Entwicklungsneurobiologie IV. Musterbildung WS 2008/09.

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Entwicklungsneurobiolo gie IV. Musterbildung WS 2008/09

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Entwicklungsneurobiologie

IV. Musterbildung

WS 2008/09

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• Regionale Unterschiede• Regionale Identität

Differenzierungsspotential der Vorläuferzellen wird eingeschränkt während der Entwicklung

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Neurale Induktion als Hemmung der Differenzierung des Ektoderms zu Epidermis

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Zellen aus dem vorderen Teil der induzierten Neuralplatte (schwarz) werden mit Zellenaus dem posterioren Notochord (gelb) gemischt in verschiedenen Verhältnissen:Posteriore Markergene (Hindbrain, Spinal cord) werden durch Notochord induziert.

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Aktivation-Transformation des Neuroepithels

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Anterior-posteriore (A/P) Musterbildung

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Musterbildung und Morphogen-Gradienten

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Morphogene spezifizieren direkt unterschiedliche Zell-Schicksale durch unterschiedliche Morphogen-Konzentrationen

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Musterbildung und Morphogen-Gradienten

Gradientenbildung und Aufrechterhaltung:

Bestimmt durch Produktion, Diffusion und Degradation

Diffusion erlaubt Gradienten über Felder von 50 Zellen (F. Crick)Effektive Difusionsraten sind sehr kleinDegradation wird z.T. durch das Morphogen stimuliert (feed-f.)

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Musterbildung und Morphogen-Gradienten

Interpretation von Gradienten:

(L. Wolpert: French Flag)

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Musterbildung und Morphogen-Gradienten

Interpretation von Gradienten:

1. Es können zwischen 3-7 Schwellenwerte (Zellschicksale) durch einenGradienten bestimmt werden

2. Es werden kleine, 2-3-fache Konzentrationsunterschiede detektiert

3. Die Signaltransduktion ist linear (derselbe Rezeptor, derselbe Signalweg,derselbe Transkriptionsfaktor bei unterschiedlichen Konzentrationen)

4. Morphogenkonzentration wird in Transkriptionsfaktorkonzentration über-setzt (BMP4 in Smad2; Shh in Gli)

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Musterbildung und Morphogen-Gradienten

Interpretation von Gradienten:

5. Unterschiedliche Gen-Promotoren besitzen unterschiedliche Affinitäten für einen bestimmten Transcriptionsfaktor

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Musterbildung und Morphogen-Gradienten

Interpretation von Gradienten:

6. Unterschiedliche Gen-Promotoren besitzen unterschiedliche Affinitäten für einen bestimmten Repressor

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Musterbildung und Morphogen-Gradienten

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Musterbildung und Morphogen-Gradienten

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1. Beispiel für A/P Musterbildung

Wnt kontrolliert A/P Musterbildung im Vorder-Hinterhirnbereich

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Wnt kontrolliert A/P Musterbildung im Vorder-Hinterhirnbereich(zusammen mit FGF und RA) - kaudalisierender Effekt

Frz bead in a: unter zukünft. MBWnt bead in b: unter zukünft. FB

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Anterior-posteriore (A/P) Musterbildung im Hinterhirn

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Rhombomeren sind Kompartimente

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trochlear

n.trigeminal

n.facialis

n.glossopharyngeus

n.vagusn.hypoglossus

Rhombomeren sind verschieden bzgl. Funktion ihrer Neuronen

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Wie wird die A/P-Identität der Rhombomeren bestimmt?

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Homöobox-Genfamilie (Hox-Komplexe)

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Transplantation von r4 nach r2bei stage 9

A/P Identität und Hox code gleichzeitigfrüh fest gelegt (stage 6-8), bevor sichNeuralrohr schließt

Welchen Effekt hat die Eliminierung von z.B. Hoxb1?

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Wie wird die Expression von Hox-Genen im Hinterhirn kontrolliert?

Hoxb1 ist essentiell für die Entstehung von r4-Identität

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Retinsäure führt zur A/P Transformation - Rhombencephalon vergrößertMittelhirn und Vorderhirn kleiner.

Retinsäure wird lokal incervikalem paraxialem Mesoderm (Somiten)Produziert, diffundiert ins Neuralrohr undsteuert Hox-Genexpression

Kontrolle der Expression von Hox-Genen im Hinterhirndurch Retinsäure

Wenn Retinsäure entfernt wird, fehlen r4-7, r1-3 vergrößert

Retinsäure ist ein Derivat von Vitamin A; Aktiviert sog. Kern-Rezeptoren; ist bei vielen Musterbildungsprozessen beteiligtz.B. A/P Polarität der Extremitäten

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Unterschiedliche Typen von Motoneuronen im Rückenmark: Funktion und Lokalisation

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A

P

A/P Identität von Motoneuronen im RM durch Hox-Gene bestimmt

Anterior-posteriore (A/P) Musterbildung im Rückenmark

LMC

CT

MMC

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Hox-Expression wird im Neuralplattenstadium festgelegt

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Induktion der Hox gene Expression durch verschiedene FGF-Konzentrationen

625 ng/ml FGF

5 ng/ml FGF

25 ng/ml FGF

125 ng/ml FGF

A

P

brachial

thorakal

lumbar

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Jeder Muskel (50) wird von einer spezifischen Motoneurongruppe (pool) innerviert

brachialA

P

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Hox5/Hoxc8 bestimmen die Identität von Motoneuronpools (A/P) in LMCbrachial

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Dorsoventrale Musterbildung

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Dorsoventrale Musterbildung im Rückenmark

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Das ventralisierende Signal aus dem Notochord ist ein sekretiertes Protein: sonic hedgehog (shh)

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Sonic hedgehog (shh) Signaltransduktion

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Shh reprimiert Pax3,7 > Pax6

Typ I Homöobox-Gene und induziert Typ II ...

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Definition von Bereichen mit unterschiedlicher Homöodomänen-Genexpression

In den unterschiedlichen Bereichen entstehen verschiedene ventrale Neuronen

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Shh ist ein Morphogen

Nicht nur die Konzentration sondern auch die Dauer ist wichtig(Dessaud et al., (2007) Nature 450, 717-720)

„Identische Vorläuferzellen differenzieren in Abhängigkeit von der Konzentrationeines Morphogens zu unterschiedlichen Zelltypen“

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Dorsalisierende Signale im ZNS

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• Im dorsalen Rückenmark entstehen Neuralleiste, Deckplatte (roof plate) und dorsale Interneuronen (C)

• Die Entstehung erfordert dorsalisierende induktive Signale.

• Bone morphogenetic proteins (BMPs) werden im epidermalen Ektoderm exprimiert und induzieren Neuralleiste (slug).

• Dorsale Interneuronen enstehen später unter dem Einfluß von Signalen (BMPs) aus der Deckplatte.

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Musterbildung im dorsalen Rückenmark

Unterschiedliche neuronale Phänotypen werden - durch unterschiedliche Konzentrationen von BMPs

(A) als auch selektiv- durch verschiedene Mitglieder der BMP Familie

induziert (B)

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• GDF-7 wird in der Deckplatte exprimiert.

• Im GDF-7 knockout verschwindet die mATH1- Expression und D1A Interneurone entstehen nicht.

• D1B Neurone sind nicht betroffen.

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Eliminierung der Deckplatte durch Diphterietoxin-GDF7:Beweis dass die Entwicklung der dorsalen Interneurone D1A, D1B und D2 von Signalen aus der Deckplatte bestimmt wird.

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ektopisch shh

ektopische dopaminerge Neuronen

dopaminerge Neuronen

shh

serotoninerge Neuronen

Motoneuronen

Integration der A/P- und D/V Positionsinformation

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Musterbildung im Mittelhirn-Vorderhirn

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Prosomeren im Mittel- und Vorderhirnbereich der Neuralplatte zu erkennen durch die Expression von Transkriptionsfaktoren

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A/P und D/V Signale auch im Mittel-, Zwischen- und Telencephalon

Shh

BMP

Shh

BMP

FGF in der MHB

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Zusammenfassung I

• A/P Musterbildung durch Gradienten sekretierter Faktoren mit kaudalisierender Funktion (Vorderhirn Wnt, Rautenhirn Retinsäure, Rückenmark FGF)

• A/P Muster durch Hox-Gene im Rückenmark und Rautenhirn

(durch FGF und Retinsäure induziert)

• D/V Musterbildung durch Gradienten sekretierter Faktoren(shh, BMPs) mit ventralisierender/dorsalisierender Funktion

• Identische D/V Signale im Rückenmark, Hinterhirn, Mittelhirn und Endhirn (shh, BMPs).

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• D/V Muster durch Homöoprotein-Domänen (Pax6, Dlx ...) durch shh, BMPs induziert.

• Dorsale Signale aus Ektoderm, ventrale aus Mesoderm, später beide ins Neuroektoderm verlagert (Boden- und Deckplatte).

• D/V Signale kommen nach A/P Muster

• 3D-Koordinatensystem. das die regionale Identität definiert.

Zusammenfassung II

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MHB ist ein ‚Signalzentrum‘ wie Bodenplatte/Deckplatte(FGF8 Applikation zeigt denselben Effekt)

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BMPs sind für die Entstehung dorsaler Phänotypen im ZNS verantwortlich

A) Frühes Stadium:

B) Späteres Stadium: