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Deutsche Leberhilfe e. V. Ernährung bei Lebererkrankungen Dr. troph. Mareike Daum

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Deutsche Leberhilfe e. V.

Ernährung beiLebererkrankungen

Dr. troph. Mareike Daum

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Sehr geehrte Patienten,

die Ernährung ist grundlegend für das Funktionieren desKörpers. Eine gesunde Ernährungsweise kann helfen,Krank heiten vorzubeugen, ihren Verlauf aufzuhalten, zuverlangsamen oder zu verbessern. Dies gilt auch für Leber -erkrankungen. Wenn Sie an der Leber erkrankt sind, be -deutet dies aber nicht, dass Sie sich fortan einer strengen,geschmacksarmen Schonkost unterziehen müssen. Aucheine früher oft empfohlene Quarkdiät gilt heute als über-holt.Die vorliegende Broschüre soll Ihnen aufzeigen, wie Siesich bei einer Lebererkrankung angemessen ernähren kön-nen. Auch gibt Ihnen die Broschüre einen kurzen Überblicküber die einzelnen Nährstoffe, die mit der Nahrung aufge-nommen werden, und ihre Funktionen. Ebenso wird dieRolle der Leber im Stoffwechsel erklärt. Neben allgemeinenErnährungsempfeh lungen finden Sie einige spezielle diäte-tische Empfehlungen, die bei bestimmten Leber erkran kun -gen erforderlich sind, sowie Empfehlungen zur Ernährungbei Leberzirrhose und ihren Spätfolgen.

Dr. oec. troph. Mareike Daum

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Inhalt

Vorwort S. 2

1. Die Funktion der Leber S. 5

2. Nährstoffe und ihre Rolle in der Leber S. 62.1 Kohlenhydrate (Zucker) S. 7

Ballaststoffe S. 9

2.2 Fette (Lipide) S. 10

Cholesterin S. 12

2.3 Eiweiße (Proteine) S. 14

2.4 Vitamine S. 16

2.5 Mineralstoffe S. 16

2.6 Flüssigkeit S. 17

3. Ernährung bei Lebererkrankungen S. 183.1 Allgemeine Ernährungsempfehlungen S. 18

bei Lebererkrankungen

3.2 Einige Besonderheiten je nach Erkrankung S. 21

3.2.1 Virushepatitis S. 21

3.2.2 Leberschäden durch Arzneimittel, S. 22

Alkohol oder Umweltgifte

3.2.3 Stoffwechselbedingte Erkrankungen S. 22

Nicht-alkoholische Fettleber S. 22

Eisenspeicherkrankheit (Hämochromatose) S. 23

Kupferspeicherkrankheit (Morbus Wilson) S. 24

Morbus Meulengracht (Gilbert-Syndrom) S. 24

3.2.4 Autoimmune Erkrankungen S. 25

Primär biliäre Zirrhose (PBC) S. 25

Primär sklerosierende Cholangitis (PSC) S. 25

Autoimmunhepatitis S. 26

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1. Auflage November 20132., überarbeitete Auflage: Oktober 2017

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3.3 Spätfolgen S. 27

Zirrhose S. 27

Hepatische Enzephalopathie (HE) S. 30

Bauchwassersucht (Aszites) S. 31

Speiseröhrenkrampfadern (Ösophagusvarizen) S. 32

Lebertumoren S. 32

Transplantation S. 33

4. Weitere Informationen S. 354.1 Kaffee S. 35

4.2 Tee S. 36

4.3 Schimmelpilze S. 37

4.4 Giftige Pilze S. 38

4.5 Grapefruit: Vorsicht, Wechselwirkungen! S. 39

4.6 Fuselalkohole S. 40

4.7 „Leberreinigung“ S. 41

4.8 Ingwer bei Übelkeit S. 42

4.9 Zubereitung von Lebensmitteln S. 43

5. Übersichtstabellen zu Nährstoffen S. 44Kohlenhydrate, Ballaststoffe, Fette und Eiweiße S. 44

in Nahrungsmitteln

Vitaminhaltige Nahrungsmittel S. 45

Mineralstoffe in Nahrungsmitteln S. 46

Eiweißgehalt in Nahrungsmitteln S. 47

6. Quellenangaben S. 50

7. Weiterführende Adressen S. 52

Nachwort S. 55

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1. Die Funktion der Leber

Die Leber ist das zentrale Stoffwechselorgan des Körpers.Sie ist sowohl für die Aufnahme von Nährstoffen, für denStoffwechsel als auch für den Abbau von Giften verant-wortlich. Sie reguliert den Fett- und Zuckerstoffwechselsowie den Mineral-, Vitamin- und Hormonhaushalt. Ebensogehört der Aufbau wichtiger Eiweiße (Proteine) zu denAufgaben der Leber. Weiterhin ist die Leber ein Speicherortfür Zucker, Fette, Proteine und Vitamine, die je nach Bedarfumgewandelt und dem Körper zugeführt werden.

Die Leber entgiftet das Blut und reinigt es von Krank -heitserregern, Schadstoffen wie z. B. Umweltgiften undAbfallprodukten von Medikamenten oder der Ver dauung(z. B. Ammoniak, das beim Abbau von Amino säuren imDarm entsteht und giftig ist). Die giftigen Sub stanzen wer-den abgebaut und mit der Galle über den Darm ausge-schieden. Die Leber bildet außerdem einen Teil des Immun -systems, das für die Wundheilung und die Abwehr vonViren und Bakterien zuständig ist. Die von der Leber pro-duzierte Galle sorgt mit für die Fettverdauung und dieAufnahme der fettlöslichen Vitamine A, D, E und K.

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2. Nährstoffe und ihre Rolle in der Leber

Der Körper ist auf die Zufuhr von Nährstoffen über dieNahrung angewiesen, damit er funktionieren kann.Nahrungsmittel bestehen aus den Hauptnährstoffen Koh -len hydraten, Fetten und Eiweißen sowie aus Vita minen,Mineralstoffen, Ballaststoffen und Wasser. Täglich solltenca. 55 % Kohlenhydrate, ca. 30 % Fette und ca. 15 % Eiwei ße aufgenommen werden. Die tägliche und ausgewo-gene Nahrungsaufnahme ist für den Menschen notwendig.Einseitige Kostformen führen zu eingeschränkten Funk -tionen des Körpers und sind ausdrücklich zu vermeiden.Dazu zählen auch sehr fettarme, kohlenhydratarme odereiweißarme Diäten. Die folgende Abbildung soll helfen, einen Überblick übereine ausgewogene Nährstoffversorgung zu bekommen:

In der Abbildung werden die verschiedenen Lebens mittel -gruppen als Pyramide abgebildet und gezeigt, wie häufigman diese täglich zuführen sollte. Die Basis bilden dieGetränke, darauf folgen Gemüse und Obst, Getreide und

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Beilagen, Milch und Milchprodukte, Fleisch, Fisch, Wurstund Ei sowie Fette, Öle und Extras wie Süßigkeiten etc.Lebensmittel in der Basis der Pyramide können reichlichverzehrt werden, Lebensmittel, die sich in der Spitze befin-den, hingegen nur sparsam. Die Leber spielt in Bezug auf den Stoffwechsel der Nähr -stoffe eine wichtige Rolle. Ihre Funktionen hinsichtlich derNährstoffgruppen werden im Folgenden erklärt.

2.1 Kohlenhydrate (Zucker)

Kohlenhydrate sind lebensnotwendige Nährstoffe und lie-fern dem Körper Energie. Das Gehirn und die rotenBlutkörperchen decken ihren Energiebedarf ausschließlichdurch Glucose. Außer dem sind Kohlenhydrate Bestandteilevon DNA und RNA (Träger der Erbinformationen), Knochen,Binde gewebe und Sehnen sowie von Blut gruppen -substanzen und gerinnungshemmenden Stoffen. Auch umden Wasser- und Elektrolythaushalt aufrechtzuerhalten,sind Kohlen hydrate notwendig.Kohlenhydrate sind chemisch unterschiedlich aufgebaut:Man unterteilt diese in sogenannte Einfach-, Zweifach-und Mehrfachzucker (Mono-, Di- und Polysaccharide).Einfachzucker (z. B. Glucose) und Zweifachzucker (z. B.Lactose) liefern dem Körper aufgrund ihrer chemischenStruktur schnell Energie. Mehrfachzucker (z. B. Stärke) müssen dagegen mehrmalsgespalten werden und sind daher langsamer verwertbar.Daher lassen Mehrfachzucker den Blutzucker spiegel lang-samer ansteigen und machen länger satt als Ein- undZweifachzucker. Lebensmittel, die Mehrfach zucker enthal-ten, liefern oft auch wichtige Vitamine und Mineralstoffe.Daher sind sie für die Ernährung besser als Ein- und

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Zweifach zucker. Ein- und Zweifachzucker sind natürlicher-weise vor allem in Haushaltszucker, Süßigkeiten oder Bierenthalten. Kartoffeln, Nudeln, Gemüse und Getreide -produkte enthalten dagegen viele Mehrfachzucker undsind bei der Speisenauswahl zu bevorzugen.Alle Kohlenhydrate, die mit der Nahrung aufgenommenwerden, werden vom Körper zu Glucose umgebaut undweiter verwendet. Glucose, die nicht sofort vom Körperbenötigt wird, wird in der Leber und in den Muskeln in ihreSpeicherform (Glykogen) umgewandelt und gespeichert.Bei Bedarf kann das Glykogen dann wieder freigesetztwerden. Die Leber kann jedoch nur einen relativ geringenTeil an Glykogen speichern. Der Rest der überschüssigenGlucose wird zu Fett umgewandelt und im Fettgewebe undin der Leber eingelagert.

Was passiert, wenn Sie zu wenigKohlenhydrate aufnehmen?

Wenn Sie nicht genügend Kohlenhydrate über dieNahrung aufnehmen, gleicht die Leber den Mangel eineZeit lang aus, indem sie auf ihre Glykogenspeicher zurück -greift. Dies ist aber nur solange möglich, bis die Speicheraufgebraucht sind. Danach verbrennt der Körper vermehrtFette und zum Teil auch Eiweiße, um Energie zu gewinnen.Die Fette und Eiweiße stehen dann weniger für ihreeigent lichen Funktionen zur Verfügung. Hierdurch kann eszu verschiedenen Mangelerscheinungen kommen: Bei zuwenig Körperfett können bestimmte Nährstoffe wie z. B.fettlösliche Vitamine schlechter aufgenommen werden,während es durch den Eiweißmangel u. a. zu Muskelabbaukommen kann. Eine ausreichende Kohlenhydratzufuhr istdaher wichtig.

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Was passiert, wenn Sie zu vieleKohlenhydrate aufnehmen?

Werden dauerhaft mehr Kohlenhydrate aufgenommen alsbenötigt, werden diese in Fett umgewandelt und im Fett -gewebe und in der Leber gespeichert. Es kommt zu einerGewichtszunahme bzw. langfristig zu Übergewicht. Über -gewicht kann viele gesundheitsschädliche Folgen nach sichziehen, wie z. B. verminderte körperliche Leis tungs fähigkeitoder Schäden im Bewegungsapparat. Ebenso birgt Überge-wicht ein erhöhtes Risiko für Krank heiten wie Diabetes,koronare Herzkrankheiten, Herz in farkt, Schlag anfall oderBluthochdruck. Übergewicht ist auch eine der Haupt -ursachen für die Entstehung einer Fettleber.

Ballaststoffe

Ballaststoffe sind Kohlenhydrate, die nahezu unverdaulichsind und der Sättigung, Verdauung und einer gesundenDarmflora dienen. Sie erhöhen das Stuhlvolumen undregen die Darmbewegung an. Ballaststoffreiche Nahrungpassiert den Darm schneller, wodurch weniger Giftstoffegebildet werden. Zusätzlich binden Ballaststoffe auchGiftstoffe und Cholesterin im Darm und beugen Gallen -steinen vor. Bei einer hohen Ballaststoffaufnahme ist eineausreichende Flüssigkeitsaufnahme wichtig. Ballaststoffesind nur in pflanzlichen Lebensmitteln enthalten, nicht intierischen. Viele Ballastsstoffe befinden sich z. B. inVollkornprodukten, Müsli, Obst, Kartoffeln und Gemüse.

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2.2 Fette (Lipide)

Auch die Fette (Lipide) zählen zu den lebensnotwendigenNährstoffen. Sie liefern und speichern Energie und sind fürzahlreiche weitere Prozesse im Körper notwendig: Sie die-nen der Aufnahme fettlöslicher Vitamine und sindBausteine für Botenstoffe und Zellmembranen. Außerdemübt Fett eine Schutzfunktion aus, indem es wichtigeOrgane umlagert und sie damit stoßunempfindlich macht.Ebenso hilft Fett, die Körperwärme aufrechtzuerhalten.In der Leber werden die bereits durch den Verdauungs -prozess zerkleinerten Fette so um- und abgebaut, dass siedem Körper zur Verfügung stehen. Überschüssiges Fettwird in den Fettzellen in Form von sogenanntenTriglyceriden (Speicherfetten) gespeichert. Ebenso kann dieLeber aus Zuckern und Eiweißen Fettsäuren herstellen:Fettsäuren sind die kleinsten Bestandteilen der Fette. Diesewerden gespeichert und können bei Bedarf zur Energie -gewinnung herangezogen werden. Die Leber produziertzudem die Gallensäuren, die für die Fettverdauung not-wendig sind.Doch Fett ist nicht gleich Fett: Auch die Zusam men setzungder Fettsäuren ist wichtig. Man unterscheidet zwischengesättigten und ungesättigten Fettsäuren sowie zwischenessenziellen und nicht essenziellen Fett säuren. Ungesät tigte Fettsäuren sind im Körper reaktionsfreudigerals gesättigte. Die gesättigten Fettsäuren werden schnell inden Fettdepots gespeichert. Die ungesättigten Fettsäurengehen hingegen zahlreiche Reaktionen ein und stehen fürorganische Bauprozesse bereit. Zudem wird einigen unge-sättigten Fettsäuren eine gefäßschützende Wirkung zuge-sprochen. Die Aufnahme ungesättigter Fettsäuren ist daherzu bevorzugen. Essenzielle Fettsäuren sind bestimmteungesättigte Fettsäuren, die nicht selber vom Körper gebil-det werden können, aber für diesen lebensnotwendig sind

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und wichtige Funktionen im Stoffwechsel übernehmen. Siemüssen daher mit der Nahrung aufgenommen werden.Ungesättigte Fettsäuren sind vor allem in pflanzlichenProdukten, wie z. B. in Raps-, Oliven-, Distel- oder Leinölenthalten. Tierische Fette wie Fleisch, Schmalz, Butter oderMilch enthalten vor allem gesättigte Fettsäuren. Neben gut sichtbaren Fetten (z. B. Öl, Butter oderMargarine) ist Fett aber auch in zahlreichen Lebensmittelnversteckt. Versteckte Fette findet man beispielsweise inWurst, in vielen Fertiggerichten, Süßigkeiten, Gebäck oderKäse erzeugnissen.

Was passiert, wenn Sie zu wenig Fettaufnehmen?

Eine ausreichende Fettzufuhr ist notwendig, um dieKörperfunktionen zu erhalten. Es wird eine täglicheFettaufnahme von ca. 60–70 g empfohlen. Nehmen Siedauerhaft zu wenig Fett mit der Nahrung auf und sind dieFettreserven des Körpers aufgebraucht, können die Funk -tio nen, die die Fette im Körper ausüben, nicht mehr in vol-lem Maße erfüllt werden. Fettlösliche Vitamine könnennicht mehr aufgenommen werden, was zu Mangel erschei -nungen führt. Auch ist die Zufuhr essentieller Fettsäurennicht mehr gewährleistet. Dies kann zu Haut verände run -gen, Wachstumsstörungen und einer erhöhten Infekt -anfälligkeit führen.

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Was passiert, wenn Sie zu viel Fett aufnehmen?

Fett hat einen relativ hohen Energiegehalt, der doppelt sohoch ist wie bei Kohlenhydraten und Eiweißen. Wenn Siedauerhaft mehr Fett mit der Nahrung aufnehmen, als Sieverbrauchen, wird das überschüssige Fett vom Körper alsDepotfett gespeichert. Dies führt zu Übergewicht und sei-nen bereits beschriebenen Folgen. Auch in den Leberzellenkommt es zu einer Ablagerung von Fett, was zu einerFettleber führen kann.

Cholesterin

Cholesterin ist eine fettähnliche Substanz. Es ist Bestand -teil der Zellwände und verantwortlich für die Bildung vonHormonen, Gallensäuren und Vitamin D. Cho les terin istnur in tierischen Lebensmitteln enthalten. Be son ders cho-lesterinreich sind Hühnereier, Innereien, Aal, Mayonnaise,Schmalz oder Butter. Doch nicht allein der Cholesterin -gehalt eines Nahrungsmittels beeinflusst den Cholesterin -spiegel im Blut, sondern vielmehr die Art und Menge derNahrungsfette insgesamt. Generell wichtig ist eine insgesamtgesunde Ernährung und reduzierte Auf nah me vonLebensmitteln, die gesättigte Fettsäuren enthalten. Der größte Teil des sich im Körper befindlichen Choles te -rins wird nicht über die Nahrung aufgenommen, sondernvom Körper selber produziert, besonders in der Leber undim Darm. Der Körper versucht, den Cholesterinspiegel zu regulieren:Wird zu wenig Cholesterin aufgenommen, erhöht die Leberdie Produktion. Wird zu viel Cholesterin über die Nahrungaufgenommen, produziert die Leber weniger körper eigenesCholesterin. Dennoch kann eine dauerhaft ungünstige

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fettreiche Ernährung mit vielen gesättigten Fettsäuren, diein der Regel auch mehr Cholesterin enthält, zu einemerhöhten Cholesterinwert führen und sollte vermiedenwerden. Ebenso begünstigt eine ungesunde Lebensweise(Übergewicht, wenig/kein Sport, Rauchen etc.) einenhohen Cholesterinspiegel im Blut. Umgekehrt kann aberauch das „gute“ sogenannte HDL-Cholesterin durch Sport,Gewichtsreduktion und Nikotinabstinenz erhöht werden!Denn wie beim Fett gilt auch hier: Cholesterin ist nichtgleich Cholesterin. Es wird zwischen sogenanntem HDL-und LDL-Cholesterin unterschieden. HDL-Cholesterin hatgünstige Wirkungen auf den Körper, LDL-Cholesterinschädliche. Wenn zu viel LDL-Cholesterin im Blut ist, lagertsich das Cholesterin an den Arterienwänden an und kannzu Verkalkungen und Gefäßverengungen führen. DasRisiko für koronare Herzerkrankungen, Herzinfarkt undSchlaganfall ist erhöht. Das HDL-Cholesterin hingegenkann LDL-Cholesterin, das sich an die Arterienwände ange-lagert hat, aufnehmen und zur Leber befördern. Dort wirdes zu Gallensäuren umgebaut und mit dem Gallensaftabgesondert. Ein hoher HDL-Cholesterinwert und ein nie-driger LDL-Cholesterinwert sind also gut für den Körper.

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HDL-Cholesterin = gut

LDL-Cholesterin = schlecht

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2.3 Eiweiße (Proteine)

Eiweiße (Proteine) sind aus Aminosäuren, den kleinstenBausteinen der Eiweiße, aufgebaut und für den Menschenlebenswichtig. Sie sind am Aufbau der Muskulatur beteiligtsowie an der Herstellung von Hormo nen und Enzymen, diefür den weiteren Stoffwechsel notwendig sind. Sie sindBausteine für Zellwände, Gerin nungs faktoren und Anti -körper. Ebenso übernehmen sie den Transport bestimmterStoffe im Körper, wie z. B. der Fettsäuren, und üben aucheine Stütz- und Gerüstfunktion aus. Sind die Kohlen -hydrat reserven und Fettspeicher zur Energie lieferung auf-gebraucht, nutzt der Körper auch Ei weiße als Energie -quelle, was jedoch sehr unökonomisch ist.Die Leber ist das zentrale Organ für die Regulation desAminosäure-Stoffwechsels. In der Leber werden ausAmino säuren Eiweiße hergestellt. Bei der Eiweißverdauungim Darm entsteht das Abbauprodukt Ammoniak; dieseswird von der Leber zu Harnstoff umgebaut und über dieNieren ausgeschieden.Sehr eiweißreiche Lebensmittel sind beispielsweiseGeflügel, Fisch, Fleisch, Wurst, Milchprodukte und Hülsen -früchte.

Was passiert, wenn Sie zu wenig Eiweiß aufnehmen?

Wenn Sie nicht genügend Eiweiße mit der Nahrung auf-nehmen, werden zuallererst in der Leber Eiweiße mobili-siert. Dadurch nehmen der Eiweißgehalt in der Leber unddas Lebergewicht ab. Sind auch die körpereigenenReserven aufgebraucht, kommt es zu Beeinträchtigungender körperlichen und geistigen Leistungsfähigkeit. Auchdas Immunsystem wird geschwächt und die Anfälligkeit

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für Infekte steigt. Eiweißmangel kann zu Muskelabbau undzu ungewolltem Gewichtsverlust führen. Ebenso kann eszu Wassereinlagerungen im Körper sowie zu Funktions stö -rungen von Organen kommen. Außerdem verringert sichbei zu geringer Eiweißzufuhr die Fähigkeit der Leber, Gifteund Stoffwechselprodukte auszuscheiden. Ver dauungs -beschwerden, frühzeitiges Altern und Entwick lungs -störungen können weitere Folgen von Eiweißmangel sein.

Was passiert, wenn Sie zu viel Eiweißaufnehmen?

Wird dauerhaft zu viel Eiweiß aufgenommen, kann diesLeber und Nieren belasten: Beide Organe sind gemeinsamdafür verantwortlich, Eiweiße zu verwerten und schädlicheAbbauprodukte auszuscheiden.Überschüssiges Eiweiß wird im Körper eingelagert, sodassBlutzellen schlechter Sauerstoff aufnehmen können.Hierdurch kann es zu Durchblutungsstörungen kommen.Weitere Folgen einer dauerhaften, zu hohen Eiweiß auf -nahme können Osteoporose, Arteriosklerose oder Diabetesmellitus sein.Bei Leberzirrhose kann eine zu hohe Eiweißaufnahmemanchmal dafür mitverantwortlich sein, dass Störun gender Hirnfunktion auftreten. Dies ist aber nicht immer derFall. Bitte lesen Sie hierzu das Kapitel „Hepatische Enze -phalopathie“ auf Seite 30.

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2.4 Vitamine

Vitamine erfüllen zahlreiche wichtige Aufgaben im Körper.Sie dienen u. a. der körpereigenen Abwehr, der Bildung vonHormonen oder der Entgiftung des Körpers. Sie werden inwasserlösliche und fettlösliche Vitamine unterteilt.Wasser lösliche Vitamine verteilen sich gut in den flüssigenRegionen des Körpers (Blut, Zellzwischenräume etc.), fett-lösliche Vita mine müssen im Körper erst von einer Hülleumgeben werden, um transportfähig zu werden. In der Leber werden die fettlöslichen Vitamine A, D, E und Kgespeichert. Ebenso ist die Leber am Aufbau der B-Vita -mine und des Vitamin K beteiligt. Wasserlösliche Vita mine(Vitamin C und die B-Vitamine) werden vom Körper nichtgespeichert, mit Ausnahme des Vitamins B12.Werden von einem Vitamin zu geringe Mengen aufgenom-men, kann dies zu Mangelerscheinungen führen.Auch zu große Mengen eines Vitamins können schädlichsein. Überdosierungen von Vitamin A können sogar einLeber versagen verursachen.Insgesamt ist es günstiger, Vitamine durch eine ausgewo-gene Ernährung aufzunehmen als durch Vitaminpräparate.

2.5 Mineralstoffe

Mineralstoffe können nicht vom Körper selbst gebildetwerden, sondern müssen über die Nahrung aufgenommenwerden. Sie erfüllen unterschiedliche Aufgaben im Körper.Mineralstoffe können z. B. Bestandteil von Knochen undZähnen sein. Mineralstoffe sind auch dafür mitverantwort-lich, den Wasserhaushalt und Stoffwechselprozesse zuregulieren. In der Leber werden einige Spurenelemente wiez. B. Eisen, Kupfer, Zink und Mangan gespeichert.Eine ausreichende Aufnahme von Mineralstoffen ist wich-

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tig, da es bei einer zu geringen Aufnahme zu Mangel -erscheinungen kommen kann. Werden dem Körper hinge-gen zu viele Mineralstoffe zugeführt, kann dies zuVergiftungserscheinungen führen.Auch bei Mineralstoffen ist es besser, diese durch eine aus-gewogene Ernährung aufzunehmen statt durch Supple -mente.

2.6 Flüssigkeit

Für das Funktionieren des Körpers ist es auch wichtig,jeden Tag genügend Flüssigkeit aufzunehmen. Dazu eignen sich vor allem Mine ral wasser, aber auch stark ver-dünnte Saftschorlen oder ungesüßte Früch tetees sowie(in Maßen) Kräu ter tees.Softdrinks, industriell gefertigteSäfte, Eistees, Milch shakes undSmoothies enthalten viel Zu ckerund sind daher zur De ckungdes Flüssigkeits bedarfs nichtge eig net. Auch Alkohol ist zur Flüssig -keits zu fuhr ungeeignet. Alko holwirkt leberschädigend, kannsüchtig machen und hemmtden Fettabbau, wo durch er dieEnt stehung von Über gewichtund seine Folgen fördert. BeiLeber er kran kungen sollte Alko -hol streng gemieden werden.Die Leber und Niere dienen als Entgiftungsstationen desKörpers. Dafür – und für weitere zahlreiche Körper funk tio -nen – ist eine ausreichende Flüssigkeitszufuhr not wendig.

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3. Ernährung bei Lebererkrankungen

3.1. Allgemeine Ernährungsempfehlungen bei Lebererkrankungen

Die Ernährung und die Leberfunktionen stehen in engemZusammenhang. Eine gesunde Ernährungsweise kann denKrankheitsverlauf positiv beeinflussen. Bei chronischenLebererkrankungen wird generell eine leichte Vollkostempfohlen. Ein Idealgewicht ist anzustreben. Dabei können Sie sich amBody-Mass-Index (BMI) orientieren: Dieser dient alsStandard zur Beurteilung des Körper ge wichts. Der BMI-Wert sollte zwischen 18,5 und 25 liegen. Ererrechnet sich wie folgt: Körpergewicht (in kg) geteiltdurch Körpergröße (in m) zum Quadrat. Bei einem 1,80 mgroßen Mann mit 75 kg Körpergewicht würde sich z. B. einBMI von 23 ergeben (75 geteilt durch 1,80 mal 1,80 = 23).Dieser Wert entspricht dem Normalgewicht. Bei Übergewicht sollte abgenommen, bei Untergewichtzugenommen werden. Dabei ist es wichtig, dass dieReduktion oder Zunahme langsam und nicht schlagartigerfolgt. Eine Gewichts abnahme von 250–500 g pro Wochesollte normalerweise nicht überschritten werden. Eine Leberschonkost, wie sie früher empfohlen wurde, istheute überholt. Das Gleiche gilt für eine „Quarkdiät“. Auchsollte von einer eiweißreduzierten Kost, sofern diese nichtdiätetisch erforderlich ist, abgesehen werden. Die tägliche Eiweißzufuhr sollte bei ca. 0,8 g pro kgKörper gewicht liegen. Die Reduktion von Eiweiß in derNahrung ist generell nicht sinnvoll und nur in Sonder fällennotwendig. Hochwertige pflanzliche Eiweiße sind günsti-ger als tierische Eiweiße, am besten ist jedoch dieKombination von pflanzlichen und tierischen Eiweißen.

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10 Regeln der DGE:

1. Lebensmittelvielfalt genießen 2. Gemüse und Obst – nimm „5 am Tag“ 3. Vollkorn wählen4. mit tierischen Lebensmitteln die Auswahl

ergänzen5. gesundheitsfördernde Fette nutzen6. Zucker und Salz einsparen7. am besten Wasser trinken8. schonend zubereiten9. achtsam essen und genießen10. auf das Gewicht achten und in Bewegung

bleiben

Finden Sie heraus, was Sie vertragen

Es können individuelle Nahrungsunverträglichkeiten oderAllergien gegen Nahrungsmittel auftreten, z. B. bei sehrfettigen Speisen, scharf Angebratenem, blähendemGemüse wie Kohl, Bohnen oder Erbsen usw. Wenn SieUnver träglichkeiten bei einem bestimmten Nahrungs -mittel feststellen, meiden Sie dieses.

Als Orientierungshilfe für eine ausgewogene und gesundeErnährung gelten die zehn Regeln der Deutschen Gesell -schaft für Ernährung (DGE):

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haltige Pralinen, Desserts, Ku chen,warme Speisen etc. und soge-

nannte „alkoholfreie“ Ge -trän ke (z. B. alkoholfreiesBier), da diese häufigeinen Rest alkohol gehalthaben. Die Ein nah mevon alko holhal ti gen

Medi ka ment en sollte nurin Absprache mit dem Arzt

erfolgen.

Was tun bei Appetitlosigkeit und Übelkeit?

Appetitlosigkeit und Übelkeit können sowohl durch Leber -erkrankungen als auch bei bestimmten Therapien auftre-ten. Längere Hungerzeiten sollte man trotzdem verhindernund den Körper kontinuierlich mit Nährstoffen versorgen,um einen ungewollten starken Gewichts verlust zu vermei-den. Versuchen Sie, etwa sechs kleinere Mahlzeiten überden Tag verteilt zu sich zu nehmen – immer dann, wennSie etwas Appetit verspüren. Meiden Sie starke Essens -gerüche, da diese die Übelkeit verstärken können. Ingwerkann in einigen Fällen die Übelkeit lindern. Mitunter kön-nen auch Medikamente gegen Übelkeit sinnvoll sein;besprechen Sie dies mit Ihrem Arzt.

Alkohol meiden!

Wichtig bei allen Lebererkran kungen ist es, Alkohol nachMög lichkeit ganz zu meiden. Dazu zählen auch alkohol-

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3.2 Einige Besonderheiten je nachErkrankung

Je nach Krankheitsbild sind manchmal Besonderheiten beider Ernährung zu beachten. Diese werden im Folgendenvorgestellt.

3.2.1 Virushepatitis

Es gibt verschiedene Hepatitis-Viren, die auf unterschiedli-che Art übertragen und ggf. behandelt werden. Hepatitis Awird niemals chronisch, Hepatitis B, C und D könnenjedoch chronisch verlaufen und langfristig die Leber schä-digen. Hepatitis E heilt fast immer von selbst aus und chro-nische Verläufe sind sehr selten.

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Hepatitis-Viren A, B und C im Elektronenmikroskop

Hepatitis A Hepatitis B Hepatitis C

Auch bei chronischer Virushepatitis gelten die gleichen all-gemeinen Ernährungsempfehlungen wie bei anderen chro-nischen Lebererkrankungen. Eine spezielle Diät ist nichtnotwendig. Alkohol sollte streng gemieden werden. Kaffeescheint dagegen einen positiven Einfluss auf den Krank -heitsverlauf zu haben. Wie bei allen Leber er kran kungenwird eine leichte Vollkost empfohlen. IndividuelleUnverträglichkeiten sollten getes tet und vermieden wer-den. Ebenso wie andere Patienten sollten auch Hepatitis-Patienten nicht rapide an Körper gewicht abnehmen.

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3.2.3 Stoffwechselbedingte Erkrankungen

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Nicht-alkoholische Fettleber

Übergewicht, Insulinresistenz und Diabetes können häufigeine nicht-alkoholische Fettlebererkrankung verursachen(NAFLD). In diesen Fällen ist ein schonender Gewichts -abbau durch mehr Bewegung und eine kalorienreduzierteKost anzuraten.So ge nann te Einfach zucker (Glucose = Traubenzucker),Fructose (= Frucht zucker), Galactose (= Schleimzucker)sollten möglichst gemieden werden. Einfachzucker liefern

3.2.2 Leberschäden durch Arzneimittel,Alkohol oder UmweltgifteBei Lebererkrankungen oder Leberschäden durch Medi ka -mente, Alkohol oder Umweltgifte lautet die wichtigste Re gel,die schädliche Sub stanz zu meiden. Eine alkoholische Fettleber ist das erste Stadium einerLeberschädigung; diese kann sich durch konsequentenAlko hol verzicht aber zurückbilden. Wenn bereits eineZirrhose vorliegt, kann sich die Leber nicht oder nur teil-weise regenerieren. Auch hier hat konsequenter Alkohol -verzicht jedoch einen positiven Einfluss auf Gesundheitund Lebenserwartung.Bei Leberschäden durch andere Toxine wie Medikamenteoder Umweltgifte gelten die gleichen allgemeinen Ernäh -rungs empfehlungen wie bei anderen Lebererkrankungen.Falls bereits eine Leberzirrhose mit Komplikationen vor-liegt, bestehen jedoch spezielle Ernährungsregeln. Bittelesen Sie hierzu das Kapitel „Spätfolgen“ auf Seite 27.

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sehr schnell viel Energie, werden bei einem Überschuss inder Leber bevorzugt in Triglyceride (Speicherfette) umge-wandelt und begünstigen somit die Entstehung einerFettleber. Einfach zucker sind z. B. in vielen Fertig produktenund Softdrinks enthalten, aber auch in Natur produktenwie Honig und Obst. Dies bedeutet für Obst und Honig je -doch nicht, dass diese nicht mehr verzehrt werden sollten!Diese enthalten neben Einfachzuckern zahlreiche Vita -mine, Mineralstoffe und sogenannte sekundäre Pflan zen - stoffe, die für den Organismus nützlich sind.Bei der Fettzufuhr sollten ungesättigte Fettsäuren bevor-zugt und die Zufuhr gesättigter Fettsäuren reduziert werden.

Eisenspeicherkrankheit (Hämochromatose)

Bei Patienten mit einer Eisenspeicherkrankheit (Hämo chro -matose) speichert der Körper aufgrund eines vererbtenGendefekts zu viel Eisen. Dies kann zu schweren Schä denan der Leber und anderen Organen führen. Viele Patientenwerden durch Aderlässe therapiert, um das überschüssigeEisen auszuleiten. Bei diesen Patienten hat eine eisenarmeDiät keinerlei Einfluss auf den Krank heits verlauf. Eisen-enthaltende Vitaminpräparate und eisenergänzendeNahrungsmittel sollten jedoch gemieden werden. Da Vitamin C die Eisenaufnahme fördert, sollte die täglicheZufuhr von Vitamin C auf 500 mg begrenzt werden (z. B.insgesamt enthalten in einer Paprika, Kiwi, Orange undeiner Handvoll schwarzer Jo han nis beeren). Gerbsäure ausSchwarztee, Calcium aus Milchprodukten sowie Ballast -stoffe aus Vollkornprodukten hingegen hemmen die Auf -nahme von Eisen, wovon Patienten profitieren können.Auch bei der Eisenspeicherkrankheit sollte natürlich aufAlkohol möglichst verzichtet werden. Ebenso ist eine aus-reichende Eiweißzufuhr wichtig.

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Kupferspeicherkrankheit (Morbus Wilson)

Morbus Wilson ist eine seltene Erbkrankheit, bei der derKörper Kupfer nicht in ausreichendem Maße ausscheidet.Hierdurch können Schäden in der Leber, den Nieren, imGehirn und in der Hornhaut des Auges entstehen. Morbus-Wilson-Patienten sollten sich kupferarm ernährenund kupferreichen Lebensmittel meiden, wie z. B. Meeres -früchte und -fische, Innereien, große Fleisch- und Wurst -mengen, Nüsse, Pilze, Kakao, Schokolade und Rosinen.Zudem ist es sinnvoll, die Nahrung in weitgehend kupfer-freien Gefäßen zuzu bereiten. Kupfer steht mit Zink in Wechselwirkung. Hoch dosierteMengen an Zink bewirken eine schlechtere Aufnahme vonKupfer, was Morbus-Wilson-Patienten ausnutzen können.Lebensmittel mit einem hohen Zinkgehalt sind beispiels-weise Austern, Leber, Weizenkleie oder Cashewkerne. ObZinkpräparate sinnvoll sind und wenn ja, in welcher Dosis,sollte mit dem Arzt besprochen werden.

Morbus Meulengracht (Gilbert-Syndrom)

Meulengracht ist eine meist harmlose Stoff wechsel -störung, bei der der gelbbraune Gallefarbstoff Bilirubinnicht ausreichend umgebaut und ausgeschieden werdenkann. Mögliche Symptome sind eine Gelbfärbung der Hautund Augen, Müdigkeit, seltener auch Magen-Darm-Beschwerden. Bei Meulengracht werden jedoch weder dieLeber noch andere Organe geschädigt.Zu Meulengracht sind keine speziellen Diätvorschriften be -kannt. Wie bei allen Lebererkrankungen gilt als Emp -fehlung eine leichte Vollkost. Lange Zeiten des Hungernsebenso wie Alkoholkonsum sollten jedoch gemieden wer-den, da das Bilirubin hierdurch häufiger wieder ansteigt.

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3.2.4 Autoimmune Erkrankungen

Primär biliäre Zirrhose (PBC)

Bei primär biliärer Zirrhose (PBC) werden die kleinenGallengänge in der Leber angegriffen und zerstört. Lang -fristig greift die Entzündung auf das gesamte Leber ge webeüber und kann im Endstadium zur Zirrhose führen.Ist die Erkrankung bereits fortgeschritten, können nichtmehr genug Gallensäuren hergestellt werden: Nahrungs -fette werden nicht ausreichend verstoffwechselt, was viel-fach zu Darmproblemen und Fettstühlen führt. Auch kanndie Aufnahme der fettlöslichen Vitamine A, D, E und Kgestört sein. Um die Verdaulichkeit der Fette zu verbessern, könnenMCT-Fette (mittelkettige Fette) eingesetzt werden. DerDarm kann diese ohne die Hilfe von Gallensäure aufneh-men und dem Körper als Energiequelle zur Ver fügung stel-len. MCT-Fette kommen nicht natürlicherweise inNahrungsmitteln vor; sie können nur durch mit MCT-Fetten angereicherte Lebensmittel aufgenommen werden,welche z. B. in Reformhäusern erhältlich sind. Bei Mangel -zu stän den können auch fettlösliche Vitamine verstärktzugeführt werden. Ist dies mit der Nahrung nicht möglich,lassen sich Vitamine auch als Spritze verabreichen.Besprechen Sie mit Ihrem Arzt, ob MCT-Fette und einegesteigerte Zufuhr von Vitaminen bei Ihnen empfehlens-wert sind.

Primär sklerosierende Cholangitis (PSC)

Bei der primär sklerosierenden Cholangitis (PSC) kommt eszur Entzündung der großen Gallengänge in der Leber, waszu Gallenstau führt. Langfristig kann der Gallenstau zur

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Zirrhose führen, zudem besteht ein Risiko für Gallen -wegstumoren. Derzeit sind uns keine besonderen Diätempfehlungen fürMenschen mit einer PSC bekannt. Wie bei allen Leber -erkran kungen gilt als Empfehlung eine leichte Vollkostsowie der Verzicht auf Alkohol.PSC kann jedoch oft mit einer entzündlichen Darm -erkrankung einhergehen (Colitis ulcerosa oder MorbusCrohn). Für beide Darmerkrankungen gibt es ausführlicheund je nach Situation sehr spezifische Ernährungs emp -fehlungen, die jedoch für diese Broschüre zu umfangreichsind. Weitere Informationen zur Ernährung bei Colitisulcerosa und Morbus Crohn finden Sie bei der DeutschenMorbus Crohn/Colitis ulcerosa Vereinigung e. V. (siehe„Weiterführende Adressen“ auf S. 52).

Autoimmunhepatitis

Bei der Autoimmunhepatitis greift das eigene Immun -system die Leberzellen an, was zu einer Leberentzündung(Hepatitis) führt. Die Folgen können ein akutes Leber -versagen oder langfristig eine Leberzirrhose sein.Bei Autoimmunhepatitis gelten die gleichen allgemeinenErnährungs empfehlungen wie bei den anderen Leber -erkrankungen.

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3.3 Spätfolgen

Eine diätetische Therapie ergibt sich erst, wenn Spätfolgeneiner Lebererkrankung auftreten. Damit sind insbesondereKomplikationen gemeint, die bei fortgeschrittener,„dekompensierter“ Zirrhose auftreten.

Zirrhose

Liegt eine anfängliche Zirrhose in kompensierter Form vor,sind noch keine besonderen diätetischen Maßnahmen not -wendig. Es gelten die allgemeinen Empfeh lun gen beiLebererkrankungen sowie eine absolute Alko hol abstinenz.

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Wenn eine fortgeschrittene Leberzirrhose in dekompen-sierter Form vorliegt, sind spezielle diätetische Maß nah -men erforderlich. Viele Patienten zeigen Zeichen einer Mangelernährung.Nährstoffe werden nur noch vermindert aufgenommenund es wird mehr Energie verbraucht. Ebenso verlierenviele Zirrhosepatienten den Appetit und haben einschnelle res Sättigungsgefühl, sodass sie zusätzlich wenigerEnergie aufnehmen. Die Herstellung von Eiweiß in derLeber ist gestört und es werden vermehrt Eiweiße abge-baut. Die Patienten leiden daher an krankheitsbedingtemGewichtsverlust und Eiweißmangel. Oft fehlen ihnen auchbestimmte Nähr stoffe wie z. B. die fettlöslichen Vitamine

gesunde Leber Leberzirrhose

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A, D, E und K sowie die Mineralstoffe Zink, Eisen, Calciumund Magnesium.Um nicht abzunehmen, sollten sich Zirrhosepatientenhoch kalorisch ernähren. Folgende Formel hilft dabei, denausreichenden Energiebedarf bei Zirrhose zu berechnen:

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Eine ausreichende Kalorienzufuhr kann z. B. durch eineErhöhung der Fettzufuhr erreicht werden (z. B. Sahneanstatt Milch in den Kaffee geben, Suppen und Soßen mitButter anreichern). Wird das viele Fett nicht vertragen,können alternativ MCT-Fette (mittelkettige Fette) einge-nommen werden. Der Darm kann diese auch ohne die Hilfevon Gallensäure aufnehmen, damit diese dem Körper alsEnergie zur Verfügung stehen. MCT-Fette kommen nichtnatürlicherweise in Nahrungs mitteln vor. Sie können nurdurch mit MCT-Fetten angereicherte Lebensmittel zuge-führt werden, welche in Reformhäusern erhältlich sind.Neben dem höheren Fettanteil können zur Energie -anreicherung auch vermehrt Kohlenhydrate aufgenommenwerden; dies kann entweder über die Nahrung geschehenoder mithilfe von Supplementen wie z. B. Maltodextrin.Maltodextrin ist ein geschmacksneutrales Pulver, das ausMaisstärke gewonnen wird und z. B. in der Apothekeerworben werden kann. Es lässt sich einfach bei der Zube -rei tung von Speisen einrühren. Diabetiker sollten jedochauf Malto dextrin verzichten.Früher wurde zwar oft eine Eiweißreduktion empfohlen,

Energiebedarf:

Das Normalgewicht (Körper größe in cm minus 100) wirdmit 35 multipliziert.

Beispiel einer 1,70 m großen Frau:(170 – 100) x 35 = 2.450 Der tägliche Energiebedarf liegt demnach bei 2.450 kcal.

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davon sollte aber, bis auf seltene Ausnahmen, abgesehenwerden. Eine längerfristige Eiweißreduktion führt zu Ge -wichtsverlust, Abbau von Muskelmasse und Organ ei weißund ist somit auf Dauer schädlich. Zirrhosepatien ten habenverkleinerte Glykogenreserven und gelangen da durchschneller als Gesunde in den Hungerzustand: Dieser kannbereits nach 16 statt 36 Stunden eintreten. Daher greiftder Körper bei Zirrhose schneller auch auf körper eigeneEiweißreserven zurück, um Energie zu gewinnen.Soweit nicht anders vom Arzt empfohlen, sollten täglich1,2 bis 1,5 g Eiweiß pro kg Körpergewicht aufgenommenwerden. Pflanzliches Eiweiß sowie Eiweiß in Milch -produkten wirkt sich positiv auf die Körperfunktio nen aus,daher ist eine vermehrte Aufnahme empfehlenswert.Tierisches Eiweiß aus Fleisch, Fisch und Wurst hat eherungünstige Wirkungen und sollte bei Zirrhose nur inMaßen konsumiert oder ganz gemieden werden.Wenn eine ausreichende Kalorien- und Eiweißzufuhr überdie Nahrung nicht möglich ist, kann Trink- und Sonden -nahrung zur Ergänzung herangezogen werden. Diese sindüber die Apotheke erhältlich. Informieren Sie sich diesbe-züglich bei Ihrem Arzt.Vitamine und Mineralstoffe liegen bei Zirrhosepatientenhäufig auch in zu geringem Maße vor. Dies betrifftbesonders die fettlöslichen Vitamine A, D, E, K, aber auchdie B-Vita mine sowie die Mineralstoffe Zink, Eisen, Kaliumund Cal cium. Bei einem Mangel können ergänzendVitamin- und Mine ralstoffpräparate eingenommen wer-den. Die Einnahme und Dosierung sollte mit dem Arztbesprochen werden, da Überdosierungen von Vitaminenschädlich sein können. Insbesondere Überdosierungen mitVitamin A können die Leber schädigen.Auch eine ausreichende Ballaststoff zufuhr ist bei Zirrhose -patienten wichtig, da Ballaststoffe Giftstoffe binden unddie Verdauung anregen.

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Hepatische Enzephalopathie (HE)

Bei der hepatischen Enzephalopathie (HE) kommt es zuStörungen der Gehirnleistung. Die Ursache sind Giftstoffe,welche von der kranken Leber nicht mehr ausreichend ausdem Blut gefiltert werden. Mögliche Ursachen sind u. a.bakterielle Infektionen, Medi ka menten fehler oder Blutun -gen im Magen-Darm-Trakt. Bei einem Teil der Betroffenenist die HE durch Nahrungs eiweiß ausgelöst, aus dem imDarm Am mo niak entsteht.

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Nur wenn die HE erkennbar auf Nahrungseiweiße zurück -geht (z. B. wenn HE-Symptome kurz nach einer eiweißrei-chen Mahl zeit auftreten), ist eine eiweißreduzierte Kostanzuraten, um den Ammoniak spiegel möglichst gering zuhalten. Die Eiweißzufuhr kann dabei vorübergehend auf0,6 bis 0,8 g Eiweiß pro kg Körpergewicht gesenkt werden.Allerdings handelt es sich dabei um Richtwerte und diegenaue Grenze muss individuell ausgetestet werden. Die Eiweiß reduktion sollte zeitlich begrenzt sein und unterstrenger ärztlicher Überwachung erfolgen. Eiweiß mangel

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sollte verhindert werden, da dieser zu Muskel abbau undeiner Verschlechterung des Gesamtzustandes führen kann.Fleisch- und Wurstwaren sollten eher gemieden werden, dasie reich an aromatischen Aminosäuren (AAS) sind. Statt -dessen sollten mehr verzweigtkettige Aminosäuren (VKAS)aufgenommen werden, die vor allem in Milch und Milch -produkten sowie pflanzlichen Lebens mitteln enthaltensind. Sie können unabhängig von der Leber verstoffwech-selt werden und wirken dem Muskelabbau entgegen. Eben -so gibt es Eiweißpräparate, die einen großen Anteil VKASenthalten. Besprechen Sie eine ergänzende Auf nah me vonVKAS mit Ihrem Arzt.Wenn Ihr Arzt einen Zinkmangel feststellt, kann die Zufuhrvon Zinkpräparaten sinnvoll sein. Zink leistet einen bedeu-tenden Beitrag bei Entgiftungsreaktionen des Körpers. Wieauch bei anderen Vitaminen und Spurenelementen solltenZink-Überdosierungen jedoch vermieden werden: Ein„Zuviel“ ist ebenso schädlich wie ein „Zuwenig“.

Bauchwassersucht (Aszites)

Bei Bauchwassersucht sammelt sich in der Bauchhöhle ver-mehrt Flüssigkeit an. Hier sollte eine begrenzte Natrium-und Flüssigkeitszufuhr eingehalten werden. Natrium ist vorallem in Kochsalz enthalten. Die Zubereitung der Speisensollte also relativ kochsalzarm ausfallen und Speisen nichtoder nur wenig nachgesalzen werden. Anstelle von Koch -salz können auch Kräuter zum Würzen verwendet wer den.Salzgebäck (Salzstangen, Cracker, Chips etc.) und weiterestark salzhaltige Produkte sollten ebenfalls gemieden wer-den. Zudem sollte mehr Flüssigkeit ausgeschieden als auf-genommen werden. Da Eiweiß Flüssigkeit in den Zellen undBlutgefäßen bindet, kann eine erhöhte Eiweißzufuhr inForm von VKAS nützlich sein.

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Häufig wird eine tägliche Flüssigkeitszufuhr von ca. 1 bis1,5 l empfohlen. Der individuelle Bedarf an Flüssigkeit beiBauch wasser sucht variiert jedoch und muss mit dembehandelnden Arzt besprochen werden.

Speiseröhrenkrampfadern (Ösophagusvarizen)

Krampfadern in der Speiseröhre können entstehen, wenndas Blut nicht mehr ungehindert durch die vernarbte Leberhindurchfließen kann und sich andere Wege sucht. BeiKrampfadern in der Speiseröhre besteht ein Blutungsrisiko.Sind Patienten von Speiseröhren krampf adern betroffen,sollten sie deshalb mehrere kleinere Mahl zeiten einnehmenals wenige große. Große Mahlzeiten regen die Durch -blutung des Darms stärker an, wodurch der Druck auf dieSpeiseröhrenkrampfadern erhöht wird. Ebenso sollte weicheund gut gekaute Nahrung verzehrt werden. Dies dient derVorverdauung, und Kohlenhydrate werden schon ge spal ten.Da harte und kantige Nahrungs mittel, wie z. B. Chips undKnäckebrot, die dünnwandigen Varizen schnell aufreißenkönnen, sollten sie gemieden werden. Auf eine ausreichen-de Flüssigkeits zufuhr sollte ebenfalls geachtet werden.

Lebertumoren

Leberkrebserkrankungen und ihre Therapien gehen häufigmit Appetitlosigkeit einher. Hierdurch nehmen Patientenoft zu wenig Energie über die Nahrung auf. Um dennochgenügend Energie aufzunehmen, sollte immer dann geges-sen werden, wenn Appetit besteht. Die Speisen sollten inkleinen Portionen verzehrt werden. Auch Übelkeit undDurchfall können zum Problem werden. Hierbei kann es

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hilfreich sein, starke Essensgerüche zu vermeiden und keinfrisches Obst, blähende Gemüse oder Salate zu verzehren.Wichtig ist es, ausreichend Flüssigkeit, Mineralsalze undMikro nähr stoffe (Vitamine, Spurenelemente etc.) aufzu-nehmen.

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Transplantation

Nach einer Lebertransplantation ist grundsätzlich auf eineausreichende Flüssigkeitszufuhr sowie eine ballaststoff-und vitaminreiche, fettarme Kost zu achten. Gege be n en -falls kann eine ergänzende Zufuhr von Magnesium,Vitamin C, Eisen und Zink hilfreich sein. Übergewicht sowieFaktoren, die zu arteriosklerotischen Gefäß ver än de rungenführen können (z. B. Rauchen), sollten vermieden werden.Wichtig bei der Ernährung im ersten Jahr nach einerTransplantation ist es, auf keimfreie Nahrungsmittel zuachten. Die Lebensmittel müssen in einem einwandfreienhygienischen Zustand, gar gekocht bzw. durchgebratensein und sollten direkt nach der Zubereitung verzehrt wer-den. Vermieden werden sollte der Verzehr von rohem

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Fleisch (z. B. Mett) oder rohem Fisch, Meeresfrüchten,rohen kalten, abgestandenen Speisen, öligen oder fettigenSpeisen, Eiswürfeln, Speiseeis sowie offenen Kaltgetränken,da diese Speisen potenziell kontaminiert und keimhaltigsein können.Nach dem ersten Jahr nach der Transplantation kanngewöhnlich wieder eine normale, gesunde und ausgewo-gene Kost verzehrt werden.Generell ist nach einer Transplantation auf Wechsel wir -kun gen bestimmter Substanzen mit Medikamenten zuachten. Grapefruit, Grapefruitsaft und fettreiche Nahrungsteigern die Wirkung von bestimmten Immunsuppressiva(Calcineurininhibitoren), Johanniskraut hingegen vermin-dert die Wirkung. Hierdurch sind gefährliche Wechsel wir -kungen möglich. Daher sollte nach einer Transplantationauf Grapefruit, fettreiche Nahrung und Johanniskraut ver-zichtet werden.Alkohol sollte auch nach einer Transplantation konsequentgemieden werden. Alkohol kann zahlreiche Wechsel -wirkungen mit Medikamenten hervorrufen. Hinzu kommt,dass das neue transplantierte Organ sehr empfindlich istund Alkohol zu einer weiteren Belastung der neuen Leberführt.

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4. Weitere Informationen

4.1 Kaffee

Jüngere Studien haben herausgefunden, dass der Konsumvon Kaffee einen positiven Einfluss auf die Leber hat.Kaffee soll die Leberwerte verbessern und das Risiko einerLeberzirrhose und eines primären Leberzellkarzinoms ver-ringern. Der Konsum mehrerer Tassen Kaffee pro Tag ist fürdie meisten Menschen unbedenklich und kann fürLeberkranke sogar empfohlen werden. Ob die Zuberei -tungs form des Kaffees (mit Filter, ohne Filter etc.) einenEinfluss auf die Wir kung hat, ist noch nicht ausreichender forscht. Bislang wurden für die leberschützende Wirkungkeine nennenswerten Unter schie de beobachtet.Dennoch ist darauf hinzuweisen, dass trotz eines hohenKaffee kon sums auf eine ausreichende Flüs sig keits zufuhrmit anderen Getränken zu achten ist. Kaffee darf heutzu-tage zwar zur Flüssigkeitsbilanz hin zugerechnet werden, erdient jedoch nicht als Durst löscher, und der Flüssig -keitsbedarf sollte nicht aus schließlich durch Kaf f ee, son-

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dern vor al lem durchWasser, un ge süßteFrüch te tees, Schor lenetc. gedeckt werden.Bestehen Magen pro -b le me, kann Kaffeeden Magen zu sätz - lich reizen. Auch beiSod brennen, Herz -erkran kungen und inder Schwan gerschaftsollte Kaffee nur inMaßen getrunkenwerden.

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4.2 Tee

Ob und wie sich verschiedene Teesorten bei Leber erkrank -ungen auswirken, ist bisher nicht eindeutig geklärt. Zum grünen Tee gibt es widersprüchliche Aussagen: EinigeStudien lassen vermuten, dass sich grüner Tee positiv aufden Verlauf von Lebererkrankungen auswirken könnte. Inanderen Studien zeigte grüner Tee hingegen keinerleiWirkung und mitunter sogar einen schädlichen Effekt aufdie Leber. Letzteres gilt insbesondere für Teemischungen

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aus unkontrollierter Herkunft (z. B. Internet), falls diese z. B.mit Umweltgiften oder Schwermetallen belastet sind. Auf -grund dieser widersprüchlichen Ergebnisse können wir beigrünem Tee derzeit keine eindeutigen Empfehlungen zuKonsum oder Verzicht geben. Zu Schwarztee und Roibusch-Tee bei Lebererkrankungengibt es derzeit keine aussagekräftigen Daten.Für Kräutertees ist die Datenlage ebenfalls widersprüch-lich. 2013 berichtete das Bundesinstitut für Risiko -bewertung (BfR), dass in einigen Teeproben hohe Mengenan Pyrrolizidin alkaloiden (PA) nachgewiesen wurden. PA

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können in hohen Dosierungen leberschädlich sein. Da PAnatürlicherweise in Pflanzen vorkommen, kann diesesProblem auch Bio-Tees betreffen. Untersucht wurdenProben von Babyfencheltee, Fenchel tee, Kamillentee,Kräutertee, Pfefferminztee, Brenn nessel tee und Melissen -tee. Das BfR weist darauf hin, dass die PA-Gehalte einzel-ner Proben auch innerhalb der gleichen Teesorte erheblichschwanken; sichere Aussagen zu Gesundheitsgefahren beiregelmäßigem Konsum belas teter Teesorten sind daherzurzeit nicht möglich. Eine akute Gesundheits schädigungbei kurzfristiger Aufnahme für Erwachsene und Kinder giltals unwahrscheinlich. Wenn längerfristig viel Tee mithohem PA-Gehalt getrunken wird, könnte jedoch eingesundheitliches Risiko bestehen, insbesondere beiKindern, Schwangeren und Stillenden. Das BfR äußert sichzwar nicht ausdrücklich zu PA bei Leber kranken, aber auchdiese sollten natürlich vorsichtig sein. Wer häufig und viel Tee trinkt, sollte die Sorten und denHersteller regelmäßig wechseln, um einseitige Belastungenzu vermeiden. Ebenso sollte nicht nur Tee konsumiert wer-den, sondern auch andere Getränke wie z. B. Wasser undSaftschorlen.

4.3 Schimmelpilze

Auch Schimmelpilze können die Leber schädigen. Afla toxinist ein Giftstoff, der aus dem Schimmelpilz Asper gillus fla-vus stammt. Eine Aflatoxin-Belastung des Körpers erhöhtdas Risiko, an Leberkrebs zu erkranken – besonders, wennbereits eine andere, chronische Leber krank heit vorliegt.Aflatoxin kann auf pflanzlichen Lebens mitteln wie Nüssen,Getreide, Pistazien, Mohn, getrockneten Früchten und wei-teren Lebensmitteln wachsen. Ein feuchtwarmes Klima beider Lagerung begünstigt das Wachstum des Pilzes.

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Lebensmittelrechtlich sind Höchst werte für die Belas tungvon Lebensmitteln festgelegt, die nicht überschritten wer-den dürfen. Dennoch ist auf die Unversehrt heit derLebensmittel zu achten. Nüsse, deren Verpackung schonlänger geöffnet ist, sollten nicht mehr verzehrt werden.Zudem kann es auf geschnittenem und verpacktem Brotbevorzugt zu Schimmel pilz bildung kommen. Da der Pilzsehr schnell in tiefere Schichten eindringt, sind oft nichtnur die sichtbar betroffenen Stellen befallen, sondern auchweitere große Teile des Brotes.

4.4 Giftige Pilze

Der Verzehr von giftigen Pilzen wie zum Beispiel demKnollenblätterpilz ist für Gesunde ebenso wie fürLeberkranke lebensgefährlich. Knollen blätter pilze könnenähnlich aussehen wie essbare Champignons und werden

von unerfahrenen Pilz samm lern manch mal verwechselt.Schon kleine Men gen des Knollen blätterpilzes sind hoch-giftig, können ein akutes Leber ver sa gen auslösen und füh-ren ohne rechtzeitige Behand lung in nerhalb weniger Tage

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zum Tode. Wenn vier bis 48 Stun den nach einer Pilz mahl - zeit Ma gen schmer zen, Übel keit, Erbre chen, Durchfälle oderandere un kla re Symp tome auf treten, wählen Sie inDeutsch land sofort den Notruf 112. Das gilt auch, wenn esIhnen oder dem Betroffenen vermeintlich wieder „besser“geht! Im Internet finden Sie auch Nummern vonGiftnotruf zentralen.

4.5 Grapefruit: Vorsicht, Wechselwirkungen!

Arzneimittel können nicht nur Nebenwirkungen haben,sondern auch Wechselwirkungen mit anderen Arznei- undNaturheilmitteln (z. B. Johanniskraut) und bestimmtenLebensmitteln eingehen. Insbesondere Grapefruits und Grapefruitprodukte könnendie Wirksamkeit mancher Medikamente herab- oder her-aufsetzen. So steigert Grapefruit die Wirkung und Neben - wirkungen von bestimmten Immunsuppressiva, die z. B.nach einer Lebertrans plantation eingesetzt werden.Auch bei zahlreichen anderenMedikamenten können Grape -fruitprodukte die Wirksamkeitund Nebenwir kun gen erheblich

wirkungen IhrerMe dikamenteund besprechenSie diese mitIhrem Arzt.

verschlechtern. Beachten Siedeshalb immer die Wechsel -

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4.6 Fuselalkohole

Mitunter haben Leberpatienten Sorge, ihre Leber mit„Fusel alkoholen“ zusätzlich zu schädigen, wenn sie zumBeispiel Obstsäfte trinken und diese im Körper zuGärungsprozessen führen. Diese Sorge ist nach heutigemWissen unbegründet: Es reicht, auf „normale“ alkoholischeGetränke und Produkte zu verzichten.Doch was sind Fuselalkohole eigentlich? Bei der Herstel -lung alkoholischer Ge tränke werden unter Sauer stoff -mangel Gärungs pro zesse herbeigeführt: Hefen bauen

Kohlenhydrate – vor allem Glucose – zu Ethanol (Alkohol)und Kohlendioxid ab. Als Nebenprodukt der Gärung ent-stehen Fusel alko hole. Diese sind neben dem Ethanol eben-falls in alkoholischen Getränken enthalten.Auch bei überreifem Obst kann eine alkoholische Gärungauftreten. Denn Obst ist mit Bakterien und Hefen behaftet,die sich bei langer Lagerung (besonders unter warmenBedin gun gen) vermehren und ins Innere der Frucht ein-dringen können. Herrscht im Inneren Sauerstoffmangel,kann es zur alkoholischen Gärung in der Frucht kommen.Verdor benes Obst kann also einen geringen Anteil an Alko -

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hol enthalten. Frisches Obst enthält jedoch praktisch keineFuselalkohole. Auch in Fruchtsäften ist der Anteil vonFuselalkoholen so gering, dass er keine Gefahr darstellt.

4.7 „Leberreinigung“

Häufiger wird die Deutsche Leberhilfe e. V. auch nach dersogenannten „Leberreinigung nach Clark/Moritz“ gefragt,die manch mal auch als „Gallenspülung“ bezeichnet wird.Durch eine spezielle Diät sollen angeblich Gallensteine aufnatürliche Art mit dem Stuhl ausgeschieden werden. Nach zwölfstündigem Fasten trinken Anwender großeMengen an Olivenöl, Grapefruit- oder anderem Zitrus -fruchtsaft, Bittersalzen und Wasser. Der Kot verfärbt sichdurch die ungewohnte Mischung und Verdauungs vor -gänge grünlich, verseift und verklumpt. Diese steinartigenKotklumpen in der Toilette werden von Anwendern für„Gallensteine“ gehalten, sind aber nur ein Verdauungs -produkt aus Olivenöl, Zitrussaft und Bittersalz. Was die „Leberreinigung“ verspricht, ist auch körperlichunmöglich: Denn echte Gallensteine sind oft zu groß, umden engen Gallen gang zu passieren, und können dort ste cken bleiben. Dies kann zu schmerzhaften Koliken undKompli kationen wie z. B. Bauchspeichel drüsen entzündungführen. Die steinartigen Gebilde nach der Leber reinigungsind jedoch nur Exkremente und müssen deshalb nicht denengen Gallen gang passieren, sondern nur den Darm.Wer Steine in der Gallenblase hat, behält diese vollständigauch nach der vermeintlichen „Leberreinigung“. Wer keineGallensteine hat, findet trotzdem die gleichen verfärbtenGebilde im Stuhlgang. Die Leberreinigung ist daher nichtzu emp fehlen.

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4.8 Ingwer bei Übelkeit

Leberkrankheiten und einige ihrer Therapien können mitÜbelkeit einhergehen. Gegen leichte Übelkeit kann Ingwerhelfen. Die Ingwerwurzel enthält wirksame Inhaltsstoffe,welche Übelkeit und Brechreiz mindern können. DieseInhaltsstoffe besetzen Rezeptoren, an die ansonsten dieWirkstoffe ansetzen, welche die Übelkeit auslösen. Da dieRezeptoren jedoch bereits belegt sind, bleibt die Übelkeitaus. Der Ingwer kann entweder frisch als geschältes Stück -chen gekaut oder in Form von Ingwertee oder Ingwersudgetrunken werden.

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4.9 Zubereitung von Lebensmitteln

Auch die Zubereitungsweise von Lebensmitteln hatEinfluss auf den Nährstoffgehalt. Lebensmittel solltennicht zu lange gekocht werden, da sonst wichtige Nähr -stoffe verloren gehen. Kochen, Dünsten, Backen oder dieZubereitung im Schnellkochtopf sind meistens bekömm-lichere und nährstoffschonendere Zuberei tungs arten alsFrit tieren, Braten, Grillen und Schmoren. Die Verträglich -keit kann aber individuell verschieden sein und muss selbstausgetestet werden. Grundsätzlich sollten überwiegend frische Produkte ver-wendet werden, da diese mehr Nährstoffe enthalten alsbereits verarbeitete oder länger aufbewahrte Lebens mittel.Lebensmittel, die schon lange lagern, können faulen undSchimmel bilden, dessen Gifte die Leber schädigen.Ebenso sollten regionale Produktebevorzugt werden, da diese aufgrundgeringerer Transportwege wenigerGift- und Fremdstoffe enthalten.Auch tiefgekühltes Ge mü sehat einen hohen Nähr stoff -gehalt und ist Gemüse ausder Dose vorzuziehen.

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Kohlenhydrate

Ballaststoffe

Fette (Lipide)

Eiweiße(Proteine)

hoher Gehalt:

Haushaltszucker,Traubenzucker, Sü ßig -keiten, Alkohol,Kartoffeln, Nudeln,Reis, Brot, Getreide -produkte, Honig, Obst

Vollkornprodukte,Haferflocken, Lein -samen, Hülsen früchte(z. B. Erbsen, Linsen,Bohnen), Gemüse, Obst

Öl, Butter, Mar ga ri ne,Wurst, Käse- undMilcherzeugnisse,Mayonnaise, Fertig -produkte, Fast Food,Süßigkeiten, Kuchen,fettreiches Fleisch undGeflügel (z. B. Speck,Schweine bauch, Gans,Ente), fettreiche Fische(z. B. Makrele, Hering,Aal etc.), Nüsse

Soja, Hülsenfrüchte(v. a. Soja), Getreide,Kartoffeln, Eier, Fleisch,Geflügel, Fisch, Milch,Molkereiprodukte

gering oder nichtenthalten:

Fleisch, Geflügel,Fisch, Eier, Käse,Butter, Margarine

Weißmehlprodukte(z. B. Weißbrot,Toast, Stuten),Fleisch, Geflügel,Fisch, Eier

Obst, Gemüse, mageres Fleisch undGeflügel (z. B. Huhnoder Pute ohneHaut, Kalbfleisch),magerer Fisch (z. B. Kabeljau,Scholle, Zander),Brot

Gemüse, Salat, Obst,Kartoffeln, Zucker,Speiseöle

Kohlenhydrate, Ballaststoffe, Fetteund Eiweiße in Nahrungsmitteln

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Vitaminhaltige Nahrungsmittel

Vitamin A: Leber, Fisch, Milch produkte, Eier, Karott en, Paprika,Kirschen, Spinat, Fenchel, Broccoli

Vitamin B12: Fleisch, Innereien (z. B. Leber, Nieren, Herz), Fisch,Milch, Eier, Sauerkraut

Vitamin C: Obst (insbesondere Hagebutten, Sand dornbeeren,Acerola, Zitrus früchte, Beeren früchte), Paprika, Broccoli,Kartoffeln

Vitamin D: wird vorwiegend im Körper durch UV-Strahlung(Sonne) gebildet. Fette See fische (z.B. Hering), Lebertran, Eigelb,Avo cado, Champignons

Vitamin E: einige Pflanzenöle (z. B. Leinöl, Rapsöl,Sonnenblumenöl), Mandeln, Haselnüsse

Vitamin K: grünes Blattgemüse, Kohl, Sauerkraut, Kichererbsen,Linsen, Erbsen, Fleisch

Folsäure: Blattgemüse, Salat, Kohl, Hülsenfrüchte, Obst,Vollkorn produkte, Weizen keime, Sojabohnen

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Mineralstoffe in Nahrungsmitteln

Calcium: Milch, Joghurt, Quark, Käse, Grün kohl, Broccoli,Spinat, Fenchel, Sojabohnen, Haselnüsse, Mandeln, calci-umreiche Mineralwässer

Eisen: Fleisch, Geflügel, Fisch, Getreide produkte, Hülsen -früchte, Nüsse

Kalium: Hülsenfrüchte, Fenchel, Auberginen, Blumenkohl,Kartoffeln, Bananen, Kakao, Nüsse, Müsli

Kupfer Meeresfrüchte und -fische, Innereien, Nüsse,Vollkorn getreide, Pilze, Kakao, Rosinen

Magnesium: Vollkornprodukte, Haferflocken, Kleie, grü-nes Gemüse, Nüsse, Hülsen früchte, magnesiumreicheMineralwässer

Mangan: Getreide, Hülsen früchte, grünes Blattgemüse

Natrium: Salz, Salzgebäck, Ketchup, Salami, Schmelzkäse,Oliven, viele Fertigprodukte

Zink: Innereien, Austern, Weizenkleie, einige Käsesorten

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10 g Eiweiß sind enthalten in:

Milch und Milchprodukte285 ml Buttermilch300 ml Kuhmilch (3,5 % Fett)300 g Joghurt (3,5 % Fett)360 g saure Sahne

Käse und Eier35 g Emmentaler (45 % Fett i. Tr.*)35 g Harzer Korbkäse (ca. 1 % Fett i. Tr.)40 g Edamer (45 % Fett i. Tr.)40 g Gouda (45 % Fett i. Tr.)45 g Brie (50 % Fett i. Tr.)45 g Camenbert (30 % Fett i. Tr.)50 g Camenbert (45 % Fett i. Tr.)55 g Camenbert (60 % Fett i. Tr.)70 g Schmelzkäse (45 % Fett i. Tr.)75 g Speisequark (mager)80 g Vollei (entspricht ca. 1½ Eiern)90 g Doppelrahmfrischkäse (60 % Fett i. Tr.)90 g Speisequark (40 % Fett i. Tr.)

Fette und Öle900 g Mayonnaise1.430 g Butter5.000 g Margarine

Fisch, Meerestiere und Fischwaren50 g Forelle50 g Ölsardinen60 g Brathering60 g Hering (Filet)60 g Kabeljau60 g Krabben60 g Scholle70 g Aal70 g Hering in Tomatensoße70 g Kaviar (Ersatz, echter Kaviar 40 g)

Fortsetzung auf S. 48*i. Tr. = in der Trockenmasse

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10 g Eiweiß sind enthalten in:

Geflügel45 g Huhn (Brust)50 g Pute (Brust)

Kalb50 g Filet50 g Keule50 g Kotelett

Rind45 g Hackfleisch45 g Tatar50 g Filet50 g Roastbeef

Schwein50 g Kotelett50 g Schnitzel50 g Leber55 g Filet60 g Mett (Gehacktes)85 g Eisbein243 g Rückenspeck

Wurst35 g Schinken (roh, ohne Fettrand)50 g Hackfleisch (halb und halb)50 g Schinken (gekocht)55 g Salami (deutsche)60 g Cervelatwurst60 g Leberwurst (mager)65 g Bierschinken75 g Blutwurst75 g Fleischwurst75 g Frankfurter Würstchen80 g Jagdwurst

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80 g Leberwurst (fett)80 g Mettwurst (Braunschweiger)80 g Mortadella85 g Fleischkäse

Getreide, Brot und Backwaren80 g Hafer90 g Weizen95 g Weizenmehl (Type 405)135 g Naturreis (roh)75 g Nudeln im Durchschnitt (roh)100 g Müsli im Durchschnitt100 g Zwieback135 g Brot im Durchschnitt

Hülsenfrüchte, Nüsse und Samen35 g Sonnenblumenkerne (geschält)40 g Erdnüsse (geröstet)40 g Hülsenfrüchte im Durchschnitt (roh)50 g Pistazienkerne 55 g Mandeln75 g Haselnüsse

Tabelle nach: Plauth M, Müller SD: Wegweiser für den Leberkranken mit Richtlinien zurErnährung. Herausgeber: Dr. Falk Pharma GmbH 2013.

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6. Quellenangaben

BIESALSKI, H.K.; GRIMM, P. (2004): Taschenatlas der Ernährung.3., erweiterte und aktualisierte Auflage. Georg Thieme Verlag.BIESALSKI, H.K.; BISCHOFF, S.C.; PUCHSTEIN, C. (Hrsg.) (2010):Ernäh rungs medizin. Nach dem neuen Curriculum Ernährungs -medizin der Bundesärzte kammer. 4., vollständige überarbeiteteund erweiterte Auflage. Georg Thieme Verlag.BUNDESINSTITUT FÜR RISIKOBEWERTUNG (2013): Fragen undAntworten zu Pyrrolizidinalkaloiden in Lebensmitteln. Aktua li -sier te FAQ des BfR vom 4. September 2013. Internet:http://www.bfr.bund.de/cm/343/fragen-und-antworten-zu-pyr-rolizidinalkaloiden-in-lebensmitteln.pdf, Stand 29.10.2013.BUNDESINSTITUT FÜR RISIKOBEWERTUNG (2013): Gehalte anPyrrolizidi n alkaloiden in Kräutertees und Tees sind zu hoch. Presse - information 18/2013, 15.07.2013. Internet: http://www.bfr.bund.de/de/presseinformation/2013/18/gehalte_an_ pyrrolizidinalkaloiden_in_kraeutertees_und_tees_sind_zu_hoch-187296.html, Stand29.10.2013.DEUTSCHE GESELLSCHAFT FÜR ERNÄHRUNG E. V. (DGE): Voll wer -tige Ernährung: www.dge.de/ernaehrungspraxis/vollwertige-ernaehrung/10-regeln-der-dge/, zuletzt abgerufen am17.10.2017.DEUTSCHE GESELLSCHAFT FÜR ERNÄHRUNG E. V. (DGE) (Hrsg.)(2013): Referenzwerte für die Nährstoffzufuhr. 1. Auflage, 5., kor-rigierter Nachdruck. Umschau.DEUTSCHE GESELLSCHAFT FÜR ERNÄHRUNG E. V. (DGE) (Hrsg.)(2013): Werden wir immer dicker? Übergewicht in Deutschland.Presse information der Deutschen Gesellschaft für Ernährung e. V.Internet: http://www.dge.de/pdf/presse/2013/DGE-Pressemeldung-aktuell-03-2013-Uebergewicht- EB.pdf, Stand: 10.09.2013.DEUTSCHE KREBSHILFE E. V. (2013): Wie Ingwer Krebspatientenhilft. Internet: http://www.krebshilfe.de/startseite/aktuelle-themen/article/wie-ingwer-krebspatienten-hilft.html, Stand 21.10.2013.ELMADFA, I.; AIGN, W.; MUSKAT, E.; FRITZSCHE, D. (2013): Diegroße GU Nährwert-Kalorien-Tabelle 2014/15. GRÄFE UNDUNZER Verlag GmbH.

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EWALD, N.; HARDT, P.D. (2009): Flushing stones? „Leberreinigung“und „Gallenspülungen“. Deutsche Medizinische Wochenschrift,2009 September; 134 (36): 1774. Epub 2009 Aug 28.GRUNDLING, F.; SCHEPP, W. (2008): Ernährung bei Leberzirrhose.Aktueller Stand der Diagnostik und Therapie. In: Thieme (Hrsg.):Deutsche Medizinische Wochenschrift 133, S. 846-851.HERZER, K. und GERKEN, G. (2013): Nachsorge nach Leber trans -plantation. Medik a mentöse Therapie, Komplikationen, Lebens -führung. Ein Leitfaden für die Zusammenarbeit von Hausarzt undTrans plantations zentrum. Dr. Falk Pharma GmbH (Hrsg.)KASPER, H.; BURGHARDT, W. (2009): Ernährungsmedizin undDiätetik. 11. Auflage. Urban & Fischer.MÜLLER, S.-D.; BAHNSEN, B.; PÜTZ, K. (2001): Genussvoll essenfür Leber und Galle. Midena Verlag.MÜLLER, S.-D.; WEISSENBERGER, C. (2010): ErnährungsratgeberLeber und Galle. Genießen erlaubt. 2. Auflage. SchlüterscheVerlagsgesellschaft mbH & Co. KG.MÜLLER-NOTHMANN, S.-D.; WEISSENBERGER, C. (2006): Köstlichessen für Leber und Galle. TRIAS Verlag in MVS MedizinverlageStuttgart GmbH & Co. KG.PLAUTH, M.; MÜLLER S.-D. (2013): Wegweiser für den Leber -kranken mit Richtlinien zur Ernährung. Herausgeber: Dr. FalkPharma GmbH. SCHAUDER, P.; OLLENSCHLÄGER, G. (Hrsg.) (2006): Ernäh rungs -medizin. Prävention und Therapie. 3. Auflage. Urban & Fischer.SIES, C.W.; BROOKER, J. (2005): Could these be gallstones? In: TheLancet, Volume 365, Issue 9468, S. 1388, 16. April 2005.VAN THIEL, I. (2011): Stellungnahme der Leberhilfe zur „Leber rei -ni gung“. In: Deutsche Leberhilfe e. V. (Hrsg.): Lebenszeichen 3/11,S. 6–8.VERBRAUCHERZENTRALE NORDRHEIN-WESTFALEN (2013): Pyrro -li zidin alkaloide in Kräutertees und Tees. Internet: http://www.vz-nrw.de/pyrrolizidinalkaloide-in-kraeutertees-und-tees, Stand:29.10.2013.

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7. Weiterführende Adressen

Bundeszentrum für Ernährung (BZfE)in der Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung (BLE)Postanschrift: Deichmanns Aue 29, 53179 BonnBesucheranschrift: Heilsbachstr. 16, 53123 BonnTelefon: 0228 / 68 45 - 0Telefax: 0228 / 68 45 - 3444Internet: www.bzfe.de

Deutsche Gesellschaft für Ernährung e. V.Godesberger Allee 18, 53175 BonnTelefon: 02 28/37 76 60 0Fax: 02 28/37 76 80 0E-Mail: [email protected]: www.dge.de

Deutsche Krebshilfe e. V.Buschstr. 32, 53113 BonnTelefon: 02 28/7 29 90–0Telefax: 02 28/7 29 90–11E-Mail: [email protected]: www.krebshilfe.de

Deutsche Morbus Crohn/Colitis ulcerosa Vereinigung– DCCV – e. V.Inselstraße 1, 10179 BerlinTelefon: 0 30/20 00 392 0Fax: 0 30/20 00 392 87E-Mail: [email protected]: www.dccv.de

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Mitglieder erhalten zum Jahresbeitrag von 40,– EUR* vier-mal im Jahr unsere Patientenzeitschrift „Lebenszeichen –Das Lebermagazin“. Die Lebenszeichen-Zeitschrifterscheint jeweils zum Quartalsende (Ende März, Ende Juni,Ende September und Ende Dezember) und berichtet überwichtige Neuigkeiten rund um das Thema Leber. UnsereSchwerpunktthemen sind Hepatitis B und C, Fettleber,Autoimmunhepatitis, Primär biliäre Zirrhose sowie Spät -folgen von Lebererkrankungen. Zudem können Mitglieder ohne Zusatzkosten unsereSonderhefte und Broschüren anfordern. Weiterhin stehtden Mitgliedern der Deutschen Leberhilfe e. V. unser medi-zinische Beirat für Fragen zur Verfügung.Durch Ihre Mitgliedschaft unterstützen Sie auch die politi-sche Arbeit des Vereins, um die Situation für dieBetroffenen nachhaltig zu verbessern.Auf der umliegenden Seite finden Sie einen Mitglieds -antrag, den Sie ausschneiden und uns zusenden können.Wir würden uns freuen, Sie bald als Mitglied derDeutschen Leberhilfe e. V. begrüßen zu dürfen.Ihr Team der Deutschen Leberhilfe e. V.

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q Ja, ich möchte die Arbeit der Deutschen Leberhilfe unterstützen, und zwar als (Zutreffendes bitte ankreuzen)

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q ordentliches Mitglied mit einem jährlichen Mit -glieds beitrag in selbst gewählter Höhe vonEUR _________________ (mind. EUR 40,00).

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Nachwort

Liebe Leser,

wir hoffen, dass wir Ihnen mit dieser Broschüre einenÜberblick über die Ernährung bei Lebererkrankungen ver-schaffen konnten. Wenn Sie nach dem Lesen der Bro schüreFragen, Anregungen oder Kritikpunkte haben sollten, wen-den Sie sich bitte an uns. Die Deutsche Leber hilfe e. V. istIhr starker Part ner bei der Bewältigung Ihrer Krank heit.Auch für Nicht-Mitglieder bieten wir eine unverbindlicheErstberatung an:

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