Erfinder zwischen Gravitationsmaschine und Pizza ... · Kanton St. Gallen einen Mann, der zum...

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4 Jahrgang Nr. 15, Heft Nr. 9/10 September/Oktober 2010 Der Tipp an die Redaktion kam von einem den Redaktoren als cle- ver und tiefgründig bekannten Leser und Befürworter neuer Ener- gietechnologien. Da gebe es im Kanton St. Gallen einen Mann, der zum Beispiel eine Heizung erfun- den hätte, die ein ganzes Haus mit einem Bruchteil “normaler” Lei- stung heizen könnte. Mitte Sep- tember besuchten wir den Erfinder - und bereuten es keine Minute! Der Blick durch die Lupe Er ist - wie unser obgenannter Le- ser - auch Mitglied der Erfinderbörse www.idee.ch, und wer dort mal in die Website reinschaut, kommt aus dem Staunen nicht heraus, was die Erfin- derInnen dort alles präsentieren. Geparkt wird auf dem Parkplatz vor dem Firmengebäude, an dem neben anderen Unternehmen auch das Firmenschild des Erfinders ange- bracht ist. Als uns der sympathische Erfinder mit der Dächlikappe an diesem noch warmen und schönen September- Abend im Hof seiner bestens aufge- räumten und sauberen Werkstatt ent- gegenkam, strahlte er eine Mischung zwischen Misstrauen und Freude aus: Misstrauen, weil er auch schon Besuche von Leuten bekommen hatte, die ihn bedroht hatten, Freu- de, weil er von unserem Abonnenten wusste, dass wir uns genauso wie er mit neuen Technologien befassten, die deren Insider zu einer Art ver- schworener Gemeinschaft werden lassen. Der Gang durch seine zahlreichen Werkstatträume war denn wie das Öffnen einer Wundertüte: überall waren Zeugen seiner Erfindergabe zu sehen, die durch ein Mischung aus Intuition und Inspiration zustande gekommen sind. Er, der gelernte Elektriker, sei aber auf Grund früherer Erfahrungen nicht bereit, seinen Namen preiszugeben und sich fotografieren zu lassen. Davon später. Er habe sich als Kind schon für das Prinzip der “Lupe mit dem Brennpunkt” interessiert. Wenn die Sonne durch eine Lupe einen Punkt brenne, so sei dieser 700 oder 800 Grad warm. Warum? Das sei eine Frage der Geschwindigkeit. Geschwindigkeit sei überhaupt der Schlüssel zu allem. Der Draht nach oben! Dass die Entwicklung der Steinhei- zung und andere “normale” Erfindun- gen auf sein Konto gehen, das könne alle Welt wissen, aber dass er sonst noch einiges in petto habe - damit wolle er zumindest jetzt noch nicht bekannt werden. Auf die Frage, wie er denn auf sol- che Ideen komme, die über das “Nor- male” weit hinausgehen würden, wies er mit dem ausgestreckten Fin- ger nach oben und meinte: “Durch meinen Draht nach oben! Wenn man mir eine Frage stellt oder ein Pro- blem aufgibt, weiss ich normaler- weise sofort, ob ich die Frage beant- worten oder das Problem lösen kann! Manchmal brauche ich eine Nacht, um die Lösung zu finden, manchmal habe ich sie sofort!” Heizung ohne Widerstand Angefangen hätten seine Be- kanntheit, aber zugleich auch die Schwierigkeiten, als er 1995 auf der Genfer Erfindermesse eine “Heizung ohne Widerstand” präsentierte. Er habe sie noch hier - und flugs führte er die Redaktoren in einen der vielen Werk- statträume und holte ein etwa 1,5 Meter hohes, etwa 30 cm breites und 4 cm tie- fes Aluminium-Panel von der Wand. Auf unser Nachfragen, ob das eine beson- dere Art der Widerstandsheizung sei, öffnete er das Panel durch Lösen meh- rerer Schrauben. Darin waren fünf in Aluminiumhülsen verpackte Standard- Leuchtstoff-Röhren zu sehen, die aber oben und unten hermetisch verschlos- sen waren. In der Mitte der Anordnung - siehe Bild nächste Seite - sieht man die verschiedenen Starter- bzw. Dros- selelemente für die Leuchtstoffröhren. Das eigentliche Geheimnis besteht in einer Flüssigkeit, die zwischen den Leuchtstoffröhren und jeweils herme- tisch verschlossenen, innen verspie- gelten Behältern eingebracht ist. Diese hat offenbar die Eigenschaft, die optische Strahlung der Leuchtstoffröh- NET-Journal Erfinder zwischen Gravitationsmaschine und Pizza-Warmhalteboxen: Ein klassisches Erfinderschicksal! “Stilleben” mit Katze beim Eingang in die Werkstatt des Erfinders. Links Katze Pacco, die ihm mal zugelaufen und einfach geblieben ist, rechts einige Natursteinplatten, die das Rohmaterial für die Steinheizung bilden. Der Erfinder will weder genannt noch abgebildet werden. Über die Gründe informiert der Beitrag.

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4 Jahrgang Nr. 15, Heft Nr. 9/10 September/Oktober 2010

Der Tipp an die Redaktion kamvon einem den Redaktoren als cle-ver und tiefgründig bekanntenLeser und Befürworter neuer Ener-gietechnologien. Da gebe es imKanton St. Gallen einen Mann, derzum Beispiel eine Heizung erfun-den hätte, die ein ganzes Haus miteinem Bruchteil “normaler” Lei-stung heizen könnte. Mitte Sep-tember besuchten wir den Erfinder- und bereuten es keine Minute!

Der Blick durch die Lupe

Er ist - wie unser obgenannter Le-ser - auch Mitglied der Erfinderbörsewww.idee.ch, und wer dort mal in dieWebsite reinschaut, kommt aus demStaunen nicht heraus, was die Erfin-derInnen dort alles präsentieren.

Geparkt wird auf dem Parkplatzvor dem Firmengebäude, an demneben anderen Unternehmen auchdas Firmenschild des Erfinders ange-bracht ist.

Als uns der sympathische Erfindermit der Dächlikappe an diesem nochwarmen und schönen September-Abend im Hof seiner bestens aufge-räumten und sauberen Werkstatt ent-gegenkam, strahlte er eine Mischungzwischen Misstrauen und Freudeaus: Misstrauen, weil er auch schonBesuche von Leuten bekommenhatte, die ihn bedroht hatten, Freu-de, weil er von unserem Abonnentenwusste, dass wir uns genauso wie ermit neuen Technologien befassten,die deren Insider zu einer Art ver-schworener Gemeinschaft werdenlassen.

Der Gang durch seine zahlreichenWerkstatträume war denn wie dasÖffnen einer Wundertüte: überallwaren Zeugen seiner Erfindergabezu sehen, die durch ein Mischungaus Intuition und Inspiration zustandegekommen sind.

Er, der gelernte Elektriker, sei aberauf Grund früherer Erfahrungen nichtbereit, seinen Namen preiszugebenund sich fotografieren zu lassen.Davon später. Er habe sich als Kindschon für das Prinzip der “Lupe mit

dem Brennpunkt” interessiert. Wenndie Sonne durch eine Lupe einenPunkt brenne, so sei dieser 700 oder800 Grad warm. Warum? Das seieine Frage der Geschwindigkeit.Geschwindigkeit sei überhaupt derSchlüssel zu allem.

Der Draht nach oben!

Dass die Entwicklung der Steinhei-zung und andere “normale” Erfindun-gen auf sein Konto gehen, das könnealle Welt wissen, aber dass er sonstnoch einiges in petto habe - damitwolle er zumindest jetzt noch nichtbekannt werden.

Auf die Frage, wie er denn auf sol-che Ideen komme, die über das “Nor-male” weit hinausgehen würden,wies er mit dem ausgestreckten Fin-ger nach oben und meinte: “Durchmeinen Draht nach oben! Wenn manmir eine Frage stellt oder ein Pro-blem aufgibt, weiss ich normaler-weise sofort, ob ich die Frage beant-worten oder das Problem lösen kann!Manchmal brauche ich eine Nacht,um die Lösung zu finden, manchmalhabe ich sie sofort!”

Heizung ohne Widerstand

Angefangen hätten seine Be-kanntheit, aber zugleich auch dieSchwierigkeiten, als er 1995 auf derGenfer Erfindermesse eine “Heizungohne Widerstand” präsentierte. Er habesie noch hier - und flugs führte er dieRedaktoren in einen der vielen Werk-statträume und holte ein etwa 1,5 Meterhohes, etwa 30 cm breites und 4 cm tie-fes Aluminium-Panel von der Wand. Aufunser Nachfragen, ob das eine beson-dere Art der Widerstandsheizung sei,öffnete er das Panel durch Lösen meh-rerer Schrauben. Darin waren fünf inAluminiumhülsen verpackte Standard-Leuchtstoff-Röhren zu sehen, die aberoben und unten hermetisch verschlos-sen waren. In der Mitte der Anordnung- siehe Bild nächste Seite - sieht mandie verschiedenen Starter- bzw. Dros-selelemente für die Leuchtstoffröhren.

Das eigentliche Geheimnis bestehtin einer Flüssigkeit, die zwischen denLeuchtstoffröhren und jeweils herme-tisch verschlossenen, innen verspie-gelten Behältern eingebracht ist.Diese hat offenbar die Eigenschaft, dieoptische Strahlung der Leuchtstoffröh-

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Erfinder zwischen Gravitationsmaschine und Pizza-Warmhalteboxen:

Ein klassisches Erfinderschicksal!

“Stilleben” mit Katze beim Eingang in die Werkstatt des Erfinders. Links Katze Pacco,die ihm mal zugelaufen und einfach geblieben ist, rechts einige Natursteinplatten, diedas Rohmaterial für die Steinheizung bilden. Der Erfinder will weder genannt nochabgebildet werden. Über die Gründe informiert der Beitrag.

ren äusserst effizient in thermischeStrahlung umzusetzen.

Laut Aussage des Erfinders kannmit dieser Art der Strahlungsheizung80% der üblicherweise benötigtenelektrischen Energie eingespart wer-den, so dass man damit eine Woh-nung oder ein Haus äusserst spar-sam heizen könne. Laut Erfinderbeträgt die Anschlussleistung desPanels max. 225 W, wird bis 160o Wwarm und erzielt eine äquivalenteHeizleistung vom Fünffachen.

Damit liessen sich mit wenigen Pa-nels dieser Art ein ganzes Haus bzw.mehrere einzelne Zimmer sparsamheizen. Bei einem Test wurde einRaum von 42 m3 Volumen konventio-nell mit einem 1,8 kW-Heizstrahlerbeheizt. In der gleichen Zeitperiodekonnte ein gleich grosser Raum mitder neuartigen Heizung mit nur 225 Wbeheizt und auf derselben Temperaturgehalten werden.

Eine wissenschaftliche Erklärungdazu bietet möglicherweise die sog.Anti-Stoke-Ausstrahlung. Es ist seitüber 50 Jahren bekannt, dass ingewissen Fällen Photonen, die vonMolekülen, zum Beispiel in dieserSpezialflüssigkeit, absorbiert werden,bei der Kollision mit einem oder meh-reren Molekülen zusätzliche Energie-beiträge zum absorbierenden Mole-kül liefern. Konsequenterweise erhältsomit das absorbierende Molekül aufdiese Weise mehr Energie, als dasPhoton eingebracht hat. Die Molekü-le der Flüssigkeit gelangen damit ineinen hoch erregten Zustand undstrahlen diese Energie dann zumBeispiel in Form von Wärme ab.1,2

Kein Preis für die besteErfindung, dafür aber Dro-hungen!

Nachdem er diese Heizung an derErfindermesse 1995 vorgestellt hatte,sei, so der Erfinder, allseits klar gewe-sen, dass es sich um die revolutionär-ste, dort präsentierte Erfindung han-delte. Da das ihm selber auch bewusstgewesen sei, wollte er entweder mitdem ersten Preis oder ohne Preisnach Hause zurückkehren - mit einemmittelmässigen Preis hätte er sichnicht zufrieden gegeben. Dass seineErfindung die Gemüter bewegte,merkte er daran, dass ihn am Morgen

nach der Präsentation “Kontrolleure”der Messekommission besuchten undihn fragten, wie denn die Heizungfunktionieren würde. Er hätte es nichtgesagt, weil das Patent zu dem Zeit-punkt noch nicht erteilt worden sei.Übrigens - fügte er im Gespräch mitden Redaktoren ein - sei er inzwischendavon abgekommen, Patente anzu-melden. Er “mache” nun nur noch!...

Das Bekanntwerden seiner Erfin-dung habe damals um sich gegriffen.Er erhielt an der Erfindermesse nichtnur keinen Preis, sondern sogar Dro-hungen bis hin zu Morddrohungen vonLeuten, die seinen Stand besuchtenund offenbar interessierten Lobbiesangehörten, es seien “Drohungen vonGesicht zu Gesicht” gewesen.

Auch zu Hause seien die Drohun-gen nicht abgebrochen. Ein Mannhätte ihn besucht und auch seineFamilie bedroht. Er habe dann auf dieSchnelle ein Video von der Funktions-weise seiner Erfindung gedreht, woalles offen gelegt wurde, und demMann gesagt, als er das nächste Malwiederkam: “Ich habe Hunderte sol-cher Videos verbreitet. Wenn miretwas geschieht, wird alles publiziert!”Der Mann habe sich dann nicht mehrblicken lassen.

Er hatte damals auch eine Einla-dung vom Schweizer Fernsehenbekommen, welches sein System in

einer Live-Sendung präsentieren woll-te. Doch am Vorabend vor den Auf-nahmen erhielt er die unbegründeteMitteilung, die Sendung sei abgebla-sen worden.

Auf die Frage, ob er nicht inzwi-schen ein Patent für die Erfindungerhalten habe, antwortete er: Ja, er seizwar der Erfinder, aber auf dem Patentnicht namentlich erwähnt. Derjenige,der das Patent angemeldet hatte,würde inzwischen komfortabel leben.

Analoges Beispiel: Gravi-therme!

Die Redaktoren erzählten demErfinder von der Gravitherme-Hei-zung, die am Pro-Klima-Tag vom 5.November 2008 der Heizung-Wärme-Klima-Branche von Dipl.-Ing. ThomasSchürmann hätte präsentiert werdensollen. Das Besondere daran: einCoefficient of Performance COP vonbis zu 50, das heisst, die Heizung soll-te theoretisch das 50fache des hinein-gesteckten Stroms erzeugen. Die vor-zustellende "Gravitherme E3" solltemit max. 1.5 kW Strom zwar “nur” 20kW Wärme mit Temperaturen bis 90°C

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Heizpanel im geschlossenen Zustand. Nach Entfernen der vorderen Abdeckplat-te werden links zwei und rechts drei läng-liche Behälter erkennbar, in denenLeuchtstoffröhren zusammen mit einerFlüssigkeit hermetisch verschlossensind. In der Mitte sieht man die Starter-und Drosselbauelemente.

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erzeugen, aber auch damit die Haupt-sätze der Thermodynamik in Fragestellen. Doch sowohl die erste als auchdie zweite für Anfang Juli 2009 an-gekündigte Präsentation wurde abge-sagt, unter anderem, weil die Hei-zungs- und Lüftungsbranche eine Kri-sensitzung einberufen und sich gegendie Präsentation gestemmt hatte.

Damals berichtete das “NET-Jour-nal” ausführlich über die Erfindung,Hintergrundinformationen und Grün-de für die nicht stattgefundene Prä-sentation.3

Selbst laufendes Auftriebs-modell

Doch das sei, so der Erfinder mitgesundem Selbstbewusstsein, nochlange nicht alles, was er an Sensatio-nellem erfunden hatte. Zu den Redak-toren gewandt, sagte er: “Mein Auf-triebsmodell basiert auf den zweigrössten Naturkräften: Gravitation undWasser.” Im Wasser würde sich dasEnergiepotenzial vervierfachen, dasheisst: in 1 m3 Wasser lassen sichGewichte von 5’000 kg Gewicht he-ben. Die Maschine sei relativ schwer,bewege sich aber autonom.

Nachdem er Drohungen im Zusam-menhang mit der widerstandslosenHeizung erhalten hatte, zerlegte er dasAuftriebsmodell. Wenn er keine Angstmehr haben müsste, wäre er bereit,wieder an die Öffentlichkeit zu gehen.Er sei aber auf dem Gebiet nicht untä-tig geblieben. Ein Argentinier hatte ihnmal um Hilfe gebeten und gefragt, wie

er aus einem 15 Meter tief unten vor-beifliessenden Fluss ohne elektrischePumpen Wasser hochpumpen könne.Der Erfinder sagte ihm, er wolle überdas Problem nachdenken, fand dieLösung in der Meditation und schickteihm dann die Zeichnung, die er reali-sierte - und es funktioniert!

Das vorgeschlagene System be-steht aus einer langen zylindrischenRöhre, die mit einem kegelförmigenAufsatz versehen ist, an der in Fliess-richtung ein Rohr mit kleinerem Durch-

messer angebracht ist. Auf dem Man-tel der kegelförmigen Röhre sind meh-rere Öffnungen angeordnet, die dasüberschiessende Wasser ableiten. AmAnfang und in der Mitte des grossen

Zylinders befinden sich turbinenartigeSchraubenblätter, die vom fliessendenWasser in Rotation versetzt werden.Auf derselben Achse ist am Eingangdes kleineren Zylinders eine entspre-chend kleinere Schraube montiert, dieeinen Teil des Flusswassers in denkleineren Zylinder drückt, über die dasWasser in eine 15 Meter hohe Steig-röhre geleitet wird.

Grundsätzlich hat dieses PrinzipÄhnlichkeit mit dem so genanntenHydraulischen Widder, wobei dasWasser beim obigen System nichtstossweise über ein Ventil nach obenbefördert wird, sondern über die kineti-sche Energie der grossen Wasser-massen des dahinfliessenden Flusseshochgepumpt wird.

Kosmische Energie auseinem Hochspannungsfeld

Ihm sei natürlich der Raumquan-ten-Motor der Firma RQM in Rap-perswil längst bekannt. Die Idee,zentral, lokal und überall Strom zuerzeugen und zu nutzen, liege aufder Hand. Schliesslich hätte NikolaTesla den Strom für sein Tesla-Autoauch direkt über eine Antenne ausdem Kosmos bezogen.

Ihn hätten die unschönen Überland-leitungen schon immer gestört - unddiese seien eigentlich gar nicht nötig.Mit rascher Hand zeichnete er einKonzept auf ein Blatt Papier, wie sich

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Prinzipskizze zu einem System, das mittels der Energie eines Fliessgewässers Was-ser um viele Meter nach oben pumpen kann.

Versuche von Nikola Tesla mit hochfrequenten Hochspannungsentladungen.

über eine Hochspannungskaskadedurch zusätzliches Einströmen vonatmosphärischer Elektrizität bzw.Äther-Energie autonom Energiegewinnen lässt.

Hiezu skizzierte er eine Kaskademit fünf Tesla-Transformatoren aufsPapier, durch die zum Beispiel eineLeistung von 100 Volt und 1 Ampereauf eine Spannung von 10 Mio Voltund 10 Mikro-Ampere hochtransfor-miert wird und dann über ein kapaziti-ves Feld zwischen Metallplatten inmehreren Metern Abstand auf einezweite Trafo-Kaskade eingekoppeltund wieder auf 100 Volt heruntertrans-formiert wird. Auf Grund der zusätzlicheingekoppelten Elektrizität stehendann wesentlich mehr Ampere, zumBeispiel das Hundertfache, zur Verfü-gung.

Indem ein Teil der gewonnenenEnergie auf die Eingangsseite rückge-koppelt wird, kann ein autonomesSystem aufgebaut werden. Dieserinnert an Teslas Experimente zurautonomen Energiegewinnung.

Teslas Versuche für lokaleEnergiegewinnung

Hier ein kurzer Abstecher in TeslasForschungsarbeit auf diesem Gebiet.Denkbar wäre, dass jeder auf demDach eine unscheinbare Antennehätte und irgendwo im Haus ein klei-nes Gerät, mit dem jeder soviel Stromaus dem Äther zapfen könnte, wie ermöchte - ohne Lärm, ohne Abgaseoder radioaktive Produkte, ohne Ver-schleiss und vor allem kostenlos!

Wohl genau deswegen durfte Tes-las elektrische Revolution nicht stattfin-den. Hätte Tesla seine Vision verwirk-lichen können, gäbe es heute keineÖl- und Gas-Industrie, keine Strom-konzerne, keine Atomkraftwerke, keinedurch Elektrosmog krank machendenStromleitungen und keinen Stromzäh-ler im Haus. Die Luft wäre nicht verpe-stet, die Böden und das Wasser weni-ger vergiftet. Die Welt würde gesamt-haft in grösserem Wohlstand leben, dadie Energie als Lebenskraft unsererZivilisation frei erhältlich wäre.

Teslas Patente aus dem Jahr 1901zeigen, dass er an solchen Energie-geräten gearbeitet hatte. In einemArtikel schrieb er beispielsweise,dass es möglich sei, elektrische Lam-pen und Maschinen über grosse Dis-tanzen zu betreiben, ohne dass diesemit der Stromquelle - die weit entferntsein könnte - physisch verbundensein müssten. Man könne den Strominduktiv über die oberen Schichtender Atmosphäre transportieren. Dieswar für Tesla jedoch nur eine Stufeauf der Treppe zum eigentlichen Ziel,der Freien Energie. Bereits 1894sagte er: “Ich hoffe, so lange zuleben, bis ich fähig sein werde, eineMaschine mitten in den Raum zustellen und sie durch keine weitereWirkkraft in Bewegung zu setzen alsdurch das bewegende Medium umuns herum.”

In Colorado-Springs und später inWardenclyffe arbeitete Tesla aneinem Konverter mit Antenne, der dieEnergie aus dem All einfangen sollte.Erst 1931 gelang dem damals 75Jäh-rigen der Umbau eines Pierce Arrow,eines Luxusautomobils der damali-gen Zeit zum Betrieb mit Ätherener-gie. Er hatte den Benzinmotor durcheinen runden, allseits geschlossenenElektromotor ersetzt, an dessenVorderseite ein Kühlpropeller mon-tiert war. Den Energieaufnehmerhatte Tesla selbst gebaut. Er war ver-sehen mit einer etwa zehn Zentime-ter hohen Antenne, mit der er Äther-energie für den Betrieb des Autosbezog. Der Elektromotor lief mit einermaximalen Drehzahl von 1’800U/Min. Näheres findet sich im Buch“Urkraft aus dem Universum” vonKlaus Jebens, dessen Vater HeinrichJebens Nikola Tesla 1931 besuchteund mit dessen Tesla-Auto fahrenkonnte.5

Zurück in die Erfinderwerk-statt

Der Erfinder steckt voll innererUnruhe. Obwohl er mit Freude anhoch effizienten Warmhalteboxen fürPizza-Menus und an der Steinhei-zung arbeitet, gehört sein Interesseund sein Herz doch der Freien Ener-gie. Er möchte gerne mehr tun aufdiesem Gebiet, doch braucht er Zeitund Finanzen dazu.

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Skizze einer doppelten Energiekaskade, durch die aus der Atmosphäre bzw. dem Null-punktfeld - laut Erfinder - zusätzliche Energie einfliessen kann.

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Ihn freut aber auch, wenn Leute ihnmit einem Problem konfrontieren undihn um Hilfe bitten. Er sagt jeweils:“Nicht verzagen, M. fragen!”, und dieLösung folgt meistens auf dem Fusse.

Strahlungsheizung nutzt dieSpeicherwärme der Steine

Wer liess es sich nicht schon wohlsein auf dem gewärmten Kachelofenin einem alten Bauernhaus. Der Erfin-der nutzt ebenfalls die Speicherwärmeder Steine bei seiner Strahlungshei-zung.

Seine Überlegung: Immer mehrMenschen leiden an Allergien. VieleAuslöser finden sich im häuslichenUmfeld, zum Beispiel im Hausstaub, beiden Milben usw. Wenn diese Stoffedurch Lufströmungen aufgewirbelt wer-den, erreichen sie die Atemwege undverursachen dort die bekannten allergi-schen Reaktionen. So ist Heizungsluftein Träger dieser Allergene. In Steinfor-mationen (Tische, Platten usw.) einge-baute Strahlenheizungen verursachenwegen der geringen Thermik kaumLuftbewegungen. Die Strahlungswärme

ist in ihrer Wirkung der Sonnenstrah-lung ähnlich und erwärmt die ange-strahlten Gegenstände direkt.

Ausserdem ist diese Steinheizungsehr sparsam. Als sich die Redaktorenmit dem Erfinder in der der Werkstattangegliederten, noch recht kaltenKüche an den dortigen Steintisch setz-ten, schaltete der Erfinder die einge-baute Elektroheizung an, und innertzehn Minuten wurde der Steinsockelsehr warm und der Tisch handwarm,so dass sich die Strahlungswärme imganzen Raum (ca. 20 m2) ausbreitete.

Generell haben solche Strahlungs-heizungen den Vorteil, dass für physio-logisch gleiche Wärmeempfindung derRaum viel weniger aufgeheizt werdenmuss, da die Wärme primär als Strah-lung wirkt und die Luft dabei relativkühl bleiben kann.

Der Erfinder verwendet für dieseHeizungen in Silikon eingelegtenChrom-Nickel-Draht, den er vom Her-steller statt mit rundem in quadrati-schem Querschnitt liefern lässt. Damiterreicht er wesentlich besseren Wär-mekontakt und schnellere Aufheizung.

Dasselbe Material verwendet erauch für seine Pizza-Warmhaltebo-xen, die stapelweise an den Wändenaufgereiht waren. Da er dort auch inden dünnen Zwischenböden Heizele-mente untergebracht hat, lassen sichPizzen, die mit unterschiedlicherTemperatur angeliefert werden, opti-mal und energieeffizient auf diegewünschte Temperatur von ca. 70o

C bringen. Als Behälter nutzt er einstyroporartiges bräunliches Hart-schaum-Material, das sehr schlag-fest ist und eine optimale Wärmeiso-lierung aufweist.

Radnabenmotoren für Elek-trovelos und Elektroautos

Doch damit nicht genug: So hat erzum Beispiel auf Wunsch eines Pizza-kurierdienstes ein Elektrovelo mit Rad-nabenmotor gebaut, wobei die Batterieauch den Strom (3 A) für den beheiz-baren Pizza-Container auf dem Rück-sitz liefert. Um die Fahrstabilität zu ver-bessern, plant er als Nächstes eineDreirad-Konstruktion mit einem Rad-nabenmotor im Vorderrad und auf derHinterachse. Er ist aber auch dabei,ein energetisch optimales Konzept fürein Elektroauto zu entwickeln, wobeier zur Minimierung der Leistungsverlu-ste in allen Rädern eigene Radnaben-Motoren einsetzen will.

Man darf jedenfalls darauf gespanntsein, was aus dieser Erfinderwerkstattnoch alles kommt. Falls der eine oderandere Leser Interesse am Kontaktoder an der Förderung hat, bitte beider Redaktion melden!

Literaturhinweise:1 http://www.cheniere.org/misc/antistokes.

htm2 Craig F. Bohren, “How can a particle

absorb more than the light incident on it?”American Journal of Physics, 51 (4), Apr.1983, p. 323-327. In the same issue, seeindependent confirmation of Bohren’s workby H. Paul and R. Fischer, “Comment on‘How can a particle absorb more than thelight incident on it?”, American Journal ofPhysics, 51 (4), Apr. 1983, p. 327

3 Schneider, Adolf und Inge: “ProKlima-Tagvom 5.11.2008 in Baden Krimi um eine‘Jahrhundert-Erfindung’", in “NET-Jour-nal”, 11/12 2008, S.33 - 38

4 Schneider, Adolf und Inge: “E3-Gravither-me-Revolution in der Heiztechnik - Prä-sentation der Jahrhunderterfindung erneutverschoben”, in “NET-Journal”, Nr. 7/72009, S.29 - 30

5 Jebens, Klaus: “Die Urkraft aus dem Uni-

versum”, 2006, Jupiter-Verlag

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Elektrovelo für Pizzakuriere.Die in diesem Granitsteintisch eingebau-te Elektroheizung wurde angeschaltetund brauchte 505 W - eine Leistung, diedann stetig hinunterging und sich lautErfinder bei der Hälfte einpendelt.

Pizzatransportkisten mit optimaler Wär-menutzung.

Ansteuerelektronik für die Wärmehalte-boxen.