Erfassung der Inzidenz ventrikulärer ... · Klappenprothese ist hierbei an der Spitze des...

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UNIVERSITÄTSKLINIKUM HAMBURG-EPPENDORF Asklepios Klinik St. Georg, II. Medizinische Abteilung, Kardiologie Professor Dr. med. Karl-Heinz Kuck Erfassung der Inzidenz ventrikulärer Schrittmacherstimulation bei Patienten nach kathetergestützter AortenklappenimplantationDissertation zur Erlangung des Grades eines Doktors der Medizin an der Medizinischen Fakultät der Universität Hamburg. vorgelegt von: Ersin Kaba aus Mus/Türkei Hamburg 2015

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UNIVERSITÄTSKLINIKUM HAMBURG-EPPENDORF

Asklepios Klinik St. Georg, II. Medizinische Abteilung, Kardiologie

Professor Dr. med. Karl-Heinz Kuck

„Erfassung der Inzidenz ventrikulärer Schrittmacherstimulation bei

Patienten nach kathetergestützter Aortenklappenimplantation“

Dissertation

zur Erlangung des Grades eines Doktors der Medizin

an der Medizinischen Fakultät der Universität Hamburg.

vorgelegt von:

Ersin Kaba

aus Mus/Türkei

Hamburg 2015

Angenommen von dem

Fachbereich Medizin der Universität Hamburg am: 27.06.2016.

Veröffentlicht mit Genehmigung des

Fachbereiches Medizin der Universität Hamburg.

Prüfungsausschuss, der Vorsitzende:

Prof. Dr. med. Karl-Heinz Kuck

Prüfungsausschuss, 2. Gutachter:

Prof. Dr. med. Jochen Müller-Ehmsen

III

1 Inhaltsverzeichnis

Seite

2 Einleitung ................................................................................................................. 1

2.1 Arbeitshypothese und Fragestellung .................................................................. 1

2.2 Die Aortenstenose .............................................................................................. 1

2.3 Historischer Überblick ....................................................................................... 5

2.4 Technische Aspekte ............................................................................................ 6

2.5 Zugangswege für die Aortenklappenimplantation ............................................. 7

2.6 Beziehung zwischen der Aortenklappe und des Reizleitungssystems ............... 9

2.7 Peri – und/oder postinterventionelle höhergradige AV – Blockierungen und

HV– Zeit Verlängerungen ................................................................................. 11

3 Material und Methoden ........................................................................................ 13

4 Ergebnisse .............................................................................................................. 15

4.1 Patientenkollektiv ............................................................................................ 15

4.2 Implantation der Aortenklappenprothese ......................................................... 16

4.3 Hämodynamik .................................................................................................. 16

4.4 Implantationstiefe der Bio – Aortenklappenprothesen .................................... 17

4.5 Paravalvuläre Aortenklappeninsuffizienz ........................................................ 19

4.6 Verlauf des BNP ............................................................................................... 20

4.7 Linksschenkelblock.......................................................................................... 20

4.8 His-Bündel Messung ........................................................................................ 20

4.9 Auswertung der SM-Messung ......................................................................... 21

4.10 Krankenhausverweildauer ................................................................................ 23

4.11 Komplikationen nach Implantation.................................................................. 23

4.11.1 Kardiale Komplikationen ......................................................................... 23

4.11.2 Zerebrale Komplikationen ........................................................................ 24

4.12 Mortalität mit und ohne Schrittmacherimplantation nach TAVI ...................... 25

4.13 30 Tages- und 6 Monats-Mortalität .................................................................. 25

5 Diskussion ............................................................................................................... 27

5.1 Implantation der Aortenklappenprothese ......................................................... 27

5.2 Implantationstiefe ............................................................................................ 27

IV

5.3 30 - Tages und 6 – Monats – Mortalität ........................................................... 28

5.4 Krankenhausverweildauer ................................................................................ 28

5.5 Die Bio-Aortenklappenprothesenfunktion ....................................................... 29

5.6 Verlauf des BNP ............................................................................................... 29

5.7 Komplikationen: .............................................................................................. 30

5.7.1 Kardiale Komplikationen ......................................................................... 30

5.7.2 Zerebrovaskuläre Komplikationen ........................................................... 31

5.8 Schrittmachermessungen, LSB und HV-Zeitmessungen ................................. 31

6 Zusammenfassung ................................................................................................. 33

7 Limitationen ........................................................................................................... 35

8 Abkürzungsverzeichnis ......................................................................................... 36

9 Tabellen- und Abbildungsverzeichnis .................................................................. 37

10 Literaturverzeichnis .............................................................................................. 39

11 Anhang ................................................................................................................... 50

Anhang A - Analyse VP-Daten ................................................................................... 50

Anhang B - Analyse Implantationstiefen der Bio-Prothesen ...................................... 56

12 Danksagung ............................................................................................................ 72

13 Lebenslauf .............................................................................................................. 73

14 Eidesstattliche Erklärung ..................................................................................... 74

1

2 Einleitung

2.1 Arbeitshypothese und Fragestellung

Aufgrund der rasanten Entwicklung und der stetigen Zunahme der perkutanen

Aortenklappentherapie steigen auch die Zahlen der permanenten SM - Implantationen

auf dem Boden von höhergradigen AV - Blockierungen und/oder relevanten HV -

Zeitverlängerungen ( > 65msec ) nach TAVI. Ziel dieser Arbeit war es zu evaluieren ob

bei Patienten, welche nach TAVI akut einen Herzschrittmacher erhielten die

Schrittmacherbedürftigkeit im Verlauf weiter besteht oder ob es um sich um ein

passageres Phänomen handelt. Zudem soll die Häufigkeit der Schrittmacherimplantation

sowie die Schrittmacherbedürftigkeit im Verlauf nach TAVI hinsichtlich der

verschiedenen Klappentypen näher untersucht werden.

2.2 Die Aortenstenose

In den westlichen Industrienationen ist die Aortenstenose degenerativ-kalzifizierender

Genese bei Erwachsenen neben der Mitralinsuffizienz der häufigste Herzklappenfehler

(Iung et al. 2003). Mit steigendem Alter nimmt die Prävalenz zu (Lindroos et al. 1993,

Nkomo et al. 2006). Gerade die demographische Entwicklung und die zunehmende

Lebenserwartung insbesondere von Patienten in der 8. und 9. Lebensdekade stellen eine

besondere medizinische Herausforderung dar.

Tabelle 1: Einteilung der Aortenstenose nach ESC (Vahanian et al. 2007)

Schweregrad leicht mittel Schwer

Ausstromgeschwindigkeit (m/s) < 3 3-4 > 4

Mittlerer Gradient (mm Hg) < 25 25-50 > 50

Klappenöffnungsflächenindex

(cm² KÖF / m² KOF) < 1 0,6-1 < 0,6

Grundsätzlich sind Patienten mit einer Aortenklappenstenose lange Zeit

asymptomatisch. Treten jedoch Symptome wie Angina pectoris, Dyspnoe, Synkope und

insbesondere eine Herzinsuffizienz auf ist die Prognose sehr schlecht (Vahanian et al.

2007, Bonow et al. 2006). Nach Synkope beträgt die mittlere Lebenserwartung bei

Patienten mit schwerer Aortenstenose 3 Jahre, bei Auftreten einer

Herzinsuffizienzsymptomatik 2 Jahre und bei Angina pectoris 5 Jahre (Frank et al.

2

1973). Nach Symptombeginn beträgt die mittlere Letalität (unabhängig von Alter,

Geschlecht und Begleiterkrankungen selbst mit medikamentöser Behandlung im ersten

Jahr 25% und im zweiten Jahr 50% (Talano et al. 2002). Der operative Klappenersatz

hat daher nach den aktuellen Leitlinien eine Klasse I Indikation für symptomatische

Patienten mit schwerer Aortenstenose. Für asymptomatische Patienten mit schwerer

Aortenstenose und reduzierter LV-Funktion oder schneller Progredienz des Vitiums

bestehen Empfehlungen der Klasse IIa bzw. IIb für die Indikation zum operativen

Aortenklappenersatz (Bonow et al. 2006). Die Überlebensrate nach 3 Jahren beträgt

mehr als 80% (Schwarz et al. 1982, Kohl et al. 2001). Mit steigender Zahl und Schwere

der Komorbiditäten nimmt das Operationsrisiko zu. Im Euro Heart Survey Register

konnte dargestellt werden, dass bei 31,8 % der Patienten mit Indikation zum operativen

Klappenersatz keine Operation durchgeführt wurde (Iung et al. 2003, Iung et al. 2005);

in den USA existieren ähnliche Daten (Kapoor et al. 2004). Hauptursache waren

schwere Begleiterkrankungen sowie eine eingeschränkte linksventrikuläre Funktion.

Zur Beurteilung des Risikos im Rahmen einer Herzoperation zu versterben wird daher

der EuroScore herangezogen. Der EuroScore gewichtet die bestehenden Komorbiditäten

und berechnet das Risiko innerhalb von 30 Tagen nach einer herzchirurgischen

Operation zu versterben (Roques et al. 1999). Im EuroScore werden additiv

herzspezifische, patientenspezifische sowie operative Faktoren berechnet. Zu den

herzspezifischen Faktoren zählen eine eingeschränkte linksventrikuläre

Ejektionsfraktion (EF <50%), stattgehabter Myokardinfarkt (<90 Tage),

Pulmonalarterieller Druck >60 mmHg und eine instabile Angina pectoris trotz

Nitrattherapie. Patientenspezifische Faktoren sind Alter >60 Jahre, Serumkreatinin

>200µmol/L, herzchirurgischer Eingriff in der Vorgeschichte, Geschlecht (w>m),

neurologische Defizite, aktive Endokarditis (noch unter Antibiotikatherapie zum

Operationszeitpunkt), COPD (Chronic Obstructive Pulmonary Desease) und eine

kritischer Allgemeinzustand. Die operativen Faktoren sind Operation an der thorakalen

Aorta, Operation nach septalem Riss im Rahmen eines Myokardinfarktes,

Notfallindikation sowie ein Eingriff, welcher nicht allein auf die Herzkranzgefäße

reduziert ist. Im Jahre 2003 wurde durch Roques und Nashef der logistische EuroScore

veröffentlich, da der EuroScore die einzelnen Faktoren additiv zu einem Gesamtrisiko

berechnet und das Operationsrisiko bei Hochrisikoeingriffen unterschätzt. Bei Patienten

mit einem niedrigen EuroScore (< 20%) hat der chirurgische Klappenersatz ein geringes

Risiko (Charlson et al. 2006); bei Patienten mit einem EuroScore ≥ 20% besteht jedoch

3

eine hohe perioperative Morbidität und Mortalität (Iung et al. 2003, Roques et al. 1999,

Bramstedt et al. 2003, Vaquette et al. 2005).

Ist bei einem logistischen EuroScore < 20 eine interventionelle

Aortenklappenimplantation geplant, sollte im Rahmen einer Konferenz zwischen

Kardiologen und Herzchirurgen eine relevante Komorbidität dargelegt werden, welche

nicht im logistischen EuroScore enthalten ist und eine offene Herzoperation ausschließt

(thorakale Radiatio in der Vorgeschichte, Mediastinitis, Porzellanaorta).

4

EuroSCORE Risk Profile

Patient Name Date

Date of Birth

12. Jun 35 Surgeon

Patient number

Operation

TAVI

Notes

EF leichtgradig reduziert (<50%), Z.n. wiederholten cerebralen Blutungen, Afib, 2-Gefäß KHK

mit Z.n. PCI RCA und LAD, frailty

Additive

EuroSCORE

Logistic

EuroSCORE

Patient Factors

Age 78yr 4 1,332708

Sex 1 0,3304052

Chronic pulmonary disease 1 0,4931341

Extracardiac arteriopathy 2 0,6558917

Neurological dysfunction 2 0,841626

Previous cardiac surgery 3 1,002625

Serum creatinine >200 µmol/ L 2 0,6521653

Active endocarditis 3 1,101265

Critical preoperative state 3 0,9058132

Cardiac Factors

Unstable angina 2 0,5677075

LV dysfunction moderate or LVEF 30-50% 1 0,4191643

Lv dysfunction poor or LVEF<30 3 1,094443

Recent myocardial infarct 2 0,5460218

Pulmonary hypertension 2 0,7676924

Operation Factors

Emergency 2 0,7127953

Other than isolated CABG 2 0,5420364

Surgery on thoracic aorta 3 1,159787

Postinfarct septal rupture 4 1,462009

EuroSCORE

Downloaded from http://euroscore.org 12 33,82%

i Xi Φ

ΣΦ

Yes

Yes

Yes

Yes

Yes

Yes

Yes

Yes

Yes

Yes

Yes

Yes

Yes

Yes

Moderate

Poor

Female

Abbildung 1: EuroScore Beispielrechnung für eine 78 Jahre alte Patientin (www.euroscore.org)

5

Alternative Therapiemöglichkeiten zum chirurgischen Klappenersatz bestanden bis ca.

10 Jahren nur in der alleinigen medikamentösen Therapie und/oder in der perkutanen

Ballonvalvuloplastie (Cribier et al. 1986). Jedoch ist die Ballonvalvuloplastie mit einer

hohen Restenoserate sowie Komplikationsrate verbunden (Kapoor et al. 2004, NHLBI

Balloon Valvuloplasty Registry 1991, Brady et al. 1989, Erdmann et al. 1987, Otto et al.

1994, Pop et al. 1988, Sack et al. 1992, Serruys et al. 1988). Auch konnte durch die

Ballonvalvuloplastie keine Verbesserung hinsichtlich der Prognose erzielt werden (Otto

et al. 1994, Lieberman et al. 1995, Litvack et al. 1988, O`Keefe et al. 1987), obwohl

durch die technische Verfeinerung dieses Verfahrens in den letzten 5 Jahren die

Komplikationsrate reduziert werden konnte (Agatiello et al. 2006, Feldmann et al. 2006,

Klein et al. 2006,Webb et al. 2006). Aktuell besitzt dieses Verfahren bei

hämodynamisch instabilen Patienten in den Leitlinien eine IIb-Indikation als rein

palliative Maßnahme bzw. als vorübergehende Maßnahme zur Überbrückung bis zur OP

(Bonow et al. 2006).

Eine neue Alternative zum chirurgischen Klappenersatz bei nicht operationsfähigen

Patienten ist durch die kathetergesteuerte Aortenklappenimplantation gegeben. Die

Klappenprothese ist hierbei an der Spitze des Katheters fixiert und kann je nach

Situation retrograd (über das arterielle System), antegrad (über das venöse System) oder

über eine Minithorakotomie transapikal implantiert werden. Die native Aortenklappe

verbleibt in Situ und wird dabei gegen die Aortenwand gepresst.

2.3 Historischer Überblick

Bereits Mitte der 1960er Jahre gab es tierexperimentelle Forschungen über

kathetergesteuerte Therapien der Aortenklappeninsuffizienz (Davies et al. 1965,

Moulopoulos et al. 1971, Phillips et al. 1976, Matsubara et al.1992). Durch die schnelle

Weiterentwicklung der Stenttherapie mit einer ballonexpandierbaren Stentprothese

bekam der perkutane Aortenklappenersatz einen deutlichen Schub. Die erste perkutane

Aortenklappenprothese konnte 1992 durch Andersen beim Schwein erfolgreich

implantiert werden (Andersen et al. 1992). Acht Jahre später erfolgte durch Bonhoeffer

et al. im Jahr 2000 die Implantation einer Jugularvenenklappe im Stent vom Schwein in

Pulmonalisposition beim Menschen (Bonhoeffer et al. 2000). In den nächsten Jahren

wurden viele tierexperimentelle Studien zur perkutanen, stentbasierten

Aortenklappenimplantation durchgeführt (Boudjemline et al. 2002, Boudjemline et al.

2002, Sochman et al. 2000, Cribier et al. 2001, Lutter et al. 2002). Beim Menschen

6

wurde erst 2002 durch Cribier et al. die erste Implantation einer ballonexpandierbaren

Aortenklappenprothese erfolgreich durchgeführt (Cribier et al. 2002).

2.4 Technische Aspekte

Zum Zeitpunkt der Durchführung der vorliegenden klinischen Untersuchung war die

Anwendung der selbstexpandierenden CoreValve-Bioprothese (CoreValve, Irvine,

USA) und die ballonexpandierbare SAPIEN-Bioprothese (Edwards Lifesciences, Irvine,

USA) weit verbreitet. Aktuell sind weitere Bioprothesen etabliert (z.B. JenaValve von

der Firma JenaValve Technology, Lotus Valve System von der Firma Boston Scientific).

Weitere befinden sich aktuell noch im Entwicklungsstadium.

Die ballonexpandierbare Bioprothese besteht aus einem Edelstahlstent mit einer

trikuspiden Rinderperikardklappe. Zur Verhinderung paravalvularer Insuffizienzen liegt

eine PET – Manschette um die Klappe. Sie kann sowohl transfemoral als auch

transapikal implantiert werden. Die selbstexpandierende Bioprothese wird seit 2005

eingesetzt (Ferrari et al. 2005, Laborde et al. 2005, Grube et al. 2005). Das Stentgerüst

besteht aus einem mehrstufig expandierfähigem Nitinol. Es beinhaltet eine aus

Schweineperikard bestehende trikuspide Klappe. Durch die hohe Radiärkraft wird das

untere Drittel des Nitinolstents im Bereich des Aortenannulus verankert. Das mittlere

Drittel der Bioprothese enthält die Klappe und ist so geformt, das die Koronarabgänge

nicht komprimiert werden. Durch das obere Drittel erfolgt die Verankerung im Bereich

der Aorta ascendens. Anders als beim chirurgischem Klappenersatz bei dem die

verengte Klappe exzidiert wird, verbleibt die native Klappe bei der TAVI in situ. Die

Aortenklappenprothese wird in die verkalkte native Klappe implantiert und durch den

umgebenden Kalk verankert. Die zur Seite gedrängten Taschen der nativen Klappe

werden dabei durch die Sinus Valsalvae aufgenommen.

Vor der Implantation beider Klappentypen muss eine Ballondilatation durchgeführt

werden. Dies erfolgt unter „rapid pacing“ (schnelle rechtsventrikuläre Stimulation) mit

einer Frequenz von 180-220/min. Dadurch kann eine stabile Position des Ballons erzielt

werden, da bei dieser Frequenz kein relevanter kardialer Auswurf mehr besteht.

Anschließend erfolgt die Implantation der Aortenklappenbioprothese. Bei der Sapien-

Bioprothese ist aufgrund Ihrer ballonexpandierenden Eigenschaft auch bei der

Implantation eine schnelle rechtsventrikuläre Stimulation nötig. Die CoreValve-

Bioprothese ist dagegen selbstexpandierend, so dass keine rechtsventrikuläre

7

Stimulation notwendig ist. Die Freisetzung dieser Bioprothese erfolgt durch ein

langsames Zurückziehen einer Hülse, wonach sie sich sofort entfaltet und automatisch

in der Aortenwand verankert.

Abbildung 2: Vergleich der Edwards Sapien-Prothese (Edwards Lifescience LLC, Irvine, USA,

mit freundlicher Genehmigung) und CoreValve- Prothese

(Medtronic, mit freundlicher Genehmigung)

2.5 Zugangswege für die Aortenklappenimplantation

Retrograder Zugangsweg

Von Hanzel et al. 2005 erstmals evaluiert und benutzt, ist der femoral-arterielle,

retrograde Zugangsweg auch heute noch der am häufigsten verwendete Zugangsweg.

Voraussetzung für diesen Zugangsweg ist ein präinterventionelles Screening der Gefäße

als wichtige Determinante für eine komplikationsarme Intervention.

Abbildung 3: Transfemoraler Aortenklappenersatz mit der Edwards Sapien –Prothese

(Edwards Lifescience LLC, Irvine, USA, mit freundlicher Genehmigung)

8

Antegrader Zugangsweg

Durch Cribier et al. 2002 wurde weltweit die erste perkutane

Aortenklappenimplantation über den antegraden Zugangsweg durchgeführt. Über eine

transfemoral-venöse Punktion gelangt man über den rechten Vorhof transseptal in den

linken Vorhof und anschließend trans-mitral über den linken Ventrikel zur Aortenklappe.

Heutzutage wird dieser Zugangsweg nur noch bei Kontraindikation gegen den

transfemoralen als auch gegen den transapikalen Zugang in Anspruch genommen, da es

hierbei zu schweren Verletzungen des Mitralklappenapparates kommen kann mit

höhergradigen Mitralklappeninsuffizienzen (Hanzel et al. 2005).

Transapikaler Zugangsweg

Bei diesem Zugangsweg wird der linke Ventrikel mittels Minithorakotomie freigelegt

und direkt mit einer Punktionsnadel punktiert (Ye et al. 2006, Lichtenstein et al. 2006).

Nach Einlegen der Schleuse wird die Prothese unter fluoroskopischer Sicht in die native

Aortenklappe implantiert. Dieser Zugangsweg stellt eine Alternative zum retrograden

Zugangsweg dar, wenn wegen zu kleinem Gefäßdurchmesser, schwerer pAVK oder

auch wegen einer Porzellanaorta die Implantation nicht über den retrograden

Zugangsweg erfolgen kann. Leider ist bei Patienten mit schwerer COPD oder anderen

Kontraindikationen bezüglich einer maschinellen Beatmung und Allgemeinnarkose

dieses Verfahren limitiert.

Abbildung 4: Transapikaler Aortenklappenersatz mit der Edwards Sapien –Prothese

(Edwards Lifescience LLC, Irvine, USA, mit freundlicher Genehmigung)

9

2.6 Beziehung zwischen der Aortenklappe und des

Reizleitungssystems

Der AV-Knoten ist im rechten Vorhof innerhalb des Koch`schen Dreiecks gelegen

(Piazza et al. 2008). Dieses wichtige Dreieck wird durch die Todaro-Sehne, dem Rand

des kammerscheidewandseitigen Tricuspidalis-Segels (Cuspis septalis) und durch die

Einmündung des Sinus coronarius abgegrenzt. Die Spitze dieses Dreiecks wird durch

die AV-Komponente des häutigen Septums besetzt. Der AV-Knoten befindet sich direkt

unterhalb der Spitze des Dreiecks neben dem membranösen Septum und liegt damit in

unmittelbarer Nähe zu der subaortalen Region und des membranösen Septums des

linksventrikulären Ausflusstraktes. Es ist daher leicht zu verstehen, daß es bei

Aortenklappenerkrankungen bzw. beim Aortenklappenersatz zu AV-Blöcken und

intraventrikulären Reizleitungsstörungen kommen kann. Dem AV-Knoten folgt das His-

Bündel, gelegen an der Basis des rechten Vorhofs an der Kammerscheidewand. Im

weiteren Verlauf teilt sich das His-Bündel in den linken und rechten Tawara-Schenkel

auf (wobei sich der linke nochmals in einen anterioren und posterioren Schenkel

aufteilt). Diese Leitungsstrukturen verlaufen an der Kammerscheidewand in Richtung

Herzspitze. Dort verzweigen sich die Schenkel in die Purkinje-Fasern. Diese “verteilen”

die Erregung über das Kammermyokard von der Herzspitze ausgehend in Richtung

Herzbasis.

10

Abbildung 5: Eröffnetes Herz von vorn und Schnitt entlang der Ventilebene: 1 = Aortenbogen, 2

= Aorta, 3 = Taschenklappe der Aorta, 4 = obere Hohlvene, 5 = rechter Vorhof, 6 =

Sinusknoten, 7 = AV-Knoten, 8 = His-Bündel, 9 = Vorhof-Kammer-Öffnung, 10 =

rechte Kammer, 11 = rechter und linker Kammerschenkel, 12 = Lungenvenen, 13 =

linker Vorhof, 14 = Einströhmbahn der linken Kammer, 15 = linke Kammer, 16 =

Taschklappe der Lungenarterie, 17 = linke Segelklappe, 18 = rechte dreizipflige

Segelklappe, 19 = rechte Kranzarterie, 20 = linke Kranzarterie, 21 = Sinus

coronarius.

(MediDesign Frank Geisler, mit freundlicher Genehmigung)

11

Abbildung 6: Anatomische Strukturen im Bereich des AV-Knotens mit Nähe des subaortalen

Ausströmbereichs,dem häutigen Septum und dem rechten Vorhof

2.7 Peri – und/oder postinterventionelle höhergradige AV –

Blockierungen und HV– Zeit Verlängerungen

Peri – und/oder postprozedural nach TAVI kommt es als häufige Komplikation zu

Schrittmacherimplantationen auf den Boden von höhergradigen AV – Blockierungen

und HV-Zeitverlängerungen. Diese Komplikationen treten in der Regel innerhalb von

fünf Tagen und insbesondere innerhalb von 24 Stunden nach TAVI auf (Calvi et al.

2009, Erkapic et al. 2010, Walther et al. 2010). Bei komplettem AV-Block nach TAVI

tritt eine Erholung des infrahisären Reizleitungssystems in der Regel nicht auf

(Jilaihawi et al. 2009).

Ein anhaltender LSB nach konventionell-chirurgischem Aortenklappenersatz ist ein

Prädiktor für Synkopen, höhergradige AV-Blockierungen und plötzlichen Herztod (El-

Khally et al. 2004). Das Auftreten von persistierenden LSB nach TAVI ist ebenfalls

bekannt (Jilaihawi et al. 2009, Piazza et al. 2008, Baan et al. 2010). Piazza et. al 2010

beschreiben eine Zunahme der Häufigkeit eines LSB nach TAVI von 39% (15% vor der

Behandlung versus 54% nach der Behandlung). Im 6-Monats-Follow-up kam es zu

12

keiner signifikanten Abnahme des LSB. Männliches Geschlecht, vorangegangener

Myokardinfarkt, vorbestehender Rechtsschenkelblock und die Tiefe der

Prothesenimplantation in den LVOT wurden als Prädiktoren für einen neuen LSB

diagnostiziert.

Insbesondere nach der CoreValve-Bioprothese (CoreValve, Irvine, USA) beträgt die

Häufigkeit der SM-Implantation 20.8%, wohingegen die Häufigkeit der SM-

Implantation bei der SAPIEN-Bioprothese (Edwards Lifesciences, Irvine, USA) nur ca.

5,4% beträgt (Bates et al. 2010, Guinot et al. 2010, Erkapic et al. 2010, Bleiziffer et al.

2010). Beim konventionellen Aortenklappenersatz beträgt die Notwendigkeit der

postoperativen Schrittmacherimplantation im Vergleich nur 7% im Durchschnitt (Bates

et al. 2010, Totaro et al. 2000, Limongelli et al. 2003, Elahi et al. 2006, Erdogan et al.

2006, Dawkins et al. 2008, Nardi et al. 2010, Huynh et al. 2009). Als Grund für die

erhöhte Inzidenz für SM-Implantation nach TAVI im Vergleich zum konventionellen

Aortenklappenersatz wird einerseits das unterschiedliche Patientenkollektiv mit schwer

multimorbiden Patienten (logistischer EuroScore ≥ 20%) und zum andern die

unterschiedlichen Verfahren mit höherem mechanischen Druck auf den AV-Knoten

angegeben.

Risikofaktoren für eine permanente SM –Notwendigkeit auf dem Boden kompletter AV-

Blockierungen nach TAVI sind ein vorbestehender Rechtsschenkelblock sowie

vorbestehende AV-Blockierungen (Bleiziffer et al. 2010, Erkapic et al. 2010). Ebenso

kommt es bei Implantation einer großen Klappenprothese in einen kleinen Annulus zu

einer 2fach erhöhten Inzidenz für eine permanente Schrittmacherimplantation

(Bleiziffer et al. 2010). Auch die Implantationstiefe der Bioprothese ist ein wichtiger

Faktor für die postoperative Schrittmacherinzidenz (Schewel et. al 2012).

Der Mechanismus der Verletzung des Reizleitungssystems während TAVI wird auf dem

Boden einer mechanische Verletzung durch die Klappenprothese erklärt. Nach Jilaihawi

et al. 2009 sind Faktoren wie der längere Stentrahmen, die selbst-expandierende Natur

oder ovoide Form der Core-Valve Prothese Ursache für die höhere SM –Inzidenz im

Vergleich zu den Edwards-Sapien Prothesen, da es hierbei zu einer verstärkten

Kompression der Strukturen um den Aortenring kommt (Jilaihawi et al. 2009).

13

3 Material und Methoden

In der vorliegenden Arbeit wurden 250 Patienten eingeschlossen, die aufgrund einer

hochgradigen Aortenklappenstenose eine TAVI implantiert bekommen haben. Alle

Patienten erhielten zwischen August 2008 und Dezember 2010 in der kardiologischen

Klinik der Asklepios Klinik St. Georg eine perkutane oder transapikale

Aortenklappenimplantation. Insgesamt wurden 158 transfemorale Core-Valve, 48

transfemorale und 37 transapikale Edwards - Sapien Aortenklappen implantiert. Bei 7

Patienten wurde eine TAVI in eine degenerierte AK-Bioprothese implantiert, diese

Patienten werden daher in der Arbeit nicht berücksichtigt. Nach der Implantation der

Aortenklappe wurde anschließend binnen 48 Stunden eine Messung der HV - Zeit

durchgeführt. Hierbei wird ein Elektrodenkatheter (Parahisian, Biosense Webster)

transvenös über eine Vene (V. femoralis) über den rechten Vorhof und durch die

Trikuspidalklappe direkt an den His Bündel gelegt. Die Zeiten von der Vorhoferregung

bis zur His-Bündelerregung (AH-Zeit: atrial-His) und von der His-Bündel Erregung bis

zur Ventrikelerregung (HV-Zeit: His-Ventrikel) können getrennt gemessen werden.

Abbildung 7: Beispiel einer HV-Zeitmessung bei einem Patienten mit LSB

14

Es wird auf diese Weise ermittelt, in welchem Bereich etwa eine Leitungsstörung

vorliegt. Die HV – Zeit repräsentiert die Leitungszeit vom His - Bündel zum

rechtsventrikulärem Septum (Hombach 2001). Der Normalbereich für die AH-Zeit ist

0,07-0,11 sec, der der HV-Zeit 0,03-0,055 sec (Klinge 2002).

Bei 67 Patienten (27,6%) wurde nach TAVI eine Schrittmacherimplantation aufgrund

eines kompletten AV-Blockes und/oder einer HV-Zeitverlängerung von > 65ms

durchgeführt.

Es wurden Herzschrittmacher der Firmen Medtronic, Biotronik und St.Jude Medical

implantiert. Nach der SM - Implantation erhielten alle Patienten postoperativ eine SM -

Messung im selben stationären Aufenthalt sowie Verlaufsmessungen nach ca. 6 bis 12

Wochen und nach 12 Monaten. Bei jeder SM-Messung wurde eine Basisuntersuchung

der Schrittmacherfunktionen durchgeführt. Dabei wurde der Eigenrhythmus, eine

Messung des aktuellen Batteriezustandes mit berechneter Batterielaufzeit, die

Widerstände der Elektroden, der prozentuale Anteil der Wahrnehmung und Stimulation

im rechten Vorhof und rechten Ventrikel, die Reizschwellen von Vorhof und Ventrikel,

Auftreten von Hochfrequenzepisoden, die Anzahl und Dauer von Mode Switch-

Episoden, Refraktärzeiten und AV-Intervalle gemessen und protokolliert. Zur

Vermeidung einer unnötigen rechtsventrikulären Stimulation wurde eine dynamische

AV-Zeitverlängerung (AV-Hysterese) oder ein AAI-Modus mit ventrikulärer

Sicherheitsstimulation (MVP, AAI-SafeR oder Reverse Mode Switch) programmiert.

Durch diese Algorithmen wird entweder die AV-Zeit für die ventrikuläre Wahrnehmung

verlängert (dynamische Hysteresysteme) oder ein Moduswechsel zwischen AAI- und

DDD-System möglich. Die kumulative ventrikuläre Stimulationsrate kann dadurch auf

Dauer auf ein Mindestmaß reduziert werden.

Die prozentualen rechtsventrikulären Stimulationsanteile nach TAVI wurden

ausgewertet und miteinander verglichen.

15

4 Ergebnisse

4.1 Patientenkollektiv

Das mittlere Alter der 243 Patienten am Tag der TAVI - Implantation betrug 81,07 Jahre

(Spannweite: 52-102 Jahre); 41,2% der Patienten waren männlich. Der

durchschnittliche logistische EuroScore der Patienten lag bei 24,10% ± 15,21. Der

durchschnittliche logistische EuroScore der Patienten in der CoreValve Gruppe betrug

26,30% ± 14,2; in der Edwards-Sapien Gruppe 24,2% ± 13,4. Der NYHA-Status wurde

präinterventionell im Median mit NYHA III ermittelt (Spannweite: II-IV). 65,03% (158

Patienten) erhielten eine transfemorale CoreValve-Aortenklappe, 19,75% (48 Patienten)

eine transfemorale Edwards – Sapien Aortenklappe und 15,22% (37 Patienten) eine

transapikale Edwards - Sapien Aortenklappe.

Abbildung 8: Prozentuale Verteilung der implantierten Aortenklappen-Prothesen

Bei 27,6% (67 Patienten) wurde eine Schrittmacherimplantation aufgrund höhergradiger

AV-Blockierungen und/oder HV-Zeitverlängerungen von > 65ms notwendig; 27

Patienten hatten bereits vor der TAVI einen Herzschrittmacher (11,1%).

Abbildung 9: Prozentangabe der Schrittmacherimplantation nach TAVI

65,03%

19,75%

15,22% CoreValve

Transfemorale

Edwards-

Sapien

Transapikale

Edward-

Sapien

72,40%

27,60% Schrittmacher

kein

Schrittmacher

16

Die Ejektions-Fraktion lag bei 74,8% der Patienten bei >50%; bei 18,8% der Patienten

war die EF mittelgradig reduziert (EF 30-50%) und bei 6,4% war die EF mit <30%

hochgradig eingeschränkt.

4.2 Implantation der Aortenklappenprothese

Bei 235 Patienten (96,7%) verlief die kathetergestützte Aortenklappenimplantation

erfolgreich. Aufgrund von paraprothetischen Leckagen wurde bei 59 Patienten (25,1%)

mittels Ballon nachdilatiert. Bei 54 Patienten besserte sich die Regurgitation nach der

Nachdilatation. Die Leckagen traten bei 52 von 158 Patienten (32,9%) in der

CoreValve -Gruppe und bei 7 von 85 Patienten (8,2%) in der Edwards-Sapien-Gruppe

auf.

Ein Snare - Manöver (hierbei wird die Bioprothese mittels einer kathetergeführten

Schlinge gefasst und kann so erneut mobilisiert werden) wurde in der CoreValve-

Gruppe bei 21 Patienten durchgeführt; bei 12 Patienten konnte hiermit eine bessere

Platzierung der Aortenklappenbioprothese erreicht werden.

50 Eingriffe (20,5%) wurden unter Intubationsnarkose durchgeführt, der größte Anteil

davon (35 Patienten) erhielt eine transapikale Edwards-Sapien Aortenklappe.

Insgesamt 8 Patienten verstarben während der Intervention (siehe Kapitel 4.12). Eine

einzeitige Konversion zum konventionellen Aortenklappenersatz musste bei 7 und eine

zweizeitige Konversion bei weiteren 3 Patienten durchgeführt werden.

4.3 Hämodynamik

Nach TAVI findet sich eine signifikante Reduktion des mittleren Druckgradienten über

der Aortenklappe von 42,74± 16,99 mm Hg vor der Implantation auf 10,76 ± 7,84 mm

Hg nach Implantation. Darüber hinaus besserte sich der mittlere pulmonalarterielle

Druck von 25,50 ± 8,90 mm Hg vor der Prozedur auf 25,24 ± 10,73 mm Hg unmittelbar

nach der Prozedur. Lediglich der cardiac Index verschlechterte sich von 2,11 ± 1,03

l/min/m² vor TAVI auf 1,88 ± 1,14 l/min/m² unmittelbar nach TAVI.

17

Abbildung 10: Verlauf des Druckgradienten nach TAVI, aufgeschlüsselt nach Prothesentyp

4.4 Implantationstiefe der Bio – Aortenklappenprothesen

Kumulativ liegt die mittlere Implantationstiefe der Bio-Prothesen im LVOT im Median

bei 25,50 mm (Lower Quartile 23,90 mm und Upper Quartile 27,21mm); im

Aortenklappenannulus liegt der Median bei 24,75 mm (LQ 23,22 mm, UQ 25,89 mm).

Die Tiefe unterhalb der linkskoronaren Tasche beträgt im Median 7,58 mm (LQ 5,80

mm, UQ 9,92 mm) und unterhalb der akoronaren Tasche 7,13 mm (LQ 5,64 mm, UQ

9,46 mm). Es wird hierbei deutlich (siehe Abbildung 7) das in allen Ebenen die

Corvalve-Prothesen im Vergleich zu den Edwards-Sapien-Prothesen tiefer implantiert

wurden. Mit Ausnahme der Prothesenexpansion im Aortenklappenannulus sind die Bio-

Prothesen sowohl in der Corevalve-Gruppe als auch in der Edwards-Sapien Gruppe bei

den Patienten mit Schrittmacherimplantation tiefer implantiert worden als bei den

Patienten ohne Schrittmacherimplantation (siehe Abbildung 8).

Bei den Patienten mit Schrittmacherimplantation auf dem Boden einer HV-

Zeitverlängerung > 65ms ist die Bioprothese tiefer im LVOT und im Bereich des

Aortenklappenannulus implantiert worden als bei den Patienten mit

Schrittmacherimplantation bei kompletten AV-Block; bei den Patienten mit AV-Block

III° und Schrittmacherimplantation wurde die Bioprothese im Bereich der akoronaren

und linkskoronaren Aortenklappentasche tiefer implantiert als bei den Patienten mit

Schrittmacherimplantation bei einer HV-Zeitverlängerung > 65ms (siehe Abbildung 13).

18

Abbildung 11: Implantationstiefen der CoreValve – und Edwards – Sapien Bio-Prothese

Abbildung 12: Implantationstiefe der Bio-Prothesen mit und ohne SM-Implantation

Tie

fe [

mm

] Tie

fe [

mm

]

19

Abbildung 13: Implantationstiefe der CoreValve-Prothesen mit SM-Implantation aufgeteilt nach

AVIII° und HV-Zeitverlängerung >65ms

4.5 Paravalvuläre Aortenklappeninsuffizienz

Neben der Aufhebung oder Verminderung der flusslimitierenden Stenose ist die

suffiziente Schließfähigkeit der Prothese und die Adaptation an den Aortenwall von

besonderem Interesse. Die Einteilung der Aortenklappeninsuffizienz erfolgte nach der

allgemein gebräuchlichen Abstufung in leicht (1), mittel (2) und schwer (3). Durch

Auszählung der paravalvulären und zentralen Insuffizienz- Jets in der transthorakalen

Echokardiographie wurden die Prothesen-Leckagen ermittelt. Die

Aortenklappeninsuffizienz betrug vor der Implantation im Mittel 1,38° (Spannweite

Grad O bis Grad 3); nach TAVI und vor Entlassung wurde die Insuffizienz im Mittel mit

0,96° beziffert. 6 Wochen nach TAVI lag der Grad der Insuffizienz bei 1,01 und 6

Monate nach TAVI bei genau 1,0° (Spannweite Grad 0-2). Es zeigt sich keine

signifikante Veränderung des Insuffizienzgrades im Beobachtungszeitraum. Der

Insuffizienzgrad blieb auf niedrigem Niveau stabil.

Tie

fe [

mm

]

20

4.6 Verlauf des BNP

Die Blutabnahmen wurden vor, unmittelbar nach Implantation, vor Entlassung sowie

nach weiteren 6 Wochen, 6 Monaten und 12 Monaten nach TAVI bestimmt. Der BNP-

Spiegel betrug vor Intervention im Gesamtkollektiv 6580 ng/l (Brain Natriuretic Peptid,

Normwert < 125ng/l). Das maximale BNP nach TAVI betrug vor Entlassung 6812 ng/l;

es kam zu einem Anstieg bei allen Bioprothesen. Im Verlauf fiel der BNP-Spiegel unter

die Ausgangswerte und betrug 1694 ng/l nach 6 Monaten und 1520 ng/l nach 12

Monaten

4.7 Linksschenkelblock

Vor TAVI hatten 27 Patienten (11,4%) einen vorbeschriebenen LSB; 21 Patienten

(8,6%) in der Corvalve-Gruppe und 6 Patienten (2,4%) in der transfemoralen Edwards-

Sapien Gruppe. In der transapikalen Edwards-Sapien Gruppe hatte kein Patient einen

vorbeschriebenen LSB. Nach TAVI trat bei 125 Patienten (51,4%) ein neuer LSB auf.

Unterteilt in die einzelnen Prothesentypen trat bei 63,6% der CoreValve-Gruppe (100

Patienten), bei 46,7% der transfemoralen Edwards-Sapien Gruppe (22 Patienten) und

bei 7,7% der transapikalen Edwards-Sapien Gruppe (3 Patienten) ein LSB nach TAVI

auf. 85,9% der Patienten mit neuem LSB in der CoreValve Gruppe und 14,1% der

Patienten mit neuem LSB in der Edwards-Sapien Gruppe entwickelten den neuen LSB

innerhalb der ersten 5 Tagen nach TAVI. Eine QRS-Breite >145ms hatten insgesamt 25

Patienten (10,3%); davon lediglich 1 Patient nach transfemoralem Aortenklappenersatz

mit einer Edwards-Sapien Prothese. Die übrigen 24 Patienten erhielten eine CoreValve

Prothese.

4.8 His-Bündel Messung

Unmittelbar nach Implantation wurde bei 19 Patienten (7,8%) die HV-Zeit bestimmt

(bei 14 Patienten in der CoreValve Gruppe und bei 5 Patienten in der Edwards-Sapien

Gruppe). Bei 3 Patienten in der CoreValve - und 1 Patienten in der Edwards-Sapien

Gruppe wurde eine pathologische HV-Zeit >65ms gemessen. Insgesamt wurde bei 106

Patienten (43,6%) mit LSB nach TAVI 1-3 Tage nach TAVI eine HV-Zeitmessung

durchgeführt (bei 85 Patienten in der CoreValve-Gruppe und 21 Patienten in der

Edwards-Sapien Gruppe).Eine HV-Zeitverlängerung >65ms wurde bei 17 Patienten (16

Patienten in der CoreValve-Gruppe und 1 Patient in der transfemoralen Edwards-Sapien

21

Gruppe) festgestellt. Patienten mit AV – Blockierungen zweiten Grades (Mobitz II) und

kompletten AV – Blockierungen wurden keiner HV – Zeitmessung unterzogen.

4.9 Auswertung der SM-Messung

Im Vergleich zu den Sapien-Prothesen wurde bei den CoreValve-Prothesen häufiger die

Indikation zur Schrittmacherimplantation (12,8% bei Edwards-Sapien versus 35,7% bei

CoreValve) gestellt. Bei den transfemoral implantierten Edwards-Sapienprothesen liegt

die Häufigkeit bei 18% im Vergleich zu den transapikalen bei 5,4%.

Insgesamt wurde 67 Patienten (27,6%) ein SM implantiert. Bezugnehmend auf das

Gesamtkollektiv der Patienten (abzüglich der Patienten, welche bereits vor TAVI einen

SM hatten) wurde bei 23,6% (51 Patienten) der SM bei AV-Block III° und bei 7,4% (16

Patienten) wegen einer HV-Zeitverlängerung > 65ms implantiert.

Abbildung 14: Indikation der SM- Implantation nach TAVI unabhängig von Klappenart

Nach Einsetzen einer CoreValve Klappe musste bei 56 Patienten (35,7%) ein SM

implantiert werden; davon bei 40 Patienten (25,4%) bei AV-Block III° und bei 16

Patienten (10,3%) wegen einer HV-Zeitverlängerung >65msec.

Bei der SAPIEN-Bioprothese (Edwards Lifesciences, Irvine, USA) musste bei 11

Patienten (12,8%) eine SM-Implantation wegen eines AV-Block III° durchgeführt

werden; bei keinem musste ein SM wegen einer isoliert verlängerten HV-Zeit

implantiert werden.

Eine Patientin hatte in der HV-Messung eine verlängerte HV-Zeit von 68ms; noch auf

der Intensivstation entwickelte Sie einen Sinusarrest mit Asystolie und erhielt daraufhin

einen DDD-SM. Insgesamt wiesen 17 Patienten in der HV-Zeitmessung eine

pathologische Verlängerung >65ms auf.

76,50%

23,50% AVIII° nach

TAVI

HV-Zeit > 65 ms

nach TAVI

22

In den SM-Messungen (siehe Anhang A) bei den Patienten mit einer HV-

Zeitverlängerung >65msec zeigte sich bereits nach 6 Wochen bis 3 Monaten

(ventrikuläre Herzschrittmacherstimulation = VP kumulativ 8,68%) und insbesondere

nach 12 Monaten (VP kumulativ 0,8%) eine deutliche Abnahme der ventrikulären

Schrittmacherstimulationsraten. Im Gegensatz dazu betrugen die kumulativen VP-Raten

in den SM-Messungen bei den Patienten mit AV-Block III° nach TAVI nach 6 Wochen

bis 3 Monaten 74,58% und nach 12 Monaten 86,43%. Im Beobachtungszeitraum 6

Wochen bis 3 Monate nach TAVI liegen 11 SM- Messungen bei den Patienten mit SM-

Implantation wegen pathologisch verlängerter HV-Zeit vor. Bei zwei Patienten beträgt

die VP-Rate 0%, bei zwei Patienten 1%, bei drei Patienten 3%, bei einem Patienten 4%,

bei einem Patienten 7%, bei einem Patienten 9% und bei einem Patienten 66%. Im

Nachbeobachtungszeitraum von 3 Monaten bis 12 Monate nach TAVI liegen 5 SM-

Messungen vor, in welchen allesamt die VP-Rate 0% beträgt. Bei weiteren fünf

Patienten liegen SM- Messungen >12 Monaten nach TAVI vor. Bei einem Patienten war

die VP-Rate 0%, bei zwei Patienten 1% und bei 2 Patienten 2%.

Abbildung 15: VP- Mittelwerte nach TAVI unterteilt in AV-Block III° und

HV-Zeitverlängerung > 65ms/LSB

0%

10%

20%

30%

40%

50%

60%

70%

80%

90%

100%

0 50 100 150 200 250 300 350 400 Tage

VP

LSB

AVIII°

Median AVIII°

Median LSB

23

Abbildung 16: VP- Mittelwerte nach TAVI klappenspezifisch unterteilt in AV-Block III° und

HV-Zeitverlängerung > 65ms/LSB

4.10 Krankenhausverweildauer

Im Durchschnitt verbrachten die Patienten 17,57 Tage in der Klinik (Minimum 1 Tag,

Maximum 112 Tage); nach der Implantation betrug die Aufenthaltsdauer kumulativ

11,92 Tage.

4.11 Komplikationen nach Implantation

Im Folgenden sind die Komplikationen in kardiale und zerebroväskulare

Komplikationen aufgeteilt.

4.11.1 Kardiale Komplikationen

Die Notwendigkeit einer offenen Klappenersatzoperation bestand bei 10 der insgesamt

243 Patienten. 15 Patienten (6,2%) mußten reanimiert werden. Eine Luxation der

Bioprothese trat bei 9 Patienten auf (alle waren in der CoreValve-Gruppe). Bei 5

Patienten (3 Patienten in der CoreValve-Gruppe und jeweils 1 Patient in der Edwards-

Sapien Gruppe) mußte eine TAVI in TAVI implantiert werden. Lediglich in der

Edwards-Sapien Gruppe kam es bei einem Patienten zu einer Koronargefäß-

Komplikation. Ein Patient entwickelte direkt nach Valvuloplastie ein Blutdruckeinbruch

mit Perikardtamponade bei Aortenannulusruptur und musste notfallmäßig

thorakotomiert werden; in der Nacht auf der Intensivstation trat eine Rezidivblutung

0%

10%

20%

30%

40%

50%

60%

70%

80%

90%

100%

0 50 100 150 200 250 300 350 400 Tage

VP

Sapien AVIII°

Corevalve AVIII°

Corevalve LSB

Median Corevalve AVIII°

Median Sapien AVIII°

Median Corevalve LSB

24

auf; der Patient verstarb. Ein weiterer Patient verstarb an einer massiven

Perikardtamponade. In einem anderen Fall kam es im Rahmen der Klappenfreisetzung

zu einer Perikardtamponade nach Drahtperforation die eine Übernähung der

Ventrikelperforation erforderte. Einmal nach Valvuloplastie trat eine zögerliche

Blutdruckstabilisierung ein; nach Klappenimplantation und 5min Herzdruckmassage

zeigte sich eine stabile Hämodynamik. Ein Patient verstarb infolge der Luxation der

Prothese in die Aorta ascendens nach Snare-Manöver. Bei einem Patienten kam es zu

einem kardiogenem Schock bei primär tiefem Prothesensitz mit hochgradiger

Aortenklappeninsuffizienz; nach cardiopulmonaler Reanimation wurde der Versuch

unternommen eine zweite Klappe als Valve-in-valve zu implantieren; dabei kam es zur

Embolisation der implantierten Klappe in den LV. Die 2.Klappe, als Rescue implantiert,

war auch zu tief implantiert mit daraus folgender hochgradiger

Aortenklappeninsuffizienz. Ein herzchirurgischer Eingriff wurde seitens der

Herzchirurgen unseres Hauses wegen Inoperabilität nicht durchgeführt. Der Patient

verstarb. Bei einer anderen Patientin kam es nach Freisetzung der Aortenklappe zu einer

freien Aortenklappeninsuffizienz und Kreislaufdepression; nach cardiopulmonaler

Reanimation und Anschluss der Patientin an die Herzlungenmaschine zeigte sich, dass

das der rechtskoronare Segel "verklebt" war. Nach Lockerung durch ein Pigtail-

Manöver konnte unter IABP ein Abgang von der Herzlungenmaschine stattfinden.

Leider verstarb die Patientin im Verlauf auf der Intensivstation infolge eines

Multiorganversagens bei schwerer Sepsis. Nach Valvuloplastie kam es bei einer anderen

Patientin zu einer Kreislaufdepression; unter Reanimation erfolgte die

Klappenfreisetzung. Anschließend wurde die Patientin an die Herzlungenmaschine

angeschlossen und thorakotomiert. Leider überlebte die Patientin den Eingriff nicht. Ein

Patient entwickelte ein massives Lungenödem bei freier Aortenklappeninsuffizienz nach

Valvuloplastie und Freisetzung der Aortenklappenbioprothese; nach Konversion zur

offenen Klappenersatzoperation wurde der Patient auf die Intensivstation unter

hochdosierter Katecholamingaben verlegt. Zwei Stunden später verstarb der Patient. Bei

67 Patienten (27,6%) musste eine SM-Implantation durchgeführt werden.

4.11.2 Zerebrale Komplikationen

Neun Patienten (6,3%) in der CoreValve –Gruppe erlitten einen Apoplex innerhalb von

48 Stunden nach TAVI. Vier Patienten (4,7%) in der Edwards-Sapien- Gruppe hatten

ebenfalls einen Apoplex erlitten innerhalb von 48 Stunden nach TAVI; hier ist aber

25

anzumerken das alle 4 Patienten einen transapikalen Aortenklappenersatz erhalten

haben. Sechs Monate nach TAVI entwickelten weitere drei Patienten noch einen

Hirninsult; alle drei Patienten wurden mit einer CoreValve-Aortenklappenbioprothese

versorgt.

4.12 Mortalität mit und ohne Schrittmacherimplantation nach TAVI

Die mittlere Überlebenswahrscheinlichkeit in unserem Patientenkollektiv beträgt nach

Schrittmacherimplantation 368,17 Tage ± 244,98 und ohne Schrittmacherimplantation

331,22 Tage ± 250,60. Der Unterschied in der Mortalität zwischen den TAVI-Patienten

mit und ohne Schrittmacherimplantation ist nicht signifikant (p=0,314).

Abbildung 17: Mortalität mit und ohne Schrittmacherimplantation nach TAVI

4.13 30 Tages- und 6 Monats-Mortalität

Die 30-Tages-Mortalität beträgt für unser Patientenkollektiv 10,3% (25 Patienten). Die

Mortalität in der CoreValve Gruppe beträgt 8,9% (14 Patienten) und in der Edwards-

Sapien Gruppe 12,9% (11 Patienten; 3 Patienten in der transfemoralen und 8 Patienten

in der transapikalen Gruppe). Acht Patienten (3,3%) verstarben während der Prozedur (2

Patienten bei der CoreValve- Aortenklappe und jeweils 3 Patienten bei der Implantation

der transfemoralen und transapikalen Edwards Sapien Aortenklappen). Nach 6 Monaten

26

sind insgesamt 17,2% (43 Patienten) der Patienten verstorben; 24 Patienten (9,6%)

waren mit einer CoreValve - Aortenklappe und 19 Patienten (7,6%) mit der Edwards -

Sapien Aortenklappe (davon 7 Patienten mit der transfemoralen und 12 Patienten mit

der transapikalen Aortenklappe) versorgt worden. 10 Patienten (4,1%) sind eines

nichtkardialen und 8 Patienten (3,3%) eines kardialen Todes innerhalb von 6 Monaten

nach TAVI verstorben. Die Todesursache der übrigen 25 Patienten (10,3%) konnte nicht

nach verfolgt werden da Sie außerhalb von Hamburg ansässig waren und ist daher

unbekannt.

27

5 Diskussion

5.1 Implantation der Aortenklappenprothese

Die prozedurale Erfolgsrate beträgt in unserem Patientenkollektiv 96,7% und ist damit

gut vergleichbar mit der internationalen Erfolgsquote von 96% (Webb et al. 2009);

während der Intervention verstarben 8 Patienten. Bei 10 Patienten mußte eine

Konversion zu einer offenen Herzoperation erfolgen (7 Patienten einzeitig und weitere 3

zweizeitig). Eine Nachdilatation mußte bei relevanter Aortenklappeninsuffizienz bei 59

Patienten des Patientenkollektivs durchgeführt werden. Die Insuffizienz konnte dadurch

bei 54 Patienten (91,5%) gebessert werden. Bei 21 Patienten erfolgte bei zu tiefer

Implantation der CoreValve-Prothese ein Snare-Manöver, wodurch bei 12 Patienten

(57,1%) ein besserer Sitz der Prothese gelang.

5.2 Implantationstiefe

Die Implantation der Bioprothesen bei den Patienten mit Schrittmacherimplantation

nach TAVI war tiefer als bei den Patienten ohne Schrittmacherimplantation (mit

Ausnahme im Aortenklappenring). Auffällig war ebenfalls das die Implantationstiefen

der Corvalve-Prothesen im Vergleich zu den Edwards-Sapien Prothesen in allen Ebenen

tiefer war; die erhöhte Inzidenz an Schrittmacherimplantationen nach TAVI mit der

Corvalve-Prothese könnte hierin einen wesentlichen Grund haben. Nach Lardizabal et

al. 2013 ist die Inzidenz für einen SM nach TAVI vom verwendeten Prothesentyp

abhängig. Die Wahrscheinlichkeit für einen SM nach der Implantation einer Medtronic

CoreValve Prothese ist mit 26,7% deutlich höher als im Vergleich zur Edwards

SAPIEN Prothese mit 5,8%. Bei neun Patienten (16,1%) der insgesamt 56 Patienten

wurde nach der TAVI ein SM implantiert.

Wie Piazza et al. 2010 bereits beschrieben hat, ist die Implantationstiefe der Prothesen

in den LVOT ein wesentlicher Faktor für ein LSB. Auch in unserem Patientengut war

die Implantationstiefe der Corvalve-Prothesen in den LVOT bei den Patienten mit einer

HV-Zeitverlängerung >65ms tiefer als bei den Patienten welche einen kompletten AV-

Block bekamen (siehe Anhang B). Nach Urena et al. 2012 und Guetta et al. 2011 ist

eine Implantationstiefe >6mm in den LVOT ein wichtiger Prädiktor für das Auftreten

von AV-Überleitungsstörungen.

28

Abbildung 18: Beispiel für eine zu hohe/tiefe Implantation der CoreValve-Prothese

5.3 30 - Tages und 6 – Monats – Mortalität

Die Mortalität ist ein entscheidender Parameter für die Beurteilung der interventionellen

Aortenklappentherapie. In unserem Patientenkollektiv beträgt die 30-Tages-Mortalität

10,3% ;auch dieses ist vergleichbar mit anderen Zentren ( 11,8%, Bleiziffer et.al 2009).

Die mittels dem logistischen EuroScore berechnete perioperative Mortalität (30 Tage)

beträgt in unserem Gesamtkollektiv 24,10%. Der logistische EuroScore ist bereits seit

einigen Jahren in die Kritik geraten; die Ergebnisse von Osswald et al. (Osswald et al.

2009) und Gummert et al. (Gummert et al 2009) (Deutsches Aortenklappenregister)

legen die Vermutung nahe, das der logistische EuroScore das Operationsrisiko

überschätzt. Die tatsächliche perioperative Letalität nach isoliertem Aortenklappenersatz

beträgt nach Gummert et al. (2009) bei einem logistischen Euro-Score >19 bei 13%. Die

periinterventionelle Letalität binnen 30 Tage von 10,3% in unserem Patientenkollektiv

ist damit positiv zu bewerten. Die Mortalität nach 6 Monaten liegt bei 17,7%; im

Vergleich dazu wird die Mortalität bei Webb et al. mit 21% angegeben (Webb et al.

2007).

5.4 Krankenhausverweildauer

Die mittlere Verweildauer betrug in unserer Arbeitsgruppe 17,57 Tage ± 13,8 Tage; nach

TAVI waren die Patienten durchschnittlich noch 11,92 Tage in der Klinik. Damit ist

unsere Krankenhausverweildauer im Vergleich zu Webb et al. (Webb et al. 2007) mit

fünf Tagen deutlich länger. Als Grund hierfür ist zum einen die ausführliche Diagnostik

29

vor der Implantation zu nennen und zum anderen auch die Zielstellung die Patienten

nach Implantation direkt in die Anschlußheilbehandlung zu verlegen ohne eine

zwischenzeitliche Entlassung nach Hause.

5.5 Die Bio-Aortenklappenprothesenfunktion

Sofort nach Implantation der Bio-Prothesen zeigt sich in der invasiven Druckmessung

ein signifikanter Abfall des mittleren Druckgradienten über Aortenklappe von 42,74 ±

16,99 mm Hg vor der Implantation auf 10,76 ± 7,84 mm Hg nach Implantation. Nach

Implantation verbessert sich die Klappenfunktion sofort; die Reduzierung des mittleren

Druckgradienten über Aortenklappe in unserer Patientengruppe ist vergleichbar zu

bisher veröffentlichten Daten (Bleiziffer et al.2009).

Die durchschnittlichen, von uns gemessenen, mittleren Druckgradienten sind den

gängigen, chirurgischen Aortenklappenprothesen nach Rosenthek et al. (Rosenthek et al.

2003) und Baumgartner et al. (Baumgartner et al. 2002) nicht unterlegen.

Eine strukturelle Dysfunktion der Bio-Prothesen konnte in den echokardiographischen

Verlaufskontrollen nach 6 Wochen und 6 Monaten ausgeschlossen werden.

Der Grad der Aorteninsuffizienz blieb über den Beobachtungszeitrahmen von 6

Monaten auf niedrigem Niveau stabil; so betrug die Insuffizienz vor der Implantation im

Mittel 1,38°, nach 6 Wochen 1,01° und nach 6 Monaten 1,00°. Das es zu keinen

relevanten Veränderungen des Insuffizienzgrades kommt berichten auch Webb et al.

(Webb et al. 2007), wobei die Prothesenleckagen nicht ausführlich erläutert wurden.

Häufiger treten paravalvuläre Leckagen auf; die zentrale Aortenklappeninsuffizienz ist

deutlich geringer. Bei den meisten Patienten ist die paravalvuläre

Aortenklappeninsuffizienz jedoch gering ausgeprägt und spielt hämodynamisch daher

keine relevante Rolle.

5.6 Verlauf des BNP

Die abgenommenen BNP-Werte stiegen unmittelbar nach der Implantation an und fielen

im Beobachtungszeitraum von 12 Monaten nach TAVI kontinuierlich ab und blieben auf

einem niedrigen Niveau stabil. Durch TAVI kommt es durch die verbesserte

linksventrikuläre Hämodynamik zu einer Reduktion der BNP-Produktion. Diese

Beobachtung korreliert auch mit dem NYHA-Status der Patienten (im Durchschnitt

NYHA-Stadium II nach TAVI).

30

Die Zunahme der BNP-Werte im Anschluß der Intervention ist auf dem Boden des

"ventrikulären Stunnings" zu interpretieren bedingt durch die Ballonvalvuloplastie,

durch das "rapid pacing" und die Klappenfreisetzung.

5.7 Komplikationen:

Neben der intakten Prothesen-Funktion sind die mit dem Eingriff verbundenen

Komplikationen von besonderer Bedeutung, da diese die perioperative Mortalität

entscheidend mit beeinflussen.

Die Komplikationen werden hier in kardiale und zerebrovaskuläre Komplikationen

unterteilt.

5.7.1 Kardiale Komplikationen

Eine Konversion zu einer chirurgischen Aortenklappenersatzoperation erfolgte bei 10

Patienten (4,1%). Bei nicht optimal plazierter CoreValve - Prothese in den

Aortenklappenannulus mußte bei 21 Patienten ein Snare-Manöver durchgeführt werden,

wodurch bei 12 Patienten eine bessere Positionierung der Prothese gelang. Dabei kam

es einmal zu einem Todesfall nachdem die Prothese nach dem Snare-Manöver in die

Aorta ascendens luxiert worden war. Insgesamt kam es bei 9 Patienten zu einer

Prothesenluxation (alle CoreValve-Patienten). Bei der Edwards- Sapien Prothese (Single

shot ) ist bei Fehlplatzierung eine Valve-in-valve Intervention oder eine Konversion zu

einer offenen Aortenklappenoperation möglich. Ein Snare-Manöver kann hier nicht

durchgeführt werden. Auch bei der CoreValve-Prothese ist eine Valve-in-valve

Intervention möglich. Bei 5 Patienten (3 Patienten in der CoreValve-Gruppe und jeweils

1 Patient in der transapikalen und transfemoralen Edwards-Sapien Gruppe) mußte eine

Valve-in-valve Intervention durchgeführt werden. Aufgrund einer höhergradigen

Aortenklappeninsuffizienz nach Implantation mußte bei 59 Patienten eine

Nachdilatation erfolgen; bei 54 Patienten (91,5%) reduzierte sich die Insuffizienz

merklich. Eine Reanimation mußte bei 6,2% des Patientenkollektivs (15 Patienten)

durchgeführt werden. Zu einer Koronargefäßkomplikation kam es bei einem Patienten

in der Edwards-Sapien Gruppe. 3 Patienten verstarben im Rahmen einer

Perikardtamponade nach Klappenfreisetzung oder nach Ballonvalvuloplastie. Die

genaue Positionierung der Prothese im Aortenklappenannulus gelingt nur durch einen

steifen Führungsdraht; das Risiko für eine Myokardperforation ist im Vergleich zu

weicheren Führungsdrähten deutlich erhöht. Nach Valvuloplastie kam es in mehreren

31

Fällen zu einer zögerlichen Kreislaufstabilisierung mit zum Teil

Reanimationspflichtigkeit. Bereits Sadaniantz et al. beschrieben 1989 diese

Komplikation als “Stunning”. Ebenso kann es im Zuge der Klappenfreisetzung und/oder

im Rahmen des “rapid pacing” zu Kammerflimmern oder zu einer Asystolie kommen.

Insbesondere bei Patienten mit reduzierter kontraktiler Reserve bzw. reduzierter LV-

Funktion kann es zu Herzstillständen kommen.

Bei 67 Patienten (27,6%) musste eine SM- Implantation durchgeführt werden. Einen

signifikanten Unterschied in der Mortalität zwischen den TAVI – Patienten mit und ohne

Schrittmacher konnte nicht festgestellt werden (p=0,314).

5.7.2 Zerebrovaskuläre Komplikationen

Binnen 48 Stunden nach TAVI entwickelten 13 Patienten (5,4%) einen Schlaganfall; 9

Patienten in der CoreValve-Gruppe und 4 Patienten nach transapikalem

Aortenklappenersatz. In dem Beobachtungszeitraum bis 6 Monate kam es zu weiteren 3

Schlaganfällen in der CoreValve-Gruppe. Grube et al. 2007 und Webb et al. 2007 geben

die Schlaganfallhäufigkeit von 2,9% bis 10% an. Aufgrund unseres hochselektiven,

mulitimorbiden Patientenguts mit ausgeprägter Arteriosklerose der Gefäße kann es

durch die Valvuloplastie, Klappenfreisetzung sowie Verletzung der Gefäße durch die

großkalibrigen Kathetersysteme durch Absprengungen zu Schlaganfällen kommen.

5.8 Schrittmachermessungen, LSB und HV-Zeitmessungen

Die hier vorgelegte Arbeit evaluiert die Inzidenz ventrikulärer Schrittmacherstimulation

bei Patienten nach kathetergestützter Aortenklappenimplantation (TAVI). Insgesamt

wurden 243 Patienten in die Studie eingeschlossen, von denen 67 einen SM erhalten

haben. Die Patienten mit einem SM wurden in 2 Gruppen aufgeteilt: LSB-Gruppe und

die Gruppe mit einem AV-Block III°. Der Anteil der SM-Implantation wegen HV-

Zeitverlängerung liegt bei 7,4% (16 Patienten) im Vergleich dazu liegt der Anteil der

SM-Implantation wegen AV-Block III° bei 23,6% (51 Patienten). Insgesamt liegt die

Häufigkeit einer permanenten SM-Implantation nach TAVI in unserer Studie bei 27,6%;

gegenüber der Häufigkeit einer SM-Implantation nach konventionellem

Aortenklappenersatz von 7% ist dieses deutlich erhöht. Die SM-Häufigkeit nach der

SAPIEN-Bioprothese ist deutlich geringer als bei der Verwendung der CoreValve-

Bioprothese. Auch in der internationalen Literatur kommt es verglichen mit den

SAPIEN-Bioprothesen (5,4%) bei der CorValve-Bioprothese (20,8%) häufiger zu SM-

32

Implantationen (Bates et al. 2010, Guinot et al. 2010, Erkapic et al. 2010, Bleiziffer et

al. 2010). In unserer Studie zeigte sich ein deutlich größerer Anteil von

Schrittmacherimplantation bei Verwendung der CoreValve Bioprothese von 35,7%

versus 12,8% bei den Edward Sapien-Prothesen. Die erhöhte SM-Inzidenz nach TAVI

mit der CoreValve –Prothese verglichen mit der Sapiens- Prothese wird durch den

längeren Stentrahmen, die hohe Radiärkraft v.a. im unteren Drittel der Prothese und

durch das selbstexpandierende System mit ovoider Form erklärt (Jilaihawi et al. 2009).

Von den 11 SM-Implantationen bei den SAPIEN-Bioprothesen wurden 2 nach

transapikalem und 9 nach transfemoralem Aortenklappenersatz durchgeführt.

Bemerkenswert ist die Tatsache, dass kein SM bei den Edwards Sapien-Prothesen

aufgrund einer pathologischen HV-Zeitverlängerung implantiert werden musste. 10 SM-

Implantationen erfolgten auf der Grundlage eines kompletten AV-Blocks; einmal mußte

ein SM bei Sinusarrest mit Asystolie implantiert werden. Nach TAVI mit der CoreValve-

Prothese dagegen traten bei 40 Patienten (25,4%) ein kompletter AV-Block und bei 16

Patienten (10,2%) eine relevante HV-Zeitverlängerung auf mit der Folge einer

permanenten SM-Implantation. Die insgesamt erhöhte SM-Pflichtigkeit nach TAVI

verglichen mit dem konventionellem Aortenklappenersatz wird zum einen durch das

Hochrisikopatientengut der TAVI-Patienten sowie durch die unterschiedlichen

Verfahren erklärt. Als Folge der Implantation einer TAVI kommt es zu einer erheblichen

mechanischen Verletzung und Irritation des Erregungsleitungssystems. Prädiktoren für

eine SM-Pflichtigkeit nach TAVI sind ein vorbestehender Rechtsschenkelblock,

vorbestehende AV-Blockierungen, Einsetzen einer großen Klappenprothese in einen

kleinen Aortenklappenannulus (Erkapic et al. 2010, Bleiziffer et al. 2010) sowie

insbesondere für eine SM-Pflichtigkeit bei LSB und HV-Zeitverlängerung ein

abgelaufener Myokardinfarkt, männliches Geschlecht und die Implantationstiefe der

Klappenprothese in den LVOT (Piazza et al. 2010). Die Häufigkeit von LSB nach TAVI

wurde bereits durch Piazza et.al 2010) mit 39 % beschrieben; in unserem

Patientenkollektiv traten bei 50,6% der Patienten ein neuer LSB auf. Nach der

Implantation der CoreValve-Prothese trat ein am häufigsten ein LSB auf (63,6%); bei

der transfemoralen Edwards-Sapiens bei 46,7 % und nach der transapikalen Edwards-

Sapiens-Prothese bei 7,7%.

17 Patienten hatten eine pathologische HV-Zeit von größer 65ms; 16 Patienten (alle

nach CoreValve-Implantation) erhielten einen permanenten SM. Bei AV – Block III°

bedingter SM – Implantation sieht man im Beobachtungszeitraum von >12 Monaten

33

eine hohe ventrikulare Stimulationsrate von 86,43%, wohingegen bei höhergradigen HV

– Zeitverlängerungen die ventrikulare Stimulation im gleichen Follow-up Zeitrahmen

abnimmt und nach 12 Monaten lediglich 0,8% betragt. Das Ergebnis zeigt, dass bei den

Patienten mit einer HV-Zeitverlängerung sich das infrahisäre Reizleistungssystem im

Verlauf regenerieren kann und damit die ventrikuläre Stimulation bei diesen Patienten

sich deutlich reduziert, wohingegen es bei den Patienten mit einem kompletten AV –

Block sich keine relevante Regeneration zeigt (Boerlage-van Dijk et al. 2014, Jilaihawi et

al. 2009).

6 Zusammenfassung

Die Transkatheter-Aortenklappen-Implantation (TAVI) wird zunehmend zur Therapie

der hochgradigen Aortenklappenstenose bei Hochrisikopatienten durchgeführt. Post

TAVI besteht häufig die Notwendigkeit einer permanenten

Herzschrittmacherversorgung auf dem Boden von höhergradigen AV–Blockierungen

und HV-Zeitverlängerungen. In diesem Zusammenhang wird eine Beeinflussung des

Reizleitungssystems aufgrund der anatomischen Nähe zum Implantationsort der

Aortenklappe diskutiert.

Ziel dieser Arbeit war daher, im Rahmen der Implantation zweier unterschiedlicher

Klappentypen die Inzidenz der Schrittmacherversorgung zu vergleichen. Darüber hinaus

wurden die ventrikulären Schrittmacherstimulationsereignisse insbesondere in Hinblick

auf höhergradige AV–Blockierungen und HV-Zeitverlängerungen analysiert.

Insgesamt wurden 67 Patienten in die Studie eingeschlossen, welche nach TAVI eine

SM-Implantation erhielten. Die Patienten wurden in 2 Gruppen aufgeteilt: eine LSB-

Gruppe, in der ein SM aufgrund einer pathologischen HV-Zeitverlängerung >65msec

implantiert wurde und eine AV-Block III°-Gruppe, die wegen kompletter AV-

Blockierung einen SM erhalten mussten.

Die Ergebnisse der Untersuchungen zeigen, dass die Inzidenz einer SM-Implantation

nach TAVI bei den CoreValve–Prothesen (35,7%) im Vergleich deutlich höher ist, als

bei den Edwards–Sapien Prothesen (12,8%). Die SM-Inzidenz nach konventionellem

(chirurgischem) Aortenklappenersatz (7%) allerdings ist auch im Vergleich zu der

Edwards-Sapien Prothese nochmals niedriger (Bates et al. 2010, Totaro et al. 2000,

Limongelli et al. 2003, Elahi et al. 2006, Erdogan et al. 2006, Dawkins et al. 2008,

Nardi et al. 2010, Huynh et al. 2009).

34

Die vorliegende Arbeit zeigt weiterhin, dass das Auftreten von pathologischen HV-

Zeitverlängerungen bei Patienten mit CoreValve-Bioprothese deutlich häufiger ist, als

bei Patienten mit Edwards-Sapien-Prothese. So musste in unserer Studie bei keinem

Patienten nach TAVI mit der Edwards–Sapien-Prothese ein SM wegen pathologisch

verlängerter HV-Zeit implantiert werden. Die Implantation der CoreValve-Prothese war

bei den Patienten mit einer HV-Zeitverlängerung >65ms tiefer im LVOT gelegen als bei

den kompletten AV – Blockierungen. Die Ergebnisse dieser Arbeit deuten darauf hin,

dass der verwendete Aortenklappentyp eineseits und die Implantationstiefe andererseits

hierbei eine Rolle spielen.

Außerdem zeigen die statistischen Auswertungen, dass komplette AV-Blockierungen

nach TAVI häufiger sind, als pathologische HV-Zeitverlängerungen. Weiterhin zeigt

diese Arbeit, dass die ventrikuläre Stimulation bei AV-Block III° nach TAVI im

Beobachtungszeitrahmen von einem Jahr auf einem hohen Niveau stabil bleibt und

nicht abnimmt (VP kumulativ nach 3 Monaten 74,58% und nach 12 Monaten 86,43%).

Demzufolge scheint es nach komplettem AV-Block keine Regeneration zu geben. Im

Gegensatz hierzu nimmt die ventrikuläre Stimulation bei pathologischer HV-

Zeitverlängerung nach TAVI im selben Beobachtungszeitraum deutlich ab und ist nach

12 Monaten verschwindend gering (VP kumulativ nach 3 Monaten 8,68% und nach 12

Monaten 0,8%).

Nach Boerlage-van Dijk et al. (2014) ist bei 19% der Patienten der neu aufgetretene

LSB nur temporär. Erklärt wird dieses durch ein durch die Prothese verursachtes Ödem

und/oder Entzündung, welches sich im Verlauf zurückbildet, wodurch sich die

Erregungsleitung wieder erholt.

Die Schlußfolgerung aus den Ergebnissen der vorliegenden Arbeit ist, dass es bei

pathologisch verlängerter HV-Zeit nach TAVI zu einer Regeneration des

Erregungsleitungssystems (insbesondere des infrahisären) kommen kann und dass keine

dauerhafte Schrittmacherpflichtigkeit bestehen bleiben muss.

35

7 Limitationen

In der vorliegenden Studie wurde eine retrospektive, nicht randomisierte Datenanalyse

der ventrikulären Herzschrittmacherstimulation nach TAVI bei einer vergleichsweise

großen Patientengruppe durchgeführt. Es wurden Patienten untersucht, die mit einem

SM versorgt wurden aufgrund unterschiedlicher Indikationen (AV-Block III° versus HV-

Zeitverlängerungen >65msec). Im Nachverfolgungszeitraum sind in der LSB-Gruppe

im Vergleich zur AV-Block III° geführten Patientengruppe deutlich weniger Patienten

nach 12 Monaten nachuntersucht worden. Das erschwert den Vergleich der untersuchten

Gruppen. Die Stichprobe ist mit den eingeschlossenen Gruppen von je 51 Patienten für

die Gruppe AV-Block III° und 16 Patienten bei der LSB-Gruppe nur von kleinem bis

mittlerem Umfang. Dies stellt insbesondere für Subgruppenanalysen und komplexere

statistische Verfahren eine wesentliche Limitation der Studie dar. Eine höhere

Rekrutierung von Patienten im Nachuntersuchungszeitrahmen setzt einen erheblichen

organisatorischen Aufwand, die enge Kooperation der Klinik mit den ambulanten

Kollegen und insbesondere die Einwilligung der Patienten zu den

Nachuntersuchungsterminen zu erscheinen voraus. Da viele der Patienten nicht direkt

aus dem Hamburger Umland kamen, konnten die ambulanten

Nachuntersuchungstermine oft nicht wahrgenommen werden. Ein weiterer, wesentlicher

begrenzender Faktor ist darüber hinaus die geringe Inzidenz von höhergradigen HV-

Zeitverlängerungen, die für eine monozentrisch durchgeführte Studie eine wesentlich

höhere Patientenzahl schwer erreichbar macht.

36

8 Abkürzungsverzeichnis

Ao Aorta ascendens

AV-Block Atrioventrikulärer Block

BNP Brain natriuretic Peptid

COPD Chronisch obstruktive Lungenerkrankung

EKG Elektrokardiogramm

HV-Zeit His-Ventrikel-Zeit

KÖF Klappenöffnungsfläche

LQ Lower Quartile

LSB Linksschenkelblock

LV Linker Ventrikel

LVOT Linksventrikulärer Ausflußtrakt

MK Mitralklappe

NYHA New York Heart Assoziation

pAVK peripher arterielle Verschlußkrankheit

RA Rechter Vorhof

RV Rechter Ventrikel

SM Herzschrittmacher

TAVI Transkatheter Aortenklappenersatz

UQ Upper Quartile

VP Ventrikuläre Herzschrittmacherstimulation

37

9 Tabellen- und Abbildungsverzeichnis

Tabellen

Seite

Tabelle 1: Einteilung der Aortenstenose nach ESC (Vahanian et al. 2007) ............. 1

Tabelle 2: Analyse VP (für alle Zeitpunkte) nach AVIII° und HV-Zeit >65ms ..... 50

Tabelle 3: Analyse VP (für alle Zeitpunkte) nach Corevalve und Sapien .............. 52

Tabelle 4: Analyse VP (für alle Zeitpunkte) nach AVIII° Corevalve und AVIII°

Sapien und HV-Zeit >65ms Corevalve .................................................. 53

Abbildungen

Seite

Abbildung 1: EuroScore Beispielrechnung für eine 78 Jahre alte Patientin ................. 4

Abbildung 2: Vergleich der Edwards Sapien-Prothese und CoreValve- Prothese ........ 7

Abbildung 3: Transfemoraler Aortenklappenersatz mit der Edwards Sapien –

Prothese ................................................................................................... 7

Abbildung 4: Transapikaler Aortenklappenersatz mit der Edwards Sapien –

Prothese ................................................................................................... 8

Abbildung 5: Eröffnetes Herz von vorn und Schnitt entlang der Ventilebene ............ 10

Abbildung 6: Anatomische Strukturen im Bereich des AV-Knotens mit Nähe

des subaortalen Ausströmbereichs,dem häutigen Septum und

dem rechten Vorhof................................................................................ 11

Abbildung 7: Beispiel einer HV-Zeitmessung bei einem Patienten mit LSB ............. 13

Abbildung 8: Prozentuale Verteilung der implantierten Aortenklappen-Prothesen ..... 15

Abbildung 9: Prozentangabe der Schrittmacherimplantation nach TAVI .................... 15

Abbildung 10: Verlauf des Druckgradienten nach TAVI, aufgeschlüsselt nach

Prothesentyp .......................................................................................... 17

38

Abbildung 11: Implantationstiefen der CoreValve – und Edwards – Sapien Bio-

Prothese ............................................................................................... 188

Abbildung 12: Implantationstiefe der Bio-Prothesen mit und ohne SM-

Implantation ........................................................................................... 18

Abbildung 13: Implantationstiefe der CoreValve-Prothesen mit SM-Implantation

aufgeteilt nach AVIII° und HV-Zeitverlängerung >65ms ................... 19

Abbildung 14: Indikation der SM- Implantation nach TAVI unabhängig von

Klappenart ............................................................................................. 21

Abbildung 15: Abbildung: VP- Mittelwerte nach TAVI unterteilt in AV-Block III°

und HV-Zeitverlängerung > 65ms/LSB................................................. 22

Abbildung 16: VP- Mittelwerte nach TAVI klappenspezifisch unterteilt in AV-

Block III° und HV-Zeitverlängerung > 65ms/LSB .............................. 23

Abbildung 17: Mortalität mit und ohne Schrittmacherimplantation nach TAVI ........... 25

Abbildung 18: Beispiel für eine zu hohe/tiefe Implantation der CoreValve-

Prothese ................................................................................................. 28

39

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50

11 Anhang

Anhang A - Analyse VP-Daten

N = 67 Patienten

Tabelle 2: Analyse VP (für alle Zeitpunkte) nach AVIII° und HV-Zeit >65ms

gruppe N

Obs

Variable N N

Miss

Minimum Lower

Quartile

Median Upper

Quartile

Maximum Std Dev Mean

AVIII 51 VP1

VP2

VP3

47

30

15

4

21

36

0.00

2.00

27.00

98.00

58.00

75.00

100.00

94.25

98.00

100.00

99.00

100.00

100.00

100.00

100.00

29.84

32.98

20.87

87.46

74.58

86.43

LSB 16 VP1

VP2

VP3

13

11

5

3

5

11

0.00

0.00

0.00

12.00

0.50

0.50

23.00

3.00

0.50

99.00

7.00

1.00

100.00

66.00

2.00

45.11

19.23

0.76

49.69

8.68

0.80

Teststatistiken

Wilcoxon-Mann-Whitney Test VP1 (AVIII° vs HV-Zeit >65ms)

Wilcoxon Two-Sample Test

Two-Sided Pr > |Z| 0.0014

51

Wilcoxon-Mann-Whitney Test VP2 (AVIII° vs HV-Zeit >65ms)

Wilcoxon Two-Sample Test

Two-Sided Pr > |Z| <.0001

Wilcoxon-Mann-Whitney Test VP3 (AVIII° vs HV-Zeit >65ms)

Wilcoxon Two-Sample Test

Two-Sided Pr > |Z| 0.0012

52

Tabelle 3: Analyse VP (für alle Zeitpunkte) nach Corevalve und Sapien

Klappe N

Obs

Variable N N

Miss

Minimum Lower

Quartile

Median Upper

Quartile

Maximum Std Dev Mean

Corevalve 56 VP1

VP2

VP3

50

34

19

6

22

37

0.00

0.00

0.00

67.00

6.00

2.00

100.00

65.00

79.00

100.00

97.00

99.00

100.00

100.00

100.00

39.12

41.25

42.37

75.23

53.44

63.18

Sapien 11 VP1

VP2

VP3

10

7

1

1

4

10

98.00

2.00

100.00

99.00

17.00

100.00

100.00

99.00

100.00

100.00

100.00

100.00

100.00

100.00

100.00

0.85

44.08

.

99.50

73.71

100.00

Teststatistiken

Wilcoxon-Mann-Whitney Test VP1 (Corevalve und Sapien)

Wilcoxon Two-Sample Test

Two-Sided Pr > |Z| 0.2136

Wilcoxon-Mann-Whitney Test VP2 (Corevalve und Sapien)

Wilcoxon Two-Sample Test

Two-Sided Pr > |Z| 0.0655

Wilcoxon-Mann-Whitney Test VP3 (Corevalve und Sapien)

53

Tabelle 4: Analyse VP (für alle Zeitpunkte) nach AVIII° Corevalve und AVIII° Sapien und

HV-Zeit >65ms Corevalve

grkl N

Obs

Variable N N Miss Minimum Lower

Quartile

Median Upper

Quartile

Maximum Std Dev Mean

AVIIICorevalv

e

40 VP1

VP2

VP3

3

7

2

3

1

4

3

17

26

0.00

6.00

27.00

88.0

0

58.0

0

75.0

0

100.0

0

92.00

98.00

100.00

99.00

99.00

100.00

100.00

100.00

32.9

6

30.0

6

21.3

0

84.2

0

74.8

5

85.4

6

AVIIISapien 11 VP1

VP2

VP3

1

0

7

1

1

4

10

98.00

2.00

100.00

99.0

0

17.0

0

100.

00

100.0

0

99.00

100.0

0

100.00

100.00

100.00

100.00

100.00

100.00

0.85

44.0

8

.

99.5

0

73.7

1

100.

00

LSBCorevalve 16 VP1

VP2

VP3

1

3

1

1

5

3

5

11

0.00

0.00

0.00

12.0

0

0.50

0.50

23.00

3.00

0.50

99.00

7.00

1.00

100.00

66.00

2.00

45.1

1

19.2

3

0.76

49.6

9

8.68

0.80

Teststatistiken

Kruskal Wallis Test für VP1 zwischen AVIII° Corevalve und AVIII° Sapien und HV-

Zeit >65ms Corevalve

Kruskal-Wallis Test

Pr > Chi-Square 0.0050

54

Post-Hoc-Tests (Signifikanz bei p < 0,05/3 = 0,0166666): Wilcoxon-Mann-Whitney

Test mit Bonferroni Korrektur bei VP1

AVIIICorevalve vs. AVIIISapien

Two-Sided Pr > |Z| 0.6878

AVIIISapien vs. LSBCorevalve

Two-Sided Pr > |Z| 0.0059

AVIIICorevalve vs. LSBCorevalve

Two-Sided Pr > |Z| 0.0046

Kruskal Wallis Test für VP2 zwischen AVIII° Corevalve und AVIII° Sapien und HV-

Zeit >65ms Corevalve

Kruskal-Wallis Test

Chi-Square 22.5476

DF 2

Pr > Chi-Square <.0001

55

Post-Hoc-Tests (Signifikanz bei p < 0,05/3 = 0,0166666): Wilcoxon-Mann-Whitney

Test mit Bonferroni Korrektur bei VP2

AVIIICorevalve vs. AVIIISapien

Two-Sided Pr > |Z| 0.2770

AVIIISapien vs. LSBCorevalve

Two-Sided Pr > |Z| 0.0055

AVIIICorevalve vs. LSBCorevalve

Two-Sided Pr > |Z| <.0001

56

Anhang B - Analyse Implantationstiefen der Bio-Prothesen

Alle Patienten

Typ Frequency Percent Cumulative

Frequency

Cumulative

Percent

CoreValve 159 65.43 159 65.43

Sapien 84 34.57 243 100.00

Prothese im LVOT

N N Miss Minimum Lower Quartile Median Upper Quartile Maximum Std Dev Mean

239 4 4.16 23.79 25.50 27.23 34.11 3.02 25.48

Typ N

Obs

N N

Miss

Minimum Lower

Quartile

Median Upper

Quartile

Maximum Std

Dev

Mean

CoreValve 159 156 3 4.16 24.26 26.63 28.05 34.11 3.38 26.06

Sapien 84 83 1 20.01 23.29 24.69 25.54 27.78 1.77 24.38

Wilcoxon Two-Sample Test

Two-Sided Pr > |Z| <.0001

57

Prothese im Ring

N N Miss Minimum Lower Quartile Median Upper Quartile Maximum Std Dev Mean

239 4 18.65 23.14 24.75 25.93 31.34 2.21 24.46

Typ N

Obs

N N

Miss

Minimum Lower

Quartile

Median Upper

Quartile

Maximum Std

Dev

Mean

CoreValve 159 156 3 18.65 23.15 24.83 26.33 31.34 2.43 24.59

Sapien 84 83 1 20.20 23.11 24.61 25.59 27.00 1.71 24.21

Wilcoxon Two-Sample Test

Two-Sided Pr > |Z| 0.1166

58

Tiefe MK-seitig

N N Miss Minimum Lower Quartile Median Upper Quartile Maximum Std Dev Mean

239 4 1.67 5.64 7.05 9.46 19.96 2.68 7.55

Typ N

Obs

N N

Miss

Minimum Lower

Quartile

Median Upper

Quartile

Maximum Std

Dev

Mean

CoreValve 159 156 3 1.67 6.60 8.53 10.18 19.96 2.81 8.45

Sapien 84 83 1 3.03 4.79 5.92 6.74 9.37 1.26 5.86

Wilcoxon Two-Sample Test

Two-Sided Pr > |Z| <.0001

Tiefe li lat

N N Miss Minimum Lower Quartile Median Upper Quartile Maximum Std Dev Mean

239 4 0.02 5.80 7.56 9.60 15.78 2.67 7.80

Typ N

Obs

N N

Miss

Minimum Lower

Quartile

Median Upper

Quartile

Maximum Std

Dev

Mean

CoreValve 159 156 3 2.37 7.20 8.70 10.69 15.78 2.60 8.86

Sapien 84 83 1 0.02 5.00 5.80 6.49 9.37 1.32 5.82

Wilcoxon Two-Sample Test

Two-Sided Pr > |Z| <.0001

59

SM-Implantation ja/nein für alle Patienten

SMImpl Frequency Percent Cumulative

Frequency

Cumulative

Percent

nein 149 68.98 149 68.98

ja 67 31.02 216 100.00

Prothese im LVOT

N N Miss Minimum Lower Quartile Median Upper Quartile Maximum Std Dev Mean

213 3 4.16 23.90 25.50 27.21 34.11 3.00 25.49

SMImpl N

Obs

N N

Miss

Minimum Lower

Quartile

Median Upper

Quartile

Maximum Std

Dev

Mean

nein 149 147 2 17.94 24.00 25.44 27.16 34.11 2.65 25.53

ja 67 66 1 4.16 23.55 25.65 27.84 30.78 3.68 25.42

Wilcoxon Two-Sample Test

Two-Sided Pr > |Z| 0.5960

60

Prothese im Ring

N N Miss Minimum Lower Quartile Median Upper Quartile Maximum Std Dev Mean

213 3 18.65 23.22 24.75 25.89 31.34 2.17 24.46

SMImpl N

Obs

N N

Miss

Minimum Lower

Quartile

Median Upper

Quartile

Maximum Std

Dev

Mean

nein 149 147 2 19.23 23.27 24.90 25.93 31.34 2.13 24.60

ja 67 66 1 18.65 23.10 24.52 25.71 27.95 2.24 24.15

Wilcoxon Two-Sample Test

Two-Sided Pr > |Z| 0.2605

61

Tiefe MK-seitig

N N Miss Minimum Lower Quartile Median Upper Quartile Maximum Std Dev Mean

213 3 1.67 5.64 7.13 9.46 19.96 2.67 7.60

SMImpl N

Obs

N N

Miss

Minimum Lower

Quartile

Median Upper

Quartile

Maximum Std

Dev

Mean

nein 149 147 2 2.40 5.33 6.62 8.53 14.87 2.42 7.04

ja 67 66 1 1.67 6.95 9.31 10.53 19.96 2.79 8.86

Wilcoxon Two-Sample Test

Two-Sided Pr > |Z| <.0001

Tiefe li lat

N N Miss Minimum Lower Quartile Median Upper Quartile Maximum Std Dev Mean

213 3 0.02 5.80 7.58 9.92 15.78 2.67 7.84

SMImpl N

Obs

N N

Miss

Minimum Lower

Quartile

Median Upper

Quartile

Maximum Std

Dev

Mean

nein 149 147 2 0.02 5.45 6.54 9.00 14.02 2.55 7.31

ja 67 66 1 2.37 7.54 8.84 10.48 15.78 2.58 9.02

Wilcoxon Two-Sample Test

Two-Sided Pr > |Z| <.0001

62

SM-Implantation ja/nein für CoreValve Patienten

SMImpl Frequency Percent Cumulative

Frequency

Cumulative

Percent

nein 85 60.28 85 60.28

ja 56 39.72 141 100.00

Prothese im LVOT

N N

Miss

Minimum Lower

Quartile

Median Upper

Quartile

Maximum Std

Dev

Mean

139 2 4.16 24.04 26.61 28.11 34.11 3.40 26.02

SMImp

l

N

Ob

s

N N

Mis

s

Minimu

m

Lower

Quartil

e

Media

n

Upper

Quartil

e

Maximu

m

Std

De

v

Mea

n

nein 85 8

4

1 17.94 24.41 26.63 28.16 34.11 3.0

4

26.23

ja 56 5

5

1 4.16 23.66 26.61 27.99 30.78 3.8

8

25.70

Wilcoxon Two-Sample Test

Two-Sided Pr > |Z| 0.6635

63

Prothese im Ring

N N Miss Minimum Lower Quartile Median Upper Quartile Maximum Std Dev Mean

139 2 18.65 23.16 24.75 26.30 31.34 2.39 24.53

SMImpl N

Obs

N N

Miss

Minimum Lower

Quartile

Median Upper

Quartile

Maximum Std

Dev

Mean

nein 85 84 1 19.23 23.24 25.02 26.37 31.34 2.44 24.75

ja 56 55 1 18.65 23.10 24.64 25.79 27.95 2.29 24.20

Wilcoxon Two-Sample Test

Two-Sided Pr > |Z| 0.2062

64

Tiefe MK-seitig

N N Miss Minimum Lower Quartile Median Upper Quartile Maximum Std Dev Mean

139 2 1.67 6.62 8.65 10.30 19.96 2.76 8.53

SMImpl N

Obs

N N

Miss

Minimum Lower

Quartile

Median Upper

Quartile

Maximum Std

Dev

Mean

nein 85 84 1 2.40 5.71 7.88 9.57 14.87 2.67 7.95

ja 56 55 1 1.67 7.52 9.58 10.70 19.96 2.69 9.42

Wilcoxon Two-Sample Test

Two-Sided Pr > |Z| 0.0011

Tiefe li lat

N N Miss Minimum Lower Quartile Median Upper Quartile Maximum Std Dev Mean

139 2 2.37 7.17 8.76 10.80 15.78 2.58 8.91

SMImpl N

Obs

N N

Miss

Minimum Lower

Quartile

Median Upper

Quartile

Maximum Std

Dev

Mean

nein 85 84 1 2.61 6.47 8.17 10.77 14.02 2.59 8.50

ja 56 55 1 2.37 7.95 9.71 10.97 15.78 2.46 9.54

Wilcoxon Two-Sample Test

Two-Sided Pr > |Z| 0.0210

65

SM-Implantation ja/nein für Sapien Patienten

SMImpl Frequency Percent Cumulative

Frequency

Cumulative

Percent

nein 64 85.33 64 85.33

ja 11 14.67 75 100.00

Prothese im LVOT

N N Miss Minimum Lower Quartile Median Upper Quartile Maximum Std Dev Mean

74 1 20.01 23.65 24.86 25.54 27.78 1.68 24.51

SMImpl N

Obs

N N

Miss

Minimum Lower

Quartile

Median Upper

Quartile

Maximum Std

Dev

Mean

nein 64 63 1 20.01 23.72 25.01 25.58 27.52 1.62 24.59

ja 11 11 0 20.84 21.90 24.26 25.40 27.78 2.01 24.03

Wilcoxon Two-Sample Test

Two-Sided Pr > |Z| 0.2641

66

Prothese im Ring

N N Miss Minimum Lower Quartile Median Upper Quartile Maximum Std Dev Mean

74 1 20.20 23.25 24.81 25.67 27.00 1.68 24.32

SMImpl N

Obs

N N

Miss

Minimum Lower

Quartile

Median Upper

Quartile

Maximum Std

Dev

Mean

nein 64 63 1 20.38 23.27 24.82 25.67 26.64 1.62 24.39

ja 11 11 0 20.20 22.05 24.32 25.38 27.00 2.05 23.93

Wilcoxon Two-Sample Test

Two-Sided Pr > |Z| 0.4751

67

Tiefe MK-seitig

N N Miss Minimum Lower Quartile Median Upper Quartile Maximum Std Dev Mean

74 1 3.03 4.82 5.91 6.74 9.37 1.26 5.87

SMImpl N

Obs

N N

Miss

Minimum Lower

Quartile

Median Upper

Quartile

Maximum Std

Dev

Mean

nein 64 63 1 3.03 4.79 5.85 6.74 9.37 1.30 5.83

ja 11 11 0 4.35 4.84 6.31 6.95 7.82 1.09 6.08

Wilcoxon Two-Sample Test

Two-Sided Pr > |Z| 0.4339

Tiefe li lat

N N Miss Minimum Lower Quartile Median Upper Quartile Maximum Std Dev Mean

74 1 0.02 5.00 5.77 6.50 9.37 1.38 5.83

SMImpl N

Obs

N N

Miss

Minimum Lower

Quartile

Median Upper

Quartile

Maximum Std

Dev

Mean

nein 64 63 1 0.02 5.00 5.72 6.39 9.37 1.38 5.73

ja 11 11 0 4.40 5.47 6.50 7.37 8.42 1.28 6.43

Wilcoxon Two-Sample Test

Two-Sided Pr > |Z| 0.0805

68

AVIII vs LSB für SM-Implantations und CoreValve Patienten

SMImplSUB Frequency Percent Cumulative

Frequency

Cumulative

Percent

AVIII 41 73.21 41 73.21

HV>65ms 15 26.79 56 100.00

Prothese im LVOT

N N Miss Minimum Lower Quartile Median Upper Quartile Maximum Std Dev Mean

55 1 4.16 23.66 26.61 27.99 30.78 3.88 25.70

SMImplSUB N

Obs

N N

Miss

Minimum Lower

Quartile

Median Upper

Quartile

Maximum Std

Dev

Mean

AVIII 41 41 0 4.16 23.39 25.85 27.69 30.00 4.19 25.17

HV>65ms 15 14 1 23.66 25.43 27.41 28.71 30.78 2.22 27.26

Wilcoxon Two-Sample Test

Two-Sided Pr > |Z| 0.0499

69

Prothese im Ring

N N Miss Minimum Lower Quartile Median Upper Quartile Maximum Std Dev Mean

55 1 18.65 23.10 24.64 25.79 27.95 2.29 24.20

SMImplSUB N

Obs

N N

Miss

Minimum Lower

Quartile

Median Upper

Quartile

Maximum Std

Dev

Mean

AVIII 41 41 0 18.65 22.56 24.07 25.34 27.30 2.24 23.77

HV>65ms 15 14 1 19.96 24.64 25.71 26.72 27.95 2.02 25.46

Wilcoxon Two-Sample Test

Two-Sided Pr > |Z| 0.0088

70

Tiefe MK-seitig

N N Miss Minimum Lower Quartile Median Upper Quartile Maximum Std Dev Mean

55 1 1.67 7.52 9.58 10.70 19.96 2.69 9.42

SMImplSUB N

Obs

N N

Miss

Minimum Lower

Quartile

Median Upper

Quartile

Maximum Std

Dev

Mean

AVIII 41 41 0 1.67 7.66 9.75 10.70 14.14 2.39 9.35

HV>65ms 15 14 1 6.44 7.15 8.79 9.83 19.96 3.52 9.62

Wilcoxon Two-Sample Test

Two-Sided Pr > |Z| 0.3740

Tiefe li lat

N N Miss Minimum Lower Quartile Median Upper Quartile Maximum Std Dev Mean

55 1 2.37 7.95 9.71 10.97 15.78 2.46 9.54

SMImplSUB N

Obs

N N

Miss

Minimum Lower

Quartile

Median Upper

Quartile

Maximum Std

Dev

Mean

AVIII 41 41 0 2.37 8.36 10.01 11.02 14.42 2.34 9.55

HV>65ms 15 14 1 4.96 7.94 8.72 10.43 15.78 2.88 9.52

71

Wilcoxon Two-Sample Test

Two-Sided Pr > |Z| 0.4171

72

12 Danksagung

Zum Entstehen und zum Gelingen dieser Arbeit haben viele Menschen beigetragen. Vor

allem möchte ich mich bei

Herrn Professor Dr. med. Karl-Heinz Kuck

bedanken dafür, dass ich die Möglichkeit hatte, in seiner Abteilung diese Arbeit zu

verwirklichen.

Mein besonderer Dank gilt,

Herrn Privatdozent Dr. med. Ullrich Schäfer

für seine persönliche Betreuung, umfangreiche Unterstützung und seine Art ein

angenehmes Arbeitsklima zu schaffen.

Ein großer Dank gilt zudem Herrn Dr. med. Tobias Tönnis für seine große Hilfe bei der

Erstellung der Arbeit sowie für die Zeit trotz stressigem Klinikalltag mir jederzeit mit

Rat und Tat zur Seite zu stehen.

Auch möchte ich mich bei Herrn Dr. Kai Jaquet sehr herzlich bedanken, für seine

Anregungen und Zeit zum Korrekturlesen dieser Arbeit.

Auch viele andere Personen haben Anteil an dieser Arbeit, indem Sie mir mein Studium

und weitere Ausbildung ermöglichten, mir menschlich und seelisch zur Seite standen

und mein persönliches Vorbild waren.

Vor allem möchte ich meiner Familie für den Rückhalt und die Unterstützung danken.

Zahlreichen Freunden, die fest an meiner Seite standen danke ich sehr. Abschließend

bedanke ich mich bei allen, die mich auf meinem bisherigen Berufsweg unterstützt

haben.

73

13 Lebenslauf

Entfällt aus datenschutzrechtlichen Gründen.

74

14 Eidesstattliche Erklärung

Ich versichere ausdrücklich, dass ich die Arbeit selbständig und ohne fremde Hilfe

verfasst, andere als die von mir angegebenen Quellen und Hilfsmittel nicht benutzt und

die aus den benutzten Werken wörtlich oder inhaltlich entnommenen Stellen einzeln

nach Ausgabe (Auflage und Jahr des Erscheinens), Band und Seite des benutzten

Werkes kenntlich gemacht habe.

Ferner versichere ich, dass ich die Dissertation bisher nicht einem Fachvertreter an einer

anderen Hochschule zur Überprüfung vorgelegt oder mich anderweitig um Zulassung

zur Promotion beworben habe.

Ich erkläre mich einverstanden, dass meine Dissertation vom Dekanat der

Medizinischen Fakultät mit einer gängigen Software zur Erkennung von Plagiaten

überprüft werden kann.

Unterschrift: ......................................................................