Erdkunde - Startseite | · PDF fileZusammenwachsen und das Entstehen von Disparitäten in...

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  • Dezember 2016

    Lehrplan

    Erdkunde

    Gymnasiale Oberstufe

    Hauptphase

    - Erprobungsphase -

    2017

  • Mrz 2017 2

    Inhalt

    Vorwort

    Zum Umgang mit dem Lehrplan

    Themenfelder Hauptphase der gymnasialen Oberstufe

    Anhang

  • Mrz 2017 3

    Vorwort

    Mensch-Raum-Beziehungen und Mensch-Umwelt-Beziehungen auf der Erde sind geprgt durch komplexe Wechselwirkungen zwischen naturgeographischen Gegebenheiten und menschlichen Aktivitten. Der spezielle Beitrag des Faches Erdkunde zur Welterschlieung liegt in der Aus-einandersetzung mit diesen Wechselwirkungen in Rumen auf verschiedenen Mastabsebenen. Damit ist es als Schulfach prdestiniert, sich zentral mit der Kategorie Raum zu beschftigen und natur- und gesellschaftliches Wissen zu verbinden. Somit ist die Geographie Brckenfach zwi-schen diesen beiden Wissens- und Bildungsbereichen.

    Das Leitziel des Erdkundeunterrichtes ist demnach die Einsicht in die Mensch-Raum-Beziehungen in verschiedenen Rumen der Erde, um die dabei einhergehenden Umweltvernderungen erklren und beurteilen zu knnen sowie um eine darauf aufbauende raumbezogene Handlungskompetenz zu entwickeln. Darber hinaus zielt der Erdkundeunterricht auf die Entwicklung eines Bewusst-seins ber die Begrenztheit der natrlichen Ressourcen und eines nachhaltigen Ressourcenma-nagements sowie nicht zuletzt eines Bewusstseins ber die Notwendigkeit der Bewahrung der Schnheit der Erde ab.

    Um diesen bergeordneten Zielen gerecht zu werden, liegt der Schwerpunkt des Lehrplans in der Hauptphase der gymnasialen Oberstufe auf der Beschftigung mit Mensch-Umwelt-Beziehungen bezglich der zentralen Herausforderungen des 21. Jahrhunderts und den Kernproblemen des globalen Wandels.

    Kompetenzen, die im Verlauf der gymnasialen Oberstufe erworben werden sollen

    Die Beschftigung mit diesen Mensch-Umweltbeziehungen erfolgt dabei in einem kompetenzorien-tierten Unterricht. Dieser beinhaltet nicht nur die reine Vermittlung von Fachwissen und Fachme-thoden. Vielmehr befhigt der Erdkundeunterricht die Schlerinnen und Schler aufbauend auf die Sekundarstufe I und die Einfhrungsphase der gymnasialen Oberstufe durch weiteres kumu-latives und integratives Lernen in den Kompetenzbereichen Sachkompetenz, rumliche Orientie-rung, Methodenkompetenz und Beurteilungskompetenz zum Erwerb einer raumbezogenen Hand-lungskompetenz. Dabei soll der Fokus auch auf der Erkenntnisgewinnung, der selbstndigen Or-ganisation von Wissen und der Kriterien geleiteten Urteilsbildung auf adquatem Anforderungsni-veau liegen.

    Sachkompetenz

    Rumliche Orientierungs-

    kompetenz

    Raumbezogene Handlungskompetenz

    Beurteilungs-kompetenz

    Methoden-kompetenz

    Geographische Kompetenz

  • Mrz 2017 4

    Einige Kompetenzerwartungen knnen in einem kompetenzorientierten Unterricht den Themenfel-dern bergreifend zugeordnet werden. Hierzu zhlen unter anderem die Fhigkeit und Fertigkeit, problembezogene geographische Sachverhalte zu identifizieren und Hypothesen sowie Fragestel-lungen zu entwickeln, die zur Problemlsung beitragen knnen. Ebenso bergeordnet zu betrach-ten ist die Fhigkeit, zur Problemlsung durch geeignete Suchstrategien in Bibliotheken und im Internet Informationen zu finden und hinsichtlich der aufgeworfenen Hypothesen und Fragestellun-gen auszuwerten sowie wie die Quellen kritisch zu reflektieren. Auch das Herausarbeiten allge-meingeographischer Kernaussagen aus gegebenen Modellvorstellungen stellt eine zentrale Kom-petenz dar.

    Zudem sollen die Schlerinnen und Schler am Ende der Hauptphase befhigt sein, komplexere Darstellungs- und Arbeitsmittel wie Karten, Bilder, Filme, Statistiken, Graphiken, Texte und Karika-turen zu analysieren und ihnen die fr die Beantwortung raumbezogener Fragestellungen bzw. zur berprfung raumbezogener Hypothesen relevanten Informationen zu entnehmen. Umgekehrt sollen die Schler auch die Befhigung erreichen, geographisch relevante Informationen selbst adquat graphisch darzustellen beispielsweise in Form von Kartenskizzen, Diagrammen oder Wir-kungsgefgen. Beide Wege des Erkenntnisgewinnes sollen ebenso reflektiert werden.

    Im Lehrplan ist der Erwerb von Kommunikationskompetenz nicht extra ausgewiesen, stellt jedoch ebenso ein bergeordnetes Ziel dar. Zur Kommunikationskompetenz zhlen die Fhigkeiten, geo-graphische Sachverhalte mndlich und schriftlich unter Verwendung der Fachsprache problembe-zogen, sachlogisch strukturiert, aufgaben-, operatoren- und materialbezogen darzustellen und ad-ressatenbezogen zu prsentieren.

    Der Erdkundeunterricht der Hauptphase macht die Schlerinnen und Schler schlielich mit dem zentralen Abiturprfungsformat vertraut und bereitet somit auf die Erlangung der allgemeinen Hochschulreife vor.

    Raumanalyse

    Zum Verstndnis von Mensch-Raum-Beziehungen mssen Rume systemisch analysiert werden. Aufbauend auf die in der Einfhrungsphase der gymnasialen Oberstufe erworbenen Kompetenzen werden die Schlerinnen und Schler in der Hauptphase in der Methode der Raumanalyse weiter geschult. In jedem Themenfeld wird an geeigneten Raumbeispielen raumanalytisches Arbeiten und systemisches Denken eingebt. Dabei werden die kausalgenetischen Zusammenhnge in den Mensch-Raum-Beziehungen unter verschiedenen Schwerpunktsetzungen problemorientiert be-trachtet.

    Am Ende der Hauptphase sollen die Schlerinnen und Schler in der Lage sein, raumprgende Strukturen und Prozesse mithilfe von fachspezifischen Methoden problemorientiert anhand von Leitfragen systematisch zu analysieren mit dem Ziel, die hinter dem Problem stehenden regionalen und globalen Zusammenhnge der Mensch-Raum-Beziehungen in ihrer Komplexitt zu verstehen, zu erklren und zu beurteilen. Zudem sollen sie die Beziehungen situations- und adressaten-bezogen sowie sachlogisch strukturiert und fachsprachlich korrekt prsentieren knnen. Ebenso werden durch die Errterung von Problemfragen Reflexions- und Diskursfhigkeiten der Schlerin-nen und Schler, auch auf der Ebene der Metakognition, geschult.

    Topographisches Orientierungswissen und die Vermittlung globaler Orientierungsraster finden als Alleinstellungsmerkmal der Geographie in den sachfachlichen Inhalten und Raumanalysen ebenso ihre Verankerung.

    Raumkonzepte und Syndromansatz

    Die Rume sollen im Erdkundeunterricht mehrperspektivisch auch unter Anwendung der vier Raumkonzepte analysiert werden. Insbesondere sollen die Schlerinnen und Schler ihre subjekti-ve Raumwahrnehmung sowie die mediale Konstruiertheit von Rumen verstehen und in diesem Zusammenhang ber die Reliabilitt und Aussagekraft von medialen Quellen reflektieren. Dies dient unter anderem der Vertiefung der Medienkompetenz der Schlerinnen und Schler.

  • Mrz 2017 5

    Einen weiteren didaktischen Inhalt stellen die Kenntnis und das Verstndnis des Syndrom-ansatzes in der Geographie dar. Er setzt seinen Schwerpunkt in der funktionalen und vergleichen-den Betrachtung von Systemen der Interaktion natrlicher Voraussetzungen und menschlicher Ttigkeit in verschiedenen Rumen. Dabei rcken globale problematische Entwicklungen in den Fokus. So ermglicht das Syndromkonzept einen systemaren, auf eine berschaubare Anzahl von Kausalmustern zurckfhrbaren berblick von globalen, nicht nachhaltigen Entwicklungsmustern in Mensch-Umwelt-Beziehungen auf verschiedenen Mastabsebenen und trgt damit wesentlich zur Operationalisierung des Nachhaltigkeitskonzeptes und damit zur Bildung fr eine nachhaltige Entwicklung bei.

    Methodisch erhalten die Schlerinnen und Schler in der Hauptphase der gymnasialen Oberstufe vertiefende Einblicke in geographische Arbeitsweisen und -techniken und ben Prsentationen von aus verschiedenartigen Materialien und Informationsquellen gewonnenen Erkenntnissen.

    Verbindliche Anteile Geschichte

    Wie in den Vereinbarungen der Kultusministerkonferenz vorgegeben, beinhaltet der Lehrplan der Hauptphase an unterschiedlichen Stellen verbindliche Anteile Geschichte. Als verbindliche Anteile Geschichte sind folgende Themen ausgewiesen:

    Wirtschaftsrume im Wandel

    Stdte im Wandel

    Zusammenwachsen und das Entstehen von Disparitten in Europa

    Ursachen der Unterentwicklung - Raumanalyse mit historischem Schwerpunkt

    Diese verbindlichen Anteile Geschichte sind in den Themenfeldern integriert und fr das Verstnd-nis raumrelevanter Entwicklungen grundlegend.

  • Mrz 2017 6

    Zum Umgang mit dem Lehrplan Der Lehrplan ist nach Themenfeldern gegliedert. Zu jedem Themenfeld werden in einem didakti-schen Vorwort die Bedeutung der Thematik fr die Schlerinnen und Schler, die didaktische Kon-zeption und Besonderheiten wie zum Beispiel notwendige didaktische Reduktionen, systematisch eingefhrte oder vertiefte Methoden und Schwerpunkte in den Kompetenzbereichen beschrieben. Jedes Themenfeld setzt dabei einen anderen didaktisch-methodischen Schwerpunkt. So werden unter anderem auch didaktische Konzeptionen wie der Syndromansatz oder die vier Raumkonzep-te der Geographie eingefhrt und vertieft.

    quivalent zu den Lehrplnen der Sekundarstufe I und der Einfhrungsphase sind in zwei Spalten verbindliche Kompetenzerwartungen bzw. Aktivitten von Schlerinnen und Schlern, die zum Kompetenzerwerb beitragen, formuliert: links die Erwartungen hinsichtlich der Sachkompetenz, rechts Erwartungen hinsichtlich der Methoden-, Beurteilungs-, Orientierungs- und Handlungskom-petenz. Diese Einordnung ist nicht ausschlielich zu verstehen, sondern gibt an, in welchem Be-reich der Schwerpunkt der Kompetenzerwartung liegt.

    Die Kompetenzerwartungen bzw. Aktivitten von Schlerinnen und Schlern sind bewusst detail-liert beschrieben. Dies geschieht mit dem Ziel, die Intensitt der Bearbeitung mglichst przise festzulegen. So kann vermieden werden, dass Themenfelder entweder zu intensiv