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Inhalt

4 Statement der EU-Kommission

5 Vorwort

7 Europa für Bürgerinnen und Bürger 2014 – 2020

9 Europäisches Geschichts bewusstsein

Geförderte Projekte 2014 bis 201715 Bringing Together Divided Memory17 Einhalt20 TC Roma22 Flucht europäisch erzählen25 Survival in Sarajevo27 My Revolution – Meine Revolution29 Revolution Revisited – Rethinking Europe

33 Demokratisches Engagement und Partizipation

Geförderte Projekte 2014 bis 2017 – Städtepartnerschaften36 Familienfreundliche Gemeinden38 BürgerInnenbeteiligung und kulturelles Erbe 40 Gemeinsam Natur schützen – gemeinsam Kultur und Tourismus fördern –

gemeinsam gesund leben

Geförderte Projekte 2014 bis 2017 – Netzwerke von Städten44 AC4ACP46 CAPE AB48 DEPART 51 GEMS

Geförderte Projekte 2014 bis 2017 – Zivilgesellschaftliche Projekte54 PINE-D56 Europe 2038 59 Balkan Refugee Trail 61 Anti EU-rhetoric versus own national interests?

63 Statistik 2014 – 2017

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Statement der EU-Kommission

Die in dieser Broschüre vorgestellten Projekte zeugen von der Diversität der Europäerin-nen und Europäer, ihrer Geschichte und ihrer Werte. Sie veranschaulichen auch die enor-me Bandbreite der Initiativen, die vom Programm »Europa für Bürgerinnen und Bürger« im Bereich historisches Gedenken, demokratisches Engagement und Bürgerbeteiligung gefördert werden. Es handelt sich um Initiativen, die sich kritisch mit Europas Gedächtnis und Erbe auseinandersetzen und den Unionsbürgerinnen und -bürgern unterschiedlicher Generationen die Geschichte Europas näherbringen.

Sobald Europäerinnen und Europäer aus unterschiedlichen Regionen der Union und mit unterschiedlichem Lebenshintergrund entweder persönlich bei Meetings und Veranstal-tungen aufeinandertreffen, oder einander über intellektuellen Austausch und Reflexion kennenlernen, wird die europäische Idee mit Leben erfüllt. In solchen Momenten beginnen Europäerinnen und Europäer Geschichte zu schreiben – ihre eigene Geschichte. Die Ge-schichte der Konflikte in Europa zeigt, dass Kriege nur begonnen werden konnten, indem man Europäerinnen und Europäer gegeneinander aufbrachte, Beziehungen zwischen ihnen trennte und ihnen durch nationalistische Propaganda stereotype Vorstellungen voneinander vermittelte. Sobald Europäer zusammentrafen, wie etwa während des kurzen Weihnachts-friedens in den Schützengräben in Frankreich im Jahr 1914, wurde ihnen ihr gemeinsames Erbe und ihre gemeinsame Zukunft bewusst.

Die in dieser Broschüre vorgestellten Projekte zeugen vom großen Potenzial und Enga-gement der europäischen Zivilgesellschaft, trennende Stereotype zu bekämpfen und an ihre Stelle authentische Beziehungen und Zusammenarbeit zwischen Europäerinnen und Europäern zu setzen. Die hier vorgestellten Aktivitäten leisten einen wertvollen Beitrag in dem Bemühen, die Union der Bürgerinnen und Bürger von einem fernen Traum in eine nahe Realität zu verwandeln. Sie zeigen ebenso, dass sogar schmerzliche Geschichtserinnerungen inspirierend und beziehungsbildend wirken können, wenn sie bewusst angenommen und in moralisches Engagement und Verantwortungsgefühl übersetzt werden.

Europäische Kommission Generaldirektion Migration und Inneres, Brüssel

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Europa für Bürgerinnen und Bürger 2014 – 2020

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Vorwort

1 Die vorliegende Broschüre enthält eine Projektpräsentation von insgesamt 18 Projekten. Drei aktuelle österreichische Projekte werden in der Broschüre nicht enthalten sein, da der Projekt-start erst zu einem späteren Zeitpunkt erfolgt und somit bisher noch keine Projektergebnisse und Erhebungen verfügbar sind. Eines der drei nicht vorgestellten Projekte wird im Bereich der Betriebskostenzuschüsse gefördert.

Da das EU-Programm »Europa für Bürgerinnen und Bürger« 2014 – 2020 in der Halbzeit der Programmperiode angelangt ist, können die letzten vier Jahre trotz der schwierigen finan-ziellen Dotierung des Programms, der harten Konkurrenz und der höheren Projektqualität im Vergleich zur Vorperiode, durchaus als positiv bewertet werden.

In den vergangenen vier Jahren wurden über das Programm europaweit mehr als 1.500 Projekte in Höhe von 87 Mio. € gefördert. Das Programm erreichte über acht Millionen Bürgerinnen und Bürger direkt und indirekt. Auch die Teilnahme Österreichs war erfolg-reich. Insgesamt wurden 20 österreichische Projekte – von denen 18 in der vorliegenden Broschüre vorgestellt werden – mit einem Gesamtvolumen von rund 1,9 Mio. € gefördert.1 Sieben Projekte im Bereich des Europäischen Geschichtsbewusstseins, drei im Bereich der Städtepartnerschaften, vier im Bereich der Städtenetzwerke und vier Initiativen von zivilge-sellschaftlichen Organisationen und Forschungseinrichtungen werden präsentiert. Ein breites Spektrum an Themenbereichen wurde abgedeckt. Der Bogen spannt sich dabei von Projek-ten, die sich mit vielfältigen zeitgeschichtlichen Ereignissen in Europa befassten, bis hin zu alltagspolitischen Themenbereichen wie den Migrationsbewegungen der 1990er Jahre, die durch den Balkankrieg ausgelöst wurden, den Solidaritätsaspekten in der EU oder den Aus-wirkungen der europaweiten Ausbreitung des Nationalismus und Populismus. Dazwischen finden sich interessante Projekte, die sich mit der Jugend, der Abwanderung im ländlichen Raum, mit Klima- und Energiefragen, aber auch dem Tourismus und dem kulturellen Erbe in Österreich befassen. Das Jahr 2018, in welchem Österreich die EU-Ratspräsidentschaft innehat, wurde zum Europäischen Kulturerbejahr ernannt. Das Europäische Jahr wird daher nicht nur heuer, sondern auch für die zukünftigen Projektanträge in der aktuellen Programm-periode bis 2020 von besonderer Bedeutung sein.

Die vorliegende Broschüre soll Ihnen einen Überblick über die geförderten österreichischen Projekte bieten sowie Anregungen für weitere Initiativen geben, die im Rahmen des EU-Programms »Europa für Bürgerinnen und Bürger« entstehen werden. Weiters wollen wir

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alle interessierten Bürgerinnen und Bürger animieren, sich an diesem EU-Programm zu beteiligen und somit einen Beitrag zur Stärkung der europäischen Gemeinschaft sowie zur Förderung des europäischen Integrationsprozesses zu leisten.

In diesem Kontext wünschen wir allen für die kommenden drei Jahre alles Gute!

An dieser Stelle möchten wir uns auch bei allen Projektträgern für ihre kreativen und anre-genden Ideen, für die gute Zusammenarbeit und die zur Verfügung gestellten Textbeiträge und Fotos bedanken.

Wir wünschen eine anregende Lektüre!

Ihr Europe for Citizens Point Austria

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Europa für Bürgerinnen und Bürger 2014 – 2020

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Europa für Bürgerinnen und Bürger 2014 – 2020

Das aktuelle Programm »Europa für Bürgerinnen und Bürger« 2014 – 2020 ist eine Fort-führung des bisherigen Programms 2007 – 2013. Die aktuelle Förderperiode hat nun die Halbzeit ihres Bestehens erreicht. Aus diesem Anlass werden anhand der vorliegenden Broschüre die geförderten österreichischen Projekte seit 2014 vorgestellt und präsentiert.

Als Stärke des Programms ist zu bezeichnen, dass es ohne thematische Vorgaben den grenzüberschreitenden und europäischen Charakter von Aktivitäten an erste Stelle stellt. Hervorzuheben ist, dass es zur Schärfung des Bewusstseins der Bürgerinnen und Bürger für die gemeinsame Geschichte, die gemeinsamen Werte und Ziele der Europäischen Union beiträgt und die Teilnahme der Bürgerinnen und Bürger mit besonderem Fokus auf junge Menschen unterstützt. Des Weiteren wird die Freiwilligenarbeit auf Unionsebene gefördert. »Europa für Bürgerinnen und Bürger« ist überdies das einzige Programm in dieser Form, das Menschen direkt anspricht, indem es die Partizipation und Teilnahme unterschiedlicher Gruppen von Menschen in Projekten fördert.

Für den Zeitraum 2014 bis 2020 beträgt das Programmbudget 187,7 Mio. €. Davon stehen 20 Prozent für den Bereich Geschichtsbewusstsein, 60 für den Bereich Demokratisches Engagement und Bürgerbeteiligung und jeweils zehn Prozent für die Valorisierung und Verwaltung zur Verfügung.

Das Programm wird in Form von zwei Bereichen und einer weiteren Aktion umgesetzt:

a. Stärkung und Sensibilisierung des Europäischen Geschichtsbewusstseins, in der die gemeinsame Geschichte und gemeinsamen Werte sowie Frieden und Wohlergehen ihrer Völker gefördert wird (PB1)

b. Stärkung der demokratischen Bürgerbeteiligung auf Unionsebene (PB2) mit drei Untermaßnahmen:

– Städtepartnerschaften – Netzwerke von Städten – Zivilgesellschaftliche Projekte

c. Bereichsübergreifende Aktion / Valorisierung: Ergänzt werden die Programmbereiche 1 und 2 von einer bereichsübergreifenden Aktion zur Analyse, Verbreitung und Nutzung geförderter Projekte

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Europäisches Geschichts bewusstsein

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Europäisches Geschichtsbewusstsein

In diesem Programmbereich soll eine gemeinsame Kultur der Erinnerung und des gegenseitigen Verständnisses zwischen Bürgerinnen und Bürgern gefördert werden, indem sie Projekte einreichen, die historische Wendepunkte der europäi-schen Geschichte des 20. Jahrhunderts beleuchten.

Durch die Einführung von mehrjährigen Programmprioritäten, die erstmals im Rahmen des Arbeitsprogramms 2016 ermöglicht wurden, ergab sich eine Zunahme der Anträge.

Je nach Antragsjahr kommen im Zeitraum 2014 bis 2020 unterschiedliche Gedenkanlässe für Projekte in Betracht:

2014 1914 Ausbruch des Ersten Weltkriegs 1989 Fall der Berliner Mauer 2004 Erweiterung der Europäischen Union um die Länder

Mittel- und Osteuropas (Estland, Lettland, Litauen, Malta, Polen, Slowakei, Slowenien, Tschechien, Ungarn und Zypern)

2015 1945 Ende des Zweiten Weltkriegs und Konsequenzen des Zweiten Weltkriegs für Europa

1950 Erklärung von Robert Schuman

2016 1936 Beginn des Spanischen Bürgerkriegs 1956 Mobilisierung der politischen und gesellschaftlichen Kräfte

in Mitteleuropa 1991 Beginn der Jugoslawienkriege 1951 Verabschiedung des Abkommens der Vereinten Nationen

über die Rechtsstellung der Flüchtlinge in Bezug auf deren Situation in Europa nach dem Zweiten Weltkrieg

2017 1917 Soziale und politische Revolutionen, Zerfall der Großmächte und dessen Auswirkungen auf die politische und historische Landschaft

1957 Römische Verträge und Gründung der Europäischen Wirtschafts gemeinschaft

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2018 1918 Ende des Ersten Weltkriegs, Aufstieg von Nationalstaaten und ver passte Chance auf Zusammenarbeit und friedliche Koexistenz in Europa

1938 / 1939 Beginn des Zweiten Weltkriegs 1948 Beginn des Kalten Kriegs 1948 Haager Kongress und europäische Integration 1968 Protest- und Bürgerrechtsbewegungen, Einmarsch in die

Tschecho slowakei, Studierendenproteste und antisemitische Hetzkampagne in Polen

2019 1979 Erste Direktwahl zum Europäischen Parlament 1989 Demokratische Revolutionen in Mittel- und Osteuropa und Fall

der Berliner Mauer 2004 Erweiterung der Europäischen Union um die Länder

Mittel- und Osteuropas (Estland, Lettland, Litauen, Malta, Polen, Slowakei, Slowenien, Tschechien, Ungarn und Zypern)

2020 1950 Erklärung von Robert Schuman 1990 Wiedervereinigung Deutschlands 2000 Verkündung der Charta der Grundrechte der Europäischen Union

Weitere Themenbereiche:

●● Zivilgesellschaft und Bürgerbeteiligung unter totalitären Regimen●● Ausgrenzung und Verlust der Staatsbürgerschaft in totalitären Regimen: Lehren für

die Gegenwart●● Antisemitismus, Antiziganismus, Fremdenfeindlichkeit, Homophobie und andere

Formen der Intoleranz: Lehren für die Gegenwart●● Demokratischer Wandel und Beitritt zur Europäischen Union

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Europäisches Geschichtsbewusstsein

Geförderte Projekte 2014 bis 2017

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Johanna Gerlich liest aus dem Tagebuch ihrer Mutter (Interview, 2015), Foto © Georg Traska

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Europäisches Geschichtsbewusstsein

Bringing Together Divided MemoryCzechoslovakia, National Socialism and the expulsion of the German speaking population – an Austrian, Czech and Slovak oral history and exhibition project

www.oeaw.ac.at/ikt/forschung/abgeschlossene-projekte/bringing-together-divided-memory youtube-Kanal des Projekts: www.youtube.com/channel/UC2vk8_FpOn2WedKq0owhNTA

Projektträger: Österreichische Akademie der Wissenschaften (ÖAW), Institut für Kulturwissenschaften und Theatergeschichte Partner: Institut für historische Intervention (AT), Antikomplex Prag (CZ), Antikomplex.sk Banská Bystrica (SK) Laufzeit: 1.10.2014 – 31.3.2016 EU-Fördersumme: € 100.000

Im vielfältigen zeitgeschichtlichen Gedächt-nis Europas lassen sich hinsichtlich der deutschsprachigen Bevölkerung Böhmens, Mährens und der Slowakei zwei Erzählsträn-ge unterscheiden, die bis in die jüngste Ver-gangenheit weitgehend unvereinbar schie-nen: die Erzählung der von der Vertreibung aus der ehemaligen Tschechoslowakei Be-troffenen und die Erzählung von Menschen aus Tschechien und der Slowakei, die vor allem vom Nationalsozialismus und der Un-terdrückung durch die Deutschen handelt. Beide werfen sich gegenseitig Gewalt und Verfolgung vor und diese Muster der Natio-nalismen setzen sich bis heute fort.

Das Projekt Bringing Together Divided Memory hat die bis in die Gegenwart rei-chenden Erinnerungen miteinander verfloch-ten und in einer dreisprachigen Erzählung zusammengefasst. In 37 biografischen In-terviews mit Zeitzeuginnen und Zeitzeugen wurden die historischen Vorgänge im Spiegel

ihrer individuellen Erfahrung nach gezeichnet: in Familie und Nachbarschaft, in ethnisch ge-mischten Städten und entlegenen Dörfern, in Frieden und Krieg, während Gefangenschaft, Deportation und Neubeginn. Eine beson-dere Rolle spielen Interviewpartnerinnen und -partner, die dem nationalen Entweder-Oder widersprechen, wie gemischte Paare, deutsch sprachige Gegnerinnen und Gegner des Nationalsozialismus sowie Tschechin-nen und Tschechen sowie Slowakinnen und Slowaken, die sich dem kommunistischen, antifaschistischen Narrativ der Vertreibung widersetzten. So wurde die österreichische, die tschechische und die slowakische Er-zählung zu einer einzigen, vielschichtigen Geschichte zusammengeführt.

Die Ergebnisse aus dem Forschungs projekt wurden in der Ausstellung Ver triebene und Verbliebene erzählen. Tschechoslowakei 1937 – 48 in 15 Video stationen zu den nach-folgenden Themen präsentiert:

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●● Nachbarschaft und Freundschaft●● Zwischen Identitäten ●● Die NS-Zeit ●● Kriegsende ●● Vertreibung ●● Bleiben und Gehen ●● Das verlorene Haus und das bewahrte

Heim ●● Die Kulturlandschaft der Grenzgebiete ●● Ankommen ●● Rückkehr und Erinnerung ●● Das Erbe der Geschichte ●● Brno / Brünn ●● Pozsony-Pressburg-Bratislava – das

Ende einer multiethnischen Stadt ●● Slowakischer Nationalaufstand – Eva-

kuierung der Deutschen und Rückkehr ●● Die jüdische Erfahrung

In jedem Themenkreis wurden unterschied-liche biografische Perspektiven im Wechsel der Originalsprachen (mit Unter titelung in die jeweilige Landessprache) aufeinander bezogen. Die Ausstellung wurde zeitgleich in Wien, Prag und Bratislava eröffnet und von einem Kommunikations- und Veran-staltungsprogramm für Schulen und Uni-versitäten begleitet. In der Folge wurde sie an zahlreichen weiteren Orten in den drei Partnerländern sowie in Deutschland präsentiert.

Zur Ausstellung ist das dreisprachige Buch Geteilte Erinnerungen. Tschechoslowakei, Nationalsozialismus und die Vertreibung der deutschsprachigen Bevölkerung 1937 – 1948 (Hg. Georg Traska) erschienen.

Ausstellung im Österreichischen Museum für Volkskunde (2016), Foto © Georg Traska

Projektresümee

●● Förderung des europäischen Geschichtsbewusstseins ●● Zulassen verschiedener Sichtweisen auf die Zeit während und nach dem

Zweiten Weltkrieg ●● Versöhnung mit der Geschichte durch Überwinden von trennenden Erinnerungen ●● Erkennen von Gemeinsamkeiten trotz verschiedener Perspektiven ●● Entwicklung grenzüberschreitender Geschichtsbilder und neuer Narrative

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Europäisches Geschichtsbewusstsein

EinhaltRetten von Erinnerung an den Todesmarsch ungarischer Jüdinnen und Juden und anderer Entrechteter 1945 und Ermutigung zur Zivilcourage in der regionalen Bevölkerung

www.einhalt.eu

Projektträger: STUDIA Schlierbach, Studienzentrum für Internationale Analysen Partner: Bundesrealgymnasium BRG / BORG Kirchdorf (AT), Lélek és Élet Alapítvány / Katholische Organisation mit Sitz in Budapest (HU), Nácizmus Üldözötteinek Országos Egyesülete / Verband der Opfer des Nationalsozialismus Budapest (HU), Öffentliche Bibliothek der Evangelischen Gemeinde A.B. Kirchdorf (AT), Ökumenische Initiative (ÖKI) Steinbach an der Steyr (AT), Stadtgemeinde Kirchdorf an der Krems (AT), Stadt Steyr (AT) Laufzeit: 1.9.2014 – 29.2.2016 EU-Fördersumme: € 100.000

Durch den Bezirk Kirchdorf an der Krems zo-gen im April 1945 fast zeitgleich zwei Evaku-ierungstransporte. Einen Transport mit etwa 800 Jüdinnen und Juden aus dem südlichen Schanzabschnitt Feldbach in der Steiermark trieb man ins KZ Mauthausen und weiter ins KZ Gunskirchen. Der Evakuierungstrans-port aus dem KZ Außenlager Aflenz (bei Leibnitz) hatte das KZ Außenlager Ebensee als Ziel. Diesem Transport gehörten 467 KZ-Häftlinge unterschiedlicher Nationalität und Konfession an. Entlang der gesamten Wegstrecke wurden viele erschöpfte Opfer von SS-Bewachern und Volkssturmleuten erschossen. Eine Opferbilanz gibt es nicht, weil die ungarischen Jüdinnen und Juden 1944 / 45 von den SS-Stellen nicht regis-triert wurden und auch die SS-Totenlisten zu dieser Zeit nicht mehr vollständig waren.

2015 jährte sich das Geschehen zum 70. Mal. Dies war der Anlass, sich der Aufarbeitung

der Todesmärsche zu widmen, denn der Bevölkerung waren die Ereignisse weit-gehend unbekannt. Es gab weder eine Gedenktafel oder ein Mahnmal noch eine wissenschaftliche Aufarbeitung. Eine Grup-pe von Vertreterinnen und Vertretern von Schulen, Kirchen, der kommunalen Politik sowie Historikerinnen und Historiker aus Österreich und Ungarn begannen daran zu arbeiten, die Erinnerungen an die Ereignis-se des 17. April 1945 wach zu halten und weiter zu vermitteln. Mit dem Projekt Einhalt sollte den Opfern dieser Märsche und den (wenigen) Menschen, die so mutig waren, ihnen trotz massiver Drohungen zu helfen, in teilnehmender, aktiver Erinnerung ein Denkmal gesetzt werden.

Im Rahmen des Projekts wurde eine Reihe von unterschiedlichen Aktivitäten durchge-führt. Der Film Ein-geschritten (33 min. von Joachim Stöbis) dokumentiert die Route

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und Stationen des Todesmarsches und lässt Zeitzeuginnen und Zeitzeugen sprechen.

Der Sammelband nirgendwohin – Todes-märsche durch Oberösterreich 1945. Eine Spurensuche in die Zukunft (Hg. Ines Bernd-Koppensteiner) stellt Forschungsergebnisse zu den Todesmärschen zusammen. Die Autorinnen und Autoren interviewten 58 Personen, unter ihnen viele Zeitzeuginnen und Zeitzeugen.

In dem Buch Über unseren Horizont hinaus. Menschen aus unserer Region erzählen (Hg. Ökumenische Initiative), mit einer Auflage von 10.000 Stück, werden in 22 Interviews Lebensschicksale vorgestellt. Zu dem Buch wurden in den Haushalten der Bezirke mehr als 400 Kleingruppengespräche mit insge-samt über 2.000 Personen geführt. Eine weitere Publikation Elendszüge Entrechteter durch Oberösterreich ist eine Dokumen-tation über die wenigen Bürgerinnen und Bürger, die Zivilcourage bewiesen haben.

Ein Gedenkstein zu Ehren der Baronin Mary von Holzhausen, die den vorbeigetriebe-nen Menschen unter Lebensgefahr Essen brachte, konnte am 17. April 2015 in Klaus eingeweiht werden, ebenso ein Denkmal im Bezirk Kirchdorf an der Krems, das von der Künstlerin Elisabeth Müller unter Mitwirkung von Schülerinnen und Schülern des BRG / BORG Kirchdorf gestaltet wurde.

Auch die Schulaktion Wir denken mal … des BRG / BORG Kirchdorf hat für das Geden-ken sensibilisiert: Was gilt in der Region im 21. Jahrhundert als gedenk- und denkmal-würdig; wie steht man zum Todesmarsch; wie soll ein Denkmal gestaltet sein, so dass es das Erinnern fördert und zur Zivilcoura-ge ermutigt? Die Schülerinnen und Schüler führten Interviews zu diesen Fragen, erhoben die Akzeptanz und bildeten damit Bewusst-sein für die Themen Denkmal und Geden-ken bei den befragten Zielgruppen, den Mit-schülerinnen und -schülern, Lehrerinnen und Lehrern sowie den Eltern.

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Todesmarsch jüdischer Ungarinnen und Ungarn durch Hieflau im April 1945, Foto © Walter Dall-Asen

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Europäisches Geschichtsbewusstsein

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Zoltán Schultz ist eines der Opfer des To-desmarsches, sein Name wurde bei den Re-cherchen des Einhalt-Projekts entdeckt und Einzelheiten zu seinem Leben und seinem Tod herausgefunden. 2015 reisten die Nichte und zwei Neffen aus den USA an und fuhren mit Einhalt-Mitgliedern die Route des Todes-marsches ab. Der Bezirkshauptmann aus Kirchdorf überreichte ihnen am 15. Oktober 2015 die letzten Habseligkeiten von Schultz.

Eine Online-Umfrage und eine Evaluierung der Aktivitäten durch STUDIA ergab, dass

durch das Projekt in Vergessenheit geratene geschichtliche Ereignisse wieder bekannt gemacht werden konnten. Es wurde ein Bewusstseinswandel bei der Bevölkerung erzielt und eine Sensibilisierung für die ge-meinsame Geschichte und Werte gefördert. Die Evaluierung zeigte, dass auch bisher uninformierte und uninteressierte Bevölke-rungsgruppen erreicht werden konnten. So hat das Projekt Zivilcourage, Geschichts-bewusstsein sowie ein breites Kulturver-ständnis gefördert und den Opfern der Ereig-nisse eine späte Ehrung zuteilwerden lassen.

Projektresümee

●● Sensibilisierung für die Geschichte der näheren Umgebung und Bewusstseinswandel in der lokalen Bevölkerung

●● Schaffen von neuen Erinnerungsorten ●● Unterschiedliche Ansätze der Erinnerungsarbeit: wissenschaftliche,

schulische und künstlerische Herangehensweisen ●● Generationsübergreifende, nachhaltige Auseinandersetzung

und Aufarbeitung ●● Erinnern und Gedenken an Zivilcourage und humanitäre Hilfe als

Vorbild für heute

Gedenkstein in Klaus a. d. Pyhrnbahn, noch ohne Tafel, Foto © Wolfgang Baaske

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TC RomaToday’s challenges for Roma women influenced by historical development

www.igkultur.at/projekt/tc-roma

Projektträger: IG Kultur Österreich Partner: FAGiC La Federació d’Associacions Gitanes de Catalunya / Dachverband der Roma-Vereine in Katalonien (ES) Laufzeit: 1.9.2015 – 30.11.2015 EU-Fördersumme: € 27.250

Die Situation der Roma und Sinti und ihr Bild in der Gegenwart sind durch die geschichtli-chen Ereignisse und deren Aufarbeitung ge-prägt. Der Diskurs vor allem um die Rolle der Frauen der Roma und Sinti Community in der europäischen Gesellschaft hat verschiedene Aspekte: In Österreich überlebten einige die Konzentrationslager des Zweiten Weltkriegs,

waren aber verschiedenartiger Diskrimi-nierung ausgesetzt und von geschlechter-basierter Ungleichbehandlung betroffen. In Spanien war die Situation eine andere: Roma-Frauen kämpften an der Seite von Nicht-Roma gegen Franco und kamen als Widerstandskämpferinnen in französische Konzentrationslager oder nach Mauthausen,

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Europäisches Geschichtsbewusstsein

wo viele von ihnen ermordet wurden. Nach der Befreiung durch die Alliierten konnten die wenigen Überlebenden nicht mehr zu-rück in das faschistische Franco-Spanien. Aus diesen unterschiedlichen Perspektiven der gemeinsamen Katastrophe besteht die europäische Geschichte der Roma. Diese verschiedenen Stränge aufzunehmen und gemeinsam zu verarbeiten, war das Ziel des Projekts TC Roma.

Die IG Kultur Österreich hat gemeinsam mit FAGiC Barcelona Frauen verschiedener Generationen eingeladen, Unterschiede und Gemeinsamkeiten des geschichtlichen Erbes und dessen Einfluss auf ihr heutiges Leben zu dokumentieren: Was hat Geschichte mit meinem Leben zu tun? Wie beeinflussen politische Strukturen meine persönlichen Chancen? Was sind gemeinsame Werte in der EU und wo finden Roma und Sinti ihren Platz? Mit diesen Fragen setzten sich Frauen aus mehreren Generationen auseinander, 25 Teilnehmerinnen in Österreich und 30 in Spanien. Das Besuchsprogramm beinhalte-te ein ausgewogenes Verhältnis zwischen verschiedenen Disziplinen in Wissenschaft, Politik und Kunst. Ebenso sorgte die Vielfalt

der Teilnehmerinnen, nämlich Zeitzeuginnen, Wissenschafterinnen, Kulturschaffende, Ak-tivistinnen, Politikerinnen, Multiplikatorinnen etc. zusätzlich für eine Vielfalt an Perspek-tiven. Sie trafen Vertretende der Roma, Sinti und der jüdischen Community, besuchten die Gedenkstätte des Konzentrationslagers Mauthausen, trafen Aufarbeitungsvereine zum Spanischen Bürgerkrieg und Angehörige der Verfolgung durch das Franco-Regime. Sie besuchten historische Stätten, wie den Ort eines ehemaligen Frauengefängnisses in Barcelona und sprachen mit Zeitzeuginnen, Angehörigen und Expertinnen. Im Rahmen des Projekts entstanden Foto tagebücher, eine Radiosendung und Doku mentationsvideos. Die Ausgabe 2 / 2015 der Zeitschrift der IG Kultur Freiheit. Macht. Erinnerung dokumen-tiert die Ergebnisse, Erfahrungsberichte und Beiträge aus den Projekttreffen.

Ein langfristiges Ziel ist die Etablierung eines Netzwerks von Frauen aus der Community der Roma und Sinti, das eine Bewusstseins-schaffung und Einflussnahme auf politische Strukturen und Prozesse anstößt und Pro-jekte und Maßnahmen zum interkulturellen Dialog entwickelt.

In der KZ-Gedenkstätte Mauthausen, Foto © Patrick Kwasi, IG Kultur

Projektresümee

●● Etablierung eines europäischen Frauen- und Minderheitengruppen-Netzwerks●● Unterschiedliche Perspektiven auf eine gemeinsame Katastrophe und

deren Bewältigung aufzeigen ●● Anerkennung des historischen Erbes als Teil der eigenen Identität ●● Bewusstsein gegen Diskriminierung schärfen ●● Selbstermächtigung und Einflussnahme auf politische Strukturen

und Prozesse

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Flucht europäisch erzählenBeing refugee: a European narrative

www.oeaw.ac.at/ikt/forschung/orte-des-gedaechtnisses-erinnerungsraeume/flucht-europaeisch-erzaehlen-being-refugee-a-european-narrative

Projektträger: Österreichische Akademie der Wissenschaften (ÖAW), Institut für Kulturwissenschaften und Theatergeschichte Partner: Wien Museum (AT), Muzej novejše zgodovine Slovenije / Museum für Zeit-geschichte Sloweniens Ljubljana (SI), Muzej Vojvodine / Museum der Vojvodina Novi Sad (RS), Pomorski i povijesni muzej Hrvatskog primorja / Meeresgeschichtliches und historisches Museum der kroatischen Küste Rijeka (HR), JU Muzej istočne Bosne / Museum Ostbosniens Tuzla (BA), Eberhard Karls Universität Tübingen (DE), Universität Leipzig (DE), Lazarski Universität Warschau (PL) Laufzeit: 2.1.2017 – 30.6.2018 EU-Fördersumme: € 100.000

Flucht ist eine Erfahrung, die die europäi-schen Gesellschaften seit Jahrhunderten beeinflusst: Fluchtgeschichten und -erfah-rungen reichen tief in Familiengeschichten hinein und prägen lokale Erzählgemeinschaf-ten. Im kollektiven kulturellen Gedächtnis sind sie aber bislang kaum verankert.

Das Projekt Flucht europäisch erzählen be-schäftigt sich mit Fluchtbewegungen des 20. und 21. Jahrhunderts mit dem Ziel, die Geschichte(n) von Flüchtlingen an jenen Orten, die traditionell Geschichte vermitteln − in Museen − zu präsentieren. So soll das Bewusstsein dafür gestärkt werden, dass

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Die erste Projektausstellung im Museum für Zeitgeschichte Sloweniens, Ljubljana (Februar 2018), Foto © Anisa Hasanhodžić

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Flucht eine europäische Erfahrung ist, die als gemeinsames europäisches Narrativ sicht-bar gemacht, geteilt, erforscht und erinnert werden soll.

An dem Projekt sind Organisationen aus sie-ben Ländern sowohl der Europäischen Union (Deutschland, Österreich, Slowenien, Kroatien und Polen) als auch EU-Kandidatenländer (Serbien, Bosnien und Herzegowina) betei-ligt. Dies eröffnet vielseitige Perspektiven auf die Thematik der Flucht, ermöglicht aber auch, neue gemeinsame europäische Nar-rative zu entwickeln und damit europaweit verschiedene neue Zielgruppen zu erreichen.

Die unterschiedlichen Aktivitäten des Pro-jekts umfassen z. B. eine wissenschaftliche

Publikation sowie eine Ausstellung zu den Lebensgeschichten von Flüchtlingen, die in verschiedenen städtischen Museen Eu-ropas gezeigt werden. Bei der jüngeren Generation soll durch die Bereitstellung von Unterrichtsmaterialien und durch die Arbeit mit Schulklassen Bewusstsein und Sensibilität für Flucht und ihre Ursachen sowie Folgen geweckt werden. Außerdem wird eine Online-Plattform eingerichtet, die nachhaltiges Netzwerken europäischer (und darüber hinaus) Entscheidungsträ-gerinnen und Entscheidungsträger sowie Expertinnen und Experten zu gemeinsa-men Erfahrungen ermöglichen soll, wobei Narrative wie z. B. über Flucht, aber auch andere Themen erinnert und aufbereitet werden können.

Projektresümee

●● Bewusstsein und Sensibilität entwickeln dafür, dass Flucht ein historisches Erbe Europas ist

●● Flucht als kollektive europäische Erfahrung im kulturellen Gedächtnis verankern ●● Entwicklung eines neuen Narrativs über Flucht als europäisches Thema

Geschichtsunterricht im Museum mit Projektmitarbeiterin Anisa Hasanhodžić und Projektmitarbeiter Rifet Rustemović (Februar 2018), Foto © Sarah Poženel, Museum für Zeitgeschichte Sloweniens, Ljubljana

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Schülerinnen und Schüler spielen eisbrechende Spiele, Abschlussveranstaltung in Ungarn (Mai 2017), Foto © Róbert Bácsi

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Europäisches Geschichtsbewusstsein

Survival in Sarajevo

centropa.wixsite.com/sarajevo Wanderausstellung: www.centropa.org/exhibition/survival-sarajevo-0 Film: www.centropa.org/centropa-cinema/prezivjeti-u-sarajevu-prijateljstvo-za-vrijeme-rata

Projektträger: Centropa – Zentrum zur Erforschung und Dokumentation jüdischen Lebens in Ost- und Mitteleuropa Partner: Association of Hungarian History Teachers (TTE) Budapest (HU), Fundacja Galicia Jewish Heritage Institute Krakau (PL), Asociatia VBC Bukarest (RO) Laufzeit: 31.8.2016 – 31.1.2018 EU-Fördersumme: € 100.000

Das Projekt Survival in Sarajevo gedenkt der jugoslawischen Kriege, in denen es zugleich um territoriale Ansprüche und ethnische Konflikte zwischen Serbinnen und Serben, Kroatinnen und Kroaten und ab 1992 bosni-schen Musliminnen und Muslimen ging. Eine ethnische Gruppe, die mit diesen Konflikten nichts zu tun hatte, war die Gemeinschaft der jugoslawischen Jüdinnen und Juden. Während sich serbische und kroatische Jü-dinnen und Juden während des Jahrzehnts der Feindseligkeiten eher zurückhielten, wurde die Jüdische Gemeinde Sarajevos, die vorwiegend aus sephardischen Holocaust-Überlebenden und ihren Familien bestand, aktiv und handelte. Die Jüdinnen und Juden Sarajevos verweigerten es, Partei zu ergrei-fen. Stattdessen öffneten sie ihre Synagoge als freies und offenes Haus für alle. Bosni-sche Musliminnen und Muslime, serbische Orthodoxe und kroatische Katholikinnen und Katholiken schufen hier Seite an Seite La Benevolencija, eine der wirkungsvolls-ten humanitären Hilfsorganisationen in den bosnischen Kriegsgebieten und versorgten die Menschen während der Belagerung Sa-rajevos gleichermaßen mit Lebensmitteln, Medikamenten und Hoffnung.

Das Projekt Survival in Sarajevo erinnert an diese Ereignisse und zeigt, wie effektiv und wirkungsvoll eine Gemeinschaft sein kann, wenn Menschen verschiedener religiöser und ethnischer Hintergründe gemeinsame Ziele verfolgen und zusammenarbeiten. Das Projekt wurde von Centropa gemeinsam mit Partnern aus Polen, Rumänien und Ungarn entwickelt und umfasste verschiedene Ak-tivitäten:

Der Film Survival in Sarajevo – Friendship in a time of war (11:41 min.) mit Audio-Kommen-taren in neun Sprachen (Bosnisch, Deutsch, Französisch, Hebräisch, Polnisch, Rumä-nisch, Spanisch, Türkisch und Ungarisch) erzählt die Geschichte der verschiedenen Ethnien, die während des Krieges zusam-mengearbeitet haben. Zur Geschichte von La Benevolencija wurde eine dreisprachige Wanderausstellung gestaltet, die im Novem-ber und Dezember 2016 in Polen, Rumänien und Ungarn gezeigt wurde. Centropa or-ganisierte des Weiteren drei Seminare in Krakau, Bukarest und Budapest. Polnische, rumänische und ungarische Lehrerinnen und Lehrer hatten dort die Möglichkeit, die Arbeit von Centropa kennen zulernen, den Film

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Survival in Sarajevo sowie die Ausstellung zu sehen und sich über ihre Erfahrungen und Ideen auszutauschen, wie dieses Thema im Unterricht verwendet und die Geschichte von Zusammenarbeit und gegenseitiger Hilfe an die jüngere Generation weitergegeben werden kann.

Außerdem rief ein Wettbewerb von Centropa Schülerinnen und Schüler dazu auf, ähnliche Geschichten wie die der Benevolencija auch in ihren Ländern zu finden und mit Videos, kleinen Ausstellungen oder anderen kreati-ven Projekten Beispiele von tätiger Nachbar-schaftshilfe zu dokumentieren.

Von links oben im Uhrzeigersinn: Schülerinnen-und-Schüler-Projekt in Polen »Musical street« (Frühjahr 2017), Foto © Wojciech Wojtkielewicz; Schülerinnen-und-Schüler-Projekt in Polen, kulinarische Traditionen aus der Ukraine – gemeinsam backen (Frühjahr 2017), Foto © Joanna Mieszczyńska; Schülerinnen-und-Schüler-Projekt in Ungarn »Secret garden« (Frühjahr 2017), Foto © Tamás Horn; Ausstellungseröffnung in Polen (November 2016), Foto © Wojciech Wojtkielewicz

Projektresümee

●● Erfahrungsaustausch und Förderung von europäischem Geschichtsbewusstsein über Grenzen hinweg

●● Wertschätzung von Zusammenarbeit und gegenseitiger Hilfe ●● Erinnern und Gedenken an Zivilcourage und humanitäre Hilfe als Vorbild für heute ●● Schülerinnen und Schüler lernen aus den historischen Ereignissen rund um

die Aktivitäten der Benevolencija und erzählen ihre eigenen Geschichten●● Freundschaft in Zeiten des Krieges aufrechterhalten

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Europäisches Geschichtsbewusstsein

My Revolution – Meine RevolutionReflektionen von 1917 /18 für die heutige Jugend

www.suedwind.at/meine-revolution

Projektträger: Südwind Verein für Entwicklungspolitik und Globale Gerechtigkeit Partner: Gruppo di Volontariato Civile Bologna (IT), Fundacją Kupuj Odpowiedzialnie / Buy Responsible Foundation Krakau (PL), Focus Društvo za Sonaraven razvoj / Verein für nachhaltige Entwicklung Ljubljana (SI), Stadt Bologna (IT), Wiener Volks-hochschulen GmbH (AT) Laufzeit: 1.9.2017 – 28.2.2019 EU-Fördersumme: € 82.500

Das Projekt My Revolution – Meine Revo-

lution verbindet die historischen Ereignisse von 1917 /18 – die Revolutionen in Russ-land, Deutschland und Österreich, das Ende des Ersten Weltkriegs und die Gründung der Republiken – mit heutigen Anliegen: Welche Forderungen hatten Jugendliche damals in Russland, Österreich, anderen Teilen Europas und der Welt und welche sind es heute?

Partnerinstitutionen aus Österreich, Italien, Slowenien und Polen, NGOs, Stadtge-meinden und Volkshochschulen entwickeln

gemeinsam ein Angebot für mehrheitlich unterrepräsentierte und sozial benachteilig-te Jugendliche, um sie zu mehr politischer Teilhabe anzuregen und zu befähigen. In jedem Land wird mit drei Jugendzentren bzw. Jugendgruppen auf lokaler Ebene zusammengearbeitet. In Workshops lernen die Jugendlichen über die bewegte Zeit von 1917 /18. Dabei steht nicht das Faktenwis-sen im Vordergrund, sondern was Jugend-liche damals verändern wollten und welche Erwartungen sie an die Politik hatten. Die Jugendlichen werden eigene Anliegen for-mulieren, die auf verschiedenen politischen Ebenen bis hin zum Europäischen Parlament eingebracht werden.

In den Workshops beschäftigen sich die Ju-gendlichen gemeinsam mit Historikerinnen und Historikern mit den Revolutionen von 1917 /18. Dabei bearbeiten sie folgende Fragen: Was wäre meine Revolution heute? Was sind meine Forderungen? Welche ge-sellschaftlichen Veränderungen würde ich mir wünschen? Wofür würde ich mich gern in Österreich und Europa engagieren?

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Die Themen und Forderungen werden disku-tiert, gesammelt und zusammengefasst. Wei-tere Treffen finden dann auf Landesebene statt, bei denen die Forderungen gebündelt werden, mit politischen Akteurinnen und Akteuren auf regionaler und Bundesebene diskutiert sowie zu den europäischen Kon-ferenzen mitgenommen werden.

In den beiden im Rahmen des Projekts geplanten europäischen Konferenzen kom-men schließlich Jugendliche aus allen vier Projektländern zusammen. Bei der ersten Begegnung werden die unterschiedlichen Erinnerungskulturen und historischen Re-volutionserfahrungen diskutiert. Bei einem zweiten Treffen liegt der Fokus auf der Erör-terung aktueller Forderungen und Partizipa-

tionsideen. Die gemeinsamen Forderungen werden in einem zentraleuropäischen For-derungskatalog der Jugendlichen zusam-mengefasst.

Bei einer weiteren Veranstaltung werden die Jugendlichen über die Funktionsweise der Europäischen Union informiert. Es wird gemeinsam überlegt, welche Forderungen auf welcher politischen Ebene (lokal, Land, Staat, EU) am sinnvollsten anzubringen sind. Bei einem Runden Tisch im Euro-päischen Parlament mit Parlamentarierinnen und Parlamentariern sowie Vertreterinnen und Vertretern der EU-Kommission und des Rates werden die Jugendlichen ihre Forderungen präsentieren und zur Diskus-sion stellen.

Proteste gegen die USA am US-Marinestützpunkt Futenma in Ginowan, Japan, Foto © Nathan Keirn, 2009, CC BY-SA 2.0.

Projektresümee

●● Jugendliche erarbeiten anhand der Geschichte Visionen für ihre Zukunft in Europa ●● Teilhabe junger Menschen an politischen Prozessen●● Einbringen ihrer Forderungen in europäische Entscheidungsgremien ●● Vermittlung von Zielen und Werten in Europa ●● Erinnerungskulturen und historische Revolutionserfahrungen diskutieren●● Gemeinsame Kultur und Erinnerung fördern

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Europäisches Geschichtsbewusstsein

Revolution Revisited – Rethinking Europe

www.tttdebates.org

Projektträger: European Network of Houses for Debate – Time to Talk Partner: Centre de Cultura Contemporania Barcelona CCCB / Zentrum für zeit-genössische Kultur Barcelona (ES), Gulliver Clearing House Foundation Sofia (BG), Verein Stanisław Brzozowski Warschau (PL), Institut für die Wissenschaften vom Menschen (AT), Wien Museum (AT) Laufzeit: 1.8.2017 – 31.1.2019 EU-Fördersumme: € 100.000

Anlass des Projekts Revolution Revisited – Rethinking Europe war der 100. Jahres-tag der Sowjetrevolution. Ziel ist es, eine europaweite Debatte über die Ursachen, Auswirkungen und die gewonnenen (oder nicht gewonnenen) Erkenntnisse aus den Revolutionen der jüngeren europäischen Geschichte anzustoßen.

Seit 1917 ist Europa durch mehrere revolu-tionäre Phasen gegangen und die, in der wir

gegenwärtig leben, wird ebenfalls als solche bezeichnet. Die 68er Revolution prägte die für die folgenden Jahrzehnte zentralen eu-ropäischen Werte. Aber erst 1989 überwand Europa die traumatischen politischen Folgen der Nachkriegszeit: Ost und West feierten eine friedliche samtene Revolution mit dem Versprechen von Wiedervereinigung, Wohl-stand und Fortschritt. Fast drei Jahrzehnte später erschüttert heute eine weitere Re-volution den Kontinent: die populistische

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New Unions: DiEM25, Amsterdam 2017, (Studio Jonas Staal in Kooperation mit Democracy in Europe Movement 2015), Foto © Ernie Buts

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Europäisches Geschichtsbewusstsein

Revolution, die ihren vorläufigen Höhepunkt im Brexit fand, der die Europäische Union zu zerreißen droht.

Im Zentrum des Projekts stand eine drei-tägige Veranstaltung zum Erinnern und Gedenken an die Revolutionen: Das Vienna Humanities Festival fand vom 22. bis 24. September 2017 in Wien statt und bot 40 Vorträge, Gespräche und Diskussionen zur Revolution. Der inhaltliche Bogen spann-te sich von Russland 1917 über die 68er Bewegung und das Wendejahr 1989 bis hin zu den jüngsten Umwälzungen in den arabi-schen Ländern und in der Ukraine. Es ging aber auch um die industrielle Revolution im 19. Jahrhundert, die ästhetische Revolution der Moderne und die digitale Revolution mit ihren weitreichenden gesellschaftlichen Veränderungen.

Eröffnet wurde das Festival am 22. Septem-ber durch ein Gespräch mit Bundespräsident a. D. Heinz Fischer zum Thema Revolution – Evolution. Zu den weiteren Gästen zählten u. a. Karl Schlögel, Max Schrems, Ilija Trojanow,

Michael Chalupka, Ekaterina Degot, Cengiz Günay, Ivan Krastev, Kathrin Röggla, Heide Schmidt und Ivan Vejvoda. Eva Jan tschitsch alias Gustav & Band präsentierten im Radio-Kulturhaus Wien ein speziell für das Festival zusammengestelltes Konzertprogramm von Revolutionsliedern. Mehr als 3.500 Menschen – jung und alt, Wienerinnen, Wiener und Gäs-te der Stadt haben das Festival besucht und an den Veranstaltungen teilgenommen.

Sechs Debatten (satellite debates) in wei-teren europäischen Ländern haben das Projekt ergänzt: Idea, Word and Action, Revolution Today, Migrations: The 21st Century Revolution, Revolutions and their Children – Revolutionary Legacies: 1917 and 1989, Revolutions and the avant-garde: visual footnotes of the great and the dam-ned October Revolution, The End of a Post-Revolutionary Utopia. The Central European View and Utopia, Modernisation, Terror – 100 Years after October 1917 waren die Themen der Diskussionen, die in Barcelo-na, Sofia und Warschau stattfanden und zeitgleich im Internet zu verfolgen waren.

Projektresümee

●● Europäisches Geschichtsbewusstsein fördern und aus der Geschichte lernen

●● Konflikte und Umwälzungen als Herausforderung für die Neugestaltung gesellschaftlicher Prozesse

●● Revolution als Mittel der Teilhabe und Einmischung●● Offene und breite Debatte über europäische Werte und ihre Zukunft ●● Partizipation breiter Bevölkerungsschichten

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Demokratisches Engagement und Partizipation

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Im Programmbereich »Demokratisches Engagement und Bürgerbeteiligung« werden Aktivitäten mit direktem Bürgerinnen- und Bürgerbezug gefördert, die am europäischen Entscheidungsprozess teilhaben und mitdiskutieren. Des Weiteren werden Projekte gefördert, die ein interkulturelles Lernen, Solidarität, das gegen-seitige Verständnis und Freiwilligenarbeit europaweit unterstützen.

Weitere Themenbereiche:

●● Debatte über die Zukunft Europas und Überwindung von Europaskepsis●● Solidarität in Krisenzeiten●● Extremismus und Rassismus in Europa●● Förderung des interkulturellen Dialogs und des gegenseitigen Verständnisses und

Bekämpfung der Stigmatisierung von Migrantinnen, Migranten und Minderheiten●● Europäisches Kulturerbejahr 2018

Des Weiteren werden im EU-Programm in beiden Programmbereichen Betriebskosten-zuschüsse über einen Zeitraum von vier Jahren gewährt.

Die Teilnahme am Programm steht Städten, Gemeinden, lokalen und regionalen Behörden, gemeinnützigen Organisationen der Zivilgesellschaft, Vereinen und Verbänden, Netzwerken von Städten sowie Jugend-, Bildungs-, Kultur- und Forschungseinrichtungen offen.

Weiterführende Informationen zum EU-Programm »Europa für Bürgerinnen und Bürger« 2014 – 2020 finden Sie unter:

www.europagestalten.ateacea.ec.europa.eu/europe-for-citizens_en

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Demokratisches Engagement und Partizipation

Geförderte Projekte 2014 bis 2017 – Städtepartnerschaften

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Familienfreundliche GemeindenFamilienfreundliche Gemeinde als Kriterium dem Problem »Abwanderung im ländlichen Raum« zu begegnen

Projektträger: Marktgemeinde Matrei in OsttirolPartner: Partnergemeinden Korb (DE), Kastelruth (IT), Nußdorf (AT) Laufzeit: 26.9.2014 – 28.9.2014 EU-Fördersumme: € 16.500

Die Familien- und Kinderfreundlichkeit ist ein zentrales Thema für Gemeinden, Städte und Regionen. Durch eine familienfreundliche und generationengerechte Gemeindepoli-tik gewinnt eine Gemeinde langfristig und steigert ihre Attraktivität als Wohn- und Wirt-schaftsstandort. Die Marktgemeinde Matrei in Osttirol nimmt an dem Audit Familien-freundliche Gemeinden teil, einem Instrument zur Gemeindeentwicklung, das auf Initiative des Bundes entwickelt wurde. Das Audit er-mittelt unter Einbindung aller Generationen und Fraktionen Potenziale und spezifische Lösungen für jede Gemeinde. Matrei wurde im Rahmen des Audits als Familienfreundli-che Gemeinde zertifiziert.

Anlässlich des 40-jährigen Jubiläums der Partnerschaft zwischen den Gemeinden Korb und Matrei fand im September 2014 ein Bürgerinnen- und Bürgerbegegnungstreffen statt. Ziel des Treffens war der Austausch von Erfahrungen zum Thema Familienfreund-liche Gemeinden. Insgesamt nahmen daran 165 Bürgerinnen und Bürger teil, davon 22  aus Matrei, 134 aus Korb sowie fünf Personen aus Kastelruth und vier aus Nuß-dorf, den beiden anderen Partnergemeinden von Matrei.

Begegnung und Kulturaustausch standen im Zentrum des Treffens. Das Team der Bücherei Matrei organisierte eine Buch-präsentation, bei der die Kinderbuchautorin Ulrike Marrach-Böhm aus Korb ihr Buch Der Hamstermann aus Amsterdam mit Vierzeilern über die 47 europäischen Landeshaupt-städte vorstellte. Alle Schülerinnen und Schüler der VS Matrei nahmen an diesem literarischen Vormittag teil. Ein gemeinsa-mer Besuch der Oper in den Bergen Gruß an Schloss Weißenstein des Komponisten und Kapellmeisters Johann Klaunzer mit der Alt-Matreier-Tanzmusik stand weiters auf dem Programm.

Am zweiten Tag unter dem Motto Wir lernen Matrei kennen standen den Gästen und Ein-heimischen zwei Alternativen zur Wahl: eine Wanderung zur äußeren Steiner Alm und Hoanzer Alm oder die Teilnahme an Vor-trägen, Diskussionen und Besichtigungen zum Thema Familienfreundliche Gemeinde. Während die Wandergruppe die Landschaft der Steiner Alm und auf der Hoanzer Alm eine Käseverkostung genoss, präsentierte die Obfrau des Sozialausschusses im Hotel Alpenparks das von der UNICEF ausge-zeichnete Projekt der Marktgemeinde Matrei

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Demokratisches Engagement und Partizipation – Städtepartnerschaften

Familienfreundliche Gemeinde. Der Obmann des Jugend- und Kulturausschusses berich-tete über die Jugendeinrichtungen im Ort und wies auf das Problem der Abwanderung von Jugendlichen hin, verursacht durch feh-lende adäquate Arbeitsplätze. In Workshops und Diskussionen wurden Parallelen zu den Einrichtungen in den Partnergemeinden diskutiert. Gemeinsam besichtigte man das Bezirksalten- und Pflegeheim für betreutes Wohnen sowie den Sozialmarkt Kraut und Rüben.

Das 40. Jubiläum der Gemeindepartnerschaft wurde mit musikalischen Darbietungen des Chors Unlimited, der Matreier Sängerin Sarah Koell und dem Harmonika Club aus Korb gefei-ert. Dass Ansprachen und Reden von Politikern auch unterhaltsam sein können, bewiesen die Bürgermeister der Partnergemeinden, Jochen Müller und Andreas Köll. Der Austausch von Geschenken rundete die Feier ab. Nach dem Besuch des Gottesdienstes in der Pfarrkirche St. Alban und des Erntedankfests traten die Gäste am nächsten Tag die Heimreise an.

Projektresümee

●● Gemeinden begegnen sich und pflegen vielfältige Gastfreundschaft ●● Generationengerechte und familienfreundliche Gemeindepolitik ●● Austausch von lokalen Alltags- und Lebensrealitäten ●● Gegenseitiges Lernen für die Entwicklung der Regionen

Besuch des Sozialmarkts »Kraut und Rüben« in Matrei, Foto © Marktgemeinde Matrei in Osttirol

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BürgerInnenbeteiligung und kulturelles Erbe in Österreich und Italien – Verständigung, Erhaltung und Verbindung

Projektträger: Gemeinde Maria Buch-Feistritz, Steiermark2 Partner: Comune di Vigolo Vattaro3 (IT) Laufzeit: 19.9.2014 – 21.9.2014 EU-Fördersumme: € 7.500

2 Seit 1. Januar 2015 im Rahmen der Gemeindestrukturreform mit Eppenstein, Weißkirchen und Reisstraße unter Weißkirchen in Steiermark zusammengefasst.

3 Am 1. Januar 2016 schloss sich Vigolo Vattaro mit den Gemeinden Bosentino, Vattaro und Centa San Nicolò zur neuen Gemeinde Altopiano della Vigolana zusammen.

Im September 2014 fand in Maria Buch-Feistritz (seit 2015 Weißkirchen in Steier-mark) ein Begegnungstreffen mit einer Delegation aus der Partnergemeinde Vigolo Vattaro (seit 2016 Altopiano della Vigolana) statt, an der insgesamt 165 Personen teil-nahmen, 122 aus Maria Buch-Feistritz und 43 aus Vigolo Vattaro.

Die Themen dieses Treffens von Bürgerin-nen und Bürgern waren: ●● Gemeinsames kulturelles Erbe und sein

Erhalt ●● Freiwilligenarbeit als Möglichkeit der

Par tizipation am demokratischen Leben in der EU

●● Analyse der Ergebnisse und Auswir-kungen der Wahlen zum Europäischen Parlament

Am ersten Tag standen – neben der offizi-ellen Begrüßung der Delegation aus Vigolo Vattaro – die gemeinsame Besichtigung der

ältesten steirischen Wallfahrtskirche in Maria Buch sowie des historischen Marktes Weiß-kirchen und ein gemeinsames Abendessen am Programm.

Im Rathaus startete der zweite Tag mit einem Vortrag des Europareferates des Landes Steiermark zum Thema Bürgerbeteiligung und aktive Unionsbürgerschaft auf lokaler und europäischer Ebene mit anschließender Diskussion zur aktiven Unionsbürgerschaft und deren Bedeutung im Europäischen Jahr 2014 sowie zur Freiwilligenarbeit in Europa.

Am Nachmittag stand zunächst die Besich-tigung des Red-Bull-Rings in Spielberg, als Leitprojekt der Regionalentwicklung der Obersteiermark, auf dem Programm. Im Zu-sammenhang damit wurden die Auswirkun-gen dieses Großprojekts auf Bevölkerung, Wirtschaft und Umwelt, sowie die Bedeutung von Freiwilligenarbeit für sportliche Groß-veranstaltungen diskutiert. Ein Besuch der

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Demokratisches Engagement und Partizipation – Städtepartnerschaften

Stiftsabtei und des ehemaligen Bischofs-sitzes Seckau schloss sich an. Themen, die hier diskutiert wurden, waren die Bedeutung des religiösen Erbes in Europa, seine Be-deutung für die lokale Gemeinschaft und die Arbeit von Freiwilligen.

Am Abend fand dann ein großes Begegnungs-konzert des Coro Vigolano und des Männer-gesangsvereins Weißkirchen mit traditionellen italienischen und steirischen Liedern statt.

Der letzte Tag der Bürgerinnen- und Bür-gerbegegnung begann mit einer gemeinsa-men Friedensmesse anlässlich 100 Jahre Kriegsbeginn des Ersten Weltkriegs. Eine Zusammenfassung und Evaluierung des Treffens, die Diskussion der nächsten Schrit-te und Zielsetzungen, das Verfassen eines Zukunftsmanifests sowie einer Presseerklä-rung mit den Hauptinhalten der zukünftigen Arbeit und den Ergebnissen aus den Diskus-sionsrunden folgten.

Projektresümee

●● Länderübergreifende, grenzüberschreitende Begegnung ●● Bürgerinnen- und Bürgerbeteiligung, Partizipation und Sensibilisierung

für das kulturelle Erbe durch gemeinsames Singen und Musizieren●● Besuch von Kulturerbe-Institutionen (z. B. Stiftsabtei und Wallfahrtskirche) ●● Freiwilligentätigkeit und ehrenamtliches Engagement unterstützen ●● Dialog, demokratische Teilhabe und aktive Unionsbürgerschaft fördern

Bürgerinnen- und Bürgerbegegnung in Maria Buch-Feistritz, Foto © MGV Weißkirchen

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Gemeinsam Natur schützen – gemeinsam Kultur und Tourismus fördern – gemeinsam gesund leben

Projektträger: Gemeinde Mallnitz Partner: Gemeinde Obervellach (AT), Region Bran – Moieciu – Fundata (RO), Technische Universität Wien (AT), GEODIS Todor (AT / RO), Edelweiss Group (AT) Laufzeit: 1.9.2015 – 30.11.2015 EU-Fördersumme: 2 × € 5.000 (Das komplementäre Projekt Gemeinsame Geschichte – gemeinsame Entwicklung – gemeinsame Zukunft wurde von der Kleinregion Bran – Moieciu – Fundata eingereicht)

Zwei bedeutende Tourismusregionen in Österreich und Rumänien gehen einen ge-meinsamen Weg: In zwei komplemen tären Städtepartnerschaftsprojekten arbeiten die Gemeinden Obervellach, Mallnitz und Flattach (Mölltal) mit der Kleinregion Bran – Moieciu – Fundata in Rumänien (Sie-ben bürgen) an gemeinsamen Lösungen für Modernisierung und Entwicklung. Dies erfordert einen integrierten Planungs-ansatz, der alle relevanten Aspekte der Raum planung sowie Tourismus, Zivilschutz, Umweltschutz, Landwirtschaft etc. berück-sichtigt. Dieses Prinzip spiegelt sich im Logo wider, das für die beiden Projekte verwendet wurde.

Alle fünf Gemeinden haben sich bemüht, so viele Bürgerinnen und Bürger wie möglich in den gesellschaftlichen, analytischen und Planungsprozess einzubeziehen. Neben der Technischen Universität Wien als wissen-schaftlichem Partner wurde das Projekt von zwei Unternehmen, die in Rumänien und Österreich aktiv sind, unterstützt, der Firma GEODIS Todor und der Edel weiss Group.

Im Rahmen von zwei Begegnungsreisen tauschten sich Bürgerinnen und Bürger zu den Themen kommunale Infrastruktur, Wirt-schaft, Tourismus, Wintersport, Freizeitinfra-struktur, Risikomanagement, Landwirtschaft und Bildung aus und eruierten Stärken, Schwächen, Lösungen und Kooperations-möglichkeiten. Ein interdisziplinäres Team der Technischen Universität Wien (Abt. Raum planung) begleitete die Workshops. Die Besuche dienten dem gegenseitigen Kennenlernen der Menschen, der Gemein-den und der Regionen.

Im September 2015 reisten Touristiker, Wirt-schaftstreibende und Mandatare aus dem Mölltal in die rumänische Kleinregion Bran – Moieciu – Fundata, die ebenfalls auf Berg-tourismus spezialisiert ist. Den Gästen steht ein weitläufiges Wandergebiet am Rande der Karpaten zur Verfügung, auch in die alpine und nordische Wintersportinfrastruktur wur-de investiert. Größter touristischer Magnet ist das weltberühmte Dracula-Schloss in Bran mit mehr als 600.000 Besucherinnen und Besuchern pro Jahr. Die Bürgerinnen und

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Bürger beider Länder befassten sich mit den Herausforderungen der kommunalen Infrastruktur für Tourismusgemeinden in Berglagen. Sie erörterten die Verkehrspro-blematik als Chance für den Tourismus, aber auch als Belastung für die Bewohnerinnen und Bewohner, diskutierten über die Effi-zienz in der Verwaltung und entwickelten Ideen und Maßnahmen zur Stärkung des bi-saisonalen Tourismus und des Winter-sports. Die Ergebnisse wurden in einer öffentlichen Präsentation vorgestellt. Das rumänische Ministerium für Regionalent-wicklung und öffentliche Verwaltung betonte die Einmaligkeit des Projekts für Rumänien. Weitere Veranstaltungen erinnerten an die gemeinsame Geschichte Transsilvaniens im Habsburgerreich und die Schlachten des Ersten Weltkriegs in Fundata (damals Grenze des Reiches), bzw. brachten den Teil-nehmenden die heutige Europäische Union, ihre Werte und Institutionen näher.

Im November 2015 erfolgte der Gegenbesuch der rumänischen Delegation in Kärnten, bei dem die Gespräche fortgesetzt wurden. Neu hinzu kamen die Themen gesundes Leben durch ökologischen Anbau und nachhaltige Viehwirtschaft, Entwicklung von Maßnahmen für sanften Tourismus, Freiwilligenarbeit im Zivil- und Naturschutz sowie kommunale Ge staltung und Bürgerbeteiligung bei Raum-ordnungsprozessen. Der Aufbau eines Part-nernetzwerks und die Fortsetzung transnati-onaler Projekte wurden beschlossen.

Bei aller Unterschiedlichkeit konnten insge-samt mehr Gemeinsamkeiten entdeckt wer-den als erwartet. Für viele Herausforderun-gen konnten gemeinsame Lösungsansätze entwickelt werden, in deren Umsetzungspro-zess in beiden Gemeinden sowohl Entschei-dungsträgerinnen und Entscheidungsträger wie auch Bürgerinnen und Bürger eingebun-den werden sollen.

Gemeinsam Natur schützen – gemeinsam Kultur und Tourismus fördern – gemeinsam gesund leben

Projektträger: Gemeinde Mallnitz Partner: Gemeinde Obervellach (AT), Region Bran – Moieciu – Fundata (RO), Technische Universität Wien (AT), GEODIS Todor (AT / RO), Edelweiss Group (AT) Laufzeit: 1.9.2015 – 30.11.2015 EU-Fördersumme: 2 × € 5.000 (Das komplementäre Projekt Gemeinsame Geschichte – gemeinsame Entwicklung – gemeinsame Zukunft wurde von der Kleinregion Bran – Moieciu – Fundata eingereicht)

Demokratisches Engagement und Partizipation – Städtepartnerschaften

Präsentation rumänischer Traditionen in Obervellach, Foto © Kleinregion Bran – Moieciu – Fundata

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Projektresümee

●● Stärken- / Schwächen-Analyse zu kommunalen Themen in zwei Regionen●● Bottom-up-Ansatz und Bürgerinnen- und Bürgerbeteiligung ●● Ausloten von Lösungen und Kooperationsmöglichkeiten für nachhaltigen

Tourismus und Regionalentwicklung ●● Entwicklung konkreter, gemeinsamer Projekte zur Stärkung der Regionen●● Aufbau eines längerfristigen Partnernetzwerks

Präsentation Kärntner Traditionen in Bran, Foto © Kleinregion Bran – Moieciu – Fundata

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Demokratisches Engagement und Partizipation

Geförderte Projekte 2014 bis 2017 – Netzwerke von Städten

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AC4ACPActive citizens for active climate protection

Projektträger: Verein Energie*Zukunft*Wagram Partner: Local Government Association / Kommunalverwaltung Marsa (MT), Municipio de Espinho (PT), Agencia Extremeña de la energía / Energiebehörde Extremadura (ES), Městská část Praha 9 / Stadtbezirk Prag 9 (CZ)Laufzeit: 1.6.2015 – 30.11.2016 EU-Fördersumme: € 100.000

Sieben Gemeinden aus fünf Ländern – Ös-terreich, Malta, Portugal, Spanien und Tsche-chien – beschäftigten sich im Rahmen dieses Austauschprojekts mit den gemeinsamen Herausforderungen für den Klimaschutz. Das Ziel war vor allem die Bürgerinnen und Bürger einzubeziehen, sie für das Thema zu sensibilisieren und Maßnahmen in ihren Regionen zu entwickeln.

Das Herzstück des Projekts Active citizens for active climate protection waren fünf zwei-Tages-Events – je eine Veranstaltung in jedem der beteiligten Länder – jeweils mit Exkursionen zu nationalen Vorzeigeprojekten und einer großen öffentlichen Veranstal-tung, an der Delegierte der Partnerländer sowie Bürgerinnen und Bürger aus den Gastländern teilnahmen. Im Rahmen dieser

Mobilitätsfest in Kirchberg am Wagram, Schülerinnen und Schüler setzen sich mit dem Thema Mobilität auseinander, Foto © fahrvergnügen.at

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Demokratisches Engagement und Partizipation – Netzwerke von Städten

Begegnungs- und Austauschtreffen wurden die Klimaschutzaktivitäten des Gastlandes sowie jene der Partnerländer vorgestellt. Weiters gab es Gelegenheit zur Diskussion, zum Erfahrungsaustausch und zur gemein-samen Entwicklung von Ideen zum Schutz des Klimas.

Gastgeberin der ersten Veranstaltung im Sep-tember 2015, an der 102 Bürgerinnen und Bürger teilnahmen, davon zwei aus Spanien, acht aus Malta, 16 aus Prag sowie fünf aus Portugal, war die Klima- und Energie-Modell-Region Wagram. Die Veranstaltung bot den internationalen Gästen zunächst die Mög-lichkeit, einander kennenzulernen und mehr über die unterschiedlichen Erfahrungen und Zugänge zu erfahren. Die besuchte Modell-Region Wagram ist für ihren Pioniergeist besonders im Hinblick auf (Elektro-)Mobilität und nachhaltige Verkehrskonzepte bekannt, worüber ausführlich berichtet wurde.

Im Februar 2016 reiste eine kleine Delegati-on aus Österreich nach Bajadoz zur zweiten Veranstaltung mit insgesamt 85 Teilneh-menden. Man besuchte ein Bauvorhaben mit erneuerbaren Energieträgern, eine Pho-tovoltaikanlage sowie die Stadt Cáceres, um etwas über deren innovative Klimaschutz-maßnahmen zu erfahren. Eine Konferenz bot die Gelegenheit für Wissensaustausch sowie Diskussionen über Chancen und Heraus-forderungen im Hinblick auf die Umsetzung zukünftiger Projekte in den Partnerländern.

Ziel der dritten Veranstaltung auf Malta im Mai 2016 war es einmal mehr, internationale Netzwerke zu bilden und den Austausch von Erfahrungen zu fördern. Die ins-gesamt 66  Teilnehmenden (davon sechs aus Österreich) besuchten die Sant Antnin Aufbereitungs anlage in Marsascala sowie die Siggiewi Volksschule. Die LCA (Local Councils’ Association) organisierte außer-dem eine Konferenz, um Maßnahmen gegen den Klimawandel zu diskutieren.

96 Teilnehmende (19 aus Österreich) trafen sich im Juni in Prag zum vierten grenzüber-schreitenden Erfahrungsaustausch. Sie be-suchten dort gemeinsam die Veranstaltung Mikroklima, den Abfallverwertungskomplex ZEVO Malešice und die besonders energie-effizient gestaltete O2-Arena, wo die Ideen der teilnehmenden Partner und zukünftige An-sätze im Hinblick auf Klimaschutzmaßnahmen präsentiert und diskutiert wurden. Die öster-reichischen Teilnehmenden reisten mit Elek-troautos vom Mobilitätsverein fahrvergnügen.at an und bewiesen die Alltagstauglichkeit der Elektromobilität, was große Anerkennung unter den anderen Teilnehmenden brachte.

Den Abschluss des Projekts bildete die fünfte Veranstaltung in Espinho, an der 91 Personen (fünf aus Österreich) teilnah-men. Die Partner erfuhren von erfolgreichen Beispielen für gemeindeübergreifende Ab-fallwirtschaft und stimmten sich über mög-liche zukünftige Aktivitäten ab.

Projektresümee

●● Lokale und regionale, grenzüberschreitende Partnerschaft für den Klimaschutz●● Erfahrungsaustausch unter Einbeziehung von Bürgerinnen und Bürgern aus

sieben Gemeinden in fünf Ländern●● Sensibilisierung für Umwelt- und Klimaschutz ●● Gemeinsame Entwicklung von Maßnahmen zum Klimaschutz

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CAPE ABNetwork for co-operation and democratic participation of citizens in the Adria-Balkan-Region

www.cape-ab.eu

Projektträger: Land Steiermark Partner: Auxilium (AT), Skupnost občin Slovenije / Städte- und Gemeindebund Slowenien (SI), Sarajevo Economic Region Development Agency / Regionale Wirtschaftsförderungsgesellschaft Sarajevo (BA), Varaždinska zupanija / Bezirk Varaždin (HR), Stalna Konferencija Gradova i Opstina / Ständige Konferenz der Städte und Gemeinden Serbien (RS), Unione Interterritoriale Intercomunale della Carnia / Berggemeinden Karniens (IT), Self-Government Office of Vas County / Selbstverwaltung des Landkreises Vas (HU) Laufzeit: 1.7.2015 – 30.6.2017 EU-Fördersumme: € 140.000

Das Projekt CAPE AB wurde vom Land Steiermark in Zusammenarbeit mit Part-nerstädten der Adria-Balkan-Region aus Italien, Slowenien, Kroatien, Bosnien und Herzegowina, Serbien und Ungarn durch-geführt. Die Projektpartnerschaft bestand aus öffentlichen und privaten, regionalen oder nationalen Einrichtungen mit einem Bezug zu Gemeinden und Städten. Ziel war die Etablierung eines Netzwerks zur Verbesserung der demokratischen Bürge-rinnen- und Bürgerbeteiligung auf Gemein-deebene, der transnationalen Kooperation zwischen Gemeinden und Städten sowie zum Kapazitätenaufbau der beteiligten Partnerinstitutionen.

Während der Laufzeit des Projekts wurden zwischen 2015 und 2017 acht Workshops in den Partnerstädten Graz, Varaždin, Sarajevo, Belgrad, Knittelfeld, Tolmezzo, Maribor und

Szombathely mit jeweils 25 Teilnehmenden abgehalten. Neben Diskussionen über die zukünftigen Herausforderungen an die europäische Staatengemeinschaft wurden Fördermöglichkeiten für transnationale Ko-operationsprojekte zwischen Städten und Gemeinden vorgestellt und um Beispiele aus der Praxis ergänzt. Die Teilnehmenden konnten so einerseits ihr Bewusstsein für die Bedeutung von demokratischer Partizi-pation erweitern und gleichzeitig konkrete Möglichkeiten und Unterstützungsansätze kennenlernen, wie Kooperationen und Par-tizipationsprojekte gemeinsam transnational umgesetzt werden können. Aus dieser Ini-tiative heraus wurden weitere Städte- und Gemeindepartnerschaftsprojekte zwischen den beteiligten Ländern entwickelt.

Die Abschlusskonferenz 2017 in Bad Rad-kersburg bot den insgesamt 55 Teilneh-

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Demokratisches Engagement und Partizipation – Netzwerke von Städten

menden aus allen Partnerregionen die Gelegenheit, die Ergebnisse und Erfahrun-gen zu diskutieren und weitere gemeinsame Projekte und Initiativen für die Beteiligung

und Weiterentwicklung Europas zu planen. Neben den Workshops und der Abschluss-konferenz entstand eine Best-Practice-Broschüre.

Eröffnung des Workshops in Graz (Dezember 2015), Foto © Land Steiermark, A9 Europa und Außen-beziehungen

Projektresümee

●● Etablierung eines Netzwerks zur demokratischen lokalen Bürgerinnen- und Bürgerbeteiligung

●● Sensibilisierung der Gemeinden für die Bedeutung Europas ●● Partizipation der Bevölkerung und Zusammenarbeit mit Behörden ●● Kapazitätenaufbau und transnationaler Erfahrungsaustausch

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DEPART Network for Democratic participation of Roma and traveller communities on municipality level – European and local challenges

www.depart-project.com

Projektträger: Stadt Graz Partner: European Neighbours – Verein zur Förderung von Benachteiligten in Europa (AT), Comune di Prato (IT), Direcția Generală de Asistență Socială și Protecția Copilului Harghita / Generaldirektion für Soziales und Kinderschutz Harghita (RO), Stadt Koprivnica (HR), Stadt Maribor (SI), Stadt Pécs (HU), Súkromne Gymnázium / Privatgymnasium Kremnica (SK) Laufzeit: 1.1.2016 – 1.1.2018 EU-Fördersumme: € 120.000

Die Europäische Kommission hat alle Mit-gliedsstaaten aufgefordert, Strategien für die Integration von Roma und Travellern zu entwickeln, eine nach wie vor zentrale und wichtige aber schwierige und ungelöste Aufgabe in weiten Teilen Europas. Dabei werden Städte und Kommunen als Haupt-akteure verstanden. Das Projekt DEPART hat dazu auf lokaler und kommunaler Ebene einen erheblichen Beitrag geleistet, indem es ein städtepartnerschaftliches Netzwerk für die Integration von Roma und Travel-lern in lokale Gemeinschaften in Europa etabliert hat. Teilnehmende Länder waren Italien, Rumänien, die Slowakische Repu-blik, Slowenien, Ungarn und Österreich. Das Projekt wurde von der Stadt Graz, der einzigen Stadt der Menschenrechte in ganz Europa, geleitet. Die Partnerstädte waren Prato, Koprivnica, Maribor und Pécs sowie weitere Organisationen mit einem Bezug zu Städten und Gemeinden bzw. der Förderung von Integration in Europa.

Die unmittelbare Beteiligung von Vertreterin-nen und Vertretern der Zielgruppen – lokalen Behörden, zivilgesellschaftlichen Organisati-onen, Repräsentantinnen und Repräsentan-ten der Roma-Gemeinschaft selbst sowie Bürgerinnen und Bürgern ganz allgemein – war ein wesentliches Anliegen des Projekts. Im Mittelpunkt standen fünf Konferenzen, die 2016 und 2017 in den Partnerstädten zu verschiedenen Aspekten der Integration der Roma und Traveller stattfanden. So konnten vor Ort Erfahrungen und gute Praxisbeispiele ausgetauscht werden. Alle Aktivitäten waren eng in den jeweiligen lokalen Kontext einge-bettet und die Partner konnten gegenseitig voneinander lernen.

Die erste Konferenz mit insgesamt 121 Teilnehmenden fand im April 2016 in Maribor statt und war dem Thema Wohnen gewidmet. An der zweiten Konferenz zum Thema Aus- und Weiterbildung nahmen in Pécs 149 Bürgerinnen und Bürger teil.

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DEPART Network for Democratic participation of Roma and traveller communities on municipality level – European and local challenges

www.depart-project.com

Projektträger: Stadt Graz Partner: European Neighbours – Verein zur Förderung von Benachteiligten in Europa (AT), Comune di Prato (IT), Direcția Generală de Asistență Socială și Protecția Copilului Harghita / Generaldirektion für Soziales und Kinderschutz Harghita (RO), Stadt Koprivnica (HR), Stadt Maribor (SI), Stadt Pécs (HU), Súkromne Gymnázium / Privatgymnasium Kremnica (SK) Laufzeit: 1.1.2016 – 1.1.2018 EU-Fördersumme: € 120.000

Tanzaufführung während der fünften DEPART-Konferenz im Gemeinderatssaal in Graz (Dezember 2017), Foto © EUROPEAN NEIGHBOURS – Verein zur Förderung von Benachteiligten in Europa

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Die dritte Konferenz im März 2017 in Koprivnica besuchten 128 Teilnehmende, die zu den Themen Medizinische Grund- und Gesundheitsversorgung und Zugang dazu für Roma und Traveller diskutier-ten. Die Themen der vierten Konferenz im Oktober 2017 in Kremnica waren der Arbeitsmarkt und das Problem der Arbeitslosigkeit. Die fünfte Konferenz fand im Dezember 2017 unter dem Titel

Democratic participation of Roma citizens on municipality level in Europe in Graz statt. Unter den knapp 180 Gästen waren unter anderem der Bürgermeister der Stadt Graz, Gemeinderätinnen und Gemeinderäte sowie politische Entscheidungsträgerinnen und Entscheidungsträger aus den am Projekt beteiligten Städten, Abgeordnete von Roma-Organisationen und weitere Stakeholder aus der Zielgruppe.

Projektresümee

●● Entwicklung von Strategien zur besseren Integration von Roma und Travellern auf kommunaler Ebene

●● Einbettung aller Aktivitäten in den jeweiligen lokalen Kontext ●● Austausch von Erfahrungen und Praxisbeispielen und gegenseitiges Lernen ●● Entwicklung eines längerfristigen Netzwerkes von Kommunen und Gemeinden●● Vernetzung von Entscheidungsträgerinnen und Entscheidungsträgern,

Vertreterinnen und Vertretern der Roma-Gemeinschaft und der Zivilgesellschaft, breite Beteiligung von Bürgerinnen und Bürgern

Gruppenfoto der zweiten DEPART-Konferenz in Pécs (November 2016), Foto © EUROPEAN NEIGHBOURS – Verein zur Förderung von Benachteiligten in Europa

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Demokratisches Engagement und Partizipation – Netzwerke von Städten

GEMS inteGration and solidarity European Models for Sustainability

www.gemsproject.eu

Projektträger: Alpine Pearls Werfenweng Partner: Bad Reichenhall Kur GmbH (DE), Gemeinde Bled (SI), Comune di Forni di Sopra (IT), Comune di Moena (IT), ISIG Internationales Institut für Soziologie Gorizia (IT)Laufzeit: 1.9.2016 – 30.8.2018 EU-Fördersumme: € 150.000

Fünf kleine alpine Gemeinden – Werfen-weng, Bad Reichenhall, Bled sowie Forni di Sopra und Moena – arbeiten in diesem Projekt an Strategien für die lokale Entwick-lung. Sie tauschen sich über Möglichkeiten des nachhaltigen Tourismus als Basis für zukunftsfähige Wirtschaftsmodelle aus und suchen nach gemeinsamen Lösungen für die aktuellen Herausforderungen, die aus den finanziellen und sozialen Turbulenzen der EU entstanden sind. Träger des Projekts ist Alpine Pearls. Unter dieser Marke sind 25 auf sanften Tourismus setzende Urlaubs-orte gebündelt, die sich wie eine Perlenkette entlang des gesamten Alpenbogens über Deutschland, Frankreich, Österreich, Italien, Slowenien und die Schweiz spannt.

Das Ziel von GEMS ist die Etablierung eines Netzwerks umweltfreundlicher Ferienorte, die an einem Solidaritätsmodell für die loka-le Entwicklung arbeiten wollen, für das drei Grundsatzeinstellungen gelten: ●● Solidarität in Krisenzeiten (z. B. indem die

Zivilgesellschaft oder private Initiativen die Lücken von öffentlich finanzierten Maßnahmen schließen)

●● Neue Einwohnerinnen und Einwohner (z. B. Immigrantinnen und Immigranten,

Die Illustration veranschaulicht die zentralen Themen, mit denen sich das GEMS-Netzwerk im Rahmen des Projekts beschäftigt:

– Nachhaltigkeit in der Regional entwicklung und im Tourismus

– Interkultureller Dialog und Integration – Engagement von Jugendlichen und Freiwilligen-

tätigkeit

– Barrierefreiheit und Zugänglichkeit – Aktives bürgerschaftliches Engagement in der EU© Pixabay – Free images

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Asylwerberinnen und Asylwerber etc.) als Chance sehen

●● Bürgerinnen, Bürger und Behörden ent-wickeln gemeinsam eine Vision für die Zukunft der EU

Die Basis des Projekts zur Bildung ei-nes Netzwerks waren bis Ende 2017 fünf Veranstaltungen – eine in jeder der Part-nergemeinden – mit einer breiten Bevöl-kerungsbeteiligung. Gemeinsam wurden Solidaritäts- und Integrationsmechanismen erarbeitet, die einerseits die lokale Entwick-lung ankurbeln und gleichzeitig das Zusam-mengehörigkeits- und Gemeinschaftsgefühl stärken können.

Die Eröffnungsveranstaltung im September 2016 in Werfenweng diente dem gegenseiti-gen Kennenlernen und dem Bekanntmachen des Projekts bei der örtlichen Bevölkerung. Die Themen der zweiten Konferenz in Bad Reichenhall im Oktober waren Sanfte Mobi-lität und Nachhaltiger Tourismus, auch hier wurde die lokale Bevölkerung einbezogen. Die Veranstaltung im Juni 2017 in Forni di Sopra widmete sich Erneuerbaren Energi-

en und der Praxis der Inklusion. Die vierte Veranstaltung in Moena (September 2017) stand unter dem Motto Intercultural coope-ration and traditional knowledge transfer: a boost for sustainable tourism. Das fünfte transnationale Event fand im November 2017 in Bled zum Thema New minorities promoting sustainable tourism in traditional communities statt. Bei allen Veranstaltungen besuchten die Projektpartner beispielhafte, lokale Projekte, tauschten sich in Workshops über Maßnahmen und Aktivitäten in den Partnergemeinden aus, führten Debatten zur Förderung des nachhaltigen Tourismus in alpinen Gemeinden und kamen mit der lo-kalen Bevölkerung zusammen. Zwei weitere Veranstaltungen sind im Jahr 2018 geplant.

Um die zukünftige Kooperation des Netz-werks zu sichern, wird ein Online-Modell-katalog mit Best-Practice-Beispielen und Netzwerkempfehlungen zu den besproche-nen Themen erarbeitet und veröffentlicht. Außerdem soll ein Alpine Award etabliert werden, mit dem die innovativsten Soli-daritäts- und Integrationsinitiativen aus-gezeichnet werden.

Projektresümee

●● Gemeinsame transnationale Strategie für nachhaltigen Tourismus und für aktuelle und zukünftige Herausforderungen der Regionen entwickeln

●● Solidarität in Krisenzeiten und Offenheit gegenüber Fremden als europäische Werte fördern

●● Zusammengehörigkeit und Gemeinschaftsgefühl stärken und dadurch die lokale Entwicklung ankurbeln

●● Best-Practice-Beispiele wurden erarbeitet und ein Alpine Award für gelungene Solidaritäts- und Integrationsinitiativen initiiert

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Demokratisches Engagement und Partizipation

Geförderte Projekte 2014 bis 2017 – Zivilgesellschaftliche Projekte

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PINE-DParticipation approaches for mentally disabled persons in the democratic life of the European Union: Discussion, involvement, engagement

www.pine-d.eu

Projektträger: Jugend am Werk Steiermark GmbH Partner: Auxilium (AT), ISAAC Danmark – International Society for Augmentative and Alternative Communication (DK), FormAzione Co&So Network (IT), Polskie Stowarzyszenie na Rzecz Osób z Upośledzeniem Umysłowym / Polnische Vereinigung für Menschen mit geistiger Behinderung (PL), Mary Seacole Housing Association – Education & Research Department (UK), Stadt Graz (AT) Laufzeit: 1.1.2015–30.6.2016 EU-Fördersumme: € 142.750

Basierend auf den beiden Grundsäulen der Europäischen Strategie zugunsten von Menschen mit Behinderungen 2010–2020, zielte das Projekt PINE-D darauf ab, die Bedingungen zu verbessern, um Personen mit intellektuellen und komplexen Behin-derungen die Teilhabe an gesellschaftspoli-tischen Diskursen auf europäischer Ebene zu ermöglichen.

In den Partnerländern Österreich, Dänemark, Italien, Polen und Großbritannien wurden Diskussionsveranstaltungen mit Menschen mit intellektuellen und komplexen Behinde-rungen organisiert, an denen jeweils zwi-schen 25 und 50 Personen teilnahmen. Es wurde darauf geachtet, mithilfe modernster Formen nonverbaler Kommunikation (»Un-terstützte Kommunikation«) gleichermaßen Vertreterinnen und Vertreter der Zielgruppe als auch (sozial-)politische Akteurinnen und Akteure einzubeziehen. Die Veranstaltungen wurden von drei Leitfragen begleitet, die zur

aktiven Teilnahme an den Diskussionen und Debatten anregen sollten: ●● Wie kann Europa europäische Ange-

legenheiten und Werte besser an die Zielgruppe kommunizieren?

●● Welche Ansichten hat die Zielgruppe zu den aktuellen Entwicklungen und Herausforderungen Europas?

●● Welche Bedürfnisse hat die Zielgruppe für einen verbesserten Zugang zur de-mokratischen Teilhabe in Europa?

Das Ziel des Projekts war es, zu lernen und zu verstehen, welche Voraussetzungen und Bedingungen geschaffen werden müssen, damit Personen mit intellektuellen und kom-plexen Behinderungen ein besserer Zugang zu europäischen Gestaltungsprozessen er-möglicht wird.

Parallel zu den lokalen Veranstaltungen fanden Online-Diskussionen statt. Alle Er-gebnisse wurden dokumentiert und Schluss-

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Demokratisches Engagement und Partizipation – Zivilgesellschaftliche Projekte

folgerungen sowie Vorschläge formuliert, die im Rahmen der Abschlusskonferenz Wir sind Europa am 18. und 19. Mai 2016 in Graz mit über 100 Teilnehmenden prä-sentiert wurden. Des Weiteren wurden die Anliegen der Menschen mit Behinderun-gen zur Förderung ihrer aktiven Teilhabe

am politischen Leben und an der Europä-ischen Gemeinschaft in einer Petition an das Europäische Parlament übermittelt. Im Herbst 2017 konnte diese im Beisein eines Vertreters von Jugend am Werk Steiermark im EU-Parlament in Brüssel behandelt und unterzeichnet werden.

PINE-D-Veranstaltungen in Italien, Polen und Österreich, Fotos © PINE-D-Projektpartnerschaft

Projektresümee

●● Verbesserung der Teilhabe von Menschen mit intellektuellen und komplexen Behinderungen an gesellschaftspolitischen Diskursen und Gestaltungsprozessen der EU

●● Bottom-up-Ansatz unter Einbeziehung der Zielgruppe, um bessere Bedingungen zu schaffen

●● Sensibilisierung einer breiten Öffentlichkeit ●● Im EU-Parlament Aufmerksamkeit für benachteiligte Gruppen wecken,

Diskussion der Ergebnisse mit den EU-Gremien

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Europe 2038 Voice of the youth

www.europe2038.com Österreichische Ergebnisse: www.europe2038.eu/at/projekt Kurzfilm: www.youtube.com/watch?v=IDLMKb0-vjo Präsentation der Österr. Ergebnisse: www.youtube.com/watch?v=MCcV5RZM3sk

Projektträger: FH Oberösterreich – Campus für Soziales und Gesundheit Partner: Universität Tirana (AL), Universität Surrey (UK), Universität Passau (DE), Universität Oradea (RO), Universität Cordoba (ES), Università Cattolica del Sacro Cuore / Katholische Universität Mailand (IT) Laufzeit: 1.1.2016–30.6.2017 EU-Fördersumme: € 150.000

Wie wird Europa 2038 aussehen? Welche Vi-sionen haben junge Menschen heute über die Zukunft Europas? Was sind ihre Antworten auf die aktuellen großen gesellschaftlichen Herausforderungen wie Alterung der Gesell-schaft, Finanzkrise, saubere Energie, Mobilität, Migration, Freiheit und Sicherheit? Welche Maßnahmen schlagen junge Menschen vor, um Terrorismus, Gewalt, Ungleichheit, soziale Ausgrenzung, Vorurteile und Diskriminierung zu bewältigen? Diesen Fragen ging das Pro-jekt Europa 2038 am Institut für Soziale Arbeit an der FH Oberösterreich mit Partnern in sieben europäischen Ländern nach.

Junge europäische Bürgerinnen und Bürger, Lehrerinnen und Lehrer, Sozialarbeiterinnen und Sozialarbeiter und Freiwillige aus Ös-terreich, Albanien, Deutschland, Großbritan-nien, Italien, Spanien und Rumänien kamen zusammen mit dem Ziel, das Engagement junger Menschen für die EU zu unterstützen. Das Projekt untersuchte, wie die Politik der EU geändert werden könnte, um Jugendli-che gezielter anzusprechen und ihre aktive Beteiligung zu fördern. Ziel war außerdem,

ihr Wissen, ihre Kompetenzen und ihre Mo-tivation zu erhöhen und sie dabei zu stärken, die Zukunft Europas aktiv mitzugestalten und ihre Visionen in die Praxis umzusetzen.

Kern des Projekts bildete eine Umfrage unter jungen Europäerinnen und Europäern zwischen 16 und 25 Jahren in allen sieben Partnerländern. Der Fragebogen wurde von 3.774 jungen Menschen aus den teilnehmen-den Ländern beantwortet, 1.348 davon aus Österreich. Die wichtigsten Zukunftsthemen waren Bildung, Menschenrechte, Gesund-heitsvorsorge, Freiheit und Sicherheit. Per-sönliche Ziele wie Gesundheit, Familie und Glück wurden noch deutlich vor Besitz und Karriere genannt. Die fünf größten Sorgen betrafen Terrorismus, Krieg in Europa, Ras-sismus, Arbeitslosigkeit und Gewalt.

In allen beteiligten Ländern fanden neben Workshops für Schülerinnen und Schüler auch Veranstaltungen für Fachkräfte und Multiplikatoren – Lehrerinnen und Lehrer, Sozialarbeiterinnen und Sozialarbeiter sowie Pädagoginnen und Pädagogen – statt. Ziel

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Demokratisches Engagement und Partizipation – Zivilgesellschaftliche Projekte

war es, diese beim aktiven Kampf gegen Gewalt und soziale Ausgrenzung junger Menschen zu unterstützen, denn Jugendar-beiterinnen und -arbeiter haben eine Schlüs-selrolle bei der Förderung der Partizipation von Jugendlichen auf EU-Ebene.

Das Finale des Projekts bildet die Deklara-tion Europe 2038, die in dem Buch Young Peoples’ Visions and Worries for the Future of Europe: Findings from the Europe 2038

Project publiziert wird (Ed. Dagmar Strohmei-er and Harriet Tenenbaum, Taylor & Francis, September 2018). Aufbauend auf den Er-gebnissen aus den sieben Ländern wurden evidenzbasierte Empfehlungen für Politik, Praxis und Intervention gegeben. Die gewon-nenen Erkenntnisse wurden in den sieben Ländern mit politischen Entscheidungsträ-gerinnen und Entscheidungsträgern sowie Mitgliedern des europäischen Parlaments diskutiert.

Workshop während der »Green Days« an der FH OÖ (2016), Foto © Jugend-Umwelt-Plattform JUMP

Projektresümee

●● Die Meinung junger Menschen in Bezug auf wichtige Zukunftsfragen und ihre Visionen und Ängste erfassen

●● Entwicklung von Maßnahmen für Europa 2038 zur Mitgestaltung der Zukunft ●● Steigerung des demokratischen Engagements und Verbesserung der

Partizipation von jungen Menschen ●● Aktive Beteiligung und europaweite Zusammenarbeit von Jugendlichen in

EU-politischen Angelegenheiten ●● Diskussion der Ergebnisse mit politischen Entscheidungsträgerinnen und

Entscheidungsträger bis hin zum Europäischen Parlament

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Ein syrischer Flüchtling mit seinem Baby auf dem Arm wartet am Grenzzaun, um nach Mazedonien zu gelangen (2015), Foto © Robert Atanasovski

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Demokratisches Engagement und Partizipation – Zivilgesellschaftliche Projekte

Balkan Refugee Trail A Pathway for European Solidarity

www.iz.or.at/balkan-refugee-trail

Projektträger: Interkulturelles Zentrum Wien Partner: Asylkoordination Österreich (AT), Centre for Peace Studies (HR), Asylum Protection Centre (RS), Greek Council for refugees (GR), Legal-Information Centre for Non-governmental Organisations (SI), Legis (MK), Hungarian Helsinki Committee (HU) Laufzeit: 1.8.2016–31.12.2017 EU-Fördersumme: € 150.000

Im Jahr 2015 wurde die Balkanroute neben den Mittelmeerrouten zum Brennpunkt der Fluchtbewegung, vor allem aus dem Nahen Osten. Laut UNHCR haben sich in diesem Jahr mehr als 850.000 Flüchtlinge auf den Weg gemacht, um über die Balkanstaaten Mazedonien und Serbien – abhängig von der Grenzpolitik der jeweiligen Staaten – Ungarn, Kroatien, Slowenien, Österreich oder Deutschland zu erreichen.

Diese massive Fluchtbewegung, die soge-nannte »Flüchtlingskrise« hatte einen er-heblichen Einfluss auf die Innenpolitik vieler europäischer Staaten und auf die EU als Gesamtes. Nationalistische Kräfte erstarkten und gleichzeitig entstand der Eindruck einer zunehmend überforderten Politik. In den Beziehungen der EU-Staaten untereinander bildeten sich neue Spannungsfelder und bereits bestehende Konflikte traten wieder in den Vordergrund.

Ohne die spontane Unterstützung von großen Teilen der Zivilgesellschaft, NGOs, Initiativen und freiwilligen Helferinnen und Helfern in allen Staaten entlang der Balkan-

route und in den Aufnahmeländern wäre diese Situation nur schwer zu meistern gewesen. In vielen der Länder hat sich das zivilgesellschaftliche Engagement zu einer Form aktiver Solidarität entwickelt, während auf der Ebene der EU-Mitgliedsstaaten Solidarität und unterstützende Kooperation ausblieb.

Im Rahmen des Projekts Balkan Refugee Trail – A Pathway for European Solidarity haben acht Partner aus den sieben Ländern entlang der Fluchtrouten – Mazedonien, Ser-bien, Griechenland, Ungarn, Kroatien, Slowe-nien und Österreich – zusammengearbeitet, um diese Erfahrungen der Zivilgesellschaft zusammenzutragen und nutzbar zu machen. Ziel des Projekts war es – basierend auf gemeinsamen europäischen Werten und rechtlichen Rahmenbedingungen, wie der Europäischen Menschenrechtskonvention – an der Herausbildung einer europäischen Solidarität mitzuwirken, die den gegenwär-tigen sozialen Herausforderungen gerecht wird, kooperative Lösungen anstrebt und eine gemeinsame Zukunft Europas in das Zentrum ihrer Bemühungen stellt.

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Zentrale Fragestellungen des Projekts waren:●● Welchen Beitrag können nationale und

grenzüberschreitende Solidaritätserfah-rungen auf zivilgesellschaftlicher Ebene für die Herausbildung einer europäischen Solidarität leisten?

●● Wie werden dadurch demokratiepolitische Potenziale in unserer Gesellschaft und auf gesamteuropäischer Ebene gestärkt?

●● Welche Unterstützung braucht die Zivil-gesellschaft, um das Engagement in diesem Kontext zu halten und aus-zubauen?

Im Rahmen des Projekts wurden verschie-dene Aktivitäten umgesetzt. Ausgangsbasis

war ein Mapping von Initiativen und NGOs in allen sieben Projektpartnerländern, die in der Unterstützung von Flüchtlingen tätig sind. Während mehrerer Treffen wurden die Ergebnisse der Länderarbeit zusammen-geführt, ein Konzept »europäischer Soli-darität« diskutiert und die Planung und Um-setzung gemeinsamer lokaler Aktivitäten in den jeweiligen Partnerländern abgestimmt. Der Report Balkan Refugee Trail – Pathway for European Solidarity. Crisis of Solidarity and Responsibility? A Multinational Analysis of Civil Society Contribution 2015–2017 erschien im Juli 2017. Die Abschlusskon-ferenz des Projekts fand im Oktober 2017 in Wien statt.

Projektresümee

●● Mapping und Aufbereitung von Initiativen und NGOs entlang der Balkan-Flüchtlingsroute

●● Erfahrungsaustausch mit der Zivilgesellschaft und Stärkung demokratiepolitischer Potenziale

●● Grenzüberschreitende Kooperation zur Lösung der »Flüchtlingskrise« ●● Interkulturellen Dialog schaffen und demokratiepolitisches Handeln anregen ●● Europäische Solidarität entwickeln und auf der Basis von zivilgesell-

schaftlichem Engagement stärken

Das Flüchtlingslager »Vinojug« in Gevgelija (MK), nahe der griechisch-mazedonischen Grenze: Improvisierter Bahnsteig mit Flüchtlingen, die in einen Zug Richtung Serbien drängen (2015), Foto © Robert Atanasovski

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Demokratisches Engagement und Partizipation – Zivilgesellschaftliche Projekte

Anti EU-rhetoric versus own national interests? Nationalistic populism and its reception in Central Europe

www.oegfe.at/populismus-in-mitteleuropa

Projektträger: Österreichische Gesellschaft für Europapolitik (ÖgfE) Partner: EUROPEUM / Institute for European Policy Prague (CZ), Central European University Budapest / Center for European Neighborhood Studies (HU), GLOBSEC Policy Institute Bratislava (SK), University of Ljubljana / Centre of International Relations (SI) Laufzeit: 1.9.2017–28.2.2019 EU-Fördersumme: € 147.750

Der politische Diskurs in vielen Ländern Mitteleuropas ist mehr und mehr von ver-einfachender, national-populistischer Rhe-torik geprägt, beeinflusst von EU-Skepsis und zielt eher auf national ausgerichtete, politische Lösungen als auf gemeinsame europäische Strategien ab.

Welche Auswirkungen haben Nationalis-mus und Populismus in Mittel- und Ost-europa auf den Zusammenhalt Europas? Mit dieser Frage beschäftigt sich das For-schungsprojekt Anti EU-rhetoric versus own national interests? National populism and its reception in Central Europe und untersucht, warum politische und andere gesellschaft-liche Akteurinnen und Akteure auf diese anti-europäische Rhetorik zurückgreifen. Neben der ÖGfE werden sich die zuletzt von der ungarischen Regierung angegrif-fene Central European University (CEU), die Universität Ljubljana, das Europeum in Tschechien und das Globsec-Institut in der Slowakei beteiligen.

Die Studie befasst sich mit der Frage, warum politische Akteurinnen und Akteure anti-europäische Rhetorik nutzen und ob damit politische Versprechen tatsächlich realisiert werden können. Sie zielt darauf ab, zu zei-gen, ob, in welchem Ausmaß und warum Menschen an diese Rhetorik glauben und sie für berechtigt halten. Schließlich soll sie aufzeigen, ob und wie die Darstellung der EU als Sündenbock sowie eine Politik der Ab-schottung nicht nur an der Erfüllung ihrer ei-genen Versprechen scheitern, sondern auch den nationalen Interessen schaden können.

Das Forschungsprojekt verfolgt einen Bot-tom-up-Ansatz und will mit Umfragen die Meinungen so vieler Bürgerinnen und Bürger wie möglich einholen, um so die Stimmung in Ungarn, Tschechien, der Slowakei, Slowenien und Österreich zu ermitteln.

Die Eröffnungsveranstaltung fand im Haus der Europäischen Union im Oktober 2017 in Wien statt. Zwischen November und

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Dezember 2017 wurde bereits eine Um frage in Österreich durchgeführt. Im Verlauf des Projekts sind mehrere Gesprächs runden mit Vertreterinnen und Vertretern der Zivil-gesellschaft und der Medien sowie der

breiten Öffentlichkeit geplant. Die Aktivitä-ten werden von den Partnerorganisationen analysiert und publiziert. Darüber hinaus sind zwei Abschlussveranstaltungen geplant, eine in Wien und eine in Brüssel.

Auftaktveranstaltung im Haus der Europäischen Union in Wien (Oktober 2017), Foto © Alice Schnür-Wala

Projektresümee

●● Erforschung der Auswirkungen von Nationalismus, Populismus und EU-Skepsis auf den Zusammenhalt Europas

●● Bottom-up-Ansatz und große Beteiligung vieler Bürgerinnen und Bürger durch Umfrage in fünf Ländern

●● Entlarvung rhetorischer Tricks und falscher Versprechen ●● Entwicklung einer gemeinsamen europäischen Strategie gegen Rechts

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Statistik 2014 – 2017

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Im EU-Programm »Europa für Bürgerinnen und Bürger« wurden von 2014 bis 2017 mehr als 87 Mio. € in EU-Projekte investiert. Mehr als 9.200 Projekte wurden europaweit eingereicht und davon über 1.500 gefördert. Vonseiten österreichischer Institutionen wurden zwischen 2014 und 2017 im EU-Programm 124  Projekte eingereicht, davon wurden 20 Projekte in Höhe von 1,9 Mio. € gefördert. Im Durchschnitt lag die Erfolgsquote für eine Förderung sowohl national als auch international zwischen 16,5 und 17 Prozent.

Gesamtstatistik: Anzahl eingereichter und geförderter Projekte aus Österreich und EU-weit

JahrAnträge

EUGeförderte

Projekte EUAnträge

ÖGeförderte Projekte Ö

Erfolgs-quote EU

Erfolgs-quote Ö

2014 2.062 387 36 6 19 % 17 %

2015 2.764 381 36 5 14 % 14 %

2016 2.467 366 28 4 15 % 14 %

2017 1.911 382 24 5 20 % 21 %

Gesamt 9.204 1.516 124 20 17 % 16,5 %

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Statistik 2014 – 2017

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Anträge und geförderte Projekte im Vergleich 2014 – 2017

2014Anträge

EUAnträge

ÖGeförderte

Projekte EUGeförderte Projekte Ö

Europ. Geschichtsbewusstsein 472 12 36 2

2.1 Städtepartnerschaften 667 6 252 2

2.2 Netzwerke von Städten 224 2 35 1

2.3 Zivilgesellschaftliche Projekte 538 13 29 1

Strukturförderungen 161 3 35 0

2015Anträge

EUAnträge

ÖGeförderte

Projekte EUGeförderte Projekte Ö

Europ. Geschichtsbewusstsein 538 8 33 1

2.1 Städtepartnerschaften 1.404 6 252 1

2.2 Netzwerke von Städten 339 8 32 2

2.3 Zivilgesellschaftliche Projekte 440 14 27 1

Strukturförderungen 43 0 37 0

2016Anträge

EUAnträge

ÖGeförderte

Projekte EUGeförderte Projekte Ö

Europ. Geschichtsbewusstsein 468 9 38 2

2.1 Städtepartnerschaften 1.093 3 237 0

2.2 Netzwerke von Städten 328 1 30 1

2.3 Zivilgesellschaftliche Projekte 541 15 25 1

Strukturförderungen 37 0 36 0

2017Anträge

EUAnträge

ÖGeförderte

Projekte EUGeförderte Projekte Ö

Europ. Geschichtsbewusstsein 286 4 39 2

2.1 Städtepartnerschaften 929 5 248 1

2.2 Netzwerke von Städten 299 7 32 1

2.3 Zivilgesellschaftliche Projekte 361 8 27 1

Strukturförderungen 36 0 36 0

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Anzahl geförderter Projekte nach Bundesländern 2014 – 2017

Auf Länderebene wurden im Programm »Europa für Bürgerinnen und Bürger« zwischen 2014 und 2017 insgesamt 20 Projekte umgesetzt und gefördert: acht Projekte aus Wien, fünf Projekte aus der Steiermark, drei Projekte aus Oberösterreich und jeweils ein Pro-jekt aus Kärnten, Niederösterreich, Salzburg und Tirol. Aus dem Burgenland sowie aus Vorarlberg wurden keine Projekte aus dem EU-Programm »Europa für Bürgerinnen und Bürger« gefördert.

Maßnahme Bgld. Ktn. NÖ OÖ Sbg. Stmk. T Vbg. W

PB1: Europäisches Geschichtsbewusstsein 0 0 0 1 0 0 0 0 6

PB2: Demokratisches Engagement und Bürger beteiligung 0 1 1 2 1 5 1 0 2

Städtepartner - schaften 1 1 1 1

Netzwerke von Städten 1 1 3

Zivilgesellschaftliche Projekte 1 1 2

Gesamt 0 1 1 3 1 5 1 0 8 20

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Geförderte Projektträger und Projekte im Überblick

2014

Projektträger ProjektnameFörder summe

in €

STUDIA-Schlierbach Studienzentrum für inter-nationale Analysen (OÖ)

EinhaltRetten von Erinnerung an den Todesmarsch ungarischer Jüdinnen und Juden und anderer Entrechteter 1945 und Ermutigung zur Zivilcourage in der regionalen Bevölkerung

100.000

Österreichische Akademie der Wissenschaften (ÖAW), Institut für Kulturwissen-schaften und Theater-geschichte (W)

Bringing Together Divided MemoryCzechoslovakia, National Socialism and the expulsion of the German speaking population – an Austrian, Czech and Slovak oral history and exhibition project

100.000

Marktgemeinde Matrei in Osttirol (T)

Familienfreundliche GemeindenFamilienfreundliche Gemeinde als Kriterium dem Problem »Abwanderung im ländlichen Raum« zu begegnen

16.500

Gemeinde Maria Buch-Feistritz (ST)

BürgerInnenbeteiligung und kulturelles Erbe in Österreich und Italien – Verständi-gung, Erhaltung und Verbindung

7.500

Verein Energie*Zukunft* Wagram (NÖ)

AC4ACPActive citizens for active climate protection

100.000

Jugend am Werk Steiermark GmbH (ST)

PINE-DParticipation approaches for mentally disabled persons in the democratic life of the European Union: Discussion, involvement, engagement

142.750

Statistik 2014 – 2017

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2015

Projektträger ProjektnameFörder summe

in €

IG Kultur Österreich (W) TC RomaToday’s challenges for Roma women influenced by historical development

27.250

Gemeinde Mallnitz (K) Gemeinsam Natur schützen – gemeinsam Kultur und Tourismus fördern – gemeinsam gesund leben

5.000

Land Steiermark (ST) CAPE ABNetwork for co-operation and democratic participation of citizens in the Adria-Balkan-Region

140.000

Stadt Graz (ST) DEPARTNetwork for Democratic participation of Roma and traveller communities on municipality level – European and local challenges

120.000

FH Oberösterreich – Campus für Soziales und Gesundheit (OÖ)

Europe 2038Voice of the youth

150.000

2016

Projektträger ProjektnameFörder summe

in €

Centropa – Zentrum zur Erforschung und Dokumen-tation jüdischen Lebens in Ost- und Mitteleuropa (W)

Survival in Sarajevo 100.000

Österreichische Akademie der Wissenschaften (ÖAW), Institut für Kulturwissen-schaften und Theater-geschichte (W)

Flucht europäisch erzählenBeing refugee: a European narrative

100.000

Alpine Pearls Werfenweng (S)

GEMSinteGration and solidarity European Models for Sustainability

150.000

Interkulturelles Zentrum Wien (W)

Balkan Refugee TrailA Pathway for European Solidarity

150.000

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2017

Projektträger ProjektnameFörder summe

in €

Südwind – Verein für Entwicklungspolitik und Globale Gerechtigkeit (W)

My Revolution – Meine RevolutionReflektionen von 1917 /18 für die heutige Jugend

82.500

European Network of Houses for Debate »Time to Talk« (W)

Revolution Revisited – Rethinking Europe 100.000

Österreichische Gesell-schaft für Europapolitik (ÖgfE) (W)

Anti EU-rhetoric versus own national interests?Nationalistic populism and its reception in Central Europe

147.750

Städtepartnerschaftsverein Ebensee (OÖ)

Gib dem Frieden dein GesichtJugend für Miteinander und Solidarität in Europa

25.000

Land Steiermark (ST) SOLICRISSolidarity and citizens involvement network for crisis prevention and management of municipalities and regions in a volatile and dynamic Europe

145.000

Gesamt 1.909.250

Statistik 2014 – 2017

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Impressum

Herausgeber: Bundeskanzleramt, Sektion Kunst und Kultur, Abt. II/10 – Europäische und inter nationale Kulturpolitik, Europe for Citizens Point Austria, Concordiaplatz 2, 1010 Wien, www.europagestalten.at Projektkoordination: Europe for Citizens Point Austria: Sanja CorkovicIdee und Konzept: Sanja CorkovicRedaktion Europe for Citizens Point Texte: Sanja Corkovic Texte und Bildredaktion: Anja Lungstraß, Veronika Ratzenböck (österreichische kulturdokumentation. internationales archiv für kulturanalysen)Lektorat: Sanja Corkovic, Charlotte SucherGrafische Gestaltung und Produktion: BKA Design & GrafikSchrift: Akzidenz Grotesk ProDruck: Druckerei SEYSSPapier: Munken polar rough

© 2017 / 2018 Bundeskanzleramt, Sektion Kunst und Kultur, Abt. II /10 – Europäische und internationale Kulturpolitik, Europe for Citizens Point Austria, Concordiaplatz 2, 1010 Wien

Die für diese Publikation verwendeten Projektbeschreibungen sind in Absprache mit den Projekt-trägern erstellt worden. Trotz sorgfältiger Prüfung sind Fehler nicht ausgeschlossen und es besteht kein Anspruch auf Vollständigkeit. Die Fotos für diese Publikation wurden von den Projektträgern zur Verfügung gestellt. In den Textbeiträgen wurde auf sprachliche Gleichbehandlung Rücksicht genommen.

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www.europagestalten.at

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ürger 2014 – 2020 – Eine Zwischenbilanz in Österreich –

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Engagement und Partizipation –

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www.europagestalten.at