Baden-Wuumlrttemberg 1025 449 228 1549 756 205 1267 591 214 61 Bayern 1119 462 242 1716 776 221 1394 607 230 67 Saarland 1036 505 205 1520 877 173 1259 676 186 50 Berlin 904 383 236 1587 718 221 1219 537 227 56 Brandenburg 707 305 232 1499 711 211 1072 492 218 46 Mecklenburg-Vorpommern

687 316 218 1555 702 222 1087 494 220 43

Sachsen 784 329 238 1542 652 236 1133 478 237 50 Sachsen-Anhalt 676 316 214 1314 663 198 970 476 204 37 Thuumlringen 827 329 251 1640 695 236 1202 497 242 49

Gesamt 978 438 224 1623 784 207 1275 597 214 56

Tabelle 8 (Erwerbspersonen TK 2013 standardisiert)

Depressionsatlas ǀ 27

-

Anteil der Erwerbspersonen mit Antidepressiva Verordnung nach Bundeslaumlnshydern und Kreisen 2013

Relative Abweichungen der Anteile in Bundeslaumlndern 2013

Relative Abweichungen der Anteile in Kreisen 2013

28 ǀ Depressionsatlas Abbildung 13 (Erwerbspersonen TK 2013 standardisiert)

-ndash

Trends in Bundeslaumlndern

Abbildung 12 zeigt geschlechts- und altersshystandardisierte Betroffenenraten im Hinblick auf Antidepressiva-Verordnungen auf Bunshydeslandebene fuumlr die Jahre 2000 bis 2013 Auch in diesen Kartendarstellungen sind durchgaumlngig Unterschreitungen bundesweiter Ergebnisse um 25 Prozent oder mehr dunkelshyblau und Uumlberschreitungen um 25 Prozent oder mehr dunkelrot eingefaumlrbt

Wie bereits im Hinblick auf Arbeitsunfaumlhigkeishyten mit der Diagnose von Depressionen laumlsst sich auch in Bezug auf die Antidepressiva-Verordnungen feststellen dass es innerhalb des Beobachtungszeitraums von 14 Jahren tendenziell zu einer Angleichung von regionashylen Verordnungsraten gekommen ist Entshysprechend erscheinen die Einfaumlrbungen der Karten im Lauf der Jahre zunehmend blasser

Verordnungen nach Berufen

Analog entsprechenden Auswertungen zu Fehlzeiten mit der Diagnose von Depressioshynen werden in Tabelle 9 Ergebnisse zu Vershyordnungen von Antidepressiva in Taumltigkeitsshygruppen der zweistellig differenzierten KldB dargestellt

Mengenmaumlszligig am meisten Antidepressiva ndash mit einem Verordnungsvolumen von durchshyschnittlich mehr als 18 definierten Tagesdoshysen ndash erhielten Versicherte mit einer Taumltigkeit die den Taumltigkeitsgruppen bdquoErziehung soziale und hauswirtschaftliche Berufe Theologieldquo bdquoReinigungsberufeldquo und bdquoNichtmedizinische Gesundheits- Koumlrperpflege- und Wellnessbeshyrufe Medizintechnikldquo zuzuordnen war

Bei Versicherten mit Berufen aus den Taumltigshykeitsgruppen bdquoHoch- und Tiefbauberufeldquo und bdquo(Innen-)Ausbauberufeldquo wurden dagegen mit durchschnittlich weniger als acht definierten Tagesdosen im Jahr relativ wenig Antidepresshysiva verordnet

Auch die Verordnungsraten waren in den Taumlshytigkeitsgruppen bdquoReinigungsberufeldquo (933 Prozent) bdquoNichtmedizinische Gesundshyheits- Koumlrperpflege- und Wellnessberufe Medizintechnikldquo (866Prozent) und bdquoErzieshyhung soziale und hauswirtschaftliche Berufe Theologieldquo (851 Prozent) am houmlchsten waumlhshyrend Erwerbspersonen der bdquoHoch- und Tiefshybauberufeldquo und bdquo(Innen-)Ausbauberufeldquo nur verhaumlltnismaumlszligig selten von Antidepressiva-Verordnungen betroffen waren

Regionale Trends

Auch Verordnungsrashyten von Antidepressiva in den Bundeslaumlndern haben sich in den vershygangenen 14 Jahren angenaumlhert

Standardabweichunshygen der relativen Abshyweichungen von Vershyordnungsraten in den Bundeslaumlndern als Maszlig fuumlr die Streuung sanken von 169 Proshyzent im Jahr 2000 auf 119 Prozent im Jahr 2013

Anteil der Erwerbspersonen mit Antidepressiva Verordnung nach Bundeslaumlnshydern relative Abweichungen vom Bundesdurchschnitt 2000 bis 2013

Abbildung 14 (Erwerbspersonen TK 2013 standardisiert)

Depressionsatlas ǀ 29

-

Sowohl hinsichtlich der Kennzahlen zu Fehl- Verordnungsvolumen von Antidepressiva zu zeiten mit Depressionen als auch bezogen beobachten und umgekehrt erhalten Er-auf die Kennzahlen zu Antidepressiva- werbspersonen aus Taumltigkeitsgruppen mit ge-Verordnungen ist in den Berufsgruppen eine ringen Fehlzeiten aufgrund von Depressionen aumlhnliche Tendenz zu beobachten In Taumltig- eher wenig Antidepressiva keitsgruppen mit haumlufiger Depressionsdiagshynose ist in der Regel auch ein hohes

Antidepressiva-Verordnungen nach Berufen 2013 (zweistellige KldB)

Taumltigkeitsgruppen KldB 2010 zweistellig DDD

pro Jahr Betr

[] AU Tage je 100 VJ

01 Angehoumlrige der regulaumlren Streitkraumlfte 1240 762 71 11 Land- Tier- und Forstwirtschaftsberufe 908 411 56 12 Gartenbauberufe und Floristik 1174 537 73 21 Rohstoffgewinnung und -aufbereitung Glas- und Keramik- 1042 466 62

herstellung und -verarbeitung 22 Kunststoffherstellung und -verarbeitung Holzbe- und shy

verarbeitung 868 466 82

23 Papier- und Druckberufe technische Mediengestaltung 1244 585 96 24 Metallerzeugung und -bearbeitung Metallbauberufe 886 455 69 25 Maschinen- und Fahrzeugtechnikberufe 872 422 61 26 Mechatronik- Energie- und Elektroberufe 860 405 61 27 Technische Forschungs- Entwicklungs- Konstruktions- und 1040 479 62

Produktionssteuerungsberufe 28 Textil- und Lederberufe 1167 659 88 29 Lebensmittelherstellung und -verarbeitung 1153 563 102 31 Bauplanungs- Architektur- und Vermessungsberufe 1117 506 76 32 Hoch- und Tiefbauberufe 783 369 60 33 (Innen-)Ausbauberufe 537 306 60 34 Gebaumlude- und versorgungstechnische Berufe 1004 481 70 41 Mathematik- Biologie- Chemie- und Physikberufe 1263 556 73 42 Geologie- Geografie- und Umweltschutzberufe 1001 427 70 43 Informatik- Informations- und

Kommunikationstechnologieberufe 1018 438 65

51 Verkehrs- und Logistikberufe (auszliger Fahrzeugfuumlhrung) 1215 592 100 52 Fuumlhrerinnen von Fahrzeug- und Transportgeraumlten 980 477 9153 Schutz- Sicherheits- und Uumlberwachungsberufe 1597 710 134 54 Reinigungsberufe 1807 933 120 61 Einkaufs- Vertriebs- und Handelsberufe 1011 509 87 62 Verkaufsberufe 1459 730 127 63 Tourismus- Hotel- und Gaststaumlttenberufe 1023 532 99 71 Berufe in Unternehmensfuumlhrung und -organisation 1365 649 99 72 Berufe in Finanzdienstleistungen Rechnungswesen 1230 583 89

und Steuerberatung 73 Berufe in Recht und Verwaltung 1751 789 115 81 Medizinische Gesundheitsberufe 1501 690 107 82 Nichtmedizinische Gesundheits- Koumlrperpflege- und Wellshy

nessberufe Medizintechnik 1806 866 161

83 Erziehung soziale und hauswirtschaftliche Berufe Theologie 1867 851 154 84 Lehrende und ausbildende Berufe 1165 507 75 91 Sprach- literatur- geistes- gesellschafts- 1218 579

und wirtschaftswissenschaftliche Berufe 92 Werbung Marketing kaufmaumlnnische und redaktionelle

Medienberufe 1260 573 106

93 Produktdesign und kunsthandwerkliche Berufe bildende 1000 489 Kunst Musikinstrumentenbau

94 Darstellende und unterhaltende Berufe 1023 476 66

Erwerbspersonen insgesamt 1303 608 105

Tabelle 9 (Erwerbspersonen TK 2013 nicht standardisierte Rohwerte)

30 ǀ Depressionsatlas

93

67

4

6

8

Zu einer differenzierten Darstellung des beshyrufsbezogenen AU-Geschehens kommt man bei Auswertung der Fehlzeiten auf fuumlnfstellishyger Ebene der Klassifikation der Berufe 2010 die insgesamt 1286 Auspraumlgungen umfasst

Fuumlr berufsabhaumlngig noch weiter differenzierte Auswertungen wurden zunaumlchst die 100 Beshyrufsgruppen auf der Ebene fuumlnfstelliger Codes der KldB ausgewaumlhlt die unter den TK-Versicherten im Jahr 2013 am haumlufigsten vershytreten waren Von diesen 100 Berufsgruppen werden nachfolgend Ergebnisse zu jeweils

zehn Berufsgruppen dargestellt bei denen die houmlchsten beziehungsweise die niedrigsten Raten an Antidepressiva-Verordnungen ermitshytelt wurden

Von den zehn Berufsgruppen mit den houmlchsshyten Verordnungsraten sind ndash wie auch hinshysichtlich der Fehlzeiten ndash auffaumlllig viele dem Berufsbereich 8 bdquoGesundheit Soziales Lehre und Erziehungldquo zuzuordnen Die houmlchsten Verordnungsraten sowie auch das houmlchste Verordnungsvolumen in DDD entfiel auf die Taumltigkeitsgruppe bdquoBerufe in der Altenpflege (ohne Spezialisierung) ndash Helfer-Anlerntaumltigkeitenldquo (82101)

Antidepressiva-Verordnungen nach Berufen 2013 (fuumlnfstellige KldB) Berufe mit hohen sowie geringen Verordnungsraten

Rang Taumltigkeitsgruppen KldB 2010 fuumlnfstellig DDD

pro Jahr Betr

[]

1 82101 Berufe in der Altenpflege (ohne Spezialisierung) shyHelfer-Anlerntaumltigkeiten

2514 1195

2 82102 Berufe in der Altenpflege (ohne Spezialisierung) shyfachlich ausgerichtete Taumltigkeiten

2483 1141

3 81301 Berufe in der Gesundheits- und Krankenpflege (ohne Spezialisierung) - Helfer-Anlerntaumltigkeiten

2197 1004

54101 Berufe in der Reinigung (ohne Spezialisierung) - Hel- 1945 1004 fer-Anlerntaumltigkeiten

5 73222 Verwaltende Berufe im Sozial- und Gesundheitsweshysen - fachlich ausgerichtete Taumltigkeiten

2027 934

73202 Berufe in der oumlffentlichen Verwaltung (ohne Speziali- 2026 918 sierung) - fachlich ausgerichtete Taumltigkeiten

7 92122 Berufe im Dialogmarketing - fachlich ausgerichtete Taumltigkeiten

1976 913

81212 Medizinisch-technische Berufe im Laboratorium - 1945 867 fachlich ausgerichtete Taumltigkeiten

9 83112 Berufe in der Kinderbetreuung und -erziehung - fachshylich ausgerichtete Taumltigkeiten

1835 842

10 83124 Berufe in der Sozialarbeit und Sozialpaumldagogik - hoch 1858 830 komplexe Taumltigkeiten

hellip hellip hellip

91 22342 Berufe im Holz- Moumlbel- und Innenausbau - fachlich 712 364 ausgerichtete Taumltigkeiten 92 43414 Berufe in der Softwareentwicklung - hoch komplexe

Taumltigkeiten 867 360

93 27104 Berufe in der technischen Forschung und Entwicklung 798 358 (ohne Spezialisierung) - hoch komplexe Taumltigkeiten 94 26212 Berufe in der Bauelektrik - fachlich ausgerichtete Taumlshy

tigkeiten 710 353

95 81404 AumlrzteAumlrztinnen (ohne Spezialisierung) - hoch komshy 901 349 plexe Taumltigkeiten 96 84304 Berufe in der Hochschullehre und -forschung - hoch

komplexe Taumltigkeiten 840 343

97 26252 Berufe in der elektrischen Betriebstechnik - fachlich 662 341 ausgerichtete Taumltigkeiten 98 71324 Berufe in der Unternehmensberatung - hoch kompleshy

xe Taumltigkeiten 790 331

99 34212 Berufe in der Sanitaumlr- Heizungs- und Klimatechnik shy 545 325 fachlich ausgerichtete Taumltigkeiten 100 25212 Berufe in der Kraftfahrzeugtechnik - fachlich ausgeshy

richtete Taumltigkeiten 629 313

Erwerbspersonen insgesamt 1303 608

Tabelle 10 (Erwerbspersonen TK 2013 nicht standardisierte Rohwerte)

Depressionsatlas ǀ 31

Auch Beschaumlftigte aus der Taumltigkeitsgruppe bdquoBerufe im Dialogmarketingldquo (92122) bei deshynen zuvor bereits haumlufige Arbeitsunfaumlhigkeishyten aufgrund von Depressionen aufgezeigt wurden erhalten uumlberdurchschnittlich haumlufig Antidepressiva

Berufsgruppen mit niedrigen Verordnungsrashyten weisen oft eine technische Orientierung auf haumlufig handelt es sich dabei um hochshykomplexe Taumltigkeiten

Die Ergebnisse zu Verordnungen von Antideshypressiva weisen wie die Auswertungen zu Arshybeitsunfaumlhigkeiten mit der Diagnose von Deshypressionen uumlberwiegend auf eine Belastung aumlhnlicher Berufsgruppen hin

Verordnungen nach Schulabschluss

Durchschnittliche Verordnungsmengen von Antidepressiva in Abhaumlngigkeit vom Schulabshyschluss sind in Tabelle 11 dargestellt

Waumlhrend die Zahl der verordneten Tagesdoshysen (DDD pro Jahr) bei den Berufstaumltigen ohshyne Schulabschluss noch geringfuumlgig niedriger liegt als bei Personen mit Haupt-Volksschulshyabschluss sinken sie anschlieszligend mit steishygendem Schulabschluss leicht ab Die Vershyordnungsraten sinken stetig mit steigender Schulbildung von 71 Prozent bei Berufstaumltishygen ohne Schulabschluss bis auf 5 Prozent bei Personen mit Abitur oder Fachabitur

Demgegenuumlber steigt die Zahl der durchshyschnittlich verordneten Tagesdosen im Betrofshyfenheitsfall mit zunehmender Bildung etwas an Dieser Anstieg koumlnnte darauf hindeuten dass Personen mit houmlherem Bildungsabshyschluss bdquokonsequenterldquo beziehungsweise uumlber einen etwas laumlngeren Zeitraum oder mit houmlheren Dosierungen mit Antidepressiva beshyhandelt werden

Antidepressiva-Verordnungen nach Schulabschluss 2013

Schulabschluss DDD

pro Jahr Betr

[] DDD

pro Betr

Ohne Schulabschluss 138 71 194 Haupt-Volksschulabschluss 141 70 201 Mittlere Reife oder gleichwertiger Abshyschluss 128 62 207 AbiturFachabitur 113 50 223 Abschluss unbekannt 127 61 207

Gesamt 128 60 214

Tabelle 11 (Erwerbspersonen TK standardisiert)

Antidepressiva-Verordnungen nach Ausbildungsabschluss 2013

Ausbildungsabschluss DDD

pro Jahr Betr

[] DDD

pro Betr

Ohne beruflichen Ausbildungsabschluss 151 72 211 Abschluss einer anerkannten Berufsausshybildung 132 63 210 Meister-Techniker- oder gleichwertiger Fachschulabschluss 111 54 205 Bachelor 110 49 224 DiplomMagisterMasterStaatsexamen 104 46 224 Promotion 87 37 238 Abschluss unbekannt 120 59 203

Gesamt 128 60 214

Tabelle 12 (Erwerbspersonen TK standardisiert)

32 ǀ Depressionsatlas

Verordnung von Antidepressiva bei AU mit Diagnose von Depression 2013

Abbildung 15 (Erwerbspersonen TK 2013)

62

98

120 134

144 144 149 160

173

150

55

90

114

137 149

157 166

181 179

159

0

20

40

60

80

100

120

140

160

180

200

0

10

20

30

40

50

60

70

80

90

100

15-19 20-24 25-29 30-34 35-39 40-44 45-49 50-54 55-59 60-64

DDD pro Betroffenem m

it AU (F32 F33)

Beha

ndel

t mit

Antid

epre

ssiv

a [

]

Altersgruppe

Behandelte Frauen Behandelte Maumlnner DDDs Frauen DDDs Maumlnner

Verordnungen nach Ausbildung

Bei Auswertungen zu Antidepressiva-Verordnungen in Abhaumlngigkeit von den Ausshybildungsabschluumlssen zeigen sich aumlhnliche Trends wie bei den Auswertungen nach Schulabschluumlssen Mit steigendem Ausbilshydungsabschluss geht sowohl die Zahl der verordneten Tagesdosen als auch die Rate der Antidepressiva-Verordnungen zuruumlck

Antidepressiva-Verordnung bei Erwerbsshypersonen mit Arbeitsunfaumlhigkeit aufgrund von Depressionen

In den vorausgehenden Abschnitten wurden Arbeitsunfaumlhigkeiten mit der Diagnose von Depressionen sowie Verordnungen von Antishydepressiva jeweils separat betrachtet Der folgende Abschnitt liefert demgegenuumlber Ershygebnisse zu Verordnungen von Antidepressishyva bei den 16 Prozent der Erwerbspersonen die innerhalb des Beobachtungsjahres 2013 explizit auch mit der Angabe einer Depressishyonsdiagnose im Sinne der ICD-Schluumlssel F32 undoder F33 arbeitsunfaumlhig gemeldet waren (vergleiche Tabelle 1 auf Seite 6)

Geschlechts- und altersuumlbergreifend erhielten aus dieser Gruppe innerhalb desselben Jahshyres 56 Prozent mindestens eine Antidepressishyva-Verordnung ndash gut die Haumllfte der Erwerbsshypersonen mit einer Arbeitsunfaumlhigkeit aufshygrund von Depressionen wurde also im selshyben Jahr auch medikamentoumls mit Antidepresshysiva behandelt Durchschnittlich wurden in der Population mit Depressionsdiagnose

innerhalb des Jahres 149 DDD je Person vershyordnet ndash bezogen ausschlieszliglich auf diejenishygen Personen die uumlberhaupt Antidepressiva erhielten wurden durchschnittlich 266 Tagesshydosen verordnet

Abbildung 15 zeigt die Verordnungsraten soshywie Verordnungsvolumen bezogen auf Ershywerbspersonen mit mindestens einer Arbeitsshyunfaumlhigkeit aufgrund von Depressionen in einzelnen Geschlechts- und Altersgruppen Juumlngere Erwerbspersonen mit gemeldeter Arshybeitsunfaumlhigkeit aufgrund von Depressionen werden demnach verhaumlltnismaumlszligig selten und durchschnittlich mit einer geringeren Zahl an Tagesdosen mit Antidepressiva behandelt Im Falle einer Arbeitsunfaumlhigkeit aufgrund von Depressionen unterscheiden sich die Verordshynungsmengen und -raten von Maumlnnern und Frauen innerhalb der einzelnen Altersgruppen nur gering Vorrangig in den mittleren Altersshygruppen werden betroffene Maumlnner etwas haumlufiger und in houmlherer Dosierung mit Antideshypressiva behandelt

Depressionsatlas ǀ 33

-

-

-

Diagnosen von Arbeitsunfaumlhigkeit und Antidepressiva-Verordnungen

Der nachfolgende Abschnitt befasst sich mit der Frage im Kontext welcher Arbeitsunfaumlshyhigkeitsdiagnosen Erwerbspersonen am haumlushyfigsten Antidepressiva erhalten Bereits aufshygrund der Beobachtung dass mit rund 6 Proshyzent innerhalb des Jahres 2013 erheblich mehr Erwerbspersonen Antidepressiva erhielshyten als Erwerbspersonen mit der Diagnose von Depressionen arbeitsunfaumlhig gemeldet waren ist offensichtlich dass keineswegs nur Personen die aufgrund von Depressionen arshybeitsunfaumlhig gemeldet waren auch Antideshypressiva erhielten

Fuumlr TK-versicherte Erwerbspersonen mit minshydestens einer Arbeitsunfaumlhigkeit im Jahr 2013 wurde im Rahmen der Auswertungen in Abshyhaumlngigkeit von den Diagnosen der Arbeitsunshyfaumlhigkeiten auf unterschiedlichen Ebenen ershymittelt welchem Anteil dieser Personen im Jahr 2013 mindestens einmal Antidepressiva im Sinne des ATC-Codes bdquoN06Aldquo verordnet wurden

Die houmlchste Verordnungsrate konnte bei einer Differenzierung von AU-Diagnosen auf Ebene der ICD-Kapitel erwartungsgemaumlszlig fuumlr das Kapitel V bdquoPsychische und Verhaltensstoumlrunshygenldquo (ICD-Diagnosen F00ndashF99) ermittelt wershyden dem auch Diagnosen von Depressionen zugeordnet sind 367Prozent der Personen mit einer gemeldeten Arbeitsunfaumlhigkeitsdishyagnose aus diesem Kapitel bekamen mindesshytens einmal im Jahr 2013 auch Antidepressiva verordnet Relativ hoch war die Antidepressishyva-Verordnungsrate bei Arbeitsunfaumlhigkeiten mit Diagnosen aus dem ICD-Kapitel VI bdquoKrankheiten des Nervensystemsldquo (G00ndashG99) mit 17 Prozent

Fuumlr eine detailliertere Betrachtung wurden Verordnungsraten bei Erwerbspersonen mit Arbeitsunfaumlhigkeiten differenziert nach ICD-Codes auf dreistelliger Ebene ermittelt

Betrachtet wurden ausschlieszliglich ICD-Diagnosen die im Jahr 2013 bei mindestens 100 Personen als Anlaumlsse von Arbeitsunfaumlshyhigkeiten dokumentiert waren

Diagnosen von Arbeitsunfaumlhigkeiten bei Personen mit hohen Antidepressiva-Verordnungsraten 2013

Rang ICD Code ICD Diagnose

Anteil mit Anti depressiva[]

Betroffene [Rate in ]

1 F33 Rezidivierende depressive Stoumlrung 733 0305 2 T43 Vergiftung durch psychotrope Substanzen ande- 721 0003

renorts nicht klassifiziert 3 F42 Zwangsstoumlrung 711 0018 4 F61 Kombinierte und andere Persoumlnlichkeitsstoumlrungen 666 0009 5 F60 Spezifische Persoumlnlichkeitsstoumlrungen 652 0049 6 F31 Bipolare affektive Stoumlrung 627 0032 7 F41 Andere Angststoumlrungen 617 0285 8 F34 Anhaltende affektive Stoumlrungen 561 0051 9 F40 Phobische Stoumlrungen 535 0026 10 F32 Depressive Episode 528 1319 11 F90 Hyperkinetische Stoumlrungen 516 0008 12 F25 Schizoaffektive Stoumlrungen 493 0015 13 F50 Essstoumlrungen 480 0024 14 F62 Andauernde Persoumlnlichkeitsaumlnderungen nicht 449 0003

Folge einer Schaumldigung oder Krankheit des Geshyhirns

15 F11 Psychische und Verhaltensstoumlrungen durch Opioshyide

412 0004

16 F51 Nichtorganische Schlafstoumlrungen 408 0044 17 F19 Psychische und Verhaltensstoumlrungen durch mulshy

tiplen Substanzgebrauch und Konsum anderer psychotroper Substanzen

405 0015

18 F63 Abnorme Gewohnheiten und Stoumlrungen der Im- 379 0005 pulskontrolle

19 T50 Vergiftung durch Diuretika und sonstige und nicht naumlher bezeichnete Arzneimittel Drogen und bioshylogisch aktive Substanzen

378 0004

20 F44 Dissoziative Stoumlrungen [Konversionsstoumlrungen] 372 0009

Tabelle 13 (Erwerbspersonen TK 2013 standardisiert)

34 ǀ Depressionsatlas

Tabelle 13 enthaumllt Angaben zu den 20 dreishystelligen ICD-Diagnosen mit den houmlchsten Raten an Antidepressiva-Verordnungen sortiert in absteigender Reihenfolge nach dem Anteil der Erwerbspersonen mit Anti-depressiva-Verordnung

Um eine Einschaumltzung der Bedeutung der aufgefuumlhrten Diagnosen zu ermoumlglichen werden ergaumlnzend auch die Anteile der von Arbeitsunfaumlhigkeiten mit diesen Diagnosen betroffenen Erwerbspersonen in der Tabelle genannt

Die Erkrankung mit dem groumlszligten Anteil an Antidepressiva-Verordnungen ist die ICD-Diagnose bdquoRezidivierende depressive Stoumlshyrungldquo (F33) also eine zum wiederholten Mal auftretende Depression Von den Erwerbsshypersonen die 2013 mit einer entsprechenden Diagnose arbeitsunfaumlhig gemeldet waren ershyhielten innerhalb des Jahres 73 Prozent also knapp drei Viertel mindestens eine Anti-depressiva-Verordnung Unter den gelisteten 20 ICD-Diagnosen mit den houmlchsten Antideshypressiva-Verordnungsraten finden sich in erster Linie weitere bdquoFldquo-Diagnosen also Erkrankungsdiagnosen aus dem Kapitel bdquoPsychische und Verhaltensstoumlrungenldquo

Ausnahmen bilden die beiden Diagnosen bdquoVergiftung durch psychotrope Substanzen anderenorts nicht klassifiziertldquo (T43) sowie bdquoVergiftung durch Diuretika und sonstige und nicht naumlher bezeichnete Arzneimittel Drogen und biologisch aktive Substanzenldquo (T50) aus der Diagnosegruppe bdquoVergiftungen durch Arzshyneimittel Drogen und biologisch aktive Subshystanzenldquo (T36ndashT50) bei deren Kodierung als Anlass einer Arbeitsunfaumlhigkeit gleichfalls reshylativ hohe Raten an Antidepressiva-Verordnungen ermittelt wurden Uumlber die Gruumlnde fuumlr den beobachteten Zusammenshyhang der Diagnosen mit hohen Raten an An-tidepressiva-Verordnungen geben die Daten keine Auskunft Es laumlsst sich daher nur vershymuten dass Antidepressiva in diesen Faumlllen in der Regel nicht Ausloumlser einer Vergiftung waren sondern eher zur Behandlung von seelischen Zustaumlnden verordnet wurden die ihrerseits anderweitig den Ausloumlser fuumlr eine Vergiftung bildeten In jedem Fall laumlsst sich festhalten dass beide Diagnosen mit Beshytroffenenraten von 0003 Prozent sowie 0004 Prozent nur sehr selten den Anlass fuumlr eine Arbeitsunfaumlhigkeit bilden und insofern eishyne untergeordnete Rolle spielen

Unter den gelisteten 20 Diagnosen mit hohen medikamentoumlsen Behandlungsraten bilden bdquoDepressive Episodenldquo (F32) mit Abstand den haumlufigsten Anlass fuumlr eine Arbeitsunfaumlhigkeit

Zusammenfassung Der Depressionsatlas liefert umfaumlngliches Zahlenmaterial zur Bedeutung von Depressishyonen im Erwerbsalter und zu Veraumlnderungen in den Jahren von 2000 bis 2013

Innerhalb des genannten Zeitraums stiegen die Fehlzeiten aufgrund von Depressionen deutlich Zwischen Tiefst- und Houmlchststand 2006 und 2012 war bei Erwerbspersonen ein Anstieg um 75 Prozent festzustellen Nach eishynem leichten Ruumlckgang wurden im Jahr 2013 163 AU-Faumllle pro 100 Versicherungsjahre mit der Diagnose von Depressionen erfasst Dashymit waren Depressionen lediglich 14 Prozent aller AU-Faumllle zuzuordnen aufgrund der lanshygen fallbezogenen Dauer waren diese Faumllle jedoch fuumlr 71 Prozent aller gemeldeten Fehlshytage verantwortlich Im Mittel war jede Ershywerbsperson 2013 gut einen Tag aufgrund von Depressionen arbeitsunfaumlhig gemeldet eine gemeldete Arbeitsunfaumlhigkeit dauerte durchschnittlich 64 Tage

Rund 6 Prozent der Erwerbspersonen erhielshyten innerhalb des Jahres 2013 mindestens eishyne Antidepressiva-Verordnung 2000 hatte die Rate noch bei 41 Prozent gelegen Die Zahl der verordneten Tagesdosen stieg im selben Zeitraum um den Faktor 274 und hat sich damit nahezu verdreifacht 2013 wurden demnach anteilig mehr Erwerbspersonen und gegebenenfalls zugleich auch erheblich intenshysiver mit Antidepressiva behandelt als im Jahr 2000

Frauen waren nach den vorliegenden Ergebshynissen nahezu doppelt so haumlufig von Depresshysionen betroffen wie Maumlnner mit zunehmenshydem Alter zeigen sich bis kurz vor Erreichen des Renteneintrittsalters steigende Fehlzeiten und Verordnungsraten Hinweise auf reduziershyte Erkrankungsrisiken finden sich bei houmlherer schulischer und beruflicher Ausbildung und entsprechend auch vorrangig bei Beschaumlftigshyten in Berufen mit houmlherer Qualifikation sowie mit technisch-handwerklicher Ausrichtung Beschaumlftigte mit geringerer Qualifikation soshywie aus sozialen Berufen sind demgegenuumlber tendenziell haumlufiger betroffen

Sowohl im Hinblick auf Arbeitsunfaumlhigkeiten mit Depressionen als auch im Hinblick auf Verordnungen von Antidepressiva haben sich im Lauf der 14 Jahre Unterschiede zwischen den Bundeslaumlndern verringert Dies koumlnnte auf eine Angleichung der Lebensumstaumlnde aber auch auf eine Angleichung der diagnosshytischen und therapeutischen Strategien von Aumlrzten hindeuten

Depressionsatlas ǀ 35

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Anhang

Depressionen als Ursache von Arbeitsunfaumlhigkeiten nach Geschlecht 2013

Maumlnner ICD 10 Code ICD 10 Diagnose

AU Faumllle je 100 VJ

AU Tageje 100 VJ

AU Tageje Fall

Betroffene [Rate in ]

A00-Z99 Alle Diagnosen 10409 132383 13 49910 F00-F99 Psychische und Verhaltensstoumlrungen 412 18678 45 3575

F30-F39 Affektive Stoumlrungen 127 8425 66 1218 F32 F33 Depressionen 119 7880 66 1155

F32 Depressive Episode 098 6043 61 0964 F320 Leichte depressive Episode 004 140 35 0039 F321 Mittelgradige depressive Episode 021 1628 76 0227 F322 Schwere depressive Episode ohne psychotische 012 1304 109 0134

Symptome F323 Schwere depressive Episode mit psychotischen

Symptomen 001 075 90 0009

F328 Sonstige depressive Episoden 003 132 52 0026 F329 Depressive Episode nicht naumlher bezeichnet 056 2671 48 0542

F33 Rezidivierende depressive Stoumlrung 021 1837 88 0216 F330 Rezidivierende depressive Stoumlrung gegenwaumlrtig

leichte Episode 001 035 42 0008

F331 Rezidivierende depressive Stoumlrung gegenwaumlrtig 010 880 86 0106 mittelgradige Episode

F332 Rezidivierende depressive Stoumlrung gegenwaumlrtig schwere Episode ohne psychotische Symptome

006 628 112 0063

F333 Rezidivierende depressive Stoumlrung gegenwaumlrtig 001 076 119 0007 schwere Episode mit psychotischen Symptomen

F334 Rezidivierende depressive Stoumlrung gegenwaumlrtig remittiert

000 011 50 0002

F338 Sonstige rezidivierende depressive Stoumlrungen 000 013 37 0004 F339 Rezidivierende depressive Stoumlrung nicht naumlher

bezeichnet 003 150 59 0026

Frauen ICD 10 Code ICD 10 Diagnose

AU Faumllle je 100 VJ

AU Tageje 100 VJ

AU Tageje Fall

Betroffene [Rate in ]

A00-Z99 Alle Diagnosen 12756 163175 13 56801 F00-F99 Psychische und Verhaltensstoumlrungen 759 31541 42 6603

F30-F39 Affektive Stoumlrungen 226 14159 63 2204 F32 F33 Depressionen 214 13312 62 2101

F32 Depressive Episode 176 9848 56 1738 F320 Leichte depressive Episode 008 245 32 0075 F321 Mittelgradige depressive Episode 038 2795 73 0408 F322 Schwere depressive Episode ohne psychotische 017 1914 113 0202

Symptome F323 Schwere depressive Episode mit psychotischen

Symptomen 001 103 108 0011

F328 Sonstige depressive Episoden 005 212 46 0047 F329 Depressive Episode nicht naumlher bezeichnet 106 4442 42 1024

F33 Rezidivierende depressive Stoumlrung 038 3464 90 0409 F330 Rezidivierende depressive Stoumlrung gegenwaumlrtig

leichte Episode 002 091 56 0017

F331 Rezidivierende depressive Stoumlrung gegenwaumlrtig 020 1791 89 0217 mittelgradige Episode

F332 Rezidivierende depressive Stoumlrung gegenwaumlrtig schwere Episode ohne psychotische Symptome

010 1109 116 0111

F333 Rezidivierende depressive Stoumlrung gegenwaumlrtig 001 081 95 0008 schwere Episode mit psychotischen Symptomen

F334 Rezidivierende depressive Stoumlrung gegenwaumlrtig remittiert

000 021 62 0004

F338 Sonstige rezidivierende depressive Stoumlrungen 001 038 74 0006 F339 Rezidivierende depressive Stoumlrung nicht naumlher

bezeichnet 005 254 54 0048

Tabelle A1 (Erwerbspersonen TK 2013 standardisiert)

36 ǀ Depressionsatlas

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Fehlzeiten mit Depressionen nach Personengruppen 2000 bis 2013

Depressionen (ICD 10 Codes F32 F33) Gesamt (A00 Z99)

Berufstaumltige Arbeitslose Gesamt

Jahr AU Tageje 100 VJ

rel seit 2000

AU Tageje 100 VJ

rel seit 2000

AU Tageje 100 VJ

rel seit 2000

AU Tageje 100 VJ

rel seit 2000

2000 56 100 130 100 62 100 1294 100 2001 58 103 138 106 64 104 1313 101 2002 59 106 142 109 67 109 1300 100 2003 59 105 147 113 68 110 1257 97 2004 60 108 172 132 72 116 1209 93 2005 60 108 180 138 72 118 1215 94 2006 53 95 202 155 60 98 1144 88 2007 60 108 270 207 68 110 1193 92 2008 65 116 328 252 73 119 1224 95 2009 75 135 314 240 84 136 1320 102 2010 86 155 431 330 98 159 1340 104 2011 90 162 456 350 100 163 1397 108 2012 95 171 470 361 105 171 1417 110 2013 92 166 488 374 104 169 1466 113

Tabelle A2 (Erwerbspersonen TK 2013 standardisiert Werte 2000 entsprechen 100 Prozent)

Arbeitsunfaumlhigkeiten mit Depressionen nach Alter und Geschlecht 2013

Maumlnner Frauen Gesamt

Alters gruppe

AU Faumllle je

100 VJ

AU Tageje

100 VJ

Betr []

AU Faumllle je

100 VJ

AU Tageje

100 VJ

Betr []

AU Faumllle je

100 VJ

AU Tageje

100 VJ

Betr []

15-19 06 21 06 16 44 14 10 31 09 20-24 09 40 08 18 66 16 13 52 12 25-29 09 42 08 15 73 14 12 57 11 30-34 09 46 08 16 88 15 12 65 11 35-39 10 64 10 18 110 18 14 85 13 40-44 12 79 12 21 130 21 16 102 16 45-49 13 87 13 23 149 23 18 116 18 50-54 14 104 14 26 178 26 20 139 20 55-59 17 126 17 30 215 30 23 167 23 60-64 16 153 16 28 242 29 21 189 21

Tabelle A3 (Erwerbspersonen TK 2013 ICD-10-Codes F32 F33)

Depressionsatlas ǀ 37

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Arbeitsunfaumlhigkeit mit Depressionen nach Ausbildung 2013

Ausbildungsabschluss AU Faumllle je 100 VJ

AU Tageje 100 VJ

Betroffene [Rate in ]

Ohne beruflichen Ausbildungsabschluss 207 113 195 Abschluss einer anerkannten Berufsshyausbildung 176 104 174 Meister-Techniker- oder gleichwertiger Fachschulabschluss 151 83 144 Bachelor 128 78 124 DiplomMagisterMasterStaatsexamen 111 63 111 Promotion 067 36 081 Abschluss unbekannt 153 104 156

Gesamt 163 104 159

Tabelle A4 (Erwerbspersonen TK 2013 standardisiert)

Antidepressiva-Verordnungen nach Alter und Geschlecht 2013

Maumlnner Frauen Gesamt

Alters gruppe

DDD Betr []

DDD pro

Betr

DDD Betr []

DDD pro

Betr

DDD Betr []

DDD pro

Betr 15-19 121 104 116 324 279 116 208 179 116 20-24 313 187 168 629 389 162 463 283 165

25-29 513 245 209 888 450 197 690 342 204 30-34 690 302 229 1089 513 212 870 397 221

35-39 893 386 231 1418 648 219 1131 505 225 40-44 1057 462 229 1687 783 216 1347 609 223

45-49 1141 502 227 1912 910 210 1501 693 219 50-54 1351 583 232 2236 1063 210 1773 812 222

55-59 1575 689 229 2592 1247 208 2044 946 219 60-64 1368 653 209 2358 1195 197 1774 875 204

Tabelle A5 (Erwerbspersonen TK 2013 ATC-Code N06A)

38 ǀ Depressionsatlas

Antidepressiva-Verordnungsvolumen nach Wirkstoffen 2000 bis 2013

Anzahl DDD je VJ

Opipramol Amitriptylin Fluoxetin Citalopram Sertralin Johannisshykraut

Mirtazapin Venlafaxin

Jahr N06AA05 N06AA09 N06AB03 N06AB04 N06AB06 N06AP01 N06AX11 N06AX16

2000 039 048 029 034 033 132 015 011 2001 043 049 034 047 042 125 021 017 2002 046 049 043 061 045 110 029 024 2003 051 051 051 087 051 098 032 033 2004 055 049 060 099 052 037 035 043 2005 059 050 067 117 054 043 043 053 2006 053 045 066 123 053 031 044 057 2007 059 047 074 166 061 031 054 068 2008 065 048 079 203 067 033 064 080 2009 068 048 076 229 070 043 069 091 2010 072 050 079 283 076 051 080 123 2011 075 052 081 351 081 053 085 145 2012 076 052 084 357 095 053 089 168 2013 075 051 084 334 109 053 091 183

Tabelle A6 (Erwerbspersonen TK 2013 standardisiert ATC-Code N06A)

Depressionsatlas ǀ 39

Allgemeine Informationen zum Depressionsatlas

Der Depressionsatlas liefert umfangreiche Informationen zur Bedeutung von Depressishyonen im Erwerbsalter Basis der Auswertunshygen bilden Daten zu Arbeitsunfaumlhigkeiten sowie Arzneiverordnungen bei TK-Erwerbsshypersonen aus den Jahren 2000 bis 2013 Depressionen waren 2013 fuumlr 7 Prozent aller gemeldeten Arbeitsfehltage verantwortlich Etwa 6 Prozent aller Erwerbspersonen erhielten 2013 Verordnungen von Antideshypressiva die Zahl der verordneten Tagesdoshysen hat sich seit 2000 nahezu verdreifacht

Weitere Informationen Gesundheitsstudien und Auswertungen finden Sie unter wwwtkde Webcode 49536

101

154

1

2015

  • 15-01-21_TK_Depressionsatlas_Inhalt_finalpdf
    • Depressionsatlas
      • Datengrundlagen
      • ICD-Diagnosen
      • Arzneiverordnungen ndash ATC
      • Standardisierung
        • Arbeitsunfaumlhigkeit mit Depressionen
          • Arbeitsunfaumlhigkeitsfaumllle
          • Arbeitsunfaumlhigkeitstage
          • Betroffene
          • Arbeitsunfaumlhigkeit nach Geschlecht und Alter
          • Arbeitsunfaumlhigkeiten im Zeitverlauf
          • Arbeitsunfaumlhigkeit nach Bundeslaumlndern und Kreisen
          • Trends in Bundeslaumlndern
          • Arbeitsunfaumlhigkeit nach Berufen
          • Arbeitsunfaumlhigkeit nach Schulabschluss
          • Arbeitsunfaumlhigkeit nach Ausbildung
          • Arbeitsunfaumlhigkeit nach Leitungsfunktion
          • Kosten von Arbeitsunfaumlhigkeit mit Depressionen
          • Arbeitsunfaumlhigkeit mit weiteren Diagnosen
            • Verordnung von Antidepressiva
              • Verordnung nach Alter und Geschlecht
              • Verordnungen im Zeitverlauf
              • Trends bei Verordnungen relevanter Antidepressiva nach Wirkstoffen
              • Verordnungen nach Arztgruppen
              • Verordnung nach Bundeslaumlndern und Kreisen
              • Trends in Bundeslaumlndern
              • Verordnungen nach Berufen
              • Verordnungen nach Schulabschluss
              • Verordnungen nach Ausbildung
              • Antidepressiva-Verordnung bei Erwerbspersonen mit Arbeitsunfaumlhigkeit aufgrund von Depressionen
              • Diagnosen von Arbeitsunfaumlhigkeit und Antidepressiva-Verordnungen
                • Zusammenfassung
                • Anhang
                • Word-Lesezeichen
                  • RANGEC12
                  • RANGEC24

Mit Abstand am staumlrksten zeigt sich dieser Anstieg beim Wirkstoff Citalopram dessen Verordnungsvolumen sich bis 2012 im Vershygleich zum Jahr 2000 verzehnfacht hatte Im Jahr 2013 ist demgegenuumlber ein leichter Ruumlckgang der Citalopram-Verordnungen zu verzeichnen

Als zweithaumlufigstes Antidepressivum wurde den TK-versicherten Erwerbspersonen im Jahr 2013 der Wirkstoff Venlafaxin verordnet Seit der Patentschutz der Firma Wyeth fuumlr das entsprechende Arzneimittel mit dem Handelsnamen bdquoTrevilorregldquo ausgelaufen ist befinden sich auch Generika mit dem Wirkshystoff auf dem Markt die aufgrund ihres niedrishygeren Preises zu einer vermehrten Verordshynung des Wirkstoffes beigetragen haben duumlrfshyten

Insgesamt hat sich das Verordnungsvolumen von Antidepressiva zwischen 2000 und 2013 nahezu verdreifacht wobei sich diese Zushynahme unterschiedlich auf die verschiedenen verordneten Wirkstoffe verteilt Die Zahl der pro Erwerbsperson verordneten Tagesdosen lag 2013 um den Faktor 274 uumlber der des Jahres 2000

Verordnungen nach Arztgruppen

Antidepressiva werden von Aumlrzten untershyschiedlicher Fachrichtungen verordnet Der verordnende Arzt ist in den Verordnungsdaten dokumentiert womit Verordnungen auch einshyzelnen aumlrztlichen Fachgruppen zugeordnet werden koumlnnen Fuumlr Auswertungen zum Deshypressionsatlas konnte ndash wie im Gesundheitsshyreport 2014 ndash auf die Zuordnung einzelner Verordnungen zu einer TK-seitig erstellten Gruppierung von Fachaumlrzten zuruumlckgegriffen werden

Die meisten der jaumlhrlich 1275 Tagesdosen an Antidepressiva je Erwerbsperson wurden 2013 von Psychiatern und Neurologen (621 DDD entsprechend 487 Prozent aller Tashygesdosen) und Allgemeinmedizinern (425 DDD entsprechend 334 Prozent aller Tashygesdosen) verschrieben also von Aumlrzten die psychische Erkrankungen behandeln und ersshyte Ansprechpartner fuumlr Erwerbspersonen mitpsychischen Problemen sind Auch Aumlrzte fuumlr innere Medizin waren mit 124 Tagesdosen (entsprechend einem Anteil von 98 Prozent an allen Tagesdosen) noch in relevantem Umfang an der Verordnung von Antidepressishyva beteiligt Ein Anteil von 77 Prozent der Tagesdosen konnte in den analysierten Daten keiner Arztgruppe zugeordnet werden andere differenzierbare Arztgruppen waren lediglich fuumlr einen Anteil von 05 Prozent des Verordshynungsvolumens verantwortlich Die anteilige Verteilung des Verordnungsvolumens auf Facharztgruppen unterscheidet sich zwischen Maumlnnern und Frauen nur geringfuumlgig und wird deshalb nicht gesondert erlaumlutert

26 ǀ Depressionsatlas

Verordnung nach Bundeslaumlndern und Kreisen

Einen Uumlberblick uumlber die Verordnung von Anshytidepressiva 2013 auf Bundeslandebene gibt Tabelle 8

Am meisten Antidepressiva wurden 2013 mit durchschnittlich 141 und 139 definierten Tashygesdosen in Rheinland-Pfalz und Bayern vershyordnet Auch in Nordrhein-Westfalen und Hamburg konnte 2013 ein Verordnungsvolushymen merklich oberhalb des Bundesdurchshyschnitts beobachtet werden Neben Erwerbsshypersonen aus den vier bereits genannten Bundeslaumlndern erhielten insbesondere auch Erwerbspersonen mit Wohnort im Saarland mit einem geschlechtsuumlbergreifenden Anteil von 676 Prozent uumlberdurchschnittlich haumlufig Antidepressiva Pro Betroffenen wurden im Saarland mit 186 DDD jedoch verhaumlltnismaumlshyszligig wenige Tagesdosen verordnet weshalb das Verordnungsvolumen im Saarland noch unterhalb des bundesweit ermittelten Durchshyschnittswertes lag

Abbildung 13 zeigt die bereits zuvor beschrieshybenen Ergebnisse zu geschlechts- und altersshystandardisierten Verordnungsraten 2013 hinshysichtlich der Antidepressiva im Sinne des

ATC-Codes N06A auf Bundesland- sowie ershygaumlnzend auch auf Kreisebene Die Einfaumlrbung der Kartendarstellungen verdeutlicht jeweils relative Abweichungen von bundesweiten Ershygebnissen

In allen oumlstlichen Bundeslaumlndern liegen die Verordnungsraten im Hinblick auf Antidepresshysiva merklich unter dem bundesweiten Durchshyschnitt Nach den Ergebnissen zu Verordnunshygen auf Kreisebene gilt dies nahezu durchshygaumlngig auch fuumlr alle Subregionen innerhalb der neuen Bundeslaumlnder

In den anderen Bundeslaumlndern ist der Einshydruck eher heterogen Hohe Raten an Antideshypressiva- Verordnungen lassen sich insbeshysondere fuumlr noumlrdliche und oumlstliche Regionen Bayerns sowie fuumlr mittlere und westliche Reshygionen in Deutschland nachweisen Fuumlr entshysprechende Regionen Bayerns wurden auch houmlhere Fehlzeiten mit Depressionen als im Bundesdurchschnitt ermittelt

Antidepressiva-Verordnungen nach Bundeslaumlndern 2013

Maumlnner Frauen Gesamt Anteil an allen Verord

Bundesland DDD

pro Jahr

Betr []

DDD pro

Betr

DDD pro

Jahr

Betr []

DDD pro

Betr

DDD pro

Jahr

Betr []

DDD pro

Betr

Schleswig-Holstein 914 435 210 1571 803 196 1217 605 201 52 Hamburg 957 445 215 1760 846 208 1327 630 211 59 Niedersachsen 910 416 218 1461 751 194 1164 571 204 50 Bremen 842 383 220 1403 710 198 1101 534 206 53 Nordrhein-Westfalen 1032 481 215 1725 851 203 1351 651 207 55 Hessen 1000 441 227 1619 782 207 1285 598 215 56 Rheinland-Pfalz 1111 513 217 1758 886 198 1409 685 206 57 Baden-Wuumlrttemberg 1025 449 228 1549 756 205 1267 591 214 61 Bayern 1119 462 242 1716 776 221 1394 607 230 67 Saarland 1036 505 205 1520 877 173 1259 676 186 50 Berlin 904 383 236 1587 718 221 1219 537 227 56 Brandenburg 707 305 232 1499 711 211 1072 492 218 46 Mecklenburg-Vorpommern

687 316 218 1555 702 222 1087 494 220 43

Sachsen 784 329 238 1542 652 236 1133 478 237 50 Sachsen-Anhalt 676 316 214 1314 663 198 970 476 204 37 Thuumlringen 827 329 251 1640 695 236 1202 497 242 49

Gesamt 978 438 224 1623 784 207 1275 597 214 56

Tabelle 8 (Erwerbspersonen TK 2013 standardisiert)

Depressionsatlas ǀ 27

-

Anteil der Erwerbspersonen mit Antidepressiva Verordnung nach Bundeslaumlnshydern und Kreisen 2013

Relative Abweichungen der Anteile in Bundeslaumlndern 2013

Relative Abweichungen der Anteile in Kreisen 2013

28 ǀ Depressionsatlas Abbildung 13 (Erwerbspersonen TK 2013 standardisiert)

-ndash

Trends in Bundeslaumlndern

Abbildung 12 zeigt geschlechts- und altersshystandardisierte Betroffenenraten im Hinblick auf Antidepressiva-Verordnungen auf Bunshydeslandebene fuumlr die Jahre 2000 bis 2013 Auch in diesen Kartendarstellungen sind durchgaumlngig Unterschreitungen bundesweiter Ergebnisse um 25 Prozent oder mehr dunkelshyblau und Uumlberschreitungen um 25 Prozent oder mehr dunkelrot eingefaumlrbt

Wie bereits im Hinblick auf Arbeitsunfaumlhigkeishyten mit der Diagnose von Depressionen laumlsst sich auch in Bezug auf die Antidepressiva-Verordnungen feststellen dass es innerhalb des Beobachtungszeitraums von 14 Jahren tendenziell zu einer Angleichung von regionashylen Verordnungsraten gekommen ist Entshysprechend erscheinen die Einfaumlrbungen der Karten im Lauf der Jahre zunehmend blasser

Verordnungen nach Berufen

Analog entsprechenden Auswertungen zu Fehlzeiten mit der Diagnose von Depressioshynen werden in Tabelle 9 Ergebnisse zu Vershyordnungen von Antidepressiva in Taumltigkeitsshygruppen der zweistellig differenzierten KldB dargestellt

Mengenmaumlszligig am meisten Antidepressiva ndash mit einem Verordnungsvolumen von durchshyschnittlich mehr als 18 definierten Tagesdoshysen ndash erhielten Versicherte mit einer Taumltigkeit die den Taumltigkeitsgruppen bdquoErziehung soziale und hauswirtschaftliche Berufe Theologieldquo bdquoReinigungsberufeldquo und bdquoNichtmedizinische Gesundheits- Koumlrperpflege- und Wellnessbeshyrufe Medizintechnikldquo zuzuordnen war

Bei Versicherten mit Berufen aus den Taumltigshykeitsgruppen bdquoHoch- und Tiefbauberufeldquo und bdquo(Innen-)Ausbauberufeldquo wurden dagegen mit durchschnittlich weniger als acht definierten Tagesdosen im Jahr relativ wenig Antidepresshysiva verordnet

Auch die Verordnungsraten waren in den Taumlshytigkeitsgruppen bdquoReinigungsberufeldquo (933 Prozent) bdquoNichtmedizinische Gesundshyheits- Koumlrperpflege- und Wellnessberufe Medizintechnikldquo (866Prozent) und bdquoErzieshyhung soziale und hauswirtschaftliche Berufe Theologieldquo (851 Prozent) am houmlchsten waumlhshyrend Erwerbspersonen der bdquoHoch- und Tiefshybauberufeldquo und bdquo(Innen-)Ausbauberufeldquo nur verhaumlltnismaumlszligig selten von Antidepressiva-Verordnungen betroffen waren

Regionale Trends

Auch Verordnungsrashyten von Antidepressiva in den Bundeslaumlndern haben sich in den vershygangenen 14 Jahren angenaumlhert

Standardabweichunshygen der relativen Abshyweichungen von Vershyordnungsraten in den Bundeslaumlndern als Maszlig fuumlr die Streuung sanken von 169 Proshyzent im Jahr 2000 auf 119 Prozent im Jahr 2013

Anteil der Erwerbspersonen mit Antidepressiva Verordnung nach Bundeslaumlnshydern relative Abweichungen vom Bundesdurchschnitt 2000 bis 2013

Abbildung 14 (Erwerbspersonen TK 2013 standardisiert)

Depressionsatlas ǀ 29

-

Sowohl hinsichtlich der Kennzahlen zu Fehl- Verordnungsvolumen von Antidepressiva zu zeiten mit Depressionen als auch bezogen beobachten und umgekehrt erhalten Er-auf die Kennzahlen zu Antidepressiva- werbspersonen aus Taumltigkeitsgruppen mit ge-Verordnungen ist in den Berufsgruppen eine ringen Fehlzeiten aufgrund von Depressionen aumlhnliche Tendenz zu beobachten In Taumltig- eher wenig Antidepressiva keitsgruppen mit haumlufiger Depressionsdiagshynose ist in der Regel auch ein hohes

Antidepressiva-Verordnungen nach Berufen 2013 (zweistellige KldB)

Taumltigkeitsgruppen KldB 2010 zweistellig DDD

pro Jahr Betr

[] AU Tage je 100 VJ

01 Angehoumlrige der regulaumlren Streitkraumlfte 1240 762 71 11 Land- Tier- und Forstwirtschaftsberufe 908 411 56 12 Gartenbauberufe und Floristik 1174 537 73 21 Rohstoffgewinnung und -aufbereitung Glas- und Keramik- 1042 466 62

herstellung und -verarbeitung 22 Kunststoffherstellung und -verarbeitung Holzbe- und shy

verarbeitung 868 466 82

23 Papier- und Druckberufe technische Mediengestaltung 1244 585 96 24 Metallerzeugung und -bearbeitung Metallbauberufe 886 455 69 25 Maschinen- und Fahrzeugtechnikberufe 872 422 61 26 Mechatronik- Energie- und Elektroberufe 860 405 61 27 Technische Forschungs- Entwicklungs- Konstruktions- und 1040 479 62

Produktionssteuerungsberufe 28 Textil- und Lederberufe 1167 659 88 29 Lebensmittelherstellung und -verarbeitung 1153 563 102 31 Bauplanungs- Architektur- und Vermessungsberufe 1117 506 76 32 Hoch- und Tiefbauberufe 783 369 60 33 (Innen-)Ausbauberufe 537 306 60 34 Gebaumlude- und versorgungstechnische Berufe 1004 481 70 41 Mathematik- Biologie- Chemie- und Physikberufe 1263 556 73 42 Geologie- Geografie- und Umweltschutzberufe 1001 427 70 43 Informatik- Informations- und

Kommunikationstechnologieberufe 1018 438 65

51 Verkehrs- und Logistikberufe (auszliger Fahrzeugfuumlhrung) 1215 592 100 52 Fuumlhrerinnen von Fahrzeug- und Transportgeraumlten 980 477 9153 Schutz- Sicherheits- und Uumlberwachungsberufe 1597 710 134 54 Reinigungsberufe 1807 933 120 61 Einkaufs- Vertriebs- und Handelsberufe 1011 509 87 62 Verkaufsberufe 1459 730 127 63 Tourismus- Hotel- und Gaststaumlttenberufe 1023 532 99 71 Berufe in Unternehmensfuumlhrung und -organisation 1365 649 99 72 Berufe in Finanzdienstleistungen Rechnungswesen 1230 583 89

und Steuerberatung 73 Berufe in Recht und Verwaltung 1751 789 115 81 Medizinische Gesundheitsberufe 1501 690 107 82 Nichtmedizinische Gesundheits- Koumlrperpflege- und Wellshy

nessberufe Medizintechnik 1806 866 161

83 Erziehung soziale und hauswirtschaftliche Berufe Theologie 1867 851 154 84 Lehrende und ausbildende Berufe 1165 507 75 91 Sprach- literatur- geistes- gesellschafts- 1218 579

und wirtschaftswissenschaftliche Berufe 92 Werbung Marketing kaufmaumlnnische und redaktionelle

Medienberufe 1260 573 106

93 Produktdesign und kunsthandwerkliche Berufe bildende 1000 489 Kunst Musikinstrumentenbau

94 Darstellende und unterhaltende Berufe 1023 476 66

Erwerbspersonen insgesamt 1303 608 105

Tabelle 9 (Erwerbspersonen TK 2013 nicht standardisierte Rohwerte)

30 ǀ Depressionsatlas

93

67

4

6

8

Zu einer differenzierten Darstellung des beshyrufsbezogenen AU-Geschehens kommt man bei Auswertung der Fehlzeiten auf fuumlnfstellishyger Ebene der Klassifikation der Berufe 2010 die insgesamt 1286 Auspraumlgungen umfasst

Fuumlr berufsabhaumlngig noch weiter differenzierte Auswertungen wurden zunaumlchst die 100 Beshyrufsgruppen auf der Ebene fuumlnfstelliger Codes der KldB ausgewaumlhlt die unter den TK-Versicherten im Jahr 2013 am haumlufigsten vershytreten waren Von diesen 100 Berufsgruppen werden nachfolgend Ergebnisse zu jeweils

zehn Berufsgruppen dargestellt bei denen die houmlchsten beziehungsweise die niedrigsten Raten an Antidepressiva-Verordnungen ermitshytelt wurden

Von den zehn Berufsgruppen mit den houmlchsshyten Verordnungsraten sind ndash wie auch hinshysichtlich der Fehlzeiten ndash auffaumlllig viele dem Berufsbereich 8 bdquoGesundheit Soziales Lehre und Erziehungldquo zuzuordnen Die houmlchsten Verordnungsraten sowie auch das houmlchste Verordnungsvolumen in DDD entfiel auf die Taumltigkeitsgruppe bdquoBerufe in der Altenpflege (ohne Spezialisierung) ndash Helfer-Anlerntaumltigkeitenldquo (82101)

Antidepressiva-Verordnungen nach Berufen 2013 (fuumlnfstellige KldB) Berufe mit hohen sowie geringen Verordnungsraten

Rang Taumltigkeitsgruppen KldB 2010 fuumlnfstellig DDD

pro Jahr Betr

[]

1 82101 Berufe in der Altenpflege (ohne Spezialisierung) shyHelfer-Anlerntaumltigkeiten

2514 1195

2 82102 Berufe in der Altenpflege (ohne Spezialisierung) shyfachlich ausgerichtete Taumltigkeiten

2483 1141

3 81301 Berufe in der Gesundheits- und Krankenpflege (ohne Spezialisierung) - Helfer-Anlerntaumltigkeiten

2197 1004

54101 Berufe in der Reinigung (ohne Spezialisierung) - Hel- 1945 1004 fer-Anlerntaumltigkeiten

5 73222 Verwaltende Berufe im Sozial- und Gesundheitsweshysen - fachlich ausgerichtete Taumltigkeiten

2027 934

73202 Berufe in der oumlffentlichen Verwaltung (ohne Speziali- 2026 918 sierung) - fachlich ausgerichtete Taumltigkeiten

7 92122 Berufe im Dialogmarketing - fachlich ausgerichtete Taumltigkeiten

1976 913

81212 Medizinisch-technische Berufe im Laboratorium - 1945 867 fachlich ausgerichtete Taumltigkeiten

9 83112 Berufe in der Kinderbetreuung und -erziehung - fachshylich ausgerichtete Taumltigkeiten

1835 842

10 83124 Berufe in der Sozialarbeit und Sozialpaumldagogik - hoch 1858 830 komplexe Taumltigkeiten

hellip hellip hellip

91 22342 Berufe im Holz- Moumlbel- und Innenausbau - fachlich 712 364 ausgerichtete Taumltigkeiten 92 43414 Berufe in der Softwareentwicklung - hoch komplexe

Taumltigkeiten 867 360

93 27104 Berufe in der technischen Forschung und Entwicklung 798 358 (ohne Spezialisierung) - hoch komplexe Taumltigkeiten 94 26212 Berufe in der Bauelektrik - fachlich ausgerichtete Taumlshy

tigkeiten 710 353

95 81404 AumlrzteAumlrztinnen (ohne Spezialisierung) - hoch komshy 901 349 plexe Taumltigkeiten 96 84304 Berufe in der Hochschullehre und -forschung - hoch

komplexe Taumltigkeiten 840 343

97 26252 Berufe in der elektrischen Betriebstechnik - fachlich 662 341 ausgerichtete Taumltigkeiten 98 71324 Berufe in der Unternehmensberatung - hoch kompleshy

xe Taumltigkeiten 790 331

99 34212 Berufe in der Sanitaumlr- Heizungs- und Klimatechnik shy 545 325 fachlich ausgerichtete Taumltigkeiten 100 25212 Berufe in der Kraftfahrzeugtechnik - fachlich ausgeshy

richtete Taumltigkeiten 629 313

Erwerbspersonen insgesamt 1303 608

Tabelle 10 (Erwerbspersonen TK 2013 nicht standardisierte Rohwerte)

Depressionsatlas ǀ 31

Auch Beschaumlftigte aus der Taumltigkeitsgruppe bdquoBerufe im Dialogmarketingldquo (92122) bei deshynen zuvor bereits haumlufige Arbeitsunfaumlhigkeishyten aufgrund von Depressionen aufgezeigt wurden erhalten uumlberdurchschnittlich haumlufig Antidepressiva

Berufsgruppen mit niedrigen Verordnungsrashyten weisen oft eine technische Orientierung auf haumlufig handelt es sich dabei um hochshykomplexe Taumltigkeiten

Die Ergebnisse zu Verordnungen von Antideshypressiva weisen wie die Auswertungen zu Arshybeitsunfaumlhigkeiten mit der Diagnose von Deshypressionen uumlberwiegend auf eine Belastung aumlhnlicher Berufsgruppen hin

Verordnungen nach Schulabschluss

Durchschnittliche Verordnungsmengen von Antidepressiva in Abhaumlngigkeit vom Schulabshyschluss sind in Tabelle 11 dargestellt

Waumlhrend die Zahl der verordneten Tagesdoshysen (DDD pro Jahr) bei den Berufstaumltigen ohshyne Schulabschluss noch geringfuumlgig niedriger liegt als bei Personen mit Haupt-Volksschulshyabschluss sinken sie anschlieszligend mit steishygendem Schulabschluss leicht ab Die Vershyordnungsraten sinken stetig mit steigender Schulbildung von 71 Prozent bei Berufstaumltishygen ohne Schulabschluss bis auf 5 Prozent bei Personen mit Abitur oder Fachabitur

Demgegenuumlber steigt die Zahl der durchshyschnittlich verordneten Tagesdosen im Betrofshyfenheitsfall mit zunehmender Bildung etwas an Dieser Anstieg koumlnnte darauf hindeuten dass Personen mit houmlherem Bildungsabshyschluss bdquokonsequenterldquo beziehungsweise uumlber einen etwas laumlngeren Zeitraum oder mit houmlheren Dosierungen mit Antidepressiva beshyhandelt werden

Antidepressiva-Verordnungen nach Schulabschluss 2013

Schulabschluss DDD

pro Jahr Betr

[] DDD

pro Betr

Ohne Schulabschluss 138 71 194 Haupt-Volksschulabschluss 141 70 201 Mittlere Reife oder gleichwertiger Abshyschluss 128 62 207 AbiturFachabitur 113 50 223 Abschluss unbekannt 127 61 207

Gesamt 128 60 214

Tabelle 11 (Erwerbspersonen TK standardisiert)

Antidepressiva-Verordnungen nach Ausbildungsabschluss 2013

Ausbildungsabschluss DDD

pro Jahr Betr

[] DDD

pro Betr

Ohne beruflichen Ausbildungsabschluss 151 72 211 Abschluss einer anerkannten Berufsausshybildung 132 63 210 Meister-Techniker- oder gleichwertiger Fachschulabschluss 111 54 205 Bachelor 110 49 224 DiplomMagisterMasterStaatsexamen 104 46 224 Promotion 87 37 238 Abschluss unbekannt 120 59 203

Gesamt 128 60 214

Tabelle 12 (Erwerbspersonen TK standardisiert)

32 ǀ Depressionsatlas

Verordnung von Antidepressiva bei AU mit Diagnose von Depression 2013

Abbildung 15 (Erwerbspersonen TK 2013)

62

98

120 134

144 144 149 160

173

150

55

90

114

137 149

157 166

181 179

159

0

20

40

60

80

100

120

140

160

180

200

0

10

20

30

40

50

60

70

80

90

100

15-19 20-24 25-29 30-34 35-39 40-44 45-49 50-54 55-59 60-64

DDD pro Betroffenem m

it AU (F32 F33)

Beha

ndel

t mit

Antid

epre

ssiv

a [

]

Altersgruppe

Behandelte Frauen Behandelte Maumlnner DDDs Frauen DDDs Maumlnner

Verordnungen nach Ausbildung

Bei Auswertungen zu Antidepressiva-Verordnungen in Abhaumlngigkeit von den Ausshybildungsabschluumlssen zeigen sich aumlhnliche Trends wie bei den Auswertungen nach Schulabschluumlssen Mit steigendem Ausbilshydungsabschluss geht sowohl die Zahl der verordneten Tagesdosen als auch die Rate der Antidepressiva-Verordnungen zuruumlck

Antidepressiva-Verordnung bei Erwerbsshypersonen mit Arbeitsunfaumlhigkeit aufgrund von Depressionen

In den vorausgehenden Abschnitten wurden Arbeitsunfaumlhigkeiten mit der Diagnose von Depressionen sowie Verordnungen von Antishydepressiva jeweils separat betrachtet Der folgende Abschnitt liefert demgegenuumlber Ershygebnisse zu Verordnungen von Antidepressishyva bei den 16 Prozent der Erwerbspersonen die innerhalb des Beobachtungsjahres 2013 explizit auch mit der Angabe einer Depressishyonsdiagnose im Sinne der ICD-Schluumlssel F32 undoder F33 arbeitsunfaumlhig gemeldet waren (vergleiche Tabelle 1 auf Seite 6)

Geschlechts- und altersuumlbergreifend erhielten aus dieser Gruppe innerhalb desselben Jahshyres 56 Prozent mindestens eine Antidepressishyva-Verordnung ndash gut die Haumllfte der Erwerbsshypersonen mit einer Arbeitsunfaumlhigkeit aufshygrund von Depressionen wurde also im selshyben Jahr auch medikamentoumls mit Antidepresshysiva behandelt Durchschnittlich wurden in der Population mit Depressionsdiagnose

innerhalb des Jahres 149 DDD je Person vershyordnet ndash bezogen ausschlieszliglich auf diejenishygen Personen die uumlberhaupt Antidepressiva erhielten wurden durchschnittlich 266 Tagesshydosen verordnet

Abbildung 15 zeigt die Verordnungsraten soshywie Verordnungsvolumen bezogen auf Ershywerbspersonen mit mindestens einer Arbeitsshyunfaumlhigkeit aufgrund von Depressionen in einzelnen Geschlechts- und Altersgruppen Juumlngere Erwerbspersonen mit gemeldeter Arshybeitsunfaumlhigkeit aufgrund von Depressionen werden demnach verhaumlltnismaumlszligig selten und durchschnittlich mit einer geringeren Zahl an Tagesdosen mit Antidepressiva behandelt Im Falle einer Arbeitsunfaumlhigkeit aufgrund von Depressionen unterscheiden sich die Verordshynungsmengen und -raten von Maumlnnern und Frauen innerhalb der einzelnen Altersgruppen nur gering Vorrangig in den mittleren Altersshygruppen werden betroffene Maumlnner etwas haumlufiger und in houmlherer Dosierung mit Antideshypressiva behandelt

Depressionsatlas ǀ 33

-

-

-

Diagnosen von Arbeitsunfaumlhigkeit und Antidepressiva-Verordnungen

Der nachfolgende Abschnitt befasst sich mit der Frage im Kontext welcher Arbeitsunfaumlshyhigkeitsdiagnosen Erwerbspersonen am haumlushyfigsten Antidepressiva erhalten Bereits aufshygrund der Beobachtung dass mit rund 6 Proshyzent innerhalb des Jahres 2013 erheblich mehr Erwerbspersonen Antidepressiva erhielshyten als Erwerbspersonen mit der Diagnose von Depressionen arbeitsunfaumlhig gemeldet waren ist offensichtlich dass keineswegs nur Personen die aufgrund von Depressionen arshybeitsunfaumlhig gemeldet waren auch Antideshypressiva erhielten

Fuumlr TK-versicherte Erwerbspersonen mit minshydestens einer Arbeitsunfaumlhigkeit im Jahr 2013 wurde im Rahmen der Auswertungen in Abshyhaumlngigkeit von den Diagnosen der Arbeitsunshyfaumlhigkeiten auf unterschiedlichen Ebenen ershymittelt welchem Anteil dieser Personen im Jahr 2013 mindestens einmal Antidepressiva im Sinne des ATC-Codes bdquoN06Aldquo verordnet wurden

Die houmlchste Verordnungsrate konnte bei einer Differenzierung von AU-Diagnosen auf Ebene der ICD-Kapitel erwartungsgemaumlszlig fuumlr das Kapitel V bdquoPsychische und Verhaltensstoumlrunshygenldquo (ICD-Diagnosen F00ndashF99) ermittelt wershyden dem auch Diagnosen von Depressionen zugeordnet sind 367Prozent der Personen mit einer gemeldeten Arbeitsunfaumlhigkeitsdishyagnose aus diesem Kapitel bekamen mindesshytens einmal im Jahr 2013 auch Antidepressiva verordnet Relativ hoch war die Antidepressishyva-Verordnungsrate bei Arbeitsunfaumlhigkeiten mit Diagnosen aus dem ICD-Kapitel VI bdquoKrankheiten des Nervensystemsldquo (G00ndashG99) mit 17 Prozent

Fuumlr eine detailliertere Betrachtung wurden Verordnungsraten bei Erwerbspersonen mit Arbeitsunfaumlhigkeiten differenziert nach ICD-Codes auf dreistelliger Ebene ermittelt

Betrachtet wurden ausschlieszliglich ICD-Diagnosen die im Jahr 2013 bei mindestens 100 Personen als Anlaumlsse von Arbeitsunfaumlshyhigkeiten dokumentiert waren

Diagnosen von Arbeitsunfaumlhigkeiten bei Personen mit hohen Antidepressiva-Verordnungsraten 2013

Rang ICD Code ICD Diagnose

Anteil mit Anti depressiva[]

Betroffene [Rate in ]

1 F33 Rezidivierende depressive Stoumlrung 733 0305 2 T43 Vergiftung durch psychotrope Substanzen ande- 721 0003

renorts nicht klassifiziert 3 F42 Zwangsstoumlrung 711 0018 4 F61 Kombinierte und andere Persoumlnlichkeitsstoumlrungen 666 0009 5 F60 Spezifische Persoumlnlichkeitsstoumlrungen 652 0049 6 F31 Bipolare affektive Stoumlrung 627 0032 7 F41 Andere Angststoumlrungen 617 0285 8 F34 Anhaltende affektive Stoumlrungen 561 0051 9 F40 Phobische Stoumlrungen 535 0026 10 F32 Depressive Episode 528 1319 11 F90 Hyperkinetische Stoumlrungen 516 0008 12 F25 Schizoaffektive Stoumlrungen 493 0015 13 F50 Essstoumlrungen 480 0024 14 F62 Andauernde Persoumlnlichkeitsaumlnderungen nicht 449 0003

Folge einer Schaumldigung oder Krankheit des Geshyhirns

15 F11 Psychische und Verhaltensstoumlrungen durch Opioshyide

412 0004

16 F51 Nichtorganische Schlafstoumlrungen 408 0044 17 F19 Psychische und Verhaltensstoumlrungen durch mulshy

tiplen Substanzgebrauch und Konsum anderer psychotroper Substanzen

405 0015

18 F63 Abnorme Gewohnheiten und Stoumlrungen der Im- 379 0005 pulskontrolle

19 T50 Vergiftung durch Diuretika und sonstige und nicht naumlher bezeichnete Arzneimittel Drogen und bioshylogisch aktive Substanzen

378 0004

20 F44 Dissoziative Stoumlrungen [Konversionsstoumlrungen] 372 0009

Tabelle 13 (Erwerbspersonen TK 2013 standardisiert)

34 ǀ Depressionsatlas

Tabelle 13 enthaumllt Angaben zu den 20 dreishystelligen ICD-Diagnosen mit den houmlchsten Raten an Antidepressiva-Verordnungen sortiert in absteigender Reihenfolge nach dem Anteil der Erwerbspersonen mit Anti-depressiva-Verordnung

Um eine Einschaumltzung der Bedeutung der aufgefuumlhrten Diagnosen zu ermoumlglichen werden ergaumlnzend auch die Anteile der von Arbeitsunfaumlhigkeiten mit diesen Diagnosen betroffenen Erwerbspersonen in der Tabelle genannt

Die Erkrankung mit dem groumlszligten Anteil an Antidepressiva-Verordnungen ist die ICD-Diagnose bdquoRezidivierende depressive Stoumlshyrungldquo (F33) also eine zum wiederholten Mal auftretende Depression Von den Erwerbsshypersonen die 2013 mit einer entsprechenden Diagnose arbeitsunfaumlhig gemeldet waren ershyhielten innerhalb des Jahres 73 Prozent also knapp drei Viertel mindestens eine Anti-depressiva-Verordnung Unter den gelisteten 20 ICD-Diagnosen mit den houmlchsten Antideshypressiva-Verordnungsraten finden sich in erster Linie weitere bdquoFldquo-Diagnosen also Erkrankungsdiagnosen aus dem Kapitel bdquoPsychische und Verhaltensstoumlrungenldquo

Ausnahmen bilden die beiden Diagnosen bdquoVergiftung durch psychotrope Substanzen anderenorts nicht klassifiziertldquo (T43) sowie bdquoVergiftung durch Diuretika und sonstige und nicht naumlher bezeichnete Arzneimittel Drogen und biologisch aktive Substanzenldquo (T50) aus der Diagnosegruppe bdquoVergiftungen durch Arzshyneimittel Drogen und biologisch aktive Subshystanzenldquo (T36ndashT50) bei deren Kodierung als Anlass einer Arbeitsunfaumlhigkeit gleichfalls reshylativ hohe Raten an Antidepressiva-Verordnungen ermittelt wurden Uumlber die Gruumlnde fuumlr den beobachteten Zusammenshyhang der Diagnosen mit hohen Raten an An-tidepressiva-Verordnungen geben die Daten keine Auskunft Es laumlsst sich daher nur vershymuten dass Antidepressiva in diesen Faumlllen in der Regel nicht Ausloumlser einer Vergiftung waren sondern eher zur Behandlung von seelischen Zustaumlnden verordnet wurden die ihrerseits anderweitig den Ausloumlser fuumlr eine Vergiftung bildeten In jedem Fall laumlsst sich festhalten dass beide Diagnosen mit Beshytroffenenraten von 0003 Prozent sowie 0004 Prozent nur sehr selten den Anlass fuumlr eine Arbeitsunfaumlhigkeit bilden und insofern eishyne untergeordnete Rolle spielen

Unter den gelisteten 20 Diagnosen mit hohen medikamentoumlsen Behandlungsraten bilden bdquoDepressive Episodenldquo (F32) mit Abstand den haumlufigsten Anlass fuumlr eine Arbeitsunfaumlhigkeit

Zusammenfassung Der Depressionsatlas liefert umfaumlngliches Zahlenmaterial zur Bedeutung von Depressishyonen im Erwerbsalter und zu Veraumlnderungen in den Jahren von 2000 bis 2013

Innerhalb des genannten Zeitraums stiegen die Fehlzeiten aufgrund von Depressionen deutlich Zwischen Tiefst- und Houmlchststand 2006 und 2012 war bei Erwerbspersonen ein Anstieg um 75 Prozent festzustellen Nach eishynem leichten Ruumlckgang wurden im Jahr 2013 163 AU-Faumllle pro 100 Versicherungsjahre mit der Diagnose von Depressionen erfasst Dashymit waren Depressionen lediglich 14 Prozent aller AU-Faumllle zuzuordnen aufgrund der lanshygen fallbezogenen Dauer waren diese Faumllle jedoch fuumlr 71 Prozent aller gemeldeten Fehlshytage verantwortlich Im Mittel war jede Ershywerbsperson 2013 gut einen Tag aufgrund von Depressionen arbeitsunfaumlhig gemeldet eine gemeldete Arbeitsunfaumlhigkeit dauerte durchschnittlich 64 Tage

Rund 6 Prozent der Erwerbspersonen erhielshyten innerhalb des Jahres 2013 mindestens eishyne Antidepressiva-Verordnung 2000 hatte die Rate noch bei 41 Prozent gelegen Die Zahl der verordneten Tagesdosen stieg im selben Zeitraum um den Faktor 274 und hat sich damit nahezu verdreifacht 2013 wurden demnach anteilig mehr Erwerbspersonen und gegebenenfalls zugleich auch erheblich intenshysiver mit Antidepressiva behandelt als im Jahr 2000

Frauen waren nach den vorliegenden Ergebshynissen nahezu doppelt so haumlufig von Depresshysionen betroffen wie Maumlnner mit zunehmenshydem Alter zeigen sich bis kurz vor Erreichen des Renteneintrittsalters steigende Fehlzeiten und Verordnungsraten Hinweise auf reduziershyte Erkrankungsrisiken finden sich bei houmlherer schulischer und beruflicher Ausbildung und entsprechend auch vorrangig bei Beschaumlftigshyten in Berufen mit houmlherer Qualifikation sowie mit technisch-handwerklicher Ausrichtung Beschaumlftigte mit geringerer Qualifikation soshywie aus sozialen Berufen sind demgegenuumlber tendenziell haumlufiger betroffen

Sowohl im Hinblick auf Arbeitsunfaumlhigkeiten mit Depressionen als auch im Hinblick auf Verordnungen von Antidepressiva haben sich im Lauf der 14 Jahre Unterschiede zwischen den Bundeslaumlndern verringert Dies koumlnnte auf eine Angleichung der Lebensumstaumlnde aber auch auf eine Angleichung der diagnosshytischen und therapeutischen Strategien von Aumlrzten hindeuten

Depressionsatlas ǀ 35

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Anhang

Depressionen als Ursache von Arbeitsunfaumlhigkeiten nach Geschlecht 2013

Maumlnner ICD 10 Code ICD 10 Diagnose

AU Faumllle je 100 VJ

AU Tageje 100 VJ

AU Tageje Fall

Betroffene [Rate in ]

A00-Z99 Alle Diagnosen 10409 132383 13 49910 F00-F99 Psychische und Verhaltensstoumlrungen 412 18678 45 3575

F30-F39 Affektive Stoumlrungen 127 8425 66 1218 F32 F33 Depressionen 119 7880 66 1155

F32 Depressive Episode 098 6043 61 0964 F320 Leichte depressive Episode 004 140 35 0039 F321 Mittelgradige depressive Episode 021 1628 76 0227 F322 Schwere depressive Episode ohne psychotische 012 1304 109 0134

Symptome F323 Schwere depressive Episode mit psychotischen

Symptomen 001 075 90 0009

F328 Sonstige depressive Episoden 003 132 52 0026 F329 Depressive Episode nicht naumlher bezeichnet 056 2671 48 0542

F33 Rezidivierende depressive Stoumlrung 021 1837 88 0216 F330 Rezidivierende depressive Stoumlrung gegenwaumlrtig

leichte Episode 001 035 42 0008

F331 Rezidivierende depressive Stoumlrung gegenwaumlrtig 010 880 86 0106 mittelgradige Episode

F332 Rezidivierende depressive Stoumlrung gegenwaumlrtig schwere Episode ohne psychotische Symptome

006 628 112 0063

F333 Rezidivierende depressive Stoumlrung gegenwaumlrtig 001 076 119 0007 schwere Episode mit psychotischen Symptomen

F334 Rezidivierende depressive Stoumlrung gegenwaumlrtig remittiert

000 011 50 0002

F338 Sonstige rezidivierende depressive Stoumlrungen 000 013 37 0004 F339 Rezidivierende depressive Stoumlrung nicht naumlher

bezeichnet 003 150 59 0026

Frauen ICD 10 Code ICD 10 Diagnose

AU Faumllle je 100 VJ

AU Tageje 100 VJ

AU Tageje Fall

Betroffene [Rate in ]

A00-Z99 Alle Diagnosen 12756 163175 13 56801 F00-F99 Psychische und Verhaltensstoumlrungen 759 31541 42 6603

F30-F39 Affektive Stoumlrungen 226 14159 63 2204 F32 F33 Depressionen 214 13312 62 2101

F32 Depressive Episode 176 9848 56 1738 F320 Leichte depressive Episode 008 245 32 0075 F321 Mittelgradige depressive Episode 038 2795 73 0408 F322 Schwere depressive Episode ohne psychotische 017 1914 113 0202

Symptome F323 Schwere depressive Episode mit psychotischen

Symptomen 001 103 108 0011

F328 Sonstige depressive Episoden 005 212 46 0047 F329 Depressive Episode nicht naumlher bezeichnet 106 4442 42 1024

F33 Rezidivierende depressive Stoumlrung 038 3464 90 0409 F330 Rezidivierende depressive Stoumlrung gegenwaumlrtig

leichte Episode 002 091 56 0017

F331 Rezidivierende depressive Stoumlrung gegenwaumlrtig 020 1791 89 0217 mittelgradige Episode

F332 Rezidivierende depressive Stoumlrung gegenwaumlrtig schwere Episode ohne psychotische Symptome

010 1109 116 0111

F333 Rezidivierende depressive Stoumlrung gegenwaumlrtig 001 081 95 0008 schwere Episode mit psychotischen Symptomen

F334 Rezidivierende depressive Stoumlrung gegenwaumlrtig remittiert

000 021 62 0004

F338 Sonstige rezidivierende depressive Stoumlrungen 001 038 74 0006 F339 Rezidivierende depressive Stoumlrung nicht naumlher

bezeichnet 005 254 54 0048

Tabelle A1 (Erwerbspersonen TK 2013 standardisiert)

36 ǀ Depressionsatlas

- -

-

-

-

-

-

-

-

-

-

-

-

Fehlzeiten mit Depressionen nach Personengruppen 2000 bis 2013

Depressionen (ICD 10 Codes F32 F33) Gesamt (A00 Z99)

Berufstaumltige Arbeitslose Gesamt

Jahr AU Tageje 100 VJ

rel seit 2000

AU Tageje 100 VJ

rel seit 2000

AU Tageje 100 VJ

rel seit 2000

AU Tageje 100 VJ

rel seit 2000

2000 56 100 130 100 62 100 1294 100 2001 58 103 138 106 64 104 1313 101 2002 59 106 142 109 67 109 1300 100 2003 59 105 147 113 68 110 1257 97 2004 60 108 172 132 72 116 1209 93 2005 60 108 180 138 72 118 1215 94 2006 53 95 202 155 60 98 1144 88 2007 60 108 270 207 68 110 1193 92 2008 65 116 328 252 73 119 1224 95 2009 75 135 314 240 84 136 1320 102 2010 86 155 431 330 98 159 1340 104 2011 90 162 456 350 100 163 1397 108 2012 95 171 470 361 105 171 1417 110 2013 92 166 488 374 104 169 1466 113

Tabelle A2 (Erwerbspersonen TK 2013 standardisiert Werte 2000 entsprechen 100 Prozent)

Arbeitsunfaumlhigkeiten mit Depressionen nach Alter und Geschlecht 2013

Maumlnner Frauen Gesamt

Alters gruppe

AU Faumllle je

100 VJ

AU Tageje

100 VJ

Betr []

AU Faumllle je

100 VJ

AU Tageje

100 VJ

Betr []

AU Faumllle je

100 VJ

AU Tageje

100 VJ

Betr []

15-19 06 21 06 16 44 14 10 31 09 20-24 09 40 08 18 66 16 13 52 12 25-29 09 42 08 15 73 14 12 57 11 30-34 09 46 08 16 88 15 12 65 11 35-39 10 64 10 18 110 18 14 85 13 40-44 12 79 12 21 130 21 16 102 16 45-49 13 87 13 23 149 23 18 116 18 50-54 14 104 14 26 178 26 20 139 20 55-59 17 126 17 30 215 30 23 167 23 60-64 16 153 16 28 242 29 21 189 21

Tabelle A3 (Erwerbspersonen TK 2013 ICD-10-Codes F32 F33)

Depressionsatlas ǀ 37

-

-

-

Arbeitsunfaumlhigkeit mit Depressionen nach Ausbildung 2013

Ausbildungsabschluss AU Faumllle je 100 VJ

AU Tageje 100 VJ

Betroffene [Rate in ]

Ohne beruflichen Ausbildungsabschluss 207 113 195 Abschluss einer anerkannten Berufsshyausbildung 176 104 174 Meister-Techniker- oder gleichwertiger Fachschulabschluss 151 83 144 Bachelor 128 78 124 DiplomMagisterMasterStaatsexamen 111 63 111 Promotion 067 36 081 Abschluss unbekannt 153 104 156

Gesamt 163 104 159

Tabelle A4 (Erwerbspersonen TK 2013 standardisiert)

Antidepressiva-Verordnungen nach Alter und Geschlecht 2013

Maumlnner Frauen Gesamt

Alters gruppe

DDD Betr []

DDD pro

Betr

DDD Betr []

DDD pro

Betr

DDD Betr []

DDD pro

Betr 15-19 121 104 116 324 279 116 208 179 116 20-24 313 187 168 629 389 162 463 283 165

25-29 513 245 209 888 450 197 690 342 204 30-34 690 302 229 1089 513 212 870 397 221

35-39 893 386 231 1418 648 219 1131 505 225 40-44 1057 462 229 1687 783 216 1347 609 223

45-49 1141 502 227 1912 910 210 1501 693 219 50-54 1351 583 232 2236 1063 210 1773 812 222

55-59 1575 689 229 2592 1247 208 2044 946 219 60-64 1368 653 209 2358 1195 197 1774 875 204

Tabelle A5 (Erwerbspersonen TK 2013 ATC-Code N06A)

38 ǀ Depressionsatlas

Antidepressiva-Verordnungsvolumen nach Wirkstoffen 2000 bis 2013

Anzahl DDD je VJ

Opipramol Amitriptylin Fluoxetin Citalopram Sertralin Johannisshykraut

Mirtazapin Venlafaxin

Jahr N06AA05 N06AA09 N06AB03 N06AB04 N06AB06 N06AP01 N06AX11 N06AX16

2000 039 048 029 034 033 132 015 011 2001 043 049 034 047 042 125 021 017 2002 046 049 043 061 045 110 029 024 2003 051 051 051 087 051 098 032 033 2004 055 049 060 099 052 037 035 043 2005 059 050 067 117 054 043 043 053 2006 053 045 066 123 053 031 044 057 2007 059 047 074 166 061 031 054 068 2008 065 048 079 203 067 033 064 080 2009 068 048 076 229 070 043 069 091 2010 072 050 079 283 076 051 080 123 2011 075 052 081 351 081 053 085 145 2012 076 052 084 357 095 053 089 168 2013 075 051 084 334 109 053 091 183

Tabelle A6 (Erwerbspersonen TK 2013 standardisiert ATC-Code N06A)

Depressionsatlas ǀ 39

Allgemeine Informationen zum Depressionsatlas

Der Depressionsatlas liefert umfangreiche Informationen zur Bedeutung von Depressishyonen im Erwerbsalter Basis der Auswertunshygen bilden Daten zu Arbeitsunfaumlhigkeiten sowie Arzneiverordnungen bei TK-Erwerbsshypersonen aus den Jahren 2000 bis 2013 Depressionen waren 2013 fuumlr 7 Prozent aller gemeldeten Arbeitsfehltage verantwortlich Etwa 6 Prozent aller Erwerbspersonen erhielten 2013 Verordnungen von Antideshypressiva die Zahl der verordneten Tagesdoshysen hat sich seit 2000 nahezu verdreifacht

Weitere Informationen Gesundheitsstudien und Auswertungen finden Sie unter wwwtkde Webcode 49536

101

154

1

2015

  • 15-01-21_TK_Depressionsatlas_Inhalt_finalpdf
    • Depressionsatlas
      • Datengrundlagen
      • ICD-Diagnosen
      • Arzneiverordnungen ndash ATC
      • Standardisierung
        • Arbeitsunfaumlhigkeit mit Depressionen
          • Arbeitsunfaumlhigkeitsfaumllle
          • Arbeitsunfaumlhigkeitstage
          • Betroffene
          • Arbeitsunfaumlhigkeit nach Geschlecht und Alter
          • Arbeitsunfaumlhigkeiten im Zeitverlauf
          • Arbeitsunfaumlhigkeit nach Bundeslaumlndern und Kreisen
          • Trends in Bundeslaumlndern
          • Arbeitsunfaumlhigkeit nach Berufen
          • Arbeitsunfaumlhigkeit nach Schulabschluss
          • Arbeitsunfaumlhigkeit nach Ausbildung
          • Arbeitsunfaumlhigkeit nach Leitungsfunktion
          • Kosten von Arbeitsunfaumlhigkeit mit Depressionen
          • Arbeitsunfaumlhigkeit mit weiteren Diagnosen
            • Verordnung von Antidepressiva
              • Verordnung nach Alter und Geschlecht
              • Verordnungen im Zeitverlauf
              • Trends bei Verordnungen relevanter Antidepressiva nach Wirkstoffen
              • Verordnungen nach Arztgruppen
              • Verordnung nach Bundeslaumlndern und Kreisen
              • Trends in Bundeslaumlndern
              • Verordnungen nach Berufen
              • Verordnungen nach Schulabschluss
              • Verordnungen nach Ausbildung
              • Antidepressiva-Verordnung bei Erwerbspersonen mit Arbeitsunfaumlhigkeit aufgrund von Depressionen
              • Diagnosen von Arbeitsunfaumlhigkeit und Antidepressiva-Verordnungen
                • Zusammenfassung
                • Anhang
                • Word-Lesezeichen
                  • RANGEC12
                  • RANGEC24

Verordnung nach Bundeslaumlndern und Kreisen

Einen Uumlberblick uumlber die Verordnung von Anshytidepressiva 2013 auf Bundeslandebene gibt Tabelle 8

Am meisten Antidepressiva wurden 2013 mit durchschnittlich 141 und 139 definierten Tashygesdosen in Rheinland-Pfalz und Bayern vershyordnet Auch in Nordrhein-Westfalen und Hamburg konnte 2013 ein Verordnungsvolushymen merklich oberhalb des Bundesdurchshyschnitts beobachtet werden Neben Erwerbsshypersonen aus den vier bereits genannten Bundeslaumlndern erhielten insbesondere auch Erwerbspersonen mit Wohnort im Saarland mit einem geschlechtsuumlbergreifenden Anteil von 676 Prozent uumlberdurchschnittlich haumlufig Antidepressiva Pro Betroffenen wurden im Saarland mit 186 DDD jedoch verhaumlltnismaumlshyszligig wenige Tagesdosen verordnet weshalb das Verordnungsvolumen im Saarland noch unterhalb des bundesweit ermittelten Durchshyschnittswertes lag

Abbildung 13 zeigt die bereits zuvor beschrieshybenen Ergebnisse zu geschlechts- und altersshystandardisierten Verordnungsraten 2013 hinshysichtlich der Antidepressiva im Sinne des

ATC-Codes N06A auf Bundesland- sowie ershygaumlnzend auch auf Kreisebene Die Einfaumlrbung der Kartendarstellungen verdeutlicht jeweils relative Abweichungen von bundesweiten Ershygebnissen

In allen oumlstlichen Bundeslaumlndern liegen die Verordnungsraten im Hinblick auf Antidepresshysiva merklich unter dem bundesweiten Durchshyschnitt Nach den Ergebnissen zu Verordnunshygen auf Kreisebene gilt dies nahezu durchshygaumlngig auch fuumlr alle Subregionen innerhalb der neuen Bundeslaumlnder

In den anderen Bundeslaumlndern ist der Einshydruck eher heterogen Hohe Raten an Antideshypressiva- Verordnungen lassen sich insbeshysondere fuumlr noumlrdliche und oumlstliche Regionen Bayerns sowie fuumlr mittlere und westliche Reshygionen in Deutschland nachweisen Fuumlr entshysprechende Regionen Bayerns wurden auch houmlhere Fehlzeiten mit Depressionen als im Bundesdurchschnitt ermittelt

Antidepressiva-Verordnungen nach Bundeslaumlndern 2013

Maumlnner Frauen Gesamt Anteil an allen Verord

Bundesland DDD

pro Jahr

Betr []

DDD pro

Betr

DDD pro

Jahr

Betr []

DDD pro

Betr

DDD pro

Jahr

Betr []

DDD pro

Betr

Schleswig-Holstein 914 435 210 1571 803 196 1217 605 201 52 Hamburg 957 445 215 1760 846 208 1327 630 211 59 Niedersachsen 910 416 218 1461 751 194 1164 571 204 50 Bremen 842 383 220 1403 710 198 1101 534 206 53 Nordrhein-Westfalen 1032 481 215 1725 851 203 1351 651 207 55 Hessen 1000 441 227 1619 782 207 1285 598 215 56 Rheinland-Pfalz 1111 513 217 1758 886 198 1409 685 206 57 Baden-Wuumlrttemberg 1025 449 228 1549 756 205 1267 591 214 61 Bayern 1119 462 242 1716 776 221 1394 607 230 67 Saarland 1036 505 205 1520 877 173 1259 676 186 50 Berlin 904 383 236 1587 718 221 1219 537 227 56 Brandenburg 707 305 232 1499 711 211 1072 492 218 46 Mecklenburg-Vorpommern

687 316 218 1555 702 222 1087 494 220 43

Sachsen 784 329 238 1542 652 236 1133 478 237 50 Sachsen-Anhalt 676 316 214 1314 663 198 970 476 204 37 Thuumlringen 827 329 251 1640 695 236 1202 497 242 49

Gesamt 978 438 224 1623 784 207 1275 597 214 56

Tabelle 8 (Erwerbspersonen TK 2013 standardisiert)

Depressionsatlas ǀ 27

-

Anteil der Erwerbspersonen mit Antidepressiva Verordnung nach Bundeslaumlnshydern und Kreisen 2013

Relative Abweichungen der Anteile in Bundeslaumlndern 2013

Relative Abweichungen der Anteile in Kreisen 2013

28 ǀ Depressionsatlas Abbildung 13 (Erwerbspersonen TK 2013 standardisiert)

-ndash

Trends in Bundeslaumlndern

Abbildung 12 zeigt geschlechts- und altersshystandardisierte Betroffenenraten im Hinblick auf Antidepressiva-Verordnungen auf Bunshydeslandebene fuumlr die Jahre 2000 bis 2013 Auch in diesen Kartendarstellungen sind durchgaumlngig Unterschreitungen bundesweiter Ergebnisse um 25 Prozent oder mehr dunkelshyblau und Uumlberschreitungen um 25 Prozent oder mehr dunkelrot eingefaumlrbt

Wie bereits im Hinblick auf Arbeitsunfaumlhigkeishyten mit der Diagnose von Depressionen laumlsst sich auch in Bezug auf die Antidepressiva-Verordnungen feststellen dass es innerhalb des Beobachtungszeitraums von 14 Jahren tendenziell zu einer Angleichung von regionashylen Verordnungsraten gekommen ist Entshysprechend erscheinen die Einfaumlrbungen der Karten im Lauf der Jahre zunehmend blasser

Verordnungen nach Berufen

Analog entsprechenden Auswertungen zu Fehlzeiten mit der Diagnose von Depressioshynen werden in Tabelle 9 Ergebnisse zu Vershyordnungen von Antidepressiva in Taumltigkeitsshygruppen der zweistellig differenzierten KldB dargestellt

Mengenmaumlszligig am meisten Antidepressiva ndash mit einem Verordnungsvolumen von durchshyschnittlich mehr als 18 definierten Tagesdoshysen ndash erhielten Versicherte mit einer Taumltigkeit die den Taumltigkeitsgruppen bdquoErziehung soziale und hauswirtschaftliche Berufe Theologieldquo bdquoReinigungsberufeldquo und bdquoNichtmedizinische Gesundheits- Koumlrperpflege- und Wellnessbeshyrufe Medizintechnikldquo zuzuordnen war

Bei Versicherten mit Berufen aus den Taumltigshykeitsgruppen bdquoHoch- und Tiefbauberufeldquo und bdquo(Innen-)Ausbauberufeldquo wurden dagegen mit durchschnittlich weniger als acht definierten Tagesdosen im Jahr relativ wenig Antidepresshysiva verordnet

Auch die Verordnungsraten waren in den Taumlshytigkeitsgruppen bdquoReinigungsberufeldquo (933 Prozent) bdquoNichtmedizinische Gesundshyheits- Koumlrperpflege- und Wellnessberufe Medizintechnikldquo (866Prozent) und bdquoErzieshyhung soziale und hauswirtschaftliche Berufe Theologieldquo (851 Prozent) am houmlchsten waumlhshyrend Erwerbspersonen der bdquoHoch- und Tiefshybauberufeldquo und bdquo(Innen-)Ausbauberufeldquo nur verhaumlltnismaumlszligig selten von Antidepressiva-Verordnungen betroffen waren

Regionale Trends

Auch Verordnungsrashyten von Antidepressiva in den Bundeslaumlndern haben sich in den vershygangenen 14 Jahren angenaumlhert

Standardabweichunshygen der relativen Abshyweichungen von Vershyordnungsraten in den Bundeslaumlndern als Maszlig fuumlr die Streuung sanken von 169 Proshyzent im Jahr 2000 auf 119 Prozent im Jahr 2013

Anteil der Erwerbspersonen mit Antidepressiva Verordnung nach Bundeslaumlnshydern relative Abweichungen vom Bundesdurchschnitt 2000 bis 2013

Abbildung 14 (Erwerbspersonen TK 2013 standardisiert)

Depressionsatlas ǀ 29

-

Sowohl hinsichtlich der Kennzahlen zu Fehl- Verordnungsvolumen von Antidepressiva zu zeiten mit Depressionen als auch bezogen beobachten und umgekehrt erhalten Er-auf die Kennzahlen zu Antidepressiva- werbspersonen aus Taumltigkeitsgruppen mit ge-Verordnungen ist in den Berufsgruppen eine ringen Fehlzeiten aufgrund von Depressionen aumlhnliche Tendenz zu beobachten In Taumltig- eher wenig Antidepressiva keitsgruppen mit haumlufiger Depressionsdiagshynose ist in der Regel auch ein hohes

Antidepressiva-Verordnungen nach Berufen 2013 (zweistellige KldB)

Taumltigkeitsgruppen KldB 2010 zweistellig DDD

pro Jahr Betr

[] AU Tage je 100 VJ

01 Angehoumlrige der regulaumlren Streitkraumlfte 1240 762 71 11 Land- Tier- und Forstwirtschaftsberufe 908 411 56 12 Gartenbauberufe und Floristik 1174 537 73 21 Rohstoffgewinnung und -aufbereitung Glas- und Keramik- 1042 466 62

herstellung und -verarbeitung 22 Kunststoffherstellung und -verarbeitung Holzbe- und shy

verarbeitung 868 466 82

23 Papier- und Druckberufe technische Mediengestaltung 1244 585 96 24 Metallerzeugung und -bearbeitung Metallbauberufe 886 455 69 25 Maschinen- und Fahrzeugtechnikberufe 872 422 61 26 Mechatronik- Energie- und Elektroberufe 860 405 61 27 Technische Forschungs- Entwicklungs- Konstruktions- und 1040 479 62

Produktionssteuerungsberufe 28 Textil- und Lederberufe 1167 659 88 29 Lebensmittelherstellung und -verarbeitung 1153 563 102 31 Bauplanungs- Architektur- und Vermessungsberufe 1117 506 76 32 Hoch- und Tiefbauberufe 783 369 60 33 (Innen-)Ausbauberufe 537 306 60 34 Gebaumlude- und versorgungstechnische Berufe 1004 481 70 41 Mathematik- Biologie- Chemie- und Physikberufe 1263 556 73 42 Geologie- Geografie- und Umweltschutzberufe 1001 427 70 43 Informatik- Informations- und

Kommunikationstechnologieberufe 1018 438 65

51 Verkehrs- und Logistikberufe (auszliger Fahrzeugfuumlhrung) 1215 592 100 52 Fuumlhrerinnen von Fahrzeug- und Transportgeraumlten 980 477 9153 Schutz- Sicherheits- und Uumlberwachungsberufe 1597 710 134 54 Reinigungsberufe 1807 933 120 61 Einkaufs- Vertriebs- und Handelsberufe 1011 509 87 62 Verkaufsberufe 1459 730 127 63 Tourismus- Hotel- und Gaststaumlttenberufe 1023 532 99 71 Berufe in Unternehmensfuumlhrung und -organisation 1365 649 99 72 Berufe in Finanzdienstleistungen Rechnungswesen 1230 583 89

und Steuerberatung 73 Berufe in Recht und Verwaltung 1751 789 115 81 Medizinische Gesundheitsberufe 1501 690 107 82 Nichtmedizinische Gesundheits- Koumlrperpflege- und Wellshy

nessberufe Medizintechnik 1806 866 161

83 Erziehung soziale und hauswirtschaftliche Berufe Theologie 1867 851 154 84 Lehrende und ausbildende Berufe 1165 507 75 91 Sprach- literatur- geistes- gesellschafts- 1218 579

und wirtschaftswissenschaftliche Berufe 92 Werbung Marketing kaufmaumlnnische und redaktionelle

Medienberufe 1260 573 106

93 Produktdesign und kunsthandwerkliche Berufe bildende 1000 489 Kunst Musikinstrumentenbau

94 Darstellende und unterhaltende Berufe 1023 476 66

Erwerbspersonen insgesamt 1303 608 105

Tabelle 9 (Erwerbspersonen TK 2013 nicht standardisierte Rohwerte)

30 ǀ Depressionsatlas

93

67

4

6

8

Zu einer differenzierten Darstellung des beshyrufsbezogenen AU-Geschehens kommt man bei Auswertung der Fehlzeiten auf fuumlnfstellishyger Ebene der Klassifikation der Berufe 2010 die insgesamt 1286 Auspraumlgungen umfasst

Fuumlr berufsabhaumlngig noch weiter differenzierte Auswertungen wurden zunaumlchst die 100 Beshyrufsgruppen auf der Ebene fuumlnfstelliger Codes der KldB ausgewaumlhlt die unter den TK-Versicherten im Jahr 2013 am haumlufigsten vershytreten waren Von diesen 100 Berufsgruppen werden nachfolgend Ergebnisse zu jeweils

zehn Berufsgruppen dargestellt bei denen die houmlchsten beziehungsweise die niedrigsten Raten an Antidepressiva-Verordnungen ermitshytelt wurden

Von den zehn Berufsgruppen mit den houmlchsshyten Verordnungsraten sind ndash wie auch hinshysichtlich der Fehlzeiten ndash auffaumlllig viele dem Berufsbereich 8 bdquoGesundheit Soziales Lehre und Erziehungldquo zuzuordnen Die houmlchsten Verordnungsraten sowie auch das houmlchste Verordnungsvolumen in DDD entfiel auf die Taumltigkeitsgruppe bdquoBerufe in der Altenpflege (ohne Spezialisierung) ndash Helfer-Anlerntaumltigkeitenldquo (82101)

Antidepressiva-Verordnungen nach Berufen 2013 (fuumlnfstellige KldB) Berufe mit hohen sowie geringen Verordnungsraten

Rang Taumltigkeitsgruppen KldB 2010 fuumlnfstellig DDD

pro Jahr Betr

[]

1 82101 Berufe in der Altenpflege (ohne Spezialisierung) shyHelfer-Anlerntaumltigkeiten

2514 1195

2 82102 Berufe in der Altenpflege (ohne Spezialisierung) shyfachlich ausgerichtete Taumltigkeiten

2483 1141

3 81301 Berufe in der Gesundheits- und Krankenpflege (ohne Spezialisierung) - Helfer-Anlerntaumltigkeiten

2197 1004

54101 Berufe in der Reinigung (ohne Spezialisierung) - Hel- 1945 1004 fer-Anlerntaumltigkeiten

5 73222 Verwaltende Berufe im Sozial- und Gesundheitsweshysen - fachlich ausgerichtete Taumltigkeiten

2027 934

73202 Berufe in der oumlffentlichen Verwaltung (ohne Speziali- 2026 918 sierung) - fachlich ausgerichtete Taumltigkeiten

7 92122 Berufe im Dialogmarketing - fachlich ausgerichtete Taumltigkeiten

1976 913

81212 Medizinisch-technische Berufe im Laboratorium - 1945 867 fachlich ausgerichtete Taumltigkeiten

9 83112 Berufe in der Kinderbetreuung und -erziehung - fachshylich ausgerichtete Taumltigkeiten

1835 842

10 83124 Berufe in der Sozialarbeit und Sozialpaumldagogik - hoch 1858 830 komplexe Taumltigkeiten

hellip hellip hellip

91 22342 Berufe im Holz- Moumlbel- und Innenausbau - fachlich 712 364 ausgerichtete Taumltigkeiten 92 43414 Berufe in der Softwareentwicklung - hoch komplexe

Taumltigkeiten 867 360

93 27104 Berufe in der technischen Forschung und Entwicklung 798 358 (ohne Spezialisierung) - hoch komplexe Taumltigkeiten 94 26212 Berufe in der Bauelektrik - fachlich ausgerichtete Taumlshy

tigkeiten 710 353

95 81404 AumlrzteAumlrztinnen (ohne Spezialisierung) - hoch komshy 901 349 plexe Taumltigkeiten 96 84304 Berufe in der Hochschullehre und -forschung - hoch

komplexe Taumltigkeiten 840 343

97 26252 Berufe in der elektrischen Betriebstechnik - fachlich 662 341 ausgerichtete Taumltigkeiten 98 71324 Berufe in der Unternehmensberatung - hoch kompleshy

xe Taumltigkeiten 790 331

99 34212 Berufe in der Sanitaumlr- Heizungs- und Klimatechnik shy 545 325 fachlich ausgerichtete Taumltigkeiten 100 25212 Berufe in der Kraftfahrzeugtechnik - fachlich ausgeshy

richtete Taumltigkeiten 629 313

Erwerbspersonen insgesamt 1303 608

Tabelle 10 (Erwerbspersonen TK 2013 nicht standardisierte Rohwerte)

Depressionsatlas ǀ 31

Auch Beschaumlftigte aus der Taumltigkeitsgruppe bdquoBerufe im Dialogmarketingldquo (92122) bei deshynen zuvor bereits haumlufige Arbeitsunfaumlhigkeishyten aufgrund von Depressionen aufgezeigt wurden erhalten uumlberdurchschnittlich haumlufig Antidepressiva

Berufsgruppen mit niedrigen Verordnungsrashyten weisen oft eine technische Orientierung auf haumlufig handelt es sich dabei um hochshykomplexe Taumltigkeiten

Die Ergebnisse zu Verordnungen von Antideshypressiva weisen wie die Auswertungen zu Arshybeitsunfaumlhigkeiten mit der Diagnose von Deshypressionen uumlberwiegend auf eine Belastung aumlhnlicher Berufsgruppen hin

Verordnungen nach Schulabschluss

Durchschnittliche Verordnungsmengen von Antidepressiva in Abhaumlngigkeit vom Schulabshyschluss sind in Tabelle 11 dargestellt

Waumlhrend die Zahl der verordneten Tagesdoshysen (DDD pro Jahr) bei den Berufstaumltigen ohshyne Schulabschluss noch geringfuumlgig niedriger liegt als bei Personen mit Haupt-Volksschulshyabschluss sinken sie anschlieszligend mit steishygendem Schulabschluss leicht ab Die Vershyordnungsraten sinken stetig mit steigender Schulbildung von 71 Prozent bei Berufstaumltishygen ohne Schulabschluss bis auf 5 Prozent bei Personen mit Abitur oder Fachabitur

Demgegenuumlber steigt die Zahl der durchshyschnittlich verordneten Tagesdosen im Betrofshyfenheitsfall mit zunehmender Bildung etwas an Dieser Anstieg koumlnnte darauf hindeuten dass Personen mit houmlherem Bildungsabshyschluss bdquokonsequenterldquo beziehungsweise uumlber einen etwas laumlngeren Zeitraum oder mit houmlheren Dosierungen mit Antidepressiva beshyhandelt werden

Antidepressiva-Verordnungen nach Schulabschluss 2013

Schulabschluss DDD

pro Jahr Betr

[] DDD

pro Betr

Ohne Schulabschluss 138 71 194 Haupt-Volksschulabschluss 141 70 201 Mittlere Reife oder gleichwertiger Abshyschluss 128 62 207 AbiturFachabitur 113 50 223 Abschluss unbekannt 127 61 207

Gesamt 128 60 214

Tabelle 11 (Erwerbspersonen TK standardisiert)

Antidepressiva-Verordnungen nach Ausbildungsabschluss 2013

Ausbildungsabschluss DDD

pro Jahr Betr

[] DDD

pro Betr

Ohne beruflichen Ausbildungsabschluss 151 72 211 Abschluss einer anerkannten Berufsausshybildung 132 63 210 Meister-Techniker- oder gleichwertiger Fachschulabschluss 111 54 205 Bachelor 110 49 224 DiplomMagisterMasterStaatsexamen 104 46 224 Promotion 87 37 238 Abschluss unbekannt 120 59 203

Gesamt 128 60 214

Tabelle 12 (Erwerbspersonen TK standardisiert)

32 ǀ Depressionsatlas

Verordnung von Antidepressiva bei AU mit Diagnose von Depression 2013

Abbildung 15 (Erwerbspersonen TK 2013)

62

98

120 134

144 144 149 160

173

150

55

90

114

137 149

157 166

181 179

159

0

20

40

60

80

100

120

140

160

180

200

0

10

20

30

40

50

60

70

80

90

100

15-19 20-24 25-29 30-34 35-39 40-44 45-49 50-54 55-59 60-64

DDD pro Betroffenem m

it AU (F32 F33)

Beha

ndel

t mit

Antid

epre

ssiv

a [

]

Altersgruppe

Behandelte Frauen Behandelte Maumlnner DDDs Frauen DDDs Maumlnner

Verordnungen nach Ausbildung

Bei Auswertungen zu Antidepressiva-Verordnungen in Abhaumlngigkeit von den Ausshybildungsabschluumlssen zeigen sich aumlhnliche Trends wie bei den Auswertungen nach Schulabschluumlssen Mit steigendem Ausbilshydungsabschluss geht sowohl die Zahl der verordneten Tagesdosen als auch die Rate der Antidepressiva-Verordnungen zuruumlck

Antidepressiva-Verordnung bei Erwerbsshypersonen mit Arbeitsunfaumlhigkeit aufgrund von Depressionen

In den vorausgehenden Abschnitten wurden Arbeitsunfaumlhigkeiten mit der Diagnose von Depressionen sowie Verordnungen von Antishydepressiva jeweils separat betrachtet Der folgende Abschnitt liefert demgegenuumlber Ershygebnisse zu Verordnungen von Antidepressishyva bei den 16 Prozent der Erwerbspersonen die innerhalb des Beobachtungsjahres 2013 explizit auch mit der Angabe einer Depressishyonsdiagnose im Sinne der ICD-Schluumlssel F32 undoder F33 arbeitsunfaumlhig gemeldet waren (vergleiche Tabelle 1 auf Seite 6)

Geschlechts- und altersuumlbergreifend erhielten aus dieser Gruppe innerhalb desselben Jahshyres 56 Prozent mindestens eine Antidepressishyva-Verordnung ndash gut die Haumllfte der Erwerbsshypersonen mit einer Arbeitsunfaumlhigkeit aufshygrund von Depressionen wurde also im selshyben Jahr auch medikamentoumls mit Antidepresshysiva behandelt Durchschnittlich wurden in der Population mit Depressionsdiagnose

innerhalb des Jahres 149 DDD je Person vershyordnet ndash bezogen ausschlieszliglich auf diejenishygen Personen die uumlberhaupt Antidepressiva erhielten wurden durchschnittlich 266 Tagesshydosen verordnet

Abbildung 15 zeigt die Verordnungsraten soshywie Verordnungsvolumen bezogen auf Ershywerbspersonen mit mindestens einer Arbeitsshyunfaumlhigkeit aufgrund von Depressionen in einzelnen Geschlechts- und Altersgruppen Juumlngere Erwerbspersonen mit gemeldeter Arshybeitsunfaumlhigkeit aufgrund von Depressionen werden demnach verhaumlltnismaumlszligig selten und durchschnittlich mit einer geringeren Zahl an Tagesdosen mit Antidepressiva behandelt Im Falle einer Arbeitsunfaumlhigkeit aufgrund von Depressionen unterscheiden sich die Verordshynungsmengen und -raten von Maumlnnern und Frauen innerhalb der einzelnen Altersgruppen nur gering Vorrangig in den mittleren Altersshygruppen werden betroffene Maumlnner etwas haumlufiger und in houmlherer Dosierung mit Antideshypressiva behandelt

Depressionsatlas ǀ 33

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-

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Diagnosen von Arbeitsunfaumlhigkeit und Antidepressiva-Verordnungen

Der nachfolgende Abschnitt befasst sich mit der Frage im Kontext welcher Arbeitsunfaumlshyhigkeitsdiagnosen Erwerbspersonen am haumlushyfigsten Antidepressiva erhalten Bereits aufshygrund der Beobachtung dass mit rund 6 Proshyzent innerhalb des Jahres 2013 erheblich mehr Erwerbspersonen Antidepressiva erhielshyten als Erwerbspersonen mit der Diagnose von Depressionen arbeitsunfaumlhig gemeldet waren ist offensichtlich dass keineswegs nur Personen die aufgrund von Depressionen arshybeitsunfaumlhig gemeldet waren auch Antideshypressiva erhielten

Fuumlr TK-versicherte Erwerbspersonen mit minshydestens einer Arbeitsunfaumlhigkeit im Jahr 2013 wurde im Rahmen der Auswertungen in Abshyhaumlngigkeit von den Diagnosen der Arbeitsunshyfaumlhigkeiten auf unterschiedlichen Ebenen ershymittelt welchem Anteil dieser Personen im Jahr 2013 mindestens einmal Antidepressiva im Sinne des ATC-Codes bdquoN06Aldquo verordnet wurden

Die houmlchste Verordnungsrate konnte bei einer Differenzierung von AU-Diagnosen auf Ebene der ICD-Kapitel erwartungsgemaumlszlig fuumlr das Kapitel V bdquoPsychische und Verhaltensstoumlrunshygenldquo (ICD-Diagnosen F00ndashF99) ermittelt wershyden dem auch Diagnosen von Depressionen zugeordnet sind 367Prozent der Personen mit einer gemeldeten Arbeitsunfaumlhigkeitsdishyagnose aus diesem Kapitel bekamen mindesshytens einmal im Jahr 2013 auch Antidepressiva verordnet Relativ hoch war die Antidepressishyva-Verordnungsrate bei Arbeitsunfaumlhigkeiten mit Diagnosen aus dem ICD-Kapitel VI bdquoKrankheiten des Nervensystemsldquo (G00ndashG99) mit 17 Prozent

Fuumlr eine detailliertere Betrachtung wurden Verordnungsraten bei Erwerbspersonen mit Arbeitsunfaumlhigkeiten differenziert nach ICD-Codes auf dreistelliger Ebene ermittelt

Betrachtet wurden ausschlieszliglich ICD-Diagnosen die im Jahr 2013 bei mindestens 100 Personen als Anlaumlsse von Arbeitsunfaumlshyhigkeiten dokumentiert waren

Diagnosen von Arbeitsunfaumlhigkeiten bei Personen mit hohen Antidepressiva-Verordnungsraten 2013

Rang ICD Code ICD Diagnose

Anteil mit Anti depressiva[]

Betroffene [Rate in ]

1 F33 Rezidivierende depressive Stoumlrung 733 0305 2 T43 Vergiftung durch psychotrope Substanzen ande- 721 0003

renorts nicht klassifiziert 3 F42 Zwangsstoumlrung 711 0018 4 F61 Kombinierte und andere Persoumlnlichkeitsstoumlrungen 666 0009 5 F60 Spezifische Persoumlnlichkeitsstoumlrungen 652 0049 6 F31 Bipolare affektive Stoumlrung 627 0032 7 F41 Andere Angststoumlrungen 617 0285 8 F34 Anhaltende affektive Stoumlrungen 561 0051 9 F40 Phobische Stoumlrungen 535 0026 10 F32 Depressive Episode 528 1319 11 F90 Hyperkinetische Stoumlrungen 516 0008 12 F25 Schizoaffektive Stoumlrungen 493 0015 13 F50 Essstoumlrungen 480 0024 14 F62 Andauernde Persoumlnlichkeitsaumlnderungen nicht 449 0003

Folge einer Schaumldigung oder Krankheit des Geshyhirns

15 F11 Psychische und Verhaltensstoumlrungen durch Opioshyide

412 0004

16 F51 Nichtorganische Schlafstoumlrungen 408 0044 17 F19 Psychische und Verhaltensstoumlrungen durch mulshy

tiplen Substanzgebrauch und Konsum anderer psychotroper Substanzen

405 0015

18 F63 Abnorme Gewohnheiten und Stoumlrungen der Im- 379 0005 pulskontrolle

19 T50 Vergiftung durch Diuretika und sonstige und nicht naumlher bezeichnete Arzneimittel Drogen und bioshylogisch aktive Substanzen

378 0004

20 F44 Dissoziative Stoumlrungen [Konversionsstoumlrungen] 372 0009

Tabelle 13 (Erwerbspersonen TK 2013 standardisiert)

34 ǀ Depressionsatlas

Tabelle 13 enthaumllt Angaben zu den 20 dreishystelligen ICD-Diagnosen mit den houmlchsten Raten an Antidepressiva-Verordnungen sortiert in absteigender Reihenfolge nach dem Anteil der Erwerbspersonen mit Anti-depressiva-Verordnung

Um eine Einschaumltzung der Bedeutung der aufgefuumlhrten Diagnosen zu ermoumlglichen werden ergaumlnzend auch die Anteile der von Arbeitsunfaumlhigkeiten mit diesen Diagnosen betroffenen Erwerbspersonen in der Tabelle genannt

Die Erkrankung mit dem groumlszligten Anteil an Antidepressiva-Verordnungen ist die ICD-Diagnose bdquoRezidivierende depressive Stoumlshyrungldquo (F33) also eine zum wiederholten Mal auftretende Depression Von den Erwerbsshypersonen die 2013 mit einer entsprechenden Diagnose arbeitsunfaumlhig gemeldet waren ershyhielten innerhalb des Jahres 73 Prozent also knapp drei Viertel mindestens eine Anti-depressiva-Verordnung Unter den gelisteten 20 ICD-Diagnosen mit den houmlchsten Antideshypressiva-Verordnungsraten finden sich in erster Linie weitere bdquoFldquo-Diagnosen also Erkrankungsdiagnosen aus dem Kapitel bdquoPsychische und Verhaltensstoumlrungenldquo

Ausnahmen bilden die beiden Diagnosen bdquoVergiftung durch psychotrope Substanzen anderenorts nicht klassifiziertldquo (T43) sowie bdquoVergiftung durch Diuretika und sonstige und nicht naumlher bezeichnete Arzneimittel Drogen und biologisch aktive Substanzenldquo (T50) aus der Diagnosegruppe bdquoVergiftungen durch Arzshyneimittel Drogen und biologisch aktive Subshystanzenldquo (T36ndashT50) bei deren Kodierung als Anlass einer Arbeitsunfaumlhigkeit gleichfalls reshylativ hohe Raten an Antidepressiva-Verordnungen ermittelt wurden Uumlber die Gruumlnde fuumlr den beobachteten Zusammenshyhang der Diagnosen mit hohen Raten an An-tidepressiva-Verordnungen geben die Daten keine Auskunft Es laumlsst sich daher nur vershymuten dass Antidepressiva in diesen Faumlllen in der Regel nicht Ausloumlser einer Vergiftung waren sondern eher zur Behandlung von seelischen Zustaumlnden verordnet wurden die ihrerseits anderweitig den Ausloumlser fuumlr eine Vergiftung bildeten In jedem Fall laumlsst sich festhalten dass beide Diagnosen mit Beshytroffenenraten von 0003 Prozent sowie 0004 Prozent nur sehr selten den Anlass fuumlr eine Arbeitsunfaumlhigkeit bilden und insofern eishyne untergeordnete Rolle spielen

Unter den gelisteten 20 Diagnosen mit hohen medikamentoumlsen Behandlungsraten bilden bdquoDepressive Episodenldquo (F32) mit Abstand den haumlufigsten Anlass fuumlr eine Arbeitsunfaumlhigkeit

Zusammenfassung Der Depressionsatlas liefert umfaumlngliches Zahlenmaterial zur Bedeutung von Depressishyonen im Erwerbsalter und zu Veraumlnderungen in den Jahren von 2000 bis 2013

Innerhalb des genannten Zeitraums stiegen die Fehlzeiten aufgrund von Depressionen deutlich Zwischen Tiefst- und Houmlchststand 2006 und 2012 war bei Erwerbspersonen ein Anstieg um 75 Prozent festzustellen Nach eishynem leichten Ruumlckgang wurden im Jahr 2013 163 AU-Faumllle pro 100 Versicherungsjahre mit der Diagnose von Depressionen erfasst Dashymit waren Depressionen lediglich 14 Prozent aller AU-Faumllle zuzuordnen aufgrund der lanshygen fallbezogenen Dauer waren diese Faumllle jedoch fuumlr 71 Prozent aller gemeldeten Fehlshytage verantwortlich Im Mittel war jede Ershywerbsperson 2013 gut einen Tag aufgrund von Depressionen arbeitsunfaumlhig gemeldet eine gemeldete Arbeitsunfaumlhigkeit dauerte durchschnittlich 64 Tage

Rund 6 Prozent der Erwerbspersonen erhielshyten innerhalb des Jahres 2013 mindestens eishyne Antidepressiva-Verordnung 2000 hatte die Rate noch bei 41 Prozent gelegen Die Zahl der verordneten Tagesdosen stieg im selben Zeitraum um den Faktor 274 und hat sich damit nahezu verdreifacht 2013 wurden demnach anteilig mehr Erwerbspersonen und gegebenenfalls zugleich auch erheblich intenshysiver mit Antidepressiva behandelt als im Jahr 2000

Frauen waren nach den vorliegenden Ergebshynissen nahezu doppelt so haumlufig von Depresshysionen betroffen wie Maumlnner mit zunehmenshydem Alter zeigen sich bis kurz vor Erreichen des Renteneintrittsalters steigende Fehlzeiten und Verordnungsraten Hinweise auf reduziershyte Erkrankungsrisiken finden sich bei houmlherer schulischer und beruflicher Ausbildung und entsprechend auch vorrangig bei Beschaumlftigshyten in Berufen mit houmlherer Qualifikation sowie mit technisch-handwerklicher Ausrichtung Beschaumlftigte mit geringerer Qualifikation soshywie aus sozialen Berufen sind demgegenuumlber tendenziell haumlufiger betroffen

Sowohl im Hinblick auf Arbeitsunfaumlhigkeiten mit Depressionen als auch im Hinblick auf Verordnungen von Antidepressiva haben sich im Lauf der 14 Jahre Unterschiede zwischen den Bundeslaumlndern verringert Dies koumlnnte auf eine Angleichung der Lebensumstaumlnde aber auch auf eine Angleichung der diagnosshytischen und therapeutischen Strategien von Aumlrzten hindeuten

Depressionsatlas ǀ 35

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Anhang

Depressionen als Ursache von Arbeitsunfaumlhigkeiten nach Geschlecht 2013

Maumlnner ICD 10 Code ICD 10 Diagnose

AU Faumllle je 100 VJ

AU Tageje 100 VJ

AU Tageje Fall

Betroffene [Rate in ]

A00-Z99 Alle Diagnosen 10409 132383 13 49910 F00-F99 Psychische und Verhaltensstoumlrungen 412 18678 45 3575

F30-F39 Affektive Stoumlrungen 127 8425 66 1218 F32 F33 Depressionen 119 7880 66 1155

F32 Depressive Episode 098 6043 61 0964 F320 Leichte depressive Episode 004 140 35 0039 F321 Mittelgradige depressive Episode 021 1628 76 0227 F322 Schwere depressive Episode ohne psychotische 012 1304 109 0134

Symptome F323 Schwere depressive Episode mit psychotischen

Symptomen 001 075 90 0009

F328 Sonstige depressive Episoden 003 132 52 0026 F329 Depressive Episode nicht naumlher bezeichnet 056 2671 48 0542

F33 Rezidivierende depressive Stoumlrung 021 1837 88 0216 F330 Rezidivierende depressive Stoumlrung gegenwaumlrtig

leichte Episode 001 035 42 0008

F331 Rezidivierende depressive Stoumlrung gegenwaumlrtig 010 880 86 0106 mittelgradige Episode

F332 Rezidivierende depressive Stoumlrung gegenwaumlrtig schwere Episode ohne psychotische Symptome

006 628 112 0063

F333 Rezidivierende depressive Stoumlrung gegenwaumlrtig 001 076 119 0007 schwere Episode mit psychotischen Symptomen

F334 Rezidivierende depressive Stoumlrung gegenwaumlrtig remittiert

000 011 50 0002

F338 Sonstige rezidivierende depressive Stoumlrungen 000 013 37 0004 F339 Rezidivierende depressive Stoumlrung nicht naumlher

bezeichnet 003 150 59 0026

Frauen ICD 10 Code ICD 10 Diagnose

AU Faumllle je 100 VJ

AU Tageje 100 VJ

AU Tageje Fall

Betroffene [Rate in ]

A00-Z99 Alle Diagnosen 12756 163175 13 56801 F00-F99 Psychische und Verhaltensstoumlrungen 759 31541 42 6603

F30-F39 Affektive Stoumlrungen 226 14159 63 2204 F32 F33 Depressionen 214 13312 62 2101

F32 Depressive Episode 176 9848 56 1738 F320 Leichte depressive Episode 008 245 32 0075 F321 Mittelgradige depressive Episode 038 2795 73 0408 F322 Schwere depressive Episode ohne psychotische 017 1914 113 0202

Symptome F323 Schwere depressive Episode mit psychotischen

Symptomen 001 103 108 0011

F328 Sonstige depressive Episoden 005 212 46 0047 F329 Depressive Episode nicht naumlher bezeichnet 106 4442 42 1024

F33 Rezidivierende depressive Stoumlrung 038 3464 90 0409 F330 Rezidivierende depressive Stoumlrung gegenwaumlrtig

leichte Episode 002 091 56 0017

F331 Rezidivierende depressive Stoumlrung gegenwaumlrtig 020 1791 89 0217 mittelgradige Episode

F332 Rezidivierende depressive Stoumlrung gegenwaumlrtig schwere Episode ohne psychotische Symptome

010 1109 116 0111

F333 Rezidivierende depressive Stoumlrung gegenwaumlrtig 001 081 95 0008 schwere Episode mit psychotischen Symptomen

F334 Rezidivierende depressive Stoumlrung gegenwaumlrtig remittiert

000 021 62 0004

F338 Sonstige rezidivierende depressive Stoumlrungen 001 038 74 0006 F339 Rezidivierende depressive Stoumlrung nicht naumlher

bezeichnet 005 254 54 0048

Tabelle A1 (Erwerbspersonen TK 2013 standardisiert)

36 ǀ Depressionsatlas

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Fehlzeiten mit Depressionen nach Personengruppen 2000 bis 2013

Depressionen (ICD 10 Codes F32 F33) Gesamt (A00 Z99)

Berufstaumltige Arbeitslose Gesamt

Jahr AU Tageje 100 VJ

rel seit 2000

AU Tageje 100 VJ

rel seit 2000

AU Tageje 100 VJ

rel seit 2000

AU Tageje 100 VJ

rel seit 2000

2000 56 100 130 100 62 100 1294 100 2001 58 103 138 106 64 104 1313 101 2002 59 106 142 109 67 109 1300 100 2003 59 105 147 113 68 110 1257 97 2004 60 108 172 132 72 116 1209 93 2005 60 108 180 138 72 118 1215 94 2006 53 95 202 155 60 98 1144 88 2007 60 108 270 207 68 110 1193 92 2008 65 116 328 252 73 119 1224 95 2009 75 135 314 240 84 136 1320 102 2010 86 155 431 330 98 159 1340 104 2011 90 162 456 350 100 163 1397 108 2012 95 171 470 361 105 171 1417 110 2013 92 166 488 374 104 169 1466 113

Tabelle A2 (Erwerbspersonen TK 2013 standardisiert Werte 2000 entsprechen 100 Prozent)

Arbeitsunfaumlhigkeiten mit Depressionen nach Alter und Geschlecht 2013

Maumlnner Frauen Gesamt

Alters gruppe

AU Faumllle je

100 VJ

AU Tageje

100 VJ

Betr []

AU Faumllle je

100 VJ

AU Tageje

100 VJ

Betr []

AU Faumllle je

100 VJ

AU Tageje

100 VJ

Betr []

15-19 06 21 06 16 44 14 10 31 09 20-24 09 40 08 18 66 16 13 52 12 25-29 09 42 08 15 73 14 12 57 11 30-34 09 46 08 16 88 15 12 65 11 35-39 10 64 10 18 110 18 14 85 13 40-44 12 79 12 21 130 21 16 102 16 45-49 13 87 13 23 149 23 18 116 18 50-54 14 104 14 26 178 26 20 139 20 55-59 17 126 17 30 215 30 23 167 23 60-64 16 153 16 28 242 29 21 189 21

Tabelle A3 (Erwerbspersonen TK 2013 ICD-10-Codes F32 F33)

Depressionsatlas ǀ 37

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Arbeitsunfaumlhigkeit mit Depressionen nach Ausbildung 2013

Ausbildungsabschluss AU Faumllle je 100 VJ

AU Tageje 100 VJ

Betroffene [Rate in ]

Ohne beruflichen Ausbildungsabschluss 207 113 195 Abschluss einer anerkannten Berufsshyausbildung 176 104 174 Meister-Techniker- oder gleichwertiger Fachschulabschluss 151 83 144 Bachelor 128 78 124 DiplomMagisterMasterStaatsexamen 111 63 111 Promotion 067 36 081 Abschluss unbekannt 153 104 156

Gesamt 163 104 159

Tabelle A4 (Erwerbspersonen TK 2013 standardisiert)

Antidepressiva-Verordnungen nach Alter und Geschlecht 2013

Maumlnner Frauen Gesamt

Alters gruppe

DDD Betr []

DDD pro

Betr

DDD Betr []

DDD pro

Betr

DDD Betr []

DDD pro

Betr 15-19 121 104 116 324 279 116 208 179 116 20-24 313 187 168 629 389 162 463 283 165

25-29 513 245 209 888 450 197 690 342 204 30-34 690 302 229 1089 513 212 870 397 221

35-39 893 386 231 1418 648 219 1131 505 225 40-44 1057 462 229 1687 783 216 1347 609 223

45-49 1141 502 227 1912 910 210 1501 693 219 50-54 1351 583 232 2236 1063 210 1773 812 222

55-59 1575 689 229 2592 1247 208 2044 946 219 60-64 1368 653 209 2358 1195 197 1774 875 204

Tabelle A5 (Erwerbspersonen TK 2013 ATC-Code N06A)

38 ǀ Depressionsatlas

Antidepressiva-Verordnungsvolumen nach Wirkstoffen 2000 bis 2013

Anzahl DDD je VJ

Opipramol Amitriptylin Fluoxetin Citalopram Sertralin Johannisshykraut

Mirtazapin Venlafaxin

Jahr N06AA05 N06AA09 N06AB03 N06AB04 N06AB06 N06AP01 N06AX11 N06AX16

2000 039 048 029 034 033 132 015 011 2001 043 049 034 047 042 125 021 017 2002 046 049 043 061 045 110 029 024 2003 051 051 051 087 051 098 032 033 2004 055 049 060 099 052 037 035 043 2005 059 050 067 117 054 043 043 053 2006 053 045 066 123 053 031 044 057 2007 059 047 074 166 061 031 054 068 2008 065 048 079 203 067 033 064 080 2009 068 048 076 229 070 043 069 091 2010 072 050 079 283 076 051 080 123 2011 075 052 081 351 081 053 085 145 2012 076 052 084 357 095 053 089 168 2013 075 051 084 334 109 053 091 183

Tabelle A6 (Erwerbspersonen TK 2013 standardisiert ATC-Code N06A)

Depressionsatlas ǀ 39

Allgemeine Informationen zum Depressionsatlas

Der Depressionsatlas liefert umfangreiche Informationen zur Bedeutung von Depressishyonen im Erwerbsalter Basis der Auswertunshygen bilden Daten zu Arbeitsunfaumlhigkeiten sowie Arzneiverordnungen bei TK-Erwerbsshypersonen aus den Jahren 2000 bis 2013 Depressionen waren 2013 fuumlr 7 Prozent aller gemeldeten Arbeitsfehltage verantwortlich Etwa 6 Prozent aller Erwerbspersonen erhielten 2013 Verordnungen von Antideshypressiva die Zahl der verordneten Tagesdoshysen hat sich seit 2000 nahezu verdreifacht

Weitere Informationen Gesundheitsstudien und Auswertungen finden Sie unter wwwtkde Webcode 49536

101

154

1

2015

  • 15-01-21_TK_Depressionsatlas_Inhalt_finalpdf
    • Depressionsatlas
      • Datengrundlagen
      • ICD-Diagnosen
      • Arzneiverordnungen ndash ATC
      • Standardisierung
        • Arbeitsunfaumlhigkeit mit Depressionen
          • Arbeitsunfaumlhigkeitsfaumllle
          • Arbeitsunfaumlhigkeitstage
          • Betroffene
          • Arbeitsunfaumlhigkeit nach Geschlecht und Alter
          • Arbeitsunfaumlhigkeiten im Zeitverlauf
          • Arbeitsunfaumlhigkeit nach Bundeslaumlndern und Kreisen
          • Trends in Bundeslaumlndern
          • Arbeitsunfaumlhigkeit nach Berufen
          • Arbeitsunfaumlhigkeit nach Schulabschluss
          • Arbeitsunfaumlhigkeit nach Ausbildung
          • Arbeitsunfaumlhigkeit nach Leitungsfunktion
          • Kosten von Arbeitsunfaumlhigkeit mit Depressionen
          • Arbeitsunfaumlhigkeit mit weiteren Diagnosen
            • Verordnung von Antidepressiva
              • Verordnung nach Alter und Geschlecht
              • Verordnungen im Zeitverlauf
              • Trends bei Verordnungen relevanter Antidepressiva nach Wirkstoffen
              • Verordnungen nach Arztgruppen
              • Verordnung nach Bundeslaumlndern und Kreisen
              • Trends in Bundeslaumlndern
              • Verordnungen nach Berufen
              • Verordnungen nach Schulabschluss
              • Verordnungen nach Ausbildung
              • Antidepressiva-Verordnung bei Erwerbspersonen mit Arbeitsunfaumlhigkeit aufgrund von Depressionen
              • Diagnosen von Arbeitsunfaumlhigkeit und Antidepressiva-Verordnungen
                • Zusammenfassung
                • Anhang
                • Word-Lesezeichen
                  • RANGEC12
                  • RANGEC24

-

Anteil der Erwerbspersonen mit Antidepressiva Verordnung nach Bundeslaumlnshydern und Kreisen 2013

Relative Abweichungen der Anteile in Bundeslaumlndern 2013

Relative Abweichungen der Anteile in Kreisen 2013

28 ǀ Depressionsatlas Abbildung 13 (Erwerbspersonen TK 2013 standardisiert)

-ndash

Trends in Bundeslaumlndern

Abbildung 12 zeigt geschlechts- und altersshystandardisierte Betroffenenraten im Hinblick auf Antidepressiva-Verordnungen auf Bunshydeslandebene fuumlr die Jahre 2000 bis 2013 Auch in diesen Kartendarstellungen sind durchgaumlngig Unterschreitungen bundesweiter Ergebnisse um 25 Prozent oder mehr dunkelshyblau und Uumlberschreitungen um 25 Prozent oder mehr dunkelrot eingefaumlrbt

Wie bereits im Hinblick auf Arbeitsunfaumlhigkeishyten mit der Diagnose von Depressionen laumlsst sich auch in Bezug auf die Antidepressiva-Verordnungen feststellen dass es innerhalb des Beobachtungszeitraums von 14 Jahren tendenziell zu einer Angleichung von regionashylen Verordnungsraten gekommen ist Entshysprechend erscheinen die Einfaumlrbungen der Karten im Lauf der Jahre zunehmend blasser

Verordnungen nach Berufen

Analog entsprechenden Auswertungen zu Fehlzeiten mit der Diagnose von Depressioshynen werden in Tabelle 9 Ergebnisse zu Vershyordnungen von Antidepressiva in Taumltigkeitsshygruppen der zweistellig differenzierten KldB dargestellt

Mengenmaumlszligig am meisten Antidepressiva ndash mit einem Verordnungsvolumen von durchshyschnittlich mehr als 18 definierten Tagesdoshysen ndash erhielten Versicherte mit einer Taumltigkeit die den Taumltigkeitsgruppen bdquoErziehung soziale und hauswirtschaftliche Berufe Theologieldquo bdquoReinigungsberufeldquo und bdquoNichtmedizinische Gesundheits- Koumlrperpflege- und Wellnessbeshyrufe Medizintechnikldquo zuzuordnen war

Bei Versicherten mit Berufen aus den Taumltigshykeitsgruppen bdquoHoch- und Tiefbauberufeldquo und bdquo(Innen-)Ausbauberufeldquo wurden dagegen mit durchschnittlich weniger als acht definierten Tagesdosen im Jahr relativ wenig Antidepresshysiva verordnet

Auch die Verordnungsraten waren in den Taumlshytigkeitsgruppen bdquoReinigungsberufeldquo (933 Prozent) bdquoNichtmedizinische Gesundshyheits- Koumlrperpflege- und Wellnessberufe Medizintechnikldquo (866Prozent) und bdquoErzieshyhung soziale und hauswirtschaftliche Berufe Theologieldquo (851 Prozent) am houmlchsten waumlhshyrend Erwerbspersonen der bdquoHoch- und Tiefshybauberufeldquo und bdquo(Innen-)Ausbauberufeldquo nur verhaumlltnismaumlszligig selten von Antidepressiva-Verordnungen betroffen waren

Regionale Trends

Auch Verordnungsrashyten von Antidepressiva in den Bundeslaumlndern haben sich in den vershygangenen 14 Jahren angenaumlhert

Standardabweichunshygen der relativen Abshyweichungen von Vershyordnungsraten in den Bundeslaumlndern als Maszlig fuumlr die Streuung sanken von 169 Proshyzent im Jahr 2000 auf 119 Prozent im Jahr 2013

Anteil der Erwerbspersonen mit Antidepressiva Verordnung nach Bundeslaumlnshydern relative Abweichungen vom Bundesdurchschnitt 2000 bis 2013

Abbildung 14 (Erwerbspersonen TK 2013 standardisiert)

Depressionsatlas ǀ 29

-

Sowohl hinsichtlich der Kennzahlen zu Fehl- Verordnungsvolumen von Antidepressiva zu zeiten mit Depressionen als auch bezogen beobachten und umgekehrt erhalten Er-auf die Kennzahlen zu Antidepressiva- werbspersonen aus Taumltigkeitsgruppen mit ge-Verordnungen ist in den Berufsgruppen eine ringen Fehlzeiten aufgrund von Depressionen aumlhnliche Tendenz zu beobachten In Taumltig- eher wenig Antidepressiva keitsgruppen mit haumlufiger Depressionsdiagshynose ist in der Regel auch ein hohes

Antidepressiva-Verordnungen nach Berufen 2013 (zweistellige KldB)

Taumltigkeitsgruppen KldB 2010 zweistellig DDD

pro Jahr Betr

[] AU Tage je 100 VJ

01 Angehoumlrige der regulaumlren Streitkraumlfte 1240 762 71 11 Land- Tier- und Forstwirtschaftsberufe 908 411 56 12 Gartenbauberufe und Floristik 1174 537 73 21 Rohstoffgewinnung und -aufbereitung Glas- und Keramik- 1042 466 62

herstellung und -verarbeitung 22 Kunststoffherstellung und -verarbeitung Holzbe- und shy

verarbeitung 868 466 82

23 Papier- und Druckberufe technische Mediengestaltung 1244 585 96 24 Metallerzeugung und -bearbeitung Metallbauberufe 886 455 69 25 Maschinen- und Fahrzeugtechnikberufe 872 422 61 26 Mechatronik- Energie- und Elektroberufe 860 405 61 27 Technische Forschungs- Entwicklungs- Konstruktions- und 1040 479 62

Produktionssteuerungsberufe 28 Textil- und Lederberufe 1167 659 88 29 Lebensmittelherstellung und -verarbeitung 1153 563 102 31 Bauplanungs- Architektur- und Vermessungsberufe 1117 506 76 32 Hoch- und Tiefbauberufe 783 369 60 33 (Innen-)Ausbauberufe 537 306 60 34 Gebaumlude- und versorgungstechnische Berufe 1004 481 70 41 Mathematik- Biologie- Chemie- und Physikberufe 1263 556 73 42 Geologie- Geografie- und Umweltschutzberufe 1001 427 70 43 Informatik- Informations- und

Kommunikationstechnologieberufe 1018 438 65

51 Verkehrs- und Logistikberufe (auszliger Fahrzeugfuumlhrung) 1215 592 100 52 Fuumlhrerinnen von Fahrzeug- und Transportgeraumlten 980 477 9153 Schutz- Sicherheits- und Uumlberwachungsberufe 1597 710 134 54 Reinigungsberufe 1807 933 120 61 Einkaufs- Vertriebs- und Handelsberufe 1011 509 87 62 Verkaufsberufe 1459 730 127 63 Tourismus- Hotel- und Gaststaumlttenberufe 1023 532 99 71 Berufe in Unternehmensfuumlhrung und -organisation 1365 649 99 72 Berufe in Finanzdienstleistungen Rechnungswesen 1230 583 89

und Steuerberatung 73 Berufe in Recht und Verwaltung 1751 789 115 81 Medizinische Gesundheitsberufe 1501 690 107 82 Nichtmedizinische Gesundheits- Koumlrperpflege- und Wellshy

nessberufe Medizintechnik 1806 866 161

83 Erziehung soziale und hauswirtschaftliche Berufe Theologie 1867 851 154 84 Lehrende und ausbildende Berufe 1165 507 75 91 Sprach- literatur- geistes- gesellschafts- 1218 579

und wirtschaftswissenschaftliche Berufe 92 Werbung Marketing kaufmaumlnnische und redaktionelle

Medienberufe 1260 573 106

93 Produktdesign und kunsthandwerkliche Berufe bildende 1000 489 Kunst Musikinstrumentenbau

94 Darstellende und unterhaltende Berufe 1023 476 66

Erwerbspersonen insgesamt 1303 608 105

Tabelle 9 (Erwerbspersonen TK 2013 nicht standardisierte Rohwerte)

30 ǀ Depressionsatlas

93

67

4

6

8

Zu einer differenzierten Darstellung des beshyrufsbezogenen AU-Geschehens kommt man bei Auswertung der Fehlzeiten auf fuumlnfstellishyger Ebene der Klassifikation der Berufe 2010 die insgesamt 1286 Auspraumlgungen umfasst

Fuumlr berufsabhaumlngig noch weiter differenzierte Auswertungen wurden zunaumlchst die 100 Beshyrufsgruppen auf der Ebene fuumlnfstelliger Codes der KldB ausgewaumlhlt die unter den TK-Versicherten im Jahr 2013 am haumlufigsten vershytreten waren Von diesen 100 Berufsgruppen werden nachfolgend Ergebnisse zu jeweils

zehn Berufsgruppen dargestellt bei denen die houmlchsten beziehungsweise die niedrigsten Raten an Antidepressiva-Verordnungen ermitshytelt wurden

Von den zehn Berufsgruppen mit den houmlchsshyten Verordnungsraten sind ndash wie auch hinshysichtlich der Fehlzeiten ndash auffaumlllig viele dem Berufsbereich 8 bdquoGesundheit Soziales Lehre und Erziehungldquo zuzuordnen Die houmlchsten Verordnungsraten sowie auch das houmlchste Verordnungsvolumen in DDD entfiel auf die Taumltigkeitsgruppe bdquoBerufe in der Altenpflege (ohne Spezialisierung) ndash Helfer-Anlerntaumltigkeitenldquo (82101)

Antidepressiva-Verordnungen nach Berufen 2013 (fuumlnfstellige KldB) Berufe mit hohen sowie geringen Verordnungsraten

Rang Taumltigkeitsgruppen KldB 2010 fuumlnfstellig DDD

pro Jahr Betr

[]

1 82101 Berufe in der Altenpflege (ohne Spezialisierung) shyHelfer-Anlerntaumltigkeiten

2514 1195

2 82102 Berufe in der Altenpflege (ohne Spezialisierung) shyfachlich ausgerichtete Taumltigkeiten

2483 1141

3 81301 Berufe in der Gesundheits- und Krankenpflege (ohne Spezialisierung) - Helfer-Anlerntaumltigkeiten

2197 1004

54101 Berufe in der Reinigung (ohne Spezialisierung) - Hel- 1945 1004 fer-Anlerntaumltigkeiten

5 73222 Verwaltende Berufe im Sozial- und Gesundheitsweshysen - fachlich ausgerichtete Taumltigkeiten

2027 934

73202 Berufe in der oumlffentlichen Verwaltung (ohne Speziali- 2026 918 sierung) - fachlich ausgerichtete Taumltigkeiten

7 92122 Berufe im Dialogmarketing - fachlich ausgerichtete Taumltigkeiten

1976 913

81212 Medizinisch-technische Berufe im Laboratorium - 1945 867 fachlich ausgerichtete Taumltigkeiten

9 83112 Berufe in der Kinderbetreuung und -erziehung - fachshylich ausgerichtete Taumltigkeiten

1835 842

10 83124 Berufe in der Sozialarbeit und Sozialpaumldagogik - hoch 1858 830 komplexe Taumltigkeiten

hellip hellip hellip

91 22342 Berufe im Holz- Moumlbel- und Innenausbau - fachlich 712 364 ausgerichtete Taumltigkeiten 92 43414 Berufe in der Softwareentwicklung - hoch komplexe

Taumltigkeiten 867 360

93 27104 Berufe in der technischen Forschung und Entwicklung 798 358 (ohne Spezialisierung) - hoch komplexe Taumltigkeiten 94 26212 Berufe in der Bauelektrik - fachlich ausgerichtete Taumlshy

tigkeiten 710 353

95 81404 AumlrzteAumlrztinnen (ohne Spezialisierung) - hoch komshy 901 349 plexe Taumltigkeiten 96 84304 Berufe in der Hochschullehre und -forschung - hoch

komplexe Taumltigkeiten 840 343

97 26252 Berufe in der elektrischen Betriebstechnik - fachlich 662 341 ausgerichtete Taumltigkeiten 98 71324 Berufe in der Unternehmensberatung - hoch kompleshy

xe Taumltigkeiten 790 331

99 34212 Berufe in der Sanitaumlr- Heizungs- und Klimatechnik shy 545 325 fachlich ausgerichtete Taumltigkeiten 100 25212 Berufe in der Kraftfahrzeugtechnik - fachlich ausgeshy

richtete Taumltigkeiten 629 313

Erwerbspersonen insgesamt 1303 608

Tabelle 10 (Erwerbspersonen TK 2013 nicht standardisierte Rohwerte)

Depressionsatlas ǀ 31

Auch Beschaumlftigte aus der Taumltigkeitsgruppe bdquoBerufe im Dialogmarketingldquo (92122) bei deshynen zuvor bereits haumlufige Arbeitsunfaumlhigkeishyten aufgrund von Depressionen aufgezeigt wurden erhalten uumlberdurchschnittlich haumlufig Antidepressiva

Berufsgruppen mit niedrigen Verordnungsrashyten weisen oft eine technische Orientierung auf haumlufig handelt es sich dabei um hochshykomplexe Taumltigkeiten

Die Ergebnisse zu Verordnungen von Antideshypressiva weisen wie die Auswertungen zu Arshybeitsunfaumlhigkeiten mit der Diagnose von Deshypressionen uumlberwiegend auf eine Belastung aumlhnlicher Berufsgruppen hin

Verordnungen nach Schulabschluss

Durchschnittliche Verordnungsmengen von Antidepressiva in Abhaumlngigkeit vom Schulabshyschluss sind in Tabelle 11 dargestellt

Waumlhrend die Zahl der verordneten Tagesdoshysen (DDD pro Jahr) bei den Berufstaumltigen ohshyne Schulabschluss noch geringfuumlgig niedriger liegt als bei Personen mit Haupt-Volksschulshyabschluss sinken sie anschlieszligend mit steishygendem Schulabschluss leicht ab Die Vershyordnungsraten sinken stetig mit steigender Schulbildung von 71 Prozent bei Berufstaumltishygen ohne Schulabschluss bis auf 5 Prozent bei Personen mit Abitur oder Fachabitur

Demgegenuumlber steigt die Zahl der durchshyschnittlich verordneten Tagesdosen im Betrofshyfenheitsfall mit zunehmender Bildung etwas an Dieser Anstieg koumlnnte darauf hindeuten dass Personen mit houmlherem Bildungsabshyschluss bdquokonsequenterldquo beziehungsweise uumlber einen etwas laumlngeren Zeitraum oder mit houmlheren Dosierungen mit Antidepressiva beshyhandelt werden

Antidepressiva-Verordnungen nach Schulabschluss 2013

Schulabschluss DDD

pro Jahr Betr

[] DDD

pro Betr

Ohne Schulabschluss 138 71 194 Haupt-Volksschulabschluss 141 70 201 Mittlere Reife oder gleichwertiger Abshyschluss 128 62 207 AbiturFachabitur 113 50 223 Abschluss unbekannt 127 61 207

Gesamt 128 60 214

Tabelle 11 (Erwerbspersonen TK standardisiert)

Antidepressiva-Verordnungen nach Ausbildungsabschluss 2013

Ausbildungsabschluss DDD

pro Jahr Betr

[] DDD

pro Betr

Ohne beruflichen Ausbildungsabschluss 151 72 211 Abschluss einer anerkannten Berufsausshybildung 132 63 210 Meister-Techniker- oder gleichwertiger Fachschulabschluss 111 54 205 Bachelor 110 49 224 DiplomMagisterMasterStaatsexamen 104 46 224 Promotion 87 37 238 Abschluss unbekannt 120 59 203

Gesamt 128 60 214

Tabelle 12 (Erwerbspersonen TK standardisiert)

32 ǀ Depressionsatlas

Verordnung von Antidepressiva bei AU mit Diagnose von Depression 2013

Abbildung 15 (Erwerbspersonen TK 2013)

62

98

120 134

144 144 149 160

173

150

55

90

114

137 149

157 166

181 179

159

0

20

40

60

80

100

120

140

160

180

200

0

10

20

30

40

50

60

70

80

90

100

15-19 20-24 25-29 30-34 35-39 40-44 45-49 50-54 55-59 60-64

DDD pro Betroffenem m

it AU (F32 F33)

Beha

ndel

t mit

Antid

epre

ssiv

a [

]

Altersgruppe

Behandelte Frauen Behandelte Maumlnner DDDs Frauen DDDs Maumlnner

Verordnungen nach Ausbildung

Bei Auswertungen zu Antidepressiva-Verordnungen in Abhaumlngigkeit von den Ausshybildungsabschluumlssen zeigen sich aumlhnliche Trends wie bei den Auswertungen nach Schulabschluumlssen Mit steigendem Ausbilshydungsabschluss geht sowohl die Zahl der verordneten Tagesdosen als auch die Rate der Antidepressiva-Verordnungen zuruumlck

Antidepressiva-Verordnung bei Erwerbsshypersonen mit Arbeitsunfaumlhigkeit aufgrund von Depressionen

In den vorausgehenden Abschnitten wurden Arbeitsunfaumlhigkeiten mit der Diagnose von Depressionen sowie Verordnungen von Antishydepressiva jeweils separat betrachtet Der folgende Abschnitt liefert demgegenuumlber Ershygebnisse zu Verordnungen von Antidepressishyva bei den 16 Prozent der Erwerbspersonen die innerhalb des Beobachtungsjahres 2013 explizit auch mit der Angabe einer Depressishyonsdiagnose im Sinne der ICD-Schluumlssel F32 undoder F33 arbeitsunfaumlhig gemeldet waren (vergleiche Tabelle 1 auf Seite 6)

Geschlechts- und altersuumlbergreifend erhielten aus dieser Gruppe innerhalb desselben Jahshyres 56 Prozent mindestens eine Antidepressishyva-Verordnung ndash gut die Haumllfte der Erwerbsshypersonen mit einer Arbeitsunfaumlhigkeit aufshygrund von Depressionen wurde also im selshyben Jahr auch medikamentoumls mit Antidepresshysiva behandelt Durchschnittlich wurden in der Population mit Depressionsdiagnose

innerhalb des Jahres 149 DDD je Person vershyordnet ndash bezogen ausschlieszliglich auf diejenishygen Personen die uumlberhaupt Antidepressiva erhielten wurden durchschnittlich 266 Tagesshydosen verordnet

Abbildung 15 zeigt die Verordnungsraten soshywie Verordnungsvolumen bezogen auf Ershywerbspersonen mit mindestens einer Arbeitsshyunfaumlhigkeit aufgrund von Depressionen in einzelnen Geschlechts- und Altersgruppen Juumlngere Erwerbspersonen mit gemeldeter Arshybeitsunfaumlhigkeit aufgrund von Depressionen werden demnach verhaumlltnismaumlszligig selten und durchschnittlich mit einer geringeren Zahl an Tagesdosen mit Antidepressiva behandelt Im Falle einer Arbeitsunfaumlhigkeit aufgrund von Depressionen unterscheiden sich die Verordshynungsmengen und -raten von Maumlnnern und Frauen innerhalb der einzelnen Altersgruppen nur gering Vorrangig in den mittleren Altersshygruppen werden betroffene Maumlnner etwas haumlufiger und in houmlherer Dosierung mit Antideshypressiva behandelt

Depressionsatlas ǀ 33

-

-

-

Diagnosen von Arbeitsunfaumlhigkeit und Antidepressiva-Verordnungen

Der nachfolgende Abschnitt befasst sich mit der Frage im Kontext welcher Arbeitsunfaumlshyhigkeitsdiagnosen Erwerbspersonen am haumlushyfigsten Antidepressiva erhalten Bereits aufshygrund der Beobachtung dass mit rund 6 Proshyzent innerhalb des Jahres 2013 erheblich mehr Erwerbspersonen Antidepressiva erhielshyten als Erwerbspersonen mit der Diagnose von Depressionen arbeitsunfaumlhig gemeldet waren ist offensichtlich dass keineswegs nur Personen die aufgrund von Depressionen arshybeitsunfaumlhig gemeldet waren auch Antideshypressiva erhielten

Fuumlr TK-versicherte Erwerbspersonen mit minshydestens einer Arbeitsunfaumlhigkeit im Jahr 2013 wurde im Rahmen der Auswertungen in Abshyhaumlngigkeit von den Diagnosen der Arbeitsunshyfaumlhigkeiten auf unterschiedlichen Ebenen ershymittelt welchem Anteil dieser Personen im Jahr 2013 mindestens einmal Antidepressiva im Sinne des ATC-Codes bdquoN06Aldquo verordnet wurden

Die houmlchste Verordnungsrate konnte bei einer Differenzierung von AU-Diagnosen auf Ebene der ICD-Kapitel erwartungsgemaumlszlig fuumlr das Kapitel V bdquoPsychische und Verhaltensstoumlrunshygenldquo (ICD-Diagnosen F00ndashF99) ermittelt wershyden dem auch Diagnosen von Depressionen zugeordnet sind 367Prozent der Personen mit einer gemeldeten Arbeitsunfaumlhigkeitsdishyagnose aus diesem Kapitel bekamen mindesshytens einmal im Jahr 2013 auch Antidepressiva verordnet Relativ hoch war die Antidepressishyva-Verordnungsrate bei Arbeitsunfaumlhigkeiten mit Diagnosen aus dem ICD-Kapitel VI bdquoKrankheiten des Nervensystemsldquo (G00ndashG99) mit 17 Prozent

Fuumlr eine detailliertere Betrachtung wurden Verordnungsraten bei Erwerbspersonen mit Arbeitsunfaumlhigkeiten differenziert nach ICD-Codes auf dreistelliger Ebene ermittelt

Betrachtet wurden ausschlieszliglich ICD-Diagnosen die im Jahr 2013 bei mindestens 100 Personen als Anlaumlsse von Arbeitsunfaumlshyhigkeiten dokumentiert waren

Diagnosen von Arbeitsunfaumlhigkeiten bei Personen mit hohen Antidepressiva-Verordnungsraten 2013

Rang ICD Code ICD Diagnose

Anteil mit Anti depressiva[]

Betroffene [Rate in ]

1 F33 Rezidivierende depressive Stoumlrung 733 0305 2 T43 Vergiftung durch psychotrope Substanzen ande- 721 0003

renorts nicht klassifiziert 3 F42 Zwangsstoumlrung 711 0018 4 F61 Kombinierte und andere Persoumlnlichkeitsstoumlrungen 666 0009 5 F60 Spezifische Persoumlnlichkeitsstoumlrungen 652 0049 6 F31 Bipolare affektive Stoumlrung 627 0032 7 F41 Andere Angststoumlrungen 617 0285 8 F34 Anhaltende affektive Stoumlrungen 561 0051 9 F40 Phobische Stoumlrungen 535 0026 10 F32 Depressive Episode 528 1319 11 F90 Hyperkinetische Stoumlrungen 516 0008 12 F25 Schizoaffektive Stoumlrungen 493 0015 13 F50 Essstoumlrungen 480 0024 14 F62 Andauernde Persoumlnlichkeitsaumlnderungen nicht 449 0003

Folge einer Schaumldigung oder Krankheit des Geshyhirns

15 F11 Psychische und Verhaltensstoumlrungen durch Opioshyide

412 0004

16 F51 Nichtorganische Schlafstoumlrungen 408 0044 17 F19 Psychische und Verhaltensstoumlrungen durch mulshy

tiplen Substanzgebrauch und Konsum anderer psychotroper Substanzen

405 0015

18 F63 Abnorme Gewohnheiten und Stoumlrungen der Im- 379 0005 pulskontrolle

19 T50 Vergiftung durch Diuretika und sonstige und nicht naumlher bezeichnete Arzneimittel Drogen und bioshylogisch aktive Substanzen

378 0004

20 F44 Dissoziative Stoumlrungen [Konversionsstoumlrungen] 372 0009

Tabelle 13 (Erwerbspersonen TK 2013 standardisiert)

34 ǀ Depressionsatlas

Tabelle 13 enthaumllt Angaben zu den 20 dreishystelligen ICD-Diagnosen mit den houmlchsten Raten an Antidepressiva-Verordnungen sortiert in absteigender Reihenfolge nach dem Anteil der Erwerbspersonen mit Anti-depressiva-Verordnung

Um eine Einschaumltzung der Bedeutung der aufgefuumlhrten Diagnosen zu ermoumlglichen werden ergaumlnzend auch die Anteile der von Arbeitsunfaumlhigkeiten mit diesen Diagnosen betroffenen Erwerbspersonen in der Tabelle genannt

Die Erkrankung mit dem groumlszligten Anteil an Antidepressiva-Verordnungen ist die ICD-Diagnose bdquoRezidivierende depressive Stoumlshyrungldquo (F33) also eine zum wiederholten Mal auftretende Depression Von den Erwerbsshypersonen die 2013 mit einer entsprechenden Diagnose arbeitsunfaumlhig gemeldet waren ershyhielten innerhalb des Jahres 73 Prozent also knapp drei Viertel mindestens eine Anti-depressiva-Verordnung Unter den gelisteten 20 ICD-Diagnosen mit den houmlchsten Antideshypressiva-Verordnungsraten finden sich in erster Linie weitere bdquoFldquo-Diagnosen also Erkrankungsdiagnosen aus dem Kapitel bdquoPsychische und Verhaltensstoumlrungenldquo

Ausnahmen bilden die beiden Diagnosen bdquoVergiftung durch psychotrope Substanzen anderenorts nicht klassifiziertldquo (T43) sowie bdquoVergiftung durch Diuretika und sonstige und nicht naumlher bezeichnete Arzneimittel Drogen und biologisch aktive Substanzenldquo (T50) aus der Diagnosegruppe bdquoVergiftungen durch Arzshyneimittel Drogen und biologisch aktive Subshystanzenldquo (T36ndashT50) bei deren Kodierung als Anlass einer Arbeitsunfaumlhigkeit gleichfalls reshylativ hohe Raten an Antidepressiva-Verordnungen ermittelt wurden Uumlber die Gruumlnde fuumlr den beobachteten Zusammenshyhang der Diagnosen mit hohen Raten an An-tidepressiva-Verordnungen geben die Daten keine Auskunft Es laumlsst sich daher nur vershymuten dass Antidepressiva in diesen Faumlllen in der Regel nicht Ausloumlser einer Vergiftung waren sondern eher zur Behandlung von seelischen Zustaumlnden verordnet wurden die ihrerseits anderweitig den Ausloumlser fuumlr eine Vergiftung bildeten In jedem Fall laumlsst sich festhalten dass beide Diagnosen mit Beshytroffenenraten von 0003 Prozent sowie 0004 Prozent nur sehr selten den Anlass fuumlr eine Arbeitsunfaumlhigkeit bilden und insofern eishyne untergeordnete Rolle spielen

Unter den gelisteten 20 Diagnosen mit hohen medikamentoumlsen Behandlungsraten bilden bdquoDepressive Episodenldquo (F32) mit Abstand den haumlufigsten Anlass fuumlr eine Arbeitsunfaumlhigkeit

Zusammenfassung Der Depressionsatlas liefert umfaumlngliches Zahlenmaterial zur Bedeutung von Depressishyonen im Erwerbsalter und zu Veraumlnderungen in den Jahren von 2000 bis 2013

Innerhalb des genannten Zeitraums stiegen die Fehlzeiten aufgrund von Depressionen deutlich Zwischen Tiefst- und Houmlchststand 2006 und 2012 war bei Erwerbspersonen ein Anstieg um 75 Prozent festzustellen Nach eishynem leichten Ruumlckgang wurden im Jahr 2013 163 AU-Faumllle pro 100 Versicherungsjahre mit der Diagnose von Depressionen erfasst Dashymit waren Depressionen lediglich 14 Prozent aller AU-Faumllle zuzuordnen aufgrund der lanshygen fallbezogenen Dauer waren diese Faumllle jedoch fuumlr 71 Prozent aller gemeldeten Fehlshytage verantwortlich Im Mittel war jede Ershywerbsperson 2013 gut einen Tag aufgrund von Depressionen arbeitsunfaumlhig gemeldet eine gemeldete Arbeitsunfaumlhigkeit dauerte durchschnittlich 64 Tage

Rund 6 Prozent der Erwerbspersonen erhielshyten innerhalb des Jahres 2013 mindestens eishyne Antidepressiva-Verordnung 2000 hatte die Rate noch bei 41 Prozent gelegen Die Zahl der verordneten Tagesdosen stieg im selben Zeitraum um den Faktor 274 und hat sich damit nahezu verdreifacht 2013 wurden demnach anteilig mehr Erwerbspersonen und gegebenenfalls zugleich auch erheblich intenshysiver mit Antidepressiva behandelt als im Jahr 2000

Frauen waren nach den vorliegenden Ergebshynissen nahezu doppelt so haumlufig von Depresshysionen betroffen wie Maumlnner mit zunehmenshydem Alter zeigen sich bis kurz vor Erreichen des Renteneintrittsalters steigende Fehlzeiten und Verordnungsraten Hinweise auf reduziershyte Erkrankungsrisiken finden sich bei houmlherer schulischer und beruflicher Ausbildung und entsprechend auch vorrangig bei Beschaumlftigshyten in Berufen mit houmlherer Qualifikation sowie mit technisch-handwerklicher Ausrichtung Beschaumlftigte mit geringerer Qualifikation soshywie aus sozialen Berufen sind demgegenuumlber tendenziell haumlufiger betroffen

Sowohl im Hinblick auf Arbeitsunfaumlhigkeiten mit Depressionen als auch im Hinblick auf Verordnungen von Antidepressiva haben sich im Lauf der 14 Jahre Unterschiede zwischen den Bundeslaumlndern verringert Dies koumlnnte auf eine Angleichung der Lebensumstaumlnde aber auch auf eine Angleichung der diagnosshytischen und therapeutischen Strategien von Aumlrzten hindeuten

Depressionsatlas ǀ 35

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Anhang

Depressionen als Ursache von Arbeitsunfaumlhigkeiten nach Geschlecht 2013

Maumlnner ICD 10 Code ICD 10 Diagnose

AU Faumllle je 100 VJ

AU Tageje 100 VJ

AU Tageje Fall

Betroffene [Rate in ]

A00-Z99 Alle Diagnosen 10409 132383 13 49910 F00-F99 Psychische und Verhaltensstoumlrungen 412 18678 45 3575

F30-F39 Affektive Stoumlrungen 127 8425 66 1218 F32 F33 Depressionen 119 7880 66 1155

F32 Depressive Episode 098 6043 61 0964 F320 Leichte depressive Episode 004 140 35 0039 F321 Mittelgradige depressive Episode 021 1628 76 0227 F322 Schwere depressive Episode ohne psychotische 012 1304 109 0134

Symptome F323 Schwere depressive Episode mit psychotischen

Symptomen 001 075 90 0009

F328 Sonstige depressive Episoden 003 132 52 0026 F329 Depressive Episode nicht naumlher bezeichnet 056 2671 48 0542

F33 Rezidivierende depressive Stoumlrung 021 1837 88 0216 F330 Rezidivierende depressive Stoumlrung gegenwaumlrtig

leichte Episode 001 035 42 0008

F331 Rezidivierende depressive Stoumlrung gegenwaumlrtig 010 880 86 0106 mittelgradige Episode

F332 Rezidivierende depressive Stoumlrung gegenwaumlrtig schwere Episode ohne psychotische Symptome

006 628 112 0063

F333 Rezidivierende depressive Stoumlrung gegenwaumlrtig 001 076 119 0007 schwere Episode mit psychotischen Symptomen

F334 Rezidivierende depressive Stoumlrung gegenwaumlrtig remittiert

000 011 50 0002

F338 Sonstige rezidivierende depressive Stoumlrungen 000 013 37 0004 F339 Rezidivierende depressive Stoumlrung nicht naumlher

bezeichnet 003 150 59 0026

Frauen ICD 10 Code ICD 10 Diagnose

AU Faumllle je 100 VJ

AU Tageje 100 VJ

AU Tageje Fall

Betroffene [Rate in ]

A00-Z99 Alle Diagnosen 12756 163175 13 56801 F00-F99 Psychische und Verhaltensstoumlrungen 759 31541 42 6603

F30-F39 Affektive Stoumlrungen 226 14159 63 2204 F32 F33 Depressionen 214 13312 62 2101

F32 Depressive Episode 176 9848 56 1738 F320 Leichte depressive Episode 008 245 32 0075 F321 Mittelgradige depressive Episode 038 2795 73 0408 F322 Schwere depressive Episode ohne psychotische 017 1914 113 0202

Symptome F323 Schwere depressive Episode mit psychotischen

Symptomen 001 103 108 0011

F328 Sonstige depressive Episoden 005 212 46 0047 F329 Depressive Episode nicht naumlher bezeichnet 106 4442 42 1024

F33 Rezidivierende depressive Stoumlrung 038 3464 90 0409 F330 Rezidivierende depressive Stoumlrung gegenwaumlrtig

leichte Episode 002 091 56 0017

F331 Rezidivierende depressive Stoumlrung gegenwaumlrtig 020 1791 89 0217 mittelgradige Episode

F332 Rezidivierende depressive Stoumlrung gegenwaumlrtig schwere Episode ohne psychotische Symptome

010 1109 116 0111

F333 Rezidivierende depressive Stoumlrung gegenwaumlrtig 001 081 95 0008 schwere Episode mit psychotischen Symptomen

F334 Rezidivierende depressive Stoumlrung gegenwaumlrtig remittiert

000 021 62 0004

F338 Sonstige rezidivierende depressive Stoumlrungen 001 038 74 0006 F339 Rezidivierende depressive Stoumlrung nicht naumlher

bezeichnet 005 254 54 0048

Tabelle A1 (Erwerbspersonen TK 2013 standardisiert)

36 ǀ Depressionsatlas

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Fehlzeiten mit Depressionen nach Personengruppen 2000 bis 2013

Depressionen (ICD 10 Codes F32 F33) Gesamt (A00 Z99)

Berufstaumltige Arbeitslose Gesamt

Jahr AU Tageje 100 VJ

rel seit 2000

AU Tageje 100 VJ

rel seit 2000

AU Tageje 100 VJ

rel seit 2000

AU Tageje 100 VJ

rel seit 2000

2000 56 100 130 100 62 100 1294 100 2001 58 103 138 106 64 104 1313 101 2002 59 106 142 109 67 109 1300 100 2003 59 105 147 113 68 110 1257 97 2004 60 108 172 132 72 116 1209 93 2005 60 108 180 138 72 118 1215 94 2006 53 95 202 155 60 98 1144 88 2007 60 108 270 207 68 110 1193 92 2008 65 116 328 252 73 119 1224 95 2009 75 135 314 240 84 136 1320 102 2010 86 155 431 330 98 159 1340 104 2011 90 162 456 350 100 163 1397 108 2012 95 171 470 361 105 171 1417 110 2013 92 166 488 374 104 169 1466 113

Tabelle A2 (Erwerbspersonen TK 2013 standardisiert Werte 2000 entsprechen 100 Prozent)

Arbeitsunfaumlhigkeiten mit Depressionen nach Alter und Geschlecht 2013

Maumlnner Frauen Gesamt

Alters gruppe

AU Faumllle je

100 VJ

AU Tageje

100 VJ

Betr []

AU Faumllle je

100 VJ

AU Tageje

100 VJ

Betr []

AU Faumllle je

100 VJ

AU Tageje

100 VJ

Betr []

15-19 06 21 06 16 44 14 10 31 09 20-24 09 40 08 18 66 16 13 52 12 25-29 09 42 08 15 73 14 12 57 11 30-34 09 46 08 16 88 15 12 65 11 35-39 10 64 10 18 110 18 14 85 13 40-44 12 79 12 21 130 21 16 102 16 45-49 13 87 13 23 149 23 18 116 18 50-54 14 104 14 26 178 26 20 139 20 55-59 17 126 17 30 215 30 23 167 23 60-64 16 153 16 28 242 29 21 189 21

Tabelle A3 (Erwerbspersonen TK 2013 ICD-10-Codes F32 F33)

Depressionsatlas ǀ 37

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Arbeitsunfaumlhigkeit mit Depressionen nach Ausbildung 2013

Ausbildungsabschluss AU Faumllle je 100 VJ

AU Tageje 100 VJ

Betroffene [Rate in ]

Ohne beruflichen Ausbildungsabschluss 207 113 195 Abschluss einer anerkannten Berufsshyausbildung 176 104 174 Meister-Techniker- oder gleichwertiger Fachschulabschluss 151 83 144 Bachelor 128 78 124 DiplomMagisterMasterStaatsexamen 111 63 111 Promotion 067 36 081 Abschluss unbekannt 153 104 156

Gesamt 163 104 159

Tabelle A4 (Erwerbspersonen TK 2013 standardisiert)

Antidepressiva-Verordnungen nach Alter und Geschlecht 2013

Maumlnner Frauen Gesamt

Alters gruppe

DDD Betr []

DDD pro

Betr

DDD Betr []

DDD pro

Betr

DDD Betr []

DDD pro

Betr 15-19 121 104 116 324 279 116 208 179 116 20-24 313 187 168 629 389 162 463 283 165

25-29 513 245 209 888 450 197 690 342 204 30-34 690 302 229 1089 513 212 870 397 221

35-39 893 386 231 1418 648 219 1131 505 225 40-44 1057 462 229 1687 783 216 1347 609 223

45-49 1141 502 227 1912 910 210 1501 693 219 50-54 1351 583 232 2236 1063 210 1773 812 222

55-59 1575 689 229 2592 1247 208 2044 946 219 60-64 1368 653 209 2358 1195 197 1774 875 204

Tabelle A5 (Erwerbspersonen TK 2013 ATC-Code N06A)

38 ǀ Depressionsatlas

Antidepressiva-Verordnungsvolumen nach Wirkstoffen 2000 bis 2013

Anzahl DDD je VJ

Opipramol Amitriptylin Fluoxetin Citalopram Sertralin Johannisshykraut

Mirtazapin Venlafaxin

Jahr N06AA05 N06AA09 N06AB03 N06AB04 N06AB06 N06AP01 N06AX11 N06AX16

2000 039 048 029 034 033 132 015 011 2001 043 049 034 047 042 125 021 017 2002 046 049 043 061 045 110 029 024 2003 051 051 051 087 051 098 032 033 2004 055 049 060 099 052 037 035 043 2005 059 050 067 117 054 043 043 053 2006 053 045 066 123 053 031 044 057 2007 059 047 074 166 061 031 054 068 2008 065 048 079 203 067 033 064 080 2009 068 048 076 229 070 043 069 091 2010 072 050 079 283 076 051 080 123 2011 075 052 081 351 081 053 085 145 2012 076 052 084 357 095 053 089 168 2013 075 051 084 334 109 053 091 183

Tabelle A6 (Erwerbspersonen TK 2013 standardisiert ATC-Code N06A)

Depressionsatlas ǀ 39

Allgemeine Informationen zum Depressionsatlas

Der Depressionsatlas liefert umfangreiche Informationen zur Bedeutung von Depressishyonen im Erwerbsalter Basis der Auswertunshygen bilden Daten zu Arbeitsunfaumlhigkeiten sowie Arzneiverordnungen bei TK-Erwerbsshypersonen aus den Jahren 2000 bis 2013 Depressionen waren 2013 fuumlr 7 Prozent aller gemeldeten Arbeitsfehltage verantwortlich Etwa 6 Prozent aller Erwerbspersonen erhielten 2013 Verordnungen von Antideshypressiva die Zahl der verordneten Tagesdoshysen hat sich seit 2000 nahezu verdreifacht

Weitere Informationen Gesundheitsstudien und Auswertungen finden Sie unter wwwtkde Webcode 49536

101

154

1

2015

  • 15-01-21_TK_Depressionsatlas_Inhalt_finalpdf
    • Depressionsatlas
      • Datengrundlagen
      • ICD-Diagnosen
      • Arzneiverordnungen ndash ATC
      • Standardisierung
        • Arbeitsunfaumlhigkeit mit Depressionen
          • Arbeitsunfaumlhigkeitsfaumllle
          • Arbeitsunfaumlhigkeitstage
          • Betroffene
          • Arbeitsunfaumlhigkeit nach Geschlecht und Alter
          • Arbeitsunfaumlhigkeiten im Zeitverlauf
          • Arbeitsunfaumlhigkeit nach Bundeslaumlndern und Kreisen
          • Trends in Bundeslaumlndern
          • Arbeitsunfaumlhigkeit nach Berufen
          • Arbeitsunfaumlhigkeit nach Schulabschluss
          • Arbeitsunfaumlhigkeit nach Ausbildung
          • Arbeitsunfaumlhigkeit nach Leitungsfunktion
          • Kosten von Arbeitsunfaumlhigkeit mit Depressionen
          • Arbeitsunfaumlhigkeit mit weiteren Diagnosen
            • Verordnung von Antidepressiva
              • Verordnung nach Alter und Geschlecht
              • Verordnungen im Zeitverlauf
              • Trends bei Verordnungen relevanter Antidepressiva nach Wirkstoffen
              • Verordnungen nach Arztgruppen
              • Verordnung nach Bundeslaumlndern und Kreisen
              • Trends in Bundeslaumlndern
              • Verordnungen nach Berufen
              • Verordnungen nach Schulabschluss
              • Verordnungen nach Ausbildung
              • Antidepressiva-Verordnung bei Erwerbspersonen mit Arbeitsunfaumlhigkeit aufgrund von Depressionen
              • Diagnosen von Arbeitsunfaumlhigkeit und Antidepressiva-Verordnungen
                • Zusammenfassung
                • Anhang
                • Word-Lesezeichen
                  • RANGEC12
                  • RANGEC24

-ndash

Trends in Bundeslaumlndern

Abbildung 12 zeigt geschlechts- und altersshystandardisierte Betroffenenraten im Hinblick auf Antidepressiva-Verordnungen auf Bunshydeslandebene fuumlr die Jahre 2000 bis 2013 Auch in diesen Kartendarstellungen sind durchgaumlngig Unterschreitungen bundesweiter Ergebnisse um 25 Prozent oder mehr dunkelshyblau und Uumlberschreitungen um 25 Prozent oder mehr dunkelrot eingefaumlrbt

Wie bereits im Hinblick auf Arbeitsunfaumlhigkeishyten mit der Diagnose von Depressionen laumlsst sich auch in Bezug auf die Antidepressiva-Verordnungen feststellen dass es innerhalb des Beobachtungszeitraums von 14 Jahren tendenziell zu einer Angleichung von regionashylen Verordnungsraten gekommen ist Entshysprechend erscheinen die Einfaumlrbungen der Karten im Lauf der Jahre zunehmend blasser

Verordnungen nach Berufen

Analog entsprechenden Auswertungen zu Fehlzeiten mit der Diagnose von Depressioshynen werden in Tabelle 9 Ergebnisse zu Vershyordnungen von Antidepressiva in Taumltigkeitsshygruppen der zweistellig differenzierten KldB dargestellt

Mengenmaumlszligig am meisten Antidepressiva ndash mit einem Verordnungsvolumen von durchshyschnittlich mehr als 18 definierten Tagesdoshysen ndash erhielten Versicherte mit einer Taumltigkeit die den Taumltigkeitsgruppen bdquoErziehung soziale und hauswirtschaftliche Berufe Theologieldquo bdquoReinigungsberufeldquo und bdquoNichtmedizinische Gesundheits- Koumlrperpflege- und Wellnessbeshyrufe Medizintechnikldquo zuzuordnen war

Bei Versicherten mit Berufen aus den Taumltigshykeitsgruppen bdquoHoch- und Tiefbauberufeldquo und bdquo(Innen-)Ausbauberufeldquo wurden dagegen mit durchschnittlich weniger als acht definierten Tagesdosen im Jahr relativ wenig Antidepresshysiva verordnet

Auch die Verordnungsraten waren in den Taumlshytigkeitsgruppen bdquoReinigungsberufeldquo (933 Prozent) bdquoNichtmedizinische Gesundshyheits- Koumlrperpflege- und Wellnessberufe Medizintechnikldquo (866Prozent) und bdquoErzieshyhung soziale und hauswirtschaftliche Berufe Theologieldquo (851 Prozent) am houmlchsten waumlhshyrend Erwerbspersonen der bdquoHoch- und Tiefshybauberufeldquo und bdquo(Innen-)Ausbauberufeldquo nur verhaumlltnismaumlszligig selten von Antidepressiva-Verordnungen betroffen waren

Regionale Trends

Auch Verordnungsrashyten von Antidepressiva in den Bundeslaumlndern haben sich in den vershygangenen 14 Jahren angenaumlhert

Standardabweichunshygen der relativen Abshyweichungen von Vershyordnungsraten in den Bundeslaumlndern als Maszlig fuumlr die Streuung sanken von 169 Proshyzent im Jahr 2000 auf 119 Prozent im Jahr 2013

Anteil der Erwerbspersonen mit Antidepressiva Verordnung nach Bundeslaumlnshydern relative Abweichungen vom Bundesdurchschnitt 2000 bis 2013

Abbildung 14 (Erwerbspersonen TK 2013 standardisiert)

Depressionsatlas ǀ 29

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Sowohl hinsichtlich der Kennzahlen zu Fehl- Verordnungsvolumen von Antidepressiva zu zeiten mit Depressionen als auch bezogen beobachten und umgekehrt erhalten Er-auf die Kennzahlen zu Antidepressiva- werbspersonen aus Taumltigkeitsgruppen mit ge-Verordnungen ist in den Berufsgruppen eine ringen Fehlzeiten aufgrund von Depressionen aumlhnliche Tendenz zu beobachten In Taumltig- eher wenig Antidepressiva keitsgruppen mit haumlufiger Depressionsdiagshynose ist in der Regel auch ein hohes

Antidepressiva-Verordnungen nach Berufen 2013 (zweistellige KldB)

Taumltigkeitsgruppen KldB 2010 zweistellig DDD

pro Jahr Betr

[] AU Tage je 100 VJ

01 Angehoumlrige der regulaumlren Streitkraumlfte 1240 762 71 11 Land- Tier- und Forstwirtschaftsberufe 908 411 56 12 Gartenbauberufe und Floristik 1174 537 73 21 Rohstoffgewinnung und -aufbereitung Glas- und Keramik- 1042 466 62

herstellung und -verarbeitung 22 Kunststoffherstellung und -verarbeitung Holzbe- und shy

verarbeitung 868 466 82

23 Papier- und Druckberufe technische Mediengestaltung 1244 585 96 24 Metallerzeugung und -bearbeitung Metallbauberufe 886 455 69 25 Maschinen- und Fahrzeugtechnikberufe 872 422 61 26 Mechatronik- Energie- und Elektroberufe 860 405 61 27 Technische Forschungs- Entwicklungs- Konstruktions- und 1040 479 62

Produktionssteuerungsberufe 28 Textil- und Lederberufe 1167 659 88 29 Lebensmittelherstellung und -verarbeitung 1153 563 102 31 Bauplanungs- Architektur- und Vermessungsberufe 1117 506 76 32 Hoch- und Tiefbauberufe 783 369 60 33 (Innen-)Ausbauberufe 537 306 60 34 Gebaumlude- und versorgungstechnische Berufe 1004 481 70 41 Mathematik- Biologie- Chemie- und Physikberufe 1263 556 73 42 Geologie- Geografie- und Umweltschutzberufe 1001 427 70 43 Informatik- Informations- und

Kommunikationstechnologieberufe 1018 438 65

51 Verkehrs- und Logistikberufe (auszliger Fahrzeugfuumlhrung) 1215 592 100 52 Fuumlhrerinnen von Fahrzeug- und Transportgeraumlten 980 477 9153 Schutz- Sicherheits- und Uumlberwachungsberufe 1597 710 134 54 Reinigungsberufe 1807 933 120 61 Einkaufs- Vertriebs- und Handelsberufe 1011 509 87 62 Verkaufsberufe 1459 730 127 63 Tourismus- Hotel- und Gaststaumlttenberufe 1023 532 99 71 Berufe in Unternehmensfuumlhrung und -organisation 1365 649 99 72 Berufe in Finanzdienstleistungen Rechnungswesen 1230 583 89

und Steuerberatung 73 Berufe in Recht und Verwaltung 1751 789 115 81 Medizinische Gesundheitsberufe 1501 690 107 82 Nichtmedizinische Gesundheits- Koumlrperpflege- und Wellshy

nessberufe Medizintechnik 1806 866 161

83 Erziehung soziale und hauswirtschaftliche Berufe Theologie 1867 851 154 84 Lehrende und ausbildende Berufe 1165 507 75 91 Sprach- literatur- geistes- gesellschafts- 1218 579

und wirtschaftswissenschaftliche Berufe 92 Werbung Marketing kaufmaumlnnische und redaktionelle

Medienberufe 1260 573 106

93 Produktdesign und kunsthandwerkliche Berufe bildende 1000 489 Kunst Musikinstrumentenbau

94 Darstellende und unterhaltende Berufe 1023 476 66

Erwerbspersonen insgesamt 1303 608 105

Tabelle 9 (Erwerbspersonen TK 2013 nicht standardisierte Rohwerte)

30 ǀ Depressionsatlas

93

67

4

6

8

Zu einer differenzierten Darstellung des beshyrufsbezogenen AU-Geschehens kommt man bei Auswertung der Fehlzeiten auf fuumlnfstellishyger Ebene der Klassifikation der Berufe 2010 die insgesamt 1286 Auspraumlgungen umfasst

Fuumlr berufsabhaumlngig noch weiter differenzierte Auswertungen wurden zunaumlchst die 100 Beshyrufsgruppen auf der Ebene fuumlnfstelliger Codes der KldB ausgewaumlhlt die unter den TK-Versicherten im Jahr 2013 am haumlufigsten vershytreten waren Von diesen 100 Berufsgruppen werden nachfolgend Ergebnisse zu jeweils

zehn Berufsgruppen dargestellt bei denen die houmlchsten beziehungsweise die niedrigsten Raten an Antidepressiva-Verordnungen ermitshytelt wurden

Von den zehn Berufsgruppen mit den houmlchsshyten Verordnungsraten sind ndash wie auch hinshysichtlich der Fehlzeiten ndash auffaumlllig viele dem Berufsbereich 8 bdquoGesundheit Soziales Lehre und Erziehungldquo zuzuordnen Die houmlchsten Verordnungsraten sowie auch das houmlchste Verordnungsvolumen in DDD entfiel auf die Taumltigkeitsgruppe bdquoBerufe in der Altenpflege (ohne Spezialisierung) ndash Helfer-Anlerntaumltigkeitenldquo (82101)

Antidepressiva-Verordnungen nach Berufen 2013 (fuumlnfstellige KldB) Berufe mit hohen sowie geringen Verordnungsraten

Rang Taumltigkeitsgruppen KldB 2010 fuumlnfstellig DDD

pro Jahr Betr

[]

1 82101 Berufe in der Altenpflege (ohne Spezialisierung) shyHelfer-Anlerntaumltigkeiten

2514 1195

2 82102 Berufe in der Altenpflege (ohne Spezialisierung) shyfachlich ausgerichtete Taumltigkeiten

2483 1141

3 81301 Berufe in der Gesundheits- und Krankenpflege (ohne Spezialisierung) - Helfer-Anlerntaumltigkeiten

2197 1004

54101 Berufe in der Reinigung (ohne Spezialisierung) - Hel- 1945 1004 fer-Anlerntaumltigkeiten

5 73222 Verwaltende Berufe im Sozial- und Gesundheitsweshysen - fachlich ausgerichtete Taumltigkeiten

2027 934

73202 Berufe in der oumlffentlichen Verwaltung (ohne Speziali- 2026 918 sierung) - fachlich ausgerichtete Taumltigkeiten

7 92122 Berufe im Dialogmarketing - fachlich ausgerichtete Taumltigkeiten

1976 913

81212 Medizinisch-technische Berufe im Laboratorium - 1945 867 fachlich ausgerichtete Taumltigkeiten

9 83112 Berufe in der Kinderbetreuung und -erziehung - fachshylich ausgerichtete Taumltigkeiten

1835 842

10 83124 Berufe in der Sozialarbeit und Sozialpaumldagogik - hoch 1858 830 komplexe Taumltigkeiten

hellip hellip hellip

91 22342 Berufe im Holz- Moumlbel- und Innenausbau - fachlich 712 364 ausgerichtete Taumltigkeiten 92 43414 Berufe in der Softwareentwicklung - hoch komplexe

Taumltigkeiten 867 360

93 27104 Berufe in der technischen Forschung und Entwicklung 798 358 (ohne Spezialisierung) - hoch komplexe Taumltigkeiten 94 26212 Berufe in der Bauelektrik - fachlich ausgerichtete Taumlshy

tigkeiten 710 353

95 81404 AumlrzteAumlrztinnen (ohne Spezialisierung) - hoch komshy 901 349 plexe Taumltigkeiten 96 84304 Berufe in der Hochschullehre und -forschung - hoch

komplexe Taumltigkeiten 840 343

97 26252 Berufe in der elektrischen Betriebstechnik - fachlich 662 341 ausgerichtete Taumltigkeiten 98 71324 Berufe in der Unternehmensberatung - hoch kompleshy

xe Taumltigkeiten 790 331

99 34212 Berufe in der Sanitaumlr- Heizungs- und Klimatechnik shy 545 325 fachlich ausgerichtete Taumltigkeiten 100 25212 Berufe in der Kraftfahrzeugtechnik - fachlich ausgeshy

richtete Taumltigkeiten 629 313

Erwerbspersonen insgesamt 1303 608

Tabelle 10 (Erwerbspersonen TK 2013 nicht standardisierte Rohwerte)

Depressionsatlas ǀ 31

Auch Beschaumlftigte aus der Taumltigkeitsgruppe bdquoBerufe im Dialogmarketingldquo (92122) bei deshynen zuvor bereits haumlufige Arbeitsunfaumlhigkeishyten aufgrund von Depressionen aufgezeigt wurden erhalten uumlberdurchschnittlich haumlufig Antidepressiva

Berufsgruppen mit niedrigen Verordnungsrashyten weisen oft eine technische Orientierung auf haumlufig handelt es sich dabei um hochshykomplexe Taumltigkeiten

Die Ergebnisse zu Verordnungen von Antideshypressiva weisen wie die Auswertungen zu Arshybeitsunfaumlhigkeiten mit der Diagnose von Deshypressionen uumlberwiegend auf eine Belastung aumlhnlicher Berufsgruppen hin

Verordnungen nach Schulabschluss

Durchschnittliche Verordnungsmengen von Antidepressiva in Abhaumlngigkeit vom Schulabshyschluss sind in Tabelle 11 dargestellt

Waumlhrend die Zahl der verordneten Tagesdoshysen (DDD pro Jahr) bei den Berufstaumltigen ohshyne Schulabschluss noch geringfuumlgig niedriger liegt als bei Personen mit Haupt-Volksschulshyabschluss sinken sie anschlieszligend mit steishygendem Schulabschluss leicht ab Die Vershyordnungsraten sinken stetig mit steigender Schulbildung von 71 Prozent bei Berufstaumltishygen ohne Schulabschluss bis auf 5 Prozent bei Personen mit Abitur oder Fachabitur

Demgegenuumlber steigt die Zahl der durchshyschnittlich verordneten Tagesdosen im Betrofshyfenheitsfall mit zunehmender Bildung etwas an Dieser Anstieg koumlnnte darauf hindeuten dass Personen mit houmlherem Bildungsabshyschluss bdquokonsequenterldquo beziehungsweise uumlber einen etwas laumlngeren Zeitraum oder mit houmlheren Dosierungen mit Antidepressiva beshyhandelt werden

Antidepressiva-Verordnungen nach Schulabschluss 2013

Schulabschluss DDD

pro Jahr Betr

[] DDD

pro Betr

Ohne Schulabschluss 138 71 194 Haupt-Volksschulabschluss 141 70 201 Mittlere Reife oder gleichwertiger Abshyschluss 128 62 207 AbiturFachabitur 113 50 223 Abschluss unbekannt 127 61 207

Gesamt 128 60 214

Tabelle 11 (Erwerbspersonen TK standardisiert)

Antidepressiva-Verordnungen nach Ausbildungsabschluss 2013

Ausbildungsabschluss DDD

pro Jahr Betr

[] DDD

pro Betr

Ohne beruflichen Ausbildungsabschluss 151 72 211 Abschluss einer anerkannten Berufsausshybildung 132 63 210 Meister-Techniker- oder gleichwertiger Fachschulabschluss 111 54 205 Bachelor 110 49 224 DiplomMagisterMasterStaatsexamen 104 46 224 Promotion 87 37 238 Abschluss unbekannt 120 59 203

Gesamt 128 60 214

Tabelle 12 (Erwerbspersonen TK standardisiert)

32 ǀ Depressionsatlas

Verordnung von Antidepressiva bei AU mit Diagnose von Depression 2013

Abbildung 15 (Erwerbspersonen TK 2013)

62

98

120 134

144 144 149 160

173

150

55

90

114

137 149

157 166

181 179

159

0

20

40

60

80

100

120

140

160

180

200

0

10

20

30

40

50

60

70

80

90

100

15-19 20-24 25-29 30-34 35-39 40-44 45-49 50-54 55-59 60-64

DDD pro Betroffenem m

it AU (F32 F33)

Beha

ndel

t mit

Antid

epre

ssiv

a [

]

Altersgruppe

Behandelte Frauen Behandelte Maumlnner DDDs Frauen DDDs Maumlnner

Verordnungen nach Ausbildung

Bei Auswertungen zu Antidepressiva-Verordnungen in Abhaumlngigkeit von den Ausshybildungsabschluumlssen zeigen sich aumlhnliche Trends wie bei den Auswertungen nach Schulabschluumlssen Mit steigendem Ausbilshydungsabschluss geht sowohl die Zahl der verordneten Tagesdosen als auch die Rate der Antidepressiva-Verordnungen zuruumlck

Antidepressiva-Verordnung bei Erwerbsshypersonen mit Arbeitsunfaumlhigkeit aufgrund von Depressionen

In den vorausgehenden Abschnitten wurden Arbeitsunfaumlhigkeiten mit der Diagnose von Depressionen sowie Verordnungen von Antishydepressiva jeweils separat betrachtet Der folgende Abschnitt liefert demgegenuumlber Ershygebnisse zu Verordnungen von Antidepressishyva bei den 16 Prozent der Erwerbspersonen die innerhalb des Beobachtungsjahres 2013 explizit auch mit der Angabe einer Depressishyonsdiagnose im Sinne der ICD-Schluumlssel F32 undoder F33 arbeitsunfaumlhig gemeldet waren (vergleiche Tabelle 1 auf Seite 6)

Geschlechts- und altersuumlbergreifend erhielten aus dieser Gruppe innerhalb desselben Jahshyres 56 Prozent mindestens eine Antidepressishyva-Verordnung ndash gut die Haumllfte der Erwerbsshypersonen mit einer Arbeitsunfaumlhigkeit aufshygrund von Depressionen wurde also im selshyben Jahr auch medikamentoumls mit Antidepresshysiva behandelt Durchschnittlich wurden in der Population mit Depressionsdiagnose

innerhalb des Jahres 149 DDD je Person vershyordnet ndash bezogen ausschlieszliglich auf diejenishygen Personen die uumlberhaupt Antidepressiva erhielten wurden durchschnittlich 266 Tagesshydosen verordnet

Abbildung 15 zeigt die Verordnungsraten soshywie Verordnungsvolumen bezogen auf Ershywerbspersonen mit mindestens einer Arbeitsshyunfaumlhigkeit aufgrund von Depressionen in einzelnen Geschlechts- und Altersgruppen Juumlngere Erwerbspersonen mit gemeldeter Arshybeitsunfaumlhigkeit aufgrund von Depressionen werden demnach verhaumlltnismaumlszligig selten und durchschnittlich mit einer geringeren Zahl an Tagesdosen mit Antidepressiva behandelt Im Falle einer Arbeitsunfaumlhigkeit aufgrund von Depressionen unterscheiden sich die Verordshynungsmengen und -raten von Maumlnnern und Frauen innerhalb der einzelnen Altersgruppen nur gering Vorrangig in den mittleren Altersshygruppen werden betroffene Maumlnner etwas haumlufiger und in houmlherer Dosierung mit Antideshypressiva behandelt

Depressionsatlas ǀ 33

-

-

-

Diagnosen von Arbeitsunfaumlhigkeit und Antidepressiva-Verordnungen

Der nachfolgende Abschnitt befasst sich mit der Frage im Kontext welcher Arbeitsunfaumlshyhigkeitsdiagnosen Erwerbspersonen am haumlushyfigsten Antidepressiva erhalten Bereits aufshygrund der Beobachtung dass mit rund 6 Proshyzent innerhalb des Jahres 2013 erheblich mehr Erwerbspersonen Antidepressiva erhielshyten als Erwerbspersonen mit der Diagnose von Depressionen arbeitsunfaumlhig gemeldet waren ist offensichtlich dass keineswegs nur Personen die aufgrund von Depressionen arshybeitsunfaumlhig gemeldet waren auch Antideshypressiva erhielten

Fuumlr TK-versicherte Erwerbspersonen mit minshydestens einer Arbeitsunfaumlhigkeit im Jahr 2013 wurde im Rahmen der Auswertungen in Abshyhaumlngigkeit von den Diagnosen der Arbeitsunshyfaumlhigkeiten auf unterschiedlichen Ebenen ershymittelt welchem Anteil dieser Personen im Jahr 2013 mindestens einmal Antidepressiva im Sinne des ATC-Codes bdquoN06Aldquo verordnet wurden

Die houmlchste Verordnungsrate konnte bei einer Differenzierung von AU-Diagnosen auf Ebene der ICD-Kapitel erwartungsgemaumlszlig fuumlr das Kapitel V bdquoPsychische und Verhaltensstoumlrunshygenldquo (ICD-Diagnosen F00ndashF99) ermittelt wershyden dem auch Diagnosen von Depressionen zugeordnet sind 367Prozent der Personen mit einer gemeldeten Arbeitsunfaumlhigkeitsdishyagnose aus diesem Kapitel bekamen mindesshytens einmal im Jahr 2013 auch Antidepressiva verordnet Relativ hoch war die Antidepressishyva-Verordnungsrate bei Arbeitsunfaumlhigkeiten mit Diagnosen aus dem ICD-Kapitel VI bdquoKrankheiten des Nervensystemsldquo (G00ndashG99) mit 17 Prozent

Fuumlr eine detailliertere Betrachtung wurden Verordnungsraten bei Erwerbspersonen mit Arbeitsunfaumlhigkeiten differenziert nach ICD-Codes auf dreistelliger Ebene ermittelt

Betrachtet wurden ausschlieszliglich ICD-Diagnosen die im Jahr 2013 bei mindestens 100 Personen als Anlaumlsse von Arbeitsunfaumlshyhigkeiten dokumentiert waren

Diagnosen von Arbeitsunfaumlhigkeiten bei Personen mit hohen Antidepressiva-Verordnungsraten 2013

Rang ICD Code ICD Diagnose

Anteil mit Anti depressiva[]

Betroffene [Rate in ]

1 F33 Rezidivierende depressive Stoumlrung 733 0305 2 T43 Vergiftung durch psychotrope Substanzen ande- 721 0003

renorts nicht klassifiziert 3 F42 Zwangsstoumlrung 711 0018 4 F61 Kombinierte und andere Persoumlnlichkeitsstoumlrungen 666 0009 5 F60 Spezifische Persoumlnlichkeitsstoumlrungen 652 0049 6 F31 Bipolare affektive Stoumlrung 627 0032 7 F41 Andere Angststoumlrungen 617 0285 8 F34 Anhaltende affektive Stoumlrungen 561 0051 9 F40 Phobische Stoumlrungen 535 0026 10 F32 Depressive Episode 528 1319 11 F90 Hyperkinetische Stoumlrungen 516 0008 12 F25 Schizoaffektive Stoumlrungen 493 0015 13 F50 Essstoumlrungen 480 0024 14 F62 Andauernde Persoumlnlichkeitsaumlnderungen nicht 449 0003

Folge einer Schaumldigung oder Krankheit des Geshyhirns

15 F11 Psychische und Verhaltensstoumlrungen durch Opioshyide

412 0004

16 F51 Nichtorganische Schlafstoumlrungen 408 0044 17 F19 Psychische und Verhaltensstoumlrungen durch mulshy

tiplen Substanzgebrauch und Konsum anderer psychotroper Substanzen

405 0015

18 F63 Abnorme Gewohnheiten und Stoumlrungen der Im- 379 0005 pulskontrolle

19 T50 Vergiftung durch Diuretika und sonstige und nicht naumlher bezeichnete Arzneimittel Drogen und bioshylogisch aktive Substanzen

378 0004

20 F44 Dissoziative Stoumlrungen [Konversionsstoumlrungen] 372 0009

Tabelle 13 (Erwerbspersonen TK 2013 standardisiert)

34 ǀ Depressionsatlas

Tabelle 13 enthaumllt Angaben zu den 20 dreishystelligen ICD-Diagnosen mit den houmlchsten Raten an Antidepressiva-Verordnungen sortiert in absteigender Reihenfolge nach dem Anteil der Erwerbspersonen mit Anti-depressiva-Verordnung

Um eine Einschaumltzung der Bedeutung der aufgefuumlhrten Diagnosen zu ermoumlglichen werden ergaumlnzend auch die Anteile der von Arbeitsunfaumlhigkeiten mit diesen Diagnosen betroffenen Erwerbspersonen in der Tabelle genannt

Die Erkrankung mit dem groumlszligten Anteil an Antidepressiva-Verordnungen ist die ICD-Diagnose bdquoRezidivierende depressive Stoumlshyrungldquo (F33) also eine zum wiederholten Mal auftretende Depression Von den Erwerbsshypersonen die 2013 mit einer entsprechenden Diagnose arbeitsunfaumlhig gemeldet waren ershyhielten innerhalb des Jahres 73 Prozent also knapp drei Viertel mindestens eine Anti-depressiva-Verordnung Unter den gelisteten 20 ICD-Diagnosen mit den houmlchsten Antideshypressiva-Verordnungsraten finden sich in erster Linie weitere bdquoFldquo-Diagnosen also Erkrankungsdiagnosen aus dem Kapitel bdquoPsychische und Verhaltensstoumlrungenldquo

Ausnahmen bilden die beiden Diagnosen bdquoVergiftung durch psychotrope Substanzen anderenorts nicht klassifiziertldquo (T43) sowie bdquoVergiftung durch Diuretika und sonstige und nicht naumlher bezeichnete Arzneimittel Drogen und biologisch aktive Substanzenldquo (T50) aus der Diagnosegruppe bdquoVergiftungen durch Arzshyneimittel Drogen und biologisch aktive Subshystanzenldquo (T36ndashT50) bei deren Kodierung als Anlass einer Arbeitsunfaumlhigkeit gleichfalls reshylativ hohe Raten an Antidepressiva-Verordnungen ermittelt wurden Uumlber die Gruumlnde fuumlr den beobachteten Zusammenshyhang der Diagnosen mit hohen Raten an An-tidepressiva-Verordnungen geben die Daten keine Auskunft Es laumlsst sich daher nur vershymuten dass Antidepressiva in diesen Faumlllen in der Regel nicht Ausloumlser einer Vergiftung waren sondern eher zur Behandlung von seelischen Zustaumlnden verordnet wurden die ihrerseits anderweitig den Ausloumlser fuumlr eine Vergiftung bildeten In jedem Fall laumlsst sich festhalten dass beide Diagnosen mit Beshytroffenenraten von 0003 Prozent sowie 0004 Prozent nur sehr selten den Anlass fuumlr eine Arbeitsunfaumlhigkeit bilden und insofern eishyne untergeordnete Rolle spielen

Unter den gelisteten 20 Diagnosen mit hohen medikamentoumlsen Behandlungsraten bilden bdquoDepressive Episodenldquo (F32) mit Abstand den haumlufigsten Anlass fuumlr eine Arbeitsunfaumlhigkeit

Zusammenfassung Der Depressionsatlas liefert umfaumlngliches Zahlenmaterial zur Bedeutung von Depressishyonen im Erwerbsalter und zu Veraumlnderungen in den Jahren von 2000 bis 2013

Innerhalb des genannten Zeitraums stiegen die Fehlzeiten aufgrund von Depressionen deutlich Zwischen Tiefst- und Houmlchststand 2006 und 2012 war bei Erwerbspersonen ein Anstieg um 75 Prozent festzustellen Nach eishynem leichten Ruumlckgang wurden im Jahr 2013 163 AU-Faumllle pro 100 Versicherungsjahre mit der Diagnose von Depressionen erfasst Dashymit waren Depressionen lediglich 14 Prozent aller AU-Faumllle zuzuordnen aufgrund der lanshygen fallbezogenen Dauer waren diese Faumllle jedoch fuumlr 71 Prozent aller gemeldeten Fehlshytage verantwortlich Im Mittel war jede Ershywerbsperson 2013 gut einen Tag aufgrund von Depressionen arbeitsunfaumlhig gemeldet eine gemeldete Arbeitsunfaumlhigkeit dauerte durchschnittlich 64 Tage

Rund 6 Prozent der Erwerbspersonen erhielshyten innerhalb des Jahres 2013 mindestens eishyne Antidepressiva-Verordnung 2000 hatte die Rate noch bei 41 Prozent gelegen Die Zahl der verordneten Tagesdosen stieg im selben Zeitraum um den Faktor 274 und hat sich damit nahezu verdreifacht 2013 wurden demnach anteilig mehr Erwerbspersonen und gegebenenfalls zugleich auch erheblich intenshysiver mit Antidepressiva behandelt als im Jahr 2000

Frauen waren nach den vorliegenden Ergebshynissen nahezu doppelt so haumlufig von Depresshysionen betroffen wie Maumlnner mit zunehmenshydem Alter zeigen sich bis kurz vor Erreichen des Renteneintrittsalters steigende Fehlzeiten und Verordnungsraten Hinweise auf reduziershyte Erkrankungsrisiken finden sich bei houmlherer schulischer und beruflicher Ausbildung und entsprechend auch vorrangig bei Beschaumlftigshyten in Berufen mit houmlherer Qualifikation sowie mit technisch-handwerklicher Ausrichtung Beschaumlftigte mit geringerer Qualifikation soshywie aus sozialen Berufen sind demgegenuumlber tendenziell haumlufiger betroffen

Sowohl im Hinblick auf Arbeitsunfaumlhigkeiten mit Depressionen als auch im Hinblick auf Verordnungen von Antidepressiva haben sich im Lauf der 14 Jahre Unterschiede zwischen den Bundeslaumlndern verringert Dies koumlnnte auf eine Angleichung der Lebensumstaumlnde aber auch auf eine Angleichung der diagnosshytischen und therapeutischen Strategien von Aumlrzten hindeuten

Depressionsatlas ǀ 35

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Anhang

Depressionen als Ursache von Arbeitsunfaumlhigkeiten nach Geschlecht 2013

Maumlnner ICD 10 Code ICD 10 Diagnose

AU Faumllle je 100 VJ

AU Tageje 100 VJ

AU Tageje Fall

Betroffene [Rate in ]

A00-Z99 Alle Diagnosen 10409 132383 13 49910 F00-F99 Psychische und Verhaltensstoumlrungen 412 18678 45 3575

F30-F39 Affektive Stoumlrungen 127 8425 66 1218 F32 F33 Depressionen 119 7880 66 1155

F32 Depressive Episode 098 6043 61 0964 F320 Leichte depressive Episode 004 140 35 0039 F321 Mittelgradige depressive Episode 021 1628 76 0227 F322 Schwere depressive Episode ohne psychotische 012 1304 109 0134

Symptome F323 Schwere depressive Episode mit psychotischen

Symptomen 001 075 90 0009

F328 Sonstige depressive Episoden 003 132 52 0026 F329 Depressive Episode nicht naumlher bezeichnet 056 2671 48 0542

F33 Rezidivierende depressive Stoumlrung 021 1837 88 0216 F330 Rezidivierende depressive Stoumlrung gegenwaumlrtig

leichte Episode 001 035 42 0008

F331 Rezidivierende depressive Stoumlrung gegenwaumlrtig 010 880 86 0106 mittelgradige Episode

F332 Rezidivierende depressive Stoumlrung gegenwaumlrtig schwere Episode ohne psychotische Symptome

006 628 112 0063

F333 Rezidivierende depressive Stoumlrung gegenwaumlrtig 001 076 119 0007 schwere Episode mit psychotischen Symptomen

F334 Rezidivierende depressive Stoumlrung gegenwaumlrtig remittiert

000 011 50 0002

F338 Sonstige rezidivierende depressive Stoumlrungen 000 013 37 0004 F339 Rezidivierende depressive Stoumlrung nicht naumlher

bezeichnet 003 150 59 0026

Frauen ICD 10 Code ICD 10 Diagnose

AU Faumllle je 100 VJ

AU Tageje 100 VJ

AU Tageje Fall

Betroffene [Rate in ]

A00-Z99 Alle Diagnosen 12756 163175 13 56801 F00-F99 Psychische und Verhaltensstoumlrungen 759 31541 42 6603

F30-F39 Affektive Stoumlrungen 226 14159 63 2204 F32 F33 Depressionen 214 13312 62 2101

F32 Depressive Episode 176 9848 56 1738 F320 Leichte depressive Episode 008 245 32 0075 F321 Mittelgradige depressive Episode 038 2795 73 0408 F322 Schwere depressive Episode ohne psychotische 017 1914 113 0202

Symptome F323 Schwere depressive Episode mit psychotischen

Symptomen 001 103 108 0011

F328 Sonstige depressive Episoden 005 212 46 0047 F329 Depressive Episode nicht naumlher bezeichnet 106 4442 42 1024

F33 Rezidivierende depressive Stoumlrung 038 3464 90 0409 F330 Rezidivierende depressive Stoumlrung gegenwaumlrtig

leichte Episode 002 091 56 0017

F331 Rezidivierende depressive Stoumlrung gegenwaumlrtig 020 1791 89 0217 mittelgradige Episode

F332 Rezidivierende depressive Stoumlrung gegenwaumlrtig schwere Episode ohne psychotische Symptome

010 1109 116 0111

F333 Rezidivierende depressive Stoumlrung gegenwaumlrtig 001 081 95 0008 schwere Episode mit psychotischen Symptomen

F334 Rezidivierende depressive Stoumlrung gegenwaumlrtig remittiert

000 021 62 0004

F338 Sonstige rezidivierende depressive Stoumlrungen 001 038 74 0006 F339 Rezidivierende depressive Stoumlrung nicht naumlher

bezeichnet 005 254 54 0048

Tabelle A1 (Erwerbspersonen TK 2013 standardisiert)

36 ǀ Depressionsatlas

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Fehlzeiten mit Depressionen nach Personengruppen 2000 bis 2013

Depressionen (ICD 10 Codes F32 F33) Gesamt (A00 Z99)

Berufstaumltige Arbeitslose Gesamt

Jahr AU Tageje 100 VJ

rel seit 2000

AU Tageje 100 VJ

rel seit 2000

AU Tageje 100 VJ

rel seit 2000

AU Tageje 100 VJ

rel seit 2000

2000 56 100 130 100 62 100 1294 100 2001 58 103 138 106 64 104 1313 101 2002 59 106 142 109 67 109 1300 100 2003 59 105 147 113 68 110 1257 97 2004 60 108 172 132 72 116 1209 93 2005 60 108 180 138 72 118 1215 94 2006 53 95 202 155 60 98 1144 88 2007 60 108 270 207 68 110 1193 92 2008 65 116 328 252 73 119 1224 95 2009 75 135 314 240 84 136 1320 102 2010 86 155 431 330 98 159 1340 104 2011 90 162 456 350 100 163 1397 108 2012 95 171 470 361 105 171 1417 110 2013 92 166 488 374 104 169 1466 113

Tabelle A2 (Erwerbspersonen TK 2013 standardisiert Werte 2000 entsprechen 100 Prozent)

Arbeitsunfaumlhigkeiten mit Depressionen nach Alter und Geschlecht 2013

Maumlnner Frauen Gesamt

Alters gruppe

AU Faumllle je

100 VJ

AU Tageje

100 VJ

Betr []

AU Faumllle je

100 VJ

AU Tageje

100 VJ

Betr []

AU Faumllle je

100 VJ

AU Tageje

100 VJ

Betr []

15-19 06 21 06 16 44 14 10 31 09 20-24 09 40 08 18 66 16 13 52 12 25-29 09 42 08 15 73 14 12 57 11 30-34 09 46 08 16 88 15 12 65 11 35-39 10 64 10 18 110 18 14 85 13 40-44 12 79 12 21 130 21 16 102 16 45-49 13 87 13 23 149 23 18 116 18 50-54 14 104 14 26 178 26 20 139 20 55-59 17 126 17 30 215 30 23 167 23 60-64 16 153 16 28 242 29 21 189 21

Tabelle A3 (Erwerbspersonen TK 2013 ICD-10-Codes F32 F33)

Depressionsatlas ǀ 37

-

-

-

Arbeitsunfaumlhigkeit mit Depressionen nach Ausbildung 2013

Ausbildungsabschluss AU Faumllle je 100 VJ

AU Tageje 100 VJ

Betroffene [Rate in ]

Ohne beruflichen Ausbildungsabschluss 207 113 195 Abschluss einer anerkannten Berufsshyausbildung 176 104 174 Meister-Techniker- oder gleichwertiger Fachschulabschluss 151 83 144 Bachelor 128 78 124 DiplomMagisterMasterStaatsexamen 111 63 111 Promotion 067 36 081 Abschluss unbekannt 153 104 156

Gesamt 163 104 159

Tabelle A4 (Erwerbspersonen TK 2013 standardisiert)

Antidepressiva-Verordnungen nach Alter und Geschlecht 2013

Maumlnner Frauen Gesamt

Alters gruppe

DDD Betr []

DDD pro

Betr

DDD Betr []

DDD pro

Betr

DDD Betr []

DDD pro

Betr 15-19 121 104 116 324 279 116 208 179 116 20-24 313 187 168 629 389 162 463 283 165

25-29 513 245 209 888 450 197 690 342 204 30-34 690 302 229 1089 513 212 870 397 221

35-39 893 386 231 1418 648 219 1131 505 225 40-44 1057 462 229 1687 783 216 1347 609 223

45-49 1141 502 227 1912 910 210 1501 693 219 50-54 1351 583 232 2236 1063 210 1773 812 222

55-59 1575 689 229 2592 1247 208 2044 946 219 60-64 1368 653 209 2358 1195 197 1774 875 204

Tabelle A5 (Erwerbspersonen TK 2013 ATC-Code N06A)

38 ǀ Depressionsatlas

Antidepressiva-Verordnungsvolumen nach Wirkstoffen 2000 bis 2013

Anzahl DDD je VJ

Opipramol Amitriptylin Fluoxetin Citalopram Sertralin Johannisshykraut

Mirtazapin Venlafaxin

Jahr N06AA05 N06AA09 N06AB03 N06AB04 N06AB06 N06AP01 N06AX11 N06AX16

2000 039 048 029 034 033 132 015 011 2001 043 049 034 047 042 125 021 017 2002 046 049 043 061 045 110 029 024 2003 051 051 051 087 051 098 032 033 2004 055 049 060 099 052 037 035 043 2005 059 050 067 117 054 043 043 053 2006 053 045 066 123 053 031 044 057 2007 059 047 074 166 061 031 054 068 2008 065 048 079 203 067 033 064 080 2009 068 048 076 229 070 043 069 091 2010 072 050 079 283 076 051 080 123 2011 075 052 081 351 081 053 085 145 2012 076 052 084 357 095 053 089 168 2013 075 051 084 334 109 053 091 183

Tabelle A6 (Erwerbspersonen TK 2013 standardisiert ATC-Code N06A)

Depressionsatlas ǀ 39

Allgemeine Informationen zum Depressionsatlas

Der Depressionsatlas liefert umfangreiche Informationen zur Bedeutung von Depressishyonen im Erwerbsalter Basis der Auswertunshygen bilden Daten zu Arbeitsunfaumlhigkeiten sowie Arzneiverordnungen bei TK-Erwerbsshypersonen aus den Jahren 2000 bis 2013 Depressionen waren 2013 fuumlr 7 Prozent aller gemeldeten Arbeitsfehltage verantwortlich Etwa 6 Prozent aller Erwerbspersonen erhielten 2013 Verordnungen von Antideshypressiva die Zahl der verordneten Tagesdoshysen hat sich seit 2000 nahezu verdreifacht

Weitere Informationen Gesundheitsstudien und Auswertungen finden Sie unter wwwtkde Webcode 49536

101

154

1

2015

  • 15-01-21_TK_Depressionsatlas_Inhalt_finalpdf
    • Depressionsatlas
      • Datengrundlagen
      • ICD-Diagnosen
      • Arzneiverordnungen ndash ATC
      • Standardisierung
        • Arbeitsunfaumlhigkeit mit Depressionen
          • Arbeitsunfaumlhigkeitsfaumllle
          • Arbeitsunfaumlhigkeitstage
          • Betroffene
          • Arbeitsunfaumlhigkeit nach Geschlecht und Alter
          • Arbeitsunfaumlhigkeiten im Zeitverlauf
          • Arbeitsunfaumlhigkeit nach Bundeslaumlndern und Kreisen
          • Trends in Bundeslaumlndern
          • Arbeitsunfaumlhigkeit nach Berufen
          • Arbeitsunfaumlhigkeit nach Schulabschluss
          • Arbeitsunfaumlhigkeit nach Ausbildung
          • Arbeitsunfaumlhigkeit nach Leitungsfunktion
          • Kosten von Arbeitsunfaumlhigkeit mit Depressionen
          • Arbeitsunfaumlhigkeit mit weiteren Diagnosen
            • Verordnung von Antidepressiva
              • Verordnung nach Alter und Geschlecht
              • Verordnungen im Zeitverlauf
              • Trends bei Verordnungen relevanter Antidepressiva nach Wirkstoffen
              • Verordnungen nach Arztgruppen
              • Verordnung nach Bundeslaumlndern und Kreisen
              • Trends in Bundeslaumlndern
              • Verordnungen nach Berufen
              • Verordnungen nach Schulabschluss
              • Verordnungen nach Ausbildung
              • Antidepressiva-Verordnung bei Erwerbspersonen mit Arbeitsunfaumlhigkeit aufgrund von Depressionen
              • Diagnosen von Arbeitsunfaumlhigkeit und Antidepressiva-Verordnungen
                • Zusammenfassung
                • Anhang
                • Word-Lesezeichen
                  • RANGEC12
                  • RANGEC24

-

Sowohl hinsichtlich der Kennzahlen zu Fehl- Verordnungsvolumen von Antidepressiva zu zeiten mit Depressionen als auch bezogen beobachten und umgekehrt erhalten Er-auf die Kennzahlen zu Antidepressiva- werbspersonen aus Taumltigkeitsgruppen mit ge-Verordnungen ist in den Berufsgruppen eine ringen Fehlzeiten aufgrund von Depressionen aumlhnliche Tendenz zu beobachten In Taumltig- eher wenig Antidepressiva keitsgruppen mit haumlufiger Depressionsdiagshynose ist in der Regel auch ein hohes

Antidepressiva-Verordnungen nach Berufen 2013 (zweistellige KldB)

Taumltigkeitsgruppen KldB 2010 zweistellig DDD

pro Jahr Betr

[] AU Tage je 100 VJ

01 Angehoumlrige der regulaumlren Streitkraumlfte 1240 762 71 11 Land- Tier- und Forstwirtschaftsberufe 908 411 56 12 Gartenbauberufe und Floristik 1174 537 73 21 Rohstoffgewinnung und -aufbereitung Glas- und Keramik- 1042 466 62

herstellung und -verarbeitung 22 Kunststoffherstellung und -verarbeitung Holzbe- und shy

verarbeitung 868 466 82

23 Papier- und Druckberufe technische Mediengestaltung 1244 585 96 24 Metallerzeugung und -bearbeitung Metallbauberufe 886 455 69 25 Maschinen- und Fahrzeugtechnikberufe 872 422 61 26 Mechatronik- Energie- und Elektroberufe 860 405 61 27 Technische Forschungs- Entwicklungs- Konstruktions- und 1040 479 62

Produktionssteuerungsberufe 28 Textil- und Lederberufe 1167 659 88 29 Lebensmittelherstellung und -verarbeitung 1153 563 102 31 Bauplanungs- Architektur- und Vermessungsberufe 1117 506 76 32 Hoch- und Tiefbauberufe 783 369 60 33 (Innen-)Ausbauberufe 537 306 60 34 Gebaumlude- und versorgungstechnische Berufe 1004 481 70 41 Mathematik- Biologie- Chemie- und Physikberufe 1263 556 73 42 Geologie- Geografie- und Umweltschutzberufe 1001 427 70 43 Informatik- Informations- und

Kommunikationstechnologieberufe 1018 438 65

51 Verkehrs- und Logistikberufe (auszliger Fahrzeugfuumlhrung) 1215 592 100 52 Fuumlhrerinnen von Fahrzeug- und Transportgeraumlten 980 477 9153 Schutz- Sicherheits- und Uumlberwachungsberufe 1597 710 134 54 Reinigungsberufe 1807 933 120 61 Einkaufs- Vertriebs- und Handelsberufe 1011 509 87 62 Verkaufsberufe 1459 730 127 63 Tourismus- Hotel- und Gaststaumlttenberufe 1023 532 99 71 Berufe in Unternehmensfuumlhrung und -organisation 1365 649 99 72 Berufe in Finanzdienstleistungen Rechnungswesen 1230 583 89

und Steuerberatung 73 Berufe in Recht und Verwaltung 1751 789 115 81 Medizinische Gesundheitsberufe 1501 690 107 82 Nichtmedizinische Gesundheits- Koumlrperpflege- und Wellshy

nessberufe Medizintechnik 1806 866 161

83 Erziehung soziale und hauswirtschaftliche Berufe Theologie 1867 851 154 84 Lehrende und ausbildende Berufe 1165 507 75 91 Sprach- literatur- geistes- gesellschafts- 1218 579

und wirtschaftswissenschaftliche Berufe 92 Werbung Marketing kaufmaumlnnische und redaktionelle

Medienberufe 1260 573 106

93 Produktdesign und kunsthandwerkliche Berufe bildende 1000 489 Kunst Musikinstrumentenbau

94 Darstellende und unterhaltende Berufe 1023 476 66

Erwerbspersonen insgesamt 1303 608 105

Tabelle 9 (Erwerbspersonen TK 2013 nicht standardisierte Rohwerte)

30 ǀ Depressionsatlas

93

67

4

6

8

Zu einer differenzierten Darstellung des beshyrufsbezogenen AU-Geschehens kommt man bei Auswertung der Fehlzeiten auf fuumlnfstellishyger Ebene der Klassifikation der Berufe 2010 die insgesamt 1286 Auspraumlgungen umfasst

Fuumlr berufsabhaumlngig noch weiter differenzierte Auswertungen wurden zunaumlchst die 100 Beshyrufsgruppen auf der Ebene fuumlnfstelliger Codes der KldB ausgewaumlhlt die unter den TK-Versicherten im Jahr 2013 am haumlufigsten vershytreten waren Von diesen 100 Berufsgruppen werden nachfolgend Ergebnisse zu jeweils

zehn Berufsgruppen dargestellt bei denen die houmlchsten beziehungsweise die niedrigsten Raten an Antidepressiva-Verordnungen ermitshytelt wurden

Von den zehn Berufsgruppen mit den houmlchsshyten Verordnungsraten sind ndash wie auch hinshysichtlich der Fehlzeiten ndash auffaumlllig viele dem Berufsbereich 8 bdquoGesundheit Soziales Lehre und Erziehungldquo zuzuordnen Die houmlchsten Verordnungsraten sowie auch das houmlchste Verordnungsvolumen in DDD entfiel auf die Taumltigkeitsgruppe bdquoBerufe in der Altenpflege (ohne Spezialisierung) ndash Helfer-Anlerntaumltigkeitenldquo (82101)

Antidepressiva-Verordnungen nach Berufen 2013 (fuumlnfstellige KldB) Berufe mit hohen sowie geringen Verordnungsraten

Rang Taumltigkeitsgruppen KldB 2010 fuumlnfstellig DDD

pro Jahr Betr

[]

1 82101 Berufe in der Altenpflege (ohne Spezialisierung) shyHelfer-Anlerntaumltigkeiten

2514 1195

2 82102 Berufe in der Altenpflege (ohne Spezialisierung) shyfachlich ausgerichtete Taumltigkeiten

2483 1141

3 81301 Berufe in der Gesundheits- und Krankenpflege (ohne Spezialisierung) - Helfer-Anlerntaumltigkeiten

2197 1004

54101 Berufe in der Reinigung (ohne Spezialisierung) - Hel- 1945 1004 fer-Anlerntaumltigkeiten

5 73222 Verwaltende Berufe im Sozial- und Gesundheitsweshysen - fachlich ausgerichtete Taumltigkeiten

2027 934

73202 Berufe in der oumlffentlichen Verwaltung (ohne Speziali- 2026 918 sierung) - fachlich ausgerichtete Taumltigkeiten

7 92122 Berufe im Dialogmarketing - fachlich ausgerichtete Taumltigkeiten

1976 913

81212 Medizinisch-technische Berufe im Laboratorium - 1945 867 fachlich ausgerichtete Taumltigkeiten

9 83112 Berufe in der Kinderbetreuung und -erziehung - fachshylich ausgerichtete Taumltigkeiten

1835 842

10 83124 Berufe in der Sozialarbeit und Sozialpaumldagogik - hoch 1858 830 komplexe Taumltigkeiten

hellip hellip hellip

91 22342 Berufe im Holz- Moumlbel- und Innenausbau - fachlich 712 364 ausgerichtete Taumltigkeiten 92 43414 Berufe in der Softwareentwicklung - hoch komplexe

Taumltigkeiten 867 360

93 27104 Berufe in der technischen Forschung und Entwicklung 798 358 (ohne Spezialisierung) - hoch komplexe Taumltigkeiten 94 26212 Berufe in der Bauelektrik - fachlich ausgerichtete Taumlshy

tigkeiten 710 353

95 81404 AumlrzteAumlrztinnen (ohne Spezialisierung) - hoch komshy 901 349 plexe Taumltigkeiten 96 84304 Berufe in der Hochschullehre und -forschung - hoch

komplexe Taumltigkeiten 840 343

97 26252 Berufe in der elektrischen Betriebstechnik - fachlich 662 341 ausgerichtete Taumltigkeiten 98 71324 Berufe in der Unternehmensberatung - hoch kompleshy

xe Taumltigkeiten 790 331

99 34212 Berufe in der Sanitaumlr- Heizungs- und Klimatechnik shy 545 325 fachlich ausgerichtete Taumltigkeiten 100 25212 Berufe in der Kraftfahrzeugtechnik - fachlich ausgeshy

richtete Taumltigkeiten 629 313

Erwerbspersonen insgesamt 1303 608

Tabelle 10 (Erwerbspersonen TK 2013 nicht standardisierte Rohwerte)

Depressionsatlas ǀ 31

Auch Beschaumlftigte aus der Taumltigkeitsgruppe bdquoBerufe im Dialogmarketingldquo (92122) bei deshynen zuvor bereits haumlufige Arbeitsunfaumlhigkeishyten aufgrund von Depressionen aufgezeigt wurden erhalten uumlberdurchschnittlich haumlufig Antidepressiva

Berufsgruppen mit niedrigen Verordnungsrashyten weisen oft eine technische Orientierung auf haumlufig handelt es sich dabei um hochshykomplexe Taumltigkeiten

Die Ergebnisse zu Verordnungen von Antideshypressiva weisen wie die Auswertungen zu Arshybeitsunfaumlhigkeiten mit der Diagnose von Deshypressionen uumlberwiegend auf eine Belastung aumlhnlicher Berufsgruppen hin

Verordnungen nach Schulabschluss

Durchschnittliche Verordnungsmengen von Antidepressiva in Abhaumlngigkeit vom Schulabshyschluss sind in Tabelle 11 dargestellt

Waumlhrend die Zahl der verordneten Tagesdoshysen (DDD pro Jahr) bei den Berufstaumltigen ohshyne Schulabschluss noch geringfuumlgig niedriger liegt als bei Personen mit Haupt-Volksschulshyabschluss sinken sie anschlieszligend mit steishygendem Schulabschluss leicht ab Die Vershyordnungsraten sinken stetig mit steigender Schulbildung von 71 Prozent bei Berufstaumltishygen ohne Schulabschluss bis auf 5 Prozent bei Personen mit Abitur oder Fachabitur

Demgegenuumlber steigt die Zahl der durchshyschnittlich verordneten Tagesdosen im Betrofshyfenheitsfall mit zunehmender Bildung etwas an Dieser Anstieg koumlnnte darauf hindeuten dass Personen mit houmlherem Bildungsabshyschluss bdquokonsequenterldquo beziehungsweise uumlber einen etwas laumlngeren Zeitraum oder mit houmlheren Dosierungen mit Antidepressiva beshyhandelt werden

Antidepressiva-Verordnungen nach Schulabschluss 2013

Schulabschluss DDD

pro Jahr Betr

[] DDD

pro Betr

Ohne Schulabschluss 138 71 194 Haupt-Volksschulabschluss 141 70 201 Mittlere Reife oder gleichwertiger Abshyschluss 128 62 207 AbiturFachabitur 113 50 223 Abschluss unbekannt 127 61 207

Gesamt 128 60 214

Tabelle 11 (Erwerbspersonen TK standardisiert)

Antidepressiva-Verordnungen nach Ausbildungsabschluss 2013

Ausbildungsabschluss DDD

pro Jahr Betr

[] DDD

pro Betr

Ohne beruflichen Ausbildungsabschluss 151 72 211 Abschluss einer anerkannten Berufsausshybildung 132 63 210 Meister-Techniker- oder gleichwertiger Fachschulabschluss 111 54 205 Bachelor 110 49 224 DiplomMagisterMasterStaatsexamen 104 46 224 Promotion 87 37 238 Abschluss unbekannt 120 59 203

Gesamt 128 60 214

Tabelle 12 (Erwerbspersonen TK standardisiert)

32 ǀ Depressionsatlas

Verordnung von Antidepressiva bei AU mit Diagnose von Depression 2013

Abbildung 15 (Erwerbspersonen TK 2013)

62

98

120 134

144 144 149 160

173

150

55

90

114

137 149

157 166

181 179

159

0

20

40

60

80

100

120

140

160

180

200

0

10

20

30

40

50

60

70

80

90

100

15-19 20-24 25-29 30-34 35-39 40-44 45-49 50-54 55-59 60-64

DDD pro Betroffenem m

it AU (F32 F33)

Beha

ndel

t mit

Antid

epre

ssiv

a [

]

Altersgruppe

Behandelte Frauen Behandelte Maumlnner DDDs Frauen DDDs Maumlnner

Verordnungen nach Ausbildung

Bei Auswertungen zu Antidepressiva-Verordnungen in Abhaumlngigkeit von den Ausshybildungsabschluumlssen zeigen sich aumlhnliche Trends wie bei den Auswertungen nach Schulabschluumlssen Mit steigendem Ausbilshydungsabschluss geht sowohl die Zahl der verordneten Tagesdosen als auch die Rate der Antidepressiva-Verordnungen zuruumlck

Antidepressiva-Verordnung bei Erwerbsshypersonen mit Arbeitsunfaumlhigkeit aufgrund von Depressionen

In den vorausgehenden Abschnitten wurden Arbeitsunfaumlhigkeiten mit der Diagnose von Depressionen sowie Verordnungen von Antishydepressiva jeweils separat betrachtet Der folgende Abschnitt liefert demgegenuumlber Ershygebnisse zu Verordnungen von Antidepressishyva bei den 16 Prozent der Erwerbspersonen die innerhalb des Beobachtungsjahres 2013 explizit auch mit der Angabe einer Depressishyonsdiagnose im Sinne der ICD-Schluumlssel F32 undoder F33 arbeitsunfaumlhig gemeldet waren (vergleiche Tabelle 1 auf Seite 6)

Geschlechts- und altersuumlbergreifend erhielten aus dieser Gruppe innerhalb desselben Jahshyres 56 Prozent mindestens eine Antidepressishyva-Verordnung ndash gut die Haumllfte der Erwerbsshypersonen mit einer Arbeitsunfaumlhigkeit aufshygrund von Depressionen wurde also im selshyben Jahr auch medikamentoumls mit Antidepresshysiva behandelt Durchschnittlich wurden in der Population mit Depressionsdiagnose

innerhalb des Jahres 149 DDD je Person vershyordnet ndash bezogen ausschlieszliglich auf diejenishygen Personen die uumlberhaupt Antidepressiva erhielten wurden durchschnittlich 266 Tagesshydosen verordnet

Abbildung 15 zeigt die Verordnungsraten soshywie Verordnungsvolumen bezogen auf Ershywerbspersonen mit mindestens einer Arbeitsshyunfaumlhigkeit aufgrund von Depressionen in einzelnen Geschlechts- und Altersgruppen Juumlngere Erwerbspersonen mit gemeldeter Arshybeitsunfaumlhigkeit aufgrund von Depressionen werden demnach verhaumlltnismaumlszligig selten und durchschnittlich mit einer geringeren Zahl an Tagesdosen mit Antidepressiva behandelt Im Falle einer Arbeitsunfaumlhigkeit aufgrund von Depressionen unterscheiden sich die Verordshynungsmengen und -raten von Maumlnnern und Frauen innerhalb der einzelnen Altersgruppen nur gering Vorrangig in den mittleren Altersshygruppen werden betroffene Maumlnner etwas haumlufiger und in houmlherer Dosierung mit Antideshypressiva behandelt

Depressionsatlas ǀ 33

-

-

-

Diagnosen von Arbeitsunfaumlhigkeit und Antidepressiva-Verordnungen

Der nachfolgende Abschnitt befasst sich mit der Frage im Kontext welcher Arbeitsunfaumlshyhigkeitsdiagnosen Erwerbspersonen am haumlushyfigsten Antidepressiva erhalten Bereits aufshygrund der Beobachtung dass mit rund 6 Proshyzent innerhalb des Jahres 2013 erheblich mehr Erwerbspersonen Antidepressiva erhielshyten als Erwerbspersonen mit der Diagnose von Depressionen arbeitsunfaumlhig gemeldet waren ist offensichtlich dass keineswegs nur Personen die aufgrund von Depressionen arshybeitsunfaumlhig gemeldet waren auch Antideshypressiva erhielten

Fuumlr TK-versicherte Erwerbspersonen mit minshydestens einer Arbeitsunfaumlhigkeit im Jahr 2013 wurde im Rahmen der Auswertungen in Abshyhaumlngigkeit von den Diagnosen der Arbeitsunshyfaumlhigkeiten auf unterschiedlichen Ebenen ershymittelt welchem Anteil dieser Personen im Jahr 2013 mindestens einmal Antidepressiva im Sinne des ATC-Codes bdquoN06Aldquo verordnet wurden

Die houmlchste Verordnungsrate konnte bei einer Differenzierung von AU-Diagnosen auf Ebene der ICD-Kapitel erwartungsgemaumlszlig fuumlr das Kapitel V bdquoPsychische und Verhaltensstoumlrunshygenldquo (ICD-Diagnosen F00ndashF99) ermittelt wershyden dem auch Diagnosen von Depressionen zugeordnet sind 367Prozent der Personen mit einer gemeldeten Arbeitsunfaumlhigkeitsdishyagnose aus diesem Kapitel bekamen mindesshytens einmal im Jahr 2013 auch Antidepressiva verordnet Relativ hoch war die Antidepressishyva-Verordnungsrate bei Arbeitsunfaumlhigkeiten mit Diagnosen aus dem ICD-Kapitel VI bdquoKrankheiten des Nervensystemsldquo (G00ndashG99) mit 17 Prozent

Fuumlr eine detailliertere Betrachtung wurden Verordnungsraten bei Erwerbspersonen mit Arbeitsunfaumlhigkeiten differenziert nach ICD-Codes auf dreistelliger Ebene ermittelt

Betrachtet wurden ausschlieszliglich ICD-Diagnosen die im Jahr 2013 bei mindestens 100 Personen als Anlaumlsse von Arbeitsunfaumlshyhigkeiten dokumentiert waren

Diagnosen von Arbeitsunfaumlhigkeiten bei Personen mit hohen Antidepressiva-Verordnungsraten 2013

Rang ICD Code ICD Diagnose

Anteil mit Anti depressiva[]

Betroffene [Rate in ]

1 F33 Rezidivierende depressive Stoumlrung 733 0305 2 T43 Vergiftung durch psychotrope Substanzen ande- 721 0003

renorts nicht klassifiziert 3 F42 Zwangsstoumlrung 711 0018 4 F61 Kombinierte und andere Persoumlnlichkeitsstoumlrungen 666 0009 5 F60 Spezifische Persoumlnlichkeitsstoumlrungen 652 0049 6 F31 Bipolare affektive Stoumlrung 627 0032 7 F41 Andere Angststoumlrungen 617 0285 8 F34 Anhaltende affektive Stoumlrungen 561 0051 9 F40 Phobische Stoumlrungen 535 0026 10 F32 Depressive Episode 528 1319 11 F90 Hyperkinetische Stoumlrungen 516 0008 12 F25 Schizoaffektive Stoumlrungen 493 0015 13 F50 Essstoumlrungen 480 0024 14 F62 Andauernde Persoumlnlichkeitsaumlnderungen nicht 449 0003

Folge einer Schaumldigung oder Krankheit des Geshyhirns

15 F11 Psychische und Verhaltensstoumlrungen durch Opioshyide

412 0004

16 F51 Nichtorganische Schlafstoumlrungen 408 0044 17 F19 Psychische und Verhaltensstoumlrungen durch mulshy

tiplen Substanzgebrauch und Konsum anderer psychotroper Substanzen

405 0015

18 F63 Abnorme Gewohnheiten und Stoumlrungen der Im- 379 0005 pulskontrolle

19 T50 Vergiftung durch Diuretika und sonstige und nicht naumlher bezeichnete Arzneimittel Drogen und bioshylogisch aktive Substanzen

378 0004

20 F44 Dissoziative Stoumlrungen [Konversionsstoumlrungen] 372 0009

Tabelle 13 (Erwerbspersonen TK 2013 standardisiert)

34 ǀ Depressionsatlas

Tabelle 13 enthaumllt Angaben zu den 20 dreishystelligen ICD-Diagnosen mit den houmlchsten Raten an Antidepressiva-Verordnungen sortiert in absteigender Reihenfolge nach dem Anteil der Erwerbspersonen mit Anti-depressiva-Verordnung

Um eine Einschaumltzung der Bedeutung der aufgefuumlhrten Diagnosen zu ermoumlglichen werden ergaumlnzend auch die Anteile der von Arbeitsunfaumlhigkeiten mit diesen Diagnosen betroffenen Erwerbspersonen in der Tabelle genannt

Die Erkrankung mit dem groumlszligten Anteil an Antidepressiva-Verordnungen ist die ICD-Diagnose bdquoRezidivierende depressive Stoumlshyrungldquo (F33) also eine zum wiederholten Mal auftretende Depression Von den Erwerbsshypersonen die 2013 mit einer entsprechenden Diagnose arbeitsunfaumlhig gemeldet waren ershyhielten innerhalb des Jahres 73 Prozent also knapp drei Viertel mindestens eine Anti-depressiva-Verordnung Unter den gelisteten 20 ICD-Diagnosen mit den houmlchsten Antideshypressiva-Verordnungsraten finden sich in erster Linie weitere bdquoFldquo-Diagnosen also Erkrankungsdiagnosen aus dem Kapitel bdquoPsychische und Verhaltensstoumlrungenldquo

Ausnahmen bilden die beiden Diagnosen bdquoVergiftung durch psychotrope Substanzen anderenorts nicht klassifiziertldquo (T43) sowie bdquoVergiftung durch Diuretika und sonstige und nicht naumlher bezeichnete Arzneimittel Drogen und biologisch aktive Substanzenldquo (T50) aus der Diagnosegruppe bdquoVergiftungen durch Arzshyneimittel Drogen und biologisch aktive Subshystanzenldquo (T36ndashT50) bei deren Kodierung als Anlass einer Arbeitsunfaumlhigkeit gleichfalls reshylativ hohe Raten an Antidepressiva-Verordnungen ermittelt wurden Uumlber die Gruumlnde fuumlr den beobachteten Zusammenshyhang der Diagnosen mit hohen Raten an An-tidepressiva-Verordnungen geben die Daten keine Auskunft Es laumlsst sich daher nur vershymuten dass Antidepressiva in diesen Faumlllen in der Regel nicht Ausloumlser einer Vergiftung waren sondern eher zur Behandlung von seelischen Zustaumlnden verordnet wurden die ihrerseits anderweitig den Ausloumlser fuumlr eine Vergiftung bildeten In jedem Fall laumlsst sich festhalten dass beide Diagnosen mit Beshytroffenenraten von 0003 Prozent sowie 0004 Prozent nur sehr selten den Anlass fuumlr eine Arbeitsunfaumlhigkeit bilden und insofern eishyne untergeordnete Rolle spielen

Unter den gelisteten 20 Diagnosen mit hohen medikamentoumlsen Behandlungsraten bilden bdquoDepressive Episodenldquo (F32) mit Abstand den haumlufigsten Anlass fuumlr eine Arbeitsunfaumlhigkeit

Zusammenfassung Der Depressionsatlas liefert umfaumlngliches Zahlenmaterial zur Bedeutung von Depressishyonen im Erwerbsalter und zu Veraumlnderungen in den Jahren von 2000 bis 2013

Innerhalb des genannten Zeitraums stiegen die Fehlzeiten aufgrund von Depressionen deutlich Zwischen Tiefst- und Houmlchststand 2006 und 2012 war bei Erwerbspersonen ein Anstieg um 75 Prozent festzustellen Nach eishynem leichten Ruumlckgang wurden im Jahr 2013 163 AU-Faumllle pro 100 Versicherungsjahre mit der Diagnose von Depressionen erfasst Dashymit waren Depressionen lediglich 14 Prozent aller AU-Faumllle zuzuordnen aufgrund der lanshygen fallbezogenen Dauer waren diese Faumllle jedoch fuumlr 71 Prozent aller gemeldeten Fehlshytage verantwortlich Im Mittel war jede Ershywerbsperson 2013 gut einen Tag aufgrund von Depressionen arbeitsunfaumlhig gemeldet eine gemeldete Arbeitsunfaumlhigkeit dauerte durchschnittlich 64 Tage

Rund 6 Prozent der Erwerbspersonen erhielshyten innerhalb des Jahres 2013 mindestens eishyne Antidepressiva-Verordnung 2000 hatte die Rate noch bei 41 Prozent gelegen Die Zahl der verordneten Tagesdosen stieg im selben Zeitraum um den Faktor 274 und hat sich damit nahezu verdreifacht 2013 wurden demnach anteilig mehr Erwerbspersonen und gegebenenfalls zugleich auch erheblich intenshysiver mit Antidepressiva behandelt als im Jahr 2000

Frauen waren nach den vorliegenden Ergebshynissen nahezu doppelt so haumlufig von Depresshysionen betroffen wie Maumlnner mit zunehmenshydem Alter zeigen sich bis kurz vor Erreichen des Renteneintrittsalters steigende Fehlzeiten und Verordnungsraten Hinweise auf reduziershyte Erkrankungsrisiken finden sich bei houmlherer schulischer und beruflicher Ausbildung und entsprechend auch vorrangig bei Beschaumlftigshyten in Berufen mit houmlherer Qualifikation sowie mit technisch-handwerklicher Ausrichtung Beschaumlftigte mit geringerer Qualifikation soshywie aus sozialen Berufen sind demgegenuumlber tendenziell haumlufiger betroffen

Sowohl im Hinblick auf Arbeitsunfaumlhigkeiten mit Depressionen als auch im Hinblick auf Verordnungen von Antidepressiva haben sich im Lauf der 14 Jahre Unterschiede zwischen den Bundeslaumlndern verringert Dies koumlnnte auf eine Angleichung der Lebensumstaumlnde aber auch auf eine Angleichung der diagnosshytischen und therapeutischen Strategien von Aumlrzten hindeuten

Depressionsatlas ǀ 35

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Anhang

Depressionen als Ursache von Arbeitsunfaumlhigkeiten nach Geschlecht 2013

Maumlnner ICD 10 Code ICD 10 Diagnose

AU Faumllle je 100 VJ

AU Tageje 100 VJ

AU Tageje Fall

Betroffene [Rate in ]

A00-Z99 Alle Diagnosen 10409 132383 13 49910 F00-F99 Psychische und Verhaltensstoumlrungen 412 18678 45 3575

F30-F39 Affektive Stoumlrungen 127 8425 66 1218 F32 F33 Depressionen 119 7880 66 1155

F32 Depressive Episode 098 6043 61 0964 F320 Leichte depressive Episode 004 140 35 0039 F321 Mittelgradige depressive Episode 021 1628 76 0227 F322 Schwere depressive Episode ohne psychotische 012 1304 109 0134

Symptome F323 Schwere depressive Episode mit psychotischen

Symptomen 001 075 90 0009

F328 Sonstige depressive Episoden 003 132 52 0026 F329 Depressive Episode nicht naumlher bezeichnet 056 2671 48 0542

F33 Rezidivierende depressive Stoumlrung 021 1837 88 0216 F330 Rezidivierende depressive Stoumlrung gegenwaumlrtig

leichte Episode 001 035 42 0008

F331 Rezidivierende depressive Stoumlrung gegenwaumlrtig 010 880 86 0106 mittelgradige Episode

F332 Rezidivierende depressive Stoumlrung gegenwaumlrtig schwere Episode ohne psychotische Symptome

006 628 112 0063

F333 Rezidivierende depressive Stoumlrung gegenwaumlrtig 001 076 119 0007 schwere Episode mit psychotischen Symptomen

F334 Rezidivierende depressive Stoumlrung gegenwaumlrtig remittiert

000 011 50 0002

F338 Sonstige rezidivierende depressive Stoumlrungen 000 013 37 0004 F339 Rezidivierende depressive Stoumlrung nicht naumlher

bezeichnet 003 150 59 0026

Frauen ICD 10 Code ICD 10 Diagnose

AU Faumllle je 100 VJ

AU Tageje 100 VJ

AU Tageje Fall

Betroffene [Rate in ]

A00-Z99 Alle Diagnosen 12756 163175 13 56801 F00-F99 Psychische und Verhaltensstoumlrungen 759 31541 42 6603

F30-F39 Affektive Stoumlrungen 226 14159 63 2204 F32 F33 Depressionen 214 13312 62 2101

F32 Depressive Episode 176 9848 56 1738 F320 Leichte depressive Episode 008 245 32 0075 F321 Mittelgradige depressive Episode 038 2795 73 0408 F322 Schwere depressive Episode ohne psychotische 017 1914 113 0202

Symptome F323 Schwere depressive Episode mit psychotischen

Symptomen 001 103 108 0011

F328 Sonstige depressive Episoden 005 212 46 0047 F329 Depressive Episode nicht naumlher bezeichnet 106 4442 42 1024

F33 Rezidivierende depressive Stoumlrung 038 3464 90 0409 F330 Rezidivierende depressive Stoumlrung gegenwaumlrtig

leichte Episode 002 091 56 0017

F331 Rezidivierende depressive Stoumlrung gegenwaumlrtig 020 1791 89 0217 mittelgradige Episode

F332 Rezidivierende depressive Stoumlrung gegenwaumlrtig schwere Episode ohne psychotische Symptome

010 1109 116 0111

F333 Rezidivierende depressive Stoumlrung gegenwaumlrtig 001 081 95 0008 schwere Episode mit psychotischen Symptomen

F334 Rezidivierende depressive Stoumlrung gegenwaumlrtig remittiert

000 021 62 0004

F338 Sonstige rezidivierende depressive Stoumlrungen 001 038 74 0006 F339 Rezidivierende depressive Stoumlrung nicht naumlher

bezeichnet 005 254 54 0048

Tabelle A1 (Erwerbspersonen TK 2013 standardisiert)

36 ǀ Depressionsatlas

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Fehlzeiten mit Depressionen nach Personengruppen 2000 bis 2013

Depressionen (ICD 10 Codes F32 F33) Gesamt (A00 Z99)

Berufstaumltige Arbeitslose Gesamt

Jahr AU Tageje 100 VJ

rel seit 2000

AU Tageje 100 VJ

rel seit 2000

AU Tageje 100 VJ

rel seit 2000

AU Tageje 100 VJ

rel seit 2000

2000 56 100 130 100 62 100 1294 100 2001 58 103 138 106 64 104 1313 101 2002 59 106 142 109 67 109 1300 100 2003 59 105 147 113 68 110 1257 97 2004 60 108 172 132 72 116 1209 93 2005 60 108 180 138 72 118 1215 94 2006 53 95 202 155 60 98 1144 88 2007 60 108 270 207 68 110 1193 92 2008 65 116 328 252 73 119 1224 95 2009 75 135 314 240 84 136 1320 102 2010 86 155 431 330 98 159 1340 104 2011 90 162 456 350 100 163 1397 108 2012 95 171 470 361 105 171 1417 110 2013 92 166 488 374 104 169 1466 113

Tabelle A2 (Erwerbspersonen TK 2013 standardisiert Werte 2000 entsprechen 100 Prozent)

Arbeitsunfaumlhigkeiten mit Depressionen nach Alter und Geschlecht 2013

Maumlnner Frauen Gesamt

Alters gruppe

AU Faumllle je

100 VJ

AU Tageje

100 VJ

Betr []

AU Faumllle je

100 VJ

AU Tageje

100 VJ

Betr []

AU Faumllle je

100 VJ

AU Tageje

100 VJ

Betr []

15-19 06 21 06 16 44 14 10 31 09 20-24 09 40 08 18 66 16 13 52 12 25-29 09 42 08 15 73 14 12 57 11 30-34 09 46 08 16 88 15 12 65 11 35-39 10 64 10 18 110 18 14 85 13 40-44 12 79 12 21 130 21 16 102 16 45-49 13 87 13 23 149 23 18 116 18 50-54 14 104 14 26 178 26 20 139 20 55-59 17 126 17 30 215 30 23 167 23 60-64 16 153 16 28 242 29 21 189 21

Tabelle A3 (Erwerbspersonen TK 2013 ICD-10-Codes F32 F33)

Depressionsatlas ǀ 37

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Arbeitsunfaumlhigkeit mit Depressionen nach Ausbildung 2013

Ausbildungsabschluss AU Faumllle je 100 VJ

AU Tageje 100 VJ

Betroffene [Rate in ]

Ohne beruflichen Ausbildungsabschluss 207 113 195 Abschluss einer anerkannten Berufsshyausbildung 176 104 174 Meister-Techniker- oder gleichwertiger Fachschulabschluss 151 83 144 Bachelor 128 78 124 DiplomMagisterMasterStaatsexamen 111 63 111 Promotion 067 36 081 Abschluss unbekannt 153 104 156

Gesamt 163 104 159

Tabelle A4 (Erwerbspersonen TK 2013 standardisiert)

Antidepressiva-Verordnungen nach Alter und Geschlecht 2013

Maumlnner Frauen Gesamt

Alters gruppe

DDD Betr []

DDD pro

Betr

DDD Betr []

DDD pro

Betr

DDD Betr []

DDD pro

Betr 15-19 121 104 116 324 279 116 208 179 116 20-24 313 187 168 629 389 162 463 283 165

25-29 513 245 209 888 450 197 690 342 204 30-34 690 302 229 1089 513 212 870 397 221

35-39 893 386 231 1418 648 219 1131 505 225 40-44 1057 462 229 1687 783 216 1347 609 223

45-49 1141 502 227 1912 910 210 1501 693 219 50-54 1351 583 232 2236 1063 210 1773 812 222

55-59 1575 689 229 2592 1247 208 2044 946 219 60-64 1368 653 209 2358 1195 197 1774 875 204

Tabelle A5 (Erwerbspersonen TK 2013 ATC-Code N06A)

38 ǀ Depressionsatlas

Antidepressiva-Verordnungsvolumen nach Wirkstoffen 2000 bis 2013

Anzahl DDD je VJ

Opipramol Amitriptylin Fluoxetin Citalopram Sertralin Johannisshykraut

Mirtazapin Venlafaxin

Jahr N06AA05 N06AA09 N06AB03 N06AB04 N06AB06 N06AP01 N06AX11 N06AX16

2000 039 048 029 034 033 132 015 011 2001 043 049 034 047 042 125 021 017 2002 046 049 043 061 045 110 029 024 2003 051 051 051 087 051 098 032 033 2004 055 049 060 099 052 037 035 043 2005 059 050 067 117 054 043 043 053 2006 053 045 066 123 053 031 044 057 2007 059 047 074 166 061 031 054 068 2008 065 048 079 203 067 033 064 080 2009 068 048 076 229 070 043 069 091 2010 072 050 079 283 076 051 080 123 2011 075 052 081 351 081 053 085 145 2012 076 052 084 357 095 053 089 168 2013 075 051 084 334 109 053 091 183

Tabelle A6 (Erwerbspersonen TK 2013 standardisiert ATC-Code N06A)

Depressionsatlas ǀ 39

Allgemeine Informationen zum Depressionsatlas

Der Depressionsatlas liefert umfangreiche Informationen zur Bedeutung von Depressishyonen im Erwerbsalter Basis der Auswertunshygen bilden Daten zu Arbeitsunfaumlhigkeiten sowie Arzneiverordnungen bei TK-Erwerbsshypersonen aus den Jahren 2000 bis 2013 Depressionen waren 2013 fuumlr 7 Prozent aller gemeldeten Arbeitsfehltage verantwortlich Etwa 6 Prozent aller Erwerbspersonen erhielten 2013 Verordnungen von Antideshypressiva die Zahl der verordneten Tagesdoshysen hat sich seit 2000 nahezu verdreifacht

Weitere Informationen Gesundheitsstudien und Auswertungen finden Sie unter wwwtkde Webcode 49536

101

154

1

2015

  • 15-01-21_TK_Depressionsatlas_Inhalt_finalpdf
    • Depressionsatlas
      • Datengrundlagen
      • ICD-Diagnosen
      • Arzneiverordnungen ndash ATC
      • Standardisierung
        • Arbeitsunfaumlhigkeit mit Depressionen
          • Arbeitsunfaumlhigkeitsfaumllle
          • Arbeitsunfaumlhigkeitstage
          • Betroffene
          • Arbeitsunfaumlhigkeit nach Geschlecht und Alter
          • Arbeitsunfaumlhigkeiten im Zeitverlauf
          • Arbeitsunfaumlhigkeit nach Bundeslaumlndern und Kreisen
          • Trends in Bundeslaumlndern
          • Arbeitsunfaumlhigkeit nach Berufen
          • Arbeitsunfaumlhigkeit nach Schulabschluss
          • Arbeitsunfaumlhigkeit nach Ausbildung
          • Arbeitsunfaumlhigkeit nach Leitungsfunktion
          • Kosten von Arbeitsunfaumlhigkeit mit Depressionen
          • Arbeitsunfaumlhigkeit mit weiteren Diagnosen
            • Verordnung von Antidepressiva
              • Verordnung nach Alter und Geschlecht
              • Verordnungen im Zeitverlauf
              • Trends bei Verordnungen relevanter Antidepressiva nach Wirkstoffen
              • Verordnungen nach Arztgruppen
              • Verordnung nach Bundeslaumlndern und Kreisen
              • Trends in Bundeslaumlndern
              • Verordnungen nach Berufen
              • Verordnungen nach Schulabschluss
              • Verordnungen nach Ausbildung
              • Antidepressiva-Verordnung bei Erwerbspersonen mit Arbeitsunfaumlhigkeit aufgrund von Depressionen
              • Diagnosen von Arbeitsunfaumlhigkeit und Antidepressiva-Verordnungen
                • Zusammenfassung
                • Anhang
                • Word-Lesezeichen
                  • RANGEC12
                  • RANGEC24

4

6

8

Zu einer differenzierten Darstellung des beshyrufsbezogenen AU-Geschehens kommt man bei Auswertung der Fehlzeiten auf fuumlnfstellishyger Ebene der Klassifikation der Berufe 2010 die insgesamt 1286 Auspraumlgungen umfasst

Fuumlr berufsabhaumlngig noch weiter differenzierte Auswertungen wurden zunaumlchst die 100 Beshyrufsgruppen auf der Ebene fuumlnfstelliger Codes der KldB ausgewaumlhlt die unter den TK-Versicherten im Jahr 2013 am haumlufigsten vershytreten waren Von diesen 100 Berufsgruppen werden nachfolgend Ergebnisse zu jeweils

zehn Berufsgruppen dargestellt bei denen die houmlchsten beziehungsweise die niedrigsten Raten an Antidepressiva-Verordnungen ermitshytelt wurden

Von den zehn Berufsgruppen mit den houmlchsshyten Verordnungsraten sind ndash wie auch hinshysichtlich der Fehlzeiten ndash auffaumlllig viele dem Berufsbereich 8 bdquoGesundheit Soziales Lehre und Erziehungldquo zuzuordnen Die houmlchsten Verordnungsraten sowie auch das houmlchste Verordnungsvolumen in DDD entfiel auf die Taumltigkeitsgruppe bdquoBerufe in der Altenpflege (ohne Spezialisierung) ndash Helfer-Anlerntaumltigkeitenldquo (82101)

Antidepressiva-Verordnungen nach Berufen 2013 (fuumlnfstellige KldB) Berufe mit hohen sowie geringen Verordnungsraten

Rang Taumltigkeitsgruppen KldB 2010 fuumlnfstellig DDD

pro Jahr Betr

[]

1 82101 Berufe in der Altenpflege (ohne Spezialisierung) shyHelfer-Anlerntaumltigkeiten

2514 1195

2 82102 Berufe in der Altenpflege (ohne Spezialisierung) shyfachlich ausgerichtete Taumltigkeiten

2483 1141

3 81301 Berufe in der Gesundheits- und Krankenpflege (ohne Spezialisierung) - Helfer-Anlerntaumltigkeiten

2197 1004

54101 Berufe in der Reinigung (ohne Spezialisierung) - Hel- 1945 1004 fer-Anlerntaumltigkeiten

5 73222 Verwaltende Berufe im Sozial- und Gesundheitsweshysen - fachlich ausgerichtete Taumltigkeiten

2027 934

73202 Berufe in der oumlffentlichen Verwaltung (ohne Speziali- 2026 918 sierung) - fachlich ausgerichtete Taumltigkeiten

7 92122 Berufe im Dialogmarketing - fachlich ausgerichtete Taumltigkeiten

1976 913

81212 Medizinisch-technische Berufe im Laboratorium - 1945 867 fachlich ausgerichtete Taumltigkeiten

9 83112 Berufe in der Kinderbetreuung und -erziehung - fachshylich ausgerichtete Taumltigkeiten

1835 842

10 83124 Berufe in der Sozialarbeit und Sozialpaumldagogik - hoch 1858 830 komplexe Taumltigkeiten

hellip hellip hellip

91 22342 Berufe im Holz- Moumlbel- und Innenausbau - fachlich 712 364 ausgerichtete Taumltigkeiten 92 43414 Berufe in der Softwareentwicklung - hoch komplexe

Taumltigkeiten 867 360

93 27104 Berufe in der technischen Forschung und Entwicklung 798 358 (ohne Spezialisierung) - hoch komplexe Taumltigkeiten 94 26212 Berufe in der Bauelektrik - fachlich ausgerichtete Taumlshy

tigkeiten 710 353

95 81404 AumlrzteAumlrztinnen (ohne Spezialisierung) - hoch komshy 901 349 plexe Taumltigkeiten 96 84304 Berufe in der Hochschullehre und -forschung - hoch

komplexe Taumltigkeiten 840 343

97 26252 Berufe in der elektrischen Betriebstechnik - fachlich 662 341 ausgerichtete Taumltigkeiten 98 71324 Berufe in der Unternehmensberatung - hoch kompleshy

xe Taumltigkeiten 790 331

99 34212 Berufe in der Sanitaumlr- Heizungs- und Klimatechnik shy 545 325 fachlich ausgerichtete Taumltigkeiten 100 25212 Berufe in der Kraftfahrzeugtechnik - fachlich ausgeshy

richtete Taumltigkeiten 629 313

Erwerbspersonen insgesamt 1303 608

Tabelle 10 (Erwerbspersonen TK 2013 nicht standardisierte Rohwerte)

Depressionsatlas ǀ 31

Auch Beschaumlftigte aus der Taumltigkeitsgruppe bdquoBerufe im Dialogmarketingldquo (92122) bei deshynen zuvor bereits haumlufige Arbeitsunfaumlhigkeishyten aufgrund von Depressionen aufgezeigt wurden erhalten uumlberdurchschnittlich haumlufig Antidepressiva

Berufsgruppen mit niedrigen Verordnungsrashyten weisen oft eine technische Orientierung auf haumlufig handelt es sich dabei um hochshykomplexe Taumltigkeiten

Die Ergebnisse zu Verordnungen von Antideshypressiva weisen wie die Auswertungen zu Arshybeitsunfaumlhigkeiten mit der Diagnose von Deshypressionen uumlberwiegend auf eine Belastung aumlhnlicher Berufsgruppen hin

Verordnungen nach Schulabschluss

Durchschnittliche Verordnungsmengen von Antidepressiva in Abhaumlngigkeit vom Schulabshyschluss sind in Tabelle 11 dargestellt

Waumlhrend die Zahl der verordneten Tagesdoshysen (DDD pro Jahr) bei den Berufstaumltigen ohshyne Schulabschluss noch geringfuumlgig niedriger liegt als bei Personen mit Haupt-Volksschulshyabschluss sinken sie anschlieszligend mit steishygendem Schulabschluss leicht ab Die Vershyordnungsraten sinken stetig mit steigender Schulbildung von 71 Prozent bei Berufstaumltishygen ohne Schulabschluss bis auf 5 Prozent bei Personen mit Abitur oder Fachabitur

Demgegenuumlber steigt die Zahl der durchshyschnittlich verordneten Tagesdosen im Betrofshyfenheitsfall mit zunehmender Bildung etwas an Dieser Anstieg koumlnnte darauf hindeuten dass Personen mit houmlherem Bildungsabshyschluss bdquokonsequenterldquo beziehungsweise uumlber einen etwas laumlngeren Zeitraum oder mit houmlheren Dosierungen mit Antidepressiva beshyhandelt werden

Antidepressiva-Verordnungen nach Schulabschluss 2013

Schulabschluss DDD

pro Jahr Betr

[] DDD

pro Betr

Ohne Schulabschluss 138 71 194 Haupt-Volksschulabschluss 141 70 201 Mittlere Reife oder gleichwertiger Abshyschluss 128 62 207 AbiturFachabitur 113 50 223 Abschluss unbekannt 127 61 207

Gesamt 128 60 214

Tabelle 11 (Erwerbspersonen TK standardisiert)

Antidepressiva-Verordnungen nach Ausbildungsabschluss 2013

Ausbildungsabschluss DDD

pro Jahr Betr

[] DDD

pro Betr

Ohne beruflichen Ausbildungsabschluss 151 72 211 Abschluss einer anerkannten Berufsausshybildung 132 63 210 Meister-Techniker- oder gleichwertiger Fachschulabschluss 111 54 205 Bachelor 110 49 224 DiplomMagisterMasterStaatsexamen 104 46 224 Promotion 87 37 238 Abschluss unbekannt 120 59 203

Gesamt 128 60 214

Tabelle 12 (Erwerbspersonen TK standardisiert)

32 ǀ Depressionsatlas

Verordnung von Antidepressiva bei AU mit Diagnose von Depression 2013

Abbildung 15 (Erwerbspersonen TK 2013)

62

98

120 134

144 144 149 160

173

150

55

90

114

137 149

157 166

181 179

159

0

20

40

60

80

100

120

140

160

180

200

0

10

20

30

40

50

60

70

80

90

100

15-19 20-24 25-29 30-34 35-39 40-44 45-49 50-54 55-59 60-64

DDD pro Betroffenem m

it AU (F32 F33)

Beha

ndel

t mit

Antid

epre

ssiv

a [

]

Altersgruppe

Behandelte Frauen Behandelte Maumlnner DDDs Frauen DDDs Maumlnner

Verordnungen nach Ausbildung

Bei Auswertungen zu Antidepressiva-Verordnungen in Abhaumlngigkeit von den Ausshybildungsabschluumlssen zeigen sich aumlhnliche Trends wie bei den Auswertungen nach Schulabschluumlssen Mit steigendem Ausbilshydungsabschluss geht sowohl die Zahl der verordneten Tagesdosen als auch die Rate der Antidepressiva-Verordnungen zuruumlck

Antidepressiva-Verordnung bei Erwerbsshypersonen mit Arbeitsunfaumlhigkeit aufgrund von Depressionen

In den vorausgehenden Abschnitten wurden Arbeitsunfaumlhigkeiten mit der Diagnose von Depressionen sowie Verordnungen von Antishydepressiva jeweils separat betrachtet Der folgende Abschnitt liefert demgegenuumlber Ershygebnisse zu Verordnungen von Antidepressishyva bei den 16 Prozent der Erwerbspersonen die innerhalb des Beobachtungsjahres 2013 explizit auch mit der Angabe einer Depressishyonsdiagnose im Sinne der ICD-Schluumlssel F32 undoder F33 arbeitsunfaumlhig gemeldet waren (vergleiche Tabelle 1 auf Seite 6)

Geschlechts- und altersuumlbergreifend erhielten aus dieser Gruppe innerhalb desselben Jahshyres 56 Prozent mindestens eine Antidepressishyva-Verordnung ndash gut die Haumllfte der Erwerbsshypersonen mit einer Arbeitsunfaumlhigkeit aufshygrund von Depressionen wurde also im selshyben Jahr auch medikamentoumls mit Antidepresshysiva behandelt Durchschnittlich wurden in der Population mit Depressionsdiagnose

innerhalb des Jahres 149 DDD je Person vershyordnet ndash bezogen ausschlieszliglich auf diejenishygen Personen die uumlberhaupt Antidepressiva erhielten wurden durchschnittlich 266 Tagesshydosen verordnet

Abbildung 15 zeigt die Verordnungsraten soshywie Verordnungsvolumen bezogen auf Ershywerbspersonen mit mindestens einer Arbeitsshyunfaumlhigkeit aufgrund von Depressionen in einzelnen Geschlechts- und Altersgruppen Juumlngere Erwerbspersonen mit gemeldeter Arshybeitsunfaumlhigkeit aufgrund von Depressionen werden demnach verhaumlltnismaumlszligig selten und durchschnittlich mit einer geringeren Zahl an Tagesdosen mit Antidepressiva behandelt Im Falle einer Arbeitsunfaumlhigkeit aufgrund von Depressionen unterscheiden sich die Verordshynungsmengen und -raten von Maumlnnern und Frauen innerhalb der einzelnen Altersgruppen nur gering Vorrangig in den mittleren Altersshygruppen werden betroffene Maumlnner etwas haumlufiger und in houmlherer Dosierung mit Antideshypressiva behandelt

Depressionsatlas ǀ 33

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-

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Diagnosen von Arbeitsunfaumlhigkeit und Antidepressiva-Verordnungen

Der nachfolgende Abschnitt befasst sich mit der Frage im Kontext welcher Arbeitsunfaumlshyhigkeitsdiagnosen Erwerbspersonen am haumlushyfigsten Antidepressiva erhalten Bereits aufshygrund der Beobachtung dass mit rund 6 Proshyzent innerhalb des Jahres 2013 erheblich mehr Erwerbspersonen Antidepressiva erhielshyten als Erwerbspersonen mit der Diagnose von Depressionen arbeitsunfaumlhig gemeldet waren ist offensichtlich dass keineswegs nur Personen die aufgrund von Depressionen arshybeitsunfaumlhig gemeldet waren auch Antideshypressiva erhielten

Fuumlr TK-versicherte Erwerbspersonen mit minshydestens einer Arbeitsunfaumlhigkeit im Jahr 2013 wurde im Rahmen der Auswertungen in Abshyhaumlngigkeit von den Diagnosen der Arbeitsunshyfaumlhigkeiten auf unterschiedlichen Ebenen ershymittelt welchem Anteil dieser Personen im Jahr 2013 mindestens einmal Antidepressiva im Sinne des ATC-Codes bdquoN06Aldquo verordnet wurden

Die houmlchste Verordnungsrate konnte bei einer Differenzierung von AU-Diagnosen auf Ebene der ICD-Kapitel erwartungsgemaumlszlig fuumlr das Kapitel V bdquoPsychische und Verhaltensstoumlrunshygenldquo (ICD-Diagnosen F00ndashF99) ermittelt wershyden dem auch Diagnosen von Depressionen zugeordnet sind 367Prozent der Personen mit einer gemeldeten Arbeitsunfaumlhigkeitsdishyagnose aus diesem Kapitel bekamen mindesshytens einmal im Jahr 2013 auch Antidepressiva verordnet Relativ hoch war die Antidepressishyva-Verordnungsrate bei Arbeitsunfaumlhigkeiten mit Diagnosen aus dem ICD-Kapitel VI bdquoKrankheiten des Nervensystemsldquo (G00ndashG99) mit 17 Prozent

Fuumlr eine detailliertere Betrachtung wurden Verordnungsraten bei Erwerbspersonen mit Arbeitsunfaumlhigkeiten differenziert nach ICD-Codes auf dreistelliger Ebene ermittelt

Betrachtet wurden ausschlieszliglich ICD-Diagnosen die im Jahr 2013 bei mindestens 100 Personen als Anlaumlsse von Arbeitsunfaumlshyhigkeiten dokumentiert waren

Diagnosen von Arbeitsunfaumlhigkeiten bei Personen mit hohen Antidepressiva-Verordnungsraten 2013

Rang ICD Code ICD Diagnose

Anteil mit Anti depressiva[]

Betroffene [Rate in ]

1 F33 Rezidivierende depressive Stoumlrung 733 0305 2 T43 Vergiftung durch psychotrope Substanzen ande- 721 0003

renorts nicht klassifiziert 3 F42 Zwangsstoumlrung 711 0018 4 F61 Kombinierte und andere Persoumlnlichkeitsstoumlrungen 666 0009 5 F60 Spezifische Persoumlnlichkeitsstoumlrungen 652 0049 6 F31 Bipolare affektive Stoumlrung 627 0032 7 F41 Andere Angststoumlrungen 617 0285 8 F34 Anhaltende affektive Stoumlrungen 561 0051 9 F40 Phobische Stoumlrungen 535 0026 10 F32 Depressive Episode 528 1319 11 F90 Hyperkinetische Stoumlrungen 516 0008 12 F25 Schizoaffektive Stoumlrungen 493 0015 13 F50 Essstoumlrungen 480 0024 14 F62 Andauernde Persoumlnlichkeitsaumlnderungen nicht 449 0003

Folge einer Schaumldigung oder Krankheit des Geshyhirns

15 F11 Psychische und Verhaltensstoumlrungen durch Opioshyide

412 0004

16 F51 Nichtorganische Schlafstoumlrungen 408 0044 17 F19 Psychische und Verhaltensstoumlrungen durch mulshy

tiplen Substanzgebrauch und Konsum anderer psychotroper Substanzen

405 0015

18 F63 Abnorme Gewohnheiten und Stoumlrungen der Im- 379 0005 pulskontrolle

19 T50 Vergiftung durch Diuretika und sonstige und nicht naumlher bezeichnete Arzneimittel Drogen und bioshylogisch aktive Substanzen

378 0004

20 F44 Dissoziative Stoumlrungen [Konversionsstoumlrungen] 372 0009

Tabelle 13 (Erwerbspersonen TK 2013 standardisiert)

34 ǀ Depressionsatlas

Tabelle 13 enthaumllt Angaben zu den 20 dreishystelligen ICD-Diagnosen mit den houmlchsten Raten an Antidepressiva-Verordnungen sortiert in absteigender Reihenfolge nach dem Anteil der Erwerbspersonen mit Anti-depressiva-Verordnung

Um eine Einschaumltzung der Bedeutung der aufgefuumlhrten Diagnosen zu ermoumlglichen werden ergaumlnzend auch die Anteile der von Arbeitsunfaumlhigkeiten mit diesen Diagnosen betroffenen Erwerbspersonen in der Tabelle genannt

Die Erkrankung mit dem groumlszligten Anteil an Antidepressiva-Verordnungen ist die ICD-Diagnose bdquoRezidivierende depressive Stoumlshyrungldquo (F33) also eine zum wiederholten Mal auftretende Depression Von den Erwerbsshypersonen die 2013 mit einer entsprechenden Diagnose arbeitsunfaumlhig gemeldet waren ershyhielten innerhalb des Jahres 73 Prozent also knapp drei Viertel mindestens eine Anti-depressiva-Verordnung Unter den gelisteten 20 ICD-Diagnosen mit den houmlchsten Antideshypressiva-Verordnungsraten finden sich in erster Linie weitere bdquoFldquo-Diagnosen also Erkrankungsdiagnosen aus dem Kapitel bdquoPsychische und Verhaltensstoumlrungenldquo

Ausnahmen bilden die beiden Diagnosen bdquoVergiftung durch psychotrope Substanzen anderenorts nicht klassifiziertldquo (T43) sowie bdquoVergiftung durch Diuretika und sonstige und nicht naumlher bezeichnete Arzneimittel Drogen und biologisch aktive Substanzenldquo (T50) aus der Diagnosegruppe bdquoVergiftungen durch Arzshyneimittel Drogen und biologisch aktive Subshystanzenldquo (T36ndashT50) bei deren Kodierung als Anlass einer Arbeitsunfaumlhigkeit gleichfalls reshylativ hohe Raten an Antidepressiva-Verordnungen ermittelt wurden Uumlber die Gruumlnde fuumlr den beobachteten Zusammenshyhang der Diagnosen mit hohen Raten an An-tidepressiva-Verordnungen geben die Daten keine Auskunft Es laumlsst sich daher nur vershymuten dass Antidepressiva in diesen Faumlllen in der Regel nicht Ausloumlser einer Vergiftung waren sondern eher zur Behandlung von seelischen Zustaumlnden verordnet wurden die ihrerseits anderweitig den Ausloumlser fuumlr eine Vergiftung bildeten In jedem Fall laumlsst sich festhalten dass beide Diagnosen mit Beshytroffenenraten von 0003 Prozent sowie 0004 Prozent nur sehr selten den Anlass fuumlr eine Arbeitsunfaumlhigkeit bilden und insofern eishyne untergeordnete Rolle spielen

Unter den gelisteten 20 Diagnosen mit hohen medikamentoumlsen Behandlungsraten bilden bdquoDepressive Episodenldquo (F32) mit Abstand den haumlufigsten Anlass fuumlr eine Arbeitsunfaumlhigkeit

Zusammenfassung Der Depressionsatlas liefert umfaumlngliches Zahlenmaterial zur Bedeutung von Depressishyonen im Erwerbsalter und zu Veraumlnderungen in den Jahren von 2000 bis 2013

Innerhalb des genannten Zeitraums stiegen die Fehlzeiten aufgrund von Depressionen deutlich Zwischen Tiefst- und Houmlchststand 2006 und 2012 war bei Erwerbspersonen ein Anstieg um 75 Prozent festzustellen Nach eishynem leichten Ruumlckgang wurden im Jahr 2013 163 AU-Faumllle pro 100 Versicherungsjahre mit der Diagnose von Depressionen erfasst Dashymit waren Depressionen lediglich 14 Prozent aller AU-Faumllle zuzuordnen aufgrund der lanshygen fallbezogenen Dauer waren diese Faumllle jedoch fuumlr 71 Prozent aller gemeldeten Fehlshytage verantwortlich Im Mittel war jede Ershywerbsperson 2013 gut einen Tag aufgrund von Depressionen arbeitsunfaumlhig gemeldet eine gemeldete Arbeitsunfaumlhigkeit dauerte durchschnittlich 64 Tage

Rund 6 Prozent der Erwerbspersonen erhielshyten innerhalb des Jahres 2013 mindestens eishyne Antidepressiva-Verordnung 2000 hatte die Rate noch bei 41 Prozent gelegen Die Zahl der verordneten Tagesdosen stieg im selben Zeitraum um den Faktor 274 und hat sich damit nahezu verdreifacht 2013 wurden demnach anteilig mehr Erwerbspersonen und gegebenenfalls zugleich auch erheblich intenshysiver mit Antidepressiva behandelt als im Jahr 2000

Frauen waren nach den vorliegenden Ergebshynissen nahezu doppelt so haumlufig von Depresshysionen betroffen wie Maumlnner mit zunehmenshydem Alter zeigen sich bis kurz vor Erreichen des Renteneintrittsalters steigende Fehlzeiten und Verordnungsraten Hinweise auf reduziershyte Erkrankungsrisiken finden sich bei houmlherer schulischer und beruflicher Ausbildung und entsprechend auch vorrangig bei Beschaumlftigshyten in Berufen mit houmlherer Qualifikation sowie mit technisch-handwerklicher Ausrichtung Beschaumlftigte mit geringerer Qualifikation soshywie aus sozialen Berufen sind demgegenuumlber tendenziell haumlufiger betroffen

Sowohl im Hinblick auf Arbeitsunfaumlhigkeiten mit Depressionen als auch im Hinblick auf Verordnungen von Antidepressiva haben sich im Lauf der 14 Jahre Unterschiede zwischen den Bundeslaumlndern verringert Dies koumlnnte auf eine Angleichung der Lebensumstaumlnde aber auch auf eine Angleichung der diagnosshytischen und therapeutischen Strategien von Aumlrzten hindeuten

Depressionsatlas ǀ 35

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Anhang

Depressionen als Ursache von Arbeitsunfaumlhigkeiten nach Geschlecht 2013

Maumlnner ICD 10 Code ICD 10 Diagnose

AU Faumllle je 100 VJ

AU Tageje 100 VJ

AU Tageje Fall

Betroffene [Rate in ]

A00-Z99 Alle Diagnosen 10409 132383 13 49910 F00-F99 Psychische und Verhaltensstoumlrungen 412 18678 45 3575

F30-F39 Affektive Stoumlrungen 127 8425 66 1218 F32 F33 Depressionen 119 7880 66 1155

F32 Depressive Episode 098 6043 61 0964 F320 Leichte depressive Episode 004 140 35 0039 F321 Mittelgradige depressive Episode 021 1628 76 0227 F322 Schwere depressive Episode ohne psychotische 012 1304 109 0134

Symptome F323 Schwere depressive Episode mit psychotischen

Symptomen 001 075 90 0009

F328 Sonstige depressive Episoden 003 132 52 0026 F329 Depressive Episode nicht naumlher bezeichnet 056 2671 48 0542

F33 Rezidivierende depressive Stoumlrung 021 1837 88 0216 F330 Rezidivierende depressive Stoumlrung gegenwaumlrtig

leichte Episode 001 035 42 0008

F331 Rezidivierende depressive Stoumlrung gegenwaumlrtig 010 880 86 0106 mittelgradige Episode

F332 Rezidivierende depressive Stoumlrung gegenwaumlrtig schwere Episode ohne psychotische Symptome

006 628 112 0063

F333 Rezidivierende depressive Stoumlrung gegenwaumlrtig 001 076 119 0007 schwere Episode mit psychotischen Symptomen

F334 Rezidivierende depressive Stoumlrung gegenwaumlrtig remittiert

000 011 50 0002

F338 Sonstige rezidivierende depressive Stoumlrungen 000 013 37 0004 F339 Rezidivierende depressive Stoumlrung nicht naumlher

bezeichnet 003 150 59 0026

Frauen ICD 10 Code ICD 10 Diagnose

AU Faumllle je 100 VJ

AU Tageje 100 VJ

AU Tageje Fall

Betroffene [Rate in ]

A00-Z99 Alle Diagnosen 12756 163175 13 56801 F00-F99 Psychische und Verhaltensstoumlrungen 759 31541 42 6603

F30-F39 Affektive Stoumlrungen 226 14159 63 2204 F32 F33 Depressionen 214 13312 62 2101

F32 Depressive Episode 176 9848 56 1738 F320 Leichte depressive Episode 008 245 32 0075 F321 Mittelgradige depressive Episode 038 2795 73 0408 F322 Schwere depressive Episode ohne psychotische 017 1914 113 0202

Symptome F323 Schwere depressive Episode mit psychotischen

Symptomen 001 103 108 0011

F328 Sonstige depressive Episoden 005 212 46 0047 F329 Depressive Episode nicht naumlher bezeichnet 106 4442 42 1024

F33 Rezidivierende depressive Stoumlrung 038 3464 90 0409 F330 Rezidivierende depressive Stoumlrung gegenwaumlrtig

leichte Episode 002 091 56 0017

F331 Rezidivierende depressive Stoumlrung gegenwaumlrtig 020 1791 89 0217 mittelgradige Episode

F332 Rezidivierende depressive Stoumlrung gegenwaumlrtig schwere Episode ohne psychotische Symptome

010 1109 116 0111

F333 Rezidivierende depressive Stoumlrung gegenwaumlrtig 001 081 95 0008 schwere Episode mit psychotischen Symptomen

F334 Rezidivierende depressive Stoumlrung gegenwaumlrtig remittiert

000 021 62 0004

F338 Sonstige rezidivierende depressive Stoumlrungen 001 038 74 0006 F339 Rezidivierende depressive Stoumlrung nicht naumlher

bezeichnet 005 254 54 0048

Tabelle A1 (Erwerbspersonen TK 2013 standardisiert)

36 ǀ Depressionsatlas

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Fehlzeiten mit Depressionen nach Personengruppen 2000 bis 2013

Depressionen (ICD 10 Codes F32 F33) Gesamt (A00 Z99)

Berufstaumltige Arbeitslose Gesamt

Jahr AU Tageje 100 VJ

rel seit 2000

AU Tageje 100 VJ

rel seit 2000

AU Tageje 100 VJ

rel seit 2000

AU Tageje 100 VJ

rel seit 2000

2000 56 100 130 100 62 100 1294 100 2001 58 103 138 106 64 104 1313 101 2002 59 106 142 109 67 109 1300 100 2003 59 105 147 113 68 110 1257 97 2004 60 108 172 132 72 116 1209 93 2005 60 108 180 138 72 118 1215 94 2006 53 95 202 155 60 98 1144 88 2007 60 108 270 207 68 110 1193 92 2008 65 116 328 252 73 119 1224 95 2009 75 135 314 240 84 136 1320 102 2010 86 155 431 330 98 159 1340 104 2011 90 162 456 350 100 163 1397 108 2012 95 171 470 361 105 171 1417 110 2013 92 166 488 374 104 169 1466 113

Tabelle A2 (Erwerbspersonen TK 2013 standardisiert Werte 2000 entsprechen 100 Prozent)

Arbeitsunfaumlhigkeiten mit Depressionen nach Alter und Geschlecht 2013

Maumlnner Frauen Gesamt

Alters gruppe

AU Faumllle je

100 VJ

AU Tageje

100 VJ

Betr []

AU Faumllle je

100 VJ

AU Tageje

100 VJ

Betr []

AU Faumllle je

100 VJ

AU Tageje

100 VJ

Betr []

15-19 06 21 06 16 44 14 10 31 09 20-24 09 40 08 18 66 16 13 52 12 25-29 09 42 08 15 73 14 12 57 11 30-34 09 46 08 16 88 15 12 65 11 35-39 10 64 10 18 110 18 14 85 13 40-44 12 79 12 21 130 21 16 102 16 45-49 13 87 13 23 149 23 18 116 18 50-54 14 104 14 26 178 26 20 139 20 55-59 17 126 17 30 215 30 23 167 23 60-64 16 153 16 28 242 29 21 189 21

Tabelle A3 (Erwerbspersonen TK 2013 ICD-10-Codes F32 F33)

Depressionsatlas ǀ 37

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Arbeitsunfaumlhigkeit mit Depressionen nach Ausbildung 2013

Ausbildungsabschluss AU Faumllle je 100 VJ

AU Tageje 100 VJ

Betroffene [Rate in ]

Ohne beruflichen Ausbildungsabschluss 207 113 195 Abschluss einer anerkannten Berufsshyausbildung 176 104 174 Meister-Techniker- oder gleichwertiger Fachschulabschluss 151 83 144 Bachelor 128 78 124 DiplomMagisterMasterStaatsexamen 111 63 111 Promotion 067 36 081 Abschluss unbekannt 153 104 156

Gesamt 163 104 159

Tabelle A4 (Erwerbspersonen TK 2013 standardisiert)

Antidepressiva-Verordnungen nach Alter und Geschlecht 2013

Maumlnner Frauen Gesamt

Alters gruppe

DDD Betr []

DDD pro

Betr

DDD Betr []

DDD pro

Betr

DDD Betr []

DDD pro

Betr 15-19 121 104 116 324 279 116 208 179 116 20-24 313 187 168 629 389 162 463 283 165

25-29 513 245 209 888 450 197 690 342 204 30-34 690 302 229 1089 513 212 870 397 221

35-39 893 386 231 1418 648 219 1131 505 225 40-44 1057 462 229 1687 783 216 1347 609 223

45-49 1141 502 227 1912 910 210 1501 693 219 50-54 1351 583 232 2236 1063 210 1773 812 222

55-59 1575 689 229 2592 1247 208 2044 946 219 60-64 1368 653 209 2358 1195 197 1774 875 204

Tabelle A5 (Erwerbspersonen TK 2013 ATC-Code N06A)

38 ǀ Depressionsatlas

Antidepressiva-Verordnungsvolumen nach Wirkstoffen 2000 bis 2013

Anzahl DDD je VJ

Opipramol Amitriptylin Fluoxetin Citalopram Sertralin Johannisshykraut

Mirtazapin Venlafaxin

Jahr N06AA05 N06AA09 N06AB03 N06AB04 N06AB06 N06AP01 N06AX11 N06AX16

2000 039 048 029 034 033 132 015 011 2001 043 049 034 047 042 125 021 017 2002 046 049 043 061 045 110 029 024 2003 051 051 051 087 051 098 032 033 2004 055 049 060 099 052 037 035 043 2005 059 050 067 117 054 043 043 053 2006 053 045 066 123 053 031 044 057 2007 059 047 074 166 061 031 054 068 2008 065 048 079 203 067 033 064 080 2009 068 048 076 229 070 043 069 091 2010 072 050 079 283 076 051 080 123 2011 075 052 081 351 081 053 085 145 2012 076 052 084 357 095 053 089 168 2013 075 051 084 334 109 053 091 183

Tabelle A6 (Erwerbspersonen TK 2013 standardisiert ATC-Code N06A)

Depressionsatlas ǀ 39

Allgemeine Informationen zum Depressionsatlas

Der Depressionsatlas liefert umfangreiche Informationen zur Bedeutung von Depressishyonen im Erwerbsalter Basis der Auswertunshygen bilden Daten zu Arbeitsunfaumlhigkeiten sowie Arzneiverordnungen bei TK-Erwerbsshypersonen aus den Jahren 2000 bis 2013 Depressionen waren 2013 fuumlr 7 Prozent aller gemeldeten Arbeitsfehltage verantwortlich Etwa 6 Prozent aller Erwerbspersonen erhielten 2013 Verordnungen von Antideshypressiva die Zahl der verordneten Tagesdoshysen hat sich seit 2000 nahezu verdreifacht

Weitere Informationen Gesundheitsstudien und Auswertungen finden Sie unter wwwtkde Webcode 49536

101

154

1

2015

  • 15-01-21_TK_Depressionsatlas_Inhalt_finalpdf
    • Depressionsatlas
      • Datengrundlagen
      • ICD-Diagnosen
      • Arzneiverordnungen ndash ATC
      • Standardisierung
        • Arbeitsunfaumlhigkeit mit Depressionen
          • Arbeitsunfaumlhigkeitsfaumllle
          • Arbeitsunfaumlhigkeitstage
          • Betroffene
          • Arbeitsunfaumlhigkeit nach Geschlecht und Alter
          • Arbeitsunfaumlhigkeiten im Zeitverlauf
          • Arbeitsunfaumlhigkeit nach Bundeslaumlndern und Kreisen
          • Trends in Bundeslaumlndern
          • Arbeitsunfaumlhigkeit nach Berufen
          • Arbeitsunfaumlhigkeit nach Schulabschluss
          • Arbeitsunfaumlhigkeit nach Ausbildung
          • Arbeitsunfaumlhigkeit nach Leitungsfunktion
          • Kosten von Arbeitsunfaumlhigkeit mit Depressionen
          • Arbeitsunfaumlhigkeit mit weiteren Diagnosen
            • Verordnung von Antidepressiva
              • Verordnung nach Alter und Geschlecht
              • Verordnungen im Zeitverlauf
              • Trends bei Verordnungen relevanter Antidepressiva nach Wirkstoffen
              • Verordnungen nach Arztgruppen
              • Verordnung nach Bundeslaumlndern und Kreisen
              • Trends in Bundeslaumlndern
              • Verordnungen nach Berufen
              • Verordnungen nach Schulabschluss
              • Verordnungen nach Ausbildung
              • Antidepressiva-Verordnung bei Erwerbspersonen mit Arbeitsunfaumlhigkeit aufgrund von Depressionen
              • Diagnosen von Arbeitsunfaumlhigkeit und Antidepressiva-Verordnungen
                • Zusammenfassung
                • Anhang
                • Word-Lesezeichen
                  • RANGEC12
                  • RANGEC24

Auch Beschaumlftigte aus der Taumltigkeitsgruppe bdquoBerufe im Dialogmarketingldquo (92122) bei deshynen zuvor bereits haumlufige Arbeitsunfaumlhigkeishyten aufgrund von Depressionen aufgezeigt wurden erhalten uumlberdurchschnittlich haumlufig Antidepressiva

Berufsgruppen mit niedrigen Verordnungsrashyten weisen oft eine technische Orientierung auf haumlufig handelt es sich dabei um hochshykomplexe Taumltigkeiten

Die Ergebnisse zu Verordnungen von Antideshypressiva weisen wie die Auswertungen zu Arshybeitsunfaumlhigkeiten mit der Diagnose von Deshypressionen uumlberwiegend auf eine Belastung aumlhnlicher Berufsgruppen hin

Verordnungen nach Schulabschluss

Durchschnittliche Verordnungsmengen von Antidepressiva in Abhaumlngigkeit vom Schulabshyschluss sind in Tabelle 11 dargestellt

Waumlhrend die Zahl der verordneten Tagesdoshysen (DDD pro Jahr) bei den Berufstaumltigen ohshyne Schulabschluss noch geringfuumlgig niedriger liegt als bei Personen mit Haupt-Volksschulshyabschluss sinken sie anschlieszligend mit steishygendem Schulabschluss leicht ab Die Vershyordnungsraten sinken stetig mit steigender Schulbildung von 71 Prozent bei Berufstaumltishygen ohne Schulabschluss bis auf 5 Prozent bei Personen mit Abitur oder Fachabitur

Demgegenuumlber steigt die Zahl der durchshyschnittlich verordneten Tagesdosen im Betrofshyfenheitsfall mit zunehmender Bildung etwas an Dieser Anstieg koumlnnte darauf hindeuten dass Personen mit houmlherem Bildungsabshyschluss bdquokonsequenterldquo beziehungsweise uumlber einen etwas laumlngeren Zeitraum oder mit houmlheren Dosierungen mit Antidepressiva beshyhandelt werden

Antidepressiva-Verordnungen nach Schulabschluss 2013

Schulabschluss DDD

pro Jahr Betr

[] DDD

pro Betr

Ohne Schulabschluss 138 71 194 Haupt-Volksschulabschluss 141 70 201 Mittlere Reife oder gleichwertiger Abshyschluss 128 62 207 AbiturFachabitur 113 50 223 Abschluss unbekannt 127 61 207

Gesamt 128 60 214

Tabelle 11 (Erwerbspersonen TK standardisiert)

Antidepressiva-Verordnungen nach Ausbildungsabschluss 2013

Ausbildungsabschluss DDD

pro Jahr Betr

[] DDD

pro Betr

Ohne beruflichen Ausbildungsabschluss 151 72 211 Abschluss einer anerkannten Berufsausshybildung 132 63 210 Meister-Techniker- oder gleichwertiger Fachschulabschluss 111 54 205 Bachelor 110 49 224 DiplomMagisterMasterStaatsexamen 104 46 224 Promotion 87 37 238 Abschluss unbekannt 120 59 203

Gesamt 128 60 214

Tabelle 12 (Erwerbspersonen TK standardisiert)

32 ǀ Depressionsatlas

Verordnung von Antidepressiva bei AU mit Diagnose von Depression 2013

Abbildung 15 (Erwerbspersonen TK 2013)

62

98

120 134

144 144 149 160

173

150

55

90

114

137 149

157 166

181 179

159

0

20

40

60

80

100

120

140

160

180

200

0

10

20

30

40

50

60

70

80

90

100

15-19 20-24 25-29 30-34 35-39 40-44 45-49 50-54 55-59 60-64

DDD pro Betroffenem m

it AU (F32 F33)

Beha

ndel

t mit

Antid

epre

ssiv

a [

]

Altersgruppe

Behandelte Frauen Behandelte Maumlnner DDDs Frauen DDDs Maumlnner

Verordnungen nach Ausbildung

Bei Auswertungen zu Antidepressiva-Verordnungen in Abhaumlngigkeit von den Ausshybildungsabschluumlssen zeigen sich aumlhnliche Trends wie bei den Auswertungen nach Schulabschluumlssen Mit steigendem Ausbilshydungsabschluss geht sowohl die Zahl der verordneten Tagesdosen als auch die Rate der Antidepressiva-Verordnungen zuruumlck

Antidepressiva-Verordnung bei Erwerbsshypersonen mit Arbeitsunfaumlhigkeit aufgrund von Depressionen

In den vorausgehenden Abschnitten wurden Arbeitsunfaumlhigkeiten mit der Diagnose von Depressionen sowie Verordnungen von Antishydepressiva jeweils separat betrachtet Der folgende Abschnitt liefert demgegenuumlber Ershygebnisse zu Verordnungen von Antidepressishyva bei den 16 Prozent der Erwerbspersonen die innerhalb des Beobachtungsjahres 2013 explizit auch mit der Angabe einer Depressishyonsdiagnose im Sinne der ICD-Schluumlssel F32 undoder F33 arbeitsunfaumlhig gemeldet waren (vergleiche Tabelle 1 auf Seite 6)

Geschlechts- und altersuumlbergreifend erhielten aus dieser Gruppe innerhalb desselben Jahshyres 56 Prozent mindestens eine Antidepressishyva-Verordnung ndash gut die Haumllfte der Erwerbsshypersonen mit einer Arbeitsunfaumlhigkeit aufshygrund von Depressionen wurde also im selshyben Jahr auch medikamentoumls mit Antidepresshysiva behandelt Durchschnittlich wurden in der Population mit Depressionsdiagnose

innerhalb des Jahres 149 DDD je Person vershyordnet ndash bezogen ausschlieszliglich auf diejenishygen Personen die uumlberhaupt Antidepressiva erhielten wurden durchschnittlich 266 Tagesshydosen verordnet

Abbildung 15 zeigt die Verordnungsraten soshywie Verordnungsvolumen bezogen auf Ershywerbspersonen mit mindestens einer Arbeitsshyunfaumlhigkeit aufgrund von Depressionen in einzelnen Geschlechts- und Altersgruppen Juumlngere Erwerbspersonen mit gemeldeter Arshybeitsunfaumlhigkeit aufgrund von Depressionen werden demnach verhaumlltnismaumlszligig selten und durchschnittlich mit einer geringeren Zahl an Tagesdosen mit Antidepressiva behandelt Im Falle einer Arbeitsunfaumlhigkeit aufgrund von Depressionen unterscheiden sich die Verordshynungsmengen und -raten von Maumlnnern und Frauen innerhalb der einzelnen Altersgruppen nur gering Vorrangig in den mittleren Altersshygruppen werden betroffene Maumlnner etwas haumlufiger und in houmlherer Dosierung mit Antideshypressiva behandelt

Depressionsatlas ǀ 33

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Diagnosen von Arbeitsunfaumlhigkeit und Antidepressiva-Verordnungen

Der nachfolgende Abschnitt befasst sich mit der Frage im Kontext welcher Arbeitsunfaumlshyhigkeitsdiagnosen Erwerbspersonen am haumlushyfigsten Antidepressiva erhalten Bereits aufshygrund der Beobachtung dass mit rund 6 Proshyzent innerhalb des Jahres 2013 erheblich mehr Erwerbspersonen Antidepressiva erhielshyten als Erwerbspersonen mit der Diagnose von Depressionen arbeitsunfaumlhig gemeldet waren ist offensichtlich dass keineswegs nur Personen die aufgrund von Depressionen arshybeitsunfaumlhig gemeldet waren auch Antideshypressiva erhielten

Fuumlr TK-versicherte Erwerbspersonen mit minshydestens einer Arbeitsunfaumlhigkeit im Jahr 2013 wurde im Rahmen der Auswertungen in Abshyhaumlngigkeit von den Diagnosen der Arbeitsunshyfaumlhigkeiten auf unterschiedlichen Ebenen ershymittelt welchem Anteil dieser Personen im Jahr 2013 mindestens einmal Antidepressiva im Sinne des ATC-Codes bdquoN06Aldquo verordnet wurden

Die houmlchste Verordnungsrate konnte bei einer Differenzierung von AU-Diagnosen auf Ebene der ICD-Kapitel erwartungsgemaumlszlig fuumlr das Kapitel V bdquoPsychische und Verhaltensstoumlrunshygenldquo (ICD-Diagnosen F00ndashF99) ermittelt wershyden dem auch Diagnosen von Depressionen zugeordnet sind 367Prozent der Personen mit einer gemeldeten Arbeitsunfaumlhigkeitsdishyagnose aus diesem Kapitel bekamen mindesshytens einmal im Jahr 2013 auch Antidepressiva verordnet Relativ hoch war die Antidepressishyva-Verordnungsrate bei Arbeitsunfaumlhigkeiten mit Diagnosen aus dem ICD-Kapitel VI bdquoKrankheiten des Nervensystemsldquo (G00ndashG99) mit 17 Prozent

Fuumlr eine detailliertere Betrachtung wurden Verordnungsraten bei Erwerbspersonen mit Arbeitsunfaumlhigkeiten differenziert nach ICD-Codes auf dreistelliger Ebene ermittelt

Betrachtet wurden ausschlieszliglich ICD-Diagnosen die im Jahr 2013 bei mindestens 100 Personen als Anlaumlsse von Arbeitsunfaumlshyhigkeiten dokumentiert waren

Diagnosen von Arbeitsunfaumlhigkeiten bei Personen mit hohen Antidepressiva-Verordnungsraten 2013

Rang ICD Code ICD Diagnose

Anteil mit Anti depressiva[]

Betroffene [Rate in ]

1 F33 Rezidivierende depressive Stoumlrung 733 0305 2 T43 Vergiftung durch psychotrope Substanzen ande- 721 0003

renorts nicht klassifiziert 3 F42 Zwangsstoumlrung 711 0018 4 F61 Kombinierte und andere Persoumlnlichkeitsstoumlrungen 666 0009 5 F60 Spezifische Persoumlnlichkeitsstoumlrungen 652 0049 6 F31 Bipolare affektive Stoumlrung 627 0032 7 F41 Andere Angststoumlrungen 617 0285 8 F34 Anhaltende affektive Stoumlrungen 561 0051 9 F40 Phobische Stoumlrungen 535 0026 10 F32 Depressive Episode 528 1319 11 F90 Hyperkinetische Stoumlrungen 516 0008 12 F25 Schizoaffektive Stoumlrungen 493 0015 13 F50 Essstoumlrungen 480 0024 14 F62 Andauernde Persoumlnlichkeitsaumlnderungen nicht 449 0003

Folge einer Schaumldigung oder Krankheit des Geshyhirns

15 F11 Psychische und Verhaltensstoumlrungen durch Opioshyide

412 0004

16 F51 Nichtorganische Schlafstoumlrungen 408 0044 17 F19 Psychische und Verhaltensstoumlrungen durch mulshy

tiplen Substanzgebrauch und Konsum anderer psychotroper Substanzen

405 0015

18 F63 Abnorme Gewohnheiten und Stoumlrungen der Im- 379 0005 pulskontrolle

19 T50 Vergiftung durch Diuretika und sonstige und nicht naumlher bezeichnete Arzneimittel Drogen und bioshylogisch aktive Substanzen

378 0004

20 F44 Dissoziative Stoumlrungen [Konversionsstoumlrungen] 372 0009

Tabelle 13 (Erwerbspersonen TK 2013 standardisiert)

34 ǀ Depressionsatlas

Tabelle 13 enthaumllt Angaben zu den 20 dreishystelligen ICD-Diagnosen mit den houmlchsten Raten an Antidepressiva-Verordnungen sortiert in absteigender Reihenfolge nach dem Anteil der Erwerbspersonen mit Anti-depressiva-Verordnung

Um eine Einschaumltzung der Bedeutung der aufgefuumlhrten Diagnosen zu ermoumlglichen werden ergaumlnzend auch die Anteile der von Arbeitsunfaumlhigkeiten mit diesen Diagnosen betroffenen Erwerbspersonen in der Tabelle genannt

Die Erkrankung mit dem groumlszligten Anteil an Antidepressiva-Verordnungen ist die ICD-Diagnose bdquoRezidivierende depressive Stoumlshyrungldquo (F33) also eine zum wiederholten Mal auftretende Depression Von den Erwerbsshypersonen die 2013 mit einer entsprechenden Diagnose arbeitsunfaumlhig gemeldet waren ershyhielten innerhalb des Jahres 73 Prozent also knapp drei Viertel mindestens eine Anti-depressiva-Verordnung Unter den gelisteten 20 ICD-Diagnosen mit den houmlchsten Antideshypressiva-Verordnungsraten finden sich in erster Linie weitere bdquoFldquo-Diagnosen also Erkrankungsdiagnosen aus dem Kapitel bdquoPsychische und Verhaltensstoumlrungenldquo

Ausnahmen bilden die beiden Diagnosen bdquoVergiftung durch psychotrope Substanzen anderenorts nicht klassifiziertldquo (T43) sowie bdquoVergiftung durch Diuretika und sonstige und nicht naumlher bezeichnete Arzneimittel Drogen und biologisch aktive Substanzenldquo (T50) aus der Diagnosegruppe bdquoVergiftungen durch Arzshyneimittel Drogen und biologisch aktive Subshystanzenldquo (T36ndashT50) bei deren Kodierung als Anlass einer Arbeitsunfaumlhigkeit gleichfalls reshylativ hohe Raten an Antidepressiva-Verordnungen ermittelt wurden Uumlber die Gruumlnde fuumlr den beobachteten Zusammenshyhang der Diagnosen mit hohen Raten an An-tidepressiva-Verordnungen geben die Daten keine Auskunft Es laumlsst sich daher nur vershymuten dass Antidepressiva in diesen Faumlllen in der Regel nicht Ausloumlser einer Vergiftung waren sondern eher zur Behandlung von seelischen Zustaumlnden verordnet wurden die ihrerseits anderweitig den Ausloumlser fuumlr eine Vergiftung bildeten In jedem Fall laumlsst sich festhalten dass beide Diagnosen mit Beshytroffenenraten von 0003 Prozent sowie 0004 Prozent nur sehr selten den Anlass fuumlr eine Arbeitsunfaumlhigkeit bilden und insofern eishyne untergeordnete Rolle spielen

Unter den gelisteten 20 Diagnosen mit hohen medikamentoumlsen Behandlungsraten bilden bdquoDepressive Episodenldquo (F32) mit Abstand den haumlufigsten Anlass fuumlr eine Arbeitsunfaumlhigkeit

Zusammenfassung Der Depressionsatlas liefert umfaumlngliches Zahlenmaterial zur Bedeutung von Depressishyonen im Erwerbsalter und zu Veraumlnderungen in den Jahren von 2000 bis 2013

Innerhalb des genannten Zeitraums stiegen die Fehlzeiten aufgrund von Depressionen deutlich Zwischen Tiefst- und Houmlchststand 2006 und 2012 war bei Erwerbspersonen ein Anstieg um 75 Prozent festzustellen Nach eishynem leichten Ruumlckgang wurden im Jahr 2013 163 AU-Faumllle pro 100 Versicherungsjahre mit der Diagnose von Depressionen erfasst Dashymit waren Depressionen lediglich 14 Prozent aller AU-Faumllle zuzuordnen aufgrund der lanshygen fallbezogenen Dauer waren diese Faumllle jedoch fuumlr 71 Prozent aller gemeldeten Fehlshytage verantwortlich Im Mittel war jede Ershywerbsperson 2013 gut einen Tag aufgrund von Depressionen arbeitsunfaumlhig gemeldet eine gemeldete Arbeitsunfaumlhigkeit dauerte durchschnittlich 64 Tage

Rund 6 Prozent der Erwerbspersonen erhielshyten innerhalb des Jahres 2013 mindestens eishyne Antidepressiva-Verordnung 2000 hatte die Rate noch bei 41 Prozent gelegen Die Zahl der verordneten Tagesdosen stieg im selben Zeitraum um den Faktor 274 und hat sich damit nahezu verdreifacht 2013 wurden demnach anteilig mehr Erwerbspersonen und gegebenenfalls zugleich auch erheblich intenshysiver mit Antidepressiva behandelt als im Jahr 2000

Frauen waren nach den vorliegenden Ergebshynissen nahezu doppelt so haumlufig von Depresshysionen betroffen wie Maumlnner mit zunehmenshydem Alter zeigen sich bis kurz vor Erreichen des Renteneintrittsalters steigende Fehlzeiten und Verordnungsraten Hinweise auf reduziershyte Erkrankungsrisiken finden sich bei houmlherer schulischer und beruflicher Ausbildung und entsprechend auch vorrangig bei Beschaumlftigshyten in Berufen mit houmlherer Qualifikation sowie mit technisch-handwerklicher Ausrichtung Beschaumlftigte mit geringerer Qualifikation soshywie aus sozialen Berufen sind demgegenuumlber tendenziell haumlufiger betroffen

Sowohl im Hinblick auf Arbeitsunfaumlhigkeiten mit Depressionen als auch im Hinblick auf Verordnungen von Antidepressiva haben sich im Lauf der 14 Jahre Unterschiede zwischen den Bundeslaumlndern verringert Dies koumlnnte auf eine Angleichung der Lebensumstaumlnde aber auch auf eine Angleichung der diagnosshytischen und therapeutischen Strategien von Aumlrzten hindeuten

Depressionsatlas ǀ 35

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Anhang

Depressionen als Ursache von Arbeitsunfaumlhigkeiten nach Geschlecht 2013

Maumlnner ICD 10 Code ICD 10 Diagnose

AU Faumllle je 100 VJ

AU Tageje 100 VJ

AU Tageje Fall

Betroffene [Rate in ]

A00-Z99 Alle Diagnosen 10409 132383 13 49910 F00-F99 Psychische und Verhaltensstoumlrungen 412 18678 45 3575

F30-F39 Affektive Stoumlrungen 127 8425 66 1218 F32 F33 Depressionen 119 7880 66 1155

F32 Depressive Episode 098 6043 61 0964 F320 Leichte depressive Episode 004 140 35 0039 F321 Mittelgradige depressive Episode 021 1628 76 0227 F322 Schwere depressive Episode ohne psychotische 012 1304 109 0134

Symptome F323 Schwere depressive Episode mit psychotischen

Symptomen 001 075 90 0009

F328 Sonstige depressive Episoden 003 132 52 0026 F329 Depressive Episode nicht naumlher bezeichnet 056 2671 48 0542

F33 Rezidivierende depressive Stoumlrung 021 1837 88 0216 F330 Rezidivierende depressive Stoumlrung gegenwaumlrtig

leichte Episode 001 035 42 0008

F331 Rezidivierende depressive Stoumlrung gegenwaumlrtig 010 880 86 0106 mittelgradige Episode

F332 Rezidivierende depressive Stoumlrung gegenwaumlrtig schwere Episode ohne psychotische Symptome

006 628 112 0063

F333 Rezidivierende depressive Stoumlrung gegenwaumlrtig 001 076 119 0007 schwere Episode mit psychotischen Symptomen

F334 Rezidivierende depressive Stoumlrung gegenwaumlrtig remittiert

000 011 50 0002

F338 Sonstige rezidivierende depressive Stoumlrungen 000 013 37 0004 F339 Rezidivierende depressive Stoumlrung nicht naumlher

bezeichnet 003 150 59 0026

Frauen ICD 10 Code ICD 10 Diagnose

AU Faumllle je 100 VJ

AU Tageje 100 VJ

AU Tageje Fall

Betroffene [Rate in ]

A00-Z99 Alle Diagnosen 12756 163175 13 56801 F00-F99 Psychische und Verhaltensstoumlrungen 759 31541 42 6603

F30-F39 Affektive Stoumlrungen 226 14159 63 2204 F32 F33 Depressionen 214 13312 62 2101

F32 Depressive Episode 176 9848 56 1738 F320 Leichte depressive Episode 008 245 32 0075 F321 Mittelgradige depressive Episode 038 2795 73 0408 F322 Schwere depressive Episode ohne psychotische 017 1914 113 0202

Symptome F323 Schwere depressive Episode mit psychotischen

Symptomen 001 103 108 0011

F328 Sonstige depressive Episoden 005 212 46 0047 F329 Depressive Episode nicht naumlher bezeichnet 106 4442 42 1024

F33 Rezidivierende depressive Stoumlrung 038 3464 90 0409 F330 Rezidivierende depressive Stoumlrung gegenwaumlrtig

leichte Episode 002 091 56 0017

F331 Rezidivierende depressive Stoumlrung gegenwaumlrtig 020 1791 89 0217 mittelgradige Episode

F332 Rezidivierende depressive Stoumlrung gegenwaumlrtig schwere Episode ohne psychotische Symptome

010 1109 116 0111

F333 Rezidivierende depressive Stoumlrung gegenwaumlrtig 001 081 95 0008 schwere Episode mit psychotischen Symptomen

F334 Rezidivierende depressive Stoumlrung gegenwaumlrtig remittiert

000 021 62 0004

F338 Sonstige rezidivierende depressive Stoumlrungen 001 038 74 0006 F339 Rezidivierende depressive Stoumlrung nicht naumlher

bezeichnet 005 254 54 0048

Tabelle A1 (Erwerbspersonen TK 2013 standardisiert)

36 ǀ Depressionsatlas

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Fehlzeiten mit Depressionen nach Personengruppen 2000 bis 2013

Depressionen (ICD 10 Codes F32 F33) Gesamt (A00 Z99)

Berufstaumltige Arbeitslose Gesamt

Jahr AU Tageje 100 VJ

rel seit 2000

AU Tageje 100 VJ

rel seit 2000

AU Tageje 100 VJ

rel seit 2000

AU Tageje 100 VJ

rel seit 2000

2000 56 100 130 100 62 100 1294 100 2001 58 103 138 106 64 104 1313 101 2002 59 106 142 109 67 109 1300 100 2003 59 105 147 113 68 110 1257 97 2004 60 108 172 132 72 116 1209 93 2005 60 108 180 138 72 118 1215 94 2006 53 95 202 155 60 98 1144 88 2007 60 108 270 207 68 110 1193 92 2008 65 116 328 252 73 119 1224 95 2009 75 135 314 240 84 136 1320 102 2010 86 155 431 330 98 159 1340 104 2011 90 162 456 350 100 163 1397 108 2012 95 171 470 361 105 171 1417 110 2013 92 166 488 374 104 169 1466 113

Tabelle A2 (Erwerbspersonen TK 2013 standardisiert Werte 2000 entsprechen 100 Prozent)

Arbeitsunfaumlhigkeiten mit Depressionen nach Alter und Geschlecht 2013

Maumlnner Frauen Gesamt

Alters gruppe

AU Faumllle je

100 VJ

AU Tageje

100 VJ

Betr []

AU Faumllle je

100 VJ

AU Tageje

100 VJ

Betr []

AU Faumllle je

100 VJ

AU Tageje

100 VJ

Betr []

15-19 06 21 06 16 44 14 10 31 09 20-24 09 40 08 18 66 16 13 52 12 25-29 09 42 08 15 73 14 12 57 11 30-34 09 46 08 16 88 15 12 65 11 35-39 10 64 10 18 110 18 14 85 13 40-44 12 79 12 21 130 21 16 102 16 45-49 13 87 13 23 149 23 18 116 18 50-54 14 104 14 26 178 26 20 139 20 55-59 17 126 17 30 215 30 23 167 23 60-64 16 153 16 28 242 29 21 189 21

Tabelle A3 (Erwerbspersonen TK 2013 ICD-10-Codes F32 F33)

Depressionsatlas ǀ 37

-

-

-

Arbeitsunfaumlhigkeit mit Depressionen nach Ausbildung 2013

Ausbildungsabschluss AU Faumllle je 100 VJ

AU Tageje 100 VJ

Betroffene [Rate in ]

Ohne beruflichen Ausbildungsabschluss 207 113 195 Abschluss einer anerkannten Berufsshyausbildung 176 104 174 Meister-Techniker- oder gleichwertiger Fachschulabschluss 151 83 144 Bachelor 128 78 124 DiplomMagisterMasterStaatsexamen 111 63 111 Promotion 067 36 081 Abschluss unbekannt 153 104 156

Gesamt 163 104 159

Tabelle A4 (Erwerbspersonen TK 2013 standardisiert)

Antidepressiva-Verordnungen nach Alter und Geschlecht 2013

Maumlnner Frauen Gesamt

Alters gruppe

DDD Betr []

DDD pro

Betr

DDD Betr []

DDD pro

Betr

DDD Betr []

DDD pro

Betr 15-19 121 104 116 324 279 116 208 179 116 20-24 313 187 168 629 389 162 463 283 165

25-29 513 245 209 888 450 197 690 342 204 30-34 690 302 229 1089 513 212 870 397 221

35-39 893 386 231 1418 648 219 1131 505 225 40-44 1057 462 229 1687 783 216 1347 609 223

45-49 1141 502 227 1912 910 210 1501 693 219 50-54 1351 583 232 2236 1063 210 1773 812 222

55-59 1575 689 229 2592 1247 208 2044 946 219 60-64 1368 653 209 2358 1195 197 1774 875 204

Tabelle A5 (Erwerbspersonen TK 2013 ATC-Code N06A)

38 ǀ Depressionsatlas

Antidepressiva-Verordnungsvolumen nach Wirkstoffen 2000 bis 2013

Anzahl DDD je VJ

Opipramol Amitriptylin Fluoxetin Citalopram Sertralin Johannisshykraut

Mirtazapin Venlafaxin

Jahr N06AA05 N06AA09 N06AB03 N06AB04 N06AB06 N06AP01 N06AX11 N06AX16

2000 039 048 029 034 033 132 015 011 2001 043 049 034 047 042 125 021 017 2002 046 049 043 061 045 110 029 024 2003 051 051 051 087 051 098 032 033 2004 055 049 060 099 052 037 035 043 2005 059 050 067 117 054 043 043 053 2006 053 045 066 123 053 031 044 057 2007 059 047 074 166 061 031 054 068 2008 065 048 079 203 067 033 064 080 2009 068 048 076 229 070 043 069 091 2010 072 050 079 283 076 051 080 123 2011 075 052 081 351 081 053 085 145 2012 076 052 084 357 095 053 089 168 2013 075 051 084 334 109 053 091 183

Tabelle A6 (Erwerbspersonen TK 2013 standardisiert ATC-Code N06A)

Depressionsatlas ǀ 39

Allgemeine Informationen zum Depressionsatlas

Der Depressionsatlas liefert umfangreiche Informationen zur Bedeutung von Depressishyonen im Erwerbsalter Basis der Auswertunshygen bilden Daten zu Arbeitsunfaumlhigkeiten sowie Arzneiverordnungen bei TK-Erwerbsshypersonen aus den Jahren 2000 bis 2013 Depressionen waren 2013 fuumlr 7 Prozent aller gemeldeten Arbeitsfehltage verantwortlich Etwa 6 Prozent aller Erwerbspersonen erhielten 2013 Verordnungen von Antideshypressiva die Zahl der verordneten Tagesdoshysen hat sich seit 2000 nahezu verdreifacht

Weitere Informationen Gesundheitsstudien und Auswertungen finden Sie unter wwwtkde Webcode 49536

101

154

1

2015

  • 15-01-21_TK_Depressionsatlas_Inhalt_finalpdf
    • Depressionsatlas
      • Datengrundlagen
      • ICD-Diagnosen
      • Arzneiverordnungen ndash ATC
      • Standardisierung
        • Arbeitsunfaumlhigkeit mit Depressionen
          • Arbeitsunfaumlhigkeitsfaumllle
          • Arbeitsunfaumlhigkeitstage
          • Betroffene
          • Arbeitsunfaumlhigkeit nach Geschlecht und Alter
          • Arbeitsunfaumlhigkeiten im Zeitverlauf
          • Arbeitsunfaumlhigkeit nach Bundeslaumlndern und Kreisen
          • Trends in Bundeslaumlndern
          • Arbeitsunfaumlhigkeit nach Berufen
          • Arbeitsunfaumlhigkeit nach Schulabschluss
          • Arbeitsunfaumlhigkeit nach Ausbildung
          • Arbeitsunfaumlhigkeit nach Leitungsfunktion
          • Kosten von Arbeitsunfaumlhigkeit mit Depressionen
          • Arbeitsunfaumlhigkeit mit weiteren Diagnosen
            • Verordnung von Antidepressiva
              • Verordnung nach Alter und Geschlecht
              • Verordnungen im Zeitverlauf
              • Trends bei Verordnungen relevanter Antidepressiva nach Wirkstoffen
              • Verordnungen nach Arztgruppen
              • Verordnung nach Bundeslaumlndern und Kreisen
              • Trends in Bundeslaumlndern
              • Verordnungen nach Berufen
              • Verordnungen nach Schulabschluss
              • Verordnungen nach Ausbildung
              • Antidepressiva-Verordnung bei Erwerbspersonen mit Arbeitsunfaumlhigkeit aufgrund von Depressionen
              • Diagnosen von Arbeitsunfaumlhigkeit und Antidepressiva-Verordnungen
                • Zusammenfassung
                • Anhang
                • Word-Lesezeichen
                  • RANGEC12
                  • RANGEC24

Verordnung von Antidepressiva bei AU mit Diagnose von Depression 2013

Abbildung 15 (Erwerbspersonen TK 2013)

62

98

120 134

144 144 149 160

173

150

55

90

114

137 149

157 166

181 179

159

0

20

40

60

80

100

120

140

160

180

200

0

10

20

30

40

50

60

70

80

90

100

15-19 20-24 25-29 30-34 35-39 40-44 45-49 50-54 55-59 60-64

DDD pro Betroffenem m

it AU (F32 F33)

Beha

ndel

t mit

Antid

epre

ssiv

a [

]

Altersgruppe

Behandelte Frauen Behandelte Maumlnner DDDs Frauen DDDs Maumlnner

Verordnungen nach Ausbildung

Bei Auswertungen zu Antidepressiva-Verordnungen in Abhaumlngigkeit von den Ausshybildungsabschluumlssen zeigen sich aumlhnliche Trends wie bei den Auswertungen nach Schulabschluumlssen Mit steigendem Ausbilshydungsabschluss geht sowohl die Zahl der verordneten Tagesdosen als auch die Rate der Antidepressiva-Verordnungen zuruumlck

Antidepressiva-Verordnung bei Erwerbsshypersonen mit Arbeitsunfaumlhigkeit aufgrund von Depressionen

In den vorausgehenden Abschnitten wurden Arbeitsunfaumlhigkeiten mit der Diagnose von Depressionen sowie Verordnungen von Antishydepressiva jeweils separat betrachtet Der folgende Abschnitt liefert demgegenuumlber Ershygebnisse zu Verordnungen von Antidepressishyva bei den 16 Prozent der Erwerbspersonen die innerhalb des Beobachtungsjahres 2013 explizit auch mit der Angabe einer Depressishyonsdiagnose im Sinne der ICD-Schluumlssel F32 undoder F33 arbeitsunfaumlhig gemeldet waren (vergleiche Tabelle 1 auf Seite 6)

Geschlechts- und altersuumlbergreifend erhielten aus dieser Gruppe innerhalb desselben Jahshyres 56 Prozent mindestens eine Antidepressishyva-Verordnung ndash gut die Haumllfte der Erwerbsshypersonen mit einer Arbeitsunfaumlhigkeit aufshygrund von Depressionen wurde also im selshyben Jahr auch medikamentoumls mit Antidepresshysiva behandelt Durchschnittlich wurden in der Population mit Depressionsdiagnose

innerhalb des Jahres 149 DDD je Person vershyordnet ndash bezogen ausschlieszliglich auf diejenishygen Personen die uumlberhaupt Antidepressiva erhielten wurden durchschnittlich 266 Tagesshydosen verordnet

Abbildung 15 zeigt die Verordnungsraten soshywie Verordnungsvolumen bezogen auf Ershywerbspersonen mit mindestens einer Arbeitsshyunfaumlhigkeit aufgrund von Depressionen in einzelnen Geschlechts- und Altersgruppen Juumlngere Erwerbspersonen mit gemeldeter Arshybeitsunfaumlhigkeit aufgrund von Depressionen werden demnach verhaumlltnismaumlszligig selten und durchschnittlich mit einer geringeren Zahl an Tagesdosen mit Antidepressiva behandelt Im Falle einer Arbeitsunfaumlhigkeit aufgrund von Depressionen unterscheiden sich die Verordshynungsmengen und -raten von Maumlnnern und Frauen innerhalb der einzelnen Altersgruppen nur gering Vorrangig in den mittleren Altersshygruppen werden betroffene Maumlnner etwas haumlufiger und in houmlherer Dosierung mit Antideshypressiva behandelt

Depressionsatlas ǀ 33

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Diagnosen von Arbeitsunfaumlhigkeit und Antidepressiva-Verordnungen

Der nachfolgende Abschnitt befasst sich mit der Frage im Kontext welcher Arbeitsunfaumlshyhigkeitsdiagnosen Erwerbspersonen am haumlushyfigsten Antidepressiva erhalten Bereits aufshygrund der Beobachtung dass mit rund 6 Proshyzent innerhalb des Jahres 2013 erheblich mehr Erwerbspersonen Antidepressiva erhielshyten als Erwerbspersonen mit der Diagnose von Depressionen arbeitsunfaumlhig gemeldet waren ist offensichtlich dass keineswegs nur Personen die aufgrund von Depressionen arshybeitsunfaumlhig gemeldet waren auch Antideshypressiva erhielten

Fuumlr TK-versicherte Erwerbspersonen mit minshydestens einer Arbeitsunfaumlhigkeit im Jahr 2013 wurde im Rahmen der Auswertungen in Abshyhaumlngigkeit von den Diagnosen der Arbeitsunshyfaumlhigkeiten auf unterschiedlichen Ebenen ershymittelt welchem Anteil dieser Personen im Jahr 2013 mindestens einmal Antidepressiva im Sinne des ATC-Codes bdquoN06Aldquo verordnet wurden

Die houmlchste Verordnungsrate konnte bei einer Differenzierung von AU-Diagnosen auf Ebene der ICD-Kapitel erwartungsgemaumlszlig fuumlr das Kapitel V bdquoPsychische und Verhaltensstoumlrunshygenldquo (ICD-Diagnosen F00ndashF99) ermittelt wershyden dem auch Diagnosen von Depressionen zugeordnet sind 367Prozent der Personen mit einer gemeldeten Arbeitsunfaumlhigkeitsdishyagnose aus diesem Kapitel bekamen mindesshytens einmal im Jahr 2013 auch Antidepressiva verordnet Relativ hoch war die Antidepressishyva-Verordnungsrate bei Arbeitsunfaumlhigkeiten mit Diagnosen aus dem ICD-Kapitel VI bdquoKrankheiten des Nervensystemsldquo (G00ndashG99) mit 17 Prozent

Fuumlr eine detailliertere Betrachtung wurden Verordnungsraten bei Erwerbspersonen mit Arbeitsunfaumlhigkeiten differenziert nach ICD-Codes auf dreistelliger Ebene ermittelt

Betrachtet wurden ausschlieszliglich ICD-Diagnosen die im Jahr 2013 bei mindestens 100 Personen als Anlaumlsse von Arbeitsunfaumlshyhigkeiten dokumentiert waren

Diagnosen von Arbeitsunfaumlhigkeiten bei Personen mit hohen Antidepressiva-Verordnungsraten 2013

Rang ICD Code ICD Diagnose

Anteil mit Anti depressiva[]

Betroffene [Rate in ]

1 F33 Rezidivierende depressive Stoumlrung 733 0305 2 T43 Vergiftung durch psychotrope Substanzen ande- 721 0003

renorts nicht klassifiziert 3 F42 Zwangsstoumlrung 711 0018 4 F61 Kombinierte und andere Persoumlnlichkeitsstoumlrungen 666 0009 5 F60 Spezifische Persoumlnlichkeitsstoumlrungen 652 0049 6 F31 Bipolare affektive Stoumlrung 627 0032 7 F41 Andere Angststoumlrungen 617 0285 8 F34 Anhaltende affektive Stoumlrungen 561 0051 9 F40 Phobische Stoumlrungen 535 0026 10 F32 Depressive Episode 528 1319 11 F90 Hyperkinetische Stoumlrungen 516 0008 12 F25 Schizoaffektive Stoumlrungen 493 0015 13 F50 Essstoumlrungen 480 0024 14 F62 Andauernde Persoumlnlichkeitsaumlnderungen nicht 449 0003

Folge einer Schaumldigung oder Krankheit des Geshyhirns

15 F11 Psychische und Verhaltensstoumlrungen durch Opioshyide

412 0004

16 F51 Nichtorganische Schlafstoumlrungen 408 0044 17 F19 Psychische und Verhaltensstoumlrungen durch mulshy

tiplen Substanzgebrauch und Konsum anderer psychotroper Substanzen

405 0015

18 F63 Abnorme Gewohnheiten und Stoumlrungen der Im- 379 0005 pulskontrolle

19 T50 Vergiftung durch Diuretika und sonstige und nicht naumlher bezeichnete Arzneimittel Drogen und bioshylogisch aktive Substanzen

378 0004

20 F44 Dissoziative Stoumlrungen [Konversionsstoumlrungen] 372 0009

Tabelle 13 (Erwerbspersonen TK 2013 standardisiert)

34 ǀ Depressionsatlas

Tabelle 13 enthaumllt Angaben zu den 20 dreishystelligen ICD-Diagnosen mit den houmlchsten Raten an Antidepressiva-Verordnungen sortiert in absteigender Reihenfolge nach dem Anteil der Erwerbspersonen mit Anti-depressiva-Verordnung

Um eine Einschaumltzung der Bedeutung der aufgefuumlhrten Diagnosen zu ermoumlglichen werden ergaumlnzend auch die Anteile der von Arbeitsunfaumlhigkeiten mit diesen Diagnosen betroffenen Erwerbspersonen in der Tabelle genannt

Die Erkrankung mit dem groumlszligten Anteil an Antidepressiva-Verordnungen ist die ICD-Diagnose bdquoRezidivierende depressive Stoumlshyrungldquo (F33) also eine zum wiederholten Mal auftretende Depression Von den Erwerbsshypersonen die 2013 mit einer entsprechenden Diagnose arbeitsunfaumlhig gemeldet waren ershyhielten innerhalb des Jahres 73 Prozent also knapp drei Viertel mindestens eine Anti-depressiva-Verordnung Unter den gelisteten 20 ICD-Diagnosen mit den houmlchsten Antideshypressiva-Verordnungsraten finden sich in erster Linie weitere bdquoFldquo-Diagnosen also Erkrankungsdiagnosen aus dem Kapitel bdquoPsychische und Verhaltensstoumlrungenldquo

Ausnahmen bilden die beiden Diagnosen bdquoVergiftung durch psychotrope Substanzen anderenorts nicht klassifiziertldquo (T43) sowie bdquoVergiftung durch Diuretika und sonstige und nicht naumlher bezeichnete Arzneimittel Drogen und biologisch aktive Substanzenldquo (T50) aus der Diagnosegruppe bdquoVergiftungen durch Arzshyneimittel Drogen und biologisch aktive Subshystanzenldquo (T36ndashT50) bei deren Kodierung als Anlass einer Arbeitsunfaumlhigkeit gleichfalls reshylativ hohe Raten an Antidepressiva-Verordnungen ermittelt wurden Uumlber die Gruumlnde fuumlr den beobachteten Zusammenshyhang der Diagnosen mit hohen Raten an An-tidepressiva-Verordnungen geben die Daten keine Auskunft Es laumlsst sich daher nur vershymuten dass Antidepressiva in diesen Faumlllen in der Regel nicht Ausloumlser einer Vergiftung waren sondern eher zur Behandlung von seelischen Zustaumlnden verordnet wurden die ihrerseits anderweitig den Ausloumlser fuumlr eine Vergiftung bildeten In jedem Fall laumlsst sich festhalten dass beide Diagnosen mit Beshytroffenenraten von 0003 Prozent sowie 0004 Prozent nur sehr selten den Anlass fuumlr eine Arbeitsunfaumlhigkeit bilden und insofern eishyne untergeordnete Rolle spielen

Unter den gelisteten 20 Diagnosen mit hohen medikamentoumlsen Behandlungsraten bilden bdquoDepressive Episodenldquo (F32) mit Abstand den haumlufigsten Anlass fuumlr eine Arbeitsunfaumlhigkeit

Zusammenfassung Der Depressionsatlas liefert umfaumlngliches Zahlenmaterial zur Bedeutung von Depressishyonen im Erwerbsalter und zu Veraumlnderungen in den Jahren von 2000 bis 2013

Innerhalb des genannten Zeitraums stiegen die Fehlzeiten aufgrund von Depressionen deutlich Zwischen Tiefst- und Houmlchststand 2006 und 2012 war bei Erwerbspersonen ein Anstieg um 75 Prozent festzustellen Nach eishynem leichten Ruumlckgang wurden im Jahr 2013 163 AU-Faumllle pro 100 Versicherungsjahre mit der Diagnose von Depressionen erfasst Dashymit waren Depressionen lediglich 14 Prozent aller AU-Faumllle zuzuordnen aufgrund der lanshygen fallbezogenen Dauer waren diese Faumllle jedoch fuumlr 71 Prozent aller gemeldeten Fehlshytage verantwortlich Im Mittel war jede Ershywerbsperson 2013 gut einen Tag aufgrund von Depressionen arbeitsunfaumlhig gemeldet eine gemeldete Arbeitsunfaumlhigkeit dauerte durchschnittlich 64 Tage

Rund 6 Prozent der Erwerbspersonen erhielshyten innerhalb des Jahres 2013 mindestens eishyne Antidepressiva-Verordnung 2000 hatte die Rate noch bei 41 Prozent gelegen Die Zahl der verordneten Tagesdosen stieg im selben Zeitraum um den Faktor 274 und hat sich damit nahezu verdreifacht 2013 wurden demnach anteilig mehr Erwerbspersonen und gegebenenfalls zugleich auch erheblich intenshysiver mit Antidepressiva behandelt als im Jahr 2000

Frauen waren nach den vorliegenden Ergebshynissen nahezu doppelt so haumlufig von Depresshysionen betroffen wie Maumlnner mit zunehmenshydem Alter zeigen sich bis kurz vor Erreichen des Renteneintrittsalters steigende Fehlzeiten und Verordnungsraten Hinweise auf reduziershyte Erkrankungsrisiken finden sich bei houmlherer schulischer und beruflicher Ausbildung und entsprechend auch vorrangig bei Beschaumlftigshyten in Berufen mit houmlherer Qualifikation sowie mit technisch-handwerklicher Ausrichtung Beschaumlftigte mit geringerer Qualifikation soshywie aus sozialen Berufen sind demgegenuumlber tendenziell haumlufiger betroffen

Sowohl im Hinblick auf Arbeitsunfaumlhigkeiten mit Depressionen als auch im Hinblick auf Verordnungen von Antidepressiva haben sich im Lauf der 14 Jahre Unterschiede zwischen den Bundeslaumlndern verringert Dies koumlnnte auf eine Angleichung der Lebensumstaumlnde aber auch auf eine Angleichung der diagnosshytischen und therapeutischen Strategien von Aumlrzten hindeuten

Depressionsatlas ǀ 35

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Anhang

Depressionen als Ursache von Arbeitsunfaumlhigkeiten nach Geschlecht 2013

Maumlnner ICD 10 Code ICD 10 Diagnose

AU Faumllle je 100 VJ

AU Tageje 100 VJ

AU Tageje Fall

Betroffene [Rate in ]

A00-Z99 Alle Diagnosen 10409 132383 13 49910 F00-F99 Psychische und Verhaltensstoumlrungen 412 18678 45 3575

F30-F39 Affektive Stoumlrungen 127 8425 66 1218 F32 F33 Depressionen 119 7880 66 1155

F32 Depressive Episode 098 6043 61 0964 F320 Leichte depressive Episode 004 140 35 0039 F321 Mittelgradige depressive Episode 021 1628 76 0227 F322 Schwere depressive Episode ohne psychotische 012 1304 109 0134

Symptome F323 Schwere depressive Episode mit psychotischen

Symptomen 001 075 90 0009

F328 Sonstige depressive Episoden 003 132 52 0026 F329 Depressive Episode nicht naumlher bezeichnet 056 2671 48 0542

F33 Rezidivierende depressive Stoumlrung 021 1837 88 0216 F330 Rezidivierende depressive Stoumlrung gegenwaumlrtig

leichte Episode 001 035 42 0008

F331 Rezidivierende depressive Stoumlrung gegenwaumlrtig 010 880 86 0106 mittelgradige Episode

F332 Rezidivierende depressive Stoumlrung gegenwaumlrtig schwere Episode ohne psychotische Symptome

006 628 112 0063

F333 Rezidivierende depressive Stoumlrung gegenwaumlrtig 001 076 119 0007 schwere Episode mit psychotischen Symptomen

F334 Rezidivierende depressive Stoumlrung gegenwaumlrtig remittiert

000 011 50 0002

F338 Sonstige rezidivierende depressive Stoumlrungen 000 013 37 0004 F339 Rezidivierende depressive Stoumlrung nicht naumlher

bezeichnet 003 150 59 0026

Frauen ICD 10 Code ICD 10 Diagnose

AU Faumllle je 100 VJ

AU Tageje 100 VJ

AU Tageje Fall

Betroffene [Rate in ]

A00-Z99 Alle Diagnosen 12756 163175 13 56801 F00-F99 Psychische und Verhaltensstoumlrungen 759 31541 42 6603

F30-F39 Affektive Stoumlrungen 226 14159 63 2204 F32 F33 Depressionen 214 13312 62 2101

F32 Depressive Episode 176 9848 56 1738 F320 Leichte depressive Episode 008 245 32 0075 F321 Mittelgradige depressive Episode 038 2795 73 0408 F322 Schwere depressive Episode ohne psychotische 017 1914 113 0202

Symptome F323 Schwere depressive Episode mit psychotischen

Symptomen 001 103 108 0011

F328 Sonstige depressive Episoden 005 212 46 0047 F329 Depressive Episode nicht naumlher bezeichnet 106 4442 42 1024

F33 Rezidivierende depressive Stoumlrung 038 3464 90 0409 F330 Rezidivierende depressive Stoumlrung gegenwaumlrtig

leichte Episode 002 091 56 0017

F331 Rezidivierende depressive Stoumlrung gegenwaumlrtig 020 1791 89 0217 mittelgradige Episode

F332 Rezidivierende depressive Stoumlrung gegenwaumlrtig schwere Episode ohne psychotische Symptome

010 1109 116 0111

F333 Rezidivierende depressive Stoumlrung gegenwaumlrtig 001 081 95 0008 schwere Episode mit psychotischen Symptomen

F334 Rezidivierende depressive Stoumlrung gegenwaumlrtig remittiert

000 021 62 0004

F338 Sonstige rezidivierende depressive Stoumlrungen 001 038 74 0006 F339 Rezidivierende depressive Stoumlrung nicht naumlher

bezeichnet 005 254 54 0048

Tabelle A1 (Erwerbspersonen TK 2013 standardisiert)

36 ǀ Depressionsatlas

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Fehlzeiten mit Depressionen nach Personengruppen 2000 bis 2013

Depressionen (ICD 10 Codes F32 F33) Gesamt (A00 Z99)

Berufstaumltige Arbeitslose Gesamt

Jahr AU Tageje 100 VJ

rel seit 2000

AU Tageje 100 VJ

rel seit 2000

AU Tageje 100 VJ

rel seit 2000

AU Tageje 100 VJ

rel seit 2000

2000 56 100 130 100 62 100 1294 100 2001 58 103 138 106 64 104 1313 101 2002 59 106 142 109 67 109 1300 100 2003 59 105 147 113 68 110 1257 97 2004 60 108 172 132 72 116 1209 93 2005 60 108 180 138 72 118 1215 94 2006 53 95 202 155 60 98 1144 88 2007 60 108 270 207 68 110 1193 92 2008 65 116 328 252 73 119 1224 95 2009 75 135 314 240 84 136 1320 102 2010 86 155 431 330 98 159 1340 104 2011 90 162 456 350 100 163 1397 108 2012 95 171 470 361 105 171 1417 110 2013 92 166 488 374 104 169 1466 113

Tabelle A2 (Erwerbspersonen TK 2013 standardisiert Werte 2000 entsprechen 100 Prozent)

Arbeitsunfaumlhigkeiten mit Depressionen nach Alter und Geschlecht 2013

Maumlnner Frauen Gesamt

Alters gruppe

AU Faumllle je

100 VJ

AU Tageje

100 VJ

Betr []

AU Faumllle je

100 VJ

AU Tageje

100 VJ

Betr []

AU Faumllle je

100 VJ

AU Tageje

100 VJ

Betr []

15-19 06 21 06 16 44 14 10 31 09 20-24 09 40 08 18 66 16 13 52 12 25-29 09 42 08 15 73 14 12 57 11 30-34 09 46 08 16 88 15 12 65 11 35-39 10 64 10 18 110 18 14 85 13 40-44 12 79 12 21 130 21 16 102 16 45-49 13 87 13 23 149 23 18 116 18 50-54 14 104 14 26 178 26 20 139 20 55-59 17 126 17 30 215 30 23 167 23 60-64 16 153 16 28 242 29 21 189 21

Tabelle A3 (Erwerbspersonen TK 2013 ICD-10-Codes F32 F33)

Depressionsatlas ǀ 37

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Arbeitsunfaumlhigkeit mit Depressionen nach Ausbildung 2013

Ausbildungsabschluss AU Faumllle je 100 VJ

AU Tageje 100 VJ

Betroffene [Rate in ]

Ohne beruflichen Ausbildungsabschluss 207 113 195 Abschluss einer anerkannten Berufsshyausbildung 176 104 174 Meister-Techniker- oder gleichwertiger Fachschulabschluss 151 83 144 Bachelor 128 78 124 DiplomMagisterMasterStaatsexamen 111 63 111 Promotion 067 36 081 Abschluss unbekannt 153 104 156

Gesamt 163 104 159

Tabelle A4 (Erwerbspersonen TK 2013 standardisiert)

Antidepressiva-Verordnungen nach Alter und Geschlecht 2013

Maumlnner Frauen Gesamt

Alters gruppe

DDD Betr []

DDD pro

Betr

DDD Betr []

DDD pro

Betr

DDD Betr []

DDD pro

Betr 15-19 121 104 116 324 279 116 208 179 116 20-24 313 187 168 629 389 162 463 283 165

25-29 513 245 209 888 450 197 690 342 204 30-34 690 302 229 1089 513 212 870 397 221

35-39 893 386 231 1418 648 219 1131 505 225 40-44 1057 462 229 1687 783 216 1347 609 223

45-49 1141 502 227 1912 910 210 1501 693 219 50-54 1351 583 232 2236 1063 210 1773 812 222

55-59 1575 689 229 2592 1247 208 2044 946 219 60-64 1368 653 209 2358 1195 197 1774 875 204

Tabelle A5 (Erwerbspersonen TK 2013 ATC-Code N06A)

38 ǀ Depressionsatlas

Antidepressiva-Verordnungsvolumen nach Wirkstoffen 2000 bis 2013

Anzahl DDD je VJ

Opipramol Amitriptylin Fluoxetin Citalopram Sertralin Johannisshykraut

Mirtazapin Venlafaxin

Jahr N06AA05 N06AA09 N06AB03 N06AB04 N06AB06 N06AP01 N06AX11 N06AX16

2000 039 048 029 034 033 132 015 011 2001 043 049 034 047 042 125 021 017 2002 046 049 043 061 045 110 029 024 2003 051 051 051 087 051 098 032 033 2004 055 049 060 099 052 037 035 043 2005 059 050 067 117 054 043 043 053 2006 053 045 066 123 053 031 044 057 2007 059 047 074 166 061 031 054 068 2008 065 048 079 203 067 033 064 080 2009 068 048 076 229 070 043 069 091 2010 072 050 079 283 076 051 080 123 2011 075 052 081 351 081 053 085 145 2012 076 052 084 357 095 053 089 168 2013 075 051 084 334 109 053 091 183

Tabelle A6 (Erwerbspersonen TK 2013 standardisiert ATC-Code N06A)

Depressionsatlas ǀ 39

Allgemeine Informationen zum Depressionsatlas

Der Depressionsatlas liefert umfangreiche Informationen zur Bedeutung von Depressishyonen im Erwerbsalter Basis der Auswertunshygen bilden Daten zu Arbeitsunfaumlhigkeiten sowie Arzneiverordnungen bei TK-Erwerbsshypersonen aus den Jahren 2000 bis 2013 Depressionen waren 2013 fuumlr 7 Prozent aller gemeldeten Arbeitsfehltage verantwortlich Etwa 6 Prozent aller Erwerbspersonen erhielten 2013 Verordnungen von Antideshypressiva die Zahl der verordneten Tagesdoshysen hat sich seit 2000 nahezu verdreifacht

Weitere Informationen Gesundheitsstudien und Auswertungen finden Sie unter wwwtkde Webcode 49536

101

154

1

2015

  • 15-01-21_TK_Depressionsatlas_Inhalt_finalpdf
    • Depressionsatlas
      • Datengrundlagen
      • ICD-Diagnosen
      • Arzneiverordnungen ndash ATC
      • Standardisierung
        • Arbeitsunfaumlhigkeit mit Depressionen
          • Arbeitsunfaumlhigkeitsfaumllle
          • Arbeitsunfaumlhigkeitstage
          • Betroffene
          • Arbeitsunfaumlhigkeit nach Geschlecht und Alter
          • Arbeitsunfaumlhigkeiten im Zeitverlauf
          • Arbeitsunfaumlhigkeit nach Bundeslaumlndern und Kreisen
          • Trends in Bundeslaumlndern
          • Arbeitsunfaumlhigkeit nach Berufen
          • Arbeitsunfaumlhigkeit nach Schulabschluss
          • Arbeitsunfaumlhigkeit nach Ausbildung
          • Arbeitsunfaumlhigkeit nach Leitungsfunktion
          • Kosten von Arbeitsunfaumlhigkeit mit Depressionen
          • Arbeitsunfaumlhigkeit mit weiteren Diagnosen
            • Verordnung von Antidepressiva
              • Verordnung nach Alter und Geschlecht
              • Verordnungen im Zeitverlauf
              • Trends bei Verordnungen relevanter Antidepressiva nach Wirkstoffen
              • Verordnungen nach Arztgruppen
              • Verordnung nach Bundeslaumlndern und Kreisen
              • Trends in Bundeslaumlndern
              • Verordnungen nach Berufen
              • Verordnungen nach Schulabschluss
              • Verordnungen nach Ausbildung
              • Antidepressiva-Verordnung bei Erwerbspersonen mit Arbeitsunfaumlhigkeit aufgrund von Depressionen
              • Diagnosen von Arbeitsunfaumlhigkeit und Antidepressiva-Verordnungen
                • Zusammenfassung
                • Anhang
                • Word-Lesezeichen
                  • RANGEC12
                  • RANGEC24

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Diagnosen von Arbeitsunfaumlhigkeit und Antidepressiva-Verordnungen

Der nachfolgende Abschnitt befasst sich mit der Frage im Kontext welcher Arbeitsunfaumlshyhigkeitsdiagnosen Erwerbspersonen am haumlushyfigsten Antidepressiva erhalten Bereits aufshygrund der Beobachtung dass mit rund 6 Proshyzent innerhalb des Jahres 2013 erheblich mehr Erwerbspersonen Antidepressiva erhielshyten als Erwerbspersonen mit der Diagnose von Depressionen arbeitsunfaumlhig gemeldet waren ist offensichtlich dass keineswegs nur Personen die aufgrund von Depressionen arshybeitsunfaumlhig gemeldet waren auch Antideshypressiva erhielten

Fuumlr TK-versicherte Erwerbspersonen mit minshydestens einer Arbeitsunfaumlhigkeit im Jahr 2013 wurde im Rahmen der Auswertungen in Abshyhaumlngigkeit von den Diagnosen der Arbeitsunshyfaumlhigkeiten auf unterschiedlichen Ebenen ershymittelt welchem Anteil dieser Personen im Jahr 2013 mindestens einmal Antidepressiva im Sinne des ATC-Codes bdquoN06Aldquo verordnet wurden

Die houmlchste Verordnungsrate konnte bei einer Differenzierung von AU-Diagnosen auf Ebene der ICD-Kapitel erwartungsgemaumlszlig fuumlr das Kapitel V bdquoPsychische und Verhaltensstoumlrunshygenldquo (ICD-Diagnosen F00ndashF99) ermittelt wershyden dem auch Diagnosen von Depressionen zugeordnet sind 367Prozent der Personen mit einer gemeldeten Arbeitsunfaumlhigkeitsdishyagnose aus diesem Kapitel bekamen mindesshytens einmal im Jahr 2013 auch Antidepressiva verordnet Relativ hoch war die Antidepressishyva-Verordnungsrate bei Arbeitsunfaumlhigkeiten mit Diagnosen aus dem ICD-Kapitel VI bdquoKrankheiten des Nervensystemsldquo (G00ndashG99) mit 17 Prozent

Fuumlr eine detailliertere Betrachtung wurden Verordnungsraten bei Erwerbspersonen mit Arbeitsunfaumlhigkeiten differenziert nach ICD-Codes auf dreistelliger Ebene ermittelt

Betrachtet wurden ausschlieszliglich ICD-Diagnosen die im Jahr 2013 bei mindestens 100 Personen als Anlaumlsse von Arbeitsunfaumlshyhigkeiten dokumentiert waren

Diagnosen von Arbeitsunfaumlhigkeiten bei Personen mit hohen Antidepressiva-Verordnungsraten 2013

Rang ICD Code ICD Diagnose

Anteil mit Anti depressiva[]

Betroffene [Rate in ]

1 F33 Rezidivierende depressive Stoumlrung 733 0305 2 T43 Vergiftung durch psychotrope Substanzen ande- 721 0003

renorts nicht klassifiziert 3 F42 Zwangsstoumlrung 711 0018 4 F61 Kombinierte und andere Persoumlnlichkeitsstoumlrungen 666 0009 5 F60 Spezifische Persoumlnlichkeitsstoumlrungen 652 0049 6 F31 Bipolare affektive Stoumlrung 627 0032 7 F41 Andere Angststoumlrungen 617 0285 8 F34 Anhaltende affektive Stoumlrungen 561 0051 9 F40 Phobische Stoumlrungen 535 0026 10 F32 Depressive Episode 528 1319 11 F90 Hyperkinetische Stoumlrungen 516 0008 12 F25 Schizoaffektive Stoumlrungen 493 0015 13 F50 Essstoumlrungen 480 0024 14 F62 Andauernde Persoumlnlichkeitsaumlnderungen nicht 449 0003

Folge einer Schaumldigung oder Krankheit des Geshyhirns

15 F11 Psychische und Verhaltensstoumlrungen durch Opioshyide

412 0004

16 F51 Nichtorganische Schlafstoumlrungen 408 0044 17 F19 Psychische und Verhaltensstoumlrungen durch mulshy

tiplen Substanzgebrauch und Konsum anderer psychotroper Substanzen

405 0015

18 F63 Abnorme Gewohnheiten und Stoumlrungen der Im- 379 0005 pulskontrolle

19 T50 Vergiftung durch Diuretika und sonstige und nicht naumlher bezeichnete Arzneimittel Drogen und bioshylogisch aktive Substanzen

378 0004

20 F44 Dissoziative Stoumlrungen [Konversionsstoumlrungen] 372 0009

Tabelle 13 (Erwerbspersonen TK 2013 standardisiert)

34 ǀ Depressionsatlas

Tabelle 13 enthaumllt Angaben zu den 20 dreishystelligen ICD-Diagnosen mit den houmlchsten Raten an Antidepressiva-Verordnungen sortiert in absteigender Reihenfolge nach dem Anteil der Erwerbspersonen mit Anti-depressiva-Verordnung

Um eine Einschaumltzung der Bedeutung der aufgefuumlhrten Diagnosen zu ermoumlglichen werden ergaumlnzend auch die Anteile der von Arbeitsunfaumlhigkeiten mit diesen Diagnosen betroffenen Erwerbspersonen in der Tabelle genannt

Die Erkrankung mit dem groumlszligten Anteil an Antidepressiva-Verordnungen ist die ICD-Diagnose bdquoRezidivierende depressive Stoumlshyrungldquo (F33) also eine zum wiederholten Mal auftretende Depression Von den Erwerbsshypersonen die 2013 mit einer entsprechenden Diagnose arbeitsunfaumlhig gemeldet waren ershyhielten innerhalb des Jahres 73 Prozent also knapp drei Viertel mindestens eine Anti-depressiva-Verordnung Unter den gelisteten 20 ICD-Diagnosen mit den houmlchsten Antideshypressiva-Verordnungsraten finden sich in erster Linie weitere bdquoFldquo-Diagnosen also Erkrankungsdiagnosen aus dem Kapitel bdquoPsychische und Verhaltensstoumlrungenldquo

Ausnahmen bilden die beiden Diagnosen bdquoVergiftung durch psychotrope Substanzen anderenorts nicht klassifiziertldquo (T43) sowie bdquoVergiftung durch Diuretika und sonstige und nicht naumlher bezeichnete Arzneimittel Drogen und biologisch aktive Substanzenldquo (T50) aus der Diagnosegruppe bdquoVergiftungen durch Arzshyneimittel Drogen und biologisch aktive Subshystanzenldquo (T36ndashT50) bei deren Kodierung als Anlass einer Arbeitsunfaumlhigkeit gleichfalls reshylativ hohe Raten an Antidepressiva-Verordnungen ermittelt wurden Uumlber die Gruumlnde fuumlr den beobachteten Zusammenshyhang der Diagnosen mit hohen Raten an An-tidepressiva-Verordnungen geben die Daten keine Auskunft Es laumlsst sich daher nur vershymuten dass Antidepressiva in diesen Faumlllen in der Regel nicht Ausloumlser einer Vergiftung waren sondern eher zur Behandlung von seelischen Zustaumlnden verordnet wurden die ihrerseits anderweitig den Ausloumlser fuumlr eine Vergiftung bildeten In jedem Fall laumlsst sich festhalten dass beide Diagnosen mit Beshytroffenenraten von 0003 Prozent sowie 0004 Prozent nur sehr selten den Anlass fuumlr eine Arbeitsunfaumlhigkeit bilden und insofern eishyne untergeordnete Rolle spielen

Unter den gelisteten 20 Diagnosen mit hohen medikamentoumlsen Behandlungsraten bilden bdquoDepressive Episodenldquo (F32) mit Abstand den haumlufigsten Anlass fuumlr eine Arbeitsunfaumlhigkeit

Zusammenfassung Der Depressionsatlas liefert umfaumlngliches Zahlenmaterial zur Bedeutung von Depressishyonen im Erwerbsalter und zu Veraumlnderungen in den Jahren von 2000 bis 2013

Innerhalb des genannten Zeitraums stiegen die Fehlzeiten aufgrund von Depressionen deutlich Zwischen Tiefst- und Houmlchststand 2006 und 2012 war bei Erwerbspersonen ein Anstieg um 75 Prozent festzustellen Nach eishynem leichten Ruumlckgang wurden im Jahr 2013 163 AU-Faumllle pro 100 Versicherungsjahre mit der Diagnose von Depressionen erfasst Dashymit waren Depressionen lediglich 14 Prozent aller AU-Faumllle zuzuordnen aufgrund der lanshygen fallbezogenen Dauer waren diese Faumllle jedoch fuumlr 71 Prozent aller gemeldeten Fehlshytage verantwortlich Im Mittel war jede Ershywerbsperson 2013 gut einen Tag aufgrund von Depressionen arbeitsunfaumlhig gemeldet eine gemeldete Arbeitsunfaumlhigkeit dauerte durchschnittlich 64 Tage

Rund 6 Prozent der Erwerbspersonen erhielshyten innerhalb des Jahres 2013 mindestens eishyne Antidepressiva-Verordnung 2000 hatte die Rate noch bei 41 Prozent gelegen Die Zahl der verordneten Tagesdosen stieg im selben Zeitraum um den Faktor 274 und hat sich damit nahezu verdreifacht 2013 wurden demnach anteilig mehr Erwerbspersonen und gegebenenfalls zugleich auch erheblich intenshysiver mit Antidepressiva behandelt als im Jahr 2000

Frauen waren nach den vorliegenden Ergebshynissen nahezu doppelt so haumlufig von Depresshysionen betroffen wie Maumlnner mit zunehmenshydem Alter zeigen sich bis kurz vor Erreichen des Renteneintrittsalters steigende Fehlzeiten und Verordnungsraten Hinweise auf reduziershyte Erkrankungsrisiken finden sich bei houmlherer schulischer und beruflicher Ausbildung und entsprechend auch vorrangig bei Beschaumlftigshyten in Berufen mit houmlherer Qualifikation sowie mit technisch-handwerklicher Ausrichtung Beschaumlftigte mit geringerer Qualifikation soshywie aus sozialen Berufen sind demgegenuumlber tendenziell haumlufiger betroffen

Sowohl im Hinblick auf Arbeitsunfaumlhigkeiten mit Depressionen als auch im Hinblick auf Verordnungen von Antidepressiva haben sich im Lauf der 14 Jahre Unterschiede zwischen den Bundeslaumlndern verringert Dies koumlnnte auf eine Angleichung der Lebensumstaumlnde aber auch auf eine Angleichung der diagnosshytischen und therapeutischen Strategien von Aumlrzten hindeuten

Depressionsatlas ǀ 35

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Anhang

Depressionen als Ursache von Arbeitsunfaumlhigkeiten nach Geschlecht 2013

Maumlnner ICD 10 Code ICD 10 Diagnose

AU Faumllle je 100 VJ

AU Tageje 100 VJ

AU Tageje Fall

Betroffene [Rate in ]

A00-Z99 Alle Diagnosen 10409 132383 13 49910 F00-F99 Psychische und Verhaltensstoumlrungen 412 18678 45 3575

F30-F39 Affektive Stoumlrungen 127 8425 66 1218 F32 F33 Depressionen 119 7880 66 1155

F32 Depressive Episode 098 6043 61 0964 F320 Leichte depressive Episode 004 140 35 0039 F321 Mittelgradige depressive Episode 021 1628 76 0227 F322 Schwere depressive Episode ohne psychotische 012 1304 109 0134

Symptome F323 Schwere depressive Episode mit psychotischen

Symptomen 001 075 90 0009

F328 Sonstige depressive Episoden 003 132 52 0026 F329 Depressive Episode nicht naumlher bezeichnet 056 2671 48 0542

F33 Rezidivierende depressive Stoumlrung 021 1837 88 0216 F330 Rezidivierende depressive Stoumlrung gegenwaumlrtig

leichte Episode 001 035 42 0008

F331 Rezidivierende depressive Stoumlrung gegenwaumlrtig 010 880 86 0106 mittelgradige Episode

F332 Rezidivierende depressive Stoumlrung gegenwaumlrtig schwere Episode ohne psychotische Symptome

006 628 112 0063

F333 Rezidivierende depressive Stoumlrung gegenwaumlrtig 001 076 119 0007 schwere Episode mit psychotischen Symptomen

F334 Rezidivierende depressive Stoumlrung gegenwaumlrtig remittiert

000 011 50 0002

F338 Sonstige rezidivierende depressive Stoumlrungen 000 013 37 0004 F339 Rezidivierende depressive Stoumlrung nicht naumlher

bezeichnet 003 150 59 0026

Frauen ICD 10 Code ICD 10 Diagnose

AU Faumllle je 100 VJ

AU Tageje 100 VJ

AU Tageje Fall

Betroffene [Rate in ]

A00-Z99 Alle Diagnosen 12756 163175 13 56801 F00-F99 Psychische und Verhaltensstoumlrungen 759 31541 42 6603

F30-F39 Affektive Stoumlrungen 226 14159 63 2204 F32 F33 Depressionen 214 13312 62 2101

F32 Depressive Episode 176 9848 56 1738 F320 Leichte depressive Episode 008 245 32 0075 F321 Mittelgradige depressive Episode 038 2795 73 0408 F322 Schwere depressive Episode ohne psychotische 017 1914 113 0202

Symptome F323 Schwere depressive Episode mit psychotischen

Symptomen 001 103 108 0011

F328 Sonstige depressive Episoden 005 212 46 0047 F329 Depressive Episode nicht naumlher bezeichnet 106 4442 42 1024

F33 Rezidivierende depressive Stoumlrung 038 3464 90 0409 F330 Rezidivierende depressive Stoumlrung gegenwaumlrtig

leichte Episode 002 091 56 0017

F331 Rezidivierende depressive Stoumlrung gegenwaumlrtig 020 1791 89 0217 mittelgradige Episode

F332 Rezidivierende depressive Stoumlrung gegenwaumlrtig schwere Episode ohne psychotische Symptome

010 1109 116 0111

F333 Rezidivierende depressive Stoumlrung gegenwaumlrtig 001 081 95 0008 schwere Episode mit psychotischen Symptomen

F334 Rezidivierende depressive Stoumlrung gegenwaumlrtig remittiert

000 021 62 0004

F338 Sonstige rezidivierende depressive Stoumlrungen 001 038 74 0006 F339 Rezidivierende depressive Stoumlrung nicht naumlher

bezeichnet 005 254 54 0048

Tabelle A1 (Erwerbspersonen TK 2013 standardisiert)

36 ǀ Depressionsatlas

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Fehlzeiten mit Depressionen nach Personengruppen 2000 bis 2013

Depressionen (ICD 10 Codes F32 F33) Gesamt (A00 Z99)

Berufstaumltige Arbeitslose Gesamt

Jahr AU Tageje 100 VJ

rel seit 2000

AU Tageje 100 VJ

rel seit 2000

AU Tageje 100 VJ

rel seit 2000

AU Tageje 100 VJ

rel seit 2000

2000 56 100 130 100 62 100 1294 100 2001 58 103 138 106 64 104 1313 101 2002 59 106 142 109 67 109 1300 100 2003 59 105 147 113 68 110 1257 97 2004 60 108 172 132 72 116 1209 93 2005 60 108 180 138 72 118 1215 94 2006 53 95 202 155 60 98 1144 88 2007 60 108 270 207 68 110 1193 92 2008 65 116 328 252 73 119 1224 95 2009 75 135 314 240 84 136 1320 102 2010 86 155 431 330 98 159 1340 104 2011 90 162 456 350 100 163 1397 108 2012 95 171 470 361 105 171 1417 110 2013 92 166 488 374 104 169 1466 113

Tabelle A2 (Erwerbspersonen TK 2013 standardisiert Werte 2000 entsprechen 100 Prozent)

Arbeitsunfaumlhigkeiten mit Depressionen nach Alter und Geschlecht 2013

Maumlnner Frauen Gesamt

Alters gruppe

AU Faumllle je

100 VJ

AU Tageje

100 VJ

Betr []

AU Faumllle je

100 VJ

AU Tageje

100 VJ

Betr []

AU Faumllle je

100 VJ

AU Tageje

100 VJ

Betr []

15-19 06 21 06 16 44 14 10 31 09 20-24 09 40 08 18 66 16 13 52 12 25-29 09 42 08 15 73 14 12 57 11 30-34 09 46 08 16 88 15 12 65 11 35-39 10 64 10 18 110 18 14 85 13 40-44 12 79 12 21 130 21 16 102 16 45-49 13 87 13 23 149 23 18 116 18 50-54 14 104 14 26 178 26 20 139 20 55-59 17 126 17 30 215 30 23 167 23 60-64 16 153 16 28 242 29 21 189 21

Tabelle A3 (Erwerbspersonen TK 2013 ICD-10-Codes F32 F33)

Depressionsatlas ǀ 37

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Arbeitsunfaumlhigkeit mit Depressionen nach Ausbildung 2013

Ausbildungsabschluss AU Faumllle je 100 VJ

AU Tageje 100 VJ

Betroffene [Rate in ]

Ohne beruflichen Ausbildungsabschluss 207 113 195 Abschluss einer anerkannten Berufsshyausbildung 176 104 174 Meister-Techniker- oder gleichwertiger Fachschulabschluss 151 83 144 Bachelor 128 78 124 DiplomMagisterMasterStaatsexamen 111 63 111 Promotion 067 36 081 Abschluss unbekannt 153 104 156

Gesamt 163 104 159

Tabelle A4 (Erwerbspersonen TK 2013 standardisiert)

Antidepressiva-Verordnungen nach Alter und Geschlecht 2013

Maumlnner Frauen Gesamt

Alters gruppe

DDD Betr []

DDD pro

Betr

DDD Betr []

DDD pro

Betr

DDD Betr []

DDD pro

Betr 15-19 121 104 116 324 279 116 208 179 116 20-24 313 187 168 629 389 162 463 283 165

25-29 513 245 209 888 450 197 690 342 204 30-34 690 302 229 1089 513 212 870 397 221

35-39 893 386 231 1418 648 219 1131 505 225 40-44 1057 462 229 1687 783 216 1347 609 223

45-49 1141 502 227 1912 910 210 1501 693 219 50-54 1351 583 232 2236 1063 210 1773 812 222

55-59 1575 689 229 2592 1247 208 2044 946 219 60-64 1368 653 209 2358 1195 197 1774 875 204

Tabelle A5 (Erwerbspersonen TK 2013 ATC-Code N06A)

38 ǀ Depressionsatlas

Antidepressiva-Verordnungsvolumen nach Wirkstoffen 2000 bis 2013

Anzahl DDD je VJ

Opipramol Amitriptylin Fluoxetin Citalopram Sertralin Johannisshykraut

Mirtazapin Venlafaxin

Jahr N06AA05 N06AA09 N06AB03 N06AB04 N06AB06 N06AP01 N06AX11 N06AX16

2000 039 048 029 034 033 132 015 011 2001 043 049 034 047 042 125 021 017 2002 046 049 043 061 045 110 029 024 2003 051 051 051 087 051 098 032 033 2004 055 049 060 099 052 037 035 043 2005 059 050 067 117 054 043 043 053 2006 053 045 066 123 053 031 044 057 2007 059 047 074 166 061 031 054 068 2008 065 048 079 203 067 033 064 080 2009 068 048 076 229 070 043 069 091 2010 072 050 079 283 076 051 080 123 2011 075 052 081 351 081 053 085 145 2012 076 052 084 357 095 053 089 168 2013 075 051 084 334 109 053 091 183

Tabelle A6 (Erwerbspersonen TK 2013 standardisiert ATC-Code N06A)

Depressionsatlas ǀ 39

Allgemeine Informationen zum Depressionsatlas

Der Depressionsatlas liefert umfangreiche Informationen zur Bedeutung von Depressishyonen im Erwerbsalter Basis der Auswertunshygen bilden Daten zu Arbeitsunfaumlhigkeiten sowie Arzneiverordnungen bei TK-Erwerbsshypersonen aus den Jahren 2000 bis 2013 Depressionen waren 2013 fuumlr 7 Prozent aller gemeldeten Arbeitsfehltage verantwortlich Etwa 6 Prozent aller Erwerbspersonen erhielten 2013 Verordnungen von Antideshypressiva die Zahl der verordneten Tagesdoshysen hat sich seit 2000 nahezu verdreifacht

Weitere Informationen Gesundheitsstudien und Auswertungen finden Sie unter wwwtkde Webcode 49536

101

154

1

2015

  • 15-01-21_TK_Depressionsatlas_Inhalt_finalpdf
    • Depressionsatlas
      • Datengrundlagen
      • ICD-Diagnosen
      • Arzneiverordnungen ndash ATC
      • Standardisierung
        • Arbeitsunfaumlhigkeit mit Depressionen
          • Arbeitsunfaumlhigkeitsfaumllle
          • Arbeitsunfaumlhigkeitstage
          • Betroffene
          • Arbeitsunfaumlhigkeit nach Geschlecht und Alter
          • Arbeitsunfaumlhigkeiten im Zeitverlauf
          • Arbeitsunfaumlhigkeit nach Bundeslaumlndern und Kreisen
          • Trends in Bundeslaumlndern
          • Arbeitsunfaumlhigkeit nach Berufen
          • Arbeitsunfaumlhigkeit nach Schulabschluss
          • Arbeitsunfaumlhigkeit nach Ausbildung
          • Arbeitsunfaumlhigkeit nach Leitungsfunktion
          • Kosten von Arbeitsunfaumlhigkeit mit Depressionen
          • Arbeitsunfaumlhigkeit mit weiteren Diagnosen
            • Verordnung von Antidepressiva
              • Verordnung nach Alter und Geschlecht
              • Verordnungen im Zeitverlauf
              • Trends bei Verordnungen relevanter Antidepressiva nach Wirkstoffen
              • Verordnungen nach Arztgruppen
              • Verordnung nach Bundeslaumlndern und Kreisen
              • Trends in Bundeslaumlndern
              • Verordnungen nach Berufen
              • Verordnungen nach Schulabschluss
              • Verordnungen nach Ausbildung
              • Antidepressiva-Verordnung bei Erwerbspersonen mit Arbeitsunfaumlhigkeit aufgrund von Depressionen
              • Diagnosen von Arbeitsunfaumlhigkeit und Antidepressiva-Verordnungen
                • Zusammenfassung
                • Anhang
                • Word-Lesezeichen
                  • RANGEC12
                  • RANGEC24

Tabelle 13 enthaumllt Angaben zu den 20 dreishystelligen ICD-Diagnosen mit den houmlchsten Raten an Antidepressiva-Verordnungen sortiert in absteigender Reihenfolge nach dem Anteil der Erwerbspersonen mit Anti-depressiva-Verordnung

Um eine Einschaumltzung der Bedeutung der aufgefuumlhrten Diagnosen zu ermoumlglichen werden ergaumlnzend auch die Anteile der von Arbeitsunfaumlhigkeiten mit diesen Diagnosen betroffenen Erwerbspersonen in der Tabelle genannt

Die Erkrankung mit dem groumlszligten Anteil an Antidepressiva-Verordnungen ist die ICD-Diagnose bdquoRezidivierende depressive Stoumlshyrungldquo (F33) also eine zum wiederholten Mal auftretende Depression Von den Erwerbsshypersonen die 2013 mit einer entsprechenden Diagnose arbeitsunfaumlhig gemeldet waren ershyhielten innerhalb des Jahres 73 Prozent also knapp drei Viertel mindestens eine Anti-depressiva-Verordnung Unter den gelisteten 20 ICD-Diagnosen mit den houmlchsten Antideshypressiva-Verordnungsraten finden sich in erster Linie weitere bdquoFldquo-Diagnosen also Erkrankungsdiagnosen aus dem Kapitel bdquoPsychische und Verhaltensstoumlrungenldquo

Ausnahmen bilden die beiden Diagnosen bdquoVergiftung durch psychotrope Substanzen anderenorts nicht klassifiziertldquo (T43) sowie bdquoVergiftung durch Diuretika und sonstige und nicht naumlher bezeichnete Arzneimittel Drogen und biologisch aktive Substanzenldquo (T50) aus der Diagnosegruppe bdquoVergiftungen durch Arzshyneimittel Drogen und biologisch aktive Subshystanzenldquo (T36ndashT50) bei deren Kodierung als Anlass einer Arbeitsunfaumlhigkeit gleichfalls reshylativ hohe Raten an Antidepressiva-Verordnungen ermittelt wurden Uumlber die Gruumlnde fuumlr den beobachteten Zusammenshyhang der Diagnosen mit hohen Raten an An-tidepressiva-Verordnungen geben die Daten keine Auskunft Es laumlsst sich daher nur vershymuten dass Antidepressiva in diesen Faumlllen in der Regel nicht Ausloumlser einer Vergiftung waren sondern eher zur Behandlung von seelischen Zustaumlnden verordnet wurden die ihrerseits anderweitig den Ausloumlser fuumlr eine Vergiftung bildeten In jedem Fall laumlsst sich festhalten dass beide Diagnosen mit Beshytroffenenraten von 0003 Prozent sowie 0004 Prozent nur sehr selten den Anlass fuumlr eine Arbeitsunfaumlhigkeit bilden und insofern eishyne untergeordnete Rolle spielen

Unter den gelisteten 20 Diagnosen mit hohen medikamentoumlsen Behandlungsraten bilden bdquoDepressive Episodenldquo (F32) mit Abstand den haumlufigsten Anlass fuumlr eine Arbeitsunfaumlhigkeit

Zusammenfassung Der Depressionsatlas liefert umfaumlngliches Zahlenmaterial zur Bedeutung von Depressishyonen im Erwerbsalter und zu Veraumlnderungen in den Jahren von 2000 bis 2013

Innerhalb des genannten Zeitraums stiegen die Fehlzeiten aufgrund von Depressionen deutlich Zwischen Tiefst- und Houmlchststand 2006 und 2012 war bei Erwerbspersonen ein Anstieg um 75 Prozent festzustellen Nach eishynem leichten Ruumlckgang wurden im Jahr 2013 163 AU-Faumllle pro 100 Versicherungsjahre mit der Diagnose von Depressionen erfasst Dashymit waren Depressionen lediglich 14 Prozent aller AU-Faumllle zuzuordnen aufgrund der lanshygen fallbezogenen Dauer waren diese Faumllle jedoch fuumlr 71 Prozent aller gemeldeten Fehlshytage verantwortlich Im Mittel war jede Ershywerbsperson 2013 gut einen Tag aufgrund von Depressionen arbeitsunfaumlhig gemeldet eine gemeldete Arbeitsunfaumlhigkeit dauerte durchschnittlich 64 Tage

Rund 6 Prozent der Erwerbspersonen erhielshyten innerhalb des Jahres 2013 mindestens eishyne Antidepressiva-Verordnung 2000 hatte die Rate noch bei 41 Prozent gelegen Die Zahl der verordneten Tagesdosen stieg im selben Zeitraum um den Faktor 274 und hat sich damit nahezu verdreifacht 2013 wurden demnach anteilig mehr Erwerbspersonen und gegebenenfalls zugleich auch erheblich intenshysiver mit Antidepressiva behandelt als im Jahr 2000

Frauen waren nach den vorliegenden Ergebshynissen nahezu doppelt so haumlufig von Depresshysionen betroffen wie Maumlnner mit zunehmenshydem Alter zeigen sich bis kurz vor Erreichen des Renteneintrittsalters steigende Fehlzeiten und Verordnungsraten Hinweise auf reduziershyte Erkrankungsrisiken finden sich bei houmlherer schulischer und beruflicher Ausbildung und entsprechend auch vorrangig bei Beschaumlftigshyten in Berufen mit houmlherer Qualifikation sowie mit technisch-handwerklicher Ausrichtung Beschaumlftigte mit geringerer Qualifikation soshywie aus sozialen Berufen sind demgegenuumlber tendenziell haumlufiger betroffen

Sowohl im Hinblick auf Arbeitsunfaumlhigkeiten mit Depressionen als auch im Hinblick auf Verordnungen von Antidepressiva haben sich im Lauf der 14 Jahre Unterschiede zwischen den Bundeslaumlndern verringert Dies koumlnnte auf eine Angleichung der Lebensumstaumlnde aber auch auf eine Angleichung der diagnosshytischen und therapeutischen Strategien von Aumlrzten hindeuten

Depressionsatlas ǀ 35

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Anhang

Depressionen als Ursache von Arbeitsunfaumlhigkeiten nach Geschlecht 2013

Maumlnner ICD 10 Code ICD 10 Diagnose

AU Faumllle je 100 VJ

AU Tageje 100 VJ

AU Tageje Fall

Betroffene [Rate in ]

A00-Z99 Alle Diagnosen 10409 132383 13 49910 F00-F99 Psychische und Verhaltensstoumlrungen 412 18678 45 3575

F30-F39 Affektive Stoumlrungen 127 8425 66 1218 F32 F33 Depressionen 119 7880 66 1155

F32 Depressive Episode 098 6043 61 0964 F320 Leichte depressive Episode 004 140 35 0039 F321 Mittelgradige depressive Episode 021 1628 76 0227 F322 Schwere depressive Episode ohne psychotische 012 1304 109 0134

Symptome F323 Schwere depressive Episode mit psychotischen

Symptomen 001 075 90 0009

F328 Sonstige depressive Episoden 003 132 52 0026 F329 Depressive Episode nicht naumlher bezeichnet 056 2671 48 0542

F33 Rezidivierende depressive Stoumlrung 021 1837 88 0216 F330 Rezidivierende depressive Stoumlrung gegenwaumlrtig

leichte Episode 001 035 42 0008

F331 Rezidivierende depressive Stoumlrung gegenwaumlrtig 010 880 86 0106 mittelgradige Episode

F332 Rezidivierende depressive Stoumlrung gegenwaumlrtig schwere Episode ohne psychotische Symptome

006 628 112 0063

F333 Rezidivierende depressive Stoumlrung gegenwaumlrtig 001 076 119 0007 schwere Episode mit psychotischen Symptomen

F334 Rezidivierende depressive Stoumlrung gegenwaumlrtig remittiert

000 011 50 0002

F338 Sonstige rezidivierende depressive Stoumlrungen 000 013 37 0004 F339 Rezidivierende depressive Stoumlrung nicht naumlher

bezeichnet 003 150 59 0026

Frauen ICD 10 Code ICD 10 Diagnose

AU Faumllle je 100 VJ

AU Tageje 100 VJ

AU Tageje Fall

Betroffene [Rate in ]

A00-Z99 Alle Diagnosen 12756 163175 13 56801 F00-F99 Psychische und Verhaltensstoumlrungen 759 31541 42 6603

F30-F39 Affektive Stoumlrungen 226 14159 63 2204 F32 F33 Depressionen 214 13312 62 2101

F32 Depressive Episode 176 9848 56 1738 F320 Leichte depressive Episode 008 245 32 0075 F321 Mittelgradige depressive Episode 038 2795 73 0408 F322 Schwere depressive Episode ohne psychotische 017 1914 113 0202

Symptome F323 Schwere depressive Episode mit psychotischen

Symptomen 001 103 108 0011

F328 Sonstige depressive Episoden 005 212 46 0047 F329 Depressive Episode nicht naumlher bezeichnet 106 4442 42 1024

F33 Rezidivierende depressive Stoumlrung 038 3464 90 0409 F330 Rezidivierende depressive Stoumlrung gegenwaumlrtig

leichte Episode 002 091 56 0017

F331 Rezidivierende depressive Stoumlrung gegenwaumlrtig 020 1791 89 0217 mittelgradige Episode

F332 Rezidivierende depressive Stoumlrung gegenwaumlrtig schwere Episode ohne psychotische Symptome

010 1109 116 0111

F333 Rezidivierende depressive Stoumlrung gegenwaumlrtig 001 081 95 0008 schwere Episode mit psychotischen Symptomen

F334 Rezidivierende depressive Stoumlrung gegenwaumlrtig remittiert

000 021 62 0004

F338 Sonstige rezidivierende depressive Stoumlrungen 001 038 74 0006 F339 Rezidivierende depressive Stoumlrung nicht naumlher

bezeichnet 005 254 54 0048

Tabelle A1 (Erwerbspersonen TK 2013 standardisiert)

36 ǀ Depressionsatlas

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Fehlzeiten mit Depressionen nach Personengruppen 2000 bis 2013

Depressionen (ICD 10 Codes F32 F33) Gesamt (A00 Z99)

Berufstaumltige Arbeitslose Gesamt

Jahr AU Tageje 100 VJ

rel seit 2000

AU Tageje 100 VJ

rel seit 2000

AU Tageje 100 VJ

rel seit 2000

AU Tageje 100 VJ

rel seit 2000

2000 56 100 130 100 62 100 1294 100 2001 58 103 138 106 64 104 1313 101 2002 59 106 142 109 67 109 1300 100 2003 59 105 147 113 68 110 1257 97 2004 60 108 172 132 72 116 1209 93 2005 60 108 180 138 72 118 1215 94 2006 53 95 202 155 60 98 1144 88 2007 60 108 270 207 68 110 1193 92 2008 65 116 328 252 73 119 1224 95 2009 75 135 314 240 84 136 1320 102 2010 86 155 431 330 98 159 1340 104 2011 90 162 456 350 100 163 1397 108 2012 95 171 470 361 105 171 1417 110 2013 92 166 488 374 104 169 1466 113

Tabelle A2 (Erwerbspersonen TK 2013 standardisiert Werte 2000 entsprechen 100 Prozent)

Arbeitsunfaumlhigkeiten mit Depressionen nach Alter und Geschlecht 2013

Maumlnner Frauen Gesamt

Alters gruppe

AU Faumllle je

100 VJ

AU Tageje

100 VJ

Betr []

AU Faumllle je

100 VJ

AU Tageje

100 VJ

Betr []

AU Faumllle je

100 VJ

AU Tageje

100 VJ

Betr []

15-19 06 21 06 16 44 14 10 31 09 20-24 09 40 08 18 66 16 13 52 12 25-29 09 42 08 15 73 14 12 57 11 30-34 09 46 08 16 88 15 12 65 11 35-39 10 64 10 18 110 18 14 85 13 40-44 12 79 12 21 130 21 16 102 16 45-49 13 87 13 23 149 23 18 116 18 50-54 14 104 14 26 178 26 20 139 20 55-59 17 126 17 30 215 30 23 167 23 60-64 16 153 16 28 242 29 21 189 21

Tabelle A3 (Erwerbspersonen TK 2013 ICD-10-Codes F32 F33)

Depressionsatlas ǀ 37

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Arbeitsunfaumlhigkeit mit Depressionen nach Ausbildung 2013

Ausbildungsabschluss AU Faumllle je 100 VJ

AU Tageje 100 VJ

Betroffene [Rate in ]

Ohne beruflichen Ausbildungsabschluss 207 113 195 Abschluss einer anerkannten Berufsshyausbildung 176 104 174 Meister-Techniker- oder gleichwertiger Fachschulabschluss 151 83 144 Bachelor 128 78 124 DiplomMagisterMasterStaatsexamen 111 63 111 Promotion 067 36 081 Abschluss unbekannt 153 104 156

Gesamt 163 104 159

Tabelle A4 (Erwerbspersonen TK 2013 standardisiert)

Antidepressiva-Verordnungen nach Alter und Geschlecht 2013

Maumlnner Frauen Gesamt

Alters gruppe

DDD Betr []

DDD pro

Betr

DDD Betr []

DDD pro

Betr

DDD Betr []

DDD pro

Betr 15-19 121 104 116 324 279 116 208 179 116 20-24 313 187 168 629 389 162 463 283 165

25-29 513 245 209 888 450 197 690 342 204 30-34 690 302 229 1089 513 212 870 397 221

35-39 893 386 231 1418 648 219 1131 505 225 40-44 1057 462 229 1687 783 216 1347 609 223

45-49 1141 502 227 1912 910 210 1501 693 219 50-54 1351 583 232 2236 1063 210 1773 812 222

55-59 1575 689 229 2592 1247 208 2044 946 219 60-64 1368 653 209 2358 1195 197 1774 875 204

Tabelle A5 (Erwerbspersonen TK 2013 ATC-Code N06A)

38 ǀ Depressionsatlas

Antidepressiva-Verordnungsvolumen nach Wirkstoffen 2000 bis 2013

Anzahl DDD je VJ

Opipramol Amitriptylin Fluoxetin Citalopram Sertralin Johannisshykraut

Mirtazapin Venlafaxin

Jahr N06AA05 N06AA09 N06AB03 N06AB04 N06AB06 N06AP01 N06AX11 N06AX16

2000 039 048 029 034 033 132 015 011 2001 043 049 034 047 042 125 021 017 2002 046 049 043 061 045 110 029 024 2003 051 051 051 087 051 098 032 033 2004 055 049 060 099 052 037 035 043 2005 059 050 067 117 054 043 043 053 2006 053 045 066 123 053 031 044 057 2007 059 047 074 166 061 031 054 068 2008 065 048 079 203 067 033 064 080 2009 068 048 076 229 070 043 069 091 2010 072 050 079 283 076 051 080 123 2011 075 052 081 351 081 053 085 145 2012 076 052 084 357 095 053 089 168 2013 075 051 084 334 109 053 091 183

Tabelle A6 (Erwerbspersonen TK 2013 standardisiert ATC-Code N06A)

Depressionsatlas ǀ 39

Allgemeine Informationen zum Depressionsatlas

Der Depressionsatlas liefert umfangreiche Informationen zur Bedeutung von Depressishyonen im Erwerbsalter Basis der Auswertunshygen bilden Daten zu Arbeitsunfaumlhigkeiten sowie Arzneiverordnungen bei TK-Erwerbsshypersonen aus den Jahren 2000 bis 2013 Depressionen waren 2013 fuumlr 7 Prozent aller gemeldeten Arbeitsfehltage verantwortlich Etwa 6 Prozent aller Erwerbspersonen erhielten 2013 Verordnungen von Antideshypressiva die Zahl der verordneten Tagesdoshysen hat sich seit 2000 nahezu verdreifacht

Weitere Informationen Gesundheitsstudien und Auswertungen finden Sie unter wwwtkde Webcode 49536

101

154

1

2015

  • 15-01-21_TK_Depressionsatlas_Inhalt_finalpdf
    • Depressionsatlas
      • Datengrundlagen
      • ICD-Diagnosen
      • Arzneiverordnungen ndash ATC
      • Standardisierung
        • Arbeitsunfaumlhigkeit mit Depressionen
          • Arbeitsunfaumlhigkeitsfaumllle
          • Arbeitsunfaumlhigkeitstage
          • Betroffene
          • Arbeitsunfaumlhigkeit nach Geschlecht und Alter
          • Arbeitsunfaumlhigkeiten im Zeitverlauf
          • Arbeitsunfaumlhigkeit nach Bundeslaumlndern und Kreisen
          • Trends in Bundeslaumlndern
          • Arbeitsunfaumlhigkeit nach Berufen
          • Arbeitsunfaumlhigkeit nach Schulabschluss
          • Arbeitsunfaumlhigkeit nach Ausbildung
          • Arbeitsunfaumlhigkeit nach Leitungsfunktion
          • Kosten von Arbeitsunfaumlhigkeit mit Depressionen
          • Arbeitsunfaumlhigkeit mit weiteren Diagnosen
            • Verordnung von Antidepressiva
              • Verordnung nach Alter und Geschlecht
              • Verordnungen im Zeitverlauf
              • Trends bei Verordnungen relevanter Antidepressiva nach Wirkstoffen
              • Verordnungen nach Arztgruppen
              • Verordnung nach Bundeslaumlndern und Kreisen
              • Trends in Bundeslaumlndern
              • Verordnungen nach Berufen
              • Verordnungen nach Schulabschluss
              • Verordnungen nach Ausbildung
              • Antidepressiva-Verordnung bei Erwerbspersonen mit Arbeitsunfaumlhigkeit aufgrund von Depressionen
              • Diagnosen von Arbeitsunfaumlhigkeit und Antidepressiva-Verordnungen
                • Zusammenfassung
                • Anhang
                • Word-Lesezeichen
                  • RANGEC12
                  • RANGEC24

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Anhang

Depressionen als Ursache von Arbeitsunfaumlhigkeiten nach Geschlecht 2013

Maumlnner ICD 10 Code ICD 10 Diagnose

AU Faumllle je 100 VJ

AU Tageje 100 VJ

AU Tageje Fall

Betroffene [Rate in ]

A00-Z99 Alle Diagnosen 10409 132383 13 49910 F00-F99 Psychische und Verhaltensstoumlrungen 412 18678 45 3575

F30-F39 Affektive Stoumlrungen 127 8425 66 1218 F32 F33 Depressionen 119 7880 66 1155

F32 Depressive Episode 098 6043 61 0964 F320 Leichte depressive Episode 004 140 35 0039 F321 Mittelgradige depressive Episode 021 1628 76 0227 F322 Schwere depressive Episode ohne psychotische 012 1304 109 0134

Symptome F323 Schwere depressive Episode mit psychotischen

Symptomen 001 075 90 0009

F328 Sonstige depressive Episoden 003 132 52 0026 F329 Depressive Episode nicht naumlher bezeichnet 056 2671 48 0542

F33 Rezidivierende depressive Stoumlrung 021 1837 88 0216 F330 Rezidivierende depressive Stoumlrung gegenwaumlrtig

leichte Episode 001 035 42 0008

F331 Rezidivierende depressive Stoumlrung gegenwaumlrtig 010 880 86 0106 mittelgradige Episode

F332 Rezidivierende depressive Stoumlrung gegenwaumlrtig schwere Episode ohne psychotische Symptome

006 628 112 0063

F333 Rezidivierende depressive Stoumlrung gegenwaumlrtig 001 076 119 0007 schwere Episode mit psychotischen Symptomen

F334 Rezidivierende depressive Stoumlrung gegenwaumlrtig remittiert

000 011 50 0002

F338 Sonstige rezidivierende depressive Stoumlrungen 000 013 37 0004 F339 Rezidivierende depressive Stoumlrung nicht naumlher

bezeichnet 003 150 59 0026

Frauen ICD 10 Code ICD 10 Diagnose

AU Faumllle je 100 VJ

AU Tageje 100 VJ

AU Tageje Fall

Betroffene [Rate in ]

A00-Z99 Alle Diagnosen 12756 163175 13 56801 F00-F99 Psychische und Verhaltensstoumlrungen 759 31541 42 6603

F30-F39 Affektive Stoumlrungen 226 14159 63 2204 F32 F33 Depressionen 214 13312 62 2101

F32 Depressive Episode 176 9848 56 1738 F320 Leichte depressive Episode 008 245 32 0075 F321 Mittelgradige depressive Episode 038 2795 73 0408 F322 Schwere depressive Episode ohne psychotische 017 1914 113 0202

Symptome F323 Schwere depressive Episode mit psychotischen

Symptomen 001 103 108 0011

F328 Sonstige depressive Episoden 005 212 46 0047 F329 Depressive Episode nicht naumlher bezeichnet 106 4442 42 1024

F33 Rezidivierende depressive Stoumlrung 038 3464 90 0409 F330 Rezidivierende depressive Stoumlrung gegenwaumlrtig

leichte Episode 002 091 56 0017

F331 Rezidivierende depressive Stoumlrung gegenwaumlrtig 020 1791 89 0217 mittelgradige Episode

F332 Rezidivierende depressive Stoumlrung gegenwaumlrtig schwere Episode ohne psychotische Symptome

010 1109 116 0111

F333 Rezidivierende depressive Stoumlrung gegenwaumlrtig 001 081 95 0008 schwere Episode mit psychotischen Symptomen

F334 Rezidivierende depressive Stoumlrung gegenwaumlrtig remittiert

000 021 62 0004

F338 Sonstige rezidivierende depressive Stoumlrungen 001 038 74 0006 F339 Rezidivierende depressive Stoumlrung nicht naumlher

bezeichnet 005 254 54 0048

Tabelle A1 (Erwerbspersonen TK 2013 standardisiert)

36 ǀ Depressionsatlas

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Fehlzeiten mit Depressionen nach Personengruppen 2000 bis 2013

Depressionen (ICD 10 Codes F32 F33) Gesamt (A00 Z99)

Berufstaumltige Arbeitslose Gesamt

Jahr AU Tageje 100 VJ

rel seit 2000

AU Tageje 100 VJ

rel seit 2000

AU Tageje 100 VJ

rel seit 2000

AU Tageje 100 VJ

rel seit 2000

2000 56 100 130 100 62 100 1294 100 2001 58 103 138 106 64 104 1313 101 2002 59 106 142 109 67 109 1300 100 2003 59 105 147 113 68 110 1257 97 2004 60 108 172 132 72 116 1209 93 2005 60 108 180 138 72 118 1215 94 2006 53 95 202 155 60 98 1144 88 2007 60 108 270 207 68 110 1193 92 2008 65 116 328 252 73 119 1224 95 2009 75 135 314 240 84 136 1320 102 2010 86 155 431 330 98 159 1340 104 2011 90 162 456 350 100 163 1397 108 2012 95 171 470 361 105 171 1417 110 2013 92 166 488 374 104 169 1466 113

Tabelle A2 (Erwerbspersonen TK 2013 standardisiert Werte 2000 entsprechen 100 Prozent)

Arbeitsunfaumlhigkeiten mit Depressionen nach Alter und Geschlecht 2013

Maumlnner Frauen Gesamt

Alters gruppe

AU Faumllle je

100 VJ

AU Tageje

100 VJ

Betr []

AU Faumllle je

100 VJ

AU Tageje

100 VJ

Betr []

AU Faumllle je

100 VJ

AU Tageje

100 VJ

Betr []

15-19 06 21 06 16 44 14 10 31 09 20-24 09 40 08 18 66 16 13 52 12 25-29 09 42 08 15 73 14 12 57 11 30-34 09 46 08 16 88 15 12 65 11 35-39 10 64 10 18 110 18 14 85 13 40-44 12 79 12 21 130 21 16 102 16 45-49 13 87 13 23 149 23 18 116 18 50-54 14 104 14 26 178 26 20 139 20 55-59 17 126 17 30 215 30 23 167 23 60-64 16 153 16 28 242 29 21 189 21

Tabelle A3 (Erwerbspersonen TK 2013 ICD-10-Codes F32 F33)

Depressionsatlas ǀ 37

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Arbeitsunfaumlhigkeit mit Depressionen nach Ausbildung 2013

Ausbildungsabschluss AU Faumllle je 100 VJ

AU Tageje 100 VJ

Betroffene [Rate in ]

Ohne beruflichen Ausbildungsabschluss 207 113 195 Abschluss einer anerkannten Berufsshyausbildung 176 104 174 Meister-Techniker- oder gleichwertiger Fachschulabschluss 151 83 144 Bachelor 128 78 124 DiplomMagisterMasterStaatsexamen 111 63 111 Promotion 067 36 081 Abschluss unbekannt 153 104 156

Gesamt 163 104 159

Tabelle A4 (Erwerbspersonen TK 2013 standardisiert)

Antidepressiva-Verordnungen nach Alter und Geschlecht 2013

Maumlnner Frauen Gesamt

Alters gruppe

DDD Betr []

DDD pro

Betr

DDD Betr []

DDD pro

Betr

DDD Betr []

DDD pro

Betr 15-19 121 104 116 324 279 116 208 179 116 20-24 313 187 168 629 389 162 463 283 165

25-29 513 245 209 888 450 197 690 342 204 30-34 690 302 229 1089 513 212 870 397 221

35-39 893 386 231 1418 648 219 1131 505 225 40-44 1057 462 229 1687 783 216 1347 609 223

45-49 1141 502 227 1912 910 210 1501 693 219 50-54 1351 583 232 2236 1063 210 1773 812 222

55-59 1575 689 229 2592 1247 208 2044 946 219 60-64 1368 653 209 2358 1195 197 1774 875 204

Tabelle A5 (Erwerbspersonen TK 2013 ATC-Code N06A)

38 ǀ Depressionsatlas

Antidepressiva-Verordnungsvolumen nach Wirkstoffen 2000 bis 2013

Anzahl DDD je VJ

Opipramol Amitriptylin Fluoxetin Citalopram Sertralin Johannisshykraut

Mirtazapin Venlafaxin

Jahr N06AA05 N06AA09 N06AB03 N06AB04 N06AB06 N06AP01 N06AX11 N06AX16

2000 039 048 029 034 033 132 015 011 2001 043 049 034 047 042 125 021 017 2002 046 049 043 061 045 110 029 024 2003 051 051 051 087 051 098 032 033 2004 055 049 060 099 052 037 035 043 2005 059 050 067 117 054 043 043 053 2006 053 045 066 123 053 031 044 057 2007 059 047 074 166 061 031 054 068 2008 065 048 079 203 067 033 064 080 2009 068 048 076 229 070 043 069 091 2010 072 050 079 283 076 051 080 123 2011 075 052 081 351 081 053 085 145 2012 076 052 084 357 095 053 089 168 2013 075 051 084 334 109 053 091 183

Tabelle A6 (Erwerbspersonen TK 2013 standardisiert ATC-Code N06A)

Depressionsatlas ǀ 39

Allgemeine Informationen zum Depressionsatlas

Der Depressionsatlas liefert umfangreiche Informationen zur Bedeutung von Depressishyonen im Erwerbsalter Basis der Auswertunshygen bilden Daten zu Arbeitsunfaumlhigkeiten sowie Arzneiverordnungen bei TK-Erwerbsshypersonen aus den Jahren 2000 bis 2013 Depressionen waren 2013 fuumlr 7 Prozent aller gemeldeten Arbeitsfehltage verantwortlich Etwa 6 Prozent aller Erwerbspersonen erhielten 2013 Verordnungen von Antideshypressiva die Zahl der verordneten Tagesdoshysen hat sich seit 2000 nahezu verdreifacht

Weitere Informationen Gesundheitsstudien und Auswertungen finden Sie unter wwwtkde Webcode 49536

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2015

  • 15-01-21_TK_Depressionsatlas_Inhalt_finalpdf
    • Depressionsatlas
      • Datengrundlagen
      • ICD-Diagnosen
      • Arzneiverordnungen ndash ATC
      • Standardisierung
        • Arbeitsunfaumlhigkeit mit Depressionen
          • Arbeitsunfaumlhigkeitsfaumllle
          • Arbeitsunfaumlhigkeitstage
          • Betroffene
          • Arbeitsunfaumlhigkeit nach Geschlecht und Alter
          • Arbeitsunfaumlhigkeiten im Zeitverlauf
          • Arbeitsunfaumlhigkeit nach Bundeslaumlndern und Kreisen
          • Trends in Bundeslaumlndern
          • Arbeitsunfaumlhigkeit nach Berufen
          • Arbeitsunfaumlhigkeit nach Schulabschluss
          • Arbeitsunfaumlhigkeit nach Ausbildung
          • Arbeitsunfaumlhigkeit nach Leitungsfunktion
          • Kosten von Arbeitsunfaumlhigkeit mit Depressionen
          • Arbeitsunfaumlhigkeit mit weiteren Diagnosen
            • Verordnung von Antidepressiva
              • Verordnung nach Alter und Geschlecht
              • Verordnungen im Zeitverlauf
              • Trends bei Verordnungen relevanter Antidepressiva nach Wirkstoffen
              • Verordnungen nach Arztgruppen
              • Verordnung nach Bundeslaumlndern und Kreisen
              • Trends in Bundeslaumlndern
              • Verordnungen nach Berufen
              • Verordnungen nach Schulabschluss
              • Verordnungen nach Ausbildung
              • Antidepressiva-Verordnung bei Erwerbspersonen mit Arbeitsunfaumlhigkeit aufgrund von Depressionen
              • Diagnosen von Arbeitsunfaumlhigkeit und Antidepressiva-Verordnungen
                • Zusammenfassung
                • Anhang
                • Word-Lesezeichen
                  • RANGEC12
                  • RANGEC24

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Fehlzeiten mit Depressionen nach Personengruppen 2000 bis 2013

Depressionen (ICD 10 Codes F32 F33) Gesamt (A00 Z99)

Berufstaumltige Arbeitslose Gesamt

Jahr AU Tageje 100 VJ

rel seit 2000

AU Tageje 100 VJ

rel seit 2000

AU Tageje 100 VJ

rel seit 2000

AU Tageje 100 VJ

rel seit 2000

2000 56 100 130 100 62 100 1294 100 2001 58 103 138 106 64 104 1313 101 2002 59 106 142 109 67 109 1300 100 2003 59 105 147 113 68 110 1257 97 2004 60 108 172 132 72 116 1209 93 2005 60 108 180 138 72 118 1215 94 2006 53 95 202 155 60 98 1144 88 2007 60 108 270 207 68 110 1193 92 2008 65 116 328 252 73 119 1224 95 2009 75 135 314 240 84 136 1320 102 2010 86 155 431 330 98 159 1340 104 2011 90 162 456 350 100 163 1397 108 2012 95 171 470 361 105 171 1417 110 2013 92 166 488 374 104 169 1466 113

Tabelle A2 (Erwerbspersonen TK 2013 standardisiert Werte 2000 entsprechen 100 Prozent)

Arbeitsunfaumlhigkeiten mit Depressionen nach Alter und Geschlecht 2013

Maumlnner Frauen Gesamt

Alters gruppe

AU Faumllle je

100 VJ

AU Tageje

100 VJ

Betr []

AU Faumllle je

100 VJ

AU Tageje

100 VJ

Betr []

AU Faumllle je

100 VJ

AU Tageje

100 VJ

Betr []

15-19 06 21 06 16 44 14 10 31 09 20-24 09 40 08 18 66 16 13 52 12 25-29 09 42 08 15 73 14 12 57 11 30-34 09 46 08 16 88 15 12 65 11 35-39 10 64 10 18 110 18 14 85 13 40-44 12 79 12 21 130 21 16 102 16 45-49 13 87 13 23 149 23 18 116 18 50-54 14 104 14 26 178 26 20 139 20 55-59 17 126 17 30 215 30 23 167 23 60-64 16 153 16 28 242 29 21 189 21

Tabelle A3 (Erwerbspersonen TK 2013 ICD-10-Codes F32 F33)

Depressionsatlas ǀ 37

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Arbeitsunfaumlhigkeit mit Depressionen nach Ausbildung 2013

Ausbildungsabschluss AU Faumllle je 100 VJ

AU Tageje 100 VJ

Betroffene [Rate in ]

Ohne beruflichen Ausbildungsabschluss 207 113 195 Abschluss einer anerkannten Berufsshyausbildung 176 104 174 Meister-Techniker- oder gleichwertiger Fachschulabschluss 151 83 144 Bachelor 128 78 124 DiplomMagisterMasterStaatsexamen 111 63 111 Promotion 067 36 081 Abschluss unbekannt 153 104 156

Gesamt 163 104 159

Tabelle A4 (Erwerbspersonen TK 2013 standardisiert)

Antidepressiva-Verordnungen nach Alter und Geschlecht 2013

Maumlnner Frauen Gesamt

Alters gruppe

DDD Betr []

DDD pro

Betr

DDD Betr []

DDD pro

Betr

DDD Betr []

DDD pro

Betr 15-19 121 104 116 324 279 116 208 179 116 20-24 313 187 168 629 389 162 463 283 165

25-29 513 245 209 888 450 197 690 342 204 30-34 690 302 229 1089 513 212 870 397 221

35-39 893 386 231 1418 648 219 1131 505 225 40-44 1057 462 229 1687 783 216 1347 609 223

45-49 1141 502 227 1912 910 210 1501 693 219 50-54 1351 583 232 2236 1063 210 1773 812 222

55-59 1575 689 229 2592 1247 208 2044 946 219 60-64 1368 653 209 2358 1195 197 1774 875 204

Tabelle A5 (Erwerbspersonen TK 2013 ATC-Code N06A)

38 ǀ Depressionsatlas

Antidepressiva-Verordnungsvolumen nach Wirkstoffen 2000 bis 2013

Anzahl DDD je VJ

Opipramol Amitriptylin Fluoxetin Citalopram Sertralin Johannisshykraut

Mirtazapin Venlafaxin

Jahr N06AA05 N06AA09 N06AB03 N06AB04 N06AB06 N06AP01 N06AX11 N06AX16

2000 039 048 029 034 033 132 015 011 2001 043 049 034 047 042 125 021 017 2002 046 049 043 061 045 110 029 024 2003 051 051 051 087 051 098 032 033 2004 055 049 060 099 052 037 035 043 2005 059 050 067 117 054 043 043 053 2006 053 045 066 123 053 031 044 057 2007 059 047 074 166 061 031 054 068 2008 065 048 079 203 067 033 064 080 2009 068 048 076 229 070 043 069 091 2010 072 050 079 283 076 051 080 123 2011 075 052 081 351 081 053 085 145 2012 076 052 084 357 095 053 089 168 2013 075 051 084 334 109 053 091 183

Tabelle A6 (Erwerbspersonen TK 2013 standardisiert ATC-Code N06A)

Depressionsatlas ǀ 39

Allgemeine Informationen zum Depressionsatlas

Der Depressionsatlas liefert umfangreiche Informationen zur Bedeutung von Depressishyonen im Erwerbsalter Basis der Auswertunshygen bilden Daten zu Arbeitsunfaumlhigkeiten sowie Arzneiverordnungen bei TK-Erwerbsshypersonen aus den Jahren 2000 bis 2013 Depressionen waren 2013 fuumlr 7 Prozent aller gemeldeten Arbeitsfehltage verantwortlich Etwa 6 Prozent aller Erwerbspersonen erhielten 2013 Verordnungen von Antideshypressiva die Zahl der verordneten Tagesdoshysen hat sich seit 2000 nahezu verdreifacht

Weitere Informationen Gesundheitsstudien und Auswertungen finden Sie unter wwwtkde Webcode 49536

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2015

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    • Depressionsatlas
      • Datengrundlagen
      • ICD-Diagnosen
      • Arzneiverordnungen ndash ATC
      • Standardisierung
        • Arbeitsunfaumlhigkeit mit Depressionen
          • Arbeitsunfaumlhigkeitsfaumllle
          • Arbeitsunfaumlhigkeitstage
          • Betroffene
          • Arbeitsunfaumlhigkeit nach Geschlecht und Alter
          • Arbeitsunfaumlhigkeiten im Zeitverlauf
          • Arbeitsunfaumlhigkeit nach Bundeslaumlndern und Kreisen
          • Trends in Bundeslaumlndern
          • Arbeitsunfaumlhigkeit nach Berufen
          • Arbeitsunfaumlhigkeit nach Schulabschluss
          • Arbeitsunfaumlhigkeit nach Ausbildung
          • Arbeitsunfaumlhigkeit nach Leitungsfunktion
          • Kosten von Arbeitsunfaumlhigkeit mit Depressionen
          • Arbeitsunfaumlhigkeit mit weiteren Diagnosen
            • Verordnung von Antidepressiva
              • Verordnung nach Alter und Geschlecht
              • Verordnungen im Zeitverlauf
              • Trends bei Verordnungen relevanter Antidepressiva nach Wirkstoffen
              • Verordnungen nach Arztgruppen
              • Verordnung nach Bundeslaumlndern und Kreisen
              • Trends in Bundeslaumlndern
              • Verordnungen nach Berufen
              • Verordnungen nach Schulabschluss
              • Verordnungen nach Ausbildung
              • Antidepressiva-Verordnung bei Erwerbspersonen mit Arbeitsunfaumlhigkeit aufgrund von Depressionen
              • Diagnosen von Arbeitsunfaumlhigkeit und Antidepressiva-Verordnungen
                • Zusammenfassung
                • Anhang
                • Word-Lesezeichen
                  • RANGEC12
                  • RANGEC24

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Arbeitsunfaumlhigkeit mit Depressionen nach Ausbildung 2013

Ausbildungsabschluss AU Faumllle je 100 VJ

AU Tageje 100 VJ

Betroffene [Rate in ]

Ohne beruflichen Ausbildungsabschluss 207 113 195 Abschluss einer anerkannten Berufsshyausbildung 176 104 174 Meister-Techniker- oder gleichwertiger Fachschulabschluss 151 83 144 Bachelor 128 78 124 DiplomMagisterMasterStaatsexamen 111 63 111 Promotion 067 36 081 Abschluss unbekannt 153 104 156

Gesamt 163 104 159

Tabelle A4 (Erwerbspersonen TK 2013 standardisiert)

Antidepressiva-Verordnungen nach Alter und Geschlecht 2013

Maumlnner Frauen Gesamt

Alters gruppe

DDD Betr []

DDD pro

Betr

DDD Betr []

DDD pro

Betr

DDD Betr []

DDD pro

Betr 15-19 121 104 116 324 279 116 208 179 116 20-24 313 187 168 629 389 162 463 283 165

25-29 513 245 209 888 450 197 690 342 204 30-34 690 302 229 1089 513 212 870 397 221

35-39 893 386 231 1418 648 219 1131 505 225 40-44 1057 462 229 1687 783 216 1347 609 223

45-49 1141 502 227 1912 910 210 1501 693 219 50-54 1351 583 232 2236 1063 210 1773 812 222

55-59 1575 689 229 2592 1247 208 2044 946 219 60-64 1368 653 209 2358 1195 197 1774 875 204

Tabelle A5 (Erwerbspersonen TK 2013 ATC-Code N06A)

38 ǀ Depressionsatlas

Antidepressiva-Verordnungsvolumen nach Wirkstoffen 2000 bis 2013

Anzahl DDD je VJ

Opipramol Amitriptylin Fluoxetin Citalopram Sertralin Johannisshykraut

Mirtazapin Venlafaxin

Jahr N06AA05 N06AA09 N06AB03 N06AB04 N06AB06 N06AP01 N06AX11 N06AX16

2000 039 048 029 034 033 132 015 011 2001 043 049 034 047 042 125 021 017 2002 046 049 043 061 045 110 029 024 2003 051 051 051 087 051 098 032 033 2004 055 049 060 099 052 037 035 043 2005 059 050 067 117 054 043 043 053 2006 053 045 066 123 053 031 044 057 2007 059 047 074 166 061 031 054 068 2008 065 048 079 203 067 033 064 080 2009 068 048 076 229 070 043 069 091 2010 072 050 079 283 076 051 080 123 2011 075 052 081 351 081 053 085 145 2012 076 052 084 357 095 053 089 168 2013 075 051 084 334 109 053 091 183

Tabelle A6 (Erwerbspersonen TK 2013 standardisiert ATC-Code N06A)

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Allgemeine Informationen zum Depressionsatlas

Der Depressionsatlas liefert umfangreiche Informationen zur Bedeutung von Depressishyonen im Erwerbsalter Basis der Auswertunshygen bilden Daten zu Arbeitsunfaumlhigkeiten sowie Arzneiverordnungen bei TK-Erwerbsshypersonen aus den Jahren 2000 bis 2013 Depressionen waren 2013 fuumlr 7 Prozent aller gemeldeten Arbeitsfehltage verantwortlich Etwa 6 Prozent aller Erwerbspersonen erhielten 2013 Verordnungen von Antideshypressiva die Zahl der verordneten Tagesdoshysen hat sich seit 2000 nahezu verdreifacht

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              • Verordnung nach Alter und Geschlecht
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              • Verordnungen nach Berufen
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Antidepressiva-Verordnungsvolumen nach Wirkstoffen 2000 bis 2013

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2000 039 048 029 034 033 132 015 011 2001 043 049 034 047 042 125 021 017 2002 046 049 043 061 045 110 029 024 2003 051 051 051 087 051 098 032 033 2004 055 049 060 099 052 037 035 043 2005 059 050 067 117 054 043 043 053 2006 053 045 066 123 053 031 044 057 2007 059 047 074 166 061 031 054 068 2008 065 048 079 203 067 033 064 080 2009 068 048 076 229 070 043 069 091 2010 072 050 079 283 076 051 080 123 2011 075 052 081 351 081 053 085 145 2012 076 052 084 357 095 053 089 168 2013 075 051 084 334 109 053 091 183

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