EULEN FISCH · - 8 - Eine weitere Möglichkeit besteht darin, die Themen auszuweiten. So könnte...

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- 1 - BARMHERZIGKEIT Arbeitsheft für Sekundarstufe und Katechese Andreas Thelen-Eiselen EULEN FISCH

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    BARMHERZIGKEITArbeitsheft für Sekundarstufe und Katechese

    Andreas Thelen-Eiselen

    EULEN FISCH

  • HerausgeberBischöfliches Ordinariat LimburgDezernat Schule und BildungAbtl. Religionspädagogik

    Bischöfliches Generalvikariat TrierZB 1.4 Schule und Hochschule

    Erzbischöfliches Generalvikariat PaderbornHA Schule und ErziehungInstitut für Religionspädagogik und Medienarbeit

    Fotografie (Baustein 4 und 7) Matthias Brand, Focus Fotostudio,www.focus-vallendar.de

    Titelbild und Illustration (Baustein 6)Die sieben Werke der BarmherzigkeitAlexandra Kardinar und Volker Schlecht,www.drushbapankow.de

    GestaltungSteinfeld : Visuelle Kommunikation,www.steinfeld-vk.de

    RedaktionMartin W. RambAndreas Thelen-Eiselen

    Printed in Germany

    Verlag und VertriebLahn-Verlag in der Butzon & Bercker GmbH, Kevelaer, www.lahn-verlag.de

    ISBN978-3-944142-12-8Verlag des Bischöflichen Ordinariats Limburg

    978-3-7840-3542-0 Lahn-Verlag

    © 2016, EULENFISCH. Limburger Magazin für Religion und Bildung,www.eulenfisch.deAlle Rechte vorbehalten.

    Bibliografische Information der Deutschen NationalbibliothekDie Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deut-schen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über http://dnb.d-nb.de abrufbar.

    Inhalt

    Einführung in die Struktur der Arbeitshilfe

    ArbeitsvorschlägeBaustein 1: Mir ist alles egal

    Baustein 2: Ruth Pfau – Gelebte Barmherzigkeit

    Baustein 3: Die leiblichen und geistigen Werke der Barmherzigkeit

    Gekürzte und überarbeitete Fassung des gleichnamigen Arbeitsheftes.

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    Impressum

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    „Es ist das Beste, was wir hören können: es ändert die Welt. Ein wenig Barmherzigkeit macht die Welt weniger kalt und viel gerechter. Wir haben es notwendig, diese Barm-herzigkeit Gottes gut zu verstehen, dieses barmherzigen Vaters, der so viel Geduld hat.“ Papst Franziskus, Angelusgebet am 17.03.2013

    Die vorliegenden Arbeitsmaterialien möchten methodisch abwechslungsreiche und kreative Vorschläge zum Thema „Barmherzigkeit“ für die Arbeit mit Jugendlichen an die Hand geben.

    Die verschiedenen Bausteine setzen dabei unterschiedliche Schwerpunkte. Zu Beginn einer jeden Einheit wird ausführlich die Anwendung und Methodenwahl erläutert. Alle Materiali-en sind als Vorlage konzipiert und direkt einsetzbar. Inhaltlich sind die einzelnen Bausteine nicht direkt miteinander verknüpft, sodass die Möglichkeit besteht, durch eigenes Material zu erweitern.

    Der erste Baustein konfrontiert mit verschiedenen menschlichen Notsituationen und Leiden, lenkt dabei aber auch den Blick auf den Egoismus und die Gleichgültigkeit, mit der diesen Menschen häufig begegnet wird. Ist mir wirklich alles egal? Wie gehe ich im Alltag mit der Not der Mitmenschen um? Kann ich manche Geschehnisse beeinflussen?

    Barmherzigkeit ist mehr als reines Mitleid. Der zweite Baustein lenkt daher den Blick auf die Ordensschwester und Lepraärztin Ruth Pfau. Ihre Arbeit führt beispielhaft und in besonderer Weise vor Augen, dass gelebte Barmherzigkeit aktives Handeln einfordert, aber auch Durch-haltevermögen verlangt.

    Die Auseinandersetzung mit den leiblichen und geistigen Werken der Barmherzigkeit, die in der christlichen Tradition zu Kennzeichen der Nächstenliebe geworden sind, steht im dritten Baustein im Fokus. Das Titelbild der Berliner Illustratoren dient als Grundlage zur Gestaltung einer Ergänzungscollage. Hierbei werden die leiblichen Werke der Illustration mit den geisti-gen Werken verknüpft.

    Einführung in die Struktur der Arbeitshilfe

    Andreas Thelen-Eiselenist Lehrer an der St. Franziskus-Schule Koblenz und Referent für Religionspädagogik im Bistum Limburg sowie Redaktionsmitglied des Magazins für Religion und Bildung „Eulenfisch“.

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    Anwendung des BausteinsDer 1. Baustein dient als Einstieg in die Thematik „Barmherzigkeit“. Anhand von M1 können die Schüler zunächst ihre Gedanken zu den verschiedenen Zeitungsausschnitten äußern. Obwohl es sich hierbei um fiktive Überschriften handelt, spiegeln diese dennoch Notsituationen und Ge-schehnisse wider, die der Realität sehr nahekommen. Die Verwendung von Bildern anstelle der Überschriften ist bewusst vermieden worden, um die Schüler nicht anhand von Bildern auf ein bestimmtes Ereignis zu polarisieren. Thematisch greifen die Überschriften bereits die Werke der Barmherzigkeit auf, ohne dass dies an dieser Stelle bereits explizit erwähnt werden soll. Vielmehr soll deutlich werden, dass all diese Notsituationen und Leiden die Grundbedürfnisse eines jeden Menschen betreffen: Trinkwasser, Nahrung, Kleidung, (Kranken-)Pflege, eine Unterkunft und die Akzeptanz in der Gesellschaft trotz einer Vergangenheit in Haft. Insbesondere Letzteres kann in recht unterschiedlicher Weise beleuchtet werden, da auch Menschen inhaftiert sind, die sich in einem totalitären System für Grundrechte wie z.B. die Meinungsfreiheit eingesetzt haben. Zudem haben es ehemalige Häftlinge immer noch schwer, wieder einen Arbeitsplatz zu finden und von der Gesellschaft akzeptiert zu werden. Ist es wirklich jedem egal? Sind einzelne oder sogar alle Geschehnisse beeinflussbar oder unterliegen sie einem Automatismus? Wie gehe ich im Alltag mit diesen Ereignissen um?Diese und weitere Fragen greift der Internetartikel M2 „Mir ist alles egal“ auf. Die A-Cappella Band Wise Guys spricht in ihrem Liedtext „Total egal“ den Egoismus und die Gleichgültigkeit gegenüber den Mitmenschen an und leitet hierüber in den Internetartikel ein. Der Text M2 ist provokativ, unterstellt den Jugendlichen generell eine gelebte Gleichgültigkeit und den persön-lichen Spaß-Faktor als oberstes Ziel. Andererseits fordert der Text auch heraus: „Was kann ich denn schon an der Situation ändern?“ Kann ich etwas ändern, und falls ja, auf welche Weise? Hier geht es nicht um das globale Denken und die große Lösung für jedes Problem. Vielmehr kann hier erörtert werden, was der Einzelne im Rahmen seiner Möglichkeit zur Verbesserung dessen beitragen kann. Die Arbeitsaufträge greifen diese Fragestellungen auf, sodass abschlie-ßend ein Leserbrief als Reaktion auf den Artikel „Mir ist alles egal“ verfasst werden kann, der argumentativ Stellung bezieht.

    Baustein 1: Mir ist alles egal

    ■ M1 „alles egal“■ M2 Blog „Mir ist alles egal“

    ■ Textarbeit■ Leserbrief verfassen/ Stellung beziehen

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    M1 „alles egal“

    Gehören Straftäter noch zur Gesellschaft?

    Obdachloser vor Kaufhaus erfroren

    Einer von acht Menschen weltweit muss jeden Abend hungrig schlafen gehen

    ALLES EGALTrinkwasser im Krisengebiet wird knapp

    Neuer Kleiderladen eröffnet: Immer mehr Menschen sind auf Kleiderspenden angewiesen.

    Zu wenig Zeit in der Krankenpflege:Bürokratie raubt Zeit für die persönliche Betreuung.

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    M2 Mir ist alles egal

    M ir ist al les egal !

    „Mir ist alles egal, total egal. Das klingt vielleicht jetzt brutal, doch ich find´s völlig normal. Ich bin kein bisschen sozial und auch nicht kollegial, ich gehe niemals zur Wahl, denn mir ist alles egal“, heißt es im Liedtext der Wise Guys.

    Spiegelt diese Einstellung nicht den Zeitgeist vieler junger Menschen wider, frei nach dem Motto: Jeder ist sich selbst der Nächste?Verantwortung zu übernehmen oder sich für andere Menschen ein-zusetzen, scheint völlig „uncool“ zu sein. Nächstenliebe und Barm-herzigkeit sind aus der Mode gekommen. Wichtig scheint den Ju-gendlichen heute nur der eigene Spaß-Faktor zu sein, alles Andere ist dann „egal“!

    Doch kann man den Jugendlichen überhaupt einen Vorwurf ma-chen? Viele sind beim täglichen Nachrichtenbericht ohnehin schon völlig abgestumpft: Krieg, Krankheiten, Anschläge, Flüchtlingsströ-me, hungernde Kinder, Proteste, ... das ist doch alles nichts Neues mehr.Was kann ich denn schon an der Situation ändern?“, hört man häufig als Antwort. Da scheint das private Vergnügen, der eigene Spaßfak-tor, doch einen guten Rückzug zu bieten, denn das ist mir nicht egal.

    Mir ist alles egal // NEWS

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    Bilderstrecke Obdachlosigkeit

    a l les egal

    ■ Wieder neuer Bombenanschlag■Neonazis auf dem Vormarsch■Immer mehr Armut■Ist uns alles egal?■Uns geht es ja gut, warum helfen?

    http://www.blog-news.net

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    Koblenz: heiter bis sonnigTemperatur: 15˚C / 25˚CNiederschlag: 34% Risiko

    1. „Mir ist alles egal. Was kann ich schon an der Situation ändern?“ Nehmt zu dieser Aussage Stellung. Trifft dies auf alle Jugendlichen zu?

    2. Nicht nur Jugendliche, sondern auch Erwachsene denken nach dem Alles-egal-Motto. Was könnte die Ursache für eine solche Einstellung sein und wodurch könnte sich das Verhalten ändern?

    3. Verfasst einen Leserbrief als Reaktion auf diesen Artikel!

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    Anwendung des BausteinsDie Ordensschwester der „Töchter vom Herzen Mariä“ und Lepraärztin Ruth Pfau führt beispielhaft und in besonderer Weise gelebte Barmherzigkeit vor Augen. Im September 2015 feierte sie ihren 85. Geburtstag und war zu dieser Zeit immer noch als Ärztin in dem von ihr gegründeten Marie-Adelaide-Leprosy-Center im pakistanischen Karachi für Leprakranke tätig. Seit mehr als 50 Jahren lebte und arbeitete sie dort und betreute zahlreiche Projekte für die Menschen vor Ort. Am 10. August 2017 starb Ruth Pfau im Alter von 87 Jahren in Pakistan. „Die eigentliche Herausforderung ist das Durchhalten“, betont die Ordensschwester während des gut 16-minütigen Films „Unterwegs mit Dr. Ruth Pfau“, der zum Einstieg in diesen Baustein dient. Der Film ist über das Medienportal der Evangelischen und Katholi-schen Medienzentralen (www.medienzentralen.de) nach vorheriger Registrierung als Download verfügbar oder über die Homepage der Ruth-Pfau-Stiftung (www.ruth-pfau-stiftung.de) im Bereich „Video on Demand“.

    Baustein 2: Ruth Pfau – Gelebte Barmherzigkeit

    ■ M3 Fragen zum Film■ M4.1-3 Arbeitsaufträge zur Gruppenarbeit■ M5 Weiterführende Informationen im Internet

    ■ Wandzeitung erstellen■ Internetrecherche

    Portrait Dr. Ruth Pfau, 2012. © Maik Meid / DAHW

    Während des Films können die Schüler die Fragen (M3) zum Inhalt stichpunktartig im Heft be-antworten. Die aufgelisteten Fragen stellen eine Auswahl dar, die natürlich ergänzt werden kann. Die Arbeit von Ruth Pfau ist für die Jugendlichen sicherlich eine kaum zu realisierende Form von gelebter Barmherzigkeit und dennoch wird deutlich, dass man sich aktiv beteiligen kann und muss, sofern etwas für die in Not geratenen Menschen getan werden will. Insbesondere die Aus-sage, dass die eigentliche Herausforderung das Durchhalten sei, verdeutlicht die zumeist harte Arbeit einer gelebten Barmherzigkeit, die immer auch ein Stück des eigenen Lebens kostet.Um die Person Ruth Pfau, ihre Arbeit als Lepraärztin und das im Film dargestellte Projekt für die Flutopfer eingehender zu behandeln, bietet es sich an, diese Themenfelder in Form von Wand-zeitungen zu vertiefen (M4.1-3). Hierzu wählen die SuS einen der drei Themenfelder (Lebensge-schichte, Lepra – Was ist das überhaupt?, Hilfsprojekte in Pakistan) aus. Auf den Internetseiten der Deutschen Lepra- und Tuberkulosehilfe e.V. (DAHW) und der Ruth-Pfau-Stiftung sammeln die SuS die benötigten Materialien sammeln und erstellen eine Wandzeitung oder ein Info-Pla-kat. Anhand der Internetrecherche können die Jugendlichen Berichte, Reportagen, Leserbriefe und Stellungnahmen verfassen. Eine fächerübergreifende Arbeit durch die Einbindung des Deutschunterrichtes wäre auch denkbar. Um die Wandzeitung optisch ansprechend zu gestalten, dürfen entsprechende Überschriften und Bilder nicht fehlen.

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    Eine weitere Möglichkeit besteht darin, die Themen auszuweiten. So könnte bspw. Hermann Kober, der Mitbegründer der DAHW, oder Damian de Veuster, aber auch ein weiteres Hilfspro-jekt der DAHW näher vorgestellt werden. Die weiterführenden Informationen im Internet (M5) können bei der Vorbereitung einer solchen Arbeit hilfreich sein. Hier erhält man einen kurzen Überblick zu den Inhalten der oben genannten Homepages.

    Zum Inhalt des Films: Unterwegs mit Dr. Ruth Pfau (2011) – Ein Film von Stephan Kloss; 16:36 minIm pakistanischen Karachi nimmt sich die Ärztin Ruth Pfau der Leprakranken an. Das von Ruth Pfau gegründete Marie-Adelaide-Leprosy-Center, kurz MALC, ist zu einer in Pakistan anerkann-ten Einrichtung und Anlaufstelle für Leprakranke geworden. Seit mehr als 50 Jahren arbeitete und lebte sie dort, betreute Gesundheitszentren für Flüchtlinge und unterstützt in zahlreichen Projekten die mittellosen Landbauern. Die 85-Jährige stellt sich täglich wieder dieser Herausfor-derung, die vor allem darin bestehe, durchzuhalten, wie sie selbst sagt.

    Der Film lässt sich in drei Sequenzen einteilen, die einen Eindruck von der Vielseitigkeit der Projekte von Ruth Pfau vermitteln und ihren ungebrochenen Tatendrang verdeutlichen.

    00:00 min – 04:50 min Sprechstunde im Gesundheitszentrum für Flüchtlinge04:51 min – 09:59 min Marie-Adelaide-Leprosy-Center: Leprakrankenhaus in Karachi10:00 min – 17:28 min Hilfsprojekt für mittellose Landbauern

    Baustein 2: Ruth Pfau – Gelebte Barmherzigkeit

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    M3 Unterwegs mit Dr. Ruth Pfau

    Beantworte folgende Fragen zum Film stichpunktartig im Heft!

    1. Wie lange arbeitet Ruth Pfau bereits in Karachi?2. Erkläre, inwieweit die Arbeit im Gesundheitszentrum positive Auswirkungen für die Menschen und das Leben im Flüchtlingslager hat.3. Wer unterstützt und finanziert die Projekte von Ruth Pfau?4. Welchem Orden gehört Ruth Pfau an?5. Warum ist Shazia Rahila, Ordensschwester im Leprakrankenhaus, von Ruth Pfau so begeistert?6. Welche Bedeutung hat der Glaube für Ruth Pfau?7. Worin besteht die Hilfe für die mittellosen Bauern der Flutkatastrophe?8. Welches Projekt plant Ruth Pfau für die Zukunft?

    Nimm zur folgenden Aussage von Ruth Pfau Stellung: „Die eigentliche Herausforderung ist das Durchhalten.“

    M3 Unterwegs mit Dr. Ruth Pfau

    Beantworte folgende Fragen zum Film stichpunktartig im Heft!

    1. Wie lange arbeitet Ruth Pfau bereits in Karachi?2. Erkläre, inwieweit die Arbeit im Gesundheitszentrum positive Auswirkungen für die Menschen und das Leben im Flüchtlingslager hat.3. Wer unterstützt und finanziert die Projekte von Ruth Pfau?4. Welchem Orden gehört Ruth Pfau an?5. Warum ist Shazia Rahila, Ordensschwester im Leprakrankenhaus, von Ruth Pfau so begeistert?6. Welche Bedeutung hat der Glaube für Ruth Pfau?7. Worin besteht die Hilfe für die mittellosen Bauern der Flutkatastrophe?8. Welches Projekt plant Ruth Pfau für die Zukunft?

    Nimm zur folgenden Aussage von Ruth Pfau Stellung: „Die eigentliche Herausforderung ist das Durchhalten.“

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    M4.1 GruppenarbeitRuth Pfau – die beeindruckende Geschichte ihres Lebens

    1. Erstelle eine Wandzeitung zu Ruth Pfau. Im Internet findest du auf der Homepage der Deutschen Lepra- und Tuberkulosehilfe e.V. sowie der Ruth-Pfau-Stiftung die notwendigen

    Informationen. www.dahw.de (Themenseiten > Dr. Ruth Pfau) www.ruth-pfau-stiftung.de

    2. Gestalte die Wandzeitung mit selbst verfassten Berichten, Kommentaren, Bildern und Le-serbriefen. Stelle auch die Person selbst in Form eines Steckbriefes kurz vor. Verleihe deiner Zeitung ein ansprechendes Aussehen durch passende Überschriften und geeignete Bilder.

    M4.2 GruppenarbeitLepra – Was ist das überhaupt?

    1. Erstelle eine Wandzeitung zum Thema „Lepra“. Im Internet findest du auf der Homepage der Deutschen Lepra- und Tuberkulosehilfe e.V. die notwendigen Informationen.

    www.dahw.de (Lepra, Tuberkulose und Buruli)

    2. Gestalte die Wandzeitung mit selbst verfassten Texten. Was ist Lepra? Wie sieht das Krank-heitsbild aus? Wie wird Lepra therapiert? Wie kann man präventiv handeln? ... usw. Verleihe deiner Zeitung ein ansprechendes Aussehen durch passende Überschriften und geeignete Bilder.

    M4.3 Hilfsprojekte in Pakistan

    1. Erstelle eine Wandzeitung zu Hilfsprojekten der DAHW in Pakistan. Im Internet findest du auf der Homepage der Deutschen Lepra- und Tuberkulosehilfe e.V. die notwendigen Informa-tionen.

    www.dahw.de (Themenseiten > Flut in Pakistan; achtet auch auf die weiteren Informationen am Seitenende)

    2. Gestalte die Wandzeitung mit selbst verfassten Berichten, Kommentaren, Bildern und Leser-briefen. Verleihe deiner Zeitung ein ansprechendes Aussehen durch passende Überschriften und geeignete Bilder.

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    M5 Ruth Pfau und DAHW Weiterführende Informationen im Internet:

    1. Ruth-Pfau-Stiftung (www.ruth-pfau-stiftung.de)

    Home Startseite, Aktuelles

    Die Stiftung (DAHW) Gründung, Präambel, Organe, Wirkungsweise, Erträge

    Ruth Pfau Lebensdaten, Bücher, Videos auf DVD, Videos on Demand

    Berichte Artikel über die Arbeit von Ruth Pfau

    Kontakt Anschrift DAHW (Deutsche Lepra- und Tuberkulosehilfe e.V.)Bankverbindung SpendenkontoKontaktformular (E-Mail)Link zur DAHW (www.dahw.de)

    Videos zu Ruth Pfau unter: > Ruth Pfau > Videos on Demand

    • Wer keine Tränen in sich trägt … – Leben und Wirken von Ruth Pfau (2018) Trilogie von Martin Gertler Teil 1: Als Ärztin in Pakistan Teil 2: Gesellschaftliches Engagement Teil3: Glaube und Leben• A Tribute to Sister Dr. Ruth Pfau of Pakistan (2017); 04:49 min• Chaos füllt niemals 24 Stunden (2014); 28:54 min / Ein Film von Franjo Hülck• Mutter der Leprakranken – Im Gespräch mit Ruth Pfau (2014); 04:11 min / Ein Film von Nicole Stroth• Unterwegs mit Dr. Ruth Pfau (2011); 16:36 min / Ein Film von Stephan Kloss• Die kleinen Dinge lohnen – Jedes Lächeln, jeder Schritt (2009); 52:85 min / Ein Film von Franjo Hülck• Ohne Heimat, aber geborgen – Mit Ruth Pfau unterwegs in Pakistan (1989); 29:07 min / Ein Film von Martin Gertler• Ärztin in Karachi – Ruth Pfau kämpft gegen die Lepra (1966); 29:46 min / Ein Film von Franz Josef Rustige

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    2. Deutsche Lepra- und Tuberkulosehilfe e. V. (www.dahw.de)

    Startseite Aktuelles, Überblick zu den verschiedenen Rubriken

    Die DAHW Geschichte, Leitbild und Satzung, Struktur, Jahresberichte,weiterführende Links

    Aktuelles und Aktionen News, Newsletter, Aktionen

    Hilfsprojekte Überblick zu den Projekten, Reportagen, Berichte, Länderinfo

    Lepra, Tuberkulose und Buruli

    Informationen zu den Erkrankungen

    Themenseiten Hermann Kober (Mitbegründer der DAHW), Vorbilder, Ruth Pfau, Schwerpunkte

    Unterstützer Prominente Helfer, Unternehmen, Damian Team Versand

    Ehrenamt Informationen zur ehrenamtlichen Mitarbeit

    Schule und Bildung Unterrichtsmaterial, Begleitung von Unterrichtsprojekten

    Medien und Materialien Mediendatenband, Bildergalerie, DAHW-Filmmaterial

    Presse Presseinformationen

    Kids Info, Comics, Fun (Spielideen, Bastelbögen); richtet sich vorrangig an den Primarbereich

    Videos zur DAHW und Ruth Pfau unter: > Medien und Materialien > DAHW-Filmmaterial

    Die DAHW hat einen eigenen Kanal bei youtube (www.youtube.com/user/dahwwuerzburg). Hier erhält man Videobeiträge zu den Rubriken: DAHW, Lepra und Tuberkulose

    M5 Ruth Pfau und DAHW Weiterführende Informationen im Internet:

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    Bildanalyse der Illustration zu den leiblichen Werken der BarmherzigkeitDie Berliner Illustratoren Alexandra Kardinar und Volker Schlecht stellen die sieben leiblichen Werke der Barmherzigkeit (M6) ausschließlich durch Hände und Gesten dar: Die Hand des Ge-fangenen mit Handschellen, die des Durstigen, der Wasser in seiner zur Schale geformten Hand auffängt. Die Hand mit dem wollenen Handschuh, die das Bekleiden der Nackten symbolisiert, die ausgemergelte Hand am unteren Bildrand, die als die Hand eines Bettelnden verstanden wer-den kann und für den Aspekt steht, die Hungernden zu speisen. Die Hand, welche links davon Erde streut, stellt das siebte Werk, Tote zu begraben, dar. Während die anderen Hände jeweils nur den empfangenden bzw. bittenden Teil der Barmherzigkeit ausdrücken, verdeutlicht die zentra-le Berührungsgeste des Krankenbesuches, dass die gelebte Barmherzigkeit ein aktives Element verlangt und zum Handeln auffordert. Der Maschendrahtzaun im Hintergrund greift einerseits befestigte Grenzen auf, andererseits werden hierdurch auch die inneren Grenzen der Vorurtei-le angesprochen, die ebenso zur Ausgrenzung und Isolierung der Hilfe suchenden Menschen führen. Die in den Zaun gekrallte dunkle Hand im Bildhintergrund kann als Symbol für einen Flüchtling verstanden werden, der verzweifelt eine neue Heimat und Frieden sucht. Zugleich kann sie als Geste der Anklage gesehen werden, die den Skandal des Umgangs mit Flüchtlingen thematisiert.

    Anwendung des BausteinsDer Einstieg erfolgt über die Beschreibung und Analyse des Bildes (M6) zu den sieben leiblichen Werken der Barmherzigkeit. Die Bildbeschreibung lenkt nochmals den Blick auf die einzelnen Werke der Barmherzigkeit. Dabei wird auffallen, dass im Gegensatz zu den sechs biblischen Wer-ken, die der Rede Jesu vom Weltgericht (Mt 25,34-46) folgen, ein siebtes Werk, „Tote zu bestat-ten“, ergänzt ist. Bereits im 3. Jh. wurde das siebte Werk vom Kirchenvater Lactantius (250-320) den übrigen sechs Werken in Anlehnung an Tob 1,17 hinzugefügt1.Im Anschluss an die Bildbetrachtung wird der Fokus auf die Einzelbilder (M7.1-7) und damit auf ein bestimmtes Werk der Barmherzigkeit gerichtet, indem die Jugendlichen eine Ergän-zungscollage (M8) erstellen. Der Begriff „Collage“ (franz. coller = an- oder aufkleben) bezeichnet eine Technik, bei der das Bild ganz oder teilweise aus meist flächigen Materialien (z.B. Papier, Gewebe, Blätter …) besteht, die aufgeklebt und häufig malerisch bearbeitet werden, sodass ein neuer Zusammenhang entsteht. Die Einzelbilder der leiblichen Werke können in der Gegenwart

    Baustein 3: Die leiblichen und geistigen Werken der Barmherzigkeit

    ■ M6 Bild „Die leiblichen Werke der Barmherzigkeit“■ M7.1-7 Einzelbilder der leiblichen Werke■ M8 Arbeitsauftrag Ergänzungscollage■ Bildmaterial und Texte aus Zeitungen

    und Zeitschriften (im Vorfeld sammeln lassen)

    ■ Bildbeschreibung ■ Ergänzungscollage

    1 Tob 1,17: Ich gab den Hungernden mein Brot und den Nackten meine Kleider; wenn ich sah, dass einer aus meinem Volk gestorben war und dass man seinen Leichnam hinter die Stadtmauer von Ninive geworfen hatte, begrub ich ihn.

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    anhand der Ergänzungscollage verortet werden. Hierdurch entsteht zwar inhaltlich kein neuer Zusammenhang, aber es wird deutlich, dass eine Diskrepanz zwischen der eindrucksvoll appel-lierenden Bildsprache der leiblichen Werke und der gelebten Praxis besteht, wie am Beispiel des Umgangs mit Flüchtlingen zu sehen ist.Nachdem die Schüler sich für ein Motiv (M7.1-7) entschieden haben, wird dieses mittig auf ein Plakat im Format DIN A0 oder DIN A1 geklebt, damit ausreichend Platz für die Collage zur Verfügung steht. Der ausgewählte Bildausschnitt (M7.1-7) wird nun durch Malen und Zeichnen ergänzt, sodass eine Gesamtszenerie entsteht: Wie sieht beispielsweise die Person aus, die ihre Hand in den Zaun krallt? Ist die Person allein oder sind weitere Menschen zu sehen? Was lässt sich am Gesichtsausdruck ablesen? Spricht die Person mit oder zu jemandem?... Die Ausgestal-tung des Bildausschnittes durch das, was im Umfeld und am Rande passiert, bietet vielfältige Möglichkeiten, eine bestimmte inhaltliche Botschaft an den Betrachter zu richten und somit einen neuen Zusammenhang herzustellen: ein Dank an Menschen, die Flüchtlingen helfen, Kritik an Fremdenfeindlichkeit oder der Aufruf, sich stärker für Flüchtlinge zu engagieren. Die gleichzeitige Einbindung der geistigen Werke der Barmherzigkeit, die auf den Kirchenva-ter Augustinus (354-430) zurückgehen, unterstützen die Botschaft der Ergänzungscollage: die Unwissenden lehren, die Zweifelnden beraten, die Trauernden trösten, die Sünder zurechtweisen, den Beleidigern gern verzeihen, die Lästigen geduldig ertragen, für die Lebenden und Verstorbe-nen beten. Die Jugendlichen wählen eines der geistigen Werke aus und binden es in die Gestal-tung der Collage ein. Inwieweit können – am oben genannten Beispiel – Unwissende über die prekäre und lebensbedrohliche Situation von Flüchtlingen belehrt werden? Wie kann die Ergän-zungscollage Zweifelnde überzeugen, sich für Menschen einzusetzen, die vor Krieg und Terror fliehen?Da die Collage nicht nur durch Malen und Zeichnen gestaltet wird, werden entsprechende Zeitungsbeiträge (z.B. Leserbriefe, Berichte, Reportagen …) und Bilder eingebunden, welche die Illustration des leiblichen Werkes unterstützen und gleichzeitig das gewählte geistige Werk einbe-ziehen. Im Vorfeld sollten die Jugendlichen jedoch rechtzeitig mit dem Sammeln von Zeitschrif-ten, Zeitungen und Magazinen beginnen, damit ausreichend Material für die Ergänzungscollage zur Verfügung steht. Weiterhin können eigene Texte (z.B. Gedicht, Tagebucheintrag, Interview …) ergänzt werden, sodass die Collage für den Betrachter ein breites Spektrum an Bild- und Textmaterial bereithält und ihn zum Nachdenken anregt, im besten Fall sogar zu einer konkreten Handlung motiviert.

    Baustein 3: Die leiblichen und geistigen Werken der Barmherzigkeit

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    M6 Bild „Die leiblichen Werke der Barmherzigkeit“

    1. Beschreibe, was du auf dem Bild siehst.2. Vergleiche das Bild mit der Bibelstelle Mt 25, 34-46 (große Gerichtsrede). Was fällt dir auf? 3. Die Künstler haben sich bewusst dafür entschieden, das Bild in dieser Form dazustellen. Warum? Begründe deine Antwort.

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    M7.1 Die Hungrigen speisen

  • M7.2 Die Durstigen tränken

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    M7.3 Die Nackten bekleiden

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    M7.4 Die Fremden beherbergen

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    M7.5 Die Kranken besuchen

  • M7.6 Die Gefangenen erlösen

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    M7.7 Die Toten begraben

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    M8 Arbeitsauftrag Ergänzungscollage

    Erstelle eine Ergänzungscollage zu einem Werk der Barmherzigkeit. Wähle dir hierzu eine Grafik (M7.1-7) aus.

    Folgende Punkte sind bei der Gestaltung zu beachten:• Klebe die ausgewählte Grafik mittig auf ein großes Plakat.• Gestalte das Bildsegment zu einem vollständigen Bild, indem du die Person(en) sowie die

    Umgebung malst und/oder zeichnest.• Überlege dir vor der bildlichen Ausgestaltung, welche Botschaft du an den Betrachter richten

    willst bzw. welche Reaktion beim Betrachter ausgelöst werden soll.• Ergänze deine Zeichnung durch thematisch ausgewählte Bilder, Artikel, Schlagzeilen u.a. aus

    Zeitungen und Zeitschriften, welche die Aussageabsicht deiner Collage unterstützen.• Binde in der Gestaltung ein geistiges Werk der Barmherzigkeit ein, um deine Meinung und

    Aussage zum Thema hervorzugehen: die Unwissenden lehren, die Zweifelnden beraten, die Trauernden trösten, die Sünder zurechtweisen, den Beleidigern gern verzeihen, die Lästigen geduldig ertragen, für die Lebenden und Verstorbenen beten.• Du kannst auch eigene Texte wie z.B. Leserbriefe, Interviews, Reportagen, Tagebucheinträge,

    usw. einfügen, in denen deine Stimmung, Gefühle und Gedanken zu diesem Thema zum Aus-druck kommen.

    Bedenke, dass eine Collage mehr als das bloße Aneinanderreihen von Bildern und Texten ist. Eine Collage kann Inhalte kritisch hinterfragen und den Betrachter zum Nachdenken anregen.