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    Peter Altmiks

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    Grundlegende Wirtschafts- und Finanzkenntnisse unserer Jugendlichen sind zwingend not-wendig, um eine leistungsfhige Volkswirtschaft zu erhalten. Nur die im Alltag gemachtenErfahrungen reichen nicht aus, um in der zunehmenden Komplexitt moderner Wirtschaftsge-sellschaften zu bestehen. Z. B. werden im Bereich von Finanzanlagen trotz oder gerade wegendes umfassenden regulatorischen Wirkens von Aufsichtsbehrden und Politik immer Produktin-novationen erfolgen. Diese Neuerungen knnen nur auf der Basis guter konomischer Grund-kenntnisse beurteilt werden. Am konomisch mndigen Staatsbrger, dem die Auswirkungenseines Handelns vollstndig bekannt sind, fhrt kein Weg vorbei. Im April 2014 pldierte Bun-desprsident Gauck fr mehr konomische Bildung. Er zweifelte vor allem an, ob die kono-mische Bildung in Schulen und Berufsschulen ausreichend bercksichtigt werde: Hat das Wis-sen ber konomische Zusammenhnge den gleichen Rang, den die konomie heute fr unserLeben und Wirtschaften hat?1Diese Kritik wird heute von sehr vielen geuert. Eine Studiebelegt Defizite in der konomischen Bildung: 48 Prozent der Jugendlichen meinen zu wissen,was Inflation (eigentlich Preisanstieg) bedeutet, aber nur fnf Prozent kennen die ungefhre

    Hhe des Preisanstiegs. 70 Prozent der Jugendlichen wissen, was eine Aktie ist, aber nur 30Prozent, was man unter Rendite versteht.2

    Eine systematische Vermittlung konomischen Wissens erfolgt nicht in Deutschland. Sowohldie Qualitt als auch die Quantitt ist von Bundesland zu Bundesland unterschiedlich. Eineigenstndiges Fach Wirtschaft, welches von dazu ausgebildeten, qualifizierten Lehrkrftenunterrichtet wird, ist weiterhin die Ausnahme.3Politisch links orientierte Hochschullehrer ar-gumentieren genau entgegengesetzt. So wrde eine Ausweitung der konomischen Bildungan deutschen Schulen zumeist auf Kosten des Faches Politik erfolgen. Einige dieser Kritikerfordern sogar eine inhaltliche Neuorientierung der Wirtschaftswissenschaften, da dort angeb-lich Marktglubigkeit, Liberalisierungseuphorie und Geschichtsvergessenheit vorherrsche.4Dieberwiegende Mehrheit der Bildungspolitiker ist gegen ein eigenstndiges Fach Wirtschaft inden Schulen und bevorzugt stattdessen die Vermittlung konomischer Kenntnisse als Quer-

    schnittsthema in den schon bestehenden Schulfchern.

    1 Gauck, Joachim, Erffnung des 20. Deutschen Bankentages am 9. April 2014 in Berlin,in: http://www.bundespraesident.de/SharedDocs/Reden/DE/Joachim-Gauck/Reden/2014/04/140409-Bankentag-Eroeffnung.html, abgerufen am 05.11.2014.

    2 GfK Marktforschung, Jugendstudie 2012 Wirtschaftsverstndnis und Finanzkultur, Berlin: Bankenverband,2012, S. 28 und 30.

    3 Weber, Manfred, Vorwort, in: Kaminski, Hanset. al., Konzeption fr die konomische Bildung als Allgemeinbil-dung von der Primarstufe bis zur Sekundarstufe II, Berlin: Bankenverband, 2008.

    4 Hedtke, Reinhold, Ein separates Fach Wirtschaft wirkt kontraproduktiv, in: BNE-Journal Nr. 9, S. 14-15.

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    1. Ursachen fr unzureichendes konomisches WissenJugendliche beziehen ihr konomisches Wissen hauptschlich aus Medien und aus ihren Schu-len. 59 Prozent der Jugendlichen und jungen Erwachsenen wollen Informationen ber wirt-schaftliche Zusammenhnge von den Medien erhalten, 52 Prozent von ihren Schulen. 71 Pro-zent der Schler wnschten sich 2012 einen hheren Stellenwert von Wirtschaftsthemen in derSchule. 63 Prozent der Schler wnschen sich eine eigenes Schulfach Wirtschaft. 20 Prozentder Jugendlichen und jungen Erwachsenen lesen eine Tageszeitung, doch nur neun Prozent le-

    sen den Wirtschaftsteil.5

    1.1 SchulbcherViele Studien belegen eine marktfeindliche Grundhaltung sowie tendenzise Darstellung wirt-schaftlicher Zusammenhnge in Schulbchern.6 Z. B. formuliert ein Schulbuch: StndigesWirtschaftswachstum und damit wachsender Wohlstand haben in zunehmendem Mae auchArbeitslosigkeit zur Folge.... Diese Aussage ist nur eine von vielen falschen oder tendenzisenFeststellungen in Schulbchern, die in deutschen Schulen verbreitet werden. Vor allem die imErdkunde- bzw. Geographieunterricht in Deutschland verwendete Lektre weist eine starkeTendenz zur Emotionalisierung wirtschaftlicher Themen auf und enthlt zum Teil gravierendeFehler. Wirtschaftskundebcher schneiden glcklicherweise besser ab.

    1.2 LehrerObwohl die Kooperationen zwischen Unternehmen und Schulen zugenommen haben und eini-ge Lehrer sich zu einem Unternehmenspraktikum bereitfinden, ist die konomische Kompetenzder Mehrheit der Lehrer unzureichend. Urschlich ist ein fachdidaktischer Armutskreislauf:Das nicht vorhandene Fach Wirtschaft in den Schulen erlaubt auch keine ausgewiesenen Zeit-deputate im schulischen Fcherkanon. Ergo gibt es auch keine Studiengnge fr Lehrer mitfachdidaktischem Forschungspotenzial und somit keine qualifizierten Lehrer fr konomischeBildung. Daraus folgt wieder ein ungesicherter Entwicklungsstand fr die konomische Bildungund in der Konsequenz kein Bedarf an einem eigenstndigen Schulfach Wirtschaft.7

    1.3 Staatliches SchulangebotAber auch die staatliche Organisation und das Quasi-Schulmonopol des Staates schaden dem

    konomischen Wissensstand der Schler. Lehrer handeln in der Mehrzahl als Beamte im Systemdes ffentlichen Dienstrechts und vermitteln ihre Einstellungen und Werte ihren Schlern. Einemerkwrdige Auslegung des Artikels 7 Absatz 1 des Grundgesetzes (Das gesamte Schulwesensteht unter der Aufsicht des Staates.) durch das Bundesverfassungsgericht zementierte dasstaatliche Schulangebot. Die PISA-Studien der vergangenen Jahre belegten sowohl hinsichtlichder Schlerleistungen als auch der sozialen Auslese, wie schlecht der Staat Schulbildung anbie-tet. Doch immer noch hlt der Staat die Zgel im Bildungswesen fest in der Hand. Ein Ende derstaatlichen Bildungskatastrophe ist derzeit nicht abzusehen.

    5 GfK Marktforschung, a.a.O., S. 20-23.

    6 So z. B. Lenz, Justus, Die Darstellung von Marktwirtschaft und Unternehmertum in Schulbchern in Deutschlandund in der deutschsprachigen Schweiz, Potsdam: Liberales Institut, 2010.7 Kaminski, Hans et al., a.a.O., S. 59.

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    1.4 MedienDie ffentlich-rechtlichen Rundfunkanstalten sind durch die 2013 eingefhrte Steuerfinanzie-rung mit einer staatlichen Einnahmegarantie versehen und somit endgltig vom gesellschaft-lichen Bedarf abgekoppelt. Auch hier spielt die Auslegung bzw. fehlende Konkretisierung desGrundversorgungsauftrags durch das Bundesverfassungsgericht eine zentrale Rolle. Eine um-fassende Bestands-, Entwicklungs- und Finanzierungsgarantie ist die Folge, sodass es sowohlkeine belastbare Abgrenzung zu privaten Rundfunkanbietern gibt als auch keine Abgrenzung,

    was aus der Rundfunksteuer finanziert werden darf und was nicht. Eine Konkretisierung undNeudefinition des Grundversorgungsauftrages ist umgehend erforderlich, um einer malosenExpansion des ffentlich-rechtlichen Rundfunks vorzubeugen.8 Die ffentlich-rechtlichenRundfunkanstalten dienen mehrheitlich der Unterhaltung und kommen ihrem Informations-auftrag zu wenig nach. So kritisierte Bundestagsprsident Norbert Lammert die Nichtbertra-gung der konstituierenden Sitzung am 27. Oktober 2009: Im Mittelpunkt des Vormittagspro-gramms der ARD steht heute Morgen die TV-Komdie Schaumksse. Das ZDF bringt statt einerbertragung dieser Sitzung die 158. Folge der Serie Alisa - Folge deinem Herzen, gefolgt vom36. Kapitel der Serie Bianca Wege zum Glck. ... Mir fehlt jedes Verstndnis dafr, dass eingebhrenpflichtiges Fernsehen, das dieses ppig dotierte Privileg allein seinem besonderenInformationsauftrag verdankt, auch an einem Tag wie heute mit einer souvernen Sturheitder Unterhaltung Vorrang vor der Information einrumt. 9Das Programm von ARD und ZDFwird durch Unterhaltung dominiert. Krimis, Telenovelas und Arztserien prgen die Programme.

    Informations- und Bildungsformate sind sehr wenig vorhanden. Wenn ARD und ZDF sich diebertragungsrechte an der Fuballweltmeisterschaft und der Bundesliga in Deutschland si-chern oder sie einen Superstar mittels hoher Gage zu einem Auftritt in einer Samstagabend-show bewegen, nutzen sie die von Steuerzahlern zwangsfinanzierten Euro und verzerren denWettbewerb mit privaten Anbietern.10

    Die politische Einstellung der Journalisten ist mehrheitlich marktwirtschaftsfeindlich und ber-zogen unternehmenskritisch. Auflagenhhe und Einschaltquoten bestimmen das kurzfristigeGeschftsinteresse vieler Medien, die eigene Verantwortung tritt dabei in den Hintergrund.11Laut einer Umfrage unter Politikjournalisten stehen 42,1 Prozent den Grnen, 24,3 der SPD, 14,1der CDU/CSU, 11,6 der FDP und 6,6 Prozent den Linken nah.12

    Die berwiegende Mehrheit der Medien trgt nicht zu einem guten konomischen Wissen bei.Die Sendungen, die sich mit wirtschaftlichen Zusammenhngen befassen, vermitteln des f-teren eine verzerrte Sichtweise.

    8 Herrmann, Karolin, Der ffentlich-rechtliche Rundfunk in Deutschland: Bedeutung, Finanzierung und Refor-moptionen, Berlin: Deutsches Steuerzahlerinstitut, 2013, S. 7.

    9 Lammert, Norbert, Rede am Tag der Konstituierung des 17. Bundestages, in: www.bundestag.de/bundestag/praesidium/reden/2009/009/247952, abgerufen am 12.11.2014.

    10 IREF, ffentlich-rechtliche Sender: Mord, Liebe, rzte und Tiere ARD und ZDF kommen ihrem Auftragnicht nach, in: http://de.irefeurope.org/Offentlich-rechtliche-Sender-Mord-Liebe-Arzte-und-Tiere,a0999?utm_campaign=iref-de, abgerufen am 12.11.2014.

    11 Wartenberg, Ludolf von/Ha, Hans-Joachim, Investition in die Zukunft Wie Deutschland den Anschluss an die

    globalisierte Welt findet, Weinheim: Wiley, 2005, S. 49.12 Lnenborg, Margreth/Berghofer, Simon, Politikjournalistinnen und -journalisten, Berlin: FU Berlin, 2010, S. 13.Bei den hier berechneten Anteilen sind diejenigen, die angaben, keiner Partei nahezustehen, herausgerechnet.

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    2. Lsungen

    2.1 Wirtschaft als Schulfach?Die Forderung nach einem eigenstndigen Schulfach Wirtschaft ist sehr oft von Vertreternder Wirtschaft und deren Verbnden zu hren. In einem staatlich dominierten Schulwesen mitmehrheitlich marktwirtschaftskritischen Schulbuchverlagen knnte sie aber auch missbrauchtwerden. Sollte man sich fr ein eigenstndiges Schulfach Wirtschaft entscheiden, mssten fol-

    gende Inhalte bercksichtigt werden:13

    Die Wirtschaftsordnung eines Landes als ordnungspolitische Gestaltungsaufgabe

    Die Stellung der privaten Haushalte im Wirtschaftsgeschehen

    Unternehmen als konomische und soziale Aktionszentren

    Die Funktionen des Staates in einer marktwirtschaftlichen Ordnung

    Internationale Wirtschaftsbeziehungen

    Arbeit und Beruf

    Ein guter Wirtschaftsunterricht bedarf einer wohldurchdachten Ordnung. Es sollen Struktur-zusammenhnge erkannt und dem Schler die Bestimmung seiner individuellen Position im

    Wirtschaftsgeschehen ermglicht werden. Der konomieunterricht soll sich nicht in dem Zu-sammenfgen von separierten Episoden erschpfen, die keine Ordnung erkennen lassen.14

    2.2 Eigenverantwortung von SchulenEin erfolgreicher Wirtschaftsunterricht bedarf auch einer eigenverantwortlichen Schule. Dasstaatliche Schulwesen ist dafr weniger geeignet, da es an pdagogischer Freiheit mangelt. DasSchulwesen muss vielmehr vielfltig sein sowie pdagogische und unternehmerische Freiheitgenieen. Vielfalt, Eigenverantwortung und Wettbewerb lassen sich ohne Weiteres in deutscheSchulen bringen. Das Grundgesetz schreibt nur die staatliche Aufsicht ber die Schulen vor,nicht ein Staatsschulmonopol. Es reicht, wenn staatliche Behrden Schulen beaufsichtigen undman sich ber Bildungsstandards sowie eine aussagekrftige Bildungsberichterstattung einigt.Alle Schulen werden in nicht-staatlicher bzw. freier Trgerschaft in die Freiheit entlassen, d.h.

    mit Bildungsgutscheinen sozialvertrglich und nachfrageorientiert auskmmlich finanziert, dieVerbeamtung der Lehrer wird beendet und das ffentliche Dienstrecht verschwindet aus denSchulen. Schulen erhalten volle Personalfreiheit und drfen sich ihre Lehrer selbst aussuchen.Eltern, Lehrer und Schler organisieren das Lernen selbst. Eigenverantwortliche und wirtschaft-lich mndige Menschen knnen nur in einem Umfeld gedeihen, welches eigenverantwortlichagiert und den Schlern Eigenverantwortung vorlebt.

    2.3 Lehrerauswahl und -ausbildungWirtschaft als Schulfach ergibt nur einen Sinn, wenn auch die berufliche Eignung der ange-henden Lehrer geprft wird. Krzlich stellte der Stifterverband fest, dass im Bereich der Leh-rerbildung der drngendste Handlungsbedarf bestehe: Das Lehramt gilt bei Abiturienten in

    13 Kaminski, Hans et al., a.a.O., S. 12.14 Kaminski, Hans et al., a.a.O., S. 13.

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    Deutschland als einer der angesehensten Berufe. Dennoch wollen die besten Schler deutlichseltener Lehrer werden als Schler mit mittelmigen Noten. Gute Schler vermissen vor allemattraktive Aufstiegsmglichkeiten und vielfltige Chancen auf dem Arbeitsmarkt. Doch Notenalleine sind nicht ausschlaggebend fr einen guten Lehrer; er muss auch die richtige Persn-lichkeit mitbringen.15Die richtige Persnlichkeit bzw. die persnliche Eignung der Bewerber frden Lehrerberuf werden aber an deutschen Hochschulen nicht geprft. Vor der Aufnahme einesLehrerstudiums sollte das Eignungs- und Anforderungsprofil der Kandidaten berprft werden,um nicht zuletzt eine berufsspezifische Motivation sicherzustellen. Basisvoraussetzungen fr

    den Lehrerberuf sind dabei emotionale Stabilitt, Belastungsfhigkeit und sozialkommunikativeStrken.

    Als Lsung bietet sich ein Auswahlverfahren in Form eines Workshops an, bei dem die Interes-senten letztlich eine Rckmeldung ber ihre Eignung fr den Lehrerberuf erhalten. Ein solcherWorkshop wird von der Universitt Passau durchgefhrt.16Die Studienplatzbewerber werdenzu einem zweitgigen, derzeit noch freiwilligen Workshop mit vier praktischen bungen einge-laden: Selbstprsentation, Gruppendiskussion, bernahme unterschiedlicher Perspektiven undRollenspiel. Ein Team aus Schulpraktikern, Schulrten und Professoren bewertet die Leistungenund gibt in einem Abschlussgesprch allen Bewerbern ein detailliertes Feedback zu Strkenund Schwchen. Eine bundesweite Einfhrung solcher Eignungsverfahren wrde den hohenAnteil von Fehlentscheidungen (siehe Frankfurter Lehrerstudie17) bei der Auswahl von Lehrernvermeiden.

    Entscheidet man sich fr ein eigenstndiges Schulfach Wirtschaft, wird man auch einen ei-genstndigen Studiengang fr Wirtschaftslehrer einrichten mssen. Ein mgliches Studium derkonomischen Bildung soll zum Erwerb konomischer Kenntnisse, Fhigkeiten und Fertigkeitenfhren. Auf der Basis fachdidaktischer Kriterien sind Lehrkrfte und nicht Mini-Wirtschafts-wissenschaftler auszubilden.18 Eine gut strukturierte Gesamtkonzeption fr einen Bachelorund Master konomische Bildung haben Kaminski, Eggert und Burkard vorgeschlagen.19

    2.4 Unternehmenspartnerschaften und gemeinsame ProjekteUnternehmen mssen verstrkt mit Schulen sowie Hochschulen kooperieren und dabei dieaktiven, reformwilligen und engagierten Institutionen untersttzen. Die oft zu beobachtendeScheu von Schulen, vor allem Lehrern, Kontakte mit Unternehmen zu pflegen, ist vllig fehl amPlatz. Glcklicherweise kooperieren immer mehr Schulen mit Unternehmen, welches den Sch-

    lern bei der Findung des Berufes bzw. der Ausbildung hilft und den Unternehmen die Rekrutie-rung von geeigneten Mitarbeitern ermglicht. Auch profitieren Lehrer davon, wenn sie fr einebestimmte Zeit die Unternehmenswelt kennenlernen. Ein gegenseitiger Austausch hilft sowohlden Schulen als auch den Unternehmen.

    Beispielhaft sei das Bankenplanspiel des Bankenverbandes genannt, bei dem 3.900 Schler ausDeutschland, sterreich und der Schweiz fr drei Monate eine virtuelle Bank betreiben. Als

    Vorstandsmitglieder entscheiden sie ber ihre Strategie, verwalten das Budget, stellen Beraterein, schulen Mitarbeiter, beschlieen vielleicht Marketing-Kampagnen und bestreiten das Ta-gesgeschft von Bankern. Die Nachwuchsbanker tragen selbst die Verantwortung fr ihre Ent-

    15 Stifterverband fr die Deutsche Wissenschaft, Hochschulbildungsreport 2020, Essen: 2014.16 Siehe PArcours unter: http://www.phil.uni-passau.de/?id=4678, abgerufen am 14.11.2014.

    17 Siehe http://www.uni-marburg.de/zfl/aktuelles/news/20080104_lehrerbrennen, abgerufen am 14.11.2014.18 Kaminski, Hans et al., a.a.O., S. 59-60.19 Kaminski, Hans et al., a.a.O., S. 60 f.

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    scheidungen. Erwirtschaften sie Gewinn, knnen sie sich fr die Endrunde der besten 20 Teamsqualifizieren. In der abschlieenden Finalrunde werden die Sieger ermittelt.20

    20 Bankenverband, Schul/Banker, in: http://www.schulbanker.de/startseite/index_html, abgerufen am14.11.2014.