Entdecken Sie die Schönheit des Genueser Apennins enige ......“Capannina” oder “Bruna”...

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Wenige Schritte vom Meer entfernt Entdecken Sie die Schönheit des Genueser Apennins

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Wenige Schritte vom Meer entferntEntdecken Sie die Schönheit des Genueser Apennins

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“Da ist ein Strand am Meer, du wendest das Blatt und findestdunkle Brombeeren. Schöne Dunkle, während du einenSeebarsch genießt - du wendest das Blatt und bist in denHügeln. Hügel mit vielen Wegen, du wendest das Blatt und

bist an der Riviera”.Man könnte beinahe Lust bekommen, einsolches Liedchen vor sich hin zu trällern,ganz in der Art eines Liedes von Fabrizio De André – wenn man die Landschaft vonGenua betrachtet, mit ihren von langenStränden modellierten Küsten, unterbrochendurch kleine Häfen, geschmückt vonSonnenschirmen, begleitet vom Klang stetsheiterer Stimmen. Viele schöne Dinge.Schöne Dinge,

die nach nur wenigenKilometern dem stolzen Grüneines herrlichen HinterlandsPlatz machen, einemUniversum, das praktisch dasganze Jahr über Frische undEntspannung bietet. Ein Grün, dass man nieerwarten würde, besonderswenn man es als Touristgewöhnt ist, so schnell wie möglich und ohne großartig nachrechts und links zu schauen über die Autobahn ans Meer zugelangen, um dort ein Wochenende oder einen Urlaub imBlauen zu verbringen. Aber Sie wissen nicht, was sie sichentgehen lassen, denn es braucht nur wenig, um dieFaszination der Strände mit der Entdeckung einer üppigenund noch vollkommen intakten Welt zu kombinieren, in derdie Traditionen dem Zement widerstanden haben, wo dieNatur Plätze bietet, die man einfach sehen und erleben muss, wo der Stress schlichtweg nicht existiert. Die Rede ist hier nicht etwa von einer Insel, die es nicht gibt,sondern von einer grünen Realität, wirklich und wahrhaftig. So nahe am Meer, dass es sie fast berührt.

Ein grünes Paradies - nur wenige Schritte vom Meer

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Eine immergrüne WeltDer klassische Tourist ausdem Gebiet von Genua oderaus der Lombardei, oder auchaus dem Piemont oder derEmilia, kommt an und findet– oder entdeckt? – etwas, wasimmer unversehrt gebliebenist: das intensive, unberührteGrün herrlicher Täler, die

Erhabenheit der Wälder; das manchmal ruhige,manchmal sehr lebhafteRauschen des Wassers vonFlüssen und Bächen; dieausgedehnte Wasserflächeeines Sees; denüberraschenden Zackenrandeines Gebirgsgipfels; oderaber die erstaunliche Weiteeiner grünen Weide.

Als man zu einem Urlaubsortnoch “Sommerfrische” sagte,stellten die Apenninen denbuen retiro der Genueser dar,die mitten im Sommer dieStadt mit ihrer drückendenHitze hinter sich ließen undsich in kleinen Villen inflorealem oder antikangehauchtem Stil,

eingerahmt vom weichenGrün der Hügel, einrichteten.Gewohnheiten und Bräuchehaben sich geändert, dieeinstige Sommerfrische istzum Urlaub oderWochenendausflug geworden,aber noch immer gibt es somanchen, der einSommerhaus auf dem Lande hat.

erbeten, um ausentsprechender Höhe im Talvorbeiziehende Händler oderArmeen überwachen zukönnen. Aus dem Holz des

Waldes entstanden Möbelund Gegenstände für dieWohnung und derselbe Waldbietet auch eine Füllewunderbarer leckerer Früchte.Die Köchinnen dagegenhaben aus dem Garten einSchätzkästchen gemacht, ausdem sie Produkte schöpfen,die nur hier wachsen, und dienur das Können derHausfrauen in Gerichte zuverwandeln weiß, deren

Geschmack nichts zuwünschen offen lässt.

Luft zum AtmenEine Welt, die man in vollen

Zügen genießen und kennenlernen sollte. Durch einenruhigen Spaziergang, dieBesichtigung einesFreilichtmuseums, einesSchlosses oder eines altenOrtes; oder aber durch dieGenüsse eines Landgasthofs –einen von jenen mit kariertenTischdecken; oder auch durchdie reizvolle Intensität einerWanderung auf den Wegenvon Naturparks, den Hütern

Natur hautnah

der Natur, auf der Suche nachimmer neuen, sich dem Blickdarbietenden Szenarien.

Natur & antikes WissenMit seiner Arbeit, seinenErzählungen und seinerGeschichte ist der Menschhier stets anwesend gewesen,mit Respekt für die vonGeneration zu Generationüberlieferten Bräuche und fürdie Schätze seines Landes:und so hat ihm der Berg denStein zum Bauen vonHäusern und Straßen zurVerfügung gestellt, antikeOrte haben sich an denVerlauf der Hügel angepasst,Paläste oder Festungen habenso manches Mal dieUnterstützung von Felsen

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und die IGT-Weine “Valli delGenovesato”. Im HochtalScrivia macht man leckerenApfelwein. Auch in denTälern Graveglia und Sturlawird viel Wein erzeugt, dazugehören beispielsweise derVermentino, der klassischeBianchetta und der überausangenehme Ciliegiolo.

Aber es gibt nicht nur Wein:wer gern Bier trinkt, wird inBusalla eine wirklicheÜberraschung erleben. Nicht entgehen lassen sollteman sich das spezielle Bierbirra castagnata und mitHonig verfeinertes Bier.

– mit dem Käse, dem SanSté, der von den typischenKäsesorten Liguriens derAllertypischste ist. Er wirdaus der Milch einheimischerKühe der Rassen“Capannina” oder “Bruna”erzeugt, die auf Weidengrasen, die so gut gepflegtwerden, dass sie Gärtenähneln. Nicht zu vergessennatürlich auch der Sarassoaus dem Hochtal Alta vald’Aveto oder aber, wenn wirzu den Wurstsortenübergehen wollen, dieschmackhafte Coppa und dieleckeren Salamis. Besonderserwähnt werden sollte auchdie patata quarantina, eineganz spezielle,mehlige

geräuchert, die idealeBegleitung von Feldbohnenund frischem Pecorino: das istein Gericht aus Sant’Olceseund Orero im Val Polcevera.In der Nähe liegt auch SerraRiccò, wo die mostardellaherkommt, eine Wurst mitmildem Geschmack undweicher Konsistenz, die sichwunderbar aufs Brot streichenlässt. Aber da ist nicht nur die

Wurst. Da wäre zum Beispielder Sacripante, eine ArtBiscuittorte. Diepreisgekrönte KonditoreiPoldo dagegen ist berühmtfür ihre crema zena(Konditorcreme aus Ei undRum) und ihre genialenPralinen mit Basilikum.Etwas ganz Andereswiederum sind die corzetti:diese Pasta hat eine Form undBeschaffenheit, mit der sie dieSauce ideal aufnehmen kann,egal ob man dazu einreichhaltiges Fleischragoutoder eine Pilzsauce ausleckeren Steinpilzen mitvollem schmackhaftem Bississt. Die Täler Stura undOrba sind die “Täler derMilch”, jener immer frischen

Produkte derKäserei aus

Masone. Undwo die Weiden

dem Wald Raumlassen, finden sich

die köstlichsten Waldfrüchte:Blaubeeren, Himbeeren,Johannisbeeren... In Torriglia,im Val Trebbia bäckt man dieleckeren canestrelli,

Beim Gedanken an dieGenueser Küche fällt einemzuerst das Meer ein, doch hierim Apennin sind die Aromendes Festlands vorherrschend.Man denke nur an dasduftende Pesto mit mildemkaltgepresstem Olivenöl oderan die farcierte Kalbsbrust,die sogar der LiedermacherFabrizio De André besingt.Odo de bon, ein guter Duft,und eine unerwartetegastronomische Vielfalt, dievon der Reichhaltigkeit derProdukte aus Garten undWald herrührt. Und schon istdie Tafel des GenueserApennins gedeckt: mittypischen Produkten, die vonPilzen bis zum Honig, vonder Esskastanie über dieHaselnuss bis hin zu denzahlreichen Käsesortenreichen. Letztere mild undleicht säuerlich, gekrönt vonder prescinseua, einem ausMolke gewonnenenFrischkäse mitunverwechselbaremGeschmack ... oder aber dieklassischen Käsesorten, mitdenen die Focaccia colformaggio (Focaccia mitKäse) verfeinert wird, derenUrsprung auf den Bergen inder Umgebung von Reccoliegt.

Wurst und HimbeerenEine vorzüglich gewürzteSalami, samtig und leicht

Plätzchen, von denen mansagt, dass sie typischgenuesisch seien … hier abersind sie noch verlockender!

Das mildeste Öl, das es gibtDas Val Petronio, das sichbeinahe am Meer entlangzieht und teilweise sogarhinein ragt, ist die Heimatder Olivenhaine und des Öls,das fein und mild wienirgendwo sonst auf der Weltist. In Castiglione Chiavaresedagegen wird ausgezeichneteWurst erzeugt. Es gibt auchsehr guten Speck, dergeradezu auf der Zungezergeht und damit eine ArtVorspiel zum herzhafterenGeschmack von Coppa undSalami bildet.

Grüne WeidenWenn man die Namen Aveto,Graveglia und Sturla hört,läuft einem bereits das Wasserim Munde zusammen. Vonden Hügeln bis in diehöheren Berge: überallerwartet Sie ein Fest ausvorzüglichstenGeschmacksrichtungen.Womit anfangen? Keine Frage

Kartoffel, die so gut wie keineandere zu trenette und Pestopasst. Zum Abschluss etwasSüßes gefällig? Die berühmtepinolata della Val d’Aveto(Kuchen mit Pinienkernen)oder die rotelle diBorzonasca:Mürbeteigkringel, diewirklich das Höchste derGefühle sind!

Wein und BierFrische, milde, leichte Weine,eben jene, welche die Kehlesanft hinunterrinnen. Wennman ein wenig Glück hat,kann man im Val Polceveraden seltenen Coronata mitunverwechselbaremGeschmack trinken, oder dieDOC-Weine Valpolcevera

Der Weg der guten Dinge...

Von links nach rechts:Das Pesto genovese und der Mörser. Steinpilze, die Schätze der apenninischen Wälder. Die klassischen Canestrelli aus Torriglia. Kühe

auf der Weide im Val d’Aveto. Das Bier aus Busalla. Käse und typische Produkte der “Valli del Latte” („Täler der Milch”).

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Glocken aus der Gießerei inAvegno, die nur einenKatzensprung von Reccoentfernt ist, können imMuseo di Trebino bewundertwerden.

Ein “filigranes” DorfVom robusten Metall derGlocken kommen wir zudem feinen, wertvollen, insich verflochtenen Metall ausdem mitten im Valle Sturagelegenen Campo Ligure.Hier ist die Heimstatthandwerklich hergestellterFiligranarbeiten, die man indieser Qualität anderswokaum findet.Die Hauptstraße des Ortes isteine einzigeAneinanderreihung vonKunsthandwerksstätten undLädchen, und diekostbarsten, aus der ganzenWelt zusammengetragenen

Teile sind im Filigran-Museum ausgestellt.

Das MühlentalHandwerk und bäuerlicheKultur gehen im Hochtal ValPolcevera Hand in Hand. InCeranesi und in Mignanegoarbeiten noch die altenWassermühlen, und imgesamten Gebiet wird dietraditionelle Korbflechtereibetrieben.

Bergwerken ein “Life”-Museum eingerichtet, wo sichjeder anschauen kann, wie daskostbare schwarze Gesteinbearbeitet wird. Es gibt aucheinen eleganten Showroom,

in dem die kostbarsten Stückeausgestellt werden und woman sie bewundern, aberauch kaufen kann.

Damaststoffe und GlockenAber Fontanabuona hat nichtnur ein Herz aus Stein. Obenin Lorsica existiert noch heuteein alter Handwerksbetrieb,in dem Damast- undSeidenstoffe genauso wiefrüher hergestellt werden, aufmehr als hundert Jahre altenRahmen und mit einerMeisterschaft undKunstfertigkeit, die vonGeneration zu Generationüberliefert werden. Weiterunten, in Uscio, auf Hügeln,die mittlerweile am Meerliegen, entstehen Glocken fürsämtliche GlockentürmeLiguriens, und nicht nur die.

Das „schwarze Gestein“LiguriensIn der Nähe des Tigullio gibtes ein Tal, bei dem bereits der

Name viel verspricht: es istdas Tal Fontanabuona. DieserName („guter Brunnen“)scheint aus einem Märchenoder einem Donald-Duck-Heft zu stammen. Und ingewisser Weise ist es auch einwenig ein Spielzeugland:schließlich gibt es in Gattornaeine Manufaktur fürkunsthandwerklich gefertigteSpielsachen ...Wenn der Name des Tals sichursprünglich aus der Reinheitseines Wasser ableitet, sohaben jedochjahrhundertelang seineBodenschätze sein Schicksalbestimmt, und das ist noch

heute der Fall.Der Schiefer: schwarzer, rauerStein in tausendverschiedenen Arten und

einzigartiger Qualität. Hiergibt es ihn. Einst wurde er vorallem zum Decken vonDächern verwendet,heutzutage wird ergrößtenteils zur Herstellungvon Billardplatten genutzt.Auf keinem anderen -künstlichen oder natürlichen- Material rollen die Kugelnauf diese Weise, stoßen sie aufdiese, genau richtige Art anden grünen Stoffstreifen!Schiefer fürEinrichtungsgegenstände undDekor. Schiefer zur Nutzungund Schiefer zum Anschauen.In Fontanabuona hat man ineinigen stillgelegten

... und schöne Dinge

Der Schiefer der Fontanabuonawird von dem erfahrenen Blick desBergarbeiters in Kategorien geteilt.Er wird auch für Geschenkartikelund Fußböden verwendet. Die antike Damastkunst wird inFontanabuona und im Tigulliofortgeführt, wo mit altüberliefertenTechniken kostbare Stoffehergestellt werden. Campo Ligure ist die Hauptstadt derFiligranarbeiten. In einem Museumwerden kostbare Arbeiten aus allenTeilen der Welt ausgestellt.

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einem Picknick im Gras,geradezu anbietet, soerfordert ein Ausflug zu den

Gorzente-Seen ein kleinwenig mehr Anstrengung, fürdie man jedoch durch dieSchönheit der Plätzeentschädigt wird. Auch hiererzählt das WasserGeschichten – an denMühlen von Ceranesi undMignanego – oder in derTalenge von Busalla, die manüber einen kurzen Weg vomStadtzentrum aus erreichenkann: die Vielzahl vonAbflusskanälen und Brückendiente einst dazu, das Wasserbis zu den zwei Mühlen amEnde des Tals zu befördern.

Lebendige Natur Bei einem Spaziergangentlang der “Milch-Täler”Stura und Orba kann mansehr schnell die Weidegebieteerreichen. Anderenortswiederum ist die Natur dieunangetastete Herrin: inSant’Apollinare, oberhalb vonSori, ebenso wie inFontanigorda, in demherrlichen Szenarium des

sich die Hochebene Piani diPraglia für einen kleinenSpaziergang, vielleicht mit

Wie in einem KrippenspielNicht immer muss man sichin anstrengendeWanderungen stürzen, umdas Schönste des GenueserApennins kennen zu lernen.Manchmal reicht es schon,einen gesunden undentspannenden Spaziergangzu machen, durch Gegenden,in denen sich zurangenehmen Landschaft undfrischen Luft auch einkultureller Aspekthinzugesellen kann. Wie zumBeispiel bei dem DorfPentema im Val Trebbia, woin einem ruhigen Dorf miteng aneinanderstehendenSteinhäuschen die Zeit stehengeblieben zu sein scheint. Esgleicht einer Aufstellung fürein Krippenspiel. Oder aberbei der tausendjährigenFriedhofskirche Santo Stefanoin Fontanarossa di Gorreto,ebenfalls im Val Trebbia.

Die “Garten” tälerHier hat man wirklich dieQual der Wahl. So könnendie Liebhaber der Botanikzum Beispiel entscheidenzwischen dem Gebirgspark inPratorondanino, im ValleStura, und dem reizvollenCiaè-Spazierweg im ValPolcevera, den man auch mitder Kleinbahn “Trenino diCasella” erreichen kann –man steigt an der StationSant’Olcese aus. Der sanftabfallende Weg endet in demverlassenen Dorf Ciaè, indem kürzlich eine Berghütteeingerichtet wurde, in derWanderer übernachtenkönnen.

Die Erzählungen desWassersDas Hochtal Polcevera imRücken Genuas ist ideal fürAusflüge ins Grüne. Während

Einen schönen Spaziergang!

Der Frühling ist die idealeJahreszeit für Ausflüge undSpaziergänge und Montoggio (aufdem großen Foto oben) ist einausgezeichneter Ausgangspunkt.Um in das Val Bisagno, dasHochtal Val Polcevera und dasValle Scrivia zu gelangen, ist diereizvolle Kleinbahn von Casella dasbeste Verkehrsmittel (rechts).

Bosco delle Fate (Feenwald),einem ganz und gareinzigartigenEsskastanienwald.

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Borgo Fornari und stammtaus der Zeit um 1910. Aberdas sind nur einige wenigeBeispiele. Wer Lust dazu hat,kann eine regelrechteErkundungstour der Villendes Hochtals Scriviaunternehmen.

Der Park der Villa SerraGanz in der Nähe von Genuabefindet sich die kürzlichdurch sorgfältigeRestaurierungsarbeitenaufgewertete Villa Serra diComago im Val Polcevera,unweit von Sant’Olcese, derHeimstatt vorzüglicherWurstwaren. Das aus dem achtzehntenJahrhundert stammendeBauwerk ist von einemenglischen Park umgeben, dermit seinen manchmal zumajestätischen Bäumen,manchmal zucharakteristischen Teichenführenden kleinen Alleen vonunglaublichem Reiz ist.

Geschmack des einstigenBürgertums klarwiderspiegeln.

Einundfünfzig ZimmerDer äußere Schein der VillaBorzino in Busalla trügt – siestammt nicht aus dem 17.Jahrhundert, sondern wurde1936 fertiggestellt. Einem

Wohlstand derjenigenerzählen, die sich eine Auszeitin der Sommerfrische leistenkonnten. Insbesondere indem von Genua leichterreichbaren Valle Scrivia gibtes zahlreiche Villen, die esverdienen, besichtigt oderzumindest angeschaut zuwerden, da sie den

Jugendstil im Val ScriviaAuch Sommerfrische hatetwas von Kultur, wie eszahlreiche Villen im Stil desfin de siècle oder aus der Zeitdavor bezeugen. Sie sind überdas ganze Territorium desGenueser Apennins verteilt:Bauten mit florealenVerzierungen, die von dem

gewissen Herrn Borzino, demVersicherer, verdankt sie ihrenNamen. Sie hat über fünfzigZimmer, mit einigenarchitektonischen Spielereien(wie zum Beispiel den ausSchiefer bestehenden und mitKeramikelementen verziertenKaminen), die feste

Vorstellungen von Stil undEpochen durcheinander zubringen wissen: einpostmodernes Exemplar, dassich entschieden als ante-litteram bezeichnen lässt.Aber hier kann man dieinteressantesten Dinge sehen,beispielsweise gibt es,ebenfalls in Busalla, die VillaBruzzo mit schrägem Dachund sichtbaren Holzbalken;dann die Villa Gatto inSavignone, die man Coppedézuschreibt und die sich durcheine typische Chalet-Strukturauszeichnet, mit Holzbalkonund –balken sowie schrägemDach; im englischen Stilwurde die Villa Davidsonerbaut, bei der ebenfalls Gino Coppedé federführendwar: sie befindet sich in

Vorbei an Villen, Parks, Gärten...

Auf dem großen Foto die grüneFaszination des Parco di villa Serrain Comago. Die höchste Dichte vonJugendstil-Villen findet man imValle Scrivia: die auf diesen Seitendargestellten Bauten stehen in derNähe des Passo dei Giovi.

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Meeresvulkanausbruch – unddamit aus Zeiten, in denendie Landschaft entschiedenanders aussah.

Ein “süßes” AcquariumVier Becken, und genau soviele verschiedene Habitatefür Fische. Das ist dasFlussaquarium vonFontanigorda, mit Forellen,die in dem am höchstengelegenen Becken, dessenWasser in ständigerBewegung ist,umherspringen. Und dann, in

Nicht nur die Landschaft istinteressant. Den Wasserläufendes Genueser Apennins zufolgen, ob es nun Bäche,Flüsse, künstlich angelegteTeiche oder hundertjährigeTümpel sind, kann inmehrerlei Hinsicht interessantsein: aus botanischem undgeologischem ebenso wie aushistorischem Blickwinkel.

Die Tannen des SeesDer Lago delle Lame imHochtal „Alta val d’Aveto“:ein winziger Teich, in demsich das Grün der ihnumgebenden Tannen spiegelt.Denken Sie nur, dass dieserTeich tatsächlich moränischeoder sogar frühgeschichtliche

Ursprünge hat! Ein Stückweiter oben, in 1300 mHöhe, befindet sich dieNaturreserve der Agoraie, die nur für Forscher und

Klassengemeinschaftenzugänglich ist, mit dem Lagodegli Abeti (See der Tannen).Herrlich. Er heißt so, weil aufseinem Grund seit 2500Jahren einige Baumstämmemit weißer Rinde liegen. Wasfür ein Kontrast zumebenfalls in diesem Hochtalgelegenen Lago Nero (demSchwarzen See), dessen Nameseinen dunklen Reflexengeschuldet ist! Reflexen, diesich jedoch im Winter nachausgiebigen Schneefällen inWeiß verwandeln.

Es war einmal ... das MeerEbenfalls mit derFrühgeschichte verbunden istder Lago di Bargone im Val

Petronio, wenige Kilometervom Meer entfernt und ineiner ansehnlichen Höhe von850 Metern gelegen. Bereitsvor 100.000 Jahren gab eshier menschliches Leben. Das belegen einigeSteinsplitter, die man in derGegend fand. Der See ist inWirklichkeit ein Moor,besondere Aufmerksamkeitverdienen aber vor allem diepillows-Basalte, d.h.kissenartige Lavablöcke in derForm gedrückter Kugeln: siestammen von einem

Wasserwanderungen

den anderen Becken, wo derWasserstrom etwas wenigerungestüm ist: die Äsche, dieBarbe, der Karpfen. Im Flussaquarium vergeht dieZeit wie im Fluge, und einabendlicher Besuch ist zwarfür Schulklassen wenigergeeignet, dafür aber von ganzbesonderer Faszination.

Seen ... zum TrinkenEine ruhige Wasserfläche,eingerahmt von einer sanftgeschwungenen grünenKulisse. So lässt sich der

künstlich angelegte See desBrugneto beschreiben,Augenweide und beliebtesZiel von Exkursionen undSpaziergängen. Im Valle Scrivia, auf derEbene von Creto, befindetsich der Lago di val Noci, der

zwar kleiner, aber ebenfallssehr reizvoll ist. AmWesthang des GenueserApennins finden sich die Seendes Gorzente, einfaszinierendes Ensemble vonWasserflächen vonnatürlichem Reiz.

Im Lago degli Abeti (links) sind vorgeschichtliche Stämme erhaltengeblieben, während der See im Val Noci (großes Foto) der Stadt Genuadas Trinkwasser liefert. Die Gewässer des Genueser Apennins sind einwahres Anglerparadies.

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ein wenig im Val Trebbia zuverweilen: in Rondanina gibtes das Museum über Flora,Fauna und lokales Wissen.Aber wenn man die Realitätdes Territoriums hautnahspüren möchte, sollte mansich keinesfalls das Ecomuseodes Val d’Aveto entgehenlassen, dessen Protagonist dieKastanie ist, die bis vor einpaar Jahrzehnten für dieeinheimische Bevölkerung einlebenswichtiger Rohstoff war:neben dem Kastanienwald(im Ortsteil Luga) gibt es inVilla den secchereccio, dasGebäude, in dem die Früchtegetrocknet wurden, bevor siein Mühlen gemahlen wurden– ein noch funktionstüchtigesExemplar dieser Mühlenbefindet sich im OrtsteilGrammizza. Ebenfalls im Val d’Aveto gibt es die barchi;so nennen sich dietraditionellen Heuböden miteinem beweglichen, auf vierPfosten aufliegenden Dach.

Erzählungen von KriegenBeim Wort “Berge” falleneinem sogleich die Kämpfeder Partisanen ein. In Propataim Val Trebbia erinnert einMuseum an jene Epochen, indenen dieses Land hartumkämpft wurde. Auch dasMuseo degli Alpini inSavignone, einem Ort desVal Scrivia, beschäftigt sichmit diesem Thema.Hier befindet sichebenfalls eininteressantesArchäologischesMuseum. DieArchäologie stehtauch in Cicagna,in Fontanabuona,im Mittelpunkt,denn hier ist dasMuseo dell’Ardesia(Museum des

Schiefers) untergebracht, indem man auf ideale Weiseseine Kenntnisse über dieKultur des schwarzenGesteins vertiefen kann.Außerdem gibt es im TalFontanabuona, in Favale diMalvaro, ein den Emigrantengewidmetes Museum, daseinen Besuch verdient, dennviele Bewohner dieser Gegendhaben zu Beginn des XX.Jahrhunderts die Fahrt insUngewisse, nach Amerika, aufsich genommen.

Dörfer und SpielzeugDas Spielzeugmuseum inGattona erinnert ein wenig andas Marionettenmuseum inCampomorone im ValPolcevera. In Campomoroneverdient die Saliera einenBesuch: dieses große Gebäudeist ein Zeugnis des antikenSalzhandels an der in diePoebene führenden Straße.

Im Bergwerk!Im Genueser Apennin kannman – zum Spaß oder auskulturellem Interesse - direktim Bergwerk landen. In Gambatesa, im ValGraveglia, gibt es dasMangan-Abbau-Museum.Der Zugang erfolgt miteinem kleinen Zug, in Mini-Waggons, die an jene Wagenerinnern, die früher dieBergarbeiter nutzten. Durcheinen Besuch des nicht weitvon Gambatesa entferntenMineralienmuseums inReppia lässt sich die gesamteThematik gewissermaßenabrunden und vertiefen. In Fontanabuona führt derWeg des Schiefers (“la viadell’ardesia”) in zweistillgelegte Gruben, in denen

kostbare Filigranarbeiten ausGold und Silber ausgestellt.Unweit davon befindet sichdas Museo del Ferro(Eisenmuseum), während inRossiglione Motorräder,Räder und andereGegenstände aus dem 20.Jahrhundert verwahrt werden.

Kultur der KastanieWenn man vom Passo delTurchino hinabsteigt, gelangtman nach Acquasanta, wo dasMuseo della Carta(Papiermuseum) von derTätigkeit der Papierschöpferder Gegend berichtet. Werdie bäuerliche Kultur kennenlernen möchte, braucht nur

nach Montebruno, einidyllisches Dorf im ValTrebbia, hinaufzusteigen –hier befindet sich ein sehraufschlussreiches Museumvoller interessanter Details zudiesem Thema. Zur Vertiefung seinerKenntnisse kann man noch

Schieferplatten bis zumHafen von Lavagnahinunterschleppten. Rechtsund links dieses Weges kannman einige Beispiele für dietypisch ländliche Architekturaus Schiefer sehen.

Filigrana & C.In Campo Ligure werden ineinem eleganten Museum

leicht verständlich wird, wiedas schwarze Gestein einstgewonnen wurde. Aber auchim Freien findet man Spurendieser wichtigen Tätigkeit:der „Weg des Schiefers“ führtden Pfad entlang, den einstdie Trägerinnen, meist dieEhefrauen der Bergarbeiter,benutzten, wenn sie aufihrem Rücken die

Entdeckung verborgener Schätze

Von links nach rechts: Die Schienen für die Loren desBergwerks im Val Graveglia. Altes Haus aus Stein und Schieferin Fontanabuona. Filigranarbeitenin Campo Ligure. Innenansicht desPapiermuseums in Acquasanta.Eine Marionette des Museums inCampomorone.

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höchsten Turmspitzewehenden Fahne erkennen.Ein solches Schloss mussnatürlich auch genutztwerden, und aus diesemGrund finden hierVeranstaltungen,Ausstellungen und imSommer Konzerte statt. Dies lässt sich wunderbar miteiner interessanten undgenauen Besichtigungkombinieren. Einen ganzanderen Charakter weist die

Festung Geremia auf, die inder Gemeinde von Masonezur Überwachung desGebirgspasses “Passo delTurchino” erbaut wurde.

Das Schloss MalaspinaGewaltig und imposantbeherrscht das CastelloMalaspina die Kulisse vonSanto Stefano d’Aveto, demDorf des Genueser Apennins,dessen Gebirgscharakter amstärksten ausgeprägt ist. Seine mächtigen Bastionenvermitteln einen Eindruckdavon, wie sehr diesesBauwerk einst feindlichenAngriffen zu trotzenvermochte.

von Bauwerken in Savignone,Montoggio, Torriglia wider,während sich in Senarega,Montessoro, Borgo Fornariund Casella noch weitereSchlösser befinden.

Oh welch schöne Schlösser!In Isola del Cantone befindensich die Schlösser der Spinola,aber das ausdrucksstärksteZeugnis dieser adeligenGenueser Familie ist dasSchloss in Campo Ligure, dasin vollem Glanzwiederhergestellt wurde undden Ort, ein wenig auch dasgesamte Tal, überragt. Schonvon der Autobahn aus kannman es mit seiner an der

Das Castello della PietraManchmal ist die Natur einebuchstäbliche Stütze derWerke des Menschen. Das istbeim Castello della Pietra, inder Nähe von Vobbia im ValScrivia, der Fall, das sichzwischen zwei Felsenspornepresst, die ihm sogewissermaßen alsSeitenwände dienen. Einrecht reizvolles Bauwerk, dasseinerzeit, nämlich imMittelalter, die darunterliegende Straße, ihren Verkehrund ihre Passanten,“bewachte”. Heute ist dasCastello della Pietra(Steinschloss) durchaus vonhistorischem und kulturellemInteresse. Es ist leichterreichbar: wenn man anseinem Fuße steht, brauchtman nur noch einViertelstündchen zu laufenund schon ist man da. Durchdie kürzlich durchgeführtenUmstrukturierungen stelltsich die Besichtigung einfach,lehrreich und begeisternd dar. Das Val Scrivia ist auch sonstdas Tal der Schlösser. Die Geschichte der Fieschispiegelt sich in den Resten

Schlösser entdecken

Vier reizvolle Beispiele fürSchlösser in der Gegend vonGenua: auf dem großen Foto dasCastello della Pietra in Vobbia; links das Schloss von CampoLigure; in der Mitte Reste des Schlosses von Savignone;rechts ein Wachturm des Castello Malaspina in Santo Stefano d’Aveto.

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beginnend mit dem Santuariodella Guardia, der über dasVal Polcevera undgewissermaßen über ganzGenua wacht, mit seinerExvoto-Galerie, die in einer

Mischung ausGottesergebenheit undAberglaube auch eine ArtAlbum des täglichen Lebensdarstellt. Ebenfalls im Val

Polcevera befindet sich derSantuario della Vittoria. SeinName bezieht sich auf denSieg („vittoria“) vom 10. Mai1625 über die Armeen desHerzogs von Savoyen. Der Santuario dell’Acquasantabefindet sich im Rücken vonVoltri und bietet nicht nureine Oase des Friedens,sondern auch – besonders im

und die grüne Umgebunglassen sie einem Gemäldegleichen. Im Val d’Aveto, inVillacella, findet sich eininteressanter architektonischer

Komplex mit Resten einesKlosters aus dem XII. Jh. undeiner Wassermühle, die zwarnicht mehr funktioniert, aberrecht gut erhalten ist.

Umgebung und WallfahrtsorteUnd dann – zahlreichvertreten – die Wallfahrtsorte:

Kirchen und Wallfahrtsorte.Bauwerke, die man sowohlhäufig Tür an Tür mitWohnhäusern, als auch oft inpanoramischer Lage einwenig außerhalb derOrtschaften findet und diekünstlerisch undarchitektonisch überauswertvoll sind. Es gibt alsoeine Menge guter Gründedafür, sich im GenueserApennin auf eineEntdeckungstour derSakralbauten zu begeben.

Das Mittelalter in der KunstWenn wir besonderesAugenmerk auf denhistorischen, künstlerischenoder architektonischen Wertlegen, sollten wir einenAbstecher zur Badiacistercense in Tiglieto machen,der ersten vom Zisterzienser-Orden erbauten Abtei inItalien, die über einenKreuzgang und einOratorium im romanischen

Stil verfügt. In dem nichtweit entfernten Val Vezzullalohnt sich eine Besichtigungder Kirche Santa Maria inVezzulla, die auch als“Romitorio” bekannt ist. Sie wurde ebenfalls im XII.Jahrhundert von denZisterzienser-Mönchenerrichtet. Ein weitereshistorisch-künstlerischesBeispiel ist der Komplex der Basilica dei Fieschi in San Salvatore di Cogorno.Gotisch-romanischer Stil, der durch den effektvollenWechsel zwischen großzügigverwendetem Schiefer, demeinheimischen „schwarzenGestein“, und weißem Marmornoch kostbarer wird. Derstolze, robuste Glockenturmbeherrscht das allgemeine Bild.Unweit von San Salvatoreliegt Borzone mit seinerbedeutenden Benediktiner-Abtei in schlichtem,faszinierendem romanischemStil. Ihre pittoreske Erscheinung

Kirchen und Wallfahrtsorte entdecken

Sommer – angenehmeErfrischung. Attraktiv sindhier mehr als das Panoramadas schattige Ambiente, dieImposanz des Gebäudes und– warum nicht? – der Reizjener kleinen Restaurants ...Das Wasser ist wieder einmalProtagonist im Santuariodelle Tre Fontane inMontaggio im Valle Scrivia,der am Gebirgsbach Cretoinmitten einer Macchia ausjahrhundertealten Pflanzenliegt und eine interessanteExvoto-Sammlungbeherbergt. Ein ganz anderesSzenarium bietet derSantuario di Nostra Signorain Montebruno, den man alswichtigstes Baudenkmal desganzen Val Trebbia betrachtet.Aber auch die Kirche San Nicola in Rondanina, dieim XIII. Jahrhundert auf den Resten einesromanischen Bauwerkserrichtet wurde, verdienteinen kurzen Besuch.

Von links nach rechts: die Zisterzienser-Abtei von Tiglieto.Processione delle Casacceall’Acquasanta (Prozession von Acquasanta). Das alte Klostermit Mühle in Villacella. Die zwei Wallfahrtsorte Santuariodella Madonna della Guardia undSantuario della Vittoria.

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misto bildet die cima(farcierte Kalbsbrust) miteiner Füllung aus Eiern undGemüse. Eine Köstlichkeit!

Die Küche des ApenninsDann gibt es auch noch einpaar wirklich an diesenLandstrich gebundeneSpezialitäten. Es handelt sichstets um sogenannte „arme“Gerichte, Speisen, die einstwirklich zur Versorgung derFamilie mit dennotwendigsten Nährstoffendienten und die heute dankder Reichhaltigkeit ihrer

Zutaten praktisch eine neueKöstlichkeit erlangt haben.Die Focaccia nennt man inden Tälern Stura und Orbarevzora. Sie wird hier mitMaismehl zubereitet. Die fürFontanabuona typischepanella ist eine einfache

Erkundung der traditionellen Gerichte

Walnusssauce, die ohne dieZugabe von Sahne zubereitetwird. Ganz zu schweigen vonden Füllungen, bei denen alleAromen des Preboggion(gedünsteteKräutermischung) zu einerSinfonie verschmelzen, dieman am besten wie eine guteMusik mit geschlossenenAugen genießt. Und dieRavioli? Mit dem klassischenTöcco (einer speziellenFleischsauce) oder einerPilzsauce … die sollte mansich auf keinen Fall entgehenlassen! In Genua bereitet man

Die Küche Genuas ist dieKüche des Festlands. Ausdiesem Grund ist es auchschwierig, zwischen derGastronomie des Apenninsund der ligurischen Küche imAllgemeinen zuunterscheiden. Nicht, dassder Gaumen darunter zuleiden hätte – damit wir unsnicht falsch verstehen – nein,überhaupt nicht. In dentypischen Gasthäusern desHinterlands, die noch karierteTischdecken haben, isst mansehr gut und man bezahltdafür wie in „alten Zeiten“,nämlich wenig.

Pesto & PestoDas Gericht, das am meistenvon sich sprechen macht,findet man bereits im erstenGang der Speisekarte: Pesto,dazu Trenette oder am bestenTroffie oder Lasagne. Manmuss wissen, dass esverschiedene Arten von Pestogibt, und im Genueser

Apennin findet man eineVielzahl vonunterschiedlichen Varianten,von denen man wirklichnicht sagen kann, welche dieleckerste ist: mancher ersetztdie Pinienkerne durchWalnüsse, andere nehmenstatt Parmesan lieberPecorino, wieder andere“verlängern” das Ganze mitdem prescinseua, aus Molkehergestelltem Frischkäse mitunverwechselbaremGeschmack. Zu den Pansotipasst am besten dieunverfälschte, authentische

die Ravioli mit einerFleischfüllung zu, es gibt aberauch die sogenannten Ravioli“di magro”, das heißt mitGemüsefüllung.

Fritto mistoDer beliebteste “zweite Gang”ist das “gemischteAusgebackene” (fritto misto)auf Genueser Art: Gemüse,Fleisch, mit einigen ganzbesonderen Leckereien, voncervella (Hirn) bis zu denstecchi al latte brusco (eineArt panierte und frittierteOmelettstückchen), nicht zuverwechseln mit latte dolcefritto (frittierter süßer Milch),die ein exzellentes Dessert ist.Eine Alternative zum fritto

Version (d.h. ohne Rosinenund Pinienkerne) descastagnaccio (einer ArtKuchen aus Kastanienmehl);die micòti des Val Gravegliasind Maisfladen mitZwiebeln, Speck, Mortadellaund verschiedenen Saucen,

während die baciocca einKartoffelkuchen ist. Typischfür das Val Petronio sind dietestaieu, eine Art inAuflaufformen gegarteTeigfladen, die – heutzutage –mit Fleischragout oder Pestoverfeinert werden.

Von links nach rechts:Die gehaltvollen pansoti. DieZutaten des Pesto genovese, einehistorische Küche im Museum vonMontebruno, die Ravioli. Dieoriginale cima (farcierteKalbsbrust). Der Basilikum von PràD.O.P. ist eine unerlässlicheIngredienz des Pesto und derleckeren Focaccia. Frische Pastamit dem herzhaften töcco(Fleischsauce).

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Interessant ist ebenfalls der„Itinerario Colombiano“: vonTerrarossa di Moconesi, demDorf, aus dem die FamilieKolumbus stammt, führt erbis nach Quinto al mare,heute Einzugsbereich Genuas– das ist der“Emigrations”weg, den dieVorfahren des GroßenSeefahrers gen Genuaeinschlugen, wo Christopherdann im Jahr 1451 das Licht

der Welt erblicken sollte.Eindrucksvoll ist der “Balkondes Meeres”, eine Art 44 kmlange “Umarmung” der StadtGenua, in den Teile der AltaVia und des SentieroColombiano eingegliedertsind. Interessant ist derAbschnitt derFestungsanlagen Genuas unddas Stück, auf dem mandurch einsame, abgelegeneDörfer kommt.

Naturparks an, die alleentsprechend ausgestattet undausgeschildert sind. Hierfindet man zum Beispiel imParco dell’Antola einigeRingwege: der Ringweg vonPentema umfasst das„Krippenspiel“-Dorf, weistkeine bemerkenswertenHöhenunterschiede auf undkann in ungefähr vierStunden zurückgelegtwerden; beim Ringweg vonCaprile ist ein Aufstieg vonCaprile auf den Antolavorgesehen, der über Plateaus,Weiden und durch Wälderführt. Wunderbare Ausblickebietet der Ringweg vonChiappa, zu dem Teile des ValBrevenna und die Hänge desAntola gehören. Diebegeistertsten undentsprechend ausgerüstetenWanderer können es auf einermehrere Tage dauernden Tourmit dem Hochweg „Alta Viadei Monti Liguri“ aufnehmenoder den Weg zu den Rocche del Reopasso

Fußball bis zum Boccia –dafür stehen entsprechendausgestattete Anlagen zurVerfügung. Und das Ganzemit dem Vorteil, gute Luftzum Atmen zu haben.

Auf den Wegen desApenninsEin Netz aus Wanderwegen,das ebenso dicht ist wie daskräftige Grün derapenninischen Wälder. Eslässt sich nicht sagen, welcheAbschnitte dieser sich nahezufür Jeden eignenden Wege diefaszinierendsten sind. Fangenwir mit den Wegen der

Unter “Sport” versteht manhier im Genueser Apenninvor allem den Kontakt mitder Natur: die Entdeckungder Täler und derverborgenen Schätze kannauch auf dem Pferd oder mitdem Mountainbike erfolgen.Aber man muss nicht immermit den Füßen auf demBoden bleiben: die Flüsse undBäche, welche dasTerritorium durchziehen,bieten sich für jede möglicheAktivität an. Man kann zumBeispiel Kanu fahren, mankann Wildwasserfahren auflebhaften undanspruchsvollen Wasserläufenbetreiben ... wenn man esruhiger liebt, kann man sichdem Fischfang in Flüssenoder Seen widmen. UndSkifahren? Kann man! Im Vald’Aveto, wo circa 30Kilometer Langlaufpistenvorhanden sind. Auch dietraditionelleren Sportartensind möglich: vom Tenniszum Schwimmen, vom

einschlagen, der zwar kurz,aber anspruchsvoll ist.

Die RingwegeAuch im “alpinischen” Vald’Aveto gibt es Wanderwegefür alle: das gilt zum Beispielfür den Ringweg des GroppoRosso, der intensive

Erlebnisse schenkt undeinfach zu gehen ist, mitAusblicken auf dieumliegenden Berge undblühende Landschaften vonzweifellos großem Reiz.Schön ist auch ein Ausflugzum Wald des Monte Penna;

anstrengender ist der Aufstiegauf den Maggiorasca, der mitseinen 1796 Metern derhöchste Berg des ganzenLigurischen Apennins ist.Anspruchsvoll, aber nichtunerschwinglich ist derRingweg des Monte Zatta.Zu einem anderen Szenariumübergehend, bietet sich dergeologisch und landschaftlichsehr reizvolle Ringweg desVal Gargassa im Valle Stura,wo der Hintergrund desbraunen Konglomerats eineneindrucksvollen Kontrast zudem klaren, darunterliegenden Wasserlauf bildet.Ebenfalls im Parco del Beiguabefindet sich der Aufstiegzum Monte Rama daSciarborasca, der sehranspruchsvoll ist – aber dasPanorama, das sich darbietet,wenn man den Gipfel erreichthat, entschädigt einen für alleAnstrengungen.

Fieschi und ColomboAuch außerhalb derSchutzgebiete gibt es einigeWege, die keinesfalls vongeringerem Reiz sind. InFontanabuona gibt es den“Sentiero dei Fieschi”, der anden bedeutendsten Orten desalten Lehngutes der adligenGenueser Familie vorbeiführt.

Ausflüge in die Natur

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Turchino bis zur Bocchettaerstreckt sich einer derschönsten Abschnitte der AltaVia, die nirgends sonst sonahe am Meer entlangverläuft. Der Weg wird sanft,die Kulisse öffnet sich zueinem 360°-Panorama, dasman anderswo schwerlich indieser Schönheit findet.

Über die Stadt hinausDann umläuft die Alta Viadas Val Polcevera, umzüngeltdessen höhere Gipfel undführt schließlich durch dasValle Scrivia, wo derGenueser Apennin seineauthentischste und dichtesteAusdrucksform findet. Das istdie Etappe der Pässe, vondem Passo della Bocchetta,der durch denRadsportchampion Coppi alsSieger des Giro dell’Apenninoberühmt wurde, bis zumPasso dei Giovi, dem

einstigen und jetzigenÜbergang zwischen Genuaund der Poebene. Dann der

Santuario della Vittoria undCrocetta d’Orero. Und nungeht es darum, das anderegroße Tal Genuas in Angriffzu nehmen, das Val delBisagno: stets auf einer Höhevon ungefähr 1000 Metern,vom Gipfel des Carossinoüber den Alpesisa bis zumMonte Spina und zum Passodella Scoffera.

man eventuell auch auf demPferd oder per Mountainbikezurücklegen kann – dochnoch besser ist es, in seinemeigenen Schritt undRhythmus dieses Territoriumzu erkunden, das wunderbareEmotionen zu schenkenvermag.

Der Blick aufs MeerVom Gebirgspass Passo del

Die Straße der NaturEs gibt keine bessere Art, denGenueser Apennin kennenund schätzen zu lernen als ihnzu Fuß zu durchqueren, aufeiner Strecke, auf der mandessen Stimmungen, Farben,seine stets unverdorbene,lebhafte, üppige Naturwahrnehmen kann Das sinddie „Genueser” Etappen derAlta Via dei Monti Liguri, die

Fontanabuona und dann...Es geht auf und ab, sanft undallmählich, bis zum Passo delPortello und zum Bergsattel„Sella della Giassina”,gegenüber der Fontanabuona,der Heimstatt des Schiefers.Das ist der Abschnitt des inseiner Gesamtheit sehrsanften Gebirgskamms, der sich bis nach Barbagelatazieht, einen Blick auf das Tal von oben freigibt, in einerAufeinanderfolge vonPanoramen und ...anstrengenden Abschnitten,denn hier wird es „ernst“: fast 35 Kilometer lang führenWege über die höchstenGipfel des GenueserApennins. Zuerst der noch inFontanabuona gelegeneRamacelo mit 1300 m Höhe:ein ungewöhnlicher, wie einAmphitheater angeordneterBerg – ein hochinteressantesnatürliches Szenarium! Dann das Val d’Aveto, hinter dem Passo del Bozale,in der Gegend des Monte

degli Abeti und desNaturschutzgebietes Riservadelle Agoraie; dann um die1700 m Höhe beim Monte Aiona und beimMonte Penna, einem derhöchsten Gipfel des Genueser Apennins undwürdigem Ziel der Alta Viadei Monti Liguri.

Die Alta via dei monti liguri (Die Hochstraße der ligurischen Berge)

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Gebiete, die es zu

schützen giltEine Landschaft, die es zubewahren gilt, eine Natur, diees zu interpretieren gilt. Dievier regionalenNaturschutzparks desGenueser Apennins umfassenwie Schatztruhen dieNaturschätze einesTerritoriums, das in jederHinsicht unseres Schutzesbedarf. Gewiss kann man eserkunden, aber immer mitdem gebührlichen Respektund der Aufmerksamkeit, dieeinem so empfindlichen undmanchmal auch gefährdetenUniversum geschuldet ist.Eben eine zu schützendeWelt.

Der Parco dell’Antola

Dieser Naturpark erstrecktsich über die beiden Täler ValTrebbia und Valle Scrivia undumfasst eine der reizvollstenund abwechslungsreichstenGegenden des gesamtenGenueser Apennins. DiePanoramagipfel, vom MonteAntola angefangen, stellen

Verbindungsstraßen zeugen,von traditionellen Siedlungenmit Stein- und Holzhäusern,Trocknereien, Mühlen. Tradition und Geschichtespiegeln sich noch immer imReichtum an Bauwerkenwider, von Schlössern, dieeinst der Verteidigung desTerritoriums dienten, bis zu

Wallfahrtsorten, Wahrzeichender Gottesverehrung. All jeneBauten befinden sich inReichweite, genauer gesagt inSchrittweite, erreichbar vomSchritt des begeistertenWanderers, der hier vielePausen einlegen kann, um dasihn umgebende Universumbesser zu begreifen, zumBeispiel an Hand einesMuseums.

Der Parco dell’Avetoist der “bergigste” Park desGenueser Apennins undumfasst die höchsten Gipfel –1600 bis 1800 Meter. Dazugehören der Maggiorasca, derPenna, der Zatta, der Aiona,der Groppo Rosso. Zum

bevorzugte Wanderziele dar.Aber die Realität des Parksbesteht auch aus Weiden,jahrhundertealtenKastanienhainen, herrlichenBlumen, Wasserläufen, Seen.Natur reimt sich hier aufKultur: bäuerliche Kultur,von der die antiken

Parco Regionale dell’Avetogehören auch die TälerGraveglia und Sturla. Damitbietet er eine VielfaltunterschiedlicherLandschaften undSituationen, die man

Die Naturparks

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die Badia di Tiglieto, eineuralte Zisterzienser-Abtei imruhigen Grün einer Wiese.

Der Parco di PortofinoDer erste Parco NaturaleRegionale Liguriens bieteteine double-face-Realität, eineArt Schnittstelle zwischenMeer und Bergen. Hintereiner Kurve, entlang einesKammwegs macht diemediterrane Macchiaplötzlichen einer wunderbarapenninischen Welt Platz:vom Pinienwald gelangt mandurch Olivenhaine in einenKastanienwald und schonbefindet man sich inmittenvon Ahornbäumen,Nussbäumen, Eschen,Hainbuchen. Ganz zuschweigen von den Blumen,die nirgendwo so schön, so

vielfältig sind wie in diesemStreifen tiefgrünen, das Meersäumenden Landes. Aufseinen Wegen laufen bedeutetin eine überraschende Weltund Natur eintauchen. Undplötzlich ragt, zwischen demGrün der Pflanzen und demBlau des Meeres, von einerzauberhaften Bucht geschützt,die antike Abtei SanFruttuoso di Capodimonteauf. Die Hand des Menschenmacht sich hier überall nurdiskret und respektvollbemerkbar: zum Beispiel inden streifenweisenBebauungen, bei denen dieOlive triumphiert. EineLandschaft, die unberührterhalten geblieben ist und diees zu schützen gilt, damit sieimmer so bleibt.

Tagen kann der Blickungehindert bis zurnördlichen Spitze Korsikasschweifen.Vom geologischen Reichtumder Gegend zeugen zumBeispiel dieFelsenformationen des ValGargassa, denen man aufeinem Ringweg begegnet, derihre volle Schönheit zuenthüllen vermag. Amgegenüberliegenden Hangbietet der Botanische GartenPratorondanino eine genauereVorstellung von demPflanzenreichtum, den diesesso nahe am Meer liegendeAmbiente, das sich dennochauf so überraschende Weisevom mediterranen Charakterunterscheidet, bietet.Künstlerisch undarchitektonisch wertvoll ist

die historische Abtei vonBorzone und das Bergwerkvon Gambatesa, dasvollständig besichtigt werdenkann.

Der Parco del Beiguaist der größte Naturpark ganzLiguriens und erstreckt sichüber die Provinzen vonGenua und Savona. Seine

Faszination liegt aber gewissnicht nur in seiner Größe,sondern viel mehr in denherrlichen, am Meerliegenden Bergen. Der Passodel Faiallo bietetüberraschende Ausblicke aufdie ganze Stadt Genua, imOsten wird der Horizont vondem Berg von Portofinobestimmt Ostennachgezeichnet und an klaren

anderswo nur schwerlichfindet. Zwischen die höchstenGipfel zwängen sich einigekleine Seen glazialenUrsprungs, die faszinierendegeologische Schätzebeherbergen; einige Szenarienerinnern an die alpinenLandschaften Mitteleuropas;in den tiefer gelegenenGegenden ist die Kultur derKastanie bestimmend. Und dann jene ausgedehntentiefgrünen Weiden, einsicheres Zeichen für diehiesige exzellenteKäseerzeugung. Ein

Ambiente, das es ohne Hastkennen und schätzen zulernen gilt, möglichst zu Fuß,über die Intensität einesFußweges, der sich über dieBergkämme eines stets aufsNeue überraschenden,faszinierenden Territoriumsschlängelt. Ebenso wenigfehlt es an kulturellenMarkenzeichen, allen voran

Die Naturparks

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Von Tal zu Tal

Der Genueser Apennin: einRegenbogen aus sämtlichenGrüntönen einer sich stolz inall ihren Ausdrucksformenpräsentierenden Natur.Unverändert, immer wiederanders, hier, in einerLandschaft, die am Meerbeginnt und sich bis inbeachtliche, ungeahnteHöhen hinaufschlängelt,durchpflügt von Wasserläufen,die ebenso entschlossen sindwie der Charakter der Ligurer,jener Bewohner, die im Laufeder Jahrhunderte denCharakter, die Kultur, dieArchitektur dieser Gegendgeprägt haben. Eine Weltvoller nicht enden wollenderEntdeckungen, Tal für Tal,Weg für Weg, Ort für Ort.

Arenzano, Cogoleto und die Berge des MeeresEin Territorium, dasrechtwinklig zum Meerabfällt, mit einigen Gipfeln,die wegen ihres unglaublichschönen Panoramasbevorzugte Wanderziele sind:die Berge Argentea, Rama,Punta Martin, Pennello,Reixa sind allesamt so hochund so nahe am Meergelegen, dass man es von dortoben mit den Augen beinahezu berühren vermeint. AmUfer liegen die schönenOrtschaften Arenzano undCogoleto; auf halber Höhezur Küste befinden sichLerca, Sciarborasca,wunderbare dem Meerzugewandte „Terrassen“.Höher dann der Passo delFaiallo, der einenunvergesslichen Blick auf dieStadt Genua gewährt; derPasso del Turchino dagegenbildet das Tor zur Riviera.

Das Tal der guten DingeSie können es drehen undwenden, wie Sie wollen: im

Val Polcevera gibt es wirklichfür jeden Geschmack etwas,und wenn Sie möchten,bekommen Sie hier auch einganzes Mittagessenzusammen (und was für einMittagessen!) Anzufangenvielleicht mit der Salami“Sant’Olcese” (die wird auchin Orero hergestellt). Danndie Corzetti, Pasta in derkuriosen “8”-Form, die aufideale Weise jedeGeschmacksnuance desklassischen Töcco(Fleischsauce) oder derPilzsauce aufnehmen. Unddas Dessert ist ein wahresFest.

Die Täler der MilchEine Gegend voller Weidenund Wasserläufe, an denHängen der Berge, die sichzur westlichen Riviera Genuashin erstrecken. Die Täler derMilch (Le valli del latte)befinden sich hier, in einerWelt, die man bei einerRundfahrt mit dem Autoerkunden kann, bei derEtappe für Etappe erklärtwird, wie Milch undMilchprodukte entstehen.In den Tälern Stura undOrba kann man bedeutendekünstlerisch-architektonischeBauten besichtigen,Handwerksgewerbe kennenlernen und auf Wegen vonunvergleichlicher Schönheitentlang laufen.

Der Weg der Schlösser Spieglein Spieglein an derWand, wer ist das Schönsteim ganzen Land? Da gibt eskeinen Zweifel; das schönsteSchloss ist das Castello dellaPietra di Vobbia, das

zwischen zwei aus dem Talaufragende Felsenspornegepresst zu sein scheint. Eineansehnliche Spitzenstellung,sagt man sich, die das ValleScrivia da inne hat, in dem esvor Schlössern geradezuwimmelt: interessanteÜberbleibsel, die bewahrtwerden, um einbemerkenswertes historischesund architektonisches Erbe zuschützen, das Zeuge unsererVergangenheit und unsererKultur ist.

Die Wege des WassersIn Fontanigorda hat mantatsächlich ein Flussaquariumauf die Beine gestellt – aberdie Sache überrascht nichtsonderlich: Das grüne ValTrebbia ist reich an Wasser,sowohl durch den Lago delBrugneto (WelcheAugenweide! Er ist zwarkünstlich angelegt, aberherrlich anzusehen.), welcherder Stadt Genua alsWasserreserve dient, als auchdurch die unzähligenGebirgsbäche, die nicht nurein schöner Anblick sind.

Der Weg des SchiefersDer beste Schiefer wird hier,im Herzen des TalsFontanabuona, abgebaut. Umdaraus Dächer, Konsolen,Mäuerchen, Gegenstände,Billardtische herzustellen.Man kann ihn hier direktvom Hersteller kaufen; abervor allem kann man anhandder Etappen eines„lebendigen“ Museums, das

den Besucher direkt insBergwerk führt,nachvollziehen, wie mandiesen Schatz dem Bergabgewann und abgewinnt.

Die Täler des ParksKeine Frage: hier dominiertdie Natur, die so vielgestaltigeFacetten bietet, dass keineBeschreibung ihr gerecht zuwerden vermag. DerÜbergang zwischen dentiefgrünen Wiesen undHügelgegenden der TälerGraveglia und Sturla bis zuden Bergen des Val d’Avetoist nicht kurz, er muss mit der

nötigen Langsamkeiterfolgen, um während desAnstiegs jede Veränderungdes Territoriums wahrnehmenzu können. Die Wandlungender Vegetation zu erkennen,zu beobachten, wie sich dieArt der Tätigkeiten derMenschen in den

unterschiedlichen Gegendenverändert – ohne jede Hast,mit all jener Ruhe und jenemRespekt, die das Ambientedes Naturparks verlangt.

Die Täler der OlivenSie sind so nahe am Meergelegen, dass das Grün hiernach Mittelmeer duftet. Unddie Olive ist mehr als einIndiz: sie ist der Inbegriff vonKultur, Geschichte, Tradition.Realität. Die Kultur derOlive, das kaltgepressteOlivenöl, das hier, an derligurischen östlichen Riviera,an den Hängen des Genueser

Apennins, einen ganz mildenGeschmack hat, so mild, dasses ein Vergnügen ist, es zumBrot zu kosten, so fein, dassauch Gebratenes all seineeigenen Geschmacksnuancenbehält. So gut, wie es nur imVal Petronio ist.

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Legende zur Karte des Genueser Apennins

Autobahnen

Hauptstraßen

Nebenstraßen

Landstraßen

EisenbahnlinienIAT - Ufficio di Informazione e Accoglienza Turistica(Tourismusbüro)Punti Informazione Turistica (Informationsstellen fürTouristen)Regionale Naturparks

Wallfahrtsorte und Abteien

Schlösser, Türme und Festungen

Museen

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NÜTZLICHE RUFNUMMERN

Flughafen: Informationen zu den Flügen: 010 601 54 10Autobahnen: Reise-Info: 89 25 25Öffentliche Verkehrsmittel ALI Autolinee Liguri: 010 54 67 42 10Tigullio Trasporti: 0185 37 31Eisenbahn Genova-Casella: 010 83 73 21Trenitalia-Bahnauskunft: 892 02 10

NATURPARKS UND NATURSCHUTZGEBIETE

“Parco Naturale Regionale dell’Antola”Villa Borzino, Via XXV Aprile, 17 - 16012 Busalla (GE)Tel. 010 976 10 14 - Fax 010 976 01 47“Parco Naturale Regionale dell’Aveto”Via Marré, 75/A - 16041 Borzonasca (GE) Tel. 0185 34 33 70 - Fax 0185 34 06 29“Parco Naturale Regionale del Beigua”Corso Italia, 3 - 17100 Savona Tel. 019 84 18 73 00 - Fax 019 84 18 73 05“Parco Naturale Regionale di Portofino”Viale Rainusso, 1 - 16038 Santa Margherita Ligure Tel. 0185 28 94 79 - Fax 0185 28 57 06

Verein “Alta Via dei Monti Liguri”Tel. 010 24 85 21

MUSEEN DES GENUESER APENNINS

CAMPO LIGURE Museo della Filigrana (Filigran-Museum)Tel. 010 92 00 99 - 010 92 09 81 CAMPOMORONE Museo della Croce Rossa Italiana(Italienisches Rot-Kreuz-Museum)Tel. 010 78 36 94 - 010 78 22 92Museo delle Marionette (Marionettenmuseum)Tel. 010 72 24 11 - 010 722 43 14 Museo di Paleontologia e Mineralogia(Museum für Paläontologie und Mineralogie)Tel. 010 722 43 14 CASARZA LIGUREMuseum “Parma Gemma”Tel. 0185 462 29 - 0185 46 73 03 CICAGNA Museo dell’Ardesia (Museum des Schiefers)Tel. 0185 97 10 91Ecomuseo dell’ardesia (Öko-Museum des Schiefers)Loc. Chiapparino Tel. 010 97 10 91COGOLETO Loc. SciarborascaMuseo Contadino (Bauernmuseum)Tel. 010 918 81 42CROCEFIESCHI Museo Paleontologico(Paläontologisches Museum)Tel. 010 93 12 15 - Mobile: 347 931 09 98

FAVALE DI MALVARO Museo dell’Emigrante “Casa Giannini”(Emigrantenmuseum)Tel. 0185 97 50 67 LORSICA Museo dei Damaschi (Damast-Museum)Tel. 0185 950 19 MASONEMuseo Civico “A. Tubino” (Stadtmuseum)Tel. 010 92 62 10 - 010 92 60 03 MELELoc. AcquasantaMuseo della Carta (Papiermuseum)Tel. 010 63 81 03 - 010 631 90 42MOCONESI Fraz. GattornaPolymuseum von MoconesiTel. 0185 93 10 32MONTEBRUNO Museo del Sacro dell’Alta Val Trebbia(Museum für Sakralkunstdes Hochtals Val Trebbia)Tel. 010 950 29Alta Val Trebbia (Hochtal Val Trebbia)Museo di Cultura Contadina(Museum für Bauernkultur)Tel. 010 950 29NE - Loc. GambatesaMuseo Minerario (Mineralienmuseum)Tel. 0185 33 88 76PROPATA Museo del Partigiano (Partisanenmuseum)Tel. 010 94 59 10ROSSIGLIONE Museo di moto e cicli del ’900 (Motorrad- undFahrradmuseum des 20. Jahrhunderts)Tel. 010 923 99 21SAN COLOMBANO CERTENOLI Loc. CalvariMuseo Marinaro “Tommasino-Andreatta”(Seefahrtsmuseum)Tel. 0185 31 44 03 - 0185 35 60 10 0185 35 61 02SAVIGNONE Museo Alta Valle Scrivia(Museum des Hochtals Scrivia) Sektion für Archäologie Tel. 010 936 01 03 Museo degli Alpini (Bergmuseum) Tel. 010 936 01 03 - 010 93 69 30USCIO Museo delle campane e degli orologi (Glocken- und Uhrenmuseum)Tel. 0185 91 94 10VALBREVENNA Fraz. SenaregaMuseum Alta Valle Scrivia: Abteilung EthnologieTel. 010 964 17 94 - 010 969 08 30

Herausgeber: M&R Comunicazione - Genova Texte: Fabrizio Calzia Übersetzungen: Eurologos GenovaGrafik: Federico PanzanoFotografien: Archivio APT Genova, Archivio APT Tigullio, Archivio M&R, Archivio Parco di Portofino, Renato Cotalasso, Fabrizio Calzia, Italo Franceschini, Paolo Gassani, Fabio Lombrici, Roberto Merlo, Gianni Ottonello, Federico Panzano, Santo Piano, Luigi Strata, Specchiomagico - MeleKartografie: Alessia Massari und Francesca Pavolini Druck: Grafiche G&G Del Cielo - Genua

© 2004, A.P.T. Genova, A.P.T. Tigullio, GAL Appennino GenoveseDie Veröffentlichung wurde mit Geldern der Region Ligurien im Sinne des Gesetzes Nr. 19/2000 durchgeführt.

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