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A m 14. September 2007 wurden in Bremen die Ergebnisse eines euro- päischen Pilotprojektes mit dem Titel »EX-IN« (Experienced Involvement) vorgestellt. Ziel dieses Projektes, das von der europäischen Kommission im Rah- men des Leonardo-da-Vinci-Programms für zwei Jahre gefördert wurde, war die Entwicklung einer Ausbildung für Psy- chiatrie-Erfahrene als Genesungsbegleiter in der psychiatrischen Versorgung oder als Dozenten in der Aus-, Fort- und Wei- terbildung. Die entwickelte Ausbildung basiert auf dem Erfahrungswissen der Teil- nehmerinnen und Teilnehmer. Das Pro- jekt will den Einfluss von Experten durch Erfahrung auf das psychiatrische Versor- gungssystem stärken. An dem Projekt beteiligt waren Betroffe- nenorganisationen, Bildungseinrichtungen und psychiatrische Dienste aus Norwe- gen, Schweden, England, den Niederlan- den, Slowenien und Deutschland. Koordi- niert wurde es von F.O.K.U.S., dem in Bre- men ansässigen Fortbildungsträger der Initiative zur sozialen Rehabilitation e.V. Entsprechend eröffnete der Projektkoor- dinator Jörg Utschakowski die Tagung, in- dem er die zweijährige Arbeit vor dem Hintergrund der Projektziele bilanzierte. Ausbildung »Experte/Expertin durch Erfahrung« Aufbauend auf dem Strukturieren, Reflek- tieren und Teilen von Psychiatrieerfah- rung und der Auseinandersetzung mit Konzepten, Hintergründen und Metho- den wurde eine Ausbildung entwickelt, deren erfolgreicher Abschluss zur Erlan- gung eines Zertifikates »Experte/Expertin durch Erfahrung in der Gesundheitsver- sorgung« führt. Die Einbeziehung von Experten durch Erfahrung kann nach Ansicht der Projektgruppe das gesamte Verständnis und Vorgehen psychiatrischer Intervention verändern und verbessern. Damit verbunden ist auch eine Statusver- besserung von Menschen mit Psychia- trieerfahrung durch Qualifikation und verbesserte Einkommensmöglichkeiten. Die Ausbildung gliedert sich in Basis- und Aufbaumodule. Nach inhaltlicher Ab- stimmung wurden die einzelnen Module wie folgt in den Partnerländern ausgear- beitet: Basismodule Gesundheitsfördernde Haltungen (UK) Empowerment – von der Theorie zur Praxis (SLO) Erfahrung und Teilhabe (NL) Trialog (D) Recovery (S, NO) Aufbaumodule Stimmenhören akzeptieren und einen Sinn geben (NL) Beratung von Psychiatrie-Erfahrenen für Psychiatrie-Erfahrene (NO) Assessment (UK) Begleitende Hilfen (D) Lernen und Lehren (D) Alle Module wurden in den teilnehmen- den Ländern erprobt und überarbeitet. In Deutschland fand jeweils ein Ausbildungs- kurs in Bremen und Hamburg statt. Von den Kursteilnehmern aus allen Ländern haben ca. 50% im Anschluss eine bezahl- te Arbeit gefunden. Nicht unerwähnt ließ Jörg Utschakows- ki auch die Probleme, die im Zusammen- hang mit der Einbeziehung von Experten aus Erfahrung entstehen können. Vielfach sehen sie sich Vorurteilen ausgesetzt. Trotz aller gegenteiligen Beteuerungen fällt es vielen Professionellen in der Psychiatrie nach wie vor schwer, Psychiatrie-Erfahre- ne jenseits ihrer Patientenrolle wahrzuneh- men. Es sei uch darauf zu achten, dass die Einstellung von Experten durch Erfah- rung nicht zur bloßen Alibifunktion ver- kommt, ohne dass sich strukturell und in- haltlich wirklich etwas ändert. Neue Fragen und neue Antworten durch Nutzerforschung Petra Videms ˇek von der Universität Ljubljana berichtete von den Erfahrun- gen in Slowenien. Dort wurde der Fokus auf von Nutzern betriebene Forschung gelegt. Auch hier zeigt der besondere Er- fahrungsschatz von Menschen mit Psy- chiatrieerfahrung nicht nur neue Per- spektiven auf, sondern nutzergeleitete Forschung gibt den Beteiligten auch eine sozial anerkannte Rolle und hilft ihnen, eine stärkere gesellschaftliche Position zu erreichen. In Ljubljana untersuchten sechs Teil- nehmer des EX-IN-Moduls »Empowerment in Theorie und Praxis« fünf Wohnheime für Menschen mit seelischen Problemen. Die Experten durch Erfahrung waren aktiv an der Gestaltung und Durchführung der Interviews beteiligt. Es zeigte sich, dass die Antworten der Befragten nur aufgrund der von den Nutzern anhand ihrer eigenen Erfahrungen formulierten Fragen so gege- ben werden konnten. Ein Beispiel: Vom Ich- zum Wir-Wissen Harrie van Haaster aus den Niederlanden berichtete von dem verbesserten und er- weiterten Wissen über Coping-Strategien. Nutzer verfügen über viel Wissen, wie an- dere unterstützt werden können. Sie ken- nen nicht nur den eigenen Körper, die ei- gene Seele, das eigene Verhalten und die eigenen Bewältigungsstrategien, sie wis- sen auch über Versorgungssysteme gut Bescheid. Im Rahmen des Projektes ging es u.a. darum, wie aus dem Ich-Wissen, das auf eigenen Erfahrungen und der ei- genen Perspektive beruht, ein Wir-Wis- sen werden kann. Nur wenn Erfahrungen geteilt werden, kann man voneinander lernen. Als Beispiel für Bereiche, in de- nen Nutzerwissen zu wertvollen Verbes- serungen führen kann, nannte er den Umgang mit Psychopharmaka und den Umgang mit sozialer Isolation. Und immer wieder falsche Annahmen ausräumen Christian Aamodt aus Norwegen hat eine Fachausbildung im wirtschaftlichen Be- reich, ist Experte durch Erfahrung und 4 PSYCHOSOZIALE Umschau 1/2008 PSYCHIATRIE & GEMEINDE Erfahrene verändern die Psychiatrie Europäisches Pilotprojekt EX-IN schafft Modelle der Nutzerbeteilung Von Katrin Lange Annegret Hilgert

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Am 14. September 2007 wurden inBremen die Ergebnisse eines euro-päischen Pilotprojektes mit dem

Titel »EX-IN« (Experienced Involvement)vorgestellt. Ziel dieses Projektes, das vonder europäischen Kommission im Rah-men des Leonardo-da-Vinci-Programmsfür zwei Jahre gefördert wurde, war dieEntwicklung einer Ausbildung für Psy-chiatrie-Erfahrene als Genesungsbegleiterin der psychiatrischen Versorgung oderals Dozenten in der Aus-, Fort- und Wei-terbildung. Die entwickelte Ausbildungbasiert auf dem Erfahrungswissen der Teil- nehmerinnen und Teilnehmer. Das Pro-jekt will den Einfluss von Experten durchErfahrung auf das psychiatrische Versor-gungssystem stärken.

An dem Projekt beteiligt waren Betroffe-nenorganisationen, Bildungseinrichtungenund psychiatrische Dienste aus Norwe-gen, Schweden, England, den Niederlan-den, Slowenien und Deutschland. Koordi-niert wurde es von F.O.K.U.S., dem in Bre-men ansässigen Fortbildungsträger derInitiative zur sozialen Rehabilitation e.V.

Entsprechend eröffnete der Projektkoor-dinator Jörg Utschakowski die Tagung, in-dem er die zweijährige Arbeit vor demHintergrund der Projektziele bilanzierte.

Ausbildung »Experte/Expertin durch Erfahrung«

Aufbauend auf dem Strukturieren, Reflek-tieren und Teilen von Psychiatrieerfah-rung und der Auseinandersetzung mitKonzepten, Hintergründen und Metho-den wurde eine Ausbildung entwickelt,deren erfolgreicher Abschluss zur Erlan-gung eines Zertifikates »Experte/Expertindurch Erfahrung in der Gesundheitsver-sorgung« führt. Die Einbeziehung vonExperten durch Erfahrung kann nachAnsicht der Projektgruppe das gesamteVerständnis und Vorgehen psychiatrischerIntervention verändern und verbessern.Damit verbunden ist auch eine Statusver-besserung von Menschen mit Psychia-trieerfahrung durch Qualifikation undverbesserte Einkommensmöglichkeiten.

Die Ausbildung gliedert sich in Basis-und Aufbaumodule. Nach inhaltlicher Ab-

stimmung wurden die einzelnen Modulewie folgt in den Partnerländern ausgear-beitet:

Basismodule❚ Gesundheitsfördernde Haltungen (UK)❚ Empowerment – von der Theorie zur

Praxis (SLO)❚ Erfahrung und Teilhabe (NL)❚ Trialog (D)❚ Recovery (S, NO)

Aufbaumodule❚ Stimmenhören akzeptieren und einen

Sinn geben (NL)❚ Beratung von Psychiatrie-Erfahrenen für

Psychiatrie-Erfahrene (NO)❚ Assessment (UK)❚ Begleitende Hilfen (D)❚ Lernen und Lehren (D)

Alle Module wurden in den teilnehmen-den Ländern erprobt und überarbeitet. InDeutschland fand jeweils ein Ausbildung s-kurs in Bremen und Hamburg statt. Vonden Kursteilnehmern aus allen Ländernhaben ca. 50% im Anschluss eine bezahl-te Arbeit gefunden.

Nicht unerwähnt ließ Jörg Utschakows -ki auch die Probleme, die im Zusammen-hang mit der Einbeziehung von Expertenaus Erfahrung entstehen können. Vielfachsehen sie sich Vorurteilen ausgesetzt. Trotzaller gegenteiligen Beteuerungen fällt esvielen Professionellen in der Psychiatrienach wie vor schwer, Psychiatrie-Erfahre-

ne jenseits ihrer Patientenrolle wahrzuneh-men. Es sei uch darauf zu achten, dass dieEinstellung von Experten durch Erfah-rung nicht zur bloßen Alibifunktion ver-kommt, ohne dass sich strukturell und in-haltlich wirklich etwas ändert.

Neue Fragen und neue Antworten durch Nutzerforschung

Petra Videmsek von der UniversitätLjubljana berichtete von den Erfahrun-gen in Slowenien. Dort wurde der Fokusauf von Nutzern betriebene Forschunggelegt. Auch hier zeigt der besondere Er-fahrungsschatz von Menschen mit Psy-chiatrieerfahrung nicht nur neue Per-spektiven auf, sondern nutzergeleiteteForschung gibt den Beteiligten auch einesozial anerkannte Rolle und hilft ihnen,eine stärkere gesellschaftliche Position zuerreichen.

In Ljubljana untersuchten sechs Teil-nehmer des EX-IN-Moduls »Empowermentin Theorie und Praxis« fünf Wohnheimefür Menschen mit seelischen Problemen.Die Experten durch Erfahrung waren aktivan der Gestaltung und Durchführung derInterviews beteiligt. Es zeigte sich, dass dieAntworten der Befragten nur aufgrund dervon den Nutzern anhand ihrer eigenenErfahrungen formulierten Fragen so gege-ben werden konnten. Ein Beispiel:

Vom Ich- zum Wir-Wissen

Harrie van Haaster aus den Niederlandenberichtete von dem verbesserten und er-weiterten Wissen über Coping-Strategien.Nutzer verfügen über viel Wissen, wie an-dere unterstützt werden können. Sie ken-nen nicht nur den eigenen Körper, die ei-gene Seele, das eigene Verhalten und dieeigenen Bewältigungsstrategien, sie wis-sen auch über Versorgungssysteme gutBescheid. Im Rahmen des Projektes ginges u.a. darum, wie aus dem Ich-Wissen,das auf eigenen Erfahrungen und der ei-genen Perspektive beruht, ein Wir-Wis-sen werden kann. Nur wenn Erfahrungengeteilt werden, kann man voneinanderlernen. Als Beispiel für Bereiche, in de-nen Nutzerwissen zu wertvollen Verbes-serungen führen kann, nannte er denUmgang mit Psychopharmaka und denUmgang mit sozialer Isolation.

Und immer wieder falsche Annahmen ausräumen

Christian Aamodt aus Norwegen hat eineFachausbildung im wirtschaftlichen Be-reich, ist Experte durch Erfahrung und

4 PSY CHO SO ZIA LE Um schau 1/2008

PSYCHIATRIE & GEMEINDE

Erfahrene veränderndie Psychiatrie

Europäisches Pilotprojekt EX-IN schafft Modelle der NutzerbeteilungVon Katrin Lange

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heute als Beamter für psychiatrische Ver-sorgung in der Stadtverwaltung von Bæ-rum tätig. Bei seiner Arbeit muss er oftfalschen Annahmen entgegentreten, z.B.:❚ psychiatrische Krankheiten betreffen

nur wenige Leute;❚ von psychiatrischen Krankheiten betrof-

fene Menschen werden nicht wieder ge-sund;

❚ Betroffene sind Belastungen.Die Stadtverwaltung von Bærum hatmittlerweile mehrere Experten durch Er-fahrung eingestellt, die vor allem im pla-nerischen Bereich beratend tätig sind.

Recovery-Tools

Auch Alan Rowland aus England ist Ex-perte aus Erfahrung und arbeitet schonlange als Genesungsbegleiter in verschie-denen gemeindepsychiatrischen Diens-ten. Die von ihm auf der Tagung vorge-stellten Recovery-Tools sind exemplarischfür die verbesserten Hilfemöglichkeiten,die auf der Basis von Expertenwissen ent-wickelt werden können. Mit Recovery-Tools sind Hilfsmittel gemeint, die denindividuellen Genesungs- und Wiederer-starkungsprozess des Einzelnen fördernkönnen. Dabei wird davon ausgegangen,dass Recovery eine Reise der Selbstver-wirklichung ist, die von Menschen, dieeine Vertrauensbeziehung zum Reisen-den aufgebaut haben, begleitet, erleich-tert und beeinflusst werden kann. Dievorgestellten Hilfsmittel für diese Reisewurden von und mit Experten aus Erfah-rung entwickelt. Sie werden u.a. in demambulanten Dienst, in dem Alan Rowlandzurzeit arbeitet, den Nutzerinnen undNutzern angeboten. Sie sollen helfen,durch verständnisvolles Einschätzen derSituation »Möglichkeits-Fenster« zu öff-nen. Diese Fenster öffnen sich jedochnur, wenn die Erzählungen und die Ge-schichten der Betroffenen im Mittel-punkt stehen und ihre Wichtigkeit undBedeutungen (wieder-) entdeckt werden.

Beispiele für Recovery-Hilfsmittel sind:❚ Informationsblätter über das Team, die

Angebote und die Arbeitsweise;❚ Erinnerungsbögen, auf denen Nutzer

zwischen den einzelnen Besuchen desTeams Fragen, Einfälle und Anmerkun-gen notieren können;

❚ Aktivitäts-Fragebogen;❚ Zeit-Streifen: Aktivitäten der Vergangen-

heit, Gegenwart und Zukunft werden inVerbindung gebracht mit guten undschlechten Zeiten;

❚ Recovery-Tagebuch;❚ Krisenplan – Genesungsverteidigung;❚ Auswertungsbögen.

Potenzielle Einsatzorte für Genesungsbegleiter

Thomas Bock und Gyöngyver Sielaff vonder Universitätsklinik Hamburg-Eppen-dorf beschäftigten sich mit den Perspek-tiven, die das Projekt der Einbeziehungvon Experten aus Erfahrung in Deutsch-land hat. Sie skizzierten zunächst die Si-tuation in Hamburg. Dort wird bereitsseit einiger Zeit in verschiedenen Zusam-menhängen trialogisch gearbeitet. Nebenden regelmäßig stattfindenden Psychose-Seminaren gibt es den Verein »Irre mensch- lich«, der Anti-Stigma-Projekte vor allemin Schulen initiiert. Außerdem wurde einKurs zur Ausbildung von Psychiatrie-Er-fahrenen als Genesungshelfer und Peer-Begleiter durchgeführt.

Möglichkeiten des Einsatzes von Exper-ten durch Erfahrung sehen sie an vielenPunkten in der Versorgung: Als Gene-sungsbegleiter nicht nur bei »eigensinni-gen« Patienten im Home Treatment, inInstitutsambulanzen, (Tages-) Kliniken, imBetreuten Wohnen, in der ambulantenPflege oder als Peer-Berater in der psycho-sozialen Versorgung oder auch an Schu-len. Aber auch in der Fort- und Weiterbil-dung kann es Einsatzorte als »Lebens-Leh-rer« und Fortbilder geben: Bei Infoprojek-ten in Betrieben ebenso wie in derFortbildung für Mediatoren an Schulenund bei der Polizei wie auch in der Aus-und Fortbildung für Gesundheitsberufe.

Auseinandersetzung mit Krankheits-erfahrung verändert Betroffene und Profis

Uwe Bening unterstrich zum Abschlussnoch einmal die Bedeutung der subjekti-

ven Perspektive. Nur wenn man die Le-benserfahrung in den Mittelpunkt rückt,kann eine andere Definition von Gesund-heit greifen, bei der gesunde Lebendig-keit kein Zustand ist, sondern die Fähig-keit, die individuellen Möglichkeitensinnvoll und optimal zu nutzen und soein hohes Maß an zufriedener Lebens-freude zu erreichen. Krankheit sollte nichtals ein Zustand oder ein Defekt angese-hen werden, sondern als Fähigkeit, sichmit den unerwarteten Herausforderungendes Lebens auseinander zu setzen und siemöglichst erfolgreich zu bewältigen. Sobetrachtet stellt Krankheit Energie für In-nehalten und Wandlung zur Verfügung.Die herkömmliche Psychiatrie hingegenbetrachtet beispielsweise psychotischesErleben als Defekt. Damit wird den be-troffenen Menschen Lebendigkeit undBeweglichkeit genommen. Erst wennpsychotisches Erleben als eine Möglich-keit menschlichen Lebens wahrgenom-men wird, kann in der Begegnung undAuseinandersetzung mit dieser Erfahrungein notwendiger Entwicklungs-, Wachs-tums- und Reifungsschritt ermöglichtwerden. Ein liebe- und verständnisvollesHilfeangebot durch Genesungsbegleiterkann diesen Prozess unterstützen.

Dieses Hilfeangebot gilt es aufzubauen.Die Kompetenzen, Erkenntnisse und Er-fahrungen von Menschen, die selber Er-fahrungen mit Krisen und Psychiatrie ge-macht haben, können dabei helfen, impsychiatrischen System einen Wandelherbeizuführen. ❚ ❚ ❚

Katrin Lange ist Psychologin und arbeitet beim Fortbildungsträger F.O.K.U.S., der Initiative zur sozialen Rehabilitation e.V. in Bremen.

PSY CHO SO ZIA LE Um schau 1/2008 5

PSYCHIATRIE & GEMEINDE

Irm

gard

Kia

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