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1 ENERGIE SPAREN UND ABFALL VERMEIDEN AN SCHULEN DURCH SCHÜLERVERHALTEN PILOTPROJEKT AN DER BBS LAHNSTEIN - ERFAHRUNGSBERICHT & DOKUMENTATION

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ENERGIE SPAREN UND ABFALL VERMEIDEN AN SCHULEN DURCH SCHÜLERVERHALTEN PILOTPROJEKT AN DER BBS LAHNSTEIN - ERFAHRUNGSBERICHT & DOKUMENTATION

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INHALTSVERZEICHNIS GRUSSWORT DES SCHIRMHERRN 3

GRUSSWORT DER GESCHÄFTSFÜHRER DER ENERGIEAGENTUR RHEINLAND-PFALZ 4

1. EINLEITUNG UND ZUSAMMENFASSUNG 5

2. KOOPERATIONSPARTNER UND AUFGABENVERTEILUNG 6

3. AUFTAKT PILOTVERANSTALTUNG 7

3.1. Vorstellung des Projektes 7

3.2. Workshop zu den Themen - Umgang mit Energie, Wasser und Abwasser, Abfall vermeidUNG

an Schulen 8

3.3. Energierundgang 10

3.4. Entwurf eines Plakates mit TIpps zum Stromsparen, wärmebedarf reduzieren und abfall

vermeiden 11

3.5. Festlegen der angestrebten Stromeinsparung nach dem ersten Schuljahr 11

4. ZWISCHENAKTIVITÄTEN 12

4.1. Besuch Abfallwirtschaftszentrums Rhein-Lahn (AWZ) 12

4.2. Anbringung von Verhaltensregeln in den Klassenräumen der Schule 12

4.3. AnbringEN von Müllsäcken in den KlassenRÄUMEN zum Sammeln von Pfandflaschen und

Ähnlichem 13

4.4. Energierundgang an weiteren Stationen in der Schule 13

5. AKTIONSTAG IN DER SCHULE (NACH CA. 6 MONATEN) 14

6. ÜBERGABE DER URKUNDEN 15

7. FAZIT UND ERGEBNISSE 16

8. ANHANG 17

8.1. Checkliste Nutzerverhalten für jeden Tag 17

8.2. Checkliste Energierundgang 17

8.3. Checkliste Durchführung des Projektes für interessierte Schulen 17

ABBILDUNGSVERZEICHNIS

Abbildung 1: Ablauf Pilotveranstaltung Quelle: Energieagentur Rheinland-Pfalz GmbH. 7

Abbildung 2: Begrüßung des Landrates 7

Abbildung 3: Beitrag des Nutzers an unterschiedlichen Stationen 9

Abbildung 4: Energierundgang Station Computerraum 11

Abbildung 5: Entwurf Energie- und Ressourcenspartipps durch Schüler 11

Abbildung 6: Ablauf Zwischenaktivitäten Quelle: Energieagentur Rheinland-Pfalz GmbH. 12

Abbildung 7: entworfene Verhaltensregeln für Mitschüler der BBS Lahnstein 13

Abbildung 8: Bericht des Aktionstages in der Rhein-Zeitung 14

Abbildung 9: Übergabe der Urkunde durch Landrat Puchtler 15

Abbildung 10: Stromverbrauch der BBS Lahnstein von November 2015 bis Mai 2016 16

Abbildung 11: Stromeinsparung der BBS Lahnstein von November 2015 bis Mai 2016 16

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GRUSSWORT DES SCHIRMHERRN

Jede Minute wird der Inhalt eines voll beladenen Müllautos ins Meer gekippt. Insgesamt sind es 8

Millionen Tonnen Plastikmüll, den unsere Weltmeere pro Jahr neu verkraften müssen. Es ist

wahrscheinlich nur noch eine Frage der Zeit, wann die Umwelt diesen Belastungen nicht mehr

standhält und auch unser Leben ernsthaft in Gefahr gerät. Denn stirbt die Natur, dann stirbt auch der

Mensch. Solche Bilder rütteln uns wach. Und wenn es vielleicht banal klingt: Auch ein Schulhof kann

nach einer Unterrichtspause ein Bild bieten, das nachdenklich macht. Deshalb ist auch an unseren

Schulen die Müllvermeidung zu einem wichtigen Thema geworden.

Ich habe mich sehr darüber gefreut, dass an der BBS Lahnstein diese Thematik für ein Pilotprojekt

aufgegriffen wurde. Herausgekommen sind interessante Ergebnisse mit tollen Ideen, die wirklich

helfen, an unseren Schulen den Umweltgedanken in den Fokus zu rücken und die Menschen an

dieser Schule zu sensibilisieren. Ob es um die richtige Entsorgung der verschiedenen Müllarten, die

Einsparung von Energie, Maßnahmen für gutes Raumklima oder die Benutzung von

Mehrwegverpackungen ging, die Gesamtthematik wurde spannend und lehrreich vermittelt und in

gemeinsamen Aktionen erarbeitet. Die Energieagentur des Landes Rheinland-Pfalz mit dem

Fachingenieur für Energieeffizienz, Paul Ngahan, stand der Schule bei dem Projekt fachlich und

professionell zur Seite. Auch der Abfallwirtschaftsbetrieb des Rhein-Lahn-Kreises und das

Gebäudemanagement der Kreisverwaltung konnten mit zum Gelingen des Projekts beitragen.

So entstand ein Erfolgsprojekt, das auch für andere Schulen als Vorbild dienen kann.

Diese Dokumentation veranschaulicht, wie das Projekt initiiert wurde, wie es Schritt für Schritt

durchgeführt und letztlich gemeinschaftlich zum Erfolg geführt werden konnte.

„Energie sparen und Abfall vermeiden an Schulen durch Schülerverhalten“ lautet zwar der Titel

dieses Erfahrungsberichts, aber ich bin sicher, dass alle an der Schule tätigen Menschen, vom

Hausmeister über den Lehrer, die Reinigungskraft bis zum Schüler von diesem Pilotprojekt

beeindruckt waren. Deshalb war und ist dieses Projekt auch von Nachhaltigkeit geprägt und sollte als

Vorbild für künftige Aktionen dienen.

Wer sich mit der Thematik der Müllvermeidung und Energieeinsparung auch künftig beschäftigen

möchte, dem kann ich die alljährliche Aktionswoche „Rheinland-Pfalz: Ein Land voller Energie“ ans

Herz legen, an der sich auch der Rhein-Lahn-Kreis mit seinem Abfallwirtschaftsbetrieb von Beginn an

beteiligt. Im Abfallwirtschaftszentrum des Rhein-Lahn-Kreises in Singhofen wird in diesem Jahr in der

Zeit vom 2. bis 10. September wieder viel Neues zu erfahren und zu erleben sein, wenn es ums

Thema Energieeinsparung und Müllvermeidung geht. Auch unsere Schulen sind herzlich eingeladen,

dabei zu sein.

Ich bedanke mich bei allen Teilnehmerinnen und Teilnehmern am Pilotprojekt der BBS Lahn-stein, bei

meinen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern im AWZ und im Kreishaus sowie bei der Energieagentur

Rheinland-Pfalz für die gute und erfolgreiche Zusammenarbeit.

Ihr

Frank Puchtler

Landrat des Rhein-Lahn-Kreises

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GRUSSWORT DES GESCHÄFTSFÜHRERS DER ENERGIEAGENTUR RLP

Jede Schule in Deutschland gibt im Durchschnitt 65.000 Euro pro Jahr für Heizkosten und rund 19.000

Euro für Strom aus. Schulen verbrauchen bis zu 70 Prozent mehr Energie als andere öffentliche

Gebäude und liegen damit im Ranking der größten Energieverbraucher weit oben. Das muss jedoch

nicht sein: Schon durch einfache Verhaltensänderungen kann der Energieverbrauch in Schulen um bis

zu zehn Prozent gesenkt werden.

In unserem Schulpilotprojekt „Energie sparen und Abfall vermeiden durch Schüler- und

Personalverhalten an der Berufsbildende Schule Lahnstein“ wurden Schüler als Energiespardetektive

fit gemacht. Anschließend kontrollierten sie den Heizenergie-, Strom- und Wasserverbrauch in der

Schule. Und sie motivierten ihre Mitschüler zum Mitmachen.

Dabei gilt: Die beste Energie ist die, die gar nicht erst verbraucht wird.

Das Thema Abfall spielte in diesem Projekt ebenfalls eine wichtige Rolle. Denn an Schulen fällt viel

Müll an: ob Bioabfälle in der Schulmensa, Verpackungsmüll am Schulkiosk oder Papierberge am

Kopierer. Laut Statistischem Bundesamt verursacht jeder von uns durchschnittlich 456 kg Müll pro

Jahr. Sowohl für die Herstellung dieser Produkte als auch für ihre Beseitigung wird viel Energie

aufgewendet und CO2 ausgestoßen. Oberstes Ziel sollte stets sein, die Müllmenge in der Schule – so

gering wie möglich zu halten. Denn eines ist klar: Am besten ist Müll, wenn er gar nicht erst anfällt.

Dieser Bericht soll nicht nur eine Dokumentation über die Erfolge sein, die erreicht wurden, sondern

auch ein Ansporn für die anderen Schulen im Rhein-Lahn-Kreis!

Es ist in jeder Schule durch richtiges Verhalten möglich, Energie, Wasser und Müll zu sparen. Nur mit

der richtigen Einstellung zur Umwelt kann es gelingen, den Klimaschutz voranzutreiben, den

Klimawandel zu begrenzen und unsere Welt lebenswert zu erhalten. Dies ist eine überlebens-

wichtige Aufgabe für uns alle: für Schüler, Lehrer und auch für Eltern!

Darum:

Gebt in Eurer Schule Energiefressern keine Chance, haltet den Abfallberg klein!

Thomas Pensel

Geschäftsführer der Energieagentur Rheinland-Pfalz GmbH

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1. EINLEITUNG UND ZUSAMMENFASSUNG

Das Thema Klimaschutz gewinnt in der aktuellen öffentlichen Diskussion zunehmend an Bedeutung.

Es ist eine der Schlüsselaufgaben zum Erhalt der Lebensgrundlagen unserer Kinder und späterer

Generationen.

Die Kreisverwaltung Rhein-Lahn ist Eigentümerin und Betreiberin eines großen Gebäudebestandes

und steht gegenüber der Öffentlichkeit in der Verantwortung, ihrer Vorbildfunktion bei der lokalen

Klimaschutzpolitik gerecht zu werden. Anreize für verstärkten Ressourcenschutz liefern zudem die

hohen Kosten für Abfall, Energie und Wasser in den Liegenschaften, nicht zuletzt in Schulgebäuden.

Am 11. November 2014 stellte das Regionalbüro Mittelrhein der Energieagentur Rheinland-Pfalz im

Kreishaus in Bad Ems Landrat Frank Puchtler das Programm für das Jahr 2015 vor. Angesichts der

angespannten Finanzlage der Kommunen stießen insbesondere Projekte zu Energieeffizienz und

Energieeinsparen auf großes Interesse.

Vor diesem Hintergrund initiierte das Regionalbüro Mittelrhein der Energieagentur Rheinland Pfalz

das Projekt Energie sparen und Abfall vermeiden an Schulen durch Nutzerverhalten.

Durchgeführt wurde das Projekt in Kooperation mit den Abteilungen „Zentrales Grundstücks- und

Gebäudemanagement (ZGG)“, dem „Eigenbetrieb Abfallwirtschaft“ der Kreisverwaltung Rhein-Lahn

sowie der in Trägerschaft des Rhein-Lahn-Kreises befindlichen Berufsbildenden Schule in Lahnstein.

Das Projekt zielt darauf ab, den Energie- und Wasserverbrauch an Schulen mit Hilfe der Nutzer/Innen

(Schüler/Innen, Lehrer/Innen und Angestellten) zu senken und den Anfall von Abfall zu vermeiden.

Darüber hinaus soll es den Schüler/Innen den Grundgedanken des Klimaschutzes vermitteln.

Multiplikatoren und Energie-Detektive in private Haushalte zu entsenden.

Das Projekt will zudem zur Sensibilisierung der Schüler/innen für das Energiesparen anregen, die

Endlichkeit der Ressourcen verdeutlichen und für die Abfallvermeidung im Alltag, insbesondere im

schulischen Umfeld werben.

Das Pilotprojekt im Rhein-Lahn-Kreis richtet sich darüber hinaus an alle weiterführenden Schulen in

Trägerschaft des Kreises. Am Pilotprojekttag am 09.11.2015 in der Berufsbildenden Schule in

Lahnstein waren alle in Trägerschaft des Rhein-Lahn-Kreises stehenden Schulen durch

Schuleiter/innen oder Fachlehrer/innen vertreten.

Klimaschutzbewusstes Nutzerverhalten spart Energie und Ressourcen in den Schulen des Rhein-Lahn-

Kreises. Durch positives klimabewusstes Nutzerverhalten lassen sich an Schulen ca. 10 bis 20 %

Energie und zusätzlich erhebliche Mengen an Wasser/Abwasser, Abfall und Papier sparen. Die BBS

Lahnstein konnte im Zeitraum November 2015 bis Mai 2016 mehr als 5 Prozent an Strom einsparen.

Um dieses Einsparpotential zu erschließen, zeigte sich, dass neben der Schulung von

Hausmeister/innen auch Projekte zum Energie- und Wassersparen sowie zur Abfallvermeidung an

Schulen effektiv und lohnend waren. Neben einer Verringerung von energiebedingten Emissionen

führte ein geringerer Verbrauch auch zu Kostensenkungen und damit zu einer direkten

Haushaltsentlastung der Kommunen.

Das Pilotprojekt an der Berufsbildenden Schule in Lahnstein sollte die anderen Schulen in der

Trägerschaft des Rhein-Lahn-Kreises motivieren, ähnliche Projekte bei sich durchzuführen, um

einerseits die Energie Verbräuche zu reduzieren und gleichzeitig das Klimaschutzbewusstsein der

Schüler zu erhöhen.

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Interessierte Schulen des Kreises können mit Hilfe dieses Leitfadens das Projekt in ihrer eigenen

Schule durchführen und bei Bedarf auf die Unterstützung der Energieagentur Rheinland-Pfalz und

des Eigenbetriebs Abfallwirtschaft zurückgreifen

2. KOOPERATIONSPARTNER UND AUFGABENVERTEILUNG

An dem Pilotprojekt beteiligt waren das Gebäudemanagement des Kreises, die Abfallwirtschaft und

die Berufsbildende Schule in Lahnstein. Landrat Frank Puchtler übernahm die Schirmherrschaft.

AUFGABEN DES ZENTRALES GRUNDSTÜCKS UND GEBÄUDEMANAGEMENT (ZGG)

Klaus Pirkheim ist Sachbearbeiter in der Abteilung ZGG und u. a. zuständig für die Erfassung und

Aufbereitung der Energiedaten kreiseigener Gebäude und der Erstellung des Energieberichtes für

den Rhein-Lahn-Kreis. Das ZGG ist eine Abteilung der Kreisverwaltung Rhein-Lahn, zuständig für die

Bewirtschaftung aller Schulen in Trägerschaft des Kreises.

Die Abteilung Zentrales Grundstück- und Gebäudemanagement (ZGG) war für das Management aller

organisatorischen Aufgaben seitens des Kreises verantwortlich. Sie übernahm die Einladung aller

Schulleiter/innen der weiterführenden Schulen des Kreises, stellte die Energiedaten der Schule zur

Verfügung und übernahm die Koordination mit dem Büroleiter des Landrats.

AUFGABE DER ABFALLWIRTSCHAT RHEIN-LAHN-KREIS Der Rhein-Lahn-Kreis ist als öffentlich-rechtlicher Entsorgungsträger für die ordnungsgemäße

Entsorgung der in seinem Gebiet anfallenden Abfälle zuständig. Die Umsetzung erfolgt durch den

Eigenbetrieb Rhein-Lahn-Kreis Abfallwirtschaft. Die Abfallwirtschaft Rhein-Lahn betrachtet im

Rahmen des Projektes das Thema Abfall, insbesondere die Möglichkeiten zur Abfallvermeidung, mit

den SchülerInnen.

AUFGABE DER BBS LAHNSTEIN

Die Berufsbildende Schule Lahnstein hat sich als Multiplikator für alle Kreisschulen zur Verfügung

gestellt. Schuldirektor Bernward Zenzen schuf alle organisatorischen Voraussetzungen für einen

reibungslosen Start des Projekts und motivierte seine Kolleg/innen zum Mitmachen. Ein Lehrer der

HBFEM15 erklärte sich bereit, mit seiner Klasse den Start des Projektes zu übernehmen. Die 18

Schüler/innen sind wiederum innerhalb der BBS Lahnstein als Multiplikatoren für das Projekt

verantwortlich. Die Höhere Berufsfachschule Energiesystemtechnik und –Marketing Schwerpunkt

Solartechnik 15 (HBFEM15) bot die besten Voraussetzungen für die Durchführung des Projektstartes,

da die Themen Ökologie und Energietechnik sowie nachhaltiger Umgang mit fossilen Energieträgern

sich in den curricularen Schwerpunkten wiederfinden.

Das Regionalbüro Mittelrhein der Energieagentur Rheinland-Pfalz hat das Projekt entwickelt,

koordiniert und den Teil Energiesparen an Schulen durchgeführt.

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ABLAUF PILOTVERANSTALTUNG Vorstellung des Projektes

Workshop zu den Themen Umgang mit Energie, Wasser und Abwasser,

Abfallvermeidung an Schulen

Energierundgang mit Multiplikatoren

Entwurf eines Plakates mit Strom, Heiz- und Abfallspartipps

Festlegen der angestrebten Stromeinsparung nach dem ersten Schuljahr

3. AUFTAKT PILOTVERANSTALTUNG

Abbildung 1: Ablauf Pilotveranstaltung Quelle: Energieagentur Rheinland-Pfalz GmbH

Die Pilotveranstaltung bestand aus zwei Hauptteilen: 1. Vorstellung des Projektes und 2. Workshop

mit den Multiplikatoren.

3.1. VORSTELLUNG DES PROJEKTES

Nach der Begrüßung durch Schulleiter Bernward Zenzen hob Landrat Puchtler in seiner Einführung

die Bedeutung des Themas Energiesparen für Kommunen und Privathaushalte hervor. „Durch diese

Aktion leistet Ihr Euren Beitrag zum Gelingen der Energiewende“, so der Landrat. Danach stellte

Dieter Petri, Abteilungsleiter des ZGG, den Energieverbrauch aller Schulen in der Trägerschaft des

Kreises vor. Der Eigenbetrieb Abfallwirtschaft stellte, vertreten durch Günter Müller, technischer

Werkleiter, seine Aktivitäten und besonders die Zusammenarbeit mit den Schulen vor. Dieser Teil

wurde durch die Vorstellung des Projektes durch Paul Ngahan vom Regionalbüro Mittelrhein der

Energieagentur Rheinland-Pfalz beendet.

Nach der Vorstellung standen das Regionalbüro der Energieagentur Rheinland-Pfalz und die

Kooperationspartner für einen Austausch mit Schulvertretern und Fragen zur Verfügung.

Abbildung 2: Begrüßung durch den Landrat

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3.2. WORKSHOP ZU DEN THEMEN - UMGANG MIT ENERGIE, WASSER UND ABWASSER, ABFALL

VERMEIDUNG AN SCHULEN

Im zweiten Teil der Pilotveranstaltung fand ein Workshop statt, den die Energieagentur und der

Eigenbetrieb Abfallwirtschaft gemeinsam mit den Schüler/innen durchführten. Den Auftakt bildete

ein CO2-Quiz. Dafür wurden die SchülerInnen in Gruppen eingeteilt. Jede Gruppe sollte innerhalb

von 10 Minuten fünf Fragen zu den Themen Energieeinsparung, Energieeffizienz, erneuerbare

Energien, und zur Abfallwirtschaft bearbeiten. Anschließend wurden die Gruppenergebnisse von den

SchülerInnen vorgestellt und mit allen Teilnehmer/innen diskutiert. Diese Einheit bot den

SchülerInnen die Möglichkeit, ihren Wissenstand über die Ursachen des Klimawandels bzw. die

Abfallwirtschaft zu überprüfen und sich mit den anderen Schüler/innen auszutauschen.

Die Schüler/innen erhielten anschließend in einem Impulsvortrag von Paul Ngahan Informationen

zum Einsparen von Strom und Heizenergie sowie dem Sparen von Trinkwasser. Inge Schwantuschke

vermittelte anschließend Informationen zur Abfallwirtschaft (rechtlicher Hintergrund und stellte das

Abfallwirtschaftskonzept des Rhein-Lahn-Kreises auf der Basis der 5stufigen Abfallhierarchie

(Abfallvermeidung, Wiederverwendung, Recycling, energetischer Verwertung und Abfallbeseitigung)

vor. Beispielhaft wurden die Produktion (Ressourcenverbrauch) und die Entsorgung von Elektro- und

Elektronikgeräten dargestellt.

Rund 1,2 Kilogramm Haushaltsmüll verursacht jeder Bürger pro Tag an Abfall. Ein Teil davon wird

wiederverwertet und recycelt. Doch Abfall zu vermeiden ist besser. Das schont von Beginn an die

Umwelt und natürliche Ressourcen. Es gilt Antworten zu finden auf die Frage: „Wie können Abfälle

verringert werden - zuhause und in der Schule?“

Die Schüler/innen diskutierten am Beispiel von Elektronikprodukten (Smartphones) Konsum-Muster

und setzten sich mit dem Begriff „Wegwerfkultur" auseinander. Die Schüler/innen sollten die

aktuellen Regelungen für die Entsorgung bewerten und eigene Vorschläge zur Abfallvermeidung für

eine Schülerinformation entwickeln.

Darauf aufbauend wurden den Schüler/innen Bilder gezeigt, die ihr Verhalten sowie das Verhalten

der Lehrkräfte und Angestellten an der Schule in Bezug auf Energie (Strom, Heizung) und Abfall

beschreibt.

Die folgende Grafik zeigt den Beitrag des Nutzers in unterschiedlichen Bereichen der Schule.

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Abbildung 3: Beitrag des Nutzers an unterschiedlichen Stationen

EINGANGSBEREICH:

Sehr oft werden Eingangstüren in der Heizperiode offen gelassen.

Heizung: Eingangstüren immer geschlossen halten, um Wärme im Gebäude zu halten!

Strom: Bei ausreichendem Tageslicht Hausmeister informieren, um das Licht auszuschalten.

Abfall: Abfall im dafür vorgesehenen Abfalleimer entsorgen.

FLUR/TREPPEN:

Sehr oft befinden sich in Fluren Heizkörper und Abfalleimer

Heizung: Gekippte Fenster über dem Heizkörper im Flur vermeiden. Ist die Temperatur im Flur

zu hoch, den Hausmeister informieren.

Strom: Bei ausreichendem Tageslicht im Flur und Treppenbereich den Hausmeister

informieren, um das Licht auszuschalten.

Abfall: Abfall im dafür vorgesehenen Abfalleimer entsorgen.

KÜCHE:

Viele Elektrogeräte werden in der Küche den ganzen Tag im Stand-By-Modus betrieben, obwohl sie

nur einige Stunden benötigt werden. Fenster werden auch während des Kochunterrichts in

Kippstellung gehalten. Häufig wird mehr Wasser als nötig benutzt.

Heizung: Befindet sich keine Raumtechnische Lüftungsanlage in der Küche, Stoßlüften statt

Fenster Kippen bevorzugen.

Strom: Stand-by-Betrieb von Elektrogeräten (Warmwasserbereiter, Kaffee-Maschine,

Mikrowelle, etc…) vermeiden.

Abfall: In der Küche werden unterschiedliche Abfälle produziert. Die jeweiligen Abfälle in die

dafür vorgesehenen Sammelbehälter werfen.

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Wasser: Nur so viel Wasser wie nötig verwenden. Wasserhahn nach Benutzung gut schließen.

Tropfende Wasserhähne umgehend dem Hausmeister melden.

COMPUTERRAUM:

In Computerräumen wird in den Pausen häufig das Licht nicht ausgeschaltet. Die benutzten

Computer werden zudem oft nicht komplett ausgeschaltet.

Heizung: Fenster während des Unterrichts nicht auf Kipp stellen, sondern in den Pausen einige

Minuten stoßlüften. Ist die Temperatur im Raum zu hoch, dem Hausmeister Bescheid geben.

Strom: Wenn sich in den Pausen niemand im Raum befindet, Licht ausschalten. Stand-by-

Betrieb von Geräten vermeiden.

Abfall: Abfall im dafür vorgesehenen Abfalleimer entsorgen.

KLASSENRÄUME:

In Klassenräumen werden die Fenster während des Unterrichts häufig in Kippstellung belassen. Bei

Sonneneinstrahlung erhitzen sich die Räume schnell. Viel Müll landet neben den Abfalleimern.

Heizung: Gekippte Fenster während des Unterrichts vermeiden. Vor dem Unterricht und in

den Pausen stoßlüften. Ist die Temperatur im Raum zu hoch, dem Hausmeister

Bescheid sagen.

Strom: In den Pausen Licht ausschalten. Durch gezieltes Ausschalten einzelner Leuchten bei

ausreichend Tageslicht kann bis zu 20 Prozent Strom gespart werden.

Abfall: Abfall in die dafür vorgesehenen Abfalleimer werfen.

Wasser: Nur so viel Wasser wie nötig verwenden. Wasserhahn nach Benutzung gut schließen.

Tropfenden Wasserhahn umgehend dem Hausmeister melden.

WERKSTÄTTEN:

Die meisten Werkstätten werden schon morgens mit Strom und Wärme versorgt. Das Licht brennt

häufig auch dann, wenn niemand in der Werkstatt ist.

Strom: Bei Abwesenheit und in den Pausen Licht ausschalten.

Abfall: Abfall in den Abfalleimer werfen.

Wasser: Nur so viel Wasser wie nötig verwenden. Wasserhahn nach Benutzung gut schließen.

Tropfende Wasserhähne umgehend dem Hausmeister melden.

TOILETTE:

In der Toilette wird viel Wasser verwendet.

Strom: Bei Abwesenheit und in den Pausen Licht ausschalten.

Abfall: Abfall in den Abfalleimer werfen.

Wasser: Nur so viel Wasser wie nötig verwenden. Wasserhahn nach Benutzung gut schließen.

Tropfende Wasserhähne umgehend dem Hausmeister melden.

3.3. ENERGIERUNDGANG

Ziel des Energierundgangs war es, den Schüler/innen aufzuzeigen, wie und wo Wasser, Abwasser,

Strom und Wärme in der Schule gespart werden können. Die Schüler/innen suchten in Gruppen an

bestimmten Stationen in der Schule nach Schwachstellen im Energieverbrauch. Als Orientierung

dienten Formulare, die an jeder Station ausgefüllt und am Ende des Rundgangs ausgewertet wurden.

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Abbildung 4: Energierundgang Station Computerraum

3.4. ENTWURF EINES PLAKATES MIT TIPPS ZUM STROMSPAREN, WÄRMEBEDARF REDUZIEREN

UND ABFALL VERMEIDEN

Auf Basis der gewonnenen Kenntnisse aus Impulsvortrag und Energierundgang gestalteten die

Schüler/Innen ein Poster mit Tipps zum Abfall vermeiden und Energie sparen.

Abbildung 5: Entwurf Energie- und Ressourcenspartipps durch Schüler

3.5. FESTLEGEN DER ANGESTREBTEN STROMEINSPARUNG NACH DEM ERSTEN SCHULJAHR

Die Multiplikatoren des BBS Lahnstein vereinbarten, mindestens 1 % des jährlichen Strombedarfs

ihre Schule bis Ende des Schuljahres durch Nutzerverhalten einzusparen. Das Ziel wurde so niedrig

angesetzt, weil bereits viele energetische Optimierungsmaßnahmen erfolgt sind. Beispielsweise sind

an der Schule die Fenster, Türen und Heizkörper erneuert worden.

Am Ende des Aktionstages wurden den Schüler/Innen durch die Energieagentur Rheinland-Pfalz für

eine Woche Strommessgeräte Energieagentur Rheinland-Pfalz zur Verfügung gestellt. Damit konnten

sie sich als „Energie-Detektive“ zu Hause auf die Suche nach Energieverlusten machen.

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ZWISCHENAKTIVITÄTEN Besuch des Abfallwirtschaftszentrums Singhofen

Entwurf und Anbringung von Verhaltensregeln in den Klassenräumen der Schule

Anbringung von Müllsäcken in den Klassen zum Sammeln von Pfandflaschen und

Ähnlichem

Energierundgang an weiteren Stationen in der Schule

4. ZWISCHENAKTIVITÄTEN

Abbildung 6: Ablauf Zwischenaktivitäten Quelle: Energieagentur Rheinland-Pfalz GmbH

4.1. BESUCH ABFALLWIRTSCHAFTSZENTRUMS RHEIN-LAHN (AWZ)

Um auch das Thema Abfallvermeidung, Abfallverwertung und -entsorgung praxisnah zu erleben,

besuchten die Schüler/innen Anfang Februar 2016 das Abfallwirtschaftszentrum Rhein-Lahn bei

Singhofen.

Am 02.02.1926 trafen sich alle Projekteilnehmer im AWZ. Nach einer kurzen Begrüßung wurden

zunächst bestehende Fragen der SchülerInnen zum Projekt beantwortet. Anschließend wurde den

Teilnehmer/innen das gasbetriebene BHKW, das Lastmanagementsystem (die Spitzenlast der

elektrischen Energie wird reduziert) sowie die LED-Beleuchtung im AWZ, insbesondere unter dem

Aspekt Energieeinsparung im AWZ, erläutert.

Im Rahmen der sich anschließenden Führung durch die Anlagen wurde den SchülerInnen die

Behandlung der Bio- und Restabfälle, mit dem Focus „Abfall als Energiequelle“ vorgestellt.

„Wegwerfen und entsorgen war gestern“, heute geht es bei der modernen Abfallwirtschaft darum,

alle Abfälle so zu managen, dass ein nachhaltiger Stoff-Kreislauf entsteht: Wertstoffe werden zu

Recycling-Produkten, Biomasse und heizwertreiche Abfälle zum Ersatz für Heizöl und Erdgas.

4.2. ANBRINGUNG VON VERHALTENSREGELN IN DEN KLASSENRÄUMEN DER SCHULE

Zwischen November und Ende April wurden von den Schüler/innen die unten angeführten

Aktivitäten innerhalb dieses Projekts organisiert und durchgeführt. Die Schüler/innen erarbeiteten

Verhaltensregeln zu den Themen Strom- und Energiesparen und hängten diese in allen Klassen der

Schule aus.

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Abbildung 7: entworfene Verhaltensregeln für Mitschüler der BBS Lahnstein

4.3. ANBRINGEN VON MÜLLSÄCKEN IN DEN KLASSENRÄUMEN ZUM SAMMELN VON

PFANDFLASCHEN UND ÄHNLICHEM

Plastikflaschen sind ein weiteres Thema, das sich die SchülerInnen im Projekt der Energieagentur zu

Eigen machten. In jeder Klasse hängt neuerdings ein Müllbeutel, in dem leere Pfandflaschen

gesammelt werden. Der Erlös aus der Flaschensammlung kommt der Partnerschule in Ruanda

zugute.

4.4. ENERGIERUNDGANG AN WEITEREN STATIONEN IN DER SCHULE

Außerdem unternahmen die Multiplikatoren einen Energierundgang durch das Gebäude, bei dem

Wärmebrücken identifiziert und anschließend dem Schulleiter mitgeteilt wurden.

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5. AKTIONSTAG IN DER SCHULE (NACH CA. 6 MONATEN)

Eine überaus positive Zwischenbilanz zogen die Schulleitung, die Abfallwirtschaft Rhein-Lahn und das

projektbetreuende Regionalbüro der Energieagentur bei einem Aktionstag am 03. Mai 2016.

Die Multiplikatoren stellten der gesamten Schülerschaft die von ihnen entwickelten Aktivitäten

(siehe Abschnitt Zwischenaktivitäten,) das Projekt und seine Einspareffekte vor.

Danach setzte sich der Eigenbetrieb Abfallwirtschaft gemeinsam mit der Schülerschaft in einem

Impulsdialog mit der Vermeidung von Plastiktüten auseinander. Andreas Warnstedt,

stellvertretender technischer Werkleiter des Eigenbetriebs „Rhein-Lahn-Kreis Abfallwirtschaft"

verdeutlichte: Würde man allen Plastikmüll, der sich jetzt schon in den Meeren befindet, an

sämtlichen Küsten dieser Welt verteilen, so lägen auf jedem 30 Zentimeter breiten Strandabschnitt

fünf prall gefüllte Säcke der Kunststoffe, die längst zum bedrohlichen Problem für die Natur und den

Menschen geworden sind. „181 Plastiktüten werden zurzeit europaweit pro Kopf pro Jahr

verbraucht“, erklärte Warnstedt. Damit liege Deutschland mit 71 Tüten pro Kopf zwar noch weit

unter dem Durchschnitt, aber immer noch zu hoch, um eine Veränderung zu bewirken. Anschließend

verteilten die Energieagentur und der Eigenbetrieb der Schülerschaft Stofftaschen für den Einkauf im

Supermarkt.

Abbildung 8: Bericht des Aktionstages in der Rhein-Zeitung

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6. ÜBERGABE DER URKUNDEN

Abbildung 9: Übergabe der Urkunde durch Landrat Puchtler

Als Anerkennung für ihr Engagement durften die Schüler/innen des Lahnsteiner Projektteams bereits am 17. Juni ihre Urkunden aus der Hand von Landrat Puchtler entgegennehmen. Gemeinsam mit Landrat Puchtler und der Kreisverwaltung will die Energieagentur Rheinland-Pfalz weitere Schulen im Rhein-Lahn-Kreis für ähnliche Projekte gewinnen; die Abstimmung von Terminen hat begonnen.

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7. FAZIT UND ERGEBNISSE

Das beschriebene Projekt „Energie sparen und Abfall vermeiden an der Berufsbildende Schule

Lahnstein“ ist sehr erfolgreich gelaufen. Das Projekt wurde praxisnah und handlungsorientiert

durchgeführt. Allein durch die Verhaltensänderung der Schüler und Lehrer wurde an der

Berufsbildende Schule Lahnstein im Zeitraum zwischen November 2015 und Mai 2016 mehr als 4.500

kWh Strom eingespart. Dies entspricht einer Einsparung von 5,4 % gegenüber dem Vorjahr. Das Ziel

der Schüler (Einsparung von mindestens 1% Stromeinsparung im laufendem Schuljahr) wurde somit

deutlich übertroffen.

Abbildung 10: Stromverbrauch der BBS Lahnstein von Nov. 2015 bis Mai 2016

Höherer Verbrauch im April 2016 aufgrund der Osterferien. Im Jahr 2015 fanden die Osterferien von

26.03. bis 10.04. statt. Im Jahr 2016 lagen die Osterferien komplett im März. Somit ist der Verbrauch

im April höher als im Vorjahr.

Abbildung 11: Stromeinsparung der BBS Lahnstein von Nov. 2015 bis Mai 2016

0 kWh

2.000 kWh

4.000 kWh

6.000 kWh

8.000 kWh

10.000 kWh

12.000 kWh

14.000 kWh

16.000 kWh

Nov Dez Jan Feb Mrz Apr Mai

Strom

Verbrauch 2014/2015 Verbrauch 2015/2016

1.670 kWh

1.146 kWh

1.574 kWh

297 kWh

1.074 kWh

-1.491 kWh

266 kWh

Nov Dez Jan Feb Mrz Apr Mai

Stromeinsparung 2015/2016

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Stromverbrauch der Schule Nov. 2015 bis Mai 2016: 8.3375 kWh

Stromeinsparung der Schule Nov. 2015 bis Mai 2016: 4.535 kWh

Einsparung: 5,4 % - Ziel erreicht

Einsparung (Annahme 1 kWh = 0,25 Cent): 1.115 €

Durch die Beeinflussung des Nutzerverhaltens an Schulen wird der Energiespargedanke ein Stück

weit in die Gesellschaft getragen und stellt so einen wichtigen Baustein bei der kommunalen

Klimaschutzpolitik dar!

8. ANHANG

8.1. CHECKLISTE NUTZERVERHALTEN FÜR JEDEN TAG

8.2. CHECKLISTE ENERGIERUNDGANG

8.3. CHECKLISTE DURCHFÜHRUNG DES PROJEKTES FÜR INTERESSIERTE SCHULEN

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CHECKLISTE NUTZERVERHALTEN FÜR KLASSEN- UND BÜRORÄUME (ORGANISATORISCHE MASSNAHMEN)

Wie können wir durch organisatorische Maßnahmen Strom, Wärme, Wasser sparen und Abfall vermeiden?

Organisatorische Maßnahmen Ja Nein

Strom

Wird das Licht in den Pausen und nach dem Unterricht ausgeschaltet? Wer ist dafür verantwortlich?

Wird das Licht bei ausreichendem Tageslicht ausgeschaltet? Wer sorgt dafür?

Brennt das Licht, wo es nicht benötigt wird (in leeren Klassen, Toiletten, Fluren, Büroräumen)?

Sind Leuchtmittel defekt? Wer gibt die Information an den Hausmeister weiter?

Werden im Computerraum alle Geräte ausgeschaltet, wenn der Unterricht beendet ist?

Gibt es elektrische Geräte, die auf Stand by stehen?

Wärme

Werden die Klassenräume in den Pausen gelüftet (Stoßlüftung) und dabei das Heizkörperventil auf Frostschutz gedreht (Stellung *)?

Sind irgendwo Thermostatventile aufgedreht und gleichzeitig Fenster in Kippstellung oder geöffnet?

Ist es zu warm in Klassenräumen und Büros? Wer informiert den Hausmeister?

Wasser

Tropft an den Waschbecken oder in den Duschen Wasser? Sind die Wasserhähne defekt? Wer informiert den Hausmeister?

Abfall

Sind in jeder Klasse und in jedem Büro Mülleimer vorhanden? Wird der Müll in den Eimer oder daneben geworfen?

Werden im Schulhof Abfälle in den Abfalleimer geworfen?

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CHECKLISTE FÜR DEN ENERGIERUNDGANG

Thema/Fragestellung Soll-Zustand Ist- Zustand Maßnahmen

Station 1: Schulhof

Bausubstanz

› Sind die Außenwände der Schulgebäude isoliert? Sind sie feucht?

› Gibt es Schäden an Dachrinnen?

› Sind die Fenster einfach- oder doppelverglast?

Lüftung

› Wie wird in den Klassen gelüftet?

› Wie viele Fenster sind gekippt?

› Wie viele Fenster sind richtig geöffnet?

Beleuchtung

› Gibt es eine Außenbeleuchtung? Ist sie dauerhaft in Betrieb?

Abfalltrennung / -

sammlung

› Sind genügend Abfalleimer vorhanden?

› Werden sie benutzt?

Station 2: Eingangsbereich

Wärme

› Ist ein Windfang im Eingangsbereich vorhanden?

› Ist der Windfang beheizt?

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Station 3: Flure / Treppenhaus

Wärme

› Wie warm ist es im Flur und im Treppenhaus? Sind hier Heizköper vorhanden? Auf welcher Stufe stehen die Thermostatventile?

› Gibt es im Flur kalte und warme Bereiche? Sind sie voneinander getrennt?

Beleuchtung

› Wie wird das Treppenhaus beleuchtet?

› Ist die Beleuchtung ausreichend / zu hell / zu dunkel?

› Brennt das Licht dauerhaft oder nur bei Bedarf?

› Wer schaltet wann das Licht ein bzw. aus?

Station 4: Heizungskeller

Zugang zu den

Zählern

› Sind im Kellerraum Zähler für Wasser und Strom vorhanden?

› Ist der Zugang zu den Zählern möglich?

Wärmeerzeugung

› Wie wird die Schule mit Wärme versorgt?

› Wo befindet sich die Heizung? Wer regelt sie?

› Ist die Heizung für Schüler und Lehrer zugänglich?

› Können Daten zum Heizenergieverbrauch abgelesen werden?

Verteilleitungen › Sind Verteilleitungen im

Keller gedämmt

Pumpen › Wie ist der Zustand der

Heizungspumpen

Warmwasser › Wird das Warmwasser

zentral oder dezentral erzeugt?

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Station 5: Küche / Kantine / Lehrküche

Elektrische Geräte

› Welche elektrischen Geräte sind hier vorhanden?

› Verfügen Sie über Energiesparlabel?

Belüftung › Ist eine elektrische

Lüftung vorhanden?

Wasser

› Sind alle Armaturen dicht oder tropft das Wasser?

› Wird das Warmwasser zentral oder über einen Boiler bereitgestellt?

› Wie wird Geschirr gespült?

Elektrische

Wärmeerzeugung

› Gibt es Hinweise zum sparsamen Umgang mit elektrischer Energie?

› Wird elektrische Energie eingesetzt, um Wasser zu erwärmen, um zu kochen bzw. Speisen warm zu halten?

Abfalltrennung / -

sammlung

› Sind genug Abfalleimer vorhanden?

› Werden sie auch benutzt? › Wird der Abfall in der

Küche aussortiert?

Station 6: Sekretariat / Computerraum

Stand-by

› Welche Geräte sind dauerhaft eingeschaltet?

› Ist ein Dauerbetrieb notwendig?

› Sind Steckdosenleisten vorhanden?

Beleuchtung

› Genügt das Tageslicht oder muss man Licht einschalten?

› Wird das Licht nach dem Unterricht und in der Pause ausgeschaltet?

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Station 7: Klassenraum

Temperatur

› Wie warm ist es im Raum? › Kann die Heizung über das

Thermostatventil geregelt werden?

Beleuchtung › Kann die Beleuchtung

bedarfsgerecht eingeschaltet werden?

Fenster

› Sind die Fenster wärmeisolierend und dicht?

› Wie wird hier gelüftet? › Sind Fenster während des

Unterrichts gekippt?

Abfalltrennung / -

sammlung › Verfügt die Klasse über

einen Mülleimer?

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CHECKLISTE DURCHFÜHRUNG DES PROJEKTS „ENERGIE SPAREN UND ABFALL VERMEIDEN DURCH NUTZERVERHALTEN IN DER SCHULE“

Wie führe ich das Projekt an meiner Schule durch?

1. Multiplikator(in der Regel eine Klasse) in der Schule finden

2. Energieagentur und Abfallwirtschaft Rhein-Lahn-Kreis für einen Workshop mit Multiplikatoren einladen

3. Bildung von folgenden AGs in der Schule: › Strom › Wärme und Wasser › Abfall (Ressourcen)

4. Organisation von Projekt- bzw. Aktionstagen, um das Projekt Mitschülern vorzustellen und sie für das Gelingen des Projektes zu gewinnen

5. Exkursionen zum Abfallwirtschaftszentrum in Singhofen und an Standorte von Beispielprojekten

6. Organisation von Zwischenaktivitäten

7. Nach einem Jahr: Zwischenergebnis melden

8. Im Kontakt mit Kooperationspartner bleiben

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IMPRESSUM

Herausgeber Energieagentur Rheinland-Pfalz GmbH Trippstadter Straße 122| 67663 Kaiserslautern

Telefon: 0631 31 60 23 11 [email protected]

www.energieagentur.rlp.de www.twitter.com/energie_rlp Projektleitung Paul Ngahan, Energieagentur Rheinland-Pfalz GmbH Redaktion Paul Ngahan, Axel Bernatzki, Markus Frey, Energieagentur Rheinland-Pfalz GmbH Inge Schwantuschke, Rhein-Lahn-Kreis Abfallwirtschaft Klaus Pirkheim, Kreisverwaltung des Rhein-Lahn-Kreises Hermann Pfeifer, Berufsbildende Schule Lahnstein Fotos und Gestaltung Energieagentur Rheinland-Pfalz GmbH Stand: Mai 2017