Energiespar-Serie

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Energie sparen Teil 1 Sparprogramm fürs Haus

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Teil 1: Sparideen fürs Haus

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Energie sparen

Teil 1Sparprogramm fürs Haus

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S E I T E 2 D I E N S T A G , 1 8 . M A I 2 0 1 0ENERGIE SPAREN

Trotz steigender Energiepreise sindviele Hauseigentümer reserviert, wasdie energetische Sanierung ihrer Ge-bäude betrifft. Das ist das Ergebnis

einer Befragung von 1000 Ein- und Zweifami-lienhausbesitzern des Instituts für sozial-ökolo-gische Forschung (ISOE), eines gemeinnützigenBeratungsinstitutes in Frankfurt. Die Ursacheihrer Zurückhaltung liegt allerdings nicht in derFurcht vor den Kosten einer Sanierung. Über 60Prozent der befragten Hausbesitzer seienschlicht der Ansicht gewesen, dass ihr Gebäudein einem guten Zustand sei und deshalb keineweiteren Maßnahmen notwendig seien, so dasInstitut nach seiner Umfrage. „Es ist dramatisch,wie viele Hausbesitzer ihre Lage verkennen“,kommentiert Dr. Immanuel Stieß das Ergebnisder Befragung. „Viele Energieeinsparpotenzialeliegen schlicht aufgrund mangelnden Prob-lembewusstseins brach. Das ist nicht nur schäd-lich fürs Klima, sondern belastet die Bewohnerdurch unnötig hohe Energiekosten.“ In Deutsch-

land gibt es rund 14,5 Millionen Ein- und Zweifa-milienhäuser. Nur etwa ein Prozent wird jährlichenergiebezogen saniert. Durch eine effizienteModernisierung könnten der Energieverbrauchund die damit verbundenen Kohlenstoffdioxid-Emissionen um bis zu 80 Prozent gesenkt wer-den, so die Initiative „Energieeffiziente Sanie-rung von Eigenheimen“ (Enef ).

Deutlich sei bei der Umfrage auch geworden,dass wirtschaftliche Barrieren nicht der einzigeGrund für geringe energetische Sanierungsratensind. „Bisher wurde der Fokus stark auf finan-zielle Förderung gelegt. Unsere Befragung zeigtnun, dass die Gebäudesanierungsprogrammezwar ein wichtiger Baustein sind. Doch sind sieallein nicht ausreichend, um den Energiever-brauch in den Haushalten zu reduzieren“, er-klärt Stieß. Viele Hausbesitzer kapitulierten of-fenbar vor der zunehmenden Komplexität desThemas. Die Untersuchung habe gezeigt, dassviele Hausbesitzer angesichts der zahlreichenFragen, die eine energetische Sanierung >>

Altersverteilung der Hausbesitzerunterschieden nach Sanierern und Nicht-Sanierern

über 7060 - 6950 - 5940 - 4930 - 39bis 29

Sanierer

Quelle: ENEFHAUS Grafik: SZ

Angaben in ProzentNicht-Sanierer

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Wer abwartet, zahlt draufViele Hausbesitzer kapitulieren vor dem komplizierten Thema Energiesparen

Bei Energiesparmaßnahmen geht es nicht nur um finanzielle Fragen, sondern auch um den optischen Gesamteindruck eines Gebäudes. So beein-flusst die Dämmung unter Umständen nicht nur das Erscheinungsbild des Hauses, sondern stellt auch Anforderungen an den Dachüberstand.

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aufwirft, abgeschreckt würden und deshalb ab-wartend reagierten. Andere fürchteten bei einerEntscheidung, aufs falsche Pferd zu setzen, undwarteten deshalb lieber ab. Im Projekt „Energie-effiziente Sanierung von Eigenheimen“ will dasInstitut daher jetzt herausbekommen, wie zumBeispiel die Energieberatung von Eigenheimbe-sitzern verbessert werden kann, um höhere Sa-nierungsraten zu erreichen.

Denn den meisten Eigenheimbesitzern seidurchaus klar, dass Energiesparen doppeltenGewinn bringt – sowohl den eigenen Geldbeutelentlastet, als auch den Klimaschutz verbessert.„Viele Hausbesitzer stehen einer professionellenBeratung positiv gegenüber. Von einem kompe-tenten Berater an die Hand genommen zu wer-den, vom Erstgespräch bis hin zur Investitions-entscheidung, erleichtert die Entscheidung fürviele“, so Stieß.

Die Befragung habe gezeigt, dass die aktivstenSanierer heute in der Gruppe der 50- bis 70-Jäh-rigen zu finden sind. In der Altersgruppe von 30bis 50 Jahren seien die Anteile deutlich geringer.Neben dem Alter unterscheiden sich die Haus-besitzer auch in ihren Zielen und Einstellungenzur Sanierung und bei den durchgeführten Maß-nahmen, habe die Untersuchung ergeben. Im Er-

gebnis präsentieren die Forscher eine Einteilungder Hausbesitzer in insgesamt fünf Typen, vom„überzeugten Energiesparer“ bis zum „desinte-ressierten Unwilligen“.

„In Zukunft muss es verstärkt darum gehen,maßgeschneiderte Instrumente für diese unter-schiedlichen Zielgruppen zu erstellen“, so Dr.Julika Weiß vom Institut für ökologische Wirt-schaftsforschung (IÖW). Denn Energiebera-tungsangebote würden bisher vor allem von denHausbesitzern angenommen, die ohnehin schonrecht gut über das Thema informiert seien, soImmanuel Stieß.

Dass angesichts der komplexen Regelungender Beratungsbedarf groß ist, spüren auch diesaarländischen Architekten. Für sie hat sich derSchwerpunkt ihrer täglichen Arbeit längst ver-schoben. „Im gesamten vergangenen Jahr gab esim Saarland noch etwa 700 Baugenehmigungen.Enthalten sind bereits Änderungsanträge undPläne für Sanierungen“, erklärt Rainer Christ,Geschäftsführer der Architektenkammer desSaarlandes. Der Anteil von Neubauten sei heuteverschwindend gering. Rainer Christ betont,dass es bei der Arbeit der Architekten mittler-weile größtenteils darum gehe, den Wert beste-hender Gebäude zu erhalten. Das geschieht >>

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Finanzielles Volumen der untersuchten Sanierungsmaßnahmen

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bis4000Euro

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Standard Angaben in Prozentenergetisch

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Quelle: ENEFHAUS Grafik: SZ

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die persönlichere Note

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Damit Träume keine bleiben.Für Maßnahmen zur Energieeinsparung.

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Wer sein Haus modernisiert, kann gleichzeitig fürs Alter vorsorgen und Wohn- und Badezimmer behindertengerecht gestalten.

über eine umfassende Modernisierung. Dip-lomingenieur Samih Rende, Architekt und Spe-zialist für Sanierung und Modernisierung, er-klärt, worauf es ankommt: „In der Regel verfol-gen wir vier Ziele. Wir wollen eine Wertsteige-rung erreichen, die Bausubstanz erhalten, denWohnkomfort steigern und Energie einsparen.“Bei einer richtigen Modernisierung sollten alldiese Bereiche berücksichtigt werden. Deshalbwird empfohlen, mit einem Fachmann eine de-taillierte Bestandsaufnahme vor Ort durchzu-führen. So lasse sich ein umfassendes Konzepterstellen. Der Planer habe dann auch die Förder-möglichkeiten einzelner Maßnahmen im Blick.

Es gilt eine Menge zu berücksichtigen. EineSolaranlage ist schwer. Ihr Gewicht muss vomDach getragen werden. Der Fensterbauer mussfür die Bemessung der Fensterbänke wissen, wiedick die Fassadendämmung wird. Ist die Fassadeeinmal gedämmt, ist es nicht mehr sinnvoll, Ka-bel für eine vergessene Außenbeleuchtung zuverlegen. Außerdem sollte nicht vergessen wer-den, dass bei einer Außenwanddämmung auchdie Regenfallrohre versetzt werden müssen. Die-se und andere Beispiele zeigten, wie wichtig ein

Gesamtkonzept sei. Dieses könne sich aber im-mer nur an den Anforderungen vor Ort orientie-ren, betont Christ. „Am Anfang sollte immer einWunschzettel stehen. Damit sollten sie zumFachmann gehen und besprechen, was realis-tisch und was sinnvoll ist.“ Da nur in den seltens-ten Fällen ein unbegrenztes Budget zur Verfü-gung stehe, betont Christ, dass es durchaus mög-

lich ist, ein erstelltes Gesamtkonzept in einzelneBereiche aufzudröseln. Dann empfehle es sich,mit den Maßnahmen zu beginnen, die den größ-ten Effekt versprechen. „Schritt-für-Schritt-Lö-sungen sind meist sehr gut machbar“, so Christ.Wie wichtig ein Gesamtkonzept ist, belegt SamihRende mit einer Zahl. Er erklärt, dass im Zeit-

raum von 1985 bis 2000 in Deutschland sehr vielsaniert worden sei. Nach aktuellen Erhebungenseien jedoch in einem Viertel aller Fälle die Mög-lichkeiten einer umfassenden, abgestimmten Sa-nierung nicht ausgeschöpft worden. So hättendie Hausbesitzer zwar Fenster erneuert, aberzum Beispiel nicht die Fassade gedämmt.

Zum Konzept einer Modernisierung gehörtauch die Barrierefreiheit für das Wohnen im Al-ter. „Wer heute sein Haus umbaut, sollte solcheDinge unbedingt beachten“, so Rende. So sei einBad im Erdgeschoss beispielsweise ein Muss.Dabei sei auch darauf zu achten, dass bei einembarrierefreien Umbau die Türen auf einen Meterverbreitert würden, um später gegebenenfallsauch mit einem Rollstuhl die Räume erreichenzu können. Die Prognose der Architekten ist ein-deutig. Sie rechnen mit einer weiteren Zunahmevon Aufträgen im Gebäudebestand, da es zum ei-nen immer mehr Auflagen zu erfüllen gelte undzum anderen die Menschen auch gerade in wirt-schaftlich schwierigen Zeiten eher dazu neigten,in die eigenen vier Wände zu investieren.

Text: Oliver Spettel Fotos: Oliver Dietze, Caro

„Wir wollen eineWertsteigerung erreichen, die Bausubstanz erhalten, den Wohnkomfort steigern und Energie einsparen.“

Samih Rende, Architekt

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Wer heute neu bauen möchte, fin-det rechtliche Vorgaben zumThema Energie in der aktuellenEnergieeinsparverordnung, der

EnEV 2009. „Die Regelung bedeutet eine deutli-che Verschärfung gegenüber früheren Vorga-ben“, erklärt Hans-Ludwig Bernardi, Präsidentdes Arbeitgeberverbandes der Bauwirtschaft imSaarland. Bei dem Gesetz handele es sich um ei-nen Text von etwa 900 Seiten. Er lässt sich in ei-nem Satz so zusammenfassen: Die zulässigenWerte für den Transmissionswärmeverlust wur-den um 15 Prozent reduziert. Der komplizierteBegriff bezeichnet den Wärmeverlust beheizterRäume durch Wände, Decken und Böden. Au-ßerdem sei verankert, dass der Bedarf an Primär-energie um 30 Prozent gesenkt werden müsse.In die Berechnung des Primärenergiebedarfsgeht neben der Energie, die ein Brennstoff lie-fern kann, auch die Energie mit ein, die zu seinerAufbereitung notwendig war.

Angesichts der neuen Auflagen betonen dieVertreter der saarländischen Bauwirtschaft, dasseine umfassende Planung unbedingt notwendigist. Hinzu komme, dass die Bauvorhaben sehrexakt ausgeführt werden müssen, so Bernardi.Fehler in der Umsetzung könnten zu wesentli-chen Schäden am Gebäude führen. Das wird amBeispiel des Dachs deutlich. Wurde hier die vor-geschriebene Dampfbremse fehlerhaft instal-liert, könne es zu beachtlichen Schäden im Be-reich der Dachisolierung kommen. Imschlimmsten Fall könne der Dachstuhl anfangenzu schimmeln.

Die Dampfbremse ist eine Folie, die das Ent-weichen von Feuchtigkeit aus dem Wohnraum indie Dämmung hinein verhindern soll. Dazu musssie aber hochpräzise und luftdicht an den Stößenund mit den Wänden verklebt werden. Da dieGebäude nach der EnEv 2009 nahezu luftdichtsein müssen, kommen sie nicht mehr ohne einegeregelte Wohnraumlüftung aus. „In solch ei-nem Haus reicht es nicht mehr, wenn sie mor-gens und abends mal das Fenster aufstellen“, soBernardi. Die Feuchtigkeit im Gebäude müssealso automatisch über die Luftzufuhr geregeltwerden. Diese Technik hat natürlich ihren Preis.Auch wenn keine gesicherten Zahlen vorliegen,könne doch davon ausgegangen werden, dass einNeubau nach heutigen Auflagen teurer werde alseiner, der den Anforderungen der früheren Ge-setzgebung entsprochen habe. Das liege vor al-lem an den immer höherwertigen Materialiensowie einer umfassenden Dämmung von Dach,Decken und Keller und dem damit verbundenenhöheren Planungsaufwand. Aufgrund der engenVorgaben rät Martin Vanoli, Geschäftsführer desArbeitgeberverbandes der Bauwirtschaft imSaarland, zu einer professionellen Überwachung

der Baufortschritte. Für einen Neubau müssebereits sehr früh in der Planung feststehen, wasnotwendig ist, um die geforderten Werte zu er-reichen. Daher empfiehlt Vanoli, mehr Geld undArbeit als früher in die Planung zu investieren.Beide Vertreter der Bauwirtschaft sind sich in

der Empfehlung einig, sich bei einem Neubau anden heute gültigen Standards zu orientieren undnicht bereits auf eine künftige Änderung der Ge-setzgebung zu schielen.

Text: Oliver Spettel, Foto: Thomas Wieck

Die strengen Werte der heutigen Energieverordnungen verlangen gründliche Planung und großeshandwerkliches Geschick bei Bau. Das Bild zeigt ein Passivhaus in Holzrahmenbauweise.

Das Haus wird zur Thermoskanne

Moderne Gebäude werden mit extrem hohem Aufwand gedämmt

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In Zukunft helfen elektronisch vernetzte Geräte beim Energiesparen

Das intelligente Haus

TELEFONE, HANDYS UND PC

können je nach Gerätetyp zur Steuerung der gesamten Anlage verwendet werden und zeigen den Status an.

WETTERSTATION

Ein Windmesser und ein Regensensor schützen beispiels-weise die Markise bei Sturm. Ein Sonnenstandssensor hilft bei der Steuerung von Beschat-tungselementen.

ANZEIGE UND STEUERUNG

Über TV oder Computer lässt sich der aktuelle Zustand der Anlage abrufen und der Energie-verbrauch anzeigen. Außerdem lassen sich die einzelnen Installationselemente der Hausanlage ansteuern. Da jedes Bauteil seine eigene Intelligenz besitzt, ist kein zentraler Steuerrechner notwendig.

BEDIEN-PANEL

Hier können Funktionen ange-zeigt und gesteuert werden. Der „Zentral-Aus“-Schalter trennt beim Verlassen des Hauses alle gewünschten Geräte, zum Beispiel Kaffee-Maschine und Bügeleisen, vom Stromnetz.

ÜBERWACHUNGSKAMERA

Die Bilder der Kamera können über das Hausnetz an verschie-denen Bildschirmen angezeigt werden.

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FUSSBODENHEIZUNGSie kann als Alternative zum Wandradiator auch für jeden Raum einzeln regelbar installiert werden.

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FENSTER-KONTAKTE

im gesamten Haus helfen beim effektiven Lüften. Heizungsven-tile werden bei geöffnetem Fenster geschlossen. Die Kon-takte können in ein Sicherheits-System eingebunden werden. So wird Alarm ausgelöst, wenn in Abwesenheit der Bewohner ein Fenster geöffnet wird. Außerdem kann beim Verlassen des Hauses abgefragt werden, wo noch ein Fenster offen steht.

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INTELLIGENTER THERMOSTAT

In jedem Raum kann die gewünschte Temperatur vorgewählt werden. Je nach Geräteart kann die gesamte Hausanlage gesteuert werden.

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DIGITAL GESTEUERTE HEIZUNG

Sie richtet sich in der Warm-wasser-Bereitung nach dem aktuellen Wärmebedarf im Haus. Dieser wird dem System von Sensoren gemeldet. So zeigen Präsenzmelder an, wo sich die Bewohner aufhalten. Wenn sich niemand im Raum befindet, wird die Temperatur gesenkt.

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MARKISE

Die Beschattung kann automatisch in Abhängigkeit von Sonnenstand und Raumtemperatur gesteuert werden.

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HEIZKÖRPER-STEUERUNG

Das System erhöht die Temperatur, sobald Sensoren melden, dass sich jemand im Raum aufhält.

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JALOUSIEN UND ROLLLÄDEN

können automatisch zur gezielten Be-schattung von Räumen in Abhängigkeit von Tageszeit, Sonnenstand, Raumklima und Witterung gesteuert werden.

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STEUERUNG UND ÜBERWACHUNG

WÄRMEHAUSHALT

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ZENTRALER KABELSCHACHT

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FERNGESTEUERTE GROSSGERÄTE

Ein intelligenter Stromzähler erkennt, wann besonders günstiger Strom zur Verfü-gung steht und startet dann zum Beispiel Wäschetrockner und Waschmaschine.

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HAUSGERÄTE MIT NETZANSCHLUSS

zeigen Störungen im Betrieb an. So meldet zum Beispiel der Kühlschrank, wenn seine Tür offen steht.

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MULTIMEDIA-GERÄTE

können im ganzen Haus mit einem einzigen Schalt-befehl vom Stromnetz getrennt werden. Stand-by-Betrieb wird verhindert.

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BELEUCHTUNG

Hier ist eine helligkeits- und tageszeitabhängige Steuerung oder eine Schaltung über Bewe-gungsmelder möglich. Einzelne Licht-Szenarien können programmiert werden.

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WARMWASSER-BEREITUNG

Ein elektronisch gesteuerter Durchlauferhitzer sorgt für warmes Wasser nur dann, wenn es benötigt wird.

erlaubt es, auch aus der Ferne Geräte ein- und auszuschalten.

Alle Geräte im Haus werden über ein sogenanntes Bus-System miteinander verbunden.

Quelle: Initiative Intelligentes Wohnen, Grafik: Illunaut.de

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AUSSENBELEUCHTUNG

ist von innen steuer- und programmierbar.

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STROMHAUSHALT

SCHALTBARE STECKDOSE

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In einem Gesamtkonzept zur energeti-schen Modernisierung eines Hauses spie-len die Fenster eine wichtige Rolle. NachAngaben des Informationsdienstes Bine

(„Bürgerinformation Neue Energietechniken“)isolieren Fenster in bestehenden Gebäuden oftviel schlechter als beispielsweise Außenwändeoder Dächer. So weist das Fachinformations-Zentrum Karlsruhe (FIZ), Betreiber des Bine-Dienstes, darauf hin, dass etwa 20 bis 25 Prozentdes gesamten Wärmeverlustes eines Hauses aufdas Konto der Fenster gehen. Für die Dämmwir-kung einzelner Bauteile steht der sogenannte U-Wert. Er gibt den Energieverlust in Watt proQuadratmeter Fläche pro Grad Temperaturun-terschied an.

Ein niedriger U-Wert bedeutet weniger Ener-gieverlust und damit eine bessere Dämmung, er-klärt Diplom-Ingenieur Jürgen Haupenthal, Ar-chitekt und Gutachter der Industrie- und Han-delskammer des Saarlandes. Allerdings könnenicht ohne Weiteres nur anhand der U-Werte be-rechnet werden, wie hoch der Wärmeverlustkonkret am eigenen Haus sei. Hier kämen vieleverschiedene Faktoren ins Spiel. „Es kann zumBeispiel gut sein, dass sie durch Fenster auf derSüdseite permanent Wärmeenergie gewinnen,auf der Nordseite aber das ganze Jahr über ver-lieren“, erklärt Haupenthal.

Der Dämmwert eines Fensters hängt stark vonseiner Konstruktion ab. Martin Weisgerber vomArbeitgeberverband des Saarländischen Hand-werks betont: „Eine Einfach-Verglasung gehtnach heutigem Stand auf gar keinen Fall mehr.“Die RWE vergleicht auf ihrem Informationspor-tal www.energiewelt.de die Dämmwerte unter-schiedlicher Fensterkonstruktionen. Demnachist bei einer Standard-Einfach-Verglasung miteinem U-Wert von 5,0 zu rechnen. Eine Doppel-verglasung, ein sogenanntes Isolierfenster, waretwa bis zur Mitte der 90er Jahre Standard. Des-

halb ist es heute besonders häufig anzutreffen.Die Fenster erreichen einen U-Wert um 3,0. Dasist zwar deutlich besser als eine Einfach-Vergla-sung, entspricht aber nicht mehr den heutigenMöglichkeiten. Diplom-Ingenieur Samih Rende,Architekt und Experte für Sanierung und Mo-dernisierung, spricht aus eigener Erfahrung:„Ich selbst denke nach jetzt etwa 19 Jahren überdie Modernisierung der Glasflächen an meinemHaus nach.“ Der Grund ist die Entwicklung derMaterialien seit den 90er Jahren. Ein heutigesWärmeschutz-Fenster hat einen U-Wert zwi-schen 0,8 und 1,1. Damit isoliert es etwa fünfmalbesser als eine alte Einfach-Verglasung.

Die hohen Dämmwerte neuer Fenster könnenauf zwei Arten erreicht werden. Entweder wirdeine Doppel-Verglasung mit Edelgas, zum Bei-spiel Argon, gefüllt oder es wird eine zusätzlicheScheibe eingebaut, so entsteht die Dreifach-Ver-glasung. Wer selbst vergleichen will, sollte lautHaupenthal darauf achten, dass die richtigenWerte herangezogen werden. Der Fensterrah-men habe generell einen schlechteren Dämm-wert als die Scheibe, deshalb müssten die Wertefür die Gesamtkonstruktion verglichen werden.

Am besten stellen sich hier Passivhaus-Fens-ter dar, also Fenster die für Häuser konstruiertwurden, die in ihrer Jahresbilanz keine zusätzli-che Heizenergie benötigen. „Die Anforderungenan Dichtigkeit und Rahmen sind bei diesen Fens-tern extrem hoch“, erklärt Haupenthal. Der Rah-men müsse so gut gedämmt sein, dass er sich imDämmverhalten kaum schlechter darstelle alsdie Verglasung selbst. Das habe allerdings auchseinen Preis. Laut Energiewelt.de kann dieserbis zu 70 Prozent über dem eines Normalfens-ters liegen. Haupenthal empfiehlt deshalb: „Miteinem guten Dreifach-Modell liegen sie nur un-wesentlich drüber.“

Text: Oliver Spettel, Foto: Mauritius

Der gläserneTresorHeutige Fenster isolieren fünffach besser als die frühereEinfachverglasung

Die Aufnahme einer Wärmebildkamera zeigt,wo aus einem Haus Heizenergie entweicht. Be-sonders groß sind die Verluste in den roten undweißen Bereichen.

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Seit dem Jahr 2002 betrachtet die Ge-setzgebung Gebäudetechnik undDämmstandard gemeinsam, erklärtDiplomingenieur Jürgen Haupenthal,

Architekt und Sachverständiger der Architek-tenkammer des Saarlandes. „Im Bereich derDämmung heißt der Klassiker: Fenster, Vollwär-meschutz und Dach“, sagt Haupenthal. Dabei seiwichtig, dass alle Bereiche in der Planung gut ab-gestimmt seien und bei der Ausführung der ein-zelnen Maßnahmen auch koordiniert würden.So beeinflusse eine 20 Zentimeter starke Außen-wand-Dämmung nicht nur das Erscheinungsbilddes Hauses, sondern stelle auch Anforderungenan andere Bereich des Gebäudes, zum Beispielden Dachüberstand. Deshalb müsse am Anfangeiner jeden Planung eine Erfassung der Situationvor Ort stehen. Dann muss geprüft werden, wasbaulich zu realisieren ist und was davon auchwirtschaftlich rentabel ist.

Wichtige Bereiche für die Dämmung sind Ge-schossdecken, Fassaden, Kellerdecken und-wände und natürlich auch das Dach. Werden andiesen einzelnen Bereichen größere Änderun-gen oder Instandsetzungen ausgeführt, schreibtdie neue Energieeinsparverordnung, EnEV2009, sogar eine energetische Sanierung derBauteile vor. Der Grund für solche Verordnun-

gen wird am Beispiel der Dachdämmung sicht-bar. Wie die Energieberater der Verbraucher-zentrale des Saarlandes mitteilten, wurden inden 80er Jahren Dächer nur vereinzelt ge-dämmt. Dort wo eine Dämmung eingebaut wur-de, fehle es aber häufig an der sogenannten Un-terspannbahn, einer Folie zwischen Gebälk undDacheindeckung. Diese lässt Feuchtigkeit nachaußen entweichen, lässt aber keine hinein.Durch dieses System wird verhindert, dass dieDachdämmung von außen feucht wird. Nach An-gaben der Energieberater kann eine feuchteDachdämmung mehr als die Hälfte ihrer Isolati-onswirkung verlieren.

„Im Grunde ist jede Art von Dämmung sinn-voll“, betont Rainer Christ, Geschäftsführer derArchitektenkammer des Saarlandes. Wenn mög-lich sollten aber beispielsweise Fenster undDämmung aufeinander abgestimmt sein.

Jürgen Haupenthal weist darauf hin, dass mitimmer besser werdender Dämmung auch derHaustechnik eine immer größere Bedeutung zu-komme. „Das Ziel ist es, den Hauptwärmebedarffür die Trinkwassererwärmung einzusetzen undnicht mehr bei der Heizung“, so Haupenthal. Miteiner umfassenden Modernisierung sei es mög-lich, den Heizölbedarf eines Wohngebäudes aufdrei bis fünf Liter pro Quadratmeter zu senken.„Der Bedarf lag 1977 bei 25 bis 30 Litern“, soHaupenthal. Wer sich kein Komplettpaket leis-ten kann oder will, könne mit wenigen und auch

günstigen Maßnahmen bereits eine spürbareWirkung erzielen. Als erste Maßnahmen ratendie Architekten dazu, begehbare Decken zumSpeicher und zum unbeheizten Keller zu isolie-ren. Ein Bereich, der auch mit kleinem Geldbeu-tel große Wirkung verspricht, ist die Isolierungvon Warmwasserleitungen. „Ohne Dämmungmüssen sie mit der Heizung einfach höhere Sys-temtemperaturen fahren“, erklärt Haupenthal.

Obwohl eine gute Dämmung nicht nur im Win-ter warm hält, sondern im Sommer auch verhin-dert, dass es zu warm wird, rät Haupenthal unbe-dingt, auch entsprechende außen liegende,Schatten spendende Elemente zu installieren.„Die Bandbreite ist auch hier recht groß. Daskann von einfachen Rollläden bis zu unter-schiedlich geformten Jalousien reichen.“ Spe-zielle Lichtleitsysteme könnten verhindern, dassdie Bewohner, wenn sie einen kühlen Wohn-raum haben wollten, im Dunkeln sitzen müss-ten. Angesichts aller technischen Möglichkeitenweisen die Architekten auf eines hin: Das rech-nerische Einsparpotenzial wird entscheidendauch vom Verhalten der Nutzer beeinflusst. „Wirerleben immer wieder, dass Leute ihr Haus wirk-lich gut dämmen. Dann fahren sie aber nicht dieHeizung herunter und gewöhnen sich an die umzwei Grad höhere Raumtemperatur“, schmun-zelt Haupenthal.

Text: Oliver Spettel, Fotos: Thomas Wieck, BASF

Das Mikroskop liefert oftmals verblüffende Perspektiven altbekannter Motive. Dieses Bild zeigt zumBeispiel in extremer Vergrößerung das Rohmaterial für Dämmstoff-Platten.

Jürgen Haupenthal: Gute Planung entscheidetüber den Erfolg aller Sanierungsmaßnahmen.

Wenig Aufwand, große WirkungSchon mit kostengünstigen Maßnahmen lässt sich viel Energie in einem Haus einsparen

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Nach Angaben der Verbraucherzen-trale Niedersachsen verschwendetein 30 Jahre alter Gas-Heizkesselknapp die Hälfte der Verbrennungs-

energie. Damit ist eine alte Heizungsanlage dergrößte Energie- und Wärmeverschwender in ei-nem nicht modernisierten Haus. Die Herstellerbieten mittlerweile eine Vielzahl unterschiedli-cher Heizungs-Systeme an. „Was im konkretenFall sinnvoll ist, muss eine detaillierte Bestands-aufnahme vor Ort zeigen“, erklärt Martin Weis-gerber, Hauptgeschäftsführer des Arbeitgeber-verbands des Saarländischen Handwerks.

Deutlich wird das am Beispiel der Wärmepum-pe. Die Anlagen entziehen der Umgebung Wär-me und geben sie an das Heizungssystem ab. AlsWärmequelle dient je nach Gerätetyp entwederdie Umgebungsluft oder Grundwasser. Eine an-dere nutzbare Quelle stellt die im Boden gespei-cherte Wärme dar. Hier gibt es die Möglichkeit,Erdwärme-Sonden in Bohrlöchern zu betreibenoder aber ein Rohrkollektor-System in geringerTiefe, aber mit großer Fläche zu installieren. DieTechnik bietet den großen Vorteil, für die Wär-me-Erzeugung nur auf den Strom zum Betriebder Anlage angewiesen zu sein. Reiche die Umge-bungswärme allerdings mal nicht aus, müsstenauch diese Geräte zuheizen. Das geschehe in derRegel nach dem Tauchsieder-Prinzip mit einementsprechenden Stromverbrauch, erklärt Weis-gerber. Dabei wird mit Strom eine Heizschlangeerwärmt, die ihre Wärme an das Wasser abgibt.

Beim Bau der Anlage müssten verschiedene

Punkte berücksichtigt werden. Ob eine Wärme-pumpen-Anlage überhaupt interessant ist, hängtvon der Situation vor Ort ab. Wo zum Beispielkeine Bohrungen genehmigt werden, fällt dieErdsonden-Technik bereits aus. Eine Luft-Anla-ge auf der Grundstücksgrenze könne hingegenwegen der Geräuschentwicklung zu Problemenmit den Nachbarn führen. Ein weiterer Faktorbei der Entscheidung für oder gegen eine Wär-mepumpe sei die niedrige Vorlauftemperatur

des Systems. Daher würden große Wärmevertei-lungsflächen benötigt. „Ideal sind hier Fußbo-den- oder Wandflächen-Heizungen“, erklärtWeisgerber. Die seien allerdings nicht ohne grö-ßeren Eingriff ins Gebäude nachzurüsten. We-gen all dieser Faktoren ist eine umfassende Pla-nung Pflicht.

Eine Alternative zur Wärmepumpen-Technikbilden Geräte zur Verfeuerung fester Biomasse,in der Regel Holzpellet-Öfen oder Hackschnit-zel-Anlagen. Auch sie machen unabhängig vonder Versorgung mit fossilen Energieträgern. DieGeräte seien so ausgereift, dass sie vollautoma-tisch funktionierten, so Weisgerber. Allerdings

müsse hier, ähnlich wie beim Öl, eine Lösung fürdie Lagerung des Brennstoffs gefunden werden.

Eine der größten Ursachen für die Energiever-schwendung mit alten Anlagen löse allerdingsschon die mittlerweile bewährte Brennwert-Technik. Die Anlagen entziehen dem Abgas überWärmetauscher nutzbare Energie und erzielenso deutlich höhere Wirkungsgrade. Das gelte fürÖl- und Gas-Geräte gleichermaßen, so Weisger-ber. Da bei beiden Systemen die Abgastempera-tur gegenüber einer herkömmlichen Technikdeutlich sinke, müssten hier jedoch Veränderun-gen am Kamin vorgenommen werden. Er mussverengt werden, damit die kühleren Abgase rich-tig abziehen. „Hier gibt es Systeme, die in beste-hende Kamine eingebaut werden können. DerAußenwandkamin kommt nur zum Einsatz,wenn es anders nicht möglich ist oder der Kundees so möchte, weil es ihm gefällt“, bemerkt Weis-gerber.

Egal ob Wärmepumpe, Pellet-Kessel oderBrennwert-Gerät, alle haben eines gemeinsam:Verglichen mit älteren Anlagen helfen sie in je-dem Fall, deutlich Heizenergie einzusparen.Martin Weisgerber weist darauf hin, dass die mo-derne Technik eine sorgfältige Planung und In-stallation erfordere, was auch eine regelmäßigeWartung einschließe. Die Anlage müsse auf diekonkreten Anforderungen zugeschnitten sein.„Die steckerfertige Lösung, die vor Ort optimalläuft, gibt es nicht“, so Weisgerber.

Text: Oliver Spettel

Mein Kraftwerksteht im Keller

Moderne Heizungsanlagen machen sich durch Energieeinsparung schnell bezahlt

„Die steckerfertige Lösung, die vor Ort optimal läuft, gibt es nicht.“Martin Weisgerber, Hauptgeschäftsführer desArbeitgeberverbands des Saarländischen Handwerks

Impressum Sonderveröffentlichung der Saarbrücker Zeitung

ChefredakteurPeter Stefan Herbst

Art-DirectorRobby Lorenz

RedaktionPeter ByldaOliver Spettel

GeschäftsführungDr. Joachim Meinhold (Vorsitzender)Christian Erhorn

VerlagsgeschäftsführerThomas Deicke

VerlagsleitungMichael SchmiererThomas Marx

Druck und Verlag: Saarbrücker Zeitung Verlag und Druckerei GmbH, 66103 Saarbrücken, Gutenbergstraße 11-23

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So spart das Saarland:

Ein Unternehmen der VSE-Gruppe

Ein Muss für alle energie- und umweltbewusstenVerbraucher: der Energiespar-Ratgeber von energis.Auf über 50 Seiten gibt’s viele wertvolle Tipps zumEnergiesparen und Klimaschutz. Wer auch immer sieliest, eins ist sicher: Dahinter steckt ein schlauer Kopf.Erst recht nach der Lektüre ...