Es ist das Gebet des Herrn. Mathias Rusch … · 2017-09-07 · NICHT IN VERSUCHUNG · SONDERN...

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VATER UNSER als Unikate in Mischtechnik während den Jahren 1994/95 in Öl auf Leinwand, 170x170 cm. Mathias Rusch-Kunstmaler, schuf die Gemäldeserie Das «Vater unser» ist das wichtigste Gebet in dieser Welt. Es ist das Gebet des Herrn.

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VATER UNSERals Unikate in Mischtechnikwährend den Jahren 1994/95in Öl auf Leinwand, 170x170 cm.

Mathias Rusch-Kunstmaler, schuf die Gemäldeserie

Das «Vater unser» ist das wichtigste Gebet in dieser Welt. Es ist das Gebet des Herrn.

Kurzbiografie Mathias Rusch 7. SEPT.1927 - 22. SEPT.2003

„Wir Menschen wollen immer das Grösste, das Beste, wollen von Höhepunkt zu Höhepunkt hüp-fen. Wir sind wie Artisten am Trapez, vollbringen die gewagtesten Sprünge und hoffen, nicht zu fallen. Aber wir müssen auch fallen können - auf Christus. Dazu braucht es eine Art Ur-Vertrauen. Ich denke, aller Artisterei zum Trotz, dass Liebe und Vertrauen das Wichtigste sind in unserem Leben - nicht die gewagten Sprünge, denen das Publikum applaudiert.“

1927 in Zürich geboren. Maluntericht bei Karl Huber. Studium an der W.D.Academy of Art, London.Studien-aufenthalte in Rom, Paris, München und anderen Städten Europas. Mitglied der L‘Art Libre, Paris und der Société des Artistes Français. Nebst Ausstellungen in Paris, London, New Orleans, Atlanta und anderen Welt-städten diverse Ausstellungen in der Schweiz: Zürich (Galerie Walcheturm, Prisma), Lausanne (Arc-en-ciel), Pfäffikon (Kulturzentrum), Ascona (Museo Comunale) etc. Diverse Preise und Auszeichnungen an internatio-nalen Ausstellungen in Paris oder Lyon.

„VATER UNSER“ -der Gemäldezyklus von Kunstmaler Mathias Rusch (*1927-2003)

Wenn vom bedeutendsten Gebet christlichen Glaubens die Rede ist, dann vom „Vater Unser“. Diese Gebets-geschenke Jesu an seine Jünger, später an uns Christen tradiert, ist zum eigentlichen christlichen Selbstver-ständnis geworden, zum „Gebet des Herrn“. In wenige Sätze verpackt gilt es mittlerweile als recht eigentliches Glaubensbekenntnis und wird millionenfach täglich individuell und in Gemeinschaften gebetet. Dass dieses „Gespräch mit Gott“ bisher kaum bildlich umgesetzt wurde (im Gegensatz zur Passion), liegt wohl an der un-geheuren inhaltlichen Aussage. Dass sich der Kunstmaler Mathias Rusch an die Umsetzung des „Vater Unser“ gewagt hat, ist damit zu erklären, dass sein tägliches Wirken im Glauben, Hoffen und Vertrauen auf Gott fundiert war.

Mathias Rusch war sich bewusst, nur im Verständnis seiner Kunst „als Geschenk Gottes“ bestehen zu können. Die meisten seiner späten Werke (Vater Unser, Leben und Leben Lassen, Bergpredigt, Lauretanische Litanei, Herz-Jesu-Litanei) entstanden, wie er bekannte, unter „gütiger Hilfe“ des Höchsten, immer begleitet von per-sönlichen Gebeten, Meditationen oder Anrufungen.

Dass Mathias Rusch kein Sterbewörtchen zur Interpretation seiner Kunstwerke preisgab, ist damit zu begrün-den, dass er sich ja weitgehend als Mittler einer höheren Macht verstand.

So stehen wir bisweilen recht hilflos vor einer ungeheuren Fülle christlicher Symbole, metaphysischer Andeu-tungen, Konkretisierungen und Abstrahierungen, in einmaligen Farbtönen und Kompositionen.

Ganz im Sinne Mathias Rusch‘s tauchen wir vor den 13 Kunstwerken in die gewaltige Thematik irdischen Daseins und christlicher Eschatologie ein, staunen vor der Farbgewalt, vor den Andeutungen, Bekenntnissen und Überzeugungen des sehr tief empfundenen „Vater Unser‘s“. Schließlich werden wir demütig und letztlich dankbar, in das Welt-Gebet eines „wissenden“ Gläubigen eingeweiht zu werden, immer wieder, mit jedem Blick auf jedes einzelne dieser großartigen Kunstwerke.

Wer sich einen längeren „Augenblick“ auf dieses in sich geschlossene, einzigartige Gesamtwerk, bestehend aus 13 Unikaten in Öl auf Leinwand, 170x170cm, einlässt, wird sich einer nachhaltigen Wirkung nicht entzie-hen und einer tiefen Betroffenheit nicht erwehren können.

VATER UNSER · DER DU BIST IM HIMMEL · GEHEILIGT WERDE DEIN NAME · DEIN REICH KOMME · DEIN WILLE GESCHEHE WIE IM HIMMEL SO AUCH AUF ERDEN · UNSER TÄGLICHES BROT GIB UNS HEUTE · UND VERGIB UNS UNSERE SCHULD · WIE AUCH WIR VERGEBEN UNSEREN SCHULDIGERN · UND FÜHRE UNS NICHT IN VERSUCHUNG · SONDERN ERLÖSE UNS VON DEM BÖSEN · DENN DEIN IST DAS REICH · UND DIE KRAFT · UND DIE HERRLICHKEIT, IN EWIGKEIT, AMEN.

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Ein Ateliergespräch (Kurt Bäer, 1997)

„Das «Vater unser» ist das wichtigste Gebet in dieser Welt. Es ist das Gebet des Herrn.Mathias Rusch – geboren am 7. September 1927 in Zürich – in seinem Atelier hoch über dem oberen Zürich-see zu besuchen, ist für den unbefangenen Gast ein Erlebnis ganz besonderer Art.

Überall stehen, liegen, hängen Bilder, grosse und kleine, gegenständliche und abstrakte, farbenfrohe und düs-tere. Sogar an die Decke sind Bilder genagelt, weil der Maler sie sehen will und am Boden kein Platz mehr frei ist. Auf dem Tisch, auf den Stühlen, auf dem Boden, auf dem Arbeitsschurz und an den Fenstern – überall sind Farben, Kleckse, Tuben, Töpfe, Gläser, Pinsel, Paletten. Auch auf der Staffelei mit dem gerade angefangenen Bild; Farbe, wo das Auge hinsieht. Und inmitten dieses kreativen Chaos Mathias Rusch, weisshaarig, etwas gebeugt und von einer gerade überstandenen Krankheit gezeichnet. Sitzend, weil ihm Gehen und Stehen mitt-lerweile nicht mehr gar so leicht fallen. Aber immer lebhaft in Gestik und Ausdruck. Eine Persönlichkeit, mit Ausstrahlung und einem Charisma, das mich vom ersten Augenblick an in den Bann zieht.

«Das Grösste bei Gott ist die Vergebung der Schuld, das absolute «Vergessen-können», als ob alles nie getan worden wäre. Dass Christus sich dafür kreuzigen liess, ist für mich geradezu unglaublich.»Schon als Knabe hat Mathias Rusch gezeichnet und gemalt. Sein grosses Vorbild war der Grossvater, der das Stickereihandwerk der alten Schule beherrschte. Von ihm hat er die Sorgfalt und Präzision im kreativen Aus-druck gelernt. Die wichtigste Person seiner Jugend war jedoch die Mutter. Von ihr hat er Gefühl und Ausdruck, Wärme und Intuition, aber auch das Vertrauen und die Häuslichkeit. Sie finden ihren augenfälligsten Ausdruck im Künstlerhaus, im «eigenen Dach über dem Kopf», mit Ausblick vom Atelier über den oberen Zürichsee und mit möglichst vielen Kindern und Enkelkindern am Esstisch. Ein Frühberufener, was die Malerei angeht; ein Spätberufener, was die Familie betrifft. Erst mit 35 Jahren hat er seine grosse Liebe gefunden und geheiratet – fünf Kinder, alle bereits erwachsen, sind sein Stolz.

«Manchmal braucht es so etwas wie ein «zweites Leben», damit wir erkennen können, was unser Weg ist. Leider kann ich nicht so gut reden. Ich habe einen grossen Respekt, fast so etwas wie Scheu vor dem Wort. Das Bild liegt mir näher. Vielleicht habe ich deshalb oft zu den Kindern nichts gesagt, auch wenn sie Schwierigkeiten hatten.»Trotzdem spüre ich, wie sehr er sie liebt. Und sie haben alle ihren eigenen Weg gefunden. Den Weg ohne Abkürzungen, wie der Vater sagt, weil man eben den ganzen Weg gehen muss. Und die Enkel, die manchmal ins Atelier hineinwirbeln, haben keinerlei Scheu vor ihrem Grossvater – was ganz offensichtlich auf Gegensei-tigkeit beruht.

«Jeder Mensch ist ein Gedanke Gottes und hat seine ganz besondere Aufgabe in diesem Leben. Das Leben ist eine Vorbereitung auf die Ewigkeit. Aber Ausgangspunkt und Ende ist und bleibt Jesus Christus.»In London, Paris, Aix-en-Provence, Rom und München hat Mathias Rusch studiert. Er ist Mitglied der «Société des Artistes Français», hat in aller Welt bis nach USA ausgestellt und nebst anderen Auszeichnungen den «Grandprix de Peinture et de Sculpture» der Stadt Lyon bekommen. Aber das scheint ihm nicht allzuviel zu bedeuten. Er, der sagt, das Leben sei eine «substantielle Mahlzeit – gekocht von der Vergangenheit und mit der Sauce der Zukunft garniert», ist und bleibt Artist mit Leib und Seele.

«Auch in meinen wildesten Jahren war der sonntägliche Kirchgang für mich von besonderer Bedeutung. Wir Menschen wollen immer das Grösste, das Beste und wollen von Höhepunkt zu Höhepunkt hüpfen. Wir sind wie die Artisten am Trapez, vollbringen die gewagtesten Sprünge und hoffen, nicht zu fallen. Aber wir müssen auch fallen können – auf Christus. Dazu braucht’s eine Art Ur-Vertrauen. Ich denke, aller Artisterei zum Trotz, dass Liebe und Vertrauen das Wichtigste sind in unseren Leben – nicht die gewagten Sprünge, denen das Publikum applaudiert.»Mathias Rusch und seine Bilder – er sagt, sie entstehen beim Malen, sind darum ein besonderer Ausdruck des Vertrauens. Des Vertrauens auf die Inspiration, die ihn leitet und immer wieder Neues entstehen lässt. Sie sind aber auch sein ganz persönlicher Versuch, hinter die Kulissen zu schauen, um herauszufinden, wo das Leben wirklich passiert. Und sie sind auch sein ganz eigener Weg der Erkenntnis, seine persönliche Erfahrung mit Gott. Erkenntnis, sagt er, sei etwas sehr Grosses und Wichtiges. Aber auch etwas sehr Schwieriges und manch-mal sehr Schmerzhaftes. Ich habe bei diesem langen Gespräch das bestimmte Gefühl, dass er seine Bilder liebt, dass er sie mit vielen schmerzlichen Erfahrungen auf die Leinwand bringt. Nach Stunden des vertrauten Gesprächs und der freundschaftlichen Begegnung (wir haben uns doch heute zum ersten Mal gesehen, denke ich mit Kopfschütteln) verlasse ich das Atelier durch den Wohnraum, und mein Blick fällt auf den einmaligen und wunderschön restaurierten Bauernschrank, den er einst – vielleicht zur Hochzeit? – selbst bemalt hat. Da steht, umgeben von Farben und Ornamenten, der Kernsatz seiner ganz persönlichen Erkenntnis:

Ich bin ein Gott der Liebe und des Vertrauens. Ich will für alle Nöte sorgen, leibliche und geistige.