Erziehungsmilieus von Schülern mit Migrationshintergrund als Herausforderung im Schulalltag

Sevinc YadaLehrerinFachberaterin für

Interkulturelle BildungLandesschulbehörde,

Standort Hannover

Erziehungsmilieus von Schülern mit Migrationshintergrund als Herausforderung im Schulalltag

familiale Sozialisationsbedingungen Auswirkungen der Migration auf die Familie Diskrepanz zwischen familialer und

schulischer Sozialisation und die Auswirkungen dieser auf das Verhalten der Schüler

Reaktionen der Lehrenden politische und pädagogische Forderungen

Erziehungsmilieus von Schülern mit Migrationshintergrund als Herausforderung im Schulalltag

Ehre, Stolz, Ansehen, Loyalität gegenüber der Familie und Respekt gegenüber Autoritätspersonen sind die prägenden Begriffe bei der Erziehung.

Erziehungsmilieus von Schülern mit Migrationshintergrund als Herausforderung im Schulalltag "Für die Eltern … liegen ihre Kindheitserlebnisse

nicht so weit zurück, daß sie davon abstrahierend gleich in den Diskurs über Bildungsziele für die nächste Generation einsteigen …. Immer wieder kamen sie auf ihre eigene Kindheit zurück, unter einem Dach lebend mit Eltern, die ihnen fremd waren und die kaum Zeit für sie hatten. Die Erinnerung an ein Gefühl der Machtlosigkeit, nicht nur in der deutschen Umwelt, sondern auch innerhalb der türkischen Erziehungskultur, war diesen Eltern noch sehr nah.„ Elschenbroich, Donata: Weltwissen der Siebenjährigen. Wie Kinder die Welt entdecken können.München 2001

Erziehungsmilieus von Schülern mit Migrationshintergrund als Herausforderung im Schulalltag "In der primären Sozialisation vermittelt die Mutter

den Kindern die Versionen ihrer Wirklichkeit. Andere Sozialisationsagenten vermitteln den Kindern ebenfalls ihre Versionen ihrer Wirklichkeit. Dabei handelt es sich nicht um verschiedene Versionen einer Gesellschaft, sondern um verschiedene Versionen verschiedener Gesellschaften.

Erziehungsmilieus von Schülern mit Migrationshintergrund als Herausforderung im Schulalltag Dies bewirkt, daß die Instanzen gegeneinander

antreten, und - jede aus ihrer stimmigen Welt heraus wirkend- um den Sozialisanden konkurrieren. Beide Seiten verteidigen ihre Sinnwelt vehement, denn die Berührung dieser zwei Sinnwelten bringt ihre jeweilige Relativität zum Ausdruck, und die daraus resultierende Feststellung ihrer begrenzten Gültigkeit wird zur Bedrohung ihrer Stimmigkeit."Dietzel – Papakyriakou, Maria: Die Mutter als Sozialisationsopponentin. Unveröffentlichte Manuskript. Essen 1990, S.16. zit. nach: Boos – Nünning, Ursula: Türkische Familien in Deutschland. Auswirkungen der Wanderung auf Familienstruktur und Erziehung. In: Luchtenberg, Sigrid / Nieke, Wolfgang ( Hrsg.): Interkulturelle Pädagogik und Europäische Dimension. Münster 1994, S. 13