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EPIDEMIOLOGIE HYGIENEMASSNAHMEN ANTIBIOTIKAPROPHYLAXE 13. ULMER SYMPOSIUM KRANKENHAUSINFEKTIONEN 27.–29. MÄRZ 2019 www.krankenhausinfektionen-ulmer-symposium.de © Peter Berger Tagungsleitung Prof. Dr. med. Steffen Stenger Prof. Dr. med. Heike von Baum PROGRAMM UND ABSTRACTS

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epIdemIOlOgIehygIenemassnahmenantIBIOtIkaprOphylaXe

13. ULMER SYMPOSIUMKRANKENHAUSINFEKTIONEN

27.–29. MÄRZ 2019

www.krankenhausinfektionen-ulmer-symposium.de

© P

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ger

TagungsleitungProf. Dr. med. Steffen StengerProf. Dr. med. Heike von Baum

PROGRAMM UND ABSTRACTS

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InhaltsverzeIchnIs

Organisation und Impressum ......................................................................................................................................................................... 4

Grußwort der Tagungsleitung ......................................................................................................................................................................... 5

Programmübersichten .................................................................................................................................................................................... 6

Wissenschaftliches Programm Mittwoch, 27. März ................................................................................................................................................................................... 8 Donnerstag, 28. März ............................................................................................................................................................................... 13 Freitag, 29. März ...................................................................................................................................................................................... 17

Industriesymposien ........................................................................................................................................................................................ 20

Lunchsymposien .............................................................................................................................................................................................. 21

Sponsoren und Medienkooperationen ............................................................................................................................................................ 22

Ausstellerverzeichnis alphabetisch ................................................................................................................................................................ 23

Ausstellerpläne/-verzeichnisse numerisch .................................................................................................................................................... 24

Rahmenprogramm .......................................................................................................................................................................................... 28

Allgemeine Informationen von A bis Z Autorenhinweise ...................................................................................................................................................................................... 29 DecisionMaking•EntscheidungsfindunginderHygiene ...................................................................................................................... 29 Garderobe ................................................................................................................................................................................................. 29 Liveübertragung ....................................................................................................................................................................................... 29 Pausenverpflegung ................................................................................................................................................................................... 29 Sondersitzungen ....................................................................................................................................................................................... 29 Teilnahmebescheinigung .......................................................................................................................................................................... 29 Vorträge als Download ............................................................................................................................................................................. 29 ZertifizierungundFortbildungspunkte ..................................................................................................................................................... 30

Abstracts zu den Vorträgen ............................................................................................................................................................................ 31

EingeladeneReferentenundVorsitzende ...................................................................................................................................................... 92

Index Autoren, Referenten und Vorsitzende .................................................................................................................................................. 96

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OrganIsatIOn und Impressum

TagungsortMaritim Congress Centrum UlmBasteistraße 40 •89073 Ulm

www.maritim.de

Tagungshomepage www.krankenhausinfektionen-ulmer-symposium.de

Veranstalter (wissenschaftliches Programm)prof. dr. med. heike von BaumSektion Krankenhaushygiene des Institutes für Medizinische Mikrobiologie und HygieneUniversitätsklinikum Ulm

Tagungsleitungprof. dr. med. steffen stengerprof. dr. med. heike von BaumUniversitätsklinikum UlmInstitut für Medizinische Mikrobiologie und HygieneAlbert-Einstein-Allee23• 89081 Ulm

IndustrieausstellungDas Symposium wird von einer fachbezogenen Industrieausstellung begleitet und die Firmen freuen sich über Ihren Besuch.

Tagungsorganisation, Veranstalter von Industrieausstellung, Industriesymposien und RahmenprogrammConventus Congressmanagement & Marketing GmbHDana NostitzCarl-Pulfrich-Straße 1 • 07745 Jena) 03641 31 16-398 [email protected] www.conventus.de

ProgrammerstellungSatz krea.tif-studio UG (haftungsbeschränkt)Druck Silber Druck oHGAuflage 1.500Redaktionsschluss 8. März 2019

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grusswOrt der tagungsleItung

Liebe Kolleginnen und Kollegen, sehr geehrte Damen und Herren,liebe Freunde des Ulmer Symposiums,

vom 27.–29. März 2019 veranstalten wir zum 13. Mal unser Symposium für Krankenhausinfektionen in Ulm.

DieVeranstaltungfindetwiederimMaritimCongressCentrumdirektamDonauuferstatt,dieorganisatorischeMitbetreuunghatdieFirmaConventus übernommen. Traditionell haben wir ein attraktives Programm vorbereitet, um Ihnen die Möglichkeit zu geben, sich praxisori-entiert, wissenschaftlich fundiert und vor allem aktuell zu relevanten Themen der Hygiene, Mikrobiologie und Infektiologie zu informieren.

UnserSchwerpunktistdiesmaldiePsychologiederEntscheidungsfindung,InformationsvermittlungundAkzeptanz:Warumnimmtmedizi-nisches Personal Impfangebote ungern an? Wie vermittle ich Wissen effektiv bei Schulungen zur Krankenhaushygiene? Inwieweit können und müssen Patienten und Besucher für die aktive Mitwirkung an Screening und hygienischen Maßnahmen gewonnen werden?

DarüberhinausfindenSieUpdatesunteranderemzudenThemenMultiresistenteErreger,Trink-undBadewasserhygiene,TechnischeHygiene,Aufbereitung,InfektionsdiagnostikundAntibioticStewardship.DieneuenKRINKO-EmpfehlungenundHands-on-Veranstaltungenrunden das Programm ab.

Unser besonderer Dank gilt den zahlreichen Teilnehmern der Industrie, die uns bei der Durchführung der Veranstaltung unterstützen. Bitte nutzen Sie das umfassende Beratungs- und Informationsangebot über Neuigkeiten auf dem Gebiet der Krankenhaushygiene!

Wir freuen uns mit Ihnen auf ein spannendes Symposium in Ulm.

Ihre

Prof. Dr. med. Heike von Baum Prof. Dr. med. Steffen Stenger

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aBstracts zu den vOrträgen

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prOgrammüBersIchten

Einstein Saal Kepler Saal Salon Hannover/Nürnberg09:10–10:40 09:10–10:40 09:10–10:40

S. 20 S. 811:00–12:30 11:00–12:30 11:00–12:30

S. 9 S. 2012:45–13:45 12:45–13:45

14:00–15:30 14:00–15:30 14:00–15:30

16:00–17:30 16:00–17:30 16:00–17:30

17:30–19:00

S. 29

Einstein Saal Kepler Saal Salon Hannover/Nürnberg09:00–10:30 09:00–10:30 09:00–10:30

S. 13

11:00–12:30 11:00–12:30 11:00–12:30

S. 14 S. 20 S. 1412:45–13:45

S. 21

14:00–15:30 14:00–15:30 14:00–15:30

S. 15

16:00–17:30 16:00–17:30 16:00–17:30

S. 2017:30–20:00

Einstein Saal Kepler Saal Salon Hannover/Nürnberg08:30–10:00 08:30–10:00 08:30–10:00

S. 1710:30–12:00 10:30–12:00 10:30–12:00

Mittwoch, 27. März

Get-togetherin der Industrieausstellung

S. 28

Freie Vorträge 4Flächendesinfektion

Outbreaks

Donnerstag, 28. März

Industriesymposium IV

Tatze und PfoteAntiseptika wo und wann indiziert? Industriesymposium III

Kritische Entscheidungen in der Hygiene • Interaktive Session

Freie Vorträge 9Aufbereitung und Medizinprodukte II

MRE – Schnelltests und Typisierungsverfahren

Nachhaltigkeit von Hygienemaßnahmen

Berufsverband der Hygieniker (BDH)

Neue Empfehlungen der KRINKO

Freitag, 29. März

Lunchsymposium III

Hygieneherausforderungen der Bundeswehr im Einsatz

Influenza – Motivation und Gewissen

Patienten- und Büger-Empowerment in Sachen Hygiene

Freie Vorträge 6Aufbereitung und Medizinprodukte I

Freie Vorträge 7Hygienemanagement und Surveillance

Freie Vorträge 8Desinfektion und Reinigung

Industriesymposium I Desinfektion

Freie Vorträge 2Themen des ÖGD I

Decision Making in Medicine •Entscheidungen in der Hygiene

Lunchsymposium I Lunchsymposium II

Mikrobiom und antimikrobielle Oberflächen

Nasszelle im Krankenhaus Industriesymposium II

MRE in freifließenden Gewässern und Badeseen

Antibiotic Stewardship – Visionen und Realität

Freie Vorträge 12Themen des ÖGD II

Freie Vorträge 11Compliance

Freie Vorträge 10Antimikrobielle Oberflächen

Trinkwasser unter besonderen Umständen

S. 8

S. 9

S. 10

S. 21 S. 21

S. 10 S. 10

S. 11 S. 12 S. 12

S. 13 S. 13

S. 15

S. 16

S. 15

S. 16

S. 17S. 17

S. 17 S. 18 S. 18

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aBstracts zu den vOrträgen

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prOgrammüBersIchten

Saal Bonn Salon Fulda • Live-Übertragung Salon Travemünde09:10–10:40 09:10–10:40

S. 811:00–12:30 11:00–12:30

13:00–14:00

14:00–15:30 14:00–15:30

16:00–17:3016:00–18:00

Saal Bonn • Live-Übertragung Gartensaal09:00–10:30 09:00–10:30

11:00–12:30 11:00–12:30

S. 14 S. 14

13:00–14:00

14:00–15:3014:30–17:00

16:00–17:30

S. 29

17:30–19:30

S. 29

Pressekonferenz

Fachkommission „Hygienische Sicherheit medizintechnischer Verfahren und Produkte“ der DGKH

Desinfektion

Freie Vorträge 2

Freie Vorträge 4

Freie Vorträge 7

Donnerstag, 28. März

Workshop des Verbunds für Angewandte Hygiene (VAH)

Hands-on-Training*

Mittwoch, 27. März

Vereinigung der Hygienefachkräfte der BRD e. V. (VHD)

Barrier Nursing*Freie Vorträge 8

Tatze und Pfote

Freie Vorträge 9

Meditation – Entspannt durch den Kongress

MRE

Freie Vorträge 1Antibiotic Stewardship

Freie Vorträge 3Technik, Wasser und Umwelt

Freie Vorträge 5Aspekte der Krankenhaushygiene

S. 8

S. 9

S. 11

S. 14

S. 28

S. 29

S. 9

S. 10

S. 12

S. 13

S. 15

S. 16

Session

Freie Vorträge

Industriesymposium

Lunchsymposium

Barrier Nursing/Hands-on-Training

Rahmenprogramm

Sondersitzungen

Bitte beachten sie, dass die sessions im raum hannover/nürnberg am 27. märz in den raum Fulda und am 28. märz in den raum Bonn live übertragen werden.

* begrenzte teilnehmerzahl; anmeldung erforderlich

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Wissenschaftliches Programm • mittWoch, 27. märz

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09:00–09:10 EröffnungEinsteinSaal Professor Dr. Heike von Baum (Ulm)

09:10–10:40 DecisionMakinginMedicine•EntscheidungeninderHygiene EinsteinSaal

Vorsitz HeikevonBaum,EugenZizer(Ulm)

09:10 DecisionMakingv-01 Wolfgang Gaißmaier (Konstanz)

09:40 GedankenzurSpitalhygieneausSichteinesRadiologenv-02 Andreas Gutzeit (Luzern/CH)

10:10 DerFallHepatitisE–rationaleundevidenzbasierteHygienemaßnahmenv-03 Jürgen Wenzel (Regensburg)

09:10–10:40 IndustriesymposiumI(Seite20)Kepler Saal

09:10–10:40 DesinfektionSalon Hannover/ Nürnberg

Vorsitz Frank-Albert Pitten (Gießen), Jürgen Gebel (Bonn)

09:10 DieSachemitderRemanenzv-04 Frank-Albert Pitten (Gießen)

09:30 UntersuchungzurToleranznosokomialerworbenerEnterococcusfaecium gegenüber alkoholischen v-05 Desinfektionsmitteln Jürgen Gebel (Bonn)

09:50 PostmarketSurveillancesporiziderDesinfektionsmittelv-06 Stefanie Gemein (Bonn)

10:10 BiozidprodukteverordnungundInfektionsschutzv-07 Ingeborg Schwebke (Berlin)

10:30 Diskussion

09:10–10:40 FreieVorträge1•AntibioticStewardship–DatenundErfahrungenSaal Bonn

Vorsitz Martina Furitsch, Olivia Trappe (Ulm)

09:10 Erfahrungenaus17JahrenAntibioticStewardshipv-08 KlausSchatzmann(Essen)

09:25 EinführungeinerABS-VisiteaufeinerinternistischenNormalstationmitgastroenterologischemSchwerpunktinv-09 einem Haus der Grund- und Regelversorgung Maria Martin (Heilbronn)

09:40 UmsetzungstrukturierterAntibiotic-Stewardship-Maßnahmenineinem400-Betten-Krankenhausv-10 Thomas Kienbaum (Mannheim)

09:55 ÖkonomischeBewertungskriterienvonAntibiotika-Stewardship-ProgrammenimKrankenhausv-11 Nils-Olaf Hübner (Greifswald)

10:10 Staphylococcus-aureus-Bakteriämie (SaB) – Verbesserung der Leitlinien-Adhärenz durch v-12 Antibiotic Stewardship (ABS) – eine Analyse von 3000 Fällen Isabel Schreiner (Ismaning)

10:25 LetalitätstationärerPatientenimKrankenhausbeiBakteriämieundCandidämiev-13 KlausSchatzmann(Essen)

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aBstracts zu den vOrträgen

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Wissenschaftliches Programm • mittWoch, 27. märz

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11:00–12:30 NasszelleimKrankenhausEinsteinSaal

Vorsitz Constanze Wendt (Heidelberg), Christiane Höller (Oberschleißheim)

11:00 HotspotNasszelle–einekurzeEinführungv-14 Constanze Wendt (Heidelberg)

11:10 DasVorkommenantibiotischwirksamerSubstanzeninToiletten-,Waschbecken-undDuschabflüssenv-15 verschiedener deutscher Kliniken Alexander Voigt (Bonn)

11:30 Antibiotika-resistenteBakterienimAbwasservonPatienten-Nasszellenv-16 Heike Müller (Bonn)

11:50 DieNasszelleimBaudenkmal–LösungsansatzbeihoherMRE-LastinderUrologiev-17 Cornelia Dexheimer (Berlin)

12:10 NasszelleimKrankenhaus–WasistimAlltagumsetzbar?v-18 Johanna Groß (Prien am Chiemsee)

11:00–12:30 IndustriesymposiumII(Seite20)Kepler Saal

11:00–12:30 FreieVorträge2•ThemendesÖGDISalon Hannover/ Nürnberg

Vorsitz Ursel Heudorf (Frankfurt am Main), Caroline Dreweck (Ulm)

11:00 Eine„Mundschutzschützt“-KampagnereduziertdeutlichnosokomialeInfluenzaA/BÜbertragungen:v-19 Vergleich zweier Saisons mit erhöhter Influenza-Aktivität Andreas Ambrosch (Regensburg)

11:15 EpidemiologischeErkenntnisseundErfahrungenmitderUmsetzungderMeldepflichtfürv-20 Carbapenem-NichtempfindlicheErregerineinerdeutschenGroßstadt MarinaLorsch(Essen)

11:30 MRE-NetzwerkeinDeutschland–Gesundheitsnetzwerkewieandereauch?v-21 Nils-Olaf Hübner (Greifswald)

11:45 HygieneindergynäkologischenArztpraxis–ErgebnissederBegehungeninFrankfurtamMain,2018v-22 Angelika Hausemann (Frankfurt am Main)

12:00 HygieneinderArztpraxis.EinLeitfaden–Vorstellungder2.Auflagev-23 Marion Dorbath (Reutlingen)

12:15 ProzessparameterimFokusvonHygienebegehungenv-24 Nina Parohl (Lünen)

11:00–12:30 FreieVorträge3•Technik,WasserundUmweltSaal Bonn

Vorsitz Iris F. Chaberny (Leipzig), Christian Lück (Dresden)

11:00 KlinischeValidierungeinestemperaturkontrolliertenLüftungssystems(TAF)imOPv-25 Clemens Bulitta (Weiden in der Oberpfalz)

11:15 LegionellendiagnostikausPatientenproben–ErgebnisseauseinemsüddeutschenPrivatlaborv-26 Klaus Oberdorfer (Heidelberg)

11:30 HygienischerBetriebvonVerdunstungskühlanlagen–einneuesToolzurÜberprüfungderUmsetzungderv-27 42. BImSchV AndreasBremshey(Essen)

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Wissenschaftliches Programm • mittWoch, 27. märz

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11:45 NeuerBlickaufLegionellenbefunde?v-28 ElisabethMeyer(Berlin)

12:00 BakterielleVerunreinigungenimTrinkwasservonkommunalenWasserversorgungsunternehmen–Erfahrungenv-29 desGesundheitsamtsNeu-UlmbeiEntscheidungsfindungundInformationsvermittlung Martin Küfer (Neu-Ulm)

12:15 VersehentlichesAusbringenvonGärsubstratimWasserschutzgebietv-30 Rudolf Summer (Fürstenfeldbruck)

12:45–13:45 LunchsymposiumI(Seite21)Kepler Saal

12:45–13:45 LunchsymposiumII(Seite21)Salon Hannover/

Nürnberg

14:00–15:30 MikrobiomundantimikrobielleOberflächenEinsteinSaal

Vorsitz Christine Geffers (Berlin), Lutz Jatzwauk (Dresden)

14:00 MikrobiomundOberflächev-31 Hortense Slevogt (Jena)

14:20 PräventionvonnosokomialenInfektionendurchantimikrobiellausgerüsteteTextilienv-32 Christoph Kutschker (Radebeul)

14:40 KombinierterAnsatz(technologisch/antimikrobiell)einesneuartigenKathetersystemszurReduzierungvonv-33 Katheter-assoziierten Harnwegsinfektionen (CAUTI) bei Hochrisikopatienten Gerhard J. Strugala (Dresden)

15:00 Beadassay–eineschnelle,einfacheundreproduzierbareMethodezumNachweisdererhöhtenToleranzvonv-34 Biofilmbakterien Katharina Konrat (Berlin)

15:20 Diskussion

14:00–15:30 Patienten-undBüger-EmpowermentinSachenHygiene Kepler Saal

Vorsitz Walter Popp (Dortmund), Udo X. Kaisers (Ulm)

14:00 Wissen,wasschützt–AufklärungderBevölkerungzumThemaInfektionsschutzv-35 Heidrun M. Thaiss (Köln)

14:30 AktuelleDatenundFaktenzurAntibiotika-ÜberversorgunginderHumanmedizinv-36 Sophie Dannenfeld (Hamburg)

14:55 GeschlechtsspezifischeWahrnehmungundErwartungzurHygienebeiPatienten–ErgebnisseausAHOI–PatientimBootv-37 Tillmann Görig (Greifswald)

15:10 Visionen–WaswäremöglichinSachenPatientensicherheitundHygiene?v-38 Walter Popp (Dortmund)

14:00–15:30 FreieVorträge4•FlächendesinfektionSalon Hannover/ Nürnberg

Vorsitz Bärbel Christiansen (Kiel), Jürgen Gebel (Bonn)

14:00 KontaminationvonTuchspendereimernundDesinfektionsmitteldosiergerätenamUniversitätsklinikumLeipzigv-39 Philipp Blume (Leipzig)

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Wissenschaftliches Programm • mittWoch, 27. märz

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14:15 VergleichendePrüfungenzurResistenzverschiedenerAspergillus brasiliensis-Referenzstämme gegen v-40 gängige Desinfektionsmittel Steffen Pahl (Hamburg)

14:30 WirksamkeitsprüfungvonFlächendesinfektionsmitteln–VergleichvomStandardprüfkeimPseudomonas v-41 aeruginosamitanderengramnegativenErregern Anja Jacobshagen (Bonn)

14:45 NeuesGefahrstoff-freieshochwirksamesDesinfektionsmittelfürdieFlächendesinfektionundHändedesinfektionv-42 und gleichzeitige keimreduzierende Reinigung Sascha Hahn (Homburg)

15:00 UntersuchungenzurEntwicklungeinesPhase2-Stufe2TestverfahrenszurWirksamkeitsbewertungvonv-43 Flächendesinfektionsmitteln mit mechanisch-chemischer Wirkkombination für den Bereich Lebensmittel und Industrie Florian H. H. Brill (Hamburg)

15:15 EinflussvonDesinfektionsmittelrückständenaufdieviruzideWirksamkeitbeiderFlächendesinfektionv-44 Johanna Köhnlein (Schwerin)

14:00–15:45 FreieVorträge5•AspektederKrankenhaushygieneSaal Bonn

Vorsitz ConstanzeWendt(Heidelberg),ElisabethMeyer(Berlin)

14:00 Impulsvortrag–FakeNewsinderHygienev-45 ElisabethMeyer(Berlin)

14:30 ChecklistezurHygienebegehungv-46 Stefan Drees (Köln)

14:45 EinflussderScreening-ModalitätaufdieNachweisratemultiresistenterErregeraufeinerIntensivstationv-47 KlausSchatzmann(Essen)

15:00 Thespectaclesmicrobiota–cultivation-independentanalysesusing16SrRNAgenesequencingv-48 Birgit Fritz (Villingen-Schwenningen)

15:15 VerlegungvonintravitrealenInjektionenausderzentralenOP-Abteilung–enormesEinsparpotentialfürKlinikenv-49 und OP-Zentren Andreas Kunze (Hardthausen)

15:13 ErfahrungenzuraerogenenRaumdesinfektionnachneuemCENPrüfstandardentwurfprEN17272v-50 Oliver Riebe (Schwerin)

16:00–17:30 NachhaltigkeitvonHygienemaßnahmen EinsteinSaal

Vorsitz Iris F. Chaberny (Leipzig), Susanne Huggett (Hamburg)

16:00 VonderImmatrikulationbiszurVisite–HygienevonAnfanganv-51 Bettina Schock (Leipzig)

16:20 HygieneworkshopinderPflegeausbildungv-52 Karsta-Angela Weis (Leipzig)

16:40 EinführungkurzärmligerArztkittel–3Jahrespäterv-53 Susanne Huggett (Hamburg)

17:00 EinführungkurzärmligerArztkittel–einErfahrungsberichtv-54 Maximilian Denzinger (Ulm)

17:10 ErfahrungenmitneuenMethoden–Schulung,Fortbildung,Motivationv-55 Christof Alefelder (Wuppertal)

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Wissenschaftliches Programm • mittWoch, 27. märz

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16:00–17:30 FreieVorträge6•AufbereitungundMedizinprodukteIKepler Saal

Vorsitz Marc Thanheiser (Berlin), Lutz Jatzwauk (Dresden)

16:00 Wiekritischistsemi-kritisch?Aufbereitungskriterien,ProblemeundLösungenamBeispielvonflexiblenv-56 Endoskopen,US-Sonden,Steckbecken Thomas Fengler (Berlin)

16:15 NeuesundBewährtesbeiderhygienisch-mikrobiologischenÜberprüfungvonflexiblenEndoskopenv-57 Selin Temizel (Augsburg)

16:30 InfektionendurchthermolabileEndoskope–IstdieSterilisationeinAusweg?v-58 Holger Biering (Grevenbroich)

16:45 SelbstdesinfektionvonRDG–GibteseinRisiko?VerfahrenzurmikrobiologischenBewertungderDesinfektionv-59 von Flüssigkeitstransportsysteme Stefan Fehrmann (Schwerin)

17:00 VorteilederProzessvalidierungdermaschinellengegenüberdermanuellenDesinfektionbeiderAufbereitungv-60 von Ultraschallsonden mit Schleimhautkontakt Lutz Jatzwauk (Dresden)

17:15 UntersuchungzurReinigungsqualitätundmikrobiellenKontaminationvonSpritzenpumpenv-61 BirgitRoss(Essen)

16:00–17:30 FreieVorträge7•HygienemanagementundSurveillanceSalon Hannover/ Nürnberg

Vorsitz Anne Marcic (Kiel), Ursel Heudorf (Frankfurt am Main)

16:00 InnovationspotenzialeimHygienemanagement–einebundesweiteBefragungvonKrankenhausleitungenv-62 Kathleen Dittmann (Greifswald)

16:15 Hygienemanagementwirdmessbar–KennzahlenundQualitätsindikatorenfüreinHygiene-Reportingv-63 Johanna Groß (Prien am Chiemsee)

16:30 CompliancebeobachtungenbeipostoperativenVerbandswechselnv-64 EsterBlatt-Yalcindag(Essen)

16:45 VollständigeErfassungnosokomialerpostoperativerInfektionenwährendeinerPräinterventionsphaseeinerv-65 geplanten Interventionsstudie in einem deutschen Level A Traumazentrum über einen Zeitraum von sieben Monaten Meike Strybos (Köln)

17:00 AnlegenvonPVK–KennenSiedieSchwachstellen?v-66 Ines Liebig (Walkenried)

17:15 Antibiotikaverbrauchssurveillancenach§23IfSG,2011–einelohnenswerteHerausforderungfürKrankenhäuserv-67 und Gesundheitsämter – Daten aus Frankfurt am Main, 2012 bis 2017 Ursel Heudorf (Frankfurt am Main)

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Wissenschaftliches Programm • Donnerstag, 28. märz

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09:00–10:30 OutbreaksEinsteinSaal

Vorsitz Constanze Wendt (Heidelberg), Nico T. Mutters (Freiburg)

09:00 BedeutungvonPatientenströmenfürEpidemiologieundAusbruchsmanagementv-68 Nico T. Mutters (Freiburg)

09:25 Transmissionswege–neuePerspektivenv-69 Jan Liese (Tübingen)

09:50 VRE-AusbruchunddarausresultierendeKonsequenzenfürdieHygieneroutinev-70 Olaf Janssen (Vechta)

10:05 Clostridiumdifficile–BedeutungderTypisierungfürdasVerständnisderEpidemiologieundPathogenesevonv-71 C.difficile Lutz von Müller (Coesfeld)

09:00–10:30 TrinkwasserunterbesonderenUmständenKepler Saal

Vorsitz Heike von Baum (Ulm), Christian Lück (Dresden)

09:00 Mikrobiologische,hygienischeundepidemiologischeUntersuchungenbeieinemTodesfalleinesNeugeborenenv-72 durch Legionellen Christian Lück (Dresden)

09:20 TrinkwasserlogistikimEinsatzv-73 Canio Germano (Potsdam)

09:40 KontaminiertesWasserinDentaleinheitenv-74 Wolfgang Kohnen (Mainz)

10:00 Update:AerosoleinHypothermiegerätenv-75 Marc Thanheiser (Berlin)

10:15 EntwicklungeinerMethodezurgleichzeitigenQuantifizierungvonLegionella spp.mitqPCRundKulturnachv-76 ISO 11731 Florian Priller (Potsdam)

09:00–10:30 FreieVorträge8•DesinfektionundReinigungSalon Hannover/ Nürnberg

Vorsitz MarenEggers(Stuttgart),WalterPopp(Dortmund)

09:00 WirksamkeitsnachweiseundCompliance–AuswirkungendeseuropäischenBiozidprodukte-undv-77 Medizinprodukterechtes auf die Praxis Heiko Faubel (Frankfurt am Main)

09:15 MikrobiologischeWirksamkeitsprüfungenvonDesinfektionsmittelngemäßeuropäischenStandardmethodenv-78 Katrin Steinhauer (Norderstedt)

09:30 RichtlinienausschussesVDI5706„KlassifizierungundDesignhygienischrelevanterFlächen“v-79 Clemens Bulitta (Weiden in der Oberpfalz)

09:45 CharakterisierungderdurchSilikateundTitanoxidebedingtenOberflächenveränderungenanchirurgischenv-80 Instrumenten Matthias Tschoerner (Hamburg)

10:00 EvaluierungderAufbereitungvonReinigungstextilienimRahmendesAAKrankenhausreinigungv-81 BenjaminEilts(Sigmaringen)

10:15 HygieneimöffentlichenBereich–Schulungs-undKontrollkonzeptfürdasQualitätsmanagementbeiderReinigungv-82 MarenEggers(Stuttgart)

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14

Wissenschaftliches Programm • Donnerstag, 28. märz

14

09:00–10:30 BarrierNursing•TheoretischeEinführungundGrundlagen*

Gartensaal

Kursleiter Claudia Rothmund, Henry Schwanebeck (Hamburg)

11:00–12:30 Antiseptikawoundwannindiziert?EinsteinSaal

Vorsitz Simone Scheithauer (Göttingen), Frank-Albert Pitten (Gießen)

11:00 AntiseptikaeinsatzbeiGefäßkatheternv-83 Christine Geffers (Berlin)

11:20 AntiseptikaundSSIv-84 Isabella Walther (Göttingen)

11:40 AntiseptischeGanzkörperwaschungbeiMREv-85 Iris F. Chaberny (Leipzig)

12:00 Antiseptikatoleranzund-resistenzv-86 Günter Kampf (Hamburg)

12:20 Diskussion

11:00–12:30 IndustriesymposiumIII(Seite20)Kepler Saal

11:00–12:30 TatzeundPfoteSalon Hannover/ Nürnberg

Vorsitz Christiane Cuny (Wernigerode), Ute Rohr (Dortmund)

11:00 TherapietiereimGesundheitswesenv-87 Ute Rohr (Dortmund)

11:18 Assistenzhund–Therapiehund–Blindenhund:Whoiswho?v-88 Nina Parohl (Dortmund)

11:36 WelcheRollespielenTherapietierebeiderVerbeitungzoonotischerMRSA?v-89 Christiane Cuny (Wernigerode)

11:54 TherapiehundeimKrankenhausv-90 Margrit-Ann Geibel (Ulm)

12:12 DasSanitätshundwesenim1.Weltkriegv-91 Julia Lorenz (München)

11:00–12:30 Hands-on-Training*Gartensaal

Kursleiter Claudia Rothmund, Thorsten Speer (Hamburg)v-92

12:45–13:45 LunchsymposiumIII(Seite21)Kepler Saal

13:00–14:00 Meditation–EntspanntdurchdenKongress Gartensaal mit Jeanette Cerdini (Heidelberg) (Seite 28)

*begrenzteTeilnehmerzahl;Anmeldungerforderlich

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15

Wissenschaftliches Programm • Donnerstag, 28. märz

15

14:00–15:30 HygieneherausforderungenderBundeswehrimEinsatzEinsteinSaal

Vorsitz Michael Spiesberger (Kronshagen), Ralf Hoffmann (Ulm)

14:00 BundeswehrimEinsatz–operativesUmfeldfürdenGesundheitsschutzv-93 Ingo Weisel (Ulm)

14:40 MilitärischerGesundheitsschutzimEinsatzv-94 Canio Germano (Potsdam)

15:00 GlobalWorming?–ParasitenimKrankenhausv-95 Michael Faulde (Ulm)

15:20 Lucilia–klinischesFallbeispielv-96 Ingo Weisel (Ulm)

14:00–15:30 Influenza–MotivationundGewissen Kepler Saal

Vorsitz Anne Marcic (Kiel), Barbara Gärtner (Homburg)

14:00 Influenza-AusbruchineinerpsychosomatischenKlinik–HygienemaßnahmenundPräventionmitHilfedesÖGDv-97 Katja Rittker (Bad Segeberg)

14:30 InfluenzaimKindes-undJugendalterv-98 Markus Knuf (Wiesbaden)

15:00 MedizinischesPersonalundberuflichindizierteImpfungenv-99 Sabine Wicker (Frankfurt am Main)

14:00–15:30 FreieVorträge9•AufbereitungundMedizinprodukteIISalon Hannover/ Nürnberg

Vorsitz Bärbel Christiansen (Kiel), Lutz Jatzwauk (Dresden)

14:00 VergleichdermanuellenundmaschinellenAufbereitungvonBettenundNachtschränkenimHinblickaufv-100 ReinigungsqualitätundmikrobielleKontamination MarcoKrull(Essen)

14:15 ImplantateTraysundSchraubenkassetten–WiederaufbereitungohneerkennbaresEnde?v-101 Monika Feltgen (Schwerin)

14:30 VerfahrenzurEliminierungvonMatrixeffektenbeiderRestproteinbestimmungvonmanuellaufbereitetenv-102 dentalenÜbertragungsinstrumenten–FeldstudieinZahnarztpraxen Andreas Kampe (Hamburg)

14:45 RisikomanagementsystemderHerstellergemäßMedicalDeviceRegulation2017(MDR)–HabendieBehördenv-103 damit alle Maßnahmen getroffen zum Patienten- und Anwenderschutz? Sebastian Werner (Schwerin)

15:00 ZytotoxizitätindertäglichenPraxisderAufbereitungvonMedizinprodukten–einunbewertetesRisiko?v-104 Michael Koch (Schwerin)

15:15 AlternativePrüfmethodenzumTierversuch–MedizinprodukteprüfungenimUmbruchv-105 Michael Koch (Schwerin)

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16

Wissenschaftliches Programm • Donnerstag, 28. märz

16

16:00–17:30 KritischeEntscheidungeninderHygiene•Interaktive session EinsteinSaal

Vorsitz Constanze Wendt (Heidelberg), Peter Rudolph (Schwerin)

16:00 WiewürdenSieentscheiden–Begehungen v-106 Constanze Wendt (Heidelberg)und Peter Rudolph (Schwerin)

17:00 (Ent-)Isolierung:Wen–wann–wie?v-107 Claudia Schwarzkopf (Bad Bocklet)

16:00–17:30 IndustriesymposiumIV(Seite20)Kepler Saal

16:00–17:30 MRE–SchnelltestsundTypisierungsverfahrenSalon Hannover/ Nürnberg

Vorsitz VeraForsbach-Birk(Ravensburg),AndreasEssig(Ulm)

16:00 ÜbersichtüberaktuelleTypisierungsverfahrenv-108 UlrichEigner(Heidelberg)

16:30 WastaugenSchnelltestsinKrankenhausundPraxis?v-109 Martina Furitsch, J. Benjamin Hagemann (Ulm)

16:50 AufgabeneinesNationalenReferenzzentrums(NRZ)v-110 Guido Werner (Wernigerode)

17:10 Pest,Anthrax,Tularämie–vermeintlicheSeuchenundwasistzutun?v-111 Sabine Zange (München)

18:00 Get-together(Seite28)Industrieausstellung

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17

Wissenschaftliches Programm • freitag, 29. märz

17

08:30–10:00 NeueEmpfehlungenderKRINKOEinsteinSaal

Vorsitz Bärbel Christiansen (Kiel), Arne Simon (Homburg)

08:30 WiearbeitetdieKRINKO?v-112 Bärbel Christiansen (Kiel)

09:00 KRINKO-Empfehlung–HygienemaßnahmenzurPräventionderInfektiondurchEnterokokkenmitspeziellenv-113 Antibiotikaresistenzen Constanze Wendt (Heidelberg)

09:30 StellungnahmederKRINKOzurParenteralia-ZubereitungaufStationv-114 Arne Simon (Homburg)

08:30–10:00 MREinfreifließendenGewässernundBadeseenKepler Saal

Vorsitz Christiane Höller (Oberschleißheim), Christina Otto (Berlin)

08:30 MultiresistenteErreger(MRE)inbayerischenBadegewässernv-115 Giuseppe Valenza (Oberschleißheim)

09:00 MREinklinischenAbwässernundderenAuswirkungaufGewässerv-116 Christiane Schreiber (Bonn)

09:30 WelcheBedeutunghabenMREfürdasTrinkwasser?v-117 Christina Otto (Berlin)

08:30–10:00 FreieVorträge10•AntimikrobielleOberflächenSalon Hannover/

Nürnberg

Vorsitz Jan Liese (Tübingen), Lutz Jatzwauk (Dresden)

08:30 VerbesserungspotentialvonMedizinproduktendurchantimikrobielleOberflächenbeschichtungv-118 Sebastian Buhl (Weiden in der Oberpfalz)

08:45 StatusreportmitHandlungsempfehlungenzurLeistungsbeschreibungantimikrobiellerOberflächen:v-119 Werk- und Wirkstoffe, praxisrelevante Prüfverfahren und regulatorische Rahmenbedingungen Dirk Höfer (Bönnigheim)

09:00 AntimikrobielleOberflächenausSichtderEntwicklungv-120 Ralph Brückner (Bamberg)

09:15 ReduktiondermikrobiellenOberflächenbelastunginKrankenhäusernmittelsBeschichtungenaufBasisderv-121 Photodynamik AnjaEichner(Regensburg)

09:30 UntersuchungenzumöglichenWirksamkeitsverlustenbeiderVerarbeitungantimikrobiellerv-122 Oberflächentechnologien Sebastian Buhl (Weiden in der Oberpfalz)

09:45 SindantibakterielleTextilienbeichronischerNeurodermitiswirksamgegenüberS. aureus-kolonisierterHaut?:v-123 EinVergleichnormativervs.praxisnaherPrüfverfahren Dirk Höfer (Bönnigheim)

10:30–12:00 FreieVorträge11•ComplianceEinsteinSaal

Vorsitz Arne Simon (Homburg), Wolfgang Lindner (Ulm)

10:30 HygieneUndercover–IstdasderWegzuvalidenHändehygiene-Compliancedaten?v-124 Doris Weitzel-Klage (Berlin)

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18

Wissenschaftliches Programm • freitag, 29. märz

18

10:45 Compliance-Beobachtungen/KennzahleninderKrankenhaushygienev-125 Christoph Huesmann (Münster)

11:00 AbleitungkonkreterHändehygiene-IndikationenausdenErgebnissenderCompliancemessungimRahmendesv-126 HYGARZT-Projekts Jan Hoffmann (Köln)

11:15 HEIKE–IT-AssistenzsystemezurVerbesserungderHändedesinfektionindeutschenKrankenhäusernv-127 Lukas Kohout (Karlsruhe)

11:30 HändehygienecomplianceinderNeonatologie–93%ComplianceundLuftnachoben?v-128 Brar Piening (Berlin)

11:45 EmpathiealsErklärungsansatzfürunterschiedlichhoheHändehygiene-Compliancebeiverschiedenenv-129 Indikationen–vorläufigeErgebnisseeinermultizentrischenFragebogenstudie Svenja Diefenbacher (Ulm)

10:30–12:00 AntibioticStewardship–VisionenundRealitätKepler Saal

Vorsitz Hendrik Bracht, Heike von Baum (Ulm)

10:30 AktuelleProjekteundPerspektivenv-130 Christian Lanckohr (Münster)

10:50 AntibioticStewardship(ABS)aneinemKreiskrankenhausderGrund-undRegelversorgungv-131 Wolfgang Geisser (Dillingen an der Donau)

11:10 ABSimambulantenBereichv-132 Florian Salm (Freiburg)

11:30 ABSinderVeterinärmedizinv-133 Susanne Stöckl (Neu-Ulm)

11:50 Diskussion

10:30–12:00 FreieVorträge12•ThemendesÖGDIISalon Hannover/

Nürnberg

Vorsitz Ursel Heudorf (Frankfurt am Main), Walter Popp (Dortmund)

10:30 ToilettenhygieneinSchulen–UmfrageinSchuleninFrankfurtamMain,2018v-134 Ursel Heudorf (Frankfurt am Main)

10:45 ErgebnissederÜberwachungderKrankenhaushygieneindenVorsorge-undRehabilitationseinrichtungendesv-135 Landes Mecklenburg-Vorpommern 2017 Cordula Lembke-Kloock (Rostock)

11:00 ClusterbeipotentiellLebensmittel-assoziiertenInfektioneninNordrhein-Westfalen,2017v-136 Annette Jurke (Bochum)

11:15 OrganisationundStrukturderReinigunginbayerischenKrankenhäusern–ErgebnissedesSchwerpunktprojektsv-137 „ReinigungimKrankenhaus“2016 UllaKandler(Erlangen)

11:30 HygieneinbayerischenstationärenPflegeeinrichtungenv-138 Christiane Höller (Oberschleißheim)

11:45 EntwicklungeinesneuenQualitätssiegelsfürKrankenhäuserinNordrhein-Westfalenv-139 Miriam Korte-Berwanger (Bochum)

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Wissenschaftliches Programm • freitag, 29. märz

19

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ZSVA sind immer vor Ort, wenn sie gebraucht werden. Diese Form der Kundennähe und des Services sind der

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IndustrIesympOsIen

20

mittwoch, 27. märz

09:10–10:40 IndustriesymposiumI•CepheidGmbHKepler Saal MultiresistenteErreger–dieHerausforderungstrategischmeistern

09:10 DieMolekularbiologiebeiderBekämpfungvonCPE–eineStrategieinder Infektionskontrolle Thierry Naas (Paris/FR)

09:55 MRE&Co.–dasHeidenheimerModelldertranssektoralenVersorgungfürmehrPatientensicherheit HansEberhardt(Heidenheim)

11:00–12:30 IndustriesymposiumII•GWAHygieneGmbHKepler Saal Händehygienemonitoring

11:00 EDV-gestütztesMonitoringderhygienischenHändedesinfektion–eineErgänzungzu HAND-KISS und Compliance-Beobachtung Frank Oppenheimer (Lüneburg)

11:30 CompliancederHände-HygieneausderSichteinesmedizinischenDirektors Akhil Chandra (Wolfsburg)

12:00 ErregerübertragungenaufeinerIntensivstation–derWegvoneinerBeobachtungsstudiezur technologiebasiertenErfassung Hajo Grundmann (Freiburg)

donnerstag, 28. märz

11:00–12:30 IndustriesymposiumIII•Dr.SchumacherGmbHKepler Saal Sporizidie und Viruzidie in der FlächendesinfektionVorsitz Johannes Tatzel (Heidenheim)

11:00 WelcheWirksamkeitsaussagenbrauchtderAnwenderfürsporenbildendeErreger?v-140 Sebastian Werner (Schwerin)

11:45 Wasmussmanbeachten,umeinviruswirksamesPräparatfürdieFlächendesinfektionzuentwickeln?v-141 MarenEggers(Stuttgart)

16:00–17:30 IndustriesymposiumIV•PallGmbHKepler Saal DerWassersicherheitsplanfürmedizinischeEinrichtungenausSichtderHygiene, Mikrobiologie und TechnikVorsitz BenediktSchaefer(BadElster)

16:00 MartinExner(Bonn)

16:30 BenediktSchaefer(BadElster)

17:00 CarstenGollnisch(Wurzen)

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2121

lunchsympOsIen

mittwoch, 27. märz

12:45–13:45 LunchsympoisumI•Schülke&MayrGmbHKepler Saal Infektionsprävention aus verschiedenen BlickwinkelnModeration Dr. Michael Braun und Dr. Stefan Maßen, Schülke & Mayr GmbH

SauberesTrinkwasseralsQuellenosokomialerInfektionen Thorsten Kuczius (Münster)

Präoperative Staphylococcus aureus Dekolonisation – Handlungsbedarf? Johannes Tatzel (Heidenheim)

12:45–13:45 LunchsympoisumII•DrägerwerkAG&Co.KGaASalon Hannover/ Damitaus„unkritisch“nicht„kritisch“wird! Nürnberg HerausforderungenbeiderAufbereitungkomplexerMPausAnästhesieundBeatmung: praktischeLösungenfürdieUmsetzung(anhandLeitlinienundEmpfehlungen) Nils-OlafHübner(Greifswald),DirkEnders(Lübeck)

donnerstag, 28. märz

12:45–13:45 LunchsympoisumIII•PAULHARTMANNAGKepler Saal

WelchenEinflusshabensozialpsychologischeFaktorenwieFeedbackundZielsetzungauf die Händedesinfektion? Bieten die Faktoren vielleicht ein zusätzliches Potenzial, um die Händehygiene zu verbessern? Antworten auf diese Fragen liefert eine aktuelle Studie, die Dr. Svenja Diefenbacher, Universität Ulm, vorstellt.

Psychologie in der Händehygiene Svenja Diefenbacher (Ulm)

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spOnsOren und medIenkOOperatIOnen

Platinsponsor

Goldsponsoren

Silbersponsor

Bronzesponsoren

Weitere Sponsoren

HygCen Germany GmbH

HyHelp AG

Medienkooperationen

Büro-, Verlags- und Tagungsservice – Der Mikrobiologe

Deutscher Ärzte-Verlag GmbH – MTA DialogElsevierGmbH–Krankenhaushygiene + Infektionsverhütungpn Verlag Dr. Wolf Zimmermann – KTM – Krankenhaus Technik + ManagementS. Karger AG – Journal of Molecular Microbiology and Biotechnology (JMMB)Springer Medizin Verlag GmbH – InfectionTrillium GmbH –Trillium DiagnostikWiley-VCH Verlag GmbH & Co. KGaA – Management & Krankenhaus Stand bei Drucklegung

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ausstellerverzeIchnIs alphaBetIsch

Offenlegung der sponsoringsummen (von der landesärztekammer Baden-württemberg gefordert)

3MDeutschlandGmbH(Stand,BeilageProgrammheft,LogoNamensschild)5.600EUR;ActiveKeyGmbH&Co.KG(Stand)1.576EUR;AGUETTANTDeutschlandGmbH(Stand)

1.680EUR;AIDGmbH(Stand)1.576EUR;AntisepticaDr.Hans-JoachimMolitorGmbH(Stand)1.336EUR;AquafreeGmbH(Stand,Anzeige)4.876EUR;AsidBonzGmbH

(Stand)1.516EUR;AvidicareAB (Stand)1.576EUR;BectonDickinsonGmbH(Stand)3.152EUR;BorerChemieDeutschlandGmbH(Stand,AushangPlakat)4.100EUR;

Bundeszentrale fürgesundheitlicheAufklärung (BZgA) (Stand)1.576EUR;BVMed–BundesverbandMedizintechnologiee.V. (Stand)916EUR;Cantel (Germany)GmbH

(Stand)3.076EUR;CepheidGmbH(Stand,Industriesymposium,Taschenbeilage)11.936EUR;CHECKDIAGNOSTICSGmbH(Stand)1.336EUR;ChemischeFabrikDr.Weigert

GmbH&Co.KG(Stand,Taschenbeilage,Auslage,Anzeige)15.076EUR;Com4CureGmbH(Stand)2.326EUR;Dr.SchumacherGmbH(Stand,Industriesymposium,Taschen,

Blöcke,Stifte,Taschenbeilage,Auslage)17.876EUR;DR.SCHNELLGmbH&Co.KGaA(Stand)960EUR;DrägerwerkAG&Co.KGaA(Stand,Lunchsymposium)7.326EUR;

ebro–XylemAnalyticsGermanySalesGmbH&Co.KG (Stand)1.336EUR;EcolabDeutschlandGmbH(Stand,Vortragsannahme)6.826EUR;EndomedEndoskopieund

HygieneGmbH(Stand,Taschenbeilage)5.076EUR;epiNETAG(Stand)1.576EUR;GWAHygieneGmbH(Stand,Industriesymposium,Taschenbeilage,Auslage)11.216EUR;

HagleitnerHygieneInternationalGmbH(Stand)3.076EUR;Hücker&HückerGmbH(Stand)2.096EUR;HYBETAGmbH(Stand)1.336EUR;HygCenGermanyGmbH(Stand)

900EUR;HYSYSTDeutschlandGmbH&Co.KG/QuidelGermanyGmbH(Stand)1.576EUR;i3MembraneGmbH(Stand)2.076EUR;IHO–IndustrieverbandHygieneund

Oberflächenschutz(Stand)2.236EUR;Infecto-PharmArzneimittelGmbH(Stand)1.576EUR;InstitutSchwarzkopfGbR(Stand)1.500EUR;Johnson&JohnsonMedicalGmbH

(Stand)1.336EUR;Johs.TandrupGmbH(Stand)1.440EUR;KimetecGmbH(Stand)1.826EUR;KMTKülzerMedizintechnikGmbH(Stand)958EUR;LEGIO.toolsGmbH(Stand)

1.576EUR;LimbachGruppeSE(Stand)3.076EUR;LischkaGmbH(Stand)1.826EUR;LOFTEXGmbH(Stand)916EUR;LysoformDr.HansRosemannGmbH(Stand)1.336EUR;

MastDiagnosticaGmbH(Stand)1.576EUR;MEDUCOMPGmbH(Stand)1.636EUR;mhpVerlagGmbH(Stand)2.326EUR;MicrobioticaGmbH(Stand)1.260EUR;MoveoMed

GmbH(Stand)1.500EUR;NanosonicsEuropeGmbH(Stand)3.076EUR;NormeditecGmbH(Stand)1.336EUR;NUK-MedicPro(Stand)1.260EUR;OlympusDeutschlandGmbH

(Stand)2.576EUR;OphardtHygiene-TechnikGmbH+Co.KG(Stand)1.666EUR;PallGmbH(Stand,Industriesymposium,Taschenbeilage)9.576EUR;PAULHARTMANNAG

(Stand,Lunchsymposium,Taschenbeilage,Anzeige)14.326EUR;SafeDon(Stand)1.576EUR;Schülke&MayrGmbH(Stand,Lunchsymposium,Auslage)8.076EUR;Silentia

GmbH(Stand)1.336EUR;SteelcoGmbH–MieleGroupMember(Stand,Lanyards)4.076EUR;SteripowerGmbH&Co.KG(Stand)3.076EUR;StrykerGmbH&Co.KG(Stand)

1.516EUR;SYNLABAnalytics&ServicesGermanyGmbH(Stand,Onlinepräsentation)2.016EUR;Tauro-ImplantGmbH(Stand)1.336EUR;TristelGmbH(Stand)3.856EUR;

Vereinigte PapierwarenfabrikenGmbH (Stand) 1.576 EUR; Vereinigung derHygiene Fachkräfte der BundesrepublikDeutschland e. V. (Stand) 2.316 EUR;Wassenburg

DeutschlandGmbH(Stand)3.676EUR;Weinbrecht&KüchererOberflächenveredelungGmbH(Stand)1.576EUR;WeissKlimatechnikGmbH(Stand,Anzeige,AushangPlakat,

Onlinepräsentation)3.616EUR

3M Deutschland GmbHActive Key GmbH & Co. KGAGUETTANTDeutschlandGmbHAID GmbHAntiseptica Dr. Hans-Joachim Molitor GmbHAquafreeGmbHAsid Bonz GmbHAvidicare ABBecton Dickinson GmbHBorer Chemie Deutschland GmbHBundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA)BVMed – Bundesverband Medizintechnologie e. V.Cantel (Germany) GmbHCepheid GmbHCHECKDIAGNOSTICSGmbHChemische Fabrik Dr. Weigert GmbH & Co. KGCom4Cure GmbHDr. Schumacher GmbHDR.SCHNELLGmbH&Co.KGaADrägerwerk AG & Co. KGaAebro – Xylem Analytics Germany Sales GmbH & Co. KGEcolabDeutschlandGmbHEndomedEndoskopieundHygieneGmbHepiNETAGGWA Hygiene GmbHHagleitner Hygiene International GmbHHücker & Hücker GmbHHYBETAGmbHHYSYSTDeutschlandGmbH&Co.KG/QuidelGermanyGmbHi3 Membrane GmbHIHO – Industrieverband Hygiene und Oberflächenschutz InfectoPharm Arzneimittel GmbHInstitut Schwarzkopf GbRJohnson & Johnson Medical GmbHJohs. Tandrup GmbH

Kimetec GmbHKMT Külzer Medizintechnik GmbHLEGIO.toolsGmbHLimbachGruppeSELischka GmbHLOFTEXGmbHLysoform Dr. Hans Rosemann GmbHMast Diagnostica GmbHMEDUCOMPGmbHmhp Verlag GmbHMicrobiotica GmbHMoveoMed GmbHNanosonicsEuropeGmbHNormeditec GmbHNUK-MedicProOlympus Deutschland GmbHOphardt Hygiene-Technik GmbH + Co. KGPall GmbHPAUL HARTMANN AGSafeDonSchülke & Mayr GmbHSilentia GmbH Steelco GmbH – Miele Group Member Steripower GmbH & Co. KGStryker GmbH & Co. KGSYNLABAnalytics&ServicesGermanyGmbHTauro-Implant GmbHTristel GmbH Tuberkulose MuseumVereinigte Papierwarenfabriken GmbH Vereinigung der Hygiene Fachkräfte der Bundesrepublik Deutschland e. V.Wassenburg Deutschland GmbHWeinbrecht & Kücherer Oberflächenveredelung GmbH Weiss Klimatechnik GmbH

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ausstellerplan erdgeschOss

aussteller erdgeschOss

1 Weiss Klimatechnik GmbH 2–3 Hagleitner Hygiene International GmbH4 Stryker GmbH & Co. KG5 Tuberkulose Museum6 Asid Bonz GmbH7 Johnson & Johnson Medical GmbH8 KMT Külzer Medizintechnik GmbH9 LOFTEXGmbH10 ebro – Xylem Analytics Germany Sales GmbH & Co. KG11 Johs. Tandrup GmbH 12 CHECKDIAGNOSTICSGmbH13 Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA)14 Normeditec GmbH15 InfectoPharm Arzneimittel GmbH16 Avidicare AB17 SafeDon

18 Vereinigte Papierwarenfabriken GmbH19 AID GmbH20 Steripower GmbH & Co. KG21 mhp Verlag GmbH 22 Drägerwerk AG & Co. KGaA23 LimbachGruppeSE24 Cantel (Germany) GmbH25 epiNETAG26 Antiseptica Dr. Hans-Joachim Molitor GmbH27 Tauro-Implant GmbH28 MEDUCOMPGmbH29 SYNLABAnalytics&ServicesGermanyGmbH30 Silentia GmbH31 Hybeta GmbH32 Microbiotica GmbH

Stand bei Drucklegung

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Check-In

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Gartensaal

Haupteingang

Tiefgarage

AufgangSaalebene

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Garderobe Zertifizierung

Legende

Catering

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AusstellerplAn sAAlebene

33 Ophardt Hygiene-Technik GmbH und Co. KG34 Mast Diagnostica GmbH35 3M Deutschland GmbH36–38 Wassenburg Deutschland GmbH39 PAUL HARTMANN AG40 Schülke & Mayr GmbH41 Aqua free GmbH42 Borer Chemie Deutschland GmbH43a Active Key GmbH & Co. KG43b HYSYST Deutschland GmbH & Co. KG/Quidel Germany GmbH44 NUK-MedicPro45 Weinbrecht & Kücherer Oberflächenveredelung GmbH 46–48 Tristel GmbH 49 Olympus Deutschland GmbH50 Ecolab Deutschland GmbH51 Dr. Schumacher GmbH52–53 Chemische Fabrik Dr. Weigert GmbH & Co. KG54 Steelco GmbH – Miele Group Member

55–56 Endomed Endoskopie und Hygiene GmbH57 LEGIO.tools GmbH58 Nanosonics Europe GmbH59 Lischka GmbH60 Kimetec GmbH61 i3 Membrane GmbH62 Becton Dickinson GmbH63 DR.SCHNELL GmbH & Co. KGaA64 BVMed – Bundesverband Medizintechnologie e. V.65 Vereinigung der Hygiene Fachkräfte der Bundesrepublik Deutschland e. V.66 Institut Schwarzkopf GbR67 IHO – Industrieverband Hygiene und Oberflächenschutz68 Lysoform Dr. Hans Rosemann GmbH69 Com4Cure GmbH70 Cepheid GmbH

Stand bei Drucklegung

Aussteller sAAlebene

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Saal Bonn

Kepler Saal

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Einstein Saal

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SalonNürnberg

SalonWürzburg

SalonHamburg

SalonHannover

SalonFulda

Vortragsannahme

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Aufgang Empore

Legende

Catering

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ausstellerplan empOre

71 MoveoMed GmbH72 Hücker & Hücker GmbH73 GWA Hygiene GmbH74 Pall GmbH Medical75 AGUETTANTDeutschlandGmbH

FolgendeKaffeespezialitätenstehenfürSiekostenfreizurVerfügung:• Cappuccino• Espresso• doppelterEspresso• LatteMacchiato• Milchkaffee• HeißeSchokolade

Stand bei Drucklegung

aussteller empOre

7172

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© 1077734363 l Rawpixel.com l shutterstock.com

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aBstracts zu den vOrträgen

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Perfektes Hygieneklima für Ihr Krankenhaus.Wir sagen Schimmelpilzen und Keimen den Kampf an.

13. Ulmer Symposium Krankenhausinfektionen 27.– 29. 03. 2019 | Stand 1 | Erdgeschoss

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donnerstag, 28.märz

Get-togetherBeginn 18:00UhrOrt Industrieausstellung Lassen Sie den Tag mit dem Kammerchor Les Passerelles musikalisch ausklingen. ©LesPasserelles•Foto:TimPietzcker

© kautzphotographie l Fotolia.com

Meditation–EntspanntdurchdenKongressBeginn/Ende 13:00–14:00UhrOrt Raum Travemünde

Jeanette cerdini – heilpraktikerin/entspannungstherapeutinZertifizierteTrainerinfürAutogenesTrainingundProgressiverMuskelentspannung.Siekönnen jederzeit zur Meditation hinzukommen und gehen.

© Frau Cerdini

Stadtführung Beginn 15:00UhrTreffpunkt EingangsbereichMaritimDauer ca. 1,5 Stunden

UnserUlm-BummelbeginntindenunbekanntenGassenimidyllischenStadtviertel„AufdemKreuz“.DortgibtesnichtnurTheatergeschichten,sondernauchNeuesüberHildegardKnefund den Schneider von Ulm.Über den Münsterplatz, vorbei an der höchsten Kirchturmspitze derWelt geht’s dann insbeliebte Fischerviertel an die Blau, wo versteckte Innenhöfe und kleine Gässchen die Besu-cherzumSchwärmenbringen.KeinWunder,vondenUlmernwirddiesesViertelals„Klein

© 42557841 l arsdigital l Fotolia.com Venedig“bezeichnet!

Rahmenprogramm

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allgemeIne InFOrmatIOnen vOn a BIs z

autorenhinweiseEinreichungIhrerPräsentation/TechnischeInformationenFürIhrePräsentationsindPDF-undPowerPoint-Präsentationen(Office2016)imFormat4:3zugelassen.BittenutzenSiefürVideo- oder Audiodateien Standardformate (AVI, WMV, MPG) und bringen diese als separate Datei mit zur Vortragsannahme. BittebeachtenSiebeiderVerwendungvonVideosequenzen,dassderzumAbspielenerforderlicheCodecmitgeliefertwird.DerEinsatzdeseigenenPräsentationsgerätesistnichtvorgesehen,jedochnachRücksprachemöglich.BittebringenSieeinenAdapter auf HDMI mit.

ImVortragssaalbefindetsicheinRednerpultmitNotebook,PresenterundLaserpointer.EintechnischerBetreuerunterstütztSie.

Bei der Verwendung nicht-digitaler Medien bitten wir Sie in jedem Fall um Rücksprache.

Namensanzeige in ProjektionIhr Name wird digital während des Vortrages eingeblendet. Bitte planen Sie entsprechend Platz in Ihrer Präsentation ein (ca. 1/10 der Höhe am oberen Rand). Unten rechts im Bild wird ein Countdown eingeblendet.

Vortragsannahme gesponsert von DiezentraleVortragsannahmebefindetsichim 1. Obergeschoss im salon würzburg. Geben Sie bitte Ihren Vortrag rechtzeitig am Vortag, spätestens aber 2 Stunden vor Ihrer Vortragszeit, in der Vortragsannahme ab. Bitte nutzen Sie zur Abgabe Ihrer Präsentation Medien mit USB-Anschluss. Sollten Sie einen USB-Stick als Speichermedium nutzen, schützen Sie diesen bitte nicht mit Software.

RedezeitenBitte bereiten Sie Ihren Beitrag so vor, dass die hierfür vorgesehenen Zeiten eingehalten werden. Die Vorsitzenden sind ange-halten,Überschreitungenzuverhindern.

DecisionMaking•EntscheidungsfindunginderHygieneUnter diesem Motto stehen einige Sessions der Tagung in diesem Jahr. Diese sind im wissenschaftlichen Teil markiert.

garderobeEsgibtdieMöglichkeit,IhreGarderobeundGepäckkostenpflichtig(1EURjeTeil)undbewacht,imErdgeschossdesCongressCentrums in der Nähe des Haupteingangs, abzugeben.

liveübertragung am 27. und 28. märz Alle Vorträge im gemeinsamem Saal Hannover/Nürnberg werden via Liveschaltung am Mittwoch, den 27. März, in den Salon Fulda und am Donnerstag, den 28. März, in den Saal Bonn übertragen.

pausenverpflegungSie werden als Teilnehmer kostenfrei mit Kaffee, Tee, Wasser und kleinen Snacks sowie Mittagessen versorgt. EineAuswahlankostenfreienKaffeespezialitätenfindenSieaufderEmporevordemZugangzumEinsteinSaal.Für die Besucher der Lunch-/Industriesymposien stellen einige Firmen eine kostenfreie gastronomische Versorgung bereit.

sondersitzungenMittwoch, 27. MärzBerufsverbandderHygieniker(BDH)•17:30–19:00•SalonHannover/NürnbergFachkommission„HygienischeSicherheitmedizintechnischerVerfahrenundProdukte“derDGKH16:00–18:00•SalonTravemünde

Donnerstag, 28. MärzWorkshop des Verbunds für Angewandte Hygiene (VAH) BrennpunktBPR:AuswahlvonDesinfektionsmittelnunterBerücksichtigungderBiozidverordnung•14:30–17:00•GartensaalVereinigungderHygienefachkräftederBRDe.V.(VHD)•17:30–19:00•SaalBonn

teilnahmebescheinigungAuf Anfrage erhalten Sie direkt am Check-In eine allgemeine Teilnahmebescheinigung.

vorträge als downloadNachdemKongresserhaltenSieeineE-MailmitZugangsdaten,umaufderHomepagedieVorträgedownloadenzukönnen.EssindnurdieVorträgeeinsehbar,vondenenwirdieBerechtigungdesAutorsaucherhaltenhaben.

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allgemeIne InFOrmatIOnen vOn a BIs z

zertifizierung und Fortbildungspunkte DieZertifizierungfürdasSymposiumwurdedurchdielandesärztekammer Baden-württemberg wiefolgtbestätigt:

27. März Kategorie B 6 Punkte28. März Kategorie B 6 Punkte29. März Kategorie B 3 Punkte

DarüberhinaussindfolgendeweitereAnerkennungendesSymposiumsmöglich:

FreiwilligesFortbildungszertifikatfürMTA-Berufe27. März Kategorie B 6 Punkte28. März Kategorie B 6 Punkte29. März Kategorie B 3 Punkte

ZertifizierungsstelleRbP–RegistrierungberuflichPflegenderGmbH1 Tag 6 Punkte2 Tage 10 Punkte3 Tage 12 Punkte

Handling vor OrtAufdemNamensschildwirdeinindividuellerQR-Codeaufgedrucktsein.Wenn Sie Ihre eFn (einheitliche Fortbildungsnummer) bei der Anmeldung angegeben haben, bitten wir Sie sich einmal täglichandenZertifizierungsstationenmitIhremNamensschildeinzuscannen.

SieerhaltendirektnachdemScanneneinpersonalisiertesTeilnahmezertifikat.EineBestätigungIhrerTeilnahmewirdautoma-tisch an Ihre zuständige Landesärztekammer übermittelt.

SolltenSieIhreEFNimVorfeldnichtangegebenhaben,könnenSiediesamCheck-InoderdirektanderZertifizierungsstationnachholen.

Teilnehmer, die vor Ort keine eFn angegebenhaben,werdengebeten, durchVorlage IhrerTeilnahmezertifikatebei Ihrerzuständigen Landesärztekammer für die Anerkennung der Fortbildungspunkte selbst sorge zu tragen.

Für alle teilnehmer, die punkte bei der läk sammeln, gilt:Bitte kleben Sie täglich Ihren Barcode in die ausliegende Liste und unterschreiben diese. Dieses Vorgehen ist ausdrücklicher Wunsch der Landesärztekammer Baden-Württemberg.

DieZertifizierungfür beruflich pflegendewirdebenfallsaneinerZertifizierungsstationausgehändigt.

DasFreiwilligeFortbildungszertifikatfür mta-Berufe erhalten Sie direkt am Check-In.

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Decision making in meDicine • entscheiDungen in Der hygienev-02entscheidungen und entscheidungsfindungen aus sicht eines radiologenA. Gutzeit, C. OraschHirslanden Klinik St. Anna, Luzern, Schweiz

ÄrztlicheEntscheidungenwerden imAlltagoftunterschwierigenBedingungengestellt:Zeitdruckund interneStrukturensindhäufigeBegleiterundUrsachenfürEntscheidungsbeeinflussungenimklinischenAlltag.Wissenschaftliche Methoden können helfen emotionale Sachzusammenhänge unter anderen Blickwinkeln zu prüfen. Wissenschaft kann helfenEntscheidungenzutreffen,dieaufderSachebeneberuht. In diesem Beitrag soll gezeigt werden, wie einfache wissenschaftliche Fragen helfen können den Blickwinkel des klinischen Alltags zu verändern.

v-03der Fall hepatitis e – rationale und evidenzbasierte hygienemaßnahmenJ. WenzelInstitutfürKlinischeMikrobiologieundHygiene,UniversitätsklinikumRegensburg,KonsiliarlaborfürHAVundHEV,RegensburgDeutschland

DieHepatitisEistdiefünfteFormderklassischenVirushepatitidenA–E.DieseErkrankunggaltinDeutschlandlangealsausschließlichimportierteInfektion.ErstindenletztenJahrenwurdedeutlich,dassdersog.HEVGenotyp3auchinEuropaundNordamerikaalsZoo-nosehäufigvorkommt.DerErregeristinSchweinenundWildschweinenweitverbreitet.AufdenMenschenwirderdurchkontaminierteNahrungsmitteltierischenUrsprungsübertragen.DieInfektionistinDeutschlandhäufig(ca.420.000proJahr)undunterscheidetsichvonderklassischenreiseassoziiertenHepatitisEdesGenotyps1,diefäkal-oralübertragenwird.AmnationalenKonsiliarlaborfürHEVkonntenbisherkeineMensch-zu-MenschÜbertragungenoderHEV-Ausbrüchenachgewiesenwerden.DieaktuellgültigenHygieneempfehlungenundgesetzlichenRegelungenunterscheidentrotzdieserBeobachtungennichtzwischenHepatitisAund-E.DiederzeitigeEvidenzlageistungenügend.StudienzurevidenzbasiertenDefinitionrationalerHygienemaßnahmensinddringendnötig.

desInFektIOnv-04die sache mit der remanenzF. A. PittenInstitut für Krankenhaushygiene und Infektionskontrolle GmbH, Gießen, Deutschland

Für viele Anwendungsbereiche ist eine anhaltende Wirkung eines Desinfektionsmittel oder eines Antiseptikums über den Zeitpunkt der Abtrocknung hinaus wünschenswert. Dies trifft insbesondere auf Antiseptika zu, die präoperativ unmittelbar vor dem Hautschnitt oder vor derAnlageeinesZVKangewendetwerden.EntsprechendderKRINKO-Empfehlung„PräventionpostoperativerWundinfektionen“(2018)wirdsogarexplizitgefordert,präoperativAntiseptikamitremanenterWirkungzumEinsatzkommenzulassen.ZurzeitgibteskeinPrüfverfahrenzurErmittlungderremanentenWirksamkeit,sodassdieProduktauswahlaktuellalleinaufgrundderZusammensetzungvorgenommenwerdenkann.DerBegriff„Remanenz“istebenfallsbishernichtnäherdefiniertworden.DabeiwirdimAllgemeinen davon ausgegangen, dass Produkte auf alkoholischer Basis mit Zusatz von Octenidindihydrochlorid oder Chlorhexidindigluconat eine solche remanente Wirksamkeit aufweisen.In der vorliegenden Studie soll unter remanenter Wirkung verstanden werden, dass ein Produkt auch noch mehrere Stunden nach dem ZeitpunktdesAuftrageseinemessbareantimikrobielleWirksamkeitaufweist.DazuwurdeeinePrüfmethodeentwickelt,derenersteEr-gebnisse mehrerer Antiseptika vorgestellt werden.

v-05untersuchung zur toleranz nosokomial erworbener enterococcus faecium gegenüber alkoholischen desinfektionsmittelnJ. Gebel,S.Gemein,A.Jacobshagen,M.ExnerInstitutfürHygieneundÖffentlicheGesundheitderUniversitätsklinikenBonn,Deutschland

Zwei aktuelle Arbeiten von Pidot et al. und Wassilev et al. befassen sich mit einer scheinbar zunehmenden Toleranz von Enterococcusfae-ciumgegenüberalkoholischenWirkstoffenaufderBasisvonIsopropanolundEthanolsowiedenhiermitverbundenenepidemiologischenKonsequenzenfürAusbrücheinAustralien,NeuseelandundinderSchweiz[1,2].Im Auftrag des VAH wurden Laboruntersuchungen mit diesen als Isopropanol-tolerant beschriebenen vanB resistenten E.faecium ST 796 Stämmendurchgeführt,umfestzustellen,obeinemöglicheerhöhteToleranzmitKonsequenzenfürdenDesinfektionserfolgverbundenist.Die Laboruntersuchungen wurden nach gültigen Standards zur Desinfektionsmittelprüfung durchgeführt.InquantitativenSuspensionsversuchennachEN13727(VAHMethode9)konntenimVergleichzuE. faecium ATCC 6057 und E.hirae 10541 mit70,60und23%(v/v)Isopropanolbei15,30und60SekundenkeinehöhereToleranzderE.faeciumST 796 Stämme festgestellt werden. Auchim4-Felder-TestnachEN16615(VAHMethode14.2)konntenkeineAnzeichengefundenwerden,dassdieE.faecium ST 796 Stämme im Vergleich zu dem E.faeciumATCC6057StammeineerhöhteToleranzgegenüberIsopropanolaufwiesen.EinwesentlichesErgebnis

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dieserStudiewarjedochdiedeutlicheAbhängigkeitdesTränkvolumensaufdenDesinfektionserfolg:WurdendieTüchermit8mlanstelleder üblichen 16 ml getränkt, so zeigten sich Reduktionen unter 5 lg-Stufen.

[1]PidotSJetal.:IncreasingtoleranceofhospitalEnterococcusfaeciumtohandwashalcohols.SciTransl.Med.2018;10(452)

[2]WassilevNetal.:Outbreakofvancomycin-resistantEnterococcusfaeciumcloneST796,Switzerland,December,2017toApril2018.EuroSurveill.2018;23(29)

v-06postmarket surveillance sporizider desinfektionsmittelS. Gemein,J.Gebel,L.Freier,M.ExnerInstitutfürHygieneundÖffentlicheGesundheitderUniversitätsklinikenBonn,Bonn,Deutschland

Im Auftrag vom VAH wurde eine Postmarketing Surveillance Studie mit acht sporizid ausgelobten Desinfektionsmitteln durchgeführt. Die sporizidenDesinfektionsmittelbasierenaufPeroxidverbindungen,AldehydenmitquaternärenVerbindungensowieeinerKombinationausAldehydabspaltern,AldehydenundquaternäreAmmoniumverbindungen.DieProduktewurdenimquantitativenSuspensionsversuchentsprechendderVAHMethode18(entsprichtFprEN17126)undimpraxisnahenTestentsprechendderVAHMethode19(entsprichtmodifizierterEN16615)untersucht.ImVAHReferenzlaboramInstitutfürHygieneundÖffentlicheGesundheitderUniversitätsklinikenBonnstelltensichnurvierderachtProdukteimquantitativenSuspensionsversuchentsprechenddenaktuellgültigenAnforderungenalswirksamheraus.ImpraxisnahenTestzeigten sich zum Teil weitere Wirksamkeitslücken. Um die Aussagekraft dieser Daten zu stützen, sind weitere Untersuchungen in anderen Testlaboratorien geplant.DieErgebnissemachenjedochjetztschondeutlich,dasseinestandardisierteundeinheitlicheÜberprüfungdersporizidenDesinfektions-mittel entsprechend der aktuell festgelegten Anforderungen dringend erforderlich ist und möglicherweise zu Anpassungen der sporiziden Auslobungen führen wird.

v-07Biozidprodukteverordnung und InfektionsschutzI. SchwebkeRobert Koch-Institut, FG 14, Berlin, Deutschland

Die Mehrzahl der Desinfektionsmittel unterliegt der Biozidprodukteverordnung (BPR). Nur in Deutschland als Arzneimittel zugelassenen Händedesinfektionsmittel werden voraussichtlich weiterhin eine Ausnahme hiervon bilden.Im Zulassungsverfahren werden die Wirksamkeit, die Toxizität für den Menschen und die Auswirkungen auf die Umwelt in der Regel mit gleicherWichtungbewertet.GesichtspunktedesInfektionsschutzesstehenhierbeinichtimFokus.EineNutzen-Risiko-Abwägungkannaberauch eine Zulassung trotz erkennbarer Risiken ermöglichen.EuropäischeNormenbildendieBasisfürdieBewertungderWirksamkeit,sofernfürdenentsprechendenAnwendungsbereichgeeigneteStandards bereits veröffentlicht sind. Das ermöglicht eine einheitliche Beurteilung in allen europäischen Ländern, birgt aber auch Risiken, z.B.weilderNachweisderReproduzierbarkeitderErgebnissenichtzwingendvorgeschriebenist.GemäßdengegenwärtigenRichtlinienkönnen neben einzelnen Produkten auch sogenannte Produktfamilien zugelassen werden. Hierbei handelt es sich um Produkte, die denselben Wirkstoff jedoch in unterschiedlichen Konzentrationen und verschiedene Beistoffe enthalten.Zur Deklaration der Produkte wird im Rahmen des Zulassungsverfahrens ein SPC (Summary of Product Characterization) erarbeitet, das nacheinemallgemeinenMusterfürBiozidprodukteerstelltwird,d.h.dasnichtspezifischaufDesinfektionsmittelorientiertist.ZurzeitliegennurwenigezugelasseneDesinfektionsmittelvor,d.h.dieMehrzahlderDesinfektionsmitteldarfaufgrundvonÜbergangsre-gelungen vertrieben werden. Unter anderem durch die Kosten für die Zulassung ist für die Zukunft eine Verringerung der Zahl verfügbarer Desinfektionsmittel zu erwarten.

freie Vorträge 1 • antibiotic steWarDshiP – Daten unD erfahrungenv-08erfahrungen aus 17 Jahren antibiotic stewardshipK. SchatzmannAlfried-Krupp-Krankenhaus,Krankenhaushygiene,Essen,Deutschland

BerichtüberdieErfahrungenaus17JahreABSinzweiuniversitärenLehrkrankenhäusern.DieimplementiertenMaßnahmenundderenAuswirkungaufdieAntibiotika-EinsatzrateinDDD(nachATC)pro100Falltagewerdenvorgestellt.

DieentsprechendenMaßnahmenbestandeninderEtablierungeinerAntibiotika-SurveillancemitmonatlicherRückmeldung,derErstellungundSchulunginternerEmpfehlungenzumAntibiotikaeinsatzbeiInfektionenundzurperioperativenAntibiotikaprophylaxe(PAP),inBege-hungenzurCompliance-ÜberprüfungdesAntibiotika-EinsatzesundderEinrichtungeinesinfektiologischenKonsiliardienstes.

InKrankenhaus1warinderPeriodevon2002bis2006unterAntibiotika-SurveillancetrotzinternerEmpfehlungenzumAntibiotikaeinsatzeinkontinuierlicherAnstiegdesAB-Einsatzesvon38auf54DDDpro100Falltagezubeobachten.IneinererstenInterventionsphasekonn-tedurchdiezusätzlicheErstellungsowieSchulungeinerinternenEmpfehlungzurPAPundmitCompliance-Überprüfungenvon2007bis

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2010 eine Reduktion auf 45 DDD pro 100 Falltage erreicht werden. Von 2011 bis 2016 kam es zu einem erneuten Anstieg auf 63 DDD pro 100Falltage.IneinerzweitenInterventionsphasekonntedurcherneuteCompliance-ÜberprüfungundEinrichtungeinesinfektiologischenKonsiliardienstes eine Trendwende mit wieder fallender Antibiotika-Anwendungsrate eingeleitet werden.

InKrankenhaus2wurdennachZusammenschlußbeiderStandorte2011dieAntibiotika-SurveillanceunddieEmpfehlungenzumAntibioti-kaeinsatzundzurPAPübernommen.OhneweitereMaßnahmenwarhierproJahreinanalogerkontinuierlicherAnstiegderAB-Einsatzrateumetwa4DDDpro100Falltagevon2011mit70DDDpro100Falltageauf94DDDpro100Falltageim1.Quartal2017zubeobachten.AuchhierbrachteerstdieRückmeldungderCompliance-ÜberprüfungimRahmenderECDC-PPS-ErhebungunddieFörderungderAusbildungvonABS-ExpertenmitVerbesserungdesinfektiologischenKonsiliardiensteseineTrendwende.NebenderReduktionderAB-EinsatzratekonnteimKrankenhaus1aucheineModifikationdereingesetztenAB-Gruppenerreichtwerden.KonkordantzurhöherenAnwendungsratevonChinolonenundCephalosporinenderGruppen3und4findetsichinKrankenhaus2einehöhereErstnachweisratevonMRGN-Erregern.

NachunserenErfahrungensindzurSicherungeinesnachhaltigenErfolgesnebeninformiertenundmotiviertenMitarbeitern langfristigwiederholte Interventionen erforderlich.

v-09einführung einer aBs-visite auf einer internistischen normalstation mit gastroenterologischem schwerpunkt in einem haus der grund- und regelversorgungM. Martin, K. HamernikSLK-Kliniken Heilbronn GmbH, Institut für Infektionsprävention und Klinikhygiene, Heilbronn, Deutschland

hintergrund: Der Antibiotikaeinsatz auf einer gastroenterologischen Station in einem Haus der Grund- und Regelversorgung sollte ver-ringert und rationaler begründet werden.

methoden: DieeinmalwöchentlichstattfindendeOberarzt-VisitewurdedurcheineFachapothekerinfürKlinischePharmaziebegleitet,beiInterventionwurdedieEmpfehlungimKISundzusätzlichinExcelnachfolgendenKriteriendokumentiert:IndikationderAntibiotikatherapie,AntibiotikavorIntervention,AntibiotikanachIntervention,ArtderIntervention(EmpfehlungvonInfektionsdiagnostik,BeginneinerTherapie,Anpassung einer Therapie, Beendigung einer Therapie, Festlegung der Therapiedauer). Die Interventionen und Antibiotika-Prävalenz vor undnachABS-VisitewurdeninExcelausgewertet.

ergebnisse: Visitiert wurden über einen Zeitraum von 9 Monaten insgesamt 325 Patienten. 101 Patienten hatten eine antibiotische Therapie. DerAntibiotikaeinsatzsankdurchdieABS-VisitebeidenvisitiertenPatientenum31%(von40,6PrescribedDailyDoses(PDD)/100Patien-tentage vor Visite auf 28,0 PDD/100 Patiententage nach der Visite). Bei den visitierten Patienten konnte die Verordnung von Piperacillin/Tazobactamum46,2%,dieVerordnungvon3.Generations-Cephalosporinenum46,9%sowiedieVerordnungvonFluorchinolonenum52,1%gesenktwerden.Bei18%derPatientenmitAntibiotikatherapiewurdeeineweitereInfektionsdiagnostikempfohlen.Bei24%derPatientenmitAntibiotikatherapiewurdedieseangepasst;davonbei29%andaszuerwartendeErregerspektrum,bei21%gezieltnachBefund.Bei30%derPatientenmitAntibiotikatherapiewurdedieseabgesetzt,davonbei60%aufgrundungesicherterInfektionsdiagnose,bei25%aufgrundausreichenderTherapiedauer.Bei52%derPatientenmitAntibiotikatherapiewurdeeineEmpfehlungzurTherapiedauergegeben.

schlussfolgerung: DieEinführungeinerABS-VisitedurcheineFachapothekerinfürKlinischePharmazieaufeinerinternistischenNormal-station führte zu einer Reduktion und Rationalisierung des Antibiotikaeinsatzes und wurde von den ärztlichen Kollegen sehr geschätzt.

v-10umsetzung strukturierter antibiotic-stewardship-maßnahmen in einem 400-Betten-krankenhausT. KienbaumDiakonissenkrankenhaus Mannheim, Krankenhaushygiene, Mannheim, Deutschland

DieS3-Leitlinie„StrategienzurSicherungrationalerAntibiotika-AnwendungimKrankenhaus“(AWMF-Registernummer092/001)äußertsich zu Voraussetzungen, ABS-Kernstrategien und ergänzenden ABS-Strategien zur kontinuierlichen Verbesserung der Verordnung von Antiinfektiva im Krankenhaus.Der Referent stellt das Antibiotic-Stewardship-Programm eines 400-Betten-Krankenhauses vor mit Gründung/ Arbeitsweise des interdis-ziplinärenABS-Teams,BenennungABS-beauftragterÄrzte,ÜberarbeitungderAntiinfektiva-Hausleitlinie,demhausinternenABS-Fortbil-dungsprogramm sowie Strategien zur Umsetzung von ABS-Maßnahmen in den einzelnen Kliniken.Die Auswirkungen des ABS-Programms auf den Antibiotika-Verbrauch, die Resistenzstatistik und die C.difficile-Inzidenz werden ebenfalls erläutert.

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v-11Ökonomische Bewertungskriterien von antibiotika-stewardship-programmen im krankenhausC. Hübner1, N. O. Hübner2, S. Fleßa1

1Universität Greifswald, Lehrstuhl für ABWL und Gesundheitsmanagement, Greifswald, Deutschland2Universitätsmedizin Greifswald, Hygiene, Greifswald, Deutschland

Fragestellung: Antibiotika-Stewardship (ABS)-Programme umfassen Strategien, welche ein nachhaltiges Management einer rationellen antiinfektiösen Behandlung im klinischen Umfeld ermöglichen. Für die erfolgreiche Umsetzung von ABS-Programmen ist eine enge inter-disziplinäre Zusammenarbeit zwischen verschiedenen Angehörigen der Gesundheitsberufe, einschließlich des Krankenhausmanagements, erforderlich.

Die Bewertung von ABS-Programmen erfolgt bislang vorrangig aus der klinisch-pharmakologischen bzw. mikrobiellen Perspektive. Jedoch gerade in Hinblick auf die wirtschaftliche Führung eines Krankenhauses ist es ebenso wichtig, gesundheitsökonomische Aspekte in die BeurteilungderEffektivitätundEffizienzderABS-Maßnahmeneinfließenzulassen.

AlsökonomischeBewertungsparameterlassensichzumeinenEinsparungenindenMedikationskostenselbstanführen,welchesichausdemzielgenauenEinsatzvonAntibiotikaergeben,zumanderenaberauchgeringereErlöseinbußenfürdasKrankenhaus.Letztereswirdbedingtdurch verkürzte Verweilzeitverlängerungen und niedrigere Wiedereinweisungsraten. Für die Beurteilung einer Kosteneffektivität von ABS-Programmen,müssendiedirektenInvestitionskostendereinzelnenABS-MaßnahmenzudenEinsparungeninsVerhältnisgesetztwerden.

methoden: Im Rahmen einer systematischen Literaturrecherche wurden internationale Studien zu wirtschaftlichen Auswirkungen von Antibiotika-Stewardship-Programmen untersucht mit dem Ziel die ökonomischen Parameter empirisch zu belegen. Insgesamt konnten 17 Studien in die Analyse eingeschlossen werden.

ErgebnisseundSchlussfolgerung:ImErgebnishatsichgezeigt,dassdurchABS-ProgrammeauchanhandökonomischerKriteriengutbe-wertbarsind.DiemeisteEvidenzausvorhandenenklinischenStudienwirdfürdieSenkungderAntibiotikakostengegeben.DarüberhinausgibtesaberauchStudien,dieeineKosteneffizienzdurchNettokosteneinsparungenbelegen.

v-12staphylococcus-aureus-Bakteriämie (saB) – verbesserung der leitlinien-adhärenz durch antibiotic stewardship (aBs):eine analyse von 3000 FällenH. Geiss, I. SchreinerSana Kliniken AG, Hygiene und Infektiologie, Ismaning, Deutschland

ziele:IneinemProjektzurVerbesserungderBehandlungvonPatientenmiteinerSaBhabendieKrankenhäuserderSanaKlinikenAGfestgelegt, dass bei allen Patienten mit Nachweis von S. aureus in der Blutkultur ein ABS-Konsil durchgeführt wird.

methoden:SeitAnfang2017werdenDatenallerPatientenmiteinerSaBandenzentralenBereichHygieneübermittelt.AlsParameterderLeitlinienadhärenzwerdenerfasst:Patientendaten,ZeitpunktderBlutkultur,DurchführungeinerKontrollblutkulturundTEE,Fokussuche,Antibiotikatherapie, Liegedauer und Outcome.

ergebnisse:BisAnfangNovember2018wurden2850FällemitSaB-Nachweiserfasst(weiblich:35,2%;mittleresAlter71,9Jahre),dieGesamtsterblichkeitlagbei27,7%.DerAnteilanPatienten,diemiteinerSaBindieKlinikaufgenommenwurden,lagbei64,3%.VonallenS. aureus-Nachweisenlagin9,9%einMRSAvor.DieSterblichkeitbeinosokomialenMSSA-SaBwarniedrigeralsbeidenmitgebrachtenFällen(7,4%vs.19,4%),dagegenwarsiebeinosokomialerMRSA-SaBmit18,9%doppeltsohochwiebeimitgebrachtenFällen.BetrachtetmandenTodeszeitpunkt,fälltauf,dassunterdenmitgebrachtenSaBFällenca.10%amAufnahmetagoderanTag1verstarben,beidennosokomialen Fällen lag der Todeszeitpunkt später. Seit 2018 wird zusätzlich erfasst, ob bei Patienten aufgrund einer palliativen Situation bzw.desPatientenwillenskeineweitereTherapiedurchgeführtwurde.Diestrafbei8,5%allerVerstorbenenzu,sodassdieSterblichkeitunter20%sinkt.SeitderProgrammeinführungstiegdieZahlderdurchgeführtenTEEsum23%,derPatientenanteilmiteinerTherapiemitFlucloxacillinoderCefazolinum75%,beieinerdefinitivenFokusangabestiegerum50%.Bemerkenswertist,dassdurchdiesystematischeFokussucheundErfassung10%allerSaB-UrsachenaufeinenGefäßzugangzurückgeführtwerdenkönnen.

zusammenfassung: ImRahmeneines konzernweitenABS-Projekts konntenwir in50Kliniken zeigen, dassdurchdieAusweitungderBlutkulturdiagnostikdieZahlderdetektierenSaB-Fälleansteigt,esdurchdielokaleABS-BeratungzueinerVerbesserungderErkennungund Behandlung kommt, die sich in einigen Kliniken auch in einer Sterblichkeitssenkung wiederspiegelt. Gleichzeitig zeigt sich, dass die SterblichkeitbeiderSepsisnichtalsQualitätsindikatorherangezogenwerdenkann,weildieAkutsterblichkeitbeiambulanterworbenenFällen und die durch den Patientenwillen beendete Therapie nicht beeinflussbare Faktoren sind.

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v-13letalität stationärer patienten im krankenhaus bei Bakteriämie und candidämieK. SchatzmannAlfried-Krupp-Krankenhaus,Krankenhaushygiene,Essen,Deutschland

einführung: Die Sepsis ist ein Krankheitsbild mit weiterhin hoher Letalität trotz Verbesserung der diagnostischen Möglichkeiten. Zunehmend werdenErregermitproblematischerResistenzdetektiert.

methode:ImZeitraumvon2007bis2017wurdedasÜberlebenallerPatientenmitpositivenBlutkultureninAbhängigkeitvondernach-gewiesenenErreger-Speziesanalysiert.

ergebnisse: In 1885759 Falltagen wurden bei 303807 Patienten 91920 Blutkulturen abgenommen, davon waren 14268 positiv. Im ana-lysiertenZeitraumstiegdieBlutkulturratevon26auf90pro1000Falltage,derAnteilderpositivenKulturenfieldabeivon18%auf13%.Die6568Erstnachweisewurdenweiteranalysiert.Candidämienlagendabeiin1,9%vor.ÜberdengesamtenZeitraumfandsicheinekon-stante30-Tage-LetalitätbeiderGesamtgruppevon18,3%.Eineerhöhte30-Tage-LetalitätzeigtesichvorallembeiNachweisvonCandida(46,7%),Enterococcusfaecium(32,7%),MRSA(29,7%),Pneumokokken(22,8%),Methicillin-sensiblemStaphylococcus aureus(21,7%)undPseudomonas(20,4%).PneumokokkenundEscherichia colizeigtenimVergleichzuanderenSpezieseineTendenzzuhöhererSterblichkeitin der Frühphase (Median der 90-Tage-Letalität jeweils Tag 6 versus Tag 10 im Gesamtkollektiv).

schlussfolgerung: Die Verbesserung der Diagnostik hat im untersuchten Zeitraum von 11 Jahren nicht zu einer Reduktion der Letalität geführt.DieamhäufigstennachgewiesenenErregerspezies waren Hautkeime,Escherichia coli,Staphylococcus aureus,Klebsiellen(meistKlebsiellapneumoniae),EnterokokkenundPseudomonas.AbgesehenvonMRSA(15,7%derStaphylococcus aureus)spieltenproblematischresistenteErregereineuntergeordneteRolle(beiEscherichiacoli6,6%3MRGN,beiEnterococcusfaecium11%VRE,beiPseudomonas8%3MRGNund5%4MRGN,beiKlebsiellapneumoniae4%3MRGN).BisaufMRSAzeigtendieseSubgruppengegenüberdennormalsensiblenErregervarianten keineerhöhteLetalität.

nasszelle Im krankenhausv-15das vorkommen antibiotisch wirksamer substanzen in toiletten-, waschbecken- und duschabflüssen verschiedener deutscher klinikenA. Voigt,H.Färber,D.Skutlarek,E.Sib,C.Felder,M.Exner,R.SchmithausenUniklinikumBonn,InstitutfürHygieneundÖffentlicheGesundheit,Bonn,Deutschland

ImRahmenderaktuellenResistenzproblematikwurdeKrankenhausabwasserbereitsalseinHotspotfürAntibiotikarückständeidentifiziert.[1,2] In der hier vorgestellten Studie wurde das direkte Abwasser aus vier Kliniken (Onkologie, Neurologie, Dermatologie, Psychosomatik) und fünfPrivathaushaltenmittelsLC-MS/MSaufAntibiotikarückstände hin untersucht.In71der94(=76%)untersuchtenklinischenSanitärein-heiten wurde mindestens ein Antibiotikum nachgewiesen. Neben Rückständen der Antibiotika, die Bestandteil der aktuellen Medikation des Patientenwaren,konntenweitereAntibiotikanachgewiesenwerden.DieswurdeaufeinemöglicheSpeicherungvonAntibiotikaimBiofilmzurückgeführt. Ferner wurde gezeigt, dass nach einer ausreichenden Spülung der Sanitäreinheit die Rückstandskonzentrationen (= status quoProbe)deutlichreduziertwerdenkonntenund diesewährendeinerzeitlichenStagnationderwässrigenPhasewiederanstiegen.[3]

In zwei weiteren untersuchten Privathaushalten (mit aktueller Antibiose) konnten ebenfalls Rückstände der verabreichten Substanzen im Behandlungszeitraumnachgewiesenwerden[Clarithromycin(max.460 µg•l-1)undAmoxicillin(max.1.400 µg•l-1)].

abbildung 1:TypischeStagnationskurveninWC,DuscheundWaschbecken-Siphon(WerteaufderY-AchseentsprechendenStatusquo-ErgebnissenfürdasjeweiligeAntibiotikum).[3]

Das Abwassersystem von Krankenhäusern stellt ein regulatorisch bislang vernachlässigtes Reservoir für Antibiotikarückstände im direkten ExpositionsbereichfürvulnerablePatientendar,insbesonderefürKlinikenmiteinemerhöhtenAntibiotika-Verbrauch.BiofilmindenSa-nitäranlagen der Patientenstationen kann als Reservoir für eine Antibiotikaanreicherung und anschließende Rückdiffusion in die wässrige Phase dienen.[3]

literatur[1]Diwan,V.,etal.,2010.Antibiotics and antibiotic-resistant bacteria in waters associated with a hospital in Ujjain, India. BMC Public Health, 414–421.

[2]Lindberg,R.,etal.,2004.Determinationofantibioticsubstancesinhospitalsewagewaterusingsolidphaseextractionandliquidchromatography/massspectrometry

and group analogue internal standards. Chemosphere 57, 1479–1488.

[3]Voigt,A.M.,etal.,inpublication.Theoccurrenceofantimicrobialsubstancesintoilet,sinkandshowerdrainpipesofclinicalunits–aneglectedsourceofantibiotic

residues. InternationalJournalofHygieneandEnvironmentalHealth.

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abb. 1

v-16antibiotika-resistente Bakterien im abwasser von patienten-nasszellenH. Müller1, N. Zacharias1, C. Timm1, R. Schmithausen1,M.Exner1, T. Kistemann1, M. Gajdiss2, G. Bierbaum2,E.Sib2, M. Parčina2

C. Schreiber1

1InstitutfürHygieneundÖffentlicheGesundheit,UniversitätBonn/Universitätsklinikum,Bonn,Deutschland2Institut für Medizinische Mikrobiologie, Immunologie und Parasitologie, Universität Bonn/Universitätsklinikum, Bonn, Deutschland

Einträge Antibiotika-resistenter Bakterien (ARB) in die Umwelt können durch die Ausscheidungen vonMensch und Tier erfolgen. ImklinischenUmfeldstellenresistentenosokomialeErregereinzunehmendesProblemdar.ZurbesserenCharakterisierungdesklinischenAbwasserpfadshinsichtlichARBwurdenineinerTeilstudiedesmultidisziplinären,BMBF-gefördertenVerbundprojektes„HyReKA“(FKZ:02WRS1377A) Abwässer in Patienten-Nasszellen eines Klinikums der Maximalversorgung untersucht.

ZurCharakterisierungderSituationwurdenaufeinerStationmithohemAntibiotika-EinsatzineinemScreeningSiphonsvonWaschbeckenund Duschabläufen sowie Toiletten in 14 Patienten-Nasszellen untersucht. Drei der Nasszellen wurden anschließend über ein Jahr hinweg regelmäßigbeprobt,umeinenjahreszeitlichenVerlaufabzubilden.JedeProbenahmeumfasstenebendemAbwasserauchBiofilmmaterialvondenWandungenderAbläufe.DieProbenwurdenaufeineAuswahlklinischrelevanterARBuntersucht.Dieseumfassten„Extended-SpectrumBeta-Lactamasen“produzierendeBakterien(ESBL),Methicillin-resistenteStaphylococcus aureus (MRSA) und Vancomycin-resistente Enterokokken(VRE).

Hierfür musste das in der medizinischen Diagnostik etablierte Verfahren zum kulturellen Nachweis der ARB (Humanmaterial) für Umwelt-proben adaptiert und optimiert werden. Die weitergehende Charakterisierung der Isolate und ihrer Resistenzeigenschaften wurde mittels klassischerhygienische-mikrobiologischerundmolekularbiologischerMethodendurchgeführt.EskonntenindenProbenARB,auchmitMultiresistenz,inunterschiedlicherAbundanznachgewiesenwerden.EinigeStämmetratennurzeitlichundräumlichbegrenztauf,anderewaren im gesamten Untersuchungszeitraum nahezu konstant vorhanden.

DieErkenntnissefließenderzeitindieErarbeitungeinerneuenEmpfehlungderdeutschenKommissionfürKrankenhaushygiene(KRINKO)zum Umgang mit Abwasser aus Kliniken ein.

v-17die nasszelle im Baudenkmal – lösungsansatz bei hoher mre-last in der urologie C. Dexheimer, D. Weitzel-KageAlexianer St. Hedwig Kliniken Berlin, Hygiene, Berlin, Deutschland

ImVortragsolleinEinblicküberdieBemühungenderHygieneabteilunggegebenwerden,einenLösungsansatzfürdasFehlenvonpatien-tengebundenenSanitärbereichenzufinden.DasSt.Hedwig-KrankenhausbefindetsichmitGründungimJahr1846ineinemdenkmalge-schütztenBau.EswurdenselbstverständlichregelmäßigeUm-undAnbautengetätigt,umdasGebäudeimmerwiederaufdenStandderZeit zu bringen. Dennoch gibt es aufgrund baulicher Gegebenheiten nicht in allen stationären Bereichen für jeden Patienten bzw. nicht für jedes Patientenzimmer eine eigene Nasszelle.

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Gerade in der Urologie werden zunehmend Patienten stationär versorgt, die bereits mit positiven 3 MRGN-Nachweisen insb. in Urinkulturen aufgenommenwerden.HieristgemäßderKRINKO-Empfehlung„HygienemaßnahmenbeiInfektionenoderBesiedelungenmitmultiresistentengramnegativenStäbchen“aufNormalstationenkeineEinzelzimmerisolierungbeivorhandenerCompliancenotwendigunddamitwirdauchkeine patientengebundene Nasszelle gefordert. Allerdings haben die Patienten krankheitsbedingt oft Probleme mit der Kontinenz und eine adäquateAufbereitungderNasszelleistausinfektionspräventiverSichtwünschenswert.

InsbesonderewarderAnspruchderKlinik,dassdiedesinfizierendeReinigungderSanitäranlagennichtnurdurchdasKlinikpersonalsichergestellt, sondern auch den Patienten selbst die Möglichkeit einer WC-Desinfektion angeboten wird.

Das vorher etablierte Procedere mit dem Angebot von Schnelldesinfektionstüchern hat mit zu Problemen in der Hausinstallation beige-tragen, indem es zu massiven Verstopfungen von Abwasserleitungen und nachfolgend zu Rohrbrüchen kam. Mit dem Vortrag wird eine Möglichkeit der WC-Desinfektion als Angebot für Patienten und Besucher vorgestellt, welche den hygienischen und auch den technischen Anforderungengerechtwird.MitderEinbindungderPatientenindieAufbereitungderWC-BrillenvorNutzungsehenwireinezusätzlicheMöglichkeit,Erregerübertragungenzuverhindern.

v-18nasszelle im krankenhaus – was ist im alltag umsetzbar?J. GroßSchönKlinikSE,Medizinmanagement;FachbereichHygiene,PrienamChiemsee,Deutschland

Fragestellung: SanitärbereichekönneneinerseitseinRisikofürdieWeiterverbreitunginsbesonderegramnegativerErreger(auchMRE)darstellen, andererseits sind sie für die Versorgung von Patienten erforderlich.WelcheMaßnahmensindzielführend,umPatienten vorErregernausSanitärbereichenzuschützen?

methoden: Im Rahmen einer Häufung nosokomialer P. aeruginosa 4 MRGN-Kolonisationen wurden Umgebungsuntersuchungen u. a. in den Nasszellen durchgeführt. Die Probenahme erfolgte mittels Abstrichtupfer, die Typisierung der 4 MRGN P. aeruginosa-Isolate wurde im NRZ für gram- Krankenhauserreger durchgeführt.Zusätzlich fanden eine intensivierte Surveillance, krankenhaushygienische Begehungen und Prozessbeobachtungen statt.

ergebnisse: Sämtliche Umgebungsuntersuchungen außerhalb der Nasszellen und an Wasserentnahmestellen blieben ohne Nachweis von P. aeruginosa.In50%derfürPatientenmitP. aeruginosa-NachweisgenutztenNasszellenwurdederErregerauchindenUmgebungsuntersuchungennachgewiesen.87,5%derNachweisegelanginNasszellen,dieseitmehrerenWochenbisMonatennichtbzw.nochnievonPatientenmitP. aeruginosa 4 MRGN-Nachweis genutzt worden waren.In25%derpositivenNasszellenwurdeP. aeruginosa 4 MRGN sowohl am Pilzdeckel, als auch im Siphon gefunden.In keinem der untersuchten WC-Becken wurde P. aeruginosa4MRGNdetektiert,vondenuntersuchtenWaschbeckenwaren12,5%positiv.AbflüsseinSanitärbereichensindmiteinerVielzahlvonErregern(auchMRGN)kontaminiert.DieKontaminationkannsichjenachNutzungs-artundAblaufgeschwindigkeittrotzderInstallationvon„Hygiene-Siphons“bisinsWaschbeckenerstreckenundistunabhängigdavon,obaktuelloderkürzlicheinPatientmitdementsprechendenErregerdieNasszellegenutzthat.

schlussfolgerungen: ZurWahrungderPatientensicherheitreichtesnicht,Patientennasszellenbaulichundsanitärtechnischadäquataus-zustatten. Zusätzlich muss das Grundwissen von Mitarbeitern und ggf. auch Patienten bezüglich der Tatsache, dass Waschbecken, Toiletten und Bodenabläufe/Wannen von Duschen als potentiell kontaminierte Bereiche gelten, geschärft werden.Hierfür sind einfach verständliche und im Alltag unproblematisch umsetzbare Basishygiene-Vorgaben erforderlich, um Patienten vor der AkquisevonMREausdemSanitärbereichzuschützen.

freie Vorträge 2 • themen Des ÖgD iv-19eine „mundschutz schützt“-kampagne reduziert deutlich nosokomiale Influenza a/B übertragungen – vergleich zweier saisons mit erhöhter Influenza-aktivität A. Ambrosch1, D. Luber1, A. Klinger1, C. Arp1, K. Wahrburg1, F. Klawonn2

1Barmherzige Brüder Regensburg, Krankenhaushygiene, Regensburg, Deutschland2Helmholtz Zentrum für Infektionsforschung, Biostatistics, Braunschweig, Deutschland

Die nosokomiale Influenzainfektion stellt besonders für ältere Menschen ein hohes Morbiditäts- und Mortalitäts-Risiko dar und ist mit einerhohenfinanziellenBelastungdesGesundheitssystemsverbunden.DievorliegendeStudievergleichtzweiunterschiedlicheHygiene-konzepte,umdieWirksamkeiteiner„Mundschutzschützt“-KampagneimHinblickaufihrpräventivesPotenzialgegenübernosokomialerInfluenzainfektionen zu prüfen.

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methoden: InderGrippesaison2018wurdeimStudienkrankenhausdieKampagne„Mundschutzschützt“eingeführtdiefolgendeMaßnahmeneinschloss:auf Krankenstationen mit mehr als 2 Influ-Patienten wurde für das gesamte Personal während der Schicht Mundschutzpflicht eingeführt/vor jedem Stationseingang wurde ein Hygienecenter mit Masken und Hände-Desinfektionsmittel für Patienten und Besucher aufgestellt/Informationsflyer über die Kampagne wurden zur Verfügung gestellt. Die Daten aller aufgetretenen Influenza A/B-Fälle sowie die Rate nosokomialer Infektionen wurden erhoben und mit den Daten aus der Influenza-Saison 2015 verglichen. In der Saison 2015 kam einHygieneprotokollentsprechendderoffiziellenRichtlinienzurAnwendung,dasüberwiegendvorsah,dassderMundschutz nur in direktem Kontakt mit dem Patienten getragen wird.

ergebnisse: Währendder„Mundschutzschützt“-Kampagne2018konnten insgesamt365PatientenmitInfluenzaA/Beingeschlossenwerden,währendderSaison2015n=271.DieRatenosokomialerInfektionen(%)fielsowohlfürInfluenzaAalsauchfürInfluenzaBunterderMundschutzschützt-Kampagnein2018gegenüber2015umca.62%ab(2015vs.2018:InfluenzaA22.5%vs.8.4%,p<0.005;InfluenzaB11.1%vs.5.7,p=0.116).Zudemgabesin2018keinenTodesfallaufgrundnosokomialerInfluenzaimGegensatzzu7Patientenin2015.(2015vs.2018:Letalitätsrate12.3%vs.0%,p=0.048).

diskussion: EineMundschutzschützt-KampagnenachobenbeschriebenemStandardistimklinischenAlltaghocheffektiv,umnosokomialeInfluenza-Infektionenzuvermeiden.UnsereDatenweisendamitauchaufdiewesentlicheBedeutungdesKlinikpersonalsbeiderÜbertragungdernosokomialenInfluenzahin,einerTatsache,derindenoffiziellenRichtlinienbislangnichtausreichendberücksichtigtist.

v-20epidemiologische erkenntnisse und erfahrungen mit der umsetzung der meldepflicht für carbapenem-nichtempfindliche erreger in einer deutschen großstadtM. Lorsch1, M. Rath1, R. Kundt1, M. Schiffer1, O. Witzke2, B. Ross3

1GesundheitsamtEssen,Infektionsschutz,Essen,Deutschland2Universitätsklinikum,Infektiologie,Essen,Deutschland3Universitätsklinikum,Krankenhaushygiene,Essen,Deutschland

einführung: Mit Gültigkeit zum Mai 2016 wurde bundesweit die Meldepflicht für Enterobacteriaceae und Acinetobacter ssp. mit Carbapenem-Nichtempfindlichkeiteingeführt.DieAnpassungderMeldepflichtandieepidemiologischeLageumfasstverschiedeneGattungenderGruppeder Enterobacteriaceaemitphäno-odergenotypischerCarbapenem-ResistenzunddefiniertzusätzlicheinSpektrumnicht-meldepflichtigerErregernachweise.EinschränkungenhinsichtlichdesklinischenMaterialsoderderArtderAbstrichegibteskeine.DieMeldungenCarba-penem-ResistenterErregerausderStadtEssenmitihremgroßenGesundheitssektorwurdenausgewertetunddieErfahrungenmitdieserMeldepflicht zusammengefasst.

material und methoden: AusgewertetwurdenalleMeldungenCarbapenem-NichtempfindlicherErregerderJahre2016bis2018.DieAuf-arbeitungderDatenerfolgtesowohlquantitativ,alsauchqualitativ.HierbeiwurdeinsbesonderedieQualitätderErhebungderklinischenAngaben betrachtet.

ergebnisse: DerVergleichderMeldezahlenderJahre2016-2018zeigtdeutlicheAuffälligkeiten.EszeichnetensichwiderholtMonateab,indenendieMeldezahlensignifikanterhöhtoderniedrigwaren.Eswurdenweitmehr,alsdiegesetzlichvorgegebenenErregergemeldet,eingroßerTeilderMeldungenbetrafP. aeruginosa und En-terobacter spp. IndenJahren2016bis2018 warenmonatlichbiszu54%derMeldungenformellnichtmeldepflichtig.DerRücklaufderErhebungsbögenzurFallgenerierungundErhebungderklinischenDatenistzunächstsehrschleppendgelaufen,insbesondereklinischeAngaben sind nur bedingt auszuwerten.WichtigeEntwicklungen,wieeindeutlicherAnstiegderNachweisevonKlebsiella spp. in 2018 sind den Auswertungen jedoch zu entnehmen.

schlussfolgerungen: DieEinführungderMeldepflicht isteingutesWerkzeug,umdieepidemiologischeLageeinerRegionzuerfassenund Veränderungen in der Surveillance rechtzeitig zu erkennen und eingreifen zu können. Die zusätzlichen Meldungen der gesetzlich nicht meldepflichtigenErregerzeigendarüberhinaussehrinteressanteepidemiologischeSachverhalte.DieNachverfolgungklinischerDatenwarhingegenunbefriedigend.UmdenRücklaufderErhebungsbögenzuverbessern,wirddieBear-beitunginZukunftbeidenAbteilungenfürKrankenhaushygieneindenKlinikenverankertwerden,dieQualitätderRückmeldungenwirdTeil der Kriterien des Hygienesiegels.

v-21mre-netzwerke in deutschland – gesundheitsnetzwerke wie andere auch?C. Hübner1, S. Fleßa1, N. O. Hübner2,3

1Universität Greifswald, Lehrstuhl für ABWL und Gesundheitsmanagement, Greifswald, Deutschland2Universitätsmedizin Greifswald, Hygiene, Greifswald, Deutschland3Kompasse.V.MRE-NetzwerkMecklenburg-Vorpommern,Greifswald,Deutschland

Fragestellung: Regionale Gesundheitsnetzwerke stellen eine innovative Organisationsform im deutschen Gesundheitssystem dar. Durch die Kooperation von stationären und ambulanten Leistungserbringern, Kostenträgern und weiteren Institutionen wird die intersektorale und

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interdisziplinäre Verzahnung in Hinblick auf eine integrierte Versorgung angestrebt, welche Aspekte der Medizin, Patientenzufriedenheit, Betriebswirtschaft und des Gesundheitsmanagements einschließen.Diesichindenletzten12JahrenbundesweitgegründetenregionalenMRE-NetzwerkegliedernsichindieseDefinitionmitein.DennochweisensieBesonderheitenauf,dieinanderenGesundheitsnetzwerkensonichtzufindensindunddamitneueHerausforderungenfürdienetzwerkorientierte Versorgungsforschung darstellen. Vor allem nimmt der öffentliche Gesundheitsdienst von Beginn an eine bedeutende RollebeiderEntstehungundWeiterentwicklungderMRE-Netzwerkeein.DieswirdauchinderstrukturellenOrganisationderNetzwerkein fast allen Bundesländern bis heute reflektiert.

methode:ImvomBMG-gefördertenEARN-Projekt(Effektivitäts-undEffizienzanalysevonregionalenMRE-Netzwerken)waresAufgabe,dieseProblematikaufzugreifenunddieverschiedenenMRE-NetzwerkeinDeutschlandmiteinanderzuvergleichen.AngewendeteKriterienfür die durchgeführte Strukturanalyse waren neben der Größe und Organisationsform der Netzwerke auch regionale Schwerpunktsetzungen, dernetzwerkinterneund-externeAustauschsowiedasDurchlaufenvonkonkretenEntwicklungsphasen.

ergebnisse:DieOrganisationderMRE-NetzwerkeistinderRegelhierarchischinLandes-undRegionalebeneuntergliedertmitsowohlzentralen als auch dezentralen Koordinationseinheiten. Bei der Größe der Netzwerke gibt in den Bundesländern große Unterschiede. Ins-gesamt ist jedoch ein Trend zum Zusammenschluss kleinerer Netzwerke feststellbar.

schlussfolgerung: MitdenimProjektaufgezeigtenErgebnissenkonnteeineBasisfürdieErarbeitungvonimmerwiedergeforderteneinheit-lichenStandardsimMRE-Netzwerkmanagementgeschaffenwerden.DiesträgtzugleichfüreinehöhereTransparenzundÜbertragbarkeitderregionalenArbeitsergebnisseunddamitzueinerbesserenEffizienzbei.

v-22hygiene in der gynäkologischen arztpraxis – ergebnisse der Begehungen in Frankfurt am main, 2018A. Hausemann, K. Steul, U. HeudorfGesundheitsamt Stadt Frankfurt am Main, Infektiologie und Hygiene, Frankfurt am Main, Deutschland

hintergrund:GemäßInfektionsschutzgesetz(IfSG)§23könnenGesundheitsämterauchgynäkologischeArztpraxenüberwachen.InFrau-enarztpraxenbestehenhygienischeBesonderheiten,insbesondereaufgrunddeshäufigenSchleimhautkontaktesbeidengynäkologischenUntersuchungen.ImRahmenderÜberwachungenwerdensowohldieHändehygienealsauchdieAufbereitungvonFlächenundMedizin-produktenerfasst.VordemHintergrundderPatientensicherheitundderEinhaltungvonHygienemaßnahmenistdieÜberwachungdurchdas Gesundheitsamt von großer Relevanz.

methoden: Im Jahr 2018 erfolgten infektionshygienische Begehungen von gynäkologischen Arztpraxen in Frankfurt am Main (43 Praxisbege-hungen, Stand 11/2018). Die Begehungen wurden anhand einer standardisierten Checkliste von einer Mitarbeiterin des Gesundheitsamtes durchgeführt.NebenderErfassungvonStandardarbeitsanweisungenwiebeispielsweisedemHygieneplan,wurdenzugleichdieBasishygiene,die Desinfektion von Flächen sowie die Reinigung und Desinfektion von gynäkologischen Untersuchungsinstrumenten überprüft. Besonderes Augenmerk lag auf einer sachgerechten Aufbereitung der transvaginalen Ultraschallsonden.

ergebnisse:InsgesamtzeigendieErgebnisseguteTendenzenimBereichderStrukturqualität.EinigePraxenkonntenjedochkeineAr-beitsanweisung für die Aufbereitung von Medizinprodukten vorweisen. In drei Frauenarztpraxen wurde die Anwendung von kritischen MedizinproduktenaufgrundeinernichtsachgerechtenAufbereitunguntersagt.EinePraxisgaban,dietransvaginaleUltraschallsonde,nichtwienachKRINKO-/BfArM-Empfehlung„AnforderungenandieHygienebeiderAufbereitungvonMedizinprodukten“(2012)vorgesehen,ausnahmslosnachjederBenutzungdesinfizierendaufzubereiten.

schlussfolgerung:DieErgebnissezeigeninsgesamteineguteHygiene.InvielenPraxenwerdenzurgynäkologischenUntersuchungEinweg-instrumente(z.B.Spekula)eingesetzt.ImBereichderMedizinprodukteaufbereitungbestehtVerbesserungsbedarf;vorallemhinsichtlicheiner sachgerechten Aufbereitung von transvaginalen Ultraschallsonden und Ultraschallgeräten.

v-23hygiene in der arztpraxis. ein leitfaden – vorstellung der 2. auflage M. DorbathKompetenzzentrum Hygiene und Medizinprodukte, Kassenärztliche Vereinigung Baden-Württemberg, Reutlingen, Deutschland

Das Kompetenzzentrum Hygiene und Medizinprodukte hat im Jahr 2014 erstmals einen umfassenden Leitfaden für den Bereich Hygiene und Medizinprodukte im ambulanten Bereich veröffentlicht. Dieser Leitfaden hat sich binnen kurzer Zeit als eine Art Standardwerk für den ambulantenSektoretabliertundistaufsehrbreitesInteresseinArztpraxen,Ausbildungsstätten,aberauchinEinrichtungendesÖffent-lichen Gesundheitsdienstes gestoßen.DermedizinischeFortschrittundvielfältigeÄnderungenderRechtsgrundlagenhabendieÜberarbeitungdesLeitfadensnotwendiggemacht.Dabei war dem Autorenteam wichtig, die Leser und Nutzer in der vertrauten Form und Struktur auf den aktuellen Stand zu bringen. Der umfassend überarbeitete Leitfaden liegt nun in seiner zweiten Auflage vor.

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DiebewährteStrukturderfünfKapitelistgeblieben.DerSchwerpunktdesLeitfadensliegtaufdemHygienemanagementderArztpraxis:Beispielsweise werden die Hygienemaßnahmen im direkten Patientenkontakt, die verschiedenen Desinfektionsarten und -verfahren, me-chanische Barrieren oder die Abfallentsorgung ausführlich und anschaulich dargestellt. In zwei weiteren Kapiteln werden die wichtigsten Rechtsgrundlagen zu den Themen Hygiene, Medizinprodukte und Arbeitsschutz aufgezeigt, die sich daraus ableitenden Pflichten dargestellt und entsprechende praktische Umsetzungsempfehlungen gegeben. Die beiden letzten Kapitel widmen sich dem korrekten Umgang bzw. dem sicheren Anwenden von Medizinprodukten und der ordnungsgemäßen Aufbereitung von Medizinprodukten, bevor diese wieder am Patienten eingesetzt werden.Im Vortrag wird der Leitfaden vorgestellt und die Verzahnung mit dem ebenfalls vom Kompetenzzentrum Hygiene und Medizinprodukte herausgegebenen Musterhygieneplan herausgearbeitet.

abb. 1

v-24prozessparameter im Fokus von hygienebegehungenN. Parohl, U. Rohr, W. PoppHyKoMed GmbH, Lünen, Deutschland

Zu den Aufgaben des Hygienepersonals gehören unter anderem Schulungen des Personals, Implementierung von hygienischen Vorgaben sowiedieKontrollederUmsetzungempfohlenerHygienemaßnahmen.SowirdinderKRINKO-Empfehlung„PersonelleundorganisatorischeVoraussetzungenzurPräventionnosokomialerInfektionen“(2009)inTab.2(QualifikationenundAufgabendes/derKrankenhaushygienikers/-in) unter anderem die Auditierung unterschiedlicher Bereiche im Hinblick auf infektionspräventive Maßnahmen (Hygieneaudit) aufgeführt. NachunserenBeobachtungenkonzentriertensichkrankenhaushygienischeBegehungenmeistaufdieErfassungvonStrukturparametern(bauliche Gegebenheiten, Reinigungszustand, organisatorisch-hygienische Mängel) während Prozessbeobachtungen zu selten durchge-führt werden. Im Rahmen unserer externen krankenhaushygienischen Beratung haben wir 2018 daher einen neuen Schwerpunkt gewählt undinallenbetreutenEinrichtungenstattderüblichenBegehungenCompliance-BeobachtungenanHandhygienischerVorgabenundderklinikinternen Hygienepläne durchgeführt. Da diese Form der externen Begehung erstmalig durchgeführt wurde, erfolgte die Auswahl der Abteilungen und Prozesse in enger Absprache mit und entsprechend dem Wunsch des Hygienepersonals vor Ort. Die Begehungen waren stets angekündigt und wurden von den internen KrankenhaushygienikerInnen und/oder Hygienefachkräften unterstützt. Im Fokus der Begehungen im Jahr 2018 standen dabei einerseits Prozessbeobachtungen in der OP-Abteilung (Narkoseeinleitung und Operation) sowie derKardiologieundGefäßchirurgie.EinweitererSchwerpunktbetrafdasMonitoringvonVerbandswechselnunddemLegen/derPflegevonPVKsundZVKs.DieErgebnisse–positiveundkritischePunkte–ausdenProzessbeobachtungenwerdendargestellt.

freie Vorträge 3 • technik, Wasser unD umWeltv-25klinische validierung eines temperaturkontrollierten lüftungssystems (taF) im OpS. Buhl1, L. Nilsson2, R. Guttenberger1,2, C. Bulitta1

1Ostbayerische Technische Hochschule Amberg-Weiden, Institut für Medizintechnik, Weiden, Deutschland2Avidicare AB, Lund, Schweden

einleitung: Die Bedeutung der mikrobiologischen Belastung der Raumluft ist als Risikofaktor für postoperative Wundinfektionen aner-kannt. Dadurch stellt sich immer wieder die Frage nach dem effektivsten und wirtschaftlichsten Konzept für raumlufttechnische Anlagen im Operationssaal. Weiterhin ist unklar, inwieweit Lüftungssysteme auch unter klinischen Routinebedingungen robust den gewünschten EffektderReduktiondermikrobiologischenLuftbelastungerzielen.

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material und methoden: Bei der Inbetriebnahme von 10 Installationen des TAF Systems Opragon (Avidcare AB, Schweden) erfolgten MessungenzuraktivenLuftkeimsammlungnachschwedischemStandardnachderNormSIS-TS39:2015währendklinischerOperationen.DasSpektrumumfassteallgemeinchirurgischeundunfallchirurgisch/orthopädischeEingriffe.ZuraktivenKeimzahlmessungdientedieImpaktionsmethodeaufBlutagar-Platten.EinePartikel-bzw.Keimzahlmessungdauerte10Minuten.DieMessungenwurdenmehrmalswiederholt. Nach 72 stündiger Inkubation der Blutagar-Platten bei 35°C konnten die Keime ausgezählt werden.

ergebnisse: Im Raum waren im Mittel 6 Personen Median (M) 6, Mittelwert (MW) 6,2, Standardabweichung (SD) 1,3. Die Messungen ergabenüberalleMesspunkteimRaumWertevonMedian(M)0KBE/m3,Mittelwert(MW)1,8KBE/m3, Standardabweichung (SD) 4,5 KBE/m3.ImEinzelnenergabensichfolgendeMesswerte:ImBereichdesOP-FeldesMedian(M)0KBE/m3,Mittelwert(MW)0,4KBE/m3, Standardabweichung(SD)0,8KBE/m3,imBereichdesInstrumententischesMedian(M)0KBE/m3,Mittelwert(MW)1KBE/m3, Standardab-weichung(SD)1,9KBE/m3undinderPeripherieMedian(M)2KBE/m3,Mittelwert(MW)4KBE/m3,Standardabweichung(SD)6,7KBE/m3

schlussfolgerungen: In allen Fällen wurden durch das TAF System die Anforderungen nach dem Schwedischen Standard erreicht bzw. deutlichunterschritten.DerMedian-WertfürdengesamtenRaum,imBereichderWundeunddesInstrumententischeslagbei0KBE/m3.DertemperaturkontrollierteAirflowsorgtzuverlässigundrobustfür„ultrareine“Luft(<10KBE/m3)imgesamtenOPRaumundsenktsomitdenRisikofaktorluftgetragenerKeimübertragungunterklinischenEchtzeitbedingungennachweislichab.

v-26legionellendiagnostik aus patientenproben – ergebnisse aus einem süddeutschen privatlabor K. Oberdorfer, C. WendtMVZ Labor Dr. Limbach Heidelberg, Hygiene, Heidelberg, Deutschland

hintergrund und Fragestellung: Im Jahr 2017 wurden in Deutschland 1281 Legionellenerkrankungen beim Menschen an das Robert Koch-Institut (RKI) gemeldet, Tendenz steigend. Dennoch geht man von einer hohen Untererfassung aus. Das deutsche Kompetenznetzwerks für ambulanterworbenePneumonien(CAPNETZ)schätztdietatsächlichenFällevonLegionärskrankheitaufjährlichetwa15.000bis30.000,alsoca.10-20xmalhöher.AlsGrundfürdieUntererfassungwirdgenannt,dassfürdieErkennungvonLegionellosendieBeauftragungvonspezifischenLabor-untersuchungennötigistunddiesvondenbehandelndenÄrztenzuseltenveranlasstwird.DurchlokaleHäufungenvonLegionellenerkrankungenunddurchEmpfehlungenvonFachgesellschaftenwurdeimmerwiederaufdieNotwendigkeitderspezifischenErregerdiagnostikhingewiesen,waszueinemAnstieganUntersuchungenführensollte.AnhandeinerretrospektivenAnalysevonAnfor-derungsverhalten und Nachweisrate für Legionellen sollen mögliche Veränderungen untersucht und dargestellt werden.

methoden: AnzahlundErgebnissederUntersuchungenaufLegionellenausPatientenprobenwurdenrückwirkendausgewertet.HierzuwurdendieDatenausderStatistik-SoftwareHybaseherangezogen (Kultur,Urinantigen,PCR),welcheseit1998 imEinsatz ist,sowieAbfragen der entsprechenden Untersuchungen aus der Laborsoftware zu serologischen Untersuchungen unternommen. Auswertungen erfolgeninBezugaufdieUntersuchungshäufigkeitunddieNachweisrateimzeitlichenVerlauf,sowiehinsichtlichderEinsendergruppen(Krankenhäuser, Dialysen, Niedergelassene, überweisende Laboratorien).

ergebnisse: ErgebnisseliegenfürdiekulturelleAnzuchtausrespiratorischenProbenseit1998,fürdenLegionellen-AntigennachweisausUrin seit 2001, für den molekularbiologischen PCR-Nachweis aus respiratorischen Proben seit 2017. Die Untersuchungen stammen zu ca. 2/3 von ca. 150 Krankenhäusern aus dem regionalen Umfeld, und zu 1/3 aus Unterüberweisungen von anderen süddeutschen Laboratorien (maßgeblich aus Bayern), sowie in sehr geringem Umfang aus dem Niedergelassenen Bereich. Seit 1998 wurden 30 Legionellenisolate aus Patientenprobenangezüchtet,seit2001ergabderAntigennachweisbei580PatientenpositiveErgebnissebeiinsgesamt29037durch-geführtenUrinuntersuchungen(Positivitätsrate2%).InderPCRkonntenindenletztenbeidenJahren33positiveErgebnisseverzeichnetwerden,bei1089durchgeführtenUntersuchungen(Positivitätsrate3%).InsbesonderebeimAntigen-Test imUrin istJahrfürJahreinsteterAnstiegderUntersuchungenfestzustellen,welcherauchmiteinerhöherenAnzahlanpositivenErgebnisseneinhergeht.DerAnteilanpositivenErgebnissenschwanktzwischen1,2bis2,6%dereingesandtenProben.

Fazit: Durch die gesteigerte Aufmerksamkeit werden mehr Untersuchungen auf Legionellen veranlasst. Dies führt auch zu einem Anstieg anerkanntenLegionellenerkrankungen.ObdiesdurcheineechteZunahmevonErkrankungenoderdurcheinenRückgangderDunkelzifferverursacht ist, bleibt offen.

v-27hygienischer Betrieb von verdunstungskühlanlagen – ein neues tool zur überprüfung der umsetzung der 42. BImschvA. Bremshey1, O. Schade2, D. Feller2, B. Ross1

1UniversitätsklinikumEssen(AöR),Krankenhaushygiene,Essen,Deutschland2UniversitätsklinikumEssen(AöR),Dezernat04BauundTechnik,Essen,Deutschland

einführung: VerdunstungskühlanlagenkönnenbeiunsachgemäßenBetriebeineEmissionsquellefürLegionellendarstellen.MitdemIn-krafttreten der 42. Verordnung zur Durchführung des Bundes-Immissionsschutzgesetzes (Verordnung über Verdunstungskühlanlagen, Kühltürme und Nassabscheider - 42. BImSchV) steht seit dem 12. Juli 2017 eine bundeseinheitliche rechtliche Anforderung für einen hygienisch einwandfreien Betrieb von Verdunstungskühlanlagen zur Verfügung.

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ziele: DieEntwicklungeinerChecklistesolldemKrankenhaushygieniker,auchohneumfassendetechnischeKenntnisseeinerVerdun-stungskühlanlage, eine Prüfung zur Umsetzung der 42. BImSchV in die Praxis ermöglichen.

material und methoden: Die Abschnitte 2, 3, 5 und 6 der 42. BImSchV wurden als Items für eine Checkliste bearbeitet, die nur Ja/Nein Antworten zulässt. Damit kann jeweils eine Verdunstungskühlanlage hygienisch und technisch erfasst werden. Darüber hinaus wurden HinweiseundErgänzungzudenFragestellungeninderChecklisteformuliert,dieesauchdemnichtroutiniertenAnwenderermöglichen,eine umfassende Prüfung zur Umsetzung der 42. BImSchV in die Praxis umzusetzen. Die Checkliste wurde in Zusammenarbeit mit der technischen Abteilung und der Krankenhaushygiene hinsichtlich ihrer Alltagstauglichkeit überprüft.

ergebnisse: In ersten Pilotversuchen mit den Mitarbeitern der eigenen Krankenhaushygiene ermöglicht die Checkliste eine Prüfung der Verdunstungskühlanlage.

schlussfolgerung: DieChecklistescheintgeeignetzusein,umeinenÜberblicküberdenordnungsgemäßenBetriebeinerVerdunstungs-kühlanlagezugeben.WeitereErprobungeninderPraxissindnotwendig.

v-28neuer Blick auf legionellenbefundeE.MeyerCharité – Universitätsmedizin Berlin, Institut für Hygiene und Umweltmedizin, Berlin, Deutschland

Die Legionellen-Prävention in Deutschland ist ineffektiv, teuer und fokussiert auf Trinkwassersysteme, die zwar eine mögliche, wahrschein-lichabernichtdiebedeutendstenInfektionsquellensind.DerTechnischeMaßnahmenwertvon100KBE/100mlWasserwurdewillkürlichfestgelegtundistwissenschaftlichunbegründet.75%allerErkrankungentreteninnerhalbvonnurvierMonatenvonJulibisOktoberauf.StudienzumeteorologischenEinflussfaktorenbelegen,dasswarm-feuchtesWetterKrankheitsfälleansteigenlässt.EsgibtDeutschland–und weltweit – große geographische Unterschiede. Bayern und Berlin sind die Bundesländer mit der höchsten Inzidenz in Deutschland. Der Aufwand,denBetreibervonKrankenhäusernundTrinkwasseranlagengesetzlichverpflichtetsindzubetreiben(Überprüfung,Sanierung),wirdkonterkariertvonsteigendenErkrankungszahlen.

v-29Bakterielle verunreinigungen im trinkwasser von kommunalen wasserversorgungsunternehmen – erfahrungen des gesundheitsamts neu-ulm bei entscheidungsfindung und Informationsvermittlung M. KüferLandratsamtNeu-Ulm,ÖffentlicherGesundheitsdienst,Neu-Ulm,Deutschland

sachverhalt: BakterienwieEnterokokken,Escherichiacoli und coliforme Bakterien dürfen laut Trinkwasserverordnung in einer Wasser-probe von 100 ml nicht nachweisbar sein. Wird der Grenzwert überschritten, müssen Labor, kommunales Wasserversorgungsunternehmen und Gesundheitsamt unverzüglich reagieren. Um eine Gesundheitsgefährdung zu vermeiden, legt das Gesundheitsamt Maßnahmen wie Abkochen oder Chlorung fest. Das Wasserversorgungsunternehmen muss die Verbraucher unverzüglich informieren. Mehrere Beispiele aus derPraxisdesGesundheitsamtsNeu-UlmzeigendieHerausforderungenbeiderEntscheidungsfindungundderInformationsvermittlung.

vermeidung von grenzwertüberschreitungen: EineVerunreinigungdesTrinkwassersmitBakterienlässtsichvermeiden.EntscheidendsindqualifiziertesPersonal,dieInstandhaltungderWasserversorgungsanlagensowiederenregelmäßigeÜberwachungdurchdasGesundheitsamt.

entscheidungsfindung bei grenzwertüberschreitungen: Voraussetzung für ein schnelles Handeln ist der Maßnahme- und Handlungsplan desWasserversorgungsunternehmens.DortsinddieMeldewegeundgegenseitigenErreichbarkeitenfestgelegt.DarinfindetsichaucheineÜbersichtskartedesWasserversorgungsgebiets.

schnelle Informationsvermittlung fördert akzeptanz der verbraucher: In mehreren Zeitungsartikeln haben die Wasserversorgungs-unternehmen und das Gesundheitsamt im Landkreis Neu-Ulm bereits im Vorfeld über das Vorgehen bei bakteriellen Verunreinigungen informiert.DasGesundheitsamtNeu-UlmhatBeispielvorlagenfürPressemitteilungenundHandzettelangefertigt.HäufiggestellteFragenzu Bakterien und Maßnahmen wie Abkochen oder Chlorung werden auf der Internetseite beantwortet.

ursachenaufklärung: Anhand einer Checkliste können die möglichen Ursachen systematisch geprüft werden. Grundlagen sind eine Ortsbe-gehungunddieEinbeziehungvonFachleuten.DieErfahrungendesGesundheitsamtsNeu-UlmmitfolgendenUrsachenwerdenmitBefundenundFotoserläutert:FraglicherBefund,BaumaßnahmenimOrtsnetz,Rohrbruch,MängelanAufbereitung(UV-Anlage,Eisen-Mangan-Filter),defekter Hochbehälter.

schlussfolgerungen: EineguteVorbereitungsowiedievertrauensvolleZusammenarbeitallerBeteiligtensindVoraussetzungenfüreineschnelle Reaktion im Krisenfall.

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V-30versehentliches ausbringen von gärsubstrat im wasserschutzgebietR. SummerLandratsamt Fürstenfeldbruck, Gesundheitsamt, Fürstenfeldbruck, Deutschland

InderWasserschutzzone2einerStadtvon40.000EinwohnernwurdevoneinemSubunternehmerversehentlichdasGärsubstratauseinerBiogasanlageausgebracht.InderLiteraturwerdenfürdasGärsubstratverschiedenpathogeneErregerbeschrieben,z.B.Entrokokken,ChlostridienaberauchESBLBildner.EsstelltsichdieFragenachderBeeinträchtigungderWasserqualität.DasVorgehendeszuständigenGesundheitsamtes wird dargestellt.

mIkrOBIOm und antImIkrOBIelle OBerFlächenv-32prävention von nosokomialen Infektionen durch antimikrobiell ausgerüstete textilienC. Kutschker1, L. Jatzwauk2

1ELBLANDKLINIKENStiftung,ZentraleDienste,Krankenhaushygiene,Meißen,Deutschland2Universitätsklinikum Carl Gustav Carus, Zentralbereich Krankenhaushygiene und Umweltschutz, Dresden, Deutschland

zielstellung: Während es für die generelle antimikrobielle Ausrüstung von Flächen mit dem Ziel der Infektionsprävention derzeit noch wenigEvidencegibt,erscheinteingezielterEinsatzdurchaussinnvoll.AntimikrobiellausgerüsteteTextilienkönntenprinzipielldieAbgabevon MRSA von der Haut des Patienten in die Umgebung minimieren und die Wirksamkeit der Sanierung der Patienten erhöhen. Durch einen Verzicht auf den täglichen Wechsel der Wäsche- bzw. Bettwäsche können ggf. Pflege- und Sachkosten minimiert werden. Kosteneffektiv wären auch antimikrobiell ausgerüstete Gardinen und Duschvorhänge.

Die Aufbereitungszyklen könnten gestreckt und Kosten minimiert werden.ZubeantwortendeFragestellungenderArbeitsind:1.WirddurchdenEinsatzantimikrobiell ausgerüsteterBettwäscheundGardinen/VorhängedieKeimfreisetzung vonBakterien  indieUmgebung minimiert?2. Wird die bakterielle Kontamination von Vorhängen (Duschvorhängen) durch antimikrobielle Ausrüstung minimiert?

methode: zu1.:StationärimKrankenhausbetreutePatientenerhaltenBettlaken,diejeweilsteilweiseausantimikrobiellausgerüstetensowie konventionellen Textilien bestehen. Täglich wird die Koloniezahl der Wäsche und der in den antimikrobiellen und nicht antimikrobiell ausgerüstetenBereichenquantitativundqualitativdurchKontaktkulturenbestimmt.AmletztenNutzungstagerfolgtjeweilseinequantitativeKoloniezahlbestimmung durch Flüssigextraktion.

Patientenzimmer werden mit Vorhängen (Gardinen) ausgestattet, die teilweise aus antimikrobiellen, teilweise aus konventionellen Textilien hergestellt sind. Wöchentlich wird die Koloniezahl der Vorhänge in den antimikrobiellen und nicht antimikrobiell ausgerüsteten Bereichen quantitativundqualitativdurchKontaktkulturenbestimmt.AmletztenNutzungstagerfolgtjeweilseinequantitativeKoloniezahlbestimmungdurch Flüssigextraktion.

zu2.:DuschenwerdenmitDuschvorhängenausgestattet,dieteilweiseausantimikrobiellen,teilweiseauskonventionellenTextilienher-gestellt sind. Wöchentlich wird die Koloniezahl der Vorhänge in den antimikrobiellen und nicht antimikrobiell ausgerüsteten Bereichen quantitativundqualitativdurchKontaktkulturenbestimmt.AmletztenNutzungstagerfolgtjeweilseinequantitativeKoloniezahlbestimmungdurch Flüssigextraktion.

ergebnisse: Antimikrobielle BettwäscheIn einem ersten Untersuchungszyklus über vier mal vier Tage bei jeweils fünf Patienten (408 Abklatschproben bei 54 Wäschestücken) zeigtesichkeineÜberlegenheitderantimikrobiellausgestattetenBettwäsche.EinzweiterUntersuchungszykluswirdin2019durchgeführt.

Antimikrobielle Vorhänge/GardinenIn einem ersten Untersuchungszyklus von acht Wochen in drei Patientenzimmern zeigten sich die antimikrobiell ausgestatteten Vorhänge nur in einem Fall überlegen. In den zwei übrigen Fällen waren die Standardvorhänge gleichwertig. In einem zweiten, dann längeren Un-tersuchungszyklusvon24WocheninwiederumdreiPatientenzimmernzeigtesichkeinsignifikanterUnterschiedzwischenStandard-undantimikrobiell ausgestatteten Vorhängen.

Antimikrobielle DuschvorhängeIn einem ersten Untersuchungszyklus zeigte sich über eine Untersuchungszeit von 8 Wochen ein indifferentes Bild. Bei 2 von 5 Duschvor-hängenwarderantimikrobiellausgestattetedemkonventionellenüberlegen.Weitere3von5warengleichwertig.Einzweiter,längererUntersuchungszyklus läuft.

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schlussfolgerung: SovielversprechendderAnsatzist,sogenaumussderEinsatzsinnvollgeprüftwerden.DiebisherigenUntersuchungenkonntenkeinegenerelleÜberlegenheitantimikrobiellausgestatteterTextiliengegenüberstandardmäßigzumEinsatzkommenderTextilienzeigen. Weitere Untersuchungen zur präziseren Beurteilung laufen gerade bzw. sind geplant.

v-33kombinierter ansatz (technologisch/antimikrobiell) eines neuartigen kathetersystems zur reduzierung von katheter-assoziierten harnwegsinfektionen (cautI) bei hochrisikopatientenM.P. Wirth1, R. Lüning2, L. Purcell2, G.J. Strugala3

1Klinik u. Poliklinik für Urologie – Universitätsklinikum TU Dresden 2Saxonia R&D GmbH &Co.KG, Radeberg 3GJ°Strugala Consultant, Dresden

Harnwegsinfektionen(HWI)gehöreninKrankenhäusernmiteinemAnteilvonca.23%mitzudenhäufigstennosokomialenInfektionen.70–80%dernosokomialenHWIsindmiteinemKatheterassoziiert(CAUTI).BesondershochistdiePrävalenzvonHarnwegskatheternaufIntensivstationen(WagenlehnerFMetal.,IntJAntimicrobAgents2006(28)(Suppl1):86-90).BeitransurethralkatheterisiertenPatientenliegtdietäglicheInzidenzeinerneuerworbenenBakteriuriezwischen3–10%,nach30TagenisteineBakteriuriebeiderMehrzahlderPatienten nachzuweisen. Somit ist der transurethrale Dauerkatheter der bedeutendste Risikofaktor für eine aszendierende HWI. Auch die damit einhergehenden zusätzlichen Kosten sind nicht zu unterschätzen.DurchgeeignetePräventionsmaßnahmenkonntenindenletztenJahrenzwarbiszu70%allerCAUTI,insbesonderedurchdiestrikteUm-setzung verschiedener Interventionsbündel verhindert werden. Dennoch besteht nach wie ein sehr hohes Risiko für Patienten durch eine transurethraleKatheterisierunganeinerHWIzuerkrankenbzw.andenFolgeneinerUrosepsiszuversterben(LoEetal.InfectControlHospEpidemiol.2008(29(Suppl1):41-50).WederdieVerwendungneuerKatheter-MaterialiennochdieBeschichtungvonKatheternmitantibiotischen/antiseptischenSubstanzenkonntebislangnichtzueinersignifikantenReduzierungvonCAUTIimVergleichzuherkömmlichenKatheternbeitragen.(KRINKO/RKI,Bundesgesundheitsbl201558:641-650).

DaheristesdasZielderForschungs-undEntwicklungsarbeiten,mitHilfeeineskombiniertenAnsatzes(technologisch/antimikrobiell)eineneuartigeKathetergenerationzuentwickeln,dieinersterLinieaufdiePräventioneinerBiofimbildungiminnerenundäußerenMilieudesKatheterschaftessowieaufdieVermeidungvonRestharninderHarnblasealsursächlicheQuellenfürdieEntstehungeineBakteriurieabzielt.

Das neuartige Kathetersystem besteht im Wesentlichen aus einem dreilumigen Schaft in Verbindung mit einem Halte- und einem Reservoir-Ballon, beide platziert in der Harnblase. Die Prävention eines Biofilms erfolgt durch eine kontinuierliche Befeuchtung derMucosaepithels der Urethramit/ohne ausgewählteKombinationenvonAntiseptikaausdemReservoir-BallonübereinesderdreiLumendesKatheters.EinekontinuierlicheBefeuchtungdesEpithelsträgtzudemzurUnterstützung/Aufrechterhaltungdernatürlichen,körpereigenenAbwehrmechanismenundmithinzurVermeidungvonmechanischenBeschädigungenbeimEntfernen/WechseldesKathetersbei.Die asphärische Form des Halteballons und eine Re-positionierung des Drainageauges am Blasenboden dient dem vollständigen Abfluss von Urin aus der Blase und minimiert das Risiko einer Restharnbildung und einer möglichen Anreicherung von endogen/exogenen Keinem in einem abgeschlossenen System. DieUntersuchungenzurFunktionalitätdesneuartigenKathetersystemsbefindensichnochineinemfrühenStadium.

v-34Bead assay – eine schnelle, einfache und reproduzierbare methode zum nachweis der erhöhten toleranz von BiofilmbakterienK. Konrat1, I. Schwebke1, C. Schaudinn2, M. Arvand1

1Robert Koch-Institut, FG 14, Berlin, Deutschland2Robert Koch-Institut, ZBS 4, Berlin, Deutschland

Biofilmesindkomplexe,anOberflächenadhäriertemikrobielleGemeinschaften,indenenBakterieninderUmweltüberwiegendvorkom-men.ImKrankenhaussindbakterielleBiofilmeaufgrund ihrerausgeprägtenWiderstandsfähigkeitundUmweltresistenz immerwiederzurQuellevonAusbrüchennosokomialerInfektionengeworden.DasRisikoderÜbertragungvonInfektionserregerndurchkontaminierteMedizinprodukteistbeichirurgischenInstrumentensowieinderEndoskopiebeschrieben.AufgrundderkomplexenGeometriemodernerMedizinproduktekönnensichbeiunzureichenderAufbereitung(ReinigungundDesinfektion)inschwerzugänglichenBereichenBiofilmeansiedeln.DabakterielleBiofilmetolerantergegenüberDesinfektionsmittelnseinkönnenalsdiegleichenBakterien inplanktonischerLebensweise,sinddieAnforderungenaneineerfolgreicheDesinfektionimFalleeinerBiofilmbildungdementsprechenddeutlichhöher.EinenderartigenUnterschiedinderDesinfektionsmitteltoleranzkönnenwirauchausunserenErfahrungenbestätigen.MittelseinerimRKIentwickeltenMethode„beadassay“werdenpraxisrelevanteWirkstoffe(Peressigsäure,Glutaraldehyd)gegenbakterielleBiofilmebeiausgewählten Testorganismen und Ausbruchsstämmen (Pseudomonas aeruginosa, Klebsiella pneumoniae, Nicht-tuberkulöse Mykobakterien) getestet.DieseMethodeberuhtaufderKultivierungvonbakteriellenBiofilmenauf5mmgroßenGlasperlenin24-wellMikrotiterplatten.DiebiofilmbewachsenenGlasperlenwerdenanschließendinDesinfektionsmitteleingetaucht,umsodieInstrumentendesinfektionzusimulieren.Der„beadassay“hatsichalseinegutreproduzierbare,zugleichaberauchleichtdurchzuführende,zeitsparendeundkostengünstigeMe-thode erwiesen, die das Potential hat, als standardisierte Methode für die Prüfung der Wirksamkeit von Desinfektionsmitteln an bakteriellen Biofilmeneingesetztzuwerden.

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patIenten- und Büger-empOwerment In sachen hygIenev-35wissen, was schützt – aufklärung der Bevölkerung zum thema InfektionsschutzH. M. ThaissBundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA), Köln, Deutschland

Die Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA) hat als Fachbehörde im Geschäftsbereich des Bundesministeriums für Gesund-heit(BMG)dieAufgabe,gesundheitsbewusstesVerhalteninderBevölkerungzufördern.EinSchwerpunktliegtdabeiaufdemSchutzvorInfektionskrankheiten. Hinsichtlich des hohen Stellenwertes von Impfungen und einfachen Hygieneregeln als effektive Schutzmaßnahmen besteht nach wie vor Aufklärungsbedarf. Dies zeigen Repräsentativbefragungen der BZgA zu den Themen Impfen und Hygiene. Dem Bedarf begegnet die BZgA mit einem breiten Informationsangebot.

gut informiert fürs Impfen entscheiden Auf der Internetseite www.impfen-info.de werden die Impfempfehlungen der Ständigen Impf-kommission(STIKO)allgemeinverständlichdargestellt.UmfangreichePrintmaterialienundInfografikensowieanschaulicheErklärvideosergänzen das Informationsangebot. Von Mehrebenen-Kampagnen über interaktive Online-Tools bis hin zu einem download-Service für Multi-plikatoren:DiecrossmedialeKommunikationzieltdaraufab,dieAkzeptanzderImpfempfehlungenderSTIKOinderBevölkerungzufördern.

hygienemaßnahmen im alltag umsetzen Der Fokus des Internetportals www.infektionsschutz.de liegt auf der Vermittlung von Hygien-emaßnahmenfürdenAlltag.ÜbertragungswegevonInfektionskrankheitenwerdenallgemeinverständlicherklärtundvisualisiert.Darausleitet sich direkt der Nutzen von einfachen Hygieneregeln zur Unterbrechung von Infektionsketten ab. Verschiedene Medien werden genutzt, um die Bevölkerung crossmedial zu erreichen. Merkblätter zu 26 Infektionskrankheiten in 6 verschiedenen Sprachen, leicht verständliche InfografikenundPiktogramme,Spiegelaufkleber,Plakate,BroschürenundKurzfilmeanimierenbeispielsweisezumrichtigenHändewaschenund zum richtigen Husten und Niesen.

Alle diese Materialien werden auf der Basis eigener wissenschaftlicher Untersuchungen erstellt, von einem Fachbeirat begleitet und be-rücksichtigennationaleundinternationaleErkenntnissederGrundlagen-undangewandtenWissenschaften.

v-36aktuelle daten und Fakten zur antibiotika-überversorgung in der humanmedizinS. DannenfeldBKK-LandesverbandNORDWEST,Hamburg,Deutschland

AntibiotikagaltenseitihrerEntdeckungimJahr1928alsWunderwaffegegenbakterielleInfektionen.DieAnwendungdieserArzneimittelbeinhaltenallerdingsauchRisiken.WennAntibiotikazuoftoderunsachgemäßangewandtwerden,begünstigtdasdieEntstehungundVerbreitungvonresistentenErregern.

ImJahr2016führtendieBKK-LandesverbändeNORDWESTundMitteeineAuswertungvonAntibiotikaverordnungenvon6,4Mio.BKK-Versichertendurch.DasErgebnisderUntersuchung:• AntibiotikawerdenimmernochfürErkrankungenverordnet,wosievonvornherein unwirksam sind. Die Untersuchung zeigt, dass nichtunerheblichAntibiotikabeiErkältungenverschriebenwerden(beibiszu22%derPatienten).• Antibiotikawerdenungezieltverschrieben.BeispielsweiseerhieltenimDurchschnitt24%derPatientenbeiHarnweginfektionenzwei undmehrAntibiotikaverordnungen.Undlediglichbei3,6%wurdeeinAntibiogrammdurchgeführt• DieBKK-DatenverifizierenaußerdemdasOst-west-gefälle in der Verschreibepraxis von Antibiotika. Im Osten Deutschlands wird weitwenigerverordnet,alsimWesten.EinedurchgängigerationaleAntibiotikatherapieistinDeutschlandnichterkennbar

SeitensverschiedenerInteressenvertretungenwirdhäufigverlautbart,dassnebendemoftmaligenPatientenwunschdieunzureichendebzw.budgetierteVergütungvonLaborleistungenUrsachefürdengeringenEinsatzvonTestverfahreninderambulantenPraxisist.DerBKK-LandesverbandNORDWESTschlossdahermitWirkungzum01.01.2017mitderKassenärztlichenVereinigungNordrheineinemodellhafteVereinbarungzurFörderungdesEinsatzesvonAntibiogrammenundStreptokokken-SchnelltestsindenPilotregionenDuisburgundEssen.Der Vertrag wird aktuell durch das Zentralinstitut für die kassenärztliche Versorgung (ZI) evaluiert.

Neben vielen weiteren nationalen und internationalen Untersuchungen, bestätigte auch die Wiederholung der Untersuchung im Jahr 2018, dassinBezugaufeinenrationalenAntibiotikaeinsatzkeinErkenntnis-,sonderneinHandlungsproblemvorliegt.

Derzeit existiert ein Flickenteppich an größtenteils freiwilligen Maßnahmen, wie der Resistenzbildung entgegengewirkt werden kann. Was fehlt ist eine verbindliche Regelung für eine rationale Antibiotikatherapie.

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v-37geschlechtsspezifische wahrnehmung und erwartung zur hygiene bei patienten – ergebnisse aus ahOI – patient im BootT. Görig1,2, K. Dittmann1,2, S. Diedrich1,3, C.-D. Heidecke1,3, A. Kramer1,2, N. O. Hübner1,2,4

1KOMPASSe.V.,MRE-NetzwerkMecklenburg-Vorpommern,Greifswald,Deutschland2Institut für Hygiene und Umweltmedizin, Universitätsmedizin Greifswald, Greifswald, Deutschland3Klinik und Poliklinik für Allgemeine Chirurgie, Viszeral-, Thorax- und Gefäßchirurgie, Universitätsmedizin Greifswald, Greifswald, Deutschland4IMD MVZ Labor Greifswald GmbH, Greifswald, Deutschland

hintergrund: Die Vermeidung nosokomialer Transmissionen und Infektionen erfordert die Beteiligung der Patientinnen und Patienten. In AHOI (Aktivierung der Patientinnen und Patienten, Pflegebedürftigen und Pflegenden für eine hygienebewusste Partizipation an der Infektionsprävention) werden Potentiale der aktiven Patienteneinbindung in die Infektionsprävention systematisch untersucht, entwickelt underprobt.ZielisteinbessererInfektionsschutzundmehrBewegungsfreiheitvonPatientinnenundPatientensowieeineEntlastungvonPflegekräften und Angehörigen.

WirberichtenErgebnisseausderAHOI-PilotstudiezurImplementierungeinesmultimodalenInterventionsbündels.Bewertungvonge-schlechtsspezifischenAuswirkungenwardabeieinesderprimärenErkenntnisziele.

methode:DiePilotstudiefandüber12WochenimFrühjahr2017statt.DieEvaluationdesInterventionsbündelserfolgtedurcheinezwei-stufigeBefragungbeiAufnahmeundEntlassungaufzweiNormalstationen.EvaluiertwurdenebendemInterventionsbündeldieKompetenz,dasEmpowermentunddieAdhärenzinBezugaufindividuellesHygieneverhaltenundHygienewahrnehmung.132Befragtebeantwortetenbeide Stufen. Die Analyse wurde mit IBM SPSS Statistics 22 durchgeführt.

ergebnisse:DieErgebnissezeigen,dassweiblicheBefragteeinenMangelanDesinfektionsmittelspendernverstärktwahrgenommenhaben.Siewieseneine7,4-fachbzw.3,8-facherhöhteWahrscheinlichkeitaufdenMangelimEingangs-bzw.Cafeteriabereichzuentdecken.Ebensowiesen sie eine 3,8-fach erhöhte Chance auf mit der Sauberkeit der Sanitärräume unzufriedener zu sein. Zudem schätzten weibliche Befragte die Reaktion von Ärzten hinsichtlich Mängelhinweisen negativer ein. DieDifferenzenwarenaufdem95%-Konfidenzintervallsignifikant.

Fazit:UnsereErgebnisselegennahe,dasszuroptimalenEinbindungvonPatientinnenundPatientenindieInfektionspräventiongeschlech-terspezifischeAspekteberücksichtigtwerdenmüssen.SosolltenDesinfektionsmittelspenderoptischundstrukturellsoplatziertwerden,dass Sie von beiden Geschlechtern gleichwertig wahrgenommen werden. Zudem sollte bei der Ausbildung des medizinischen Personals aufeinegeschlechtsorientiertePatientenkommunikationgeachtetwerden.EineaktivegendergerechteEinbindungvonPatientinnenundPatienten,sowiedesmedizinischenPersonalskannzurumfangreichenErhöhungderInfektionspräventionbeitragen.

Die Arbeit ist akzeptiert in Infection and Drug Resistance 2018.

v-38visionen – was wäre möglich in sachen patientensicherheit und hygiene?W. PoppHykomed, Dortmund, Deutschland

Informationen zur Hygiene der Patienten werden als zunehmend wichtig angesehen. Beispielsweise werden Patienten immer mehr über Händehygiene aufgeklärt, gleichzeitig sind in den Krankenhäusern heute Patientenfürsprecher tätig. Insbesondere auch durch den G-BA werdenvermehrthygienischeDatenzurVerfügunggestellt,z.B.ausdenQualitätsberichtenderKrankenhäuser.AllerdingsstelltsichdieFrage, ob die Daten für den Patienten so aufbereitet und zugänglich sind, dass er sie schnell erreichen und bewerten kann. Diesbezüglich gibtesderzeitsichernochgroßeDefizite.

Allgemein werden multiresistente Keime derzeit als eine der größten Bedrohungen im Gesundheitswesen angesehen. Dabei entscheiden im Augenblick Ärzte darüber, ob ein Patient auf einen multiresistenten Keim gescreent wird oder nicht. Hier stellt sich die Frage, ob der-artigeEntscheidungennichtwesentlichstärkerdurchPatientenmitbestimmtwerdenmüssen.SolltemannichtjederPersoneinScreeningaufmultiresistenteErregeranbieten,sowiefrüherbeiHIVverfahrenwurde?Dieswürdefreilichimplizieren,dassauchwesentlichmehrAufklärung und Hilfestellung, z.B. durch staatliche Behörden, geleistet wird.

Nach§630eBGBmüssenKrankenhäuserdenPatientenbeiAufnahmeüberbesondereRisikenaufklären.DiesgeschiehtderzeitimHinblickauf die hygienische Situation überwiegend nicht. So wird im Allgemeinen dem Patienten nicht mitgeteilt, dass er auf eine Station aufge-nommen wird, auf der derzeit ein Ausbruch ist.

Mit diesen und weiteren Fragen wird sich der Vortrag auseinandersetzen.

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freie Vorträge 4 • flächenDesinfektionv-39kontamination von tuchspendereimern und desinfektionsmitteldosiergeräten am universitätsklinikum leipzigP. Blume, J. Stahlmann, I. F. ChabernyUniversitätsklinikum Leipzig, Institut für Hygiene, Krankenhaushygiene und Umweltmedizin, Leipzig, Deutschland

Fragestellung: Infektionsprävention umfasst neben anderen Maßnahmen auch die routinemäßige Desinfektion von Oberflächen. Die hierfür weit verbreiteten Tuchspendersysteme können jedoch aufgrund von inkorrekter Nutzung oder Aufbereitung, durch mangelnde Hygiene desverwendetenTrinkwassersoderderDosiergerätemikrobiellkontaminiertsein[2].AusdiesemGrundmüssenTuchspendersystemeregelmäßigüberprüftwerdenundsolltenimRahmenvonAusbruchsuntersuchungenimmermitinBetrachtgezogenwerden[3].

methoden: Die Desinfektionslösung von Tuchspendern und Dosiergeräten wurden am Universitätsklinikum Leipzig entsprechend der EmpfehlungendesVerbundsfürAngewandteHygiene(VAH)durchgeführt[1,2].

ergebnisse: Bei der Testung der Desinfektionslösung aus Tuchspendereimern (n=1069) konnte im zeitlichen Verlauf eine Abnahme der ZahlkontaminierterEimerverzeichnetwerden(2016:31%;2017:18%;08/2018:8%).DasmikrobiologischeSpektrumwurdedurchAchro-mobacter spp. (81%)dominiert,gefolgtvonPseudomonas spp. (10%),Vancomycin-resistentenEnterokokken(4%),undanderenwenigpathogenenUmweltorganismen(5%).DieausdenDosiergeräten(n=139)entnommeneLösungzeigtein91.1%keinerleiWachstum.In8,2%wurdenBacillus spp.undin0,7%Schimmelpilzenachgewiesen.

ausblick: KontaminationenderDosiergerätealsauchdesTrinkwasserskonntenalsUrsachefürdieErregernachweise indenEimernausgeschlossenwerden.Wirgehendavonaus,dassmangelndeKenntnisseundeinfalschesSicherheitsgefühlbeimUmgangmit„mikro-biologischsicherem“DesinfektionsmittelzuinkorrekterHandhabungderTuchspendereimerführten.

[1]AnforderungenandieHygienebeiderReinigungundDesinfektionvonFlächen.EmpfehlungderKommissionfürKrankenhaushygieneundInfektionspräventionbeim

Robert Koch-Institut (RKI)«, Bundesgesundheitsblatt, Gesundheitsforschung, Gesundheitsschutz, Jg. 47, H. 1 (2004), S. 51–61

[2]KontrollmaßnahmenbeiderAnwendungvonTuchspendersystemenfürdieFlächendesinfektioninAbhängigkeitvomRisikoprofil.MitteilungderDesinfektionsmittel-

Kommission«, Hygiene & Medizin, Jg. 3, H. 38 (2013), S. 108–109

[3]EmpfehlungzurKontrollekritischerPunktebeiderAnwendungvonTuchspendersystemenimVortränksystemfürdieFlächendesinfektion.Desinfektionsmittelkommission

imVAHunterMitwirkungder„4+4-Arbeitsgruppe“«,Hygiene&Medizin,Jg. 11,H. 37(2012),S. 468–470

v-40vergleichende prüfungen zur resistenz verschiedener aspergillus brasiliensis-referenzstämme gegen gängige desinfektionsmittel S. Pahl1,S.Eike1, J. Steinmann1, J. Clarke2, F. H. H. Brill11Dr.Brill+PartnerGmbH,ScientificService,Hamburg,Deutschland2Lonza Ltd., Manchester, Vereinigtes Königreich

DerNachweiseinerfungizidenWirksamkeiteinesDesinfektionsmittelsimhumanmedizinischenBereichnachEN13624erbracht.AlsPrü-forganismus dient Aspergillus brasiliensis. Der entsprechende Referenzstamm kann bei den jeweiligen nationalen Stammsammlungen bezogen werden. In der vorliegenden Studie wurden basierend auf der ATCC-Nummer identische Aspergillus brasiliensis-Referenzstämme bei den Stammsammlungen DSZM (Deutschland), ATCC(USA),CECT(Spanien)undNCPF(UK)bezogenundWirksamkeitsprüfungenmitIsopropanol,Peressigsäure,einemQAV-basiertenProduktundeinemQAV/Amin-basiertenProduktdurchgeführt.DieErgebnissederWirksamkeitsprüfungennachEN13624zeigten,dassdeutlicheUnterschiedeinderResistenzderbezogenenReferenz-stämme gegen die geprüften Desinfektionsmittel nachgewiesen werden konnten, obwohl die bezogenen Stämme theoretisch identisch sein sollten und somit eine identische Resistenz gegenüber den geprüften Desinfektionsmitteln anzunehmen wäre. In vertiefenden Untersuchungen konnte zudem nachgewiesen werden, dass die geprüften Referenzstämme verschieden ausgeprägte Antibiotikaresistenzen aufwiesen. DaallebezogenenReferenzstämmenachEN13624fürdieNutzunginWirksamkeitsbewertungenvonDesinfektionsmittelnzulässigsind,können die festgestellten Unterschiede in den Resistenzen der Referenzstämme gegen die geprüften Desinfektionsmittel große Auswirkungen auf die Auslobung der geprüften Produkte haben. Insbesondere besteht das Risiko, dass Produkte mit ausgelobter fungizider Wirksamkeit deutlichzugeringeerforderlicheEinsatzkonzentrationenundEinwirkzeitenausweisen,umtatsächlicheeinefungizideWirksamkeitaufzu-weisen, wodurch eine ausreichende Desinfektion in der Praxis ggf. nicht gewährleistet werden kann.

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v-41wirksamkeitsprüfung von Flächendesinfektionsmitteln – vergleich vom standardprüfkeim pseudomonas aeruginosa mit anderen gramnegativen erregernA. Jacobshagen1, J. Gebel1, S. Gemein1, S. Kowol1, R. Schmithausen1, G. Bierbaum2,M.Exner1

1InstitutfürHygieneundÖffentlicheGesundheitderUniversitätBonn,Desinfektionsmitteltestung,Bonn,Deutschland2Universitätskliniken, Institut für Medizinische Mikrobiologie, Immunologie und Parasitologie, Bonn, Deutschland

DasAufkommenmehrfachresistentergramnegativerErreger,dieschwereInfektionenverursachen,istseitJahrensteigend(Pfennigwerth2018). Hygienische Maßnahmen wie z.B. die Oberflächendesinfektion spielen eine Schlüsselrolle bei der Prävention dieser Infektionen (Kentersetal.2018).HäufigwerdenhierfürDesinfektionsmittelaufBasisquartärerAmmoniumverbindungenverwendet.GleichzeitigwirdinderLiteratureinemöglicheToleranzentwicklungvongramnegativenBakteriengegenüberquartärerAmmoniumverbindungendiskutiert(Buffet-Bataillon et al. 2012).ImRahmendervorgestelltenUntersuchungenwurdedieWirksamkeitverschiedenerFlächendesinfektionsmittelaufBasisquartärerAm-moniumverbindungen gegenüber klinisch relevanten gramnegativen Bakterien miteinander verglichen. Hierfür wurde der Standardtest-organismus Pseudomonas aeruginosa weiteren Vertretern gramnegativer Bakterien aus der Stammsammlung (Acitenobacter baumanii, Klebsiella pneumoniae, Serratia marcescens)gegenübergestellt.EineweitereFragestellungwar,obeshinsichtlichderWirksamkeitderDesinfektionsmittel einen Unterschied zwischen den Laborstämmen und klinisch relevanten Isolaten aus der Krankenhausumgebung (Kleb-siella oxytoca und Pseudomonas aeruginosa) geben könnte.

Buffet-BataillonS,TattevinP,Bonnaure-MalletM,Jolivet-GougeonA.Emergenceofresistancetoantibacterialagents:theroleofquaternaryammoniumcompounds–a

criticalreview.IntJAntimicrobAgents2012;39:381-389

KentersN,GottliebT,HopmanJ,MehtarS,SchweizerML,TartariE,IsacworkinggroupInfectionPreventionControl,HuijskensEGW,VossA.Aninternationalsurveyof

cleaning and disinfection practices in the healthcare environment. JHospInfect2018;100:236-241

PfennigwerthN.BerichtdesNationalenReferenzzentrums(NRZ)fürgramnegativeKrankenhauserreger–Zeitraum1.Januar2017-31.Dezember2017.EpidBull2018;28:163-267

v-42neues gefahrstoff-freies hochwirksames desinfektionsmittel für die Flächendesinfektion und händedesinfektion und gleichzeitige keimreduzierende reinigungK. Theobald, S. HahnWingtecGmbH,Forschung&Entwicklung,Homburg,Deutschland

Die Handhabung von Desinfektionsmitteln ist im Klinikalltag problematisch, da sie zum einen Wirklücken aufweisen und auf der anderen Seite als Gefahrstoffe von Mitarbeitern oft schlecht vertragen werden. Im Resultat ist die Bereitschaft zur Verwendung von Desinfekti-onsmitteln auf einem sehr niedrigen Niveau.AufgrunddieserGegebenheitenwardieEntwicklungeinesgefahrstofffreienWirkstoffkomplexesnotwendig,derkeineWirklückenaufweistund entsprechend einfach, als auch ungefährlich zu handhaben ist.BasisdesnunvorliegendenWirkstoffkomplexesisteineelektrolytische0,18%igeNaOCl–Lösung,dieaufpH9eingestelltunddurcheinspezielles Verfahren so stabilisiert wurde, dass die Wirkungskaskade von NaOCl über HOCl erst beim Kontakt mit dem Keim-Milieu ange-schoben wird. Diese Lösung wurde sowohl dermatologisch, als auch im Kontext einer VAH-Zulassung wirkungstechnisch untersucht. Die Toxizitätwurdeebenfallsbegutachtet.DasMittelwirktbeikurzerEinwirkzeit[GB1] gleichzeitigviruzid,bakterizid,levurozid,fungizidundsporizid(ab1bis15Minuten).EswurdevonVAH-gelistetenLaboratoriennachEN13727,EN13624,EN14476,EN14348,EN16438,EN13697,prEN14885,prEN16777geprüft.DieantiviraleWirksamkeitgegendasunbehülltemurineNorovirusundAdenovirusTyp5wurdeimKontextdesEinsatzesalsHändedesin-fektionsmittelsineinemquantitativenSuspensionstestnachderLeitliniederDeutschenVereinigungzurBekämpfungderViruskrankheitene.V. (DVV) und des RKI auf Wirksamkeit gegen Viren in der Humanmedizin (Fassung vom 1. Dezember 2014) untersucht und nachgewiesen. Eine0,12%igeLösungwirktbeihoherAnschmutzungbereitsnach10Sekundenviruzid.DieHautverträglichkeitwurdebiszueinerKonzentrationvon0,25%vomDermatest-InstitutgeprüftundderWirkstofffkomplexbekamdieBenotung„sehrgut“.Wir konnten zeigen, dass der Wirkstoffkomplex mit dem Arbeitstitel Neutral+ION sowohl eine hohe Wirksamkeit als Desinfektionsmittel hat und gleichzeitig Gefahrstoff-frei ist. Daher bietet dieser Wirkstoff die Möglichkeit, sowohl bei hoher Wirksamkeit und sehr guter Ver-träglichkeit die Desinfektion deutlich zu vereinfachen.

v-43untersuchungen zur entwicklung eines phase 2-stufe 2 testverfahrens zur wirksamkeitsbewertung von Flächendesinfektionsmitteln mit mechanisch-chemischer wirkkombination für den Bereich lebensmittel und IndustrieA. Ulatowski1, A. Hannaford2, H. Gabriel1, S. Pahl1, F. H. H. Brill1, J. Clarke2

1Dr.Brill+PartnerGmbH,ScientificService,Hamburg,Deutschland2Lonza Ltd., Manchester, Vereinigtes Königreich

Im humanmedizinischen Bereich wird die Wirksamkeit eines Flächendesinfektionsmittels in praxisnahen Phase 2-Stufe 2 Testverfahren bewertet.MitdemZielderEntwicklungeinesPhase2-Stufe2TestverfahrensmitMechanikfürdenLebensmittelbereichwurdenzweiexistierende Prüfverfahren zur Wirksamkeitsbestimmung von Flächendesinfektionsmitteln miteinander verglichen.

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DieASTME2967beschreibteindurchdieAutomatisierungdesWischvorgangsimWiperatorgutreproduzierbaresPrüfverfahren,dessenWischprozess jedoch nur eine geringe Praxisnähe aufweist. In der im Jahr 2015 ausschließlich für den humanmedizinischen Bereich veröffentlichtenEN16615hingegenführtdermanuelleWischvorgangzueinervermindertenReproduzierbarkeitderPrüfergebnisseimVergleichzurASTME2967.

UmeinpraxisnahesPrüfverfahrenmitoptimierterReproduzierbarkeitderPrüfergebnissezuentwickelnwurdedaherder„GardnerAbrasionTester“genutzt,umdurcheinenautomatisiertenWischvorgangdieReproduzierbarkeitderPrüfergebnisseimVergleichzurEN16615zuerhöhen und dennoch einen praxisnahen Wischvorgang nachzustellen.

AlsfürdenLebensmittel-undIndustriebereichrelevanteOberflächenwurdenHDPEundEdelstahlhinsichtlichihrerEignungalsPrüfflächenbewertet.DabeideMaterialieneineglattereOberflächenstrukturalsdasinderEN16615verwendetePVChaben,wurdenvergleichendeWirksamkeitsprüfungen mit anschließender Rückgewinnung der Prüfkeime aus den Wischtüchern durchgeführt und der Anteil der mecha-nischen Abtragung an der erreichten Keimreduktion ermittelt. Beide bewerteten Oberflächen erwiesen sich als aus methodischer Sicht geeignetePrüfmaterialienfürdieEtablierungeinesneuenPrüfverfahrens.

ZudemkonnteinTrocknungsversuchenaufBasisderEN13697sowiederEN16615Acinetobacter baumannii ATCC 19606 als mögliche Alternativefürden,insbesondereinPrüfungennachEN16615,sehrtrocknungssensitivenPseudomonas aeruginosaidentifiziertwerden.

DieindieserStudiegewonnenenErkenntnisseüberdasmodifizierteundandenBereichLebensmittelundIndustrieangepassteTestver-fahrenkönnenalsGrundlagezurEntwicklungeinerentsprechendeneuropäischenNormgenutztwerden.

v-44einfluss von desinfektionsmittelrückständen auf die viruzide wirksamkeit bei der FlächendesinfektionJ. Köhnlein, F. von Rheinbaben, C. Hildebrandt, S. WernerHygCen Germany GmbH, Schwerin, Deutschland

Abgesehen von flüchtigen oder instabilen Wirkstoffen (Alkoholen, Peroxiden), ist für die überwiegende Zahl der bislang registrierten Aktiv-substanzen bei deren Anwendung als Flächendesinfektionsmittel nach dem Abtrocknen des Lösungsmittels (Wasser) von einem Verbleib auf den behandelten Oberflächen auszugehen. Während die Vorgaben für die Flächendesinfektion eine Ausbringungsmenge von bis zu 80 ml/m2fordern,kalkulierendiegängigenPrüfrichtlinienzurErmittlungderWirksamkeitderMittelmitnur20ml/m2(z.B.EN16615).Inder Praxis wird selbst diese Ausbringungsmenge oft noch unterboten, insbesondere bei der Applikation mit Hilfe vorgetränkter Wischtücher oder bei der Sprühdesinfektion.

DieErfahrungvielerJahrehatjedochgezeigt,dassdiebakterizide,tuberkulozideoderlevurozideWirksamkeitbeiderFlächendesinfektiontrotzdemgegebenist.Voraussetzungistallerdingsdieregelmäßige(tägliche)AnwendungentsprechenderMittel.ÜberdieNachhaltigkeitderviruzidenWirksamkeitderartigerPräparatewurdenbislangjedochkeineUntersuchungendurchgeführt,obgleichmitprEN16777einegeeignetePrüfmethodikzurErmittlungderviruzidenWirksamkeitvorliegt.BeiderappliziertenAnwendungslösunggehtdieseMethodesogar von 322 ml/m2 aus.

InunsererUntersuchungwurdederEinflussvonhandelsüblichenFlächendesinfektionsmitteln,basierendaufAldehydenundquartärenAmmoniumverbindungengegenüberVacciniavirus,NorovirusundParvovirusuntersucht.InAnlehnungandasPrüfdesignderEuropäischenRichtlinieprEN16777wurdendiedortvorgeschriebenenKeimträgerübereinenZeitraumvonmehrerenTagentäglichmitdenMittelnbehandelt, und die Wirkstofflösung auf den Keimträgern mehrfach angetrocknet. Das erstmalige Auftragen der Prüfviren erfolgte dann aber erst nach mehreren Tagen. Danach wurde anstelle einer weiteren Wirkstoffapplikation steriles Wasser appliziert um die von den Vorbehandlungen vorhandenen Desinfektionsmittelrückstände erneut in Lösung zu bringen. Nach Ablauf der für das Desinfektionsmittel vorgegebenen Kontaktzeit erfolgte die Reisolierung und Titration der zuvor aufgetragenen Prüfviren.

DieErgebnissezeigteneinedeutlicheReduktiondesVirustitersdurchdieaufdenKeimträgernvorhandenenWirkstoffe.Eskanndaherauchfür Viren mit einer Verstärkung der Wirksamkeit durch auf Oberflächen verbleibende Wirkstoffreste bei regelmäßiger Flächendesinfektion gerechnet werden.

freie Vorträge 5 • asPekte Der krankenhaushygienev-45Fake news in der hygieneE.MeyerCharité – Universitätsmedizin Berlin, Institut für Hygiene und Umweltmedizin, Berlin, Deutschland

ZunehmendwerdenheutewissenschaftlicheErkenntnisseinfragegestellt.DasreichtvomAlltagüberdiePolitikbisindieHygiene.DieExistenzdesHIV-Viruswirdbestritten,VerschwörungstheorienüberImpfungenkursierenundschlechtgemachteStudienalarmierendieÖffentlichkeitüberdieangeblicheUnwirksamkeitvonDesinfektionsmitteln.FakeNewserlangenriesigeVerbreitung.DieamerikanischeRegierung verbietet der Seuchenbehörde CDC die Verwendung der Begriffe wissenschaftsbasiert science-based und auf Grundlage von

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Beweisen evidence-based. TrumpstelltwissenschaftlicheErkenntnisseüberdendurchmenschlichesHandelnverursachtenKlimawandelinfrage und macht dies zur Grundlage seiner Politik. Was können und sollen wir dagegen tun?

v-46die checkliste zur hygienebegehungS. DreesSt.ElisabethKrankenhausKölnHohenlind,Köln,Deutschland

HygienebegehungenwerdenoftmalsalslästigeÜbelangesehen.DabeiistdieBegehungselbergarnichtdasProblem–dieDokumentationundBearbeitungdervorgefundenenSituationistdieSpaßbremse:Zeitaufwändig und schwierig zu formulieren. Aus diesem Grund werden Begehungen mit Checklisten durchgeführt.ProblematischwirdeswenndieseamSchreibtisch,d.h.theoretischundoftmalspraxisfernvorbereitetwerden:VieleChecklistenhinter-fragen Dinge, die eine Hygienefachkraft ohnehin weiß, bzw. wissen sollte.Welche Fragestellungen sind wirklich von Interesse?Wie sieht eine gute Hygienecheckliste aus?Ist es wirklich erforderlich immer eine komplette Station/Funktionsabteilung zu visitieren, oder macht es Sinn sich auf kleinere Teilbereiche zu konzentrieren – diese dann aber intensiv zu beleuchten?Und wie ist es möglich diese Dinge zu dokumentieren, ohne Romane schreiben zu müssen?

v-47einfluss der screening-modalität auf die nachweisrate multiresistenter erreger auf einer IntensivstationK. SchatzmannAlfriedKruppKrankenhaus,Krankenhaushygiene,Essen,Deutschland

einführung:UntersuchtwurdederEinflussderModalitätdesAufnahme-ScreeningsineinerIntensivstation(RisikofaktoradaptiertversusallePatienten)aufdieNachweisratemultiresistenterErreger(MRE).

methode: Anfang 2018 wurde auf einer interdisziplinären 23-Betten Intensivstation bei Aufnahme die Art des Screenings auf multiresistente gramnegativeErreger(MRGN)undVancomycin-resistenteEnterokokken(VRE)imVergleichzudenVorjahrenvonScreeningbeibekanntenRisikofaktorenfürMRGN/VREaufScreeningallerPatientenumgestellt(BasisrektalerAbstrich).NacheinerÜbergangsphasewurdedannder Zeitraum von Mai bis Oktober ausgewertet und mit dem betreffenden Zeitraum der drei Vorjahre verglichen. Unabhängig davon ist im gesamten Krankenhaus ein Aufnahme-Screening alle Patienten auf Methicillin-resistenten Staphylococcus aureus (MRSA) (Basis Rachen/Nasen Abstrich) etabliert.

ergebnisse:In614rektalenAbstrichendesZeitraumesMai-Oktober2018fandensichin5,8%3MRGN(90%Erstnachweise),0,8%MRSAund3,6%VRE(83%Erstnachweise).ImVergleichszeitraumderVorjahre2015–2017fandensichbeiimMittel74,4rektalenAbstrichen5,8%3MRGN(85%Erstnachweise),0,1%4MRGN,1,8%MRSAund3,1%VRE(100%Erstnachweise).DieveränderteModalitätführteimVergleichszeitraumzu46zusätzlichenIsolierungen(7,5%derPatienten)mit215zusätzlichenIsoliertagen.

schlussfolgerung:DieÄnderungderScreening-ModalitätführteaufgrundderehergeringenSpezifitätderverwendetenRisikoindikatorenzueinerSteigerungderErstnachweisevonMRGN/VREumdenFaktor8.DiesführtinderPraxiszueinerVerdoppelungderIsolierungenaufderIntensivstation,dadortallePatientenmitNachweiseinerMRGNundVRE-BesiedlunganalogdenPatientenmitMRSAisoliertwerden.In der untersuchten Gruppe waren diese Besiedelungen nur ganz vereinzelt mit einer Infektion verbunden. Da wir zusätzlich bei invasiven InfektionenmitMREnurfürMRSAgegenüberdemMethicillin-sensiblenStaphylococcus aureuseineErhöhungderLetalitätfinden,schätzenwir den Nutzen des rektalen Screenings eher gering ein.

v-48the spectacles microbiota – cultivation-independent analyses using 16s rrna gene sequencingB. Fritz1, S. Weis1, F. Ziemssen2, S. Wahl3,M.Egert1

1Furtwangen University, Institute of Precision Medicine, Villingen-Schwenningen, Deutschland2Eberhard-Karls-UniversityTuebingen,CentreforOphtalmology,Tuebingen,Deutschland3Eberhard-Karls-UniversityTuebingen,ZEISSVisionScienceLab,InstituteforOphthalmicResearch,Tuebingen,Deutschland

Background: Surfaces with contact to the human body are usually contaminated with microorganisms and might be considered as fomites. The same applies for spectacles, but only little is known about their microbial contamination. Aerobic cultivation analyses from our group [Fritzetal.,2018]revealedabacterialloadstronglydominatedbystaphylococci.Tobetteraccountforaerotolerantanaerobes,slowgrowingandyet-uncultivatedbacteria,weperformeda16SrRNAgenesequencingapproach.

methods & results: 35 spectacles from university staff and students were swab-sampled at three sampling sites (nosepads, glasses andearclips).WesequencedtheV3–V4regionofthe16SrRNAgeneontheIlluminaMiSeqplatformusinganoptimizedlibraryprepara-tionprotocol.28earclips,23nosepadsand27glassesyieldedgoodqualitysequences,whichwereusedfordownstreamanalyses.After

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rarefication22phylaand622generaofbacteriaweredetected.Actinobacteria(42%),Firmicutes(39%)andProteobacteria(14%)werethedominantphyla.Atgenuslevel,Staphylococcus(28%),Propionibacterium(21%),Corynebacterium(11%),LawsonellaandStreptococcus(4%,each)werethemostabundanttaxa.Statisticalanalysesrevealedasignificantlyhigherbacterialdiversityontheglassescomparedto nosepads and earclips.

conclusions:Here,wereportthefirstcultivation-independentcompositionofthebacteriotaonwornspectacles.Spectaclesarecontaminatedwith bacteria of mostly human skin origin, including potentially pathogenic ones. They may play a role as fomites in clinical environments and contribute to eye infections.

Fritzetal.(2018),PLoSOne,inpress,doi:10.1371/journal.pone.0207238

v-49verlegung von intravitrealen Injektionen aus der zentralen Op-abteilung – enormes einsparpotential für kliniken und Op-zentren A. KunzeNormeditec, Consulting, Hardthausen, Deutschland

Mobile Instrumententische mit integrierten Hepa-Filtern ermöglichen die Verlegung von intravitrealen Injektionen aus dem OP-Raum und garantieren gleichzeitige eine höhere Sterilität als konventionelle OP-Räume.

In vielen Kliniken werden intravitreale Injektionen im Zentral-OP gemacht. Bei einer solchen Operation spritzt der Augenarzt unter örtlicher BetäubungeinMedikamentindasInneredesAugapfels.EineintravitrealeInjektionisteinminimalinvasiverEingriff,derauchmitgewissenRisikenverbundenist.BedrohlicheEntzündungendesgesamtenAuges(Endophthalmitis)könnendieFolgesein,dieschließlichsogarzurErblindungführenkönnen.DieDurchführungvonintravitrealenInjektionenineinemOperationssaalsolldasInfektionsrisikoverringern,diesistjedochmitzusätzlichemPersonalaufwanddurchdasEin-undAusschleusenderPatientenverbundenundsomitentstehenhöherenKosten für das OP-Zentrum. 

Mobile Laminar Air Flow Geräte Operio (TAV –Geräte) ermöglichen nun die Verlegung von intravitrealen Injektionen aus dem Zentral-OP und garantierengleichzeitigeinehöhereSicherheitalskonventionelleOP-Räume.Funktionsweise:DasSystembietetmiteinemWertvon99,995ProzenteinefastvollständigeReinigungvonBakterienundMikroorganismen.Eswirdeinenahezukeimfreie,stabileStrömungaus„sterilerLuft“Lufterzeugt,diesowohldieInstrumentealsauchdasOP-Feldumfasst.ImBereichderInstrumenteunddesOP-Feldes–unddaraufkommt es an – erzielt man die allerhöchste Reinheitsklasse für OP-Räume 1A d.h. es wird eine höhere Sicherheit als bei konventionellen OP-Räumenerzielt.(DateninInfektiologischeBedeutungvonRaumlufttechnischenAnlagen(RLTA)inOperations-undEingriffsräumen2010Kramer1,R.Külpmann2,F.Wille3,B.Christiansen4,M.Exner5,undKoll.ZentralblChir2010;135(1):11-17. 

Das mobile Laminar Air Flow Gerät Operio verfügt über eine elektrische Höhenverstellung welches es erlaubt den Schutzbereich individuell denErfordernissenderOP-Situationanzupassen.DurchdieständigeReinigungderLuftmitHepaFilternkannauchderKeimpegelimge-samten Raum gesenkt werden. Außerdem ist in diesem Gerät schon ein Instrumententisch integriert welcher dafür sorgt das die sterilen InstrumenteihreSterilitätauchnachdemÖffnendersterilenVerpackungbewahrt.DieseGerätekönnensoforteingesetztwerdenunterEinhaltungderAsepsisundsindaußerdemsehrkostengünstig.

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v-50erfahrungen zur aerogenen raumdesinfektion nach neuem cen prüfstandardentwurf pren 17272O. Riebe, H.-P. Werner, S. WernerHygCen Germany GmbH, Schwerin, Deutschland

InZeitenderimmerweitersteigendenInfektionszahlendurchnosokomialeErregergerätimmermehrdieAufbereitungderPatientenzimmernach aufgetretener nosokomialer Infektion in den Fokus.

Die aerogene Raumdesinfektion kann für hochinfektiöse Krankheitserreger durch Beaufschlagung aller kontaminierten Bereiche eine Möglichkeitsein,ÜbertragungenaufnachfolgendePatientenzuverhindern.

Natürlich ist eine solche Dekontamination immer nur zusätzlich zu einer bereits erfolgten Vorreinigung und anschließender Wisch- und Scheuerdesinfektionen zu sehen.DasRKIsiehtderartigeVerfahrenzurzeitnurinKatastrophenfällenvor.FürdenstandardmäßigenEinsatzistdieRaumdesinfektionderzeitnur eine Nischenanwendung.

BegründetaufdenindenletztenJahrenauchaufgrundderBiozidgesetzgebunggestiegenenBedenkengegendenbisdatoamhäufigsteneingesetzten Wirkstoff Formaldehyd und die damit verbundene umständliche Neutralisation von Formaldehydresten im Raum wurden von verschiedenen Herstellern Anstrengungen unternommen Verfahren zu entwickeln, die eine wirksame und reproduzierbare Raumdesinfektion mit dem Wirkstoff H2O2 zulassen. Dieser Wirkstoff zeigt in Suspensionsversuchen eine gute Wirksamkeit sowohl gegen Sporen als auch gegen Viren als die am schwierigsten zu inaktivierenden Krankheitserreger mit dem höchsten Infektionspotenzial.

InZusammenarbeitmitverschiedenenHerstellernwurdederEinflussunterschiedlicherParameteraufdenErfolgderVerfahrengeprüft.Hierbeizeigtsich,dassdieEinwirkzeitunddieKonzentrationwenigerdenErfolgdesVerfahrensbeeinflussenalsdieArtderVernebelung.Zudem zeigte sich eine sehr gute Wirkung gegen Sporen, jedoch konnten für vegetative Keime wie S. aureus oder E.hiraenur geringe ReduktionsratenunterEinsatzderverschiedenenBelastungssubstanzenfestgestelltwerden.

EineEinschätzungderVerfahrenswirksamkeitnurbasierendaufderWirksamkeitgegenSporenwäresomitnichtzielführend.Dasinderneuen Norm enthaltene umfangreiche obligatorische Prüfkeimspektrum scheint somit durchaus sinnvoll.

nachhaltIgkeIt vOn hygIenemassnahmenv-51von der Immatrikulation bis zur visite – hygiene von anfang anB. SchockInstitut für Hygiene, Krankenhaushygiene und Umweltmedizin, Leipzig, Deutschland

Niedrige Hygienekenntnisse erhöhen durch mangelnde Compliance das Risiko von Krankenhausinfektionen und stellen somit eine Heraus-forderungfürdiePatientensicherheitdar.DaherwurdeanderMedizinischenFakultät(MF)Leipzig2015dasLehrprojekt„OP-Training“eingeführt,eineUmstrukturierungderVorlesungs-undPraktikumsreihe„Hygiene“ausgearbeitetunddieHygiene-Vorlesungabdem1.Semester für die Humanmedizinstudierenden implementiert – Hygiene von Anfang an!

Das„OP-Training“inderVorklinikunddiedidaktischeUmstrukturierungderHygiene-VeranstaltungenimKliniksemestersindmittelsaktuellgeltenderLernzielkatalogeumfassendausgearbeitetundbereitsinderregulärenLehre(proJahrN=320Studierende;2015-17:N=960)erprobt.Sowohldas„OP-Training“alsauchdieVorlesungs-undPraktikumsreihewerdendurchdieMFexternevaluiert.ZusätzlichwurdeeinstandardisierterFragebogen(für„OP-Training“)undeineinterneEvaluation(fürÜbungsstationenderPraktikumsreihe)eingesetzt.Fürdie Hygiene-Vorlesung im 1. Semester wurde ebenfalls ein selbstkonzipierter Fragenbogen rund um den Kenntnisstand und hygienische Assoziationen der jungen Mediziner eingesetzt.

Das„OP-Training“wirdinderGesamtheitmit„sehrgut“evaluiert(N=492;RQ=51%).NebendemhohenStellenwertderHygieneimKlinik- und OP-Bereich (GesamtKlinik=97%undGesamtOP-Bereich=98%)wurdeebensodieBesonderheitderHygienealsEigenschutzundvor allem als Patientenschutz frühzeitig erkannt. Durch die ebenfalls positiv evaluierte Vorlesungs- und Praktikumsreihe verbesserte sich derKenntnisstandundderStellenwertderHygienederStudierendensignifikant(KenntnisstandMvorher=2,8 vs. Mnachher=3,9;p>0,000;Stellenwert Mvorher=3,3 vs. Mnachher=4,2;p>0,000;5-StufigeLikert-Skala;t-Test).

Die Hygiene als Fach wurde sowohl in der Vorklinik als auch in der Klinik im Curriculum fest integriert. Dabei wird deutlich, dass die frühzeitige und kontinuierliche Fokussierung der Hygiene in der studentischen Ausbildung einen Beitrag zur Infektionsprävention im Ge-sundheitswesen leisten kann.

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v-52hygieneworkshop in der pflegeausbildungK. A. Weis, A. WeicholdUniklinik Leipzig AöR, Institut für Hygiene, Krankenhaushygiene und Umweltmedizin, Leipzig, Deutschland

DieDeutscheGesellschaftfürKrankenhaushygienee.V.verlangtinder2017aktualisiertenEmpfehlung„MindestanforderungenzurInfek-tionspräventionu.KrankenhaushygienefürdieGesundheits-undKrankenpflege“einestärkereEinbindungderHygieneindenUnterricht.DieGesellschafftfordert,dassdieHygieneindenLehrplänenallermedizinischenBerufeeinendeutlichhöherenStellenwerterhält.Esbesteht die Gefahr, dass das medizinische Personal aufgrund des geringen Standes der Krankenhaushygiene in der Ausbildung nicht mehr ausreichend in diesem Bereich unterrichtet wird (vgl. DGKH, 2017). Vor diesem Hintergrund hat das Institut für Hygiene, Krankenhaushygiene und Umweltmedizin in der Medizinischen Berufsfachschule (MBFS) des Universitätsklinikums Leipzig einen achtstündigen Hygieneworkshop (HWS)fürdas4.bis6.Ausbildungssemesterimplementiert.Zielistes,praktischundtheoretischaufdieEntstehungnosokomialerInfek-tionen aufmerksam zu machen und diese zu verhindern.

Seit 2016 werden zwei bis drei HWS pro Jahr in den Klassen der 4. bis 6. Semester durchführt. Der HWS ist aufgegliedert in Teile der Theorie undpraktischeÜbungenandenWorkshopstationen. EswerdenjeweilseineWochevorundsechsWochennachdemHWSWissenstestsmit14FrageitemsmittelsFragebogeninderjeweiligenKlasseausgegeben.ZusätzlichwurdenselbstkonzipierteEvaluationendirektnachderVeranstaltungausgegeben,wonachdieTeilnehmersichselbsteinschätzenkonnten(Erwartung,EinschätzungeigenerKenntnisseundStellenwertderHygiene;Likert-Skala1-5)

Die Testergebnisse der Teilnehmer konnten sich nach sechs Wochen nach der Veranstaltung bestätigen und teilweise verbessern. Darüber hinauszeigtesicheinesignifikanteSteigerungderselbsteingeschätztenKenntnisse(Mvorher=3,25 vs. Mnachher=4,24;p>0,000).Evaluationdes HWS zeigte sehr gute Rückmeldungen und den Wunsch der Auszubildenden, diesen auf zwei Tage zu erweitern.

AufgrundderweitauspositivenEvaluationsergebnissehabendieVerantwortlichenderKrankenhaushygieneundderMBFSdieEinbindungweitererBerufsgruppenveranlasst.DieErweiterungwurdevorerstaufdieKinderkrankenpflegeerweitert.DesWeiterenwurde in diesem Rahmen beschlossen, den Auszubildenden ein Handout zur Verfügung zu stellen. Somit leistet das Institut für Hygiene, Krankenhaushygiene und Umweltmedizin einen weiteren Beitrag in die curriculäre Lehre in der MBFS und trägt zur Patientensicherheit auf pflegerischer Seite bei.

v-53einführung kurzärmeliger arztkittel – 3 Jahre späterS. HuggettMEDILYSLaborgesellschaftmbH,AsklepiosKliniken,KrankenhaushygieneundInfektionsprävention,Hamburg,Deutschland

Die Ankündigung für die Abschaffung des langärmeligen Arztkittels in den Asklepios Kliniken im Februar 2016 hat intern und extern um-fangreiche Diskussionen und ein großes Medienecho hervorgerufen.

InmehrereneuropäischenLändernwieHollandundEngland,indenmeistenKlinikenindenUSAaberinzwischenauchetlichendeutschenKliniken ist der kurzärmelige Kasack für Ärzte aus hygienischen Gründen bereits vor dem Jahr 2016 als ein Standard akzeptiert der zur Verbesserung der Patientensicherheit beiträgt.

Hintergrundist,dassdieArbeits-undBereichskleidungmitKrankheitserregernkontaminiert undinsoferneineQuellefüreineTransmissionsein kann. Lange Ärmel können deshalb bei Patientenkontakt ein erhöhtes Risiko darstellen. Darüber hinaus wird die hygienische Händedes-infektion,diealsdiewirksamsteEinzelmaßnahmezurUnterbrechungvonTransmissionskettengilt,durchlangärmeligeKitteleingeschränkt.

Verschiedene Berufsgruppen haben auch in deutschen Kliniken längst auf kurzärmelige Kasacks umgestellt. Arztkittel sind allerdings in vielen Kliniken in Deutschland weiter langärmelig.

DieKRINKOhat2015inihrerEmpfehlungzur„InfektionspräventionimRahmenderPflegeundBehandlungvonPatientenmitübertragbarenKrankheiten“denVorteilkurzärmeligerKasacksohneKnopfleisteauchfürÄrztinnenundÄrztehervorgehoben.

DieUmstellungindenAsklepiosKlinikenerfolgteab2016schrittweiseundistnochnichtabgeschlossen.DerProzessderEinführungwirddargestellt.DieVorbildfunktionderChefärztehatauchbeidiesemThemaeinegroßeBedeutung.EinigeKolleginnenundKollegenakzeptiertendieneueDienstkleidungschnell,anderehebendieBedeutungdesArztkittelsalsStatussymbolbzw.„Erkennungsmerkmal“fürÄrztehervor.Kollegen in leitender Funktion können den traditionellen Arztkittel in unseren Kliniken bei besonderen Situationen wie Interviews tragen.

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v-54einführung kurzärmliger arztkittel – ein erfahrungsberichtM. Denzinger1, H. Jakob1, O. Keis2, A. Schneider2, M. Goefsky3, H. von Baum4

1Fachschaft Medizin, Ulm, Deutschland2Dekanat Medizinische Fakultät, Ulm, Deutschland3Materialwirtschaft Universitätsklinikum Ulm, Ulm, Deutschland4Universitätsklinikum Ulm, Sektion Krankenhaushygiene, Institut für Medizinische Mikrobiologie und Hygiene, Ulm, Deutschland

hintergrund: In Zusammenarbeit mit der Klinikhygiene und der Geschäftsführung des Universitätsklinikums Ulm beteiligte sich die Fach-schaftMedizinaneinemEvaluationsprojektzurAkzeptanzkurzärmeligerArztkittelbeiMedizinstudenten.NachdemeingroßerKlinikkonzerndielangärmligenArztkittelabgeschaffthatte,stelltesichdieFragenachderEffektivitätundDurchführbarkeitdieserMaßnahmeauchander Uniklinik Ulm. 

methode:ZurPilot-EinführungderkurzärmeligenArztkittelwurdeeineKohortezurTestungbestimmt.DieKohortederBlockstudierendenim Wintersemester 2017/2018 (n=160) wurde mit den kurzärmeligen Arztkitteln zur Testung ausgewählt. Diese Studenten durchlaufen viele klinische Abteilungen und sollten so zu einer breiten Testung der kurzärmeligen Arztkittel beitragen. Um eine wissenschaftliche Aus-wertungsicherzustellen,wurdendieseStudierendenmitdreianonymisiertenEvaluationenbegleitet.EshandeltesichumeinenOnline-Fragebogenmit 7Items,deralle6Wochenneuversendetwurde.AußerdemwurdenamEndeallebeteiligtenklinischenKollegengebeteneinen Fragebogen auszufüllen.

ergebnisse: IndererstenEvaluationsrundehabenn=63Probandenteilgenommen,hierhabensich86%wenigeralsärztlichesPersonalvondenPatientenwahrgenommengefühlt.43%schätztenihreArbeitalshygienischermitdenkurenKittelnein.92%bevorzugteneinenlangenKittel.InRundezweinahmenn=67Probandenteil,hierfühltensichmit71,6%nochwenigervondenPatientenalsärztlichenPer-sonalwahrgenommen,75%wenigeralsärztlicheKollegen,46%fandenihreArbeitmitdenkurzenKittelnhygienischerund83,6%würdennocheinenlangenKittelbevorzugen.InderdrittenRunde kamen ähnlicheErgebnisseheraus.DieBefragungderärztlichenKollegenwarnicht repräsentativ und wird daher nicht berücksichtigt.

diskussion: Aufgrund mangelnder Akzeptanz wurde das Projekt der kurzen Arztkittel an der Uniklinik Ulm nicht weitergeführt. Dies scheint auf mehreren Gründen zu basieren, zum einen war der Schnitt der kurzärmligen Kittel nicht sehr vorteilhaft. Zudem scheint dem Arztkittel weiterhin ein wichtiger repräsentativer Aspekt zuzukommen. Dies schien einigen Studenten wichtiger als hygienischer zu arbeiten. Allerdings konnteindenEvaluationsergebnisseneinleichterTrendeinerbesserenAkzeptanzerkanntwerden,obsichdieserTrendweiterfortgesetzthätte bleibt nur Spekulation.

freie Vorträge 6 • aufbereitung unD meDizinProDukte iv-56wie kritisch ist semi-kritisch? aufbereitungskriterien, probleme und lösungen am Beispiel von flexiblen endoskopen,us-sonden, steckbeckenT. FenglerCLEANICALInvestigation&Application,Berlin,Deutschland

DieAufbereitungvonMedizinproduktenerfolgtimRahmendesQualitätsmanagementRisiko-basiertmitBlickaufdennächstenPatienten.Je nach erfolgtem Kontakt und damit Kontamination wird die Anwendung als unkritisch, semikritisch oder kritisch bezeichnet. Design und TemperaturfestigkeitbedingendieKlassifizierungA,BundC(komplex,temperaturempfindlich).EswerdenklinischeBeispielevorgestellt:

1.FlexibleEndoskopewerdenmehroderweniger“kritisch”eingesetzt,unterGesichtspunktenderInvasivitätunddesenglumigenlang-gestreckten Oberflächenaufbau, dem mehr oder weniger hygienischen Design.2. Semi-kritische Ultraschallsonden stehen mehr oder weniger geschützt in der Funktionsabteilung bzw. werden durch Krankenhausflure geschoben.3.SteckbeckenwerdenimPooleingesetztundvonPatientzuPatientimSteckbeckenspülergereinigt.MikrobiologischeErgebnisseweisenauf Mängel dieser Technik hin, Lösungen werden vorgestellt.

Bei den vielen 1000 verschiedenen Medizinprodukten wird anhand der Beispiele verständlich, wie groß die Betreiberverantwortung hinsichtlich derRisikobewertungist,daersichdienötigenInformationenbeschaffenmuss,bevordiejeweiligenProduktezumEinsatzkommen.NebenderHerstellerinformationisthierbeiauchdieeigeneEinschätzungaufdemaktuellenStandvonWissenschaftundTechnikgefordert.Eswärewünschenswert,wenndasBemühenumErkenntnisundLösungenseitensderKontrollbehördegewürdigtwürde.

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v-57neues und Bewährtes bei der hygienisch-mikrobiologischen überprüfung von flexiblen endoskopenS. Temizel, M. Schulze, M. Blüthgen, O. Dzoic1Klinikum Augsburg, Stabsstelle für Hygiene und Umweltmedizin, Augsburg, Deutschland

einleitung:Diehygienisch-mikrobiologischeÜberprüfungvonEndoskopenisteinwichtigerBestandteildesHygienemanagementsinKran-kenhäusern.WährenddieKRINKOalsobligateBestandteilederÜberprüfunglediglicheineSpüllösungausdemInstrumentierkanal,eineProbederOptikspüllösungsowieeineAbstrichuntersuchungdesdistalenEndesbzw.beiDuodenoskopenzusätzlichvomAlbaranhebelfordert(KRINKO,2012),beinhaltetdieEmpfehlungderDGKHeinedeutlichaufwändigereBeprobungallerEndoskopkanälemittelsSpüllö-sungen(DGKH,2010).ZusätzlichergibtsichmitderzunehmendenAnschaffungvonEndoskop-TrockenschränkeneinweiteresArbeitsfeldfürhygienisch-mikrobiologischeKontrollen;hierfürstehtmitderDINEN16442aucheineNormmitgefordertenUntersuchungenzuVerfügung.

methoden: In einer retrospektiven Auswertung der am Klinikum Augsburg in der Stabsstelle für Hygiene und Umweltmedizin mit ange-schlossenemHygienelaborindenJahren2017und2018durchgeführtenhygienisch-mikrobiologischenÜberprüfungenvonEndoskopen (n>300)nachDGKH-EmpfehlungwerdendiebeidengenanntenMethodenverglichen.ZusätzlicherfolgteinePräsentationderErgebnissenacheinemJahrBeprobungeinesTrockenschrankesnachDINEN16442.

ergebnisse: Auswertung noch nicht abgeschlossen

schlussfolgerungen:Auswertungnochnichtabgeschlossen;einestatistischeBewertungderbeidenUntersuchungsmethodenhinsichtlichNotwendigkeitderBeprobungallerEndoskopkanälewirdangestrebt.

Quellen:DeutscheGesellschaftfürKrankenhaushygiene(DGKH).(2010)Hygienisch-mikrobiologischeÜberprüfungvonflexiblenEndoskopennachihrerAufbereitung.Hygiene&Medizin;35(3),S.75–79.Kommission für Krankenhaushygiene und Infektionsprävention (KRINKO). (2012) Anforderungen an die Hygiene bei der Aufbereitung von Medizinprodukten;Anlage8:AnforderungenandieHygienebeiderAufbereitungflexiblerEndoskopeundendoskopischenZusatzinstru-mentariums.Bundesgesundheitsblatt;55(10),S.1244–1310.

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v-58Infektionen durch thermolabile endoskope – Ist die sterilisation ein ausweg?H. BieringHolger Biering Consulting, Grevenbroich, Deutschland

In einer Reihe von Publikationen ist in den vergangenen Jahren sowohl in der Fachliteratur als auch in öffentlichen Medien über Infektio-nen von Patienten im Zusammenhang mit endoskopischen Prozeduren berichtet wurden. Insbesondere die Veröffentlichungen einzelner Fälle als auch von Ausbrüchen von Infektionen mit multi-resistenten Mikroorganismen im Zusammenhang mit endoskopisch-retrograde Cholangio-Pankreatikographie(ERCP)indenVereinigtenStaatenvonAmerika,Frankreich,NiederlandenundDeutschlandhatindenwis-senschaftlichen Fachgesellschaften, Aufsichtsbehörden und Standardisierungsorganisationen zu einer breiten Diskussion über Ursachen sowie zu Vorschlägen für präventive Maßnahmen geführt.

Insbesondere in den USA wird neben der einer verbesserten Reinigung die grundsätzliche Frage diskutiert, ob die Desinfektion von ther-molabilenEndoskopeneineausreichendeMaßnahmezurEliminationderbeimEinsatzderGeräteauftretendenmikrobiellenKontaminationist.AlsAlternativewirdeineroutinemäßigeSterilisationvonthermolabilenEndoskopendiskutiert,dadiesesVerfahreneinehöhereSicher-heitsmargeim„Overkill-Prozess“imVergleichzuDesinfektionaufweisensoll.

ImVortragwirddiePositiondereuropäischenFachgesellschaften(ESGE/ESGENA)undderStandderDiskussionindenUSAzudieserThematik vorgestellt und diskutiert.AusSichtdesAutorswerdenbasierendaufdemderzeitigenKenntnisstandEmpfehlungenfürdieAufbereitungthermolabilerEndoskopegegebenundineinemAusblickBedingungenfürdenpotentiellenroutinemäßigenEinsatzvonNiedrigtemperatur-Sterilisationsverfahrenfür diese Anwendung diskutiert.

v-59selbstdesinfektion von rdg – gibt es ein risiko? verfahren zur mikrobiologischen Bewertung der desinfektion von Flüssigkeitstransportsysteme S. Fehrmann, M. Feltgen, S. WernerHygCen Germany GmbH, Schwerin, Deutschland

InderENISO15883Teil4,AnhangD(normativ)werdenzweiVerfahrenbeschriebenumunterschiedlicheZwischenfällenachzubilden,die bei normalem Gebrauch von Reinigungs-Desinfektionsgeräten (RDG) auftreten und zu einer Kontamination des RDG führen könnten.Das ersten Verfahren prüft den Selbstdesinfektionszyklus nach einer simulierten Fehlfunktion der Wasseraufbereitungsanlage, die trotz schneller Reparatur (innerhalb von 24 h), eine Kontamination des RDG durch die im Zufuhrwasser vorhandenen Mikroorganismen verursacht hat.Bei dem zweiten Verfahren wird ebenfalls der Fall der Kontamination des RDG durch im Zufuhrwasser vorhandene Mikroorganismen nach einer Fehlfunktion der geräteeigenen Wasseraufbereitungsanlage nachgebildet. In diesem Fall wird der Selbstdesinfektionszyklus jedoch erst eine Woche nach einer Fehlfunktion der Wasseraufbereitungsanlage durchgeführt, und während dieser Woche ist die Maschine weiterbenutztworden(einReinigungs-undDesinfektionszyklusfürEndoskopejeTag).DiesermöglichtdieBewertungderWirksamkeitdes Selbstdesinfektionszyklus bei einer möglicherweise kontaminierten Maschine nach einer Woche ihrer Anwendung. Darüber hinaus ermöglichtdieÜberwachungdesinnerenKontaminationsniveausdesRDGwährenddesZeitraumszwischendemVersagenderWasser-aufbereitungsanlageundderDurchführungdesSelbstdesinfektionszyklusdieBewertung,obdieGestaltungdesRDGdieEntwicklungvonMikroorganismen in den Rohrleitungen des RDG wirksam einschränkt.AusunserenErfahrungenvonBaumusterprüfungenvonRDGzeigtsich,dassnichtjedesGerätderPrüfunggemäßAnnexDstandhält.Viele Geräte erreichen zwar zunächst eine wirksame Kammerdesinfektion, verkeimen jedoch erneut durch Rekontamination aus den zur Kammer führenden flüssigkeitsführenden Systemen.Die Anwender sind dazu aufgefordert regelmäßig die Selbstdesinfektion bzw. die Sicherheit des letzten Spülwassers nach Aufbereitung in der Kammer zu prüfen. Hierzu ist eine Probe vom Boden des Behälters mit dem Wasser, das zuvor in den RDG-Leitungen zirkulierte, zu nehmen.DarüberhinausistzuklärenwelcheSystemederSelbstdesinfektiondieEntstehungvonBiofilmeninLeitungssystemenverhindernbzw.vermindern und damit wesentlich zur Sicherung der aufbereiteten Medizinprodukte beitragen.

v-60vorteile der prozessvalidierung der maschinellen gegenüber der manuellen desinfektion bei der aufbereitung von ultraschallsonden mit schleimhautkontaktL. JatzwaukUniversitätsklinikum Carl Gustav Carus Dresden, Zentralbereich Krankenhaushygiene/Umweltschutz, Dresden, Deutschland

GemäßdenEmpfehlungenderKRINKOzurAufbereitungvonMedizinproduktensowiedenAnforderungenderMPBetreibV§8(1)müssenauch als semikritisch klassifizierteUltraschallsonden unter Berücksichtigung der Angaben desHerstellersmit geeigneten validiertenVerfahren aufbereitet werden.

NeueinternationaleStudienbelegeneinRisikoeinerKreuzkontaminationtrotzEinsatzvonSchallkopfüberzügenundnachfolgendermanuellerWischdesinfektion. Unter anderem konnte die NHS Schottland in einer retrospektiven Kohortenstudie nachweisen, dass Patienten innerhalb

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von30Tagennachtransvaginaler(HR:1.41;95%CI:1.21–1.64)bzw.transrektalerUltraschalluntersuchung(HR:3.40;95%CI:2.90–3.99)einemstatistischsignifikanterhöhtenRisikofürpositivemikrobiologischeBefundeundVerschreibungenvonAntibiotikaausgesetztwaren.DieStudiengruppeführtdiesaufeineinadäquateDesinfektionderSondenzurück.1EineUntersuchungausderSchweizfandSchallköpfetendenziell stärker mikrobiell kontaminiert als öffentliche Toiletten und Haltestangen in Bussen.2

Prinzipiell kommen für die Aufbereitung von Ultraschallsonden sowohl manuelle als auch maschinelle Verfahren infrage. Allerdings ist eine Validierung manueller Prozesse, besonders der Reinigung und deren routinemäßige Umsetzung in der Praxis nicht ganz einfach, da sie die Kenntnisse und Fertigkeiten der einzelnen, die Aufbereitung durchführenden Mitarbeiter berücksichtigen muss. Hier bietet eine maschinelle Desinfektion als Teilschritt des gesamten Aufbereitungsprozesses durch die Möglichkeit der Prozessvalidierung einen nachvollziehbaren Nutzen im Sinne der Patientensicherheit.

v-61untersuchung zur reinigungsqualität und mikrobiellen kontamination von spritzenpumpenM. Krull, B. Ross,D.Dopadlik,M.Monats,I.ErlemannUniversitätsmedizinEssen,Krankenhaushygiene,Essen,Deutschland

Fragestellung: Spritzenpumpen sindausdemklinischenAlltagnichtwegzudenken: Intravenös zuapplizierendeMedikamentekönnendamit genau dosiert über einen längeren Zeitraum verabreicht werden. Unter hygienischen Aspekten sind Spritzenpumpen unkritische Medizinprodukte,diesichallerdingsimRegelbetriebinderunmittelbarenPatientenumgebungbefinden.InsbesonderedasBedienfeldderSpritzenpumpenisteinehäufigeHandkontaktstellefürdasPersonal.AuchbeiguterCompliancemitdenRichtlinienzurHändehygieneistdieGefahrgroß,dassbeiderVersorgungdesPatientendasTouchfeldmitundesinfiziertenHändenberührtwird,sodassErregeraufdessenOberfläche gelangen. Regelmäßig werden auch Spritzenpumpen von behördlichen Begehungen hinsichtlich der Reinigung beanstandet. 

methode: Um das von Spritzenpumpen ausgehende Risiko einer Infektionsübertragung einschätzen zu können, führten wir mikrobiologische AbstrichuntersuchungensowohlvoninBetriebbefindlichenalsauchvonaufbereitetenPumpendurch.ZugleichbeurteiltenwiroptischdieQualitätderReinigung. 

ergebnisse: VondeninBetriebbefindlichenGerätenwaren85%(274von323)optischunauffällig.AufkeinerderPumpenließensichPathogenenachweisen.VondenaufbereitetenMedizinproduktenwaren82%(80von97)optischnichtzubeanstanden.Betroffenwarenhinsichtlich der optisch sichtbaren Reinigungsmängel keine Handkontaktstellen. Die mikrobiologische Untersuchung erbrachte keinen Nachweis von Pathogenen. Lediglich Bacillus spp.alsauchineinigenFällenSchimmelpilzeließensichfinden. 

schlussfolgerung: In dieser Studie ließ sich kein von Spritzenpumpen ausgehendes mikrobiologisches Risiko nachweisen. Dies ist insbe-sondereunterdemAspektbemerkenswert,dassdieoptischeQualitätderReinigunginetwa20%derFälleMängelaufwies.DieseMängelfandensichallerdingsnichtandirektenHandkontaktstellenundstelltensomiteingeringesRisikoderInfektionsverschleppungdar.EtlicheModellederSpritzenpumpensindschwerundnurunterZuhilfenahmevonspeziellenMaterialiensuffizientzureinigen.HiersinddieHer-stellergefragt,leichterzudesinfizierendeModellezuentwickeln.InsofernisteinegründlicheReinigungvonSpritzenpumpenzwargeboten,dies sollte dem ausführenden Personal aber so leicht wie möglich gemacht werden. Mikrobiologische relevante Risiken ließen sich trotz derinsgesamtnichtzufriedenstellendenReinigung inunsererStudienichtidentifizieren.

freie Vorträge 7 • hygienemanagement unD surVeillancev-62Innovationspotenziale im hygienemanagement – eine bundesweite Befragung von krankenhausleitungenL. Hutzschenreuter1, K. Dittmann2,3, N. O. Hübner2,4,3, S. Fleßa1

1Universität Greifswald, Lehrstuhl für ABWL & Gesundheitsmanagement, Greifswald, Deutschland2Universitätsmedizin Greifswald, Institut für Hygiene und Umweltmedizin, Greifswald, Deutschland3KOMPASSe.V.,MRENetzwerkMecklenburg-Vorpommern,Greifswald,Deutschland4IMD Labor Greifswald MVZ GmbH, Greifswald, Deutschland

einleitung:NosokomialeInfektionendurchmultiresistenteErreger(MRE)stelleneineBelastungfürPatientenundderenAngehörigen,aberauch für Krankenhauspersonal und Gesellschaft dar. Wirksame Maßnahmen zur Infektionsprävention müssen sowohl im akutmedizinischen als auch im pflegerischen Bereich ansetzen. Bisherige Aktivitäten zur verbesserten Umsetzung infektionspräventiver Maßnahmen zielten vor allem auf Verhalten des behandelnden Personals ab und Chancen einer stärkeren Patienteneinbindung wurden nicht optimal genutzt. Um dies zu erreichen werden in AHOI (Aktivierung der Patientinnen und Patienten, Pflegebedürftigen und Pflegenden für eine hygiene-bewusste Partizipation an der Infektionsprävention) Potentiale der aktiven Patienteneinbindung in die Infektionsprävention systematisch untersucht, entwickelt und erprobt.

methoden: Im Rahmen von AHOI wurden bundesweit Krankenhausleitungen zum Innovationsverhalten im Hygienemanagement befragt. Ziele warenIdentifikationmöglicherBarrierenbeiVermeidungnosokomialerInfektionenundErforschungdesAnsatzesderPatienteneinbeziehungindenHygieneprozess.FürdieBefragungwurdenE-MailsanalleimdeutschenKrankenhausverzeichnisveröffentlichtenEmailadressenvonKrankenhausleitungen (ärztliche, kaufmännische und Pflege-Direktion) verschickt und um Teilnahme gebeten. In die Fragebogenentwicklung sindErkenntnisseausleitfadengestütztenExperteninterviewsmitFührungskräftenimGesundheitsweseneingeflossen.

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ergebnisse:AnderBefragungnahmen206Krankenhausleitungenteil.75%derBefragtengabenanmindestenseinmaljährlichanHy-gieneschulungenteilzunehmen.DieBefragtensahenehereinProblemderÜbertragungvonErregernimstationärenalsimambulantenSektor.AlsBarrierenfürdieUmsetzungvonHygienekonzeptenwurdenvorallemfehlendezeitlicheRessourcenunddieRefinanzierungdurchKostenträgergesehen.77%derBefragtengabenan,dassdieHygienesituationdurchdieEinbindungderPatienten(deutlich)gestärktwerden kann.

Fazit: Die befragten Führungskräfte deutscher Krankenhäusern sehen v.a. monetäre und personelle Barrieren für die Umsetzung von Hygienemaßnahmen.InderaktivenEinbindungderPatientenindasHygienemanagementsehenFührungskräfteeinPotenzialzurVerbes-serung der Infektionsprävention. Der bewussten Partizipation der Patienten in Leistungserstellungsprozessen wird folglich ein Nutzen für ErgebnisqualitätmedizinischerBehandlungenundReduktionvonKostenzugesprochen.

v-63hygienemanagement wird messbar – kennzahlen und Qualitätsindikatoren für ein hygiene-reportingJ. GroßSchönKlinikSE,Medizinmanagement;FachbereichHygiene,PrienamChiemsee,Deutschland

Fragestellung:HygienefachpersonalinKrankenhäusernundEinrichtungenfürambulantesOperierenstellteineVielzahlvonDatenzurSurveillance und anderen Routine-Tätigkeiten des Hygienemanagements zusammen. Die Daten sollen als Grundlagen für krankenhaushy-gienischeBeratungundSchulungsowiebestenfallsfürbetriebswirtschaftlicheEntscheidungenderKlinikleitunggenutztwerden.

Wie kann aus den Daten des Hygienemanagements ein aussagekräftiges Reporting entwickelt werden, mit dem verschiedene Adressaten relevante Informationen erhalten?

methoden: In einer deutschen Klinikgruppe mit derzeit 23 Standorten wurde 2014 ein Reporting-System für das Hygienemanagement entwickeltundeingeführt.SeitdemwurdedasSysteminZusammenarbeitmitdemHygienefachpersonalunddemQMkontinuierlichan-gepasst und ausgebaut.

DasSystembasiertaufeinerMatrixderProzessedesHygienemanagements,dieinAnlehnungandieKRINKO-Empfehlung„PersonelleundorganisatorischeVoraussetzungenzurPräventionnosokomialerInfektionen“(2009)erstelltwurde.Zujedemder5HauptprozessewurdenTeilprozessebeschrieben,fürdiejeweilsdierelevantenKennzahlenbzw.Indikatorendefiniertwurden.

Soweitverfügbarundrelevant,wurdenIndikatorenausderexternenQualitätssicherunginkludiert.

DieDatenwerdeninunterschiedlichenAbfragenquartals-bzw.jahresweisezusammengestelltundzumTeilineinübergeordnetesKenn-zahlensystemdesQualitätsmanagementsüberführt.

ergebnisse: EinsystematischesReportingzumHygienemanagementhilft,die ArbeitdesHygienefachpersonalszustrukturierenunddieArbeitsergebnisse zum Beispiel im Ampelsystem bewertet darzustellen. Aufgrund der Checklistenfunktion des Reportings kann es die EinarbeitungneuerMitarbeiterimHygienemanagement unterstützen.

DieDatenstehenimBedarfsfall„griffbereit“zurVerfügungundkönnensowohlfürdieBeratungderKlinikleitung,alsauchdieInformationvon Aufsichtsbehörden oder für Schulungszwecke genutzt werden.

schlussfolgerungen: Viele Daten stehen im Hygienemanagement bereits zur Verfügung, ihre adressatengerechte Aufbereitung ist aber aufwändig.EineumfassendeDarstellungrelevanterKennzahlenundIndikatorenfürdasHygienemanagementistfüreine faktenbasiertekrankenhaus-hygienische Beratung zunehmend erforderlich.

Kennzahlen und Indikatoren können in Reportingsystemen individuell zusammengestellt und nach Bedarf angepasst werden.

v-64compliancebeobachtungen bei postoperativen verbandswechselnI.Erlemann, E.Blatt-Yalcindag, B. RossUniversitätsklinikumEssen,Krankenhaushygiene,Essen,Deutschland

einleitung:ImJahr2017startetedassektorenübergreifendeQualitätssicherungsverfahrenzurVermeidungpostoperativerWundinfektio-nen.EinIteminnerhalbdiesesVerfahrenssindCompliancebeobachtungen(CB)beipostoperativenWundverbandswechselnbeimindestens1%allerOperationen.ImFolgendenwerdenderWegderEtablierungeinesKonzeptes,dessenUmsetzungundbereitserzielteErgebnissean einem Universitätsklinikum aufgezeigt.

methodik: GrundlagewardieErstellungeinerstandardisiertenChecklisteanhanddererdieCBderpostoperativenVerbandswechsel

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durchgeführt werden. Die betroffenen Bereiche wurden schriftlich über das Vorhaben informiert. Die Terminabsprache fand telefonisch statt.DerdurchführendeMitarbeitererhieltdirektimAnschlusseinmündlichesFeedbackzuderDurchführung.DieErgebnissederCom-pliancebeobachtungen im Jahr 2017 wurden erfasst und statistisch ausgewertet.

ergebnisse: ImJahr2017wurdeninsgesamt93CBdurchgeführt.2017wurdenbei50%derBeobachtungendieFlächendesinfektion,daskorrekteAnlegeneinessterilenVerbandesundderenVorbereitungbeanstandet.EineguteCompliancezeigtesichbeiderHändehygiene,derHautdesinfektionundderkorrektenAbfallentsorgung.EsfolgtenSchulungenimpflegerischenundärztlichenBereichzudenThemenFlächendesinfektion, steriler Umgang mit Verbandsmaterialien, Anlegen eines sterilen Verbandes. Zudem wurde im Intranet ein anlass-bezogener Kurztipp für alle Mitarbeiter veröffentlicht. In den bisherigen Auswertungen zeigte sich eine Verbesserung der Compliance auf über80%inallenAspekten.

diskussion: SchwieriggestaltetsichdieErreichungdergefordertenAnzahlanBeobachtungen.DamikrochirurgischeEingriffeohnepost-operativen Verband und Operationen, bei denen nach 48 h der Verband ersatzlos entfernt wird fehlen, um ausreichende Zahlen für die QualitätsbewertungderIQTIGzuerzielen.TerminvereinbarungengestaltetensichzeitweisemitHindernissen.DennochscheintdiesesneueVerfahreneineninsgesamtpositivenEinflussaufdieCompliancezuhaben,wasdenhohenAufwanddieserMethodedurchausrecht-fertigen kann.

v-65vollständige erfassung nosokomialer postoperativer Infektionen während einer präinterventionsphase einer geplanten Interventionsstudie in einem deutschen level a traumazentrum über einen zeitraum von sieben monatenM. Strybos1, R. Otchwemah 1,2, B. Marche2, R. Galante1, S. Akca3, C. Kugler3, J. Hoffmann1, B. Bouillon2, F. Mattner1

1Kliniken der Stadt Köln gGmbH, Institut für Hygiene, Köln, Deutschland2Kliniken der Stadt Köln gGmbH, Klinik für Orthopädie, Unfallchirurgie und Sporttraumatologie, Köln, Deutschland3Albert-Ludwigs-Universität Freiburg, Institut für Pflegewissenschaften, Freiburg, Deutschland

einleitung: ImRahmendesvomBMGgefördertenProjekts„HygArzt“(ZMVI1-2516FSB111)sollennosokomialeInfektionsratendurcheinevidenzbasiertes Interventions Maßnahmenbundle minimiert werden. Zur Beurteilung der Ausgangssituation wurde ein neuartiges, alle nosokomialen Infektionen (NI) umfassendes, Surveillancesystem aus 97 Outcomeparameter entwickelt und in drei orthopädisch/unfall-chirurgischen Normalstationen durchgeführt.

methoden: In der Prä-Interventionsphase wurden 1503 orthopädisch operierte und stationär aufgenommene Patienten berücksichtigt (1972Operationen–teilweiseMehrfachoperationenamselbenPatienten).UmNIzuidentifizierenundzudokumentieren,wurdenklinischeAnzeicheneinerInfektionnachKISS-undCDC-DefinitionenineinerChecklisteerfasst.DazuwurdenDatenvonVorerkrankungensowievonaktuellenundfrüherenInfektionenausdemKrankenhausverwaltungssystem,ausAufnahmeformularen,EntlassungsschreibenundPflegedokumentationen mit aktuellen Patientendaten sowie Laborbefunden aggregiert. Darüber hinaus wurde dreimal pro Woche die Frühvisite besucht, um nicht dokumentierte Infektionsanzeichen zu erfassen.

ergebnisse: Insgesamt wurden53NInachCDC-DefinitionenmiteinerInfektionsratevon2,6%(CI95%1,92%;3,28%)und85mitge-brachteInfektionenbei1972Operationendokumentiert.ZudenhäufigstenoperativenVerfahrengehörten233Unterschenkeloperationeneinschließlich Metallentfernung, VAC-Verbände und Wundrevisionen, 167 Kniearthroskopien, 115 Kreuzbandersätze. Die nosokomialen postoperativenWundinfektionen(WI)bildetenmit41FällenundeinerInfektionsratevon2,0%(CI95%1,40%;2,60%)dieMerheit.DieAnzahl der Operationen bei Patienten mit postoperativen Wundinfektionen wurde nur bis zum Zeitpunkt des Auftretens der Infektion be-rücksichtigt. Die gefundenen Krankheitserreger waren überwiegend S. aureus (MSSA) mit 20 Infektionen, gefolgt von koagulase-negativen Kokken hauptsächlich mit S.epidermides (11 Infektionen) sowie Enterobacteriaceae mit P.aeroginosa,E.cloacaecomplex und C.koseri (8 Infektionen). Neben den WI konnten 4 katheterassoziierte Harnwegsinfektionen, 3 Lungenentzündungen, 3 C.difficile Infektionen, 1 Bronchitis und 1 Thrombophlebitis nosokomial nachgewiesen werden. Aufgrund noch fehlender Daten zu den Patiententagen wurden für letztere noch keine Infektionsraten berechnet. Derzeit kann bei WI eine Rückverfolgung von 30 Tagen erfolgen.

zusammenfassung: InderPrä-InterventionsphasewurdeeinenosokomialeGesamtinfektionsratevon2,6%ermittelt.AlsHauptzielderInfektionspräventionwurdenpostoperativeWIidentifiziert,dievorallemdurchgeplanteInfektionspräventionsmaßnahmenimkommendenInterventionszeitraum gesenkt werden sollen.

v-66anlegen von pvk – kennen sie die schwachstellen?I. LiebigAseptio, Walkenried, Deutschland

Zugänge in das venöse Gefäßsystem haben ein hohes Infektionspotential.Mögliche Komplikationen sind Obstruktion der Kanüle, Thrombose, Phlebitis, Weichteilinfektionen und Bakteriämie bzw. Sepsis.KanülenausTeflon(PTFE)oderPolyurethanhabengeringereKomplikationsratealsausPVCoderPolyethylenundsinddaherzubevorzugen.AnhandvonpraktischenBeispielenwirddieKRINKOEmpfehlungvon2017kritischhinterfragtundLösungsansätzeaufgezeigt.

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v-67antibiotikaverbrauchssurveillance nach § 23 Ifsg, 2011 – eine lohnenswerte herausforderung für krankenhäuser und gesundheitsämter – daten aus Frankfurt am main, 2012 bis 2017U. Heudorf, A. Hausemann, K. SteulGesundheitsamt Frankfurt, Abteilung Infektiologie und Hygiene, Frankfurt, Deutschland

hintergrund: Seit 2011 sind Krankenhäuser in Deutschland gesetzlich verpflichtet, ihren Antibiotikaverbrauch aufzuzeichnen und zu be-werten.EsistAufgabederGesundheitsämter,dieszuüberwachen.NachfolgendsollderAntibiotikaverbrauchindenFrankfurterKlinikenvon 2012 bis 2017 im Trend vorgestellt und im Hinblick auf die 2014 formulierten Ziele diskutiert werden.

material und methoden:AlleKrankenhäuserübermittelnjährlichdieDDD(defineddailydoses)allereingesetztenAntibiotika-Wirkstoffesowie die Patiententage seit 2012, seit 2013 auch getrennt nach Intensiv- und Normalstationen. Im Gesundheitsamt werden die Summe der verbrauchten Wirkstoffe über alle Häuser sowie die DDD/100 Patiententage berechnet und graphisch aufbereitet – insgesamt und für die einzelnen Häuser getrennt im Vergleich.

ergebnisse: von 2012 bis 2017 nahm die Anzahl der Patiententage von 1.592.161 auf 1.615.180 zu, der Gesamtverbrauch an Antibiotika von1.073.975DDDauf953.349DDDab;diesentsprichteinerAbnahmevon67,5DDD/100PTauf59,0DDD/100PT.InallenKlinikenwarCefuroximderamhäufigsteneingesetzteWirkstoff;auchhierwareinedeutlicheAbnahmevon2012bis2017zuverzeichnen(von250.398auf165.160DDD,d.h.minus34%).DerVerbrauchanCeftriaxonwurdeum27%gesenkt,Ciprofloxacinum9%,Levofloxacinum16%.DerVerbrauchanPiperacillin/Tazobactamnahmum79%,anMeropenemum49%undanAmpicillin+Enzyminhibitorum43%zu.DerQuotientPenicillin/Cephalosporine wurde von 54/46 auf 67/33 gesteigert.

diskussion: Die im Jahr 2014 formulierten Ziele – verbesserte perioperative Prophylaxe, Vermin derung des Verbrauchs an Cefuroxim undErhöhungdesPenicillin-VerbrauchsbeiReduzierungdesEinsatzesvonCephalosporinen(Penicillin/Cephalosporin-Quotient)–konnteinsgesamt erreicht werden. Zwischen den Häusern waren erhebliche Unterschiede im Antibiotika-Verbrauch (Menge und Wirkstoffgruppen) sowie im Trend erkennbar. Die Befunde werden den Häusern im Vergleich zurückgespiegelt und gemeinsam mit diesen diskutiert, um eine weitereVerbesserungdesAntibiotika-Einsatzeszuerzielen.

OutBreaksv-68multiresistente erreger (mre) N. MuttersUniklink Freiburg, Freiburg, Deutschland

MultiresistenteErreger(MRE),diesichglobalundbesonders inGesundheitseinrichtungenausbreitensindein zunehmendesProblem.Diese sogenannten Hochrisikoklone verbreiten sich am effektivsten dort, wo sich ein Selektionsvorteil bietet (z.B. Antibiotikagabe) und guteÜbertragungsmöglichkeitenbestehen(z.B.räumlicheNähe).BeideVoraussetzungensindinKlinikenhäufiggegeben.DochKlinikenmiteinemMREProblemsindnichtmehralleinstehend,vielmehrzeichnetsichunserGesundheitssystemdurcheinezunehmendeVernetzungvonLeistungsträgernaus.PatientenwerdenalsovielfachvoneinemTrägerzumanderenüberwiesenunddieMREfolgendiesenPatien-tenströmen.ReinEinrichtungsfokussierteInterventionensinddahernichtinderLagedieMREAusbreitungzustoppen.NetzwerkbasierteInterventionen sind in Zukunft notwendig

v-69wie gleich ist gleich? ein genauer Blick auf vre-transmissionen im krankenhausJ. LieseUniversitätsklinikum Tübingen, Institut für Med. Mikrobiologie und Hygiene, Tübingen, Deutschland

Vancomycin-resistenteEnterokokken(VRE)sindindenletztenJahrenimmerhäufigerinKrankenhäusernanzutreffen.MeistenshandeltessichumNachweisebeikolonisiertenPatienten,abertrotzderimVergleichzuanderenmultiresistentenErregernehergeringenPathogenitätstellenInfektionendurchVREeintherapeutischesundkrankenhaushygienischesProblemdar.DieregionalenundzeitlichenÄnderungenderVRE-Epidemiologiesindallerdingsnurunzureichendverstanden.

ImJahr2016beobachtetenwiranunseremUniversitätsklinikumeinenplötzlichenunddrastischenAnstiegderVRE-Nachweise.UmdielokaleEpidemiologieunddieTransmissionswegebesserzuverstehen,wurdenalleVRE-Erstisolate(n=773)ausdenJahren2010bis2016mittelsder„WholeGenomeSequencing“-TechnikmitnachfolgenderSNP-Analyseuntersucht.DieseMethodeerlaubtdiehöchsteAuflösungbeiderBeurteilungderKlonalitätvonStämmenunddamitvonÜbertragungen.

Insgesamtgehörten568(73,5%)deruntersuchtenVRE-IsolatezueinervoninsgesamtneunphylogenetischenGruppen,diezwischen15und275Isolatenenthielten.DerstarkeAnstiegderVRE-NachweisewurdevonmehrerenGruppenderSequenztypen(ST)80,17und117hervorgerufen,diejeweilskurzzuvorzumerstenMalbeiPatientenimeigenenKlinikumnachgewiesenwurden.Eshandeltesichalsonichtum eine vermehrte Detektion bereits vorhandener Stämme.

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UmdieÜbertragungswegeimKrankenhausbesserzuverstehen,wurdenimAnschlussdiephylogenetischenDatenmitdenPatienten-belegungsdatenverbunden.Eskonntegezeigtwerden,dassimmerwiederkleineHäufungenmitStämmenderselben(Sub-)GruppebeiPatienten auftreten, die zur gleichen Zeit auf derselben Station oder sogar im selben Zimmer waren. Andererseits war bei einem Großteil derpotenziellenÜbertragungenkeinStations-oderZimmerkontaktnachweisbar.OhnemolekulareAnalysewirddieZahlderÜbertragungenalso eher überschätzt.

Zuletzt wurden Stämme analysiert, die bei Patienten im Aufnahmescreening nachgewiesen wurden. Hier zeigte sich, dass Isolate derselben phylogenetischen Gruppen immer wieder erneut ins Krankenhaus eingetragen wurden. Fast alle dieser Fälle waren Verlegungen aus umlie-gendenKrankenhäusern.DiesunterstreichtdieWichtigkeitvonHealthcare-NetzwerkenbeiderVerbreitungvonVREunddieNotwendigkeiteinerdetaillierten,regionalenErregerepidemiologie. v-70vre-ausbruch und daraus resultierende konsequenzen für die hygieneroutineO. Janssen, C. HuesmannSt. Marienhospital Vechta, Hygiene, Vechta, Deutschland

BeieinerPatientinwurdeeinVREinderBlutkulturnachgewiesen.AufGrunddergeringenPrävalenzerfolgtedieIsolierung.Vonden6MitpatientenwurdentiefeAnalabstricheentnommen,vondenen3VRE-positivwaren.ÜbertragungswegekönntendieMitarbeiterundgemeinsam genutzte Oberflächen sein.

Durch Abstrichuntersuchungen im unmittelbaren (Wascharmaturen, Toilettentaster, Fliesenspiegel) wie auch im entfernteren Patienten-umfeldwiesenu.a.VREnachz.B.aufderFensterbank,wasdurchdasAblegenderBettdeckederPatientinerklärtwurde,amTisch,amHebel des Desinfektionsmittelspenders, an den Armlehnen der Patientenstühle, etc. Nonfermenter wurden am Handgriff des Isolierwagens vor dem Zimmer festgestellt.

DiedurchCompliance-BeobachtungenentdecktenFehlerführtenzueinerÜberarbeitungdesReinigungskonzeptesundderReihenfolgeder Reinigungstätigkeiten.

EinScreeningallerPatientenderbetroffenenStationidentifizierteweitere7positiveNichtkontaktpatienten.Darausresultierteneinhau-sinternes Verlegungsverbot und ein wöchentliches Screening aller Patienten.

Die Kontrolle der Schlussdesinfektion deckte weitere Fehler auf. Das Stammpersonal beherrschte die Tätigkeit, bei Aushilfen traten Fehler auf. Deshalb erfolgte eine Begleitung der Reinigung durch die HFK, intensive Schulungen und Kontrollen.

Bei der Aufbereitung des Patientenplatzes wurden das Bett, das Nachtschränkchen, der Patientenschrank und die Licht- und Versorgungs-leistedesinfizierendabgewischt,dieentfernterenOberflächenabernichtbeachtet.DieAbständezwischendenbenutztenHandtüchernwaren zu gering um eine Kontamination zu unterbinden. Für die Zeit des Ausbruches wurden deshalb alle Handtücher und Waschlappen nach Benutzung direkt der Wiederaufbereitung zugeführt.

NacheinerWochewurdendurchdaswöchentlicheScreeningerneut3VRE-positivePatientenidentifiziert.DaraufhinwurdeeineDesinfek-tiondergesamtenStationdurchgeführt.NachdreiWochenohneVRENachweiswurdendieerweitertenHygienemaßnahmenaufgehoben.

Fazit:• DieÜbertragungvonVREgeschiehtschnelleralsangenommen.• HandtücherundWaschlappenderPatientensindeinKontaminationsrisiko• DieAufbereitungeinesPatientenplatzesmussauchdieentfernterenOberflächeneinschließen.• DerUnterbrechungderInfektionskettedurchBarriere-undDesinfektionsmaßnahmenmussmehrBeachtunggeschenktwerden.• BarrieremaßnahmenmüssenauchschonbeiBau-undAusstattungsplanungenausreichendberücksichtigtwerden.

v-71clostridium difficile – Bedeutung der typisierung für das verständnis der epidemiologie und pathogenese von c. difficileL. von MüllerChristophorus Kliniken, Institut für Labormedizin, Mikrobiologie und Hygiene, Coesfeld, Deutschland

C.difficile isteinnahezuubiquitärnachweisbaresSporen-bildendesanaerobesStäbchenbakterium,dasimintestinalenMikrobiomvonWarmblütern sowohl als asymptomatischer Kolonisationskeim oder als Krankheitserreger nachgewiesen werden kann. Auslöser für den ÜbergangeinerC.difficile Kolonisation in eine C.difficileInfektionisthäufigeinevorausgehendeantibiotischeTherapie,dienichtnurdenursprünglichen Zielkeim sondern das gesamte physiologische Keimspektrum (Mikrobiom) erfasst (Dysbiose). Neben dieser individuellen Disposition entscheidet aber auch Genotyp und Phänotyp von C.difficileIsolatenüberdieEpidemiologieunddieklinischeManifestationvonC.difficileInfektionen (CDI). Mithilfe von standardisierten genotypischen und phänotypischen Untersuchungen kann das neue Nationale Referenzzentrum (NRZ) für C.difficile(Homburg-Münster-Coesfeld) dazu beitragen, die Dynamik der C.difficileEpidemiologiezuerfassen

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und diese mit besonders schweren Verlaufsformen zu korrelieren. Für das bessere Verständnis der Arbeit des NRZ soll ein kurzer histo-rischerÜberblicküberdieEntwicklungderTypisierungsmethodenvondersingle-locusSequenztypisierung(slpAST)überRibotypisierungundmultiple-locusSequenztypisierung(MLST)bishinzurGanzgenomsequenzierung(WGS)gegebenwerden.AnausgewähltenBeispielenwird die klinische Bedeutung der Typisierung dargestellt (Ausbrüche, hypervirulente Stämme, Risikogruppen). Darüber hinaus werden aktuelle Schwerpunkte des NRZ bei der Analyse von CDI und bei der Rekrutierung von klinisch besonders relevanten Isolaten beleuchtet (z.B.MeldepflichtigeschwereInfektionen,Ausbruchsuntersuchungen,nationaleEpidemiologie).DasNRZC.difficileist durch die besondere ExpertiseinderpersönlichenBeratungundseinspeziellesMethodenrepertoirePartnerfüralleklinischtätigenÄrzteunddieMitarbeiterdesöffentlichenGesundheitsdienstes.DieseengeVernetzungsolldazubeitragen,dieInformationenzuKlinikundEpidemiologiemitstan-dardisierten Typisierungsdaten zu verbinden und damit das Verständnis für die Pathogenese und Möglichkeiten zur besseren Prävention und Therapie zu schärfen.

trInkwasser unter BesOnderen umständenv-72mikrobiologische, hygienische und epidemiologische untersuchungen bei einem todesfall eines neugeborenen durch legionellenC. Lück1, A. Welker2, O. Bock-Hensley2

1TU Dresden, Medizinische Mikrobiologie, Dresden, Deutschland2Landratsamt Rhein-Neckar-Kreis Gesundheitsamt Heidelberg, Heidelberg, Deutschland

Fragestellung:Konntemittelsmikrobiologischer,hygienischerundmolekularbiologischerUntersuchungendieInfektionsquellebeieinerInfektion eines Neugeborenen eindeutig belegt werden?

LegionellensindweitverbreitetegramnegativeWasserbakterien,dienachEintrag indietechnisierteUmgebungbei30-45°CoptimaleVermehrungsbedingungenvorfinden.DieGattungLegionella umfasst heute 60 Spezies von denen Legionella pneumophila, insbesondere Serogruppe(Sg)1amhäufigstenfürErkrankungenbeiMenschenverantwortlichist.Legionellen-ErkrankungenbeiNeugeborenensindsehr selten und werden im Zusammenhang mit Wassergeburten beschrieben.

methode:Fallbericht:EinNeugeboreneswirdsiebenTagennachderGeburtimschwerkrankenZustandindieKlinikaufgenommenundstirbtdreiTagespäteraneinerschwerenPneumoniemitMultiorganversagen.DieDiagnose„LegionellaPneumonie“wurdemittelsPCRgestelltunderstwenigeStundenvordemTodeaufdieStationübermittelt.Legionellen-Erkrankungensindmeldepflichtig(IFSG).DasGe-sundheitsamt veranlasste, dass Wasserproben aus der Geburtsklinik und aus dem häuslichen Umfeld auf Legionellen untersucht wurden. Die Isolate wurden im Konsiliarlabor in Dresden typisiert.

ergebnisse: Aus einer noch zu Lebzeiten des Kindes gewonnenen respiratorischen Probe konnte L. peumophila DNA mittels PCR nachge-wiesen werden. Der kulturelle Nachweis von Legionella peumophila,Serogruppe1,monoklonalerSubtypOLDA,Sequenztyp1gelangausder gleichen Probe sowie aus der bei der Autopsie gewonnenem Lungen- Gewebeprobe. Aus Wasserproben der Hausinstallation konnten dreiKolonienisoliertwerden,dieindenMarkernSerogruppe,monoklonaleSubgruppe,Sequenztyp,und-DNAChiptypmitklinischenIsolatenübereinstimmten.DamitkonntedieHausinstallationeindeutigalsInfektionsquelleidentifiziertwerden.Voninsgesamt16Kolonien,dieausder Geburtsklinik typisiert wurden, war keine mit dem klinischen Isolat übereinstimmend.

schlussfolgerung: Durch molekularbiologischen Vergleich von Patienten und Umweltisolaten konnte die Hausinstallation in der Wohnung alsInfektionsquelleeindeutigbestimmtwerden.DieinderTrinkwasserverordnungvorgeseheneprophylaktischeUntersuchungaufLegio-nellen in Hausinstallationen war in unserem Fall unauffällig (auch bei Voruntersuchungen). Dies illustriert jedoch, dass geringe Legionella-Keimzahlen unterhalb des technischen Maßnahmewertes (100 Legionellen in 100ml) keine absolute Sicherheit bieten.

v-73trinkwasserlogistik im einsatzC. GermanoÜbwStÖffRechtlAufgSanDstBwOst,AbtI–HygieneundPräventivmedizin,Potsdam,Deutschland

DieTrinkwasserversorgungimEinsatzstelltdieBundeswehrim21.JahrhundertvorkomplexeHerausforderungen.Zielistes,denStreit-kräftenausreichendTrinkwasserinbestmöglicherQualitätzurVerfügungzustellen.VonTrinkwasserdarfkeinegesundheitlicheGefährdungausgehen, ganz gleich für welchen Zweck es benötigt wird. Da die deutsche Trinkwasserverordnung mit ihren sehr strengen Vorgaben im multinationalen Umfeld nicht immer sicher umgesetzt werden kann, muss auf praktikablere Normen ausgewichen werden, die eine ver-gleichbareTrinkwassersicherheitgarantieren.Dieswirdz.B.sichergestelltdurchdieEinhaltungaktuellerNATO-Standards.HierbeiwirdzwischenTrinkwasserundBetriebswasserinunterschiedenQualitätsstufenunterschieden.

DieWasserversorgungineinemFeldlagererfolgtanhanddesZusammenspielsverschiedenerFaktoren:NebenTrinkwasserinFlaschen(BottledWater)kannWasserinunterschiedlichenQualitäten(z.B.zurKörperpflege)durchmoderneAufbereitungsanlagenzurVerfügunggestelltwerden.HierkommenalsgängigeVerfahrennebenderUltrafiltration,Umkehr-osmose,UV-DesinfektionauchdieDepot-ChlorierungzumEinsatz.LimitierendeFaktorenkönnenjedochbegrenzteGrundwasserressourcenaufgrundklimatischerundgeologischerEigenschaften

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desjeweiligenEinsatzgebietessowiestarkemikrobiologischeundchemischeBelastungendesRohwasserssein.DieserVortragbieteteineÜbersichtüberdieverschiedenenHandlungsoptionenundVersorgungsartenzurSicherstellungderWasserversorgunginaktuellenBundeswehreinsätzen.

v-75update: aerosole in hypothermiegerätenM. ThanheiserRobert Koch-Institut, Berlin, Deutschland

Im Jahre 2015 wurde ein internationales Ausbruchsgeschehen mit nicht-tuberkulösen Mykobakterien im Zusammenhang mit Hypothermie-geräten (Heater-cooler units/HCU) bei Herzoperationen bekannt. Dabei wurden in einigen europäischen Ländern bis zu 10 Jahre nach einer Herzoperation klinisch gravierende invasive Infektionen mit nicht-tuberkulösen Mykobakterien festgestellt. Inzwischen wurden weltweit mehr als 100 invasive Mykobacterium-chimaera-Infektionenregistriert.UrsachefürdieInfektionensindHypothermiegeräte(HCU“s),diewährendHerzoperationenverwendetwurdenundmitdemErregerkontaminiertwaren.InDeutschlandwurdenzwischenApril2015undOktober 2018 insgesamt 11 gesicherte Fälle an das Robert Koch-Institut übermittelt.  Da von einer Untererfassung auszugehen ist, wurde über die AWMF im Sommer 2018 ein Informationsbrief an die Herz-chirurgischen Abteilungen in deutschen Kliniken versendet um auf die Problematik aufmerksam zu machen und dass bei Patienten, bei denen nach kar-diochirurgischenEingriffenbestimmteinfektionsassoziierteSymptomebestehen,unbedingtauchMykobakteriumchimaera als möglicher ErregerindiedifferenzialdiagnostischenÜberlegungeneinbezogenwerdensollte.NebenderErfassungvonbetroffenenPatientenstehenweiterhinbeidenzurBiofilmbildungneigendenHCU“sauchdieGeräte-spezifischenDesinfektionsmaßnahmen, Probenahmen, konstruktionsbedingte Änderungen und weitere infektionspräventive Maßnahmen in der Diskussion.

v-76entwicklung einer methode zur gleichzeitigen Quantifizierung von legionella spp. mit qpcr und kultur nach IsO 11731F. Priller, M. Lange, H. Ziebarth, K. Berghof-JägerBIOTECONDiagnosticsGmbH,Potsdam,Deutschland

Fragestellung: Mit fortschreitender Alterung der Bevölkerung in vielen Ländern gewinnt eine präzise und umfassende Bestimmung von Legionellen in Wasser zunehmend an Bedeutung, insbesondere für Legionella pneumophila. Dies gilt insbesondere für Kliniken und Pflege-einrichtungen, wo es zu einer Konzentration von Risikogruppen für Legionellose kommt. Der kulturelle Nachweis gestaltet sich jedoch oft schwierig. So bilden Legionellen z.B. aus mit Desinfektionsmitteln behandelten Wässern, aber auch aus Trinkwasser, oft keine Kolonien, obwohl sie weiterhin lebensfähig sind. Zudem ist die Kulturmethode im Ausbruchsfall zu langsam um schnell und effektiv reagieren zu können,bleibtaberweiterhinderGoldstandard.EineKombinationvonPCR-AnalytikmitKulturnachISO11731stelltdahereinesignifikanteVerbesserungdesLegionellen-Nachweisesdar,solltefüreineVergleichbarkeitderErgebnissejedochvomselbenFiltererfolgen.

methoden: Im Gegensatz zu bisherigen PCR-Verfahren, bei denen Legionellen auf dem Filterpapier lysiert wurden, bietet das neue mi-croproof® Legionella Quantification LyoKit dieMöglichkeit kultivierbare Zellenwiederzugewinnen. Ein bestehendes Protokoll für dasmicroproof®KitwurdemitdemWaschverfahrennachISO11731:2017verglichen.BasierendaufdenErgebnissenwurdeeinoptimiertesProtokollaufBasisderSpezifikationenderISO11731entwickelt,welchesjedochzugleicheinequantitativereal-timePCRmitlebend-tot-Differenzierung aus derselben Probe erlaubt.

ergebnisse: DieWiederfindungsratevonLegionellenausWasserprobenwarsowohlfürPCRalsauchfürKulturmitdemmicroproof®-ProtokollsignifikantbessermitdemWaschverfahrennachISO.DabeiprofitiertediekulturelleBestimmungaufBCYE-Agarvorallemdurcheine Optimierung der Arbeitsschritte im Protokoll, während sich für eine sichere lebend-PCR-Methodik die zusätzliche Verwendung des „RinseBuffer“Reagenzalsentscheidenderwies.

schlussfolgerungen: DieEinschränkungdesWaschverfahrensderISO11731aufnurwenigezugelasseneSpülmedienschränktdessenVerwendbarkeit in Kombination mit anderen Methoden stark ein. Trotzdem konnte ein Verfahren entwickelt werden, das für den kulturellen Teil vollständig der ISO folgt, aber dennoch eine zuverlässige PCR-Schnellanalytik ermöglicht. Dieses neue Protokoll verspricht vielfältige Anwendungsmöglichkeiten, z.B. eine Aussage über nichtkultivierbare Legionellen in der Routineanalytik oder für schnelles Screening im Ausbruchsfall.

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freie Vorträge 8 • Desinfektion unD reinigungv-77wirksamkeitsnachweise und compliance – auswirkungen des europäischen Biozidprodukte- und medizinprodukterechtes auf die praxisH. Faubel, T. RauchIHO, Frankfurt, Deutschland

DieHerstellung,derVertriebunddieAnwendungvonReinigungs-undDesinfektionsmittelnunterliegeneinheitlichen,EU-weitenrechtli-chen Regelungen. Sie werden durch Verordnungen unmittelbar in nationales Recht übersetzt. Auch die neue Medizinprodukte-Verordnung (EU)2017/745,dieexplizitReinigungs-undDesinfektionsmittelzurAufbereitungvonMedizinproduktenumfasst,hatdiesenStatuseinereuropäischen einheitlichen Gesetzgebung.Teil dieser Gesetzgebung sind Zulassungsverfahren für biozide Produkte, in denen die chemisch physikalische Charakterisierung, das Um-weltverhalten und Risikobetrachtungen sowie die Wirksamkeitsprüfungen zur Sicherstellung einer ausreichenden Desinfektion beschrieben sind. Dieses erfolgt auf Basis internationaler Methoden und harmonisierter europäischer Normen.MitdemErhaltderZulassungwirddieAnwendungderProdukteverbindlichfestgeschrieben.Diesumfasstu.a.dieindenZulassungsbe-dingungenfestgelegtenKonzentrationundEinwirkzeiten.DadieseKonzentrations-ZeitrelationenunmittelbarmitdenExpositionsszenarienunddemRisikomanagementverknüpftsind,dürfenab-weichende Anwendungsbedingungen nicht mehr ausgelobt werden und würden vom Gesetzgeber entsprechend geahndet.Vor diesem Hintergrund häufen sich die Diskussionen und damit einhergehend Verunsicherungen der Anwender über geeignete, notwen-dige Wirksamkeitsnachweise und die Wertigkeit von harmonisierten europäischen Normen im Vergleich mit bisher gewohnten, nationalen Methoden.IndiesemVortragsollendeshalbdieRahmenbedingungenfürdierichtigeAnwendungderProdukteerläutertwerden,umdieEinhaltungder Compliance in Klinik und Praxis zu sichern.

ausblick: DieerstenDesinfektionsmittelbefindensichimZulassungs-undBewertungsprozess.Innerhalbdernächsten2-5Jahreerwartenwir,dassdieMehrzahlderProduktedavonbetroffenseinwird,mitdenbeschriebenenKonsequenzen.

v-78mikrobiologische wirksamkeitsprüfungen von desinfektionsmitteln gemäß europäischen standardmethoden K. Steinhauer1, A. Bolten2, B. Meyer3, H.-J. Rödger4

1Schülke & Mayr GmbH, Research & Regulatory Affairs, Norderstedt, Deutschland2Bode Chemie, Hamburg, Deutschland3EcolabGmbH,Monheim,Deutschland4Lysoform Dr. Hans Rosemann GmbH, Berlin, Deutschland

DemEinsatzwirksamerDesinfektionsmittelkommtbeiderPräventionnosokomialerInfektionenimklinischenAlltageinegroßeBedeutungzu.BeiderAuswahlgeeigneterDesinfektionsmittelistdieantimikrobielleWirksamkeiteinwichtigesEntscheidungskriterium.DiePrüfungvon chemischenDesinfektionsmittelngemäßeuropäischenStandardmethoden (EN-Methoden)desTechnischenKomiteesCEN/TC216bietet dabei die Möglichkeit, Desinfektionsmittel unter verschiedenen Wirksamkeitsaspekten standardisiert zu prüfen. Die Prüfungen sind in unterschiedliche Level unterteilt, um sowohl die grundsätzliche Wirksamkeit gegenüber einem auszulobenden Wirkspektrum beurteilen zukönnen,alsauchimRahmenvonpraxisnahenVersuchenverlässlicheAussagenzuEinsatzkonzentrationenundEinwirkzeitenzuerhal-ten.EswirdeinkurzerÜberblicküberdengenerellenAufbaueuropäischerStandardmethodengegebenundaktuelleEntwicklungenimBereich der Methodenentwicklung werden vorgestellt. Die Bedeutung der Testverfahren im Hinblick auf die ausgelobte Wirksamkeit sowie regulatorische Anforderungen bei der Zulassung von Desinfektionsmitteln wird erläutert.

GenerellumfasstdasSpektrumderEN-MethodenfürdenhumanmedizinischenBereichAussagenzurbakteriziden,tuberkuloziden,myko-bakteriziden, sporiziden, levuroziden, fungiziden und viruziden Wirksamkeit chemischer Desinfektionsmittel. Auf Basis von Surrogatorga-nismenfürdieWirksamkeitsprüfungenistderUmfangderfürdiejeweiligeWirksamkeitsaussagenötigenPrüforganismenklardefiniert.

NebendenetabliertenSuspensionsversucheninAnwesenheitvondefinierterProteinbelastung,diealsPhase2/Stufe1-Versuchebe-zeichnet werden, liegen für viele Anwendungsbereiche praxisnahe Keimträgerversuche, die als Phase 2/ Stufe 2 bezeichnet werden, vor.

DeraktuelleStandderTechnikwirdständigerweitert.SowurdenkürzlichvomCEN/TC216fürdenhumanmedizinischenBereichderquantitativeKeimträgerversuchzurPrüfungderviruzidenWirksamkeitfürInstrumentendesinfektionsmittel(FprEN17111),sowiederquan-titativeKeimträgerversuchzurPrüfungderviruzidenWirksamkeitfürFlächendesinfektionsmittel(FprEN16777)veröffentlicht.ZusätzlichzudiesenbeidenPhase2/Stufe2-MethodenwurdederquantitativeSuspensionsversuchFprEN17126alsPhase2/Stufe1-MethodezurBewertung der sporiziden Wirksamkeit im humanmedizinischen Bereich veröffentlicht, der als wichtigen infektionsrelevanten Prüforganis-mus Clostridiumdifficile beinhaltet.

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v-79richtlinienausschusses vdI 5706 „klassifizierung und design hygienisch relevanter Flächen“C. Bulitta1,2

1VDI Richtlinienausschuss VDI 5706, Düsseldorf, Deutschland2Ostbayerische Technische Hochschule Amberg-Weiden, Institut für Medizintechnik, Weiden, Deutschland

hintergrund: Die Aufbereitung von Gegenständen mit hygienisch relevanten Oberflächen stellt einen wichtigen Faktor in der Infektions-präventiondar.FürsteriloderkeimarmzurAnwendungkommendeMedizinproduktegibtesdiegemeinsameEmpfehlungderKRINKO/BfArM  (Anforderungen an die Hygiene bei der Aufbereitung von Medizinprodukten). Für alle anderen im klinischen Umfeld hygienisch relevantenFlächensindbislangkeinenormativenoderstandardisiertenRegelungenvorhanden.EinverbessertesProduktentwicklungs-oder Aufbereitungsmanagement bei diesen Flächen bietet ein großes Potential, die Verbreitung multiresistenter Keime und das Risiko von Infektionen bei Patienten und klinischem Personal zu reduzieren.

material und methoden:DeraktuelleStandderinternationalenLiteraturundRegelungenzurKlassifikation,demRisikomanagementunddem Design hygienisch relevanter Flächen und Gegenstände in der Patientenversorgung und in anderen Branchen (Lebensmittelindustrie) wurderecherchiertundineinerExpertenrundeausHerstellern,WissenschaftundFachleuteninderHygiene(u.a.VAHundRKI)diskutiert.DarauswurdenMethodenfürdieKlassifikationundHinweisefürhygienischesDesignabgeleitet,bzw.fürMedizintechnikundsonstigeGegenstände angepasst. Ziel ist es, eine VDI-Richtlinie zu erstellen, die die Risikobewertung von hygienisch relevanten Flächen und das „hygienischeDesign“vonpatientennaheingesetztenunkritischenMedizinproduktenundsonstigenGegenständenstandardisiert.

ergebnisse: FolgendewesentlichenKriterienfürdieRisikobewertungwurdenidentifiziert:OrtderFläche,UmständeundHäufigkeitswahr-scheinlichkeit der Berührung der Flächen, gefährdete vs. gefährdende Personen, Art der Fläche und Art der Kontamination. Weitere Kriterien, dievomAnwendernichtfeststellbarsindodereineuntergeordneteRollespielenwerdenalsmöglicheEinflussfaktorenbeschrieben.AnhanddieserKriterienerfolgteineRisikobewertunginAnlehnunganDINENISO14971.UnterBerücksichtigungfunktionalerAspektewerdenHinweise zur Gestaltung hygienisch relevanter Flächen von Nicht-Medizinprodukten sowie Medizinprodukten gegeben. Diese Hinweise sollenzuhygienischoptimierten,robustenundeffizientenLösungenführen.

v-80charakterisierung der durch silikate und titanoxide bedingten Oberflächenveränderungen an chirurgischen InstrumentenM. Tschoerner1, W. Fuchs2,E.Schneider2

1ChemischeFabrikDr.WeigertGmbH&Co.KG,Anwendungstechnik,ForschungundEntwicklung,HygieneundMikrobiologie,Hamburg,Deutschland2Aesculap AG, Tuttlingen, Deutschland

Bei der Aufbereitung kommt es mitunter zu ungewollten Verfärbungen auf Medizinprodukten, insbesondere chirurgischen Instrumenten. Bekannt sind diese aus der Reinigung und Desinfektion und zeigen sich dann als weitgehend gleichmäßige, goldgelbe bis blauviolette oder regenbogenfarben schillernde Verfärbungen.Auch in der Dampfsterilisation treten Verfärbungen auf, wenn das verwendete Wasser einen zu hohen Kieselsäuregehalt aufweist. Die dabeientstehendenSilikatbelägezeigenhäufigeintypischeskondensationsfleckenartigesErscheinungsbild.DerartigeOberflächenveränderungensindnichtstatthaft,daentsprechendallgemeinerEmpfehlungennachderAufbereitungkeinesicht-barenVerschmutzungenaufdemMedizinprodukterkennbarseindürfen[1].NachbisherigenVerständnishandeltessichbeidenobenbeschriebenenVerfärbungenumfesthaftendeFilme[2]wozubishernurbe-grenzte Daten vorliegen. Daher wurden Instrumente mit diesen charakteristischen Verfärbungen aus dem klinischen Alltag verschiedener Kliniken zur Charakterisierung dieser Veränderungen herangezogen.MitdenoberflächenanalytischenMethodenderenergiedispersivenRöntgenspektroskopie(EDX)undderPhotoelektronenspektroskopiezur chemischenAnalyse (ESCA)wurdendieVerfärbungennäheruntersucht.Dabeiwurden zumeinendieerwartetensiliziumhaltigenVerbindungen in Form von Silikaten nachgewiesen aber auch überraschenderweise Titanoxide gefunden. Die Schichten dieser Beläge sind nach Sputter-Untersuchungen mit Argonionen nur wenigen Nanometern stark.Physikalisch-mechanische Untersuchungen mit elektronenmikroskopischer Darstellung zeigen, dass diese dünnen Schichten sich bei ela-stischen Verformungen als auch bei plastischen Verformung nicht von den Oberflächen ablösen.Die Untersuchungsergebnisse unterstützen die Hypothese, dass die Verfärbungen durch Silikatbeläge und Titanoxide extrem dünne, fest haftende Filme anorganisch-mineralischer Zusammensetzung sind.Dennoch bleibt die Aufgabe, die Ursachen aufzuklären und durch angemessene validierte Verfahren zu vermeiden.

[1]EmpfehlungderKommissionfürKrankenhaushygieneundInfektionspräventionbeimRobertKoch-Institut(RKI)unddesBundesinstitutesfürArzneimittelundMedizin-

produkte (BfArM). Bundesgesundheitsbl. 55, 1244–1310 (2012)

[2] AKI:Instrumenten-Aufbereitung–Instrumentewerterhaltendaufbereiten. www.a-k-i.org(2012)

abe), Mörfelden-Walldorf, www.a-k-i.org (2012)

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v-81evaluierung der aufbereitung von reinigungstextilien im rahmen des aa krankenhausreinigungB.Eilts1,M.Eggers2

1Hochschule Albstadt-Sigmaringen, Fakultät Life Sciences, Sigmaringen, Deutschland2LaborEnders,Stuttgart,Deutschland

SowohlbeiderReinigungalsauchbeiderdesinfizierendenReinigungwerdenimmedizinischenBereichReinigungstextilieneingesetzt:DieskönnenEinweg-oderauchaufbereitbareMehrweg-Reinigungstextiliensein,welchesichteilweiseausNaturfasernoderhochfunktionalenMaterialienundVerbundwerkstoffenzusammensetzen.DieAnwendungderTextilienbeiderdesinfizierendenReinigungimmedizinischenBereich erfordert vorrangig eine gleichmäßige und vollständige Abgabe des eingesetzten Flächendesinfektionsmittels. Die Verwendung vonMehrwegtextilienerfordertzudemeinenkomplexenAufbereitungsprozess:Diesermussgewährleisten,dassSchmutz,Chemieresteund organische Belastungen aus den Reinigungstextilien sicher entfernt werden und keine Krankheitserreger mehr nachweisbar sind. Diese Aufbereitung findet in der Regel in hauseigenen-Wäschereien statt, teilweise auch in externenWäschereien. Dies zeigte eineaktuelleMünchenerStudie.IndieserStudieerfolgtein75%derFälleeinehausinterneAufbereitungderReinigungsutensilien,aberauchzertifizierteWäschereibetriebewurdeneingesetzt(Warburgetal.HygMed2018;43(6):D55-D67).HäufigwirdheutzutagedieMöglichkeitder maschinellen Vortränkung genutzt. Hierbei werden die Reinigungstextilien nicht maschinell getrocknet und am Ort der Anwendung mit Desinfektionsmittellösung vorgetränkt, sondern im Anschluss an den Wasch- und Desinfektionsprozess in der Waschmaschine mit einem Flächendesinfektionsmittel oder einem Konservierungsmittel vorgetränkt.

Um die Wirksamkeit und Sicherheit der in der Praxis eingesetzten Aufbereitungsvarianten und Vortränkmethoden zu untersuchen wurden im Rahmen des Normenentwurfs DIN 13063 des NA 053-02-04 AA Arbeitsausschuss Krankenhausreinigung eine Untersuchung durchgeführt. Dabei wurde die Aufbereitung von Reinigungstextilien in hauseigenen – und externen Wäschereien geprüft. Im zweiten Schritt wurden dannmanuelleundmaschinelleVortränkmethodensowiedieLagerungvonReinigungstextilienuntersucht.AuchEinwegtextilenwurdenaufPraktikabilitätundvorallemstandardisierteQualitätgeprüft.

v-82hygiene im öffentlichen Bereich – schulungs- und kontrollkonzept für das Qualitätsmanagement bei der reinigungM.Eggers1,B.Eilts2

1LaborEnders,Stuttgart,Deutschland2Hochschule Albstadt-Sigmaringen, Fakultät Life Sciences, Sigmaringen, Deutschland

DasThema„ReinigungvonPatienten-/Bewohner-Zimmern“rücktmehrundmehrindenFokus,nichtzuletztdurchdiemedialeBericht-erstattung zahlreicher Ausbruchsgeschehen und der Angst vor einer nosokomialen Infektion. Neben einem verständlichen Wunsch von PatientenundihrenAngehörigenaufeinensichtbarsauberenRaumsindesabervorallemdiepatientennahenFlächen,diefüreineÜber-tragungrelevantsind.EineReinigungmitSystemistdaherZieldesneuenNormenentwurfsDIN13063,dereineStandardisierungvonLeistungskennzahlen,SchulungensowieÜberprüfungderErgebnisqualitätundQualitätsmanagementanstrebt.AuchinSchwedenhatmandie Wichtigkeit der Standardisierung der Reinigung erkannt und hierzu 2017 einen Standard veröffentlicht. Besonders hervorzuheben ist diepragmatischeEinteilungindreiHygieneklassenfürdieZuordnungvonRäumlichkeitenimKrankenhausunddieDefinitionvonminimal5bismaximal15hochinfektiösenOberflächen(z.B.FlächenmithäufigemHand-/Hautkontakt)proZimmer.Alsrelevantwerdenzudemdetaillierte Anweisungen für Reinigungskräfte und Schulung angesehen. Laut dem schwedischen Standard soll die Reinigung der Flächen mithäufigemHand-/Hautkontaktüberwachtwerden.InderLiteraturistjedochnurwenigzuGrenzwertennachReinigungzufinden.IneinerModelluntersuchungwurdenin7europäischenLändern(Deutschland,Schweiz,Österreich,Belgien,Niederlande,TschechienundGroßbritannien)2912AbklatschprobenvondefiniertenFlächenwieTürgriffZimmerinnen,LichtschalterimZimmer,LichtschalterimBad,der Toilettensitz, Türgriff Badezimmer innen, abgenommen und untersucht. Während zur Beginn der Untersuchung der Toilettensitz oft keimfrei war, so wurde er im Verlauf der Studie kontaminierter. Vermutlich ist dies auf eine Fokussierung des Reinigungspersonals auf andere schwierigere Flächen und damit einer Vernachlässigung der Toilettensitzreinigung zurückzuführen. Ferner zeigte sich das die Leistung zwischendenverschiedenenReinigungskräftenineinemHaussehrunterschiedlichseinkann.DieErgebnissedieserStudiebestätigendasEinweisungs-undSchulungskonzeptesinnvollsind,aberaucheineErgebniskontrolledurchqualitätssicherndeMaßnahmeneinewichtigeRollespielen.DieErkenntnissezurErgebnisqualitätkönntenbeiderErstellungeinesReinigungsstandardshilfreichsein.

antIseptIka wO und wann IndIzIert?v-83antiseptikaeinsatz bei gefäßkatheternC. GeffersInstitut für Hygiene, Charité, Berlin, Deutschland

InsbesonderebeiIntensivpatienten,aberauchgenerellistdieZVK-assoziierteSepsiseinederhäufigsteninfektiösenKomplikationenimRahmenvonGefäßkatheteranwendungen.SiehateinenrelevantenEinflussaufMorbiditätundMortalität,weshalbderPräventionvongefäß-katheterassoziiertenSepsisfälleneineentscheidendeRollezukommt.DieEinhaltungderAsepsisbeiAnlageundPflegevonGefäßkatheternist in diesem Zusammenhang von großer Bedeutung. Um dieses Ziel zu erreichen, werden Antiseptika bei verschiedenen Indikationen am Gefäßkathetereingesetzt.FolgendeAntiseptika-AnwendungenamGefäßkatheterwerdenunterschieden:

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HautdesinfektionvorAnlageDesinfektionderEinstichstellebeimVerbandwechselAntiseptika freisetzendeAuflagen/VerbändeanderEinstichstelleAntiseptikazurDesinfektionderKonnektionsstellenvonGefäßkatheterundÜberleitungssystemenvorZugangzumSystemAntiseptikabefüllte Verschlusskappen mit kontinuierlicher Desinfektion der Anschlüsse/Verschlußstopfen

Die Auswahl der richtigen Wirksubstanzen bzw. Wirkstoffkombinationen ist dabei nicht trivial. Abhängig von der Indikation sind unter-schiedliche Charakteristika der verschiedenen Antiseptika sinnvoll. Während beispielsweise bei der Hautdesinfektion vor Anlage ein al-koholbasierter Remanenzwirkstoff zu favorisieren ist, ist unklar, ob beim Verbandwechsel evtl. auf den Alkoholanteil bei der Desinfektion derEinstichstelle(=Wunde)verzichtetwerdenkönnte.Obwohltäglichvielfachangewandt,istdieEvidenzbzgl.derIndikationenundderbesten Mittel hierfür erstaunlich begrenzt.

v-85antiseptische ganzkörperwaschung bei mreI. F. ChabernyUniversitätsklinikum Leipzig – AöR, Institut für Hygiene, Krankenhaushygiene und Umweltmedizin, Leipzig, Deutschland

EineBesiedlungoderInfektionmitmultiresistentenErregern(MRE)kannfürPatientenimKrankenhauseineernsthafteGefahrdarstellenundeineBehandlungerschweren.DieInzidenzvonMRE,vorallemdengramnegativenmultiresistentenErregern,istindenvergangenenJahrengestiegen(Geffersetal.2016;Maechleretal.2015;Meyeretal.2010).DieantiseptischeGanzkörperwaschungstelltmöglicherweise,durchdieReduktionvonErreger-ReservoirenaufderHaut,eineAlternativezurPräventionvonKolonisationundInfektionmitmultiresistentenErregerndar.Die meisten der Studien, welche die Wirksamkeit von täglicher antiseptischer Waschung mit Chlorhexidin zur Prävention von Auftreten von MREuntersuchten,sindnichtrandomisierteVorher-Nachher-Vergleiche.In der randomisierten Studie von Huang et al. (Huang et al. 2013) verglichen sie drei Gruppen. Die tägliche Waschung mit Chlorhexidin von allenaufdieITSaufgenommenenPatienteninGruppe3(universaleDekolonisation)führtezueinerReduktionderMRSA-Erregernachweise.Derdeetal.konnteeinereduzierteBesiedlungundÜbertragungvonMRSAimZugeeinerantiseptischenChlorhexidin-WaschunginVer-bindungmitverbesserterHandhygiene-Compliancezeigen.DieserEffektließsichjedochnichtbeiderBesiedlungundÜbertragungvongramnegativenEnterobakterienerkennen(Derdeetal.2014).LediglicheinigewenigeKohortenstudienzeigteneinenEffektvonGanzkörperwaschungmitChlorhexidinaufgramnegativeMRE(Chungetal.2015;Linetal.2014).DiebisherigenErgebnissevergangenerStudiengenügenalsonochnicht,umkonkretenati-onaleEmpfehlungenauszusprechenunddem-entsprechend uneinig ist man sich auch be-züglich Art und Umfang von Routine-Waschungen auf deutschen Intensivstationen. Die aktuell nationaldurchgeführtenStudienEFFECTundClip-IDsollendazubeitragen,dieWirksamkeitderantiseptischenWaschungaufIntensivsta-tionen in Deutschland zu überprüfen.

v-86antiseptikatoleranz und -resistenzG. KampfFacharzt für Hygiene und Umweltmedizin, Hamburg, Deutschland

Die zunehmende Resistenz gegenüber Antibiotika wird nicht nur in der Fachwelt, sondern auch in der Bevölkerung als Bedrohung wahrge-nommen. Biozide Wirkstoffe aus Desinfektionsmitteln standen bislang nicht im Fokus. Doch seit den Berichten über bakteriell kontaminierte Flächendesinfektionsmitteln in 2014 in Deutschland und einer Toleranz von E.faecium gegenüber iso-Propanol in 2018 in Australien rücken auchbiozideWirkstoffemehrindenFokusdesInteresses.IndiesemÜbersichtsvortragwirdaneinemWirkstoffbeispielhaftgezeigt,wieanpassungsfähig manche Bakterienspezies gegenüber dem Wirkstoff selbst sind oder wie sie gegenüber anderen bioziden Wirkstoffen unempfindlichwerden.SelbstAntibiotikaresistenzenkönnendurchniedrigeKonzentrationeneinzelnerbioziderWirkstoffehervorgerufenwerden. Deshalb sollten vorzugsweise solche Wirkstoffe eingesetzt werden, die einen möglichst niedrigen Selektionsdruck aufweisen. In einigen Desinfektionsmitteln sind ausgewählte Wirkstoffe verzichtbar, wenn kein Nutzen nachgewiesen ist, der Wirkstoff aber nachweislich Toleranzen bzw. Resistenzen auslösen kann.

tatze und pFOtev-87therapietiere im gesundheitswesen U. Rohr, N. ParohlHyKoMed, Dortmund, Deutschland

„TatzeundPfote“alsHaustieregehöreninDeutschlandzuengenWegbegleiterndesMenschen.DamitverbundenisteinanhaltenderTrendzumEinsatzvonTiereninGemeinschaftseinrichtungenundimGesundheitswesenzuverzeichnen.HaustierevonPatientensindauchinKurklinikenkeinTabumehr(„Ja,derHunddarfmitrein“).BewährthatsichdieIntegrationvonpatienteneigenenKatzenundHundenindie Langzeittherapie bei Abhängigkeitserkrankungen. Im Vortrag werden verschiedenste therapeutische und pädagogische Arbeitsprozesse mitTierenvorgestelltundhinsichtlichderDefinitionenabgegrenzt.

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In der humanmedizinischen Therapie in Fachkrankenhäusern und Akutkliniken wird ausschließlich mit Therapiehunden gearbeitet. Sie sind besonders geeignet, da sie in einem engen Therapeut-Tier-Team kontrolliert einsetzbar sind und einen freundlichen Aufforderungscharakter haben,durchdenderBeziehungsaufbauerleichtertwird.BewährteEinsatzgebietesindPsychotherapieundTraumatherapie.Zunehmendwerden Therapiehunde in der Geriatrie, Onkologie, Palliativmedizin, bei Wachkomapatienten u.a. eingesetzt.

NacheigenenSchätzungenwerdenTherapiehundeinDeutschlandinca.10%allerKrankenhäusereingesetzt.Dieswirddurchauskontroversdiskutiert, insbesondere aus hygienischen Gründen, aber auch aus Sicht des Tierwohls.

BeimEinsatzvonTherapiehundeninderHumanmedizinsindrechtlicheGrundlagenzubeachten(Tierschutzgesetz,Tierschutzhundeverordnung,Sozialgesetzgebung,Infektionsschutzgesetz).DasRKIhatsichschon2003dahingehendgeäußert,dassdieTierhaltunginEinrichtungendesGesundheitswesensnichtgenerellverbotenist.EinigeKRINKO-EmpfehlungengebenspezielleHinweisezuTieren(Immunsupprimierte(2010),Heime(2005),Mukoviszidose(2012)).DasRKInahm2018zudenerforderlichenHygieneregelnbeimEinsatzvonTherapiehundeninKlinikenStellung.Die2017vonderDeutschenGesellschaftfürKrankenhaushygieneerstellte„EmpfehlungzumhygienegerechtenUmgangmitTherapiehundeninKrankenhäusernundvergleichbarenEinrichtungen“fasstdiewichtigstenAspektezumThemazusammen.

v-88assistenzhund – therapiehund – Blindenhund: who is who?N. Parohl, U. RohrHyKoMed GmbH, Lünen, Deutschland

DerEinsatzvonAssistenz-undTherapietierengerätimGesundheitswesenimmerwiederindenFokus,sodasszunehmendhygienischeFragestellungen bearbeitet werden müssen, die damit verbunden sind. Unbeachtet bleiben dabei in der Regel jedoch tierschutzrechtliche Aspekte. Im Vortrag sollen zunächst die Unterschiede zwischen den verschiedenen Arten von Assistenzhunden und Therapietieren erläutert werden.DabeiwirdeinerseitsaufdieAusbildungfürMenschundTiereingegangen,die(qualitativ)sehrunterschiedlicherfolgenkann,andererseits auf die Bereiche und Therapieformen, bei denen die Tiere unterstützend eingesetzt werden. Im zweiten Teil der Präsentation werdenrechtlicheAspektenach§11Tierschutzgesetzbeleuchtet,aufeinegegebenenfallsnotwendigeErlaubnispflichteingegangenundAuflagenzumTierschutzwährendderTierhaltungunddemEinsatzindertiergestütztenTherapiedargestellt.

v-89welche rolle spielen therapietiere bei der verbeitung zoonotischer mrsa?C. CunyRobert Koch Institut, Fachgebiet für nosokomiale Infektionserreger und Antibiotikaresistenzen, Wernigerode, Deutschland

Krankenhaus-assoziierte MRSA werden im häuslichen Umfeld wechselseitig zwischen Menschen und Tieren übertragen und auch in Tierkli-nikenundandereEinrichtungenunseresGesundheitswesenseingebracht,vonwosiesichweiterausbreitenkönnen.ClustervonInfektionenbei Pferden und kleinen Haustieren in Tierkliniken stehen dabei im Zusammenhang mit zeitgleichen Nachweisen beim Veterinärpersonal undsindhäufigimSinneeinesinfektiösenHospitalismusinFolgederwechselseitigenTransmissionzubewerten.GesundeHundesindinDeutschlandzu0,4-2,6%undKatzenzu0-1,4%mitMRSAkolonisiert.BeiklinischenIsolatenausWundabstrichenwurdeS. aureus in6-12%der Abstriche von Hunden/Katzen nachgewiesen, der Anteil von MRSA an allen S. aureus-Nachweisenistmit46-63%sehrhoch,wobeidieHerkunftderMRSAvonTierenverschiedenist.VordiesemHintergrundbedarfdieMRSA-BesiedlungbeiHaustieren,dieinEinrichtungendesGesundheitswesensalsTherapietiereeingesetztwerden,einererhöhtenAufmerksamkeit.EinevonunsimJahr2008durchgeführteStudie zum Auftreten von S. aureus/MRSA –Nachweisen bei Therapiehunden/ihren Haltern konnte zeigen, dass diese nicht zu einem erhöhten EintragvonMRSAindieverschiedenstenkurativenEinrichtungenbeitrugen.DieseErgebnissewurdendurcheineaktuelleStudie(2018)an 34 Therapiehunden und 33 Haltern/Kontaktpersonen, sowie zwei Katzen bestätigt, in der ebenfalls keine MRSA-Nachweise erbracht wurden.EsgabkeineS. aureus-Nachweise bei Hunden/Katzen, jedoch 8 MSSA –Nachweise bei deren Haltern (ST7 (1), CC22 (2), CC30(1), CC45(1),CC398(1),offen(1)),dieinderMehrzahlderFälleauchberuflichenKontaktzumGesundheitswesenhaben(z.B.Ergotherapeut,Psychologe,Arzt,).BeiEinhaltungderallgemeinenBasishygienesowiederstriktenBefolgungdererfasstenHygienemaßnahmenerlaubtdie derzeitige Datenlage den Schluss, dass das Infektionsrisiko für Menschen mit Kontakt zu Heim-und Hobbytieren kalkulierbar ist. Der positiveEinflussvonTierkontaktenresp.HeimtierhaltungenundTierenalsCo-TherapeutenüberwiegtdasmöglicheGefährdungsmaßundsollte das Befürworten von tiergestützter Therapie maßgeblich beeinflussen. Anhand von Prüfkriterien sollten hygienische Risiken bei EinsatzvonTherapietieren,diesichdurchHeimtierhaltungbzw.TierkontaktesowiedenGegebenheitenergeben,durcheine(nen)Hygiene-Beauftragte(n) erfasst und in einem entsprechenden Hygieneplan dokumentiert werden.

v-90therapiehunde im krankenhausM. A. GeibelUniversität Ulm, Klinik für MKG-Chirurgie, Ulm, Deutschland

VorgestelltwirddasPilotprojekt„DensCaninus–EinsatzeinesgeschultenPraxishundesfürdieZahnmedizin“.HintergrundistdasPro-blem,dass80%derPatientenindiezahnärztlichePraxismiteinemängstlichenGefühlgehen.DurchdieseablehnendeGrundhaltungdesüberwiegenden Teils der zahnmedizinischen Patienten ist davon auszugehen, dass die Patientencompliance deutlich reduziert ist, da der

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Patient mit Angst oder Stresssymptomen bei der Kommunikation in der Zahnarztpraxis (Aufklärung/Medikamenteneinnahme/Verhalten etc.)erheblicheEinschränkungenhat.

Das Verhalten des Zahnarztes und des Teams spielen in der Angstentwicklung eine große Rolle,

VordiesemHintergrundwurdedasProjekt„DensCaninus“entwickelt.

DurchdenEinsatzeinesHundessollen-fürgeeignetePatienten-diepositivenEigenschafteneinesausgebildetenPraxishundesbeiderzahnärztlichen Therapie genutzt werden. Von besonderer Bedeutung bei diesem Pilotprojekt war die Berücksichtigung der hygienischen Grundvoraussetzungen fürdenEinsatzinderambulantenzahnärztlichenPraxis.

v-91das sanitätshundewesen im 1. weltkriegJ. Lorenzprivat, München, Deutschland

Der Tiermaler Jean Bungartz bildete aus eigenem Antrieb heraus Hunde für die Suche nach Verwundeten aus. Da sich das preußische Kriegsministerium im Jahre 1892 dieser Idee gegenüber sehr aufgeschlossen gezeigt hatte, gründete er 1893 in Aachen den Deutschen VereinfürSanitätshunde.DamitwarderGrundsteinfürdasSanitätshundewesenunddessenAusbaugelegt.DerErsteWeltkriegführtezurendgültigenEtablierungderSanitätshundeimMilitär.BiszumWaffenstillstanddürftenca.6000TiereimEinsatzgewesensein,eineaußerordentliche Managementleistung insbesondere, wenn man bedenkt, dass sämtliche Kosten allein durch Spenden vom Verein für Sanitätshundeaufgebrachtwurden.MehralsvierJahrelangstelltederVereindieVersorgungdesHeeresmitHundenundqualifiziertenFührernsicher.OhnedasEngagementvonzivilerSeitewärenEntwicklung,AusbauundImplementierungdesSanitätshundewesensindenmilitärischenStrukturenindiesemUmfangimErstenWeltkriegnichtzurealisierengewesen.DieGeschichtezeigtaberauch,dassjedesneueSystemzunächsteinengewissenEntwicklungsprozessdurchlaufenmuss,bevoresseinemaximaleLeistungsfähigkeiterreicht.Sotransformierte sich beispielsweise die Art des Anzeigens, wenn der Sanitätshund einen Verwundeten gefunden hatte, über das Verbellen, Verweisen mit und ohne Gegenstand hin zum Verweisen mit Bringsel. Schwierigkeiten blieben somit nicht aus, Reibungs verluste, die in institutionellen,aberauchinmenschlichenWiderständengründeten,galtesdabeizuneutralisieren.TrotzderpositivenErfahrungen,diedasMilitärimErstenWeltkriegmitseinenSanitätshundengemachthatte,sollteeszukeineradäquatenWiederholungdiesesspezifischensanitätsdienstlichenEinsatzesimZweitenWeltkriegkommen.1944wurdendieSanitätshundeendgültigausgemustert.Hundebleiben,wenn auch in anderen Funktionen, nach wie vor integraler und unverzichtbarer Bestandteil des militärischen Dienstes, zumal in einer Zeit der zunehmend asymmetrischen Kriegführung.

Literaturverzeichnis

Klan,JuliaFabienne(2009):Der„DeutscheVereinfürSanitätshunde“unddasSanitätshundeweseninDeutschland(1893-1946)

V-92 • BarrIer nursIng wOrkshOpC. Rothmund, M. PeilstöckerBundeswehrkrankenhaus Hamburg, Ast. Bernhard-Nocht-Institut, Fachbereich Infektiologie und Tropenmedizin, Abteilung I, Innere Medizin, Hamburg, Deutschland

2014wurdedieWeltZeugeeinesEbolaAusbruchsinWestafrikavonbisdahinungekanntemAusmaß,dersichschnellzueinerderbedeu-tendsten Krisen der lokalen öffentlichen Gesundheitsversorgung entwickelte. Ausgehend von den drei Ländern mit hoher Transmission (Guinea, Liberia, Sierra Leone) breitete sich die Krankheit in weitere sieben benachbarte und nicht-benachbarte Länder aus, einschließlich denVereinigtenStaatenundverschiedenereuropäischerLänder.DiesverdeutlichteaufdramatischeWeise,daßhochkontagiöseErkran-kungen wie hämorrhagische Fieber in einer globalisierten Welt jederzeit und an jeden Ort exportiert werden können. In den am stärksten betroffenen Ländern wurde bald der Ruf nach militärischer Hilfe laut, um mit konzertierten Kontrollstrategien die Bemühungen der Regierung umEindämmungderEpidemiezuunterstützen.EinigeLänder,diebisdahinnochnichtindasGescheheninvolviertwaren,entschiedensichzurEntsendungvonSanitätspersonalimRahmeneineshumanitärenEinsatzes.

DievergangenenEreignisseunterstreicheneindrücklichdieunbedingteundfortdauerndeNotwendigkeit,spezialisierte,gutausgebildeteTeams,dieaufdiverseEpidemieszenarienvorbereitetsind,indenStreitkräftenvorzuhalten.UmdiesenBedarfzuadressieren,isteineintensivepraktischeAusbildung,welchevorallemdenUmgangmitpersönlicherSchutzkleidungübt(personalprotectiveequipment–PPE)unabdingbar,umdieSicherheitdesPersonalszugewährleisten.SouveränitätundSelbstsicherheitimUmgangmitderPPEisteinewich-tige, unverzichtbare Grundlage für Jeden, der im Kontext einer hochkontagiösen Infektionserkrankung arbeitet und bedarf beständigen undwiederholtenTrainings.DabeimüssendieMaßnahmenzumpersönlichenSchutzdurchdieangelegtePPEergänztwerdendurcheinanspruchsvolles Konzept der Patientenisolierung, um die Krankenhausumgebung und die Bevölkerung zu schützen.

DerWorkshopsollKenntnisseüberdieGrundprinzipiendesBarrierNursingeinschließlichdesUmgangsmitPPEvermitteln.DieDurch-führenden werden die Komponenten der Schutzkleidung vorstellen und demonstrieren, wie diese angelegt und – weit komplexer – nach einem simulierten Dekontaminationsprozess wieder abgelegt wird. Besonderes Augenmerk gilt dem praktischen Training der Teilnehmer,

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die zumindest einmal unter Anleitung die Schutzkleidung an- und ablegen werden. Organisatorisches:Max.Teilnehmerzahl12Personen,Dauer2x90MinutenmiteinerkurzenPause.

abb. 1

hygIeneherausFOrderungen der Bundeswehr Im eInsatzv-94militärischer gesundheitsschutz (Force health protection)C. GermanoÜbwStÖffRechtlAufgSanDstBwOst,AbtI–HygieneundPräventivmedizin,Potsdam,Deutschland

Unter dem Begriff militärischer Gesundheitsschutz (Force Health Protection) werden zahlreiche Maßnahmen subsummiert, die der Gesunder-haltungvonBundeswehrsoldatenimEinsatzdienen:GanzzuvorderststehthierSchutzderStreitkräftevorvermeidbarenGesundheitsrisikenzumErhaltderEinsatzbereitschaftderStreitkräfte.

Diese Maßnahmen umfassen neben präventivmedizinischen Aufgaben (Umsetzung des Infektionsschutzgesetzes einschließlich Trinkwasser-sicherheit) auch Aspekte des Arbeitsschutzes, der Lebensmittel- und Arzneimittelüberwachung, sowie des Veterinär- und des medizinischen Nachrichtenwesens für die Sicherstellung des oben genannten Schutzzieles.

AnhandeigenerErfahrungeninMaliundJordanienwerdenindiesemVortrageinsatzspezifischeProblemstellungenundLösungswegeausSicht des Präventivmediziners dargestellt. Dabei wird auf die Belastungen für Personal und Material in aktuellen Bundeswehreinsätzen eingegangen.

v-95global worming? – parasiten im krankenhausM. Faulde1,2

1BundeswehrzentralkrankenhausKoblenz,Abt.XXI,Ltr.LabGrpMed.Entomologie/Zoologie,Koblenz,Deutschland2Universitätsklinikum Bonn, Institut für Medizinische Mikrobiologie, Immunologie und Parasitologie, Bonn, Deutschland

ParasitenkönnenvielfältigsterNaturseinunddeckendefinitionsgemäßdashumanmedizinischrelevanteSpektrumanEndo-undEktoparasitenab.ZudeninderRegelzudenArthropodengehörendenEktoparasitendesMenschenwerdennebendemeigentlichenKörperungezieferzumeist auch die synanthropen Hygieneschädlinge subsummiert. Die hygienische Bedeutung synanthroper Schädlinge wie z.B. Fliegen, SchabenundandererInsektenfußtvorallemaufihreEigenschaft,jenachvorhandenemUmweltmikrobiomdiesesaufzunehmen,ggf.nachgastrointestinaler Passage zu vermehren und im direkten Kontaktumfeld des Menschen diese zu verbreiten. Selbstverständlich spielen beidermechanischenErregerverschleppungParameterwieVerkeimungsgraddesUmfelds,Erregerspektrum,TenazitätundKontagiositätderErreger,sowieSynanthropiegrad,Verhalten,AktionsradiusundPopulationsdichtederpassivenVektoreneineentscheidendeRolle.DieÜbergängezwischenkeimverschleppendenHygieneschädlingenundihrersimultanenEigenschaft,alsdirekterKrankheitserregerauf-zutreten,könnenfließendsein.HäufigesBeispielisteinedurchsynanthropeFliegenimmenschlichenUmfeldhervorgerufenefakultativeEndo- oder Ektomyiasis.GlobalnehmenHäufigkeitundSpektrumvonParasitoseninEndemiegebietenderzeitzu.GleichzeitigbreitensiesichgeografischalsNeozoenauchinMitteleuropaaus.Klima-,Umwelt-undVerhaltensäderungen,vermehrteResistenzgegenBiozide,Antiparasitika und Antibiotika, eine wachsende globale Migration sowie ein markanter demographischer Wandel sind nur einige der Vielzahl infrage kommender Ursachen.

BesonderssensibelimHinblickaufdasVorkommenbzw.dieÜbertragungvonEndo-undEktoparasitensowieHygieneschädlingensindGesundheitseinrichtungen, insbesondere Krankenhäuser. Wissenschaftliche Literatur und Berichte zur Parasitenproblematik in Kranken-häusern sind selten oder fehlen ganz. Vermutet wird eine mangelnde oder fehlende Berichterstattung. Während nosokomiale Infektionen vonEndoparasitennurbeimZwergfadenwurm(Strongyloides stercoralis), Madenwurm (Enterobiusvermicularis) und Scheine- bzw. Rin-derbandwurm (Taenia solium bzw. saginata) denkbar wären und eher unwahrscheinlich sind, wird von Infestationen mit Körperungeziefer gelegentlichberichtet;vonBefallmitHygieneschädlingendeutlichhäufiger.VorgestelltwerdenaktuelleFallbeispielevonMyiasis und KrankenhausinfestationenmitsichneuinDeutschlandausbreitendenodersich„synanthropisierenden“HygieneschädlingenunterAnalyseder vielfältigen Ursachen und unter Berücksichtigung künftig zu erwartender Veränderungen auf dem Gebiet der Parasiten.

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InFluenza – mOtIvatIOn und gewIssenv-97Influenza-ausbruch in einer psychosomatischen klinik – hygienemaßnahmen und prävention mit hilfe des ÖgdK. RittkerKreis Segeberg, Fachdienst Infektionsschutz und umweltbezogener Gesundheitsschutz, Segeberg, Deutschland

hintergrund: Die Influenza stellt eine akute Krankheit der Atemwege dar, deren Krankheitsverlauf unter Umständen zum Tode führen kann. DieInfluenzawirddurchGrippevirenausgelöst,einImpfstoffistverfügbar.EineImpfungisteinewichtigePräventionsmaßnahmegegeneineInfluenzaerkrankung,welchejährlich,vorBeginnderInfluenzasaisonerfolgensollte.DieStändigeImpfkommissionempfiehlteineGrippeimpfung u. a. für medizinisches Personal (1). Hier dient die Impfung dem individuellen Schutz und reduziert die Weiterverbreitung des VirusindenmedizinischenEinrichtungen.Esistjedochbekannt,dassKrankenhauspersonaldieInfluenza-ImpfungnichtinausreichendemMaße wahrnimmt (2).Im Februar 2018 kam es zu vermehrten Influenza-Meldungen aus einer psychosomatischen Klinik im Kreis Segeberg, insgesamt erkrankten 107Mitarbeiter*innenund124Patient*innen.DieInfluenza-ImpfquotedesPersonalslagunter10%.

methodik/Intervention: WährendderAusbruchssituationwurdenkurzfristigmitderKliniku. a.folgendeMaßnahmendurchgesetzt:Schulungdes Personals durch die Hygieneabteilung, Patienten-Aufnahmestopp, Aufstellung mobiler Desinfektionsmittelständer, Intensivierung der Kommunikation innerhalb der Klinik und mit dem Gesundheitsamt.  In Vorbereitung der Influenza-Impfung 2018 wurden gemeinsame Informationsveranstaltungen durchgeführt. Das Gesundheitsamt unter-stützte den betriebsärztlichen Dienst bei der Grippeimpfung.  

ergebnisse: Während der Ausbruchssituation entstand durch intensive Zusammenarbeit ein gemeinsames Krisenmanagement. Die erar-beiteten Maßnahmen zur Bewältigung wurden ausnahmslos von der Klinik umgesetzt.AndenInformationsveranstaltungenzurInfluenza-Impfungnahmeninsgesamt320Mitarbeiter*innenteil.ImRahmendesbetriebsärztli-chenImpfangeboteswurden150Mitarbeiter*innengeimpft,50Mitarbeiter*innenließensichprivatimpfen.DieImpfquotebetrugca.46%.

schlussfolgerung: Eskonntegezeigtwerden,dassdurcheineengeZusammenarbeitzwischenKlinikundGesundheitsamtdasImpfverhaltendes Klinikpersonals positiv zu beeinflussen ist.

(1)StändigeImpfkommission:EmpfehlungenderStändigenImpfkommission(STIKO)amRobertKoch-Institut.EpidBull2018;34:335–382.

(2)Neufeind J,Wenchel R, BödekerB,WichmannO:OKaPII-Studie zur Influenza-Impfung: Impfquoten und Impfmotivation bei Klinikpersonal in der Influenza-Saison

2016/2017.EpidBull2018;32:313–321

v-98Influenza im kindes- und JugendalterM. KnufHelios Dr. Horst Schmidt Kliniken, Klinik für Kinder und Jugendliche, Wiesbaden, Deutschland

DieInfluenzawirdbeiMenschendurchInfluenzaA-Virus-Variantenbzw.durchdieInfluenza-B-LinienVictoria-undYamagatahervorgerufen.DieInfluenzaCistfürKinderundJugendlicheunbedeutend.Etwaje30%derInfluenzafälleverlaufenalstypischeInfluenza-Erkrankung,mit milder Symptomatik oder asymptomatisch. Nach einer Inkubationszeit von ein bis zwei Tagen kommt es zum Auftreten von klinischen Symptomen,diefünfbissiebenTageanhalten.DieÜbertragungerfolgtdurchTröpfcheninfektion(Niesen,Husten,Sprechen)oderüberdendirektenMensch-Mensch-Kontaktbzw.überkontaminierteGegenstände.Influenza-VirendringenindenRespirationstraktein.Eskommtzueiner Massenvermehrung des Virus in den Atemwegen gefolgt von einer Zelllyse und Freisetzung der Viren, die weitere Schleimhautzellen angreifen und zerstören. Die typische Symptomatik einer Influenza-Infektion auch bei Kindern und Jugendlichen ist eine Infektion des Respirationstraktes. Insbesondere Kleinkinder scheiden über einen längeren Zeitraum Influenza-Viren aus. Zu den typischen Komplika-tionengehörenFieberkrämpfe,MeningitisundEnzephalitis,respiratorischeKomplikationenwieprimäreInfluenza-Pneumonie,sekundärebakterielle Pneumonie, Otitis media, Infektkrupp u. a. Zu den muskuloskelettalen Problemen zählen Myositis und Rhabdomyolyse. Kinder sindvielfältigfüreineInfluenzaprädisponiert.EinerseitsliegtinsbesonderebeiSäuglingenundKleinkinderneinsuszeptibles,angeborenesImmunsystemvor(„innateimmunity“).SäuglingeundKleinkinderzeichnensichdurchein(noch)untrainiertes,adaptativesImmunsystemmit konsekutiv hoher Virusausscheidung aus. Auch können sich in dieser Altersgruppe angeborene und erworbene Immundefekte demas-kieren.AufgrundderaltersspezifischenAnatomie(Atemwege)fallenrespiratorischeInfektionenbesondersmarkantaus.DanebenführtdieUnterbringunginKinder-undJugendgemeinschaftseinrichtungenaufgrunddesspezifischen(„unhygienischen“)VerhaltensvonKlein-kindernzueinerVerbreitung.Kindersind„derDreh-undAngelpunkteinerInfluenza“.DieInfluenzaverläuftinDeutschlandsaisonal.DerKonsultationsindex aufgrund akuter Atemwegserkrankungen bei Kleinkindern ist in der Saison deutlich höher als in anderen Altersgruppen undfolgtdertypischenEpidemiologiederInfluenza.DieAtemwegsinfektionenineinerInfluenza-SaisonwerdendominiertdurchdieAlters-gruppe der Säuglinge und Kleinkinder. Die Inzidenz der Influenza zeigt einen zweigipfligen Verlauf. Insbesondere im Kleinkindesalter reicht dieInzidenzbis300Erkrankungenje100.000Einwohnerundliegtdamitauchoberhalbjener,dieimSeniorenalterzubeobachtenist.DieHospitalisierungsraten bei Säuglingen und Kleinkindern bis 59 Monate sind doppelt so hoch wie bei Kindern und Jugendlichen von 5 bis 17 Jahren.Esmussbetontwerden,dasssowohlgesunde,alsauchKindermitRisikofaktorenzudenenchronischeKrankheitenderAtmungs-organe, chronische Herzkreislauf-, Leber- und Nierenerkrankungen, Diabetes mellitus und andere Stoffwechselkrankheiten sowie chronisch

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neurologische Krankheiten und angeborene bzw. erworbene Immundefekte gehören, an einer Influenza erkranken können. Insbesondere Kinderstelleneine„Infektionsquelle“fürRisikopersonendar.AusdengenanntenGründen–hoheMorbidität,hoheHospitalisierungsraten,bedeutsame Rolle bei der Verbreitung – ist eine Influenza-Impfung, nicht nur für Risikokinder durchaus sinnvoll. In andern europäischen Ländern(Österreich,Finnland,Frankreich,Großbritannien)wirdeineInfluenza-ImpfungimKindesalteralsStandardimpfungempfohlen.DerSTIKOistuneingeschränktzuzustimmen,quadrivalenteInfluenza-Impfstoffezuverwenden.EsstehenauchfürKinderab6Lebens-monatequadrivalenteInfluenza-ImpfstoffezurVerfügung.EswurdenStudienzurWirksamkeitdurchgeführt.DieklinischeEffektivitätzurVerhinderungeinerInfluenzabeiSäuglingenundKleinkinderndurchquadrivalenteInfluenza-Impfstoffeliegtbeietwa60%.

v-99medizinisches personal und beruflich indizierte ImpfungenS. WickerUniversitätsklnikum Frankfurt, Betriebsärztlicher Dienst, Frankfurt, Deutschland

hintergrund: Mitarbeiter im Gesundheitswesen haben aufgrund ihrer Tätigkeit ein erhöhtes Infektionsrisiko gegenüber Influenza und könnendarüberhinausdieErkrankungaufdiePatientenübertragen.

methoden: Selektive Literaturrecherche und Darstellung der Maßnahmen zur Vermeidung von nosokomialen Influenzainfektionen am Universitätsklinikum Frankfurt am Main.

ergebnisse und schlussfolgerung: Die jährliche Influenzaimpfung ist die wirksamste und kosteneffektivste präventive Maßnahme zur Bekämpfung der Influenza. Zahlreiche Studien belegen, dass die Influenzaimpfung des medizinischen Personals zu einer Reduktion der Morbidität und Mortalität der betreuten Patienten führt.

Um nosokomiale Influenzaübertragungen zu vermeiden, sollten die Mitarbeiter des Gesundheitswesens gegen Influenza geimpft sein undkrankenhaushygienischeSchutzmaßnahmen(zumBeispielTragenvonMundnasenschutz,sorgfältigeHändedesinfektion)konsequentbeachtet werden.

DieInfluenzaimpfquoteamUniversitätsklinikumFrankfurtkonnteindenvergangenenJahrenv.a.durchniederschwelligeImpfangeboteinden einzelnen Arbeitsbereichen und durch intensivierte Kommunikation im Rahmen von Impfprogrammen kontinuierlich gesteigert werden. DasBewusstmachendereigenenInfektionsgefährdungkannzueinerkonsekutivenErhöhungderImpfquotenführen.

freie Vorträge 9 • aufbereitung unD meDizinProDukte iiv-100vergleich der manuellen und maschinellen aufbereitung von Betten und nachtschränken im hinblick auf reinigungsqualität undmikrobielle kontaminationM. Krull, O. Reimann, C. Ustabas, T. Kleinert, B. RossUniversitätsmedizinEssen,Krankenhaushygiene,Essen,Deutschland

Fragestellung: Die Frage der Aufbereitung von Patientenbetten und Nachtschränken ist ein regelmäßig diskutiertes Thema. Sowohl hin-sichtlich der Durchführung (maschinell oder manuell) als auch hinsichtlich des Aufbereitungsortes (zentral, dezentral auf dem Flur, dezentral imPatientenzimmer)existiertkeineeindeutigeEmpfehlung.HinzukommenProblemewiemangelndeRaum-undAufzugkapazitäten,diedieEtablierungeinerzentralenmaschinellenAufbereitungerschweren.DieseStudieuntersuchtdieAufbereitungsqualitätzwischenmanuellerundmaschinellerBettenaufbereitungimHinblickaufReinigungsqualitätundmikrobiellerBesiedelung.

methode: AmUniversitätsklinikumEssenwurdenje50BettenundNachtschränkenachdezentralermanuellerbzw.maschinellerAufbereitungsowohlhinsichtlichderReinigungsleistungalsauchmikrobiologischdurchAbklatscheundAbstricheandefiniertenPunktenuntersucht.Zudemwurden die Betten im Rahmen von Reparaturen inspiziert, um die Reinigungsleistung an schwer zugänglichen Stellen beurteilen zu können.

ergebnisse: In der maschinellen Aufbereitung wurden keine Pathogene nachgewiesen, bei der manuellen Pathogene auf einem Nacht-schrank (E.faecium,E.aerogenes).InderquantitativenAuswertungzeigtesich jeweilseinniedrigesNiveau(5,8KBE/25cm²maschinellversus9,4KBE/25cm²manuell).BeiAnalyseeinerhohenKeimbelastung(>50KBE/25cm²aufeinemBett)zeigtesicheinesolchein20/50bzw.27/51Bettenindermaschinellenbzw.manuellenAufbereitung.DerUnterschiedistnichtsignifikant.DasReinigungsergebnisvorOrtwar inspektorisch in alle Fällen zufriedenstellend. Bei Inspektion der schwer zugänglichen Bereiche im Rahmen von Reparaturen zeigten sich relevante Verschmutzungen bei ausschließlich manuell aufbereiteten Betten, die maschinell aufbereiteten Betten waren an diesen Stellen nicht zu beanstanden.

schlussfolgerung: TendenziellsinddiemikrobiologischenErgebnissedermaschinellenBettenaufbereitungbesseralsdiejenigenindermanuellen. Der Nachweis von Pathogenen auf einem Nachtschrank lässt auf eine unzureichende manuelle Reinigung im speziellen Fall schließen und ist kein generelles Argument gegen einen manuellen Prozess. Die Mängel in der Reinigung schwer zugänglicher Bereiche nach manueller Aufbereitung sind problematisch. Hier ist intensive Schulung des Personals erforderlich, zusätzlich muss ein Verfahren etabliert werden, das Betten im festgelegten Intervall maschinell gereinigt werden.

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v-101Implantate trays und schraubenkassetten – wiederaufbereitung ohne erkennbares ende?M. Feltgen, S. Fehrmann, S. WernerHygCen Germany GmbH, Schwerin, Deutschland

DieUniqueDeviceIdentification(UDI) isteinweltweitesSystemfüreineeinheitlicheProduktkennzeichnungfürMedizinprodukte.DasUDI-System geht auf einen Auftrag der US-amerikanischen Food and Drug Administration (FDA) zur Verbesserung der Patientensicherheit zurück und soll die Produktrückrufe vereinfachen und die Marktüberwachung optimieren.AuchinEuropawirdeinUDI-SystemverpflichtendeingeführtundinderneuenMedizinprodukteverordnung(MedicalDeviceRegulation– MDR)geregelt.AlleMedizinproduktegehörenzumGeltungsbereichvonUDI,wenndieseunterdieDefinitionvonMedizinproduktenderIMDRF (International Medical Device Regulators Forum) fallen.DasUDI-SystemsollzueinerErhöhungderPatientensicherheitführenundermöglichtdieErfassungvonpatientenbezogenenMaterialver-bräuchen und damit auch der Prozessoptimierung im Gesundheitswesen, beispielsweise könnten in Zukunft die Daten in die elektronische Gesundheitsakte einfließen.Dasheißt,dasserklärtezukünftigeZielsolcherWerkzeugewiederUDIundauchderMDRist100%RückverfolgbarkeitderdurchlaufenenProzessabläufe von Medizinprodukten.In der aktuellen Praxis haben wir es jedoch immer noch mit einzelnen praktischen Umsetzungsproblemen der bestehenden Standards zum Umgang mit Medizinprodukten zu tun.Wer kontrolliert z.B. die 100-fache Sterilisation jeder einzelnen Schraube aus einem Implantate Tray oder einer Schraubenkassette. Bei derOPwirdeineProbeschraubeverwendetfürdiemannichtgarantierenkannobdiesenichtschonMaterialermüdungzeigt.Eskannnichtnachvollzogen werden wann eine Schraube in die Kassette kam und wie alt sie ist, wenn sie verwendet wird.DieDGSVverlangtauchseit2015inIhrerEmpfehlungdesFachausschussesQualität„AufbereitungvonImplantaten,dieunsterilgeliefertwerden,fürdieFachbereicheOrthopädieundTraumatologie“:„DurchdieAufbereitungunsterilgelieferterImplantatedarfdiePatienten-sicherheitnichtnegativbeeinflusstwerden.DieQualitätderaufbereitetenImplantateunterliegtdaherdengleichenAnforderungenwiedieQualitätdervomHerstellersterilgeliefertenImplantate.“Wenn wir regelmäßig in der Praxis feststellen, dass Implantate Trays und Schraubenkassetten designbasiert nicht geeignet sind eine valide Aufbereitung zu gewährleisten, müssen dann nicht die Behörden aktiv werden und die Nutzung dem Anwender untersagen?

v-102verfahren zur eliminierung von matrixeffekten bei der restproteinbestimmung von manuell aufbereiteten dentalen übertragungsinstrumenten – Feldstudie in zahnarztpraxenA. Kampe1, F. H. H. Brill1, A. Pfannmüller2, M. Wehrl21Dr.Brill+PartnerGmbH,ScientificService,Hamburg,Deutschland2wfk – Cleaning Technology Institute e.V., Krefeld, Deutschland

ÜbertragungsinstrumentesindMedizinproduktederKlasseIIb.DieAufbereitungmuss,entsprechendKRINKOEmpfehlung,mitgeeignetenvalidiertenVerfahrenerfolgen.EinelementarerBestandteildervalidiertenAufbereitungistdieperiodischeKontrolledesAufbereitungser-folges.DieKontrollenerfolgendurcheineRestproteinbestimmungvonaufbereitetenÜbertragungsinstrumenten.

DieOPA-MethodeistdieamhäufigsteneingesetzteMethodezurRestproteinbestimmung.HandelsüblicheProduktezurmanuellenAufbe-reitung von Dentalinstrumenten enthalten zum Teil Wirkstoffe, deren Rückstande zu Interferenzen mit dem OPA-Reagenz führen. Diese Matrixeffekteführenzufalsch-positivenErgebnissen.

ZurQuantifizierungdesinterferierendenEinflussesdieserProduktewurdenindervorliegendenStudiesystematischeUntersuchungenanverschiedenenÜbertragungsinstrumentendurchgeführt.MaschinellaufbereiteteÜbertragungsinstrumentewurdeneinermanuellenAufbereitungmithandelsüblichenProduktenunterzogen.NachElutionerfolgteeineProteinquantifizierungmittelsOPA-Methode.JenachInstrument,ergabensichfalsch-positiveProteinkonzentrationenvon40–460µg/Instrumentführten.

EineMethodezurEliminierungvonMatrixeffektenwurdeerarbeitet.Diesebeinhaltetu.a.dieZugabevonBakterienzelltrümmernzumMes-sansatzderProteinquantifizierung.SystematischeUntersuchungenan,imLaborund,imZugeeinerFeldstudieinZahnarztpraxen,manuellaufbereitetenÜbertragungsinstrumentenergabeneineReduzierungderfalsch-positivenSignalemithilfederneuartigenMethodegegen-überderherkömmlichenMethodik.Gleichzeitigkonntegezeigtwerden,dassfalsch-negativeErgebnisseausgeschlossenwerdenkönnen.

DievorliegendeMethodeermöglichterstmalseinenahezuvollständigeEliminierungderMatrixeffektefürProteinquantifizierungsverfahren.AngesichtseinesGrenzwerts,nachRKI/BfArM-Empfehlung,fürdieRestproteinmengevon100µg/InstrumentergibtsichdiedringendeNotwendigkeiteinesolcheMethodeeinzusetzen,umeinevalideKontrollederAufbereitungsqualitätsicherzustellen.

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v-103risikomanagementsystem der hersteller gemäß medical device regulation 2017 (mdr) – haben die Behörden damit allemaßnahmen getroffen zum patienten- und anwenderschutz?S. Werner, C. HildebrandtHygCen Germany GmbH, Schwerin, Deutschland

DerRisikomanagementprozesszurGewährleistungderSicherheitvonMedizinproduktenbasiertinganzEuropaaktuellaufdenVorgabendereuropäischenRichtlinienfürMedizinprodukte(Richtlinie93/42/EWGüberMedizinproduktesowieRichtlinie90/385/EWGüberaktiveimplantierbaremedizinischeGeräte)undab2020aufdenVorgabenderEU-Verordnung2017/745–MedicalDeviceRegulation(MDR)–über Medizinprodukte.

DieEuropäischeKommissionreagiertdamitaufSkandalewiez.B.derdesfranzösischenUnternehmensPolyImplantProthèse(PIP),dasBrustimplantate mit Industriesilikon gefüllt hatte.

IndenGründenderVerordnung2017/745(MDR)[1]heißtes:„AusgehendvoneinemhohenGesundheitsschutzniveaufürPatientenundAnwender soll mit der vorliegenden Verordnung ein reibungslos funktionierender Binnenmarkt für Medizinprodukte unter Berücksichtigung der in diesem Sektor tätigen kleinen und mittleren Unternehmen sichergestellt werden. Außerdem sind in dieser Verordnung hohe Stan-dardsfürdieQualitätundSicherheitvonMedizinproduktenfestgelegt....“.KonkreteForderungennacheinemRisikomanagementfindensichdanninArt.10(2)derMDR:„VondenHerstellernwirdeinRisikomanagementsystem...eingerichtet,dokumentiert,angewandtundaufrechterhalten.“

DieHerstellermüssengemäßderMDRauchverstärktdieQualitätIhrerVigilanzsystemeverbessern.

In Deutschland gibt es das Vorkommnismeldesystem des BfArM.

Insbesondere die Hersteller sind zur Meldung von Vorkommnissen angehalten. Die Meldeverpflichtung besteht aber ebenfalls für profes-sionelleBetreiberundAnwender(z.B.ÄrzteundZahnärzte)undPersonen,dieberuflichodergewerblichoderinErfüllunggesetzlicherAufgabenoderVerpflichtungenMedizinproduktezurEigenanwendungandenEndanwenderabgeben.DieMeldeverpflichtungengeltenfürAngehörigederHeilberufealserfüllt,soweitMeldungenanKommissionenoderandereEinrichtungenderHeilberufeerfolgenunddorteineunverzüglicheWeiterleitungandasBfArMbzw.dasPEIsichergestelltist.

WiesoexistierendanninDeutschlandetlicheKrankenhäuserderMaximalversorgungundoderandereEinrichtungenimGesundheitswe-senindenenMedizinproduktesehrhäufigangewandtwerden,indenenkeinQMProzessdafürexistiertwieeinMitarbeiterinnerhalbvon24h–48heineVorkommnismeldungfürseineEinrichtungbeimBfArMmeldenkann?WiekommtesdasÜberwachungsbehördenfürdieseEinrichtungendiesesnichtabfragenodereinfordern?

v-104zytotoxizität in der täglichen praxis der aufbereitung von medizinprodukten – ein unbewertetes risiko?M. Koch, J. Köhnlein, O. Riebe, S. WernerHygCen Germany GmbH, Schwerin, Deutschland

EntsprechenddenAllgemeinenAnforderungendesMedizinproduktegesetzesmüssenMedizinprodukteaufihreBiokompatibilitäthinunter-suchtwerden.DiesgeschiehtentsprechenddenVorgabenderENISO10993-Normenreihe„BiologischeBeurteilungvonMedizinprodukten“.

DerENISO10993-5Zytotoxizitätstest(NeutralRot)istderprimärePass-FailTestfürMedizinprodukte.ImVerlaufderJahreindenendieserTestinunseremPrüflabordurchgeführtwurde,konntenwirimmerwiederfeststellen,dassMedizinproduktedurchspezifischeAufberei-tungsprozesse voll- oder partiell zytotoxisch wurden. Diese Medizinprodukte waren im Originalherstellungszustand nicht zytotoxisch belastet.

FürflexibleEndoskope,welcheimGebrauchdirektmitHautundSchleimhautundauchtiefimKörperinnerendesPatientenmitGewebebishinzuBlutinKontakttreten,istderGedanke,dassdasEndoskopzytotoxischist,mehralsbeunruhigend.DurchKontaktdesEndoskopsmit Geweben kommt es so zu lokaler Gewebezerstörung und/oder Irritation bei zum Teil ohnehin schon veränderten Schleimhäuten durch Erkrankungen,welchedenGenesungsverlaufnegativbeeinflussen.EsgibtweiterhinkeineGarantie;dassauchdieInnenseitedesEndo-skops, und unter Umständen auch des Zusatzinstrumentariums, durch Aufbereitung nicht auch zytotoxisch wird.

DieKombinationausMaterial,Oberflächenbeschaffenheit,derAufbereitungschemieundAufbereitungsverfahrendesEndoskops,erschwe-rendieFeststellungderUrsacheundkritischenParameter,welchezurzytotoxischenBelastungführen.EsliegenzuwenigDatenvor,inwelchemMaßmechanische,thermischeundchemischeBelastungwährenddesLebenszyklusdesEndoskops,odereigentlichjeglichenaufbereitetenMedizinprodukts,sichaufdieZytotoxizitätauswirkenundobesggf.additiveEffektegibt.WeiterhinwirdinZukunftauchderMaterialtransfer (Migration) von Verpackungsmaterialien auf das Medizinprodukt überprüft werden müssen.

Da die Anzahl invasiver medizinische Prozeduren weiter ansteigen wird, ist abzusehen, dass Risikomeldungen an das Bundesinstitut für

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Arzneimittel und Medizinprodukte (BfArM) auch weiterhin in ähnlichem Maße ansteigen werden.

EinekritischeAuseinandersetzungzumThemaZytotoxizitätdurchAufbereitungsprozesseundderenAuswirkung insbesondereaufdiePatientensicherheit, aber auch ggf. auf die Therapieergebnisse ist lange überfällig.

v-105alternative prüfmethoden zum tierversuch – medizinprodukteprüfungen im umbruchM. Koch, S. WernerHygCen Germany GmbH, Schwerin, Deutschland

VielePrüfverfahrenzurbiologischeRisikoabschätzung(ENISO10993)fürMedizinproduktebasierenimmernochaufTierversuchen.

Tierschutz ist in der europäischen Union von großer Bedeutung, und daher ist der Drang und Bedarf in vivo Prüfverfahren auf in vitro Prüfverfahrenumzustellenhoch.Organisationen,wiez.B.ECVAMundCAATEurope,welcheaktivanderEntwicklungvoninvitroMethodenarbeiten,undEUToxRiskundOpenTox,welchekollaborativeUnterfangenzurBestimmungvontoxikologischenRisikendarstellen,sindRessourcenfürEntwicklungundZusammenarbeitfürMedizinproduktehersteller.

DieserTrendspiegeltsichauchindenNeuerungenzudenENISO10993Methoden:ENISO10993-18(chemischeCharakterisierung),ENISO10993-10(Sensibilisierung),undENISO10993-23(Irritation)wieder,worininZukunftmehrundmehrinvivoMethodendurchinvitroMethoden ersetzen werden.

Doch auch die Limitationen dieser Herangehensweisen müssen offengelegt werden. Womöglich sind in silico Methoden noch unterbewertet im Medizinproduktebereich, jedoch die Frage der sinnvollen Fusion verschiedener Herangehensweisen, respektive Medizinprodukteprüfun-gen und Risikomanagement steht noch aus.

krItIsche entscheIdungen In der hygIenev-107(ent-)Isolierung: wen – wann – wie? Interaktive sitzungC. Schwarzkopf, I. LiebigInstitut Schwarzkopf GbR, Bad Bocklet, Deutschland

DurcheineIsolierungderPatientenentstehenKostenundArbeitsaufwand.DieErkenntnis,dassisoliertePatientenmehrKomplikationenbei ihrer stationären Behandlung erleiden, führte zum Konzept der funktionellen Isolierung. Somit sind verschiedene Aspekte zu beachten. DürfenPatientenmitunterschiedlichenErregernineinZimmer?Warummachenesnichtallegleich?

WertrifftdieEntscheidung,obeinPatientisoliertwerdenmussundanhandwelcherKriterien/Risikofaktoren?GeradeexterneKranken-haushygienikersindnichtsofortzuerreichenundcurriculareKrankenhaushygienikermitwenigErfahrungsindvielleichtunsicher.Bleibtdie Hygienefachkraft als Ansprechpartner. Und nun?

AnhandvonFallbeispielenzuVRE,MRSA,MRGNu.a.wirdderTeilnehmerindieLageversetzt,rechtlichundfachlichkorrekteEntscheidun-gen im Praxisalltag zu treffen.

mre – schnelltests und typIsIerungsverFahrenv-109was taugen schnelltests in krankenhaus und praxis?J. B. Hagemann, M. FuritschUniversitätsklinikum Ulm, Institut für Medizinische Mikrobiologie und Hygiene, Ulm, Deutschland

Schnellundeinfachsollessein,sensitivsowiespezifischundambestenpreisgünstig.DieErwartungenansog.SchnelltestsimpraktischenAlltagsindhoch.DieDiagnostikvonInfektionskrankheitenundmultiresistentenErregernsollbeschleunigtwerden,ummöglichstschnellspezifischetherapeutischeoderkrankenhaushygienischeMaßnahmeneinleitenzukönnen.

WirklicheSchnelltestsimeigentlichenSinneliefernunteroptimalenBedingungeninnerhalbvon30MinuteneinvorläufigesErgebnis,dasaberin der Regel einer Bestätigung mittels standarddiagnostischer Verfahren bedarf. Ihnen gegenüber stehen neue, oft molekularbiologische diagnostische Verfahren, die unter guten Bedingungen noch am Tag des Probeneingangs, spätestens jedoch am Folgetag, ein endgültiges Ergebnisliefernkönnen.VoralleminKrankenhäusernundPraxenohneeigeneMikrobiologievorOrt,könnenSchnelltestsgenutztwerden,umdiebiszumErhalteinesLaborbefundesdurchTransportzeitenentstandeneVerzögerungenauszufüllen.

DieGütedesSchnelltestshängtvonseinerSensitivitätundSpezifitätsowienegativundpositivprädiktivemWertab.DabeihabenvieleFaktoreneinenEinflussaufdieseParameter:DaszugrundeliegendeVerfahrenunddieUmsetzungdurchdenHerstellersowiequalifiziertesProbenmaterialunddessenkorrekteGewinnung,dieEinhaltungvonTransport-undLagerungsbedingungensowiediekorrekteHandhabung

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desTests.VorallemnehmenepidemiologischeGrößenwiediePrävalenzdesnachzuweisendenErregersodereinerErkrankungunmittel-barenEinflussaufdieVorhersagewerteeinesTests.DadieQualitäteinesSchnelltestsvonvielenFaktorenabhängigist,isteinepauschaleAussage zur Nützlichkeit nicht statthaft.

FürärztlicheTherapieentscheidungenunddieEinleitungkrankenhaushygienischerMaßnahmenbleibendaherprimärimmerSymptomatik,AnamneseundklinischeBefundeausschlaggebend.EinaufgrundeinesklinischenVerdachtsgezielterEinsatzgeeigneterSchnelltestskannjedochzurEntscheidungsfindungbeitragenunddasPatientenmanagementoptimieren.Grundsätzlichsollteabergelten,dassauchdasErgebniseinesSchnelltestsnureinMosaiksteinimdiagnostischenProzessseinkann.

v-110aufgaben eines nationalen referenzzentrums (nrz)G. WernerRobert Koch-Institut, Infektionskrankheiten, Wernigerode, Deutschland

Die Liste der Nationalen Referenzzentren (NRZ) und Konsiliarlabore (KL) weist in der Berufungsperiode bis 2019 insgesamt 19 NRZ und 39 KLaus.DieAufgabeneinesKLsindetwaswenigerumfangreichalsderAufgabenkatalogeinesNRZ;imVortragsollesumdieAufgabenderNRZinDeutschlandgehen.EinNRZhatunabhängigvonderjeweiligenAusrichtungeinenAufgabenkatalogvon10Tätigkeitenzuerfüllen.Derzeitgibtes9NRZmitAusrichtungaufbakterielleErreger,7fürviraleErreger,undjeweilseinesfürdieSurveillancevonTSE,einesfürinvasivePilzinfektionensowie1NRZfürdieSurveillancenosokomialerInfektionen.EinzelneNRZbearbeitenmehralseinenErreger.AlleNRZ und KL werden vom Beirat Public Health Mikrobiologie am Robert Koch Institut (RKI) berufen, insgesamt 4 NRZ sind direkt am RKI angesiedelt. Die NRZ dokumentieren ihre Arbeit in jährlichen Tätigkeitsberichten, die sich an dem allgemeinen Aufgabenkatalog orientieren und dem Beirat Public Health Mikrobiologie vorgelegt werden. Neben der jährlichen internen fachlichen Beurteilung, erfolgt alle 3 Jahre einefachlicheEvaluationdurchexterneGutachter.

Der allgemeine Aufgabenkatalog eines NRZ beinhaltet Aspekte diagnostischer Verfahren, Koordinierung von diagnostischen Ringversu-chen, Angebote zur Spezialdiagnostik, Führen einer Stammsammlung und Abgabe von Referenzstämmen, Zusammenarbeit auf regionaler, nationalerundinternationalerEbene,UnterstützungdesÖGDbeiderAufklärungvonAusbrüchenundGenerierungvonrepräsentativenDatenfürDeutschlandaufderBasisaussagekräftigerStichproben(genauesPortfolio:https://www.rki.de/DE/Content/Infekt/NRZ/Auf-gabenkatalog_NRZ/Aufgabenkatalog_NRZ_node.html). Im Vortrag werden aus diesem Aufgabenkatalog Beispiele aus der Arbeit des NRZ fürStaphylokokkenundEnterokokkenamRKIWernigerodevorgestellt.

v-111pest, anthrax, tularämie – vermeintliche seuchen und was ist zu tun?S. ZangeInstitut für Mikrobiologie der Bundeswehr, Zentralbereich Diagnostik, Konsiliarlabor für Yersiniapestis und Konsiliarlabor für Brucella, München, Deutschland

Hochpathogene Bakterien wie Bacillus anthracis, Yersiniapestis, Francisella tularensis, Brucella melitensis und Burkholderia pseudomallei stellen die mikrobiologischen Routinelaboratorien vor besondere Herausforderungen. Autochthone oder importierte Infektionen mit diesen ErregernkommeninDeutschlandhöchstseltenvor.DieFallzahlenschwankenfürdieTularämiezwischen20und30undfürdieBrucellosezwischen 30 und 50 Fällen pro Jahr. Milzbrand wurde zuletzt 2012 in Deutschland bei vier i.v.-Heroinkonsumenten diagnostiziert. In den letztenJahrzehntensindkeinePest-FälleinDeutschlandaufgetreten.FürdieMelioidoseliegenkeineMeldedatenvor.EineleichteZunah-mederBrucelloseFälledurchMigrationausEndemiegebietenseit2014undderPest-AusbruchaufMadagaskar2017mitungewöhnlichvielenLungenpest-FällenhabendieAufmerksamkeitjedochaufdiesebesonderenErregergelenkt,daauchinRoutinelaboratorienjederzeitProben zur Untersuchung anfallen können, die bei der Bearbeitung besondere Maßnahmen erforderlich machen. Das Laborpersonal stellt sichindiesenFällenmeistfolgendeFragen:WelcheanamnestischenundklinischenInformationenwerdenfürdieGefährdungsbeurteilungbenötigt? Wie weit kommt man in der Diagnostik mit den etablierten Routineverfahren? Was darf lt. Biostoffverordnung im BSL2-Bereich überhauptgemachtwerden?WasistnachExpositionvonMitarbeiternzubeachten?WelcheSpezial-undReferenzlaboratorienkönnenbeider Diagnosestellung helfen und wie sollte der Transport dorthin erfolgen? Neben der Spezialdiagnostik und der Therapieberatung gehört die Beantwortung dieser Fragen auch zu den regelmäßigen Aufgaben der nationalen Konsiliarlaboratorien und Referenzzentren.

neue empFehlungen der krInkOv-112wie arbeitet die krinko?B. ChristiansenUniversitätsklinikum Schleswig-Holstein, Medizinaluntersuchungsamt und Hygiene, Kiel, Deutschland

DieAufgabenderKommission fürKrankenhaushygieneundInfektionsprävention (KRINKO)sind in§23Abs.1Infektionsschutzgesetz(IfSG) beschrieben.ImVortragwirddieArbeitsweisederKRINKOunddieEntstehungvonEmpfehlungenvomEinsetzeneinerArbeitsgruppeüberdieDiskus-sion des Arbeitsentwurfes in der gesamten Kommission über die Beteiligung von Ländern, Fachgesellschaften und Verbänden im Rahmen

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dersogenannten„Anhörung“erläutert.DasProcedereunterliegtdamiteinemformalenAblauf,demsichauchdieMitgliederderKRINKOanpassen müssen.Die Mitglieder der Kommission werden vom Bundesministerium für Gesundheit im Benehmen mit den obersten Landesgesundheitsbehör-den jeweils für 3 Jahre berufen. Sie beraten und entscheiden über die diskutierten Fachfragen unabhängig vom Robert Koch-Institut oder vom Bundesministerium für Gesundheit. Die Unabhängigkeit dieser Kommission von Kostenträgern, Herstellern von Medizinprodukten und anderen wichtigen Interessensverbänden im Gesundheitsbereich ist eine zentrale Voraussetzung für ihre Arbeit.DieKRINKOlegtzuBeginneinerBerufungsperiodefest,welcheneuenEmpfehlungenprioritärerstelltundwelchebereitspubliziertenEmpfehlungenüberarbeitetwerdensollenbzw.müssen.DieEmpfehlungensind inderPraxiseinewesentlicheVerständigungsgrundlage zwischendenMitarbeitern imKrankenhaus,anderenmedizinischenEinrichtungenunddemöffentlichenGesundheitsdienstundgeltenalsStandderWissenschaft.Sie ersetzen nicht die interdisziplinäre Diskussion über die bestmögliche Anpassung der Präventionsstrategie vor Ort.Eswirdkurzaufdieindenletzten2JahrenveröffentlichtenEmpfehlungeneingegangensowieüberdiez.Z.inBearbeitungbefindlichenEmpfehlungenberichtet.

mre In FreIFlIessenden gewässern und Badeseenv-115multiresistente erreger (mre) in bayerischen BadegewässernG. Valenza,M.Schierling,D.Eisenberger,S.Huber,C.HöllerBayerischesLandesamtfürGesundheitundLebensmittelsicherheit,Erlangen,Deutschland

FäkaleVerunreinigungenunddamitauchmultiresistenteErreger(MRE)ausAbwasseroderMischwassereinleitungensowieausAbschwem-mungen von landwirtschaftlichen Flächen können in die Badegewässer gelangen.

Das Bayerische Landesamt für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit (LGL) hat stichprobenartig zehn Badegewässer in Südbayern (Ba-desaison2017)undzehnBadegewässerinNordbayern(Badesaison2018)aufklinischrelevanteMREwiemultiresistentegramnegativeStäbchen (MRGN), Methicillin-resistente Staphylococcus aureus(MRSA)undVancomycin-resistente-Enterokokken(VRE)untersucht.DieUntersuchung erfolgte einmal vor der Badesaison und vier- bis fünfmal während der Badesaison.

Insgesamtwurden117Wasserproben(Nordbayern:n=60;Südbayern:n=57)aufMREuntersucht.WederVREnochMRSAkonntennachgewiesen werden. In 10 Seen wurden dagegen MRGN (n = 26) nachgewiesen und zwar 2-MRGN E.coli(n = 6), 3-MRGN E.coli (n = 3), 2-MRGN Serratia spp. (n = 13), 4-MRGN Pseudomonas aeruginosa (n = 2) und 4-MRGN Acinetobacter spp. (n = 2). Mit der Hilfe eines phänotypischenVerfahrenskonntedieExpressionvonExtended-Spectrumß-Laktamasen(ESBL)inallenE.coli und Serratia spp. bestätigt werden.DarüberhinausvariiertedieKonzentrationderMRGNvon1bis30koloniebildendenEinheiten (KBE)pro50mlWasserprobe(Median=5KBE/50ml).

InAnbetrachtdesubiquitärenEinsatzesvonAntibiotikainVeterinär-undHumanmedizinwarderNachweisvonMREinniedrigerKonzentrationin Badegewässern zu erwarten. Die größte Infektionsgefahr für die Badenden in Badegewässern geht von fäkalen Verunreinigungen an sich aus, unabhängig von Antibiotikaresistenzen. Fäkale Verunreinigungen werden durch die routinemäßige Untersuchung von Badegewässern kontrolliert. Unabhängig davon gilt des Weiteren nach wie vor, die Verbreitung multiresistenter Keime zu verhindern. Dazu gehören unter anderemdieEinhaltungderHygienestandardszurVermeidungderWeiterverbreitungvonresistentenErregernundeinsachgerechterAntibiotikaeinsatz mit dem Ziel der Reduktion des Antibiotikaverbrauchs.

v-116mre in klinischen abwässern und deren auswirkung auf gewässerC. Schreiber1, C. Timm1, N. Zacharias2,1, H. Müller1,S.Essert1, T. Kistemann1,E.Sib1,3, M. Gajdiss3, M. Parčina3, G. Bierbaum3,M.Exner1, R. Schmithausen1

1IHPH–InstitutfürHygieneundÖffentlicheGesundheit,UniversitätBonn/Universitätsklinikum,Bonn,Deutschland2IHPH–InstitutfürHygieneundÖffentlicheGesundheit/PublicHealth,UniversitätBonn/Universitätsklinikum,GeoHealthCentre,Bonn,Deutschland3IMMIP – Institut für Medizinische Mikrobiologie, Immunologie und Parasitologie, Universität Bonn/UKB, Bonn, Deutschland

Antibiotikaresistente Bakterien (ARB) sind bereits seit den 1990er Jahren im wissenschaftlichen Fokus. Die Zunahme nosokomialer Infektionen mitmulitresistentenErregern(MRE)undeininjüngsterZeitsteigendesöffentliches,gesundheits-undumweltpolitischesInteressebzgl.MREinderUmweltverlangennunnachbehördlicherRisikoeinschätzungund-regulierung.EineBerücksichtigungvonKrankheitserregernin (inter-)nationalen Regularien mit Wasserbezug, auch wenn eine ausgewiesene anthropogene Nutzung nicht vorliegt, wird schon seit einigerZeitvonExpertengefordert.

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ImBMBF-Verbundprojekt„HyReKA“(FKZ02WRS1377)wirdseit2016darangearbeitet,dieDatenlagefürARB-RisikoabschätzungundHandlungsempfehlungenzumARB-Risikomanagementzuverbessern.ErgebnissezweierFallbeispiele(klinisch-urbanvs.ländlich-kommunal)zeigen,dassARBkulturellnahezuubiquitärinAbwasserundGewässernnachweisbarsind.Eslassensichjedochausdemklinisch-urbanenAbwasserdeutlichmehrMREmit4MRGN-Einstufungisolierenalsimländlich-kommunalenSystem[Mülleretal2018].

In Kläranlagen erfolgt eine Reduktion von Mikroorganismen nur um rund 3 log-Stufen. ARB können damit durch die Kläranlage ins Gewäs-sergelangen.InFolgevonStarkregengelangenMREzudemdurchMischwasserentlastungendirektmitungeklärtemAbwasserausdenKanalnetzen in Gewässer.

Ein direktes Gesundheitsrisiko durchMRE in Badegewässern und Trinkwasserwird derzeit auch für vulnerable Personen als geringeingestuft[Exneretal2018].ZukünftigerscheineneinegezielteÜberwachungvonAbwasserundGewässernsowieAnpassungenimAbwassermanagement allerdings sinnvoll.

MüllerHetal(2018):Disseminationofmulti-resistantGramnegativebacteriaintoGermanwastewaterandsurfacewaters.FEMSMicrobiolEcol94:fiy057.

ExnerMetal(2018):ZumVorkommenundzurvorläufigenhygienisch-medizinischenBewertungvonAntibiotika-resistentenBakterienmithumanmedizinischerBedeutungin

Gewässern,Abwässern,BadegewässernsowiezumöglichenKonsequenzenfürdieTrinkwasserversorgung.HygMed43:D46–D54.

freie Vorträge 10 • antimikrobielle oberflächenv-118verbesserungspotential von medizinprodukten durch antimikrobielle OberflächenbeschichtungS. Buhl1, C. Bulitta1, R. Brückner2,M.Engelmann1

1Ostbayerische Technische Hochschule Amberg-Weiden, Medizintechnik, Weiden i. d. OPf., Deutschland2HECOSOLGmbH,Bamberg,Deutschland

Gemäß der 2016 erhobenen Prävalenz-Untersuchung zum Auftreten nosokomial erworbener Krankheiten ist ein genereller Rückgang der nosokomialenInfektionenindeutschenKrankenhäusernzuverzeichnen.[1]DerartigeInfektionenwerdenmeistvonfakultativ-pathogenenMikroorganismen hervorgerufen. Zur erfolgreichen Bekämpfung von nosokomialen Infektionen gehören u.a. auch die sachgerechte Planung unddieBeachtungderRegelnderDesinfektionundSterilisation.[2]InwieweitsichbaulicheundkonstruktiveMaßnahmenvonMedizin-produkten durch eine zusätzliche antimikrobielle Beschichtung verbessern lassen ist momentan Gegenstand diverser Forschungsarbeiten.

IndervorliegendenArbeitwurdeeineBewertungdes„HygienicDesigns“fürhygienischrelevanteFlächenanzweiBeispielendurchgeführt.Zum einen bei dem Haemodialysegerät des Typs Fresenius 4008S und zum anderen bei verschiedenen Oberflächen des Vorbereitungs-raumsdesLehr-undForschungsoperationssaalesderOTHAmberg-Weiden.ZurBeurteilungdes„HygienicDesigns“derOberflächenwurdenVersuchemitFluoreszenzmarkierungensowiegezielteKontaminationenmitbakteriellenErregerneingesetzt.NachAbschlussderR&DwurdemittelsUV-LichtdieQualitätderReinigungüberprüft.AußerdemwurdediemikrobiologischeRestkontaminationermitteltumauchdiedekontaminierendeWirksamkeitderReinigung prüfenzukönnen.UmdenEinflussderantimikrobiellenOberflächentechnologieeinschätzen zu können wurden oben beschriebene Flächen mit dem antimikrobiellen Wirkstoff TiTANO® behandelt und analog untersucht

AusdenzuvordargestelltenErgebnissenlässtsichableiten,dassdieuntersuchtenObjektedieAnforderungenbezüglichdes„HygienicDe-signs“imWesentlichenerfüllt.EineAusnahmehierbeistelleneinigekonstruktiveElementebeiderTestobjektedar(Abdeckungen,Kanten),dienurschwerfüreineReinigungzuerreichensind.EineantimikrobielleBeschichtungträgtdabeimöglicherweisezueinerVerringerungdesGefährdungspotentialsbei.AufgrundderErgebnissedarfgeschlossenwerden,dassdieOberflächenbeschichtungkeinenErsatzfürintraprozedurale Hygienemaßnahmen darstellt, aber durchaus als unterstützende Maßnahme betrachtet werden kann.

[1]DeutschenationalePunkt-PrävalenzerhebungzunosokomialenInfektionenundAntibiotika-Anwendung2016,Abschlussbericht

[2]Prof.Dr.med.K.-D.Zastrow:„Krankenhausinfektion–Einmedizinisches,sozialesundökonomischesProblem“,ArtikelinPassionChirurgie01/2016

v-119statusreport mit handlungsempfehlungen zur leistungsbeschreibung antimikrobieller Oberflächen – werk- und wirkstoffe,praxisrelevante prüfverfahren und regulatorische rahmenbedingungenD. Höfer1,2, C. Bulitta3,2, N. Passoth2,4, S. Schulte5,2, M. Seifert6,2

1Hohenstein Laboratories GmbH & Co KG, Global Strategies, Bönnigheim, Deutschland2VDIFachausschuss„ManagementHygienischrelevanterFlächeninmedizinischenEinrichtungen“,Düsseldorf,Deutschland3Ostbayerische Technische Hochschule Amberg-Weiden, Weiden, Deutschland4life sciences communications, Berlin, Deutschland5EvonikResourceEfficiencyGmbH,Essen,Deutschland6Siemens Healthcare GmbH, Kemnath, Deutschland

UmdasVerbreitungsrisikopathogenerErregerüberBerührungsoberflächenzuverringern,werdenu.a.antimikrobielleTechnologienu.Werkstoffegenutzt.Anwendungsbereichesindz.B.OberflächenvonMedizinprodukten(MP)sowieBedarfsgegenständeinmed.Einrichtun-gen.AuchkönnenregulatorischeAnforderungeneinenprodukt-u.anwendungsspezifischenNachweisderWirksamkeitvorsehenbishin

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zur Bewertung einer spezif. Infektionsprävention bei MP. Der aktuelle Stand mikrobiologischer, biotechnologischer u. werkstoffbasierter Verfahren für das Management hygienisch relevanter Oberflächen wurde aus Literatur u. Forschungspraxis zusammengestellt. Technologien u. Prüfverfahren für Hygienemaßnahmen, bei denen antimikrobielle nicht-invasive Materialien, massive Oberflächen u. Oberflächenbe-schichtungen eingesetzt werden, wurden hinsichtlich Praxisrelevanz u. hygienischer Leistungsfähigkeit erfasst. Normative Vorgaben zur Wirkungsbeurteilung antimikrobieller Oberflächen werden den vielfältigen Anforderungen aus klinisch infektiologischer Sicht nicht voll gerecht:Bisheristesnichtmöglich,denBeitragantimikrobiellerProduktezurUnterbrechungvonInfektionskettenzubewertenu.eineNutzen-Risiko-Abwägung vorzunehmen, da ihr Testaufbau Praxisanwendungen nicht berücksichtigt (verschmutze Oberflächen, Austrock-nung, Mischpopulationen, Umweltorganismen, Langlebigkeit (VBNC). Auf Basis neuer Testansätze wurden erste Handlungsempfehlungen für Hersteller u. Betreiber entwickelt, damit diese unter Berücksichtigung gestiegener regulatorischer Anforderungen u. Nutzen-Risiko-AbwägunggeeignetepraxisrelevantePrüfverfahrenauswählenkönnen.WeltweitfindensichinF&E-LaborenexperimentelleTestansätze,die Möglichkeiten zur Bewertung antimikrobieller Oberflächen eröffnen, doch ist unklar, wie eine praxisnahe Wirksamkeitsprüfung solcher Flächenaussehenkannu.welcheWirkweiseneingesetztwerdensollten.NötigisteinewissenschaftlicheBewertung,umGrenzenu.Einsatz-gebiete von Technologien u. Prüfverfahren zu erfassen u. sie interessierten Industriezweigen zur Verfügung zu stellen. Diese wird derzeit vomVDIFachausschuss„ManagementhygienischrelevanterFlächeninmed.Einrichtungen“ineinemStatusreporterstmalsvorgenommen.AngestrebtwirdeinArgumentationsleitfaden,dereinrichtungsinterneEntscheidungenzurhygieneoptimiertenAusstattungunterstütztu.einen gesellschaftspolitischen Beitrag für den Anschub weiterer, dringend notwendiger Forschungsprojekte leistet.

v-120antimikrobielle Oberflächen aus sicht der entwicklungR. Brückner1, C. Bulitta2, S. Buhl2, A. Stich2

1HECOSOLGmbH,F&E,Bamberg,Deutschland2OTH Weiden, Medizintechnik, Weiden, Deutschland

einleitung: Die Technologie der anti-mikrobiellen Oberflächen liegt derzeit in einem Spannungsfeld zwischen euphorischen Herstellern auf der einen und kritischen Kunden im Medizinbereich auf der anderen Seite. Diese Kritik wird verständlich, wenn auf Herstellerseite sehr viel versprochen und damit auf der Gegenseite eine Skepsis generiert wird, diese Versprechungen in Frage zu stellen.IndemBeitragsollenliteraturbekannteTest-Methoden(ATP-Tests,Suspensionstests;UV-Bestrahlung;ISO22196)undWirkstoffekritischhinterfragt und anhand eigener Testergebnisse auf ihre Praxistauglichkeit geprüft werden.

material und methoden: Die hier vorgestellten Wirkstoffe (TiO2, Ti3O6ZnMoO4) wurden entweder käuflich erworben oder im eigenen Laborsynthetisiert.MitHilfeeinesElektrosprayverfahrenskönnendieseinFormeinerwässrigenSuspensionschnellundzuverlässigaufalle Arten von Oberflächen (Holz, Kunststoff, Glas, Stahl) aufgetragen werden. Die antimikrobielle Wirksamkeit der so erzeugten Prüfkörper wurdenachISO22196(JIS-Test)undimRealtestnachfeuchterAnschmutzungnachgewiesen.InLicht-undElektronen-mikroskopischen(REM)UntersuchungenwurdedieStrukturderabgeschiedenenWirkstoffeanalysiert.EswurdenfernerStudienzurLichtabhängigkeitdesWirkmechanismus(Photokatalysevs.Dunkelreaktion),sowiezurSpeziessensitivität(gram-negative,gram-positiveBakterien;Schimmel)undderÖkotoxizitätgegenüberWasserorganismenvorgenommen

ergebnisse: Die Daten zeigen, dass es möglich ist Wirkstoffe zu generieren, die unter normalen Raumlichtbedingungen und sogar im Dunkelnwirken.DieseSubstanzenkönnenentwederuniversalmitdemElektrosprayverfahrenaufgetragenoderalsBestandteilvonLackenundKunststoffeninfesteantimikrobielleOberflächeneingebautwerden.DereigentlicheVorteildieserTechnologieaufFlächenmithäufi-gemHautkontakt(med.Geräte;Mobiliar;)liegtinderpermanentenWirkungaufKeimeauchzwischendenZeitpunktenderReinigungundDesinfektion.AufOberflächen,dieniegereinigtbzw.desinfiziertwerden(Klima-/Lüftungsanlagen;Kühlhäuser)sindSiegardieeinzigeChance einer unerwünschten Ansiedelung von Keimen (speziell Schimmel) entgegenzuwirken.

schlussfolgerung: Im abgestimmten Zusammenspiel mit weiteren Maßnahmen können anti-mikrobielle Oberflächen ihren Teil zu einer signifikantenGesamtverbesserungderHygienesituationinKrankenhäusernbeitragen.

v-121reduktion der mikrobiellen Oberflächenbelastung in krankenhäusern mittels Beschichtungen auf Basis der photodynamikA.Eichner1, T. Holzmann2, F. Zeman3, W. Schneider2, W. Bäumler1

1Universitätsklinikum Regensburg, Klinik und Poliklinik für Dermatologie, Regensburg, Deutschland2Universitätsklinikum Regensburg, Institut für Mikrobiologie und Hygiene, Regensburg, Deutschland3Universitätsklinikum Regensburg, Zentrum für klinische Studien, Regensburg, Deutschland

EinTeilderbiszu600.000nosokomialenInfektionenundbiszu15.000TodesfällenproJahr(Dt)istdurchgeeignetePräventionsmaßnahmenzur Unterbrechung von Infektionsketten vermeidbar 1.OberflächenmithäufigemHand-oderHautkontaktmüssensobehandeltwerden,dassvonihnenkeineÜbertragungsgefahrausgeht.HierfürwerdeninKrankenhäusernFlächendesinfektioneninbestimmtenZeitintervallengemäß dem Hygieneplan durchgeführt. Desinfektionsmittel wirken aber immer nur im zeitlichen Zusammenhang mit der Anwendung, und es erfolgt immer eine Rekontamination zwischen zwei Anwendungen.

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In der antimikrobiellen Photodynamik werden reaktive Sauerstoffspezies (insbes. Singulett Sauerstoff) erzeugt, welche effektiv Mikro-organismen auf lebenden Oberflächen (z.B. menschliche Haut) abtöten können 2. Kürzlich wurden neuartige Beschichtungen entwickelt, welche die Keimanzahl von Mikroorganismen auf unbelebten Oberflächen zwischen zwei Desinfektionsmaßnahmen dauerhaft gering halten können(Depot-Effekt).EineFeldstudieanzweideutschenKrankenhäusernwurdedurchgeführt,umdieEffektivitätderphotodynamischenBeschichtungaufPatientennahenFlächenunterrealenBedingungenimKrankenhausbetriebzutesten.DieKeimzahlen(KbE/cm²)aufallenFlächen (inkl. Kontrollflächen) wurden regelmäßig über einen Zeitraum von 6 Monaten bestimmt (Abklatsch, eSwab).

ImVergleichzudenKontrollflächenzeigtendieMessungeneinestatistischhochsignifikanteVerringerungderKeimanzahl(p<0,001)aufdenFlächenmiteinerphotodynamischenBeschichtung.AuchdieHäufigkeitdesAuftretensvonhohenKeimbelastungen>5KbE/cm²istbeimEinsatzphotodynamischerBeschichtungenstatistischsignifikantverringert(p<0,001).

Zudem hat die photodynamische Beschichtung Vorteile gegenüber allen bisher verfügbaren Beschichtungssystemen (z.B. Silber, Kupfer, Titandioxid,Biozide):siegibtkeinegiftigenStoffeab,siefunktioniertauchbeitrockenenOberflächenundsieerzeugtkeineResistenzenbei Mikroorganismen.

1Gastmeieretal.,DtschMedWochenschr. 2016Mar;141(6):421-6

2Schreineretal.,BrJDermatol. 2018Sep7doi:10.1111/bjd.17152

Abbildung1:SchematischeDarstellungderantimikrobiellenPhotodynamik

abb. 1

v-122untersuchungen zu möglichen wirksamkeitsverlusten bei der verarbeitung antimikrobieller OberflächentechnologienS. Buhl1, C. Bulitta1, R. Brückner2, A. Stich1, J. Peter1

1Ostbayerische Technische Hochschule Amberg-Weiden, Medizintechnik, Weiden i. d. OPf., Deutschland2HECOSOLGmbH,Bamberg,Deutschland

Medizintechnische Geräte können durch Gebrauch stark kontaminiert werden und stellen aufgrund ihrer Bauweise zum Teil hohe Anforde-rungenandieAufbereitung.DurchdenEinsatzvonimmermehrundkomplexerenmedizintechnischenGerätenwirdauchdieAnforderungandasPersonaldieseGeräteentsprechendaufzubereitenimmerschwieriger.[1]BezüglichderBesiedelungmedizintechnischerGerätekönnten antimikrobielle Oberflächentechnologien den großen Vorteil bieten einer mikrobiologischen Kontamination entgegenzuwirken. Die prinzipielle Wirksamkeit dieser Oberflächentechnologien kann durch Standardverfahren wie den Japanischen Industriestandard (JIS) nachgewiesen werden. Jedoch gibt es bislang wenig Studien zur Aktivität der antimikrobiellen Technologien nach der Verarbeitung und demdauerhaftenEinsatzimfertigenProdukt.[2]

In dieser Arbeit wurden verschiedene Fertigungsstrategien gängiger antimikrobieller Oberflächentechnologien betrachtet und hinsichtlich ihresmöglichenEinflussesaufihreWirksamkeitüberprüft.EinbesondererFokuslaghierbeiaufeinenmöglichenVerschleißderantimikro-biellen Beschichtung. In Laboruntersuchungen wurden verschiedene Muster unterschiedlicher Materialien (Glas, Kunststoff, Metall, Fliesen) nachträglich antimikrobiell beschichtet und anschließend deren Beständigkeit nach Abriebuntersuchungen beurteilt. Dies geschah durch mikroskopischeundelektronenmikroskopischeÜberprüfungderOberflächenstrukturensowiemittelsmikrobiologischerTestmethoden.

Unsere Untersuchungen belegen zum Teil starke Unterschiede bei der Haltbarkeit der antimikrobiellen Beschichtung in Abhängigkeit der verwendeten Oberflächenbeschaffenheit. Während bei einigen der Beschichtungen auch nach mehrmaligen Abriebkontrollen noch eine antimikrobielle Beschichtung nachgewiesen werden konnte, war die Beschichtung bei anderen Testmustern bereits nach einmaligem Abstrei-chenmitdestilliertemWasseroffensichtlichbeschädigt.UnsereErgebnisselassendaraufschließen,dasssowohlVerarbeitungsprozess,alsauchdaszugrundeliegendenOberflächenmaterialstarkenEinflussaufdieHaltbarkeitderantimikrobiellenOberflächentechnologiehaben.

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[1] https://www.rki.de/DE/Content/Infekt/EpidBull/Archiv/2013/Ausgaben/28_13.pdf?__blob=publicationFile

[2] Antimicrobialfoodequipmentcoatings:applicationsandchallenges;BastarracheaLJ,Denis-RohrA,GoddardJM;AnnuRevFoodSciTechnol.2015;6:97-118.doi:

10.1146/annurev-food-022814-015453.Epub2014Nov24.

v-123sind antibakterielle textilien bei chronischer neurodermitis wirksam gegenüber s. aureus-kolonisierter haut?:ein vergleich normativer vs. praxisnaher prüfverfahrenD. HöferHohenstein Institut für Textiliinovation, Global Strategies, Bönnigheim, Deutschland

Fragestellung: Bei Neurodermitis wird antibakterielle Wäsche laut Leitlinie der AMWF als nichtpharmakologische Behandlung des S. aureus-kolonisierten Mikrobioms eingestuft, um nach antiseptischem Therapieprinzip die S. aureus-BesiedlungbetroffenerEkzemstellenzu verringern. Metaanalysen zufolge zeigte sich die Wirksamkeit solcher Kleidung in RCTs inhomogen. Wir untersuchten, ob kommerzielle Neurodermitiskleidung unter realitätsnahen Trage- und Prüfbedingungen (im Patientenalltag) als antiseptische Hygienemaßnahme erfolg-reich sein kann und welche Umwelteinflüsse deren Wirksamkeit beeinflusst.

methoden: Die Wirksamkeit der Neurodermitiskleidung (n=5) wurde mit normativen Suspensionstests (ISO 20743, ASTM 2149) verglichen. Zusätzlich wurden die Muster einer praxisnahen Tragesimulation unterzogen, in dem sie auf S. aureus-kolonisierter künstlicher Haut (Modell einesNeurodermitis-Mikrobioms)appliziertwurden,uma)diehygrothermalenEinflüsseaufdieWirksamkeitderTextilien zu ermitteln und b) ob Feuchtigkeitscreme als Basishauttherapie die Wirkung der Kleidung während des Tragens als auch nach Haushaltswäschen beeinflusst.

ergebnisse: Die Neurodermitismuster unterschieden sich in den Normtests (feuchtes Inokulum, 37°C) deutlich in ihrer antibakteriellen Wirksamkeit.DarinwarenSilberundZink-haltigeFasernwirksameralsSeidenfasen,dieQAVsenthielten.InTragesimulationenmitkünst-licher Haut zeigten Silber und Zink-haltige Fasern lediglich unter feuchten Tragebedingungen Aktivitäten nach 18 Stunden Tragedauer, was jedoch nicht alltags- oder patiententauglich ist. Wurden realistische (trockene) Tragebedingungen gewählt, zeigte keines der Muster eine ausreichende Wirksamkeit gegenüber S. aureus-besiedelter künstlicher Haut. Kein Muster vermochte unter trockenen wie feuchten Bedingungen die Keimbesiedlung zu verringern, wenn die Haut zuvor mit Creme behandelt wurde. Haushaltswäschen nach den jeweiligen EmpfehlungenderHerstellerkonntedieursprünglicheAktivitätderMusternichtwiederherstellen.

schlussfolgerungen: Normtests mit unrealistischen Prüfbedingungen eignen sich nicht zur Bewertung der Wirksamkeit antibakterieller Klei-dung:IhrTestdesignüberinterpretiertdieWirksamkeitderMusterinderRealität.InpraxisnahenPrüfmodellenmitS. aureus-kolonisierter Haut sind einige Muster zwar unter Feuchteeinfluss wirksam, jedoch nicht auf normal-trockner Haut. Rückfeuchtende Salben interferieren mit der antibakteriellen Wirksamkeit der Textilien.

freie Vorträge 11 • comPliancev-124hygiene undercover – Ist das der weg zu validen händehygiene-compliancedaten?D. Weitzel-Kage, C. DexheimerAlexianer St. Hedwig Kliniken Berlin, Hygiene, Berlin, Deutschland

ImVortragsolleinEinblickgebenwerdenüberdieBemühungenderHygieneabteilungvalideCompliancedatenimRahmenderTeilnahmean der Aktion sauber Hände zu erheben.

FürdieBeantragungeinesTeilnahmezertifikatesderAktionSaubereHändemüssenregelmäßigCompliancebeobachtungenaufmehrerenStationen durchgeführt werden. Grundsätzlich werden die Beobachtungen durch das Hygienefachpersonal angemeldet und für die Mit-arbeitersichtbardurchgeführt.DieErgebnissewarenwieerwartetgut,allerdingsfielaufeinerStationeinMitarbeitenderauf,dersichoffensichtlichnurinAnwesenheitderBeobachterindieHändeindikationsgerechtdesinfizierteunddiesdannsehrprovokativ.Damitwarvon vornherein klar, dass es zu falsch hohen Compliancewerten auf dieser Station kommen würde.

UmeinerealistischeEinschätzungderCompliancezuerhalten,habenwirunserstmaligentschlossen,einengeschultenundfürdieStationnicht erkennbaren Beobachtenden für die Compliancebeobachtung gezielt einzusetzen (Undercover). Dieser wurde dafür intensiv trainiert. Die„Undercover“-Beobachtungwurdeparalleldurchgeführt.DasErgebnisderHändedesinfektionscompliancewardannletztendlich,wieerwartet deutlich schlechter.

BeiderDatenpräsentationimTeamderFachabteilungwurdenbeideErgebnisseausdenBeobachtungenimVergleichvorgestellt.EsherrschteBetroffenheitüberdieDiskrepanzzwischenoffenerundverdeckterErhebung.EinekorrekteHändehygienesollfürdenPa-tienten und nicht für die Hygiene erfolgen.

Unser Fazit ist, dass die jährliche Complianceerhebung ein sehr wichtiges Tool für die Beurteilung der Umsetzung der Händedesinfektion gemäßdemWHO-Modellsist.AuchalsToolfürdieErfüllungderTeilnahmebedingungenanderAktionsaubereHändeistsieeinesehr

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guteMethode.AllerdingsführtdieoffeneBeobachtungwiebekanntzufalschhohenCompliancedaten(Hawthorne-Effekt).DieBeobachtungdurch„Undercover“-BeobachtungenerbringtDaten,diedemklinischenAlltagentsprechen.Wirhabenunsdeshalbentschlossen,zukünftigbeide Beobachtungsvarianten mit kurzfristigem Feedback an das Team anzuwenden.

v-125compliance-Beobachtungen – kennzahlen in der krankenhaushygieneC. HuesmannFAC´T GmbH, Hygiene, Münster, Deutschland

EinelogischeWeiterentwicklunginderKrankenhaushygieneistdieBeobachtung,inwieweitVerfahrensanleitungeninderPraxisbeachtetwerden.CompliancebeschreibtdieRegeltreuebzw.Regelkonformität,dieinnerhalbderKlinikeingehaltenwerdenmuss.DieErfüllungderCompliancestelltdieEinhaltungklinikeigenerStandardssicher.DieÜberprüfungkanndurchCompliance-Beobachtungenerfolgen,wiesievonderAktionsauberHände,indenKRINKO-Empfehlungen,vomQModerauchvomIQTIGempfohlenbzw.gefordertwerden.

ZielderBeobachtungmusseinobjektivesErgebnissein,dasssichidealerWeiseeindeutigdarstellenlässtundjederzeitreproduzierbarist. Hier haben sich Kennzahlen bewährt, die für den Mitarbeiter nachvollziehbar sind. So kann z.B. die Umsetzung von Arbeitsschritten mitPunktenbewertetwerden,sodasseinmathematischesErgebnisentsteht.HiersolltedasDrei-Punkte-SystemAnwendungfinden,woerfüllt = 1, teilweise erfüllt = 2 und nicht erfüllt = 3 Punkte ergibt. Durch diese stringente Vorgabe wird die Reproduzierbarkeit erreicht.

Wenn anhand einer neuen Richtlinie eine SOP erstellt und anschließend jeder Arbeitsschritt als Frage umgewandelt wird, liegt der Beobach-tungsbogenvor.BeginntdieSOPz.B.mitderHändedesinfektionwäredieersteFrage„WurdedieHändedesinfektionrichtigdurchgeführt?“.DieAntwortisteinWertzwischen1und3.WirdamEndederBeobachtungdieSummeausallenWertengebildetunddieseZahldurchdieAnzahl der gestellten Fragen geteilt, ergibt sich eine eindeutige Kennzahl. Normalerweise bewegt sich diese Zahl zwischen 1,0 und 2,0. Das ErgebniskanndirektmitdemMitarbeiterbesprochenwerden,wobeidiestarkeStandarisierungkeinenPlatzfürsubjektiveBewertungenlässt und somit zu einem sachlichen Dialog beiträgt.

Der Mittelwert aus mehreren Beobachtungen der gleichen SOP kann zur Festlegung von anzustrebenden Zielen (Werten) verwendet werden. Die Zusammenfassung aller Mittelwerte spiegelt dann den Grad der Umsetzung des Hygieneplanes in einer Klinik.

DurchdieAuswertungdereinzelnenFragenwerdenSchwachstelleneinerSOPerkannt.AusdieserQualitätskontrollekannsichdanneinSchulungsbedarf oder aber eine Anpassung der SOP ergeben.

Mit einem solchen System können valide Kennzahlen in der Krankenhaushygiene generiert werden, die dazu beitragen, Hygiene transpa-renter und messbar zu machen und somit die Weiterentwicklung der Krankenhaushygiene fördern

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v-126ableitung konkreter händehygiene-Indikationen aus den ergebnissen der compliancemessung im rahmen des hygarzt-projektsJ. Hoffmann1, R. Otchwemah1, S. Herbrandt1,2, M. Strybos1, S. Akca1,3, F. Mattner1

1Kliniken der Stadt Köln, Institut für Hygiene, Köln, Deutschland2Universität, Fakultät für Statistik, Dortmund, Deutschland3Albert-Ludwigs-Universität, Institut für Pflegewissenschaft, Freiburg, Deutschland

Fragestellung:ImRahmendesBMGgefördertenHYGARZTProjekts(ZMVI1-2516FSB111),solldieImplementierungvonHygienemaßnahmendurch den Hygienebeauftragten Arzt zur Senkung der Infektionszahlen und die ökonomische Relevanz untersucht werden. Dazu ist in einer Präinterventionsphase die Compliance mit den von KRINKO und WHO empfohlenen Maßnahmen zur Infektionsprophylaxe im Operationssaal beobachtetworden.ErgebnisseundabgeleiteteSchlussfolgerungenzuMaßnahmenzurHändehygienesollendargestelltwerden.

methoden: In 3 OP-Sälen wurde die Händehygienecompliance, getrennt nach Berufsgruppen/ Funktionen mittels Checkliste beobachtet. Die Compliance wurde, nach WHO Indikationen in den Zeiträumen vor (vor/nach Lagerung, Anreichen Sterilgut), während (Umgang mit kontaminierten Materialien/Präparate, Umgang mit Sterilgut) und nach der Operation (Ausziehen steriler Handschuhe, Lagerung des Pati-enten)gemessen.EsstelltesichdieFragenachMaßnahmenzurSteigerungderHändehygienecompliance,imBezugaufReduktionformalerIndikationen zur Händedesinfektion (HD) bei gleichzeitig bestmöglichem Schutz vor Infektionsübertragungen.

ergebnisse:Eswurden95Operationenüber82Minuten(±38Min.),beieinerSchnitt-Naht-Zeitvon57Minuten(±24Min.)mitinsgesamt1945IndikationenzurHDbeobachtet.DieCompliancebetrug5,5%fürÄrzteund13,1%fürdasPflegepersonalvorderOperation(ohnechirurgischeHändedesinfektion)und14,6%bzw.19,8%nachderOperation.WährendderOperationwurdenurdienichtinstrumentierendeOPPflegekraftbeobachtet,diein9,9%eineindikationsgerechteHDdurchführte.

schlussfolgerungen: Hintergrund der geringen Compliance der HD im OP könnte das Gefühl falscher Sicherheit sein, in einem besonders „keimfreienBereich“zuarbeiten, indemdieHDnichtnotwendigerscheint.EineSensibilisierungdesPersonalserscheintnotwendig.WeiterhinergebensichnachWHOundKRINKOvieleIndikationenzurHD.MöglicherweisekanndurchEinführunggenaudefinierterIndi-kationenzurHD,dieGesamtanzahlderIndikationenreduziertwerden,ohnedieKontaminationsgefahrzuerhöhen.StrategischdefinierteHD Indikationen könnten vor Betreten und Verlassen des OP, nach Patientenkontakt und nach Kontakt mit kontaminiertem Material sein. DieErfüllungdieserIndikationenwürdedieKontaminationvonz.B.Flächenverhindern,sodassHDIndikationen,z.B.vorAnreichenvonSterilgut entfallen können. Dies sollte zu höherer Akzeptanz und Compliance führen.

v-127heIke – It-assistenzsysteme zur verbesserung der händedesinfektion in deutschen krankenhäusernL. Kohout1, C. Zimmermann1, W. Stork1, K.-P. Fritz2, K. Stock3, D. Mintenbeck4, D. Gaida4, S. Mutlu2, F. Dolp3

1FZIForschungszentrumInformatik,EmbeddedSystemsandSensorsEngineering,Karlsruhe,Deutschland2Hahn-Schickard-Gesellschaft für angewandte Forschung e.V., Stuttgart, Deutschland3Institut für Lasertechnologien in der Medizin und Meßtechnik an der Universität Ulm, Ulm, Deutschland4Hahn-Schickard-Gesellschaft für angewandte Forschung e.V., Villingen-Schwenningen, Deutschland

NacheinerStudiederCharitévon2015sterbeninEuropajährlich23.000MenscheninFolgeeinerInfektionmitmultiresistentenKeimen.Die Tendenz ist dabei steigend. Ursachen für die Ausbreitung dieser Keime sind u. A. eine mangelnde Hygiene der Angestellten in den Ver-sorgungseinrichtungenbeimUmgangmitdenPatienten[0].DieGründeliegenimfehlendenProblembewusstsein,zuhoherArbeitsdichteunddamitverbundenemZeitmangelundmangelnderQualifikationderbeteiligtenPflegekräfte.

ZieldesvomMinisteriumfürWirtschaft,ArbeitundWohnungsbauBaden-WürttembergöffentlichgefördertenProjektsHEIKEistesneue,technikgestützte Möglichkeiten zu entwickeln, welche die behandelnden Mitarbeiter im Krankenhausumfeld bei Maßnahmen am Patienten unterstützen und dadurch deren Compliance in Bezug auf die Händedesinfektion erhöhen.

DasentwickelteSystembestehtausfolgendenKomponenten(vgl.Abb.1):1. Kontaminationsfreier Desinfektionsmittelspender2. Auswertesensorik zur Güte-Bestimmung der Händedesinfektion3. Prozesserfassung & -Unterstützung mittels Augmented-Reality-Brille (AR)4. Managementplattform zur Analyse und Selbstreflektion.

Im Speziellen werden beispielhaft die Vorgänge der Handdesinfektion und der Wechsel postoperativer Wundverbände behandelt.

DasHEIKE-SystemerleichterteinkontaminationsfreiesArbeitenamPatientmitgleichzeitigerQualitätssteigerungmittelsaugmentierterProzessdurchführungunddirektemFeedback(sieheAbb.2).DurchübersichtlicheDarstellungdererfasstenDatenüberHäufigkeitundQualitätderMaßnahmenkannaußerdemdieEigenmotivationzurVerbesserungderHygienegesteigertwerden.ImGegensatzzubishe-rigenUntersuchungenzurHändehygiene-ComplianceermöglichtdashierentwickelteSystemnichtnureineMessungderHäufigkeitvonDesinfektionsvorgängen,sondernauchdesBenetzungsgradsderHände[1].

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EinerstesKonzeptdesgesamtheitlichenSystemsliegtnunvorundwirdaktuellimpflegerischenUmfeldValidiert.

[0]http://www.n-tv.de/wissen/Multiresistente-Keime-schlimmer-als-Krebs-article15219316.htmlvom02.06.2015,„Studie:Millionenwerdensterben–Multiresistente

KeimeschlimmeralsKrebs“

[1]Diefenbacher,S.,Siegel,A.,&Keller,J.(2016).VerfahrenzurErfassungdesHändehygieneverhaltens–EinemethodischeBetrachtungausverhaltenswissenschaftlicher

Perspektive. Hygiene & Medizin, 41, D105-D119.

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v-128händehygienecompliance in der neonatologie – 93% compliance und luft nach oben?B. Piening, S. J. S. AghdassiCharité – Universitätsmedizin Berlin, Institut für Hygiene und Umweltmedizin, Berlin, Deutschland

Der durchschnittliche Händedesinfektionsmittelverbrauch und die durchschnittliche Händehygienecompliance auf neonatologischen Inten-sivstationen sind im Vergleich zu anderen Krankenhausbereichen üblicherweise extrem hoch. Trotzdem sind auf diesen Stationen immer wiederErregerübertragungenfestzustellen.

ImRahmeneinesQualitätsprojekteswurdeuntersuchtobsichdurchmonatlicheBeobachtungsrundenzurHändehygieneLückeninderComplianceidentifizierenlassenundinwieweitsichdurchgegenseitigesFeedbackundTeambesprechungensystematischeVerbesserungenerreichen lassen.

NacheinerinitialenErhebungdesIst-StandesimMai2017wurdenvonAugust2017bisAugust2018in12Beobachtungsrundeninsgesamt2137 Händehygienegelegenheiten beobachtet. Begleitend wurden im September und Oktober 2017 Kommunikationstrainings für die Mitar-beiter durchgeführt, welche eine Verbesserung der Kommunikation bei Beobachtung von Fehlern zum Ziel hatten. In Teambesprechungen, die während des gesamten Beobachtungszeitraumes monatlich stattfanden wurden beobachtete Probleme und Stimmungen im Team besprochen, Lösungsmöglichkeiten diskutiert und Veränderungen festgelegt.

DieHändehygienecompliancezeigtesichmitdurchschnittlich93%(83%-97%)durchwegaufsehrhohemNiveau.ImVerlaufdesProjektsfielauf, dass im Rahmen der vereinbarten Beobachtungsrunden nicht alle Mitarbeiter und auch nicht alle relevanten Tätigkeiten in ausreichendem Maße beobachtet werden konnten. So waren einzelne Teammitglieder über lange Zeit nicht mit einer Beobachtung einverstanden und auch aseptische Tätigkeiten des ärztlichen Personals konnten kaum beobachtet werden. Durch gezielte Anpassung des Beobachtungsverhaltens konntenindiesenBereichenSchwachpunkteidentifiziertundzumTeilgezieltadressiertwerden.

Die beeindruckende durchschnittliche Händehygienecompliance neonatologischer Behandlungsteams darf nicht darüber hinwegtäuschen, dassauchindiesenBereichenaufderEbeneeinzelnerPersonenundeinzelnerProzedurenerheblicheVerbesserungspotenzialebestehenkönnendieletztlicheinenrelevantenEinflussaufdieBehandlungsergebnissederStationhabenkönnten.DiesePotenzialekönnenabernur durch langfristige, kontinuierliche und vertrauensvolle Zusammenarbeit zwischen dem neonatologischen Beandlungsteam und dem Hygieneteamidentifiziertwerden.

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v-129empathie als erklärungsansatz für unterschiedlich hohe händehygiene-compliance bei verschiedenen Indikationen:vorläufige ergebnisse einer multizentrischen FragebogenstudieS. Diefenbacher1, T. Kramer2, W. Schneider3, A. Ambrosch4, T. Holzmann3, C. Bürck5, C. Sassenrath1

1Universität Ulm, Ulm, Deutschland2Charité Berlin, Berlin, Deutschland3Uniklinikum Regensburg, Regensburg, Deutschland4Krankenhaus Barmherzige Brüder Regensburg, Regensburg, Deutschland5Bode Chemie GmbH, Hamburg, Deutschland

HäufigfindensichbeiderHändehygiene-Compliance(HHC)UnterschiedenachIndikation.Beidennach-Indikationen(nachPatientenkon-takt, nach Kontakt mit infektiösem Material) ist die HHC meist höher als bei den vor-Indikationen (vor Patientenkontakt, vor aseptischer Tätigkeit). Dabei sind gerade die vor-Indikationen besonders kritisch für die Patientensicherheit.

EinenmöglichenErklärungsansatzbietetdieEmpathiefähigkeitderKlinikmitarbeiter.FürsehrempathischeMitarbeitersolltendievor-Indikationen aufgrund ihrer kritischen Bedeutung für die Patienten einen höheren Stellenwert einnehmen als für Mitarbeiter mit geringer Empathiefähigkeit.

In einer Fragbogenstudie an drei Kliniken (N = 349) wurde die HHC im Selbstbericht für alle fünf Indikationen der Händehygiene erfasst. AuchhierzeigtesichdastypischeMusterbeiderHHC,nämlicheinesignifikanthöhereselbstberichteteHHCbeidenvor-IndikationenimVergleich zu den nach-Indikationen (F(1,340) = 172,793, p>.001,part.η2=.337).IneinerweiterenAnalysewurdedieserEffektdurchdieEmpathiefähigkeitqualifiziert(F(1,339) = 9,197, p = .003, part.η2 = .026), wobei sich bei den nach-Indikationen kaum ein Unterschied inderCompliancederMitarbeiterinAbhängigkeitvonihrerEmpathiefähigkeitergab(Indikation4:M≈86%,Indikation3:M≈93%).Beidenvor-IndikationenhingegenwardieHHCderempathischerenMitarbeiter(Indikation1:M=77%,Indikation2:M=89%)signifikanthöheralsdieHHCderwenigerempathischenMitarbeiter(Indikation1:M=72%,Indikation2:M=83%).

DieseErgebnisselieferneinenweiterenHinweisfürdashohePotentialvonEmpathie-basiertenInterventionenbeiderVerbesserungderHHC (vgl. Sassenrath, Diefenbacher, Siegel, & Keller, 2016), gerade für die besonders kritischen vor-Indikationen.

referenzen

Sassenrath, C., Diefenbacher, S., Siegel, A., & Keller, J. (2016). Aperson-orientedapproachtohandhygienebehaviour:emotionalempathyfostershandhygienepractice.

Psychology & Health, 31, 205-227.

antIBIOtIc stewardshIp – vIsIOnen und realItätv-130antibiotic stewardship – aktuelle perspektivenC. LanckohrUniversitätsklinikum Münster, Institut für Hygiene, 48149, Deutschland

Die Behandlung von Infektionen ist eine alltägliche Aufgabe in fast allen Disziplinen der Medizin, und es ist davon auszugehen, dass circa 25%derPatientenaufNormalstationenund50%derPatientenaufIntensivstationenAntibiotikaerhalten.VieleUntersuchungenkonntenbelegen, dass wahrscheinlich die Hälfte dieser Therapien nicht optimal sind und verändert werden sollten. Mögliche Ansatzpunkte sind hierbei nicht nur die grundsätzliche Indikation einer antiinfektiven Therapie, sondern auch die Substanzwahl, Behandlungsdauer und der Applikationsweg.DieseleideralltäglichenQualitätsmängelerhaltenvordemHintergrundeinerschleichendenResistenzentwicklungbeivielenErregerneinebesondereRelevanz.

AntibioticStewardship(ABS)versucht,durcheineVerbesserungderVerordnungsqualitätvonAntiinfektivaeineReduktiondesResistenzdruckszuerreichen.GleichzeitigsolldasOutcomederbehandeltenPatientenverbessertwerden.EineVielzahlvonStudienkonnteindenletztenJahren nachweisen, dass diese Ziele durch ABS-Interventionen erreicht werden können. Neben einer Verringerung der Antibiotikaexposition durchbessereIndikationsstellungundkürzereTherapiedauernerreichenerfolgreicheABS-ProgrammeaucheinehäufigereDeeskalationnachResistogramm,wodurchderResistenzdruckweiterreduziertwerdenkann.EbensofindenpharmakologischeAspektemehrBeachtung,beispielsweiseFragenderDosierungundGewebepenetration.EinpositiverNebeneffektdieserVeränderungenimAntibiotikagebrauchistinvielen Situationen auch eine Kostenreduktion, die vor allem durch kürzere Liegedauern und verbesserte Patientenoutcomes erreicht wird. Hierdurch können personelle Investitionen in ABS-Programme zumindest teilweise aufgefangen werden, einige Untersuchungen zeigen sogarEinsparungenüberdieInvestitionskostenhinaus.

Die Grundidee von Antibiotic Stewardship ist eine interdisziplinäre Herangehensweise an das Infektionsmanagement. Durch die Bündelung der Kompetenzen unterschiedlicher Fachdisziplinen (Mikrobiologie, Hygiene, Pharmazie, Infektiologie) im Rahmen einer Visite wird versucht, die behandelnden Fachkliniker zu allen Fragen von Diagnostik und Therapie zu beraten. Diese kollegiale, auf einen fachlichen Konsens aus-gelegteHerangehensweisewirdauchals„audit and feedback“bezeichnet.NebenpatientennahenBeratungenliegteineweitereAufgabefür ABS-Programme in der Verbesserung von infrastrukturellen Aspekten des Infektionsmanagements. Hierbei geht es insbesondere um

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verschiedeneArtender„Surveillance“aufübergeordneterEbene.DurchdieErhebungvonAntibiotikaverbräuchenunddenVergleichmitähnlichenKrankenhäusern(externes„benchmarking“)könnenFehlentwicklungenundAnsätzefürInterventionenerkanntwerden.Gleich-zeitig müssen Antibiotikaverbräuche in Bezug zur lokalen Resistenzsituation gesetzt werden, um Therapieempfehlungen zu formulieren, die aufdiejeweilige„Kleinraumepidemiologie“abgestimmtsind.GrundsätzlichsinddieseAufgabenauchimInfektionsschutzgesetzgeregelt,so dass ABS-Teams an dieser Stelle eine wichtige Rolle bei der Umsetzung der gesetzlichen Vorgaben spielen.

Die Ziele von Antibiotic Stewardship sind letztlich unstrittig, da es mit Bezug auf die Verlangsamung der Resistenzentwicklung und die VerbesserungderantiinfektivenTherapiekeinegegenläufigenInteressengebenkann.TrotzdemistdieUmsetzungvonABS-Programmenin der Breite weiterhin problematisch. Im Vordergrund stehen hier insbesondere Probleme mit der Finanzierung von Stellen für ABS und dieRekrutierungvongeeignetemPersonal.Spezialisierte„Infektiologen“sindinDeutschlandnuringeringerAnzahlvorhanden,ebensomacht eine zunehmende Zentralisierung von mikrobiologischen Laboratorien es schwierig, entsprechende Fachleute für regelmäßige Vi-siten bereitzustellen. Parallel hierzu sind viele Krankenhausapotheken noch nicht darauf ausgelegt, in notwendigem Ausmaß Personal als Stationsapotheker auf bettenführende Abteilungen zu entsenden.

ErschwertwirddieseSituationdurchalltäglicheAkzeptanzproblemevonABS-Interventionen.ImGegensatzzuvielenanderenLändernistinDeutschlandimmernochdieAnsichtverbreitet,dassjedeFachdisziplindie„eigenen“Infektionenambestenbehandelnkann.DassdieseHaltung bei einer allgemein zunehmenden Komplexität der Medizin nicht zeitgemäß ist, sollte eigentlich keiner besonderen Klarstellung bedürfen. Darüber hinaus ist Antibiotic Stewardship im Kern darauf angelegt, die behandelnden Fachkliniker zu beraten und nicht zu ent-mündigen.TrotzdemsindABS-ProgrammeoftmiteinemMisstrauenkonfrontiert,obesnichtzueinerunerwünschtenEinmischungkommt.RegelmäßigwirdindiesemZusammenhangdasKonzeptder„ärztlichenTherapiefreiheit“angeführt,diezurespektierensei.Letztlichmussaberfestgehaltenwerden,dasstherapeutischeAutonomiedurchausauchGrenzenhat.DaesbeiABSum„ökologische“Fragengeht,dieüberdieTherapiedeseinzelnenPatientenhinausgehen,musshiereinUmdenkenstattfinden.FallsdiesnichtaufEbenederFachabteilungenmöglich ist, müssen von Seiten der Krankenhausleitung (ärztliche Direktion) klare Regelungen getroffen werden, welche Ziele in einem KrankenhausmitHinblickaufdasInfektionsmanagementunddenEinsatzvonAntiinfektivaverfolgtwerdensollen.DieMandatierungvonABS-Teams ist daher ein wichtiges Instrument für die Umsetzung der Ziele von Antibiotic Stewardship, die neben der Verbesserung der Personalsituation in Zukunft intensiv bearbeitet werden muss.

v-131antibiotic stewardship (aBs) an einem kreiskrankenhaus der grund- und regelversorgungW. Geisser1, N. Fieser2

1KreisklinikSt.Elisabeth,AbteilungAnästhesieundIntensivmedizin,Dillingena.d.Donau,Deutschland2MVZ Synlab, Augsburg, Deutschland

Auf der Basis der S3 Leitlinie Strategien zur Sicherung rationaler Antibiotika Anwendung im Krankenhaus (2013) wurde im Jahr 2016 ein interdisziplinäres ABS Team gegründet. Grundlage der klinischen Zusammenarbeit ist eine bereits seit 2011 vorhandene Hausleitlinie mit Therapieempfehlungen zur kalkulierten Initialtherapie mit antimikrobiellen Substanzen.

Zur Implementierung des ABS Teams wurde der Zugang zu Daten bezüglich Infektionserregern, Resistenzstatistiken und Antiinfektivaver-brauch optimiert. Für alle ABS-Teammitglieder besteht ein direkter Zugriff auf die mikrobiologischen Daten. Seit 2016 nimmt die Klinik an der Antibiotikaverbrauchsurveillance des RKI teil.

Beispielhaft wurde über diese Datenauswertung ein im Klinikvergleich hoher Verbrauch an Fluorchinolonen und eine hohe Resistenzrate vonEscherichiacoliinIsolatenausdemUrinfestgestellt(22%).InderFolgewurdedieStandardtherapiedesHarnwegsinfektesgeändertund Fluorchinolone nicht mehr empfohlen.

Neben klinischen Visiten des ABS-Teams sowie wiederholten Punkt-Prävalenz-Analysen der verschiedenen Stationen werden jährlich 2 SitzungendesGesamtteamsabgehaltenunddabeiaktuelleDatenpräsentiert.EswerdenFortbildungsmaßnahmengeplant,aktuelleFra-gestellungen erörtert und Projekte umgesetzt.

2016 wurde ein Peer Review zur Staphylococcus aureus Bakteriämie durchgeführt. Dabei zeigte sich eine sehr hohe Krankenhausmortalität von42%.DieÜberprüfungderFälleergab,dassinnur16%derFälleeineTherapiedauerangeordnet,innur53%einetransösophagealeEchokardiographie(TEE)undinnur29%KontrollblutkulturennachTherapiebeginndurchgeführtwurden.DieAnalysedieserDatenführtezurErstellungeinesStandardregimeszurDiagnostikundTherapiederStaphylokokkusaureusBakteriämieimerstenQuartal2017.DieerneuteErhebungderDatenfürdasJahr2017ergabeineanhaltendhoheMortalitätvon37,5%.ErfreulichwareneineAnordnungderTherapiedauerin59%,Kontrollblutkulturenin71%undeineTEEin66%derFälle.DieseschnelleVerbesserungderstrukturellenParameterkonnte,durchfrüheIdentifikationrelevanterFälle,inZusammenarbeitmitdemmikrobiologischenLaborerreichtwerden.

ZukünftiggiltesdieneueS2kLeitlinie„KalkulierteparenteraleInitialtherapiebakteriellerErkrankungenbeiErwachsenen“angepasstandieeigeneResistenz-undErregersituationindenKlinikstandardzuübernehmenundklinischumzusetzen.

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v-132aBs im ambulanten BereichF. SalmCharite, Berlin, Deutschland

Der Großteil der Antibiotika werden im ambulanten Bereich verschrieben, vorwiegende im hausärztlichen Setting im Rahmen akuter Atemwegsinfektionen und akuter Harnwegsinfektionen. Bisher gibt es noch wenige Antibiotic-Stewardship-Programme die sich auf den ambulantenBereichfokussierenunddiebesonderenBedürfnisseindiesemSettingadressieren.EssollenAnsatzpunktefürambulanteAntibiotic-Stewardship-Programme vorgestellt und Stärken und Schwächen diskutiert werden.

v-133aBs in der veterinärmedizinS. StöcklLandratsamt Neu-Ulm, Veterinärdienst, Neu-Ulm, Deutschland

Die Vermeidung der Bildung resistenter Keime spielt in der Veterinärmedizin, wie in der Humanmedizin, eine wichtige Rolle. Im Zuge dessen wurden in den vergangenen Jahren Gesetze und Verordnungen erlassen, wie eine Änderung des Arzneimittelgesetzes (16. AMG-Novelle) oder die Änderung der Tierärztlichen Hausapothekenverordnung (TÄHAV).

Bezüglich der 16. AMG-Novelle sind Tierhalter von Masttieren (Rind, Schwein, Huhn und Pute) ab einer gewissen Bestandsgröße verpflichtet, denAntibiotikaverbrauchinihremTierbestandhalbjährlichineinerelektronischenDatenbankzumelden(§58aAMG,§58bAMG).AnHanddieserMeldungenwerdenbundesweiteKennzahlenberechnet(§58cAMG),beiderenbetriebsindividuellerÜberschreitungunterschiedlicheMaßnahmendurchdenTierhalterergriffenwerdenmüssen.HierunterfälltunteranderemdieErstellungeinesschriftlichenKonzepteszu-sammenmitdembestandsbetreuendenTierarztzurOptimierungderTiergesundheit(§58dAMG).AlsBeispielfürOptimierungsmaßnahmenwerdendieEinführungvonImpfprogrammenoderdieAnpassungenvonHygienekonzeptengenannt.

Im Rahmen der Änderung der TÄHAV traten im März 2018 Neuregelungen im Bereich der Anwendung und Abgabe von Tierarzneimitteln in Kraft.

NebenderNotwendigkeiteinerklinischenUntersuchungvonTierenvorderAbgabeeinesAntibiotikums,unabhängigvonderTierart(§12 Abs. 2 TÄHAV), besteht neuerdings ein Umwidmungsverbot von Cephalosporinen 3./ 4. Generation und Fluorchinolonen bei diversen Tierarten(§12bTÄHAV).DesWeiterenbedarfesunterverschiedenenVoraussetzungenderzwingendenAnfertigungvonAntibiogrammen,wiebeispielsweisebeiWechseldesAntibiotikumsoderKombinationverschiedenerAntibiotika(§12cTÄHAV).

EsbestehtsomitfürdenbehandelndenTierarztdieVerpflichtunginbestimmtenFällenzurErstellungeinesAntibiogramms(§12cTÄHAV,§12dTÄHAV)sowiedieErfüllungdiverserDokumentationspflichten(§13TÄHAV).

Die angeführten gesetzlichen Regelungen sind Ansätze die Bildung von resistenten Keimen in der Veterinärmedizin zu verringern. Dennoch gilt es zu beachten, dass im Rahmen dessen der Tierschutz und die daraus resultierende, notwendige tiermedizinische Versorgung von kranken Tieren grundsätzlich gewährleistet werden muss.

freie Vorträge 12 • themen Des ÖgD iiv-134toilettenhygiene in schulen – umfrage in schulen in Frankfurt am main, 2018U. Heudorf1, T. Neuhäusel2,Y.Demircan3, K. Leonhardt4, S. Petrozziello4, G. Savas2, K. Steul11Gesundheitsamt Frankfurt, Abteilung Infektiologie und Hygiene, Frankfurt am Main, Deutschland2Amt für Bau und Immobilien, Frankfurt am Main, Deutschland3Staatliches Schulamt, Frankfurt am Main, Deutschland4Stadtschulamt, Frankfurt am Main, Deutschland

hintergrund: Aufgrund zahlreicher Rückmeldungen zu dem Zustand der Toiletten an Frankfurter Schulen wurde im Frühjahr 2018 die Task ForceSchultoilettengebildet.DieseführteimJuni2018eineUmfrageinSchulenzuihrenderenErfahrungenundSichtweisendurch.ZielederUmfragewaren:BestandserhebungvonProblemlagensowieErfassungvongoodpractice-Beispielen.

methoden: In Zusammenarbeit zwischen dem Amt für Bau und Immobilien (ABI), dem Stadtschulamt, dem Staatlichen Schulamt und dem GesundheitsamtwurdenzweiFragebögenentwickelt.EinerfürSchulleitungenundeinerfürdieSchüler,welcherproKlassegemeinsamvondenSchülernausgefülltwerdensollte.DabeiwurdenErfahrungenundVorschlägesowohlvondenSchulleitungenalsauchvondenSchülern erhoben.

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ergebnisse: 163Schulenwurdenangeschrieben.89Schulen(54%)schicktendieFragebögenfürdieLeitungzurück,aus112(68,7%)derSchulen wurden 1360 Schüler/Klassen-Fragebogen ausgefüllt zurückgeschickt.

Weniger als 10% der Schulleitungenwarenmit dem Zustand der Toiletten zufrieden; als Erfolgsfak-toren nannten sie pädagogischeMaßnahmenzumNutzungsverhaltenundBereitstellungausreichen-derHygieneartikel(je13,6%)sowieeineerhöhteReinigungsfrequenz(11,4%).ZweiDrittelderLeitungenklagtenüberUringeruch(mehrmalsproWocheodertäglich),jeeinDrittelüberfehlendesHygienema-terialundherumliegendenMüll,15%überkotverschmierteOberflächen.AlsUrsachegaben72%derLeitungendasNutzerverhaltenan,inwenigerals40%mangelhafteReinigungoderschwerzureinigendeToiletten.AlsVerbesserungsmöglichkeitenschlugen72%derLeitungenhöhereReinigungsintervallevor,53%zusätzlichesAufsichtspersonal,und>40%Bau/-RenovierungsarbeitensowieeinhöheresBudgetfür Hygieneartikel.

Gefragtdanach,wasindenToilettenstört,gaben9,4%der1360Klassen-Fragebogenan,dassnichtsstöre,in92,6%derBögenwurdeüberGestank,85,4%überSchmutz,66,8%überfehlendesToilettenpapiergeklagt.AlsGründefürProblemegabendieKlassenan:SchülerinnenundSchülerverschmierendieToilettenabsichtlich(86,5%),Toilettensindalt(56,3%)bzw.unbeaufsichtigt(48,6%),Putzleutereinigennichtrichtig(42,3%).VerbesserungsvorschlägederSchülerreichenvonverbesserterReinigungundmehrReinigungspersonalüberBaumaß-nahmen, mehr Kontrolle und Aufsicht, ausreichend Toilettenpapier etc. bis hin zu technischen Lösungen wie ein Chip- und Code-System.

diskussion: Die Umfrage bestätigt die deutlich verbesserungsbedürftige Situation in den Schultoiletten – über alle Schulformen (Daten nicht gezeigt).SowohlLeitungenalsauchdieKlassennanntenamhäufigstendasNutzerverhaltenundVandalismusalsUrsache,mitdeutlichemAbstandgefolgtvonProblemenmitderReinigungoderaltenToiletten.D.h.verbesserteReinigungistzwarhäufigerforderlich,reichtaberalleine nicht aus. Die vorgeschlagenen Verbesserungsmaßnahmen sollten getestet und bei Bewährung implementiert werden.

v-135ergebnisse der überwachung der krankenhaushygiene in den vorsorge- und rehabilitationseinrichtungen des landes mecklenburg-vorpommern 2017C. Lembke-KloockLandesamt für Gesundheit und Soziales M-V (LAGuS), Gesundheit, Rostock, Deutschland

DasLandesamtfürGesundheitundSozialesinMecklenburg-Vorpommern(LAGuSM-V)istfürdiekrankenhaushygienischeÜberwachungvon Krankenhäusern und Vorsorge- und Rehabilitationseinrichtungen (V+R) des Landes und die dafür erforderlichen hygienisch-mikrobio-logischen Untersuchungen zuständig.

DieV+RhabenIhreEinrichtungenhinsichtlichdesRisikoprofilsbewertetunddieAnforderungeninZusammenarbeitmitdemLAGuSfest-gesetzt.JenachBettenanzahlundRisikoprofilderV+RsinddieAnforderungenbezüglichdesHygienepersonalssowiezurSurveillancedefiniertworden.

FüralleReha-Einrichtungen,welcheeinedemKrankenhausvergleichbaremedizinischeVersorgungdurchführenunddieEinrichtungen,welche nicht unter die MedHygVO M-V fallen (als Amtshandlung des LAGuS), wurden Mindestanforderungen und Hygienestandards festge-legt.ErsteregenanntesindderKategorieII+IIImitjährlicherHygieneüberwachung,alleanderenderKategorieIzugeordnetundwerdenüberwiegend alle zwei Jahre überwacht.

ZurErfassungderStruktur-,Prozess-undErgebnisqualitätderKrankenhaushygieneindenV+RverwendetdasLAGuSM-Veinenstandar-disiertenallgemeinenÜberwachungsbogen.MitHilfedereinheitlichenAuswertungallerÜberwachungsbögenkönnenhygienerelevanteProblembereiche erkannt werden. Wie in den Jahren zuvor besteht weiterhin ein hoher Bedarf an ausgebildetem Hygienefachpersonal in den Kliniken, der insbesondere durch fehlende Verfügbarkeiten von Krankenhaushygienikern und Hygienefachkräften im Land M-V geprägt ist.PositiveEntwicklungenzeigtensichinderDurchführungbetrieblicherHygienefortbildungenderMitarbeiterundinderAusstattungderKlinikenmitentsprechendwirksamenHände-undFlächendesinfektionsmitteln.DieErfassungundBewertungnosokomialerInfektionen(Surveillanceberichte)istüberdieJahrehinwegalsnochnichtzufriedenstellendzubewerten.DieErfassungvonmultiresistentenErregernund das Antibiotikamanagement sind ebenfalls verbesserungsbedürftig

v-136cluster bei potentiell lebensmittel-assoziierten Infektionen in nordrhein-westfalen, 2017D. Kalhöfer1, I. Freudenau1, M. Lunemann1, I. Daniels-Haardt2, A. Jurke1

1Landeszentrum Gesundheit NRW, Infektionsepidemiologie, Bochum, Deutschland2Landeszentrum Gesundheit NRW, Gesundheitsschutz, Gesundheitsförderung, Bochum, Deutschland

Der Anteil von Clustern bei potenziell durch Lebensmittel übertragenen Infektionen wurde anhand der Meldedaten gemäß Infektionsschutz-gesetz(IfSG)ausgewertet,umdieAusbruchserkennungzubewerten.NachIfSGsind18Infektionskrankheitennach§6und51ErregervonLaboratoriennach§7andieGesundheitsämtermeldepflichtig.WeiterhinmüssenÄrztegemäߧ6Abs.1,2bIfSGClustervonzweiodermehr Fällen epidemiologisch zusammenhängender gastrointestinaler Infektionen melden. Alle Fälle und Cluster werden von den Gesund-heitsämtern über die Landesstellen an die nationale Gesundheitsbehörde, das Robert Koch-Institut, übermittelt.

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WirhabendiegemeldetenFälleundClustervonhäufigdurchLebensmittelübertragenenKrankheiten(Campylobacteriose,Norovirus-Gastroenteritis,Salmonellose,Giardiasis,Yersiniose,HepatitisE,EHEC-Krankheit,Kryptosporidiose,HepatitisA,Listeriose,Shigellose,HUS (Hämolytisch-urämisches Syndrom), Brucellose, Typhus abdominalis, Paratyphus, Botulismus, Trichinellose, Clostridium perfringens-Infektion) im Bundesland NRW im Jahr 2017 ausgewertet.

ImJahr2017wurdeninNRW46.014InfektionenmitpotenzielldurchLebensmittelübertragenenErregerngemeldet.Nur189Infektionen(0,4%)wurdenalsFälleinnerhalbvon49ClusternvondurchLebensmittelübertragenenInfektionengemeldet.EpidemiologischeEvidenzwerdenin86%derClusterangegeben.Eswurden71%derBefundedurchexplorativeBefragungengewonnenund17%durchLabornachweisdesErregersinLebensmittelnoderbeiPersonen,diemitNahrungsmittelnarbeitenoderdieseverarbeiten.

DieSurveillancedatendeutenaufeineerfolgreicheErkennungvonAusbrüchenhin,einschließlichdesEvidenzgradesderepidemiologischenZusammenhänge. Die Mehrzahl der in NRW gemeldeten, möglicherweise durch Lebensmittel übertragenen Krankheiten sind bisher allerdings EinzelfälleohnebekannteepidemiologischeVerbindungzuanderenFällen.ModerneTypisierungstechnikenwieWholeGenomeSequencingsolltenhäufigereingesetztwerden,ummehrepidemiologischeZusammenhängezwischendiesenFällenzuerkennen,umInfektionsquellenzuidentifizierenundgezieltePräventionsmaßnahmenzuentwickeln.

v-137Organisation und struktur der reinigung in bayerischen krankenhäusern – ergebnisse des schwerpunktprojekts reinigung im krankenhaus 2016U. Kandler1,C.Ertl2, S. Fries2, S. Nickel1, V. Lehner-Reindl1, C. Höller2

1BayerischesLandesamtfürGesundheitundLebensmittelsicherheit,Hygiene,Erlangen,Deutschland2Bayerisches Landesamt für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit, Hygiene, Oberschleißheim, Deutschland

einleitung: Die angemessene und korrekte Durchführung von Reinigungsmaßnahmen spielen im Krankenhaus eine wesentliche Rolle bei derVermeidungderÜbertragungvonInfektionserregern.VonderWahlderReinigungs-undDesinfektionsmittelbishinzurSchulungdesPersonalsgibteseineReihevonkritischenPunkten,dieunterUmständenzuFehlerquellenwerdenkönnen.Ziel:IndervorliegendenUntersuchungwurdedieOrganisationderReinigungs-undDesinfektionsprozesseindenbayerischenKranken-häusernerhoben,umkritischePunkteundhäufigeFehlerquellenzuidentifizieren,dieinZukunfterhöhterAufmerksamkeitbedürfenundPotential zur Verbesserung aufweisen.

methoden: Das Sachgebiet Hygiene am Bayerischen Landesamt für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit entwickelte eine Checkliste „ReinigungimKrankenhaus“,dieanalleGesundheitsämterinBayernverschicktwurde.DieGesundheitsämterwurdengebeten,dieKran-kenhäuser in ihrem Zuständigkeitsbereich zu begehen und Daten zur Organisation von Reinigung und Desinfektion in diesen Krankenhäusern anhandderChecklistenzuerheben.DieausgefülltenChecklistenwurdenandasLandesamtzurückgesandtunddieErgebnisseineineDatenbank eingelesen. Die gesammelten Daten wurden mit Hilfe der Software IBM SPSS Statistics 23 analysiert.

ergebnisse: In den Jahren 2016 und 2017 wurden 359 Krankenhäuser unterschiedlicher Größe und Versorgungsstufe begangen und bezüg-lich der Organisation von Reinigungs- und Desinfektionsmaßnahmen überprüft. Die meisten Kliniken beschäftigten einen Reinigungsdienst (86%),jedochgaben52Klinikenan,zweiodermehrReinigungsdiensteunterVertragzuhaben.DieReinigungsdienstewarenentwederintern von der Klinik angestellt (n=168), als klinikeigene Servicegesellschaft organisiert (n=142) oder als externer Dienstleister unter Vertrag genommen (n=100). Die Organisation der Reinigungsdienste unterschied sich nach der Art des Reinigungsdienstes in einigen Aspekten. Im Zuge der Begehungen wurden 336 Aufbereitungsräume für Reinigungsutensilien hinsichtlich ihrer Trennung des reinen und unreinen Bereichs und der Ausstattung mit industriellen Waschmaschinen bzw. Wäschetrocknern untersucht. Die Kriterien der sichtbaren TrennungzwischendemreinenundunreinenArbeitsbereicherfüllten64%(n=215).

Fazit:DieErgebnissezeigen,dassdieReinigungsdienstetheoretischmeistensausreichendgutorganisiertsind.EsbestehenUnterschiedein der Organisation und Struktur zwischen den externen Dienstleistern, internen Servicegesellschaften und internen Reinigungsdiensten, deren Bewertung durch die ausschließliche Betrachtung der Strukturdaten jedoch nicht möglich ist.

v-138hygiene in bayerischen stationären pflegeeinrichtungenC. Höller, G. TodorovicBayerischesLandesamtfürGesundheitundLebensmittelsicherheit,GE1,Oberschleißheim,Deutschland

hintergrund: HygienegewinntinstationärenPflegeeinrichtungennichtnuraufgrundderdemographischenEntwicklungundderdamiteinhergehenden veränderten Gesundheitslage der Bevölkerung immer mehr an Bedeutung. Auch Veränderungen in der Krankenhausversor-gungmitfrühererEntlassungvonPatienten,zunehmendkomplexerenBehandlungsmaßnahmensowiedasAuftretenvonmultiresistentenErregernauchaußerhalbvonKlinikenführendazu,dassandieHygieneinstationärenPflegeeinrichtungeneinewichtigeRollespielt.DasBayerische Staatsministerium für Gesundheit und Pflege hat das Bayerische Landesamt für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit beauftragt, eine Statuserhebung in den stationären Pflegeeinrichtungen, insbesondere zu den bereits bestehenden Hygienestrukturen durchzuführen.

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methode: DieErfassungderhygienischenIst-SituationerfolgtedurchBegehungenvorOrt,wofür40EinrichtungeninBayernalsreprä-sentative und randomisierte Stichprobe mit Hilfe der proportionalen Schichtung ausgewählt wurden. Die Begehungen wurden mit Hilfe von Checklisten, die vom Projektteam erarbeitet worden waren, durchgeführt. Die Daten wurden anschließend in eine Datenbank eingepflegt undausgewertet.ZusätzlichwurdenBegehungsprotokolleerstelltundandieEinrichtungenunddiejeweilszuständigenGesundheitsämterversendet.

zusammenfassung/ergebnisse: DieAuswertungderErgebnissezeigte,dassesHäufungenvonSchwachpunktenindenbesuchtenstationä-ren Pflegeeinrichtungen gab. Hierzu zählen die Wäscheversorgung, Aufbereitung von Steckbecken, Informationsmanagement in Bezug auf MRE,QualitätvonHygieneplänenvoralleminBezugaufHändehygieneundHygienestandards,sowienichtandieEinrichtungangepassteHygienepläne.DesWeiterenwarderUmgangmitDienstkleidung,z.B.imHinblickaufdieAufbereitungundLagerunghäufignichtzufrie-denstellend. In der jeweiligen Begehungssituation wurde sehr deutlich, dass hier erheblicher Schulungsbedarf besteht.

DieQualifikationderPersonen,dieinnerhalbderEinrichtungfürdieHygieneverantwortlichwaren,warsehrunterschiedlich.

DieErgebnissedieserexternenHygieneauditswurdendenstationärenPflegeeinrichtungeninFormvonEmpfehlungenausgesprochenundkonntenalsOrientierungspunktefürdieErhöhungdesinternenHygienestandardsbenutztwerden.DarüberhinauskönnendiegewonnenenDatenalsGrundlagefürweitereSchrittewiez.B.ErstellungvonSchulungskonzeptenodereinheitlicheCurriculagenutztwerden.

v-139entwicklung eines neuen Qualitätssiegels für krankenhäuser in nordrhein-westfalenM. Korte-Berwanger, I. Daniels-HaardtLandeszentrum Gesundheit NRW, Infektiologie und Hygiene, Bochum, Deutschland

hintergrund: QualitätssiegelsindeingutesInstrumentzurEtablierungeinheitlicherStandardsinderHygieneundInfektionspräventionimKrankenhaus,entwickeltundvergebenwerdensievonMRE-Netzwerken.DieNetzwerkbildungistinzwischenBestandteilnationalerStrategienzurPräventionderAusbreitungvonMREwieimBeschlussderGesundheitsministerkonferenz2006gefordert.AusgangspunktfürdieheutefastflächendeckendinNordrhein-WestfalenvorhandenenMRE-Netzwerkesinddiedeutsch-niederländischenProjektefürPatientensicherheitundInfektionsschutzEUREGIOMRSA-netTwente/Münsterland,EurSafetyHealth-netundEurHealth-1Health,andenensichdasLandeszentrumGesundheitNRW(LZG.NRW)aktivbeteiligt.IndiesenNetzwerkenwurdenvonBeginnanQualitätssiegelentwik-kelt,welchenachErprobunginderProjektregionauchflächendeckendfürNRWangebotenwurden.Dieserfolgteab2009durchdasvomBundesministeriumfürGesundheitgeförderteProjekt„MRE-NetzwerkNordwest“undwurdedurchdiewissenschaftlicheBegleitungderMRE-NetzwerkeNRW,gefördertdurchdenAktionsplanHygienederLandesregierungNRW,fortgeführt.

methode: SowohlderProzessderVergabederQualitätssiegelalsauchderInhalteinzelnerQualitätszielezeigtebeiderAusweitungaufNRW aus der Projektregion viel Optimierungspotential, so dass Mitte 2017 beschlossen wurde das bisherige Verfahren zu überarbeiten. AlleGesundheitsämterbzw.NetzwerkkoordinatoreninNRWwurdeneingeladensichamÜberarbeitungsprozesszubeteiligen.EineAr-beitsgruppeerarbeitetebisOktober2018dasneueQualitätssiegel.PraxiserfahrungenausBegehungenundFeedbackvonNetzwerktreffenwarenwichtigeAnsatzpunktefürdieÜberarbeitungundNeuentwicklungderQualitätsziele.

ergebnis und schlussfolgerung: DasneueQualitätssiegelbestehtausdensiebenQualitätszielen„TeilnahmeanQualitätsverbundveran-staltungenundSchulungen“,„DurchführunginnerbetrieblicherSchulungen“,„HygienemanagementimUmgangmitMRE“,„Händehygiene“,„Screening“,„AntibioticStewardship“und„InformationfürPatientinnenundPatientenundInformationsweitergabe“.DieQualitätszielewurden anhand des Feedbacks von Gesundheitsämtern und der Prüfung auf Praxistauglichkeit durch Krankenhaushygienikerinnen und KrankenhaushygienikernsowieHygienefachkräftennochmalsüberarbeitet.Krankenhäuserkönnenab2019amQualitätssiegelprozessteilnehmen.

inDustriesymPosium iii • Dr. schumacher gmbh v-140welche wirksamkeitsaussagen braucht der anwender für sporenbildende erreger? S. WernerHygCen Germany GmbH, Schwerin, Deutschland

Die Anforderungen für die Praxis werden immer allumfassender. So sollen Produkte neben der Wirksamkeit gegen Mikroorganismen dennoch nicht toxisch auf menschliche Zellen wirken und die Umwelt nicht belasten.DieseeierlegendeWollmilchsauhatIhreklarenGrenzenderMöglichkeiteninderBiologiegefunden.EsgibtkeinenperfektenWirkstoff,der als Desinfektionsmittel alle Wünsche erfüllen kann.SomussderAnwenderspezifischeAnwendungsbedürfnissebasierendaufderRisikoanalysevorOrtauswählen.HierzustellendieHerstellerPrüfnachweise für verschiedene Wirksamkeitsaussagen zur Verfügung. So z.B. bakterizid, levurozid, mykobakterizid, viruzid.Doch wie schaut es momentan bei der Sporizidie aus?Welche Aussagen sind derzeit vorhanden? Was braucht die Praxis?

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v-141was muss man beachten um ein viruswirksames präparat für die Flächendesinfektion zu entwickeln? M.EggersLaborEnders,Stuttgart,Deutschland

DerWegvonderEntwicklungeinesFlächendesinfektionsmittelsbiszumfertigenPräparatmitnachgewiesenerWirksamkeitistlangundbeinhaltet viele Schritte und Herausforderungen – insbesondere wenn es dann als Desinfektionstuch für die Wischdesinfektion eingesetzt wird. Die Produktentwicklung des Wischtuchs wird u.a. von der Tränkflüssigkeit – einer Formulierung bestehen aus aktiven Wirkstoff sowie Zusatzstoffen – aber auch vom Tuchmaterial, von der Tränkmenge und der Mechanik bei der Anwendung beeinflusst. Im Falle eines virus-wirksamenPräparatsmusszusätzlichnochdieMindestanforderungenandasWirkspektrumdefiniertwerden,dennbeiderViruswirksamkeitgibt es nun schon länger ein Dreistufenkonzept, dass die gezielte Auswahl von Präparaten unter Berücksichtigung des Infektionsrisikos im Anwendungsbereich der Desinfektionstücher zum Ziel hat. Die Absicherung der Wirksamkeit im Prüflabor erfolgt bei der Bakterizidie immer durch die Kombination von Suspensions- und Praxisversuchen. Ist dies auch für die Viruswirkamkeit möglich?

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eIngeladene reFerenten und vOrsItzende

dr. christof alefelderHELIOSUniversitätsklinikumWuppertal–UniversitätWitten/HerdeckeKrankenhaushygieneHeusnerstraße 4042283 Wuppertal

prof. dr. hendrik BrachtUniversitätsklinikum UlmAlbert-Einstein-Allee2389081 Ulm

prof. dr. Iris F. chabernyUniversitätsklinikum LeipzigInstitut für Hygiene, Krankenhaushygiene und UmweltmedizinJohannisallee 3404103 Leipzig

dr. Bärbel christiansenUniversitätsklinikum Schleswig-HolsteinZEMedizinaluntersuchungsamtundHygieneArnold-Heller-Straße 3, Haus 3224105 Kiel

dr. christiane cunyRobert Koch-InstitutNRZfürStaphylokokkenundEnterokokkenBurgstraße 3738855 Wernigerode

sophie dannenfeldBKK-LandesverbandNORDWESTSüderstraße 2420097 Hamburg

maximilian denzingerUniversitätsklinikum UlmFachschaft MedizinKönig-Wilhelm Straße 29/189073 Ulm

dr. caroline dreweckLandratsamt Alb-Donau-KreisFachdienst GesundheitSchillerstraße 3089077 Ulm

pd dr. maren eggersLaborProf.EndersStuttgartVirologieRosenbergstraße 8570193 Stuttgart

dr. ulrich eignerLabor Dr. Limbach und KollegenIm Breitspiel 1669126 Heidelberg

professor dr. andreas essigUniversitätsklinikum UlmInstitut für Medizinische Mikrobiologie und HygieneAlbert-Einstein-Allee1189081 Ulm

professor dr. michael FauldeBundeswehrzentralkrankenhaus KoblenzXXIAndernacher Straße 10056070 Koblenz

dr. vera Forsbach-BirkMVZ Labor RavensburgElisabethenstraße1188212 Ravensburg

dr. christina FörsterUmweltbundesamt Mikrobiologie des Trink- und BadebeckenwassersHeinrich-Heine-Straße 1208645BadElster

dr. martina FuritschUniversitätsklinikum UlmInstitut für Medizinische Mikrobiologie und HygieneAlbert-Einstein-Allee2389081 Ulm

prof. dr. wolfgang gaißmaierUniversität Konstanz Universitätsstraße 1078457 Konstanz

prof. dr. Barbara gärtnerUniversitätsklinikum des SaarlandesLeiterin KrankenhaushygieneKirrbergerstraße 10066421 Homburg

dr. Jürgen gebelUniversität BonnVAHc/oInstitutfürHygieneundÖffentlicheGesundheitSigmund-Freud-Straße 2553127 Bonn

prof. dr. christine geffersCharité – Universitätsmedizin BerlinInstitut für HygieneHindenburgdamm 2712203 Berlin

prof. dr. margrit-ann geibelUniversitätsklinikum UlmMund-, Kiefer- und GesichtschirurgieAlbert-Einstein-Allee1189081 Ulm

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eIngeladene reFerenten und vOrsItzende

dr. wolfgang geisserKreisklinikSt.Elisabeth,DillingenAnästhesie und IntensivmedizinZiegelstraße 3889407 Dillingen an der Donau

dr. stefanie gemeinUniversitätsklinikum BonnInstitutfürHygieneundÖffentlicheGesundheitSigmund-Freud-Straße 2553105 Bonn

dr. canio germanoÜberwachungsstellefürÖffentlich-rechtlicheAufgabendesSanitätsdienstes der Bundeswehr OstI – Hygiene und PräventivmedizinKaiser-Friedrich-Straße 49–6114469 Potsdam Johanna großSchönKlinikManagementSEMedizinmanagementSeestraße 5a83209 Prien am Chiemsee

prof. andreas gutzeitHirslanden Klinik St. AnnaSt. Anna-Strasse 326006 Luzern/CH

dr. Jürgen Benjamin hagemannUniversitätsklinikum UlmInstitut für Medizinische Mikrobiologie und HygieneAlbert-Einstein-Allee2389081 Ulm

professor dr. ursel heudorfGesundheitsamt Stadt FrankfurtInfektiologie und HygieneBreite Gasse 28 60313 Frankfurt am Main

generalarzt dr. ralf hoffmannUlmer Bundeswehrkrankenhaus ObererEselsberg4089081 Ulm

prof. dr. christiane höllerBayerisches Landesamt für Gesundheit und LebensmittelsicherheitHygiene Veterinärstraße 285764 Oberschleißheim

dr. susanne huggettAsklepios Campus HamburgKrankenhaushygienePaul-Ehrlich-Straße122763 Hamburg

professor dr. lutz JatzwaukUniversitätsklinikum DresdenKrankenhaushygieneFetscherstraße 7401307 Dresden

professor dr. udo X. kaisersUniversitätsklinikum UlmLeitender Ärztlicher Direktor und VorstandsvorsitzenderAlbert-Einstein-Allee2989081 Ulm

prof. dr. günter kampfFacharzt für Hygiene und UmweltmedizinRadekamp 1a22391 Hamburg

univ.-prof. dr. markus knufKlinik für Kinder und Jugendliche Helios Dr Horst Schmidt Kliniken WiesbadenKlinikdirektorLudwig-Erhard-Straße10065199 Wiesbaden

dr. rer. nat. wolfgang kohnenUniversität Mainz, Hygiene und InfektionspräventionSv. AbteilungsleiterHochhaus am Augustusplatz55131 Mainz

katharina konratRobert Koch-InstitutNordufer 2013353 Berlin

christoph kutschkerElblandklinikumRadebeulKrankenhaushygieneHeinrich-Zille-Straße 1301445 Radebeul

dr. christian lanckohrUniversitätsklinikum MünsterAntibiotic Stewardship (ABS)-TeamInstitut für HygieneRobert-Koch-Straße 4148149 Münster

dr. Jan lieseUniversitätsklinikum TübingenInstitut für Med. Mikrobiologie und HygieneElfriede-Aulhorn-Straße672076 Tübingen

dr. wolfgang lindnerUniversitätsklinikum UlmEythstraße2489075 Ulm

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eIngeladene reFerenten und vOrsItzende

dr. Julia lorenzAnechostraße 9081827 München

dr. christian lückTechnische Universität Dresden01062 Dresden

dr. med. anne marcicMinisterium für Soziales, Gesundheit, Jugend, Familie und SeniorenReferentin für InfektionsschutzAdolf-Westphal-Straße 424143 Kiel

dr. elisabeth meyerSchießstättstraße 3080339 München

pd dr. nico t. muttersUniversitätsklinikum FreiburgInstitut für Infektionsprävention und KrankenhaushygieneBreisacher Straße 15379110 Freiburg im Breisgau

dr. nina parohlHyKoMed GmbHPrinzenstraße 744137 Dortmund

dr. Frank-albert pittenInstitut für Krankenhaushygiene und Infektionskontrolle GmbhSiemensstraße 1835394 Giessen

prof. dr. walter poppHyKoMed GmbHLeitungBalkenstraße 17-1944137 Dortmund

katja rittkerInfektionsschutz und Gesundheitsschutz Kreis SegebergHygienefachkraftHamburger Straße 3023795 Bad Segeberg

dr. ute rohrHyKoMed GmbH Prinzenstraße 744137 Dortmund

dr. claudia rothmundBundeswehrkrankenhaus Hamburg, Ast. Bernhard-Nocht-InstitutFachbereich Infektiologie und TropenmedizinBernhard-Nocht-Straße 7420359 Hamburg

dr. peter rudolphLabor MVZ Westmecklenburg GbRSchmudlach-Oswald-Kettermann & KollegenEllerried5-719061 Schwerin

dr. Florian salmUniversitätsklinikum FreiburgInstitut für Infektionsprävention und KrankenhaushygieneBreisacher Straße 15379110 Freiburg

prof. dr. simone scheithauerUniversitätsmedizin GöttingenZentraleEinrichtungenderKrankenversorgungRobert-Koch-Straße 4037075 Göttingen

dr. Bettina schockUniversitätsklinikum LeipzigInstitut für Hygiene, Krankenhaushygiene und UmweltmedizinJohannisallee 3404103 Leipzig

dr. christiane schreiberUniversität Bonn/UniversitätsklinikumIHPH-InstitutfürHygieneundÖffentlicheGesundheit/Public HealthSigmund-Freud-Straße 2553127 Bonn

henry schwanebeckBundeswehrkrankenhaus HamburgAbt. I, Fachbereich Infektiologie und TropenmedizinLesserstraße 18022049 Hamburg

dr. Ingeborg schwebkeRobert Koch-InstitutFachgebiet Angewandte Krankenhaus- und InfektionshygieneNordufer 2013353 Berlin

prof. dr. arne simonUniversitätsklinikum des Saarlandes KinderklinikPädiatrische Onkologie udn HämatologieKirrberger Straße/Gebäude 966421 Homburg

professor dr. hortense slevogtUniversitätsklinikum JenaZIK Septomics/AG Host SeptomicsAlbert-Einstein-Straße1007745 Jena

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eIngeladene reFerenten und vOrsItzende

torsten speerBundeswehrkrankenhaus HamburgKlinik IFachbereich Infektiologie und TropenmedizinBernhard-Nocht-Straße 7420359 Hamburg

dr. michael spiesbergerÜberwachungsstellefüröffentlich-rechtlicheAufgabendes Sanitätsdienstes der Bundeswehr NordKopperpahler Allee 120 4119 Kronshagen

dr. susanne stöcklLandratsamt Neu-UlmFachbereich 61Kantstraße 889231 Neu-Ulm

professor dr. dr. gerhard strugalaGJ°STRUGALA CONSULTANTZachengrundring 4101328 Dresden

dr. heidrun m. thaissBundeszentrale für gesundheitliche AufklärungMaarweg 149-16150825 Köln

marc thanheiserRobert-Koch-InstitutFG 14 Angewandte Infektions- und KrankenhaushygieneNordufer 2013353 Berlin

dr. Olivia trappeRKU – Universitäts- undRehabilitationskliniken Ulm gGmbHObererEselsberg4589081 Ulm

pd dr. giuseppeValenza Bayerisches Landesamt für Gesundheit und LebensmittelsicherheitEggenreutherWeg4391058Erlangen

professor dr. lutz von müllerChristophorus-Kliniken GmbHInstitut für Labormedizin, Mikrobiologie und Hygiene (LMH)Südring 4148653 Coesfeld Isabella waltherUniversitätsmedizin GöttingenInstitut für Krankenhaushygiene und InfektiologieRobert-Koch-Straße 4037075 Göttingen

karsta weisUniversitätsklinikum LeipzigHygienefachkraftJohannisallee 3404103 Leipzig

dr. Ingo weiselUlmer BundeswehrkrankenhausObererEselsberg4089081 Ulm

professor dr. constanze wendtLabor Dr. Limbach und KollegenMedizinisches VersorgungszentrumIm Breitspiel 1669126 Heidelberg

pd dr. Jürgen wenzelUniversitätsklinikum RegensburgInstitut für Klinische Mikrobiologie und HygieneFranz-Josef-Strauß-Allee 1193053 Regensburg

prof. dr. guido wernerRobert-Koch-InstitutBereich WernigerodeBurgstraße 3738855 Wernigerode

prof. dr. dr sabine wickerUniversitätsklinikum FrankfurtLeiterin des Betriebsärztlichen DienstesTheodor-Stern-Kai 760590 Frankfurt

dr. sabine zangeInstitut für Mikrobiologie der BundeswehrZentralbereich DiagnostikNeuherbergstraße 1180937 München

pd dr. eugen zizerUniklinikum UlmAlbert-Einstein-Allee2389081 Ulm

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IndeX autOren, reFerenten und vOrsItzende

AAghdassi, S. J. S. 84Akca, S. 59, 83Alefelder, C. 11Ambrosch, A. 9, 37, 85Arp, C. 37Arvand, M. 44

BBäumler, W. 79Berghof-Jäger, K. 63Bierbaum, G. 36, 48, 77Biering, H. 12, 56Blatt-Yalcindag,E. 12,58Blume, P. 10, 47Blüthgen, M. 55Bock-Hensley, O. 62Bolten, A. 64Bouillon, B. 59Bremshey, A. 9, 41Brill, F. H. H. 11, 47, 48, 73Brückner, R. 17, 78, 79, 80Buhl, S. 17, 40, 78, 79, 80Bulitta, C. 9, 13, 40, 65, 78, 79, 80Bürck, C. 85

CChaberny, I. F. 9, 11, 14, 47, 67Chandra, A. 20Christiansen, B. 10, 15, 17, 51, 76Clarke, J. 47, 48Cuny, C. 14, 68

DDaniels-Haardt, I. 88, 90Dannenfeld, S. 10, 45Demircan,Y. 87Denzinger, M. 11, 54Dexheimer, C. 9, 36, 81Diedrich, S. 46Diefenbacher, S. 18, 21, 85Dittmann, K. 12, 46, 57Dolp, F. 83Dopadlik, D. 57Dorbath, M. 9, 39Drees, S. 11, 50Dzoic, O. 55

EEgert,M. 50Eggers,M. 13,20,66,91Eichner,A. 17,79Eigner,U. 16Eike,S. 47Eilts,B. 13,66Eisenberger,D. 77Enders,D. 21Engelmann,M. 78Erlemann,I. 57,58

Ertl,C. 89Essert,S. 77Exner,M. 20,31,32,35,36,48,51,77

FFärber, H. 35Faubel, H. 13, 64Faulde, M. 15, 70Fehrmann, S. 12, 56, 73Felder, C. 35Feller, D. 41Feltgen, M. 15, 56, 73Fengler, T. 12, 54Fieser, N. 86Fleßa, S. 34, 38, 57Freier, L. 32Freudenau, I. 88Fries, S. 89Fritz, B. 11, 50Fritz, K.-P. 83Fuchs, W. 65Furitsch, M. 8, 16, 75

GGabriel, H. 48Gaida, D. 83Gaißmaier, W. 8Gajdiss, M. 36, 77Galante, R. 59Gebel, J. 8, 10, 31, 32, 48Geffers, C. 10, 14, 66Geibel, M.-A. 14Geiss, H. 34Geisser, W. 18, 86Gemein, S. 8, 31, 32, 48, 87Germano, C. 13, 15, 62, 70Goefsky, M. 54Gollnisch, C. 20Görig, T. 10, 46Groß, J. 9, 12, 37, 58Grundmann, H. 20Guttenberger, R. 40Gutzeit, A. 8, 31

HHagemann, J. B. 75Hahn, S. 11, 48Hamernik, K. 33Hannaford, A. 48Hausemann, A. 9, 39, 60Heidecke, C.-D. 46Herbrandt, S. 83Heudorf, U. 9, 12, 18, 39, 60, 87Hildebrandt, C. 49, 74Höfer, D. 17, 78, 81Hoffmann, J. 18, 59, 83Höller, C. 9, 17, 18, 77, 89Holzmann, T. 79, 85

Huber, S. 77Hübner, C. 34, 38Hübner, N.-O. 8, 9, 21Huesmann, C. 18, 61, 82Huggett, S. 11, 53Hutzschenreuter, L. 57

JJacobshagen, A. 11, 31, 48Jakob, H. 54Janssen, O. 13, 61Jatzwauk, L. 10, 12, 15, 17, 43, 56Jurke, A. 18, 88

KKalhöfer, D. 88Kampe, A. 15, 73Kampf, G. 14, 67Kandler, U. 18, 89Keis, O. 54Kienbaum, T. 8, 33Kistemann, T. 36, 77Klawonn, F. 37Kleinert, T. 72Klinger, A. 37Knuf, M. 15, 71Koch, M. 15, 74, 75Kohnen, W. 13Köhnlein, J. 11, 49, 74Kohout, L. 18, 83Konrat, K. 10, 44Korte-Berwanger, M. 18, 90Kowol, S. 48Kramer, A. 46Kramer, T. 85Krull, M. 15, 57, 72Küfer, M. 10, 42Kugler, C. 59Kundt, R. 38Kunze, A. 11, 51Kutschker, C. 10, 43

LLanckohr, C. 18, 85Lange, M. 63Lehner-Reindl, V. 89Lembke-Kloock, C. 18, 88Leonhardt, K. 87Liebig, I. 12, 59, 75Liese, J. 13, 17, 60Lorenz, J. 14, 69Lorsch, M. 9, 38Luber, D. 37Lück, C. 9, 13, 62Lunemann, M. 88

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IndeX autOren, reFerenten und vOrsItzende

MMarche, B. 59Martin, M. 8, 33Mattner, F. 59, 83Meyer, B. 64Meyer,E. 10,11,42,49Mintenbeck, D. 83Monats, M. 57Müller, H. 9, 36, 77Mutlu, S. 83Mutters, N. 60

NNaas, T. 20Neuhäusel, T. 87Nickel, S. 89Nilsson, L. 40

OOberdorfer, K. 9, 41Oppenheimer, F. 20Orasch, C. 31Otchwemah, R. 59, 83Otto, C. 17

PPahl, S. 11, 47, 48Parčina, M. 36, 77Parohl, N. 9, 14, 40, 67, 68Passoth, N. 78Peilstöcker, M. 69Peter, J. 80Petrozziello, S. 87Pfannmüller, A. 73Piening, B. 18, 84Pitten, F.-A. 8, 14Popp, W. 10, 13, 18, 40, 46Priller, F. 13, 63

RRath, M. 38Rauch, T. 64Reimann, O. 72Riebe, O. 11, 52, 74Rittker, K. 15, 71Rödger, H.-J. 64Rohr, U. 14, 40, 67, 68Ross, B. 12, 38, 41, 57, 58, 72Rothmund, C. 14, 69Rudolph, P. 16

SSalm, F. 18, 87Sassenrath, C. 85Savas, G. 87Schade, O. 41Schaefer, B. 20Schatzmann, K. 8, 11, 32, 35, 50Schaudinn, C. 44Schierling, M. 77Schiffer, M. 38

Schmithausen, R. 35, 36, 48, 77Schneider, A. 54Schneider,E. 65Schneider, W. 79, 85Schock, B. 11, 52Schreiber, C. 17, 36, 77Schreiner, I. 8, 34Schulte, S. 78Schulze, M. 55Schwarzkopf, C. 16, 75Schwebke, I. 8, 32, 44Seifert, M. 78Sib,E. 35,36,77Simon, A. 17Skutlarek, D. 35Slevogt, H. 10Stahlmann, J. 47Steinhauer, K. 13, 64Steinmann, J. 47Steul, K. 39, 60, 87Stich, A. 77, 79, 80Stock, K. 83Stöckl, S. 18, 87Stork, W. 83Strugala, G. J. 10Strybos, M. 12, 59, 83Summer, R. 10, 43

TTemizel, S. 12, 55Thaiss, H. M. 10, 45Thanheiser, M. 12, 13, 63Theobald, K. 48Timm, C. 36, 77Todorovic, G. 89Tschoerner, M. 13, 65

UUlatowski, A. 48Ustabas, C. 72

VValenza, G. 17, 77Voigt, A. 9, 35von Baum, H. 8, 13, 18, 54von Müller, L. 13, 61von Rheinbaben, F. 49

WWahl, S. 50Walther, I. 14Wahrburg, K. 37Wehrl, M. 73Weichold, A. 53Weis, K.-A. 11Weis, S. 50, 54Weisel, I. 15Weitzel-Kage, D. 36, 81Welker, A. 62Wendt, C. 9, 11, 13, 16, 17, 41

Wenzel, J. 8, 31Werner, G. 16, 76Werner, H.-P. 52Werner, S. 15, 20, 49, 52, 56 73, 74, 75, 90Wicker, S. 15, 72Witzke, O. 38

ZZacharias, N. 36, 77Zange, S. 16, 76Zeman, F. 79Ziebarth, H. 63Ziemssen, F. 50Zimmermann, C. 83

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nOtIzen

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