Erfahrungsbericht über das Auslandsstudium an der Athens ... · dass das griechische Notensystem...

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Aktuelle Berichte über einen Studienaufenthalt innerhalb Europas sind im Goethe Globe veröffentlicht Erfahrungsbericht über das Auslandsstudium an der Athens University of Economics and Business (AUEB), Griechenland Wintersemester 2015/16 Ich habe mich für Athen entschieden, weil ich innerhalb Europas bleiben wollte, die Universität im europäischen Raum einen recht guten Ruf hat und natürlich auch, um in Griechenland einen grandiosen Sommer und milden Winter zu verbringen. Mein Erasmussemester in Athen war sehr anders, als ich es mir vorgestellt habe, aber dennoch war es das Beste meines Studiums bis jetzt. Ich habe mich bewusst für Athen entschieden, und kann es jedem nur empfehlen. Die Stadt ist einfach unglaublich. Zugegeben, nicht die Schönste, aber man hat so unglaublich viele Möglichkeiten und eine sehr aktive Erasmus-Szene. Zufällig wurde ich zusammen mit einer Freundin für Athen ausgewählt, so dass wir uns zusammen eine Wohnung gesucht haben. Wir haben unsere auf dem Portal erasmusu.com gefunden. Hier sollen die Angebote von einer Organisation überprüft werden, so dass man nicht so leicht auf Betrüger herein fällt. Man bezahlt etwas für einen Premiumzugang (bei uns waren es 30€ für ein Paar Tage) und kann dann in den Erstkontakt mit den Vermietern treten. Also am Besten vorher alle in Frage kommenden Wohnungen zusammensuchen. Ob die Seite wirklich ihre Versprechen einhält, kann ich nicht sagen. Bei uns hat es gut geklappt, aber ich habe sonst kaum jemanden getroffen, die sie benutzt haben. Die meisten meiner Freunde haben ihre Wohnung über diverse facebook-Gruppen gefunden. Das Angebot ist relativ groß, und die Preise relativ moderat. Wir haben zu zweit für 95 qm in ruhiger, zentrumsnaher (aber weit von der Uni) Lage warm ca. 300€ p.P. bezahlt. Das war vergleichsweise schon relativ viel. Besonders aufpassen sollte man bei den Nebenkosten. Bei einigen Wohnungen sind die Bills included bei anderen wird es nach Verbrauch abgerechnet. Hier kann man ziemlich tief in die Tasche greifen müssen, denn auch wenn man es sich nicht vorstellen kann, es wird auch mal sehr kalt in Athen. Und die Wohnungen sind alle katastrophal isoliert und verfügen (wenn überhaupt) nur über sehr ineffiziente Heizungen, die viel Strom fressen. Genauso ist es mit dem Wasser, welches meistens über einen Boiler extra erwärmt wird. Es ist jetzt nicht so, dass man die Nebenkosten nicht bezahlen kann, aber unterschätzt die Höhe nicht. Wir waren recht sparsam und mussten im Durchschnitt (also auch im Sommer, wenn wir praktisch nie zu Hause waren und das Wasser nur über den Sonnenkollektor auf dem Dach geheizt wurde) ca. 80€ p.P. pro Monat bezahlt. Die Lage unserer Wohnung war wie bereits erwähnt sehr ruhig, was eine sehr gute Abwechslung zur lauten und teils sehr hektischen Innenstadt ist. Die Wohnung ist in Illisa, was auch ein Studentenviertel mit einer Reihe von Bars ist. Als Innenstadt sehe ich hier den Bereich zwischen Syntagma, wo sich das Parlament befindet, und Monastiraki. Ich konnte in 25 min in die Innenstadt laufen und es gibt zahlreiche Busse und die Metro. Es ist wirklich von Vorteil, sich eine Wohnung mit Metronähe zu suchen, weil diese das zuverlässigste und schnellste Verkehrmittel ist. Es gibt drei Linien, die Athen gut durchspannen. Die blaue Linie fährt direkt zum Flughafen. Die Uni liegt an der Grünen. Es gibt auch sehr viele Busse, Trolleybusse und Straßenbahnen, allerdings gibt es hier keinen Fahrplan. Sie kommen, wann sie kommen. Man muss ihnen wie Taxis winken, damit sie an der Haltestelle anhalten, und es werden keine Haltestellen angesagt. Am Anfang kann das im ruckigen Athener Verkehr sehr anstrengend sein, aber nach einiger Zeit kommt man mit den Bussen auch ans Ziel, zwar nicht immer

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Aktuelle Berichte über einen Studienaufenthalt innerhalb Europas sind

im Goethe Globe veröffentlicht

Erfahrungsbericht über das Auslandsstudium an der Athens

University of Economics and Business (AUEB), Griechenland

Wintersemester 2015/16

Ich habe mich für Athen entschieden, weil ich innerhalb Europas bleiben wollte, die Universität

im europäischen Raum einen recht guten Ruf hat und natürlich auch, um in Griechenland einen

grandiosen Sommer und milden Winter zu verbringen. Mein Erasmussemester in Athen war

sehr anders, als ich es mir vorgestellt habe, aber dennoch war es das Beste meines Studiums bis

jetzt. Ich habe mich bewusst für Athen entschieden, und kann es jedem nur empfehlen. Die

Stadt ist einfach unglaublich. Zugegeben, nicht die Schönste, aber man hat so unglaublich viele

Möglichkeiten und eine sehr aktive Erasmus-Szene.

Zufällig wurde ich zusammen mit einer Freundin für Athen ausgewählt, so dass wir uns

zusammen eine Wohnung gesucht haben. Wir haben unsere auf dem Portal erasmusu.com

gefunden. Hier sollen die Angebote von einer Organisation überprüft werden, so dass man nicht

so leicht auf Betrüger herein fällt. Man bezahlt etwas für einen Premiumzugang (bei uns waren

es 30€ für ein Paar Tage) und kann dann in den Erstkontakt mit den Vermietern treten. Also am

Besten vorher alle in Frage kommenden Wohnungen zusammensuchen. Ob die Seite wirklich

ihre Versprechen einhält, kann ich nicht sagen. Bei uns hat es gut geklappt, aber ich habe sonst

kaum jemanden getroffen, die sie benutzt haben. Die meisten meiner Freunde haben ihre

Wohnung über diverse facebook-Gruppen gefunden. Das Angebot ist relativ groß, und die

Preise relativ moderat. Wir haben zu zweit für 95 qm in ruhiger, zentrumsnaher (aber weit von

der Uni) Lage warm ca. 300€ p.P. bezahlt. Das war vergleichsweise schon relativ viel.

Besonders aufpassen sollte man bei den Nebenkosten. Bei einigen Wohnungen sind die Bills

included bei anderen wird es nach Verbrauch abgerechnet. Hier kann man ziemlich tief in die

Tasche greifen müssen, denn auch wenn man es sich nicht vorstellen kann, es wird auch mal

sehr kalt in Athen. Und die Wohnungen sind alle katastrophal isoliert und verfügen (wenn

überhaupt) nur über sehr ineffiziente Heizungen, die viel Strom fressen. Genauso ist es mit dem

Wasser, welches meistens über einen Boiler extra erwärmt wird. Es ist jetzt nicht so, dass man

die Nebenkosten nicht bezahlen kann, aber unterschätzt die Höhe nicht. Wir waren recht

sparsam und mussten im Durchschnitt (also auch im Sommer, wenn wir praktisch nie zu Hause

waren und das Wasser nur über den Sonnenkollektor auf dem Dach geheizt wurde) ca. 80€ p.P.

pro Monat bezahlt.

Die Lage unserer Wohnung war wie bereits erwähnt sehr ruhig, was eine sehr gute

Abwechslung zur lauten und teils sehr hektischen Innenstadt ist. Die Wohnung ist in Illisa, was

auch ein Studentenviertel mit einer Reihe von Bars ist. Als Innenstadt sehe ich hier den Bereich

zwischen Syntagma, wo sich das Parlament befindet, und Monastiraki. Ich konnte in 25 min

in die Innenstadt laufen und es gibt zahlreiche Busse und die Metro. Es ist wirklich von Vorteil,

sich eine Wohnung mit Metronähe zu suchen, weil diese das zuverlässigste und schnellste

Verkehrmittel ist. Es gibt drei Linien, die Athen gut durchspannen. Die blaue Linie fährt direkt

zum Flughafen. Die Uni liegt an der Grünen. Es gibt auch sehr viele Busse, Trolleybusse und

Straßenbahnen, allerdings gibt es hier keinen Fahrplan. Sie kommen, wann sie kommen. Man

muss ihnen wie Taxis winken, damit sie an der Haltestelle anhalten, und es werden keine

Haltestellen angesagt. Am Anfang kann das im ruckigen Athener Verkehr sehr anstrengend

sein, aber nach einiger Zeit kommt man mit den Bussen auch ans Ziel, zwar nicht immer

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pünktlich, aber das ist in Griechenland sowieso nicht so wichtig, und meistens ist man doch

schneller als mit der Metro, wenn man nicht umsteigen muss. Für 15€ kann man sich eine

Monatskarte für den öffentlichen Nahverkehr kaufen. Freunde von mir lebten in Ambelokipi,

was ein guter Kompromiss zwischen Uninähe und Innenstadt ist. Aber natürlich kann man auch

direkt in dem Viertel um die Uni herum wohnen. Allerdings sollte man sich bewusste sein, dass

dies nicht die beste Gegend ist. Ich war dort nicht so oft unterwegs, allerdings wurde ich

mehrmals vor dem Victoria-Park gewarnt. Auch ein Freund würde am helllichten Tag von der

Polizei drauf angesprochen, dass er den Park meiden sollte. Allerdings habe ich nie gehört, dass

jemand belästigt wurde, und dass obwohl wir alle fast täglich dort waren. Exarchia ist das

Studentenviertel und hier finden an bestimmten Tagen Demonstrationen statt, die regelmäßig

eskalieren. Aus historischen Gründen, ist die Polizei an manchen Tagen nicht befähigt das

Viertel zu betreten. Uns wurde immer geraten, an solchen Tagen zu Hause zu bleiben und

besonders zentrale Plätze zu meiden. Ein Paar Freunde, die hier gewohnt haben, haben erzählt,

dass sie auf ihrem Balkon, das Tränengas in den Augen fühlen konnten und tatsächlich ein Paar

Türen in der Nachbarschaft eingetreten wurden. Aber so gravierend sich das alles anhört, so

habe ich mich nie unsicher in Athen gefühlt.

Die Erasmusvorlesungen sind alle auf Englisch und finden meist in einem anderen Gebäude

in der Nähe der griechischen Hauptuni statt. Die Hauptuni beherbergt eine Bibliothek mit einer

kleinen Sammlung englischer Fachbücher, sowie die Mensa. Hier konnten wir absolut

kostenlos essen. Drei Mahlzeiten am Tag, wie ich gehört habe auch am Wochenende. Qualitativ

war das Essen in Ordnung, geschmacklich leider ziemlich fad und dann auch so fettig, dass ich

es vorgezogen habe zu Hause zu essen. Auch weil es zeitlich besser passte. Aber ich kenne

viele, die regelmäßig in der Mensa gegessen haben und man kann auch nur schnell rein und

sich einen Apfel oder etwas zum Mitnehmen holen. Das Unigebäude selbst und das

Erasmusgebäude sind ziemlich runtergekommen, aber tun ihren Zweck. Seine Kurswahl kann

man innerhalb der ersten zwei Wochen noch ändern und ich empfehle, sich mehrere Kurse

anzuschauen, aber auch ein Auge auf den Stundenplan zu haben. Grundsätzlich dauern alle

Vorlesungen 3 Stunden. Übungen und Mentorien gibt es nicht, sodass man sich gut den Freitag

freihalten kann, um zu reisen. Die Kurse sind generell anwesenheitspflichtig, man darf 3 mal

Fehlen. Ich belegte Money and Capital Markets, einen sehr guten Kurs, der einem Überblick

über die Grundlagen von Börsen und Märkten gibt, die sonst eigentlich einfach immer als

bekannt vorausgesetzt werden. Die Klausur bestand nur aus Rechnen und war sehr leicht. Von

der Art der Aufgaben ist es mit OFIN/BFIN zu vergleichen. Dann hatte ich Business Policy

and Strategy, ich persönlich stand mit dem Thema etwas auf Kriegsfuß. Aber die Dozentin ist

unglaublich nett und verständnisvoll. Neben dem Unterricht mussten wir ein Case Assignment

machen, insgesamt ist der Kurs vom Umfang her aber sehr überschaubar. Deutlich

arbeitsaufwendiger war Economics of EU Competition Policy, auch hier musste ich einen 10-

Seiten Aufsatz schreiben, und meine Arbeit präsentieren. Der Kurs war allerdings sehr

interessant und thematisch eine Mischung aus BMIK und BMGT. Cost Accounting war

ziemlich langweilig, aber der Lehrer hat sich so unglaublich viel Mühe gegeben, und die

Klausur war ein Witz, so dass das Fach auf jeden Fall einer Überlegung wert ist. International

Economics war mit Abstand der anspruchvollste Kurs. Der Inhalt ist am ehesten mit BMAK

zu vergleichen, geht allerdings deutlich darüber hinaus. Wir mussten ein Midterm schreiben

und generell stand das Unterrichtsniveau nur entfernt im Verhältnis zur Klausur und vor allem

zu dem Niveau der Klausuren der anderen Fächer. Trotzdem war dies der Kurs, aus dem ich

am meisten mitgenommen habe, und zu dem ich am liebsten gegangen bin. Allerdings werde

ich die Note durch ein anderes WPM in Ffm ersetzten. Allgemein lässt sich sagen, dass es viele

Kurse gibt, die einen Aufsatz oder Projekt erfordern. Diese sind thematisch häufig interessanter

aber natürlich auch arbeitsaufwendiger. Das Niveau ist deutlich unter dem von Frankfurt und

ich war sehr oft sehr froh, dass ich gewisse Zusammenhänge schon verstanden hatte, weil ich

ohne mein Vorwissen von den Erklärungsversuchen sehr verwirrt worden wäre. Hinzu kommt,

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dass das griechische Notensystem (10 bis 0, ab 4 hat man bestanden) sehr unvorteilhaft

angerechnet wird. Eine 10 ist fast nicht zu bekommen und für eine 9 muss man sich schon sehr

anstrengen (9 entspricht einer 1.7 und eine 8 schon einer 2.3), also wenn ihr darauf aus seid,

euren Schnitt zu heben, gibt es bestimmt Unis an denen das leichter ist. Aber Athen hat neben

der Uni so viel mehr zu bieten, dass ich meine Entscheidung in keinster Weise bereue.

Die Organisation esn ist sehr aktiv in Athen. In den ersten Tagen haben sie im Rahmen der

Einführungswoche SIM-cards für uns bereitgestellt und kulturelle Ausflüge, sowie die ersten

Parties oragnisiert. Und auch im Laufe des Semester gab es pro Woche mindestens 3 esn Parties

von einer der griechischen Unis. Die Athens University of Economics and Business (AUEB)

nimmt zwar die meisten Erasmusstudenten auf (bei uns waren es ca. 200), allerdings gibt es

noch eine Reihe anderer, die auch Parties und Trips organisieren. Ich schätze mal, dass wir

insgesamt so 400 Erasmusleute waren. Davon bestimmt die Hälfte Deutsch, dann sehr viele

Franzosen, Niederländer, Finnen und einige Polen und Spanier. Über das Studentenleben kann

man sich wirklich nicht beklagen. Mit esn war ich am Ende der Einführungswoche auf

Mykonos, was einfach nur genial war. Allerdings ist es klar, dass man bei so großen Gruppen

immer ziemlich viel warten muss, also haben wir danach selbst Trips organisiert. Wir haben

Autos gemietet und sind einmal über die gesamte Peleponnes gefahren. Und dann waren wir

im Dezember noch auf Santorini und dort sogar im Meer. Es ist unglaublich, wie günstig man

in der Nebensaison verreisen kann. Und es gibt so unglaublich viele Inseln, eigentlich schade,

dass ich nur so wenige gesehen habe. Aber auch in Athen kann man tagsüber unglaublich viel

erleben. Die Museen sind für Studenten der EU grundsätzlich kostenfrei und auf der

Haupteinkaufsstraße Ermou findet man so ziemlich alle Geschäfte, die man braucht. Zum

Jahreswechsel gibt es ziemlich gute Sales, da lohnt es sich noch ein Paar Kilo im Gepäck

freizuhaben. In Fitnessstudios lassen sich auch kürzere Laufzeiten für Erasmusstudenten

aushandeln.

Meine Eltern waren sehr besorgt wegen der Krise, allerdings hat man von den schlechten

wirtschaftlichen Verhältnissen kaum etwas gemerkt. Es gibt sehr viele Lokale, die immer voll

sind,und alle Leute begegnen einem sehr freundlich. Besonders auch, wenn man sagt, man

kommt aus Deutschland, weil sehr viele Verwandte oder Bekannte hier haben, oder selbst

einmal hier gearbeitet haben und nun zurückgekehrt sind. Ganz oft kann man sich so auch kurz

mit den Leuten auf Deutsch unterhalten, was ganz gut tut nach dem ganzen Englisch. Als ich

in Athen war, war die Balkanroute noch offen, weswegen die Flüchtlingssituation

wahrscheinlich deutlich entspannter war. Allerdings hat man auch hier schon sehr viele

gesehen. Gerade im Uni Viertel Victoria sammeln sich viele, da hier die Tickets für eine

Weiterfahrt gekauft werden können. Tagsüber haben sie auf einem Platz gewartet und sich in

der Ubahnhaltestelle gesammelt. Alle waren sehr ruhig und haben einfach nur gewartet und

niemanden angesprochen. Sogar die wenigen Kinder waren sehr leise, was mich ziemlich

verwundert hat. Ab und zu waren Kamerateams da, um die Situation zu filmen und Interviews

zu führen. Einmal musste die Ubahn Station gesperrt werden, weil zu viele dort Schutz vor

einem heftigen Regen gesucht hatten. In den Wintermonaten wurde der Platz nachts auch

geräumt und die Flüchtlinge in einem Stadion untergebracht. Es gibt auch eine Initiative von

Erasmusstudenten, die sich um Flüchtlinge kümmern.

Von der esn gibt es ein Buddy-Program. Ihr bekommt einen griechischen Studenten

zugewiesen, der euch mit allem weiterhelfen kann. Die Studenten sind meistens Teil der esn

und alle super lieb. Aber auch, wenn ihr keinen habt, könnt ihr euch jeder Zeit an die esn wenden

und man wird glücklich sein, euch zu helfen. Mit Englisch kommt man ganz gut durch Athen.

Griechisch habe ich nur sehr wenig gelernt. Ich hatte auch sehr viel mehr mit Erasmusstudenten

zu tun, deswegen hatte ich auch nicht so wirklich die Gelegenheit zu sprechen.

Wie ich schon mehrmals betont habe, war mein Auslandssemester in Griechenland die Beste

Entscheidung meines Lebens. Ich habe so unglaublich viel gelernt und gute Freunde aus aller

Welt getroffen! Es hat mir gezeigt, wie einfach es ist, Trips zu organisieren und Erinnerungen

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zu schaffen. Ich dachte immer bei Erasmus geht es darum, zu sehen, dass wir im Endeffekt alle

gleich sind. Aber erst durch meine Zeit in Athen habe ich begriffen, wie gravierend die

Unterschiede doch sind. Ich werde niemals die Diskussionen über Homosexualität zwischen

den super liberalen Holländern und den recht konservativen Polen vergessen. So abgedroschen

es auch klingt, mein Horizont hat sich erweitert und ich weiß definitiv, dass dies nicht mein

letzter Auslandsaufenthalt und nur einer von vielen Trips nach Griechenland war.

Athen von Filipapou aus Meteora-Trip Strand 30min vom Stadtzentrum Oia auf Santorini

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Erfahrungsbericht über das Auslandsstudium an der Athens University of Economics and Business (AUEB), Griechenland Wintersemester 2015/16 Von Franziska Klingebiel, [email protected]

Informationen zur Gasthochschule Meinen Auslandsaufenthalt als Erasmus Studentin verbrachte ich an der Athens University of Economics and Business im Zentrum von Athen, eine der besten Wirtschaftsuniversitäten des Griechenlands. Informationen zur Studienstruktur an der Gasthochschule Die Erasmus-Studenten werden an der Uni in einem separaten Gebäude auf Englisch unterrichtet, da ansonsten die Vorlesungen in Griechisch gehalten werden. Dies ist einer der Gründe, warum die Austauschstudenten eher in wenig Kontakt mit den einheimischen Studenten stehen abgesehen von den ESN Mitgliedern der AUEB. Die Studienstruktur unterscheidet sich sehr zu der in Frankfurt, da man in Athen 3-stündige Vorlesungen mit ein, zwei Pausen besucht. In der Regel sitzt man nie mit mehr als 40 anderen Studenten in dem Kurs und die Professoren wünschen teilweise eine Beteiligung der Studenten, sodass es hilfreich ist, sich schon vor dem Kurs mit dem Inhalt auseinanderzusetzen. Es gibt eine e-class, in der die Professoren die Vorlesungsinhalte bereitstellen, ähnlich zum OLAT in Frankfurt. Außerdem herrscht Anwesenheitspflicht an der Universität, wobei man nur dreimal fehlen darf, bevor man von der Klausur ausgeschlossen wird. Formalitäten für den Studienaufenthalt Zum Ende des 3. Semester war es an der Zeit, sich für ein Auslandssemester zu bewerben. Dabei hat man im Rahmen des Erasmus + Programms die Möglichkeit, sich für zwei Universitäten zu bewerben. Nach etwa einem Monat Wartezeit bekamen wir Bescheid, ob man an einer Gasthochschule akzeptiert wurde. Bei mir war es so, dass ich zunächst eine Absage erhielt und eine Woche später per Email darüber informiert wurde, dass ein weiterer Platz in Athen zur Verfügung steht und ich die nächste auf der Warteliste bin. Nach der Zusage ist der Ablauf sehr unkompliziert und bei Fragen kann man jederzeit das International Office und auch besonders Vassiliki Papavassiliou, die Erasmus-Koordinatorin Vorort in Athen kontaktieren, welche mit Rat und Tat zur Seite steht und sogar fließend deutsch spricht. Studienschwerpunkte / Lehrveranstaltungen an der Gasthochschule Um den Studienaufenthalt angerechnet zu bekommen, sollte man Kurse mit einem Gesamtwert von 30 credit points belegen. In Athen bedeutet dies in der Regel die Belegung von fünf Kursen, die jeweils zwischen 6 und 8 credit points bringen. An der AUEB gibt es zwei Arten von Veranstaltungen, zum einen sind das Vorlesungen mit wöchentlichem Unterricht und zum anderen „reading course“, wobei man mehr Arbeit daheim investieren muss und es keine regelmäßigen Vorlesungen gibt.

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Da ich mich an der Goethe-Universität für den Schwerpunkt Finance & Accounting entschieden habe, musste ich in Athen ein Economics Modul, ein Seminar, mindestens ein Schwerpunktmodul und ein weiteres allgemeines Modul belegen. Dabei habe ich mich für die Kurse Business Policy & Strategy, Financial Management, Cost Accounting, International Economics und Legal Aspects of European Integration entschieden. Die Kurse Business Policy & Strategy als Seminar mit einem Assignment und einer finalen Klausur, Financial Management und Cost Accounting kann ich weiterempfehlen, weil sie gut vorbereitet sind und die Professoren sich Mühe geben, den Studenten alle Inhalte nah zu bringen und für Fragen zur Verfügung stehen. Der Kurs International Economics ist theoretischer ausgelegt und besteht aus einem mikro- und einem makroökonomischen Teil, welche von zwei Professoren gelehrt werden. In diesem Kurs schreibt man auch einen Midterm. Nachteil bei diesem Modul ist die etwas schwierige Vorbereitung auf der Klausur, da einem wenig Aufgaben und diese ohne Lösung zur Verfügung stehen. Von dem Kurs Legal Aspects of European Integration (als mein allgemeines Modul) würde ich auch eher abraten, da die Struktur etwas unübersichtlich ist. Das Niveau an der Athener Universität liegt in jedem Fall etwas unter dem der Goethe-Universität. Aber im Gegensatz zu Frankfurt hat man in Athen mehr Arbeit während des Semesters, wie Midterms, Präsentationen oder Assignments. Ich persönlich kann jedoch nichts zu Präsentationen oder reading courses sagen, weil ich kein Modul dieser Art besucht habe. Insgesamt kann ich sagen, dass ich zwar auch durchweg während des Semesters etwas für die Kurse tun musste, aber ich den Aufenthalt doch sehr genießen konnte, da auch die Vorbereitung auf die finalen Klausuren entspannter ist als in Frankfurt. Studiensituation an der Gasthochschule Aufgrund der schwierigen wirtschaftlichen und politischen Situation in Griechenland gibt es auch unter den griechischen Studenten viele politische Demonstrationen und Kundgebungen. Um und in der Uni sieht man überall viele Plakate zu politischen Überzeugungen und es kam auch mal vor, dass die Studenten oder das Personal streikten und die Universität an diesen Tagen geschlossen blieb. Jedoch waren die Vorlesungen der Erasmus-Studenten davon nicht unbedingt beeinträchtigt, weil wir in einem anderen Gebäude unterrichtet wurden. Betreuung an der Gasthochschule, Ansprechpersonen Die Hauptansprechperson an der Universität Vorort ist Vassiliki Papavassiliou, die jeden einzelnen Erasmus-Studenten der fast 200 mit Namen kennt und sich jedem Problem annimmt und versucht den Studenten zu helfen. Weiterhin hatte man die Möglichkeit sich für das Buddy-Programm anzumelden. Dabei wird einem ein einheimischer Student zugeteilt, der einem besonders in der Anfangszeit etwas unter die Arme greifen konnte. Bei mir lief das jedoch etwas schief, und mein Buddy hielt sich erst ab November wieder in Athen auf, wo ich schon zwei Monate dort war. Aus dem Grund hatte ich auch keinen wirklichen Kontakt zu ihm, da ich mich schon allein eingelebt hatte. Ein letzter wichtiger Kontaktpunkt waren die griechischen Studenten des ESN AUEB, dem universiätsinternen Erasmus Network. ESN organisierte Trips wie zum Beispiel nach Mykonos oder Meteora, aber auch Veranstaltungen und Parties innerhalb Athens. Die Mitglieder waren jederzeit zu erreichen und hilfsbereit. Unterbringung an der Gasthochschule Der wohl einfachste Weg, sich ein Zimmer in Athen zu suchen ist die Website www.stayinathens.com. Das ist eine Agentur, die insbesondere Zimmer und Wohnungen für Erasmus-Studenten überall in Athen vermittelt, die auch vielfach nahe an der Universität liegen. Dies kann man problemlos von Deutschland aus im Voraus regeln, wobei man die komplette Miete bereits überweisen muss. Jedoch sind die Zimmer meiner Meinung nach teilweise überteuert für die jeweilige Ausstattung und die Wohnungen rundum die Metrostation Victoria befinden sich oftmals in einer sehr schlechten Gegend. Da mir die meisten Zimmer über die Vermittlung ehrlich gesagt nicht gefielen, fand ich die Website erasmus.com, auf der Erasmus-Studenten schon vorher in Kontakt treten können. Dort habe ich eine Holländerin kennengelernt, wir haben uns zusammengetan und auch über die besagte Website eine Wohnung gefunden haben, da Privatpersonen hier Zimmer und Apartments bereitstellen. Die Wohnung hat pro Person 300 € gekostet, ähnlich wie bei Stayinathens, jedoch war sie meiner Meinung nach besser ausgestattet und moderner. Auch hier konnten wir andere Austauschstudenten kennenlernen, dadurch, dass fast das ganze Haus an diese vermietet war und sich das Haus in einer etwas besseren Lage befand als Victoria. Dafür nahm ich gerne in Kauf, die U-Bahn zur Uni nehmen zu müssen. Informationen zum Standort Athen ist der kulturelle Mittelpunkt Griechenlands mit sehr schönen Eckchen wie natürlich der Akropolis, Plaka, aber auch Piräus und die Meergegend. Von Athen aus kann man kostengünstig Fähren und Flüge zu den Inseln nehmen, wo auch bis in den Dezember rein das Wetter noch angenehm warm sein kann. Grundsätzlich kann ich empfehlen, ein paar Inseln zu besuchen wie Mykonos und Santorini. Auf

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diesen Trips hatte man auch immer wieder die Chance, andere Erasmus-Studenten kennenzulernen, mit denen man bisher vielleicht nichts zu tun hatte. Ich denke jedoch, jeder weiß, dass sich die angespannte politische und wirtschaftliche Lage in Griechenland und besonders in Athen bemerkbar macht im Alltag. Es gibt ab und zu Streiks der öffentlichen Verkehrsmittel, Taxen und Arbeitern. Gerade an diesen Tagen sollte man sich vom Center, dem Syntagma-Platz fernhalten, da es zu großen Demonstrationen kommt. Lebenshaltungskosten Die Kosten für die Wohnung sind in jedem Fall günstiger als in Frankfurt, jedoch sind die Preise in den Supermärkten wesentlich höher, sodass man in diesem Bereich fraglos etwas tiefer in die Tasche greifen muss. Aber Obst und Gemüse bekommt man besonders günstig auf den zahlreichen Wochenmärkten in der ganzen Stadt. Eintritte zu den Sehenswürdigkeiten und Benutzung der Metro sind für Studenten sehr kostengünstig, da europäische Studenten starke Ermäßigungen erhalten. Eine Monatskarte für die Metro, Busse etc. bekommt man als Student für 14 €. Als Erasmus-Student bekommt man die Mensakarte von der Uni umsonst und kann damit dreimal täglich in der Mensa essen, allerdings war ich nur selten dort, weil die Auswahl und der Geschmack der Speisen doch teils sehr fragwürdig waren. Aber auch Essen bestellen und die typischen griechischen Gerichte wie Pita & Souvlaki sind sehr günstig und lecker. Insgesamt würde ich sagen, nehmen sich die Lebenshaltungskosten in Deutschland und Griechenland nicht sehr viel, da Mieten auf der einen Seite günstiger, aber Lebensmittel auf der anderen Seite wesentlich teurer sind. Praktische Tipps Aufgrund der herrschenden Armut in Athen sollte man besonders in der Metro auf seine Tasche aufpassen, da viele meiner Freunde bestohlen wurden ohne es überhaupt zu bemerken. Weiterhin haben wir viele Taxen genutzt aufgrund der günstigen Preise, wobei man jedoch genau darauf achten sollte, dass das Taxameter an ist, da die Fahrer einem auch gerne etwas mehr Geld abnehmen möchten. Außerdem sollten sich gerade Mädchen im Dunkeln nicht unbedingt allein umherbewegen in bestimmten Gegenden wie um Victoria, Exarchia und Omonia. Man sollte immer seinen Studentenausweis mit sich führen, um sogar teils in Restaurants Ermäßigungen zu erhalten.

Fazit Obwohl ich am Anfang sehr skeptisch war angesichts der wirtschaftlichen Lage in Athen, kann ich nur sagen, es war die beste Entscheidung für ein Auslandssemester dorthin zu gehen. Auch wenn ich bereits ein paar „Problemchen“ erwähnt habe, fühlte ich mich zu keinem Zeitpunkt unsicher in der Stadt und habe sehr viel Gutes erlebt. Die Griechen sind gegenüber den Deutschen sehr gastfreundlich. Also kurz gesagt, solange man etwas aufpasst kann man ein super Semester in Athen verbringen, viele neue Freunde kennenlernen und sich weiterentwickeln.

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Vorbereitung (Planung, Organisation und Bewerbung bei der Gasthochschule)

Die Bewerbung lief über das Erasmusprogramm und die Gasthochschule erhielt unsere Daten.

Somit war der Bewerbungsprozess schnell erfolgreich abgeschlossen.

Mit näher rückendem Datum meines Studienbeginns in Athen, stellte ich mir immer öfter im

Sommer letzten Jahres die Frage, ob ich Bedenken haben müsste aufgrund der

Staatsschuldenkrise in Griechenland. Die Nachrichten meldeten ständig, dass es der

Bevölkerung schlecht gehen würde. Aufgrund der Vorkommnisse schrieb ich eine Mail an das

International Office meiner Gastuniversität und mir wurde sofort die Angst genommen. Es

würde alles problemlos funktionieren, die Uni sei in der Lage uns Erasmusstudenten

aufzunehmen. Als ich dann in Athen zu studieren begann, lösten sich alle bisherigen Zweifel

schnell in Luft auf. Von der Krise war kaum etwas zu spüren, was wahrscheinlich auch daran

liegt, da ich Athen nicht vor der Krise erlebt hatte.

Vor Reisebeginn sollte man am Besten seinen Impfschutz beim Arzt kontrollieren lassen,

sowie eine Kreditkarte beantragen. Es ist wichtig eine Kreditkarte zu besitzen, mit der man

gebührenfrei im Ausland Geld abheben kann. Außerdem ist ein ADAC Krankenschutz zu

empfehlen, falls man doch mal den Arzt benötigt.

erste Wochen, Formalitäten wie Einschreibung

Ich kam am 20.09.2015 in Athen an und das Abenteuer begann. Mit meiner Ankunft stellte ich

fest, dass ich keine Straßenschilder lesen konnte, da alles in griechischen Buchstaben

geschrieben war. Mithilfe des von der Universität angebotenen Griechisch-Kurses konnte ich

jedoch bald die Schilder lesen. Am darauffolgenden Tag begann die von ESN organisierte

Einführungswoche für uns Studenten. ESN ist die europäische Erasmus Studenteninitiative.

Die Einführungswoche erinnert bzw. ähnelt sehr der Einführungswoche an der Uni Frankfurt.

Wir machten eine Stadtrallye, besichtigten gemeinsam die Hauptsehenswürdigkeiten wie die

Akropolis und trafen uns zu Barabenden bzw. Partys. Hier bestand die Möglichkeit die ersten

Kontakte und Freundschaften zu knüpfen, womit dann auch schnell die Gründung der

Freundes-Clique des kommenden Semesters erfolgte. Wir flogen für drei Tage mit 100

Erasmusstudenten und einem Team von griechischen Studenten auf die Insel Mykonos. Dort

verbrachten wir ein paar ausgelassene Tage.

Mit Beginn der Uni Anfang Oktober hatte man sich bei seinem Fachbereich zu melden und

einzuschreiben. Hierbei wurde man von den ESN Studenten bestens betreut, die einem mit

Dokumenten in griechischer Schrift beim Verständnis halfen. Es ist wichtig die ‚confirmation of

period of study’ im International Office von Vassiliki, der Ansprechpartnerin für die

Erasmusstudenten, zu Beginn unterzeichnen zu lassen. Man erhielt eine Mensa-Karte für

dreimal täglich kostenloses Essen (Frühstück, Mittag- und Abendessen) in der Cafeteria der

Uni – welches sich jedoch als nicht besonders geschmackvoll herausstellte.

Wohnsituation und –tipps, Job-Möglichkeiten

Über Websites wie ‚erasmusu.com’ ist es einfach Wohnungen bzw. ein Zimmer in Athen zu

finden. Viele Studenten lebten in Erasmus-WGs, welche von der Einrichtung sehr einfach

waren.

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Es besteht die Möglichkeit im Stadtviertel der Universität zu wohnen, welches ich aber nicht

empfehlen würde. Dieses Viertel ist sehr laut und hektisch. Besonders hier merkte man die

Flüchtlingsflut, denn Flüchtlinge schlugen nahe der U-Bahn Station ‚Victoria’ ihr Lager auf oder

übernachten in einem Park nahe der Uni.

Ich wohnte relativ weit weg von der Uni im Stadtviertel Zografou. Hier befinden sich viele der

Botschaften. Nachteil war ein langer Anreiseweg zur Uni von circa 50 Minuten, jedoch hatte

das Viertel seine Vorzüge. Es war besonders ruhig und wir hatten einen Park vor der Haustür.

Ich lebte mit einer Freundin aus Frankfurt zusammen. Über ‚erasmusu’ hatten wir eine 90

Quadratmeter große Wohnung ergattern können. Hierfür zahlten wir circa 300€ Warmmiete

pro Person.

Kommilitonen von uns zahlten zwischen 250-300 € im Durchschnitt.

Nach einem Nebenjob habe ich persönlich in Athen nicht gesucht. Eine Griechin erzählte mir

jedoch, dass einige der jungen Griechen Promoter als Nebenjob sind. Diese warben dann zum

Beispiel für Simkarten von Vodafone. Eine andere Freundin suchte sehr lange einen Job in

Athen und es stellte sich als schwierig heraus. Sie fand keine passende Stelle wie zum Beispiel

als Servicekraft in einer Bar oder Restaurant.

Studium an der Gasthochschule

Die Erasmusstudenten werden komplett getrennt von den Griechen unterrichtet. Wir hatten

ein eigenes kleines Gebäude mit circa fünf Stockwerken. Auf jeder Ebene befand sich ein Saal

in der Größe eines Klassenzimmers. Hier hatten wir Vorlesungen in Gruppen von 20-30

Studenten. Das Gebäude lag circa zehn Minuten zu Fuß vom Hauptgebäude der AUEB

entfernt.

Die Bibliothek, welche sich im Hauptgebäude befindet, ist relativ klein. Man sitzt an großen

Holztischen auf Holzstühlen, die an Tafelstühle erinnern. Das Bücherinventar ist breit

gefächert und für diverse Klausurvorbereitungen griffen wir auf Bücher aus der Bibliothek

zurück. Das System der Ausleihe funktioniert ähnlich wie in Frankfurt auch elektronisch.

Bücher können jedoch nur höchstens zwei Wochen ausgeliehen werden.

Die Kurswahl hatte man bereits mit dem Frankfurter Prüfungsamt vor Antritt des Aufenthalts

abgesprochen. Wir bekamen im Mai 2015 vor dem Beginn des Auslandssemesters eine Liste

mit den zur Verfügung stehenden Kursen von der AUEB zugeschickt und konnten uns dann

bereits in Absprache mit dem Prüfungsamt mit der Kurswahl auseinandersetzen.

In der ersten Woche des Studiums stellte jeder Professor seinen Kurs vor, erklärte die

Einschreibung und man konnte sich somit verschiedene Kurse anschauen, um eine endgültige

Auswahl zu treffen. Dies ist sehr zu empfehlen.

Bei Änderungen der Kurswahl füllte man das Dokument ‚Changes to Learning Agreement’ aus

und ließ es im International Office unterschreiben.

Der Arbeitsaufwand in Athen ist geringer als an der Goethe-Universität, jedoch ist es nicht zu

unterschätzen. Man erhält kaum Übungsaufgaben und Lösungen, sodass das Erlernen des

neu vermittelten Stoffes eine Gradwanderung ist. Außerdem standen mehrere Hausarbeiten

während des Semesters an, sodass ich mit Abschluss des Auslandssemesters drei

Hausarbeiten geschrieben sowie eine Präsentation gehalten hatte.

Dies war eine sehr wertvolle Erfahrung in Hinblick auf die Bachelorthesis.

Page 10: Erfahrungsbericht über das Auslandsstudium an der Athens ... · dass das griechische Notensystem (10 bis 0, ab 4 hat man bestanden) sehr unvorteilhaft angerechnet wird. Eine 10 ist

Es bestand die Möglichkeit einen Griechisch Sprachkurs zu besuchen. Hier lernte man

einerseits etwas über die griechische Kultur, andererseits stieg man in das Erlernen der

Sprache ein.

Transportmittel

Für 15 € monatlich kann man ein vergünstigtes Ticket als Student für die Transportmittel wie

Metro, Bus und Tram erhalten. Dies ist sehr zu empfehlen. Taxen sind außerdem relativ

günstig. Metro und Busse fahren regelmäßig, wenn die Griechen nicht gerade streiken. Streiks

haben mir während der gesamten Zeit meines Aufenthalts keine Probleme gemacht. Jedoch

in der Woche meines Rückfluges gab es Generalstreiks an mehreren Tagen, sodass es

schwieriger war zum Flughafen zu gelangen. Am Ende hat dann glücklicherweise alles

funktioniert. Um aktuelle Informationen über Streiks zu erhalten, empfiehlt es sich bei ‚oaza.gr’

anzurufen. ‚oaza’ ist das Transportmittelunternehmen und stellt eine Telefonhotline zur

Verfügung, bei der man die aktuelle Lage erfragen kann.

Alltag und Freizeit: Sehenswürdigkeiten, Kurztrips, Restaurants, Kneipen, Kinos,

Studentenleben

Athen als Hauptstadt Griechenlands ist eine sehr schöne Stadt. Sie hat den typischen

südländischen Charakter, ist teils laut und unruhig, aber kann auch besonders in sich ruhend

sein. Besonders gern bin ich in den verschiedenen Stadtvierteln spazieren gegangen. Die

Akropolis ist eingebettet in ein riesiges Gelände. Olivenbaumhaine und steile Hänge ergänzt

um Ruinen der alten Griechen umsäumen die Akropolis. Die Stadt ist hügelig und somit gibt

es mehrere Erhebungen, von denen man die Stadt von oben betrachten kann. Der Höchste

und am meisten Überlaufene ist Lycabettus. Auf ihm steht eine kleine Kirche. Es gibt jedoch

noch viele andere und kleinere – zum Beispiel den Philopappos Hügel nahe der Akropolis.

Wer ein Fan von Museen ist, wird in Athen auf seine Kosten kommen. Das archäologische

Museum ist sehr zu empfehlen.

Kinobesuche müssen während des Auslandaufenthalts nicht ausfallen. Die Filme sind alle auf

Englisch.

Die Griechen können toll backen! Die Bäckereien bzw. Konditoreien sind in Athen etwas ganz

Besonderes. Ich habe noch nie so viele schmackhafte Leckereien an einem Ort entdeckt.

Manchmal lief man einer Bäckerei vorbei und kam sich vor wie im Schlaraffenland.

Auf der Insel Mykonos, bekannt für seine Windmühlen, ist es besonders schön durch die engen

Gassen des Stadtzentrums zu laufen. Diese sind gekennzeichnet von weißen Häusern mit

blauen Türen, Fenstern ergänzt um schöne Blüten von an den Häusern wachsenden Bäumen.

Das Studentenleben kommt nicht zu kurz. Jede Woche finden von ESN organisierte Parties

für die Erasmusstudenten statt. Dies sind oftmals Mottoparties. Desweiteren besteht die

Möglichkeit in das Partyviertel ‚Gazi’ zum Feiern zu gehen.

ESN organisiert genügend Ausflüge an den Wochenenden in das griechische Umland, sodass

die Möglichkeit besteht gemeinsam mit den anderen Erasmusstudenten Griechenland mit

seinen Sehenswürdigkeiten kennenzulernen.

Wer gerne flexibel ist, kann sich ein Auto oder einen Roller mieten und seinen eigenen Kurztrip

organisieren.

Reiseempfehlungen, Diebstahlwarnung

Page 11: Erfahrungsbericht über das Auslandsstudium an der Athens ... · dass das griechische Notensystem (10 bis 0, ab 4 hat man bestanden) sehr unvorteilhaft angerechnet wird. Eine 10 ist

Wer gerne mehr von Griechenland sehen möchte, dem sind Reisen nach Mykonos sowie

Santorini zu empfehlen. Santorini ist eine kleine Insel der Kykladen mit der Hauptstadt Fira

und dem romantischen Dorf Oía, welches täglich Touristen für seinen schönen

Sonnenuntergang besuchen. Günstige Flüge lassen sich mit Ryanair buchen.

Piräus, der Hafen von Athen, besitzt eine schöne Fußgängerzone. Die Meteora Klöster sowie

Nafplio sind ebenfalls eine Reise wert.

Vor Dieben sollte man sich besonders in der Athener Metro in Acht nehmen. Hier stehen die

Menschen oftmals sehr eng aneinander und es ist eine günstige Gelegenheit für

Taschendiebe.

finanzielle Aufwendungen

Monatlich kann man mit ca 300-350€ an Ausgaben rechnen. Man erhält zusätzlich auch das

Erasmusstipendium von 270€ monatlich.

Die Lebensmittelpreise sind in Griechenland um einiges höher als in Deutschland, was jedoch

nicht besonders verwunderlich ist.

hilfreiche Webseiten oder Infocenter

Hilfreiche Websites für das tägliche Leben in Athen zur Information über aktuelle Events oder

besonders im Falle vorkommenden Streiks der öffentlichen Verkehrsmittel sind:

- http://www.athens24.com/about-athens.html

- http://www.livinlovin.gr/strikes-work-stoppages-in-greece-updated/

Ansonsten wird einem bei benötigten Informationen schnell vom International Office der AUEB

geholfen. Wer Hilfe oder Rat braucht, sollte einfach fragen und dann wird ihm geholfen.

persönliches Fazit

Die vier Monate in Athen waren mein erster Auslandsaufenthalt und eine ganz besondere

Erfahrung für mich. Es war spannend Griechenland persönlich zu erleben und eben nicht mit

dem Blick, der uns in Deutschland durch die Nachrichten vermittelt wird. Die Griechen habe

ich als eine offene, herzliche Bevölkerung wahrgenommen. Ich habe mich stets willkommen

gefühlt. Meistens hatte ich sogar das Gefühl, dass ich gerade weil ich Deutsche war, einen

besonderen Status im Vergleich zu den anderen Auslandsstudenten für die Einheimischen

hatte.

Ich persönlich empfehle jedem, wenn er die Chance hat ins Ausland zu gehen, sie zu nutzen.

Vier Monate in einem komplett neuen Umfeld, neue Sprache und Kultur verändern einen

Menschen nachhaltig positiv. Man profitiert von dieser Erfahrung in vielen alltäglichen

Bereichen. Wenn ich die Möglichkeit bekomme, erneut ins Ausland zu gehen, würde ich sie

sofort nutzen.

Erfahrungsbericht über das Auslandsstudium an der Athens University of Economics and Business (AUEB), Athen

Vorbereitung (Planung, Organisation und Bewerbung bei der Gasthochschule)

Die Bewerbung lief über das Erasmusprogramm und die Gasthochschule erhielt unsere Daten.

Somit war der Bewerbungsprozess schnell erfolgreich abgeschlossen.

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Mit näher rückendem Datum meines Studienbeginns in Athen, stellte ich mir immer öfter im

Sommer letzten Jahres die Frage, ob ich Bedenken haben müsste aufgrund der

Staatsschuldenkrise in Griechenland. Die Nachrichten meldeten ständig, dass es der

Bevölkerung schlecht gehen würde. Aufgrund der Vorkommnisse schrieb ich eine Mail an das

International Office meiner Gastuniversität und mir wurde sofort die Angst genommen. Es

würde alles problemlos funktionieren, die Uni sei in der Lage uns Erasmusstudenten

aufzunehmen. Als ich dann in Athen zu studieren begann, lösten sich alle bisherigen Zweifel

schnell in Luft auf. Von der Krise war kaum etwas zu spüren, was wahrscheinlich auch daran

liegt, da ich Athen nicht vor der Krise erlebt hatte.

Vor Reisebeginn sollte man am Besten seinen Impfschutz beim Arzt kontrollieren lassen,

sowie eine Kreditkarte beantragen. Es ist wichtig eine Kreditkarte zu besitzen, mit der man

gebührenfrei im Ausland Geld abheben kann. Außerdem ist ein ADAC Krankenschutz zu

empfehlen, falls man doch mal den Arzt benötigt.

erste Wochen, Formalitäten wie Einschreibung

Ich kam am 20.09.2015 in Athen an und das Abenteuer begann. Mit meiner Ankunft stellte ich

fest, dass ich keine Straßenschilder lesen konnte, da alles in griechischen Buchstaben

geschrieben war. Mithilfe des von der Universität angebotenen Griechisch-Kurses konnte ich

jedoch bald die Schilder lesen. Am darauffolgenden Tag begann die von ESN organisierte

Einführungswoche für uns Studenten. ESN ist die europäische Erasmus Studenteninitiative.

Die Einführungswoche erinnert bzw. ähnelt sehr der Einführungswoche an der Uni Frankfurt.

Wir machten eine Stadtrallye, besichtigten gemeinsam die Hauptsehenswürdigkeiten wie die

Akropolis und trafen uns zu Barabenden bzw. Partys. Hier bestand die Möglichkeit die ersten

Kontakte und Freundschaften zu knüpfen, womit dann auch schnell die Gründung der

Freundes-Clique des kommenden Semesters erfolgte. Wir flogen für drei Tage mit 100

Erasmusstudenten und einem Team von griechischen Studenten auf die Insel Mykonos. Dort

verbrachten wir ein paar ausgelassene Tage.

Mit Beginn der Uni Anfang Oktober hatte man sich bei seinem Fachbereich zu melden und

einzuschreiben. Hierbei wurde man von den ESN Studenten bestens betreut, die einem mit

Dokumenten in griechischer Schrift beim Verständnis halfen. Es ist wichtig die ‚confirmation of

period of study’ im International Office von Vassiliki, der Ansprechpartnerin für die

Erasmusstudenten, zu Beginn unterzeichnen zu lassen. Man erhielt eine Mensa-Karte für

dreimal täglich kostenloses Essen (Frühstück, Mittag- und Abendessen) in der Cafeteria der

Uni – welches sich jedoch als nicht besonders geschmackvoll herausstellte.

Wohnsituation und –tipps, Job-Möglichkeiten

Über Websites wie ‚erasmusu.com’ ist es einfach Wohnungen bzw. ein Zimmer in Athen zu

finden. Viele Studenten lebten in Erasmus-WGs, welche von der Einrichtung sehr einfach

waren.

Es besteht die Möglichkeit im Stadtviertel der Universität zu wohnen, welches ich aber nicht

empfehlen würde. Dieses Viertel ist sehr laut und hektisch. Besonders hier merkte man die

Flüchtlingsflut, denn Flüchtlinge schlugen nahe der U-Bahn Station ‚Victoria’ ihr Lager auf oder

übernachten in einem Park nahe der Uni.

Ich wohnte relativ weit weg von der Uni im Stadtviertel Zografou. Hier befinden sich viele der

Botschaften. Nachteil war ein langer Anreiseweg zur Uni von circa 50 Minuten, jedoch hatte

das Viertel seine Vorzüge. Es war besonders ruhig und wir hatten einen Park vor der Haustür.

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Ich lebte mit einer Freundin aus Frankfurt zusammen. Über ‚erasmusu’ hatten wir eine 90

Quadratmeter große Wohnung ergattern können. Hierfür zahlten wir circa 300€ Warmmiete

pro Person.

Kommilitonen von uns zahlten zwischen 250-300 € im Durchschnitt.

Nach einem Nebenjob habe ich persönlich in Athen nicht gesucht. Eine Griechin erzählte mir

jedoch, dass einige der jungen Griechen Promoter als Nebenjob sind. Diese warben dann zum

Beispiel für Simkarten von Vodafone. Eine andere Freundin suchte sehr lange einen Job in

Athen und es stellte sich als schwierig heraus. Sie fand keine passende Stelle wie zum Beispiel

als Servicekraft in einer Bar oder Restaurant.

Studium an der Gasthochschule

Die Erasmusstudenten werden komplett getrennt von den Griechen unterrichtet. Wir hatten

ein eigenes kleines Gebäude mit circa fünf Stockwerken. Auf jeder Ebene befand sich ein Saal

in der Größe eines Klassenzimmers. Hier hatten wir Vorlesungen in Gruppen von 20-30

Studenten. Das Gebäude lag circa zehn Minuten zu Fuß vom Hauptgebäude der AUEB

entfernt.

Die Bibliothek, welche sich im Hauptgebäude befindet, ist relativ klein. Man sitzt an großen

Holztischen auf Holzstühlen, die an Tafelstühle erinnern. Das Bücherinventar ist breit

gefächert und für diverse Klausurvorbereitungen griffen wir auf Bücher aus der Bibliothek

zurück. Das System der Ausleihe funktioniert ähnlich wie in Frankfurt auch elektronisch.

Bücher können jedoch nur höchstens zwei Wochen ausgeliehen werden.

Die Kurswahl hatte man bereits mit dem Frankfurter Prüfungsamt vor Antritt des Aufenthalts

abgesprochen. Wir bekamen im Mai 2015 vor dem Beginn des Auslandssemesters eine Liste

mit den zur Verfügung stehenden Kursen von der AUEB zugeschickt und konnten uns dann

bereits in Absprache mit dem Prüfungsamt mit der Kurswahl auseinandersetzen.

In der ersten Woche des Studiums stellte jeder Professor seinen Kurs vor, erklärte die

Einschreibung und man konnte sich somit verschiedene Kurse anschauen, um eine endgültige

Auswahl zu treffen. Dies ist sehr zu empfehlen.

Bei Änderungen der Kurswahl füllte man das Dokument ‚Changes to Learning Agreement’ aus

und ließ es im International Office unterschreiben.

Der Arbeitsaufwand in Athen ist geringer als an der Goethe-Universität, jedoch ist es nicht zu

unterschätzen. Man erhält kaum Übungsaufgaben und Lösungen, sodass das Erlernen des

neu vermittelten Stoffes eine Gradwanderung ist. Außerdem standen mehrere Hausarbeiten

während des Semesters an, sodass ich mit Abschluss des Auslandssemesters drei

Hausarbeiten geschrieben sowie eine Präsentation gehalten hatte.

Dies war eine sehr wertvolle Erfahrung in Hinblick auf die Bachelorthesis.

Es bestand die Möglichkeit einen Griechisch Sprachkurs zu besuchen. Hier lernte man

einerseits etwas über die griechische Kultur, andererseits stieg man in das Erlernen der

Sprache ein.

Transportmittel

Für 15 € monatlich kann man ein vergünstigtes Ticket als Student für die Transportmittel wie

Metro, Bus und Tram erhalten. Dies ist sehr zu empfehlen. Taxen sind außerdem relativ

günstig. Metro und Busse fahren regelmäßig, wenn die Griechen nicht gerade streiken. Streiks

Page 14: Erfahrungsbericht über das Auslandsstudium an der Athens ... · dass das griechische Notensystem (10 bis 0, ab 4 hat man bestanden) sehr unvorteilhaft angerechnet wird. Eine 10 ist

haben mir während der gesamten Zeit meines Aufenthalts keine Probleme gemacht. Jedoch

in der Woche meines Rückfluges gab es Generalstreiks an mehreren Tagen, sodass es

schwieriger war zum Flughafen zu gelangen. Am Ende hat dann glücklicherweise alles

funktioniert. Um aktuelle Informationen über Streiks zu erhalten, empfiehlt es sich bei ‚oaza.gr’

anzurufen. ‚oaza’ ist das Transportmittelunternehmen und stellt eine Telefonhotline zur

Verfügung, bei der man die aktuelle Lage erfragen kann.

Alltag und Freizeit: Sehenswürdigkeiten, Kurztrips, Restaurants, Kneipen, Kinos,

Studentenleben

Athen als Hauptstadt Griechenlands ist eine sehr schöne Stadt. Sie hat den typischen

südländischen Charakter, ist teils laut und unruhig, aber kann auch besonders in sich ruhend

sein. Besonders gern bin ich in den verschiedenen Stadtvierteln spazieren gegangen. Die

Akropolis ist eingebettet in ein riesiges Gelände. Olivenbaumhaine und steile Hänge ergänzt

um Ruinen der alten Griechen umsäumen die Akropolis. Die Stadt ist hügelig und somit gibt

es mehrere Erhebungen, von denen man die Stadt von oben betrachten kann. Der Höchste

und am meisten Überlaufene ist Lycabettus. Auf ihm steht eine kleine Kirche. Es gibt jedoch

noch viele andere und kleinere – zum Beispiel den Philopappos Hügel nahe der Akropolis.

Wer ein Fan von Museen ist, wird in Athen auf seine Kosten kommen. Das archäologische

Museum ist sehr zu empfehlen.

Kinobesuche müssen während des Auslandaufenthalts nicht ausfallen. Die Filme sind alle auf

Englisch.

Die Griechen können toll backen! Die Bäckereien bzw. Konditoreien sind in Athen etwas ganz

Besonderes. Ich habe noch nie so viele schmackhafte Leckereien an einem Ort entdeckt.

Manchmal lief man einer Bäckerei vorbei und kam sich vor wie im Schlaraffenland.

Auf der Insel Mykonos, bekannt für seine Windmühlen, ist es besonders schön durch die engen

Gassen des Stadtzentrums zu laufen. Diese sind gekennzeichnet von weißen Häusern mit

blauen Türen, Fenstern ergänzt um schöne Blüten von an den Häusern wachsenden Bäumen.

Das Studentenleben kommt nicht zu kurz. Jede Woche finden von ESN organisierte Parties

für die Erasmusstudenten statt. Dies sind oftmals Mottoparties. Desweiteren besteht die

Möglichkeit in das Partyviertel ‚Gazi’ zum Feiern zu gehen.

ESN organisiert genügend Ausflüge an den Wochenenden in das griechische Umland, sodass

die Möglichkeit besteht gemeinsam mit den anderen Erasmusstudenten Griechenland mit

seinen Sehenswürdigkeiten kennenzulernen.

Wer gerne flexibel ist, kann sich ein Auto oder einen Roller mieten und seinen eigenen Kurztrip

organisieren.

Reiseempfehlungen, Diebstahlwarnung

Wer gerne mehr von Griechenland sehen möchte, dem sind Reisen nach Mykonos sowie

Santorini zu empfehlen. Santorini ist eine kleine Insel der Kykladen mit der Hauptstadt Fira

und dem romantischen Dorf Oía, welches täglich Touristen für seinen schönen

Sonnenuntergang besuchen. Günstige Flüge lassen sich mit Ryanair buchen.

Piräus, der Hafen von Athen, besitzt eine schöne Fußgängerzone. Die Meteora Klöster sowie

Nafplio sind ebenfalls eine Reise wert.

Vor Dieben sollte man sich besonders in der Athener Metro in Acht nehmen. Hier stehen die

Menschen oftmals sehr eng aneinander und es ist eine günstige Gelegenheit für

Taschendiebe.

Page 15: Erfahrungsbericht über das Auslandsstudium an der Athens ... · dass das griechische Notensystem (10 bis 0, ab 4 hat man bestanden) sehr unvorteilhaft angerechnet wird. Eine 10 ist

finanzielle Aufwendungen

Monatlich kann man mit ca 300-350€ an Ausgaben rechnen. Man erhält zusätzlich auch das

Erasmusstipendium von 270€ monatlich.

Die Lebensmittelpreise sind in Griechenland um einiges höher als in Deutschland, was jedoch

nicht besonders verwunderlich ist.

hilfreiche Webseiten oder Infocenter

Hilfreiche Websites für das tägliche Leben in Athen zur Information über aktuelle Events oder

besonders im Falle vorkommenden Streiks der öffentlichen Verkehrsmittel sind:

- http://www.athens24.com/about-athens.html

- http://www.livinlovin.gr/strikes-work-stoppages-in-greece-updated/

Ansonsten wird einem bei benötigten Informationen schnell vom International Office der AUEB

geholfen. Wer Hilfe oder Rat braucht, sollte einfach fragen und dann wird ihm geholfen.

persönliches Fazit

Die vier Monate in Athen waren mein erster Auslandsaufenthalt und eine ganz besondere

Erfahrung für mich. Es war spannend Griechenland persönlich zu erleben und eben nicht mit

dem Blick, der uns in Deutschland durch die Nachrichten vermittelt wird. Die Griechen habe

ich als eine offene, herzliche Bevölkerung wahrgenommen. Ich habe mich stets willkommen

gefühlt. Meistens hatte ich sogar das Gefühl, dass ich gerade weil ich Deutsche war, einen

besonderen Status im Vergleich zu den anderen Auslandsstudenten für die Einheimischen

hatte.

Ich persönlich empfehle jedem, wenn er die Chance hat ins Ausland zu gehen, sie zu nutzen.

Vier Monate in einem komplett neuen Umfeld, neue Sprache und Kultur verändern einen

Menschen nachhaltig positiv. Man profitiert von dieser Erfahrung in vielen alltäglichen

Bereichen. Wenn ich die Möglichkeit bekomme, erneut ins Ausland zu gehen, würde ich sie

sofort nutzen.

Erfahrungsbericht über das Auslandsstudium an der Athens University of Economics and Business (AUEB), Athen

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Oikonomiko Panepistimio Athinon Ich studiere zur Zeit im 6. Semester Wirtschaftswissenschaften an der Johann Wolfgang von Goethe Universität Frankfurt am Main. Ich wurde für Wintersemster 2015-16 gewählt, um als Gaststudent im Erasmusprogramm am Oikonomiko Panepistimio Athinon (Hochschule für Wirtschaft Athen) in Athen, Griechenland zu studieren. Für mich war es eine sehr schöne Überraschung, da ich ursprunglich aus Athen kommen, und ein Erasmus semester da für mich als ein Semester zu Hause aussehen würde. Da ich Grieche bin, und da ich aus Athen komme, war für mich keine besondere Vorbereitung notwendig. Im August nach den Klausuren vom Sommersemester 2015 habe ich meine Koffer gepackt, meine Wohnung in Frankfurt am Main abgegeben und bin mit einem one-way-ticket nach Athen gereist. Die Formalitäten bezüglich der Gasthochschule hatte ich schon seit Juli 2015 abgeschlossen, da ich das Learning Aggreement sowie das Grant Aggreement schon im Sommer unteschrieben hatte. Ich war ständig in Kontakt mit den Leuten vom International Office von der griechischen Hochschule –unser Kontakt war viel einfacher wegen mein Sprachvorteils- und sie waren nett und freundlich und haben mir sehr dabei geholfen, alles Organisatorisches bezüglich des Auslandsemesters zu vorbereiten. Die erste Woche, die Einführungswoche war sehr interessant, da man die Gelegenheit hatte, die anderen Erasmusstudenten aus allen europäischen Staaten kennenzulenren aber auch mit denen schöne Zeit in Orten wie in der Altstadt oder auch im Nationalen Garten in der Nähe vom hellenischen Parliament zu verbringen. Für mich waren alle diese Orte bekannt, aber es war interessant diese mit völlig neuen Leuten zu besuchen. Am ersten Unitag wurde uns unseren Studentenausweis und eine Karte, mit der man umsonst in der Unimensa essen könnte, gegeben. Weitere Formalitäten gab es für mich nicht, da ich Einwohner von Athen bin. Ich wohnte bei meinen Eltern zu Hause in einem Vorort in der Nähe von Athen, aber die Wohnungen in Athen sind viel billiger als in Frankfurt, da man da eine 50qm Wohnung für 300Euro finden kann. Jobs für Studenten gibt es leider nicht so viele, Griechenland ist ein Krisenstaat mit über 50% Jugendarbeitslosigkeit. Der Transport in der Stadt ist sehr flexibel, da es in Athen 3 Ubahn Linien, Trams, Buse und weitere Züge gibt, die durch die Stadt und die Vororte fahren. Ab und zu gab es Bahnstreiks, weil die Angstellten an der Transportgesellschaft gegen die Regierung protestieren wollten. Der Ticket für alle Verkehrsmittel kostet für einen Monat 15Euro. Für die finanzielle Unterstützung der Erasmusstudenten aus unserer Uni gibt Europa monatlich 270Euro. Ich hatte im Oktober die Gelegentheit, mein Learning Aggreement vollzuständigen und es gab viele Fächer aus verschiedenen Fachbereichen zum Auswahl. Ich konnte Fächer aus Bereichen wie International and European Studies, Accounting, Economics, Informatics, Statistics, Business Administration, Marketing und Finance wählen. Ich hatte auch die Gelegentheit mein Seminarpaper zu schreiben im Fach „Business Strategy and Policy“ und noch ein Termpaper im Fach „Legal Aspects of European Integration“ mit dem Titel „Eurozone recovery and European Integration- The role of Greece”. Ich als Economics Student habe ich 2 Economics Module, 2 Finance & Accounting Module und ein Seminar-Modul belegt. Diese 5 Fächer habe ich während der Klausurenphase im Januar bestanden und nun erwarte ich, dass diese vom Prüfungsamt anerkannt werden, sodass ich im Sommer mein Bachelorstudium abschliessen kann. Da Studentenleben nicht nur Unileben heisst, hatte ich das Nightlife von Athen für noch ein Mal erlebt. Da ich in Athen aufgewachsen bin, war die Nacht in Athen gar nicht fremd für mich. In Athen gibt es viele Clubs, Bars, Cafes und Restaurants. Einige von diesen habe ich meinen europaischen neuen Freunden gezeigt und gemeinsam besucht. Und auch natürlich Souvlakiladen fast in jeder Gegend, Souvlaki ist nämlich das billigste Gericht, mit 2.20Euro kann man satt werden. Monastiraki, Plaka, Gkazi, Kolonaki und Exarchia sind einige der für

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Studenten berühmteste Orte, wo man mit Freunden treffen kann. Es gibt viele Geschäfte wo man sowohl moderne griechische als auch R&B und Pop anhören kann. Exercheia ist oft bisschen gefährlich vorallem in der Nacht, wo man leicht Probleme kriegen kann. Im Gegensatz zu Frankfurt hat Athen auch sehr schöne Orte ausserhalb der Stadtmitte. Vororte wie Chalandri und Kifisia sind besonders interessant, vorallem im Winterzeit, da sie in der Nähe von Bergen sind. Reisen war auch im Eramsusprogram dabei. Die ESN hatte Ausfluge nach Delfi, Meteora und Städte in Peloponisos wie Nafplion und Pilos organisiert. Griechenland ist ein Land, das direkt am Meer ist. Trotzdem gibt es da sehr viele Berge. Diese Kombination macht die Hellenische Republik zu einem Ort geeignet für jede Jahreszeit. Im Sommer am Meer, im Winter auf den Bergen. Vor allem zu Beginn des Semesters war das Wetter in Athen extrem sommerlich, mit Temperaturen doppelt so hoch wie in Deutschland und das diente dazu, damit man gerne ans Meer zum Schwimmen gehen würde. Für mich während der Erasmuzeit war Griechenland als Land natürlich nichts neues, da ich da aufgewachsen bin. Trotzdem hatte ich die Gelegenheit, meine Heimat aus einer anderen Perspektive zu sehen, da ich fast als Tourist behandelt wurde. Das fand ich sehr interessant. Die Griechen sind wie immer sehr hilfsbereit und freundlich und wollten das Beste für die Ausländer tun, damit sie zufrieden sind. Das ist auch ein Grund, der Griechenland zu einem der beliebtesten touristischen Orten der letzten Jahren macht. Die griechische Filoxenia war für mich die ganze Zeit meines Aufenthaltes in Athen sehr deutlich. Ausserdem ist Athen und Griechenland nicht so weit von Frankfurt und Deutschland entfernt. Ein Flug von Athen bis Frankfurt dauert 2.55 Stunden und kostet ungefähr 170Euro (inkl. Gepäck). Eleftherios Venizelos Flughafen ist ein moderner Flughafen, das sehr gute Qualität an Transport-Dienstleistungen anbietet und ist Vorbild für viele Flughafen in Europa. Athen in der Nacht

Abschliessend möchte ich betonen, dass Erasmus in Athen für mich eine Erfahrung ist, das ich nie vergessen werden. Ich war zu Hause nicht als Grieche, sondern als deutscher Student und habe meine Stadt aus einer anderen Perpsektive gesehen. Ich konnte das griechische und deutsche Unileben vergleichen und war ein Tourist zu Hause. Athen, die Hauptstadt von Südeuropa ist für mich eine Stadt, die ich schon mit vielen Wörter kombinieren konnte. Erasmus und Europa werden auch zwei weitere Wörter sein.

Erfahrungsbericht über das Auslandsstudium an der Athens University of Economics and Business (AUEB), Athen Wintersemester 2014/15

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Email – [email protected] Telefon: 0157/77199236

Informationen zur Gasthochschule Mein Erasmus-Auslandssemester verbrachte ich an der Athens School of Economics and Business im Herzen von Athen. Diese ist die angesehenste Wirtschaftshochschule in Griechenland und besitzt ein sehr großes Fächerangebot. Auch als Erasmus Student hatte man die Möglichkeit viele Kurse aus unterschiedlichen wirtschaftswissenschaftlichen Disziplinen zu besuchen (e.g. von Informatik bis Marketing). Informationen zur Studienstruktur an der Gasthochschule Für Erasmus Studenten gibt es gesonderte Vorlesungen in einem anderen Gebäude. Dies liegt hauptsächlich daran, dass die Vorlesungen für die griechischen Studenten in der griechischen Sprache gehalten sind, während Erasmus-Studenten in Englisch unterrichtet werden. Aufgrund dessen ist der Kontakt zu einheimischen Studenten nicht sehr intensiv. Die Vorlesungsart unterscheidet sich stark von dem deutschen Vorlesungsstil. Während in Deutschland der Professor über 1,5 Stunden einen Vortrag hält, ist die Vorlesung in Griechenland interaktiver und man sollte sich auf jede Vorlesung vorbereiten. Zudem werden Vorlesungsfolien nicht hochgeladen und man ist darauf angewiesen, mitzuschreiben. Weiterhin besteht Anwesenheitspflicht für die Vorlesungen, wobei man drei Mal fehlen darf. Formalitäten für den Studienaufenthalt Die Vorbereitung für den Aufenthalt in Athen war sehr unkompliziert. Dank des hilfsbereiten und stets freundlichen Auslandsbüros an der Uni Frankfurt ist es sehr unkompliziert, sich für ein Auslandssemester zu bewerben. Nach wenigen Wochen des Wartens erhält man Bescheid, ob meinen einen Platz an der Gasthochschule

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erhalten hat. Im Anschluss musste man in meinem Falle noch einen Antrag ausfüllen und schon war man für das Semester an der Gasthochschule immatrikuliert. Auch das Erasmus-Büro an der Universität in Athen ist sehr hilfsbereit und zuverlässig. Frau Papavassiliou ist die gute Seele der Erasmus-Studenten und hilft bei jedem Anliegen. Studienschwerpunkte/ Lehrveranstaltungen an der Gasthochschule Im Rahmen des Studienaufenthaltes muss man für 30 Credit Points Kurse belegen. In der Regel sind dies 5 Kurse, wobei es auch Kurse gibt, die 8 Credit Points haben. An der Uni in Athen gibt es zwei Veranstaltungsarten: Die erste Form sind Vorlesungen mit Präsenzunterricht und die zweite Form heißt „reading course“. Bei der zweiten Form ist die Anwesenheit in der Vorlesung nicht unbedingt verpflichtend und man muss sich vielmehr den Inhalt eigenständig erarbeiten. Im Rahmen meines Semester belegte ich die Kurse Economics of Globalisation, Elementary Mathematical Finance, Financial Management, International Economics und Financial Statement Analysis. Die Kurse Economics of Globalisation, Elementary Mathematical Finance und Financial Management würde ich stark empfehlen, da die Professoren sich sehr viel Mühe geben und die Vorlesung sehr gut strukturiert ist. Die Veranstaltung Economics of Globalisation und International Economics unterscheiden sich darin, dass International Economics theoretisch ausgerichtet ist und Economics of Globalisation konkrete Beispiele für ökonomische Theorien liefert. Daher war letzteres bunter und lebensnaher, wodurch mir die Vorbereitung auf die Klausur auch deutlich leichter viel. Von Financial Statement Analysis würde ich auch abraten, da die Veranstaltung sehr unstrukturiert ist und dadurch die Vorbereitung auf Klausur auch nicht sehr zufriedenstellend war. Insgesamt kann man sagen, dass das Niveau an der Uni in Athen ein wenig unter dem Niveau in Frankfurt liegt, der „Workload“ während des Semesters aber deutlicher höher ist, da man entweder sehr viel zuhause lesen muss oder Hausaufgaben erledigen muss. Natürlich ist es auch immer eine Frage der Fächerwahl, insgesamt war der Universitätsbetrieb aber verschulter und die kleinen Klassen erinnerten eher an einen Leistungskurs in der Schule. Studiensituation an der Gasthochschule Die griechische Studienlandschaft unterscheidet sich deutlich von der deutschen. Während in Deutschland politische Kundgebungen und Aktivitäten unter den Studenten nicht häufig offiziell mitgeteilt werden, ist dies vor allem in Athen Alltag. Beim Betreten des Universitätsgeländes findet man Plakate mit unterschiedlichster politischer Überzeugung. Vor allem überwiegen aber Kundgebungen aus dem linken Flügel. Manchmal gab es auch offizielle Demonstrationen oder die Uni war aufgrund eines Streiks der Studenten geschlossen. Dies wurde uns seitens der Klausur aber nicht zum Nachteil ausgelegt. Betreuung an der Gasthochschule, Ansprechpersonen Erster Ansprechpartner an der Universität in Athen ist Vasiliki Papavasiliou. Sie betreut die Erasmus Studenten mütterlich und man kann sich an sie mit jeder Frage wenden. Ihr Büro stand immer offen und auch per Email hat sie zügig zurückgeschrieben. Außerdem hatte jeder Erasmus-Student auch noch einen Buddy, den man immer um Hilfe bitten konnte. Ich hatte einen sehr guten Kontakt zu meinem Buddy und habe auch öfters abends etwas mit ihr unternommen. Dadurch konnte ich Athen auch noch mal anders kennenlernen, denn anfangs hält man sich sehr oft in Touristengegenden auf und lernt das griechische Athen dadurch nicht kennen. Weiterhin gab es noch eine Ansprechperson in Form des von Studenten geführten Erasmus Offices (ESN AUEB). Dieses organisierte regelmäßig Trips zu griechischen Inseln und zu Sehenswürdigkeiten auf dem griechischen Festland. Dadurch war es

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auch sehr leicht noch andere Griechen kennenzulernen und auch diese waren bei Fragen jeglicher Art sehr hilfsbereit. Unterbringung an der Gasthochschule Grundsätzlich gibt es zwei Möglichkeiten ein Zimmer oder eine Wohnung in Athen zu finden: Zum einem kann man sich eine Woche Zeit nehmen und eigenständig nach einer Wohnung suchen. Alternativ gibt es in Athen die Vermittlungsagentur „Stayinathens“, die Erasmus Studenten und Praktikanten Zimmer in ganz Athen vermittelt. Dies ist sehr unkompliziert von Deutschland aus und funktionierte reibungslos. Man sollte sich auch nicht davon abschrecken lassen, dass „Stayinathens“ augenblicklich die gesamten Monatsmieten per Einmalzahlung fordert. Die Organisation ist sehr seriös. Allerdings hatte man den Eindruck, dass die Zimmer zu überhöhten Preisen vermietet werden. Der Immobilienmarkt in Athen ist aufgrund einer extremen Besteuerung zurzeit am Boden, weswegen die Mieten in Athen sehr günstig sind. Für 300 € bekommt man schon eine sehr schöne kleine Wohnung. Die günstigsten Zimmer, die meistens 12-15 m2 haben, kosten circa 300 €. Diese Zimmer sind allerdings auch nicht in den schönsten Gegenden. Mein Zimmer war in der Nähe von Exarchia Squaire, der für die Auseinandersetzungen mit der Polizei bekannt ist. Ich habe mich niemals wirklich gefährdet gefühlt, aber es war trotzdem kein angenehmes Gefühl abends nach Hause zu gehen. Meiner Meinung nach ist es trotzdem empfehlenswert ein Zimmer über „Stayinathens“ zu buchen, da man von Anfang an mit anderen Erasmus Studenten in Kontakt ist und man sich überhaupt keine Sorgen um Anschluss machen muss. Die Studenten, mit denen ich zusammengewohnt habe, wurden meine besten Freunde in dieser Zeit und wir haben jeden Abend etwas gemeinsam unternommen. Da die zusätzlichen Kosten, ein Zimmer mit „Stayinathens“ zu buchen, sehr gering sind, würde ich trotzdem dazu raten. Allerdings würde ich im Nachhinein stärker darauf achten, in welcher Gegend sich die Immobilie befindet, da „Stayinathens“ meiner Meinung darauf zu wenig Acht gibt.

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Informationen zum Standort

In Griechenland ist Athen der „Place to be“. Es ist sowohl die einzige Stadt mit echtem „Großstadtfeeling“ als auch das interessanteste Kulturzentrum. Die Akropolis liegt direkt „vor der Haustür“ und zum Hafen nach Piraeus sind es dreißig Minuten mit der Ubahn. Von dort aus kann man Fähre zu Inseln nehmen, die vor allem am Anfang des Wintersemesters (bis Ende Oktober) noch sehr warm und angenehm sind. Ein Highlight war dabei vor allem der Mykonos-Trip der von ESN AUEB organisiert worden ist. Alle Erasmus- Studenten der Wirtschaftsuniversität sind zusammen für ein Wochenende nach Mykonos gefahren und haben den Beginn des Wintersemesters zelebriert. In Griechenland genießen die Studenten generell einen Sonderstatus, was sich vor allem in günstigeren Preisen wiederspiegelt. In der Regel erhält man Zugtickets, Museumstickets, Fährtickets zur Hälfte des Preises, wodurch Reisen innerhalb des Landes besonders günstig sind. Aber auch zum Beispiel Bücherläden haben öfters Rabatte für Studenten. Ich möchte nochmal explizit darauf hinweisen, dass in Athen Demonstrationen an der Tagesordnung sind, die öfters in Auseinandersetzungen mit der Polizei enden. Man sollte sich davon unbedingt fernhalten. Drei meiner Freunde in Athen besuchten im Dezember eine Demonstration und wurden dabei bei den Ausschreitungen so stark verletzt, dass sie in Anschluss eine Nacht im Krankenhaus verbringen mussten. Lebenshaltungskosten Wie bereits erwähnt genießen Studenten in Griechenland einen Sonderstatus. Dadurch ist Leben in Athen, auch wenn eine Großstadt, verhältnismäßig günstig und somit deutlich günstiger als das Frankfurter Leben. Am Anfang des Semesters kann man für 10 € eine Mensakarte erwerben, mit der man das ganze Semester täglich drei Mahlzeiten in der Kantine erhält. Es sei darauf hingewiesen, dass die Kantine nicht unbedingt das gesamte kulinarische Angebot Griechenlands wiederspiegelt und viele meiner Erasmus-Kommilitonen schon nach wenigen Wochen die Kantine nicht mehr besuchten. Da Supermärkte in Griechenland sehr teuer sind (e.g. Tiefkühlpizza 8 €) sind wir auch häufig zu dem großen Markt in der Innenstadt gegangen. Dort gibt es frische Produkte von regionalen Bauern zu äußerst günstigen Preisen. Vor allem die Fleisch- und Fischeresser kommen dabei voll auf ihre Kosten. Insgesamt würde ich die monatlichen Ausgaben auf etwas 300-350 € schätzen. Natürlich kann dies von Monat zu Monat schwanken.

Erfahrungsbericht über das Auslandsstudium an der Athens University of Economics and Business (AUEB), Athen Wintersemester 2013/14 Von Tanja Kalbitz

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Vorbereitung (Planung, Organisation und Bewerbung bei der Gasthochschule) Die Bewerbung am Ende des dritten Semesters bei der Uni Frankfurt für ein Auslandssemester war der erste Schritt. Dort konnte man etwaige Präferenzen angeben bezüglich des Wunschlandes. Nach dem der gesamte Prozess durch exerziert war, hatte ich die Zusage für Griechenland bekommen. Von dort aus ging es relativ schnell. Das Sekretariat hat die Bewerbungen verschickt, ungefähr zwei Wochen später kam die Zusage der Griechen. Um etwas vorzugreifen: Die Organisation (leider nur speziell an dieser Uni) ist hervorragend, dank „unserer“ Vassiliki Papavassiliou. Sie hat auf jede Frage die (richtige, eindeutige!) Antwort, spricht exzellent deutsch und freut sich über jeden Anruf von einem Erasmus- Studenten. Mehr als die Bewerbung an der Uni Frankfurt ist also nicht nötig. Ankunft, erste Tage und das übliche Prozedere (E-Woche, Ausweis, Mensa,) Der Flughafen ist sehr gut angebunden durch die U-Bahn (kostet 8 €, 4 € für GRIECHISCHE Studenten) und den Bus X97,X95 (5 €;2,50 €) die direkt in die Innenstadt fahren. Von dort aus sollte man ein Taxi nach Hause nehmen, weil es (im Vergleich zu deutschen Verhältnissen) nichts kostet. Man kann sich übrigens für einen Festpreis von 35 € ein Taxi direkt vom Airport nach Hause nehmen. Die Griechen können mehr oder weniger gut englisch- abenteuerlich ist es trotzdem meistens. Leider habe ich aufgrund einer anderen Auslandsreise die E-Woche nicht mit bekommen, die sich aber auf jeden Fall lohnt!! Viele haben (wie immer) gleich am Anfang zusammen gefunden. Nach einigen Tagen fängt der Uni-Alltag an, man schreibt sich ein ( was vor Ort auch gut verständlich erklärt wird ), bekommt eine Nummer zugewiesen und die Anweisung, seine E-Mail zu checken, wann die Karte abholbereit ist (diese muss man später in einem der vielen Vodafone-shops abholen wobei man nie genau weiß bei welchem). In seltenen Fällen ist mir bekannt, dass Studenten weder das eine noch das andere erhalten haben. Dies stellt ein Problem dar, da man zwar vorläufig ein Papier als Bestätigung erhält, dieses jedoch nicht überall anerkannt wird um die zahlreichen Ermäßigungen zu bekommen (wie zum Beispiel der Bus zum Flughafen). Ein weiterer eher umständlicher Punkt ist das Sportangebot. Nach ca. einem Monat bekommt man eine E-Mail mit dem Angebot wie Basketball, Volleyball, Schwimmen etc. und muss daraufhin ein ärztliches Attest vorweisen (vom Uni Arzt ausgestellt, dauert ca. 10 min) und ein Formular ausfüllen. Nach einem weiteren Monat sollte dann der Sportausweis ankommen. Gleichzeitig hat man die Möglichkeit eine Essenskarte zu kaufen, für die man einmalig 20€ bezahlt. Die Mensa der Uni: sehr griechisch, gute Auswahl und lecker. Man kann diese für Frühstück, Mittagessen und Abendessen verwenden ohne etwas zu bezahlten. All diese Dinge zeigen von Anfang an, dass das griechische System ein wenig umständliche ist. Dennoch, mit ein wenig Geduld, Nachfragen und Glück ist das allerdings keinerlei Problem und man bekommt von allen Seiten Hilfe (ESN, Auslandsbüro, etc.). Wohnungssuche Die Wohnsituation in Athen ist sehr einfach zu organisieren. Ich habe, wie jeder Andere im Voraus über die Seite „Stay in Athens“ (http://www.stayinathens.com/)die Wohnung gebucht und das lief alles ohne Probleme ab. Wenn man sich für diese sehr bequeme Art entscheidet, hat man keinerlei Stress dort. Man hat ein 1-monatiges Umtauschrecht ( gegen eine andere Wohnung beziehungsweise eine Anzahlung zurück). Die Mitarbeiter sind sehr freundlich und hilfsbereit. Die Wohnungen kosten um die 300€ allerdings kann man, wenn man sie sich selbst organisiert für 100-150 € bekommen. Die Suche stellt, dank schlechter Wirtschaftslage, kein Problem dar. Studium Generell kann im Voraus die Kurswahl individuell gestaltet werden. Dennoch sollte man die Anweisungen des Prüfungsamtes in Frankfurt genau beachten, damit die vereinfachte Anrechnung gewährleistet werden kann (wobei den wirklichen Durchblick kein Student hat). Der Unterricht an sich war sehr gut und erfrischend, die Dozenten sehr motiviert zu lehren. Immerhin gilt die AUEB als beste Uni Griechenlands. Vor allem der kleinere Studentenkreis war sehr gut, auch, dass die Dozenten unsere Namen wussten. Lehrmittel sind direkt vom Dozenten gestellt. Die Bibliothek ist in Ordnung, natürlich nicht wie die RuW Bib. Transportmittel Das Transportsystem in Athen ist generell sehr gut ausgebaut: Metro, Tram, Busse, Trolley und für deutsche Verhältnisse günstige, raue Mengen an Taxen. Man kann sich eine Monatskarte für 23€ kaufen (mit Uni-Karte). In Athen gibt es gute Busverbindungen zu Sehenswürdigkeiten, Städten und Ausflugszielen. Die Ktel Fernbusse fahren kostengünstig z.B. nach Delfi oder aber auch an schöne Strände in der Nähe der Stadt. Ab und zu werden ein paar Stationen geschlossen ( in 4 Monaten 3mal), falls hoher Besuch kommt bzw. wenn die Griechen streiken. Alltag

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Sonst sind die Lebensmittelpreise in den Supermärkten ein wenig teurer (vor Allem Milchprodukte und frische Waren), allerdings kann auf den zahlreichen Wochenmärkten sehr günstig und frisch eingekauft werden. Handy-Tarife kann man sich sehr, sehr günstig bei Vodafone besorgen ( mit der Vorlage des stud. Ausweises). Die angeblich zahlreichen Streiks, waren eher angenehm und liefen (mehr oder weniger) geordnet ab. An diesen Tagen wurde die Haupt-Uni meist geschlossen, die Erasmuskurse fanden jedoch immer statt. Freizeit: Sehenswürdigkeiten, Kurztrips, Restaurants, Kneipen, Kinos Griechenland ist ein wunderschönes Land, landschaftlich und kulturell. In Athen selbst sollte man sich die üblichen Sehenswürdigkeiten auf jeden Fall anschauen. Aber auch ein Kurztrip nach Delfi, Ionnia, auf jeden Fall Meteora, Nafplio („schönste Stadt in Griechenland“) und Thessaloniki lohnt sich übers Wochenende. ESN- Athens bietet ständig Kurztrips an. Auch die zahlreichen kleinen und großen Inseln sind wunderschön und einfach zu erreichen, ebenso bietet sich ein Segeltrip an, da es auch Okt/Nov. noch sehr warm ist und man im Meer baden kann. Versicherungen und Plätze die vermieden werden sollten Es gibt günstige Versicherungen, in sofern ist es jedem zu empfehlen, der längere Zeit im Ausland verbringt. Der Bereich um den Omonia Platz sollte nachts auf jeden Fall gemieden werden (auch wenn es mehrere Personen sind), da hier mehrere Studenten bestohlen wurden. Auch ist die Patision Straße nachts alleine nicht sicher und einige Erasmusstudenten wurden dort beraubt und bedroht. Sonst ist Athen aber eine normale Großstadt mit den üblichen verdächtigen Orten wie die Akropolis und die Metro und man ist ganz schnell seinen Geldbeutel los. Fazit: Griechenland war mit Sicherheit die beste Entscheidung die man hätte treffen können. Die weit verbreitete Meinung, die Griechen hätten etwas gegen die Deutschen ist natürlich vollkommen unsinnig. Ganz im Gegenteil, sie freuen sich über zahlende Kundschaft und noch mehr über ein freundliches Lächeln. Die Uni-Karte ist das A und O für die zahlreichen Vergünstigungen. Wer eine komplett andere Kultur, atemberaubende Landschaften und herzliche Menschen kennenlernen möchte, dem lege ich Griechenland wärmstens ans Herz.

Erfahrungsbericht über das Auslandsstudium an der Athens University of Economics and Business (AUEB), Athen Wintersemester 2013/14 Vorbereitung: Die Vorbereitungen auf meinen Aufenthalt gestalteten sich vergleichsweise unkompliziert. Nach der Zusage der Gastuniversität war eine formale Bewerbung von Nöten, jedoch ohne größeren Aufwand. Neu ist jedoch wohl aber dem Wintersemester 2014/15 die Notwendigkeit der Einreichung eines TOEFL Tests. Auf der Website der Gasthochschule gibt es eine eigene Seite für Erasmus Studenten mit allen relevanten Informationen und Deadlines, dies war sehr Hilfreich bei der Planung. Wohnsituation: Auf der Suche nach einer günstigen Wohnung war die zentrale Anlaufstelle die Webseite stayinathens.com, welche sich ausschließlich auf die Vergabe von Wohnungen für Studenten konzentriert. Hier gibt es ein sehr großes Angebot an Wohnungen. Alternativ gab es aber auch Studenten, die sich an private Vermieter gewendet haben. Mit der zur Verfügung gestellten Wohnung war ich sehr zufrieden und sämtliche Kommunikation sowie der Zahlungsverkehr liefen reibungslos ab. Generell ist es meiner Meinung nach ratsam eine Wohnung in der Nähe der Universität zu suchen, da sich dort die große Mehrheit der Erasmus Studenten niederlässt. Das Viertel gehört zwar nicht zu den schönsten in Athen, hier empfiehlt es sich aber sich praktisch zu orientieren. Wohnmöglichkeiten gibt es auch in den schöneren Vierteln, diese sind aber meist weit entfernt und die Möglichkeiten mit den öffentlichen Verkehrsmitteln sind beschränkt. Darüber hinaus differiert die Qualität und Ausstattung der Wohnungen sehr stark, wogegen das Preisniveau sehr ähnlich ist. Generell sollte man keinen Luxus erwarten, es ist aber absolut möglich bei frühzeitiger Buchung an sehr schöne und moderne Wohnungen zu kommen.

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Nach Jobmöglichkeiten habe ich mich nicht erkundigt, sollten aber durch den ausgeprägten Tourismus durchaus zu finden sein, gerade bei sehr guten Englischkenntnissen. Ankunft in Griechenland: Nach der Ankunft am außerhalb gelegenen Flughafen ging es zunächst zum stayinathens Büro zur Schlüsselübergabe. Die Ankunft gestaltete sich dabei unkompliziert, in Athen gibt es drei U-bahnlinien, zum Flughafen existiert zudem ein ganztätiger Bustransfer. Die Einschreibung an der Universität erforderte einige Geduld, alles ist sehr analog und nach einer tieferen Logik der Abläufe sollte man nicht suchen. Es dauerte auch einige Zeit bis alles erledigt war, allerdings gibt es kaum Fristen die einzuhalten sind und bei Problemen gibt es immer eine zentrale Ansprechpartnerin für Erasmus Studenten mit großer Hilfsbereitschaft. Studium an der Universität: Das Studium selbst war sehr angenehm. Erasmus Studenten haben ihre Kurse in einer eigenen, etwas vom Hauptgebäude entfernten Einrichtung. Dies ist einerseits positiv da etwaige Streiks im Hauptgebäude keinen Einfluss auf die Veranstaltung von Erasmuskursen hat, allerdings ist es so auch schwer mit anderen griechischen Studenten in Kontakt zu kommen da diese zwar auch sämtliche Erasmuskurse belegen können, dies aber Aufgrund der Sprache nicht tun. Das Hauptgebäude ist sehr alt und etwas verwahrlost, das Gebäude für Erasmus Studenten jedoch gepflegt und ausreichend mit Technik ausgestattet. Es existiert nur eine sehr kleine und vergleichsweise laute Bibliothek, jedoch gibt es Alternativen an anderen Universitäten und öffentlichen Bibliotheken. Das Angebot an Kursen ist sehr groß und für Frankfurter Studenten relativ frei wählbar, hier sollte jeder auf seine Kosten kommen. Zusätzlich gibt es die Möglichkeit innerhalb der ersten Wochen Kurse zu wechseln wodurch eine gewisse Flexibilität gewährleistet ist. Die Qualität der Lehre ist mit Sicherheit nicht mit der in Deutschland zu vergleichen, dennoch waren die Kurse anspruchsvoll und interessant zumal man in einigen bereits bekannten Thematiken neue Einblicke und Sichtweisen erhält durch den Austausch mit griechischen oder auch internationalen Professoren und Kommilitonen. Das Angebot der Mensa ist eher beschränkt und die Qualität des Essens fragwürdig, dafür muss man jedoch auch lediglich einmalig 20€ für eine Mensakarte bezahlen und kann fortan das komplette Semester gratis dort essen. Zudem gibt es in unmittelbarer Nähe der Universität zu genüge Alternativen in Form von Cafes, Restaurants und Imbissen. Das Sportangebot ist eher gering bezogen auf konkrete Angebote der Universität, jedoch lässt sich selbstständig vieles organisieren. Direkt hinter dem Hauptgebäude existiert ein Sportgelände mit allen populären Sportarten, diese können selbstständig und flexibel gebucht werden, jedoch nicht kostenfrei. Zusätzlich gibt es diverse Fitnessstudios in der Umgebung mit speziellen Tarifen für Studenten. Öffentliche Verkehrsmittel: Wie bereits erwähnt existieren drei U-bahnlinien welche das Haupttransportmittel sind. Für Studenten kostet das Standardticket 50% weniger, zusätzlich gibt es auch Monatskarten. Alle zentralen Gebiete der Stadt sind damit unkompliziert zu erreichen, auch wenn sie nicht ganztätig fährt. Generell sind die Transportkosten vergleichsweise sehr günstig, neben der U-bahn gibt es zahlreiche Buslinien und extrem viele sowie günstige Taxis. Alltag und Freizeit: Zu Beginn gibt es eine Einführungswoche die äußerst empfehlenswert ist um die Stadt kennen zu lernen sowie erste Kontakte zu knüpfen. Das studentische Team von ESN-AUEB ist sehr aktiv und bemüht bei der Unterstützung der Erasmus Studenten. Es gibt nahezu jede Woche Veranstaltungen, Ausflüge und Events ob in Athen, der Umgebung, auf Inseln oder im Inland. Jede Woche gab es etwas Neues zu entdecken und langweilig wurde es nie. Die Organisation ist zwar nicht professionell aber sehr bemüht und die Teilnahme an den Veranstaltung günstig und absolut empfehlenswert. Athen selbst bietet selbstverständlich unglaublich viele Sehenswürdigkeiten und Ausstellungen, die Stadt selbst sprüht vor Historie und wer Interesse an der Antike hat kommt hier voll auf seine Kosten. Natürlich gibt es auch eher unattraktive Viertel, die Stadt ist laut, sehr voll und manchmal etwas speziell. Dies sollte man aber bei einer südländischen Großstadt erwarten und man gewöhnt sich auch sehr schnell daran. Zudem gibt es immer Orte an die man sich zurückziehen kann um zur Ruhe zu kommen. Generell bietet die

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Stadt alles was man sich wünschen kann, diverse Orte zum Feiern, einen eigenen Strand, massenweise touristische Einrichtungen wie Restaurants, Bars, Cafes, Kinos, Sporteinrichungen etc. Finanzen: Die Lebenskosten in Griechenland sind vergleichbar mit denen in Deutschland. Die Mietkosten sind im Schnitt sicherlich niedriger, Dinge wie Nahrungsmittel jedoch etwas teurer. Beachten sollte man ein gewisses Budget für Ausflüge und Reisen, hier bietet das Land unglaubliche viele Möglichkeiten und Angebote die es lohnt wahrzunehmen, jedoch auch kostenintensiv sind. Sicherheit: Man sollte durchaus nicht allzu leichtsinnig in der Stadt unterwegs sein. Taschendiebe haben große Konjunktur und es gab durchaus den ein oder anderen geklauten Gegenstand. Dies gilt aber in jeder touristischen Großstadt und bei ausreichender Vorsicht und Achtsamkeit sollte dies kein Problem darstellen. Es gibt ein oder zwei Stadtviertel die bei Dunkelheit eher gemieden werden sollten, unter normalen Umständen werden diese aber auch nicht betreten da die Regionen um die Universität sowie die Innenstadt davon nicht betroffen sind. Persönliches Fazit: Ich persönlich hatte mich zunächst nicht für Athen beworben, kann dies aber im Nachhinein ohne Einschränkungen empfehlen. Das Land und die Stadt sind fantastisch, in wenigen anderen europäischen Ländern gibt es eine derartige Vielfalt an Landschaft und Kultur. Ich hatte zunächst durchaus einige Bedenken: Wie wirkt sich die Finanzkrise auf das Leben dort aus, wie ist die Stimmung in der Bevölkerung, gibt es Probleme durch Streiks und Demonstrationen, ist es eventuell gefährlich für Ausländer? All diese Fragen stellten sich für mich als völlig problemlos dar. Ich habe mich zu keiner Zeit unsicher gefühlt, es gab nichts was mein Studium negativ beeinflusst hat, ich habe mich jederzeit sicher gefühlt und die Menschen dort sind generell sehr freundlich und hilfsbereit. Das Studium und Leben in Athen war eine sensationelle Erfahrung für mich, ich habe unglaublich viel Neues kennen gelernt und mich definitiv persönlich weiterentwickelt. Die Möglichkeit ein Semester in einem anderen Land zu studieren sollte man unbedingt wahrnehmen, dieses halbe Jahr wird sicherlich eines wenn nicht das absolute Highlight meines Bachelorstudiums sein. Es gibt wohl kaum eine bessere und einfachere Möglichkeit eine derartige Erfahrung zu machen.

Erfahrungsbericht über das Auslandsstudium an der Athens University of Economics and Business (AUEB), Athen WS 2012/2013 Von Lana Knödler

Vorbereitung (Planung, Organisation und Bewerbung bei der Gasthochschule) Mein Erasmus-Semester hat ein wenig anders begonnen, das Auswahlverfahren betreffend. Da ich bereits meinen Master in Frankfurt mache, konnte ich mich direkt auf das Auslandssemester in Griechenland bewerben, ohne eine Vorauswahl oder ähnliches zu treffen, da unser Fachbereich MIEEP zwei Plätze pro Semester zur Verfügung stellt. Deswegen ist meine erste Wahl auch Athen gewesen und die Bewerbung lief sonst ganz normal ab, mit dem Wissen auf jeden Fall einen Platz in Athen zu bekommen, da ich und ein anderes Mädchen die einzigen Bewerber waren.

erste Wochen, Formalitäten wie Einschreibung, Behördengänge etc.

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Die ersten Wochen in Athen waren auf jeden Fall interessant, da zwar viele Griechen ein wenig Englisch sprechen, die Sprache stellte jedoch dennoch ein kleines Hindernis dar. Die von ehemalgien Erasmusstudenten organisierte ESN- Abteilung in Athen ist auf jeden Fall eine große Hilfe. Die Mitglieder sind immer bereit Auskunft zu geben und kommen falls nötig auch gerne mit zu den einzelnen Stationen. Um den Studentenausweis zu bekommen, muss man erst seinen Fachbereich finden (zumindest den von der Gasthochschule zugeteilten), dann mehrere Formulare in einer gewissen undurchsichtigen Reihenfolge und diversen Orten ausfüllen. Bei mir persönlich war das innerhalb einer Stunde erledigt, ohne weitere Vorkommnisse. Nach weiteren 3 Wochen konnte ich den Studentenausweis in einem Vodafone-shop in der Näher der Uni abholen. Allerdings ist mir von anderen Personen bekannt, die nie einen Studentenausweis erhalten haben. Dies stellt ein Problem dar, da man zwar vorläufig ein Papier als Bestätigung erhält, dieses jedoch nicht überall anerkannt wird um die zahlreichen Ermäßigungen zu bekommen (wie zum Beispiel der Bus zum Flughafen). Ein weiterer eher umständlicher Punkt ist das Sportangebot. Nach ca. einem Monat bekommt man eine E-Mail mit dem Angebot wie Basketball, Volleyball, Schwimmen etc. und muss daraufhin ein ärztliches Attest vorweisen (vom Uniarzt ausgestellt, dauert ca. 10 min) und ein Formular ausfüllen. Nach einem weiteren Monat sollte dann der Sportausweis ankommen, allerding ist das bei mir nie der Fall gewesen. Auf jeden Fall positiv zu erwähnen ist die Mensa der Uni: sehr griechisch, gute Auswahl und lecker. Für 20€ bekommt man eine Mensakarte und kann diese für Frühstück, Mittagessen und Abendessen verwenden ohne etwas zu bezahlten. All diese Dinge zeigen einem von Anfang an, das ein wenig umständliche griechische System. Mit ein wenig Geduld, Nachfragen und Glück ist das allerdings keinerlei Problem und man bekommt von allen Seiten Hilfe (ESN, Auslandsbüro etc.)

Wohnsituation und –tipps, Job-Möglichkeiten Die Wohnsituation in Athen ist sehr einfach zu organisieren. Ich habe im Voraus über die Seite „Stay in Athens“ die Wohnung gebucht und das lief alles ohne Probleme ab. Wenn man sich für diese sehr bequeme Art entscheidet, hat man keinerlei Stress dort. Ich wurde sogar vom Stay-in-Athens mit dem Auto zu Wohnung gebracht. Man kann sich auch im Voraus die Wohnungen über Internet anschauen und individuell entscheiden. Mir waren zum Beispiel Sauberkeit, ein wenig Ruhe und nette Räumlichkeiten sehr wichtig, deswegen wählte ich eine Wohnung, die auf den Bildern den Punkten entsprach und ein wenig weiter weg von der Uni war (20 min zu Fuß). Die anderen Wohnungen mit je 4-5 Studenten in ganzen Erasmus-Häusern waren eher schmutzig und laut. Aber das muss ja jeder für sich entscheiden. Über Job-Möglichkeiten in Athen brauch ich hinsichtlich der Situation mit 27% Arbeitslosigkeit nicht zu berichten.

Studium an der Gasthochschule inkl. Bibliotheken und Fachbereichs-Infos, freie/eingeschränkte Kurswahl, Info bzgl. Möglichkeiten, Veranstaltungen an einem anderen Fachbereich zu belegen Generell kann im Voraus die Kurswahl individuell gestaltet werden. Da ich jedoch im Mastersemester bin, konnte ich nur 5 Kurse belegen, die vom Prüfungsamt in Frankfurt vorgeschrieben wurden. Prinzipiell machte das schon Sinn, da die Erasmuskurse in einem extra Gebäude und nur für Erasmusstudenten auf Englisch gehalten wurden. Allerdings sind das nur Bachelorkurse, da der Bachelor in Griechenland 4 Jahre geht, konnte ich die Kurse mit „höherem“ Niveau wählen. Vor Ort war diese Einschränkung eher hinderlich, da sich Kurse überschnitten haben oder als doch nicht so relevant für das eigene Studium waren. Deswegen würde ich ein bisschen mehr Vertrauen in uns Studenten gut finden und die Kurswahl für den Master ein wenig offener gestalten, mit der Möglichkeit zu wechseln. Der Unterricht an sich war sehr gut und erfrischend, die Dozenten sehr motiviert etwas zu vermitteln. Vor allem der kleinere Studentenkreis war sehr gut, die Dozenten wussten die Namen von uns und haben teilweise Kurse direkt im Büro abgehalten, mit der Möglichkeit viel zu Fragen und Informationen zu erhalten. Auch die Lehrmittel wurden direkt von den Dozenten gestellt oder ausgeliehen.

studentische Vergünstigungen, Transportmittel Das Transportsystem in Athen ist generell sehr gut ausgebaut: Metro, Tram, Busse, Trolley und viele für deutsche Verhältnisse günstige Taxis. Eine Fahrt (vergünstigt) kostet 70 Cent für 90min, man kann sich am Anfang des Monats auch eine Monatskarte kaufen. Auch außerhalb

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Athens gibt es gute Busverbindungen zu Sehenswürdigkeiten, Städten und Ausflugszielen. Die Ktel Fernbusse fahren kostengünstig z.B. nach Delfi oder aber auch an schöne Strände in der Nähe der Stadt. Ein wenig umständlich waren während meines Aufenthalts die zahlreichen Streiks. Es kann passieren, dass einen Tag gar nichts mehr geht (Busse, Metro, Taxi, Tram…) oder auch über 10 Tage die Metros nicht fahren. Da die Wohnungen aber meistens in Nähe der Uni sind, ist das kein allzu großes Problem für Erasmusstudenten. Auch wurde an diesen Tagen die Hauptuni meist geschlossen, die Erasmuskurse fanden jedoch immer statt.

Alltag und Freizeit: Sehenswürdigkeiten, Kurztrips, Restaurants, Kneipen, Kinos, StudentInnenleben Griechenland ist ein wunderschönes Land, landschaftlich und kulturell. In Athen selbst sollte man sich die üblichen Sehenswürdigkeiten auf jeden Fall anschauen. Aber auch ein Kurztrip nach Delfi, Ionnia, auf jeden Fall Meteora, Nafplio („schönste Stadt in Griechenland“) und Thessaloniki lohnen sich übers Wochenende. Auf jeden Fall ist auch die Besteigung des Mount Olympus zu empfehlen. Wir sind in einem Tag hoch und runter (anspruchsvoll vor Allem an Ende muss geklettert werden), zu empfehlen ist jedoch das Ganze in 2 Tagen zu machen, um es ein bisschen zu genießen. Auch die zahlreichen kleinen und großen Inseln sind wunderschön und einfach zu erreichen, ebenso bietet sich ein Segeltrip an, da es auch Okt/Nov. noch sehr warm ist und man im Meer baden kann

Reisekosten/-Empfehlungen, Gepäcktipps, Diebstahlwarnung in bestimmten Kneipen/Regionen, Auslands- und Gepäckversicherungen Ich habe mich gegen eine Auslandsversicherung entschieden, aber auch das sollte jeder für sich selbst entscheiden und auf jeden Fall bei der eigenen Krankenversicherung nachfragen. Der Bereich um den Omonia Platz sollte nachts auf jeden Fall gemieden werden (auch wenn es mehrere Personen sind), da hier mehrere Studenten bestohlen wurden. Auch ist die Patision Straße nachts alleine nicht sicher und einige Erasmusstudenten wurden dort beraubt und bedroht. Sonst ist Athen aber eine normale Großstadt mit den üblichen verdächtigen Orten wie die Akropolis und die Metro und man ist ganz schnell seinen Geldbeutel los. Besonders hinzuweisen lohnt sich auf die Demonstrationen und Streiks die während meines Aufenthalts fast wöchentlich waren. Diese sind aber meist nur in der Stadtmitte vor und um das Parlament und man kann das sehr gut vermeiden. Ist man mittendrinn, kommt schnell mal Tränengas zum Einsatz und deutsch sollte auch nicht unbedingt gesprochen werden. Allerdings habe ich mich in keine Sekunde unsicher, bedroht oder gar in Gefahr gefühlt.

finanzielle Aufwendungen Mein Zimmer über Stay-in Athens hat 300€ im Monat gekosten, ist aber auch schon einfach vor Ort für 200-250€ zu bekommen. Sonst sind die Lebensmittelpreise in den Supermärkten ein wenig teurer (vor Allem Milchprodukte und frische Waren), allerding kann auf den zahlreichen Wochenmärkten sehr günstig und frisch eingekauft werden. Mit den vielen Ausflügen und Eintritten kam ich so auf 400€ im Monat, das kann aber auch individuell gestaltet werden.

hilfreiche Webseiten oder Infocenter Hilfreich ist auf jeden Fall die Stay-in- Athens Website, living-in Greece (Informationen über Streiks) oder auch die Homepage der Uni.

persönliches Fazit (beste und ggf. schlechteste Erfahrung) Das Auslandssemester hat sich auf jeden Fall gelohnt. Ich habe viel mit Griechen gesprochen und diskutiert und viel über das dortige System gelernt. Passt man ein wenig auf und verhält sich respektvoll, ist Athen auch in den sehr unruhigen Zeiten sehr angenehm und schön zu leben. Einige eher negative Kommentare von links/rechtsextremen Griechen darf man einfach nicht beachten und versteht am Ende des Aufenthaltes die vielen Streiks und änderungsbedürftigen Situation in Griechenland auf jeden Fall mehr.

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Erfahrungsbericht über das Auslandsstudium an der Athens University of Economics and Business (AUEB), Athen WS 2011/2012 von Christin Engelhard Als ich mich für ein Auslandssemester innerhalb des ERASMUS – Programms bewarb, war Athen nicht gerade meine erste Wahl, doch im Nachhinein kann ich sagen, dass dieses Semester die spannendste und aufregendste Zeit meines bisherigen Studienlebens war. Ich kann daher jedem ein Auslandssemester nur empfehlen. Athen, als moderne Großstadt ist sehr laut und abgesehen von den Touristengegenden auch nicht gerade sehr schön, doch macht meiner Meinung nach gerade das den Charme dieser Stadt aus. Obwohl nur wenige Flugstunden von Frankfurt entfernt, lebt es sich dort ganz anders als in Deutschland. Die Griechen an sich sind ein gemütliches Volk, Hektik ist da eher fehl am Platz. So kann es zum Beispiel vorkommen, dass man an der Supermarktkasse einige Minuten warten muss, bis die Kassiererin ein Gespräch mit ihrer Kollegin beendet hat, ehe man bedient wird. Generell kann man die „deutsche“ Höflichkeit und den Service wie etwa in Restaurants dort nicht erwarten. Wenn man an Athen denkt, drängt sich vielleicht auch die Frage auf: Ist das nicht gefährlich? Natürlich gibt es dort häufig Streiks und Demonstrationen. Die Athener im Allgemeinen sind auch sehr unzufrieden mit ihrer derzeitigen Situation, aber für uns Studenten war es zu keiner Zeit wirklich gefährlich. Die Demonstrationen verlaufen größtenteils friedlich und wenn es zu Ausschreitungen kommt, dann eher in den Abendstunden und nachts. Außerdem finden die Demonstrationen im Zentrum Athens (meist am

Auf dem Gipfel des fast 3000m hohen

Mount Olympus

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Syntagma Platz) statt, den man dann einfach meiden sollte, was angesichts der Größe Athens kein Problem ist. Um eine Wohnung habe ich mich bereits in Deutschland gekümmert, die Organisation StayInAthens [ www.stayinathens.com ] ist dabei sehr hilfreich. Dort werden Wohnungen angeboten, die man zusammen mit anderen ERASMUS - Studenten bewohnt, eine gute Gelegenheit, erste Kontakte zu knüpfen. Ein Zimmer kostet zwischen 280€ und 320€ pro Monat und verfügt über alles Notwendige. Die meisten Wohnungen sind auch in der Nähe der AUEB, wobei man sich vorher ein Bild über die Lage machen sollte, da nicht alle Wohnungen in den sichersten Gegenden liegen. Die Organisation ESN ist ebenfalls sehr hilfreich, deren Mitglieder (griechische Studenten, die sich freiwillig engagieren) euch bei Fragen zur Seite stehen. Außerdem organisieren sie regelmäßig Partys und andere Events, auf denen ihr viele Leute und auch das Athener Nachtleben kennenlernen könnt. Auch das Shopping kommt in Athen nicht zu kurz. Im Zentrum, entlang der Ermou Straße gibt es zahlreiche Läden. „The Mall“, das größte Einkaufszentrum Griechenlands, ist ebenfalls empfehlenswert. Lebensmittel sind vor allem in Supermärkten recht teuer. Frisches Obst und Gemüse kauft man daher am besten auf dem Markt in Omonia, der täglich geöffnet hat, oder auf den Wochenmärkten, die es in allen Stadtteilen gibt und an jeweils einem Tag der Woche geöffnet sind. Insgesamt habe ich pro Monat zirka 550€ inklusive Miete ausgegeben, wobei man das nicht so pauschal sagen kann, da man manchmal Trips macht oder einfach mehr unternimmt. Außer Athen gibt es viel Sehenswertes in Griechenland, wie zum Beispiel die Inseln Ägina oder Hydra. Zudem gibt es die Möglichkeit das Land mit Bussen zu erkunden, die von Athen aus in alle Richtungen fahren. Man kann aber auch einfach ein Auto mieten, was bei mehreren Personen ebenfalls recht preiswert ist. Besonders schön fand ich die Peleponnes, Delfi und Meteora. Die Universität liegt zentral an der Patision Straße und auch hier bietet sich ein ganz anderer Anblick als in Frankfurt. Das Gelände der Uni, sowie die Fassaden sind mit Plakaten und Parolen verziert, im Inneren trifft man auf rauchende Studenten, die auf Parteien o.ä. aufmerksam machen wollen. Am ersten Tag muss man zu seinem Departement um sich einzuschreiben. Wenn man alle nötigen Dokumente dabei hat, ist das eigentlich kein Problem und sollte recht schnell gehen. Man bekommt einen Studentenausweis, einen Ausweis für die Mensa (die für ERASMUS – Studenten umsonst ist) und eine Transportation Card, mit der man vergünstigt auch außerhalb Athens mit Zug und Bus fahren kann. Jeder Ausweis ist nur mit einem Passbild gültig, nehmt daher ausreichend Fotos mit. Bei Fragen oder Problemen, die während des Semesters so auftreten können, wendet euch an Frau Vassiliki Papavassiliou. Sie arbeitet im International Office, spricht deutsch, ist sehr hilfsbereit und steht euch immer mit Rat und Tat zur Seite. An der AUEB gibt es eine große Auswahl an Kursen, die speziell für die ERASMUS – Studenten sind und daher auf Englisch gehalten werden. Allerdings sei hier erwähnt, dass es passieren kann, dass einige Kurse, für die man sich eingeschrieben hat, plötzlich nicht mehr stattfinden und dann wechseln muss. Der Unterricht findet getrennt von den griechischen Studenten in einem anderen Gebäude statt. Eine Unterrichtseinheit dauert 180 Minuten inklusive Pausen, die von jedem Dozenten aber individuell gestaltet werden. Meine Kurse waren: ●International Economics: Diesen VWL-basierten Kurs kann ich empfehlen. Der Dozent ist sehr nett und der Stoff nicht allzu schwer. Die Endnote setzte sich aus 30% Mid-Term und 70% Final Exam zusammen. ●Macroeconomic Policies oft he EU: Auch mit diesem Kurs war ich sehr zufrieden. Der Dozent war der gleiche wie bei International Economics und auch hier zählte das Final Exam 70%. Zudem musste man eine Hausarbeit schreiben, die mit 30% bewertet wurde. ●Financial Management: Hier ging es um Finanzierungs- und Investitionsentscheidungen, auch ein empfehlenswerter Kurs. Die Endnote setzte sich aus mehreren Einzelleistungen und einer Endklausur zusammen. ●Money and Capital Markets: Wie der Name schon sagt, geht es bei diesem Kurs um Aktien- und Anleihemärkte, sowie um Märkte derivativer Finanzinstrumente. Hier bestand die Note nur aus der Endklausur. Das Niveau der Klausur war, wie auch beim vorher erwähnten Kurs, in Ordnung, nicht zu schwer und nicht zu leicht. ●Legal Aspects of European Integration: Von diesem Kurs würde ich eher abraten. Der Unterricht wurde nicht sehr ansprechend gestaltet, was wohl vor allem an der Vortragsweise des Dozenten lag. Am Ende gab es eine mündliche Prüfung, wobei man sich vorher mit den Kommilitonen einigen musste, ob man lieber eine mündliche oder schriftliche Prüfung ablegen möchte. Zusammenfassend war das Auslandssemester in Athen eine super Erfahrung die ich nicht missen möchte. Das Zusammenleben mit Studenten aus vielen unterschiedlichen Ländern war sehr interessant und hat mir gut gefallen. Durch diese interkulturelle Erfahrung wurden soziale Kompetenzen gestärkt und ich denke, dass man nun etwas aufgeschlossener durch das Leben geht. Rückblickend muss ich sagen, dass das Semester viel zu schnell vorbeiging.

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Erfahrungsbericht über das Auslandsstudium an der Athens University of Economics and Business (AUEB), Athen

WS 2010/11 Von Daniel Herciu Und das war so ... Athen kannte ich schon seit 2008, als ich ein Praktikum da absolviert hatte. Es hatte mir sehr gefallen, meine Freundin studiert in Athen und ich hatte viele Griechische Freunde in Athen. Außerdem, nach 8 Semester an der Goethe Universität war ich neugierig, wie es sich in einem anderen Land studiert. So habe ich beschlossen durch Erasmus ein Semester lang an der Oikonomiko Panepistimio Athinon zu studieren. Die International Office meiner Universität und der Gastuniversität waren beide von Anfang an äußerst hilfsbereit. Ich habe mir die Kurse im Internet ausgesucht und durch das Learning Agreement war ich sicher, dass die Scheine mir später auch anerkannt werden. Ich wurde in dem Verteiler der Erasmus Organisation (ESN) Athen aufgenommen und bekam Nachrichten über Wohnmöglichkeiten und über den Anfang der Orientierungswoche. Leider war die Miete der angebotenen Appartments ziemlich teuer für mich (300-350€) und außerdem wollte ich eine Wohnung in der Nähe der Universität meiner Freundin finden, die in einem anderen Stadtteil liegt als die Wirtschaftsuniversität Athen. So fand ich durch meine Freunde eine Einzimmer-Wohnung, die nur 5 Minuten weit von meiner Freundin lag und nur 250€ im Monat kostete. Die Kriminalität in Athen ist in den letzten zwei Jahren leider nach oben geschossen. Die meisten Stadteile in Athen sind zum Wohnen ziemlich sicher, auch bei Nacht. Allerdings sollte man den Stadtteil Omonoia und Victoria besser vermeiden, und Kypselli, wo auch die Wirtschaftsuniversität liegt kann auch ziemlich gefährlich sein. Ich würde deshalb lieber raten, ein wenig weiter von der Uni zu wohnen, aber dafür sicher auch bei Nacht heimkehren können. Ich bin pünktlich zum Anfang der Orientierungswoche in Athen angekommen. Leider war ich ein wenig übereifrieg und habe diese Veranstaltung zu ernst genommen. Eigentlich war außer einen Durchgang durch die Universität nichts anderes ernstes geplant. Es gab ein paar Ausflüge, zu Stätten die ich meistens schon kannte oder zum Strand. Also eigentlich kann man sich die Teilnahme bei der Orientierungswoche sparen, außer man will ein wenig extra Urlaub in Athen verbringen. Drei Tage vor Beginn des Semesters habe ich mich eingeschrieben. Die Universitätsangestellten können Englisch und sind sehr hilfsbereit, auch wenn man an diesen Tagen viel zwischen verschiedenen Büros zu laufen hat. Die Uni hat am 2.Oktober angefangen. Die Kurse fanden in einem Nebengebäude statt, der fast ausschließlich für Erasmus Studenten reserviert ist. Das ist weil die Kurse in Englischer Sprache sich nur Erasmus Studenten angeboten werden. Griechische Studenten haben alle Kurse in Griechischer Sprache. Ich fand es Schade, dass man nicht mehr Kontakt zu den Athener Studenten hatte und man nicht mehr über die Kultur erfahren konnte. Ich hatte fünf Kurse gewählt: Labour Economics, Theory and Practice of Economic Integration, Macroeconomic Policy of the EU, Economic History und Social Policy in the EU. Die ersten zwei der aufgezählten Kurse waren von der gleichen Dozentin gehalten. Diese waren sehr langweilige Stunden und eine große Enttäuschung. Das lag an dem Vortragsstil der Dozentin und an ihrem sehr schlechten Englisch. Die anderen zwei waren sehr interessant. Insbesondere Economic History hat mir sehr

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gefallen, da ich nichts ähnliches je in Frankfurt gehört hatte und weil es zusammen mit griechischen Studenten gehalten wurde. Das letzte aufgezählte Fach war ein Reading Course, also ein Seminar, wo man selbstständig eine Arbeit verfassen musste die man später präsentiert hat. Mein Thema war sehr interessant und ich habe viel in diesem Seminar gelernt. Es gab keine Klausur am Ende, also war nicht so viel Arbeit wie für die anderen Fächer. In Griechenland dauert eine Unterrichtsstunde 180 Minuten, aber die Professoren sind ziemlich flexibel und die meisten die ich hatte, haben diese drei Stunden in zwei wöchentliche Treffen von 90 Minuten aufgeteilt. Für jedes Fach gab es, außer der Klausur am Ende noch eine Klassenarbeit zu schreiben, die nicht obligatorisch war, aber die viel der Endnote helfen könnte (bis zu 30%) und deshalb von fast allen Studenten abgegeben wurde. Hinzu kam noch eine Präsentation über diese Klassenarbeit am Ende des Semesters. Also ziemlich viel Arbeit, auch wenn nicht sehr anspruchsvoll. Im Allgemeinen ist die Qualität der Lehre ein wenig niedriger als in Frankfurt, aber das hängt viel von der Wahl der Fächer und von den Dozenten ab. Die Bibliothek ist nicht sehr gut ausgestattet, dafür gibt es fast immer einen Sitzplatz. Man kann alle Bücher finden, die für den Unterricht gebraucht werden. Es gibt auch kabelloses Internetzugang im ganzen Hauptgebäude der Universität und drei Computerpools, wo man Internetzugang auf den PCs der Universität hat, die aber oft besetzt sind. Das Nachtleben der Studenten in Athen ist sehr belebt. Die ESN Organisation hat 2-3 Partys pro Woche angeboten, hinzu kamen Geburtstage der anderen Erasmus Studenten oder Partys die von der Universität für alle Studenten organisiert wurden. Es gab also viel zu unternehmen. Ich war bei den meisten Partys nicht dabei und habe deshalb nicht sehr viel mit den anderen Erasmus Studenten sozialisiert, dafür mehr mit meinen Griechischen Freunden unternommen. Die Griechen sind sehr herzlich und hilfsbereit und man kann leicht neue Freunde machen. Oft wurden ich und meine Kollegen einfach in der Mensa aus dem Nichts her angesprochen, nach dem Herkunftsland gefragt und wie es uns in Athen gefällt. Viele junge Griechen haben Deutschunterricht in der Schule gehabt und bemühen sich ein paar Worte auf Deutsch zu reden, sobald sie erfahren, dass man aus Deutschland kommt. Auf der Straße herrscht meistens ein großes Durcheinander und Gedränge und die Stadtbewohner scheinen nicht gerade höflich zu sein. Man wird im Bus rumgeschubst und Grüßen, wenn man in einem Laden ankommt ist nicht immer üblich. Dafür wenn man jemanden nach der Richtung fragt, wird man schnell geholfen und manchmal versammeln sich sogar mehrere Passanten, die einem helfen wollen. Was touristische Attraktionen gilt, gibt es ungeheuer viel in Athen zu sehen. Von den alten Ruinen der Akropolis bis zu Museen für moderne Kunst (Herkleidon in Thissio ist sehr empfehlenswert). Theater- und Operavorstellungen sind fast immer auf Griechisch, also für mich waren sie leider nicht zugänglich. Dafür ging ich oft ins Kino, wo die Filme in Originalverfassung mit Griechischen Untertiteln gezeigt werden. Eine sehr beliebte Freizeitaktivität in Griechenland ist sich mit Freunden bei Kaffeetrinken treffen, meistens bei Frapé, auf einer Terrasse oder in einem gemütlichen Café. Bars sind auch beliebt unter Studenten, besonders die in den Stadtteilen Gasi (wo auch die Gay-Szene Athens ist) oder Panormou. In Bars ist die Musik aber sehr laut, man kann sich also nicht leicht unterhalten. Bouzoukia und Rebetiko sind zwei Arten von Lokale wo Griechische Live-Musik gespielt wird. Beide sind sehr empfehlenswert. In Bouzukias sind die Konzerte ziemlich groß und man zahlt Eintritt(20-25€), es gibt eine Bühne wo meistens ein berühmter Sänger, oder Sängerin zu sehen sind. Rebetiko sind Esslokale mit Live-Musik, wo kein Eintritt gezahlt wird und es keine richtige Bühne für die Band gibt. Hier wird auch getanzt und mit Blumen auf die Tänzer geworfen (meistens auf das Mädchen das man verführen will). Vergünstigungen für Studenten gibt es in Athen sehr viele. Einer meiner Kollegen hatte einmal gesagt „in Athen kann man bestimmt überall umsonst essen, wenn man nur den richtigen Ausweis dafür hat“. Das hängt damit zusammen, dass für jede Vergünstigung ein anderer Ausweis vorgezeigt wird, und der Studentenausweis alleine nicht genügt. Es gibt einen Ausweis für die Mensa, einen für Transportmittel usw. Das Essen in der Mensa war umsonst, allerdings habe ich verstanden, dass ab nächsten Semester für Erasmus Studenten das nicht mehr gelten wird, also dass man 2€ bezahlen muss, für Vorspeise, Hauptspeise, Salat und Dessert/Früchte. Beim öffentlichen Verkehr gibt es 50% Begünstigung für Studenten, das gilt auch für die Fähren zu den Inseln. Deshalb lohnt es sich die Inseln in der Ägais in dieser Zeit zu besuchen. Viele Museen (die staatlichen) haben für EU-Studenten freien Eintritt und bei Konzerte oder Theateraufführungen gibt es auch immer Studentenpreise. Kinos haben meistens Mittwoch Kino-Tag und dann kann man zwei Karten für den Preis von einer kaufen. Das Essen im Supermarkt ist ziemlich Teuer im Vergleich zu Deutschland. Deshalb kann es oft günstiger sein, in der Stadt zu essen oder zu Hause Essen zu bestellen. Früchte und Gemüse sind günstig und von sehr guter Qualität. Besonders zu empfehlen sind die Wochenmärkte, die in jedem Stadtteil an einem anderen Tag in der Woche organisiert werden (in Kypselli, wo die Universität ist, gibt

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es Wochenmarkt Mittwochs). Hier kann man Produkte direkt von Bauern kaufen und gegen Ende des Marktes(14-15Uhr) gibt es besonders günstige Angebote. Ich habe monatlich um die 600€ ausgegeben, aber am Anfang mehr, weil die Mensaessen noch 2€ gekostet haben, bis die Unileitung sich entschlossen hat, sie auch Erasmus Studierenden umsonst anzubieten. Leider konnte ich nicht viel in Griechenland reisen, aber es gibt sehr viele interessanten Orte die man besuchen kann. Züge bieten 30% Begünstigung für Studenten und meine Kollegen haben oft zu Fünft ein Auto gemietet und sich dann die Kosten aufgeteilt. Das ist aber nicht immer günstiger als eine Zugfahrt gewesen, weil die Autobahngebühr ziemlich teuer ist. Manche Attraktionen kann man aber nur mit dem Auto erreichen, wie Meteora oder der Berg Olympus zum Beispiel.