ESSBARE ENERGIELANDSCHAFT ERFTAUE · Inhaltliche Projektbausteine Kerpen durch nationale...

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ESSBARE ENERGIELANDSCHAFT ERFTAUE ZWISCHENSTAND DEZEMBER 2016 ENTWICKLUNG VON SCHLOSS TÜRNICH ZUM ZENTRUM FÜR NACHHALTIGKEIT UND KREISLAUFPROZESSE

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ESSBARE ENERGIELANDSCHAFT ERFTAUE

ZWISCHENSTAND DEZEMBER 2016

ENTWICKLUNG VON SCHLOSS TÜRNICH ZUM ZENTRUM FÜR NACHHALTIGKEIT UND KREISLAUFPROZESSE

DIE INNOVATIONSREGION RHEINISCHES REVIER

Das Rheinische Revier ist ein Landschaftsraum im Wan-del. Die großen Landschaftsbaustellen der noch aktiven Tagebaue Hambach, Garzweiler und Inden implizieren die Chance, parallel zur Tagebauentwicklung unter Einsatz vor-handener Instrumente frühzeitig einzigartige Rekultivierungs-landschaften hoher Qualität zu gestalten und ein zusam-menhängendes Freiraumsystem für das Rheinische Revier zu etablieren. Innerhalb der Innovationsregion Rheinisches Revier existiert bereits heute eine Reihe von teilräumlichen Konzepten und Masterplänen (vgl. Innovationsräume), die u.a. zusammenhängende Landschaftssysteme für Teilräume innerhalb der IRR konkretisieren (Grünmetropole, Master-plan Indeland, Masterplan :terra nova). In 2016 wurde im Rahmen der IRR auch für den Innovationsraum Garzwei-ler ein beispielhafter Masterplanprozess angestoßen. Ein solches Instrument einer koordinierten Gesamtstrategie, das unterschiedliche Einzelprojekte synergetisch aufeinander abstimmt, orientiert sich an bestehenden Masterplan-Ent-wicklungen innerhalb der Innovationsregion und könnte auch für weitere Innovationsräume Vorbildcharakter haben.

Hinzu kommen weitere IRR-Projektkandidaten, die sich mit der Entwicklung und Neugestaltung von Landschaftskorri-doren auseinandersetzen, und dabei bestehende Konzepte fortführen und komplettieren. Hierzu gehören beispielsweise landschaftliche Entwicklungen entlang von Tagebaukan-ten, wie die „Grüne Fuge Jüchen“ entlang des Tagebaus

EIN REGIONALES FREIRAUMSYSTEM FÜR DAS RHEINISCHE REVIER UND INNOVATIVE LANDWIRTSCHAFTS- PROJEKTE

Das Rheinische Revier gehört zu den leistungsstärksten Regionen Nordrhein-Westfalens und der Bundesrepublik Deutschland, insbesondere im Bereich der Energiewirt-schaft. Gleichzeitig steht die Region vor dem Hintergrund der Energiewende und des Klimaschutzes vor großen Aufgaben und Herausforderungen der Zukunft. Absehbare Veränderun-gen sollen hier aber nicht als Strukturbrüche erlebt, sondern durch die Weiterentwicklung der in der Region gewachsenen Technologien und Kompetenzfelder sowie durch die Bünde-lung aller vorhandenen Potenziale frühzeitig und gemeinsam mit allen gesellschaftlichen Akteuren gestaltet werden. Die Innovationsregion Rheinisches Revier wird den Weg in den kommenden Jahren beschreiben und vorbereiten, mit dem das Rheinische Revier auch im 21. Jahrhundert eine moder-ne, prosperierende und innovative Energie- und Wirtschafts-region sein kann. Im Rahmen der IRR soll somit das regiona-le Entwicklungspotential mit seinen vorhandenen Aktivitäten und Akteuren identifiziert, gebündelt und vernetzt werden, um daraus einen Mehrwert abzuleiten und bereits heute auf zukünftige Strukturveränderungen reagieren zu können. Vor diesem Hintergrund hat sich die Innovationsregion Rheini-sches Revier das Ziel gesetzt, zu einer Modellregion für die Energiewende und den Klimaschutz zu werden, auf Basis der in der Region gegebenen wirtschaftlichen, technologischen und infrastrukturellen Stärken. Dabei sollen möglichst viele gesellschaftliche Akteure ihren aktiven Beitrag leisten und sich für die Zukunft ihrer Region engagieren (Bürgerinnen und Bürger, Vereine, Kommunen, Unternehmen, Forschungs-institute, Hochschulen…).

Nachdem in den ersten Jahren der IRR im Rahmen von vorbereitenden Studien und Konzepten inhaltliche Alleinstel-lungsmerkmale entwickelt worden sind, geht es nun darum, anhand von Projektvorschlägen und -ideen, den präventiven Wandel innovativ und nachhaltig zu gestalten und mit zu-kunftsweisenden Projekten auf den konkreten Raum zu über-setzen. Als sichtbare Zeichen sollen ausgezeichnete „IRR Best-Practice-Projekte“ und „IRR-Modellprojekte“ im Rahmen einer ZUKUNFTSAUSSTELLUNG RHEINISCHES REVIER im Jahr 2017 innovative Lösungen und neue Ansätze prä-sentieren. So will die IRR einen Ausblick auf die gemeinsame Zukunft im Rheinischen Revier geben und gleichzeitig eine Richtschnur für deren weitere Qualifizierung vorgeben.

www.rheinisches-revier.de

Landschaft kultivieren

Garzweiler, die Weiterentwicklung des TimePark entlang des Tagebaus Hambach als Fortführung der „Zukunftslandschaft :terra nova“ oder die sanfte, touristische Inwertsetzung der Sophienhöhe. Einige Projektansätze setzen sich darüber hinaus mit den besonderen Landschaftstypen der Region (Rheinische Bördelandschaft, Erftaue…) und deren Weiter-entwicklung auseinander (neue Nutzungsmöglichkeiten für rekultivierte Tagebaubereiche, „Essbare Energielandschaft Türnich“…). Eng in Verbindung mit dem Thema der Land-schaftsentwicklung steht der Bereich der innovativen Land-wirtschaft, aus dem heraus im Rahmen der IRR auch einige Projektvorschläge benannt worden sind. Dabei reicht die Spannbreite von einem Modellraum für Permakultur („Essba-re Energielandschaft Türnich“), über die Etablierung produkti-ver Energielandschaften, neuen Bewirtschaftungsformen auf Rekultivierungs- und Artenschutzflächen bis hin zu intensiven Gewächshausparks. Strategisches Ziel ist es dabei, die Entwicklung einer zukunftsfähigen und nachhaltigen „Agro-business-Region“, die regionales Know-how und Kompe-tenzen, optimale Produktions- (Flächenverfügbarkeit, hohe Bodenqualität) und Distributionsbedingungen zusammen mit vorhandenen Ressourcenpotenzialen (z.B. Kraftwerksabwär-me, CO2) in der Region verknüpft und die gesamte, regionale Wertschöpfungskette von der nachhaltigen Produktion von Lebensmitteln über deren Verarbeitung bis hin zum Marke-ting und Vertrieb zum Thema hat. Einige, möglicherweise mit-einander kombinierbare Projektansätze setzen sich darüber

hinaus mit der Herstellung und Distribution von organisch-mi-neralischem Dünger auseinander, der in der Region anfallen-de organische Abfälle wie Gülle mit wertvollen Braunkohle-substanzen kombiniert (vgl. Ressourcen bewusst einsetzen). Insgesamt ergibt sich im Rahmen der IRR die besondere Gelegenheit, für das Rheinische Revier insgesamt ein zu-sammenhängendes Freiraumsystem als „Grüne Infrastruktur“ für die Region zu realisieren. Ein solcher regionaler Land-schaftspark der Zukunft für das Rheinische Revier bildet den räumlichen Zusammenhang für die IRR insgesamt, innerhalb dessen die unterschiedlichen Projekte und Strategien der IRR verortet sind und synergetisch zusammenwirken. Dabei geht es nicht um reine Wiederherstellung früherer Landschaf-ten, sondern um eine zeitgemäße Entwicklung gleicherma-ßen funktionaler wie ästhetischer „Grüner Infrastruktur“ als außergewöhnliche und identitätsstiftende Zukunftslandschaft. Insofern soll Landschaft „nach vorne“ gedacht werden, um aktuellen Herausforderungen, wie Klimaschutz/-wandel, Energiewende, Biodiversität/Artenschutz oder landwirtschaft-licher Strukturwandel, gerecht zu werden („Produktiver Park“, „Regionale RessourcenLandschaft“, „EnergieLandschaft der Zukunft“, „LernLandschaft“…). Räumliche Gesamtkonzepte, wie Indeland, :terra nova oder der Masterplan Garzweiler zeigen, welche Qualität Rekultivierungslandschaften neuen Typs entfalten können und dienen gleichzeitig als Orientie-rungsmaßstab für die im Rahmen der IRR neuentstehenden Landschaftsprojekte.

Innovationsraum NeulandDiese Projekte setzen sich mit dem Gesamtraum der IRR auseinander, lassen sich nicht einem konkreten Standort zuweisen oder liegen außerhalb des Kartenbereichs.

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ESSBARE ENERGIELANDSCHAFT ERFTAUE

PROJEKTTRÄGER:

Kultur- und Naturstiftung Schloß Türnich

INNOVATIONSRAUM:

Ville

PROJEKTSTANDORT:

Türnich (Kerpen)

BETEILIGTE AKTEURE:

u.a. Landschaftsverband Rheinland (LVR), Rhein-Erft-Kreis, Städte: Kolpingstadt Kerpen und

Erftstadt, Erftverband, Uni Bonn, FH Köln, Rheinische FH, Wissenschaftlicher Geflügelhof des

BDRG, Permakultur Institut e.V., Energiekompetenzzentrum, Naturpark Rheinland, Schloss und

Mühle Gymnich, Landwirtschaft Gut Onnau, Freundes- und Förderkreis Schloß Türnich e.V.,

Schloss Türnich Betriebsgesellschaft, Landwirtschaft Schloss Türnich

ESSBARE ENERGIELANDSCHAFT ERFTAUE

Ziel des Projektes ist es eine innovative und experimentelle Kulturlandschaft zu schaffen, die als Modell zur Weiter-entwicklung der regionalen Grünachse Erftaue dient. Das Rheinische Revier soll durch dieses Projekt ein nachhaltiges und intelligentes Landnutzungssystem erhalten das Land-wirtschaft, Landschaftsgestaltung und Naturschutz vereint. Durch die Gestaltung der Landschaft mit langgezogenen geschwungenen Doppelhecken bestehenden aus Bäumen, Sträuchern und anderem Gehölz und deren Kaskadennut-zung sollen unter anderem, folgende Ziele erreicht werden:

• Essbare Landschaft• Energieproduktion• Ökosystemare Dienstleistungen• Erholungsraum• Lehr-, Forschungs- und Arbeitsort• Tourismusentwicklung

Unter dem Titel „Essbare Energielandschaft Erftaue“ entsteht in Zusammenarbeit mit dem Rhein-Erft-Kreis, dem Permakul-tur Institut e.V. und dem Forschungsbereich Nachwachsende Rohstoffe der Universität Bonn ein System das aufgrund sei-ner Einzigartigkeit das Potential hat nationale Strahlkraft zu entwickeln. Kurz- bis mittelfristige Projektbausteine sind unter anderem: Forschung zum energetischen Potential einer He-ckenlandschaft und deren „Eh-da-Biomasse“, die Erstellung und Durchführung eines nachhaltigen Energiekonzeptes, die Entwicklung und Umsetzung eines Landschaft-Designs sowie einer Landwirtschaft nach permakulturellen Prinzipien (Nährstoffkreisläufe, Bodenaufbau, Vielfalt und Ressour-cenoptimierung).

Projektbeschreibung

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Inhaltliche ProjektbausteineKerpen durch nationale Energieversorgung geprägt

Der Rhein-Erft-Kreis ist stark geprägt von Braunkohleabbau, Energiewirtschaft und industrieller Landwirtschaft. Tagebau, Kraftwerke, Aufforstungsflächen und Monokulturen sind die heute prägenden Elemente der Region. Durch die Renatu-rierung der Erft und das Projekt RegioGrün ist zwischen den Schlössern Gymnich und Türnich der Landschaftspark Erftaue entstanden, der – weitestgehend im Besitz des Rhein-Erft-Krei-ses – als Lehrort und Erholungsraum qualifiziert wurde.

Schloss Türnich: einzigartiges DenkmalensembleSchloss Türnich ist eines der letzten vollständig erhaltenen Ba-rock-Ensembles in der Region und in seiner Form einzigartig in Nordrhein Westfalen. Mit dem im Jahr 1760 erbauten Herren-haus, Vorburg, Torhaus, umliegenden Wassergräben, Kapelle, alter Mühle, formalem Garten, preisgekröntem Landschafts-park, Heilpflanzengarten, Waldbiotop und der in Form eines großen Parks angelegten demeter-Landwirtschaft ist Schloss Türnich ein Denkmalensemble von nationaler Bedeutung. Spezielles Gestaltungselement der Türnicher Landwirtschaft sind kilometerlange geschwungene Hecken (vgl. Plan in der Anlage und Videoclip). Mit der Pflanzung der Hecken wurde be-reits in den 1980er Jahren ein richtungsweisender Grundstein für die Vereinigung von Landschaftsgestaltung, Landwirtschaft und Naturschutz auf Schloss Türnich gelegt. Die Folgen des Tagebaus und die daraus entstandenen Schäden am Schloss haben die Bewirtschaftung des Ortes derart erschwert, dass das Konzept in den vergangenen Jahrzehnten nicht konse-quent weitergeführt werden konnte. Der anstehende Struktur-wandel der gesamten Region und der Einzug der Permakultur durch einen Generationswechsel am Schloss, bieten die Chan-cen auf das damals gelegte Fundament aufzubauen und den Ort auf innovative Weise weiterzuentwickeln - so wird aus dem historischen Ort das „Zukunftsensemble Schloss Türnich“.

Gesamtziel: „Permakultur Erlebnispark“Ziel der mit dem Projektbaustein „Essbare Energielandschaft Erftaue“ angestoßenen Gesamtentwicklung ist es, Schloss Türnich zu einem Erlebnispark und Modell für die Prinzipien von Nachhaltigkeit und Kreislaufprozessen zu machen. Die hier erfahrbaren Prinzipien können, in die Erftaue erweitert, als Vorbild für die Gestaltung der Region dienen. Schwerpunkte sind die energetischen Kreislaufprozesse im Sinne lokal erzeugter und genutzter Energie, natürlichen Kreisläufe von Landwirtschaft über Ernährung zu Gesundheit sowie soziale Kreislaufprozesse durch generationenübergrei-fende, inklusive und integrative Arbeits- und Wohnkonzepte. Die Öffnung der Anlagen als Ort des kulturellen, sozialen und gesellschaftlichen Austausches für Bürger, Politik und Wirt-schaft soll hierbei parallel verfolgt werden, um ein hohes Maß an gesellschaftlicher Relevanz und Akzeptanz zu erlangen. Permakultur bietet für die Bearbeitung dieser Themenkomplexe das optimale Gedankengerüst und geeignete Methoden, da hier eben diese Faktoren untersucht und mit dem Ziel vernetzt werden nachhaltige Systeme zu schaffen.

Rahmenbedingungen

REGIONALE ENERGIEERZEUGUNG

ESSBARE LANDSCHAFT

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Ökologische Kernidee der essbaren Landschaft sind große ge-schwungene Doppelhecken, die in der Hauptsache aus essba-ren Wildpflanzen (Schlehen, Holunder, Schneeball, Weißdorn, Eberesche usw.) sowie einzelnen Solitärobstbäumen (alte Sor-ten) bestehen. Unter und zwischen den Hecken sowie in den Waldbereichen entstehen Weideflächen für alte Rassen von Geflügel, Schweinen, Schafen und Rindern. Bienen sorgen für guten regionalen Honig. Die essbaren Wild- und Kulturpflan-zen werden geerntet und zu regionalen Nischenprodukten verarbeitet. Auf freien Flächen und zwischen den Hecken wird Futter für die Tiere sowie Energiepflanzen (z.B. Miscanthus, Topinambur, Wildkräuter) angebaut. Die Gastronomien von Café Schloss Türnich, Gymnicher Mühle sowie der Lehr- und Eventküche in der wiederhergestellten historischen Schloss-küche machen die essbare Landschaft kulinarisch direkt er-fahrbar. In den Hofläden von Gymnich und Türnich können die Produkte auch erworben werden. Ein Ladenlokal in der Kölner Innenstadt sorgt für die nötige Strahlkraft in die benachbarte Metropole.

Die Hecken werden jährlich abschnittsweise auf den Stock gesetzt (im Schnitt alle 7 Jahre), geschreddert und zur Ener-gieproduktion verwendet. Die phosphor- und kaliumhaltige Asche dient als Dünger und erhöht gleichzeitig den ph-Wert des Bodens. Eine weitere Nutzung besteht in der Anlage von Biomeilern, in denen Grünschnitt unter Abgabe von Wärme zu Humus kompostiert wird. Die derzeitigen Aufwendungen im Rahmen der Landschafts- und Naturschutzpflege reduzieren sich durch die energetische Nutzung erheblich. Landwirtschaft-lich schwer zu entwickelnde Flächen werden mit Miscanthus bepflanzt. Ein Feld mit Photovoltaik dient gleichzeitig als Hühnerstall. Kleinwindkraft, Solar, Wasserkraft und andere innovative lokale Energieproduktionsflächen ergänzen den Energiemix, aus dem lokal umliegende Wohnbereiche mitver-sorgt werden.

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Das Konzept der Essbaren Energielandschaft könnte eine ähnliche Strahlkraft entwickeln, wie etwa die Essbare Stadt in Andernach, La Ferme du Bec Hellouin (aus dem Doku-mentarfilm Tomorrow) oder das Eden Projekt im Cornwall. Diese Projekte ziehen internationale Besucher an und werden in zahlreichen Fernsehdokumentationen vorgestellt. Eine Kernkompetenz in dem Bereich der multifunktionellen Ener-gielandschaft würde den Erholungsraum auf interessierten Fachtourismus ausweiten. Neben diesem Wissenschaftstou-rismus können weiteren Formen des Naturtourismus wie Tierbeobachtung, Naturphotographie, konsumtive Aktivitäten bis hin Abenteuertourismus ausgebaut werden.

ÖKOSYSTEMARE DIENSTLEISTUNGEN

TOURISMUS-ENTWICKLUNG

ERHOLUNGSRAUM

LEHR-, FORSCHUNGS- UND ARBEITSORT

Doppelhecken sind die ökologisch intensivsten Zonen und dienen als Quelle der Artenvielfalt für Flora und Fauna. Bereits heute sind weite Bereiche der Türnicher Landwirtschaft mit diesen Hecken gestaltet. Die Pflanzung von Hecken dient u.a. dem Windschutz und als Rückzugsort für eine Vielzahl von Nützlingen. Mit Hilfe großer Insektenhotels (etwa für Wild-bienen, Hornissen und Wespen) wird die Insektenpopulation gestärkt. Durch den Fokus auf regional angepasste alte Sorten (Obst, Ackerbau, Gemüse), angepasste alte Nutztierrassen sowie neue regionale Züchtungen entsteht eine Schutzzone der Biodiversität.

Durch die vielschichtige Nutzung und die permakulturelle Landbewirtschaftung wird eine einmalige Kulturlandschaft gestaltet. Zahlreiche Attraktionen (historische Gärten, per-makultureller Erlebnispark mit Ernteland, Weltacker, Unter-GlasWelten Nutztieren u.v.m., Wassererlebniswelt, Museum, Ausstellungsflächen, Elefantengraslabyrinth etc.) laden Tagesbesucher in diese einmalige, neuentstandene essbare Kulturlandschaft ein. Diese essbare Landschaft kann jederzeit von den Besuchern beerntet werden. Die Landschaft dient gleichzeitig als Veranstaltungsort für Seminare, private Feiern und Firmenveranstaltungen. In den gestalteten Park- und Gartenanlagen auf Schloss Türnich verdichtet sich die essbare Kulturlandschaft als Lehr-, Erfahrungs- und Erholungsort. Auf der Türnicher Mühle entsteht ein spezielles Bio-Hotel, das den Verbleib über mehrere Tage ermöglicht. An das Hotel angeglie-derte Schäferwagen ermöglichen einfachere Übernachtungs-möglichkeiten (für Schüler und Studenten) in der essbaren Energielandschaft. Saisongärten können für die eigene Versor-gung mit Obst und Gemüse gemietet werden.

Durch die Neuansiedlung von Lehre und Forschung und die Zusammenarbeit mit dem renommierten Institut von Prof. Pude an der Universität Bonn erfolgt eine wissenschaftliche Begleitung der Entwicklung der essbaren Energielandschaft. Durch die Gründung eines Integrationsunternehmens werden in der Gartenpflege, der Gastronomie, der Verarbeitung und der Landwirtschaft Arbeitsplätze geschaffen. Das gesamte Projekt wird von der Rheinischen Fachhochschule Köln und deren neu gegründetem Institut für Kreislaufprozesse und Nachhaltigkeit mit Sitz auf Schloss Türnich begleitet. In den zahlreichen Veranstaltungsräumen der beteiligten Institu-tionen (Schlösser und Mühlen Gymnich und Türnich und RHEINISCHEN FACHHOCHSCHULE Köln) finden Kurse und Ausbildungen zu allen Themen rund um nachhaltige Energie-erzeugung, Permakultur, essbare Wild- und Kulturpflanzen sowie deren Verarbeitung statt. Darüber hinaus sollen kleine Wohneinheiten für Menschen entstehen, die in der Landschaft arbeiten, Arztpraxen und Büros für Start-ups oder Co-Labore rund um die Themen Kreislaufprozesse und Nachhaltigkeit.

ESSBARE ENERGIELANDSCHAFT ERFTAUE

Darstellung: Elias Schley Büro für Stadtplanung und strategische Projektentwicklung

Was ist PermakulturDer Begriff Permakultur setzt sich aus den Begriffen „permanent“ (blei-bend, immer während, ständig, unun-terbrochen) und „Kultur“ (Gesamtheit des vom Menschen Geschaffenen und damit wesentliche Teile seiner Lebenswelt) zusammen. In der Land-wirtschaft werden mittels perma-kulturellen Methoden Lebenswelten geschaffen, die im Gegensatz zur konventionellen Agrarindustrie, ohne den Einsatz externer Betriebsmittel hohe Erträge erzielen und so zu nach-haltigen und resilienten Systemen he-ranwachsen. Ein solches System soll für Natur und Mensch eine dauerhafte Lebensgrundlage bieten: ökologisch, ökonomisch und sozial.

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La Ferme du Bec Hellouin (Frankreich) International bekannt geworden durch den Dokumentarfilm „Tomorrow“. In Zusammenarbeit mit dem nationalen französi-schen Agrarforschungsinstitut INRA und dem Institut AgroPa-ris Tech wurde in einer umfangreichen Studie die Produkti-vität des Permakultur-System belegt. Die kleine Farm in der Normandie ist inzwischen überregionaler Anziehungspunkt und Lehrort mit jährlich tausenden Gästen.http://www.fermedubec.com

Krameterhof (Österreich) Ebenfalls Publikumsmagnet ist der von Sepp Holzer erschaf-fene Krameterhof in Österreich. In einer Höhe von bis zu 1.500 Metern bewirtschaftet die Familie einen Berghang in der „Kältekammer“ Österreichs. Hier werden neben Kirschen,

Pfirsichen und anderen Obstsorten die normalerweise nicht in dieser Höhe wachsen eine große Bandbreite von Obst und Gemüse angebaut, Fische und Krustentiere gezüchtet sowie Nutztiere gehalten. Die überwältigende Biodiversität dieses Hofs hebt sich durch einen starken Kontrast gegenüber den Monokulturen der umliegenden Hänge beeindruckend ab und zeigt, dass die Grenzen des Machbaren nicht dort liegen, wo sie in konventionellen Betrachtungsweisen verortet werden.http://www.krameterhof.at

Ridgedale Farm (Schweden) Im hohen Norden zwischen Oslo und Stockholm gelegen wurde 2014 ein traditioneller schwedischer Hof nach perma-kulturellen Prinzipien umgestaltet und komplett neu designt. Hier werden neueste Technologien eingesetzt, Permakultur erforscht und Ausbildung groß geschrieben. Neben einem Buch mit dem Titel „Making Small Farms Work“ werden durch das Projektteam Permakultur Consulting, Online Trainings, Praktika und Zertifikatskurse angeboten. Das Projekt zeigt die große Nachfrage für die Weiterbildung im Bereich Permakul-tur und dessen potentiellen Erfolg an Orten mit hartem Klima.http://www.ridgedalepermaculture.com/

Weiter Beispiele für Permakultur in der Landschaftsgestaltung:https://permacultureglobal.org/projects http://permakultur-info.dehttp://www.seppholzer.at/cms/fileadmin/user_upload/ projekte/SeppHolzerProjekte2014.pdf

Projektbeispiele „Permakultureller Erfahrungswelten“

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Die Erftaue als Teil von RegioGrünRegioGrün wurde im Zuge des nordrhein-westfälischen Struk-turprogramms Regionale 2010 entwickelt. Das Programm möchte neue Wege in die Region, ausgehend vom histori-schen Erbe der Kölner Grüngürtel, schaffen und verfolgt dazu das Ziel einer langfristigen und nachhaltigen Auf-wertung und Gestaltung der Landschaft. Dazu sollen großzügige Freiflä-chen die Landschaft vor dem Siedlungsdruck bewahren und den verstädterten Raum gliedern. Das Konzept umfasst sechs Korridore und mittlerweile drei Grüngürtel. Drei dieser Korrido-re betreffen die Erftaue und bilden damit den Landschaftspark Erftaue, welcher eine Fläche von rund 350 Hektar umfasst und sich zwischen dem Kerpener Bruch und den Schlössern Türnich und Gymnich befindet. Durch die Entstehung eines natürlichen Landschaftsparks soll die alte Erftauenlandschaft wieder lebendig werden. Die Erftaue bildet ein wichtiges Element des grünen Netzes von Köln und Bonn und ist ein wichtiger Baustein für die zukünftige Entwicklung der Grünflä-chen in dieser Region.

Dreh- und Angelpunkt der Kommunikation von Schloss Türnich und seinen Projekten ist die Öffnung des Ortes für die Öffentlichkeit. Der städtebauliche Wettbewerb „Zukunfts-ensemble Schloss Türnich“ mit Bürgerbeteiligung hat bereits dazu beigetragen. Die Präsentation des Ergebnisses im März 2017 wird ebenfalls öffentlich sein und weiteren Anlass geben im Dialog mit den Bürgern der Stadt Kerpen und des Rhein-Erft-Kreises zu bleiben. Das Ensemble, und hier im Besonderen der Landschaftspark, kann darüber hinaus an jedem Tag der Woche rund um die Uhr besucht werden; die Vereinigung von Landwirtschaft, Landschaftsgestaltung und Naturschutz ist also bereits vor Ort erfahrbar. An regelmä-ßig stattfindenden Führungen mit unterschiedlichen The-menschwerpunkten von Wildkräutern über Kapelle bis zum Landschaftspark, werden den Besuchern die verschiedenen Kreisläufe näher gebracht. Events, wie das jährlich stattfindende Erntedankfest mit über eintausend Besuchern, die Biogartenmesse, der Tag des offenen Denkmals uvm. fördern die Kommunikation und sind gute Gelegenheit die Entwicklung des Projektes zu präsentie-ren. Kleinere regelmäßige Veranstaltungen, z.B. die monat-lichen Salon-Abende mit Unterhaltungsprogramm, Vorträge und Menüabende im Café werden ebenfalls ihren Beitrag leisten.Auf der Website (www.schloss-tuernich.de) finden virtuelle Besucher aktuelle Informationen zu den Veranstaltungen auf Schloss Türnich, Neuigkeiten zum Ort und den verschie-denen Projekten. Auf den Social Media Kanälen wie Face-book können User interagieren und sich ebenfalls auf dem Laufenden halten. Zusätzlich wird regelmäßig ein Newsletter an einen großen Verteiler mit selbst akquirierten E-Mail-Ad-ressen von Interessierten versandt.

Wie bisher sollen das Schloss und die gräfliche Familie in Medien wie TV und Print vertreten sein. An die bereits ent-standenen Beiträge wird angeknüpft und Kontakte zur Presse weiter gepflegt. Gute Kontakte zur Medienlandschaft in Köln ermöglichen, dass das gesamte Projekt in allen Entstehungs-stufen filmisch von Dokumentarfilmer Valentin Thurn (Taste the Waste, 10 Milliarden) begleitet werden wird.Durch seine Tätigkeiten als Schauspieler, Regisseur, Mode-rator und Speaker ist Graf Severin von Hoensbroech öffent-lich präsent und kann das Projekt auch auf diesem Wege weiter verbreiten und Netzwerken. Der Kontakt zur „Nachhal-tigkeitsszene“ von Köln wird zum Beispiel über Kooperatio-nen mit dem Colabor Köln, Belieferung der Food Assembly und der Mitgliedschaft bei Taste of Heimat e.V. (Trägerverein des Kölner Ernährungsrates) gepflegt. Durch diesen Kommunikationsmix und multiple Vernet-zung ist das Projekt bereits überregional präsent, kann auf verschiedenen Kanälen weiter bekannt gemacht werden und bietet optimale Voraussetzungen für eine Crowdfunding Kampagne. Darüber hinaus ist durch den regen Austausch über die verschiedenen Medien und Touchpoints hinweg, die Chance für einen positiven Diskurs, bürgerschaftliches Engagement und damit eine hohe gesellschaftliche Relevanz außergewöhnlich gut.

Räumliche Ansätze

Kommunikationsstrategie

Innovationsregion Rheinisches Revier

Essb

are Energielandschaft Erftaue

Zukunftsensamble Schloss Tü

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Schloss Türnich

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Das Gesamtprojekt Schloss Türnich mit seinem Projektbau-stein Essbare Energielandschaft Erftaue besteht aus zahlrei-chen Komponenten, die über verschiedene Fördergeber bzw. Betreiber finanziert werden. Kosten der einzelnen Bausteine sind jeweils separat zu ermitteln. Ein erster Baustein zur Herstellung der städtebaulichen Grundsituation von Schloss Türnich sowie für Infrastrukturmaßnahmen erfolgte 2016 durch die Aufnahme von Schloss Türnich in das Bundespro-gramm „Nationale Projekte des Städtebaus“. Ergebnisse aus dem aktuell laufenden Wettbewerbsverfahren werden Anfang März erwartet. Über ein weiteres Bundesprogramm wird 2017 die Torburg als Sitz der Rheinischen Fachhochschule Köln saniert. Die Erftaue erfährt durch die bevorstehende Renatu-rierung der Erft weitere Investitionen.Die gemeinnützige Kultur- und Naturstiftung Schloss Türnich soll mittelfristig Eigentümer des Gesamtensembles Schloss Türnich werden und die weiter nötigen Fördergelder und Spenden für das Gesamtprojekt durch mehrere Kampagnen einwerben.

Finanzierung / Förderung

Zahlreiche Innovationspotenziale:• Eine Kaskadennutzung von nachwachsenden Rohstoffen in

Form einer Essbaren Energielandschaft ist in Deutschland einzigartig und wissenschaftlich bisher nicht erforscht.

• Multifunktionale Landnutzungsform, bei gleichzeitiger Pflege der Biotopvielfalt und einer ästhetischen Landschaftsgestal-tung im Sinne einer Parklandschaft.

• Durch das Schließen natürlicher Kreislaufprozesse (Stick-stoff-Phosphorkreislauf) kommt die Landwirtschaft weitestge-hend ohne ressourcenverbrauchende Zusatzstoffe aus und das Denkmal wird in die Lage versetzt, den eigenen Energie-verbrauch CO2-neutral selbst zu produzieren. Damit entsteht das erste Denkmalensemble mit positiver Energiebilanz in Deutschland.

• Die Forschungen im Bereich Agroforst gingen bislang hauptsächlich in schnellwachsende Kurzumtriebsplantagen aus Pappel, Esche, Robinie usw.. In der Bergbaufolgeland-schaft der Lausitz wurden bereits erste Schritte in Richtung landschaftsgestaltender Energiegärten im Rahmen der IKB gegangen. Im Modellprojekt würde - nach unserem Wissens-stand – zum ersten Mal eine Misch-Hecke aus heimischen essbaren Wildpflanzen mit

• Ernährungsphysiologisch sind essbare Wildpflanzen kaum untersucht. Dies bietet die Möglichkeit, mit der RHEINI-SCHEN FACHHOCHSCHULE hier eine Kernkompetenz zu erarbeiten und ein Themenfeld zu besetzen.

Das Gesamtprojekt erfährt seine regionale Bedeutung als Modell für die weitere Entwicklung der Erftaue im Sinne des landschaftlichen Strukturwandels und stellt sich den Zukunfts-themen Energiewende, Klimaschutz, ressourcenschonende Lebensmittel- und Energieproduktion. Durch die Einbindung und Neuansiedlung der renommierten Rheinischen Fach-hochschule mit einem eigenen Institut auf Schloss Türnich werden neue Standbeine für die Region erschlossen und die Bildungs- und Forschungslandschaft des Rheinischen Reviers weiter ausgebaut. Des Weiteren werden durch die Hochschu-len und durch die kunsthistorische Bedeutung des Ensembles als Denkmal von nationaler Bedeutung, die Kompetenz und überdurchschnittliche Qualität sichergestellt. Als zukünftiges Kompetenzzentrum und Veranstaltungsort entsteht die not-wendige Strukturwirksamkeit.

Weiterentwicklung des Landschaftsparks ErftaueDas Gesamtprojekt Schloss Türnich mit seinem Projektbau-stein Essbare Energielandschaft Erftaue besteht aus zahlrei-chen Komponenten, die über verschiedene Fördergeber bzw. Betreiber finanziert werden. Kosten der einzelnen Bausteine sind jeweils separat zu ermitteln. Ein erster Baustein zur Herstellung der städtebaulichen Grundsituation von Schloss Türnich sowie für Infrastrukturmaßnahmen erfolgte 2016 durch die Aufnahme von Schloss Türnich in das Bundesprogramm „Nationale Projekte des Städtebaus“. Ergebnisse aus dem aktuell laufenden Wettbewerbsverfahren werden Anfang März erwartet. Über ein weiteres Bundesprogramm wird 2017 die Torburg als Sitz der Rheinischen Fachhochschule Köln saniert. Die Erftaue erfährt durch die bevorstehende Renaturierung der Erft weitere Investitionen.Die gemeinnützige Kultur- und Naturstiftung Schloss Türnich soll mittelfristig Eigentümer des Gesamtensembles Schloss Türnich werden und die weiter nö-tigen Fördergelder und Spenden für das Gesamtprojekt durch mehrere Kampagnen einwerben.

Beitrag zur Innovationsregion Rheinisches Revier

Das Projekt „Essbare Energielandschaft Erftaue“ wurde maßgeblich von der gräflichen Familie Hoensbroech initiiert und von den Partnern Uni Bonn, Rhein-Erft-Kreis, Wissen-schaftlicher Geflügelhof des BDRG, Stadt Kerpen, Rheinische Fachhochschule und dem Permakultur Institut e.V. unterstützt. Die Kultur- und Naturstiftung Schloss Türnich übernimmt die Trägerschaft und organisiert die Konzeption und Umsetzung des Projektes.

Organisation / Trägerschaft

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Das Projekt befindet sich in der ersten großen Planungspha-se und wird bereits inkrementell umgesetzt. Aufbauend auf dem historischen Ensemble selbst und den Vorarbeiten der letzten 30 Jahre (Landschaftsgestaltung, Anlage von Gärten und Parkstrukturen, Schaffung von Biotopen, Renaturierung der Gewässer, Konzeptentwicklung), bietet das Projekt eine einzigartige Ausgangslange für diesen langfristigen Entwick-lungsprozess. Mit der Ansiedlung der Rheinischen Fachhoch-schule am Standort Schloss Türnich sowie durch die vom Bund geförderten denkmalpflegerischen und infrastrukturel-len Maßnahmen auf Schloss Türnich werden in den kommen-den Monaten erste Ergebnisse sichtbar.

Vernetzung innerhalb der IRRDurch die Themenvielfalt und –Komplexität bietet das Projekt viele Möglichkeiten der Vernetzung und Koopera-tion. Einige Partnerschaften bestehen bereits und werden durch die Vernetzung innerhalb der IRR forciert. Neben der engen Beziehung mit der Stadt Kerpen und dem Rhein-Erft-Kreis sind hier im Besonderen die Arbeit mit der Universität Bonn (Themenkomplex Regionale Energieproduktion), dem wissenschaftlichen Geflügelhof des BDRGs (Hühnerhaltung in Heckenlandschaften) sowie dem Naturpark Rheinland / Gymnicher Mühle (Erholungsraum und Tourismus) zu nen-nen. Die Suche nach weiteren Partnern und die Nutzung des Netzwerks im Rheinischen Revier sind wichtige Bestandteile des Projektes und Bausteine des Erfolgs.

Projektentwicklung - Sachstand und Ausblick

Permakultur auf Schloss Türnich2017 wird in Zusammenarbeit mit dem Permakultur Institut e.V. das Permakultur-Design für Schloss Türnich erarbei-tet. Schwerpunkt ist hier die Zusammenführung der biolo-gisch-dynamischen Wirtschaftsweise mit den permakulturel-len Prinzipien in der Landwirtschaft unter Verwendung der Hecken. Mit Hilfe von entsprechenden Förderprogrammen (hier insbesondere der Stiftung Umwelt und Entwicklung NRW sowie der Allianz Umwelt-Stiftung) soll dieses Design ab Mitte 2017 stufenweise umgesetzt werden.Parallel zur Gestaltung des Ortes werden auf Schloss Tür-nich monatlich Workshops, Kurse und Seminare zu verschie-denen Permakultur-Themen abgehalten: Permakultur Design Zertifikatskurs, Biomeiler Workshop, Pilzzucht in Hecken, Wesensgemäße Hühnerhaltung in Hecken, Treffen der Regi-onalgruppen, Sensenkurse, Einführungskurse Permakultur, Wildkräuterkurse, Workshop „Vom Acker auf die Zunge“. Hieraus ergeben sich optimale Grundlagen für die Umset-zung des Bausteins „Essbare Energielandschaft Erftaue“.Die nächsten Schritte können wie folgt zusammengefasst werden: Forschungsarbeiten und Konkretisierung der einzel-nen Projektbausteine, Finanzierung der folgenden Phasen durch Fundraising sowie Fördermittel und schließlich deren Umsetzung. Das Projekt sollte im Jahr 2021 fertig umgesetzt sein. Die Kaskadennutzung der Landschaft in der Praxis und die betriebene Forschung werden ab diesem Punkt die Weiterentwicklung des Projektes vorantreiben.

Einreichung Projektidee August 2015

Abschluss Gesamt- entwicklung Ende 2021

offizieller Beschluss als IRR-Projekt-Kandidat durch

IRR-Gesellschafterversammlung: Oktober 2015

Juli 2017 Fertigstellung Masterplan aus

Wettbewerb

März 2017 Präsentation Ergebnis des

Wettbewerbs „Nationale Projekte des Städtebaus“

Ab 2018 Umsetzung Projekt-bausteine

Fachbeirat / Empfehlung als IRR-Projekt-Kandidat

September 2015

August 2017 Eröffnung Natur-

kindergarten Schloss Türnich

Mitte 2019 Öffnung

Inhaltliche und räumliche Konkretisierung des

Projektansatzes

Mai 2017 Charterfeier der Kultur-

und Naturstiftung Schloss Türnich

ZEITSCHIENE

Oktober 2017 Präsentation Permakultur

Design

„Permakultur Erlebnispark“

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Gefördert durch:

Entwurfsverfasser / Bildnachweis:Kultur- und Naturstiftung Schloss TürnichSchloss Türnich 150169 [email protected]

Impressum:IRR – Innovationsregion Rheinisches Revier GmbHKarl-Heinz-Beckurts-Straße 1352428 JülichTelefon: 02461 690-180www.rheinisches-revier.de

Erarbeitet durch: Severin Hoensbroech / Nils Maskos-Dr. Wackerl / Fischer / SchleyBüro für Stadtplanung und strategischeProjektentwicklungBurgmauer 2050667 Köln