Entscheidungshilfe für die Studienwahl

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KIT – Universität des Landes Baden-Württemberg und nationales Forschungszentrum in der Helmholtz- Gemeinschaft Entscheidungshilfe für die Studienwahl Leitfaden zur Entscheidungsfindung bei der Wahl des Studiums Industrielle Produktion (IIP) Lehrstuhl für Betriebswirtschaftslehre, insb. Produktionswirtschaft und Logistik Bewertung und Vergleich von Alternativen 2 Kreislauf zur Alternativenfindung Beginn der Alternativenfindung bei beliebigem Punkt im Kreislauf Durchführung der Alternativenfindung für jeden einzelnen Punkt im Kreislauf Kreislauf mehrmals durchlaufen bis zufriedenstellende Anzahl guter Alternativen vorliegt Erstellt von Johannes Wurzbacher, Verena Reichert und Thomas Schillinger im Rahmen des Seminars „Entscheiden unter Unsicherheit“ am IIP Zielfindung „Was will ich?“ → Mind-Map erstellen → Ziele ordnen → Zielhierarchie (siehe Abbildung rechts; Hauptziele mit möglichen Unterzielen) → Prozess reflektieren und Hierarchie ggf. ändern Der/Die Studieninteressierte sollte darauf achten, dass… • möglichst viele unterschiedliche Informationsquellen (Broschüren etc.) zur Beurteilung des Studiums herangezogen werden • er/sie sich bei der Beurteilung von Studiengang / -ort / -anbieter nicht von bestimmten Vorurteilen oder Stereotypen beeinflussen lässt • er/sie die Annahmen und Vorstellungen über bestimmte Sachverhalte (z.B. Verdienst nach dem Studium) sorgfältig prüft • er/sie Alternativen, die bisher noch unbekannt waren, nicht von vorneherein kategorisch ausschließt • er/sie überprüft, ob bestimmte allgemeingültige Angaben (z.B. durchschnittliche Lebenshaltungskosten in einer Stadt) auch auf seine/ihre Situation zutreffen, oder ob eine Anpassung der Angaben erfolgen muss 1.Schritt Zielgewichtung aller Kriterien (Unterziele und Attribute), hier am Beispiel des Unterziels „Ort des Studiums“ Gewichtun g Vergleichsfel der Entscheidungskriteri um A A/B A/C A/D Kriterium A B B/C B/D B/A Kriterium B C C/D C/A C/B Kriterium C D D/A D/B D/C Kriterium D …. Gewichtung Vergleichsfel der Entscheidungskriteri um A 2 4 4 Finanzielle Anforderung B 1,125 2 1/4 Soziale Umgebung C 0,375 1/4 1/2 Kulturelles Angebot 2. Schritt Attributbewertung und Erstellung der Szenarien, hier am Beispiel der Attribute für das Unterziel „Finanzielle Anforderungen“ Wert Bedeutung 0 Das Kriterium wird nicht erfüllt 1 Das Kriterium wird kaum erfüllt 2 Das Kriterium wird durchschnittlich gut erfüllt. 3 Das Kriterium wird fast vollständig erfüllt. 4 Das Kriterium wird voll erfüllt. Unterziel Unterziel unterster Ebene Attribut Bewertung Ort des Studiums Finanzielle Anforderungen Mietkosen 2,67 Lebensunterhaltskosten 3 Verdienstmöglichkeiten 4 Attribut Best-Case- Szenario Trend- Szenario Worst-Case- Szenario Durchschnit t Mietkosten 4 3 1 2,67 Vorgehen: Die Kriterien werden paarweise miteinander verglichen. In die Vergleichsfelder werden die Gewichtungen der Entscheidungskriterien eingetragen. Die Verhältnisse der jeweiligen Paare müssen gleich bleiben. Ist beispielsweise A absolut dominant gegenüber B, so muss im Feld A/B die Zahl 5 und im Feld B/A die Zahl 1/5 eingetragen werden. Die endgültige Gewichtung ist die Summe jeder Zeile geteilt durch die Anzahl der Einzelwerte. Folgender Maßstab dient der Gewichtungsberechnung Folgender Maßstab dient der Attributbewertung Die Attributbewertung misst, inwiefern ein Kriterium durch die verschiedenen zur Wahl stehenden Alternativen erfüllt wird. Erstellen eines Best-Case-, Worst-Case- und Trend (bisherige Situation fortschreibend)-Szenarios für die wichtigsten Attribute. Bisherige Gewichtungen können Hinweise auf die Wichtigkeit der Attribute geben. Für diese Attribute wird der Durchschnittswert der Szenarien als Bewertung genommen. Zu beachten: Bei der Szenarienerstellung genau überlegen, welche Ereignisse eintreten können, die die jeweiligen Szenarien beeinflussen bzw. hervorrufen. Wie kann im Falle eines Eintritts damit umgegangen wierden? Für das Worst-Case-Szenario sollte ein Plan B erstellt werden. Am Beispiel Mietkosten: Hoher Anstieg der Mietkosten und Mangel an günstigen Wohnungen aufgrund starker Zunahme an Studenten. Plan B: Umzug in günstigere Randgebiete/Nachbarstädte. Schritt wahl der besten Alternative: Die Alternative mit dem höchsten Gesamtwert ist zu bevorzugen. Alternative 1 Alternative 2 ……. Gewichte Unterzie l Gewichte Attribute Kriteriums -bewertung quantifizie rte Bewertung Kriterium s- bewertung quantifizi erte Bewertung ……. 4. Schritt Reflexion der Bewertung * * = * * = Summe der quantifizierten Bewertungen ist der Gesamtwert der jeweiligen Alternative Alternative 1 Alternative 1 000 050 100 150 200 Vergleich der Alternativen Das Ergebnis der Bewertung sollte reflektierend betrachtet werden. Warum hat eine Alternative einen größeren Gesamtwert erhalten? Entspricht die Bewertung meinen Vorstellungen und Präferenzen? Gegebenenfalls können Gewichtungen und Kriterienbewertungen angepasst werden. Alternativenfindung „Was kann ich tun?“ → aus großer Menge an Alternativen mit Hilfe von persönlichen Ansprüchen und Möglichkeiten begrenzte Anzahl an Alternativen auswählen → neue Alternativen generieren: Welche Ziele sollen erreicht werden und welche Alternativen erreichen das? Welche Alternativen scheiden vorab bereits aus? Attributfindung Attribute messen den Zielerreichungsgrad einer Alternative → für jedes Unterziel relevante Attribute finden, die das Ziel näher beschreiben Bedeutung Gewichtung Völlig irrelevant 1/5 Erheblich niedrigere Bedeutung ¼ Sehr viel niedrigere Bedeutung 1/3 Etwas niedrigere Bedeutung ½ Gleiche Bedeutung 1 Etwas größere Bedeutung 2 Sehr viel größere Bedeutung 3 Erheblich größere Bedeutung 4 Absolut dominant 5 Ziel-, Alternativen- und Attributfindung 1

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1. 2. Institut für Industriebetriebslehre und Industrielle Produktion (IIP) Lehrstuhl für Betriebswirtschaftslehre, insb. Produktionswirtschaft und Logistik. Entscheidungshilfe für die Studienwahl. Leitfaden zur Entscheidungsfindung bei der Wahl des Studiums. Zielfindung - PowerPoint PPT Presentation

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KIT – Universität des Landes Baden-Württemberg undnationales Forschungszentrum in der Helmholtz-Gemeinschaft

Entscheidungshilfe für die StudienwahlLeitfaden zur Entscheidungsfindung bei der Wahl des Studiums

Institut für Industriebetriebslehre und Industrielle Produktion (IIP)Lehrstuhl für Betriebswirtschaftslehre, insb. Produktionswirtschaft und Logistik

Bewertung und Vergleich von Alternativen2

Kreislauf zur Alternativenfindung Beginn der Alternativenfindung bei

beliebigem Punkt im Kreislauf Durchführung der Alternativenfindung

für jeden einzelnen Punkt im Kreislauf Kreislauf mehrmals durchlaufen bis

zufriedenstellende Anzahl guter Alternativen vorliegt

Erstellt von Johannes Wurzbacher, Verena Reichert und Thomas Schillinger im Rahmen des Seminars „Entscheiden unter Unsicherheit“ am IIP

Zielfindung„Was will ich?“ → Mind-Map erstellen → Ziele ordnen

→ Zielhierarchie (siehe Abbildung rechts; Hauptziele mit möglichen Unterzielen) → Prozess reflektieren und

Hierarchie ggf. ändern

Der/Die Studieninteressierte sollte darauf achten, dass…

• möglichst viele unterschiedliche Informationsquellen (Broschüren etc.) zur Beurteilung des Studiums herangezogen werden • er/sie sich bei der Beurteilung von Studiengang / -ort / -anbieter nicht von bestimmten Vorurteilen oder Stereotypen beeinflussen lässt• er/sie die Annahmen und Vorstellungen über bestimmte Sachverhalte (z.B. Verdienst nach dem Studium) sorgfältig prüft• er/sie Alternativen, die bisher noch unbekannt waren, nicht von vorneherein kategorisch ausschließt• er/sie überprüft, ob bestimmte allgemeingültige Angaben (z.B. durchschnittliche Lebenshaltungskosten in einer Stadt) auch auf seine/ihre Situation zutreffen, oder ob eine Anpassung der Angaben erfolgen muss

1. SchrittZielgewichtung aller Kriterien (Unterziele und Attribute), hier am Beispiel des Unterziels „Ort des Studiums“

Gewichtung Vergleichsfelder Entscheidungskriterium

A   A/B A/C A/D Kriterium A 

B   B/C B/D B/A Kriterium B 

C   C/D C/A C/B Kriterium C

D   D/A D/B D/C Kriterium D

….   … … …  …

Gewichtung Vergleichsfelder Entscheidungskriterium

A  2 4 4  Finanzielle Anforderung

B  1,125 2 1/4  Soziale Umgebung

C  0,375 1/4 1/2  Kulturelles Angebot

2. SchrittAttributbewertung und Erstellung der Szenarien, hier am Beispiel der Attribute für das Unterziel „Finanzielle Anforderungen“

Wert Bedeutung

0 Das Kriterium wird nicht erfüllt

1 Das Kriterium wird kaum erfüllt

2 Das Kriterium wird durchschnittlich gut erfüllt.

3 Das Kriterium wird fast vollständig erfüllt.

4 Das Kriterium wird voll erfüllt.

Unterziel Unterziel unterster Ebene Attribut Bewertung

 Ort des Studiums  Finanzielle Anforderungen  Mietkosen  2,67

     Lebensunterhaltskosten  3

     Verdienstmöglichkeiten  4

AttributBest-Case-

Szenario

Trend-

Szenario

Worst-Case-

SzenarioDurchschnitt

Mietkosten  4  3  1 2,67

Vorgehen:Die Kriterien werden paarweise miteinander verglichen. In die Vergleichsfelder werden die Gewichtungen der Entscheidungskriterien eingetragen. Die Verhältnisse der jeweiligen Paare müssen gleich bleiben. Ist beispielsweise A absolut dominant gegenüber B, so muss im Feld A/B die Zahl 5 und im Feld B/A die Zahl 1/5 eingetragen werden. Die endgültige Gewichtung ist die Summe jeder Zeile geteilt durch die Anzahl der Einzelwerte.

Folgender Maßstab dient der Gewichtungsberechnung

Folgender Maßstab dient der Attributbewertung

Die Attributbewertung misst, inwiefern ein Kriterium durch die verschiedenen zur Wahl stehenden Alternativen erfüllt wird.

Erstellen eines Best-Case-, Worst-Case- und Trend (bisherige Situation fortschreibend)-Szenarios für die wichtigsten Attribute. Bisherige Gewichtungen können Hinweise auf die Wichtigkeit der Attribute geben. Für diese Attribute wird der Durchschnittswert der Szenarien als Bewertung genommen. Zu beachten: Bei der Szenarienerstellung genau überlegen, welche Ereignisse eintreten können, die die jeweiligen Szenarien beeinflussen bzw. hervorrufen. Wie kann im Falle eines Eintritts damit umgegangen wierden? Für das Worst-Case-Szenario sollte ein Plan B erstellt werden.Am Beispiel Mietkosten: Hoher Anstieg der Mietkosten und Mangel an günstigen Wohnungen aufgrund starker Zunahme an Studenten. Plan B: Umzug in günstigere Randgebiete/Nachbarstädte.

3. SchrittAuswahl der besten Alternative: Die Alternative mit dem höchsten Gesamtwert ist zu bevorzugen.

Alternative 1 Alternative 2 …….Gewichte Unterziel

Gewichte Attribute

Kriteriums-bewertung

quantifizierte Bewertung

Kriteriums-bewertung

quantifizierte Bewertung …….

             

4. Schritt Reflexion der Bewertung

* * =

* * =

Summe der quantifizierten Bewertungen ist der Gesamtwert der jeweiligen Alternative

Alternative 1 Alternative 1

Ort des Studiums

31.6666666666667 42

Studienfach 38.7155555555556 38.7155555555556

Studienanbi-eter

97.5859374999999 91.1067708333331

010

070

130

190Vergleich der Alternativen

Das Ergebnis der Bewertung sollte reflektierend betrachtet werden. Warum hat eine Alternative einen größeren Gesamtwert erhalten? Entspricht die Bewertung meinen Vorstellungen und Präferenzen? Gegebenenfalls können Gewichtungen und Kriterienbewertungen angepasst werden.

Alternativenfindung„Was kann ich tun?“ → aus großer Menge an Alternativen mit Hilfe von persönlichen Ansprüchen und Möglichkeiten begrenzte Anzahl an Alternativen auswählen → neue Alternativen generieren: Welche Ziele sollen erreicht werden und welche Alternativen erreichen das? Welche Alternativen scheiden vorab bereits aus?

AttributfindungAttribute messen den Zielerreichungsgrad einer Alternative → für jedes Unterziel relevante Attribute finden, die das Ziel näher beschreiben

Bedeutung Gewichtung

Völlig irrelevant 1/5

Erheblich niedrigere Bedeutung ¼

Sehr viel niedrigere Bedeutung 1/3

Etwas niedrigere Bedeutung ½

Gleiche Bedeutung 1

Etwas größere Bedeutung 2

Sehr viel größere Bedeutung 3

Erheblich größere Bedeutung 4

Absolut dominant 5

Ziel-, Alternativen- und Attributfindung1